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 Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"

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Gin

Gin
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BeitragThema: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyFr 12 März 2021 - 23:14

Ortsname: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
Art: Komplex aus mehreren Sportplätzen und Hallen
Spezielles: -
Beschreibung: Unweit des Schulgebäudes der renomierten "Crocus Middle- & Highschool" befindet sich das Sportzentrum, das zur Schule gehört. Die weitläufige Anlage besteht unter anderem aus einem halben Duzend verschiedener Hallen, vier Tennis-Courts, einem Schießplatz für Bogensport, zwei Schwimmbecken, einem Fußball-Feld, einer Kletteranlage, einem Restaurant und zwei Kiosken. Während das Sportzentrum Vormittags und Mittags für den Schulsport genutzt wird, können Sportvereine Nachmittags und Abends Teile des Sportzentrums für teuer Geld mieten.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Zuletzt von Gin am Sa 13 März 2021 - 0:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 13 März 2021 - 0:53

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C-Rang:
Rematch!


Takara und Gin

"Crocus Town, na toll. Die verdammten Rune-Knights direkt vor der Nase und dann auch noch Scheißwetter...", grummelte Gin vor sich hin. 27 Grad bei stahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel würden die wenigsten als "Scheißwetter" bezeichnen, aber Gin war ja auch nicht wie die meisten. Die Magier-Dame hatte sich unter das Vordach einer der Sporthallen gestellt, drückte sich dort nun so mehr oder wenig an die Wand um einen schmalen Streifen Schatten ausnutzen zu können, der ihr wenigstens ein klein wenig Schutz vor dem erbarmungslosen Sonnenlicht spendete. Die Augen der bleichen Frau waren geschlossen, denn im hellen Licht schmerzten und tränten sie.
Elektronische, über das gesamte Sportzentrum verteilte Lautsprecheranlagen gaben einen melodischen Ton durch. Schulende in Surround Sound. Es dauerte nicht lange, da ging das Theater los. Von überall strömten Jugendliche und junge Erwachsene herbei, nur um sich auf den Heimweg zu begehen. Der Lärmpegel schwoll zu einem dröhnen an, das Gin im Kopf wiederhalte, ihr beinahe den Verstand raubte. Plötzlich war stand der Untoten die penetrante Geruchsmischung aus frischem Männerschweiß und viel zu viel Deodorant in die Nase. Es brachte sie beinahe zum würgen. "Ey, dich hab ich hier noch nie gesehen.", tat eine Männerstimme kund. Der Satz war an Gin gerichtet, das war bedauernswerterweise nicht zu überhören. "Verpiss dich.", zischte Gin genervt zwischen den Zähnen hindurch, wagte es noch immer nicht, die Augen zu öffnen. "Alter, übel gekorbt!", sprach ein anderer Typ. Zwei, drei Kerle lachten. Gin nicht. "Jetzt stell doch nicht so an." Wieder sprach der erste, der wohl echt an Gin interessiert war. Zugegeben, in ein kurzes, schwarzes Kleidchen, blickdichte schwarze Strumpfhosen und eine offene Lederjacke gekleidet, war Gin sicher eine Abwechslung zu den braven, schuluniform-tragenden Mauerblümchen, die die Kerle sonst so den ganzen Tag vor den Augen hatten.
Dieses mal ließ der Kerl es jedoch nicht dabei bleiben, Gin einfach nur verbal anzugraben. Er kam ihr näher. Zu nahe. Der Geruch, der von ihm ausging, stieg ihr ins Hirn, benebelte dort ihr Bewusstsein. Der Kerl strahlte eine Wärme aus, die Gin beinahe schon greifen konnte.
Und sie hörte es. Wie sein Blut durch seine Adern floss.
Wie sich seine Venen dehnten.
Wie sein Herz schneller und schneller, lauter und lauter schlug.

Oder war das ihr eigenes?

Gin riss die Augen auf, Neonblau in Nachtschwarz. Ihr Kopf schnellte nach vorne, ihr Mund fand den Nacken des Muskelprotzes von ganz alleine. Und nur einen kurzen Moment konnte sie den metallischen Geschmack von Blut auf ihrer Zunge spüren, dann stieß der Kerl die Blutsaugerin von sich weg, taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich die frische Wunde am Hals. Zäh und dick, wie karmesinroter Honig, quoll ihm ein wenig Blut zwischen den Fingern hervor. Gin war gebannt, gefesselt. Ihr Blick ruhte gierig auf der Wunde. Sie atmete schnell und flach, ihr gierig geöffnetes Maul entblößte zwei blutbenetzte Fangzähne.
"Scheiße, die ist 'n Psycho!!", erkannte der Kerl und sprach damit den intelligentesten Satz aus, den Gin während der kurzen Bekanntschaft von ihm gehört hatte. "Mein Dad wird davon erfahren!" Und schon war es wieder kaputt. Die kleine Clique ließ Gin stehen, nahm hastig Reissaus. Durstig spielte Gin mit dem Gedanken, dem Verwundeten zu folgen. Wie ein Haifisch könnte sie der Blutspur folgen. "FUCK!", fluchte sie stattdessen und ließ ihre Faust gegen die Wand der Sporthalle krachen. Sie hatte sich nicht unter Kontrolle, das war ihr nicht erst heute aufgefallen. Die Blutsaugerin zwang sich, ihre Atmung zu verlangsamen, schloss die tränenden Augen erneut und kehrte in sich.


Ihr Meister, der Royal Crusade Magier Orwynn, hatte ihr aufgetragen, sich einer Quest in Crocus anzunehmen. Und auch, wenn der Schwarzmagierin nicht in den Sinn kommen würde, dir Anweisungen ihres Gebieters zu missachten, hatte sie die Art des Auftrags doch stuzig gemacht. Sie solle an einem Magierturnier teilnehmen, dort einen erkrankten Wettkämpfer ersetzen. Ein Auftritt in der Öffentlichkeit war nichts, was die Vampirin mit sonderlicher Vorfreude erfüllte. Die Schwarzhaarige hatte in ihrem Leben schon so manche Sünde, so manches Verbrechen begangen, da wollte sie sich gerade in der Stadt mit der höchsten Ansammlung an Rune-Knights eigentlich bedeckt halten.
Warum Gin sich gerade dieser Aufgabe widmen musste, hatte die Untote nicht verstanden. Irgendwie bezweifelte sie, dass das mickrige Preisgeld der Grund war. Und da sie nicht als Mitglied von Royal Crusade oder Liberty Wing agierte, konnte es auch nicht um Prestige gehen. Wieder einmal schien ihr Meister etwas auszuhecken, dem Gin wahrscheinlich ohnehin nicht auf die Schliche kommen würde. Doch das war auch nicht ihre Rolle. Sie folgte Anweisungen, verstehen musste sie diese nicht.
Hier am Sportzentrum, war im Auftragsschreiben gestanden, würde sie sich mit einem anderen Magier - der Wettkampf schien wohl Zweierteams vorauszusetzen - und dem Trainer des Erkrankten treffen. Zum Wettkampftag, das hatte Gin Postern, Plakaten und Zeitungsartikeln entnommen, waren es noch drei Tage, also war ein wenig Vorbereitungszeit gegeben. Hoffentlich nur würden die anderen beiden bald eintreffen, Gin hielt es in der Sonne nicht mehr lange aus.


Viel zu viel Zeit verging, in der Gin immer mal wieder ihre Position der wandelnden Sonne und dem damit wandelnden Schatten anpassen musste. Gegen Nachmittag tat sich endlich etwas. "Ich nehme an, Sie sind eine der Magierinnen?", sprach sie dieses Mal jemand etwas höflicher an. Langsam öffnete Gin die Augen, blinzelte drei, vier Mal schnell, um sich halbwegs an die Helligkeit zu gewöhnen, und zog direkt danach eine Augenbraue nach oben. Der Mann vor ihr sah aus wie ein Sportlehrer. Ein grüner Jogging-Anzug mit schmalen, weißen Streifen, gepaart mit weißen Turnschuhen, einem kräftigen Körperbau und Kurzhaarschnitt ließen wenig Zweifel übrig, dass dieser Mann es ernst mit seinem Image meinte.
Gin antwortete trocken: "Yupp.", kramte mit der rechten Hand ein zusammengeknülltes Stück Papier - das Auftragsschreiben - aus der Lederjackentasche und warf es dem Trainer zu. Der entknüllte es, sah kurz darüber und nickte ihr dann zu. "Frau... ähm... Gin, richtig?" Der arme Tropf hatte auf dem Zettel nach einem Nachnamen gesucht. "Live, und in Farbe." Naja, zumindest die Augen und die Haarspitzen. Der Rest an Gin war ziemlich monochrom. "Ah, ähm, haben Sie gut hergefunden?" Die Vampir-Dame zog die Lippen zu einem schelmischen Grinsen, zuckte dann mit den Schultern. "Schwer zu verfehlen." Wie dieser Kerl sich abrang, ein Gespräch zu führen, belustigte Gin ungemein. Mal sehen, wie lange sie dieses Spiel noch treiben konnte, bevor er aufgab (oder zerbrach)? "Mike Doraine, ich bin der Trainer des kranken Magiers und Ihr Auftraggeber." Dieser Hampelmann, ihr Auftraggeber? Dass Gin nicht lachte. Ihr Auftraggeber saß in Crystaline Town auf einem Thron aus Knochen und trug definitv keine Jogging-Anzüge. "Verstehe."

@Takara

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Zuletzt von Gin am Mi 7 Apr 2021 - 3:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 17 März 2021 - 12:02

# 1 Vor ihrer Wohnung gab es eine kleine Wiese mit hochgewachsenem Gras und vielen, schönen Blumen aller Art. Und mitten darauf stand ein Baum – ein Kirschbaum um genauer zu sein. Die Früchte waren reif, einige sind schon zu Boden gefallen. Und im Schatten, der Sprenkel auf das saftige Grün warf, lag ein sechzehnjähriges Mädchen mit langem, gelben und ungebändigtem Haar, das die Augen geschlossen hatte und das warme Wetter genoss. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine Ausgestreckt und neben sich ein Korb mit Kirschen, die sie vor etwa zwanzig Minuten gesammelt hatte. Immer wieder griff sie im Kopf und aß einen der schönen purpurroten Früchte, genoss den süßsäuerlichen Geschmack und war in völliger Entspannung. Ein Vogel hatte sich auf dem Gras verirrt, hopste neben ihr und beäugte sie ein wenig skeptisch. Takara atmete tief ein und lächelte.
„Hach ist das ein schöner Tag! Ich weiß noch gar nicht, was ich heute alles mache?“ Sie drehte sich auf die Seite in Richtung des kleinen Piepmatz und kicherte vergnügt. „Na du kleiner? Was machst du denn hier? Du bist ja putzig. Flieg mal lieber weg, sonst kommt jemand und will dich holen!“ Sie machte eine wegwischende Bewegung und sofort flüchtete das kleine Tier gen Himmel. Ach, das wär’s ja: Fliegen. Ob es Magie gab, bei der sie auch in die Lüfte gleiten konnte? Konnte sie diese erlernen? Die Molniya dachte sich Szenarien aus, was sie wohl als Erstes anstellen würde.

Doch schnell wurden ihre Tagträumereien durch ein Geräusch unterbrochen. Sie beobachtete, wie ein junger Mann mit dicker Tasche im Arm an ihrem Briefkasten herumfuhrwerkte und dann verschwand. Das war wohl der Postbote. So schnell, wie er gekommen war, ist er auch schon wieder gegangen. Neugierig stand sie auf und nahm einen Brief hervor, dessen Aussehen sie vorher noch nicht gesehen hatte. Er war leicht grün gefärbt und hatte ein Symbol drauf, das ihr nur allzu bekannt vorkam. „Ich habe Post von der Gilde, wie cool!“, rief sie fröhlich und hielt ihn sich in die Sonne, um herauszufinden, ob man bereits etwas erkennen konnte, bevor sie den Umschlag überhaupt öffnete. Nö. Ehrfürchtig nahm sie das Papier heraus und las die Zeilen. Ein Auftrag also. Sie runzelte die Stirn. In einer Arena? Sie sollte jemanden ersetzen, für den sie kämpfen soll? Waaas, warum sie? Ihre anfängliche Freude schwang in Zweifel um und sie wusste nicht so recht, was sie damit anfangen wollte. Warum sollte sie in einer Arena mit jemanden kämpfen, wo sie Gewalt doch ablehnte? Nur, wenn sie jemanden beschützte oder so, dann würde sie diesen Wert über Bord werfen, aber so? Nein, das wollte sie nicht. Takara ließ die Schultern hängen. Das sollte ihr erster Auftrag sein? Da hätten sie doch ruhig jemand anderes aussuchen können. Das Mädchen schmollte und las weiter. Als sie den Namen des ausgeschiedenen Kämpfers sah, weiteten sich die Augen. Den kannte sie doch! Der war doch eine Klasse über ihr und sie haben in den Pausen ab und zu abgehangen. Sie würde ihn nicht als Freund bezeichnen, aber sie mochte ihn, man konnte Spaß haben und er gehörte zu den wenigen, der nichts an ihr auszusetzen hatte. „Oh Mann Iwan du Trottel, warum machst du bei so ‘nem Kack mit!“ Iwan Tschaikowski. Heute achtzehn Jahre alt, gefühlt zwei Meter groß, Muskelpaket, kurzgeschorene, blonde Haare und ähnlich sportlich gekleidet, wie Takara. Nur in Schwarz und mit weißen Streifen. Der sah aus, wie ein Penner, hatte aber das Herz am rechten Fleck. Das Mädchen lachte. „Und ich soll dich ersetzen? Das kann’s doch nicht wahr sein, oder?! Ich wette, mein Gegner wird auch so ein Muskelprotz. Aber… Egal. Scheinbar hat dich jemand übel zugerichtet. Deswegen werde ich dich jetzt nicht in Stich lassen und für dich mein Bestes geben, jawohl!!“ Im Brief stand, dass das Turnier in einer Schule stattfand. Und… Natürlich genau da, wo sie auch Schule hatte. Was für ein Zufall. Ob sie da ein paar bekannte Gesichter traf?

Ein paar Tage später machte sich Takara bereit für den heutigen Tag. Sie sollte den Manager von Iwan treffen, um mit ihr ein paar Sachen zu klären. Wahrscheinlich Regeln und so’n Zeug. Da sie das Schulgelände kannte, musste das Mädchen auch nicht lange suchen. Der ihr altbekannte Gong ertönte, viele Schüler verließen das Gebäude, als seien alle gleichzeitig aufgestanden. Ein junge rempelte sie an, er blutete am Hals. Ob er sich verletzt hatte? Das sah ja echt übel aus! Aber sie sollte sich besser raushalten. Das Mädchen hatte einen wichtigen Termin! Also ging sie schulterzuckend weiter. Tse, ihr Klassenlehrer hat sie und die Klassenkameraden erst herausgelassen, wenn er es sagte. Es gab doch auch einen Spruch, der ging doch ungefähr so: Wenn Silvester ist, dann kommt der Lehrer und sagt, haaalt stopp, ich beende das Jahr! Sie grinste dabei und machte sich eilig auf den Weg. Das Mädchen war gespannt, auf welchen Gegner sie treffen würde.

Die Molniya setzte sich auf einer Schulbank und wartete darauf, bis dieser Manager kam. Von Weiten sah sie einen Muskelprotzen in Sportkleidung, der eine junge Frau ansprach, die die Blonde vorher gar nicht beachtet hatte. Sie hatte eine ganze Weile gestanden und nichts getan. Hatte sie gewartet? Komisch. Ob das der Manager war? Vielleicht sollte sie zu ihm und ihn fragen, ob es sich um ihn handelte. Sie stand also auf und marschierte schnurstracks auf die beiden zu. Ohne, dass sie erst einmal schaute, ob sie noch im Gespräch waren, erhob sie bereits die Stimme.
„Hallooo~! Tschuldigung, aber sind Sie der Manager? Ich bin Takara und vertrete Iwan!“ Sie hatte ihren Arm in die Lüfte gehoben und das Piece-Zeichen mit den Fingern geformt. Der Mann schaute sie etwas perplex an und zog die Augenbrauen kurz zusammen.
„Ihre Einladung?“ Einladung? Achso, den Brief meinte er bestimmt. Sie kramte in ihrer Tasche herum und streckte ihn vor. Etwas skeptisch las er die Zeilen durch. „Ach, Frau Molniya. Schön, dass Sie auch eingetroffen sind. Das ist… Frau Gin, Sie wird mit Ihnen zusammen das Match antreten.“ Takara drehte sich zu der dunklen Frau. Zusammen? Also war sie nicht allein? Hatte sie was in den Zeilen überlesen? Ohje… Wie peinlich.
„Oh Gott tut mir leid. Ich habe dich voll ignoriert! Hi, schön dich kennenzulernen. Ich bin Takara. Und du bist Gin? Zusammen werden wir die Gegner besiegen!“ Sie schlug die Faust auf die Handfläche und grinste energiegeladen die blauäugige Schönheit an. Sie war ein ganzes Stück größer als die Sechzehnjährige und auch ein Stück älter. Takara hatte so viel Energie in sich, dass man, wenn man viel Fantasie sah, in ihren Azurblauen Augen vielleicht hätte Blitze erkennen können. Aber dafür brauchte man natürlich eine blühende Vorstellungskraft, oder nicht? Sie streckte freudig die Hand aus.



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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyFr 19 März 2021 - 2:37

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Der Sportlehrer Manager musste sich zum Glück - für ihn - nicht mehr lange zum Idioten machen, denn eine laute Stimme ertönte und ein junges Mädchen näherte sich dem Trainer und Gin euphorisch. Das junge Ding hätte vom Alter her eine der Schülerinnen von hier sein können, doch ihr Aufzug passte so gar nicht hier rein. Ein Quietsch-Orangenes Oberteil stand im krassen Kontroast zum hellen Besch, das die Schülerinnen der Crocus Middle & High trugen. Überschwinglich stellte die Blonde sich als Takara vor und gab zum Besten, dass sie "Iwan" ersetzte. War das der erkrankte Magier?
Nachdem Mr Doraine sichergestellt hatte, dass es sich bei dem Neuankömmling auch definitiv um Gins Partnerin handelte, stellte das Energiebündel sich auch zugleich Gin vor. Die Blicke der beiden trafen sich - Blau in Blau, wie der Himmel im Meer. Gin musste Grinsen und entblößte damit einen ihrer Reisszähne. "Verdammt richtig, das werden wir.", antwortete Gin in einem ruhigen Ton, der jedoch ihre unterliegende Vorfreude nicht ganz verbergen konnte. Takara wirkte fröhlich, energiegeladen und voller Elan auf Gin. Gut so. Leute wie die Blonde waren der Blutsaugerin lieber als Pläneschmieder und Langweiler.
Der Manager räusperte sich und Gin blickte zu ihm hinüber. Sie bewegte dabei den Kopf nicht wirklich, ließ nur ihre Augen zu ihm huschen. "Das Wichtigste steht ja bereits im Brief, denn Sie beide bekommen haben.", stellte er fest und gab sich Mühe, die Kontrolle über das Gespräch zu bekommen. Gin war einen kurzen Moment versucht, ihm das abspinstig zu machen, doch eigentlich wollte sie auch, dass der Kerl seine Ansprache hielt - so konnte es hoffentlich bald mit Action losgehen. "Sie treten als Ersatz für meinen kranken Schützling, Iwan Tschaikowski, in einem magischen Duell an. Der Kampf findet in der großen Arena statt, in drei Tagen, bis dahin haben Sie Zeit, sich vorzubereiten. Ich habe für die kommenden beiden Tage mittags diese Halle zum üben gemiet..." "KÖNNEN WIR REIN GEHEN?!", fiel Gin im jäh ins Wort. Der Hoffnungsschimmer, endlich aus der blöden Sonne rauszukommen, keimte in ihr auf. Mr Doraine sah Gin ein wenig verwundert an, nickte dann aber. "Sicher."
Ohne etwas Weiteres abzuwarten, drückte Gin sich von der Hallenwand ab, an der sie gelehnt hatte, und eilte zügig durch eine Doppelglastüre, die ins Innere der Halle führte. Schon in einem kleinen Gang angekommen, der in den Sportraum, die Zuschauerränge und zu den Umkleidekabienen führten, atmete Gin erleichtert auf. Als wäre eine Last von ihren Schulter abgefallen, richtete sie sich ordentlich auf, strich sich in einer schnellen Bewegung den Pony aus dem Gesicht und wartete dann auf die beiden anderen. Der Manager führte Takara und Gin in eine der Umkleiden, wo es Bänke zum Sitzen gab. Gin blieb lieber stehen. "Also, wie gesagt, können wir heute und morgen hier in der Halle üben. Den Gegnern sollten Sie sich nicht unvorbereitet stellen.", erklärte der Manager und blickte dann zu den beiden Magierinnen. Mit verdrehten Augen zuckte die bleiche Frau die Schultern. "Ich bin keine großartige Team-Playerin...", warnte sie die beiden anderen Anwesenden vor. "... also sieh zu, dass du mich nicht zurückhältst, Takara." Ruckartig zuckten Gins Augen zur Blonden, betrachteten interessiert, wie das Mädchen sich dieser kleinen Herausforderung Gins wohl stellen würde. Dabei waren ihre Worte nicht wirklich abwertend oder boßartig gemeint. Gin tastete ihre Mitmenschen - vor allem solche, mit denen sie zusammenarbeiten musste - nunmal gerne ein weig ab, um herauszufinden, aus welchem Holz sie geschnitzt waren. Und dieser Routine würde auch Takara über sich ergehen lassen müssen.

"Gut, wenn ich das richtig verstanden habe, dann lernen Takara und ich uns jetzt ein wenig kennen?", fragte die Schwarzhaarige den Manager Doraine anschließend. Dieser bestätigte Gins Vermutung. "Das scheint angebracht. Ich habe schon ein paar Übungen zurechtgelegt, die dazu dienen sollten..." "Fang!" Gin lies den armen Tropf erneut nicht ausreden, sondern warf ihm stattdessen einen Schlüssel zu, an dem eine kleine Metallplatte mit einer eingestanzten Nummer befestigt war. Überrascht fing der Auftraggeber den Schlüssel auf. "In der "aufgehenden Sonne" ist mein Zimmer, darin ist meine Waffe. Nicht zu übersehen. Hol' sie mir, dass wir mit dem Üben anfangen können." Der Manager protestierte: "Bei allem Respekt, das ist nicht..." Doch Gin blieb bei der Leier, den Manager nicht zu Ende zu reden lassen. Mit ein, zwei zügigen Schritten war sie auf den Herren zugegangen, schmiegte ihren Oberkörper nun provokant an ihn heran und legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Die Damen brauchen ein paar Momente unter sich.", säuselte sie und zwinkerte dem Manager keck zu. Der schien nun endgültig mit der Situation überfordert zu sein, seufzte resignierend aus, lößte sich von der anhänglichen Gin und machte sich auf den Weg, die Umkleide zu verlassen. "Und wehe, du schaust nach meiner Unterwäsche, im Nachttisch, in der unteren Schublade.", warnte sie ihn noch, sehr spezifisch, und kicherte dem durchtrainierten Mann hinterher. Als er ein paar Momente lang verschwunden war, endete das Kichern abrupt und Gin wandte sich stattdessen Takara zu.
Verspielt biss die Vampirin sich auf die Unterlippe und näherte sich der Blonden. In der Halle hatten sich ihre Augen wieder ein wenig erholt und nun erkannte die Schwarzhaarige, dass ihre Partnerin drei helle, beinahe hautfarbene Tattoos im Gesicht trug. "Interessant...", sprach Gin, mehr zu sich als zu ihrem Teammitglied in Spe. Dann kam sie der Molniya ein wenig näher. "Erzähl' mir doch ein wenig über dich, Takara Molniya. Wie alt bist du? Wo kommst du her? Gehörst du zu einer Gilde? Was ist deine Magie?" Gin bombardierte die Blonde förmlich mit Fragen und kam ihr bei jeder ein klein wenig näher, zwang sich dem Mädchen beinahe schon auf, die Augen stets auf die Seelenspiegel der Teampartnerin fixiert.

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Zuletzt von Gin am Do 8 Apr 2021 - 20:59 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 3 Apr 2021 - 19:27

# 2 Woah, die war ja richtig abgefahren, diese Gin. Der Trainer erklärte den beiden Mädels, dass sie in den nächsten zwei Tagen hier trainieren sollten, wurde aber jäh von ihrer Teamkameradin unterbrochen. Offenbar wollte das Mädel so schnell es ging rein. Takara war schon aufgefallen, dass sie eine wirklich sehr blasse Haut hatte und als sie den Goldschopf angegrinst hatte, zeigten sich zwei spitze Eckzähne. Die Molniya zog ihre Augenbrauen hoch, ein leichter Schauer lief ihr den Rücken herunter. Die war ja cool! Das Trio stiefelte ins Gebäude, wo sie deutlich mehr vom Strahl der Sonne geschützt waren – nicht, dass der Sechzehnjährigen das Wetter störte; ganz im Gegenteil: Sie fand das sonnige Wetter total toll! Aber Gin mochte die scheinbar nicht. War sie eine Art Vampir oder was? Vermutlich nicht. Takara hatte gedacht, dass Vampire zu Asche zerfallen, wenn sie mit der Sonne in Berührung kam. Gab es dieses Volk überhaupt? Unmöglich war es nicht; gab ja im Königreich unzählige Kreaturen und Wesenheiten, von denen sie vermutlich nichts wusste. Diese Welt war schon ein merkwürdiger und faszinierender Ort zugleich. Das Mädchen lächelte und ging neben der jungen Frau her. Im Büro – oder was auch immer das war – angekommen, blieben die drei stehen. Da keiner Anstalten machte, sich hinzusetzen, wollte sie dem Drang widerstehen und tat es ihnen gleich. „Verlass dich darauf!“, sagte die Blitzmagierin stolz, als Gin ihr mitteilte, sie solle sie nicht aufhalten. „Wir beide werden unsere Gegner mit vereinten Kräften plattmachen!“ Mit verschränkten Armen stand sie vor dem Muskelpaket, während er versuchte noch ein paar Details zu erklären, aber ihre Kollegin war zu ungeduldig und befahl dem Mann, ihre Waffe aus ihrer Wohnung zu holen. Überrascht schaute das Mädchen zu ihr hoch und grinste, als dieser sich resigniert auf den Weg machte. Takara winkte dem Mann mit einem gutgelaunten Tschüssii~ zu. Die Molniya hatte tatsächlich keine Waffe, nur ihre Blitzmagie. Deswegen schwieg sie erst einmal, bis Gin sie mit Fragen bombardierte. Dabei kam Gin ihr immer näher, was Takara dazu zwang, unbewusst einen Schritt zurückzugehen. Unweigerlich spürte sie, dass sich ihr Puls beschleunigt hatte und sie ein flaues Gefühl im Bauch bekam, als ihr Gegenüber sie so fixierte. Um ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, zog sie einen Stuhl heraus, setzte sich hin und stützte ihr Kinn auf ihre Handfläche, während ihre Ellbogen auf der Tischkante ruhten. Das Holz war für  eine Schule ziemlich hochwertig. Es bestand aus dunklem Kirschholz und wurde pfleglich behandelt. Bis auf ein paar Kratzer war er makellos. Der Lichteinfall von draußen spiegelte sich verschwommen auf der glatten Oberfläche wider. An der Wand hingen Bilder mit abstrakten Gebilden. Nicht ihr Geschmack - das Mädel war zwar ziemlich kreativ, aber abstrakter Kunst konnte sie nichts abgewinnen. Sie mochte eher diese klassisch schöne Kunst, bei denen die Künstler oft Monate, gar Jahre dran gesessen haben, um es zu vollenden. Diese moderne Kunst war für das Mädchen sehr seelenlos und sie spürte nichts, wenn sie diese betrachtete.

„Tja, jetzt, da wir unter uns Frauen sind, können wir ja klarschick reden und ich deine Fragen beantworten. Also… Ich bin Sechzehn, komme ursprünglich aus Marokkasu und bin seit Kurzem in der Satyrs Cornucopia! Und ich wohne, seit ich der Gilde beigetreten bin, in Maldina.“ Nicht ohne Stolz erwähnte sie ihre Gildenzugehörigkeit. Warum sollte sie auch ein Geheimnis draus machen? Es sollte ja Leute geben, die ihre Gildenzugehörigkeit geheim hielten. Aber das waren bestimmt eh nur solche, die Dreck am Stecken hatten. Takaras Weste war jedenfalls noch nicht von Blut besudelt und das würde auch in Zukunft so bleiben. Das Mädchen würde auf jeden Fall ein Leben führen, das frei von Schuld war! „Und ich bin Blitzmagierin. Deswegen habe ich diese coolen Tattoos auf meinem Gesicht. Haste bestimmt schon gesehen, ne?“ Sie tippte mit ihrem Finger auf die Stirn und unter ihr Augenpaar. Die hatte sie sich vor nicht allzu langer Zeit stechen lassen. Es war tatsächlich ein spontaner Gedanke, weil es einfach hervorragend zu ihrer Aufmachung passte und jeder wissen sollte, dass sie stolze Blitzmagierin war. Das Mädchen ließ ein paar Blitze aus ihrer Hand schießen. Sie leuchteten gelblich und zuckten durch die Lücken zwischen ihren schlanken Fingern. Ein leises Knistern erfüllte den Raum, als sie ihr Element demonstrierte. „Cool, ne? Und was ist mit dir? Du scheinst mir ja richtig Feuer zu haben, so wie du mit unserem Trainer umgegangen bist“, sie lachte über die vergangenen Minuten. „Mir sind deine Zähne aufgefallen. Ist das irgend so eine Art Modeaccessoire oder sind die echt? Also deine Eckzähne meinte ich, die sind so spitz und sehen ziemlich gefährlich aus.“ Ihr Herzschlag hatte sich wieder etwas beruhigt, als sie sich hinter dem Tisch und auf dem Stuhl in Sicherheit wog. Nicht, dass sie Angst vor Gin hatte. Sie hatte nur eine seltsame Ausstrahlung und das Mädel wirkte auch relativ unnahbar, was die Molniya ein wenig verunsicherte. Sie war sich zwar sicher, dass ihre Kameradin ihr nicht feindlich gesinnt war – warum sollte sie auch: Sie würden übermorgen gemeinsam ein Match austragen, aber dennoch hatte die dunkle Frau etwas, das ihr nicht so ganz behagte. Und doch fand Takara sie ziemlich cool. Vielleicht aufgrund dieses mysteriöse Etwas, das an ihr haftete? Warum erinnerte sich das Mädchen bloß gerade nur an Reika, ihrer Kindheitsfreundin? Auch sie war sehr mysteriös. Aber sie mochte die Weißhaarige nicht nur aufgrund dieser Art, sondern auch, weil sie damals so viel gemeinsam unternommen hatten, als sie klein waren. Und das Wiedersehen letztens… Unwillkürlich spürte sie, dass sich der Schlag in ihrer Brust wieder beschleunigte, warum, wusste sie nicht. Immerhin war sie für die Molniya die beste Freundin, die sie je hatte. Mehr nicht. Dass es so plötzlich wieder anfing, schneller zu klopfen, war dem Mädchen mehr als ein Rätsel. Aber jetzt galt ihre Aufmerksamkeit ihrer Teamkameraden. „Was ist das für eine Waffe, die unser Trainer da mitbringt? Bin echt neugierig! Vielleicht können meine Blitzmagie, deine Magie und deine Waffe eine unschlagbare Kombination bilden, sodass unsere Gegner sich übermorgen in die Hosen machen!“ Die blauen Iren strahlten freudig und erwartungsvoll, dabei grinste das Mädchen fröhlich und kratzte sich am Hinterkopf.



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Zuletzt von Takara am Sa 22 Mai 2021 - 16:59 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 7 Apr 2021 - 3:29

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Währen Gin immer weiter auf die Molniya zuging, wich diese beständig zurück, bis sie sich einen Stuhl griff und sich darauf setzte. So konnte Gin sie nicht mehr weiter bedrängen. Erheitert zog die Untote eine Augenbraue in die Höhe, das hatte die Blonde gut gelößt. Gin mochte es, wenn man ihr ein wenig Parole bieten konnte. Der Manager, Mike, hatte das nicht geschafft, entsprechend schickte Gin ihn jetzt gerade wie einen Botenjungen durch die Stadt. Doch Takara schien Gin ein wenig die Stirn bieten zu können, was die Vampirin erleichterte. In drei Tagen würden die beiden Seite an Seite im Magierwettstreit antreten, da wollte Gin kein verängstigtes Häschen neben sich haben sondern eine Kriegerin.
Während Takara ein wenig über sich erzählte, hörte Gin ihr natürlich zu. Ihre seltsamen Augen lagen weiterhin auf den Seelenspiegeln der Molniya und nun, da Takara sich gesetzt hatte, konnte Gin sogar ein wenig zu ihr hinabblicken. Die Schwarzhaarige versuchte, die Athmosphäre eines Verhörs so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, doch als die Satyrin dann begeistert von ihren Tattoos erzählte, konnte Gin nicht mehr länger. Ihre Miene hellte auf, die Lippen bildeten ein erheitertes Grinsen und der Vampirin entwich ein knappes Kichern. Sie nickte Takara zu, hob dann die Hand an den Haaransatz der Blonden und strich ihr den Pony ein wenig aus dem Gesicht, um die feinen Tätowierungen ein wenig genauer betrachten zu können. Dabei konnte die Molniya spüren, dass Gins Hände recht kalt waren. Leichenkalt. "Die sind tatsächlich... cool. So viel muss ich dir lassen." Ob es als Magier schlau war, seine Magieart als Tattoo im Gesicht zu tragen, darüber hatte die Molniya sich anscheinend noch keine Gedanken machen müssen. Glückliches Kind. Gin ließ Stirn und Haare wieder los und der Vorhang aus Strohblond fiel zurück in seine ursprüngliche Position. "Lässt dich energisch wirken, auch mit diesem..." Gin deutete auf die Kleidung der Molniya und gab sich ein klein wenig Mühe, nicht ganz so herablasend zu wirken, während sie nach einem passenden Wort suchte. Der Anzug wirkte irgendwie sportlich, aber Gin konnte nicht ganz erklären, warum. "...Anzug zusammen." Doch das war jetzt erstmal genug der Komplimente, beschloss Gin. Stattdessen ging die Molniya in die Offensive über und began, die Vampirin ein wenig auszufragen.

Schon die ersten Worte Takaras entlockten Gin ein finsteres Lachen, das die Vampirin schnell wieder unter Kontrolle brachte. "Ich glaube, es gibt nicht viele Wesen, die weiter davon entfernt sind, 'Feuer in sich zu haben' als ich. Aber ich weiß, was du meinst." Sie meinte Temprament, das hatte der lebende Leichnahm, der Gin mittlerweile war, definitiv. Feuer in sich dafür eher nicht. "Die Zähne sind echt, kein Schmuck.", erklärte Gin und bleckte ihre Reißzähne demonstrativ, zog sie ein wenig über die eigene Unterlippe. Normalerweise hielt sie sich mit Informationen über sich ein klein wenig zurück, doch dass sie ein Vampir war, das würde sie vor ihrer Teamkollegin die nächsten Tage über nicht verstecken können. Besser also, gleich mit offenen Karten zu spielen. "Wir Kinder der Nacht nutzen das Beißwerkzeug, um blutende Wunden zu reißen.", sprach die bleiche Magierin weiter, ging einige Schritt rückwärts und brachte ein wenig Distanz zwischen Takara und sich selbst, ohne dabei den Blickkontakt abzubrechen.
Takara äußerte einen interessanten Gedankengang. Ihre Blitzmagie ließ sich vielleicht tatsächlich mit Gins Waffe, der ollen Josy, kombinieren. Das Axtblatt der Waffe war aus Metall und würde eine Elektrische Ladung weitergeben können, und der Schaft der Stangenwaffe war aus Holz, sodass Gin sich dabei keinen Stromschlag einfangen würde. "Eine Mordaxt. Also quasi eine Axt mit sehr langem Stiel. Die mit deiner Blitzmagie zu kombinieren, das versuchen wir nachher auf jeden Fall. Gut gedacht." Da war ja noch ein Kompliment.
Während sie Takaras Idee zustimmte, blickte Gin sich um. Sie waren hier in der Sporthalle. "Irgendwo musste es doch... ah, gefunden. ", dachte sie sich, bevor ihre Augen an einem organenen Kasten hängen blieben, der seitlich an einer Wand befestigt war. Unsanft riss sie den Erste-Hilfe-Kasten auf und kramte einen Augenblick, bis sie das Objekt ihrer Begierde gefunden hatte: Eine Schere, mit der man die Kleidung von Verletzten aufschneiden konnte, um besser an eine Wunde oder einen Bruch heranzukommen. "Und was meine Magie angeht..." Langsam öffnete Gin die Schere und griff sie mit ihrer rechten Hand, bevor sie den blitzenden Stahl ruckartig über ihren linken Unterarm zog. Ein Schnitt in ihrer bleichen Haut lies zähflüssiges, dunkelrotes Blut vervortreten. Unter dem schneidenden Schmerz zischte Gin aus, bevor sie ihren Arm so drehte, dass das Blut in ihre linke Hand lief. "...darfst du eine Demonstration bekommen." Ein letzter Blick zu Takara, dann wandte Gin sich ab, ließ sich auf ein Knie hinab und konzentrierte sich.

Mit dem ihren Arm und Hand entlangrinnenden Blut zeichnete die Vampirin einen Kreis auf den Boden, den sie danach mit verschiedenen Symbolen, Siegeln und Runen umrahmte. Zuletzt das Wichtigste: In die Mitte des Kreises malte die Magierin ein Symbol, das eine Art stilisierte Flamme darstellte. Mit diesem Zeichen war der Beschwörungskreis beendet und Gin legte ihre Hand auf den nun voll und ganz mit ihrem Blut beschmierten Boden der Umkleidekabiene. Leise sprach sie die Worte einer Inkation, die ihr Meister sie gelehrt hatte. "C'est pour l'honneur, gloire & puffance de ton nom, ô grand Amy. Que ja répands le fang de cette victime. Daigne, ô grand Amy, recevoir fes cendris pour agrèable." Gin flüsterte beinahe, dennoch war es, als hallte ihre Stimme hundertfach von den Wänden der Umkleide wieder. Es waren nur drei einfache Sätze im Akzent ihrer Familie gewesen, dennoch verriet schon bald ein Knistern und Flackren, dass ihre Beschwörung erhört wurde. Aus dem Kreis schoss eine violette Stichflamme in die Höhe, die binnen weniger Augenblicke die Form einer jungen Dame angenommen hatte. "Muahahaha, welch törichter Sterbliche wagt es, die mächtige Amy heraufzu.... Ginny!!" Die junge Dame sprach und ihre Stimme war hell und jung, zeitgleich aber auch flatterhaft beinahe schon brüchig. Amy, der von Gin beschworene Dämon, hatte menschliche Züge, man hätte sie für eines der Schulmädchen der Crocus Middle & High halten können, würde nicht ihr gesamter Leib und auch die Kleidung die sie trug, ganz aus violetten Flammen bestehen. Das Feuermädchen blickte erfreut zu Gin hinab, die sich von den Knien erhob. "Unser Pakt ist erloschen, ich hab' schon gedacht, du bist gestorben." Gin zuckte mit den Schulter. "Bin ich. Ich möchte den Pakt dennoch erneuern."
Ein Pakt zwischen einem Beschwörer wie Gin und einem Dämon wie Amy konnte in der Regel nicht einfach gebrochen werden. Beide Parteien einigten sich, dann galt die Verbindung ein Leben lang. Doch Gins Leben war vor einigen Monaten zu Ende gewesen, sie war gestorben. Seitdem hatte die Untote herausgefunden, dass sie, seit ihrem Tod und ihrer Wiederauferstehung, frei von allen Pakten war, die sie zu Lebzeiten geschlossen hatte - quasi ein Neuanfang. Doch den Pakt mit Amy, mit der die Schwarzhaarige sich gut verstand, ging sie gerne auch eine zweite Lebenszeit lang ein. "Wir kennen die Prozedur ja. Ich gelobe, deinen Rufen zu folgen und deinen Befehlen zu gehorchen. Jetzt du!" Gin nickte, hob die blutende Hand an und präsentierte sie dem Dämon vor ihr. "Ich gelobe, dich mit meinem Mana zu nähren, so lange du mir dienst." Erwartungsvoll blickte die Vampirin zum Höllenwesen, dass dieses den Pakt besiegelte. "Uuuund?" Amy verschränkte die flammenden Arme vor der Brust. Resigniert seufzte Gin. "Und ich gelobe, dich nicht mehr heraufzubeschwören, um dich als Feuerzeug oder Kochstelle zu nutzen...", fügte die Vampirin kleinlaut hinzu. Amy nickte zufrieden und Gin zog sich den linken Ärmel ihrer Jacke zurück. Mit beinahe schon kindischer Begeisterung legte das Feuermädchen einen Finger auf den entblößten Unterarm der Magierin und mit eine Zischen brannte sich dort blutrot das Zeichen ein, das Gin zuvor auf den Boden gemalt hatte. "Le pacte est clos!", sprachen Gin und Amy gemeinsam, wie aus einem Mund, und damit war der Pakt zwischen den beiden erneut geschlossen.

Als der "Geschäftsteil" vollendet war, trat das violett flammende Mädchen aus dem Beschwörungskreis heraus und tippselte leichtfüßig auf Takara zu. Gin wich dem Dämon aus, denn Amys brennender Körper verletzte Freund und Feind zugleich. "Hast du eine neue Freundin, Ginny? Wer ist das?", fragte Amy und wies dabei mit dem Finger auf Takara. "Zünden wir sie an?" Gin hob beschwichtigend die Arme - wobei noch immer Blut aus dem einen quoll. "Das ist Takara. Wir zünden sie nicht an, sie ist unsere Verbündete. Takara, das ist Amy. Wir werden zusammen kämpfen." Damit hatte Gin sich um die Vorstellung und Bekanntmachung gekümmert, ihr nächster Schritt führte sie zurück in Richtung des Verbandskastens, wo sie eine Mulbinde nahm und sie um die offene Wunde auf ihrem Unterarm wickelte. Der Anblick ihres eigenen Lebenssaft stimmte die Vampirin durstig. Wie Takara wohl schmecken würde? Schwer atmend zerrte Gin den Verband enger. "Ich gehe heute Abend besser auf die Jagd, bevor ich Takara noch anknabbere..."
"Amy und ich kämpfen eher auf kurze Distanz. Wie steht es um dich, Takara?", zwang Gin sich zu fragen und lenkte sich dabei von dem brennenden Verlangen in ihr ab.
Kurz darauf öffnete sich die Türe und der Manager trat ein. Er hatte die olle Josy bei sich und, wenn Gin betrachtete, wie sehr der Muskelprotz schnaubte und schaufte, war er wohl gerannt. "Den zünden wir auch nicht an.", kam Gin Amys Frage zuvor und riss wortloss ihre Waffe aus den Händen des Managers. Wie der wohl auf den Dämonen im Raum reagieren würde?

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 22 Mai 2021 - 16:09

# 3 Als Gin den Goldschopf berührte, merkte sie, dass ihre Hände so kalt wie Eis waren. Takara zuckte leicht zusammen und verspürte eine Gänsehaut, die ihren Rücken herunterkroch und sich dann am ganzen Körper breitmachte. Die spitzen Reißzähne waren echt, … so was hatte das Mädchen noch nie gesehen. Aus Büchern kannte sie solche Wesen. Aber in Echt war sie noch nie einem Vampir begegnet. Das war wirklich mehr als aufregend und ihre Neugier geweckt: Wie die beiden im Kampf wohl harmonieren würden? Das dunkle Mädchen war sich nicht zu schade zu erwähnen, dass man mit ihren gefährlichen Zähnen auch Wunden aufreißen konnte… Takara schluckte leicht und musste sich unwillkürlich vorstellen, wie ihr jemand das Fleisch von den Knochen riss. Das war bestimmt schmerzhaft, schlimmer, als sie es sich in ihrer blühendsten Fantasie vorstellen konnte. „Das habe ich mir schon fast gedacht. Ich glaub nicht, dass du mit diesen Dingen Bierflaschen öffnest“, scherzte sie und setzte ein breites Grinsen auf. Takaras Eckzähne waren nichts im Vergleich zu Gins, nein, niedlich sahen sie sogar aus. Harmlos und ungefährlich. Dass Gin etwas an ihrem Kleidungsstil auszusetzen hatte, ignorierte die Molniya mal elegant. Viele Leute hatten ein Problem damit, daher hatte sie diesbezüglich mittlerweile ein ziemlich dickes Fell.

„Wow, das scheint echt 'ne gefährliche Waffe zu sein! Wenn der Typ gleich wiederkommt und sie dir gibt, kann ich sie vielleicht auch mal halten? Waffen habe ich bisher nur aus der Ferne gesehen.“ Obgleich Takara wirklich kein Freund von Gewalt war, musste sie dennoch zugeben, dass gefährliche Dinge wie Waffen einen gewissen Reiz hatten. Sie strahlten Dominanz und Macht aus und hatten ab und an dermaßen coole Designs, dass sich das Mädchen insgeheim auch so etwas wünschte, das sie sich dann zu Hause an der Wand hängen konnte oder so.
Aber dann kam nun endlich Gins Part: ihre Magiedemonstration. Und die hatte es wirklich in sich. Allein die Vorbereitung, dass die Vampirin sich selbst verletzen musste, um einen Kreis aus Blut auf den Boden zu zeichnen, versetzte das unschuldige Mädchen in Unruhe. Tat das nicht furchtbar weh? Wer verletzte sich denn bitte freiwillig? Aber das Ritual, das darauf folgte, stellte die blutige Angelegenheit in den Schatten. Gin fing an, eine seltsame Sprache zu sprechen, ihre Stimme veränderte sich und sie kam dem Goldschopf so dämonisch vor, dass sie es mit der Angst zu tun bekam. Doch sie wollte vor der dunklen Magierin keine Schwäche zeigen, auch wenn sie ihr doch irgendwie sympathisch war. Vermutlich war ihr Schreck auf die Unwissenheit zurückzuführen, die Takara noch am Tag legte. Kaum kam sie mit irgendwelchen übernatürlichen Dingen in Berührung. Das einzige Übernatürliche, das im Entferntesten an Gins Magie herankam, war ihre eigene Magie und die wirkte wie ein schöner, warmer Frühling im Wechsel zum Sommer, wohingegen Gins Magie an einem heftigen Sturm im Herbst erinnert, durchladen von Blitzen und hallendem Donner, der jedes Wesen ins Haus trieb, um nicht von der Naturkatastrophe heimgesucht zu werden.

Als Takara noch ein kleines Mädchen war, hatte sie mal ihre Großeltern kennengelernt, von denen sie ihren Nachnamen hatte. Sie hatten ab und an, wenn sie dachten, sie wäre außer Hörweite, Wörter wie cyka blyat oder einfach nur blyaaaat! gerufen haben. Komischerweise dann, wenn es mal Streit gab. Aber das Mädchen kam nie dahinter, was das in ihrer Muttersprache bedeutete. Weder ihre Mutter noch ihr Vater hatte ihnen das übersetzt. Doch diese Ausdrücke und noch einige Andere kamen der Sprache, die Gin nun von sich gab, nicht mal ansatzweise nahe. Es hörte sich weicher an und dennoch kam ihr diese fremdartige Sprache so vor, als würde sie ihre Klauen unter weichen Handschuhe verstecken, nur um dann im richtigen Moment zuzupacken… Seltsam, dieses Gefühl. Und plötzlich, wenige Augenblicke später, wurde der Raum erhitzt und im Beschwörungskreis stand ein Mädchen. Die ganze Zeit über hatte Takara die Prozedur mit weiten Augen und offener Kinnlade angeschaut. Gin und … Amy, so hieß dieses Geschöpf also, leisteten sich einen seltenkomischen Dialog, von wegen Erneuerung eines Paktes und dem Schwur, Amy nicht mehr als Feuerzeug zu missbrauchen. Die Molniya hingegen war eher fasziniert von diesem fast schon wunderschönen violetten Strahlen, dass von dem feurigen Mädchen austrat. Die Stichflamme, die dieser Zauberspruch verursacht hatte, hinterließ auf der Decke natürlich einen heißen, von Rus bedecktem Fleck. Der Trainer würde nicht begeistert sein. Stumm und im Hintergrund gerückt starrte Takara abwechselnd zu Gin und Amy und als das Fabelwesen ihre Aufmerksamkeit auf die Blitzmagierin richtete, zuckte diese leicht zusammen. Abfackeln?! Gott sei Dank rettete Gin sie aus ihrer Lage und stellte sie nur vor. Nicht abfackeln. O… kay? D-das kling doch gut. Hoffentlich. „Ähm, kurze Distanz.“ Sie hatte nicht ganz zugehört und war immer noch gefesselt von diesem Anblick. „Ja, kurze Distanz. Äh, ich meinte: Ich bin eher die Fernkämpferin. Ja, genau, Fernkämpferin, yay!“ Sie streckte den Daumen hoch und zwang sich ein breites Grinsen aufs Gesicht. Das war bis dato das Verrückteste, das Takara in ihrem Leben je gesehen hatte. Mit Abstand. Dieser Tag würde sie nicht so schnell vergessen. Ob sie Rei-chan davon erzählen sollte? Was sie wohl gerade tat?

Takaras Gedanken wurden wieder in die Realität zurückgeholt, als Mike hereintrat und vor Überraschung die Kinnlade öffnete, nicht in der Lage, etwas zu sagen. Sofort nahm Takaras Kollegin ihm die Waffe aus der Hand und ermahnte Amy gleichermaßen, ihn nicht anzuzünden. Hatte Amy schon mal wahllos Leute lebendig verbrannt? Wie gruselig... sofort spürte Takara erneut ihre Gänsehaut entstehen. Trainer Mike fand so langsam seine Sprache wieder: „Was um Himmels willen, wie…? Wer bist du? Und was machst du hier? Was ist hier los? Und… Was zum Henker ist mit der Decke passiert!?“
Takara war eben aber auch nicht viel besser als der Trainer, also musste sie ihr Image wieder retten, um nicht als Weichei rüberzukommen. Das Mädchen nahm also all ihren Mut zusammen und trat vor. „Ehm, keine Sorge!“ Sie boxte Mike auf die kräftige Schulter. „Das ist nur Amy, sie hilft Gin beim Kampf. Sie ist gewissermaßen ihre Waffe oder Magie, wie Mans nennen soll. Komm, setzen Sie sich ruhig!“ Takara klopfte einladend auf einen Stuhl, woneben sie sich ebenfalls bereitwillig hinsetzte. Puh, gut reagiert, dachte sich die Sechzehnjährige. Vielleicht konnte sie dadurch ihre Souveränität wiedergewinnen. „Äh, sorry, Amy“, meinte Takara gespielt locker flockig, ihren Blick auf das mystische Wesen gerichtet. „Genau, ich bin Takara. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Wenn du nicht so heiß wärst, würde ich dir jetzt die Hand schütteln, aber das geht leider nicht.“ Wäre die Magierin ein paar Jahre älter oder Erfahrener in Sachen Liebe und andere dazugehörige Dinge, hätte sie sich in diesem Moment wohl gedacht, dass ihr Satz mehr als zweideutig klang. Doch sie dachte sich nichts dabei und wirkte vollkommen unschuldig. Die Hitze, die von Gins Partnerin ausging, konnte der Goldschopf so klar spüren, dass ihre Haut prickelte. Es fühlte sich an, als sei sie plötzlich am heißesten Tag des Jahres draußen und würde sich unter klarem Himmel sonnen. „Also Leute, wann fangen wir an zu trainieren? Ich würde echt gern Gins Fähigkeiten sehen!“



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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 26 Mai 2021 - 23:55


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Erheitert labte Gib sich an Takaras Reaktionen auf das sicherlich schaurig anzusehendes Ritual der Vampirin. Die Demonstration ihrer Magie (Da kam ihr gerade ein Wortspiel in den Kopf: "Dämonstration". Das musste sie irgendwann mal verwenden) ließ die Molniya zeitweise sprachlos, teilweise eingeschüchtert zurück. Doch als der Pakt geschlossen und Amy davon überzeugt war, in Takara eine Verbündete zu sehen, fing sich das blonde Energiebündel wieder. Vor Amy schien die Satyrin zwar einen gesunden Abstand zu halten, das war aber in Anbetracht der feurigen Form der Dämonin gar nicht so dumm - Gin hielt es ja ebenfalls so. Doch nach dem ersten Schreck und nachdem das Auftauchen des Trainers Mike die Lage noch ein wenig deeskaliert hatte, war Takara wieder ein Stück weit souveräner geworden und machte sogar Anstalten, Amy kennen zu lernen. Ihre Erklärung Mike gegenüber, wo Amy herkam, war leider ein wenig unglücklich formuliert. Gin sah, wie der Blick des Feuergeistes in Richtung der Molniya schnappte. Mit einer geschickten Bewegung ließ die Vampirin die Mordaxt senken, hielt die karmesinrote Waffe zwischen das blonde Mädchen und den beschworenen Dämon. "Sie kann das nicht wissen, Amy.", sprach die bleiche Untote streng zu ihre violett flackernden Gefährtin.
Mit Amy und ihren Artgenossen hielt Gin es - auch wenn sie das nicht so aussprechen würde - wie mit einem Hund. Die Vampirin konnte sich auf die beschworenen Wesen verlassen und ihnen auch ein wenig Freiraum zugestehen, doch genauso wichtig war es, den dämonischen Gestalten ihre Grenzen aufzuzeigen und sie daran zu erinnern, wer im Pakt herrschte und wer zu dienen und zu gehorchen hatte. Als Gin sich sicher war, dass das hitzige Temprament nicht mit dem Wesen durchging, hob sie die Axt wieder an und lehnte sie an hier Schulter. "Das hier, das ist meine Waffe. Zur Demonstration klopfte sie mit der Faust gegen den stählernen Axtkopf. Amy ist eine Kameradin, kein Werkzeug.", erläuterte die Vampirin und blickte dabei vor allem Takara eindringlich an. Gins Magie spielte mit Mächten, die nur schwer zu kontrollieren waren. Viel mehr als andere Magieausleger musste Gin für ihre Magie bezahlen und ein falsches Wort oder eine unbedachte Tat reichten. dass der Beschwörerin drohte, die Kontrolle über die beschworenen Wesen zu verlieren. "Meine Magie reißt Amy ohne Warnung aus ihrem Zuhause und zwingt sie, meinen Befehlen Folge zu leisten. Ich schätze es sehr, dass sie mir zur Seite steht und ich rate euch beiden, das ebenfalls zu tun." Gin hatte ihre Warnung ausgesprochen. Es war nicht boßartig gemeint gewesen, doch wenn sie in ein paar Tagen Seite an Seite mit Takara einen Kampf bestreiten sollte, dann wollte die Vampirin sicher gehen, dass die Blonde nicht den Zorn des Feuerdämons auf sich zog.
Takara machte dann auch zugleich den richtigen Schritt und stellte sich Amy vor. So mochte es die Dämonen-Dame, wenn sie wie ein richtiges Lebewesen behandelt wurde. Erfreut erwiderte das flammende Mädchen die Worte. "Hallo Takara! Ja, die stolze Amy ist ein ganz schön heißer Feger, da hast du ganz recht! Das mit dem Händeschütteln, das sparen wir uns, da hast du recht." Anstattdessen hob die Lilane ihre Hand vor die Lippen und bließ Takara einen Kuss zu, der als eine warme Briese bei der Blonden ankam. "Ich bin bei Takara. Fangen wir mit dem Training an. Die großartige Amy hier in unserer Welt zu behalten ist anstrengend.", erklärte Gin und kichernd tänzelnde Amy auf die Vampirin zu. Ihre Nähe tauchte die bleiche Haut der Schwarzhaarigen in einen violetten Schein.  "Na gut, dann... fangen wir an", bestätigte Mike und versuchte so, wieder ein wenig das Ruder an sich zu reißen. Gin kicherte hämisch, als sie den Versuch erkannte. Dem armen Trainer auf der Nase herumzutanzen machte ihr unheimlich Spaß. Wie lange er es wohl noch mit der Vampirin aushielt?  "Kommt mit." Ironisch salutierte die Magierin, reihte sich mit Amy hinter dem Sporttrainer in Spe ein und drückte Takara die olle Josy in die Hand. Die wollte doch mal eine Waffe halten. "Ich bring' dir nachher ein paar Grundlagen bei, wenn du magst. Hübsche Mädchen müssen sich verteidigen können."


Die vier ungleichen Teammitglieder fanden sich nach einigen Schritten auf dem Spielfeld einer großen Sporthalle wieder. Das Feld sicher vierzig, fünfzig Meter lang und dreißig Meter breit, eine Tribüne für Zuschauer gab es ebefalls. Leider war die aber gerade unbesetzt. "Wir haben die Halle heute nur noch etwa eine halbe Stunde, das Kennenlernen hat ein wenig länger gedacht als geplant...", erklärte Mike und warf einen giftigen Blick in Gins Richtung, die diesen gekonnt mit einem breiten Grinsen erwiderte und sich die olle Josy von Takara zurückholte. "Meine Übungen vergessen wir einfach. Ìhr bei... drei kämpfte einfach gegen mich. Versucht, mich zu treffen. Ach, und passt ein wenig auf die Halle auf." Das war ja wohl Gins Stichwort. Sie nickte Mr Doraine zu, sicherte sich seine Aufmerksamkeit, blickte ihm tief in die Augen. Drei Sekunden. Fünf. Acht. Dann hob sie, unsagbar langsam, die Ferse ihres rechten Fußes an und zog die Spitze ihres dunklen Schuhs mit einem lauten Quietschen über den Hallenboden. Sie hinterließ einen langen, dunklen Strich. "Also drei gegen einen und dann noch einen wie dich, ich glaube nicht, dass das ei... WUMMS machte es, als Mike plötzlich aus dem Stand auf volle Geschwindigkeit beschleunigt hatte und Gin die Faust in die Magengrube rammte. Naja, nicht ganz, im letzten Moment hatte die Vampirin den Griff ihrer Stangenwaffe vor den Schlag bekommen. Die Wucht des Angriffes drängte Gin dennoch ein paar Meter nach hinten, ehe sie schlitternd und auf ein Knie heruntergeknickt zum Stehen kam. Der Schlag hatte sich persönlich angefühlt. Gin grinste erheitert auf, ein Schalter in ihr legte sich um. Mike nickte ihr auffordernd zu. Er hatte ihre Aufmerksamkeit. "Fein..", spie Gin ihm entgegen und schoss auf ihn zu. Amy setzte sich ebenfalls in Bewegung, hielt aus einer anderen Richtung auf den Trainier hin.
Dieser nahm eine breite, defensive Stellung ein und offenbarte, dass auch er ein Magier war. Denn schnell hatte sich eine dicke Schicht aus Gestein und Felsen um seine beiden Arme gebildet. Geschickt blockierte er Gins Mordaxt mit dem linken Unterarm, pflückte einen Faustschlag von Amy aus der Luft, indem er sie am Handgelenk packte und athletisch einige Meter weit durch die Luft warf. "Taka! Wir lenken ihn ab...", rief Gin - sichtlich erheitert und mit einem manisch-verzerrten Grinsen auf den Lippen. "Find' du eine Lücke, ihn anzugreifen." "So leicht mache ich euch das nicht.", stellte Mike fest und sauste mit einem Mal auf die Blonde zu, doch Gin war ihm dicht auf den Fersen. Sie riss die Axt herum, nutzte sie beinahe wie einen langen Schürrhaken und bekam die Schulter Mikes mit dem Axtblatt zu fassen. Ein kräftiger Zug an der Waffe brachte den Manager ins Straucheln und ehe er sich davon erholt hatte, war Amy zur Stelle und positionierte sich zwischen dem Erdmagier und der Molniya. Ihr violettes Feuer loderte auf und Mike trat ein paar Schritte zurück.  "Gut... und weiter!"

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 29 Mai 2021 - 11:33

# 4 Amys mordlustiger Blick traf Takara wie ein Dolch, sodass sie erschauderte. Wenn Blicke töten konnten, wäre sie garantiert jetzt einen unschönen Tod gestorben. Mit leichter Gänsehaut warf der Goldschopf dem mystischen Wesen ein unschuldiges Lächeln zu, in der Absicht, dass ihre Aussage keinesfalls abwertend gemeint war… Aber dann lockerte sich die Situation schnell. Gin erklärte ihr, dass das feurige Mädchen ihre Kameradin sei und sie aus ihrer Heimat reißen musste, wenn sie gebraucht wurde; die Blitzmagierin nickte verstehend. Mitleid breitete sich in ihr aus, als sie sich vorstellte, wie es wohl für Amy sein musste, einfach wie ein Gegenstand genommen und wieder weggelegt zu werden. Bestimmt war es schlimm. Sie stellte sich vor, wie sie mit ihrer Familie zusammen draußen grillte und Spaß hatte, nur um urplötzlich und ohne Vorwarnung in einer anderen Welt katapultiert zu werden. Das Mädchen schluckte. „Das ist ein echt mieses Schicksal“, murmelte sie mehr zu sich als zu den drei Anwesenden. Doch Amy hatte eine gute Portion Humor; entweder war das für sie nicht so schlimm, oder sie versuchte damit ihr Gesicht zu wahren. Nun, die Sechzehnjährige konnte ihr nicht hinter die Stirn schauen. Scheinbar war das kleine Missverständnis wie weggeblasen, denn Amy stellte sich ihr noch mal persönlich vor und warf ihr mit einem kecken Lächeln einen ziemlich warmen Luftkuss zu, dessen Hitze einer warmen Feder glich, die ihr jemand zärtlich über die Wangen strich. Hui!

Als Takara die olle Josy in den Händen hielt, fiel ihr auf, wie schwer diese Waffe war. Wie konnte Gin das nur halten? Gut, die Molniya war jetzt auch nicht gerade kräftig, um genauer zu sein, sie hatte ziemliche Spaghetti-Arme, mit denen sie vielleicht mit Mühe und Not eine kleine Kiste mit Büchern schleppen konnte, aber eine solche Axt? Und dann noch im Kampf? Sie fühlte sich kalt und glatt unter ihren Fingern an und sie begann, das Mordsding zu inspizieren. Doch sie kam nicht wirklich dazu, es sich genauer anzusehen, weil sich die vier, Mike, Gin, Amy und sie, auf den Weg zur Trainingshalle machten. „Gern. Wird zwar schwierig, weil das Teil voll das heftige Gewicht hat… Aber probieren geht über studieren.“ Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihr rosiges Gesicht aus, ehe sie sich hinter Gin und Amy reihte und ihnen folgte. Die Vampirin wollte Mike wohl provozieren und wirklich Respekt hatte sie keinen vor ihm. Das erinnerte das Mädchen an ihre frühere Schulzeit, in der sie ab und an Streiche gespielt hat. Als sie klein war, hatte sie mal einen Manga über Ninja gelesen: Der Hauptcharakter hat seinem Lehrer einen Streich gespielt, weil dieser zu spät kam. Der hat einen Schwamm genommen, der voller Kreide war, ihn oben zwischen den Türrahmen und der Tür eingeklemmt und dann darauf gewartet, bis er kam. Und es hatte geklappt. Takara fand das so lustig damals, dass sie es ebenfalls ausgeheckt hatte. Natürlich fielen ihr die Klassenkameraden in den Rücken, aber die fanden es insgeheim auch ziemlich witzig, weil der Lehrer darauf hereingefallen ist. „Das war Taka“, hatte damals ein Junge gepetzt. Sie hatte dann kräftig Ärger bekommen, aber sie war zufrieden, dass dieser dumme Streich geklappt hat. Gin war wohl auch vom Schlag, der die Erwachsenen nicht so richtig ernst nehmen konnte, wenn sie sich den Respekt nicht erst verdient haben.

In der Halle angekommen, erklärte Mike, dass das Training nicht mehr lange dauerte und sie die Halle heile lassen sollten und sie sollten zu dritt gegen ihn kämpfen! Die durch Amy violett schimmernde Vampirin quittierte dies mit einer provokanten Geste. Mann, die hatte voll Mut! Das hätte sie sich nicht getraut. Doch dann ging alles richtig schnell. Gerade wollte die Vampirin etwas Herablassendes sagen, da preschte der Trainer auch schon los und verpasste der Dunkelhaarigen beinahe eins in die Magengrube, hätte sie den Schlag mit der Axt nicht abgewehrt, die sie Takara bei der Ankunft in die Halle wieder abgenommen hatte. „Wow, das war schnell! Sie sind ja auch ein Magier, wie cool!“ Die mächtigen Arme, die sich in Steine verwandelt haben, sahen sehr gefährlich aus und das Mädchen war sich nicht so sicher, ob sie eine Chance hatte. „Taka! Wir lenken ihn ab...“, rief Gin ihr zu. Sofort begab sich die Angesprochene in einer Kampfstellung und sammelte schon mal Mana, den sie für einen ihrer Blitzzauber verwenden konnte. Doch just in dem Moment hat das Muskelpaket sie ins Visier genommen. Hätte Gin sich nicht vor sie geworfen, hätte sein Schlag sie garantiert getroffen. Erbleicht zuckte sie zusammen und versuchte sich zusammenzureißen. Eigentlich mochte sie keine Kämpfe, so gar nicht. Aber da musste sie jetzt durch. Mit zusammengekniffenen Augen und einer grimmigen Mine rannte Takara los und versuchte von Mike Abstand zu halten. Auch wenn sie ziemlich flott war, war der Trainer, wie zu erwarten, schneller als sie und hätte das Mädchen beinahe getroffen, wenn sie sich nicht auf den Boden geworfen, durch seine Beine geschlittert und hinter ihn erneut das Weite gesucht hätte. Doch das half ihr alles auch nicht, denn mit einem beherzten Tritt in den Hintern flog sie ein paar Meter durch die Luft und landete unsanft auf dem Po. So richtig schön auf das Steißbein, aua! Unter Schmerzen versuchte sie sich aufzurappeln und hielt sich mit beiden Händen den Po. Doch sie musste schnell handeln. „Gin!“, rief der Goldschopf außer Atem. „Metall, Strom!“, sie hoffte, dass die Vampirin verstand. Als Herr Doraine vorhin weg war, hatte sie vorgeschlagen, dass die beiden ihre Kampfkraft doch verbünden konnten. Und wenn Strom und Metall aufeinandertrafen, war das doch eine effektive Verstärkung, zumal ihre reinen Blitzschläge gegen den steinigen Mike sowieso kaum was bewirkten. Doch durch die bessere Angriffskraft, so vermutete Takara, würde die Durchschlagskraft der ollen Josy vielleicht sogar verstärkt werden. Und dann noch mit der Magie von Amy? Eigentlich war das ein Jackpot! Sie konzentrierte das Mana zwischen beiden Händen und erschuf ein fußballgroßes Geschoss: „Volt Balls!“, rief sie und versuchte ihre Munition auf Gins Axtblatt zu zielen. Hoffentlich verstand und durchschaute sie den Plan.

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 2 Jun 2021 - 3:25


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Alle Mühen Gins und Amys, den Trainier Doraine von Takara fern zu halten, schlugen irgendwann doch fehl. Angriffe mit Gins Mordaxt parierte der Steinmagier einfach mit seinen felsüberzogenen Armen, Amy konnte nicht mit der Geschwindigkeit des Trainier mithalten. Nach einigen misslungenen Angriffen der zwei Nahkämpferinnen brachte Mike sich in einer derart geschickte Position, dass er ungehindert auf die blonde Molniya zustürmen konnte. Gin blieb nicht viel mehr übrig, als dabei zuzusehen, wie der Manager mit seiner massiven Felspranke ausholte und Takara... verfehlte? Das Teufelsweib hatte sich doch tatsächlich durch die Beine des Trainers gewuselt und war damit seinem Angriff ausgewichen. Gut, sie fing sich dafür einen Arschrtritt ein, der Gin schon vom zusehen Schmerzen bereitete, doch schien vorerst Schlimmerem entgangen zu sein.
Der Tritt Doraines hatte Takara in Gins Richtung geschleudert, sodass der Trainer nun wieder an der Dämonenbeschwörerin mit ihre flammenden Dienerin vorbei müssen würde. Gin warf einen Blick zu Amy, diese nickte ihr zu und gemeinsam gingen die beiden zum Angriff über. Die Vampirin machte einen leichten Schlenker nach rechts, Amy tat es ihr nach links gleich. Miker erkannte den Versuch, ihn von zwei Flanken gleichzeitig anzugreifen und begab sich in eine defensive Stellung, seine Augen schossen angespannt zwischen dem feurigen Dämon und der bleichen Vampirin, die die Mordaxt an ihrer rechten Seite weit nach hinten ausgeholt hatte und einen mächtigen Hieb zu entfesseln drohte.
"Gin! Metall, Strom!", rief Takara von hinten und Gin wusste natürlich, wovon die Blonde sprach: Ihren Kombinationsangriff. Begeistert davon, dass Takara sich an die Idee erinnert hatte, hielt sie inne, wirbelte die olle Josy herum und streckte sie, einem Blitzableiter gleich, dem Kugelblitz entgegen, den Takra ihr hinterherschoss.
Doch dadurch kam der Angriff von zwei Seiten von Gin und Amy ins Wanken. Die Feuerdämonin war zu erst beim Trainer, dieser konnte sich nun voll auf sie konzentrieren, packte ihr Fußgelenk (Amy hatte zu einem Sprungtritt angesetzt) und schleuderte sie gut zehn Meter weit gegen die Hallenwand.
Tatsächlich konnte Gin mit ihrer Mordaxt den Blitz Takaras einfangen. Der karmesinsrote Axtkopf wurde von golden tänzelnden Blitzen umspielt und hoch erhoben wartete die Waffe nur darauf, gleich dem Henkersbeil auf Doraine hinabzufahren.
Doch der war schneller, hatte die kurze Verzögerung im Angriff nicht nur ausgenutzt, um Amy für's erste auszuschalten, sondern auch die Distanz zu Gin zu überwinden. Die Augen der beiden trafen sich für einen kurzen Moment, dann schnellte Gins Axt nach unten und die Faust des Trainers nach vorne.
Sein Treffer in Gins Brustgegend presste ihr so schlimm die Luft aus den Lungen, dass es einen kurzen Moment ganz Schwarz um die Vampirin wurde. Ihren Angriff konnte sie nicht zuende durchführen. Der Faustschlag hatte alle Stärke aus ihrem Leib geprügelt und nach Luft keuchend und ringend ging Gin in die Knie, ließ die olle Josy fallen und hob sich schmerzerfüllt die Brust.

Amy war wieder da, die Dämonin gab alles, doch ehe sie den Trainer erreichen konnte, hatte dieser mit seiner massiven Steinpranke Gins Kopf gepackt und drohte scheinbar damit, sie zu zerquetschen. Amy war sich darüber bewusst, dass es sich um eine Übung handelte und dass ihre Beschwörerin wohl nicht in ernstzunehmender Gefahr war, doch das bedeutete dann widerum, dass der Trainingskampf für's erste vorbei war. Mike hatte alle Angriffe abgewehrt und einen schnellen, vernichtenden Angriff verwendet, um Gin mit einem Treffer auszuschalten. Die Situation begreifend hielt Amy inne. "Ich denke, das reicht für heute.", stellte Mike fest und ließ Gin wieder los, die noch immer ein wenig unsicher auf den Beinen war. Mit gebrochenem Stolz machte die Vampirin sich daran, ihre Waffe einzusammeln dann wandte sie sich ihrer beschworenen Kampfgefährtin zu. "Amy... Danke für deine Hilfe... Ich glaube, wir werden uns morgen wieder sehen...", sprach sie mit etwas gebrochener, wackliger Stimme und Amy winkte freudig in die Runde. "Dann bis morgeeeen!" Nachdem die feurige Dame sich verabschiedet hatte, griff Gin sich an den linken Arm und berührte dort die blutrote Sigille, die Amys Zeichen trug. Amy ging in einer violetten Stichflamme auf (hinterließ dabei natürlich noch einen Brandfleck auf dem Hallenboden), die schnell auf Gins Unterarm zuschoss und im Siegel verschwand.

Erschöpft strich Gin sich mit dem Handrücken über die Stirn, die von Schweiß bedeckt war. Der heftige Schlag Mikes hatte sie ganz schön ins Schwitzen gebracht. Den Trainer mit einem giftigen Blick ansehend, machte Gin sich auf den Weg zu Takara. "Das mit dem Blitz... Das war voll der schlechte Zeitpunkt...", sprach sie aus, merkte aber schon im selben Atemzug, dass sie der Molniya mit dieser Aussage unrecht tat. Gin selbst hatte das Timing verkackt, aber das wollte sie so nicht zugeben. Stattdessen blickte sie zum Trainier, der seinen Fels-Arm-Zauber mittlerweile wieder aufgelößt hatte. "Ich hab mir ein ganz gutes Bild davon machen können, was ihr könnt und was nicht. Gin, was meinst du, an was müssen wir noch arbeiten?" Die Vampirin hasste diese Frage. Mike wollte wissen, was sie falsch gemacht hatte, das war offensichtlich. Aber sich Fehler einzugestehen - und das auch noch so offen und laut - das war absolut nicht ihr Ding. "Takara und ich waren nicht immer gut zueinander positioniert." ...war doch eine viel bessere Aussage als "Ich konnte Takara nicht beschützen.". Mike nickte und fügte noch was hinzu: "Außerdem wolltet ihr euch verkünsteln. Was die Sache mit dem Blitz und der Axt angeht, probiert sowas nicht aus, ohne es davor geübt zu haben." Da hatte er recht. Gin war froh, als Mike sich von ihr ab- und sich stattdessen Takara zuwandte. "Und was meinst du Takara, was hat nicht so gut geklappt und was müsste besser funktionieren?"


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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyFr 18 Jun 2021 - 14:27

# 5 Der Anblick, der sich Takara bot, war wirklich nicht leicht anzusehen. Mike erschlug Gin, wortwörtlich. Takara hatte gedacht, dass der Trainer ein eher ruhiger, lockerer Geselle ist. Bis auf seine Muskeln wirkte er ziemlich harmlos. Doch seine Fähigkeiten stellten sein Wesen dermaßen im Schatten, dass sie ein wenig Angst vor ihm bekam. Und als er ihren Kopf packte und über den Boden baumeln ließ, hatte das Mädchen für einen Bruchteil einer Sekunde die Befürchtung, gleich entstünde ein Blutbad. Das Blut gefror ihr in den Adern, ihr Antlitz verlor an Farbe und sie schluckte schwer. Kurz, bevor Takara etwas unternehmen wollte, erklang schon Mikes Stimme. Das war's also erst mal für heute… Erleichterung breitete sich in ihr aus. „Boah… Das war echt heftig. Sind die Kämpfe hier in der Arena immer so brutal oder härten Sie uns hier nur ab?“, wollte die Molniya wissen. Der Trainer schüttelte den Kopf. „Nein, die Kämpfe können sehr brutal sein. Wenn ihr eure Deckung aufgebt, könnt ihr in solchen Kämpfen von Glück sprechen, wenn ihr mit einem gebrochenen Knochen davonkommt.“„Waaas? Ach du Scheiße…“ Mit einem Mal bereute sie, für ihren Kumpel Vertretung zu spielen. „Keine Angst. Nach wie vor wird keiner getötet. Das ist tabu. Wenn jemand die Regel bricht, bekommt er eine Freiheitsstrafe oder die Todesstrafe.“ Wow, wie beruhigend… „Habt ihr hier keine Schiedsrichter?!“ Er hob beruhigend die Hand. „Doch, natürlich. Auch der versuchte Mord wird hart bestraft. Es wird jemand da sein, der eingreift.“ Takara atmete tief ein und aus, schaute dann zu Gin, die gerade ihre Waffe aufhob und Amy zurück zu ihrer Heimat schickte. Die Arme hat alles abbekommen. Klar, Takaras Po tat jetzt wegen des Trittes auch höllisch weh, aber sie wettete, dass Gin noch viel Krasseres abbekommen hat.
„Hey, ist alles in o-“ „Das mit dem Blitz... Das war voll der schlechte Zeitpunkt...“, unterbrach ihre Kumpanin sie. Das Mädchen konnte der Vampirin ansehen, dass ihr Stolz verletzt war. Geknickt schaute sie auf ihre Füße. „Tut mir leid…“ Kleinlaut richtete sich der Goldschopf wieder zum Trainer, der von beiden wissen wollte, welchen Fehler sie gemacht haben. Gin hatte recht, sie waren wirklich nicht so gut zueinander positioniert gewesen. Der Blitzschlag hätte auch danebengehen und Gin treffen können. Bei einem ernsten Kampf war das ein absolutes No-Go. Als Mike sie dann fragte, musste das Mädchen für einen Moment überlegen. Eigentlich fand sie, dass es optimal angefangen hat. Mike war einfach viel zu stark und das war ein unfairer Kampf. Klar, zwei gegen eins, aber sie würde um 100 Jewels wetten, dass er es auch gegen zehn von den beiden hätte schaffen können.

„Öhm, also Sie haben recht. Ich hätte das mit dem Blitzschlag nicht machen sollen. Und ich hätte nicht so blöd dastehen sollen. Gin hat doch fast alles gemacht, während ich auf der faulen Haut lag. Vielleicht hätte ich einfach darauf losballern sollen, … So instinktmäßig, wissen Sie, was ich meine? Aaaaber“, rief sie, vor allen, um sich selbst Mut zu machen, weil sie gerade bemerkte, dass sie sich selbst bemitleidete, „wir sind ein richtig cooles Team. Gin hat voll die coole Waffe und eine richtig feurige Partnerin und ich habe richtig krasse Blitzmagie, jawohl! Wir müssen nur hart trainieren und dann werden wir unsere Gegner so richtig plattmachen!“ Sie spürte, wie die Laune wieder stieg und ein Grinsen pflanzte sich auf das rosige Gesicht. „Deswegen sind wir doch hier, ne? Um zu trainieren. Die werden noch Augen machen. Und wenn die erst mal Amy sehen… Ich glaub die machen sich vor Angst in die Hose!“, sie lachte fröhlich und hob den Daumen. Mike musste schief grinsen. „Scheinst wohl nur das Gute aus dieser Situation zu sehen. Na gut, ihr beiden. Ich zeig euch, wo ihr übernachten könnt und ihr habt dann den Rest des Tages frei. Wenn ihr trainieren wollt, dann verhaltet euch möglichst unauffällig. Nicht, dass ihr gesehen werdet und der Gegner eure Fähigkeiten auskundschaftet.“ Der Trainer zwinkerte die beiden Mädels zu und führte sie dann aus der Turnhalle raus in den Pausenhof. „Keine Sorge, wir werden uns schon nicht erwischen lassen, stimmt’s, Gin?“

Das Häuschen, in dem sie übernachten konnten, war direkt neben der Schule. Es hatte mehrere Zimmer und offenbar war das für Kinder und Jugendliche gedacht, die von weit herkamen. Ein Internat. Und da war noch genau ein Zimmer mit zwei Betten frei. Was für ein Zufall… Ob Gin nachtaktiv war? Takara blieb ziemlich lange wach manchmal, wenn sie sich kreativ auslebte, an ihrem Schreibtisch saß und vor sich hinschrieb… Das beige tapezierte Schlafzimmer war nicht sonderlich groß. Es hatte ein Fenster, dass das Sonnenlicht hineinließ und die beiden Betten waren jeweils an der linken und rechten Zimmerwand. Ein kleiner Tisch mit einer Schreibtischlampe, ein Nachtschränkchen und ein Kleiderschrank fand hier seinen Platz. Es roch ein wenig muffelig. „Hier übernachtet ihr zwei heute. Wir sehen uns dann morgen früh um sieben. Ich habe dafür gesorgt, dass wir die Halle für ein paar Stündchen für uns haben.“ Takara nickte freudig. „Okay, dann bis morgen!“

Als der Muskelberg verschwunden war, eilte der Goldschopf sofort zum Fenster und öffnete es sperrangelweit. Frische Luft drang hinein. „Macht dir doch nichts aus, wenn ich mal kurz lüfte, oder? Was meinst du? Wollen wir noch ein wenig trainieren heute? Oder willste lieber was Anderes machen? Ich finde, wir sollten die Blitz-Stahl-Kombi vertiefen! Eigentlich ist der Angriff wirklich cool, aber irgendwie… Na ja, es ist etwas misslungen. Aber das bekommen wir schon hin!“ Verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf. „Also, was sagst du? Haste Bock?“ Schwungvoll setzte sich die Molniya auf die Bettkante, die gefährlich knarzte… Huch, lieber nicht so darauf hüpfen… So ein Bett konnte sie sich nicht mal eben leisten. Die Reparaturkosten waren bestimmt hoch!

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySo 20 Jun 2021 - 19:34


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Takara reagierte im ersten Moment ein wenig geknickt, was in Gin kurzzeitig Schuldgefühle aufköcheln ließ, doch schnell hatte der blonde Energiewirbel sich wieder gefangen. Im Gespräch mit dem Trainer offenbarte die Molniya erneut ihre zuversichtliche Art, mit der sie sogar den Trainer Mike an den Rand seiner Coaching-Fähigkeiten brachte. Zumindest schien er es für heute aufzugeben, den beiden Magierinnen etwas beibringen zu wollen. Stattdessen machte er ihnen klar, dass sie hier im Internat schlafen sollten. Ein wenig verärgert blickte die Vampirin ihre vermeintliche Bleibe an und dachte an das Zimmer im Gasthaus "Zur aufgehenden Sonne", das sie bereits bezogen hatte. Die Wahl fiel nicht schwer. Kannst du vergessen, Mike, ich hab ein hübsches Gasthauszimmer. Schon bezahlt. Du weißt schon, das in dem du vorhin warst. Von ihren Wiederworten genervt aufblickend wandte sich der Trainer an Gin. "Hier zu schlafen wird dir helfen, von deinem hohen Ross runterzukommen." , blaffte der Coach die Vampirin an und diese bekam schon wieder diesen angriffslustigen Blick, den Mike Doraine heute schon einige Male hatte ertragen müssen. Doch dieses Mal hielt er Gin stand, ließ sich von ihr nicht einschüchtern. Wie ein Vater, der seine trotzige Tochter auf ihr Zimmer verbannte, wies er mit dem Finger in Richtung des Häuschens. Gin rümpfte die Nase. Na gut..
Gin spielte noch mit, bis Mike verschwunden war, dann folgte sie Takara in das Zimmer der beiden. Es war schäbig und erbärmlich eingerichtet und Gin war sich auch nicht ganz sicher, ob die maroden Möbel sie überhaupt aushalten würden. Die blonde Takara machte das Fenster auf, ließ ein wenig frische Luft in den Raum, und erkundigte sich dann nach Gins weiteren Plänen. Ertappt rollte die Schwarzhaarige die Augen nach oben. Nichts für Ungut, aber ich werd' nicht hier schlafen., eröffnete Gin ihrer Partnerin und nahm ihr so vermutlich ein wenig den Wind aus den Segeln. Trainieren können wir morgen noch, ich muss heute Nacht noch ein paar Sachen erledigen. Mit diesen Worten wandte Gin sich um und ließ Takara alleine auf der Bettkante sitzen. Gute Nacht!


Mit den Dämonen war es so eine Sache. Zwar hatte Gin als Beschwörerin in der Regel Macht über die gerufenen Wesen, doch hatte jede Beschwörung seinen Preis, seine Bedingungen. Und während manche Unheilswesen, wie Amy, die gemeinsame Verbindung als gegeben und unverhandelbar ansahen, so gab es auch solche Dämonen, die stetig versuchten, mehr Macht über ihren Beschwörer auszuüben. Gin hatte diese Lektion schon einmal schmerzlich gelernt. Doch aus diesem Fehler hatte sie ihre Lehren gezogen und heute Nacht würde dies beweisen.
Zum dämonischen Prinzen Sitri hatte Gin in ihrem Leben kein gutes Verhältnis gehabt, dennoch gab es etwas, das die beiden regelmäßig geteilt hatten. Orwynn hatte es ihr als Mädchen ursprünglich aufgetragen und Gin hatte es anfangs gehasst, doch als sie langsam vom Mädchen zur Frau wurde, fand sie gefallen daran. Seit ihrem Ableben hatte sie es nicht mehr gemeinsam mit ihm getan, doch heute sollte sich das ändern. Für das, was die Vampirin sich vorgenommen hatte, benötigte sie einen freien Kopf und es gab für sie nur wenig Dinge, die ihr so sehr den Blick und den Verstand befreiten, als diese Sache.
Gin hatte im Badezimmer ihre Vorbereitungen getroffen um Sitri zu beschwören (und seiner Präsenz standzuhalten), wickelte den Verband von ihrem Handgelenk und riss sich mit einem beherzten Biss die Wunde vom Mittag wieder auf. Erneut zeichnete sie einen Kreis auf den Boden, das Symbol das dieses Mal die Mitte des Beschwörungszirkels einnahm, waren zwei ineinandergeschobene Dreiecke. Je t'offre cerre victime, ô grand Sitris & cela à l'honneur, glorie & puffance de ton être fupérieur à tous les efprits. Daigne, ô grand Sitri! rief Gin den Dämonen an und er antwortete. Aus schaurig rotem Rauch, der aus dem Beschwörungskreis aufstieg, trat er heraus - und began sofort zu keifen und kreischen an. Gin hatte den Spiegel des Badezimmers abgehängt und ihn zwischen sich und dem Dämonen positioniert. Sitri konnte seinen eigenen Anblick im Spiegel nicht ertragen und wandte sich von Gin ab. Das war ihr erster Spielzug gewesen, der dem Dämonen zeigen sollte, wer hier das Kommando hatte. Weib, zerstöre ihn!, trug Sitri Gin auf, doch diese wartete ab und sah genüsslich zu, wie der Dämon sich in Pein quälte. Bitte., fügte er flehend hinzu. Dann schließe einen Pakt mit mir, stellte Gin zur Bedingung. So sei es!, keuchte der Dämon aus und streckte seine Hand in Richtung Gin aus. Diese hob den linken Unterarm gegen die Finger des Dämonen, woraufhin sich ein blutrotes Siegel neben das von Amy einbrannte. Gin verzog das Gesicht schmerzhaft. "Le pacte est clos!", sprachen beide gemeinsam aus und damit war auch dieser Pakt geschlossen. Du weißt, was ich fordere!, stieß Siitri in Gins Richtung. Das wusste sie gut. Sitri gestattete es niemandem, in seiner Anwesenheit Kleidung zu tragen. Doch das wusste Gin und dort lag ihr zweiter Spielzug. Sie kippte den Spiegel vorneüber, ließ ihn auf dem Badezimmerboden zersplittern und offenbarte Sitri, dass sie sich bereits entkleidet hatte. Er war nicht dazu gekommen, sie dazu zu zwingen. Weshalb hast du mich gerufen, Weib?, wollte der Dämon erboßt wissen. Gin lächelte ihn an, kehrte ihm die Rückseite zu und verließ das Badezimmer. Das Übliche. Sitri folgte ihr.


Die kühle Nachtluft und das fahle Mondlicht umspielten Gins Körper, als sie das Fenster ihres Gasthauszimmers öffnete und sich, nackt, mit der ollen Josy in den Händen, hinausschwang. Auf der Reise hier nach Crocus war sie enthaltsam gewesen, hatte versucht, ihre Bedürfnisse so lange es ging zu unterdrücken. Doch nach all der Magie, die sie heute gewirkt hatte, und nach all dem Kämpfen, konnte sie nun nicht mehr anders. Gin war mittlerweile ein Raubtier, und als solches sehnte sie sich nach ihrer Beute. Verstohlen schlich sie sich durch die Straßen von Crocus, ihr Verstand war ruhig, kalkulierend. Mit geschärften Sinnen baute sie ein wenig Distanz zum Gasthaus auf. Sie spähte um Häuserecken und lauschte nach Schritten, suchte nach etwas, nach jemandem, der ihren Durst stillen konnte. Ein junger Mann und eine junge Frau saßen gemeinsam auf einer kleinen Mauer. Gin wollte jemanden, der alleine war. Ein Trunkenbold stolperte über eine Straße nach Hause. Zu beleuchtet. Im Park schlief ein Obdachloser unter einer kleinen Brücke. Zu abstoßend. Ein Kurier hetzte durch eine Seitenstraße. Perfekt. Der junge Mann hatte eine große Umhängetasche um, trug eine hellblaue Uniform mit passender Mütze. Die Vampirin passte ihn ab, wartete an einem Hauseck auf ihn. Als er sich ihr näherte, holte Gin aus.
Lautlos schnitt der Dorn, der auf der Rückseite vom Axtblatt der ollen Josy angebracht war, durch die Luft, sank beinahe widerstandslos in die Brust des Mannes. Der Hieb schleuderte ihn zu Boden. Anstatt eines Hilfeschreies entwich seiner Kehle ein blutiges Grugeln, das Gin vorfreudig stimmte. Sie zog ihr Opfer um die nächste Hausecke, riss ihm den Stoßdorn aus der Brust und labte sich an der geschlagenen Wunde, bis das Leben im Boten erlischte. Der Bote hatte den Durst der Vampirin gesättigt, das Gefühl des durch ihren Leib zirkulierenden Lebens berauschte sie, drohte, ihr in Ekstase die Sinne zu nehmen. Hastig griff die Blutsaugerin in die Tasche des Botens, nahm die Briefe, die darin veborgen waren, an sich, und machte sich still aus dem Staub. Crocus Town schlief weiter.
Im Gasthaus zurück wusch sich Gin. Ihr Körper spürte sich gleich auf verschiedenste Arten schmutzig an. Dann kleidete sie sich an, nahm die Waffe zur Hand und verließ, dieses Mal durch die Türe, erneut das Gasthaus.


Leise öffnete Gin die Türe zu dem Zimmer, in dem Takara schlief. Der Rausch, den das Trinken ausgelöst hatte, war mittlerweile der schrecklichen Erkenntnis, was Gin getan hatte, gewichen. Sie steckte wie ein schwarzer Klumpen im Hals der Vampirin, drohte sie zu ersticken. Still setzte sie sich auf den Boden, lehnte den Rücken an das Bett der Molniya - ein Tier hatte auf dem Boden zu schlafen - und fand langsam einen schweren, traumlosen Schlaf, aus dem sie erst am nächsten Morgen erwachte.

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 26 Jun 2021 - 19:57

# 6 Die Molniya war tatsächlich etwas enttäuscht, dass Gin etwas zu erledigen hatte, statt mit ihr zusammen im Zimmer zu hocken. Na ja, irgendwie konnte das Mädchen die Vampirin auch verstehen – wer, der besseres gewohnt war, wollte sich schon freiwillig in so einer muffeligen Bude aufhalten. Aber insgeheim hätte sich der Goldschopf schon gewünscht, dass sie sich einander besser kennenlernten. Ein Mädelsabend eben, wo man bis in die Nacht hineinredete. „Okay, gute Nacht und bis morgen.“ Nachdem die Dunkelhaarige die Tür von außen geschlossen hatte, kam Takara ins Grübeln. Sie hatte noch etwas zu erledigen. Was eigentlich? Sie war eine Vampirin, ging sie etwa auf die Jagt? Dieser Gedanke kam ihr so verrückt vor, dass sie ihn verwarf. Warum sollte Gin das tun? Auf der anderen Seite: Tranken Vampire nicht Blut? Doch! Aber die Molniya bekam es einfach nicht im Kopf, dass sie gerade loszog und Leute ermordete. Und wenn sie das tat und sie erwischte? Wie würde sie Gin sehen? Hätte sie dann Angst? Rein logisch gesehen hatte Gin gar keine andere Wahl, als Blut zu trinken. Sonst würde sie doch verdursten oder verhungern, je nachdem, wie man es betrachtete. Ein mulmiges Gefühl der Zerrissenheit breitete sich in ihr aus. Die Vampirin konnte doch nichts dafür, dass sie auf Blut angewiesen war. Sie musste es tun… Mit Herzklopfen lehnte sich die Blitzmagierin gegen die Wand und schloss die Augen. Takara war kein ungerechter Mensch. Es war falsch jemanden zu verletzen oder umzubringen. Aber was, wenn jemand gar keine andere Wahl hatte? Was, wenn das Überleben davon abhing? Es war ein schreckliches Dilemma… Ein furchtbares Schicksal. Und je mehr sich das Mädchen in ihre Gefühlswelt hineinsteigerte und sich vorstellte, wie sie sich in so einer Situation fühlen würde, desto feuchter wurden ihre Augen und desto mehr schnürte sich ihre Kehle zu. Wie schrecklich…

Als sie kurz davor war, loszuheulen, schüttelte die sechzehnjährige heftig den Kopf und schlug sich mit beiden Händen auf die Wangen, die daraufhin rot glühten. „Sie macht bestimmt gerade was vollkommen Harmloses. Vielleicht trifft sie sich mit ihrem Freund oder ihrer Freundin und hat Spaß! Oder sie geht eine Runde spazieren! Ooooder…“, sie legte nachdenklich einen Zeigefinger auf das Kinn. „Sie trainiert selbst. Ohne mich! Boah ne, das wäre echt gemein. Nein, das macht sie bestimmt nicht. Warum sollte sie?“ Stille trat ein. Takara konnte nicht erwarten, dass jemand auf ihre Selbstgespräche antwortete. Hätte sie gewusst, dass sie gerade einen Dämon beschwor und nackt durch die Gegend lief und dabei war, einen Boten zu zerfleischen… Doch das ahnungslose Mädchen wusste nichts davon. Nachdem sie eine Weile auf die Decke gestarrt hatte, entschied sich der Goldschopf, ins Träumeland zu verschwinden. Am nächsten Morgen musste sie früh aufstehen und beim Training wollte sie unter keinen Umständen müde und schlapp sein! Sie zog sich bis auf ihre Unterwäsche aus, warf die Kleidung achtlos auf das andere Bett und kuschelte sich in das alte Kissen und ignorierte dabei tapfer den seltsamen, leicht unangenehmen Geruch und schlief ein.

Es war längst nach Mitternacht, als das Mädchen durch ein Geräusch wach wurde. Die Tür wurde leise geöffnet und wieder geschlossen. Gin?! Die Molniya tat so, als würde sie schlafen. Warum war Gin hier? Wollte sie doch hier übernachten? Und sie lehnte sich an ihr Bett? Die Pumpe ihres Herzens war auf Hochtouren und sie wurde hellwach, blieb dennoch ruhig und gleichmäßig atmend liegen. Ihre Kollegin ist eingeschlafen, auf der Stelle. Wow, wenn sie das nur könnte… Takaras Schlaf war jedenfalls für die nächsten zwei Stunden nicht mehr auffindbar. Das Mädchen drehte sich unruhig hin und her, die Gedanken überschlugen sich und ihr unschuldiges Herz klopfte ihr bis in den Hals. Aber irgendwann war auch sie so erschöpft, dass sie in einem leichten Schlaf fiel… Sie wachte um sechs Uhr mit Augenringen auf und entdeckte Gin immer noch an derselben Stelle.
„Gin?“, flüsterte das Mädchen. Auf leisen Sohlen stieg sie aus dem Bett und schnappte sich wieder ihre Kleidung, zog sie sich in Windeseile an, weil es ihr doch irgendwie unangenehm war, sich einer Frau gegenüber halb nackt zu zeigen. Und ehe sie aufwachte, wollte sie natürlich angezogen sein. „Gin?“, wiederholte Takara noch einmal. Dieses Mal lauter. „Ich geh schon mal was essen und dann in die Turnhalle.“

In der Nähe gab es einen kleinen Laden, indem sie sich ein belegtes Brötchen kaufte und es hinunterschlang. Sie hatte wirklich Hunger, zumal sie am gestrigen Abend nichts gegessen hatte, weil sie so sehr damit beschäftigt gewesen war, Theorien über Gins Verbleib aufzustellen. Aber das war jetzt buchstäblich Schnee von gestern.

Der Tag verging wie im Flug. Gin, Takara und Mike trainierten dieses Mal deutlich länger und intensiver, als am Vortag und übten sogar die Metall-Elektrizität-Technik – vergeblich, leider. Einmal hat Takara Gin mit ihrem Volt-Ball fast getroffen, ein anderes Mal ist sie während des Angriffes über ihre eigenen Füße gestolpert und voll auf die Fresse geflogen, und der Rest war einfach nur schlechtes Timing. Irgendwann war das Mädchen so frustriert, dass sie ihn an Mike ausließ und ballerte ihn mit Elektrobällen zu. Das gelang ihr auch mehr schlecht als recht, wobei sie ihn einmal tatsächlich traf. So übten beide Magierinnen den Nah- und Fernkampf ein und gaben ihr Bestes. Dieser und der nächste Tag verlief also eher mit langsam ansteigendem Erfolg. Natürlich hatte sich die Dynamik der Vampirin und der Blitzmagierin im Laufe der Zeit verbessert, mussten aber ständig Rückschläge einstecken, weil sie sich dann so sehr auf eine Sache konzentrierten, dass sie eine andere vernachlässigten und Mike den wunden Punkt dann natürlich sofort ausnutzte. Er war ein strenger aber guter Lehrer. Am zweiten Tag bemerkte Takara eine Aufregung in ihr aufkommen. Immerhin fand dann der Wettkampf statt und sie war sich nicht sicher, ob sie ihn gewannen. Natürlich hatte sie eine tolle Partnerin im Kampf, die genau wie sie alles gab, doch das Mädchen kannte schlichtweg die Gegner nicht, weshalb sie Angst hatte, was auf sie zukam. Am Abend des letzten Trainingstages verabredeten sich die beiden Mädels in einer Bar, um ihre Fortschritte zu feiern.

„Oh Mann… Ich weiß echt nicht, warum wir unseren Kombi-Angriff nicht hinbekommen. Es ist sooo frustrierend“, sie hatten sich auf jeweils einen Barschemel gesetzt. Takara war zwar noch nicht volljährig, aber sie hatte doch eine erwachsene Begleitung, weshalb sie sich in den Kopf gesetzt hatte, ein alkoholisches Getränk zu trinken! Das wäre das erste Mal gewesen. Okay, das war gelogen. Als sie klein war, hat ihr Papa mal ein Glas Bier stehen lassen. Sie dachte, es wäre Apfelschorle gewesen und als sie daraus trank, war das natürlich ziemlich eklig. Und vor zwei Jahren durfte sie sogar mal einen kleinen Schluck Rotwein trinken! Das war richtig cool. Aber es hat ihr nicht geschmeckt, was auch kein Wunder war. Da war sie vierzehn. Wie es wohl jetzt war? Vielleicht hatte sich ihr Geschmack geändert? Sie wollte es erst einmal mit einem harmlosen Radler probieren. Wenn der schmeckte, mit einem Pils und dann vielleicht einen Wein. Sie bestellte und bekam wenige Momente später auch schon ein großes Glas mit der Bierlimonade. „Aber jetzt mal ab vom Thema… Durch den ganzen Stress konnte ich dich das noch gar nicht so fragen“, sie senkte die Stimme. „Du bist ja Vampirin. Und die werden ja ziemlich alt und sehen gleichzeitig jung aus. Bist du eigentlich noch jung oder in Wirklichkeit schon eine alte Oma? Ah, Prost!“ Sie hob das Glas und grinste ihre Kollegin an. „Andererseits wirkst du auf mich gar nicht so alt… Mhhh…“ Sie musterte Gin von oben bis unten. „Oder täusche ich mich da?“ Eigentlich brannte ihr vielmehr die Frage im Kopf, was sie denn vor zwei Nächten zu erledigen hatte… Doch sie wagte es nicht, diese Frage auszusprechen. Das Mädchen fürchtete, dass ihr die Antwort nicht gefallen würde…



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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMo 28 Jun 2021 - 13:32


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Zwei Tage vergingen wie im Flug. Gin musste mit ein wenig Grummeln anerkennen, dass sie, im Vergleich zu Mike, noch zu schwach und zu langsam war. Sie konnte kaum mit dem Erdmagier mithalten, seine Treffer schleuderten sie Meterweit durch die Gegend während gelegentliche Glückstreffer Gins nicht einmal seinen Felspanzer ankratzten. Takra war keine großartige Hilfe, sie konnte scheinbar nur einen einzigen Zauber verwenden. Allgemein waren die Fähigkeiten und Taktiken, die die Molniya und Gin verwenden konnten, recht eindimensional. Ob das wohl reichen würde, um gegen erfahrene Arena-Kämpfer zu bestehen?
Sicher, Amy noch mit hineinzurechnen würde den beiden Aushilfs-Arenakämpfern einen kleinen Zahlenvorteil liefern, doch war dabei noch nicht berücksichtigt, welche Art von Fähigkeit denn die gegnerischen Magier besaßen? Gin hätte die Gegner gerne ein wenig bespitzelt, doch das eigene Training nahm zu viel Zeit in Anspruch und die Tatsache, dass die Vampirin absolut nichts über die Gegner wusste, auch nicht wo sie zu finden waren, und Mike ihr diesbezüglich keine Auskunft geben wollte, vereitelten dieses Unterfangen.
Geschlaucht und frustriert hatte Gin dann am Ende des dritten Trainingstages, dem Vorabend des Kampfes, kund getan, dass sie noch irgendwo etwas trinken gehen wollte. Takara hatte das wohl als Einladung angesehen und sich angeschlossen, das machte Gin aber nichts aus. Die Monliya war ihr sympathisch und zu zweit was trinken gehen war immer lustig. Mädelsabend!

Takara hatte recht, es war ein wenig frustrierend, dass die Blitz-Stahl-Kombination nicht klappte. Gin musste im Nahkampf dynamisch sein, hin und her tänzeln, angreifen, parieren, ausweichen. Sich selbst nur für zwei, drei Sekunden auf die Molniya zu konzentrieren und den Voltball mit der Axt einzufangen war einfach nicht drin. Es war eine gute Kombination, aber nur auf dem Papier. Ja, das ist ziemlich scheiße. Vielleicht sind wir besser dran, wenn wir es morgen ohne das versuchen., pflichtete Gin der Blonden zu und ließ mit ihrem zweiten Satz dann ein Stück weit Resignation durchklingen. Die Vampirin war zwar keine Frau, die sonderlich schnell aufgab, doch zweieinhalb erfolglose Tage hatten ihre Spuren überlassen.
Während Takara sich ein Radler erlaubte (wie alt war die Blondine eigentlich?) hatte Gin sich, wie so oft, an der Cocktail-Karte zu schaffen gemacht. Sie bekam einen Oceanside Fizz, eine Mischung aus Minze, Limette, Soda, Meersalz und - wie konnte es auch anders sein - Gin.
Die Bar, in der die beiden sich niedergelassen hatten, hatte ein angenehmes Ambiente. Es lief leise Latino-Musik, die Beleuchtung war bunt und überall standen Kakteen herum. Zum Tanzen würde Gin hier definitiv nicht hingehen, doch um gemütlich ein paar Drinks zu schlürfen, nett zu plauschen und evtl ein paar Bekanntschaften zu schließen, war der Laden perfekt.

Takara bewieß wahres Taktgefühl, als sie Gin nach ihrem Alter fragte und sie dabei als potentielle Oma bezeichnete. Mit einem À ta santé, erwiderte die Vampirin erst einmal und zof dann am Strohhalm die kalte Mischung aus Wacholderbeerschnaps und erfrischenden Minz- und Limettenarmonen durch den Strohhalm, bevor sie auf die gestellte fragte antwortete: Ich noch nicht all zu lange Vampirin. Mein Körper ist 19, ich bin 20., erklärte sie der neugierigen Blonden und erwiderte zugleich die Frage: Und wie alt bist du, Takara?
Mal über etwas anderes als Trainieren, Kämpfen und Magie zu reden, hatte auch etwas schönes. Gin machte den Hals lang, blickte sich in der Bar um und scannte die andere Kundschaft. Es waren hauptsächlich junge Leute hier, perfekt. Was meinst du, sollen wir uns ein paar süße Typen angeln, die uns die nächsten Getränke bezahlen?, schlug sie der Blonden vor. Hattest du schonmal was mit einem Typen? Oder einer Frau?, bohrte sie direkt hinterher. Vielleicht konnte die Vampirin ja etwas für die Molniya arrangieren.

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 30 Jun 2021 - 19:26

# 7 Fasziniert hörte Takara ihre Kollegin zu. „Dein Körper ist also 19 und du bist 20? Also hattest du vorher einen anderen Körper oder wie darf man sich das vorstellen? Hab vorher noch nie mit jemanden wie dich kennengelernt. Wie alt wird man denn so als Vampir, weißt du das zufällig?“ Sie grinste. „Ich bin stolze sechzehn Jahre alt! Man kann schon meine Falten sehen“, scherzte sie und tippte auf irgendeine Stelle in ihrem Gesicht. „Im Oktober werde ich aber 17 und dann noch ein Jahr und ich bin eeeendlich volljährig. Wird aber auch mal Zeit! Kein Bock mehr auf Kiddie-Leben. Will endlich die gleichen Rechte, wie Erwachsene haben.“ Das Mädchen nippte an ihrem Glas und trank dann einen großen Schluck. Das Bier war echt lecker. Ihr Vater hatte zwar immer gesagt, dass Radler kein richtiges Bier sei… aber gut, vielleicht trank sie heute noch ein sogenanntes ‚richtiges‘ Bier. Vielleicht würde sie dann ja auch den Wert darin erkennen?

Die Molniya beobachtete Gins Blick, wie sie in die Runde schaute. „Süße Typen?“, wollte sie wissen. Takara hatte noch gar keine Erfahrungen mit Jungs. „Oder einer Frau?“, wiederholte sie. „Wie kommst du denn darauf?“ Im selben Moment wurde das Mädchen natürlich knallrot und sie selbst wusste auch nicht, warum. Wenn sie an einen attraktiven Mann dachte, regte sich nichts bei ihr. Aber bei einer Frau… Die Blitzmagierin war etwas irritiert über ihre Reaktion. War das nicht normalerweise so, dass gerade Mädels in ihrem Alter mit Typen ausgingen? „Öhm“, machte sie nur. „Also weißt du… Ich habe noch gar keine Erfahrung, was das angeht. Also äääh… Vielleicht machst du das lieber? Ich meine, du bist doch megahübsch und die Leute fahren bestimmt voll auf dich ab. Und du hast so 'ne mysteriöse Aura! Sowas zieht die Leute doch besonders an, oder liege ich da falsch?“ Nachdenklich kratzte sie sich an ihr Kinn und beobachtete ein paar Leute, die ein tolles Aussehen hatten. Vor allen eine fiel ihr ins Auge. Sie sah aus, wie ihre beste Freundin Reika. Helles Haar, stilvoll gekleidet, größer, schlank… Doch sie hatte längeres und welliges Haar. Neugierig legte Takara ihren Kopf schief. Bestimmt konnte man gut mit ihr reden. Oder etwa nicht? Na ja, Reika sah aber trotzdem irgendwie besser aus. Das Gesicht der Fremden war ziemlich hart, während die Kamura ein fein geschnittenes Antlitz hatte…

„Na ihr zwei Hübschen?“ Hinter den beiden Frauen tauchte ein großer, attraktiver Mann auf. Er hatte kurzes, schwarzes Haar, blaue Augen, ein verschmitztes Lächeln, gebräunte Haut und einen muskulösen Körperbau, welchen man aber nur erahnen konnte, weil er diesen unter einer moosgrünen Robe verbarg. „Äh, hi!“ Ungeschickt drehte sich Takara um, grinste ihn blöd an und machte ihr Peace-Zeichen. „Ich bin Takara und das ist Gin!“, stellte sie sich auch schon gleich vor, ohne auf die Erlaubnis ihrer Kollegin abzuwarten. „Willst du dich nicht zu uns setzen und mit uns was trinken? Der Radler schmeckt voll lecker!“ Ja… Die Molniya war wirklich mehr als unerfahren, unbedarft, naiv und ungeschickt. Eine erfahrene Frau hätte bei ihrem kläglichen Versuch, ihn dazu zu bringen, ihnen etwas zu trinken anzubieten, nur den Kopf geschüttelt und die Hand vor die Stirn gelegt. Doch der unschuldigen Magierin fiel das überhaupt nicht auf. Für sie war es, als würde sie einen Kumpel ansprechen und war von irgendwelchen romantischen Absichten so weit entfernt, wie die Sonne von der Erde. Der Schwarzhaarige hob seine Augenbrauen und war ein wenig irritiert. Was machte ein so junges und naives Mädchen wie die Blondine an so einem Ort? Allein, als sie ihren Mund aufgemacht hatte, war jegliches Interesse gewichen und richtete sich nur noch auf die Vampirin. „Ist sie deine Tochter?“, wollte er von der schwarzhaarigen Magierin wissen. Dieses Mal war es Takara, die die Brauen hochzog. „Hää!? Ich bin doch nicht ihre Tochter. Oder sieht Gin für dich schon so alt aus? Ziemlich fies von dir!“ Ja… sie hatte mal wieder ein bloßes Mundwerk. Und ja, Takara war eben selbst nicht besser gewesen. Denn sie hatte ihre Kollegin indirekt als Oma bezeichnet. Aber was konnte sie dafür, dass sie nur wusste, dass Vampire äußerlich nicht alterten und man ihr wahres Alter daher gar nicht erkennen konnte! Die Molniya fühlte sich kein bisschen schuldbewusst.

„Da bist du ja, du Mistkerl!“ Der schwarzhaarige Fremde wurde plötzlich von Hinten gepackt und ihm wurde von einem anderen Typen voll in die Fresse geschlagen. Mitten ins Gesicht. Die friedliche Stimmung, die durch die schöne Musik untermalt wurde, war mit einem Mal vorbei. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Takara die Szenerie. „W-was geht denn jetzt ab?!“ Etwas ängstlich schaute sie zu ihrer Kollegin. „Du hast meine Frau gef-, argh!“ Der Mann, der den Moosgrüngekleideten angegriffen hatte, bekam natürlich einen Fausthieb zurück. Zwei weitere Männer, die angetrunken und offensichtlich heiß auf eine Barprügelei waren, mischten sich im Kampf ein. Der Barkeeper stand ruhig da, machte sein Glas sauber und verschwand dann ohne Hektik in den Hinterraum. Passierte so etwas öfter hier?! „Ich schneid dir deinen Schwanz ab und deine Eier gleich mit!“, brüllte der Typ.
„Giin!? Was machen wir jetzt?“



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Zuletzt von Takara am So 4 Jul 2021 - 16:41 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySo 4 Jul 2021 - 16:27


8 | 10
Jemanden wie Takara um sich herum zu haben war für Gin erfrischend. Die Vampirin hatte es nicht zu oft mit so naiver Gesellschaft, wie der Blonden zu tun, genoss es dafür umso mehr. Letztes Jahr war ich 19 und ein Mensch, dann wurde ich zur Vampirin. Jetzt hat mein Körper aufgehört, älter zu werden. Also ist er 19 geblieben, auch wenn ich mittlerweile 20 bin., versuchte Gin zu erklären. Die Vampirin hoffte, dass Takara das nun verstanden hatte. Also wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann kann ich in der Theorie unbegrenzt alt werden., mutmaßte Gin. Das war ein Gedankengang, den sie bisher noch nicht verfolgt hatte. Sie war, da sie ja schon tot war, ein Stück weit unsterblich geworden. Gruselig zu denken, dass man selbst in hunderten, gar tausenden von Jahren noch leben sollte.
Takara brachte Gin zum Glück auf andere Gedanken, indem sie ihr eigenes Alter offenbarte. Süße Sechzehn, das war ja nett. Das hältst du auch noch durch!, redete die Vampirin ihrer blonden Trinkgefährtin gut zu, dasste aber im selben Moment noch den Entschluss, Takara ein wenig abzufüllen. Wenn sie gerade erst Radler versuchte, dann würde es sicher super lustig werden, ihr ein paar Kurze anzudrehen.
Wie zu erwarten war auch das Thema Dating eines, das die Molniya bisher kaum angeschnitten hatte. In ihrem Alter hatte Gin mit Lian ihren ersten Freund gehabt, Erfahrung hatte sie jedoch ein wenig früher schon sammeln müssen. Schnell schlürfte sie an ihrem Cocktail, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Und was für Gedanken das waren. Die schmeichelnden Worte der Molniya hatten Gin auf eine lustige Idee gebracht. Fürsorglich stellte sie den Cocktail auf die Bar, griff dann mit beiden Händen nach Takaras Oberschenkeln und drehte so den Barhocker der Blonden zu sich, dass die beiden sich nun direkt entgegensaßen. Ich weiß nicht so recht..., antwortete sie mit säusender Stimme, senkte den Kopf ein wenig, warf Takara einen lüsternen Blick zu und biss sich demonstrativ auf die Unterlippe. Was meinst du... Während sie sprach lehnte Gin sich weiter nach vorne, stützte sich auf Takaras Oberschenkeln ab, schob ihren Kopf am Gesicht der Blonden vorbei und ließ ihr nach Flieder und Lavendel duftendes Parfum wirken. Das Gesicht der Vampirin verschwand in der Blonden Mähne Takaras, ihre Lippen strichen spielerisch am Ohr der Sechzähnjährigen, als sie flüsternd fragte: ... ist sowas anziehend? Sie verblieb drei, vier Momente lang so an Takara herangeschmiegt und ließ ihren kalten Atem am Ohr der Molniya entlangstreichen, bevor der Robenträger an die beiden Damen herantrat und den kurzen Moment beendete. Gin lehnte sich wieder auf ihren Hocker zurück, warf Takara noch ein verschwörerisches Zwinkern zu und beobachtete dann interessiert die Flirt-Versuche der Molniya, bis der Tochter-Spruch fiel.
Gin drehte sich zum Barkeeper um, deutete zu ihrem Drink und bestellte freundlich. Noch einen, bitte. Der Wirt sah sie ein wenig fragend an: "Der ist doch noch fast..." Doch eher der Mann geendet hatte, hatte Gin das Cocktail-Glas geschnappt und den Inhalt schwungvoll in das Gesicht des Flirtenden entleert. Min gelassener Mine stellte die Vampirin das Glas zurück auf den Tisch. "... Verstehe."

Mehr hatte Gin auch nicht so recht zu dem Kerl zu sagen, denn Mord- und Kastrationsdrohungen nahm ihr jemand ab. Ein gehörnter Ehemann war auf Streit aus und keine 10 Sekunden bahnte sich eine waschechte Kneipenschlägerei an. Sehr zu Gins Leidwesen vertrieb das den Barkeeper, der so ihrer Bestellung nicht mehr nachkommen konnte. Was gab es Schlimmeres als in einer Bar zu sein und nichts zu trinken zu haben? Wenig. Verstimmt blickte die Vampirin zur Molniya hinüber. Wir könnten anfangen, auf die Kerle zu wetten..., schlug sie vor, zeigte dann auf einen der Kerle, die sich gerade prügelten. Wenn der gewinnt musst du drei Shots...AAAH, Gin konnte ihre Wette nicht so recht aussprechen, denn der Gehörnte hatte Mr. Moosgrün gepackt und mit einer ordentlichen Geraden so getroffen, dass der Verführer in Takara und Gin hineintaumelte und die beiden Damen mit sich zu Boden riss. FUCK!, fluchte sie laut aus, als sie mit dem Rücken voran auf den Boden der Bar krachte. Mühsam rappelte sie sich wieder auf und bemerkte, dass sie direkt in der Pfütze gelandet war, die ihr geschütteter Drink hinterlassen hatte. Wie dämlich sah das denn nun aus? Gin stieb wütend Luft aus. Beenden wir das hier, Taka. Ich will wieder was zu trinken haben., knurrte sie ihrer Kumpanin fast zu, trat dann an den Gehörnten heran. Mit ihrer rechten Hand packte sie den Kerl, der damit so ganz und gar nicht gerechnet hatte, am Kragen, die linke streckte Gin, ohne zurückzusehen, in Takaras Richtung. Schock mich!

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyDi 13 Jul 2021 - 17:48

# 8 Gins Geste brachte das Mädchen vollkommen aus der Fassung. Knallrot lief sie an, als sich die Vampirin zu ihr hinüberbeugte und der Molniya plötzlich ungewohnt nah war… Ihr Herz schlug wild gegen ihre Brust, sie roch ihren Duft… Lavendel. Woah! Ob Gin wohl hören konnte, wie schnell das Blut durch ihre Adern floss? Ihren Puls? Sie konnte ihn jedenfalls so laut hören, dass sie Angst hatte, jeder andere in unmittelbarer Nähe tat es auch. „Ist soetwas anziehend?“, fragte sie geheimnisvoll. „A-anziehend? Ääähm…“, nicht imstande einen richtigen Satz zu formulieren, erstarrte die Blitzmagierin weiter in dieser Nähe, die sie innerlich erhitzte. Irgendwie bekam sie plötzlich ein schlechtes Gewissen Reika gegenüber. Warum reagierte sie so auf diese Vampirin!? Sie dachte, dass sie das nur bei ihrer Kindheitsfreundin spürte. Und in dieser Intensität… Was, wenn Rei-chan so etwas auch machte? Takaras rotes Gesicht glich nun langsam einer ausgereiften Tomate. Das wäre toll, wenn sie ihr so nahekommen würde… Das wäre vollkommen fantastisch! Aber Moment mal, was dachte sie sich da bloß? In diesen Moment ahnte Takara, dass sie nicht wie die meisten Frauen ein Fable für Männer hatte. Sondern… für Frauen!? What!? Nein, das konnte doch nicht sein! Aber… Wenn sie sich eingestehen musste, hatte sie noch nie einen Kerl so angesehen wie eine Frau. Wie die Kamura. Oder jetzt Gin, wobei das auch wieder etwas Anderes war. Oh Gott, wie peinlich! Hoffentlich bemerkte die Vampirin nichts. Und was, wenn Reika das erfuhr? Was, wenn sie herausfand, dass sie nicht auf Männer, sondern auf Frauen stand? Dieser Gedanke kam der Molniya so absurd vor, dass sie für einen kurzen Moment kreidebleich wurde und nach Luft japste. Was zur Hölle ging gerade ab hier!? Wenige Momente später lief, nach wie vor, alles aus dem Ruder. Mit einer verdienten Portion an Alkohol auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen.

„Aaaah!“, schrie Takara überrascht auf, als der Grünbekleidete die beiden Frauen vom Hocker riss. Der Schlag hat sein Gleichgewicht ins Wanken gebracht. Unsanft landete die Molniya auf ihren Rücken und schlug mit ihrem Hinterkopf auf den Boden. Gut, dass sie so eine dicke Mähne auf dem Kopf hatte, dass ihr der Aufprall nichts anhatte. Das Haarkissen federte ihren Schädel ab, dumpf prallte ihren Hinterkopf auf den Boden, ohne viel davon etwas zu merken, leicht schwindelig über das abrupte Ereignis verdrehte sie kurz die Augen, kniff sie zusammen und öffnete diese wieder, nur um just in dem Moment über ihre Brüste hinwegzuschauen. Gin wurde auch zu Boden gerissen. Aber nicht nur sie, sondern auch die Blitzmagierin ist in die eklige Pfütze aus Alkohol hineingefallen. Verdammt! „Meine Klamotten!“, jammerte sie. Nicht, weil sie irgendwie ruiniert waren, sondern weil sie keine vernünftige Wechselkleidung mehr hatte… Und die verschwitzten Oberteile von gestern wollte sie auch nicht mehr anrühren. So ein Mist aber auch. „Ey ihr Rüpel!“, rief sie empört. „Ihr könnt uns doch nicht einfach so auf den Boden klatschen!“ Verärgert stand sie auf. „Lasst das kämpfen! Ihr holt euch nur blaue Flecken und Wunden und- argh!“ Sie bekam aus Versehen einen Ellbogen ins Gesicht gerammt, was eine blutige Nase zur Folge hatte. Tränen sammelten sich in ihren blauen Seelenspiegeln. Der stechende Schmerz deutete auf eine gebrochene oder geprellte Nase hin. Jetzt wurde Takara richtig sauer. Doch Gin hatte schon eine blendende Idee. „Schock mich!“, rief diese, streckte der Molniya die Hand entgegen, die das Mädchen mit Vergnügen entgegennahm. „Hah, jetzt zeig ich dir mal 'ne andere Technik“, rief sei stolz, sammelte Mana in ihren Händen und rief: „Shining Thunderpunch!!“ Leuchtende, gelbe Blitze traten aus ihren Handflächen hervor, nutzten Gin als Blitzableiter und landeten bei dem Wüterich von einem Mann. Dieser riss überrascht die Augen auf, zuckte durch die Stromschläge und sank paralysiert in die Knie. Dieser Zustand würde allerdings nicht allzu lange dauern, denn Takaras Magie war leider noch nicht ausgereift genug! Sie musste schnell handeln, um diese Prügelei zu Ende zu bringen, also rief sie gleich hinterher (natürlich ließ sie Gins kalte Hand los): „VOLG BALLS!!“ Und ein Blitzball traf den Grünen Mann, der dann auch zuckend zu Boden sank. „Alles okay, Gin?“, fragte sie besorgt. „Blöde Penner! Ihr habt unseren coolen Mädelsabend kaputt gemacht! Und einfach diese coole Bar unordentlich gemacht! Verschwindet hier, ihr Assis!“, rief sie mit hochrotem Kopf. Das warme Blut rann ihr aus dem rechten Nasenloch, lief auf ihre Lippen und sie leckte darüber, damit es nicht noch ihr Kinn verschmierte. Takara schmeckte Eisen… Ob das Blut sich bewegte, wenn man neben einem Menschen einen gigantischen Magneten hinstellte? Kopfschüttelnd über diesen abstrusen Gedanken in dieser absurden Situation, schaute das Mädchen auf die beiden Männer herunter, die sich wieder regten. „Raus hier, oder meine Freundin tritt euch in den Arsch! Oder ich übernehme den Part, ist mir kackegal. Hauptsache ihr Penner haut ab und lasst uns in Ruhe unser Mädelsabend feiern! Immerhin haben wir morgen was Krasses vor, von dem IHR nur träumen könnt. Wir sind die Obercoolen und das versaut ihr uns nicht. Pah!“ Selbstbewusst und mit grimmiger Miene schaute der Goldschopf auf die beiden Männer ab. Der wütende Ehemann verlor jegliche Farbe im Gesicht, als die Magierin demonstrativ ein paar Blitze zucken ließ. Ein zischendes Geräusch begleitete das Schauspiel und verlieh ihrer Figur eine gewisse Gefährlichkeit, die nicht einmal die Erwachsenen widerstehen konnten.

„Komm her, du gehst jetzt mit mir nach Draußen und wir klären das! Blöde Weiber“, knurrte der Wüterich, stand mit wackeligen Beinen auf und schliff den verwirrten Grünanzug nach Draußen. Die anderen, die mit prügeln wollten, verzogen sich mit eingezogenem Kopf in die hinterste Ecke der Bar und setzten sich verstohlen auf einen der Plätze. Währenddessen streckte Takara den beiden Streithähnen frech die Zunge raus und widmete sich dann ihrer Kollegin Gin. „Hey, alles okay bei dir? Hoffe, der Stromschlag hat dir nicht wehgetan…“ Takara hob die beiden umgefallenen Schemel wieder auf und setzte sich wieder hin. „Ich glaub, jetzt will ich doch kein Radler mehr. Was empfiehlst du mir?“, wollte sie grinsend wissen und sah, wie der Barkeeper aus dem Hinterzimmer hervorlugte und langsam wieder zur Theke ging.

„Vielen Dank, die Damen. Dafür gebe ich Ihnen ein paar Runden aus“, sagte er, lächelte und breitete einladend seinen linken Arm in Richtung Schrank aus, wo alle möglichen alkoholischen Getränke ihren Platz hatten.


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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMo 19 Jul 2021 - 0:14


9 | 10
Takara reagierte sofort, schnappte sich Gins Hand und jagte einen Stromschlag durch den Leib der Untoten, der auch den Prügelnden traf. Sowohl der Kerl als auch Gin wurden ordentlich durchgeschockt, sie gingen beide auf die Knie. Gin konnte Metall auf ihre Lippe spüren und ihre Arme zuckten ein wenig. An der Stelle, an der Takara sie gegriffen hatte, brannte ihre Haut schmerzhaft, auch wenn sie keine direkte Wunde oder Verbrennung oder dergleichen sehen konnte. Während Gin ein wenig mitgenommen versuchte, auf die Beine zu kommen, machte Takara kurzen Prozess mit dem anderen Schlägerknaben, indem sie ihm einen Kugelblitz um die Ohren pfefferte.
Ziemlich aufgebracht wandte die Blonde sich an die zwei Streithähne, nicht aber ohne sich zuvor nach Gin zu erkundigen. Diese hob die Hand und nickte Takara zu, auch wenn sie noch ein wenig Schwierigkeiten hatte, ihren Körper dazu zu bringen, ihr zu gehorchen. Mit feurigen Worten und einer Art Wutausbruch, die Gin nicht von der Molniya erwartet hätte, scheuchte sie die zwei Kerle aus der Bar und damit war der Spuk vorerst beendet. Gin rappelte sich auf einen Barhocker zurück und auch der Barkeeper nahm langsam den Betrieb wieder auf.
Die Monliya wollte wissen, ob bei Gin alles in Ordnung war. Hmm… Fuck… Doch, hat weh getan…, antwortete Gin wahrheitsgemäß, grinste Takara aber zufrieden an. Wenn du damit morgen einen Gegner triffst, na dann gute Nacht! Und dann geschahen zwei wundervolle Dinge. Takara wollte eine Getränkeempfehlung und der Barkeeper eröffnete den beiden Magierinnen, dass er ein paar Runden ausgab. Mit großen Augen konnte Gin ihr Glück gar nicht fassen, dieser Mädelsabend fing gerade erst richtig an.
Langsam lehnte sich die Vampirin zur Molniya (wenngleich auch nicht ganz so nah wie zuvor, die Reaktion Takaras war köstlich gewesen, aber nichts, womit Gin die Blonde aufziehen wollte) und nickte ihr verschwörerisch zu. Wir trinken Shots.
Schwenk zum Barkeeper. Monsieur, sehr gerne geschehen. Wir benötigen eine Flasche Tequila und ein großes Tablett mit Schnapsgläsern., bestellte Gin vorfreudig und bekam diese auch zugleich geliefert.
Natürlich hatte Takara Gin verraten, dass sie minderjährig war. Und es gehörte sich definitiv nicht, Minderjährigen zu hochprozentigem Alkohol zu verhelfen (wirklich nicht. Sehr uncool!). Aber Gin war nun mal nicht immer ganz darauf bedacht, zu tun, was sich gehörte. Doch wollte sie ein wenig Gnade zeigen. Also. Immer, wenn ich drei Gläser getrunken hast, musst du eins trinken. Und wenn du spucken musst, sag vorher Bescheid. Und trink nebenher viel Wasser, sonst hast du morgen einen Todeskater., erklärte die Vampirin, während sie die ersten vier Shots einschenkte: Drei für sich selbst und einen für Takara. À votre santé., prostete sie Takara zu.


Schwungvoll pfefferte Gin ein Schnapsglas auf den Tisch und zeigte dann mit dem Finger auf Takara. ‘s waren drei. jetzt bis’ du wieder dran. Vor Takara stand noch ein volles Glas, doch Gin hatte ihre schon wieder ausgetrunken. Sie griff nach der Flasche (brauchte zwei Anläufe dazu) und als sie anstalten machte, sich selbst nachzuschenken, schüttete sie ein wenig über den Tresen und stieß dabei auch noch ein Glas um, das zu Boden fiel und zersplitterte. Erheitert lachte sie auf und winkte zum Barkeeper. Schreiben Sie mir das auch auf die Rechnung… Pardon… Schulterzuckend behielt Gin einfach die Flasche vor sich, trank direkt daraus und verschmähte die Schnapsgläser für eine Weile.


Die Vampirin hatte ihren Arm um die Schultern Takaras geschlungen und zog sie zu sich heran, dass die Molniya besser verstand, was Gin zu erzählen hatte: ...und wir rennen so… weil der Händler… der is uns irgendwie hinterher… und ich so… LIAN!!! AUF DIE DÄCHER!!... Und der hängt sich an ein Dach… und die Regenrinne… Tink, Tink, Tink, Tink. Gin gestikulierte wild, versuchte mit ihren Händen Nägel darzustellen, die durch die Gegend schossen. ...und er dann so. “Ouh sch…” und dann kracht der voll nach unten in einen Hühnerstall. Während ihrer Erzählung hatte Gin sich sehr zusammenreißen müssen, nicht loszuprusten, doch jetzt konnte sie nicht mehr. Sie brach in glockenhelles Gelächter aus. Und… und… und dann sitzt ihm… so eine Henne auf dem Kopf… Oh Gott. Erst rang Gin nacht Luft, dann nach mehr Schnaps.


Weißt du was voll verrückt wäre… fragte die Vampirin die Molniya. Sie griff an den Kragen des Jumpsuits Takaras und zog sie so direkt vor sich. Wenn wir uns küssen würden…, erklärte sie und senkte die Augen. Sie blickte nun nicht mehr in die wachen Seelenspiegel der Molniya sondern stattdessen auf ihre Lippen, wie sich leicht zitterten. Wie süß. Wäre das nicht verrückt…?


Irgendwoher waren vier Kerle gekommen, die sich zu den zwei Frauen gesetzt hatten. Doch entweder Gin war mittlerweile so betrunken, dass ihre Ohren ihr Streiche spielten, oder die Typen sprachen eine andere Sprache als Gin. Was sie sagten, verstand die Untote zwar nicht, doch der Klang von den ausgesprochenen Wörtern erheiterte die Vampirin tierisch, sodass sie jedes Mal, wenn die anderen was sagen, in schallendes Gelächter ausbrach. Ihr tat der Bauch und die Rippen schon weh, so sehr musste sie lachen.


Mit ein wenig Hilfe hatte Gin es auf die Bar geschafft und sich flach darauf gelegt. Sie musste unheimlich kichern, als sie sich den kalten Tequila in den Bauchnabel goss. Das Top hatte sie bis knapp unter den BH hochgekrempelt, sodass ihre ganzer Bauch entblößt war. Komm schon, Taka… Stell dich nicht an…, bedrängte sie die Blonde, die vom Konzept “Body-Shots” noch nicht ganz überzeugt war. Einfach die Lippen drüber… und dann saugen… und wenn du willst, bisschen Zunge…, redete sie der Molniya zu. Ich hab mich vorher auch gut gewaschen! Und wenn du’s nicht machst, dann muss ich den Barkeeper anflirten. Der flüchtete, als er das mitbekam, zu einem anderen Kunden.


Die kalte Nachtluft half Gin, ihre Gedanken ein klein wenig zu ordnen. Ihr Kopf drehte sich, als säße sie seit Stunden in einem Karussell. Im Mund hatte sie einen seltsamen Geschmack und das Top hatte sie sich komplett mit verschütteten Drinks versaut. Das Make Up um die Augen war ein wenig verlaufen, die Frisur saß nicht mehr so ordentlich und geradeaus gehen stellte definitiv eine Herausforderung dar, der sie heute Nacht nicht mehr gewachsen war. PSSCHHHT!, machte sie lautstark, als die beiden Magierinnen auf dem Campusgelände eintrafen und sich schwankend, torkelnd und taumelnd in Richtung des gemeinsamen Zimmers machten. Hey… Taka…., meinte Gin und zupfte der Blonden am Kragen. ...wenn jemand fragt… dann hast du nur Radler getrunken...okay?, vergewisserte Gin sich und grinste die Molniya breit an. Hattest… du ‘nen schönen Abend?

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMo 23 Aug 2021 - 18:24

# 9 Shots!? Na gut, wenigstens musste Takara nicht genauso viel trinken wie Gin. Um genauer zu sein war dies ein 3:1-Verhältnis. Das kam dem Mädchen sehr recht, denn sie wusste nicht, wie sie an diesen Abend überleben sollte, wenn sie so viel soff, wie ihre Kollegin. „O-kay!“, sagte sie unsicher. „Na gut, so machen wir das! Musst ja echt viel Alkohol vertragen, wenn du mit so einer krassen Nummer ankommst.“ Sie grinste über beide Ohren. „Aber du musst dann auch ordentlich Wasser trinken. Sollst morgen ja fit sein und wir müssen den Gegner auch ordentlich eins verpassen. Und das krieg ich mit ‘ner nicht leistungsfähigen Gin gar nicht hin!“ Sie verzog kurz ihre Lippen zu einem Schmollmund und lächelte dann wieder. Die Augen funkelten vor Erwartung und gleich darauf kamen auch schon die ersten kleinen Gläser auf einem Tablett serviert… Der erste Shot brannte dem Mädchen dermaßen in der Kehle, dass sie zunächst einen kleinen Hustenanfall erlitt und Probleme hatte, zu atmen. Tränen sammelten sich und sie musste sie wegwischen. „Alter, was ist das für ein Zeug? Das brennt ja!“, rief sie. Doch binnen weniger Augenblicke spürte sie eine angenehm, prickelnde Wärme durch ihre Gliedmaßen schießen. Nachdem Gin ihre drei Shots getrunken hatte, trank auch die Blitzmagierin ihren zweiten Shot, der zwar immer noch heftig, aber nicht mehr so atemberaubend war. Radler ging dagegen runter, wie Wasser. Zwar schmeckte er besser, doch der Effekt der Shots war… Unglaublich! Das Mädchen spürte, wie ihre Hemmungsschwelle immer weiter absackte. Der Abend schritt voran, wie in Zeitlupe und je betrunkener sie wurden, desto mehr kam Gin aus sich heraus und erzählte ihr alle möglichen Geschichten. Sie verriet ihr die Abenteuer, die sie mit ihrem Ex erlebt hatte und musste dabei, wie ihre Kollegin, lauthals gackern. Ja, es war kein Lachen mehr, es war mit dem Gackern eines Huhnes zu vergleichen. Hochrot im Gesicht und leicht verschwitzt stand der Goldschopf auf. „Ich will ma‘ probieren, wie man jetz‘ steh’n kann.“ Nicht lange. Denn als sie aufstand, waren ihre Beine so wackelig, dass sie wankte und lachend der Länge nach hinfiel. Die Schmerzen spürte sie gar nicht und sie presste die Luft aus ihren Lungen, so urkomisch fand Takara dieses Missgeschick. Nach mehreren unglücklichen Versuchen rappelte sich die Molniya wieder auf und schaffte es knapp, sich wieder auf den Schemel zu setzen, wo sie weiter vor sich hin lachte.



Wie viel Zeit verging, wusste sie nicht. Die Bar war jedenfalls immer noch prall gefüllt, aber das störte die Blitzmagierin überhaupt nicht. „Also weisse wa?“, lallte sie. „Ih finn das richig doll, da‘ wa z’samm diesen Aben‘ verbring‘!“, gab sie grinsend zu. „Ih glaub, wi‘ könn‘ gude Freune werde. Oh Mann, ih bin wah’schei’lich to’al pei’lich grad, aber weiß’e wa‘? Das is‘ mir so kack egal! Du muss‘ wiss’n, da‘ ich drei Geschwisser hab! Drei!“, sie hob die Hand und zeigte nur zwei Finger. „Schwöa, wenne mit solchen oberflächlich‘n Girlys aufwächst, die eine Model, die annere Modedesigner’n… dann hasse es echt ne leicht. Stell dir vor du würdest jedn Dag angemault werdn, wenne nich‘ aussiehst wie Lady Gaga oda so… ih frag mich… warum könn die Leude nich einfach akzeptiern, dass ik net rumlaufe, wie ne Nudde? Ih bin froh, dass ih jetz‘ in Maldina wohn‘. Da sinn’de Meisten echt nett!“



„Ih hab noch nie jeman‘ gegüsst“, stellte das Mädchen fest. Aber irgendwie schien ihr diese Idee gar nicht verrückt. Warum auch nicht? Gin war total cool, sie hatten beide viel Spaß. Was machte da schon ein Kuss? Das war doch der perfekte Höhepunkt eines lustigen Abends! „Also… wenne wills‘? Ih hab nix dagegen…“ Sie wusste aus Romanen und aus den ständig wechselnden Beziehungen ihrer großen Schwester, wie sich Leute küssten. Also legte sie die Hände auf die Wangen ihrer Kollegin, beugte sich vor und ließ den Abstand immer kleiner werden… In dem Moment, wo sich ihre Lippen berührten, verlor die Blitzmagierin das Gleichgewicht und fiel mitsamt dem Schemel auf den Boden und krümmte sich wieder vor Lachen.



Die Trunkenheit hatte ihr Gesicht ohnehin in ein Tiefrot verwandelt, doch nun glich sie wahrlich einer Tomate, was passierte als Nächstes? Gin lag auf der Bar und träufelte sich den Alkohol auf ihren entblößten Bauch. „Du bis‘ doch komplett verrückt“, stammelte der Goldschopf, darauf konzentriert, sich nicht noch mal der Länge nach hinzulegen. Ihre Knie waren mittlerweile ein wenig aufgeschürft, Schmerz spürte sie allerdings nicht. Noch nicht. „Mit’m Barkeeper flirten? Komm‘ gar nich‘ infrage du olle!“, rief sie entsetzt und verrichtete dann ihr intimes Werk…



Takara platzte bald vor Lachen, das sie leider zurückhalten musste. Dieses laute „Pscht“, hörte sich in ihren Augen so urkomisch an, dass es ihr unheimlich schwerfiel, nicht loszulachen. Sie hatte Bauchschmerzen von der ganzen Gackerei. „P-p-ssSSSSCH!“, äffte sie die Vampirin an und musste laut loslachen, während sie sich krampfhaft die Hand vor den Mund hielt. Sie näherten sich dem Schlafhäuschen. Keiner von den beiden konnte sich vernünftig auf die Beine halten und ständig stolperte das Mädchen. „Ja, war rich’ig nice… ih hab nur ‘ne Flasche Radla‘ gedrunke‘.“, versicherte das erschöpfte Mädchen ihrer Kollegin. Gin und Takara stolperten ins Zimmer, legten sich zusammen in ein Bett und schliefen auf der Stelle ein.



Der Goldschopf riss die Augen auf, als sie merkte, dass ihr speiübel war. Es mussten vielleicht zwei Stunden vergangen sein, draußen war es noch stockdüster. Sie sprang aus dem Bett, alles drehte sich, schaffte es noch rechtzeitig auf die Toilette und übergab sich. Die Sechzehnjährige hatte auf Gins Rat gehört und viel Wasser getrunken, aber ihr Körper war die vielen Shots nicht gewohnt. Erschöpft und kreidebleich saß sie neben der Toilette und spürte einen Druck an ihren Schläfen. „Oh mein Gott…“, murmelte sie, als sie auf ihre Knie und die Hände saß. Die Hose war kaputt, an den Knien aufgerissen, blutig. Es hatte sich längst Schorf gebildet, ihre Hände waren leider auch nicht davon verschont geblieben. Doch Takara war zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen. Also knipste das Mädchen wieder das Licht aus und legte sich zurück ins Bett.



Die Sonne schien ihr ins Gesicht, als sie die Augen öffnete. Gleißend und hell, als wolle der Stern am Himmel ihre Pupille verbrennen. Sie verzog das Gesicht, der Mund war trocken, wie Schleifpapier. Trinken, schnell! Als hinge ihr Leben davon ab, sprang sie erneut aus dem Bett, lief ins Bad, drehte den Wasserhahn auf und trank, was das Zeug hielt. Langsam spürte sie, wie die Lebensgeister in ihr erweckt wurden. Überraschenderweise war ihr nur schwindelig und noch ein wenig kodderig, sah man von den Schmerzen der Knie und den Handballen ab. Wie sollte sie nur die Hose wieder ausziehen? Wann war überhaupt das Turnier? Nachmittag… Konnte doch schlecht vormittags sein, oder? Ach, egal. Immer noch, als hätte sie nur zwei Stunden geschlafen, legte sie sich Takara wieder ins Bett, dieses Mal in ihr eigenes, und schlief sofort wieder ein.

„Wie seht ihr denn aus?“ Eine altbekannte Stimme riss das Mädchen aus ihrem Schlaf. „Na los, aufstehen!“ Verschlafen hob der Goldschopf den Kopf. „Was?“„Aufstehen, habe ich gesagt. Verdammt, es ist elf Uhr! In zwei Stunden beginnt das Turnier! Was habt ihr letzte Nacht getrieben, dass ihr dermaßen verschlaft? Ich kann es nicht glauben…“ Der Trainer war wirklich sauer. „Wer bist du?“, fragte die Molniya stattdessen und sah so unschuldig aus, dass er fast, aber nur fast, nicht mehr sauer sein konnte. Aber eben nur fast. „Sagt mal, habt ihr Drogen genommen oder getrunken?!“, fragte er und stemmte seine Fäuste in die Taille. Takara erinnerte sich verschwommen an die Worte von Gin. „Nein ich habe ein Radler getrunken“, meinte sie und blickte den Mann treuherzig an. „Radler? Was? Nie im Leben! Wisst ihr was? Vergesst es. Macht euch fertig. Ich erwarte euch spätestens in einer Stunde draußen. Esst was Vernünftiges und bereitet euch auf das Turnier vor. Und zieht euch in Gottes Namen andere Kleidung an. Ihr seht aus, wie frisch aus der Gosse ausgespuckt!“ Ohne weiter nachzuhaken, verließ Mike den Raum und verschloss die Tür. Takara rieb sich verschlafen die Augen. Mittlerweise ging es ihr besser, der Schwindel war so gut wie weg und die Wunden schmerzten nicht mehr so. Doch die Kruste war mit der kaputten Hose verwachsen. So ein Mist! Na gut, da musste sie jetzt durch. Mit einem Ruck zog das Mädchen die Hose aus und riss damit etwas vom vertrockneten Blut fort. Das war natürlich schmerzhaft und sie verzog das Gesicht.
„Gin? Ich geh mal duschen…“ Takaras Erinnerungen an den Abend kamen langsam aber sicher zurück und je mehr sie wusste, desto röter wurde ihr Gesicht. Das Mädchen musste jetzt erst mal damit klarkommen, dass sie all ihre Hemmungen verloren hatte. Eine Dusche war jetzt perfekt!



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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySo 5 Sep 2021 - 23:39


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Dumpf, ganz am Rande ihres Bewusstseins, wie durch dutzende Schichten Stoff und Watte dringend, nahm Gin die Stimme Mikes wahr. Langsam öffnete sie die müden Augen und wurde zugleich mit dem hellen Licht der Sonne bestraft, das unerbittlich durch Schlitze in den Fensterläden des kleinen Schlafzimmers drang. Schmerzerfüllt grunzend kniff Gin die Augen wieder zu. Ja ja…, murmelte sie wie aus Reflex. Nur einzelne Worte vom Trainer hatte sie vernehmen können, doch war es genug gewesen, um auszumachen, was so grob vor sich ging. Überraschenderweise hatten Takara und Gin verschlafen und das hatte Mike ganz und gar nicht begeistert aufgenommen - unverständlich.
Nur langsam schälte Gin sich aus den Laken, unter denen sie sich für die Nacht gebettet hatte. Der Trainer-Manager war mittlerweile schon wieder verschwunden, erwartete von den beiden Magierinnen, dass sie sich für den Kampf richteten. Takara entschwand in Richtung der Dusche. Klar…, meinte Gin und wälzte sich ein letztes Mal auf der Matratze herum, bevor sie sich endlich dazu aufraffte, aufzustehen. Auf zittrigen Beinen richtete die Du Bellay sich im kleinen Zimmer auf und stützte sich zugleich am Pfosten des Bettes ab. Das waren doch ein paar Tequila zu viel gewesen, selbst nach einer ordentlichen Portion Schlaf war die Vampirin wackelig auf den Füßen. Ganz undamenhaft stieß sie auf, schluckte aber wieder. Testweise schnüffelte die Untote an sich selbst und in ihre Nase stieg der miasma-artige Gestank von Rauch und Alkohol. Ein zweites Mal musste Gin würgen. Ihre Klamotten waren im Gasthauszimmer, das sie gemietet hatte, ebenso wie ihre Bewaffnung, die sie für den Kampf benötigen würde. Also machte die Schwarzhaarige sich auf den Weg ins Gasthaus um sich frisch und Kampfbereit zu machen.


Nach einer heißen Dusche, einem deftigen Frühstück und mindestens zehn Minuten Zähne Putzen stand es um den Zustand Vampirin schon ein wenig besser. Vor dem (wohl mittlerweile ersetzten) Spiegel über dem Waschbecken stehend ließ die Untote den letzten Abend - so gut sie konnte - Revue passieren. Sie hatte ihren Spaß gehabt und auch Takara war auf ihre Kosten gekommen. Egal, wie der Kampf ausgehen würde, die Du Bellay hatte auf jeden Fall ein denkwürdiges Erlebnis gehabt. Gewinnen wollte sie trotzdem.
So griff sie sich, noch bevor sie sich nach dem Duschen wieder angekleidet hatte, ans Handgelenk und beschwor, wie schon drei Tage zuvor, den Dämonen Sitri herauf. WEIB!, keifte der gutaussehende Mann die Blutsaugerin an. Diese lächelte den Dämonen keck an, nahm dann eine Haarbürste und schmetterte sie voller Wucht in den Badezimmerspiegel, der in Dutzende Scherben zerbarst. Schon gut... Die Hotelrechnung würde ohnehin Orwynn tragen. Ohne den Spiegel anwesend ebbte der Zorn Sitris ab.Schon wieder? Du wirst gierig., mutmaßte er über den Beweggrund der Beschwörung, doch die Du Bellay schüttelte den Kopf. Nasse Strähnen in Schwarz und Rot versprühten winzige Wassertropfen. Heute brauch ich etwas anderes von dir.
Herb schluckte Gin und trat an den Dämonen heran. Er sah aus wie ein Mensch. Er redete wie ein Mensch. Er fühlte sich an wie ein Mensch. Er würde auch so schmecken. Dein Blut.
Der Gedankengang schlich der Vampirin schon einige Tage im Kopf herum. War es vielleicht ausreichend, wenn sie das Blut von ihren Dämonen trank? Musste sie so keine Menschen und Tier jagen und trinken? Sitri blickte sie interessiert an. Das ist nicht Teil unseres Paktes., ließ er Gin wissen, diese nickte knapp mit dem Kopf. Trotzdem brauche ich es. Bitte, Sitri. Die Gestalt des Dämons griff nach der Kehle der Vampirin, seine Finger drückten sich schmerzhaft in die bleiche Haut, ließen Gin vor Schreck die Augen weit öffnen. Du darfst es haben, doch es hat seinen Preis. Das übliche. noch während sie nach Luft schnappte, ihr Kopf langsam zu kreisen begann und ihr Blick vom Blutmangel in ihrem Gehirn langsam dunkler und dunkler wurde, versuchte sie sich einen Reim aus dem zu machen, was der Nackte von ihr wollte. An ihrem Hals zog er Gin näher an sich heran. Nur andersrum. Und mit dieser Forderung stieß er Gin vor sich, die rücklings gegen die Badezimmertüre taumelte und hustend nach Luft rang. Als sie sich gefasst hatte, warf sie dem Dämonen einen verspielten Blick zu. Ich wusste gar nicht, dass deinesgleichen sich auch nach so etwas sehnt., trällerte sie melodisch und erntete einen ernsten Blick. Das gefällt ja wohl jedem. Da hatte er Recht. Wir haben einen Pakt. Doch lass mich zu erst trinken, dann habe ich hinterher mehr Energie., bat sie den Dämonen.
Dieser griff blindlings ins Waschbecken, schnitt seine Hand an einer der Spiegelscherben, streckte sie aus und wies mit blutigen Fingern erst auf Gin und dann deutlich auf den Boden. Auf die Knie!, forderte er und Gin ließ sich auf das Spiel ein. Langsam folgte ihr Leib dem Fingerzeig. Gespannt blickte sie zum Dämonen auf, der sich nun imposant und in voller Pracht vor ihr aufbaute. Die Vampirin öffnete die Lippen, sperrte das Maul weit, weit auf und streckte dem Höllenwesen gierig die Zunge entgegen, dieser ließ seine Hand nach vorne schnellen und schob der Durstigen den Zeige- und Mittelfinger in den Rachen. Sofort musste Gin Husten und Würgen. Sie hatte schon Blut von Menschen, von Tieren und von Magiern getrunken, doch das Blut des Dämons schmeckte ranzig und zäh. Es verklebte heiß ihren Gaumen und trieb ihr mit seinem beißenden Geschmack die Tränen in die Augen. Doch Sitri war gnadenlos, griff mit der freien Hand nach dem Kinn der Vampirin und zerrte ihr den Mund weiter auf. Und unerbittlich und rücksichtslos erfüllte er Gin ihren Wunsch und pumpte ihr sein verdorbenes Blut den Hals hinab.
Als er nach einigen Momenten die Finger aus ihrem Maul zog, ließ er Gin los und diese brach an Ort und stelle zusammen. Sie hob sich angewidert den Hals und musste schluchzend würgen. Und obwohl sie sich ekelhaft und missbraucht fühlte, konnte sie nicht bestreiten, dass das Blut des Dämonens ihren brennenden Durst für einen kurzen Moment gestillt hatte. Ich habe meinen Teil erfüllt. ließ der Dämon Gin wissen, packte sie an den Haaren und begann, sie aus dem Badezimmer zu zerren. Nun bist du dran. Schmerzerfüllt schrie die Vampirin aus und gab ihr bestes, dem Dämonen auf allen vieren zu folgen. Am Bett endete die Tortur, denn in dieses klomm der Nackte. Resignierend atmete Gin ein und rieb die Handflächen aneinander, um sie ein wenig zu erwärmen. Kalte Hände fühlten sich nicht gut an. Ich….ähm… fang’ dann jetzt an., meinte sie und griff zu.


Gin kam ein wenig zu spät für den Geschmack von Mike, doch nicht so spät, dass sie den Kampf verpasst hätte. In eine enge Lederhose und eine ebenso schwarze Corsage gekleidet (natürlich ergänzt von der Lederjacke der Vampirin) war sie guter Dinge, als sie sich zusammen mit Takara und dem Trainer auf den Weg ins Stadion machte. Die Mordaxt schwang sie locker von Schulter zu Schulter. Also ich hab’ ein klasse Gefühl!, ließ sie die beiden anderen wissen. Mike war da nicht so ganz ihrer Meinung.


Nach einer Ansprache des Trainers, die Gin im Glücksrausch nur so zur Hälfte mitbekam, war es dann endlich so weit: Der Kampf sollte beginnen. Auf diesen Moment hatten Takara, Amy und Gin die letzten Tage hingearbeitet. Vor einem kleinen Tor in der großen Arena von Crocus Town warteten die beiden, bis der Stadion-Ansager ihre Namen vorlas und dann betraten sie, unter mäßigem Applaus, das Kampffeld. Zwei Schränke von Männern standen ihnen entgegen. Vermutlich wären sie eine Gefahr für Takara und Gin gewesen, selbst wenn sie keine Magier gewesen wären.
Man traf sich in der Mitte des Ringes zu einem kurzen Shake-Hands. Arrogant sprach Dideldum zu den beiden Magierinnen: Unser Boss meint, ihr seid so mies, dass er euch nicht mal bestechen brauchte. Euch brechen wir die Knochen., stimmte Dideldei hinzu. Gin hatte keine Ahnung wie die beiden Kerle wirklich hießen, das hatte sie sich nicht gemerkt, aber in ihrem Kopf nannte sie sie einfach Dideldum und Dideldei. Ohne eine schlagfertige Antwort ließ Gin die beiden ziehen. Amy würde für sie antworten. Oder Joyeuse.
Unter tosendem Applaus, der der nach Aufmerksamkeit süchtigen Vampirin natürlich gut tat, gab ein Schiedsrichter dann den Kampf frei. Takara und Gin nahmen sofort eine gestaffelte Position ein, die Nahkämpferin vorne, die Blitzschleuder hinten. Dideldum und Dideldei hingegen preschten beide nach vorne, anscheinend wollten sie sich erst im Nahkampf versuchen. Doch mit ihrer langen Stangenwaffe konnte Gin sich Distanz verschaffen. Indem sie die Axt in einem blutroten Wirbel um sich kreisen ließ hielt sie die beiden Gegner kurzzeitig von sich zurück und brach so kurz ihren Angriff ab.
Takara nutzte die Gelegenheit und schleuderte einen Kugelblitz nach den Feinden, doch einer der beiden stieß einen gewaltigen Windstoß aus den Lungen, der nicht nur den Blitzzauber abwehrte sondern auch Gin ins Straucheln brachte. Der andere setzte nach, ließ die Hand nach vorne schnellen und aus einem Armband, das er trug, löste sich ein Stahlseil, das sich um den Schaft von Joyeuse wickelte und Gins Waffe so band. Verflucht.
Der Vampirin ging ein Licht auf. TAKARA, WIE GESTERN! Und die Blonde schaltete. Mit Blitzen um die Hände rannte sie auf Gin zu, diese machte einen Schritt nach vorne und griff nach dem Stahlseil. Dann traf er sie in den Rücken: Ein Stromschlag, der ihren ganzen Leib zum Zittern und zucken brachte. Mit gefletschten Zähnen ertug es die Vampirin, denn durch ihren Körper und das Stahlseil floss der Strom auch in den Körper des Gegners, der dadurch ebenfalls von Takaras Angriff getroffen wurde. Einen kurzen Moment lang bildeten die dreie - Takara, Gin und der Gegner - eine elektrisierte Kette. Dann sprang sein Kamerad ein und pustete die beiden Magierinnen mit einem weiteren Windstoß um. Dabei verlor Gin auch den Griff um ihre Waffe.
Dideldei (der Windkerl) trat einen Schritt auf Joyeuse zu, um die Axt aufzuheben, doch Gins Hand schnellte an ihr Handgelenk und durch einen kurzen Manaimpuls ließ sie genau dort Amy erscheinen. Huhu!, rief sie dem Kerle entgegen, der sich geradezu auf sie zubewegte, und warf sich ihm wortwörtlich um den Hals. Der flammende Leib der Dämonin brannte sich zischend und rauchend in die Haut des Mannes ein und als sie von ihm abließ konnte der nicht mehr viel mehr tun, als sich wimmernd den verbrannten Hals zu halten. Sofort eilten zwei Ersthelfer herbei und zogen den Mann zur Seite.
Nun stand es also Drei gegen einen. Doch Gin war von Takaras Blitzangriff recht mitgenommen und Dideldum schien sein Ende des Stromschlages besser verkraftet zu haben. Und dann war da immer noch die Tatsache, dass die Vampirin ihre Waffe verloren hatte. Ohne diese war sie im Kampf nicht für viel zu gebrauchen. Versucht, ihn von meiner Axt wegzutreiben…, gab sie Amy und Takara zu bedenken, dann begab sie sich in eine mobile Haltung. Vom Jubeln des Publikums angetrieben stellten sich die Vier Kämpfer ihrem letzten Showdown.
Amy preschte nach vorne, doch der Magier war schneller. Aus seinen Füßen ergoss sich literweise flüssiges Metall, das eine spiegelglatte Fläche um ihn herum bildete. Das brachte Amy aus dem Tritt und mit einem gewaltigen Faustschlag, der von metallenen Schlagringen verstärkt wurden, prügelte der Feind die Dämonendame in ihre Dimension zurück. Gin nutzte die Ablenkung und tauchte nach ihrer Waffe, doch der Feind ließ zwischen der hechtenden Gin und ihrer Mordaxt eine stählerne Mauer aus dem Boden sprießen, gegen die Gin volle Pulle knallte und erst kurz liegen blieb.
Takara hingegen hatte sich zusammengerissen und all ihr restliches Mana gesammelt. Es sammelte sich in goldenen Blitzen um den Körper der Magierin. Als sie einen einzelnen Schritt auf die Metallfläche machte, floss die gesammelte Ladung von ihr ab und setzte erneut Dideldum und Gin unter Strom.


Der letzte Stromschlag war genug, um sowohl Gin als auch den feindlichen Magier auszuknocken. Als die Vampirin wieder zu sich kam, war es einer der Ersthelfer, den sie als erstes sah. Er blendete sie mit einer tragbaren Licht-Lacrima. Irgendwo hinter dem blendend weißen Licht konnte sie das besorgte Gesicht der Molniya erkennen, die sich erkundigte, ob es Gin gut ging. Schlapp nickte sie. Eine großer “Wir haben gewonnen”-Moment war für die Vampirin ausgeblieben, vermutlich hatte das Publikum Takara gefeiert, die “The last mage standing” gewesen war.

Der Rest ging dann irgendwie schnell. Gratulation von Mike. Böse Blicke von Dideldum und Dideldei. Aufgelöste Takara beruhigen. Und dann war das ganze auch schon vorbei. Die ganzen drei Tage Übung und Training waren auf vielleicht zwei, drei Minuten Kampf herausgelaufen. Und schneller, als dieser angefangen hatte, war er auch wieder vorbei gewesen. Und nachdem man sich voneinander verabschiedet hatte, ging es dann auf die Heimreise. Warum Gin diesen Auftrag für Orwynn übernommen hatte blieb ihr weiter schleierhaft und es sollte noch Monate dauern, bis sie dem auf die Schliche kommen würde.

Fin

Verwendete Zauber:



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Elezar
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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyDi 18 Jan 2022 - 22:18




B-Rang Quest: Watchmen


Das Sportzentrum der Crocus Middle- & Highschool. Kein besonders guter Ort, um ein Treffen oder ähnliches abzuhalten, aber genau aus diesem Grund war der Rune Knight ja auch nicht hier. Wie jeden Tag aufs Neue verwendete er den Sonnenaufgang dafür, wie ein wahnsinniger zu trainieren und zwar bis zum Ende. Heute hatte er seine beiden Kampfwaffen, Calamity die Lanze und Poseidon, den Trident mit dabei und er nutzte beide Waffen abwechselnd, um damit zu trainieren. Der Rune Knight befand sich auf dieser weitläufigen Anlage recht zentral gelegen, auf einer großen Fläche mit einem Gummiboden. Er hatte sich aus den verschiedenen Hallen ein paar entscheidene Trainingsutensilien zusammengetragen und war nun dabei, wie ein verrückter ohne Pause zu trainieren. Natürlich hatte Desdemona daran gedacht, ihm etwas zu essen zu machen, ein Bento, wie eigentlich auch immer, mit viel Liebe zubereitet für ihren besten Freund, aber dennoch dachte Validar auch wiederum jetzt nicht daran, dieses zu essen. Denn, dazu hatte er überhaupt keine Zeit. Schließlich hatte sein Training vorrang. Es ging immerhin in seinem Job als Rune Knight darum, dass er die zivilen Bürger stehts vor irgendwelchem Schaden zu bewahren hatte und um dieses Unterfangen auch gewähreleisten zu können, musste er körperlich wie mental ja auch topfit sein. Nun, körperlich war er auch topfit, allerdings war er mental im Moment noch nicht auf diesem Niveau angekommen, da ihm viel zu viel im Gedanken vorherrschte und das Meiste davon hatte sowieso nur mit Desdemona zu tun. Aber da er merkte, dass er den Kopf nicht freibekam, trainierte er nur noch intensiver und nur noch härter, um eben dies zu erreichen.

Dabei hatte Validar heute den Beginn einer Quest, doch der blonde Rune Knight dachte wieder einmal nicht daran. Der Halbdämon war eben zu sehr damit beschäftigt gewesen, zu trainieren. Obgleich ihm von den Obrigkeiten sehr gerne wichtige Quests anvertraut wurde, da sie wussten, das er immer sehr zuverlässig gewesen war, handelte es sich hier um eine Nachlässigkeit, welche er sicherlich so schnell nicht wiederholen würde. Denn, das Validar mal nicht an eine Quest dachte, kam zwar schon in den besten Familien mitunter vor, allerdings war es für den stolzen Rune Knight wirklich ungewöhnlich gewesen. Dafür sah man ihn aber gerade bei seinem intensiven Training. Seinen Ausdauerparcour, den er sich zusammengebaut hatte, war wirklich sehr eng getaktet und von vielen kleineren Stolperfallen behaftet. Aber das Ziel war es ja, einerseits in der Spur zu bleiben, aber auch andererseits den Parcour so schnell wie möglich zu umrunden und somit zu meistern. So machte Validar sich bereit, ergriff seinen Trident Poseidon mit der linken Hand und startete den Parcour. Recht schnell machte er sich auf und wich einem Hindernis nach dem Anderen aus. Dabei sprang er über mehrere dieser Hindernisse, umkurvte sie oder nutzte seinen Trident als Sprunghilfe. Er war kurz davor, das Ziel zu erreichen, als er dann doch tatsächlich ein Hindernis übersah und mit seinem Stiefel an eben diesem hängen blieb. Bevor er jedoch auf den Boden stürzen sollte, rammte er Poseidon in den Boden und fing sein Gleichgewicht somit ab. Dann zog er den Dreizack aus dem Boden und durchquerte das Ziel langsamen Schrittes. "Mist. Wieder war es nicht perfekt. Ich muss mich noch mehr konzentrieren, damit solch eine Nachlässigkeit wie eben nicht noch einmal geschieht. Was nun? Ach ja, zwanzig Runden Ausdauerlauf.." Der Rune Knight der Gerechtigkeit war wirklich voll in seinem Element. Das Training zog er knallhart durch, ganz egal was auch immer geschehen würde. Er kümmerte sich darum, dass er vorbereitet und durchtrainiert wie kein Anderer gewesen war. Doch, das er womöglich etwas vergessen haben könnte, kam ihm nicht in den Sinn, noch nicht. Glück für den Halbdämon war, dass sein Questpartner für heute dies nicht vergessen hatte und bei seiner Suche nach ihm doch auch an einem abgelegenen Ort wie diesem suchen sollte. So näherte sich dem Rücken des Rune Knight langsam eine Silhouette der Schatten. "Keinen Schritt weiter. Wer bist du?" Lautete die alles entscheidende Frage, welche er Rune Knight voller Erwartung stellte. Schließlich kam es nicht oft vor, dass sich eine Person an einen Ort wie diesen hier her verirrte. Gespannt wartete der Halbdämon darauf, was er nun zu hören bekommen würde. Hoffentlich wäre das ein guter Start in eine gemeinsame Quest gewesen...

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Rownan
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Rownan
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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 2 Feb 2022 - 17:53

#1 Wann immer es um Diskretion ging, war Rownan einer der Magier der Gilde, der gerne herangezogen wurde. Natürlich nicht aufgrund seines extravaganten Aussehen, denn damit stach er wie ein Flutscheinwerfer in der Nacht aus der Menge heraus. Es war sein exquisites Mundwerk und die Fähigkeit, Arbeiten effektiv zu erledigen, die ihm nicht zuletzt einen höhere Stellung innerhalb der bunten Truppe beschert hatte. Die Feuertaufe war damit sozusagen erfolgreich überwunden. Bei dem Auftrag, den er am Morgen erhalten hatte, wäre es mehr als kontraproduktiv gewesen ihn öffentlich auszuhängen und wenn dann diverse Mitglieder diesem noch ihren einzigarten Satyrs Touch verliehen hätte, wären die Bewohner des Dorfes sicher dem Untergang geweiht. Auch in einer Gilde voller Freigeister musste man vorsichtig sein, welche Informationen man wie präsentierte. Was den Lupinen aber neben der Tatsache, dass er etwas für die Gemeinschaft tun konnte, was gleichzeitig auch seinen Geldbeutel aufbesserte, war der Umstand, dass er Leute in der Waffenkunst oder im waffenlosen Kampf unterrichten konnte. Ein Auftrag perfekt auf ihn zugeschnitten, hatte er doch jahrelange Erfahrung mit der Unterweisung von Anfängern. Wohlmöglich käme ihm seine Gestalt sogar zugute, denn eine echter Kampf, so wusste er selbst aus eigener Erfahrung, war etwas so fundamental anderes als eine Übung. Könnte er ihnen nur einen Hauch dieser Atmosphäre vermitteln, dann wären sie gewiss sehr gut gewappnet gegen die Leute, die sich ihre unterlegende Position ausnutzen. Nicht ganz zu seiner Verwunderung, aber doch etwas unpraktisch, wurde ihm auch ein Mitglieder der Rune Knights zugewiesen. Wenn irgendein Dorf in Fiore erpresst wurde, war es fast schon schön zu sehen, dass es den Runenrittern nicht ganz egal war. Wäre es eine Gilde wie Fairy Tail gewesen, wäre er der ganze Sache skeptisch gegenüber gewesen. So war es aktuell ein vorsichtiger Optimismus. Crimson Sphynx hatte er als sehr fähige Gilde kennengelernt und obwohl Helena sehr, nennen wir es mal, extrovertiert war, war sie dennoch eine disziplinierte und eifrige Magierin. Nichts anderes erwartete er von seinem heutigen Partner oder Partnerin. Der einzige Vorteil, den er in seinem Umweg nach Crocus sah, war, dass er seine Route etwas verwischen konnte. Er bezweifelte zwar, dass ein paar Hinterwäldlerbanditen dazu in der Lage waren, den Auftraggeber zu verfolgen und dann wiederum auch die Person zu identifizieren, die sich dieser Sache annahm, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. So konnten sie außerdem einen Plan schmieden, den sie dann nur umsetzen musste. Und Rownan würde Lügen, wenn er behauptete, dass seine spannendsten Quests nicht mit einer Zugfahrt begonnen hatten. Alles war besser als nach Aloe zu müssen. Zumindest für einen Auftrag.

Es war auch diese Zugfahrt, während welcher sich der Lupine zum ersten Mal, seit er denken konnte, überlegen musste, wie er auftreten würde. Die neue Magie, die sich ihm in der harschen Sonne der Wüstenmetropole eröffnete hatte, bot sehr viele Möglichkeiten einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Sie bot auch die Möglichkeit diesen Eindruck zu wahren. Aber war er dazu wirklich in der Lage? Konnte er diese Fähigkeit wirklich schon so gut einsetzen? Es war natürlich sein menschliches Ich, welches er fast schon standardmäßig nutzen wollte, sofern er konnte. Bis jetzt hatte er immer ungefähr eine Stunde durchgehalten, ehe die Rückkopplung eintrat und er die nächste Stunde als Wolf in Reinform verbringen durfte. Denkbar unpraktisch in diesem Szenario. Aber egal aus welchem Blickwinkel er es betrachtete, er kam zu keiner zufriedenstellenden Antwort. In seine eigenes Spiegelbild blickend, seufzte er innerlich. Wohlmöglich war er doch etwas zu optimistisch gewesen, wenn es darum ging, diesen Aspekt von sich auszublenden. Fürs erste würde man mit dem Hybriden vorliebnehmen müssen. Mit einem jähen Ruck wurde der Grauhaarige aus seinem Schlummer gerissen und ein kurzer Blick nach draußen verriet ihm, dass er sein Ziel, die Hauptstadt erreicht hatte. Vom Bahnhof aus war das Quartier der Rune Knights relativ einfach zu finden. Von seinem Partner, wie er vor Ort erfuhr, fehlte jedoch jede Spur. Ärgerlich und es hinterließ alles andere als einen guten ersten Eindruck. Zum Glück des Unbekannten, schickte ihn die Wache weiter. Der Vorteil am Militär war, dass sie in der Regel wussten, wo sich ihre Leute aufhielten. An diesem Tag war es nicht anders. Immerhin durfte er seine Begleitung vom Training abholen. Das wiederum sprach für eine wohlüberlegte Wahl auf Seiten der Gesetzestreuen. Schon aus der Entfernung konnte der Satyrs Geräusche vernehmen, die ihm ein bekanntes Kribbeln in den Krallen spüren ließen. Der Geruch, welcher noch um einiges früher in seine Nase gestiegen war, bestätigte dieses Gefühl nur: Jemand trainierte. Erst als der Tiermensch seine Zielperson im Blick hatte und diese gradlinig ansteuerte, ertönte die Stimme des anderen in kurzer, prägnanter Form. Glaubte er wirklich jemand wäre so naiv einen Runenritter beim Training überfallen? Oder hatte man dafür berechtigt Gründe? Sich diese Gedanken nicht anmerken lassend, tat er wie ihm geheißen und blieb eine gute Ecke vor seinem Gesprächspartner stehen. Den obligatorischen Kratzfuß vollführend, schaute er jenem wieder in die Auge. „Meine Name ist Rownan, von Satyrs Cornucopia. Eurer Wachposten hat mich hierhergeschickt, nachdem ich euch nicht in der Kaserne antreffen konnte. Soviel ich weiß, seid ihr für eine Quest bestimmt worden?“ und dabei offenbarte er dem anderen das Schriftstück. Der Umgebung nach handelte es sich hierbei um keinen einfachen Parkour. Ob sie noch etwas Zeit hatten sich und ihre Fähigkeiten besser kennen zu lernen?

@Validar


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Elezar
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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptySa 12 Feb 2022 - 23:19




B-Rang Quest: Watchmen


Das Sportzentrum der Crocus Middle- & Highschool. Wann immer er die Möglichkeit darin sah, ein wenig trainieren zu können, nutzte der Runenritter diese Gelegenheit auch. Denn für ihn war es absolut wichtig, immer in Form zu bleiben und grundsätzlich immer dann auf eine mögliche Konfrontation vorbereitet zu sein, wenn man sie ernsthaft überhaupt nicht in Betracht zog. In einer solchen Situation wie er jetzt gewesen war. Man musste sich nur einmal die Situation anschauen, die er gegenwärtig für sich selbst aufgebaut hatte. Er befand sich in einem Trainingsparcour aus Ausdauerutensiilien, Hindernisständen und noch vielen anderen Stolperfallen. Er wollte körperlich und mental auf jedes noch so kleine Problem vorbereitet sein und das konnte er nur, wenn er sich acuh mit einer solchen Intensität vorbereitete, dass er sich nicht darum kümmerte, was wirklich mit seinem Körper geschah. Wenn er selbst daran dachte, Desdemona zu beshcützen, dann konnte er das nur, wenn er wirklich im Vollbesitz seiner Kräfte und seiner Fähigkeiten gewesen war. Davon abgesehen, die Halbgöttin zu beschützen war meistens eigentlich überhaupt keine Notwendigkeit gewesen, schließlich konnte sie ja auch sehr gut auf sich selbst aufpassen, das hatte der Runenritter ja bei ihrer letzten gemeinsamen Quest schon wieder gesehen. Was man aber wirklich sagen konnte, war die absolute Fürsorge, welche von ihr ausging, schließlich sorgte sie immer dafür, dass Validar fertige Bentoboxen bei sich hatte, wenn er sich denn dafür entschied, wieder ein wenig trainieren zu gehen und nicht an der Seite der Halbgöttin zu verbleiben. Aber so war der Halbdämon nun einmal gewesen und das machte ihn letztendlich auch zu dem, der er war. Allerdings, so war es, dass er diesmal bei seinem Traininggestört wurde, also erkannte er auch die Bentoboxen wieder in seinem Sinn, die Mona extra für ihn angefertigt hatte. Dieses eine Mal konnte er es wohl also wirklich zu sich nehmen, anstatt es verderben zu lassen, wie er sonst immer das Talent dafür hatte.

Aber das war jetzt nicht das Problem, denn nun hatte er sich erst einmal darum zu kümmern, dass er diese Silhouette mit einer Idendtifikation zu versehen. Er mochte es im Allgemeinen nicht, dass man sich ihm von hinten näherte, dagegen hatte der Halbdämon irgendwie von Natur aus etwas. Doch er wollte nicht unhöflich wirken, immerhin waren seine Kameraden in der Kaserne ja so nett gewesen und em Fremden eine auskunft zu erteilen, wo man den Halbdämon hatte finden können, so ungefähr zumindest. Als sich die Silhouette genähert hatte, warnte er mit den Worten, das dieser besser nicht weiter näher kommen sollte. Der Halbdämon mochte es nicht, dass es sich in eine Richtung entwickelte, die er selbst nicht sehr gut einschätzen konnte, das war absolut nicht das, was er gebrauchen konnte. Er vergewisserte sich, dass er mit Calamity und Poseidon seine beiden Waffen in unmittelbarer Nähe zu sich hatte, was auch der Fall war, damit er sehr schnell reagieren könnte. Für den Fall der Fälle hätte er mit dem Infinity Mirror noch immer eine verlässtliche Lost Magic in der Hinterhand, aber zuvor wollte er erst einmal sehen, was dieser ominöse Fremde denn von ihm wollte.

"Rownan von Satyrs Cornucopia also? Ich kann mich nicht daran erinnern, heute für einen Questauftrag eingeteilt worden zu sein. Dies ist auch der Grund, warum man mich hier finden kann. Liegt da vielleicht ein Misverständnis vor oder handelt es sich doch um einen realen Auftrag? Dies kann ich mir aber nur sehr schwer vorstellen." Interessant zu sehen war sicherlich, in wie weit sich Rownan nun damit schlagen würde, diese Antworten, die mehr sparrlich als vollständig waren. "Wie dem auch sei. Mein name ist Validar Venatori von den ehrwürdigen Rune Knights. Sieh es mir nach, dass ich mich gerade nicht umdrehe und dir die Hand gebe, dies könnte meinen Parcour zum laufen bringen." Es war nun in jedem Fall interessant zu sehen, in welche Richtung sich diese begegnung entwickeln würde. Direkt beginnen mit der Quest, oder erst einmal etwas warten und sich selbst beschnuppern, auch im Austausch zu liegen mit den einzelnen Fähigkeiten? Diese interessante Frage konnte wohl nur Rownan gezielt beantworten...

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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 16 Feb 2022 - 11:54

#2  Je länger er als Magier tätig war, desto eher fragte er sich, wann der Tag kommen würde, an welchem eine Quest einfach ganz normal verlief. Eine Quest, bei der er nicht quer durch das Land fahren müsste, um einem Frühstück beizuwohnen, nicht mit seinen Kollegen diskutieren oder streiten musste oder auch eine Quest, bei der er selbst nicht aus seiner Haut fuhr und damit Fremden ein Gesicht präsentierte, welches dem so stolzen Wolf doch meist eher unangenehm war. Schon nach ihrem ersten Austausch glaubte der Hybride nicht daran, dass heute ein solcher Tag war. Noch mehr zweifelte er jedoch an der Informationskette des Militärs. Das Verständnis für diese Art Fehler erschöpfte sich mit jeder verstrichenen Minute. Nicht nur musste er einen doppelten Umweg machen, nein, auch die Person, die sein heutiger Partner sein sollte, war alles andere als erpicht darauf sich jetzt auf die aktuelle Situation zu konzentrieren., zumindest in den Augen des Lupinen. Frustriert rieb er sich den Nasenrücken und atmete einmal kräftig ein und aus. Ich will doch nur arbeiten. Einziger Pluspunkt auf der Seite von Validar, so wie sich die Person vorstellte, was auch mit dem Papier übereinstimmte, die ihm die Wache am Eingang ausgehändigt hatte, war noch immer sein interessanter Parkour. Dieser schien dem Rune Knight zur Folge nicht nur statische sondern auch mobile Elemente zu enthalten. Keine schlechte Planung, brachte einen das Training an und mit festmontierten Übungsmaterialien nur so weit. Erst wenn es dynamisch wurde, sogar unberechenbar erreichte man ein Niveau, welches meistens das eines einfachen Kämpfers überragte. Sollte der Magier also in der Lage sein sein eigenes Training erfolgreich zu überstehen, dann wäre er zumindest ein geeigneter Kandidaten. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er auch im Waffenkampf geübt war. Warum sonst sollten sich gleich zwei Speere in unmittelbarer Nähe befinden, wenn nicht, um sich auch in diesen Künsten zu üben. Letztendlich war er Satyrs Cornucopia beigetreten mit der Intention seine eigenen Fähigkeiten mit dem Degen weiterzuentwickeln. So mancher Auftrag bot ihm diese Gelegenheit und diese ganze Szenerie schrie förmlich danach genutzt zu werden. Wenn sie zuvor nur eventuelle Zeit hatten, um sich hier etwas besser kennenzulernen, so entschied Rownan schlichtweg, dass er sich die Zeit dafür nehmen würde. Wohlmöglich könnte er den so „ehrwürdigen Ritter“ dabei gleichzeitig wieder etwas auf den Boden holen. Zwei Alphatiere auf engem Raum wäre keine gesunde Mischung. Bevor er sich jedoch in irgendeiner Art an diesem Ort messen konnte, musste er noch etwas Überzeugungsarbeit leisten, wenn sich sein Gegenüber, dessen Aussage nach der Umgebung geschuldet, nicht einmal umdrehen konnte oder wollte. Direkt zum Du überzugehen, schien ihn wohl wenig zu stören. Die Ambiguität seiner Aussage war dem Satyrs nicht entgangen. War es schwer sich vorzustellen, dass es ein Missverständnis war oder das der werte Herr Ritter sich irrte? Nun gut, dies Sache sollte relativ leicht zu klären sein. Bliebe der andere stur, könnte der Tiermensch einfach ohne ihn weiterziehen. So ein paar Dörfler würde er auch noch allein trainiert bekommen. Leider waren die Papiere, die er in seinen Krallen hielt, alles andere als aerodynamisch, zumindest in der Form, in der sie waren. Etwas missmutig knüllte er sie daher zusammen, dabei darauf achtend, die offiziellen Siegel und Stempel nicht zu sehr zu beinträchtigen, ehe er sie im hohen Bogen über den Kämpfer, direkt vor dessen Füße warf. „Wenn ihr nicht meinen Worten glauben schenken wollt, dann dürft ihr euch gerne selbst überzeugen“. Ohne darauf zu warten, was der Soldat mit den beiden Zetteln machte, ergriff er wieder das Wort. „Ihr habt hier eine imposante Trainingsanlage aufgebaut. Wenn ihr euch wieder bewegen könnt, würde es mich durchaus interessieren, wie geschickt ihr diesen manövrieren könnt. Unter Umständen kann ich euch ja in eurer eigenen Zeit schlagen, wenn es das ist, was ihr hier messt“. Viel eher eine Herausforderung als eine offene Provokation. Der vorerst verbale Schlagabtausch ging in die nächste Runde.

@Validar


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BeitragThema: Re: Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool"
1 - Sportzentrum der "Crocus Middle- & Highschool" EmptyMi 9 März 2022 - 19:46




B-Rang Quest: Watchmen


Es musste schon sehr mit dem Teufel zugehen, dass der Runenritter es wirklich vergessen hatte, dass er eine Quest auszuführen hatte. Aber eben genau dieser Fall war eingetreten. In seinem Gedanken an den gesamten Trainingsablauf war es ihm wirklich entfallen, dass er sich zu einer Quest verpflichtet hatte, um endlich weiter für die Rune Knights arbeiten zu können. Das er seine letzte Quest in Gemeinsamkeit mit Desdemona natürlich mehr als nur erfolgreich abgeschlossen hatte, das war ja kein Problem und auch keine sonderlich große Überraschung gewesen, aber letztendlich war es eben auch die Möglichkeit für ihn, sich beständig weiterzuentwickeln, wenn er immer weiter Quests annehm und sich immer mehr einen Namen bei den Runenrittern machte. Damit würde er auch seinem Ziel, zu beweisen, dass Halbdämonen nicht nur böse sein mussten, auch ein großes Stück weiterkommen. Apropros Halbdämon, war da nicht auch was, von wegen es musste ja mit dem Teufel zugehen? Schließlich war Validar der Sohn des Dämons des Unheils, also konnte man hier schon fast sagen, dass sein eigener Vater seine Hände im Spiel hatte? Sicherlich wäre ihm so etwas nie passiert, wenn Desdemona bei ihm gewesen wäre, denn sie hätte schon darauf geachtet, dass er sich in so weit vernünftig konzentrierte, um nicht gleich wieder seinem Trainingsdrang zu verfallen. Denn wenn das geschah, dann würde sie ihm immer ein gewisses Feuer unter dem Hintern machen und genau dann wäre es auch soweit gewesen, dass er sich wieder darauf konzentriert hatte, was wirklich wichtig gewesen ist. Aber so war sie eben nicht da, das Einzige, was von ihr vorhanden war, war eben diese Bento-Box gewesen, wohingegen das Essen darin wieder ein Dasein fristete vom nicht beachtet werden. Wenigstens und das war immerhin noch das Gute an der ganzen Sache, war der Inhalt dieser Bento-Boxen noch frisch und damit auch noch sehr gut essbar. Zumindest einen glücklichen Punkt, den der Mann mit der Augenklappe hier haben konnte.

Urplötzlich wurde Validar relativ ernst. Es war ihm unangehem, dass er tatsächlich seine Quest vergessen hatte, doch jetzt erinnerte er sich langsam wieder daran. Er war dazu berufen worden, gemeinsam unter der Leitung eines Magiers von Satyrs Cornucopia eine Quest des Ranges B ausführen, wohin seine Gegenwart als Runenritter auch von Nöten gewesen war, da er es war, der das Gesetz repräsentierte. Daher war es dem Halbdämon nun auch wichtig, dass er sich, nachdem er den ersten Eindruck wohl ein wenig in den Sand gesetzt hatte, wieder darum bemühre, so viel Schadensbegrenzung wie möglich zu betreiben. Zumindest wusste er nun auch wieder, wo das Schreiben der Questbesetzung zu finden war, nämlich irgendwo in seinem Rucksack, in einer tiefen Ecke dieses schwarzen Loches. Interessant war aber, dass der Magier, Rownan, wie er hieß, Interesse an diesem Trainingsparcour an den Tag zu legen erschiente. Da es dem Venatori auch ein wenig zu unbequem war, ihn beim Gespräch nicht sehen zu können, setzte er einen gekonnten Sprung rückwärts, ehe er sich über Kopf begab, mit der Handfläche abfing und danach elegant neben Rownan landete. "So ist es deutlich angenehmer. Verzeiht mein unhöfliches Verhalten, dies war äußerst unangebracht. Validar Venatori ist mein Name, stolzes Mitglied der Rune Knights und Verfächter robuster Kraft. Ich hoffe, mein kleiner Fauxpas wird nicht sehr lange ins Gewicht fallen, das wäre mit deutlich unangehem. Daher entschuldigt bitte, verehrter Rownan." Waren die ersten wirklich richtig überlegten Worte, welche der Halbdämon an seinen Gegenüber richtete. Auch wenn er sagen musste, dass er gegen ein kleines Messen in der Durchführung dieses Parcours durchaus nichts hatte.

"Einverstanden. Aber bitte nur ein Durchgang, danach sollten wir uns auf den bevorstehenden Ernst konzentrieren. Dieser Trainingsparcour ist darauf ausgelegt, die Reflexe zu trainieren und die Geschicklichkeit mit dem Reaktionsvermögen zu steigern. Die Fallen agieren völlig unabhängig voneinander und können auch aus unvorhergesehenen Richtungen erscheinen. Er ist äußerst anspruchsvoll, aber recht kurz, um nicht zu sehr zu ermüden." Nachdem der Venatori dies gesagt hatte, begab er sich an den Startplatz, um Rownan zu zeigen, wie er funktionierte. Als er begann zu starten, schossen auch schon die Gewichte und Fallstrukturen aus den Hindernissen und griffen vornehmlich die Beine und auf Hüfthöhe an, um einen direkten Ausweichzwang zu erzeugen. Relativ gekonnt sah das bei ihm aus, als er den Parcour recht schnell durchwandt, doch wurde Validar leider einmal von einem Hinternis getroffen und handelte sich so eine Strafzeit von fünf Sekunden ein. "Also. Eine Minute und elf Sekunden. Aber mit diesem Gegentreffer werden fünf Sekunden als Strafe dazuaddiert, also eine Minute und sechzehn Sekunden. Eine starke Zeit, aber die könnt Ihr doch schlagen, nicht wahr, Rownan?" Es war durchaus interessant, dass er es geschafft hatte, seinen eigenen Rekord fast noch einmal zu unterbieten. Auch war er gespannt darauf zu sehen, wie Rownan sich in diesem kleinen Parcour beweisen würde. Es war letztendlich nur eine Sache zur kleinen Erheiterung, aber es sollte beide Parteien gleichzeitig eindrucksvoll auf die nahende Quest vorbereiten.

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