Ortsname: Anwesen der Russo Brüder Art: Gebäude Spezielles: - Beschreibung: Die zwei Erben eines wohlhabenden und adligen Emigranten teilen sich sein Vermächtnis zu je einer Hälfte auf. Darunter fällt auch das Anwesen ihres Vaters. Ein großes, relativ abgelegenes Gelände mit einer riesigen Villa darauf. Keine Frage, dieses Besitztum ist groß genug, dass auch problemlos zwei Parteien es bewohnen können, ohne sich am Tage auch nur einmal sehen zu müssen. Das Verhältnis der beiden Brüder, Ricco und Rikur, ist wahrscheinlich typisch brüderlich. Die beiden halten vor anderen Personen zusammen, untereinander bekriegen sie sich allerdings ständig. Für ihre Wettbewerbe untereinander sind sie jedenfalls in der Gegend bekannt. Dies ist das Hauptmerkmal der Brüder, neben ihrem unermesslichen Reichtum. Das Anwesen besitzt eine breite, gepflasterte Zufahrt für Kutschen, dessen Passagiere über Seiteneingänge unter einem Torbogen entweder in den Personaltrakt, oder aber zum Haupthaus gelangen. Der Einrichtungsstil ist recht modern gehalten. Das Haus bietet viele offene Räume und an Prunk in Form von teuren Materialien und einzigartiger Einrichtung wurde nicht gespart. Hinter dem Haus befinden sich mehrere Hektar offenes Land, welches ebenfalls den Hausherren gehört.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
#7 Ging es in einem Kampf nicht um Leben und Tod so konnten sich immer zu besondere Dynamiken zwischen den Kämpfenden entwickeln. Gerade wenn man sich fremd war, war es überaus interessant zu beobachten, wie man sich auf sein Gegenüber einschoss, versuchte herauszufinden, was er oder sie dachte, wie man dachte, wie man kämpfte. Diese Begeisterung war es auch gewesen, die Akay mehr und mehr in die Welt des Waffenkampfes aber auch des waffenlosen Kampfes eintauchen ließ und ihn letztendlich genau an diesen Ort gebracht hatte. Auch Álvaro schien dieses Gefühl kein unbekanntes zu sein. Wohlmöglich erweckte der junge Magier in dem alten Haudegen sogar etwas Nostalgisches. Für die Fee rückte die Tatsache, dass er dieses Spektakel in Sekunden beenden konnte in den Hintergrund. Auch der Fakt, dass er diesen Wettbewerb hier für sein „Team“ entscheiden konnte, interessierte ihn zunehmend weniger. Außerdem hatte die arme Teri überhaupt noch nicht glänzen können in diesem Wettbewerb voll Testosteron. Unter Umständen konnte die dritte Runde noch etwas Überraschung für alle Anwesenden bringen. Und das Lächeln seines Kontrahenten bestätigte ihn in seinen Gedanken. Sie konnten das hier gut und gerne noch in den letzten Wettstreit ziehen. Vielleicht würden sich die skurrilen Brüder dafür noch erkenntlich zeigen. Es war nicht einmal der Kampf, der ihn wieder in den Moment zurückholte, sondern die grünhaarige Magierin, die ihr Teammitglied anfeuerte. Álvaro-Punch? Wie gespannt wäre ich wohl selbst gewesen, wenn ich kein Magier geworden wäre? Jener nahm die sonderbare Offerte seiner Kollegin auf und drohte nun diese geheime Technik auch anzuwenden. „Aber sowas von! Mach es spannend!“ stieg nun auch der Schwarzhaarige ein und konnte sich sein Grinsen gar nicht mehr vom Gesicht wischen. Wo der Ältere sich wohl tatsächlich eine Strategie überlegt hatte, wie er den Jüngeren fair besiegen konnte, hatte sich der Stellarmagier derweil eine, für ihn überaus belustigende, Idee zurechtgelegt. Jetzt musste er eigentlich nur noch auf den richtigen Moment warten. „Dann schick ich dich auf die Bretter“ waren die vorerst letzten Worte, die die beiden Boxer miteinander austauschen sollten. Aufgeheizt ließ er seine Handknöcheln zweimal gegeneinanderschlagen, ehe er seine Haltung wieder einnahm und auf den Angriff wartete. Das aufmerksame Auge konnte erkennen, wie sich ein leichter Glimmer, ein Leuchten gar, um den Körper des Magiers legte, während er angegriffen wurde. Das war noch nicht der finale Zauber, sollte aber dafür sorgen, dass er jederzeit reagieren konnte und noch viel wichtiger, dass der andere nicht all zu misstrauisch wurde. Immerhin hatte Akay bereits gezeigt, wie er Licht manipuliere konnte. Dadurch, dass sie jedoch keine Fernkampfzauber benutzten durften, hatte Álvaro doch nichts zu befürchten, oder?
Viel Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht mehr, er musste sich einfach auf die Situation einlassen. Dann ganz plötzlich passierte es schon. Der Handschuh aus Metall, der Zauber vor dem der Minoru zumindest etwas Respekt hatte, attackierte seine Schläfe. Ein solcher Schlag, Erfahrung und Können hin oder her, könnte durchaus dazu in der Lage sein ihm die Lichter auszuknipsen. Selbst unerfahren in den Details dieses Sportes, zog Akay seine Hand zur Verteidigung hoch und hätte schwören können, eine kleine, wenn auch fast unsichtbare Veränderung bei Álvaro beobachten zu können, nur um dann zu sehen, wie die linke Hand einen Kinnhaken vollführen wollte. Meisterlich ausgeführt! Bravo! Kaum war die Faust dabei nach oben zu schnellen, löste der Magier seine Zauber aus und blendete, dabei nicht nur den Gegner, sondern auch alle Zuschauer, die noch immer gebannt zuschauten und dadurch sehr wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatten in eine Eruption aus Licht zu blicken. Ohne Schiedsrichter hätte er jetzt sicherlich alles tun können, um zu gewinnen. Aber dagegen hatte er sich ja zuvor entschieden. So ließ er sich nicht hinten fallen, entkam dem Schlag und landete unsanft auf dem Boden, wo er alle Viere von sich streckte. Es waren nur wenige Sekunden und doch war vieles, alles passiert, was passieren musste. Was folgte war ein Moment der Stille, ehe es Riccos schrille Stimme war, die die Spannung auflöste. „Gewonnen! Ge-gewonnen!“ rief er mehr als entzückt und wahrscheinlich sehr froh darüber, dass er noch nicht verloren hatte, ehe er wie ein Verrückter den Gong erklingen ließ. Rikur war natürlich alles andere als begeistert, hatte er sich doch so sicher gewähnt in diesem Wettstreit. Die Augen wieder öffnend, schaute Akay nach oben, den Blick Álvaros suchend, ehe er kurz zwinkerte und dabei seine Zunge herausstreckte. Ob er es ihm krummnehmen würde?
Gewirkter Zauber:
Glittering Monk TYP: Elementarmagie ELEMENT: Licht KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Technik der Lichtmagie konzentriert der Zauberer seine magischen Kräfte zunächst im gesamten Körper, um sie nach einigen Sekunden der Ladezeit mit einem Schlag loszulassen. Gegnerische Personen im näheren Umkreis werden daher für einige Sekunden geblendet und haben als Resultat tanzende Sternchen vor den Augen.
Für Teri war es wieder einmal eine neue Erfahrung. Sie wusste ja, dass man in einer Gilde hin und wieder kämpfte. Und Menschen mochten genau wie Oni sportliche Wettkämpfe. Die eigenen Hände für einen Schlagabtausch zu gebrauchen war immer noch ein befremdliches Konzept. Immerhin brauchte man sie zum Erschaffen! Das aber waren Details, die sie nicht davon abhielten sich mitreißen zu lassen. Ähnlich wie die vornehmen Brüder war sie leicht mit etwas Spektakel zu begeistern. In der letzten Runde war sie dagegen gefragt, so viel hatten die beiden ihr vorhin verraten. Bei all dem Spaß hatte sie fast schon wieder vergessen, das sie eigentlich gewinnen sollte! Tatsächlich schien der grimmige Boxer sich nicht von seinem magisch versierten Gegenspieler beirren zu lassen. Sie hatte doch gewusst, dass er einen Ast im Ärmel hatte! Wenn Menschen noch einen Trick auf Lager hatten, war das anscheinend eine Redewendung. Die man nicht ernst nehmen sollte, sondern nur ein Bild wiedergaben...Im Kopf. Menschen waren schon gern kompliziert!
Dankend nahm sie von einem Angestellten die bestellte Tüte Kieselsteine entgegen, die in Windeseile aus dem heimischen Garten besorgt worden waren. Die Nymphe warf sie sich wie Popcorn in den Mund und betrachtete wie gebannt das Schauspiel vor sich, ohne auf die nicht minder aufgeregten Brüder neben sich sonderlich zu achten. Oh! War das nicht sogar ein seltenes Lächeln bei dem älteren Boxer? War doch klar, dass er in seinem Element war! Aber noch etwas passierte. Auch Akay hatte sich vorbereitet. Es war subtil, aber als Expertin für Leuchtkörper entging es ihren scharfen Augen natürlich nicht. Ob der Junge geflunkert hatte und nicht doch eine Nymphe war? Hatte er überhaupt erwähnt, was er war? Heute war so viel passiert, sie hätte sich all diese wichtigen Sachen auf eine Wand schreiben sollen! Aky nahm eine Haltung an, die die recht robust aussah. Aha, er wollte sich verteidigen! Und dann...Ein heller Lichtblitz, wie bei einem Gewitter. "Aah! Schiebung!" Teri versteckte sich hinter ihrer Kieseltüte. Sie hatte sich doch vorgenommen, nichts zu verpassen! War das der legendäre Álvaro-Punch, der den Himmel spalten konnte? Oder...Doch, tatsächlich! Der bartlose Junge lag niedergestreckt auf dem Boden. Für einen kurzen Augenblick hatte sie noch gedacht, er hätte etwas geplant! Teri sprang in die Luft und nahm eine Siegespose ein, ehe sie bemerkte, dass Ricco ihr ihre verantwortungsvolle Aufgabe geklaut hatte. "Gewonnen! Álvaro, der Meisterboxer! W-aah, mein großer Gong-Moment!" Die Brüder ließen nicht lange auf sich warten und krabbelten umständlich in den Ring. "Ahem! Wie nicht anders zu erwarten können wir damit unseren Sieg verbuchen. Es bleibt also weiterhin spannend. Eine Runde Applaus für unseren Gewinner!" Er machte schon Anstalten, Álvaros führende Hand hochzuheben, überlegte es sich dann aber spontan anders und richtete seinen Kragen. Aus dem Publikum klatschte es einsam. "Und auch unser tapferer Verlierer hat alles gegeben, was er konnte. Gegen einen alten Veteranen anzutreten musste furchteinflößend sein!" Rikur fuhr sich mit einem bemüht geduldigen Lächeln über den Bart.
"Genieße deinen Sieg, Bruder. Noch ist der Kampf nicht verloren. Mein Kandidat hat bewiesen, das er für die eine oder andere Überraschung gut ist. Geht es wieder? Nun...Ihr seid sicher schon auf die letzte Disziplin gespannt. Wir haben heiße Tänze und ehrenwerte Duelle gesehen. Als Nächstes kommt etwas für das Seele - Euer künstlerisches Geschick ist gefragt! Wenn ich die Dame und Herren bitten dürfte?" Mit einer einladenden Geste geduldigte er sich, bis Akay wieder auf den Beinen war und führte die Gruppe in einen anderen Raum, der genauso gut ein Theater sein konnte. Drei Kabinen mit roten Vorhängen waren mittig aufgebaut und jede von ihnen war etwa dreimal so groß wie eine gewöhnliche Kleiderkabine. "Jeder von euch bekommt seinen Bereich und darf sich als Bildhauer betätigen! Wir werden natürlich die Jury sein und das schönste Werk gewinnt. Wer weiß, vielleicht...pff...bekommt es sogar einen Ehrenplatz in unserem bescheidenen Anwesen." Erklärte Ricco der Gruppe und hielt sich diskret ein Taschentüchlein vor den Mund. Der Gedanke war so abwegig, er belustigte ihn selbst ein wenig. Teri nahm den Mangel an Vertrauen in ihre Fähigkeiten allerdings nicht zur Kenntnis und lächelte angetan. "Ohh! Welchen Stein bekommen wir denn?" Rikur deutete mit dem Finger auf die Nymphe und nickte anerkennend. "Die Frage allein zeigt mir, dass wir eine mögliche Expertin unter uns haben. Wir haben je einen Block aus Speckstein für euch hierhergeschleppt. Nun...nicht selbst, aber sie sind hier." Klärte er sie selbstzufrieden auf. Anstatt die Vorrichtung im Garten wiederzuwenden, hatten sie sich also etwas Anderes ausgedacht. Es konnte nicht einfach sein, unter diesen zwei angestellt zu sein. Teri rieb sich mit wissender Miene das Kinn. "Ah, Speckstein! Schön weich und leicht zu bearbeiten. Lasst euch von der Rohform nicht täuschen, poliert sieht es hinterher ganz hübsch aus!" "Eine wahre Kennerin! In der Tat, wir haben einen Stein gewählt, der auch von...Anfängern gut bearbeitet werden kann. Für genügend Werkzeug ist selbstredend gesorgt. Magie ist in diesem Fall ebenfalls gestattet. Hauptsache, euer Werk schmeichelt dem Auge. Es ist eine staubige Angelegenheit, also vergesst nicht eure Masken. Ihr habt zwei Stunden Zeit. Wir spielen derweil eine Partie Golf mit unseren geschätzten Nachbarn. Wenn ihr etwas benötigt, wendet euch an unseren Butler...den Echten dieses Mal, keine Sorge. " Sagte Rikur mit einem Blick auf seine Armbanduhr und nickte seinem Bruder zu. Offenbar ein so wichtiger Termin, dass ihnen diese Disziplin gerade recht kam. Wie ein Gespenst tauchte tatsächlich ein Bediensteter aus dem Schatten hervor und verneigte sich vor der Gruppe. Er sah genauso aus wie der verkleidete Bruder, der ihnen einen Streich gespielt hatte. Es gab ihn also wirklich...
Teri rannte gleich in die erste Kabine und betrachtete den Rohstein vor sich. Kleiner, als sie erwartet hatte! Gerade groß genug, um eine kleine Skulptur anzufertigen. Aber wahrscheinlich sollten sie doch noch heute fertig werden. Größere Projekte dauerten ihre Zeit. Die Nymphe setzte sich die Staubmaske auf - als Hut, die Bänder von ihren Ohren getragen. "Euch muss man nichts vormachen. Ihr könnt bestimmt alles! Aber wenn ihr trotzdem Hilfe braucht, ich kenne mich ein klein wenig aus. Gut zwanzig Jahre Erfahrung, glaube ich. Papas Zuhause ist voll mit meinen Sachen." Kam es aus ihrer Kabine hilfsbereit. Sie glaubte nicht, dass die beiden wirklich Hilfe brauchten. Akay war ein guter Magier und Álvaro boxte seinen Stein wahrscheinlich gekonnt in Form. Eigentlich würde sie das ja gerne sehen! Aber das hier war ihre Gelegenheit, auch etwas von sich zu zeigen. Für die Zwei dagegen stand es womöglich fest, worum es sich hier wirklich handelte. Die schamlosen Brüder wollten sich über ihre Machwerke amüsieren. Auch wenn ihr Anwesen vor Protz und Dekadenz triefte, von Kunst schienen sie zumindest eine gewisse Ahnung zu besitzen.
Nein! Álvaro wusste, dass er nicht getroffen hatte, und Akay musste es auch wissen. Kurz vor seinem Treffer hatte Akay irgendeinen Zauber ausgelöst und war dem Schlag ausgewichen. Nein. Das ist nicht richtig. Trotzdem war es Álvaro, der jetzt als Sieger bejubelt wurde. Akays Zauber hatte alle geblendet, sodass nicht mal Álvaro gesehen hatte, was passiert war. Der Gesichtsausdruck von Akay sprach jedoch Bände: Er hatte den Boxer gewinnen lassen. Dieser Mistkerl verhöhnt mich. Álvaro fletschte die Zähne. Eigentlich war er nur gekommen, um den Job zu erledigen und so schnell wie möglich die Biege zu machen, sobald er die Bezahlung erhielt. Der Kampf hatte ihm jedoch – man mochte es kaum glauben – Freude bereitet. Das Feuer des Wettkampfs wurde entfacht. Das Akay, der zweifelsohne der überlegene Kämpfer gewesen war, sich nicht den Sieg geholt hatte, sondern eine Scharade veranstaltete, machte Álvaro einfach nur wütend. Das war kein Sieg, den er wollte und er ließ Akay dies durch seinen Blick wissen. Normalerweise würde er seinem Gegner nach einem guten Kampf die Hand reichen, doch das hatte Akay nicht verdient. Nur ein stechender Blick bohrte sich in den Magier, der am Boden lag. Immerhin lenkte sein Ärger ihn so sehr ab, dass ihm das Geschwafel der beiden Brüder erspart blieb, die sich ihren Weg in den Ring bahnten. Seine brodelnde Aura schien sogar Rikur davon abzuhalten ihn anzufassen. Vielleicht hatte das Ergebnis am Ende also doch etwas Gutes?
Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, verließ Álvaro also den Ring und gesellte sich wieder an Teris Seite, die immerhin Erinnerungen an alte Zeiten zurückgebracht hatte, wo etliche Fans ihm vom Rand des Rings zujubelten. „Wir müssen ihn in der nächsten Runde erniedrigen. Lass uns ihn richtig fertig machen.“, flüsterte er zu seiner Partnerin, bevor er wusste, was der Inhalt der nächsten Prüfung war. Lange musste er auf die Erklärung allerdings nicht warten. Bildhauerei? Er beugte sich erneut zu Teri. „Du musst ihn erniedrigen.“ Kunst war ihm als Teil des Adels von Bosco nicht fremd. Er wusste daher sehr gut, dass er keinerlei Talent dafür hatte, Kunst anzufertigen. Er wurde früher in allem möglichen unterrichtet, um seine Talente zu identifizieren und nichts hatte sein Vater so schnell aufgegeben, wie den Kunstunterricht. Sein Talent für den Kampfsport hätte man an seinen Stücken sicher schon erkennen können, denn sie kamen oft dem entstellten Verlierer eines Boxkampfes am nächsten. Wahrscheinlich konnte er hier nicht viel leisten, aber wer konnte das bei den verklatschten Russo-Brüdern schon mit Sicherheit sagen? Die beiden waren so einfältig, dass Álvaro sicher eine Geschichte finden würde, aus der die beiden etwas ziehen konnten. Für den Sieg war das wahrscheinlich gar nicht nötig, denn mit der Aufgabe hatten die beiden Brüder scheinbar genau Teris Fachgebiet getroffen, aber es gab zwei Faktoren, die noch zu einer Niederlage führen konnten. Erstens konnte eine schlechte Leistung seinerseits dafür sorgen, dass Teris Ergebnis geschmälert würde. Da er keine Chance hatte ein gutes Ergebnis hervorzubringen, würde er sich also eher damit beschäftigen sich ein wenig abzureagieren. Mit einem Block Speckstein sollte es gut möglich sein den Kopf frei zu kriegen, um sich im Anschluss eine kluge Vermarktungsstrategie für sein Werk ausdenken zu können. Zweitens wusste man nie was in Teris Kopf vorging. Sie mochte zwar das Können haben, den Stein in die perfekte Form zu bringen, aber niemand konnte voraussagen, was in Teris Kopf die perfekte Form war. Auf diesen Faktor hatte er wenig Einfluss, denn mit Worten würde er es möglicherweise nur noch verschlimmern. Hier musste er also einfach vertrauen haben. Akay sah er nicht als Risiko an. Er hatte den Eindruck, dass dieser sein ganzes Leben der Magie und dem Kampf widmete. Er würde wohl kaum Zeit genug haben, um sich auch noch der Kunst zu widmen, oder?
Bevor die drei Teilnehmer loslegen konnten, verkündeten die Russo-Brüder noch die beste Nachricht des Tages. Sie würden der letzten Aufgabe nicht beiwohnen, sondern lediglich die Ergebnisse bewundern. Stattdessen wurde ihnen der Butler der beiden Brüder zur Seite gestellt. Während Teri sich schon auf den Weg in ihre Kabine machte, richtete Álvaro sich noch kurz an den Butler. „Egal, heute gewinnt: Sie sind der wahre Held, denn sie tragen die schwerste Last aller Anwesenden.“ Der Butler verstand sein Handwerk und verzog keine Miene. Seine leichte Verbeugung gab aber zumindest einen Hinweis darauf, dass die Anerkennung ankam. Nachdem das erledigt war, verzog Álvaro sich in eine der freien Kabinen, in denen der Speckstein auf ihn wartete. Vor ihm stand ein großer Fels, der einiges aushalten würde, bevor er in 1000 Einzelteile zersprang. Genau das, was ich jetzt brauche. Mit einer Hand fühlte er die kalte Oberfläche des Steines, während er mit der anderen bereits den Hammer in die Hand nahm. „Ich komm schon klar, Teri.“, richtete er noch an seine Teamkameradin, bevor er den Hammer mit voller Wucht gegen die Kante des Specksteins schlug, die sogleich abbrach, über Teris Kabine flog und in der daneben landete. Es wäre eine Schande, wenn diese Akay verletzten würde. Ein leichtes Grinsen schlich sich kaum merkbar auf sein Gesicht. Er würde sich gut abreagieren.
#8 Nicht nur Rikur und Ricco waren in den Ring geeilt, um sich des Ergebnisses zu versichern, sondern auch Teri war nun zu hören, die ihre Aufgabe etwas vergessen hatte, sich aber trotzdem für ihren Teamkollegen freute. Womit Akay natürlich irgendwo gerechnet hatte, war die Reaktion seines Kontrahenten, der alles andere als begeistert vom Ass im Ärmel des Minorus war. Anscheinend ging es hier definitiv um eine Art Ehre oder wohlmöglich die Verbundenheit zum Sport, die der junge Magier, und das konnte er schlichtweg nicht beschönigen, schon etwas mit Füßen getreten hatte. Der freundschaftliche Handschlag, die Gratulation oder auch die Hilfe beim Aufstehen blieben daher aus. Die Brüder, die nun mit 1:1 gleichgezogen waren, hielten sich bei der Beglückwünschung seines Gegners aus ähnlichen Gründen zurück, schien seine Aura also nicht reine Einbildung zu sein. Aber die Fee hatte einfach noch kein Interesse daran diesen überaus interessanten Wettstreit mit einer so simplen Disziplin wie dem Kampf enden zu lassen. Außerdem hätte er sich dann der Grünhaarigen gegenüber schlecht gefühlt, wenn sie ohne die Chance der Einwirkung einfach ausgeschieden wär. Nein, das wäre nicht richtig gewesen. Mit allen Details geklärt, ergriffen ihre Gast- und Questgeber von neuem das Wort, während sich der Schwarzhaarige langsam vom Boden erhob, um sich seine Jacke wieder überzuwerfen. Nach Tanz und Kampf gab es immer noch so vieles, was die beiden organisieren konnten. Immerhin waren sie so absurd reich, dass eigentlich nicht mal ihre Kreativität eine Grenze darstellte, solange es nicht gegen irgendwelche Naturgesetze verstieß. Wohlmöglich waren sie sogar in der Lage diese irgendwie außer Gefecht zu setzen, wenn es ihrer Belustigung diente. Doch es sollte ein Stück weit bescheidener werden als irgendwer es vermutlich erwartet hätte. Nicht schlecht schaute Akay also rein als es hieß der Wettbewerb würde die künstlerische Seite der Teilnehmer aktivieren. Als Sohn eines Dachdeckers war ihm dieser Aspekt sicherlich nicht so befremdlich, wie man auf den ersten Blick glauben konnte, musste auch sein Vater so manches Dachwerk verzieren, sofern es der Wunsch des Bauherren war. Nicht die liebste Aufgabe des Familienoberhauptes, aber etwas, was er seinem Stammhalter gezeigt hatte. Für den Fairy Tail Magier fühlte sich dieser Gedanke wieder wie eine Zeitreise an, waren seine Fähigkeiten und Fertigketen doch in eine völlig andere Richtung gedriftet. Das bescheidene Leben eines Handwerkes wirkte auf ihn nun wie ein Urlaub. Jedoch war es der Weg, für den er sich entschieden hatte. Was also sollten sie „künstlerisch“ gestalten?
Wie es nicht anders zu erwarten war, ließen die beiden nicht lange mit einer Zurschaustellung auf sich warten. Aus der Arena heraus bewegten sich die Truppe wieder durch das Ungetüm, welches sich Anwesen nannte, und erreichten einen Raum, den er nicht anders beschreiben konnte als die Satyrs es in Gedanken bereits getan hatte. Wie groß ist diese Villa eigentlich? Bildhauerei? Die Miene des Magiers war zwiegespalten. Ein paar Ideen hatte er im Kopf, aber waren seine magischen Fertigkeiten ihm hier eine Hilfe? Viel mehr als ausprobieren konnte er sich nicht. Natürlich meldete sich das, wenn auch selten bemerkbare, Ego der Fee, um ihm nochmal daran zu erinnern, dass er gerade hätte gewinnen können, wenn er gewollt hätte. Die subtile Erinnerung keinen Frust schieben zu dürfen, falls diese Quest an das Zweiergespann ging. Gleichzeitig aber Motivation diese kreative Aufgabe für sich zu entscheiden. So schnell wie seine Motivation aufgekommen war, verschwand sie jedoch auch nach und nach, und zwar durch jedes Wort, welches Teri gegenüber dem Speckstein äußerte. Allerdings gab es einen Lichtblick: Der Butler würde diesen Wettbewerb beiwohnen, während die beiden Brüder nur das fertige Ergebnis sehen wollten. Welch Überraschung. Was Akay wirklich interessant an der Formulierung fand, war, dass es nicht so wirkte, als ob es wirklich Regeln gab. Sie hatten mit keiner Silbe erwähnt, dass die Magie und ihre sonstigen Tätigkeiten sich nur auf die eigene Skulptur beschränken durfte. Ein sonst für den Schwarzhaarigen so untypisches, sinistres Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. Akay war schon immer jemand für den Regeln eine immense Bedeutung hatten. Aber er war auch Fairy Tail Magier. Was würde er schon dafürkönnen, wenn er ganz in Gildenmanier etwas mehr bearbeiten würde als nur seinen Stein. Außerdem war immer noch die Tatsache im Raum, dass er Álvaro gekränkt hatte. Eine Kostprobe seiner magischen Fähigkeiten würde den älteren Herren im besten Fall wieder etwas besänftigen. Der Stellarmagier war niemand mit dem man einen Kampf anfangen sollte und es wäre schon ein Wunder gewesen, wenn er den Schlagabtausch verloren hätte. War da wieder das Ego, welches sich ein wenig Raum erkämpfte? Vielleicht. Kaum waren alle drei in ihrer Kabine eingetroffen, fiel zum letzten Mal an diesem Tag seine Kinnlade herunter. Hat sie gerade zwanzig gesagt? Zwanzig Jahre!? Es bestand kein Zweifel. Diesen Wettbewerb konnte er nicht mit fairen Mitteln gewinnen. Aber Fairness war auch so ein starkes Wort, waren sie doch auf einem Anwesen, welches vermutlich gut und gerne die Ressourcen eines ganzen Dorfes am Tag verbrauchte, nur um zwei gelangweilten Brüdern den Tag zu versüßen. Sollten die Ergebnisse doch ruhig komisch aussehen. Letztendlich bekamen alle drei ihr Geld. Und die Handwerker, die die Schäden der Fee würden beseitigen müssen. Ein wahrer Geniestreich.
Die Arbeitszeit begann und es dauerte nicht lange, da regneten bereits Fragmente seines Nachbarn in die eigene Kabine. Ok, das hab ich verdient. Er war also immer noch wütend. Sollte sich der Minoru verpokert haben, hätte er sowie verloren, falls seine Idee gegen die Regeln verstieße. War das hier wirklich ein regelfreier Raum, gab es die Chance auf Sieg. Der Butler hatte auch nichts gegen die Hilfe Teris gegenüber Álvaro gesagt. Lag es daran, dass sie eigentlich ein Team waren oder eben an der Abwesenheit von Regeln? Wohlmöglich interessierte es den Butler auch überhaupt nicht. Eigentlich bestand seine Aufgabe nur darin für Fragen zur Verfügung zu stehen und die Brüder nach zwei Stunden wiederzuholen. Wie dem auch sei, bevor er irgendetwas in dieser Richtung umsetzen konnte, musste er immer noch seinen Plan A in die Tat umsetzen. Den goldenen Schlüssel im Griff erschien, nach einer gehörigen Portion Mana, der Stellargeist Leo vor ihm, wie immer stylisch im schwarzen Anzug. „Ich muss eine Skulptur basteln und Stein ist jetzt nicht so meine Expertise. Könntest du eventuell?“. Ein skeptischer Blick Leos verriet ihm, dass es nicht unbedingt die ehrbarste Aufgabe für den Anführer der Zodiacgeister war. Jedoch eine Aufgabe, welcher er sich ohne Murren zuwendete. Während also seine Beschwörung arbeitete, konnte Akay sich darauf konzentrieren sein Manavorräte zu kanalisieren. Zwei Stunden waren eine knappe Zeit und es waren nicht viel mehr als zehn oder fünfzehn Minuten übrig als es an der Zeit war seinen „perfiden“ Plan durchzuführen. Noch immer im Schneidersitz, sammelte Akay sein restliches Mana, ehe er die Hände schlagartig zusammenklatschen ließ. Das helle Licht, welches sich einige Sekunden später manifestierte, durfte spätestens jetzt die Aufmerksamkeit der anderen beiden Magier auf sich ziehen, wenn es nicht schon die gewaltige Energie des Zaubers tat, den der Lichtmagier gerade zu wirken begann. Ein wenig Einschüchterung hatte noch nie jemand geschadet, oder? Der Minoru jedenfalls intendierte keinesfalls von Kraft oder Geschwindigkeit abzusehen. Das hier war die Spitze seiner Fähigkeiten und er machte dies für alle gut sichtbar. Plötzlich schossen zehn einzelne Lichtstrahlen aus der Kabine die sich kreisförmig in der Mitte des Theaters gruppierten. Dann erst erhöhte er ihre Geschwindigkeit immer weiter und er merkte, wie es seine Konzentration merklich anstrengte. Selbst seine Augen konnten die Strahlen nicht mehr auseinanderhalten, wirkte es nun wie eine wabernde Masse und nur seine Kontrolle verriet ihm, dass noch alle zehn Lichtstrahlen einzeln war. Mit der groben Position der Anwesenden im Kopf, entließ er das Spektakel. Es war nicht mal ein Wimpernschlag als das Licht plötzlich verschwunden war und die Umgebung realisierte, dass sie beschädigt worden war. Ein Strahl war jeweils in die Kabine, in Richtung der Steine, seiner Kontrahenten gerauscht, während die anderen acht sich in alle Richtungen aufgemacht hatten. Diese Zauber war in der Lage selbst Metallkonstruktionen ohne Probleme in die Knie zu zwingen. Kein Wunder, dass neben Staub und Dreck, der beispielweise auch durch die Decke hereinkam, jetzt auch Tageslicht von außen bis in das Theater eindrang. Nicht zu vergessen die Geräusche, die mit der Veränderung der Statik einhergingen. Die kreisrunde Löcher waren so sauber, als ob das Anwesen um diese herum gebaut worden war. War es etwas übertrieben? Durchaus! Hat es Spaß gemacht? Das Lächeln des Magiers sagte diesbezüglich alles.
Gewirkte Zauber:
Golden Key: Leo TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 275 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8 BESCHREIBUNG: Leo erscheint in einem schwarzen Designeranzug mit weißem Hemd und roter Krawatte. Sein oranges Haar hat gewisse Ähnlichkeiten mit einer Löwenmähne und er trägt eine stylische Brille. Ansonsten macht er körperlich nicht besonders viel her, sondern sieht eher wie ein durchschnittlicher junger Mann aus. Allerdings täuscht das Äußere gewaltig, denn der Löwe kann einstecken wie kein Zweiter. Er besitzt eine unglaubliche Ausdauer, allerdings sind auch seine magischen Fähigkeiten und vor allem seine Fertigkeiten im unbewaffneten Nahkampf nicht zu vernachlässigen, schließlich gilt er nicht umsonst als der stärkste aller zwölf goldenen Spirits. Aufgrund seines gutem Aussehen und seinem außergewöhnlichen Charme lieben vor allem Frauen den Spirit des Löwen, der allerdings auch gerne mit der weiblichen Bevölkerung flirtet. Allerdings würde er nie jemanden ausnutzen und ist gegenüber seinem Meister und seinen Freunden absolut loyal und ist diesen Personen sehr freundlich gegenüber.
Attribute des Geistes:
Stärke: 810 Punkte - Level 7
Schnelligkeit: 810 Punkte - Level 7
Geschicklichkeit: 600 Punkte- Level 6
Widerstand: 600 Punkte - Level 6
Manaregeneration: 600 Punkte - Level 6
Willenskraft: 810 Punkte - Level 7
Manavorrat: 1000 Punkte
Zauber des Geistes:
Regulus Punch TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: --- BESCHREIBUNG: Bei Regulus Punch konzentriert Leo seine Magie in seinen Fäusten, um so seinen Schlägen und Angriffen mehr Power und Durchschlagskraft zu verleihen.
Regulus Impact TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: --- BESCHREIBUNG: Wie bei Regulus Punch, sammelt auch hier Leo seine Magie in einer seiner Fäuste. Dann schlägt er mit dieser Faust in die Richtung einer seiner Gegner und entlässt seine Magie in Form eines Löwenkopfes, der einen Strahl purer Energie auf den Gegner feuert, der diesen mit massiver Wucht nach hinten schleudert. Dabei ist die Stärke gleich der Willenskraft von Leo.
Lion Brilliance TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: III ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 125 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: --- BESCHREIBUNG: Lion Brilliance ist einer von Leos mächtigsten Zaubern. Bei diesem sammelt er erst die Magie in seinem ganzem Körper, bevor er sie als eine extrem helle Lichtwelle entlässt, die jeden Gegner im Umkreis blendet, seine Verbündeten allerdings nicht. Neben diesem Effekt des Blendens schleudert die Lichtwelle zusätzlich schwache Gegner zurück. Die Stärke und die Geschwindigkeit der Lichtwelle sind gleich der Willenskraft von Leo.
Heaven's Way TYP: Elementarmagie ELEMENT: Licht KLASSE: IV ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 275 MAX. REICHWEITE: 25 m SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Shining Ray BESCHREIBUNG: Zunächst muss der Anwender dieser Technik seine Hände zusammenschlagen und Lichtmagie sammeln. Sobald er dies einige Sekunden lang gemacht hat, ist er in der Lage, maximal fünf Lichtstrahlen zu erschaffen, die er auf den Gegner abfeuern kann. Der Zauberer kann diese Strahlen kontrollieren, um jedoch die volle Kontrolle über die Technik zu haben, muss er stehen bleiben und kann keine weiteren Zaubersprüche anwenden. Die Schnelligkeit und Wucht der Strahlen ist gleich der Willenskraft des Magiers, wobei dieser Wert nicht größer als 10 sein kann.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7: Der Zauberer kann nun 10 Strahlen erschaffen und kontrollieren. Willenskraft Level 8: Der Zauberer kann sich nun auch langsam bewegen, ohne die Kontrolle über sie Strahlen zu verlieren. Willenskraft Level 9: Der Zauberer kann sich nun normal bewegen, ohne von dem Zauber groß eingeschränkt zu werden. Die Konzentration hat allerdings ihre Grenzen, sodass hastige Manöver oder heftiges Herumspringen nicht möglich sein werden.
Álvaro wollte Akay erniedrigen. War der Junge im Vergleich nicht schon niedrig genug? Die Nymphe nahm an, es war etwas anderes gemeint. Vielleicht wollte er jetzt erst richtig gewinnen und Akay ihre geballte Teampower beweisen. So war das richtig! Vielleicht war er durch den Kampf jetzt recht motiviert. Sie war schon sehr auf die Ergebnisse der beiden gespannt. Guter Dinge betastete sie den großen Stein vor sich. Es gab viele niedliche Motive, die ihr spontan durch den Kopf gingen. Aber für zwei so vornehme Brüder bot sich natürlich das edelste Wesen überhaupt an – der mächtige Drache! Ihr Finger leuchtete in einem gespenstischen Grün, während sie mit den ersten filigranen hier und da ein wenig Stein abtrug. Nach und nach brachte sie ihn mit einem leisen Summen in Form. Erst den Körper, dann die Schwingen, hier und da ein paar Details…und natürlich der Kopf. Der musste besonders zur Geltung kommen und majestätische Züge bekommen. So eine gute Qualität! Vielleicht sollte sie sich statt Geld ein paar Steine wünschen? Aber nein, in der Gilde hatte man ihr erklärt, das man für Geld sowieso alles bekam. Steine waren dagegen nicht für jeden von Wert. Die konnte sie also nicht einfach überall eintauschen. Menschen waren wirklich kompliziert! Aus der Akay-Kabine wurde offenbar Hilfe dazu geholt. Vielleicht noch einmal das Mädchen von vorhin? Hmm…doch nicht, das fühlte sich anders an. Eine riesengroße Menge an Magie, die er da in Form brachte! Aber sie glaubte an die überlegenen Boxkräfte ihres Teamgefährten. Akay schien es wirklich mögen, sich in Szene zu setzen. Jetzt leuchtete seine Kabine sogar schon wie sie in schwärzester Nacht. Was für ein Spektakel! Wollte sie er sie etwa ablenken? Aber sie war schon so gut wie fertig. Noch ein paar Handgriffe und- Plötzlich flog sie aus der Kabine, überschlug sich mehrere Male und kam schließlich zum Stehen. Was…war passiert? Blinzelnd schaute sie zur Decke hoch. Licht...? Da fehlte doch etwas. Hatte Akay bei seinem anstehenden Meisterwerk nebenher das Anwesen demoliert? Unbeholfen richtete sie sich auf. Ihre Arme kokelten noch vor sich hin. An mehreren Stellen waren Löcher zu sehen, aus denen es schwach golden schimmerte. Wie schwelende Glutfünkchen tanzte das Gold schwerfällig in der Luft. Zum Glück war ihrem Kleid nichts passiert, wie sie benommen feststellte. Das hatte ihr schließlich die nette Gildenfrau geschenkt. Langsam ging sie auf die traurigen Überreste zu, die ihre ehemalige Kabine darstellten. Ihre Fuß stieß auf etwas Hartes und die versengten Finger griffen danach. Ein Drachenkopf. Die süßen Glubschaugen und die herausgestreckte Zunge waren noch zu erkennen...zumindest für einen Augenblick, dann zerbröselte ihr auch der letzte Rest in der Hand weg. Unzufrieden verzog sie den Mund. Was war passiert? Hatte Akay nicht aufgepasst? Der Butler hatte sich offenbar ebenfalls vorerst in Sicherheit gebracht. Sie war sich sicher gewesen, dass sie gewinnen konnte! "Schiebung! Als Nächstes soll es darum gehen, wer das Haus am Schönsten wieder herrichtet. Lichtlöcher in Wohnungen und Leute zu machen ist nicht nett. " Beschwerte sie sich und stampfte mit dem Fuß auf. Prompt krachte ein Stück Decke lautstark nach unten. Akay hatte tatsächlich das große Haus der Brüder kaputt gemacht! So etwas mochte sie nicht. Wohnungen mussten heile und hübsch dekoriert sein. Ruinen waren zugig und traurig! Es stand für sie jetzt schon fest, dass sie blieb und beim Reparieren half. So konnten sie das Anwesen nicht zurücklassen. Auch wenn sie immer noch leicht qualmte und hier und da größere Blessuren davon getragen hatte - ein heilsames Nickerchen konnte warten. Akay konnte froh sein, dass es gerade nicht regnete!
Schlag für Schlag prügelte Álvaro mit seinem Hammer auf den Block ein und schon nach kurzer Zeit war nicht mehr viel von der perfekten geometrischen Form zu erkennen. Ein Laie würde sicher behaupten, dass es sich nun nur noch um Bauschutt handelte, doch ein wahrer Künstler, würde sicher erkennen, was Álvaro geschaffen hatte. Ein Haufen Müll. Álvaro war alles andere als ein Künstler, aber da er nicht lange gebraucht hatte, um seinen Block in Einzelteile zu zerlegen, hatte er jetzt genug Zeit, sich eine Geschichte für die einfältigen Brüder zu überlegen. Sie waren Künstler – oder glaubten das wahrscheinlich zumindest – sodass sie ihm wohl irgendwas abkaufen würden. Aftermath? Ein passender Name für das Kunstwerk. Immerhin sah der Stein so aus als hätte er die letzten Tage auf einem Schlachtfeld verbracht. Um Teris Ergebnis nicht herunterzuziehen, müsste er es vermutlich aber noch ein wenig ausschmücken. Was mochten die Russo-Brüder? Álvaro legte den Hammer zur Seite, formte eine Faust und betrachtete sie. Der Kampf im Ring hatte ihnen zweifelsohne gefallen, oder? Sein Blick wanderte zurück zu dem Stein. War es das wert? Der Stein war weicher als normaler Stein und an einigen Stellen bereits porös, aber war Álvaro so stark einen Abdruck zu hinterlassen? Fuck it. Seine scheiß Unfähigkeit sollte nicht dafür verantwortlich sein, dass dieser beschissene Betrüger Akay diesen Wettbewerb begann. Álvaro holte aus und schlug mit voller Wucht gegen den Stein.
„Ouch!“ Álvaro sollte anfangen es den anderen gleich zu tun und sich selbst zu misstrauen. Natürlich war er nicht stark genug, um einen Faustabdruck in den Stein zu schlagen. Diese Zeiten waren lange vorbei. Das Einzige, was er auf dem Stein hinterlassen hatte, waren ein paar Tropfen Blut, denn seine Faust war aufgeplatzt. „Sollte auch genug Stoff für die Geschichte bieten…“, flüsterte er, während er seine Faust vor Schmerz schüttelte. Álvaro überlegte gerade, ob der Name K.O. den beiden Brüdern nicht ein größeres Glitzern in die Augen zaubern würde, als er das gleißende Licht aus Akays Kabine bemerkte. Was macht der Scheißkerl jetzt schon wieder? Die Antwort auf diese Frage, hätte Álvaro lieber nicht gehabt. Gerade rechtzeitig alarmierten ihn seine Instinkte und mit einem Satz zurück wich er dem Lichtstrahl aus, der im nächsten Moment seine Skulptur zerstörte – oder jedenfalls das, was noch davon übrig war. Gefühlt war nicht mehr als ein Augenblick vergangen, doch innerhalb dieses Augenblicks wurde der gesamte Raum in Etwas verwandelt, das seinem ehemaligen Kunstwerk wohl am nächsten kam. „Aftermath…“ Überall bröckelten Teile der Decke herunter und nicht nur sein Kunstwerk hatte diesen magischen Ausbruch nicht überlebt. Teri tat bereits kund, was sie von diesem Vorgehen hielt, und Álvaro hatte dem nicht viel hinzuzufügen. Akay hingegen saß vor einer perfekten Statue im Schneidersitz und lächelte. Álvaro warf diesem nur einen grimmigen Blick zu, den der Magier schon aus ihrem letzten Wettkampf kannte und wandte sich dann ab. Er hatte keine Lust mehr auf diese ganze Scheiße. Er würde sich seine Bezahlung holen und dann so schnell wie möglich verschwinden. Egal wie viel Geld er hier bekam: Es war diesen ganzen Scheiß nicht wert gewesen.
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