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 Shirotsume - Umland

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Lorelai

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BeitragThema: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyDi 4 Apr 2023 - 12:18


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Ortsname: Shirotsume - Umland
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Das Umland Shirotsumes zeichnet sich aus durch satte, grüne Wiesen und Wälder. Je weiter man sich in den Norden begibt, desto unebener und bergiger wird das Gelände. Die Umgebung ist für keine besonderen Vorkommnisse bekannt, allerdings gibt es auch hier ab und an manch Wegelagerer, welche Reisende oder Händler überfallen wollen. Shirotsume ist nicht weit und je nach Lage kann man das ehemalige Herrschaftsgut, welches nur mehr eine Ruine ist, bereits aus der Ferne erkennen.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Lorelai

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyDi 4 Apr 2023 - 12:52

Beginn C-Rang Quest: Zu Stein erstarrt

[ 1 | 10 ]

Ein zauberhafter Tag! Magisch.. wundervoll und erheiternd. So wie auch die letzten Tage so sagenhaft schön waren. Die glückselige Ausstrahlung der jungen Frau schien ansteckend zu sein, denn wen auch immer sie so zufrieden und fröhlich grüßte, kam nicht ohnehin, diese Freundlichkeit zu erwidern. Noch immer war die Fremde aus dem Ausland ein bunter Hund in Shirotsume, doch die Bewohner hatten schnell bemerkt, dass es sich bei Lorelai, wie sie sich nannte, um eine nette Person handelte. Hier im Königreich Fiore war die Andersartigkeit relativ normal, weswegen auch kaum jemand allzu überrascht darüber war, dass die Rosahaarige eine Art Medium für die Geister der Verstorbenen war. Natürlich war es etwas schauderhaft, aber Lorelai hatte von ihren guten Absichten und ihrem herzlichen Gemüt überzeugt. Es war der erste Ort, an welchem sie sich zuhause und willkommen fühlte. Das Glück war ihr hold, die Anstrengungen der letzten Jahre hatten sich ausgezahlt. Und seit ein paar Wochen hatte sie den ersten Schritt in ein neues Leben mit einer kleinen Wohnung in diesem herzallerliebsten Städtchen gemacht. Shirotsume war ein wundervoller Ort!

Glückselig flanierte die Magierin mit dem langen, rosafarbenen Haar und der traditionell anmutenden Kleidung also durch das Dorf, um sich im Zentrum mit einem anderen Magier zu treffen. Lorelai wollte helfen! Die armen Dorfbewohner machten sich große Sorgen, denn seit einiger Zeit schien es im Wald Steinstatuen zu geben, welche ein faszinierend detailliertes Abbild von Menschen darstellten. Sie selbst hatte diese Statuen noch nicht gesehen, doch sie bereiteten den Leuten große Sorgen. Es hieß, dies sei die Machenschaft einer Medusa. Doch Lorelai hatte keine Angst. Sie hegte eine unbeschreibliche Faszination für übernatürliche Wesen und versprach den Leuten der Gemeinde, sich das anzusehen. Ein weiterer Magier käme zur Sicherheit hinzu, darüber freute sich die junge Frau. Ihresgleichen zu treffen war mit einer der Gründe, warum sie nach Fiore gegangen war.

Sorgfältig prüfte die Dame ihre Talismane, damit sie auch alles bei sich hatte, was sie für diesen Auftrag brauchte. Armbänder mit Anhängern daran, Ketten mit Medaillons und ein Fußkettchen mit einem Ornament daran. Es würde also alles gut gehen. Zufrieden sah Lorelai sich um und erkannte bereits in der Ferne, dass jemand in ihre Richtung ging. Und zwar wirklich aus der Ferne, doch das tat der Sache keinen Abriss, denn: Diese Frau war so dermaßen groß, dass die Leute sie mit offenen Mündern anstarrten. Ein Horn prangte aus ihrer Stirn und das Haar war eindrucksvoll grün. „Oh, welch imposante Erscheinung!“, stieß Lorelai begeistert hervor und faltete andächtig die Hände. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung und sie hoffte inständig, dass diese atemberaubende Frau ihre Partnerin sein würde. Sie strahlte die Fremde förmlich an und als diese nah genug war, um sie zu hören, legte sie ehrfürchtig ihre Hände an die Brust. „Ich bin überwältigt! Bravo!“ Ein kleiner Applaus folgte. Tatsächlich. „Wie groß seid Ihr? Nein! Sagt es nicht.. ich möchte schätzen..“ Nachdenklich legte sich Lorelai den Zeigefinger ans Kinn und musterte die Oni. „Na gut, hier meine Schätzung: Drei Meter?


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyMi 5 Apr 2023 - 15:42

Post 1/10

Wenn man jemanden in einer Menge auffällig nennen wollte, dann war es vermutlich Zani. Dabei machte sie nicht einmal etwas, dass die Aufmerksamkeit der Leute um sie herum auf sich ziehen sollte. Sie…lief einfach nur. Wie eine ganz normale Oni, die eben ein paar Köpfe über allen anderen türmte. Jaaaa, vielleicht war es ihre Körpergröße, die all die Blicke der an ihr vorbeiziehenden Personen auf sich zog. Ein Fakt, der ihr nicht nur in diesem Dörfchen aufgefallen war. Oben im Norden, in Kaiso, war es nicht viel anders gewesen. Dort kannten sie aber mittlerweile viele und die große Erscheinung der Frau war dort nicht mehr als eine Nebensächlichkeit. Die Leute aus Shirotsume sahen jemanden, der so viel größer als der Rest war, allerdings wohl nicht oft. Nicht, dass es die Mahna störte. Sollten sie doch gucken, was juckte es sie, ob die Leute darüber sprachen oder nicht? Und wer ein Problem damit hatte, konnte sich ja direkt an die Grünhaarige wenden. Ob das aber so eine gute Idee war? Jeder, den sie passierte, konnte das Klimpern der Ketten hören, die die beiden eisernen Eisenköpfe ihrer Waffe verbanden, deren Umfang schon einem menschlichen Kopf nahe kamen. Ob sich dann jemand wirklich traute? Vermutlich nicht.

“Ehhh, was?” überrascht Blickte Zaniyahtra nach unten, als plötzlich eine Frau vor ihr stand. Sie war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen konnte, wie jemand auf sie zugelaufen war…und an das ständige nach unten schauen, um kleine Personen zu sehen, war selbst nach all den Monaten in der Zivilisation noch ungewohnt. Etwas verwirrt blickte sie auf die Rosafarbene Gestalt herab, die…ihre Körpergröße wissen wollte? “Keine Ahnung, könnte hinkommen?” wieso wollte die das denn wissen? Neugierig hockte die Mahna sich hin, sodass sie ihren Nacken nicht mehr allzu stark beanspruchen musste, um ihrer Gegenüber ins Gesicht zu schauen. Stumm musterte sie die Frau und kam schließlich zu einer sehr wichtigen Erkenntnis. “Cooles Outfit.” lobte sie in ihrer etwas monotonen Stimmlage die Gewänder, die die Dame trug. Zwar konnte Zaniyahtra nicht so viel mit all dem Kleinkram und den Details anfangen, aber irgendwie gefiel ihr das gesamte Ding. Außerdem sah es so aus, als würde es viel Bewegungsfreiheit bieten. Ein eindeutiger Pluspunkt. “Weißt du, wo ich hier eine Magierin finde?” fragte sie, während sich eine Hand langsam auf die Haare der Frau vor ihr legte und sie mit dieser über die sanfte Mähne strich. “Ohh, so weich…” Wären die ganzen Häuser nicht so klein und schrecklich für die Oni zu betreten, hätte sie vielleicht mal in denen nachgeschaut, ob sich da irgendwas magisches…oder so…aufhielt…uhm….wie erkannte man Magier? “Ich soll irgendwelche Steine mit jemandem untersuchen.”

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyFr 7 Apr 2023 - 17:02

[ 2 | 10 ]

Könnte hinkommen? „Fulminant!“, jubelte Lorelai - ein wenig wegen der Größe der fremden Frau, ein wenig wegen ihres Rategeschicks. Lächelnd beobachtete die Magierin die Oni, welche sie als solche nicht identifizieren konnte, wie sie sich hinsetzte, sodass sie beinahe auf Augenhöhe waren. Einfach unglaublich! So eine eindrucksvolle Person hatte Lorelai in Sin nie gesehen. Und dann dieses Horn! Wie eine Krone saß es auf ihrem Kopf, ragte aus dem Bereich ihrer Stirn hervor und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Ob.. ob es Glück brachte, so ein Horn zu berühren? Irgendwie glaubte Lorelai daran. Ihre violetten Augen glitten auf ihre rechte Hand herab. Ja, würde sie das Horn dieser Riesin mit der rechten Hand berühren, würde ihr das viel Glück bescheren. Lächelnd blickte die Rosahaarige wieder zur Fremden. Und sie machte ihr sogar ein Kompliment! Lorelai machte einen koketten Knicks, hob dabei den Stoff ihres Rockes ein wenig zur Seite und bedankte sich glücklich: „Vielen Dank! Es ist schön, wenn man wertgeschätzt wird!

Die Fremde suchte also eine Magierin? Erfreut und ihr Glück kaum fassend, umgriff Lorelai den Talisman, welcher an ihrer Kette auf Höhe ihrer Brust baumelte. Sie war es also! Dieses einzigartige Wesen wäre ihre Partnerin! Das Herz der jungen Frau schlug höher, ein Traum! Lorelai wollte gerade antworten, als der gewaltige Finger der Grünhaarigen sich auf ihrem rosafarbenen Schopf wiederfand. Verwundert glitten die violetten Augen nach oben, ehe der Magierin ein Lachen entkam. Was für ein Tag! Und er hatte doch gerade erst begonnen! „Ich bin diejenige, die Ihr sucht!“, verriet sie der großen Frau gut gelaunt und strahlte sie begeistert an. „Steinerne Statuen im Wald, die aussehen wie Menschen! Diese zu untersuchen ist unsere Aufgabe! Ist das nicht spannend?“, fragte Lorelai, woraufhin sie sich dem streichelnden Finger der Oni entzog, indem sie ein paar Schritte zurücktrat und sich wegduckte. Doch dann lächelte sie die Grünhaarige wieder entspannt an. „Mein Name ist Lorelai, Magierin von.. Shirotsume!“ Das klang doch nach einem wundervollen Titel! Den Nachnamen und die eigentliche Herkunft ließ sie gerne noch unter den Tisch fallen, denn in Sin glaubte man, sie sei tot. „Und wer seid Ihr? Und.. und gehört ihr dem Volk der Riesen an? Ihr seid so atemberaubend groß, ich bewundere Euch!“ Denn im Gegensatz zu ihr war Lorelai wirklich ein Zwerg. Da halfen auch die Absätze nichts.

Ach.. richtig. Der Auftrag. Da Lorelai ja hier lebte, hatte sie bereits von den Sorgen und Nöten der Bewohner gehört, was den Ursprung dieser Statuen betraf. Ob Zani auch davon wusste? Besser, Lorelai würde sie darüber unterrichten, damit sie auf demselben Stand waren: „Die armen Leute sind sehr besorgt wegen der Statuen. Sie sehen anscheinend aus, wie das exakte Abbild eines Menschen. Es geht das Gerücht um, die Medusa treibe hier ihr Unwesen! Wärt Ihr einer solchen Gefahr gewappnet, ehrenwerte Zani?“, fragte Lorelai ehrfürchtig und mit andächtig gefalteten Händen nach. Aber bestimmt! Eine Frau, die so groß(artig) war, konnte es mit allen Gefahren aufnehmen!


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 9 Apr 2023 - 21:34

Post 2/10

“Ist meine Größe so wichtig?”, fragte die Oni etwas verwirrt und blickte auf ihr Gegenüber. Nicht, dass sie etwas dagegen hatte, wenn jemand sich dafür interessierte. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie danach gefragt wurde. Doch die Begeisterung der pinken Lady überraschte sie. War es wirklich so besonders? Naja, wenn sie sich so sehr darüber freute, sollte Zani ihr diese nicht nehmen. Im Gegenteil, die Grünhaarige entdeckte an der Frau auch einige Merkmale, die ihr auffielen. Zuerst die Kleidung und schließlich diese weichen, rosafarbenen Haare. Als die Mahna mit ihrer Hand über die weiche Textur strich, war es so, als würde man durch Wolken streichen…nicht, dass sie jemals Wolken streicheln konnte. Aber so stellte sie sich vor, fühlte es sich an. Ihr eigener Schopf war nicht so weich. Der war eher widerspenstig und schwer zu bändigen. Eigenschaften, die der Besitzerin wohl sehr ähnlich waren. Alles an Zani schien wie ein Freigeist, selbst die Haare. Eine fröhliche Nachricht offenbarte sich ihr schließlich, denn die komische Frau vor ihr entpuppte sich als die Magierin, nach der sie gesucht hatte. Cool, dann gab es ja noch mehr Möglichkeiten, diese fluffige Pracht anzufassen! Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Größeren und sie zog ihre Hand zurück. “Dann muss ich ja nicht mehr suchen, ein Glück.” verkündete sie fröhlich und schaute sich währenddessen etwas in der Gegend um. Die anderen Leute machte um das ungleiche Duo einen Bogen, konnten ihre Blicke beim Vorbeigehen allerdings nicht vom Geschehen ablassen. So jemanden wie Zaniyahtra sah man hier wohl wirklich nicht alle Tage.

“Ist das wirklich so spannend? Sich Steinstatuen anschauen klingt nicht unbedingt sehr aufregend.” Mit hochgezogener Augenbraue richtete sie wieder ihren Blick auf Lorelai. Irgendwie hatte sie komische Vorlieben. “Öhhh…Riesen?” wie kam die denn jetzt darauf? “Nein.” etwas nachdenklich schaute die Mahna in die Luft und legte eine Hand ans Kinn. “Ich hab mal einen Riesen gesehen, die haben ziemlich harte Schläge drauf. Und die waren sogar größer als Agmundr.” Ihr Stammeschef überragte sie schon beachtlich, doch Riesen waren sogar nochmal ein ganzes Stück riesiger. “Ich bin eine Oni. Nenn mich einfach Zani.” Wie die Dame wohl reagieren würde, wenn sie vor einem wahrhaftigen Riesen stand? “Groß? Sind Menschen nicht einfach nur winzig?” für sie, die ihr ganzes Leben zwischen Onis lebte, war es eher andersherum. Sie vernahm die ganzen Leute um sie herum eher als erschreckend klein und nicht sich selbst als groß. Eine Tatsache, die ihr mehr als nur einmal gegen den Kopf stieß, als sie in diese Gesellschaft kam. Kleine Lebensräume, zu kleine Klamotten und die Essensportionen waren nicht auszuhalten! Und die ganze Sache mit dem Geld verstand sie immernoch nicht zu 100 Prozent.
Das Steinstatuen-Sightseeing wurde plötzlich nochmal ein Stück weit interessanter, als Lorelai eine Medusa erwähnte. Nur… “Eine was?” Was zur Hölle war eine Medusa? Klang wie ein Monster, also weckte es die Neugier der Grünhaarigen. Und gefährlich schien es auch zu sein, wenn sich Leute davor fürchteten. Ohne lange zu zögern erhob Zaniyahtra sich wieder und stand erneut in ihrer vollen Größe vor der rosafarbenen Lady. “Klar. Aber nur, um das klarzustellen: Wer sie erlegt, darf sie essen, okay?” Wie eine Medusa, um was auch immer es sich handelte, wohl schmeckte? Sie wollte es herausfinden. Wortlos entfernte die Magierin sich von ihrer Kollegin und erklomm schnurstracks eines der nahegelegenen Häuser. Das Geräusch der zu Boden fallenden Blumentöpfe war über den ganzen Platz zu hören und gemurmel begann bei den umhergehenden Leuten. Doch Zani interessierte es nicht. Schon bald stand sie auf dem Dach und schaute sich in der Gegend um. “Hey, in welche Richtung müssen wir? Wie sieht diese Medusa aus? Ist sie groß?” Von oben ließ es sich immerhin besser schauen.

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
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[ 3 | 10 ]

„Für mich ist Eure Größe über alle Maßen besonders, ja! Ihr seid die größte Person, welcher ich jemals begegnet bin“, erklärte Lorelai noch immer begeistert und die violetten Augen funkelten aufgeregt, während sie die Fremde betrachtete. So jemanden hatte sie zumindest in Sin niemals gesehen! Die Freude, welche die Magierin mit der Körpergröße der Oni hatte, schien diese wiederum mit ihren Haaren zu haben. Regelrecht ungeniert strich sie ihr durch die weiche, rosafarbene Pracht und Lorelai ließ sie geduldig gewähren. Erst als sie über die Quest sprechen wollte, entzog sie sich vorsichtig der Berührung. Sie hatten einander also gefunden, eine wirklich glückliche und schicksalhafte Begegnung! Leider schien Zani im ersten Augenblick nicht allzu überzeugt von der spannenden Aufgabe zu sein, doch eine Frau wie Lorelai hatte immer die richtigen Worte parat: „Hab nur Geduld, manchmal erkennt man das Abenteuer erst auf dem zweiten Blick!“ Eine passende Floskel!

Und dann erzählte die große Fremde so viele interessante Dinge.. über Agmundr, „Agmundr? Wer ist das?“ und dass Riesen noch größer sind, „Ja tatsächlich? Überwältigend“ und über die Oni, „Was sind Oni?“ und dass sie sie Zani nennen durfte, „Ein schöner Name!“ und dass Menschen einfach winzig sind, nicht die Oni groß. Nachdenkich legte sich Lorelai den Zeigefinger ans Kinn. „Nun.. ein interessanter Gedanke“ Sie hatte recht. Wer sagt, dass Menschen nicht klein sind? Sie Magierin musste einfach vergnügt kichern. Dieser Tag versprach schon jetzt ein guter zu werden!

Doch es war nicht nur Lorelai, welche Fragen hatte. Nein, auch Zani schien nicht alles zu verstehen, was die Rosahaarige so von sich gab. So stolperte die Oni über den Begriff der Medusa. Sofort verfinsterte sich der Blick der jungen Frau und spreizte ihre Hände krallenartig, das Gesicht ein wenig zu einer Fratze verzogen. Nur so wirkte die unheimliche Erzählung über die schreckliche Medusa auch richtig! „Gemäß der Sage verwandelt dich der bloße Anblick der Medusa in Stein! Ihr Antlitz besticht durch enorme Hässlichkeit, sie hat Schlangenhaare und glühende Augen! Du darfst ihr niemals in die Augen sehen, denn dann wirst du enden wie die armen Seelen im Wald, welche nun ihr Dasein als steinerne Statue fristen!“, erzählte sie mit extra grusliger Stimme und krallenartigen Händen zur Untermalung. Dann blickte Lorelai wieder normal drein, verschränkte die Arme und erklärte: „Um sie zu besiegen, muss man sie enthaupten“ So hatte sie es zumindest gelesen. Nichts läge ihr ferner, als jemanden zu enthaupten! Das müsste dann schon Zani machen. Die schien keine Angst zu haben und stellte sich der Gefahr! Unter der Bedingung, sie auch essen zu dürfen, wenn sie die Medusa erlegt hätte. Die Magierin bekam große Augen. „Oh.. nun.. ich werde dir deine Mahlzeit nicht streitig machen“, antwortete sie verwundert. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob man ein Monster wie die Medusa essen sollte

So machten sich die beiden einfach mal auf den Weg in die umliegenden Wälder. Lorelai war unbeirrt von Zani und erfreute sich an der interessanten Gesellschaft. „Wir müssen in südliche Richtung“, erklärte Lorelai freundlich lächelnd, konnte die zweite Frage aber nicht wirklich beantworten. „Ob sie groß ist, das weiß ich nicht. Ich hörte nur von den Schlangenhaaren“, gab sie zu und hoffte, Zani wäre auch mit dieser Antwort zufrieden. Lorelai hatte keine Angst vor der Begegnung. Sie hatte ihre Talismane bei sich und wusste daher, dass ihr nichts passieren konnte. Das Glück wäre stets auf ihrer Seite, solange sie ihre Schätze bei sich trug. „Die Statuen scheinen sich auf einer Lichtung im Wald zu befinden


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyDi 18 Apr 2023 - 1:37

Post 3/10

“Dann solltest du wohl wirklich mal einem Riesen begegnen.” Es überraschte sie etwas, dass Lorelai noch nie eine größere Person gesehen hat, immerhin war Zani ihrer eigenen Meinung nach nicht besonders groß. “Hmmm…”, Nachdenklich legte die Oni eine Hand an ihr Kinn und blickte etwas gedankenverloren in die Gegend. “Die Riesen, die ich mal getroffen habe, sind bestimmt noch da unten in ihrem Dorf.” Zani hatte kein unbedingt großes Verständnis von der geographischen Lage des Kontinents und ihrer eigenen Heimat, aber sie wusste zumindest, dass die richtig großen Typen irgendwo südlich ihres eigenen Stammes waren. “Aber dann müsste ich zurück…schwierig.” Eigentlich wollte sie ja noch nicht nach Hause. Vielleicht sollte sie der kleinen Frau eine Wegbeschreibung geben? Hmmm…vermutlich keine gute Idee. Mehr als "Lauf in diese Richtung” könnte die Mahna vermutlich nicht geben. “Uhhhh…okay?” Eigentlich war ihr erster Blick immer ganz gut gewesen. Aber gut, wenn sie meinte. Zani würde sich einfach anschauen, was passierte.

“Agmundr? Stammeschef der brennenden Erde.” Das der rosafarbenen Gestalt vor ihr dieser Name vermutlich absolut nix sagen würde, war ihr weder bewusst noch würde sie das kümmern. “Der ist glaub…sooo viel größer als ich”, erklärte sie und hob ihren Arm so weit es ging über ihren Kopf und streckte ihren gesamten Körper noch einmal. Ihr Chef war nochmal um einige Köpfe größer als die Grünhaarige, man konnte ihn fast schon für einen Riesen halten. “Oh, und ziemlich stark ist er auch.” Immerhin war er nicht umsonst seit Jahrzehnten unbesiegt. “Öhm…Oni sind Oni.” Die Nachfrage verstand sie jetzt nicht. Was sollten Oni denn sein? Diese Frau war komisch. Ihre Nachfrage verursachte einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht der Oni.  Auch die Grimassen, die sie zog machten auf die Großgewachsene eher einen sehr komischen Eindruck. Konnte sie das nicht einfach ganz normal erzählen? Zani musste noch viel mehr über Menschen lernen, wie es aussah. Oder vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie diesen Schauergeschichten nicht viel abgewinnen konnte. So langsam langweilte sie diese kleine Vorstellung auch, aber zumindest ein paar nützliche Informationen erfuhr sie durch Lorelai. Diesen Schlangenviechern sollte man also nicht in die Augen schauen? Cool. Enthaupten? Joa, dürften sie hinbekommen. Ihre Waffe war zwar eher dafür ausgelegt, Dinge kaputt zu schlagen, aber ein eingebersteter Kopf dürfte den Job auch tun, oder? Und im Zweifel…sie besaß zwei Hände. “Wieso nicht? Ist doch bestimmt nicht viel anders als anderes Fleisch. Ein großes Lagerfeuer sollte dafür ausreichen.” Nun, die Essbarkeit des Monsters mal außen vor gelassen, immerhin würde Lorelai ihr diese Beute nicht streitig machen. Mehr für Zani!
Die beiden machten sich nun in südliche Richtung auf, um diesem komischen Ungetüm auf die Zähne zu fühlen und ein gutes Abendessen rauszuschlagen! Ihr Ziel lag in den umliegenden Wäldern, wo viele steinerne Statuen gesichtet wurden. “Meinst du so eine?”, fragte die Mahna nach, als ihre Partnerin von diesen Dingern sprach und zeigte dort auf ein Gebilde, eine Struktur, die einem Menschen zum Verwechseln ähnlich sah. Gar nicht weit weg vom Waldeingang stand sie dort, einsam und allein. Die Silhouette einer Person, wie sie betend in den Himmel sah, steinerne Tränen in ihren Augen. “Sieht irgendwie komisch aus.”

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
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[ 4 | 10 ]

Geduldig lächelnd hatte Lorelai den Monolog Zanis über Riesen verfolgt. Riesen überragten die Oni, lebten in einem Dorf und die Grünhaarige konnte aber nicht zurück. Wie dem auch sei, Lorelai würde sich einfach umhören und dann bestimmt erfahren, wo das Dorf der Riesen zu finden war. Sie würde gerne auf ein solch gewaltiges Wesen treffen, allerdings sollte sie sich vorher darüber informieren, ob das eine gute Idee war. Nicht auszumalen, sie würde auf feindselige Genossen treffen, welche ihr etwas antun wollen würden! Leider kannte das Medium weder die Oni, noch Agmundr, den Stammeschef des Stammes der brennenden Erde (welchen Lorelai ebenfalls nicht kannte). Doch all das klang so fabelhaft und einzigartig, dass sie gerne mehr darüber erfahren würde. Sicherlich würde sich noch die ein oder andere Gelegenheit ergeben, um nachzuhaken. Als Zani auf die Frage nach den Oni jedoch meinte, dass die Oni Oni sind, schwand die Hoffnung der Magierin, adäquate Antworten zu bekommen. Aber das war nicht weiter schlimm, sie würde sich anderweitig belesen.

Dass die ausdrucksstarke Untermalung Lorelais nicht die erzielte Wirkung bei Zani erreichen konnte, war wirklich ein Jammer. Aber die Rosahaarige bemerkte es nicht wirklich und war daher auch nicht verletzt. Es wäre nichts Neues für Lorelai gewesen, komisch oder verdreht auf andere zu wirken, aber es war schön, nun nicht darauf angesprochen zu werden. Schließlich verkniff sich auch Lorelai einen Ausdruck bloßer Empörung, als Zani klarstellte, dass diejenige, die die Medusa erledigt, sie auch essen darf. Pfui, nein. Darauf verzichtete die Rosahaarige gern, was sie Zani höflich mitteilte. Doch Lorelai hatte ihre Zweifel an der Bekömmlichkeit, doch die Oni ließ sich nicht beirren. „Nun.. dem kann ich nichts entgegensetzen“, meinte sie nur und hob unwissend die Hände. In der Onikultur war es wohl üblich, jede Art erlegter Beute auch zu verspeisen.

Die beiden Frauen wanderten tiefer in den Wald in jene Richtung, in welcher sich die Lichtung befinden sollte. Lorelai schwieg, hing ihren Gedanken nach und fühlte sich gerade im Einklang mit der Natur. Es war angenehm warm, die Luft war rein und frisch und die Geräusche des Waldes hatten etwas Meditatives. Zanis Worte rissen Lorelai aus ihren Gedanken. „Oh.. sieh nur..“, hauchte Lorelai andächtig, als sie bemerkte, was die Oni gefunden hatte und trat näher an die Statue heran. Diese Person, gemäß des Körperbaus und der Gesichtszüge männlich, betete mit Tränen in den Augen gen Himmel. Andächtig faltete auch Lorelai ihre Hände, während sie bewundernd ihre Runden um die Statue zog, um sie von allen Seiten zu begutachten. Diese Details waren wirklich beeindruckend.. Ob es sich bei diesem Mann wirklich um einen lebendigen Menschen gehandelt hatte? “Sieht irgendwie komisch aus.” Lorelai hielt in ihrer Bewegung inne und sah Zani mit großen Augen an. „Komisch?“, fragte sie nach, ehe sie nachdenklich ihren Zeigefinger an ihr Kinn legte. „Wenn ich diese steinerne Seele betrachte, bekomme ich Gänsehaut.. ich finde sie sagenhaft schön“ Als Lorelai sich umdrehte, da sie das Geräusch eines flatternden Vogels gehört hatte, bemerkte sie weiter hinten vier weitere dieser steinernen Menschen, welche versetzt zu einander da standen. Jede dieser Statue in einer anderen Pose, Männer wie Frauen und Kinder. Langsam marschierte Lorelai in Richtung dieser Personen. „Ich frage mich, warum diese Statuten so gehäuft auf dieser Lichtung auftreten. Ob wir uns im Gebiet der Medusa befinden?


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyDi 25 Apr 2023 - 15:38

Post 4/10

Den ganzen Weg über, fragte Zani sich, wie so eine Medusa wohl schmecken würde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie eine Schlange futterte, aber Lorelais Erzählungen klang es eher so, als wäre das nochmal was anderes. Hmmm… “Sag mal, woher weißt du eigentlich so viel darüber? Hast du schonmal gegen so ein Ding gekämpft?” Interessiert blickte sie ihre Kollegin an und beugte sich im Gehen leicht herunter. “Oh, sag bloß, du hast schon eine Medusa geköpft?” War die Rosahaarige vielleicht eine starke Monsterjägerin? Sie sah nicht sehr kräftig aus, aber vielleicht trügte der Schein auch. Etwas abgelenkt von diesem Gedanken bemerkte die Grünhaarige gar nicht, dass sie mit dem Horn voran direkt gegen einen Baum lief, bis es schließlich zu spät war. Ein leichter Schmerz machte sich in ihrem Kopf breit, der erst nach einigen Sekunden abkling. “Ow…blöder Baum.” Die Mahna rieb sich die Stelle, an der sie aufgeschlagen war, und holte gleichzeitig mit ihrer linken Hand aus, um diese gegen den Stamm knallen zu lassen. Ein lautes Geräusch erklang, als Faust gegen Holz traf und der Aufprall eine große Delle in der Eiche hinterließ.

“Ohhh…”, neugierig starrte die Oni nach vorne, als sie endlich eine dieser komischen Statuen erblickten. Das machte also so eine Medusa? Sie umkreiste das steinerne Abbild des betenden Menschen und begab sich schließlich vor ihm in die Hocke. “Findest du?”, mit fragendem Ausdruck schaute sie kurz zu Lorelai hinüber, die diese Dinger als schön bezeichnete. Hatte Zani was übersehen? Sie nahm die eine Statue in beide Hände und hob sie einfach vom Boden. In ihren Händen drehte sie den Mann immer wieder umher und schaute ihn sich nochmal ganz genau von allen Seiten an. “Sieht für mich aus wie ein Mensch aus Stein. Soll daran etwas schön sein?” Ein paar Sekunden suchte sie noch danach, was die Chamberlain so nett daran fand, stellte den Kerl dann aber wieder schulterzuckend auf den Boden. Doch er war nicht die einzige Statue, die sie hier fanden. Ein paar mehr ließen sich schließlich finden, alles unterschiedliche Personen in den verschiedensten Altersstufen und Posen. Gerade, als ihre Kollegin die Medusa erwähnte, raschelte etwas im Busch links von ihnen. Zanis Blick wurde etwas ernster und sie legte eine Hand an ihre Streitflegel. “Da ist was”, gab sie Lorelai kurz und knapp zu verstehen. Das Rascheln bewegte sich. Von links…nach rechts…jetzt hinter einem Baum…und schließlich… “Da!” Zani leitete Mana in ihre Arme, woraufhin diese sich mit vielen, grünen Haaren überzogen. Dann nahm sie sich eine der kleineren Statuen, die eines Kindes, und warf sie so stark sie konnte in Richtung des Raschelns, in der Hoffnung, diese Medusa zu erwischen. Die Statue krachte in den Busch und für eine paar Sekunden war es still, bis schließlich…erneut etwas raschelte. Zani machte sich bereit, zu kämpfen, als aus dem Busch…ein Reh heraussprang. Ehhhh…was? “Oh, ist ja nur ein Tier.” Komplett ungefährlich also.

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySa 29 Apr 2023 - 16:25

[ 5 | 10 ]

Woher Lorelai so viel über die Medusa wusste? Die Rosahaarige musste leicht kichern, als sie die Vermutung Zanis hörte. Nein, natürlich hatte sie noch nie gegen dieses mächtige Wesen gekämpft. Und geköpft hatte Lorelai es schon zweimal nicht! Die Antwort war viel einfacher, daher wunderte es die Magierin durchaus, dass Zani das nicht in Erwägung gezogen hatte: „Ich habe unzählige Bücher gelesen und die Medusa gehört einer Mythologie an, mit welcher ich mich über längere Zeit beschäftigt habe“, erklärte sie der Oni also geduldig. Lorelai wusste über so viele Wesen, Kreaturen, Götter, Dämonen und Geister Bescheid, doch all diese Informationen stammen lediglich aus Büchern. Mit eigenen Augen hatte sie keines dieser Überwesen je gesehen. Schade eigentlich.. denn die Faszination für diese Thematik war enorm! Doch vielleicht würde es sich ja heute soweit sein. Das Geräusch, welches entstand, als Zani sich das Horn am Ast stieß, ließ die verträumte Lorelai aufblicken. Mit großen Augen beobachtete sei dann die Oni, wie sie Rache nahm und ihre Faust in die Eiche bretterte. Wirklich ein Jammer für den Baum, dass er ausgerechnet an eine ungehaltene Person geraten musste.

Ja.. der Anblick dieser Statuen bewegt mich zutiefst“, bestätigte Lorelai die ungläubige Frage, ob sie diese steinernen Menschen tatsächlich so schön fand. Glücklich lächelnd wandte sich die Rosahaarige von der erstarrten Person ab und stellte dann völlig schockiert fest, dass Zani eine andere Statue gerade hochgenommen hatte. Eilig rannte sie zu der Oni und meinte sichtlich aufgebracht: „Sei bitte vorsichtig!“ Dann wurde die arme Seele auch noch in alle Richtungen gedreht! „Beschädige ihn nicht, wer weiß, ob er dann noch zu retten ist!“, bat Lorelai die frevlerische Zani und legte sich mit schreckgeweiteten Augen schließlich die Hände auf den Mund, um dieses schreckliche Schauspiel fassungslos zu beobachten. Erst als die Oni die Statue endlich wieder unbeschädigt auf den Boden gestellt hatte, konnte Lorelai erleichtert aufatmen. „Du liebe Güte..“, seufzte sie sichtlich geschafft.

Ein wenig sah Lorelai sich noch um und fragte sich, ob sie wohl im Gebiet der Medusa angekommen waren - schließlich befanden sich hier gehäuft diese Statuen. Und kaum hatte Lorelai den Namen des bösartigen Wesens ausgesprochen, da raschelte auch schon etwas im Busch nahe der beiden Damen. Lorelai öffnete gespannt den Mund, sagte aber natürlich nichts, sondern sah mit aufmerksamen Augen dem Geräusch hinterher, ohne zu erkennen, was es verursachte. Dann geschah etwas sehr eigenartiges mit Zanis Armen. War das eine Form der Magie? Diese wurden muskulöser und.. haariger und als hätte sie dadurch mehr Kraft erlangt, schnappte sie sich mit Leichtigkeit die Statue des Kindes. „Neeeiiin!“, schrie Lorelai noch verzweifelt, da warf die Oni das Kind bereits in Richtung der Geräuschquelle. Betend umgriff Lorelai ihren Talisman, welcher an der Kette um ihren Hals hing und konzentrierte all ihre Energie auf das Wohl der Statue, welche dadurch zum Glück im Busch landete. Ein Reh sprang unterdessen aus seinem Versteck und galoppierte davon. Nur ein Reh also.. Eilig rannte Lorelai zum Busch, in welchem der kleine Steinjunge nun lag und versuchte mit aller Kraft, ihn irgendwie auf die Beine zu hieven. Allerdings schaffte sie es nicht. Dann suchte sie die Statue eben liegend nach irgendwelchen Blessuren ab, doch er war unbeschädigt. „Denkst du nicht auch, wir sollten achtsamer mit diesen Statuen umgehen? Wir können nicht wissen, ob sie nur Steingebilde sind oder tatsächlich einst lebendige Menschen waren“, bat sie Zani durch die Blume und mit freundlichem Ton, ein wenig vorsichtiger zu sein. Nicht auszumalen, diese Körper würden zerschmettert werden.. Dabei fiel ihr etwas ein: „Ich frage mich, was das gerade für eine seltsame Kraft in deinen Armen war. Ist das eine Form der Magie?“ Lorelai kannte Magie sehr gut, aber kaum verschiedene Arten davon. Auf Sin war das alles nicht besonders vielfältig und wenn, dann wurde es irgendwie stillschweigend gewahrt.


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 7 Mai 2023 - 17:41

Post 5/10

Lorelai hatte ihr Wissen also aus…Büchern? “Meh…klingt irgendwie langweilig.” Unabhängig, dass die große Oni sowieso nicht viel für Zahlen und Buchstaben übrig hatte, warum sollte man denn nur Dinge lesen anstatt sie zu erleben? “Hast du denn überhaupt schonmal gejagt?” In letzter Zeit kam sie ja mit immer mehr Leuten in Kontakt, die sowas noch nie machen mussten. Irgendwie schade…dabei war jagen doch so spaßig! Und je gefährlicher das Monster, desto besser war das Gefühl, wenn man es am Abend essen durfte. “Hmmm…gibt es denn noch mehr von solchen Biestern, über die du gelesen hast?” Wenn Lorelai schon so ein Wissen hatte, dann konnte die Grünhaarige wenigstens nachfragen. Ein wenig auch aus eigenem Interesse, denn von sich aus würde sie solche Wälzer vermutlich nicht anrühren. “Sind solche Geschichten wirklich interessant? Warum sollte man denn nur lesen, wenn man es nicht selbst machen kann?” Sie wollte auch Lorelais Vorlieben überhaupt nicht schlecht reden. Diese Fragen entsprangen einfach nur dem Unverständnis gegenüber der Rosahaarigen.

“Oh…äh, okay?” War sie so vernarrt in diese Statuen? Das war doch einfach nur etwas Stein, wieso sollte man sowas hübsch finden? Irgendwie verstand die Mahna ihre Kollegin immer weniger. Aber guuut, wenn sie unbedingt wollte, dann würde Zani das Ding wieder hinstellen. Etwas spannendes hatte sie eh nicht gefunden. Ihre Aufmerksamkeit wurde dann allerdings auf etwas anderes gelenkt, als es plötzlich zu rascheln begann und die Vermutung im Raum stand, es könnte sich um diese Medusa handeln. Und was war die einzig rationale und logische Maßnahme dagegen? Genau, eine der kleinen Statuen zu nehmen und sie in die grobe Richtung zu werfen. Das würde dem Biest sicher einen Schrecken einjagen! Nun…also etwas hatte einen Schreck bekommen, allerdings keine Medusa. Nein, nur ein Reh. Und außerdem noch Lorelai. Die schien sehr erschrocken über die ganze Situation zu sein und überprüfte die Statue, die soeben im Busch gelandet war, nach Blessuren. “Naja…”, fing die Grünhaarige an und ging auf ihre Kollegin zu. Sie hockte sich hin, nahm das Abbild des Kindes an seiner steinernen Schulte und richtete es wieder auf. “Wenn sie sowieso jetzt Stein sind, ist das nicht egal?” Dass man so einen Fluch vielleicht rückgängig machen könnte, daran dachte sie gar nicht. Und selbst wenn…es war nicht so, als würde sie sich sehr groß darum kümmern. Am Ende des Tages waren es Fremde. Und vielleicht lag es ein wenig an ihrem Stammesleben, aber zu Fremden Sympathie aufzubauen passierte nicht einfach von jetzt auf gleich. Gerade wollte die Mahna sich wieder aufrichten, da erkundigte Lorelai sich nach ihrer Magie. “Joa, glaub Magie heißt das. Öhhh…” Wie war nochmal der genaue Name? “T…Ta…Take….irgendwas. Damit bin ich jedenfalls stärker, wenn ich will” Was man wohl gerade unweigerlich miterleben durfte. “Ich könnte dich bestimmt ganz einfach hochheben.” Mit einem Lächeln schaute sie ihre Kollegin an, auch wenn ihre Tonlage weiterhin sehr eintönig klang. “Hmmm…” Die Grünhaarige schaute sich einen Moment lang um. “Wenn so ein Monster hier ein Revier markiert hat, besitzt es bestimmt auch ein Nest oder etwas Ähnliches. Da trifft man es bestimmt auch sehr oft an. Lass uns das mal suchen gehen!” Klang doch nach einem Plan, oder?

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySa 13 Mai 2023 - 11:28

[ 6 | 10 ]

Gejagt?“, fragte Lorelai verwundert nach. „Nein“, antwortete sie schließlich ehrlich. Aber Zani stellte eine durchaus berechtigte Frage. Der Grund für ihre mangelnde Jagderfahrung war einfach: „Ich denke, dass ich noch nie gejagt habe, weil es schlichtweg nicht notwendig war. Wann immer meine Familie Fleisch essen wollte, sind wir zum Fleischer in unserer Nachbarschaft gegangen“, erklärte sie Zani. Es war schlichtweg nie notwendig gewesen. Und da Lorelai auch auf Fleisch verzichten und sich problemlos vegetarisch ernähren konnte, hatte sie selbst in Zeiten des leeren Geldbeutels nicht gejagt. Und ganz davon abgesehen fehlten ihr dafür sowohl die nötigen Waffen, als auch die körperlichen Fähigkeiten. „Ist es denn für Oni üblich, auf die Jagd zu gehen? Menschen jagen heutzutage kaum mehr, nur diejenigen, die es sich zum Beruf gemacht haben

Dieser Auftrag bot viel Möglichkeit, um sich ein wenig zu unterhalten und kennenzulernen. Da war es also kein Wunder, dass die beiden Damen die Zeit nutzten. Lorelai war sowieso froh, mehr über ein solch faszinierendes Wesen wie Zani zu erfahren. Doch die Frage, warum man nur lesen sollte, statt selbst etwas zu machen, ließ die Rosahaarige dann betreten zur Seite blicken. Als überemotionale Person traten bereits Tränen in die Augen der jungen Frau, während sie versuchte, das zu erklären: „Ich habe schon immer gerne Bücher gelesen, weil ich nicht die Möglichkeit hatte, echte Erfahrungen zu machen, verstehst du? Es war wundervoll, über all die fabelhaften Geschichten zu lesen und sie sich bildlich vorzustellen. Es war das beste, was es für mich gab“, schwärmte sie gegen Ende wieder und wischte sich sacht die Tränchen aus dem Augenwinkel. Lorelai war seit jeher einsam gewesen und als registrierte Magierin in Sin hatte sie wenige Freiheiten gehabt. „Es gibt unzählige Sagen über Wesen wie die Medusa! Da wären Trolle, Oger, der kopflose Reiter, der Yeti.. die Zahnfee..“, zählte die Rosahaarige auf und streckte für jedes Wesen einen weiteren Finger von ihrer Hand weg. Aber das allein war nicht das Thema: „Und um zurück auf die Medusa zu kommen: Wenn sie für diese Statuten verantwortlich ist, kann man ihren Fluch vielleicht rückgängig machen und die Leben retten. Aber wenn die Statuten zerstört werden, sind diese armen Seelen für immer verloren“, erklärte Lorelai mit Nachdruck, da es ihr wirklich ein Anliegen war, achtsam mit den Steinmenschen umzugehen.

Take over?“, fragte die Magierin nach. Da sie die Pflichtausbildung als Magierin in Sin durchlaufen musste, kannte Lorelai sich erstaunlich gut aus. Für sie war Magie kein Hexenwerk. „Damit kannst du deinen Körper verändern und Merkmale anderer Wesen annehmen, nicht wahr? Bravo!“, freute sich Lorelai und nickte begeistert, als Zani meinte, sie könnte sie sogar hochheben. „Zweifellos!
Die großgewachsene Oni hatte einen Plan, sie wollte nach dem Nest der Medusa suchen. Ob dieses Wesen über ein Nest verfügte glaubte Lorelai nicht, aber es wäre sicher eine gute Idee, sich weiter umzusehen. „Hervorragender Einfall, so gehen wir vor!“, bestätigte sie das also und schon machten die beiden Damen sich auf den Weg. Immer wieder fanden sie neue Statuten von Menschen, bis plötzlich ein Geräusch immer aufdringlicher wurde. „Hörst du das auch?“, fragte Lorelai ihre Partnerin. Es klang wie ein Klopfen. Wie aus dem Handwerk..


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyMi 17 Mai 2023 - 15:42

Post 6/10

“Zum Fleischer? Euch hat jemand Fleisch gegeben, mit dem ihr nichts zu tun hattet?” Zani hatte in den letzten Monaten ja einige Kulturschocks erleben dürfen. Irgendwie war es für sie auch ziemlich ungewöhnlich, dass jemand einfach so sein gejagtes Gut an irgendwelche Fremden geben würde. Natürlich teilten Oni untereinander, keine Frage. Also…zumindest die angesehenen in ihrem Stamm. Doch sie hatte es noch nie erlebt, dass man jemandem außerhalb des Stammes einfach so etwas gab, ohne zumindest einen Tausch abzuschließen. Moment…Tausch? “Macht ihr das dann auch mit diesen Jewel?” Geld, immernoch ein schwieriges Thema für die Mahna. Auch wenn es im Endeffekt nichts anderes war als irgendwelche Gegenstände zu tauschen, plötzlich hatten unterschiedlich bedruckte Stücke Papier einen anderen Wert und Leute legten unglaublich viel Wert darauf. “Naja, wie sollen wir denn sonst an unser Essen kommen? Der Stamm geht regelmäßig auf die Jagd und bringt am Ende ne Menge zu futtern mit.” Sie hatten in den Bergen keine Läden, Fleischer oder sonstige Möglichkeiten, anderweitig an ihre Nahrung zu kommen. “Aber wir essen nicht nur Fleisch. Eigentlich alles, was essbar ist und mitgebracht werden kann.” Pilze, Äpfel, was auch immer. Solange man nicht daran starb, konnte man es sich einverleiben.

Als Lorelai plötzlich Tränen in den Augen bekam, schaute Zani etwas überrascht drein. Hatte…sie etwas falsches gesagt? Die Grünhaarige hob etwas überfordert die Arme. “Alles in Ordnung?”, fragte sie und beobachtete ihre Kollegin. Sie schien irgendwie nicht traurig, aber die Flüssigkeit, die sich dort ansammelte, gaben andere Signale. Doch anstatt zu helfen, denn ehrlich gesagt wüsste Zani nicht mal wie, sagte sie einfach gar nichts und ließ die Rosahaarige einfach machen. Es schien sich ja auch von selbst zu klären, denn nach kurzer Zeit war Lorelai wohl wieder normal…oder wenigstens normaler. “Hmmm, verstehe.” Also konnte man, wenn es sich wirklich um Menschen handelte, die Verwandlung rückgängig machen. Interessant. Naja, so sehr nun auch nicht, aber gut, die Mahna behielt es im Hinterkopf. Wenn sie ehrlich war, so sehr interessierte sie das Schicksal dieser Leute nicht. Ihr Fokus lag einfach darauf, ein Monster zu erlegen. Wenn man als Beiwerk ein paar Leben retten konnte, schön und gut. Trotzdem keine Priorität. “Joa, kommt hin. Bisher kann ich das aber nur mit meinen Armen.” Sie beherrschte Take Over Magie, doch nur sehr sporadisch. Der Herr, der ihr das beibrachte, hatte irgendwas erwähnt, wie sie sich eventuell mehr aneignen konnte aber…wie ging das nochmal? Zani hatte es sich aufgeschrieben…aufschreiben lassen… doch der Zettel lag in ihrem kleinen Zuhause drüben in Kaiso Town.
Die beiden Magierinnen gingen weiter in den Wald hinein, bis Lorelai im gleichen Moment wie die Mahna ein Geräusch vernahm. Eines, das immer lauter wurde, je näher sie kamen. Es hörte sich wie ein Klopfen an, als ob zwei harte Materialien aufeinander trafen. “Psh.” Zaniyahtra hielt einen Finger vor ihre Lippen und signalisierte ihrer Partnerin damit, ruhig zu sein. Zanis Schritte wurden langsamer und sie pirschte sich langsam vor, immerhin wollte sie die potentielle Beute nicht alarmieren. Plötzlich stoppte das Geräusch für ein paar Sekunden, bevor es wieder zu hören war. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals und langsam kamen sie der Quelle immer näher. Von weitem war langsam eine Gestalt zu erkennen. Menschengroß, dunkle Haut und…was war da auf ihrem Kopf? Das sah nicht aus wie Haare. Nein, es glich eher mehreren, langen Würsten…oder Seilen? Oder vielleicht auch…Schlangen! Ja, das musste es eindeutig sein! Immerhin würde doch niemand sonst solche Haare tragen, oder? Das waren bestimmt Schlangen. “Die Medusa…”, flüsterte die Mahna Lorelai zu. Ihr Ziel stand gerade vor einem Stein, dessen Form der eines erwachsenen Mannes glich und sie hielt irgendwelche komischen Geräte in ihren Händen. Benutzten solche Monster jetzt auch noch Waffen? Von weitem waren keine Details zu erkennen, doch das war bestimmt ihr neuestes Opfer! Vorsichtig zückte Zani ihre Waffe, den doppelseitigen Streitflegel. “Ich werde sie überraschen und ihren Kopf holen.” Ja, sie war bereit für die Jagd!

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 21 Mai 2023 - 22:10

[ 7 | 10 ]

Allmählich glaubte Lorelai das Prinzip des Oni-Stammes zu verstehen. Sie schienen jedenfalls anders zu funktionieren, als eine menschliche Zivilisation. Sie mochten auf den ersten Blick zwar weniger fortschrittlich wirken, doch schienen sie im Gegensatz zu vielen Menschen im Einklang mit der Natur leben zu können und sich nur dann etwas von ihr zu nehmen, wenn sie es auch brauchten. Lorelai war eine sehr offenherzige Person, doch wenn sie so darüber nachdachte, wollte sie lieber ein Teil der menschlichen Zivilisation bleiben. Sie könnte nicht viel beitragen, denn jagen konnte sie nicht. Sie könnte nur Geschichten am Lagerfeuer erzählen, Talismane herstellen und mit den Geistern der verstorbenen Oni sprechen. „Ganz genau. Wir bekommen vom Fleischer das Fleisch und geben ihm dafür Jewel“, bestätigte sie also die Vermutung Zanis und bemerkte dabei, dass das Handeln mit Währung wohl auch eher untypisch zu sein schien bei den Oni.

Mit ihrem kurzen Gefühlsausbruch schien die Rosahaarige ihre heutige Partnerin ein wenig überfordert zu haben. Zani konnte ja nicht ahnen, dass es nicht viel brauchte, um Lorelai Chamberlain zum Weinen zu bringen. Ihr kamen bei so ziemlich jeder Gelegenheit die Tränen. Natürlich auch dann, wenn sie an die vielen einsamen Stunden in ihrer Kindheit dachte. So beteuerte die Geistermagierin aber, dass alles in Ordnung sei und das war es erst recht, als sie den Eindruck gewonnen hatte, dass Zani endlich verstanden zu haben schien, warum ihr die Statuen so am Herzen lagen. Hoffentlich bedeutete das nun auch, dass sie in Zukunft vorsichtiger mit ihnen umging und sie nicht mehr als Wurfgeschoss benutzte. Wenngleich es wirklich sagenhaft war, dass Zani diese schweren Skulpturen heben und schmeißen konnte..

Eine recht kurze Zeit waren die beiden dann weitergegangen, um tiefer in den Wald vorzudringen. Bald schon wurden sie auf ein Geräusch aufmerksam, welches gar nicht mal so unaufdringlich war. Und obendrein war es unüblich in einem Wald zu erklingen! Ein Klopfen.. aber nicht von einem Specht. Es klang wie Metal, welches auf Stein geklopft wurde. Auf ihre Nachfrage hin deutete Zani Lorelai, ruhig zu sein. Aber die Rosahaarige hatte bereits verstanden, dass die Oni es ebenfalls vernommen hatte. Es wäre auch eigenartig, wenn nicht. Dann pirschte sich Zani jagdmäßig an das Geräusch heran, dicht gefolgt von Lorelai, welche zwar nicht pirschte, aber auf leisen, filigranen Sohlen hinter ihr her tänzelte. Eine ganze Weile schlichen sie umher und es gefiel Lorelai einfach sagenhaft gut, Zani bei der Jagd zu beobachten. Am liebsten hätte sie ihr applaudiert und das mit dem typischen 'Bravo!' gewürdigt, doch sie ließ es lieber sein.

Bald hatten sie die Medusa tatsächlich gefunden. Wobei es natürlich nicht wirklich die Medusa war! Das lag auf der Hand - zumindest für Lorelai. Sie hielt es für einen Scherz, für Situationskomik, dass Zani die fremde Frau als die gesuchte Medusa bezeichnete. Machte sie sich dadurch etwa indirekt über die Haare der Dame lustig? Das konnte die Rosahaarige nicht verstehen, denn ihr gefiel der exotische Style der Fremden total. Kein Zweifel! Es war eine Künstlerin! Eine Bildhauerin! Oh, oh welch fabelhafte Begegnung, das war ja atemberau- Was zum?! Packte Zani gerade ihre Waffe aus?!

Und dann kündigte sie auch noch die Straftat an! Mit aller Kraft (und das war wirklich nicht viel) umgriff Lorelai den Arm ihrer Partnerin, um sie zurückzuhalten. „Halte ein!“, stoppte sie die Oni panisch. „Sie ist keine Medusa! Sie ist eine ganz normale Frau! Du darfst ihr nichts tun!“, erklärte sie Zani hektisch, die Panik stand Lorelai ins Gesicht geschrieben. Das würde sie doch nicht wirklich tun!

Na hört mal, ihr zwei verirrten Seelen.. ich habe mich in den Wald zurückgezogen, um meine innere Mitte zu finden und um mich ungestört von der Muse küssen zu lassen..“, ertönte plötzlich die samtige, tiefe Stimme der Bildhauerin. Sie blickte nicht einmal zu den beiden Fremden, sondern haute weiter an ihrer Skulptur herum. „.. es ist kaum einen Wimpernschlag her, da schwebte ich noch in anderen Sphären.. aber jetzt habt ihr mich auf den Boden der Tatsachen geschmettert.. nicht cool.. und was soll das Gerede über die Medusa..


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySa 27 Mai 2023 - 21:51

Post 7/10

Zanis Ohren verfolgten das Klopfen aufmerksam. Sie wusste ungefähr, aus welcher Richtung es kam, auch wenn der Wald den Hall etwas verteilte und es so nicht einhundertprozentig eindeutig war. Doch es reichte, damit die beiden Damen der Quelle stetig näher kamen. Die Mahna fragte sich, was für ein Wesen so eine Medusa wohl sein musste, um solche Geräusche zu erzeugen. Lorelai meinte, es hatte Schlangen als Haare, aber konnte es auch sein, dass das Ding bewaffnet war? Wie auch immer, sie wollte vorbereitet sein. Die Oni war gerade im Jagdmodus und war fest darauf konzentriert, sich die Beute zu schnappen. Je lauter das Klopfen wurde, desto vorsichtiger wurden ihre Schritte. Sie wollte das Monster nicht alarmieren oder verschrecken. Ihr Augen wollte sie weiterhin nach vorne richten, doch trotzdem schaute sie zwischendurch zu ihrer Partnerin, dann zu einem Vogel, der durch das Dickicht flog, dann wieder nach vorne. Ihre Gedanken waren bei der Schlangenfrau, doch ihre Blicke drifteten zwischendurch immer wieder ab. Ihr fiel es schwer, sich vollkommen darauf zu konzentrieren, ihre Aufmerksamkeit wurde immer wieder auf andere Dinge gelenkt. Doch schließlich erblickten sie eine Figur, eine Gestalt, eine Frau. Lange, dicke Haare befanden sich auf ihrem Kopf. Moment..Haare? Nein, Schlangen! Ein breites Grinsen legte sich auf das Gesicht der Grünhaarigen, als sie sich sicher war, ihre Beute gefunden zu haben. Oh ja, die würde sie schnell unvorbereitet erwischen, solange sie leise blieb. Vorsichtig zückte die Magierin ihre Waffe und weihte Lorelai in ihren Plan ein. Das Monster da vorne würde nichts davon mitbekommen, bevor es zu spät war, da war Zani sich sicher. Sie beugte ihre Knie und ließ ihr linkes Bein etwas nach hinten fallen, um sich auf einen Vollsprint vorzubereiten. Sie nahm ihren doppelseitigen Streitflegel in beide Hände und fixierte den Kopf der Medusa, bevor sie losrannte

Gerade als die Mahna loslegte, spürte sie noch, wie sich jemand um ihren Arm klammerte, doch dafür war es schon zu spät. Sie sprintete los, durch das Dickicht, durch Bäume und Büsche, wodurch sie dem Ding immer näher kam. Nur noch wenige Meter entfernt war sie und die Grünhaarige holte mit ihrer Waffe aus, bereit das Monster zu enthaupten. Jetzt holte sie sich die Medu…sa? Hmm…je näher Zani kam, desto weniger sah die Frau nach einem schrecklichen Wesen und auch Lorelai schrie voller Panik, dass das keine Medusa sei. Moment…was? Nur wenige Zentimeter trennten den Hinterkopf der Frau von den spitzen Enden ihres Streitflegels, doch gerade noch genug Platz, damit ihr nichts passierte. Doch die Dame schien sich weiterhin nicht umzudrehen und haute weiterhin auf dem Stein herum. “Maan, ihr zwei…” sie drehte ihren Kopf um und erblickte plötzlich das Metall, welches sie fast erwischt hatte. Sie schaute daran vorbei und schaute Zani nun in die Augen, danach Lorelai. Ein paar Sekunden der Stille vergingen, bevor sie sich sichtlich unbeirrt an ihrem Stein vergriff. “Ich habe schon bessere Methoden, um mein inneres Zen zu erreichen. Ihr zwei scheint eure innere Mitte noch nicht gefunden zu haben.” Sie hielt einen Moment inne und beäugte das Geröll, welches die Form eines Menschen annahm. “...nein, ich spüre es noch nicht.” Zani schaute verwirrt. Was redete die da? Die Haltung der Oni entspannte sich etwas und sie stand nun wieder aufrecht, immernoch nicht ganz sicher, was hier passierte. “Du…haust auf dem Stein rum?” “Duh, natürlich. Ich erschaffe Werke, ihre Schönheit unbeschreiblich.” O…kay? Zani schaute zu Lorelai. “Bist du sicher, dass das keine Medusa ist?”

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyMo 29 Mai 2023 - 15:39

[ 8 | 10 ]

Lorelai hatte schon vom ersten Moment an tiefste Bewunderung für diese Bildhauerin übrig. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben? Sie wäre um ein Haar von einer Oni im Jagdfieber enthauptet worden und hatte nicht einmal die Notwendigkeit gesehen, sich umzudrehen. Sie haute einfach an ihrer Skulptur weiter und war tiefenentspannt. Selbst dann, als sie die beiden Magier für die Störung rügte, erhob sie nicht einmal die Stimme. Nein, sie klang stets samtig weich, entspannt und hatte einen tiefen Ton. Wie wundervoll! Ja, atemberaubend! Ob sie Lorelai wohl ein paar Tipps geben könnte, wie man es schaffte, stets so ruhig zu sein? Nun war ja die Rosahaarige selbst schon von der geduldigen Sorte, doch das war einfach nur bemerkenswert. Für den Moment war Lorelai jedoch erleichtert. Nicht auszumalen, ihre Partnerin hätte einfach die Bildhauerin enthauptet! Das wäre ein Eklat gewesen und womöglich hätte Lorelai wieder auswandern müssen.

Und dann wandte sie fremde Frau sich endlich um! Wäre es nun soweit? Sie hatte sie Waffe Zanis erblickt, sicher käme gleich der Wutausbruch! Doch stattdessen glitten ihre Augen einmal zu der Oni, dann zu Lorelai - und wieder zurück zu ihrer Skulptur. Das wars? Nur der Vorwurf, Zani und sie hätten ihre innere Mitte noch nicht gefunden? Lorelai war sprachlos. Die Grünhaarige hingegen ratlos, so fragte sie nach, ob das wirklich keine Medusa sei. „Ja.. ich bin mir sicher“, seufzte Lorelai und trat nun auch endlich näher an die Künstlerin heran. „Es stimmt, die Schönheit Ihrer Werke ist unbeschreiblich! Sie haben mich vom ersten Moment an fasziniert“, bewunderte Lorelai aufrichtig die Skulpturen der Bildhauerin. Doch diese hatte nur ein müdes Seufzen dafür übrig. „..natürlich ist es mein größter Lohn, wenn ich dein Herz berühren konnte, Liebes, aber auch deine Komplimente stören mich in diesem intimen Moment der schöpferischen Kunst“ Lorelai verstummte. Sie wollte schließlich nicht unhöflich sein. Aber.. aber sie musste jetzt unhöflich sein!

Es ist so.. dass wir Magier sind und es ist unser Auftrag, Ihren Skulpturen auf den Grund zu gehen. Sie müssen wissen, dass die Steinmenschen den Leuten in Shirotsume Angst machen. Sie fürchten, dass die Medusa Menschen zu Stein verwandelt hat“, erklärte Lorelai vorsichtig und hoffte, nicht wieder Ärger zu bekommen. Doch von der Bildhauerin kam nur ein amüsiertes Grunzen. „Ulkig. Ich bin keine Medusa, viel mehr ein kreativer und spiritueller Freigeist im Gefäß eines menschlichen Körpers“ Nicht einen Moment lang legte die Frau ihren Hammer und ihren Meisel zur Seite. Es wäre einfacher, wenn sie den beiden Magierinnen mal aufmerksam zuhören würde! Lorelai warf Zani einen fragenden Blick zu. Ob sie eine Idee hatte? Am besten eine Idee, welche nicht ihre brutale Waffe beinhaltete.


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySa 3 Jun 2023 - 16:05

Post 8/10

Zani fühlte sich gerade so, als würde sie zwischen zwei fremden Wesen stehen. Naja…also theoretisch stimmte das sogar, denn wirklich kennen taten sie sich jetzt nicht. Doch ihr Blick ging immer wieder zwischen Lorelai und der komischen Frau hin und her. Je mehr sie über diese Steinstatuen redeten, desto größere Fragezeichen bildeten sich im Kopf der Oni. War es wirklich so besonders, irgendwelche Figuren in Stein zu hauen? Irgendwie glaubte Zani, sie wäre gerade fehl am Platz. Aber gut…sie würde erst gar nicht versuchen, zu verstehen, wo die Faszination der beiden lag. “Hm…also keine Monsterjagd. Wie langweilig.” Gab sie schließlich seufzend von sich. Soeben war ihr ganzes Feuer für diese Quest erloschen und ihre Augen schweiften umher, nach etwas suchend, was interessanter aussah als das geformte Geröll vor ihr. Leider sah es so aus, als wäre hier sonst nix. Ein paar Meter entfernt erblickte die Grünhaarige noch ein paar mehr der Kunstwerke, doch das war nicht wirklich, was sie finden wollte. Ihre Augenlider senkten sich, genau wie ihre Haltung. Die Mahna ließ nun ihre Schultern hängen und fiel nach hinten auf ihren Rücken, was für leichte Vibrationen in der nahen Erde sorgte. “Heyyyy, du hättest fast meinen Vibe damit gekillt.” Beschwerte sich die  Künstlerin, als ihr fast ein, für sie sehr wichtiger, Schlag in den Stein misslungen wäre. So sehr interessierte es die große Frau allerdings nicht.

Zanis Blick traf auf den von Lorelai. Sie kannte diese Art Gesichtsausdruck und erneut seufzte sie, diesmal deutlich hörbarer. Sie richtete sich wieder auf und starrte einen Moment lang in Richtung der Frau mit den Schlangenhaaren…oder was auch immer das für eine Frisur war. “Beschwer dich danach aber nicht…”, murmelte sie vor sich her, während ihr linker Arm sich erneut mit den, Lorelai schon bekannten, Haaren überzog. Zani stand nun auf und ging die wenigen Schritte auf die dunkelhäutige Dame zu und packte sie mit ihrem Arm einmal um die Hüfte. “Wa-” konnte sie jedoch nur aus ihrem Mund bringen, bevor die Grünhaarige sie schließlich in einem Schwung gen Lorelai schubste. Die Rosahaarige würde sie schon fangen. Und wenn nicht, dann eben das Gras. Jedenfalls wollte Zani schnell fertig werden. Und um zu verhindern, dass sie einfach wieder unbeirrt an ihrem Stein weiterhaute, setzte die Oni sich direkt davor und blockierte den direkten Zugang zur unfertigen Statue. “So, jetzt rede mit ihr.” Sagte sie schließlich in einem sehr monotonen Tonfall ihrer Partnerin. Ob Lorelai diese Aktion gut fand? Keine Ahnung. Sonderlich dafür interessieren tat Zani es aber nicht. Im Schneidersitz saß sie nun auf dem Grasboden, ihren Kopf stützte sie mit dem rechten Arm ab, während ihr linker langsam seine Haare wieder verlierte und sie beobachtete, was nun passieren würde.

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 4 Jun 2023 - 11:04

[ 9 | 10 ]

Während Lorelai und die Künstlerin miteinander diskutierten - Nein. Während Lorelai versuchte, ein Gespräch mit der Künstlerin zu führen und sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, den Menschen im Dorf die Angst vor ihren Statuen und deren Ursprung zu nehmen, vibrierte plötzlich die Erde unter einem hörbaren, stumpfen rumsen. Erschrocken wandte sich die Rosahaarige um und erkannte, dass Zani die Ursache dafür gewesen war. Und das nur, weil sie sich ins Gras hat fallen lassen? „Bravo!“ Das war ja so faszinierend! Wirklich wundervoll, dass sie heute auf eine Oni getroffen ist! Doch das löste das Problem im Moment nicht. Zwar kam eine Reaktion auf das Erdgezitter hin von der Bildhauerin, doch diese fiel erneut ziemlich tiefenentspannt aus und hinderte sie nicht daran, trotz des Ärgers weiter ihren Stein zu bearbeiten.

Hilfesuchend hatte sich Lorelai also Zani zugewandt, welche den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte und ein wenig widerwillig wieder aufstand. Auf ihre etwas brachiale Art und Weise schaffte sie es, mit Hilfe ihrer Armbehaarung die Bildhauerin endlich von ihrem Stein zu entfernen. Diese protestierte, hatte aber keine Chance sich zu wehren. Dann wurde sie in Richtung Lorelai geschleudert, welche nicht ganz so bereit war. Die Rosahaarige wollte sie auffangen, doch die Bildhauerin stolperte ihr unerwartet arg entgegen und die beiden Damen fielen kurzerhand ins Gras. Der Aufprall schmerzte, schließlich landete die Künstlerin auf Lorelai. Zani gab einen klaren Startschuss für das Gespräch und die abergläubische Magierin erinnerte sich an die einmalige Gelegenheit. Es gab nur ein Problem: „Das Atmen fällt mir schwer“, machte Lorelai also auf das Gewicht der Dame mit den Dreads aufmerksam. Diese verstand zum Glück sofort und erhob sich, half Lorelai sogar auf die Beine. „Na gut, ihr verirrten Seelen. Ich sehe schon, ich habe erst wieder Zugang in meine spirituellen Sphären, wenn ich euch meine volle Aufmerksamkeit geschenkt habe“, resignierte die Bildhauerin und hob ihre Arme, um die Ohnmacht darzustellen, welche sie gerade verspürte. „Was wollt ihr?

Die violetten Augen von Lorelai wurden groß. Das hatte sie doch bereits gesagt, oder? Nun, nicht weiter tragisch. Sie würde es ihr schon noch einmal erklären. „Sie müssen den zeigen, dass nicht die schreckliche Medusa für die Statuen verantwortlich ist, sondern dass sie lediglich von ihnen erschaffen wurden. Aus Stein, nicht aus Menschen“, bat Lorelai die Bildhauerin. Diese seufzte, legte sich geschafft die Hand an die Stirn. „Das heißt, ich soll mit euch nach Shirotsume gehen? Puuuh…“ Ja, sie war nicht begeistert. Aber die Magier mussten darauf bestehen! „Sehen sie es doch als kreative Pause? Und danach haben Sie wieder Ruhe vor uns“ „Liebes, die Kreativität macht keine Pausen, sie verblasst nur und erleuchtet dann neu“ „Meine Rede

Tatsächlich war die Bildhauerin einverstanden. So machten sich die drei auf den Weg zurück ins Dorf, doch es dauerte nicht lange, da beschwerte sich die Dame mit den Dreads. „Das ist sehr anstrengend.. meine Füße schmerzen.. und ich brauche meine Füße, um stehen zu können, wenn ich weiter meine Statuen anfertige.. das geht so nicht..


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 4 Jun 2023 - 19:32

Post 9/10

Etwas gelangweilt saß Zani dort im Gras, ihr Blick hing auf den beiden Damen, die gemeinsam auf dem Boden lagen, doch ihre Aufmerksamkeit hing viel eher in ihren eigenen Gedanken. Innerlich malte sie sich aus, wie es wohl gewesen wäre, gegen ein Ungeheuer wie so eine Medusa zu kämpfen. Sie, ihre treue Waffe und…naja, Lorelai war wohl auch dabei. Was genau konnte die eigentlich? Sie sah nicht so aus, als würde sie einen Stärkewettbewerb gewinnen und irgendwie redete sie auch komisch. Den zweiseitigen Streitflegel, den die Mahna immer bei sich trug, könnte sie vermutlich gar nicht halten. Hm, ein leichtes, schadenfrohes Grinsen legte sich auf ihre Lippen, als die Situation, wie die Rosahaarige verzweifelt versuchte, sich mit ihr in so einem Wettkampf zu messen versagte, in ihrem Kopf abspielte. Erst, als die Frauen vor ihr zu reden begannen, kehrte die Aufmerksamkeit der Grünhaarigen in die Realität zurück und…naja…so viel interessanter war das jetzt nicht. Immerhin schien diese komische Schlangenhaarfrau sich endlich geschlagen zu geben und den beiden, also eher Lorelai, zuzuhören. Zani blieb einfach nur stumm und hörte zu. Mittlerweile war ihre komplette Motivation für diese Quest gekillt worden, nachdem sich ihr aufregendes Ziel als Schnarchpartie entpuppte. Einen Plan gab es wohl, denn die Künstlerin sollte sie zurück nach Shirotsume begleiten und dieses Missverständnis aufklären, damit auch ja niemand mehr in ihre heiligen Wälder kam, um nach ihrem Leben zu trachten. “Wäre es nicht einfacher, mit dem Hauen auf Steine aufzuhören?” Also…würde man damit nicht dem Grundproblem einfach aus dem Weg gehen? “Liebes, was du sagst, ist der Moodkiller jeder freien Seele. Meine Hände, die ringend dem Ruf der Inspiration folgen. Mein Verstand, so unbändig und immer nach dem Kuss der Muse suchend. Ich kann meiner Bestimmung nicht davonlaufen. Ich nehme sie in meine Arme und empfange die warmen Gefühle der mich treibenden Kunst. Eine verirrte Seele wie du könnte dies niemals verstehen.” “Ooo…kay?” Verwirrt schaute die Mahna nur drein. Sie hatte ide Hälfte nicht verstanden, aber anscheinend war das keine Option. Hm, na gut.

Gemeinsam machten die drei sich nun auf, um nach Shirotsume zurückzukehren, doch der Weg war wohl nicht so unkompliziert, wie gedacht. Schnell stellte sich heraus, dass die dunkelhäutige Frau schon fast an ihren körperlichen Grenzen angekommen war und nicht mehr weiterlaufen konnte. Die Grünhaarige verschränkte nur die Arme und ihre Augenbrauen zogen sich nach unten. “Das war doch nicht mal weit. Du würdest doch nicht mal nen halben Tagesmarsch durch die Berge überleben…” Eine Aufgabe, die für Zaniyahtra wie eine Kleinigkeit wirkte, war wohl für die Künstlerin deutlich schwieriger. “...” Wortlos ging sie auf die Person zu und griff sie nun mit beiden Armen. Wie ein Paket klemmte sie sich die Frau unter den linken Arm, völlig außer Acht lassend, ob das jetzt gemütlich war oder nicht. “Gehen wir weiter.” Jap, das war ihre Lösung. Sie klemmte sich die Person unter den Arm und lief einfach weiter, bis sie schließlich wieder am Eingang von Shirotsume ankamen. So…was jetzt? Zani hatte ehrlich gesagt keinen Plan, was genau die beiden jetzt wirklich machen wollten.

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyDi 6 Jun 2023 - 22:30

[ 10 | 10 ]

Lorelai war bereits über alle Maßen erleichtert, dass diese eigensinnige Bildhauerin sich dazu bereit erklärt hatte, mit ihnen zurück nach Shirotsume zu gehen. Wenn man es genau betrachtete, dann wurde sie zwar mehr gedrängt, als dass sie sich bereit erklärt hatte, aber immerhin waren sie nun auf dem Rückweg. Das würde dann auch bedeuten, dass Lorelais erster offizieller Auftrag als Magierin des Königsreichs Fiore sich dem Ende neigte. War es bereits zu früh, ein Resümee zu ziehen? Wahrscheinlich schon, denn man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben. Das würde bestimmt nur Unglück bringen.

Natürlich lief der Rückweg nicht mehr reibungslos. Das war allein Lorelais Schuld, denn sie hatte auch nur in Erwägung gezogen, sich bereits jetzt über den Erfolg der Quest zu freuen. „Verflixt und zugenäht. Dreimal schwarzer Kater“, murmelte sie also leise vor sich hin, um ihren Unmut kund zu tun, während die Bildhauerin sich einfach zu Boden fallen ließ, da sie nicht mehr gehen wollte. Zani machte kurzen Prozess und packte die Künstlerin mehr als unbequem, sodass diese an ihrem Arm baumelte. Mit großen Augen beobachtete die Rosahaarige dieses Schauspiel. Es war einfach unglaublich, wie groß und stark diese Oni war! Problemlos trug sie eine erwachsene Frau durch den Wald. Diese zeterte und beschwerte sich, aber die beiden Magier wollten einfach ans Ziel.

In Shirotsume angekommen gingen die drei auf den Dorfplatz im Zentrum und die Bildhauerin erklärte den Bürgern und vor allem dem Bürgermeister, dass sie die Verantwortliche für die Statuten sei. Dabei sagte sie auch gleich, was eine Statute kostete und lehnte gezielte Aufträge ab, da sie nur nach ihrer eigenen Muse schöpferisch tätig sei. Die Menschen waren erleichtert, dass es nicht die schreckliche Medusa war, welche im Wald ihr Unwesen trieb, sondern nur eine etwas schrullige Künstlerin.

Ein wirklich erfolgreicher Tag, bravo!“, freute sich Lorelai, als sie und Zani wieder unter sich waren. Sie hatten ihren Lohn soeben noch vom Bürgermeister erhalten. „Wirst du gleich wieder abreisen und bleibst du noch in Shirotsume?“, fragte Lorelai gut gelaunt. Sie würde sich nicht daran stören, noch mehr über die Oni und ihren Stamm zu erfahren, allerdings soll man Reisende bekanntlich ziehen lassen. „Ich würde dich ja zu mir einladen, aber ich befürchte, mein Zuhause ist zu klein“, meinte sich nachdenklich. So oder so, Lorelai hatte sich gefreut diese ulkige Oni-Dame kennenzulernen und würde ein baldiges Wiedersehen als eine glückliche Fügung des Schicksals empfinden.


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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptyMi 7 Jun 2023 - 17:17

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Zani machte keine halben Sachen. Und gleichzeitig war sie bei dem, was sie tat, nicht unbedingt die filigranste. Dementsprechend war es wohl kein Wunder, dass sie sich die Künstlerin wortlos unter die Arme klemmte und mit ihr weiterging. Jegliche Beschwerden trafen bei der Oni auf taube Ohren, egal wie sehr die Dame sich über ihr Chi, Zen oder die Hemisphären, auf der sie sich gerne befinden würde, beschwerte. Die Hälfte verstand sie nicht mal, denn für die Mahna war es so, als würde man in Rätseln zu ihr sprechen. Wie ein Hintergrundrauschen, welches langsam aber sicher immer unwichtiger wurde. Ihre Augen und Ohren fokussierten sich viel lieber auf alle möglichen Dinge auf ihrem Weg. Das rascheln der Blätter, der damit einhergehende Wind und…manchmal auch Lorelai. “Drei Katzen? Was haben die denn hiermit zu tun?” Zani kannte diese Redewendung nicht. Sie hatte zwar schon einige gehört, aber diese war ihr neu. Daher wusste die Grünhaarige auch nichts, damit anzufangen und ging davon aus, dass ihre Kollegin wirklich drei Katzen meinte…oder Kater, in diesem Fall. Sie dachte auf dem Weg noch weiter darüber nach. Ihre Gedanken füllten sich mit dem Anblick solcher Fellknäule, die eigentlich ganz süß aussahen. Nahrhaft wiederum eher weniger. Viel zu klein, da hatte man ja nichts von. Sie hatte schon gesehen, dass sich manche Leute diese Tiere in ihrem Zuhause halten. Ähnlich, wie die Zugtiere, die manche Leute hatten, nur kleiner und fauler. Warum waren die so beliebt?

Schlussendlich kamen die drei wieder in Shirotsume an und die Künstlerin erklärte den Leuten, was wirklich vor sich ging. Währenddessen saß Zaniyahtra nur daneben, halb zuhörend und eher in die Ferne starrend. Das war dann wohl diese Quest…hieß das so? Ja, irgendwie so. Die sichtliche Erleichterung der Menschen war deutlich zu sehen, auch wenn die Grünhaarige sich immernoch fragte, wieso man vor nem Schlangenvieh und ihren Steinstatuen so viel Angst haben musste. Hm, mit einem Schulterzucken tat sie dies aber auch ab, es war nicht mehr wichtig. “Mhmmm…” grummelte die Magierin nur vor sich her, während ihr Magen das Gleiche tat. Ihre Augen schweiften hinüber zur Rosahaarigen. “Ich brauch was zu futtern.” Zani erhob sich, der Streitflegel an ihrer Seite klimperte etwas, als er gegen sich selbst prallte und ihr Blick schweifte über die Menschen der Stadt. Sie wusste, in eines dieser Restaurants konnte sie nicht. Warum musste auch alles so klein sein? Aber vielleicht fand sie ja irgendwas draußen. Nur hoffentlich gab es hier mal größere Portionen, die waren sonst so klein und nicht füllend. “Bye.” Ohne wirklich auf die Frage oder den Vorschlag eines Besuches bei Lorelai einzugehen, machte die Oni sich auf den Weg durch die Straßen Shirotsumes. Ihre Instinkte waren getrieben von Hunger und ihr Ziel war klar: Schnell was in den Magen zu bekommen.

The End

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BeitragThema: Re: Shirotsume - Umland
Shirotsume - Umland EmptySo 28 Apr 2024 - 18:11


Amaya wunderte sich ein wenig über die merkwürdige Quest. Die Magierin hatte schon davon gehört, wie Leute ihre Magie in der Natur lernten... Aber die Questgeberin hatte da eine ziemlich ungewöhnliche Idee, sich auf einen Vulkan zu stellen. Davon hatte Amaya noch nicht gehört und sie war ziemlich gespannt wie das ausgehen würde. Dafür müssten sie nur eine kleine Reise mit der Frau auf sich nehmen, um sie sicher zum ausgesuchten Vulkan zu bringen. Das die angehende Druidin dabei keinen Zug nutzen wollte, dürfte wohl lediglich das erste Hindernis auf dem Weg dorthin sein. Trotzdem klang die Quest bisher ziemlich angenehm und interessant für die Mondnacht. Es war halt eine Quest und am Ende durfte sie sehen, wie jemand entweder Feuermagie auf einem Valkan lernte... oder den sehr peinlich berührten Moment, falls es nicht klappte. Ob Darion wusste, dass sie nicht mit dem Zug fahren würden? Irgendwie schien das eine Information zu sein, die erst später zur Quest dazu kam. Vielleicht hatte Amaya aber auch einfach nur schlechte Questinformationen bekommen. Ob die Runenknights schönere Questzettel hatten? Amaya hatte schon ein paar mal gemerkt, dass die Gilden zumindest oft besser gepflegte Questinformationen und Questzettel als die öffentlichen Auftragsbretter hatten. Vermutlich weil die Gilden viel Wert auf die Quests legten und oftmals die Auftraggeber auch etwas mehr auf die die Überbringung ihrer Quests achteten? Doch Amaya hatte bisher zu wenig Quests gesehen, um da wirklich eine fundierte Aussage oder Vermutung zu treffen. Es war lediglich eine Sache die sie in ihrer Zeit bei der Gilde gelegentlich gesehen hatte. Außerdem würde sie die öffentlichen Auftragsbretter nicht schlecht reden wollen, würde man mit ihr darüber reden. Amaya fand beides, die Gilden und die öffentlichen Auftrage, ziemlich gut!

Ihr Questpartner hieß wohl Darion und... war ein Rune Knight, was Amaya nicht so sehr gefiel. Die Rune Knights waren zwar eigentlich die „Guten“ und taten viel für die Sicherheit im Land. Dennoch war es leicht nervös in der Nähe dieser Leute zu werden. Zudem war es in der Nähe dieser Leute immer etwas vorsichtiger zu sein. Man wusste nie, wie korrekt der Runenritter war oder ob es eventuell sogar jemand war, der sich aufgrund seiner Angehörigkeit zu den Rune Knights gerne auf ein hohes Ross setzte und wohl möglich sogar Spaß daran hatte, „Fehler“ bei Leuten zu finden. Anstrengend. Bisher waren die Erfahrungen von Amaya mit den Rune Knights nicht schlimm gewesen, aber das hieß nicht, dass man einfach so unvorsichtig werden konnte!

Amaya trug leichte, gemütliche Reisekleidung. Da ein Richtung Norden ging ein halbwegs warmes Outfit, in, im Gegensatz dazu, kühlen Farben wie Weiß, Grau und Blau. Das Oberteil war ziemlich lang und war mit einem extra Stück Stoff um den Bauch festgebunden, weshalb der untere Teil etwas von einem Rock hatte. Sie hatte einen kleinen Beutel für Kleinigkeiten dabei, dank ihrer Magie hatte sie jedoch sonst nichts zu schleppen, was sie sehr glücklich und Reisen ziemlich angenehm machte. Gelegentlich bekam sie dafür fragende oder verwunderte Blickte ab. Sie war zwar eine Magierin, trotzdem war es nicht so alltäglich, fast nichts bei sich tragen zu müssen.
Auf dem Weg zum Treffpunkt übte sie ein wenig ihre Finsternismagie und erschuf kleine Finsternisklingen. Der Treffpunkt lag außerhalb der Stadt, am Rande eines Weges in Richtung Heim Rada, ihrem Zielort. Amaya war neugierig, was für Leute Kiera und Darion waren und wie die Zwei auf die Reise vorbereitet waren. Amaya war pünktlich. Die Auftraggeberin schon ein gutes Stück früher da. Wie es wohl um den Rune Knight stand? Gleich würde Amaya es erfahren.


Steckbrief
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