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 Hyuns Zimmer

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Hyun

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BeitragThema: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyMi 23 Aug 2023, 18:40


Ortsname: Hyuns Zimmer
Art: Wohnung
Spezielles: -
Beschreibung: Obwohl Hyun einen Großteil seines Lebens hier verbringt, hat er sich nie die Mühe gemacht, sein Heim schön einzurichten. Bis auf das Nötigste ist hier kaum etwas zu finden und selbst das nötigste ist ... mau. Das Bett ist durchgelegen und quietscht, die Oberflächen wurden vermutlich schon seit Wochen nicht mehr von Staub befreit, im Waschbecken stapelt sich das Geschirr und auch der Mülleimer quillt nur so über - falls der Müll überhaupt darin landet. Oft drängen sich leere Flaschen und Fertigfutter-Verpackungen auf dem Essenstisch und dem Boden. Ja, mit dem Aufräumen und Ordnung-Halten hat der Pan es definitiv nicht. Hier und da stehen sogar noch immer unausgepackte Umzugskartons, die aber sowieso halb leer sind.
Tageslicht kann man hier sowieso vergessen. Irgendwie riecht es auch ständig nach Rauch ... wohlfühlen tut sich hier vermutlich nicht mal Hyun wirklich.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Hyun

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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyMi 23 Aug 2023, 19:26

Off-Beginn: Ein Fall für Aurea!
(Hyun hat nichts zu melden)
featuring @Aurea & Hyun
01 | Outfit
Scheiße. Ja, scheiße war alles, was man dazu sagen konnte. Dieses Mal hatte Hyun wirklich verkackt und zwar mächtig. Das weiße Shirt, das er unter seiner Jacke trug, war übersäht mit tiefroten Flecken. Nichts Ungewöhnliches - nur, dass sie dieses Mal fast ausschließlich von ihm selbst stammten. Mit dem Handrücken fuhr er sich über Mund und Nase, doch dabei verschmierte er das Blut eigentlich nur weiter. Einen großen Unterschied machte das aber eh nicht mehr. Mit der Anderen stützte er sich auf Chimes Schultern, denn seine eigenen Beine trugen ihn kaum noch. Sein geschundener Schädel brummte gewaltig, hier einige ordentliche Schürf- und Platzwunden, da ein blaues Auge. Sein Atem ging flach, denn jedes Mal, wenn er versuchte, ordentlich Luft zu holen, endete es in einem stechenden Schmerz in seiner Brust, der ihm fast das Bewusstsein raubte. Dass er es überhaupt bis in den Gang zu seinem Zimmer geschafft hatte, grenzte schon an ein kleines Wunder, war vermutlich ausschließlich der Unnachgiebigkeit des Blonden zuzuschreiben. Die blutigen Knie wehrten sich mit jedem Schritt ein wenig mehr gegen den nächsten.
Wie er es überhaupt geschafft hatte, sich so zuzurichten?
Nun, das kam davon, wenn man seinen Boss verärgerte. Hyun hatte es hinbekommen, zwei Lieferungen zu vertauschen, was zu direkten Beschwerden geführt hatte. Und sein kleiner Nebenjob war beim besten Willen keiner, der Fehler erlaubte. Jeder noch so Kleine hatte schwere Folgen, schließlich sollte es kein zweites Mal passieren. Dass man ihn bei Bewusstsein gelassen hatte, war bereits ein Wunder. Die beschissenen Handlanger hatten aber auch absolut keine Rücksicht gezeigt, hatten sich gefreut, ihren Frust endlich an jemandem auszulassen ... und so wehrhaft der Pan auch sein mochte, er zog in der Unterzahl den Kürzeren. Immerhin hatten sie Jimmy in Ruhe gelassen. Das war das Allerwichtigste für das Herrchen, hätten sie ihm auch nur ein Haar gekrümmt, hätte er sich das niemals verziehen. Der Vierbeiner hob besorgt den Kopf, stieß ein leises Grunzen aus, als Hyun innehielt um seinem Kreislauf einen Moment zu geben, sich zu erholen. Eigentlich fehlten nurnoch wenige Meter, nurnoch einige Schritte, dann hatte er seine Tür erreicht. Konnte sich ins Bett fallen lassen und den alles verschluckenden Schmerz mit einem ordentlichen Schluck Schnaps betäuben, bevor er ihn einfach fortschlief. So wie immer. Der Unterschied zu 'immer' war jedoch, dass er noch nie so zugerichtet worden war - oder man ihn zumindest danach ins Krankenhaus gebracht hatte. Doch dorthin konnte und wollte er aus offensichtlichen Gründen nicht.
Bis zu seinem Heim schaffte er es jedoch nicht. Stattdessen ließ er sich mit dem Rücken gegen die Wand und einem schwerfälligen Ächzen auf den Hintern rutschen, der Schädel kippte ihm gegen die Knie. Hier war doch auch ganz nett, eigentlich ein gemütlicher Ort für ein Nickerchen ... nur ganz kurz. Ob ihm einfach die Lider zufielen oder ob ihm tatsächlich schwarz vor Augen wurde konnte er nicht sagen. War doch eigentlich auch egal, oder? Hauptsache er konnte sich ausruhen, die Schmerzen waren doch einfach zu viel. Ein Kopf, der sich unter seinen Arm schob, wollte ihn zum Wachbleiben und Aufstehen motivieren, doch stattdessen entlockte es ihm nur ein weiteres, schmerzvolles Stöhnen. "Lass mal..." Seine Finger schoben sich trostsuchend in das kurze, dunkle Fell, doch selbst das tat weh. Jeder noch so kleine Muskel, jedes einzelne seiner Gelenke schrie nach Ruhe. Wäre er nicht so verdammt fertig, hätte er vielleicht sogar geheult. Scheiße man, vielleicht hatte er sich doch überschätzt. Nicht einmal, als sich Schritte näherten, hob der Blonde den Kopf, der war einfach zu schwer geworden. Dafür aber Jimmy, der der jungen Frau mit großen Augen entgegen blickte, im ersten Moment knurrte, um sein Herrchen zu verteidigen, dieses jedoch schnell zu einem Winseln werden ließ. Er traute Fremden genauso wenig wie sein Mensch, doch er alleine konnte diesem nicht mehr helfen.


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Aurea

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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySa 26 Aug 2023, 21:38

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[ 1 ]

Du bist wirklich eine treulose Tomate“, schimpfte Aurea leise und mehr liebevoll als alles andere mit ihrem Kater. Das schwarze Tierchen mit dem Schlitz im Ohr schnurrte unschuldig in ihren Armen und ließ sich wie ein König über den Gang tragen. Natürlich hatte sie ihn vor Maxwells Zimmer aufgelesen, wie so oft. Früher war Norman wenigstens zum Fressen zuverlässig zurückgekehrt, doch mittlerweile hatte Aurea mehr und mehr das Gefühl, dass ihr Kater auch bei Maxwell etwas zu essen bekam. Der Weg in jenen Trakt, in welchem sich ihr Zimmer befand, war nicht all zu weit. Und doch bemerkte man deutlich den Unterschied zwischen hier und ihrem Bereich. Es war heruntergekommen, kalt aufgrund der Zugluft und allgemein etwas baufällig. In diesem Trakt kannte sie nur Maxwells Zimmer, welches im Vergleich zu ihrem auch nicht besonders gemütlich war. Eigentlich hatte die Dhakalis gar nicht so eine gute Unterkunft verdient, aber es war einst das Zimmer ihres verstorbenen Bruders gewesen und der Einfluss ihres Vaters hatte ermöglicht, dass sie dort leben konnte (oder musste). Ihr kleines Reich war warm, komplett geschützt vor jeglicher Witterung und instandgesetzt. Natürlich war es dennoch ein Raum in einem alten Kloster, aber es war gemütlich.

Aurea war gerade um die Ecke gebogen, als sie jemanden schwer verletzt auf dem Boden liegen sah. Erschrocken über den Anblick hielt sie sofort in ihrer Bewegung inne und sah sich die Situation einen Augenblick lang an, ehe sie vorsichtig weiterging. Der fremde, junge Mann auf dem Boden hatte sichtbar und hörbar Schmerzen. Eigentlich waren Aureas Schritte zielgerichtet, doch dann vernahm sie plötzlich ein Knurren. Überrascht wich sie wieder einen Schritt zurück und bemerkte plötzlich dieses eigenartige Wesen. Aber was.. was war das? So etwas hatte sie zuvor noch nie gesehen. Sie sollte lieber Abstand halten. Doch dann verstummte das Knurren plötzlich und wich einem verzweifelten Winseln. Verunsichert harrte die Silberhaarige noch einen Moment aus, ehe sie vorsichtig ihre Stimme erhob: „Hörst du mich?“, begann sie, sah aber erst einmal einen Moment lang prüfend wieder zu dem Wesen. „Ich kann dir helfen. Ich meine nicht nur deine Wunden, auch deine Schmerzen könnte ich lindern.. wenn du das willst und einverstanden bist“, bot Aurea ihm mit der üblichen sanften Stimmlage an, wenngleich ihr Herz wie immer vor Angst und Aufregung schneller schlug. Diesmal hatte sie nicht nur Angst vor einem anderen Mitglied, sondern auch vor dessen Begleiter. Just in diesem Moment sprang Norman aus ihren Armen und tappste in tapferer Neugier auf das Wesen zu. „Norman, warte“, wollte Aurea ihren schwarzen Kater noch zurückhalten, doch der hatte wie immer seinen eigenen Kopf und war gespannt auf das nächste Abenteuer. Hoffentlich war dieses Wesen nicht bissig..


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Hyun

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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyDi 29 Aug 2023, 10:26

02 | @Aurea
Weder die Schritte, noch die Stimme der Unbekannten konnten Hyun dazu bewegen, den Kopf zu heben. Das war die Mühe einfach nicht wert. " 'n nich taub...", nuschelte er jedoch, trotzig wie eh und je, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als sonst. Schmerzen und die Gewissheit, dass er versagt hatte, wirkten sich nicht gerade gut auf seine Laune aus. Falls man überhaupt noch von Laune sprechen konnte, denn wirklich bei Bewusstsein war er eigentlich nicht mehr. Bei Sinnen zu bleiben war ein Balanceakt auf einem seidenen Faden viele Meter über dem Boden. "Verpiss dich. Brauch deine Hilfe nich." Eine mehr als offensichtliche Lüge. Selbst ein Blinder hätte an seinem Tonfall erkannt, dass der Pan dringend medizinische Aufmerksamkeit benötigte. Doch sein Stolz war einfach zu groß. Er hatte sich zusammenschlagen lassen, also musste er nun auch die Folgen ausbaden. Ein Verlierer verdiente kein Mitleid, eigentlich war es sogar besser, wenn er abkratzte, denn dann brauchte er nicht mit der Schande seiner Niederlage weiterzuleben. Wenn er aber weiterlebte und das nur, weil er sich von einer Fremden hatte helfen lassen, wäre das mehr als peinlich, eigentlich sogar eine gewaltige Schande. Das passte einfach nicht zu dem starken, eigenständigen Mann, der Hyun unbedingt sein wollte. Hinzu kam, dass er auf keinen Fall in der Schuld von irgendjemandem stehen wollte - schon gar nicht einem Gildenkollegen. Das konnte nie gut enden."Verscheuch die ma, Jimmy."
Chime war es gerade vollkommen egal, was sein Herrchen wollte und was nicht. Der clevere Mischling zog sich vorsichtig aus der Umarmung, legte entschuldigend die Ohren zurück, als der Pan aufgrund der Bewegung leise vor sich hinmeckerte. Wirklich wohl fühlte er sich nicht dabei, einfach die Befehle seines Dosenöffners zu missachten, eigentlich tat er stets, was dieser wollte. Eigentlich traf Hyun aber auch gute Entscheidungen. Mit einem sanften Schlecker über seine Hand entschuldigte sich der Vierbeiner, ehe er sich abwendete, um zu der Fremden zu marschieren. Bevor er so weit kam, emfping ihn jedoch eine Katze, die ihm neugierig das Näschen entgegen streckte. Er kannte Samtpfoten, nur zu gerne schlugen sie nach ihm mit ihren scharfen Krallen. Dementsprechend zog er sofort ängstlich den großen Kopf zurück, auch, wenn er viele Male stärker war als sein Gegenüber. Es kam jedoch keine Prügel. Vorsichtig fiepte Chime. Freund? Vielleicht. Mit zaghaft gesetzten Schritten machte er einen kleinen Bogen um Norman herum um endlich zu dessen Frauchen zu gelangen. Zwar hatte er mindestens genauso viel Angst vor ihr wie sie vor ihm, doch er musste jetzt mutig sein! Den massigen Schädel gesenkt, aber die hellen Augen auf sie gerichtet fiepte er sie an. Er fiepte und quietschte, als wäre er selbst verletzt, ehe er hinter sie sprang und das Köpfchen in ihre Kniekehlen drückte, versuchte, sie in Richtung seines Herrchens zu schieben. So nah kam er Menschen sonst nie, das war echt gruselig!
Natürlich entging dem Tättowierten nicht, dass sein Vierbeiner vieles tat, aber nicht das, was er sollte. Zwar sah er nicht, was passierte, doch die Geräusche der Geschehnisse nahm er gerade noch wahr. "Chime", versuchte er, den Mischling zurechtzuweisen, doch seiner Stimme fehlte jegliche Schärfe, die aus seinem Wort eine Korrektur gemacht hätte. Wieso konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen?


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySa 02 Sep 2023, 20:49

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[ 2 ]

Der Verletzte nuschelte unverständlich vor sich hin, doch Aurea war nicht sicher, was er gesagt hatte. Dass er nicht taub war? Etwas unbeholfen legte die Heilerin ihre Hand in ihre Brust. Was sollte sie tun? Besser, sie bot ihm die Hilfe erst einmal an, statt einfach Hand anzulegen. Doch die Antwort auf ihr Angebot ließ sie stutzen. Verpiss dich? Aurea Augenbrauen zogen sich zusammen. Dieser Umgangston machte sie noch verrückt. Eigentlich sollte sie nun einfach gehen, aber das konnte sie auch nicht. Was, wenn er sterben würde? Wer weiß, ob er auch innere Verletzungen hat. Doch die Dhakalis ahnte nicht, wie sehr der Fremde sich dagegen sträubte und wie sehr es seinen Prinzipien widersprach, würde er sich nun von ihr heilen lassen. Er forderte sogar das Wesen, welches zu ihm gehörte auf, Aurea zu verscheuchen. Die junge Frau wollte gerade versichern, dass das nicht nötig sei und sie gehen würde, als Norman aus ihren Armen sprang. Sie versuchte noch, ihn zurückzuhalten, doch das Schlitzohr hatte seinen eigenen Kopf.

Gemächlich tapste Norman also auf den Fremden zu, wurde jedoch von dem eigenartigen Tier aufgehalten. Neugierig wollte der Kater zu Chime, um an ihm zu schnuppern und sich kurz ein wenig an ihn schmiegen, doch das Wesen wich vorsichtig von ihm aus. Das irritierte Norman kurz, doch er verfolgte seinen ursprünglichen Plan und ging zu Hyun. Bei ihm angekommen maunzte er einmal, als wollte er seine Aufmerksamkeit erhaschen und schmiegte sich an seinen Beinen, ehe er einen Satz machte und einfach auf den Schoß des Fremden sprang. „Norman, nicht.. du tust ihm weh“, wollte Aurea ihn mit unsicherer, leiser Stimme zurückhalten. Doch der schwarze Kater legte sich stattdessen auf den Rücken und spielte mit dem blonden Zopf des Fremden.
Unterdessen bemerkte Aurea, dass dieses Wesen zu ihr ging. Sie erstarrte vor Angst. Was würde es tun, um sie zu verscheuchen? Bellen, beißen, knurren? Doch es quietschte und fiepte, wirkte dadurch gar nicht angriffslustig, aggressiv oder gefährlich. Für einen Moment entspannte sich die Silberhaarige, beobachtete das Tier fragend. Doch dann machte es einen Satz hinter sie und sie zuckte zusammen. Über ihre Schulter blickend stellte sie fest, dass sie nicht nur einmal angestupst wurde, sondern regelrecht in die Richtung des Herrchens geschoben wurde. Der protestierte schwach und nannte den Namen des Wesens. Chime?

Hilflos stand sie nun also weiterhin da, kaum einen Meter von dem Blonden entfernt, welcher noch immer Normans Katzenspielzeug war. Was sollte sie bloß tun? Wenn er sich doch so sträubte? Unsicher ging sie in die Hocke, sodass sie nun auf Augenhöhe mit ihm war. Allerdings nur, um nach Norman zu sehen. „Entschuldige, ich nehme ihn weg“, sprach sie leise und nahm vorsichtig ihren Kater zu sich. Dieser kletterte über ihre Schulter und sah zu Chime. Hatte er auch etwas zum spielen an sich?
Aurea war in der Lage, zumindest seine Schmerzen zu lindern – und dafür müsste sie ihn nicht einmal mehr berühren. Vielleicht könnte er sich dann in sein Zimmer retten, wenngleich das alles andere als gut war. Aber solange er ihre Hilfe nicht wollte, würde sie ihn lieber nicht heilen. Zumal sie nicht alle Zauber ohne Berührung anwenden konnte. „Du willst meine Hilfe nicht, ich weiß.. aber vielleicht kannst du so zumindest aufstehen und in dein Zimmer gehen..“, seufzte sie niedergeschlagen und wandte den Zauber Easing Pain an. Dann erhob sie sich langsam, wobei Norman auf absprang und erneut versuchte, näher an Chime heranzutreten.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySa 09 Sep 2023, 07:23

03 | @Aurea
Es war frustrierend, dass Chime nicht das tat, was er sollte, aber eigentlich hätte der Pan damit rechnen sollen. Der Vierbeiner würde nie etwas tun, das seinem Herrchen schadete und die einzige Aussicht auf Rettung würde er dementsprechend nicht einfach fortjagen. Dieses Vieh war fast schon zu treu. Ähnlich wie der Kater, der zu der Fremden gehörte, zu zutraulich war. Vollkommen ohne Angst marschierte er auf den Blonden zu, schmiegte sich an dessen Beine als wären sie langjährige Freunde, ehe er mit einem eleganten Satz auf seinen Schoß hüpfte. "Ugh- uff....", entkam es ihm, eine neue Welle des Schmerzes schwappte über ihn. Ja, Norman, wie die Samtpfote wohl hieß, tat ihm definitiv weh. Doch er hatte Glück, denn bei dem Pan handelte es sich um einen äußerst tierfreundlichen Crusader. Ein schwaches Lächeln zierte seine Lippen, als sich schneeweiße Pfötchen nach seinen Haaren ausstreckten. Eigentlich war er Katzen in einer vollkommen anderen Größenklasse gewohnt, Katzen, die noch deutlich größere Schaden verursachen konnten, als auf einem sowieso schon geschwächten Körper herumzuklettern und ihn als Spielzeug zu nutzen. Doch er hatte auch nichts gegen die kleineren, domestizierten Varianten der Felinen. Müde Finger hoben sich an das zierliche Köpfchen, wanderten über das weiche, offensichtlich gut gepflegte Fell. "Rotzfrech", murmelte er, als die Tatzen es tatsächlich schafften, sich an seinem Zopf festzuklammern und daran zu ziehen. So schmerzhaft der unerwartete Besuch auch war, Hyun konnte gar nicht anders, als irgendwie glücklich zu sein. Als ehemaliges Zirkuskind erweckten Tiere einfach etwas in ihm, etwas, das ihn weich werden ließ. Ohne es zu wissen vertrieb Norman durch seine unerwartete Präsenz die ersten negativen Gedanken aus dem sturen Kopf des Pans.
Dementsprechend war es ein wenig enttäuschend, als ihm die Samtpfote wieder weggenommen wurde, auch, wenn es ihm spürbare Erleichterung verschaffte. "Hehhh...", meckerte er, für weitere Beschwerden reichte seine Kraft nicht. Das Kätzchen ließ sich nicht zurückhalten, direkt das nächste Opfer für seinen Unfug zu suchen. Der neugierige Blick fiel wieder auf Chime, der diesen mit schiefgelegtem Kopf und leicht wackelnder Schwanzflosse erwiderte. Er spielte zwar gerne, tat es aber eigentlich nur mit Hyun, wie man das mit einem anderen Vierbeiner machte, wusste er überhaupt nicht. Aus diesem Grund und, weil er wusste, dass gerade nicht die richtige Zeit zum Quatschmachen war, trat er vorsichtig zurück an die Seite seines Herrchens, hockte sich neben ihn. Genau beobachtete er, wie Aurea ihren Zauber wirkte, sogar ohne, dass sie den Blonden berührte.
Der verzog missmutig das Gesicht, als er bemerkte, was die Unbekannte tat, ließ die Beschwerden aber dieses Mal stecken. Langsam hob er endlich den Kopf, sah sie zum ersten Mal an. Wenig überraschend war sie ihm vollkommen fremd. Noch nie hatte er die junge Frau irgendwo gesehen - zumindest nicht bewusst. "Was soll das?" Offen oder gar freundschaftlich blickte er sie allerdings nicht an. "Ich versteh schon, dass ich nich auf den Gängen rumlungern soll. Aber das is sicher nich der Grund, warum du mir hilfst." Auch Dankbarkeit ließ sich vergeblich suchen. Er hatte schließlich nicht darum gebeten. Seine neu gewonnene Schmerzfreiheit würde er nicht nutzen, um ihr dankend die Schuhe abzuknutschen. Stattdessen begegnete er ihr weiterhin mit Misstrauen. "Was willst du jetzt von mir im Gegenzug, hm? Spuck schon aus. N Gefallen? Vergiss es." Ein leichtes Stupsen gegen seinen Oberarm sorgte dafür, dass er den Blick einen Moment lang von seinem Gegenüber nahm. "Was, Chime? Is doch so." Alles hatte seinen Preis und er bezweifelte stark, dass irgendwer - schon gar kein Crusader - etwas aus der Güte seines Herzens tat. So funktionierte die Welt nunmal nicht. Das Gute im Menschen existierte nicht, war nichts weiter als eine Lüge, ein Schauspiel mancher Idioten.
Mithilfe der Wand in seinem Rücken schob er sich langsam und mühevoll zurück auf die Beine. Es mochte sein, dass er sich nun wieder ohne den bewusstseinsraubenden Schmerz bewegen und sogar atmen konnte - doch die Erschöpfung konnte der Zauber ihm nicht nehmen. Seine Muskeln zitterten, als er in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel wühlte. Er bekam ihn letztendlich sogar zu greifen und nach wenigen, wackeligen Schritten stand er sogar vor seiner Tür. Dort kam jedoch das größte Problem auf ihn zu: Er traf das Schlüsselloch nicht. Immer wieder klackte Metall gegen Metall, kratzte in kleinen, unkontrollierten Bewegungen darüber. Scheiße, Alter. Peinlich. Er ließ den Kopf nach vorne gegen das kühle Holz fallen, deutlich gröber, als er es hätte tun sollen. Trotz der blutigen Wunden spürte er nämlich exakt gar nichts, als er es tat. Das war wohl der Nachteil des Zaubers. "Fuck."


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyDi 19 Sep 2023, 20:36

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[ 3 ]

Es war Aurea durchaus aufgefallen, dass Norman trotz der Schmerzen auch Freude bei dem Verletzten auszulösen schien. Der Blonde lächelte, wandte sich dem Kater mit dem Schlitzohr zu und schien für einen Augenblick zugänglicher zu sein. Doch der Schein trog, denn die aufgehellte Miene galt einzig und allein Norman, denn kurz darauf bekam Aurea erneut die volle Breitseite ab. Sie wollte ihm wenigstens die Schmerzen lindern, damit er sich in sein Zimmer begeben konnte. Doch auch das war anscheinend bereits zu viel des Guten, denn er fuhr Aurea harsch an und fragte sie, was das solle. War sie doch zu weit gegangen? Er hatte ja gesagt, dass er ihre Hilfe nicht wollte. Und es lag nicht an Zudringlichkeit oder einem Geltungsbedürfnis.. es war nur so, dass Aurea nichts anderes konnte, als zu heilen. Es war ihre Aufgabe bei den Untergrundheilern Royal Crusades. Würde sie dieser nicht nachkommen, bekäme sie womöglich Ärger. Und Ärger in der dunklen Gilde wollte sie möglichst vermeiden. Im Grunde wollte die Dhakalis doch nur überleben. Abwehrend und in einem Ausdruck von Angst legte sich die junge Frau die Hand an die Brust und ging einen halben Schritt zurück. „Es stört sich sicher niemand daran, wenn du in den Gängen liegst. Mich erst recht nicht“, erklärte sie ihm sichtlich nervös und mit dünner Stimme. Betreten blickte sie zur Seite, als er ihr unterstellte, sie würde eine Gegenleistung erwarten. Naja. Im Grunde war sie ja nicht anders, sie unterstellte den Mitgliedern auch nichts Gutes. Nur, dass sie es nicht offen aussprach. „Ich erwarte keine Gegenleistung, ehrlich“, versuchte sie sich zu rechtfertigen. „Das ist.. eben meine Aufgabe hier. Ich soll die anderen Mitglieder heilen..“, stammelte sie eingeschüchtert.

Dann erhob er sich mit Hilfe der Wand nach ihrem Zauber der Schmerzlinderung. Wenigstens hatte sie ihre Wirkung nicht verfehlt und er war nun in der Lage, aufzustehen. Bestimmt würde er nun sein Zimmer aufsuchen. Ob er es weit hatte? Aurea sollte nicht danach fragen. Der Blonde war wirklich übelgelaunt und sie wollte nicht noch einmal von ihm angegangen werden. Dennoch unzufrieden über den Ausgang der Situation schnappte sich die Heilerin erneut ihren Kater und ging noch einmal in Richtung von Maxwells Zimmer. Sollte er mittlerweile da sein, könnte sie das Spielzeug von Norman wieder mitnehmen, welches sie kürzlich dort vergessen hatte. Sie traute sich nichts mehr zu sagen, blickte noch einmal verstohlen zu diesem Wesen namens Chime, welches sie keiner Tierart zuordnen konnte und ging dann betrübt davon.

Sie hatte angeklopft, doch er war wohl länger unterwegs. Aurea bemerkte neben sich ein Geräusch und sah, dass der Verletzte nicht unweit von ihr seine Tür aufsperren wollte. Sie beobachtete ihn dabei, wie er scheiterte und schließlich seinen Kopf beeindruckend hart gegen die Tür knallen ließ. Innerlich zog sich bereits alles in der Dhakalis zusammen. Ein neuer Versuch? Vielleicht musste sie ein wenig mehr Vehemenz sein? Oh Gott, er würde sie bestimmt schlagen. Aber sie konnte ihn doch nicht einfach hier sich selbst überlassen.. Also ließ Aurea Norman wieder auf den Boden springen und ging zielgerichtet auf den Blonden zu. „Ich mache das“, bestimmte sie einfach, wobei ihre Stimme zitterte. So wie ihre Hand, als sie ihm den Schlüssel aus der Hand nahm und ihn in das Schloss steckte. Sie sperrte auf, ging aber natürlich nicht einfach hinein. „Ich bitte dich wirklich, lass mich dir helfen. Ich will und brauche keine Gegenleistung oder eine Gefallen. Ich möchte dir einfach nur helfen. Und das ist nicht nur in deinem oder meinem Sinne“, vertrat sie endlich standhaft ihre Meinung und deutete gegen Ende auf Chime, welcher sichtlich darunter litt, dass sein Herrchen so zugerichtet worden war. Und Norman? Der spielte Slalom mit Aureas und Hyuns Beinen.


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Hyun

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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyMo 25 Sep 2023, 20:02

04 | @Aurea
Keine Gegenleistung, ja klar. Als ob Hyun ihr diese Aussage einfach so abkaufte. Er hatte bereits genug Leute kennengelernt um zu wissen, dass jeder Hintergedanken hegte, er selbst nicht ausgeschlossen. Ein Entkommen vor dem Egoismus der Menschen gab es nicht und genau deswegen vertraute er ihnen nicht. Selbstlosigkeit war eine Lüge. "Dann hast du ja safe mehr als genug zu tun und kannst abzischen." Wie nett, dass die junge Frau genau das zu tun schien, nachdem er es endlich auf die Beine geschafft hatte. Ohne weitere Worte gab sie die Diskussion auf und ließ den Blonden gemeinsam mit seinem Haustier alleine zurück. Die eingekehrte Ruhe nahm der dankbar an, doch so einfach, wie er sich die Sache vorgestellt hatte, war sie weiterhin nicht. Nur, weil es sich so anfühlte, hieß das nicht, dass seine Wunden tatsächlich verheilt waren. Auch weiterhin zehrten sie an den sowieso schon geringen Kräften seines Körpers, machten es ihm quasi unmöglich, seine eigene Haustür aufzusperren. So viel zu 'helfen wollen', das war doch noch größere Folter als zuvor. Sich zu fühlen, als wäre man topfit und seine Muskeln trotzdem nicht unter Kontrolle zu haben war einfach nur fies.
Sein Kopf, der es sich am dunklen Holz seiner Haustür gemütlich gemacht hatte, schoss ruckartig nach oben, als er ein weiteres Mal die Stimme der jungen Frau wahrnahm. Bevor er überhaupt reagieren konnte, hatte sie ihm auch schon den Schlüssel geklaut und sich selbst der Sache angenommen. Als würde sie ihn mit ihrer Tat verhöhnen, traf sie direkt beim ersten Versuch, das Klicken des Schlosses, als es aufsprang war wie ein fieses Lachen. Ja, der Pan war unfähig, musste man den Finger unbedingt noch tiefer in die emotionale Wunde drücken? Erschöpfung hatte seinen Seelenspiegeln schon längst den Glanz geraubt und sich auf jedem noch so kleinen Winkel seines Gesichts breit gemacht, doch den Frust und die Unzufriedenheit konnte man ihm vermutlich trotzdem ansehen. Wieso klebte die Frau an ihm wie eine lästige Zecke? Hatte sie es nach der ersten Runde etwa doch noch nicht gerafft, dass er auf ihre Hilfe scheißen konnte? "Alter", knurrte er während er einen wackeligen Schritte zurücktrat, um eine sichere Distanz zu der Unbekannten aufzubauen. Wie war sie überhaupt so nah gekommen, ohne, dass er sie bemerkt hatte? Normalerweise verließ er sich in solchen Fällen auf Chime, doch das kleine Untier hatte garantiert absichtlich nichts gesagt. "Was soll der Scheiß? Glaubst du echt ich bin zu dumm, aufzuschließen?" Oder hatte sie ihn etwa dabei beobachtet, wie er immer und immer wieder gescheitert war? Welche dieser zwei Optionen war überhaupt die Schlimmere? Man, er hatte echt Bock, sie so richtig fertig zu machen, damit sie es nie wieder wagte, ihm auch nur in die Augen zu sehen. Dann hätte er endlich seine Ruhe.
Zumindest, wenn da nicht diese eine Kleinigkeit wäre. Nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Finger zitterten, doch körperlich schien sie vollkommen unversehrt zu sein. Auf emotionaler Ebene war der Tättowierte sicherlich nicht die hellste Birne im Lampenladen, doch vollkommen zurückgeblieben war er nun auch nicht. Dieses strohdumme Mädel hatte Schiss und das nicht nur ein bisschen. Frustriert biss er die Zähne zusammen. Sie machte es einem echt schwer, ihr die Fresse polieren zu wollen. Letztendlich klappte sein Kiefer doch auf und ein schweres Seufzen verließ seine Lippen. Ihre Worte machten es ihm nur umso schwerer, standhaft zu bleiben, denn sie zielte damit effektiv auf seinen größten Schwachpunkt ab. Chime. Der Vierbeiner hob den Kopf und hupte merkwürdig, als ihr Finger auf ihn fiel. Mistvieh. Die sowieso schon miserable Haltung des Pan sackte noch weiter in sich zusammen, sodass er langsam wirklich einem nassen Lappen glich, den man wahllos in eine Ecke gerotzt hatte. Er war Jimmy wirklich ein tolles Herrchen. "Rein", sprach er seine mürrische Einladung aus. Kaum befand sich die Hellhaarige in seinem Zimmer, knallte er auch schon die Tür hastig zu. Für solch hektische Bewegungen hatte er eigentlich keine Kraft mehr, dementsprechend heftig fiel auch die Welle der Erschöpfung aus, die ihn daraufhin überrollte. Zum wiederholten Male holte er sich Unterstützung von der Tür, um sich weiter auf den Füßen zu halten. Wie bestellt und nicht abgeholt lehnte er also da, das Gesicht hatte er zwar auf seinen ungebetenen Gast gerichtet, der Blick hing jedoch irgendwo hinter ihr in der Nähe eines Stapels leerer Fertigramen-Becher. Schlagartig hatte sich die große Klappe verdünnisiert, stattdessen waberte Unsicherheit und unangenehmes Schweigen um den Tättowierten herum. Zusammen hing das zweifelsohne mit dem Zustand, in dem sich sein Heim befand, aber auch damit, dass er absolut nichts mit sich anzufangen wusste, jetzt, wo die Heilmagierin da war. Das war keine Situation, in der er sein wollte. "Was jetzt ...?" Wenn sie ihn jetzt noch bedrohlich fand, dann lag es definitiv nicht an ihm, dann war das ein Aurea-Problem. Trotzdem wollte er eine Sache klarstellen: "Ich tu dir nix ..." Er war vielleicht Teil der dunklen Gilde und hatte ein extrem loses Mundwerk, doch er war nicht vollkommen ehrenlos. Mochte sein, dass ihr Verhalten das Bedürfnis, ihr auf's Maul zu geben, triggerte, doch das hieß noch lang nicht, dass er einfach jemanden verprügelte.


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Aurea

Aurea
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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySo 01 Okt 2023, 12:37

Outfit
[ 4 ]

Das denke ich nicht“, antwortete Aurea kraftlos, als dieser ungehobelte Magier ihr unterstellte, sie hielte ihn für zu dumm, als dass er selbst aufschließen konnte. Aurea verstand diese Feindseligkeit nicht, doch sie nahm es einfach hin. Schwierig war nur das mulmige Gefühl in ihrer Magengegend, welches immer aufdringlicher wurde. Es war der Anflug der Angst, welcher sich in ihr ausbreitete. Sie hatte Angst vor diesem Kerl. Er war so aggressiv, dass sie befürchtete, er würde bald auf sie losgehen. Doch gleichzeitig befürchtete sie, dass er lebensgefährliche Verletzungen haben könnte, welche ihn unbehandelt vielleicht töten würden. Sie musste es irgendwie schaffen, wenigstens das abzuklären. Mit zittriger Stimme versuche sie ihm ein letztes Mal ihr Anliegen darzulegen. Doch Aurea war nicht nur eine angsterfüllte Heilerin mit gutem Herz, sie war auch intelligent genug, um bemerkt zu haben, wie sie diese Schlägertype vielleicht überzeugen könnte. Also spielte sie bewusst auf das Wesen an, welches er Chime nannte. Dieser hupte etwas eigenartig, als Aurea auf ihn deutete, was ihr einen überraschten Blick entlockte. Hatte er sie etwa verstanden?

Und dann kam sie. Die 'Einladung' in sein Zimmer. Schon an der Tür kam ihr ein gewisser Geruch entgegen, doch Aurea ließ sich nichts anmerken. Vorsichtig trat sie ein und sah sich um. Es war unaufgeräumt, nicht besonders sauber. Maxwells Zimmer war zwar ebenso heruntergekommen, aber stets sauber und ordentlich. Plötzlich knallte die Tür hinter ihr zu und Aurea erschrak so fürchterlich, dass sie herumfuhr, sich die Arme schützend für den Körper hielt und mit schreckgeweiteten Augen zu Hyun sah. Sie schloss nicht aus, dass er ihr noch heute seine Faust ins Gesicht brettern würde. Völlig irritiert vernahm sie seine Frage, was nun käme. „S-setz dich oder leg dich b-bequem hin“, stammelte sie noch immer zitternd. Als hätte sie Norman gebeten, sprang dieser auf das Bett von Hyun und rollte sich ein. Peinlich berührt beobachtete Aurea ihren Kater dabei, wie er mal wieder keinerlei Berührungsängste hatte. Die erlösenden Worte erklangen plötzlich in den Ohren der Dhakalis. Er würde ihr nichts tun? Sie wusste nicht, wie viel wert sein Wort hatte, doch es war beruhigend. Sie sah ihn an und man merkte, dass sich ihre Gesichtszüge entspannten. „Ist gut“, nahm sie das mit einem unsicheren Lächeln zu Kenntnis.

Unabhängig davon, ob er sich nun bequem gebettet hatte, ging Aurea zu ihm. Sie hielt natürlich gebührenden Abstand, solange ihre Zauber das zuließen. Aber es wäre in seinem Fall wohl besser, erst einmal langsam anzufangen. Über Distanz wirkte sie zunächst den Zauber Cleanse, um all die offenen Wunden zu reinigen. Davon würde er nicht viel mitbekommen, aber es war ein sehr wichtiger Prozess. Sichtbar würde erst der nächste Schritt werden, denn mit dem einfachen Zauber Healing Aid schlossen sich all die aufgeschürften Wunden und Kratzer, Blutungen wurden gestoppt. Darüber konnte Aurea auch feststellen, dass er keine inneren Verletzungen hatte. Bis auf eine. „Deine Rippe ist angebrochen“, erklärte sie ihm mit leisen Worten. „Das sollte wirklich behandelt werden..“, begann sie zögerlich und ging vorsichtig näher auf ihn zu. Die erneut zitternden Hände, welche aufgrund der Heilmagie aufleuchteten, legten sich über jene Stelle an Hyuns Körper. Die Rippe, welche eine Fraktur erlitt, wurde innerhalb der nächsten Minute durch Stabilize Bone wieder stabilisiert und die Schmerzen sollten langsam nachlassen. Als sie fertig war, brachte sie schnell wieder ein wenig Abstand zwischen sich und Hyun. Schon komisch, die beiden wussten noch nicht einmal die Namen des anderen. Aber es war wohl auch nicht wichtig. Zuletzt fielen ihr noch die Platzwunden auf, welche mit dem vorherigen Zauber nicht zu heilen waren. „Noch einen Moment. Dann gehe ich, versprochen“, meinte sie leise und in der Hoffnung, es wäre in Ordnung. Es wäre besser, wenn sie nach der Reinigung auch geschlossen werden. Mit Reliable Cure gelang es Aurea, auch diese Wunden zu behandeln, sodass Hyun nun kaum noch Schmerzen haben sollte. Womöglich war er einfach nur erschöpft.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging Aurea nach getaner Arbeit zu ihrem Kater und hob ihm vom Bett. Sie wollte den Blonden nicht weiter nerven, also hielt sie sich an ihr Wort und ging bereits zu seiner Zimmertür. Vielleicht merkte er, dass sie kein Interesse an einer Gegenleistung hatte.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySo 08 Okt 2023, 10:17

05 | @Aurea
Hinlegen? Nein, ganz bestimmt nicht. Der Pan machte sich bereits äußerst verletzlich, indem er die fremde Heilerin in seine vier Wände ließ. So weit kam es noch, dass er sich in eine Position begab, in der sie ihm problemlos ein Messer in den Bauch rammen konnte. Sie mochte nicht besonders bedrohlich wirken, hatte mindestens genauso viel Angst vor ihm wie er vor ihr, doch das Misstrauen konnte er nicht einfach ablegen. Er war gerade verwundbarer denn je - es war nunmal der perfekte Zeitpunkt, um ihn - aus welchen Gründen auch immer - zu hintergehen. Trotzdem wackelte er schließlich hinüber zu seinem Bett, ließ den Hintern in die weiche Matratze sinken. Im Sitzen konnte er sie zumindest noch wegtreten, wenn sie irgendeinen Mist versuchte. Als wäre mit ihm und Norman nicht bereits ein Großteil besetzt, nutzte auch Chime sofort die Chance, es sich auf der Bettdecke seines Herrchens gemütlich zu machen. Den Schädel ließ er in dessen Schoß fallen, die langen Federn zwischen den Ohren legte er jedoch zurück, sodass diese nicht im Weg waren.
Die Gegenwart der Tiere spendete dem Blonden eine gewisse Sicherheit. Wenn sie der Fremden vertrauten, konnte sie nicht so übel sein, richtig? Trotzdem lehnte er sich instinktiv ein Stück zurück, als sie an ihn herantrat. "Sorry." Widerwillig biss er die Zähne zusammen und ließ sämtliche Zauber über sich ergehen. Zwar wusste er, dass Heilmagie existierte, doch wie genau sie funktionierte, war ihm bisher fremd gewesen. Misstrauisch, aber auch mit einem Hauch von Erleichterung, beobachteten die dunklen Seelenspiegel, wie sich zumindest die oberflächlichen Wunden langsam schlossen. "Voll schräg, Alter." Anders konnte man das, was hier abging, einfach nicht beschreiben. "Huh, das erklärt wohl, warum Atmen so scheiße wehtut." Gebrochene Knochen waren für ihn an sich nichts Neues, bisher hatten sie sich jedoch auf Finger, Nase, mal nen Arm oder Zeh beschränkt. Rippe war neu. Auch diese Behandlung hätte er über sich ergehen lassen, wenn die Hellhaarige nicht vollkommen ohne Vorwarnung näher an ihn herantrat und die Hand nach ihm ausstreckte. "Alter-", knurrte er, zuckte sichtbar zusammen, als sich ihre Finger auf den Stoff seiner Kleidung legten. Es war nicht nur der verursachte Schmerz, der ihn so reagieren ließ. Viel schlimmer war, dass ein fucking fremder Mensch ihn berührte. Es gab Grenzen und eine hatte Aurea gerade definitiv meilenweit überschritten. Aus Furcht geborener Ärger zog sich von seinem Herzen bis hinauf in sein Gesicht, das er mehr als nur unzufrieden verzog. "Geht's noch?! Du kannst doch nich einfach angeschissen kommen und mich antatschen, man. Ne kleine Vorwarnung wär schon echt fucking nett gewesen." Er hatte ihr versichert, ihr nichts zu tun, daran würde er sich auch halten, doch die Muskeln in seinen Fingern und Armen sehnten sich danach, ihr eine zu klatschen und sie wegzuschubsen.
Sie wollte ihm nur helfen. Nur helfen. Ganz sicher. Er musste sich zusammenreißen. Tief schnaufte er durch, die Hände wanderten hinab in das Fell seines treuen Begleiters. Sie ging wieder auf Abstand, doch lange hielt dieser Zustand nicht an. Doch dieses Mal war er zumindest vorbereitet. Die Augen fest zusammengekniffen und die Finger im Chimes Pelz festgeklammert ließ er auch den letzten Zauber mit Mühe über sich ergehen.
Und dann trat die Unbekannte auch schon eilig die Flucht an. Der Pan, der sich zum ersten Mal seit Stunden wieder halbwegs wohl in seinem Körper fühlte, beobachtete sie zuerst nur wort- und reaktionslos. Das Bedürfnis, sie einfach gehen zu lassen, war groß. Doch noch größer war der verfluchte Funken Nettigkeit, der sich in ihm regte. "Warte mal eben." Träge hievte er sich von der Matratze. Die Erschöpfung steckte zwar noch immer in seinen Knochen, doch der frische Mangel an Schmerzen verlieh ihm ein wenig Energie. "Uh ... danke." Das war schon ziemlich peinlich. Eine Hand wanderte an seinen Hinterkopf, die andere versteckte sich in seiner Hosentasche. "Ich weiß ich hab dich vorhin wegen ner Gegenleistung voll angepöbelt ... aber jetz fühl ich mich doch schlecht, wenn ichs nich wenigstens versuch. Also, uuuuhhh, kann ich dir wenigstens was zum Essen ausgeben?" Der Blick wanderte ziellos im muffigen Raum umher, lag überall, aber nicht auf der jungen Frau. "Das is natürlich kein Date oder so n scheiß. Nur, damit das klar is."


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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Als 'voll schräg' war Aureas Heilmagie bisher noch nicht bezeichnet worden, aber es passte wohl zu Hyun. Sie quittierte das mit einem sanften Lächeln, ohne ihn dabei jedoch anzusehen. Sie war einfach nur erleichtert, dass sie ihre Aufgabe erledigen konnte. Im ersten Moment dachte Aurea, es wäre in Ordnung, wenn sie ihm die Rippe heilte, doch dann knurrte er genervt und zuckte, als sie sich vorsichtig daran machen wollte. Die Dhakalis zuckte zurück und sah Hyun erschrocken an. Im ersten Moment hatte sie geglaubt, ihm weh getan zu haben, doch sein Problem war anderer Natur. Dann fuhr er sie an, sein Vorwurf getränkt in Vorwürfe und Aggression, mit ein paar Flüchen obendrauf. Und zugegeben.. er hatte recht. Sie hätte ihn wirklich vorwarnen sollen. „Du hast recht, bitte entschuldige“, gestand sie ihm aufrichtig zu und zu der Angst und den zittrigen Händen kam nun auch noch Scham hinzu. Gerade bei ihm hätte sie auf Nummer Sicher gehen sollen.

Nach wenigen Minuten war die Arbeit getan und Aurea wollte ihr Versprechen einlösen und schleunigst verschwinden. Sie schnappte sich Norman und ging wortlos davon. Doch gerade, als sie die Hand auf die Türklinke gelegt hatte, vernahm sie erneut die Stimme des Blonden. Sie sollte warten? Innerlich zog sie bereits den Kopf ein, machte sich auf die nächste Schimpftirade gefasst. Fragend und mit der Furcht in den hellen Augen blickte sie über ihre Schulter zu ihm. Als er aufstand, drückte Aurea unbewusst Norman enger an sich. Sie spürte seine warmen, weichen Fellkörper an ihrem Hals. Dann bedankte der junge Kerl sich. Reflexartig bildete sich das übliche, aufgesetzte Lächeln auf Aureas Lippen. Ein Ausdruck, mit welchen sie allen Mitgliedern der Gilde begegnete. Sie traute sich jedoch nicht mit einer der nun typischen Floskeln zu antworten. Nun wollte er eine Wiedergutmachung!? Ohje. War das eine Falle? Wollte er Aurea testen, um ihr dann unterstellen zu können, dass sie doch einen Gefallen von ihm erwartete? Verzwickt.

Da Hyun ziellos im Raum herumblickte, bemerkte er nicht, wie die hellgrauen Augen der Dhakalis groß wurden. Ob er ihr etwas zum Essen ausgeben konnte? Ach herrje. Wollte sie das überhaupt? Er war nicht unbedingt ein angenehmer Zeitgenosse und Aurea musste zugeben, dass sie sich vor ihm fürchtete. Und sie war weiterhin nicht sicher, ob das nicht nach hinten losgehen würde, würde sie nun annehmen. Andererseits wäre es unhöflich und überheblich, abzulehnen. Doch noch bevor sie antworten konnte, fügte Hyun noch an, dass das kein Date wäre. Hektisch schüttelte Aurea den Kopf. „D-das habe ich n-nicht gedacht“ Meinte er das also wirklich ernst? Er wollte sich revanchieren?

Also.. das würde mich freuen, ja“, begann sie und nahm das Angebot verunsichert an. „Aber ich möchte nicht, dass du dich dazu verpflichtet fühlst. Oder dass du annimmst, dass das die Gegenleistung sei, die ich angeblich erwartet hätte, verstehst du?“, erklärte sie ihr Dilemma kleinlaut und befürchtete bereits die nächste verbale Klatsche von dem Blonden. „Ich kann auch einfach gehen und wir vergessen, dass ich hier war“ Just in diesem Moment befreite sich Norman wieder aus Aureas Griff und tapste auf Chime zu. Dabei wurden die Schritte des Streuners immer schneller, denn er hatte nun Lust darauf, mit ihm zu spielen! So überbrückte er den letzten Abstand mit einem Sprung und landete mit erwartungsvollen Augen vor Chime.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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06 | @Aurea
Dass die junge Frau überlegte, abzulehnen, war wohl kein großes Wunder. Hyun hatte sich absolut nicht von seiner Schokoladenseite gezeigt und ihr auch noch lautstark vorgeworfen, dass sie nur auf eine Gegenleistung aus war. Wer wäre da nicht misstrauisch und würde lieber Abstand gehen wollen? Aber so war der Tättowierte nunmal: große Klappe und nichts dahinter. Er schaffte es ja nichtmal, sie anzusehen, jetzt, wo er sein Angebot ausgesprochen hatte. "Gut", erwiderte er schließlich knapp. Kein Date, perfekt. Umso besser, dass sie gar nicht erst daran gedacht hatte. In letzter Zeit ging ihm dieser Beziehungsmist noch deutlich mehr auf die Nerven als sonst. Anscheinend sahen zu viele Leute kurze Anflüge von Nettigkeit sofort als romantisches Interesse. So ein Bullshit. Die Hände in die Hosentaschen geschoben schnaufte er tief durch, richtete letztendlich doch die dunklen Seelenspiegel auf sie. "Keine Sorge, ich mein das ehrlich und ich geh auch nich von irgendwas aus. Zwar kapier ich nich, wieso du das gemacht hast ... aber naja, is ja auch egal." Leicht schüttelte er den Kopf. Vielleicht konnte er sie dazu ja später ausfragen? Wieso verschwendete jemand freiwillig Zeit und vor allem Energie, um einem Fremden zu helfen? Sie hätte einfach weitergehen können und niemand hätte je erfahren, dass sie ihren Job als Heilerin nicht gemacht hatte. "Wenn du lieber gehen willst, is das auch okay. Is echt deine Sache. Fühl dich zu nix gezwungen." Er war sowieso kein Mensch, der besonders scharf auf Gesellschaft war. Schon gar nicht, wenn sie erzwungen war.
So holprig die Kommunikation zwischen Aurea und dem Pan aber auch sein mochte, zwischen ihren Haustieren schien es super zu laufen. Ein weiteres Mal machte sich die schwarze Samtpfote selbstständig und hüpfte zu Chime hinüber. Der legte überrascht den Kopf schief, wusste gar nicht, was er mit all dem Interesse anfangen sollte. Vorsichtig wackelte das Fischschwänzchen und die Nase schob sich an die von Norman. Das Spielangebot war wirklich verlockend, was man gut an den herumtänzelnden Vorderpfoten erkennen konnte. Es wirkte, als würde er jeden Moment loshüpfen, doch ein leichter Stupser in die Seite von seinem Herrchen ließ ihn innehalten. Richtig, drinnen durfte er nicht spielen! Der massige Schädel hob sich, sodass der Blick auf seinem Menschen ruhen konnte. Er honkte. Hyun seufzte. "Immerhin die zwei verstehn sich gut, eh?" Ein schmales Lächeln huschte über seine Lippen. Natürlich war er ein wenig stolz, dass sein Vierbeiner womöglich einen Kumpel gefunden hatte. Aus diesem Grund machte er auch den Vorschlag: "Lass irgendwo was holen und in nen Park hocken. Dann kann ich ihn spielen lassen. Hier drin würd der mir alles zerlegen." Machte zwar auch keinen großen Unterschied mehr, so heruntergekommen und chaotisch wie es in seinen vier Wänden aussah, doch aktuell war es zumindest gerade noch bewohnbar. Das sollte so bleiben.
"Uh, wär aber nice wenn du kurz draußen auf mich warten würdest. So kann ich nich raus." Er blickte an sich herab und deutete auf einen der vielen Blutflecken auf seiner Kleidung. Waren zwar allesamt von ihm selbst, aber wer würde ihm das abkaufen, jetzt, wo er doch wieder perfekt zusammengeflickt war? Bock, heute noch von ein paar Runensoldaten aufgesammelt zu werden, hatte er echt nicht. "Und wenn du keinen Bock hast, is das jetz deine Chance, abzuhaun. Würds dir echt nich übel nehmen. Ansonsten kannste dir auch schonma überlegen, was du essen willst." Mit diesen Worten scheuchte er die Hellhaarige und ihren Kater aus seinem Zimmer. Kaum war die Tür geschlossen, schnaufte er tief durch. "Du bist echt ein Mistvieh, weißte das?", murrte er zu Jimmy, der ihn aus großen, unschuldigen Augen anglotzte. Die blutige Kleidung war schnell ausgezogen und in irgendeine Ecke geschmissen. Sein Körper meckerte aufgrund der hastigen Bewegungen, wurde jedoch prompt ignoriert. Als Ersatz wurde schlichtweg aus dem Kleiderschrank gezogen, was obendrauf war: ein schwarzer Pulli und eine gleichfarbige Jeans. Dazu noch die dicke, grüne Winterjacke, die am Eingang hing und die Schnürstiefel, die er auch zuvor schon getragen hatte. Schick ging anders, aber es erfüllte seinen Zweck: Es würde ihn warmhalten. Mit einem weiteren Seufzen schluckte er das ungute Gefühl, das ihn plagte, herunter. Würde schon schiefgehen. Sie schnappten sich nur kurz was Essbares, ließen die Tierchen ein bisschen hüpfen und dann gingen sie wieder getrennte Wege.
"Yo, wieder da."


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySa 28 Okt 2023, 11:53

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Aurea hatte wirklich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass der Blonde Interesse an einem Date mit ihr hatte. Wäre dem so, dann hätte er sich bestimmt nicht so unfreundlich verhalten. Es schien ihm schlichtweg unangenehm zu sein, in ihrer Schuld zu stehen. Für die Begriffe der Dhakalis tat Hyun das auch nicht, doch wenn er es so empfand, dann sollte er die Gelegenheit bekommen, diese vermeintliche Schuld zu begleichen. Zwar fragte Aurea sich schon, ob ein Essen mit ihm nicht auch etwas unangenehm werden könnte, aber sie würde sich darauf einlassen. Dennoch teilte sie ihm ihre Sorge mit, er könne ihr im Nachgang doch die erwartete Gegenleistung unterstellen. Kurz senkte sie den Blick, als er erneut in Frage stellte, warum sie ihm überhaupt geholfen hatte. War er wirklich so pessimistisch und misstrauisch? Andererseits, Aurea war ja nicht anders. Auch sie unterstellte den Mitgliedern von Royal Crusade nicht unbedingt Gutes, aber sie sprach es nicht aus. Fraglich also, wer von ihnen beiden besser war. „Nein, das klingt gut. Wir können-“ Just in diesem Moment sprang Norman aus ihren Armen und lief auf Chime zu.

Der Kater schien nicht oft an Spielpartner zu geraden, weswegen er umso neugieriger auf Chime zuging. Norman hatte ein freundliches Gemüt, daher machte Aurea sich auch keine Sorgen, dass ihre Samtpfote Chime eins drüber ziehen würde. Dennoch gespannt beobachtete sie das anfängliche Spiel der beiden, welches jedoch abrupt von Hyun beendet wurde. Ein hupendes Geräusch seines Haustieres folgte - und dann bekam Aurea erste Ansätze eines Lächelns von dem Blonden zu sehen. Zurückhaltend, aber sacht sickend erwiderte sie das Lächeln. „Ja, das stimmt“ Dann sah sie ihn überrascht an. Chime würde alles zerlegen? Wow, dann sollten sie wirklich besser draußen spielen. „Gute Idee, dann machen wir das so“, stimmte sie also verstehend zu und ging auf seinen Wink mit dem Zaunpfahl hin hinaus, nachdem sie Norman wieder eingefangen hatte. Dieser maunzte protestierend, denn er verstand nicht, warum er nicht mit Chime spielen konnte. „Das kann ich Norman nicht antun“, entgegnete sie auf eine weiteren Versuch von Hyun, sie wegzuschicken und lachte dabei leise auf.

Es dauerte nicht lange, da kam der Blonde auch schon raus und sah zumindest wieder etwas ordentlicher aus. Auch Aurea hatte sich ihren Mantel unterdessen übergezogen. Lächelnd nahm sie seine Rückkehr zur Kenntnis, wobei es das übliche sanfte Lächeln war, welches sie beinahe automatisch auf den Lippen trug. „Da du den Park erwähnt hast. Es gibt seit kurzem eine Imbissbude dort. Das würde sich vielleicht anbieten, wenn wir sowieso dorthin gehen“, schlug sie ihm vor und hoffte, er wäre einverstanden. So machten sich die beiden Magier schließlich auf den Weg nach draußen. „Darf ich dich fragen, wie du heißt?“, durchbrach Aurea irgendwann die Stille, als sie schon eine Weile draußen nebeneinander hergegangen waren. Es wäre irgendwie.. einfacher, wenn sie ihn beim Namen nennen könnte. Norman lief unterdessen wild um Chime herum, wackelte immer wieder mit dem Hintern und setzte zu spielerischen Sprüngen an. Es handelte sich bei dem Streuner jedoch um einen sehr ungeschickten Kater, welcher auch bei der Jagd nach Mäusen und Vögeln meist wenig Erfolg hatte. So landete er irgendwann in einem schneebedeckten Busch am Wegrand und wurde von einer Schneedecke überzuckert. Aurea lachte leicht auf, der Kater machte ihr wirklich viel Freude. „Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn mit in die Gilde genommen habe. Es ist bestimmt kein sicherer Ort für einen Kater.. Aber er war ein Streuner und lief mir in einer anderen Stadt bis zu den Gleisen hinterher. Ich konnte ihn einfach nicht zurücklassen“, erzählte Aurea die Geschichte von Norman, dem Kater mit dem Schlitz im Ohr. Hyun schien tierlieb zu sein und würde bestimmt nichts tun, was ihrem Haustier schaden könnte.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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07 | @Aurea
Für den Pan war es wirklich ein wenig überraschend, dass Aurea auf sein Angebot einging. Vermutlich war es einzig und alleine ihrem Kater zuliebe, doch das sollte ihm Recht sein. Hauptsache sie gab ihm die Möglichkeit, seine Schuld zu begleichen. Mit sauberer Kleidung trat er schließlich wieder aus seinem Zimmer heraus, dicht gefolgt von Chime, der seinen neuen vierbeinigen Freund direkt mit einem Schwanzwedeln begrüßte. Hyun erwiderte derweil recht unbeholfen das Lächeln der jungen Frau. "Ja, das klingt ... gut." Und vor allem billig, da konnte er sich ein Essen für Zwei vermutlich leisten. Er musste echt bald mal wieder eine Quest erledigen. Bei Hoshi fragte er nach der Aktion heute lieber erstmal nicht an. Stille entstand, während er weiter darüber nachdachte, wie er am schnellsten und einfachsten wieder an Kohle kommen konnte. Doch dann meldete sich Aurea zu Wort. Er zuckte zusammen, richtete aber sofort den Blick auf sie. "Hyun. Einen Spitznamen gibt's nich. Will ich auch nich." Sein ausgesprochener Name bestand ja sowieso schon nur aus drei Buchstaben, viel abkürzen konnte man da nicht mehr. "Und Chime kennst du ja. Der hört aber auch auf Jimmy." Nachdenklich kniff er kurz die Augen zusammen, ehe er seinen Blick wieder auf den Weg richtete. "Hast du mir deinen Namen schon gesagt? Wenn ja hab ich ihn schon wieder vergessen. Sorry." Ein Schulterzucken und ein entschuldigendes, schiefes Grinsen folgte. Bis vor einigen Minuten war er schließlich noch damit beschäftigt gewesen, rumzubocken und nicht abzukratzen. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee gewesen, die Hilfe der Hellhaarigen anzunehmen. Ausnahmsweise.
Während Norman fröhlich vor dem Mischling umherhüpfte, war dieser sichtbar bemüht, ihn nicht versehentlich mit seinen großen Pranken zu treten. Schlecht gelaunt oder genervt wirkte er dabei jedoch nicht. Die Augen waren weit und freundlich und der Gang, wenn auch merkwürdig, locker. Als der Kater in den Schnee kullerte, kam er sofort hinterher, um ihn vorsichtig am Nacken zu packen und herauszuziehen. Daraufhin schleckte er ihm die Schneeflocken vom Fell und ließ ihn dann weiterhüpfen. Jimmy war wirklich zu gutmütig für diese Welt. Ohne die Hilfe der Tiergeister wäre er im Kampf vermutlich völlig nutzlos. Was natürlich nichts daran geändert hätte, dass Hyun ihn bei sich behielt. "Streuner sind robust und clever. Ich bin mir sicher, dass ein paar Gildenidioten keine Gefahr für ihn darstellen." Vor allem schwarze Katzen hatten es schwer auf dieser Welt, Norman war es vermutlich gewohnt, Vorsicht walten zu lassen und nicht den falschen Leuten über den Weg zu laufen. "Ich denke, er hat es gut bei dir. Du scheinst dich um ihn zu sorgen." Das war in seinen Augen das Wichtigste. Letztendlich war fast alles besser als ein Leben auf der Straße. Ein Dach über dem Kopf, ein weiches Bettchen und Futter, das war vermutlich das, was für die Samtpfote zählte. Auch er selbst war nicht immer das beste Herrchen, doch er war der festen Überzeugung, dass niemand Chime so verstand wie er. Wer würde sich überhaupt freiwillig so einer merkwürdigen Kreatur annehmen? Vermutlich keiner, der alle Tassen im Schrank hatte.
Nach einem Marsch, der sich durch die gewechselten Worte ungewohnt kurz anfühlte, hatten sie schließlich den angepeilten Park erreicht. Wie erhofft war kaum eine Menschenseele unterwegs, sodass Hyun ohne Sorge sagen konnte: "Ab mit dir, Jimmy!" Kaum hörte der die heiß ersehnten Worte, zoomte er auch schon davon, ab auf die weitläufige Wiese, warf hin und wieder einen Blick nach hinten um zu prüfen, ob Norman ihm auf den Fersen war. Einen Moment lang folgte der Blonde seinem Vierbeiner mit den Augen, ehe er sich mit einem Seufzen abwendete und auf den Imbiss zusteuerte. "Such dir einfach irgendwas aus. Ich bezahl das dann." Er selbst hatte nicht wirklich Hunger, er hätte genauso gut verzichten können. Aber das kam ihm irgendwie unhöflich und unangenehm vor. Er wollte nicht in Stille neben ihr hocken während sie aß.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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Hyun war mit der Imbissbude im Park einverstanden und Aurea hoffte, dass die ganze Sache nicht unangenehm wurde. Sie hatte das Gefühl, als wolle er nur eine Schuldbegleichen, welche es nicht gab. Dass er die Zeit nicht mit ihr verbrachte, weil er sie nett fand, das war ihr bewusst. Daher befürchtete die Dhakalis auch, dass es für beide Parteien nicht besonders nett wurde. Auf der anderen Seite war sie durchaus offen dafür, sich eines Besseren belehren zu lassen. Wer weiß, vielleicht war er nicht jenes Ekelpaket, als welches er sich zu Beginn präsentiert hatte. Also erkundigte sich Aurea nach seinem Namen, dann wäre zumindest die Ansprache schon einmal einfacher. Sie nickte nur lächelnd, als er sich als Hyun ohne Spitznamen vorgestellt hatte. Dabei machte sie sich eine innere Notiz, den Blonden - Gnade ihr Gott - niemals mit einem Spitznamen zu versehen. Das wäre wohl ihr sicheres Ende. Da sie sich selbst ebenfalls noch nicht namentlich vorgestellt hatte, gab es zum Glück auch nichts für Hyun zu vergessen. „Schon in Ordnung, ich habe es dir noch nicht gesagt. Mein Name ist Aurea“ Das schiefe Grinsen und das lockere Schultern zucken hatte schon beinahe etwas charmantes. Da überkam es die Heilerin, ihn herzlich anzulächeln. In diesem Augenblick fiel ihr erstmals auf, wie jung er aussah.

Während die beiden nebeneinander hergingen, beobachtete Aurea ihren Kater mit Argusaugen. Doch er verhielt sich wie immer und landete ungeschickt in einem Strauch, welcher ihn sogleich mit Schnee überzuckerte. Entzückt beobachtete die Heilerin dann, wie Chime Norman aus der Patsche half und ihm sogar den Schnee vom Fell schleckte. Sie hatte viel Freude an Norman, doch oft auch ein schlechtes Gewissen. Diesen Gedanken teilte sie Hyun mit, denn sie glaubte, als tierlieber Mensch könnte er das gut nachvollziehen. Und tatsächlich beruhigte es die Dhakalis ein wenig, dass Norman als Streuner anscheinend gute Voraussetzungen hatte, um sich in einer harten Umgebung durchzuschlagen. „Ja.. er ist mir unheimlich ans Herz gewachsen. Ich will einfach, dass es ihm gut geht“, erklärte Aurea und lächelte sanft, während sie weiterhin beobachtete, wie die beiden Tiere spielten.
Mit großen Augen beobachtete die Hellhaarige, wie Chime lossprintete, als er endlich die Erlaubnis bekam. Norman hingegen marschierte erst etwas verwirrt hinterher, ehe er seine tapsenden Schritte beschleunigte und hinter trabte. Beim Imbiss angekommen sollte Aurea sich dann einfach etwas aussuchen. Etwas verunsichert studierte sie also das Speisenangebot und hatte sich für eines der Sandwiches entschieden. Vor allem auch deswegen, weil es die günstigen Speisen waren. „Ich nehme ein Caprese-Sandwich“, bestellte sie also, ehe sie zu Hyun sah. Wonach ihm wohl der Sinn stand?

Als sie ihr Essen hatten, gingen sie wieder ein paar Schritte abseits, um Norman und Jimmy zu beobachten. „Danke nochmal dafür“, bedankte sich Aurea für das Essen und packte es langsam aus. Es sah gut aus, war frisch zubereitet und roch bereits köstlich. Gut. Nun war es an der Zeit, Hyun die Frage aller Fragen zu stellen. Aurea hoffte, dass er nicht wieder aggressiv reagierte oder ihr mit Misstrauen begegnete, aber sie musste es einfach wissen: „Sag, Hyun.. was für ein Tier ist Chime eigentlich?


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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08 | @Aurea
Aurea also. Knapp nickte der Blonde und machte sich eine innerliche Notiz. Er war absolut kein Profi darin, sich Namen zu merken, doch er würde es versuchen. Vermutlich würden sie sich nach dem heutigen Tag nie wieder über den Weg laufen, doch es konnte nicht schaden, zumindest ein paar Kollegen bei ihrem Namen nennen zu können. Der weitere Weg bis zum Park war nicht durch ausschweifende und angeregte Gespräche geprägt, überwiegend beobachtete das ungleiche Duo in angenehmer Stille die beiden Vierbeiner, die fröhlich miteinander Quatsch machten.
Ganz so ungleich waren die Zweibeiner vielleicht doch gar nicht, denn zumindest in einem Punkt schienen sie sich einig zu sein: Tiere waren etwas tolles. Sie waren ehrlich und treu und interessierten sich nicht dafür, aus welchen Verhältnissen man kam. "Ich bin sicher, dass es ihm gut geht", bestätigte er noch einmal und schenkte seinem Gegenüber ein kleines Lächeln. Wer sich aufrichtig um sein Tier sorgte, der war bereits auf dem besten Weg, es gut zu behandeln. "Klingt irgendwie so, als wär er dein erstes Haustier, eh?" Für den Pan war das schwer vorzustellen. Er hatte sein gesamtes Leben an der Seite von allen möglichen Tieren verbracht. Doch die Unbeholfenheit, die hin und wieder aufkam, wenn man Verantwortung über ein anderes Leben hatte, kannte er trotzdem zu gut. "Also, ich kenn mich eigentlich eher mit größeren Katzen aus, aber ich kann helfen, wenns Fragen zu Tieren gibt. Falls du mal nich weiter weißt oder so." Den Vorschlag machte er natürlich ausschließlich Norman zuliebe. Einfach nur, damit die schwarze Samtpfote nicht unter dummen Fehlern leiden musste. Nicht, weil er nett war oder weil er der Hellhaarigen gegenüber langsam warm wurde oder so.Er war sowieso schon viel zu freundlich, doch das war eine einmalige Sache, eine Ausnahme. Nachdem die beiden Vierbeiner davonhoppelten und Aurea ihren Wunsch geäußert hatte, wendete Hyun sich dem Verkäufer zu und gab seine Bestellung ab. Für seine Begleitung das gewünschte Sandwich und für ihn das simpelste, was man von einem Imbiss verlangen konnte: eine Portion Pommes ohne Ketchup oder Mayo. Eifrig wurde beides zubereitet und wechselte gegen den entsprechenden Jewelbetrag den Besitzer. Ein wenig entfernt von dem Wagen lehnte er sich schließlich gegen den breiten Stamm eines Baumes, sitzen konnte man aufgrund des hohen Schnees, der hier im Norden wie so oft lag, vergessen. Nervig, aber was sollte er machen?
Chime verballerte derweil all die Energie, die sich in ihm angestaut hatte. Spielen mit seinem Herrchen war einfach etwas anderes. Er ließ sich von Norman verfolgen, wechselte aber auch hin und wieder in die Rolle des Verfolgers. Unzählige Pfotenspuren wurden im Schnee hinterlassen, ehe das Mischlingswesen schließlich schwer schnaufend und hechelnd zu seinem Herrchen zurückkehrte. Sofort wurde ausführlich an dessen Mahlzeit geschnuppert. Nach kurzer Überlegung wurde schließlich entschieden: Das ist essbar. Dementsprechend fielen große, bemitleidenswerte Äuglein auf den Tättowierten, der das Ganze nur mit einem schweren Seufzen kommentierte. "Du kriegst dann den Rest, keine Sorge", versicherte er, während er sich eine der dampfenden Fritten zwischen die Zähne schob.
Diese blieb ihm jedoch halb im Hals stecken, als Aurea ihre Frage heraushaute. Eigentlich wunderte ihn diese Frage nicht mehr, er musste jederzeit mit ihr rechnen und doch nervte es ihn. Das schwache Lächeln, das nun doch schon ein Weilchen seine Lippen geziert hatte, verschwand. "Ers mein Haustier", kam es als Antwort, kurz und knapp. Die Frage nach Chimes Art war auch stets eine Frage nach seiner Vergangenheit und diese wollte er nicht hervorkramen. Er wollte nicht darauf eingehen, dass Jimmy nichts weiter als ein fehlgeschlagener Versuch, Gott zu spielen, war, oder dass sein Vater für diese Kreaturen gutes Geld zahlte, um seinen Zirkus auch weiterhin für die Leute interessant zu halten. Hyun mochte ebenfalls keine Moralapostel sein, doch bei Experimenten mit und an Tieren hörte sein Verständnis einfach auf. Es war ein Thema, das seine Nerven strapazierte bis zum Gehtnichtmehr, natürlich wollte er darüber nicht reden. "Er is unfassbar niedlich, nicht? Oh, wie kann man bloß soooo niedlich sein, hmmm? Ja, du bist der Niedlichste~" Sein Versuch, abzulenken, wandelte sich schnell um in Lobesgeträller für seinen Lieblingsvierbeiner. Der Niedlichste tänzelte währendessen an Ort und Stelle und bekam letztendlich eine Pommes zugeworfen, die er elegant und mit viel zu viel Schlabber im Maul auffing. Dann wendete sich der Blonde aber doch wieder an seine Begleiterin. Sie war nett zu ihm gewesen, also verdiente sie wohl oder übel zumindest eine halbwegs freundliche Anwort. "Ich werd nich drüber reden, egal wie oft du vielleicht fragst. Also lasses bitte einfach. Ich glaub auch nich, dass er gerne hört, wenn ich drüber rede." Natürlich glaubte Hyun, dass sein Vierbeiner verstand, was er sagte. Dass Jimmy kein normales Tier war, brauchte er wohl nicht zu erwähnen. "Aber ich kann dir erzähln, dass er Teil meiner Magie is. Ziemlich coole Sache, er lässt mich Tiergeister in ihn beschwören, dadurch kriegt er ihre Fähigkeiten." Sowohl die Guten, als auch die Schlechten. Doch das behielt der Pan dann doch lieber für sich. Er war der Hellhaarigen bereits weit genug entgegen gekommen, sie wusste bereits mehr über ihn als die meisten Leute. Das musste reichen. "Kannst du noch was außer dieses Heilgedöhns?"


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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[ 8 ]

Ja, er ist mein erstes Haustier. Aber ich bin mit Hoftieren aufgewachsen. Wir hatten Pferde, ein paar Kühe, Hühner, aber auch einen Hund und zwei Katzen. Es war keine Landwirtschaft, mein Onkel hat sie einfach aus Freude und ein wenig zur Selbstversorgung gehalten“ Zumindest was Eier und Milch anging. Und die Pferde zogen seine Kutsche und den Karren. Aurea hatte natürlich immer fleißig mitgeholfen bei der Versorgung der Tiere und hatte gerne mit dem Hund gespielt und die Katzen gekuschelt, aber mit ihrem Umzug in die kleine Stadtwohnung in Crocus Town war das Thema beendet worden. Hyun machte ihr ein überraschendes, aber freundliches Angebot. Fragen zu Normans Wohlbefinden würde sie bestimmt noch viele haben. Aber einen noch größeren Gefallen würde der Blonde ihr tun, wenn er auf Norman achten könnte, wenn Aurea nicht da wäre. In erster Linie kümmerte sich Maxwell um ihn, dann Eohl. Aber kürzlich waren die drei alle weg gewesen, da war Aurea ziemlich verzweifelt gewesen. Ob sie Hyun im Notfall fragen könnte? Er wäre bestimmt netter zu Norman, als zu ihr. „Das ist gut zu wissen. Ich komme dann auf dich zu, wenn es okay ist. Vielleicht.. vielleicht kannst du einfach ein Auge auf ihn haben. Jetzt wo er weiß, wo Chime zu finden ist, könnte Norman öfter mal vor deiner Tür stehen“ So war es bei Maxwell schließlich auch gewesen - und der wohnte nur nebenan von Hyun.

Während die beiden Magier aßen, beobachteten sie Norman und Chime, die gerade den Spaß ihres Lebens zu haben schienen. Der schwarze Kater sprang wild um das Wesen herum und tobte sich so richtig aus. Als Chime zu Hyun trottete, lauschte Norman in die Umgebung und pirschte auf seinen Samtpfoten umher. Es war niedlich, wie das undefinierbare Wesen nach Hyuns Essen gierte. Na und immerhin bekäme er etwas davon ab. Aurea lächelte und traute sich eine Frage zu stellen, welche sie besser für sich behalten hätte. Das minimale Lächeln des Blonden schwand schlagartig und er gab ihr eine knappe Antwort, welche nichts aussagte. Es war lediglich ein deutliches Zeichen, dass er darüber keine Auskunft geben würde. Nach einem Lobgesang und einer Pommes für Chime machte Hyun deutlich, dass er nicht darüber sprechen wird, egal wie oft Aurea fragen würde. Und dass sie es einfach lassen sollte. Etwas irritiert, aber vor allem verunsichert schüttelte sie leicht den Kopf. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich frage nicht weiter danach, das ist in Ordnung“ Der Kerl war so schwierig im Umgang, dass Aurea lieber nicht danach fragte, ob Chime die menschliche Sprache wirklich verstand.. Und dann erzählte er auf einmal freiwillig etwas über seine Magie. Gebannt hörte die junge Frau ihm zu und fand das ziemlich interessant. Ihr war nie klar gewesen, wie facettenreich die verschiedenen Magien waren. „Das klingt unglaublich! Ich wende Magie erst seit zwei Jahren an und bin immer wieder erstaunt, was es für unterschiedliche Formen davon gibt“, teilte sie ihm mit. Als es um ihre Magie ging, lächelte die Dhakalis ein wenig verlegen. Sie hatte es sich so ausgesucht, aber dennoch wusste sie, dass viele andere Mitglieder der Gilde sie für unnütz hielten. „Nein, leider nicht.. ich beherrsche nur Heilmagie. Mitglieder, die bekannte Verbrecher sind, können nicht einfach zum Arzt gehen. Sie sind froh, wenn sie Hilfe bekommen“, erklärte Aurea ihr tun. Sie gehörte zum Team der Untergrund-Heiler.

Eine Weile hielten sich die beiden mit den Tieren noch im Park auf, doch selbst das energiegeladenste Bündel wurde allmählich müde und bekam kalte Pfötchen.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyDi 28 Nov 2023, 12:34

09 | @Aurea
Ein schwaches Lächeln huschte über die Lippen des Pan, als Aurea von dem Hof ihres Onkels erzählte. Wenn er nicht seinen aktuellen Weg eingeschlagen hätte, hätte sein Leben vermutlich irgendwann ähnlich ausgesehen. Umgeben von Tieren, ohne diese komplett auszubeuten und natürlich so weit weg wie möglich von der Zivilisation. Doch das war nichts weiter als Wunschdenken, die Chance auf eine friedliche Existenz hatte er schon vor langer Zeit verspielt. Nun hing er fest in dem alten Keller seiner Gilde, in einem muffigen, ollen Zimmer, das definitiv mal eine Grundreinigung verdiente. Doch zumindest für Chime schien genau das perfekt zu sein, denn sein neuer bester Kumpel lebte nun quasi nebenan. "Klar, is kein Problem. Ob ich immer mitkrieg, wenn er da is, kann nich aber nich garantieren." Zwar war er viel auf seinem Zimmer, aber komplett ansprechbar und zurechnungsfähig war er nur einen Bruchteil dieser Zeit. Darauf ging er allerdings nicht weiter ein. "Dann werd ich wohl zur Sicherheit mal Katzenfutter besorgen." Seine Geldbörse weinte bereits jetzt, doch allzu oft würde die schwarze Samtpfote schon nicht vorbeischneien und Futter fordern würde sie hoffentlich noch seltener. Hoffentlich. Die Aussicht auf die Gegenwart eines weiteren Vierbeiners freute ihn eigentlich, auch, wenn er sich natürlich Gedanken über die Finanzen machen musste.
Zuerst stand jedoch das gemeinsame Mahl mit Aurea auf dem Plan. Während die Tiere tobten und einer nach dem Anderen langsam wieder bei seinem Besitzern eintrudelte, stellte die Hellhaarige eine Frage, die von dem Tättowierten sofort im Keim erstickt wurde. "Passt schon", murrte er, als sie zurückruderte, "Kannst ja keine Gedanken lesen." Er konnte seine schlechte Laune durchaus zügeln, wenn er wollte, wer hätte das gedacht! Dass er ziemlich erleichtert darüber war, dass sie nicht weiter auf die Sache einging, behielt er allerdings für sich. Er war bereits freundlich genug. Stattdessen kaute er ausführlich auf einer Pommes herum. "Jo, is schon krass, was man mit Magie alles machen kann." Auch er war noch recht neu in der Welt der Magier, obwohl er den Pakt mit Chime schon vor einigen Jahren geschlossen hatte. Lange Zeit hatte er seine Zauber nur für Auftritte genutzt und das funktionierte doch ein wenig anders als ein Kampf. Doch auch das war ein Thema, das er der Heilerin gegenüber nicht anschneiden würde. Er war schließlich froh, endlich nicht mehr als Zirkusjunge gesehen zu werden. "Hm", murrte er, als sie von ihrer Magie erzählte. Es war schon schräg, sie war reine Heilerin, wirkte eher scheu und lieb, passte damit überhaupt nicht in das übliche Bild der Gilde. Wie sie sich wohl zu den Crusadern verirrt hatte? Neugierde regte sich in der Brust des Blonden, doch er hielt die Klappe. Die Geschichte der jungen Frau ging ihn nichts an. Er würde sich selbst und ihr einen Gefallen tun und die flüchtige Beziehung, die sie nun teilten, nicht weiter zu vertiefen. Bindungen waren gefährlich, selbst innerhalb der eigenen Gilde. "Du solltest lieber was lernen, womit du dich verteidigen kannst", merkte er letztendlich an, um das Gespräch nicht vollständig ersticken zu lassen. "Die Welt is gefährlich, vor allem für uns. Und für Leute, die zu nett sind." Die vorletzte Fritte verschwand zwischen seinen Zähnen, die letzte ging selbstverständlich an Chime. Daraufhin wanderten die kalten Finger über den Stoff der Hose, einerseits, um das Salz und Fett an ihnen loszuwerden, aber auch, um sie wieder etwas aufzuwärmen. Das Wetter hier im Norden war wirklich fürchterlich. Wäre er nicht wegen den Crusadern gezwungen, hier zu sein, hätte er sich schon längst in mildere Gebiete verzogen. "Wir sollten zurück. Wird eh bald dunkel."


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySo 03 Dez 2023, 10:18

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[ 9 ]

Oh.. mach dir bitte keine Umstände..“, versuchte sie ihn zu überzeugen, dass er deswegen nicht extra Futter kaufen müsste. Schon Maxwell hatte angefangen, ihren Kater anzufüttern. Norman würde bald im gesamten Gildenhaus etwas zu futtern bekommen, wenn das so weiterginge. Aber Aurea war einfach froh, dass sie in Hyun jemanden gefunden hatte, der ebenfalls ein Auge auf ihren Streuner haben würde, wenn sie es nicht konnte. Ihr war bewusst, dass er das nicht für sie tat. Er schien einfach ein tierlieber Mensch zu sein und tat es für Norman. Aber das war für die Dhakalis okay, sie hatte schließlich versichert, keine Gegenleistung für ihre Heilkünste zu verlangen.

Dass sie in ein Fettnäpfchen getreten war, was Chime betraf, war Aurea natürlich über alle Maßen unangenehm. Sie konnte nicht ahnen, dass dieses Thema sehr prekär war und daher am besten gar nicht erst auf den Tisch kommen sollte. Schnell war sie zurückgerudert, denn sie würde natürlich nicht weiter nachbohren. Es tat ihr ehrlich leid und immerhin konnte Hyun das mit einem gemurrten 'passt schon' auf sich beruhen lassen. Das Thema wurde schnell gewechselt, sodass sich nun alles rund um die Magie drehte. Aurea war angetan von der Magie des Blonden und stellte sich unweigerlich vor, wie sie gemeinsam mit Norman solche Abenteuer erlebte. Aber etwas sagte ihr, dass ihr geliebter Streuner lieber im Schnee spielte und auf seinem Kissen in ihrem Zimmer schlief. Es machte der Dhakalis im Gegenzug nichts aus, über ihre Magie zu sprechen. Es war okay, nur eine Heilerin zu sein. Oder?

Doch Hyun sagte etwas, das sie schon oftmals gehört hatte. Sowohl von ihrem Vater und indirekt auch von Eohl. Sie sollte etwas lernen, womit sie sich verteidigen kann. In einer gefährlichen Welt müsste man sich verteidigen, vor allem wenn man zu nett war. Aurea nickte leicht, seufzte dann schwermütig. „Ja.. ich weiß“, gestand sie kleinlaut. Nervös knetete sie ihre Hände, welche allmählich halt wurden. „Diese Art der Magie, sich verteidigen zu können, geht meist auch mit der offensive einher“, erklärte sie sich mit leiser, unsicherer Stimme. Angriff war bekanntlich die beste Verteidigung. „Das möchte ich eigentlich nicht. Im Hintergrund fühle ich mich wohler. Fernab von all dem“ Ob Hyun verstand, was sie meinte? Fernab von all dem Leid, dem Schmerz und dem Mord. Aurea wollte immer das Beste aus ihrer schwierigen Lage machen und die Heilmagie schien der Schlüssel dazu zu sein. Doch der Druck steigerte sich, ihr Vater schickte sie mehr und mehr zu Aufträgen, auf welchen sie aufgrund ihrer Hilflosigkeit sich selbst und ihre Kameraden im Stich ließ. Er zwang sie regelrecht dazu, endlich mehr aus sich zu machen. Noch konnte sie standhalten, aber wie lange? Sie lächelte Hyun leicht zu und nickte. „Ja, du hast recht. Vielen Dank nochmal“, entgegnete sie auf seinen Aufruf zum Aufbruch. Sie dankte nicht nur für das Essen, sondern auch für die Möglichkeit, dass Norman endlich mal mit einem anderen Tier spielen konnte. Es war eine flüchtige Bekanntschaft zwischen ihr und Hyun, aber immerhin schienen sie nicht im Bösen auseinander zu gehen.


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- Off Ende -


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyMo 01 Jan 2024, 23:15

Off-Beginn: Unter Kollegen
featuring @Yoru & Hyun
01 | Outfit
Leise klirrte der Inhalt seines Rucksacks, den Hyun über eine Schulter geworfen hatte, als er die Stufen, die zu dem Gang, in dem sich sein Zimmer befand, führten, hinab stieg. Chime trabte brav an seiner Seite. Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, seine vier Wände heute zu verlassen, doch voller Horror war ihm vor einigen Stunden aufgefallen, dass sein Alkoholvorrat vollkommen leer war. Ein absolutes No-Go, vor allem an einem Tag wie heute. Selbst, wenn er sich bemühte, seinen Kalender zu ignorieren, trotzdem schnallte er jedes Mal, dass es wieder so weit war. Selbst im Keller der uralten, abseits gelegenen Ruine war das Feuerwerk, dass den Tag jedes Mal auf's Neue einläutete, nicht zu überhören. Gäbe es für ihn doch bloß auch einen Grund, zu feiern. Es war schließlich sein Geburtstag. Was für die Meisten ein Anlass zur Freude war, war für den Blonden etwas, das seine schlechte Laune nur noch mehr anfeuerte. Denn es war nicht nur der Tag, an dem er geboren war, es war auch der Tag, an dem man ihn aufgegeben und sein Schicksal beim Zirkus besiegelt hatte. Er hasste seine leibliche Mutter nicht, bloß ihre Entscheidung, ihn ausgerechnet dort abzugeben.
Mit einem leisen Klick seines Feuerzeugs zündete der Blonde sich seine Kippe - ebenfalls frisch gekauft, wenn er sowieso schon unterwegs war - an und schob sie sich zwischen die Lippen. Selbst das widerlich raue Gefühl in seinen Lungen brachte heute nur wenig Trost. Damit hatte er bereits gerechnet, deshalb hatte er sich aus seinem Zimmer gequält. Seine Vergangenheit konnte er nicht ändern, er konnte bloß dafür sorgen, dass er sich zumindest ein Weilchen nicht mehr daran erinnern konnte. Und genau das, würde er tun. Nichts und niemand konnte ihn daran hindern. Richtig?
Rumms.
Lautes Klirren, gefolgt von noch lauterem Fluchen. "Verdammte Scheiße. Fuck, Alter." Vor lauter Schreck fiel dem Tättowierten sogar die Zigarette aus der Hand, nicht jedoch, ohne vorher ein schönes Loch in das Oberteil des Kerls zu gebrannt zu haben, der ihn gerade volle Kanone angerempelt hatte. Naja, eigentlich war es voll und ganz Hyuns Schuld gewesen, doch das sah der natürlich nicht ein. Wieso wich dieser Typ auch nicht aus, während der Blonde voll auf sein Ziel fokussiert durch den Gang marschierte als gäbe es kein Halten? Eilig trat er die Kippe unter seinem Stiefel aus, auch, wenn es ihm ein Stich ins Herz verpasste. Schade um das gute Ding, doch vom Boden, der vermutlich vor einem Jahr das letzte Mal gewischt worden war, sammelte er es garantiert nicht auf. Jimmy schnupperte kurz daran, ehe er die Lefzen zurück zog und sich schüttelte. Sein Blick hob sich zu dem Unbekannten, das neugierige Näschen zuckte leicht."Urgh, kannst du nich aufpassen wo du hinlatscht?" Hätte er seinen Rucksack fallen gelassen, hätte er ein gewaltiges Problem gehabt, denn um den Inhalt zu ersetzen, fehlte ihm schlichtweg das Geld. Dunkle Seelenspiegel musterten kurz den Kerl, der an dem Beinahe-Dilemma eindeutig die Schuld trug. Natürlich fiel dem Pan dabei auch das Loch auf, das er eindeutig selbst verschuldet hatte. Die nach unten gezogenen Brauen hoben sich ein wenig, doch Freundlichkeit ließ sich auch weiterhin nicht in seinen Zügen finden. Seine Mundwinkel hingen so tief, dass sie beinahe aus seinem Gesicht fielen. "Fuck, sorry man. Das wollt ich echt nich." So viel zu 'nichts und niemand konnte ihn aufhalten'. Der Tag wollte ihn wohl echt verarschen. Das war doch ein Witz! Fehlte nurnoch, dass der Typ jetzt Beef wollte.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
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01 l @Hyun l Outfit
Yoru runzelte die Stirn, als er den Kerl vor sich betrachtete und fasste sich an den Oberarm, der die volle Kollision abbekam. Er war kaum größer als er selbst, wirkte im Vergleich zu ihm jedoch so breit wie ein massiver Schrank. Eigentlich hatte der Weißhaarige überhaupt keine Lust auf Konfrontation und wäre ohne großes Tamtam kommentarlos weitergegangen, wenn der Typ anstandslos davon stürmte. Aber das tat er nicht. Cool, warum das neue Jahr nicht mit frischen Wehwehchen einläuten? Er verzog das Gesicht zu einem übertriebenen Lächeln, das mehr nach einem schmerzhaften Grinsen aussah als nach Freundlichkeit. “Oh, bitte entschuldige vielmals, dass meine wertlose Existenz es gewagt hat, deinen majestätischen Marsch durch den öffentlichen Gang zu stören!” Seine Muskeln spannten instinktiv, machten sich auf den ersten Angriff bereit. Zwar hatte er nicht vor, sich zu wehren oder gar zu verteidigen, aber so reagierte der Körper nunmal. Adrenalin wischte die Müdigkeit weg, die sich zuvor wie ein schwerer Vorhang um sein Hirn legte; das war ein netter Nebeneffekt. Ursprünglich hatte er nichts bestimmtes vor, wanderte ziellos durch das alte Gebäude, warf immer mal wieder einen neugierigen Blick aus den Fenstern, um das bunte und laute Farbenspiel im dunklen Himmel zu betrachten. Ins Bett wollte er irgendwie noch nicht, auch wenn ihm der besondere Abend so gleichgültig wie ein gefallenes Staubkorn war. Es fühlte sich dennoch merkwürdig an, das Ereignis zu verschlafen. Und jetzt hatte er den Salat. “Natürlich war es meine pure Absicht, dir die wunderschöne Nacht zu versauen. Mission erfolgreich, würde ich sagen”, stichelte der Weißhaarige unbeirrt weiter und wusste nicht einmal, wieso. Vielleicht wollte der Unbekannte auch keine sinnlose Rangelei anzetteln und die Sache nur verbal austragen. Dabei war die Lösung so einfach: weiterziehen. Dann fielen die lilanen Seelenspiegel auf die Kreatur an seiner Seite, die sehr interessante Eigenschaften vorwies. Es war doch immer wieder erstaunlich, mit was für … Dingen … die Kollegen hantierten. Auch wenn es ziemlich schräg wirkte, überkam ihn ein weiches Gefühl. Das war unglaublich niedlich. Je länger Yoru es musterte, desto ehrlicher wurde das Lächeln und die Haltung lockerer. Schade, dass sich das Trio nicht unter angenehmeren Umständen kennenlernte. Wahrscheinlich würde es ihn gleich zu Hackfleisch verarbeiten oder so, aber das wäre in Ordnung. Schließlich lenkte der Größere plötzlich ein und entschuldigte sich für das Brandloch in dem Ärmel, das der Fuyuda noch gar nicht bemerkte. Er ließ von dem Vieh ab und begutachtete den neu gewonnenen Schaden, der kaum der Rede wert war und schnaubte belustigt. “Ach, kein Ding. Das Loch wird bloß meine Persönlichkeit aufwerten”, witzelte er und winkte mit einer Hand wedelnd ab. Also doch kein Beef. Einsicht war an diesem Ort so selten wie ernstgemeinte Höflichkeit. Um dem Mann, der eigentlich in Eile schien, nicht weiter die Zeit zu rauben, trat Yoru zur Seite und machte ihm den Weg frei. Vermutlich wollte der andere noch das Feuerwerk genießen oder wie andere Kollegen die Gunst der Stunde nutzen, irgendwelche Leute abzumurksen, deren Schreie in dem lauten Geknalle einfach untergingen. Er legte den Kopf leicht schief und betrachtete das Mischwesen erneut, während eine Hand in den Taschen wühlte und bald einen Schokoriegel hervorfischte. “Darf ich ihm/ihr/es den noch geben?” Tja, was es auch immer darstellte, es machte ihn schwach. “Kannst auch du machen, mir egal.”


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySa 06 Jan 2024, 17:55

02 | @Yoru
Langsam hob sich die rechte Braue des Tättowierten, als sein Gegenüber begann, zu sprechen. Er hatte mit Vielem gerechnet, jedoch nicht damit. "Alter, hast du n depressiven Clown gefressen oder was?" Es war schwer, diesen Typen anzupöbeln, wenn der einem dumme Sprüche um die Ohren ballerte. Sprüche, die leider etwas zu relatable waren. "Tsk, bild dir mal nich zu viel ein. Die Nacht war schon heftig beschissen, bevor du aufgekreuzt bist." Für Hyun war das laute Geböller, dass man selbst hier unter der Erde hörte, nichts als lauter Spott. Sein Leben war wie der dritte Platz bei einem Sportevent. Einige Leute taten vielleicht so, als würden sie den Erfolg feiern, doch eigentlich dachte sich jeder bloß 'Tja, der war einfach nicht gut genug.'. Immerhin zwang ihm sein Gegenüber zumindest den Hauch eines Schmunzeln auf's Gesicht. "Sicher, dass irgendwas deine Persönlichkeit aufwerten kann?" Der Sarkasmus in seiner Stimme war triefend schwer, selbst ein Schwachkopf würde ihn (hoffentlich) nicht überhören. Hin und wieder pöbelte der Pan zwar gerne, doch zumindest mit seinen Gildenkollegen wollte er Beef eigentlich vermeiden. Kam nicht so gut an bei den Vorgesetzten. Er sprach da aus Erfahrung.
Damit war die Sache dann wohl erledigt. Auffordernd klopfte der Blonde auf seinen Oberschenkel, um seinem Vierbeiner zu bedeuten, dass es weiter ging. Die Nacht war lang und er hatte ein aufregendes Date mit zwei Flaschen Wodka und einer Schachtel Kippen vor sich. Da wollte er auf gar keinen Fall zu spät kommen.
Chime starrte noch immer dem Hellhaarigen entgegen. Das neugierige Näschen zuckte und zuckte, als würde er etwas äußerst Spannendes riechen. Was für ein Zufall, dass der Zweibeiner das Objekt der Begierde in genau diesem Moment hervorholte. Die hellen Augen wurden groß, der Sabber triefte in dicken Fäden an seinen Lefzen herab. Wieso hatte sein Herrchen ihn bloß noch nicht gefüttert? Er hatte Hunger ... sooo sehr ... Schnell, bevor ihn irgendjemand aufhalten konnte, machte er einen Satz nach vorne, riss mit einem gewaltigen Haps den Riegel aus den Händen des Fremden und sauste den Gang entlang. Das Ding war noch verpackt, er musste also einen gewissen Abstand aufbauen, damit er genug Zeit hatte, um es aufzureißen.
"Alter!!", gröhlte der Pan, der mit der Aktion seines Begleiters absolut nicht gerechnet hatte. Was war denn in den gefahren?! Ein scharfen Seitenblick später setzte er sich auch schon in Bewegung. Das ging ja mal gar nicht. Aber noch viel wichtiger: "Das is ja wohl deine Schuld! Hilf mir gefälligst, das Vieh einzufangen!" Zu den Pfotentapsen gesellten sich nun auch noch hektische Schritte, die durch den leeren Gang hallten. Darauf hatte er jetzt eigentlich überhaupt keinen Bock. Die Flaschen in seinem Rucksack klirrten lautstark, doch Zeit, ihn abzusetzen, hatte er gerade echt nicht.
Kurz, bevor es um die Ecke ging, holte Hyun Jimmy zwar ein und konnte ihm am Nackenfell packen, doch den Snack ließ er deswegen trotzdem nicht los. Dessen Plastikverpackung war inzwischen durchlöchert und von einer dicken Schicht Sabber überzogen. Blöd nur, dass er alle Mühe hatte, den zappelnden Mischling festzuhalten, eine Hand, um nach dem Schokoriegel zu fischen, hatte er nicht frei. Da brauchte er wohl oder übel Hilfe. "Nimm ihm das Teil ab, aber dalli!", knurrte er dem Weißhaarigen entgegen. Dass er ihm dabei die widerlichste Aufgabe allerzeiten überließ, war ihm vollkommen egal. Hätte der Idiot den Riegel gar nicht erst hervorgeholt, hätten sie das Problem schließlich gar nicht.


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyDo 11 Jan 2024, 10:24

02 l @Hyun
Das Grinsen zog sich erneut in die Breite. Es machte ihm tatsächlich Spaß, wenn Leute auf seine spitzen Bemerkungen eingingen und für neuen Stoff sorgten. Manchmal ging das allerdings so weit, dass er bald eine frustrierte Faust im Gesicht kassierte oder einen Tritt in die Magengegend. “Ja, ich dachte nämlich, ein bisschen Melancholie im Magen würde meinem Humor den nötigen Tiefgang verleihen. Der Geschmack von traurigen Witzen ist einfach unvergleichlich. Solltest du mal probieren, Großer!” Die bissige Art und Weise einfach sein lassen wollte Yoru aber trotzdem nicht, welchen Mehrwert hätten Gespräche sonst noch für ihn? Anderen damit absichtlich auf den Sack gehen, war zwar nicht unbedingt das Ziel, doch sei’s drum. Und fertig mit dem Mist war er nicht. “Du Armer. Immerhin bin ich jetzt da, um das Elend zu teilen, toll, was?” Eine komische Nacht zum Sterben. Neues Jahr, das absolute Pech? Wieder rutschte der neugierige Blick zur Seite, zum Wesen hin. Es war halt ziemlich beeindruckend, konnte man ihm wohl nicht übel nehmen, oder? So breite Schränke wie der Blonde daneben sah man hier quasi ein und aus gehen, böse Buben mussten eben imposant wirken. “Ha! Quatsch. Alles hat mehr Daseinsberechtigung als ich.” Galgenhumor war auch was feines, wenn es um die eigene Haut ging und allmählich das Ende naht. Allerdings überraschte es Yoru ein bisschen, dass der Fremde überhaupt in der Lage war, mit Sarkasmus zu glänzen. Vorurteile waren nie sonderlich vorteilhaft. Mit einem Zeigefinger fuhr er am Rand des Brandlochs entlang, während er einen Moment auf den nächsten Move wartete, der jedoch nicht eintraf. Großzügigerweise durfte er weiterleben.          
Zum Abschied wollte der Weißhaarige dem niedlichen Wesen ein Leckerlie mit auf den Weg geben, Schokolade war im Tiermagen normalerweise nicht willkommen. Aber da das hier offensichtlich kein normales Tier war, versuchte er sein Glück; selbstverständlich nur mit der Erlaubnis des vertrauten Menschen. Doch ehe dieser einen Ton von sich geben konnte, handelte es selbst, schnappte danach und rannte davon. Klebriger Sabber flog dem Fuyuda entgegen, der zunächst perplex hinterherstarrte. “Hoppla!”, gab er sich dann halb schockiert, halb belustigt, als der Typ ihn mit einem entsetzten Laut erschrak und im nächsten Atemzug dazu aufforderte, das Vieh einzufangen. Er hatte vollkommen recht, es war seine Schuld, schließlich war er die wiedergeborene Schuld in Person. Damals haute man ihm das Wort täglich um die Ohren, also musste das stimmen. Nun denn. Wie befohlen nahm auch er die Beine in die Hand und folgte den beiden eilig. Das zufällige Aufeinandertreffen entpuppte sich langsam zum spannenden Zeitvertreib. Und hey, die Hand mit allen Fingern war noch dran! Kurz darauf strauchelte Yoru, als vor ihm ein betrunkener Kollege aus den Latschen kippte und er ihm geschickt ausweichen musste, aber abhängen ließ er sich nicht. Dann packte der Blonde den Flüchtigen am Nackenfell, um ihn an Ort und Stelle zu halten, brauchte man ersichtlich Kraft. Ein neuer Befehl hallte durch den Raum; er solle ihm gefälligst den heißbegehrten Snack wegnehmen, den er wohl nicht haben durfte. “Hey, Kumpel” Der Fuyuda ging vor dem zappelnden Wesen in die Hocke und versuchte es zunächst einmal auf die sanfte Tour. “Dein Herrchen hat nicht das Okay gegeben. Wärst du so freundlich und gibst mir den Riegel zurück?” Natürlich wurden seine Worte gekonnt ignoriert und weiter fröhlich auf der Packung rumgekaut. Na schön, dann eben doch auf die harte Tour. Ohne Vorwarnung griff Yoru an die Lefzen und drückte zu. Eine wirkliche Ahnung, was er da gerade tat, hatte er keine. Das berauschte Wesen versuchte sich zu wehren, schüttelte den massiven Kopf hin und her, verspritzte Sabber über Sabber über den fiesen Mann, der ihm den Snack streitig machte. An das Aufgeben dachte Yoru aber ebenfalls nicht, er wollte nicht, dass es wegen ihm später an Magenschmerzen oder Schlimmerem litt. Als auch das nichts brachte, nahm er wieder eine aufrechte Haltung ein, machte einen Klammergriff um den Kopf, damit das Schütteln aufhörte und drückte erneut, stärker diesmal, auf die Lefzen. Sobald der Riegel aus dem Maul fiel, trat der Weißhaarige das Teil zur Seite und entfernte sich ebenfalls so schnell wie möglich. “Wow, was für ein Akt!”, lachte er triumphierend und wischte sich mit den Ärmeln durch Gesicht und Haar. Die Konsistenz vom Sabber könnte man beinahe für ein gutes Haargel halten, denn die feuchten Strähnen bleiben nach hinten liegen. “Sorry für die Umstände, Mann. Ich wollte dich echt nicht übergehen”, gab er schließlich zu und streifte den Speichel auch an den Hosenbeinen ab. Den versifften Riegel schob er mit einer Schuhspitze dem nächsten Betrunkenen entgegen. Guten Hunger!


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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptyDo 11 Jan 2024, 20:31

03 | @Yoru
Großer? Hatte man Hyun gerade ernsthaft Großer genannt?! Sein Augenwinkel zuckte "Alter, ich glaub es hackt. Nenn mich gefälligst nich Großer." Er würde dem Weißschopf gleich 'Großer' geben! Er korrigierte seine miserable Haltung, streckte den Rücken und drückte die Brust nach vorne, sodass er nun in voller Größe vor dem Fremden stand, nicht länger wie ein nasser Sack Reis. Auch, wenn er noch so sehr dreinblickte, als würde er dem Kleineren jeden Moment die Fresse polieren, er tat es nicht. Er hatte echt Besseres zu tun ... obwohl 'Besseres' in diesem Fall relativ war. Seine Pläne waren mindestens genauso dumm, wie die Idee, sich zu prügeln. "Pff, wenn du so scharf auf mein Elend bist, kannste auch gleich alles ham. Kann drauf verzichten." Hätte der Pan die Chance, würde er natürlich wählen, sich besser zu fühlen, anstatt noch länger in seiner eigenen, schlechten Laune zu versauern, doch die hatte er leider nicht. Wieso hatte noch keiner eine Magie erfunden, mit der man seine Gefühle auf Andere abschieben konnte? Das wäre mal was. "Same, Alter. Same." Irgendwie war es ganz nett, mal jemanden zu treffen, der das eigene Leben genauso sehr hasste wie man selbst. Es erweckte direkt ein wenig das Gefühl von Zusammengehörigkeit und war eine willkommene Abwechslung zu all den stets gut gelaunten, fröhlichen Strahlemännern und -frauen, die Hyun sonst so über den Weg liefen.
Vielleicht hätte der Blonde etwas sagen sollen, hätte die Chance ergreifen sollen, endlich innerhalb der Gilde Kontakte zu knüpfen. Er wusste, dass es schlauer wäre, sich endlich von Yui und Mary zu lösen und sich in seinem Kreis Leute zu suchen. Trotzdem entschied er sich, getrennte Wege zu gehen. Letztendlich war er eben doch ein Einzelgänger, der sich lieber um sich selbst kümmerte und darauf verzichtete, auf Andere zuzugehen. Doch das Schicksal - in Form eines verfluchten Vierbeiners - machte ihm einen fetten, roten Strich durch die Rechnung. Gerade war er gedanklich schon bei seinem Wodka-Date, im nächsten Moment hetzte er auch schon Chime hinterher, der alles daran setzte, seine unerlaubte Beute in Sicherheit zu bringen. Ihm dicht auf den Fersen war der Unbekannte, der das Ganze erst verschuldet hatte. Auch, wenn er es ihm lautstark befohlen hatte, wunderte es Hyun, dass der Kerl tatsächlich folgte. Eigentlich kam es ihm aber mehr als recht, denn so hatte er jemanden, der Jimmy den verfluchten Riegel aus dem Maul pflücken konnte. Dass das keine angenehme Aufgabe war, war ihm vollkommen bewusst, doch er wagte zu bezweifeln, dass die Laucharme seines Gegenübers es schaffen würden, den zappelnden Mischling festzuhalten. Auch die vor Sabber überlaufenden Kiefer ließen sich nur schwer von einander trennen, doch nach einigen Versuchen, die immer mehr wirkten wie ein Wrestling-Match, flatschte der bereits halb zerkaute Schokoriegel schließlich mit einem widerlich feuchten Geräusch auf den Boden. Kaum war dieser in sicherer Entfernung, entließ der Tättowierte Chime aus seinem Klammergriff.
Kaum hatte der Vierbeiner wieder Bewegungsfreiheit, wendete er sich seinem Herrchen zu. Laustark begann er, herumzumaulen. Er knurrte, bellte, honkte, quietschte und grunzte, seine Unzufriedenheit war nicht zu überhören. Leider stieß sein Gezeter auf taube Ohren. Nur einen Klaps auf den Hinterkopf und ein "Du kriegst gleich was Gescheites." bekam er. Blödes, herzloses Herrchen, hatte doch gar keine Ahnung wie es war, so qualvoll Hunger zu leiden!
Im Gegensatz zu seinem Gegenüber ignorierte der Pan die Sabberfäden, die sich nun kreuz und quer über seine Kleidung zogen, gekonnt. Er war es schließlich gewohnt. "Du hast Sabber innen Haaren, das is voll widerlich, man." Ob Hyun wohl genau aus diesem Grund seine schräge Frisur hatte? "Passt schon ... uhh, danke für die Hilfe. Hatte echt kein Bock, dass er mir den ganzen Boden vollkotzt. Schokolade verträgt er nicht." Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht gewesen, denn das letzte Mal, dass dieser einen Wischmop gesehen hatte, musste schon Wochen her sein. Eine Hand des Blonden verirrte sich an seinen Hinterkopf. "Uhm. Ich glaub ich bin dir was schuldig ..." Schweigen. Suchte Hyun gerade ein Schlupfloch in seiner eigenen Logik? Vielleicht. "Hab nich viel zu bieten tho ... ich kann höchstens meinen Einkauf teilen. Bock auf Kippen und Alk? Is echt geil bei existenziellen Kriesen." Er zuckte mit den Schultern, auf seinen Lippen war der Hauch eines Grinsens zu finden. Blickkontakt ließ sich vergeblich suchen, das war ihm dann doch zu peinlich. "Ansonsten hab ich nur Fertigsuppe und Hundefutter."


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Yoru

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BeitragThema: Re: Hyuns Zimmer
Hyuns Zimmer EmptySo 14 Jan 2024, 12:09

03 l @Hyun
Hm? Aber der war doch groß, was war denn ausgerechnet an dieser Bezeichnung so übel? Möglicherweise nannte ihn seine Mami so und er war deshalb dadurch getriggert. Nachvollziehbar, wenn das der Grund war. Das war wohl ein heftiger Abturner, den Yoru sicherheitshalber mal im Hinterkopf behielt. Wie auf Befehl korrigierte der Blonde seine Haltung, die nur noch größer und imposanter wirkte. Okay, das machte nun wirklich keinen Sinn. “Ist dir das Wort Riese vielleicht lieber?”, versuchte der Weißhaarige nach wie vor zu scherzen, nahm aber spielerisch Abstand und hob leicht schützend die Unterarme. Mann, wenn das so weiterging, erreichten die Mundwinkel des Grummelbärs bald die Kanalisation und irgendwann den Erdkern. Das kleine Schmunzeln eben war im Vergleich deutlich erfrischender. Der Fuyuda bildete sich ein, dass das Verziehen des Mundes seine Laune pushte, weshalb er sich darum bemühte, ihn oben zu halten, egal, wie es ihm in Wirklichkeit ging. “Wie großzügig von dir. Hier, nimm meine Begeisterung gleich mit - ich kann sie kaum für mich behalten." Der Kerl war schon ‘ne Nummer für sich. Während Yoru seinen eigenen Scheiß lustig verpackte, machte der andere keinen Hehl aus dem beschissenen Leben, stimmte sogar ohne Zögern zu. Es war mal eine angenehme Abwechslung, jemanden zu treffen, der das Dasein genauso sehr hasst wie man selbst. Leute waren immer geradezu darauf aus, das Atmen zu feiern und die Gene zu vererben. Bah, widerlich. Trotz der merkwürdigen Sympathie, hatte auch er nicht vor, Freundschaft zu schließen. Niemand sollte sich mit Abschaum wie ihm abgeben müssen. Also trat er entschieden zur Seite, um das ungleiche Duo vorbeizulassen.        
Witzigerweise änderte sich die Situation schlagartig, als der heißbegehrte Schokoriegel ins Spiel kam und das Wesen damit ohne Erlaubnis flüchtete. Nach einer kurzen, schnellen Jagd mit einem kleinen Hindernis, waren die beiden Magier mit festen Handgriffen jedoch dazu in der Lage, das Schlimmste zu verhindern und dem Vierbeiner wortwörtlich den Arsch zu retten. Dieser meckerte natürlich lauthals und kriegte sich erst wieder ein, als das Herrchen ihn noch einen Moment vertröstete. “Sag bloß!”, erwiderte Yoru künstlich schockiert und schnippte grinsend eine feuchte Strähne zurück, die wieder nach vorne fiel. Das war wirklich widerlich, aber kein Grund zum Ausrasten, die nächste Dusche regelte das problemlos. “Verstehe. Kein Ding, war schließlich meine Schuld.” Das schlechte Gewissen wäre ihm die nächsten Stunden sicherlich gehörig auf den Sack gegangen, wenn die beiden nicht so schnell reagiert hätten. Wäre aber sowas von verdient. Wieso musste er mit dem Riegel auch direkt vor der Nase herumwedeln? Dann blinzelte der Weißhaarige überrascht. Wieso war der Riese ihm etwas schuldig? Das verstand er nun wirklich nicht. Eigentlich gehörten ihm immer noch sämtliche Knochen gebrochen, das hätte echt schief gehen können. Und ja, er machte Unterschiede bei Mensch und … Wesen. Es war ihm völlig egal, wenn der betrunkene Kollege in der Ecke demnächst kotzen müsste, sobald er das durchweichte Teil samt fettem Speichel fraß. Dann, wenige Sekunden später, lud der Fremde ihn doch tatsächlich dazu ein, das Elend miteinander zu teilen. Hm. Der Gedanke an die Dusche rückte zwar mehr und mehr in den Vordergrund, aber wenn er jetzt ablehnt, würde er die Gelegenheit für ein späteres Treffen wahrscheinlich nie wieder bekommen. Der Grund wäre sozusagen abgelaufen. “Eine private Weltuntergangsparty? Klar, wieso nicht. Ich hätte auch noch Zeug da, falls nicht ausreichend. Mein Zimmer ist dahinten." Eine vage Wegbeschreibung. Ob man jetzt einen kleinen Zwischenstopp einlegte oder vielleicht nachher daran vorbeilief, überließ Yoru dem Tätowierten.

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