Datenblatt
Wayne Belmont
Name: Wayne Belmont
Spitzname: ---
Geburtstag: 23.Juli
Alter: 18 Jahre
Gilde: Fairy Tail
Magierrang: C-Rang
Position: ---
Geburtsort: Nordfiore - Oak Town - abgelegener Gutshof
Wohnort: Ostfiore - Magnolia Town - Gildenhaus von Fairy Tail
Volk: Dhampir
Gildenzeichen: Unterseite linker Unterarm
Größe: 176cm
Gewicht: 72kg
Haarfarbe: dunkelblau
Augenfarbe: rot
Erscheinungsbild
Aussehen: Wayne ist ein schlanker junger Mann mit der für Dhampire typischen, kreidebleichen Haut. Ein gesundes Maß an sichtbarer Muskulatur deutet auf ausgiebiges körperliches Training seitens des Jungmagiers hin. Verblichene Narben, die wegen des weißen Teints des Jägers kaum auffallen, sowie die für Axtkämpfer üblichen Schwielen an den Händen weisen Wayne aufmerksamen Beobachtern gegenüber als leidgeprüften Krieger aus.
Waynes Gesicht zeigt scharfe, markante Züge, die überwiegend dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Ein Mangel an Falten sowie non-existenter Bartwuchs lassen den Nordfiorer ein wenig jünger aussehen, als er eigentlich ist. Waynes Gesicht bleibt vor allem wegen seiner großen, roten Augen im Gedächtnis; seine Adlernase, seine schmalen Lippen und sein kantiges Kinn hingegen fügen sich unauffällig zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Waynes Haupthaar besteht aus einer dunkelblauen Mähne schulterlanger Strähnen, die der Waidmann oft zu einem unordentlichen Zopf zurückbindet; nichtsdestoweniger wird sein linkes Auge meistens verdeckt.
Kleidungsstil: Waynes Alltagskleidung besteht aus schwarzen Stiefeln, einer grauen Hose, sowie einem schwarzen Mantel mit ledernen Aufnähern und Verzierungen aus Messing. Allen drei Kleidungsstücken ist ihr Alter und ihre Abnutzung deutlich anzusehen; Dellen im Metall und Risse im Stoff weisen zudem auf knapp überstandene Kämpfe hin, die ihr Besitzer über einen längeren Zeitraum durchlitten haben muss. Jenseits seiner Alltagskleidung verfügt Wayne nur über ein paar Unterkleider und einige Fetzen für die Nacht und seine Freizeit. Da der Monsterjäger in einfachen Verhältnissen groß wurde und zudem viel Zeit auf der Straße verbrachte, macht sich Wayne insgesamt wenig aus Mode und hält es überdies für ziemlich dekadent, allzu viel Geld für Dinge auszugeben, die einen eigentlich nur warm zu halten haben. Es ist insofern auch kein Wunder, dass Wayne wenig auf Accessoires gibt.
Besondere Merkmale: Zur Identifizierung des Jungmagiers dienen vor allem die Farbe seiner Augen und Haare, seine Narben und Schwielen, sowie seine leicht verlängerten Eckzähne und unnatürlich spitzen Ohren. Zudem erwischt man Wayne oft mit tiefen dunklen Ringen unter den Augen.
Charakter
Benehmen: "Einsamer Wolf" - pragmatisch, geheimnisvoll, ernst, distanziert, kühl, ungeschickt, schüchtern, kampflüstern. Generell ist Wayne ein schweigsamer und privater junger Mann, der Fremde üblicherweise mit Höflichkeit behandelt, jedoch selten aktiv auf andere zugeht. Seine ruhige und wortkarge Art wird von seinen Mitmenschen dabei oft ganz unterschiedlich interpretiert - viele Frauen halten sie für mysteriös und anziehend, Männer und Skeptikerinnen dagegen sehen in ihr ein Zeichen für Arroganz. In Gruppen agiert sie als das Merkmal eines vermeintlichen Spielverderbers und lassen Wayne als jemanden auftreten, der entweder kein Interesse an seinen Mitmenschen hat, oder keine Freude über Gesellschaft allgemein verspürt; in Kooperation mit Kollegen indes fungiert sie als Gegengewicht und Anker, das stürmischere Gemüter aufwiegt und eine Gruppe auf Kurs und am Boden hält. Abweichungen von dieser allgemeinen Charakterisierung bestätigen die Regel: wie jeder andere Mensch ist Wayne sehr seiner Gefühlslage unterworfen und kann so wie andere auch aufbrausen und Freude und Humor zeigen, von zwei allzu menschlichen Eigenheiten des Dhampirs ganz zu schweigen. Wayne ist nämlich erstens trotz all seiner anderen Eigenschaften immer noch ein ziemlich junger Zeitgenosse, der dementsprechendes soziales Ungeschick genauso an den Tag legen kann wie Naivität, Unschuld, Besserwisserei und Kurzsicht. Zweitens zeigt Wayne vor allem im Kampf eine leidenschaftliche, fast schon blutrünstige Ader, die auf manche furchteinflößend und monströs wirkt, andere hingegen schlicht vermuten lässt, dass Wayne eben für die Schlacht geboren wurde und nur unter fatalen Umständen wahres Glück finden kann.
Persönlichkeit: Wayne ist ein Paradebeispiel für den Typ Mensch, der ein zerrüttetes Inneres mit einer frostigen Fassade zu kaschieren versucht (obgleich nicht bewusst). Seine tragische Vergangenheit hat ihn zu einem verbitterten und tief betroffenen jungen Mann heranwachsen lassen, der Schwäche nur ungern zeigt und verzweifelt an dem vermeintlichen Fetzen Menschlichkeit hängt, den ihm die Welt noch nicht geraubt hat. Tatsächlich jedoch ist Waynes kindliche Menschenliebe und sein Mitgefühl für andere nicht bloß ein Sandkorn, sondern ein fester, tief im Herz des Magiers verwurzelter Kern, dessen Einfluss er sich in den seltensten Fällen entziehen kann. Man kann Wayne insofern problemlos als waschechten Philanthropen bezeichnen, der seine Mitmenschen nur ungern leiden sieht, vor allem für Kinder eine enorme Schwäche hat, und am Ende des Tages eigentlich bloß ein glückliches und friedvolles Dasein fristen möchte. Letzteres verwehrt sich Wayne jedoch selbst, da er weiterhin immense Schuldgefühle ob der (vermeintlichen) Schicksale seiner Schwester und seines Mentors hegt und auch deshalb seine einzige Daseinsberechtigung im Kampf gegen die Kreaturen der Nacht sieht.
Vorlieben: Kämpfen, Training, Hausmannskost, Waffen, Camping, Bücher, Süßigkeiten, Tierkinder, Schneeballschlachten, gutes Schuhwerk
Abneigungen: Monster (insb. Vampire), Aufdringlichkeit, Haute Cuisine, Sonnenbrand, Aufmerksamkeit, Hausarbeit, Hygiene, Mode, Verbrecher
Ziel: Akut möchte sich Wayne lediglich in seiner Gilde einleben und seine noch überschaubaren arkanen Fähigkeiten ausbauen, sowie mehr Erfahrung im Kampf gegen andere Zauberer und so viele verschiedene Monster wie möglich sammeln. Langfristig trachtet der Jäger danach, den vermeintlichen Mörder bzw. Vampirmeister seiner Schwester zu töten und Lilysa selbst entweder von ihrem Vampirismus zu heilen, oder sie aber von ihrem Leid zu erlösen. Sollte Wayne diese Konfrontation überleben, plant der Jungmagier weiter durch die Welt zu ziehen und bis an sein absehbares Lebensende so viele Monster zu erlegen wie nur möglich. [Weiterhin wird es Waynes Ziel sein müssen, die Rachepläne seines ehemaligen Mentors zu überleben und mit der Wahrheit um die Verwandlung seiner Schwester zurechtzukommen. Schließlich sollte der Jungmagier eines Tages aktiv versuchen, einerseits inneren Frieden zu finden und andererseits nicht Verzweiflung, Apathie und Lebensmüdigkeit anheim zu fallen.]
Fertigkeiten
Stärken:#Monsterwissen# Wayne verfügt über ein umfangreiches Fachwissen, was die Anatomie und Gewohnheiten etlicher magischer Kreaturen angeht. Sein Wissen über Vampire ist besonders umfassend, aber auch über andere Untote weiß Wayne hervorragend Bescheid. Andere mythische Existenzen sind Wayne derweil umso besser bekannt, je eher sie eine Bedrohung für die Menschheit darstellen, was z.B. bedeutet, dass sich Wayne wesentlich besser mit Dämonen als mit Engeln oder Stellargeistern auskennt.
#Berufsjäger# Nach dreijähriger Ausbildung ist Wayne ein umfassend gebildeter Jäger, der nicht nur untote Kreaturen, sondern auch Tiere relativ zuverlässig erjagen kann. Außerdem besitzt er umfangreiche Kenntnisse in Sachen Überlebenskunst, dem Bau von Fallen, und so weiter. Da Wayne zudem viele Jahre auf der Straße verbracht hat, kann er seine Fähigkeiten nicht nur in der Wildnis, sondern auch in Siedlungen und Städten gewinnbringend einsetzen.
#Kooperativ# Waynes kühle Fassade lässt es nicht vermuten, aber der junge Jäger ist ein relativ umgänglicher Zeitgenosse und vor allem ein äußerst verlässliches Teammitglied. Dazu verfügt er über ein gut ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und wenig blendenden Stolz, sodass sich eine Zusammenarbeit mit dem Jungmagier als relativ einfach gestaltet, wenn das erste Eis einmal gebrochen ist.
Schwächen:#Fachidiot# Wayne hat Zeit seines Lebens keine umfangreiche Schulbildung genossen, auch wenn er seiner Schwester und seinem Mentor ein Mindestmaß an Allgemeinwissen verdankt. Andere Themen wie Physik, Geografie, Geschichte und Ähnliches sind Wayne hingegen völlig fremd.
#Unzivilisiert# Da Wayne wenig Zeit in wirklicher Zivilisation verbrachte, kennt sich der Jungmagier wenig in Sachen Etikette aus. Außerdem ist er sozial recht ungeschickt und ist z.B. schlecht im Argumentieren, Täuschen und Flirten.
#Traumatisiert# Seine Vergangenheit hat Wayne nicht unbedingt zu einem selbstsicheren Menschen geformt. Die Traumata seiner Kindheit und Jugend suchen ihn so weiterhin in verschiedenen Formen heim. Dazu gehören neben chronischer Schlaflosigkeit insbesondere große Unentschlossenheit und Wankelmut - manchmal ist der Jungmagier übermäßig kalt, mal agiert er viel zu hitzköpfig; mal ist er stur und tut selbstsicher, mal ist er unentschlossen und folgt einfach den Launen seines Umfelds; und so weiter. Zusätzlich verschlimmert werden diese Angriffspunkte naturgemäß durch das junge Alter des Waidmanns.
#Amateur-Trinker# Wayne verträgt Alkohol ungemein schlecht und wird entsprechend schnell betrunken bzw. leidet unter heftigen Katern.
Inventar:#Sarg# Statt eines Seesacks oder eines großen Rucksacks führt Wayne sein Reisegepäck gern in einer großen Kiste mit sich, die verdächtig nach einem Sarg aussieht, dessen Größe allerdings geradeso für einen jungen Erwachsenen reichen würde. Dank gepolsterter Schultergurte und kleiner Räder kann der vermeintliche Sarg getragen oder gezogen werden. Darüber hinaus dient Wayne sein Gepäck auch zum Ausdauertraining, weshalb man den Jungmagier oft mit seinem Sarg auf dem Rücken joggen sehen kann.
#Waffenzubehör# Um seine aktuell einzige Waffe - ein verschlissenes Beil, das ihm sein vermeintlich getöteter Lehrmeister dereinst schenkte - in bestmöglichem Zustand zu halten, trägt Wayne allerlei Krimskrams mit sich herum, der der Pflege der Waffe dienen soll. Dazu gehören etliche schützende Öle für Holz und Eisen genauso wie Lappen und Lumpen aus Stoff und Leder, die längst allesamt vor Dreck und Blut stehen. Minimal besser ist es um die Scheide für das Axtblatt und die Gurte bestellt, mit denen Wayne seine Waffe stets an der Hüfte trägt. Was davon sich nicht im aktiven Dienst befindet, führt der Monsterjäger in einer vollgestopften Handtasche bei sich.
#Haarband# Ein spezielles Erinnerungsstück stellt für Wayne sein rotes Haarband dar, bei dem es sich auf den ersten Blick bloß um eine grob gewebte Kordel aus amateurhaft gefärbtem Stoff handelt. Das Accessoire war jedoch ein selbstgemachtes Geschenk seiner Mutter an die Schwester, die es ihrem Bruder später vermachte, als dessen Haare immer länger wurden und sich keiner der beiden einen vernünftigen Haarschnitt leisten konnte. Für Wayne repräsentiert das Band insofern die Opferbereitschaft seiner Schwester, für die er sich einerseits bedanken will, und die er andererseits auch anderen zukommen lassen möchte.
Umfeld
Familie
Wayne hat bis auf seine Schwester Lilysa keine nennenswerte Familie mehr, und selbst zu dieser seiner einzigen lebenden Verwandten ist der Kontakt abgebrochen, nachdem sie ihren Bruder in einen Vampir verwandeln wollte.
Name: Lilysa Belmont
Alter: 23 Jahre
Beziehung: Schwester
Beschreibung: Waynes ältere Schwester Lilysa ist die wohl wichtigste blutsverwandte Bezugsperson des jungen Monsterjägers - oder sie war es zumindest. Nach dem Tod der restlichen Belmont-Familie kümmerte sich die damals Elfjährige ganz allein um den Knaben, und das obwohl sie noch Jahre später jede Nacht elende Alpträume plagten. Diese wiederum endeten, genauso wie ihre Beziehung zu ihrem Bruder, als sie im Alter von achtzehn Jahre die Liebe ihres Lebens kennenlernte und sich von ihm in einen Vampir verwandeln ließ. Seitdem befindet sich Lilysa auf der Jagd nach den Mördern ihrer Familie; ihre Sorge um Wayne beschränkt sich dabei auf die wage Hoffnung, dass der Junge mittlerweile gelernt haben sollte, auf sich selbst aufzupassen.
Freunde
Aktuell gibt es niemanden, den Wayne als Freund bezeichnen würde. Sein Mentor Abram Helsing hätte vor dessen "Tod" womöglich in diese Kategorie gepasst, doch selbst damals waren die beiden weniger Freunde, als vielmehr so etwas wie Großonkel und -neffe gewesen. [Anzumerken ist, dass Wayne zwar glaubt, sein Mentor wäre vor kurzer Zeit gestorben, doch in Wahrheit überlebte der alte Jäger die Abschlussprüfung seines Schützlings, obgleich er nunmehr selbst ein Vampir ist. Seine Verwandlung hat Abram übrigens extrem wechselhaft und menschenverachtend werden lassen, was eine Wiedervereinigung mit seinem Schützling entsprechend konfrontativ ausfallen lassen würde.]
Name: Abram Helsing
Alter: 89 Jahre
Beziehung: Lehrmeister, Ziehonkel
Beschreibung: Für Wayne war der alternde Monsterjäger nicht nur ein gleichermaßen strenger wie fairer Lehrmeister, sondern seit dem Tod seines Vaters und Großvaters auch seine erste, echte männliche Bezugsperson. Für Abram selbst war die Beziehung zu Wayne hingegen nichts weiter als Mittel zum Zweck - auch nach seinem Tod sollten sein Wissen, sein Schmerz und sein Rachewunsch fortbestehen, damit vielleicht doch irgendwann der Tag kommen mag, an dem kein einziges Gezücht der Nacht mehr auf Erden wandelt. Insofern ist es eine wahre Ironie des Schicksals, dass Abram im Zuge von Waynes Abschlussprüfung selbst zum Monster wurde, das aktuell von wenig mehr träumt, als seinem unfähigen Protegé den dürren, bleichen Hals umzudrehen.
Feinde
Außer dem Vampir, der seine Schwester "verführt" und verwandelt hat, kennt Wayne aktuell keine konkreten Feinde. Besagtes Monster will der Jungmagier jedoch dringend zur Strecke bringen, damit nicht noch mehr Unschuldige Leid durch ihn erfahren müssen. Jenseits dessen betrachtet Wayne ganz allgemein jedwedes Gezücht der Nacht als Feind.
Name: Rook Bates
Alter: 27 Jahre
Beziehung: Schwager
Beschreibung: Der Freund und Macher von Waynes Schwester Lilysa ist der aktuell größte Feind des Monsterjägers, und das obwohl Rook und der Jungmagier so Einiges miteinander gemein haben. Hierzu zählt vor allem der Umstand, dass Rook seine Familie an einen hungrigen Vampir verlor, oder besser gesagt eine Vampirin, die den jungen Mann unbedingt in ihren "Sohn" verwandeln wollte. Glücklicherweise konnte Rook recht schnell aus den Fängen der Verrückten entkommen, woraufhin er auf Lilysa traf, deren Liebe viel zur Heilung seines Traumas beitrug... Zumindest zu Beginn ihrer Beziehung. Seit ihrer Verwandlung entwickelt Lilysa nämlich eine immer heftigere Obsession mit der Rache an den Mördern ihrer Familie, was die "Ehe" der beiden stark belastet.
Gilde
Wayne ist erst seit kurzem Teil von Fairy Tail, weshalb er noch keine nennenswerte Beziehung zu seiner Gilde pflegt. Insgesamt wirkt die Gesellschaft allerdings etwas arg chaotisch auf den Jägersmann, weshalb er sich noch nicht vollends sicher ist, ob sein Beitritt eine gute Idee war. Andererseits mag Fairy Tail so durcheinander sein, wie es möchte, seinem eigentlichen Ziel - mit der Heilerin Ariadne Saint-Claire Kontakt aufzunehmen - steht dies kaum im Wege.
Geschichte
Bis zu seinem sechsten Lebensjahr verbrachte Wayne eine ruhige, freudige und unbescholtene Kindheit auf dem Hof seiner Eltern im entlegenen Norden von Fiore. Als der damals schon überaus neugierige Junge jedoch eines Abends lange von Zuhause fortblieb und gemeinsam mit seiner Schwester, die ausgeschickt worden war, um den Knaben zu finden, nichtsahnend auf den elterlichen Hof zurückkehrte, da ereignete sich die erste der drei großen Tragödien, die Waynes Leben fortwährend prägen sollten: Anstatt eines warmen, liebevollen Zuhauses erwartete die beiden Kinder nämlich ein blutverschmierter Tatort. Sämtliche Tiere des Gutshofs, ebenso wie Mutter, Vater, Großeltern und das jüngste Mitglied der Familie, waren von etwas - oder jemandem - aufs Übelste zugerichtet, entstellt und getötet worden.
Dass Wayne im Angesicht der Schrecken jener Nacht nicht augenblicklich der Verzweiflung anheim fiel, war vor allem seiner Schwester Lilysa zu verdanken. Das clevere junge Mädchen schirmte seinen Bruder erfolgreich vor den schlimmsten Bildern ab und vermochte es sieben lange Jahre über, für das eigene und das Wohl des Jungen zu sorgen. Über diese Zeit hinweg erfuhren die beiden zwar, dass es wohl eine Schar hungriger Vampire war, die ihre Familie ermordet hatte, doch auch diesen Umstand vermittelte Lilysa ihrem Bruder auf eine derart einfühlsame und vorsichtige Weise, dass Wayne zumindest kurzzeitig dazu in der Lage war, die Tragödie um das Schicksal seiner Lieben wie einen bloßen Unfall zu verarbeiten, anstatt in Hoffnungslosigkeit und Rachegedanken zu zergehen.
Während Wayne in dieser Zeit vor allem von seiner Schwester abhängig war und sich deshalb schwor, möglichst schnell erwachsen zu werden und seiner geliebten Lilysa eines Tages das verwöhnte Leben zu bescheren, das sie seiner Meinung nach verdient hatte, geriet das Mädchen mit den Jahren unter immer größeren Druck. Anders als ihr Bruder träumte die junge Frau nämlich von wenig mehr als davon, die Mörder ihrer Familie zur Strecke zu bringen. Das Wohl ihres Bruders zu gewährleisten empfand sie als schwerwiegende Bürde, die sie zum Teil gern schulterte, der sie sich teils jedoch auch unfair ausgesetzt sah. Darüber hinaus fiel es Lilysa immer schwerer, ihren Bruder und sich vor den Gefahren der Welt zu schützen, insbesondere da das Straßenmädchen immer mehr zu einer hübschen und begehrenswerten jungen Frau heranwuchs.
Gute sieben Jahre nach der ersten kam es so schließlich zur zweiten Tragödie in Waynes Leben, die der Junge selbst folgendermaßen beschreiben würde: Anders als er war seine Schwester nicht dazu imstande gewesen, das Schicksal ihrer Eltern auf sich beruhen zu lassen, weshalb sie jahrelang im Geheimen Nachforschungen über Monster im Allgemeinen und Vampire im Besonderen angestellt hatte. Im Zuge dieser Nachforschungen war ein uralter Vampir auf das Mädchen aufmerksam geworden, hatte das unschuldige Kind verführt und ihm schließlich den Fluch des Unlebens aufgezwungen. Das, wozu seine Schwester geworden war, hatte es sich anschließend gemeinsam mit seinem Meister in den Kopf gesetzt, auch Wayne in einen Vampir zu verwandeln, doch der Junge schaffte es mit Mühe, Not und allem Glück der Welt geradeso, diesem Schicksal und seinen beiden Häschern zu entkommen, woraufhin er zwei Jahre in ungeahnter Einsamkeit verbrachte.
Ganz so, wie Wayne es sich erinnert, ist es allerdings nie gekommen. Ja, seine Schwester hatte insgeheim die Umstände des Endes ihrer Familie erforscht, und ja, dabei war ein Vampir auf sie aufmerksam geworden. Besagter Vampir war allerdings keine vier Jahre älter als das Mädchen selbst, und er verführte es auch nicht, sondern die beiden verliebten sich ineinander. Ihre Verwandlung war überdies einzig und allein Lilysas Entscheidung gewesen, da ihr Liebster erst vor Kurzem verwandelt worden war und sein neues Dasein mehr für einen Fluch denn Segen hielt. Lilysa hingegen sah in einem ewigen Leben als mächtige Vampirin die perfekte Chance, sich nicht nur persönlich an den Mördern ihrer Eltern zu rächen, sondern auch ihre Zuneigung zu ihrem Bruder zu retten. Die letzten Jahre über hatte sie nämlich selbst festgestellt, dass sie in dem Jungen mehr und mehr eine immense Belastung sah, die ihr die Kindheit stahl und sie daran hinderte, sich zu entfalten und über den Verlust der Familie hinwegzukommen. Als Unsterbliche würde jedoch sämtlicher Zeitdruck von ihr abfallen, schließlich hätte sie eine wortwörtliche Ewigkeit, um ihren Bruder zu beschützen, eine neue Beziehung zu ihm aufzubauen, und gleichzeitig Rache zu nehmen und sich sogar zu verlieben. Aus all diesen Gründen hatte Lilysa ihrem Bruder auch angeboten, ihn zu verwandeln - was der verstörte Junge allerdings kaum verstand, vor allem weil besagtes Angebot in demselben Atemzug ausgesprochen wurde, mit dem seine Schwester ihm erklärte, dass sie sich in einen Vampir verliebt und sich sogar selbst in einen verwandelt hatte!
Verwirrt, geschockt und tief traurig über das vermeintliche Schicksal seiner Schwester war Wayne also mit kaum dreizehn Jahren völlig allein auf der Welt. Es dauerte elf Monate, bis der Junge über diesen Umstand hinwegkam, elf Monate, in denen er sich von jedweder Zivilisation fernhielt und wortwörtlich seine Wunden leckte. Während Waynes Flucht, bei der es auch zu einer kleinen Rangelei mit seiner Schwester gekommen war, hatte der bis dato magielose Knabe nämlich aus Versehen einige Tropfen Vampirblut geschmeckt, die ihn nun nicht nur andauernd schwere Fieberanfälle durchleiden ließen und ihm kurzfristig den Geschmack für handelsübliche Nahrung verdarben, sondern ihm auch die Gabe der Zauberei verliehen. Letzteres traf Wayne natürlich völlig unvorbereitet, was ein weiterer Grund dafür war, warum sich der Knabe erst kurz nach seinem vierzehnten Geburtstag erstmals wieder unter Menschen traute. Was dabei sein Ziel war, das wusste der Junge damals selbst nicht so genau: Rache für seine Familie? Die Erlösung seiner Schwester, notfalls mit Gewalt? Der Mord an seinem teuflischen pseudo-Schwager? Oder doch eine schmachvolle Rückkehr in ein normales Leben, erfüllt von der Furcht, eines Tages erneut von Monstern heimgesucht zu werden?
Zumindest Letzteres kam für Wayne nicht infrage, weshalb er sich alsbald dem Studium übernatürlicher Kreaturen verschrieb. Jede Sekunde, die der Knabe nicht schlief oder sein täglich Brot mit einfachen Arbeiten verdiente - Diebstahl kam für den aufrichtigen Jungen niemals infrage - widmete er so dem Lernen und dem Training, um eines Tages womöglich schlau und stark genug zu sein, einen Plan für seine Zukunft schmieden und diesen auch in die Tat umsetzen zu können.
Zwei Jahre nach der Trennung von seiner Schwester traf Wayne schließlich denjenigen Menschen, der sein weiteres Leben grundsätzlich verändern sollte: Abram Helsing. Der rachsüchtige Veteran und Zauberer hatte sein Leben schon vor Dekaden dem Kampf gegen alles verschrieben, was übernatürlich und menschenfeindlich war, sah sich mittlerweile jedoch vom Alter in den Ruhestand getrieben. Unwillig, seinen Kampf einfach so aufzugeben, hatte er sich auf die Suche nach einem Protegé begeben - und Wayne, der nicht nur das magische, sondern auch das blutrünstige Potential eines waschechten Monsterjägers in sich barg, schien der perfekte Kandidat für diese Rolle. Erneut fernab jedweder Zivilisation unterrichtete Abram den Jungen deshalb in der Zauberei und im Kampf gegen Vampire, Werwölfe, Wendigos und vielerlei andere Monster, ganz zu schweigen davon, dass er Wayne sein plötzliches magisches Talent und seine damit verbundene neue Natur offenbarte: Das geschluckte Blut seiner frisch verwandelten Schwester, die Fieberanfälle in den Wochen danach, seine für andere offensichtliche physische Wandlung... alle waren sie deutliche Zeichen dafür, dass Wayne mittlerweile kein Mensch mehr war, sondern etwas gänzlich anderes. Anstatt dieses Schicksal jedoch zu beweinen, sollte Wayne in seinen neuen Fähigkeiten eine Chance sehen: Als Dhampir würde er viele Jahre lang, viele mehr als sein Mentor, auf die Jagd gehen können, und das auch noch mit den Stärken und Fähigkeiten seiner größten Feinde und ganz ohne ihre Schwächen.
Hier anzumerken ist erneut, dass Abrams Theorie bezüglich Waynes Natur ebenso unwahr ist wie die Annahme des Jungen, seine Schwester sei von ihrem Macher verführt worden. Tatsächlich wurde Wayne nämlich als Dhampir geboren bzw. in jüngsten Jahren dazu gemacht, wobei die genauen Umstände selbst seiner Schwester Lilysa nicht ganz klar sind. Fakt ist, dass letztere bereits früh während ihrer Recherchen zum Angriff auf ihr Elternhaus herausgefunden hatte, was Wayne war - die äußeren Merkmale hierfür waren damals vorhanden gewesen, ja, aber erst das Erwachen von Waynes Magie ließ sie so deutlich wie heute zutage treten. Lilysa verschwieg ihrem Bruder diese Entdeckung allerdings, da sie weder, dass sich ihr damals noch sehr junger Bruder wie ein Monster fühlte, noch sollte der Knabe auf dieselbe Idee kommen, zu welcher sie gelangt war: Dass seine Natur etwas mit dem Vampirangriff auf das Elternhaus der beiden Belmonts zu tun haben könnte. Der wahre Grund für Waynes Fieber und das plötzliche Auftauchen seines magischen Talents waren insofern auch keine Symptome einer spontanen Wandlung zum Dhampir, sondern schlicht und ergreifend natürliche Folgeerscheinungen der traumatischen Ereignisse jener Nacht vor zwei bzw. fünf Jahren aus heutiger Sicht.
Nichtsdestotrotz verbrachte Wayne drei Jahre bei seinem Mentor und verinnerlichte alles, was der weise Krieger in seiner Zeit als Jäger gelernt hatte. Am Ende dieser Lehre kam es jedoch zum Zwist zwischen Meister und Schüler, als sich die dritte große Tragödie des Lebens des Jungmagiers ereignete: Für die vermeintlich letzte gemeinsame Jagd und Waynes Meisterprüfung hatte sich Abram nämlich ein großes Vampirnest ausgesucht, das die beiden Jäger zunächst auch erfolgreich dezimierten. Kurz vor seinem endgültigen Erfolg traf das Duo jedoch auf ein kürzlich verwandeltes Vampirmädchen, das Wayne rein äußerlich an seine Schwester erinnerte und das zudem keinerlei Verständnis für seine Lage zeigte. Während Abram darauf beharrte, dass Wayne das Kind tötete, und der Jungmagier selbst zauderte, stürzte sich ein halbtoter Vampir auf Abram und verwundete den Veteranen tödlich. In seiner Wut erledigte der Alte nicht nur seinen Angreifer und das Mädchen, sondern er verfluchte auch seinen einzigen Schüler und wünschte sich lauthals, den schwachen und unfähigen Jungen niemals getroffen zu haben.
Die nächsten Monate haderte Wayne arg mit seinem Schicksal, doch erneut weigerte er sich, sein Leben, ganz zu schweigen von seiner Ausbildung, einfach so wegzuwerfen. Sein Verstand sagte ihm, er solle sich allein auf die Reise machen und fortan einsam durch die Nacht streifen auf der Jagd nach weiteren Monstern, vor denen die Menschheit geschützt werden musste. Sein Herz allerdings argumentierte, dass er auf diese Weise nur genauso verbittert und zornig werden würde wie sein Mentor, und dass er sich seinen Pfad irgendwo zwischen dem Guten und der Rache bahnen musste. Hin- und hergerissen kamen Wayne schließlich Gerüchte über eine Heilerin und Ärztin zu Ohren, die sich als "Saint of Life and Death" genauso mit dem Leben wie dem Unleben auskennen soll. Ergriffen von der leisen Hoffnung, vielleicht eines Tages in den Besitz eines Heilmittels für den Vampirismus seiner Schwester gelangen zu können, pilgerte Wayne nach Magnolia Town und bewarb sich bei Fairy Tail, der Gilde der besagten Heilerin, um eine Beziehung zu der kauzigen Frau aufzubauen. Zuvor gilt es allerdings, das Vertrauen der Gruppierung zu gewinnen, wofür Wayne wiederum nichts anderes übrig bleibt, als dem "Chaostrupp von Magnolia" vorübergehend seine Stärke zu leihen...
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