Ortsname: Die Steinringe Art: Freiraum Spezielles: Nachts leuchten die Steine. Beschreibung: In einem Waldgebiet mitten im nirgendwo des südlichen Reiches findet man merkwürdige Felsformationen, die einfach nur die Steinringe getauft worden sind. Die größten Steine sind bis zu fünf Meter hoch, während andere gerade einmal wenige Zentimeter messen. Offensichtlich sind die Steine hier durch menschliches Handeln in mehrere sich überschneidende Kreise drapiert worden, denn nur die so platzierten Steine beginnen des nachts hellblau zu leuchten. Der Grund, wieso die Steine hier stehen, ergründet sich bis zum heutigen Tage nicht.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Off: Rettung in letzter Minute (Álvaro und Shirayuki)
So ein Mist. Heute Morgen hatte Álvaro beschlossen, seine Reise nach Maldina Town ein wenig zu beschleunigen. Warum? Es hatte einen praktischen Grund, denn die Kosten für Unterkunft und Verpflegung verbrannten seine Ersparnisse schneller als gedacht. Wenn er am Zielort nicht völlig blank sein wollte, musste er die Reise verkürzen und hatte deshalb den gestrigen Abend damit verbracht, eine Karte von Fiore zu studieren. Der gut ausgebaute und offensichtliche Weg schlängelte führte dabei über mehrere Dörfer und beschritt eine Kurve, bevor er wieder direkt nach Maldina Town führte. Um sich diese Kurve zu sparen, hatte er beschlossen auf direktem Wege ein Waldstück zu durchqueren. Wenn er es schaffte, ungefähr auf Kurs zu bleiben, würde er am Ende des Waldes wieder auf die Hauptroute stoßen. Wie schwer konnte das schon sein? Sehr schwer, musste Álvaro sich nach einigen Stunden eingestehen. Eine Umkehr würde ihm jetzt aber auch nichts mehr bringen, zumal er sich nicht sicher war, ob er den Weg zurück überhaupt finden würde. Also blieb ihm jetzt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass er irgendwann an der richtigen Seite aus dem Wald herauskam. Im Schlimmsten Fall würde er hier im Wald verrecken, weil er gar keinen Weg mehr herausfand, aber das wäre wohl auch ein angemessenes Ende für ihn. Immerhin hatte ihn Dr. Finnigan vor einigen Jahren nur knapp vor diesem Tod bewahrt. Vielleicht holte ihn das Schicksal jetzt ein, wo ihm niemand mehr in die Quere kommen konnte. Etwas genervt kramte Álvaro eine Karte aus der Tasche, in der Hoffnung, dass sie ihm irgendeinen Anhaltspunkt geben würde. In seiner Umgebung hatte er ein paar markante Steine gesehen, die scheinbar vor ewiger Zeit mal hier aufgestellt wurden. Leider schien sich niemand für diesen Wald so richtig zu interessieren, denn auf der Karte war lediglich eine grüne Fläche ohne irgendwelche Wegpunkte abgebildet. Auf seiner Karte jedenfalls und die war nicht unbedingt sehr teuer gewesen. Verdammte Scheiße. Eigentlich mochte er die Natur und die Ruhe, die man hier finden konnte, aber gerade brachte sie ihn zur Verzweiflung. Alles sah gleich aus. „…die Börse raus, aber zackig!“ Jetzt wurde auch noch seine Ruhe gestört, oder was? Die Wut darüber legte sich jedoch schnell wieder, als Álvaro realisierte, dass offensichtlich Menschen in seiner Nähe waren. Die hatten entweder das gleiche Problem wie er oder kannten den Weg aus dem Wald raus. „Wir sagen’s nicht zweimal.“ Offensichtlich handelte es sich aber nicht um einen netten Plausch bei einem Waldspaziergang. Álvaro schlich also eine kleine Anhöhe hinauf und drückte sich an den nächsten Baum, um unentdeckt zu bleiben. Vorsichtig spähte er seine Umgebung aus und die gesuchten Personen waren tatsächlich gar nicht so weit von ihm entfernt. Es handelte sich um zwei Männer, die ihm den Rücken zugewandt hatten. Beide waren in etwa gleichgroß, doch einer der beiden war deutlich kräftiger und trug eine schwere hölzerne Keule. Bilderbuch Räuber. Ihr Aussehen passte zu den getätigten Aussagen, weshalb es wirklich nicht schwer zu erraten war, was hier gespielt wurde. Er konnte die Person hinter ihnen nicht erkennen, aber wahrscheinlich handelte es sich um ihr Opfer. „Haste ihn nicht gehört? Ich mach dich kaputt!“ Álvaro hatte jetzt zwei Möglichkeiten: Er konnte einfach vorbei schleichen und seines Weges gehen, was ihm wahrscheinlich am wenigsten Probleme bereiten würde. Auf der anderen Seite konnte er von einer der Personen vielleicht erfahren, wie er aus dem Wald herauskam. Aus den Räubern musste er es wahrscheinlich heraus prügeln und das Opfer musste er erstmal retten, um Informationen zu bekommen, was auch dazu führte, dass er die Räuber in ihre Schranken wies. Außerdem war es definitiv die richtige Entscheidung gegen Mistkerle vorzugehen. Auf den ersten Blick schienen sie nicht wie geübte Kämpfer oder erfolgreiche Räuber. Warum würden sie sonst irgendwo im Nirgendwo jemanden überfallen? Die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand vorbeikam, schätzte Álvaro doch recht niedrig ein. Es sprach also einiges dafür, die beiden auf die Bretter schickte. Da die beiden abgelenkt waren, konnte er vielleicht mit dem ersten Treffer bereits einen Gegner ausschalten. Vielleicht kam er hier einigermaßen gut durch. Vorsichtig bewegte er sich aus seiner Deckung und setzte einen Fuß vor den anderen. Als er näherkam, konnte er auch erkennen, dass es sich bei ihrem Opfer um ein junges Mädchen handelte. Widerlich, aber für solch niedrige Wegelagerer war es nur natürlich, dass sie sich ein schwaches Opfer suchten. Hoffentlich ließ sie sich nichts anmerken, wenn sie Álvaro entdeckte, denn er bewegte sich genau in ihr Blickfeld. Los geht’s! Als er nur noch wenige Meter entfernt war, richtete er sich auf, beschleunigte seinen Schritt und hob die Hände vor sein Gesicht. Er visierte die Schläfe des schmächtigeren Mannes an, holte aus und verpasste ihm dann eine kraftvolle Rechte. Volltreffer! reglos viel der Mann auf den Waldboden. Der würde erstmal ein paar Minuten schlafen.
# 1 Wie so oft befand sich Shirayuki in einem Wald auf der Suche nach Kräutern. Wie eigentlich jedes Mal vergaß die Aisawa dabei die Zeit. Es machte ihr einfach viel zu großen Spaß sich mit der Pflanzenwelt zu beschäftigen. Für die Rothaarige war es jedes Mal aufs Neue faszinierend, wie unterschiedlich selbst die Wälder aussahen, je nachdem welcher Stadt man sich näherte. Nicht nur die Baumvielfalt spielte dabei eine große Rolle. Auch die kleinsten Blumen und Pilze hätten gar nicht unterschiedlicher sein können. Solche Momente waren es, die dafür sorgen, dass das begeisterte Funkeln in die katzengrünen Seelenspiegel vordrang. Es blieb auch immer ziemlich lange. Es gab dann kaum etwas, was es erlischen konnte. Und doch trat etwas ein, was es augenblicklich schaffte.
Wurde die junge Frau durch das Auftauchen der beiden Männer in ihre Vergangenheit zurückversetzt. "Was haben wir denn hier? Ein einsames Frauenzimmer.", sprach der eine, während Shirayuki sich langsam aufrichtete und sich den Männern zuwandte. Dann mischte sich der Andere ein. "Ein leichtes Opfer, also Rück die Börse raus, aber zackig!", wurde nun gefordert. Doch so wirklich bekam die Aisawa das gar nicht mehr mit, da der erste Satz sie in die Szene zurückversetzt hatte, wo sie als Mädchen von Piraten entführt wurde. "Wir sagen's nicht zweimal.", folgte dann schon ungeduldiger. Doch noch immer wurde das gar nicht von der Heilerin registriert. Erst als er Andere dann wieder seinen Senf dazu gab, nahm Shirayuki dessen Worte war. "Hast du ihn nicht gehört? Ich mache dich kaputt!", leicht panisch schaute sich die Erbprinzessin um und entdeckte dann einen ihr fremden Mann. Dieser kam immer näher. Anders als die Rothaarige im ersten Moment erwartet hatte, gehörte der dritte Mann nicht zu den anderen Beiden.
Er wollte ihr nur zur Hilfe kommen und schaltete den Mann aus, der gerade noch damit gedroht hatte sie kaputt zu machen. So lenkte er die Aufmerksamkeit des zweiten Banditen von ihr ab und auf sich selber. "Na warte, das bereust du.", drote der übriggebliebene dem Neuankömmling. Setze dann auch gleich zu einem Schlag an um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Leicht ängstlich beobachtete Shirayuki die Szene die sich ihr gerade bot.
Und wie es los ging. Der andere zögerte nicht lang und setzte sofort zu einem Angriff gegen Álvaro an, um seinen Partner zu rächen. Glücklicherweise traf seine Vermutung zu und es handelte sich nicht um geübte Kämpfer. In dem Schlag seines Gegenübers steckte mehr Aggression als Verstand, sodass Álvaro ausweichen konnte und die Keule krachend den Waldboden kennenlernte. Ein Treffer davon würde man so schnell nicht vergessen. Besser also, wenn Álvaro auch den zweiten Gegner schnell auf die Bretter schickte. Bevor dieser seine Keule also wieder in Stellung gebracht hatte, setzte Álvaro ihm mit einer Links-rechts-Kombination nach. Als seine Fäuste auf die Brust seines Gegners trafen, zeigte sich dieser wenig beeindruckt. Er sah also nicht nur zäh aus, sondern war auch verdammt zäh. Als er seine Keule wieder über seine Schulter hob, wich Álvaro zurück, um sich etwas Neues zu überlegen. „Haha!“, prustete der massige Mann in seine Richtung. Bei der Menge an Sabber, die er dabei im Wald verteilte, konnte man fast meinen, dass er einen Fernkampfangriff ausführte. „Das piekst nicht mal, kleiner Mann.“ Álvaro ging darauf nicht weiter ein, denn das hatte er selbst gemerkt. Er war schon mit der Problemlösung beschäftigt. Vermutlich wäre es am effektivsten, wenn er dem zweiten Banditen auch einen ordentlichen Schlag in die Fresse verpasste. Da dieser allerdings deutlich größer als Álvaro war, würde es nicht so einfach sein, ihn dort ordentlich zu treffen. Viel Zeit lies sein Gegenüber ihm jedenfalls nicht, um einen weiteren Plan zu schmieden, denn es folgte prompt der nächste Angriff. Mit einer Drehung bewegte Álvaro sich um seinen Gegner herum und brachte sich zwischen ihn und das Mädchen. Der Mann war kräftig und hielt viel aus, was glücklicherweise auf Kosten seiner Geschwindigkeit ging. Die schlechte Nachricht war, dass Álvaro immer langsamer wurde, je länger der Kampf sich in die Länge zog. Schnell warf er einen Blick über seine Schulter und richtete sich an das Mädchen, das deutlich verängstigt wirkte. „Alles gut bei dir? Haben die Kerle dir irgendwas angetan?“ Im Augenwinkel behielt er weiterhin seinen Gegner im Blick, der wieder einen Moment brauchte, um seine Keule bereit zu machen. Sein Blick sagte Álvaro, dass dieser nicht begeistert war, was er auch prompt zum Besten gab. „Hör mit den Spielchen auf, du Fliege. Ich zerquetsche dich!“ Wenn er Álvaro treffen würde, wäre das wahrscheinlich nicht so weit von der Realität entfernt. „Versuch dich nicht einzumischen und ein wenig Abstand zu gewinnen. Ich versuche ihn schnell auszuschalten.“ Er schaute wieder nach vorn um auf den nächsten Angriff reagieren zu Können. Er würde versuchen seinen Gegner mit einem Kinnhaken zu treffen. Wenn das nicht funktionierte, konnte er sich immer noch etwas neues überlegen.
# 2 Shirayuki hatte versucht das Flashback fernzuhalten, doch so wirklich gelingen wollte es der Aisawa aber nicht. Dann wären ihr Retter sich mit seinem Gegenüber abmühte, war Shirayuki in der Szene als ihr elfjähriges selbst gefangen. Auf dem Schiff der Piraten, die Kurz form ablegen waren. Würde kein Wunder geschehen, dann würde die Erbprinzessin ihre Familie wohl nie Wiedersehen. Vor Angst erstarrt, konnte das Mädchen gar nichts tun. Flehte still darum, dass sie jemand retten würde. Als ob die Kamis ihre Gebete erhört hätten, kam tatsächlich jemand, um sie zu befreien. Das würde die Rothaarige nie vergessen und noch immer fragte sich Shirayuki, wie es Yuuki wohl gehen mag und hoffte ihm eines Tages erneut zu begegnen.
Erst als ihr Retter die Erbprinzessin ansprach, wurde diese in die Realität zurückgeholt. Der Fremde wollte wissen, ob alles in Ordnung war, oder ob die Kerle ihr etwas angetan hatten. "Es ist...alles...in Ordnung.", kam es ängstlich-stotternd von der jungen Frau. Ihr war es noch nicht gelungen die Geister der Vergangenheit gänzlich abzuschütteln. Dann forderte seinen Gegner wieder die Aufmerksamkeit. Vorher riet der Fremde ihr noch sich nicht einzumischen und Abstand zu gewinnen. Er würde sich schon um den Rest kümmern. Wie hätte sich die Elsava denn bitte einmischen können? Sie konnte doch gar nicht zu kämpfen, wie ihr Retter es könnte. *Was mache ich denn nur? Wie kann ich helfen?*, ging es der Rothaarigen durch den Kopf, während sie sich hinter einem der großen Felsen und Sicherheit brachte. Dann kam mir die Idee. Sie hatte doch ihre Schlüssel. Apored holte sie den des kleinen Hundes heraus. Setzte also den ~Silver Key:Nikora~ ein. "Öffne dich Tour zum kleinen Hund, Nikora!", rief sie und sofort kam der Stelar Geist, der Ehren einen Schneemann ihre Natur zum Vorschein. Hoffte so, für etwas Ablenkung zu sorgen.
Lange musste Álvaro nicht auf den wiederholten Angriff des Hünen warten. Dieser versuchte es nun mit einem quer geführten Schlag. Eine gute Idee, denn schließlich konnte Álvaro so nicht einfach zur Seite ausweichen, wie er es beim letzten Schlag getan hatte. Viel mehr Raffinesse steckte jedoch auch nicht dahinter, weshalb Álvaro trotzdem eine passende Antwort parat hatte. Durch die Größe des Gegners war der Schlag hoch geführt und visierte seinen Schulter- und Kopfbereich an. Effizient, denn ein Treffer hätte Álvaro schnell zu seinesgleichen – in die Hölle – geschickt. Leider aber nicht sonderlich effektiv, wenn man es kommen sah. Álvaro ging in die Knie und machte gleichzeitig einen Schritt nach vorne. So duckte er sich unter dem Schlag des Gegners hinweg und brachte sich gleichzeitig in Stellung für einen darauffolgenden Konter in Form eines Kinnhakens der prompt folgte. Álvaro drückte sich nach oben, streckte seinen rechten Arm aus, hob vom Boden ab und… Volltreffer! Álvaro hörte die Zähne seines gegenüber aufeinander krachen und normalerweise war das nächste Krachen der Körper seines Gegners, der auf den Boden aufschlug. Heute war dem allerdings nicht so, denn sein Gegner hielt auch diesem Schlag stand. Zäher Bastard. Álvaros kurzer Gedankengang wurde prompt bestraft: Zwar blieb ihm ein Treffer mit der Keule erspart, dafür verpasste der Dicke ihm einen kräftigen Schlag mit dem Ellbogen ins Gesicht. Álvaro hielt sich die Nase und ging ein wenig auf Abstand. „Du fettes Arschloch. Das wirst du noch bereuen.“, fauchte Álvaro leise als das Blut sich bereits einen Weg aus seiner Nase bahnte. Er merkte wie sein Blut in Wallung kam und versuchte sich zu konzentrieren, um die Kontrolle zu behalten. Wie er seinen Worten Taten folgen lassen würde, wusste er noch nicht. Der Kinnhaken war nicht völlig spurlos an seinem Gegner vorbei gegangen, gleichzeitig sah dieser aber nicht so aus, als ob ihm in den nächsten Minuten die Puste ausging. Noch so einen Treffer wird er mir nicht… Ihm blieb keine Zeit seinen Gedankengang zu beenden, denn der Kampf nahm eine unerwartete Wendung – für beide Beteiligten. Als die Kontrahenten sich auf den nächsten Zusammenstoß vorbereiteten betrat plötzlich ein keines Schneemannartiges Etwas das Schlachtfeld und lief unkoordiniert zwischen den beiden umher. So etwas hatte Álvaro noch nie gesehen und seinem Gegenüber schien es ähnlich zu gehen: „W-Was ist das denn für ein Happen? Sind wir hier im Zauberwald?“, der Hüne brach sogleich in ein schallerndes Gelächter aus. Für Álvaros Geschmack fand dieser sich etwas zu lustig, aber seine Aussage enthielt vielleicht zugleich die Antwort auf den Ursprung der Kreatur. Zauberwald? Das musste es sein, denn das Wesen erschien gleich, nachdem das Mädchen sich hinter einem Felsen versteckt hatte. Sie musste irgendeine Magierin sein. Magie! Álvaro setzte sich sofort in Bewegung als ihm der Gedanke in den Kopf schoss. Es war Jahre her seitdem er das letzte Mal seinen Zauber im Ring gewirkt hatte, aber irgendwie würde das schon funktionieren. Musste es auch, denn so eine Chance wie jetzt würde er nicht nochmal bekommen. Der Hüne folgte mit seinem Blick nämlich immer noch dem kleinen Schneemann, der etwas unbeholfen über den Waldboden tippelte. Jetzt oder nie. Álvaro schlug seine Fäuste gegeneinander und spürte, wie das Mana aus seinen Händen strömte. Einen Moment später verwandelte sich seine rechte Hand in einen metallenen, roten Handschuh. (Power Glove: Version PO Mk. 1) Nicht perfekt, denn eigentlich sollten sich beide Hände verwandeln, aber immerhin funktionierte es noch halbwegs, obwohl er viele Jahre aus der Übung war. Kurz darauf holte er aus und sprang auf seinen Gegner zu, der seine Aufmerksamkeit immer noch abgewendet hatte. „Hey, Schweinebacke. Hier spielt die Musik!“ Damit holte er sich die Aufmerksamkeit des Gegners zurück, dem jedoch keine Zeit für eine angemessene Reaktion blieb. Als er seinen Kopf gerade in Richtung Álvaro gedreht hatte, schmetterte dieser ihm den metallenen Handschuh direkt auf die Nase. Die Augen des Räubers drehten sich – begleitet von einem lauten Knacken – nach oben und er fiel rücklings auf den Boden. Álvaro rieb sich sofort die schmerzende Nase und schaute sich um. Er hatte sich doch vorgenommen, sich nicht treffen zu lassen. Ihm war bewusst, dass er nur einige Momente davon entfernt war die Kontrolle zu verlieren. Nochmal dürfte ihm das nicht passieren. „Die Banditen sind erledigt. Du kannst-aaargh“ Bevor er das Mädchen aus der Deckung rufen konnte, ging er in die Knie. Das hatte gerade noch gefehlt. Schmerzerfüllt hielt er sich die Magengrube, während er von starken Krämpfen heimgesucht wurde. Er hätte damit rechnen können, denn immerhin blieb er die letzten Tage weitestgehend von den Nebenwirkungen seiner dreckigen Vergangenheit verschont. „Verdammte Scheiße…“, flüsterte er noch bevor er das Gleichgewicht verlor und auf die Seite fiel – genau neben die beiden Räuber, die er gerade erst in den Dreck geschickt hatte. Hier gehöre ich wohl hin.
# 3 Kaum das Shirayuki das Flashback überwunden hatte, musste diese dem erbitterten Kampf zwischen dem letzten Banditen und dem Unbekannten zusehen. Dieser hatte auch einen bösen treffer einstecken müssen, denn seine Nase begann so gleich zu bluten. sofort machte sich die Sorge in der Aisawa breit. Sie war nun mal Heilerin mit Leib und Seele. Sie musste stark den Drang unterdrücken um ihrem Retter zur Hilfe zu eilen. Dieser hatte zwischenzeitlich eine Drohung an Seinen gegner ausgesprochen. Die Rothaarige hatte sich danach hinter einem Felsen in Sicherheit gebracht und Nikora gerufen und der gewünschte Effekt setzte augenblicklich ein. Dass der Bandit sich über Nikora lustig machte, gefiel der Erbprinzessin kein bisschen.
Die Strafe folgte auf dem Fuße, als ihr Retter scheinbar selber Magie wirkte, denn sein nächster Schlag war wesentlich effektiver als die vorherigen. Der bullige Bandit ging zu Boden und blieb dort liegen. Kurz darauf ertönte die Stimme des Gewinners. Teilte ihr mit, dass die Gauner erledigt waren. Doch der Rest wurde von ihm selber unterbrochen. Er ging in die Knie und dieses Mal konnte die Aisawa sich nicht zurückhalten. Sie lief auf den Mann zu, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Magen hielt. Sofort setzte Shirayuki ihren Zauber Easing Pain ein, um ihm den Schmerz zu nehmen. Ein leicht unangenehmes Gefühl würde er dennnoch spüren. "Danke für deine Rettung. Lass mich deine Nase behandeln.", sprach Schira mit einem freundlichen Lächeln und doch bestimmend.
Álvaro hatte sich schon darauf eingestellt, die nächsten Minuten schmerzerfüllt mit seinem Gesicht im Matsch zu verbringen. Die Nebenwirkungen schlugen nicht immer in der gleichen Intensität zu, aber heute hatte er mal wieder ganz tief in die Scheiße gegriffen. Eigentlich gar nicht so verwunderlich, denn sein Körper mochte es schon lange nicht mehr auf Hochtouren zu arbeiten und über den Einsatz von Magie freute er sich wahrscheinlich auch nicht. Unter derartigen Schmerzen war er kaum fähig seinen Körper in irgendeiner Weise zu kontrollieren und fragte sich jedes Mal, wie diese Anfälle ihm wohl den Tod bringen würden. Wenn er sich jetzt übergeben müsste, würde er vielleicht an seinem Erbrochenen ersticken. Vielleicht reichte der matschige Waldboden dafür aber auch schon aus. Scheinbar war heute aber nicht der Tag, an dem der Teufel ihn zu sich holte und ihm diese Frage beantwortete, die er sich immer wieder stellte. So ein Jammer, dachte Álvaro, als der Schmerz zu seiner Verwunderung plötzlich abnahm. Dann würde die Antwort wohl noch ein bisschen auf sich warten lassen. Blinzelnd öffnete Álvaro die Augen, die er durch den stechenden Schmerz geschlossen halten hatte und blickte in die großen, grünen Augen des Mädchens, welches vor wenigen Augenblicken noch von den Banditen bedrängt wurde. Sie hatte ihre Hände auf seinen Bauch gelegt und war offenbar für den schwindenden Schmerz verantwortlich. Sie ist also tatsächlich eine Magierin. Er hatte aber schon lange genug mit seinem Körper zu kämpfen, sodass er wusste, dass auch eine Magierin ihm nur Zeitweise Abhilfe verschaffen konnte. Die Anfälle würden wiederkommen – solange bis sie ihn wahrscheinlich wirklich ins Grab brachten – aber daran war er immerhin selbst schuld. Es wäre ein gerechter Tod. „Nicht der rede wert.“, flüsterte Álvaro leise, denn auch wenn der Schmerz überdeckt war, fühlte sich sein Körper immer noch schwach an. „Aber verschwende deine Kraft nicht an mir. Das mit der Nase wird irgendwann auch so schon wieder.“ Die Gutherzigkeit des Mädchens war an ihm wirklich verschwendet. Wären die Räuber stärker gewesen und hätte Álvaro sich nicht verlaufen, würde er vielleicht weniger heldenhaft dastehen. Vielleicht hätte er sich vor Angst die Kontrolle zu verlieren einfach an der Situation vorbeigeschlichen und seine Moral beiseitegedrängt. Nur weil er jetzt eine gute Entscheidung getroffen hatte, änderte das nichts an seiner Person.
# 4 Shirayuki war erstaunt über die Reaktion des am Boden liegenden Mannes. Bisher war es noch nie vorgekommen, dass jemand ihre Hilfe abgelehnt hatte. Ein wenig traurig war die Aisawa schon darüber, dass er ihre Hilfe nicht wollte. Sie spielte mit dem Gedanken seinen Worten Folge zu leisten, als ihr Blick an seiner noch immer blutende Nase stehen blieb. Davon ließ sich die Heilerin dennnoch nicht abschrecken. Seine Worte, dass die Rothaarige ihre Kraft nicht an ihn verschwenden solle, stieß auf taube Ohren. "Ich verschwende meine Kraft nie.", lächelte die Aisawa und begann dann das Blut aus seinem Gesicht zu wischen. So konnte sie besser sehen, was als nächstes getan werden musste. "Es liegt mir im Blut anderen zu helfen.", lächelte Shirayuki, während sie ein stabilisierendes Pflaster für die Nase vorbereitete. Außerdem würde dieses verhindern, dass Schwellungen entstehen durch das kühlende Gel. "Für mich ist es gut anderen zu helfen, so bleibe ich im Training und werde stets besser.", erklärte die Heilerin nun, warum sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen ließ.
Um ihn ein wenig abzulenken begann die erbprinzessin ein Gespräch. "Was hat euch in diesem Wald geführt?", kam es höflich von der Fee. "Ich war auf der Suche nach Kräutern.", erklärte Shirayuki und war sehr froh darüber eine gute Ausbeute gemacht zu haben. Nur die beiden Gauner hatten es zu verschulden, dass sie nicht alle benötigten Kräuter hatte sammeln können. Augenblicklich verfinsterte sich ihre Miene. Der Moment, wo Shirayuki überlegte, wo sie nun die Kräuter her bekam verging schnell, denn der Atem ihres Retters holte die Rothaarige in die Situation zurück. " ich heiße Shirayuki Aisawa, und wie heißt ihr?", wollte die Heilerin dann wieder mit einem Lächeln wissen.
Seine Gegenüber war offenbar von der reinen, gutgläubigen Sorte. Eigenschaften, die Álvaro sehr schätzte, auch wenn er wusste, dass Sie oft nicht weit von Naivität entfernt waren. Solche Menschen hatten es nicht leicht in der Welt, denn sie waren ständig mit den weniger aufrichtigen Persönlichkeiten konfrontiert – und die waren in Álvaros Augen deutlich in der Überzahl. Schon hier im Wald war das Verhältnis Drei zu Eins. Große Menschenansammlungen änderten daran auch nicht viel. „Ich kann dir nur empfehlen mir nicht zu helfen, aber am Ende isses deine Entscheidung.“ Álvaro war der letzte, der irgendeiner Fremden vorschrieb, was sie zu tun hatte. Wäre Sie wohl auch noch so hilfsbereit, wenn Sie wüsste, dass Álvaro zumindest die Option in Betracht gezogen hat, ihr nicht zu helfen? „Bin dir natürlich trotzdem dankbar.“, brummte Álvaro als das Mädchen seine Nase verarztete und wehrte sich nicht weiter, denn seine Kraft war immer noch am Boden. Manchmal musste man auch einfach sein lassen und das Trainingsargument, wirkte auf Álvaro durchaus überzeugend, auch wenn das Mädchen das wahrscheinlich nicht geahnt hatte.
„Álvaro.“, antwortete er zunächst kurz auf die Frage seines Namens, denn Floskeln hielt er hier für unnötig. „Eigentlich war ich auf dem Weg nach Maldina Town und wollte eine Abkürzung durch den Wald nehmen, aber das ist gründlich in die Hose gegangen. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin.“ Álvaro war keineswegs verlegen und hatte kein Interesse daran seine Situation zu beschönigen. Immerhin hoffte er, dass Shirayuki ihm irgendwie den Weg zeigen konnte, denn viel mehr Zeit konnte er nicht verlieren, wenn er nicht wollte, dass Prinzessin Esmée an Altersschwäche starb, bevor er Maldina Town erreichte. „Du hast nicht zufällig ne Ahnung?“ Damit sprach Álvaro direkt an was er wollte, auch wenn er aus Shirayuki ihm in seiner Hilflosigkeit wahrscheinlich auch ohne Nachfrage hätte helfen wollen. Mit etwas Glück musste sie in einer ähnlichen Richtung aus dem Wald heraus und im Gegenzug konnte Álvaro ihr wenigstens Schutz bieten. Sie machte nicht den Eindruck als könne sie sich zufriedenstellend selbst verteidigen.
# 5 Während Shirayuki alles für die Behandlung der Nase vorbereitete, versuchte ihr Patient es noch einmal, sie davon zu überzeugen ihm nicht zu helfen. Aber auch dieser Versuch blieb erfolglos. Denn die Heilerin war voll in ihrem Element. Als er dann betonte, dass er ihr dennnoch dankbar war, schenkte die Fee ihm ein strahlendes Lächeln. Das war für die Aisawa die beste Belohnung. Für die Erbprinzessin war nicht wichtig, ob jemand viel hatte oder nicht. Für Shirayuki zählte nur die Dankbarkeit der Patienten. Die Rothaarige war nicht so oberflächlich wie ihr Vater.
Ihre Frage nach seinem Namen wurde sehr knapp, mit nur einem Wort beantwortet. "Freut mich deine Bekanntschaft zu machen.", lächelte die Aisawa freundlich und ging auch gleich in dass du über. Ihr blieb auch nicht wirklich eine andere Option. Denn Álvaro hatte ihr keinen Nachnamen genannt. Dann lauschte die Heilerin seinen nächsten Worten. Seine Antwort, auf die Frage was ihn in den Wald geführt hatte. Scheinbar hatte der Mann sich verlaufen. Das kam häufiger vor, wenn man sich hier nicht auskannte. Zum Glück für ihn war er auf Shirayuki getroffen. "Du bist nicht der erste, der sich in diesem Wald verlaufen hat.", lächelte Shira noch immer. Dann wollte Álvaro wissen, ob die Rothaarige ihm da weiterhelfen konnte. Mit einem Grinsen und Nicken gab die Fee eine Antwort. "Ich kenne mich hier sehr gut aus. Doch bevor wir aufbrechen, hast du noch irgendwo Schmerzen?", wollte die Aisawa nun ihrerseits wissen, damit sie notfalls noch mal ihren Zauber einsetzen konnte.
Álvaro glaubte der jungen Frau sofort, dass sich hier öfter Leute verliefen. Bis auf diese komischen Steine sah hier immerhin jeder scheiß Baum gleich aus und es war wirklich schwer auf Kurs zu bleiben. Der Wald lud quasi dazu ein sich zu verlaufen. „Und ich bin bestimmt auch nicht der Letzte.“ Glücklicherweise hatte Álvaro den richtigen Riecher gehabt und Shirayuki kannte sich wohl tatsächlich hier aus. Vielleicht würde er also doch wenigstens in Maldina Town ankommen und nicht schon auf dem Weg zu seiner Aufgabe scheitern. Er fasste sich an die Nase und rümpfte diese kurz. „Scheint noch alles zu funktionieren.“ Er kreiste kurz seine Arme und schlug sich dann mit der Faust auf die Brust. „Alles andere ist nicht schlimmer als sonst.“ Damit würde die Magierin sich hoffentlich zufriedengeben, denn Álvaro wollte so schnell wie möglich hier raus. Er hatte jedoch nicht sämtlichen Anstand verloren und wusste zumindest, dass man nicht jeden Tag jemanden fand, der so selbstlos seine Hilfe anbot. „Ich habe leider aber nicht genug Geld, um dich irgendwie zu bezahlen. Hast du hier im Wald noch was zu erledigen bei dem ich dir helfen kann?“ Auch wenn er es nicht erwarten konnte hier zu verschwinden, hatte er jetzt eh schon eine ganze Menge Zeit verloren. Auf eine Stunde mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an. Wahrscheinlich war er auf den ersten Blick aber auch nicht gerade die Art von Assistenzkraft, die man sich wünschte, wenn es darum ging ein paar seltene Kräuter zu finden. Mit seinem Wissen konnte er vielleicht ein paar Bauern überraschen, aber einer Kräuterkundigen zur Hand gehen war eine ganz andere Sache. Diese Frage hätte jetzt aber Shirayuki zu treffen falls sie noch nicht alles gefunden hatte.
# 6 Ihre Aussage, dass er nicht der erste war, wurde von ihm gekontert, klang mehr wie eine Feststellung. Diese brachte die Aisawa zum Lachen. "Gewiss. Es gibt immer wieder Leute, die sich hier verlaufen und dann gesucht werden müssen.", erklärte Shira aufgrund ihrer Erfahrungen. Als die Rothaarige wissen wollte, ob ihr Gegenüber noch Schmerzen hatte, machte er einen Test mit seiner Nase und meinte dann, dass alles noch funktionieren würde. Was er dann äußerte, ließ die Rothaarige stutzen. Ließ dann die inneren Alarmglocken als Heilerin ertönen. "Soll das heißen, ihr habt dauerhaft schmerzen?", wollte Shira interessiert wissen. Wer sie genauer kannte hätte herausgehört wie schockiert die Fee über diese mögliche Tatsache war. Wie konnte man nur dauerhaft mit Schmerzen rumlaufen?
Was dann folgte, damit hättet die Erbprinzessin nicht gerechnet. Álvaro teilte ihr mit, dass er nicht genug Geld besaß um sie bezahlen zu können, bot im gleichen Atemzug seine Hilfe an. Dies rührte Shirayuki zutiefst. Es war doch immer wieder das gleiche. Die die wenig bis gar nichts hatten wollten am meisten geben. Solche Gesten waren es, weshalb die Erbprinzessin ihren Job so sehr liebte. "Du musst mir nichts bezahlen. Ich helfe doch gerne. Wenn du dich damit besser fühlst, dann kannst du gerne noch ein wenig bei mir bleiben. Ein paar Kräuter muss ich noch sammeln.", erklärte die Fee mit einem Lächeln. Es gab noch ein paar Kräuter die die Heilerin noch sammeln wollte und musste. Wenn sie es nicht tun würde, dann könnte die adelige keine Medizin mehr herstellen. Das wiederum würde nach sich ziehen, dass sie Menschen nicht geholfen werden konnte. Das war das letzte was Shirayuki wollte. Sie liebt es einfach anderen zu helfen. So wartete sie einfach die Antwort ab.
Álvaro beschloss, Shirayukis Frage zu seinen Schmerzen beiseitezuschieben. Die wenigen Minuten mit ihr hatten gereicht, um zu erkennen, dass sie wahrscheinlich keine Ruhe geben würde, wenn ihr das Ausmaß seiner Schmerzen bekannt wurde. Er hatte kein Interesse daran, dass Shirayuki sich in die lange Reihe von Heilern einreihte, die am Ende alle konstatierten, dass es keine dauerhafte Lösung für seine Probleme gab. Deshalb winkte er ab und hoffte, dass die Sache mit einem einfachen „Keine Sorge. Alles in Ordnung.“ erledigt war. Ganz sicher war er sich nicht, aber er wollte die Frage auch nicht einfach übergehen. Immerhin hatte das Mädchen ihm wahrscheinlich das Leben gerettet und auch wenn ihn der Tod grundsätzlich nicht weiter störte, wollte er nicht allzu undankbar wirken. Außerdem mochte er es nicht, wenn eine Schuld im Raum stand und bevorzugte es, wenn kein Gefallen eingefordert werden konnten, wenn man sich ein zweites Mal über den Weg lief. Scheinbar schien er aber die Möglichkeit zu bekommen, das zu verhindern.
„Damit fühle ich mich besser.“, bemerkte er kurz und war sich nicht sicher, ob es ausreichend war, sie einfach zu begleichen, um seine – scheinbar imaginäre – Schuld zu begleichen. „Suchst du etwas bestimmtes, was auch ich als Laie erkennen kann?“ Er konnte sich bereits vorstellen, dass die Antwort Nein war, denn ohne weiteres Wissen sahen viele Pflanzen oft gleich aus. Er wusste das nur zu gut, denn den meisten Menschen viel es auch schwer eine Gemüsesorte daran zu erkennen, was sich an der Oberfläche zeigte. Shirayuki wäre wohl kaum auf der Suche nach etwas, wenn man es einfach so aus großer Entfernung erkennen könnte. Wenn er schon nicht richtig helfen konnte, außer dem nächsten Eber in die Flucht zu schlagen, dann konnte er auch genauso gut ein bisschen über Shirayuki erfahren. So manches Wissen konnte schließlich irgendwann nützlich sein, wenn man eine Prinzessin zu beschützen hatte. „Sag mal, was war das für ein kleiner Knirps, der den Kampf eben unterbrochen – oder besser gesagt – entschieden hat?“ Da Álvaro selbst nicht magisch begabt war und auch nie wirklich viel Kontakt zu anderen Magiern hatte, wusste er nicht viel über das Thema. Sich ein wenig fortzubilden konnte wirklich nicht schaden.
# 7 Bis eine Antwort auf ihre Frage folgte, dauert es einen Moment. Der Mann schien wohl mit sich zu hadern, inwieweit er die Rothaarige einweihen sollte. Seine Wahl fiel dann scheinbar auf gar nicht. Denn kurz nach der Pause teilte Álvaro der Heilerin mit, dass alles in Ordnung sei und Shirayuki sich keine Sorgen machen sollte. Im ersten Moment wusste Shirayuki nicht, wie sie das finden sollte. Entschied sich dann aber dafür, dass es so nicht weitergehen konnte. Da sie das Gefühl hatte, dass der Mann sie belogen hatte, stemmte die Heilerin ihre Hände in die Hüften und sprach dann ihre Meinung aus. "Ich finde es gar nicht witzig, wenn man mich belügt. Ich sehe doch, dass nicht alles in Ordnung ist. Also wo tut es weh. Und spiele nicht einmal mit dem Gedanken mir falsche Infos zu geben.", kam es ernst und zum ersten Mal in diesem Gespräch fand man kein Lächeln auf den Lippen, der sonst stets lächelnden Rothaarigen.
Wie sie es erwartet hatte, nahm alvaro das Angebot an und teilte ihr auch gleich mit, dass er sich so wohler fühlte. Der Vollständigkeit halber wurde dies noch einmal mit einem Nicken seitens der Rothaarigen bestätigt. Über seine nächste Frage wunderte die Aisawa sich kein bisschen. Eher im Gegenteil, hatte sie doch schon damit gerechnet. Doch leider musste die Erbprinzessin ihren Patienten da enttäuschen. "Tut mir leid, aber die leicht findbaren Kräuter habe ich schon gefunden und gesammelt.", lächelte Shirayuki nun wieder beschwichtigend. Lange schaffte es die Aisawa aber nie ein Lächeln zu unterdrücken. Dafür war sie viel zu freundlich.
Bevor sich die Beiden dann wieder tiefer in den Wald begaben, wollte Álvaro von ihr wissen, was für ein Wesen in den Kampf eingegriffen hatte. Sofort begannen ihre Augen zu strahlen. Denn sie liebte es ihr Wissen mit anderen zu teilen. Sofort war die Aisawa in ihrem Element. "Ich beherrsche nicht nur die Heilmagie, sondern auch die Stellarmagie. Dabei geht man Verträge mit Geistern ein, die die verschiedensten Fähigkeiten haben. Das war Nikora, der kleine Hund. Wirklich kämpfen kann er zwar nicht, dafür aber super für Ablenkung sorgen.", erklärte die Fee stolz.
Dann setzte sich die Rothaarige in Bewegung. Dabei zeigte dr Prinzessin in eine bestimmte Richtung. "Wir müssen nun erst ein Stückchen weiter in den Wald, damit ich die Kräuter sammeln kann. Erst danach kann ich dir dann den richtigen Weg aus dem Wald zeigen.", war die Erklärung der Magierin. Ging dann so schnell voran, dass Álvaro ihr ohne Probleme folgen konnte.
Álvaro lag mit seiner Einschätzung wohl ganz richtig, dass Shirayuki die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen würde. Die Vehemenz, mit der sie die Geschichte hinter Álvaros Schmerzen einforderte, überraschte ihn dann aber doch. Diese Vehemenz – in Kombination mit ihrer unzufriedenen Pose – reichte aber nicht aus, um Álvaro einzuschüchtern. Auch wenn er Shirayukis Einsatz bewunderte, war sie bei ihm an der falschen Adresse, denn er würde solche Details unter keinen Umständen mit einem jungen Mädchen teilen, dass er erst seit wenigen Minuten kannte. „Ich schätze deine Tatkraft.“ Tatsächlich hatte ihm das Mädchen ein kleines Lächeln aufs Gesicht gezaubert, denn er hatte schon lange nicht mehr mit so jungen Leuten zu tun gehabt. Er hatte deshalb auch nicht vor sie zu belügen. „Ich bin wahrscheinlich mehr als doppelt so alt wie du und in meinem Leben ist zusätzlich so einiges passiert, was zu dem ein oder anderem Wehwechen führt. Ich werde wahrscheinlich nicht innerhalb der nächsten Jahre tot umfallen, wenn es gut läuft. Belassen wir es bitte einfach dabei.“ Álvaro hoffte, dass er dem Thema damit ein Ende bereitet hatte, denn Shirayuki sollte damit klar werden, dass er wirklich nicht über das Thema reden wollte.
„Dann werde ich dich wohl einfach begleiten und mit meiner Anwesenheit dafür sorgen, dass du nicht nochmal gestört wirst.“ Wenn er die Kräuter schon nicht erkennen konnte, dann konnte er jedenfalls weitere Wegelagerer abschrecken. Seine Erscheinung war dazu in der Regel gut geeignet und das bisschen Blut an Gesicht und Händen würde sicher den Rest tun. Bevor er dann damit begann seine Rolle auszufüllen, lernte er tatsächlich noch etwas Neues über Magie, dass ihm vielleicht an einer anderen Stelle nochmal hilfreich sein würde. Beschwörungen also? Es überraschte ihn nicht, dass so etwas möglich war, denn er hatte so wenig Ahnung von Magie, dass er sich wirklich alles vorstellen oder jedenfalls nichts ausschließen konnte. Er hatte einfach noch nie darüber nachgedacht, dass es eine Möglichkeit sein konnte, Lebewesen zu beschwören. „Interessant. Dann weiß ich beim nächsten Mal vielleicht was los ist, wenn mir ein merkwürdiges Wesen über den Weg läuft.“
Als Shirayuki sich dann in Bewegung setzte, folgte er ihr auf Schritt und Tritt, denn wenn er sie jetzt wieder verlor, würde er am Ende doch noch im Wald versauern. Gleichzeitig war es ihm aber wichtig, tatsächlich zu liefern, was er versprochen hatte. „Kein Problem, wenn du mich am Ende an der richtigen Seite aus diesem Wald führst, folge ich dir überall hin.“ Das war vielleicht etwas überspitzt, aber näher an der Realität als Shirayuki vielleicht erwartete.
# 8 Über die Sturheit des Mannes konnte die Aisawa nur den Kopf schütteln. Noch immer konnte die Heilerin nicht nachvollziehen, wieso man ihre Hilfe ablehnte, wenn es doch so offensichtlich war, dass man sie brauchte. Das war einer der Momente, wo sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle behalten konnte. Aufgebracht begann die Rothaarige hin und her zu laufen und sich über Álvaro zu beschweren. "Wie kann man nur so stur sein? Ich möchte doch nur wissen, wo genau es weh tut und nicht gleich die gesamte Lebensgeschichte. So ein stures Exemplar von einem Mann ist mir noch nie untergekommen. Verdammter stolz. Steht einem immer nur im Weg.", echauffierte die Rothaarige sich und hatte für den Moment Álvaro ganz vergessen.
Erst als der Heilerin bewusst wurde, dass es Zeit wurde weiterzugehen, wurde sich Shirayuki dessen wieder bewusst. "Tut mir leid.", waren daher ihre ersten Worte an ihn. Mit einem Nicken wurde seine Aussage zur Kenntnis genommen und bestätigt. Dann wurde auf das Thema Magie eingegangen. "Vielleicht, aber nicht jedes Wesen ist von der Stella Magie. Es gibt noch viele andere beschwörungsmagie.", erklärte die Erbprinzessin.
Während Shirayuki in den Wald ging, hatte sie ihrem Begleiter erklärt, wie nun der Plan war. Der letzte Teil seines Satzes war es, der derart liegen eine leichte Röte auf die Wange zauberte. Shirayuki wusste selber, dass es keine wirkliche Bedeutung hatte und doch wurde ihr in diesem Moment bewusst, wie einsam sie sich in manchen Situation eigentlich fühlte. Mit einem Partner an der Seite, wäre es zu dieser Situation wohl nie gekommen. Doch eines war klar, es kam nicht infrage einfach irgendwen zu nehmen. Dann hätte sie auch den Verlobten nehmen können, den ihr Vater ausgesucht hatte.
Es dauerte nicht lange, da wurde die Heilerin aus ihren Gedanken gerissen, da die gesuchten Kräuter in ihr Blickfeld kam. Ohne zu zögern wegen dies aber in die Hocke und begangen die Pflanzenteile die benötigt wurden zu pflücken. "3 Kräuter noch, dann bin ich fertig.", sprach die Rothaarige, ging dann ein Stückchen weiter, um die Nächsten zu sammeln.
Tatsächlich war das letzte Wort noch nicht gesprochen. Álvaros Verhalten schien das junge Mädchen wirklich zu verärgern und irgendwie konnte er das sogar ein wenig nachvollziehen. Als er in ihrem Alter war, regte er sich nur zu oft darüber auf, wenn nicht Klartext geredet wurde. Er liebte es früher alles direkt zu klären, doch auch Shirayuki würde irgendwann noch merken, dass das nicht immer einfach möglich war. Da Álvaro den Eindruck, dass weitere Worte die Rothaarige nur weiter antreiben würden, beschloss er nicht weiter auf ihre Kritik einzugehen.
„Du hast nichts falsch gemacht.“, antwortete er kurz auf die Entschuldigung des Mädchens, denn sie hatte sich wirklich gar nichts zu Schulden lassen kommen. Immerhin führte Álvaros Verhalten erst zu diesem kleinen Konflikt. Außerdem war es für ihn sehr ungewohnt, dass man sich bei ihm entschuldigte. Warum sollte das jemand tun? Er sah sich selbst nicht als die Person, die man verletzte, sondern eher als die Person, die verletzte. „Was gibt es denn noch? Du hast es sicher schon gemerkt, aber auf dem Gebiet der Magie bin ich nicht wirklich bewandert.“ Generell war Álvaro auf wenig Gebieten bewandert. Er konnte ein Feld bewirtschaften, sich um Nutztiere kümmern und besonders gut Nasen brechen. Das war es aber auch schon und vermutlich würde nur letzteres ihm auf seiner Mission helfen. Eigentlich wusste er auch gar nicht, ob er wirklich wissen wollte, was für ein Abschaum aus irgendwelchen Löchern hervorkriechen konnte, während er Esmée beschützte, aber es konnte wahrscheinlich nicht schaden angemessen vorbereitet zu sein, wenn sich nun die Chance dazu bot. Er wusste immerhin reichlich wenig über Magie und hier in Fiore begegnete man ihr nicht nur an jeder Ecke, sondern die Varianz der Magie schien viel größer zu sein als er es kannte.
Hätte Álvaro gemerkt, dass Shirayuki nach seiner Aussage leicht errötete, hätte er sicher erneut ein Schmunzeln für die jugendliche Leichtigkeit des Mädchens übriggehabt, was wirklich untypisch für Álvaro war. Insofern hatte das Mädchen bei ihm schon viel erreicht. Álvaro bekam jedoch gar nichts davon mit, denn auch wenn das Risiko erneuter Angreifer sehr gering war, wollte er tun was er versprochen hatte und richtete seine Aufmerksamkeit auf den umliegenden Wald. Außer dem Rascheln der Sträucher, die das Zweiergespann auf der Suche nach den Kräutern durchquerte, war es ruhig und nicht einmal gefährliche Tiere schienen in ihrer Nähe zu sein. In der Regel ergriffen diese aber auch die Flucht, bevor die lächerlichen menschlichen Sinne nur eine Idee von ihrer Anwesenheit bekamen. Es blieb also ereignislos bis Shirayuki scheinbar die gesuchten Kräuter gefunden hatte. „Alles klar. Scheint sonst niemand hier unterwegs zu sein. Ich frage mich, ob hier in den letzten Wochen überhaupt jemand außer uns war.“ Lediglich ein paar große alte Steine leisteten ihnen Gesellschaft und diese sahen nicht so aus, als wären sie erst vor ein paar Tagen hier aufgestellt worden. „Hast du etwas bestimmtes mit den Kräutern vor? Hast du einen Laden oder so?“
# 9 hat sich vor Shirayuki Ebert der stets die Ruhe behielt und selten aus der Haut Schuhe. Doch dies war eine der wenigen Situation, wo die als aber nicht ruhig bleiben konnte. Das Verhalten von alvaro regte die erbprinzessin zu sehr auf. Sein Glück war, dass er es für klüger hielt nun den Mund zu halten. Womöglich hätte Shirayuki es sonst noch geschafft den Mann in die Flucht zu schlagen. Dass er dafür jedoch auf sie angewiesen war in entfiel ihr in ihrem Unmut. Auf ihre Entschuldigung folgte die Aussage da Shirayuki nichts Falsches gemacht habe. Da die Erbprinzessin sich nicht schon wieder aufregen wollte, wurde dies mit einem Nicken abgetan, auch wenn sie da anderer Meinung war.
Kurz darauf war es dann aber auch wieder vergessen. Denn das Thema ging nun zu Magie. Er wollte von ihr wissen, was für beschwörungsmagie Nest alles gehabt. Mit einem kurzen Lachen ging dies aber auf seine Aussage ein. "Ich weiß auch nicht, welche Magien ist alles gibt.", kam es leicht frustriert von Shira. Es gefiel der Rothaarigen gar nicht, wenn sie zugeben musste, dass sie etwas nicht wusste. "Aber wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann kann ich dir nur den Rat geben eine Bibliothek oder einen der vielen Lehrmeister aufzusuchen.", lächelte die Aisawa nun.
Ihren Röte blieb den Mann scheinbar verborgen, weshalb Shirayuki tonlos seufzte. Sie war sehr erleichtert darüber. So musste sich die Erbprinzessin nicht erklären. Seine nächsten Worte schafften es, dass die Heilerin wütend wurde. Im Grunde genommen konnte er ja gar nichts dafür und doch konnte man ihr die Wut in der Stimme raushören. "Bestimmt war in der letzten Zeit jemand hier im Wald. Viele den momentan jagen und so findet man mehr Jäger hier, als mir lieb ist.", brummte die Fee und mit etwas mehr Kraft als nötig, wurde die Pflanze aus dem Erdreich gezogen. Es machte Schere einfach nur wütend, dass Tiere einfach so zum Spaß getötet wurden.
Seine Frage was die Heilerin mit den Pflanzen vor habe, lenkte sie ein wenig ab. "Ich mache Medizin daraus. Ich habe eine eigene Arztpraxis.", lächelte Shira und sammelte dann die letzten benötigten Kräuter. "Ich bin fertig. Wir müssen nun dort entlang.", waren ihre nächsten Worte und zeigte dabei in die besagte Richtung. Setzte sich dann in eben diese in Bewegung. Es dauerte einen kurzen Marsch und dann waren sie auch schon am Waldrand, wo Shirayuki sich von Álvaro verabschiedete. "Von hier aus müsstest du den Weg noch wiederfinden. Wenn du mal ärztliche Hilfe brauchst, dann komm mich in Magnolia in meiner Arztpraxis besuchen.", war ihr Angebot an ihn. "Hat mich gefreut Dich kennenzulernen. Bis bald.", waren ihre letzten Worte an ihn.
Scheinbar war die Gefahr eines Konflikts mit der jungen Magierin fürs erste gebannt, auch wenn Álvaro den Eindruck hatte, dass er fast einen neuen Konfliktherd schuf, indem er Shirayukis Entschuldigung abblockte. Ein interessantes Mädchen. Álvaro konnte Lebewesen eigentlich gut lesen, aber das Mädchen bereitete ihm einige Probleme. Vielleicht lag es daran, dass er nicht wirklich viel Erfahrung mit jungen Frauen hatte? In seiner Karriere als Boxer hatte er Frauen vor allem als Objekte wahrgenommen. Er wusste mittlerweile, dass das alles andere als richtig war, aber als junger Prinz, hatte er noch andere Dinge im Kopf. Glücklicherweise führte seine Aussage zu keiner weiteren Diskussion und sie wechselten das Thema.
Scheinbar gab es in der Welt der Magier also noch mehr Variation als Álvaro sich überhaupt vorstellen konnte. Das machte es nicht gerade leichter, sich auf etwaige Gegenspieler vorzubereiten, wenn quasi alles denkbar war. „Magie kennt wohl keine Grenzen.“, fasste Álvaro die Antwort von Shirayuki kurz zusammen und traf den Kern damit wahrscheinlich ganz gut. „Keine schlechte Idee. Eine Bibliothek würde mir vielleicht wirklich weiterhelfen, das ganze ein wenig mehr zu durchdringen.“ Auch wenn man es ihm nicht ansah, hatte er schon viel Zeit in Bibliotheken verbracht. Sein Vater hatte immer großen Wert daraufgelegt, dass Álvaro neben Muskeln auch seine Gehirnwindungen trainiert. Wenn dieser seinen eigenen Ratschlag besser befolgt hätte, wäre ihm die Hinrichtung durch seinen Bruder vielleicht erspart geblieben und er wäre nicht auf die Idee gekommen Hochverrat zu begehen und seine ganze Familie zu verraten. Wenn er die Prinzessin gefunden hatte, würde er sicherlich auch die Zeit finden eine Bibliothek aufzusuchen, wenn es in Maldina denn eine gab.
Vielleicht hatte Álvaro auch für Spuren im Wald nicht das richtige Auge, aber für ihn sah es auch nach Shirayukis Korrektur so aus, als wäre hier seit Jahrhunderten niemand gewesen. Es machte für ihn sogar den Eindruck als würden sich hier nicht mal Tiere herumtreiben, aber da er auf keinen Fall einen neuen Konflikt heraufbeschwören wollte nickte er ihre Aussage ab und konzentrierte sich lieber auf die Antwort auf seine Frage. „Die Welt braucht wahrscheinlich mehr von deiner und weniger von meiner Sorte.“ Den weiteren Marsch durch den Wald schwieg Álvaro und als in der Ferne ein wenig mehr Licht durch den dichten Baumwuchs drang, war er ein wirklich erleichtert. Endlich konnte er diesen verwirrenden Wald hinter sich lassen. Jetzt blieb nur noch die Verabschiedung von dem Mädchen, dass er gerettet hatte oder auch dem Mädchen, dass ihn gerettet hatte. „Danke dir. Ohne dich hätte ich mich wahrscheinlich zu den toten Steinen im Wald gesellen müssen. Wenn es mich nach mal nach Magnolia verschlägt, werde ich nach der Arztpraxis Ausschau halten, wo die Türen wahrscheinlich jedem offenstehen. Hat mich auch gefreut.“ Álvaro wusste nicht, wie wahrscheinlich es war, dass er wirklich in der Praxis vorbeischaute, aber das Treffen mit Shirayuki hatte er wirklich als erfrischend empfunden. Er würde es auf jeden Fall in besserer Erinnerung behalten, als das Treffen mit dem Wald oder das Treffen mit dem Ellbogen des Banditen.
Teri musste gar nicht erst weiterlesen, da hatte sie sich wieder für eine neue Aufgabe entschieden. Dieses Mal ging es um Steinringe. Das allein war bereits spannend, aber sie leuchteten offenbar auch noch im Dunkeln! Verständlicherweise wollten noch viel mehr Leute dieses magische Mineral bestaunen und so durfte sie heute gleich einen ganzen Haufen von Stein-Enthusiasten begleiten. Da kam sie sich fast wie eine Schafhirtin vor! Sie zählte knapp zwanzig sogenannte Touristen auf ihrer Liste. Offenbar verstand man darunter Hobby-Abenteurer, die Angst vor gefährlichen Situationen hatten und sich nur Dinge ansehen wollten. So oder so ähnlich hatte es jedenfalls die Nymphe verstanden. Als Treffpunkt hatte das Reisebüro einen Bauernmarkt vorgesehen, der nach der gemütlichen Zugfahrt bequem zu erreichen war. Hier konnten die Touristen noch eine Stange Geld ausgeben, bevor es dann auf die eigentliche Reise ging. Über die grünen Weiden mit all ihren Kühen, Reitkühen, Schafen und anderen Tieren wie den Raubhühnern, die sich manchmal aus dem Sturzflug ein kleineres Tier schnappten. Durch den Wald, aus dem sie zufällig vor 20-irgendwas Jahren in die weite Welt gezogen war, um bei ihrem Drachenpapa gar nicht so weit von hier unterzukommen. Der Bauernmarkt verkaufte keine Bauern, sondern alle möglichen Erzeugnisse aus der Region. Die Grünhaarige passierte die Marktstände, die neben Lebensmitteln wie Gemüse auch goldenen Bienenlehm, Kuhsaft, Gewürze und andere Dinge anboten. Es roch nach frischer Landluft und fast ebenso frischem Brot, das zu ihrem Erstaunen heute deutlich teurer verkauft wurde. Menschen machten diese Preissache natürlich nicht einfach, sondern änderten Angebote munter vor sich hin. Die Nymphe blickte sich suchend um, dann kletterte sie auf eine Holzkiste und hielt ein selbstgemachtes Schild hoch. Darauf war eine Kinderzeichnung von ihrer Wenigkeit zu sehen, die neben einer Bande von weitaus weniger detaillierten Strichmännchen und einem Fragezeichen auf Beinen fröhlich einen Steinkreis ansteuerten. Soweit sie informiert war, bekam sie ja heute Verstärkung! Hoffentlich ging er in dem Gewusel nicht verloren. Sie hatte vergessen, wann genau sie losmussten. Aber auf dem Land sah man solche Dinge ihres Wissens nach auch nicht so eng. Sobald ihr geheimnisvoller Begleiter aufgetaucht war, konnten sie ihre Herde Touristen einfangen und losziehen! Die grünhaarige Nymphe sah aus...wie ein junger Weihnachtsbaum mit einem blauen Kleid, reichlich Goldschmuck und rotweißen Stoffen, die in ihr Haar gepflochten waren. Optisch ähnelte sie vielleicht noch dem geheimnisvollen Volk der Elben am meisten, ihren spitzen Ohren und dem fehlenden Schuhwerk sei Dank. "Steinkreis, Steinkreis~ Wer will mit zum Steinkreis? Große Steine, kleine Steine...Leuchtende Steine!" Sang sie vor sich hin und zeigte plötzlich auf ein älteres Ehepaar, als hätte sie die Täter bei einem Kriminalfall entlarvt. Die schenkten ihr nur einen verwunderten Blick. "Ach, wie nett. Besucht ihr die berühmten Steinringe? Hier, damit du auch bei Kräften bleibst." Sagte die Omi und überreichte ihr lächelnd ein Bonbon. Steinhart, so wie sie es mochte! "Ja, ich bin heute eine Touristenführerin! Danke sehr. Oh, der da sieht aus, als könnte er auch eins gebrauchen." Kaum hatte sie ihr Bonbon eingeworfen, da deutete sie auf einen düsteren Gesellen, nicht weit von ihr...
Der Vampir war guter Laune. Der Tag war so angenehm gewesen, dass er mittlerweile anfing, dem Frieden zu misstrauen, der ihm innewohnte. Am Bahnhof in Crystalline Town hatte er in den ersten Morgenstunden bevor die Sonne sich erhob, sein Frühstück gefangen. Ein Mann mit strähnigem, dunklem Haar, dass an manchen Stellen bereits ausfiel. Er hatte sich gewehrt, das blutsaugende Geschöpf sogar von sich gestoßen und war davon gerannt. Dass er seine Beute entkommen war, hatte ihm nicht gefallen. Doch er hatte sich zurückgehalten, sein Gesicht abgetupft und seine Kleidung inspiziert. Der Mann hatte überlebt, dass zählte, das war etwas, worauf er stolz sein konnte, und seine Kleidung hatte kein Blut abbekommen. Vielleicht war er auch so entspannt gewesen, weil ein Teil der Drogen, auf denen der Mann gewesen war, dadurch in seinem Kreislauf gelandet waren … Es war ein Risiko, aber Obdachlose waren die einfachste Beute. Es stellte keiner Fragen, wenn sie verschwanden. In letzter Zeit hatte sich das Nahrungsverhalten des Vampirs allerdings etwas … verändert. Seit er Lady @Máirín gefunden hatte. Er hatte auf der Zugfahrt einen halben Kuchen zu sich genommen, sein Organismus gewöhnte sich langsam um. Außerdem, und das plante er ihr nicht zeitig mitzuteilen, hatte er begonnen vorrangig Männer zu jagen. Das Warum war für ihn ebenso verwirrend und verknotet wie die Persönlichkeit der Daeva, die ihn mit ihren verfluchten Spielchen in den Wahnsinn trieb. Doch heute war sie nicht dabei. Heute würde er andere Begleitung haben, besser gesagt sein. Rhys war nach Südfiore gefahren, dankbar für die Durchsagen, was ihm das Lesen ersparte. Er hasste es, dass mit seiner Verwandlung Teile in seinem Kopf durcheinandergekommen waren. Verloren gegangen. Es wurde besser, aber für seinen Geschmack viel zu langsam. Rhys hatte sein Leben lang auf Dinge gewartet. Er wollte nicht länger warten, dass sein Geist wieder in Ordnung kam. Leider ließ er sich nicht zwingen und nahm ihm damit die Kontrolle über sich selbst auf den Händen.
Jetzt steckten besagte Hände in den Taschen des violetten Mantels, der ihm fast bis zu den Kniekehlen reichte. Die meisten hier trugen keinen Mantel. Einige Pullover, aber Mäntel suchte er durch die dunklen Sonnenbrillen erfolglos. Sollt es eben so sein, er war froh, ihn mitzuhaben. Er trug keinen Pullover wie er es im Norden immer tat, sondern ein dunkelgraues Hemd zu den schwarzen Jeans. Zugegeben … viel aufhellen tat es ihn nicht. Ein schwarzes Schaf, auch wenn es feine, teure Kleidung war. Ein Mädchen erregte mit ihrem Gesang kurz seine Aufmerksamkeit. Sie war barfuß, etwas, dass er seit Jahren nicht gewesen war und bunt. Grün, gold, rot und weiß. Sie passte kurz gesagt perfekt hier her. Sie sang von Steinen, doch als sie sich einer alten Frau zuwandte, drehte Rhys den Kopf weg. Wie sollte er hier seine Partnerin finden? Es war wie auf den Bällen von Bosco, man verlor sich sehr schnell aus den Augen und fand sich oft erst Stunden später wieder. Doch da … da wurde ihm plötzlich von genau der alten Frau, die gerade noch mit dem Mädchen geredet hatte, etwas angeboten. Rhys blieb stehen und drehte sich zu ihr um, kam langsam näher. „Miss? Kann ich Euch behilflich sein?“, erkundigte er sich. Er behielt die Hände in den Taschen, statt sie wie oft im Rücken zu verschränken und nahm die Schultern zurück. Das etwas eingefallene Gesicht ruhig, was man um die Sonnenbrille herum sehen konnte. Pure Höflichkeit. „Willst du auch ein Bonbon?“ Rhys hatte kein Interesse, doch er schlug ihr den Wunsch nicht ab, nahm eines und steckte es ein. „Besuchst du die Steinringe? Ich habe gehört, diese bezaubernde junge Frau wird eine Tour dort hin leiten.“ Sie deutete auf das Mädchen und Rhys sah die etwas überrascht an, ehe er seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle brachte. Solch Überraschung hier zu zeigen war unhöflich. Also blieb er bei einem distanzieren Lächeln. „Ist dem so? Das scheint mir ein glücklicher Zufall, Mylady. Wenn es nicht mehrere Gruppen gibt, dann bin ich vermutlich Euer Reisebegleiter.“ Er verbeugte sich halb. „Rhys, und was ist Euer Name?“
Die Nymphe schnaufte zufrieden aus, als der Mann mit der Sonnenbrille auch ein Bonbon bekam. Allerdings schien er es sich für später aufzubewahren. Sie hatte bereits gehört, dass Menschen auch gern soetwas wie einen Hort anlegten. Manchmal für Geld, oft auch für Süßigkeiten. Die alte Dame hieß also Mylady! Noch immer auf der Kiste stehend imitierte sie seine Verbeugung und machte sich sogleich daran, das Fragezeichen auf ihrem Plakat zu übermalen. Mit festen Strichen kritzelte sie ein Männchen, das wohl ihren Gegenüber darstellen sollte. Besonders einfach an den großen Sonnenbrillen zu erkennen, die auf der Zeichnung fast sein ganzes Gesicht einnahmen. "Hehe, Bilder sagen mehr als 1001 Worte. Ich wusste, das das eine gute Idee war. So schnell haben wir uns gefunden! Nett dich zu treffen, Reis! Ich bin...uh, kurz und simpel ist besser...Teri! Kommst du aus dieser Gegend, Reis? Wenn nicht, dann bin ich die Reiseoberbegleiterin, in Ordnung? Ich kenne diese Gegend wie mein drittes Zuhause." Mit einem kleinen Satz hüpfte sie von ihrem Podest. Inzwischen hatte sich eine neugierige Traube vor ihnen gebildet. Überwiegend ältere Herrschaften, offensichtlich Touristen und mehr oder weniger passend für den bevorstehenden Ausflug gekleidet. Manche von ihnen waren extra in voller Wandermontur unterwegs. Insgesamt kamen sie inklusive der beiden Reisebegleiter auf immerhin 21 Personen. Mit einem geräuschvollen Krachen zerbiss sie das Bonbon in ihrem Mund und winkte ihrer Reisegruppe munter. "Hallo, die Reise zu den Steinringen geht jeden Moment los! Habt ihr von den Ständen alles bekommen, was ihr wolltet? Das hier ist mein Reisebegleiterangestellter Reis und ich bin die Oberreiseanführerin Teri. Ich komme übrigens von hier. Wir werden euch durch einen unberührten und hübschen Teil des sonnigen Südens führen, durch einen sehr alten und lauschigen Wald...und bis wir am Ziel sind, ist es schön dunkel. Perfekt, um den schicken Steinen beim Leuchten zuzusehen!" Nach einer ebenso kurzen wie belanglosen Fragerunde, bei der einen Haufen Namen fielen und Fragen zu Klopausen geklärt wurden, übernahm die Nymphe sogleich die Spitze und führte die Gruppe von dem Bauernmarkt fort. Das Land vor ihnen blieb flach und beschaulich. Die Luft war frisch, das Wetter warm und der Wind blieb lau. Hekterweise Felder erstreckten sich auf beiden Seiten und wurden hier und dort von ein paar hungrigen Vögeln besucht. Teri streckte eine Hand aus und deutete auf eben diese. "Und hier sieht man die berühmten Nachthühner von Südfiore, die dabei behilflich sind, die Felder zu bestellen. Sie tragen extra ein schwarzes Federkleid, wahrscheinlich um mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Leider ist es noch taghell. Heimlich wie sie sind, erwarten sie keinen Dank für ihre Mühe. Wie die guten Gartengnome. Spenden in Form von Brot oder Brötchen nehmen sie natürlich trotzdem gern entgegen." Erzählte die Grünhaarige fachkundig und erweckte dabei den Eindruck, zu wissen wovon sie da redete. Für ihren Begleiter dagegen sah das nach ganz gewöhnlichen Krähen aus...Eine der Omis riss ein Stück Brötchen ab und warf es vor das Feld. Nicht lange und eine Krähe flog heran, um sich daran zu bedienen. "Ohh..." Machten einige aus der Gruppe, als hätte sich Teris Weltenkenntnisse bestätigt.
Rhys war kurz überrascht, als das Mädchen seine Verbeugung erwiderte. Schon zu Hofe war es lange unüblich gewesen, sich vor ihm zu verbeugen. Auch als er unter den Dienern eine der höchsten Stellen eingenommen hatte, war es meist bei einem gesenkten Kopf geblieben. Hier in Fiore spielte das Leben anderes und sein Verhalten war eher unüblich. Das Mädchen wirkte auch nicht sonderlich … zurückhaltend. Stattdessen übermalte sie sogleich ihr Fragezeichen mit etwas, dass wo ihn darstellen sollte. Große Sonnenbrille, ja, das passte. Immerhin fehlten die Fänge, die er bislang noch zu verbergen versuchte. Jetzt aber schmunzelte er. „Da habt Ihr recht, Bilder haben die Kraft, sehr viel auszudrücken.“ Seine Bilder waren keine klaren Linien, ein Chaos von Farben wie das Chaos in ihm, dass er so ausdrückte. Und doch die Sehnsucht nach Ordnung, um die er kämpfte, auf die er hinarbeitete in den verwaschenen Gestalten seiner Gemälde. Das Mädchen, Teri, wie sie sich netterweise vorstellte, sprach sogleich weiter und sprang dann von ihren Podest herab. „Es freut mich ebenfalls, Euch kennenzulernen, Miss Teri. Und nein, ich komme nicht von dieser Gegend.“ Er nickte ihr leicht zu, als Zustimmung, dass sie gerne die Reiseoberbegleiterin sein durfte. Rhys kannte sich hier in etwa so gut aus wie in den Bergen, die er noch nie von näher als vom Horizont gesehen hatte. Er war in einer Bauernfamilie geboren, aber sein halbes Leben hatte er in einem großen, edlen Gebäude verbracht, anstatt sich in der Natur aufzuhalten. Im Norden war diese Natur zudem die meiste Zeit eiskalt, eingefroren und von Schnee bedeckt. Von im Fall erstarrten Wasserfällen, die in der Sonne wie Diamanten funkelten, abgesehen fand er dort nur wenig interessant. Rhys verringerte seinen Abstand zu dem Mädchen erst, als die Gruppe um sie herum immer größer wurde. Er betrachtete die bunte Gruppe mit mildem Interesse von seinem Stand links hinter Teris Schulter. Über ihren Kopf konnte er ohne Probleme hinwegblicken, ohne in der Mitte zu stehen. Das übernahm sie, als sie die Stimme erhob, nachdem sie eines der Bonbon, die sich beim entgegennehmen schon hart angefühlt hatten, zerbiss. Ob er sich daran seine Fänge abbrechen würde? Abseits vom Schmerz würde es das Bild der Schönheit der langen, spitzen Zähne zerstören. Ob es Lady @Máirín gefallen würde, der verstärke Schmerz durch abgebrochene Fangzähne? Rhys verdrängte den Gedanken an die Daeva so schnell, wie er aufgekommen war. Sie hatte hier nichts zu suchen, nicht an dem Ort und nicht in seinem Kopf. Teris Stimme lenkte ihn zum Glück ab und er lauschte ihren Worten. Die Mühe, sich die Namen zu merken, machte er sich nicht. Er würde sie doch wieder vergessen und solange man wusste, wie er hieß, reichte das aus. Als sich die Gruppe in Bewegung setzte, beugte er sich kurz ein Stück zu Teri hinab. „Ich werde mich ein Stück weiter hinten einreihen, wenn dies für Euch in Ordnung geht? Dann sollten wir keinen der Gruppe verlieren.“ Damit bildete er beinah das Schlusslicht mit einem alten Herrn mit Gehstock. Rhys sah sich das Spiel einige Zeit an, während Teri über die Natur sprach. Hühner, Gnome. Hühner, die sehr nach Krähe aussahen. Ob Teri wirklich wusste, wovon sie sprach? Doch der Vampir fiel ihr nicht ins Wort. Man verriet sich nicht gegenseitig, ein ungeschriebenes Gesetz. So hatten er und die Daeva anstatt sich und ihre Pläne zu verraten, ihr Können zusammengetan, auch wenn ihr Auftragsgeber unterschiedliche waren. Die Gruppe blieb kurz stehen, als die Vögel, was es auch waren, gefüttert wurden und Rhys näherte sich wieder dem Mädchen. „Wie lange denkt Ihr, wird es noch zu unserem Ruheort dauern?“, erkundigte er sich, wartete die Antwort ab, ehe er bei ihrem Weitergehen wieder zu dem alten Mann zurückkehrte. „Soll ich Ihnen den Rucksack für ein Stück abnehmen?“, bot er ihm an. Der Grauhaarige sah ihn kurz mit gerunzelter Stirn an, stimmte dann aber dankbar zu. Er setzte den Rucksack ab und Rhys schwang ihn sich über den Rücken. Schwer … was hatte der Mann nur alles eingepackt? Doch er beschwerte sich nicht und verknüpfte die Bänder vorne. Mit großen Schritten beeilte er sich, um wieder aufzuschließen. Jetzt, wo er die Last übernommen hatte, kamen sie auch deutlich schneller voran. Der Markt war schon lange verschwunden und Wiesen und Wälder zogen an ihnen vorbei …
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