Halle der Sammlung

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Satyrs Cornucopia Gildenhaus - Halle der Sammlung
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Die Halle der Sammlung ist die Eingangshalle des Gildenhauses und damit der erste Raum, den man beim Eintreten sieht. Sie ist aus Kostengründen eher spärlich gestaltet: Nahe des Eingangs befindet sich ein Tresen, hinter dem eigentlich nie jemand steht, an den Wänden steht hier und da eine Bank zum Setzen und am Ende der Halle steht ein schwarzes Brett, an dem Aufträge für die Gilde zu finden sind. Was der Halle ein wenig Leben einhaucht sind die selbstgemachten Früchte ihrer Hobbys, die Gildenmitglieder gerne hier ausstellen oder an die Wände hängen. Das reicht von Gemälden und Statuen bis hin zu Medaillen und selbstgezüchtetem Gemüse.
Drei Türen führen aus diesem Raum heraus: Eine links zu den Schlafgemächern und Bädern, eine geradeaus zu den Hobbyräumen und eine rechts zur Lagerhalle der Gilde. Außerdem führt eine Treppe ins zweite Stockwerk, wo außer dem Zimmer des Gildenmeisters nicht viel zu finden ist.

Change Log: ---

Ravi war schon die stärkste Oni weit und breit! Wenigstens unter den Oni, die sie so kannte. Diese dicken Pfähle warf sie wie einen Kiesel in die Luft! Dafür gab es von der Nymphe einen anerkennenden Applaus. Pete schien guter Dinge zu sein. Vielleicht war er leichtert, dass Ravi sich noch einmal nach der Tiefe erkundigte? So musste das sein, schön ordentlich! Ihren blöckenden Gästen sollte es an nichts mangeln. Auch sie blieb außer Hammerreichweite und beobachtete Ravi beim Hämmern. Das ging ihr ja richtig einfach von der Hand. Sie selbst wäre da schon aus der Puste gewesen. "Zehn von Zehn!" Jubelte die Grünhaarige und warf ihre Hände in die Luft. Danach kam auch schon ihr Einsatz. Teri machte ein paar kurze Dehnübungen und bereitete sich wie eine Gewichtheberin vor, ehe sie das erste Brett vor sich festhielt. "Mach ich, mach ich!" Erwiderte sie gelassen, als hätte sie das schon tausendmal gemacht. Tatsächlich arbeitete sie zum ersten Mal in ihrem Leben mit Holz. Ein interessanter Baustoff, aber nicht ganz so schön wie die unzähligen Steinsorten! "Das ist nett, für einen Streichelzoo müssen zwar Opfer gebracht werden...Aber meine Finger brauche ich noch!" Leider wuchsen sie bei ihr nicht wieder nach, sie hatte also nur dieses Paar Hände. Mit vereinten Kräften nahm der Zaun nach und nach Form an und Pete schien viel Ahnung von Holz zu haben. Ob Zäune seine Spezialität waren? Schließlich hatten Bauernhöfe immer irgendwelche Zäune, soweit sie das gesehen hatte. Manchmal sogar ganz vornehme Gitterzäune aus Metall. "Puh...Das ist harte Arbeit." Stellte sie fest und fuhr sich über die Stirn, nachdem sie mit dem Grundwerk fertig waren. Die Tiere konnten sich freuen, dass sie sich viel Mühe gaben! Jetzt kam der große Moment, in dem sie all die verschiedenen Schrauben und Nägel einweihen konnten. "Siehst du, das habe ich mir auch gedacht! Bieten wir den Schafen etwas Abwechslung. Eine Schraube hier, ein Nagel da...Wenn die Sonne darauf scheint, werden sie wie Juwelen funkeln. Hm...Naja, fast! Ein wenig matt sind unsere Schätze schon. Aber der Händler meinte, Gold ist ausgerechnet heute leider ausverkauft." Einen kleinen Goldschatz hatte sie ja zuhause in ihrem Hort, aber ohne fühlte sich eine Behausung so nackt und unbewohnt an. Tiere waren an sich bescheidener als Menschen, also gaben sie sich bestimmt auch mit ihrer ausgesuchten Qualität zufrieden. Sie hatte zwar noch nie geschraubt oder genagelt, aber Erstes sah ihr recht selbsterklärend aus. Schrauben waren wie Mäulwürfe, die etwas über den Durst getrunken hatten. Und Nägel im Grunde nur elegantere Pfähle, die man mit dem Hammer nicht in den Boden, sondern ins Holz hämmerte. Tatsächlich sah das Ergebnis am Ende auch alles andere als schief aus. Pete hatte schon befürchtet, er müsste den einen oder anderen Querschläger korrigieren. Aber wenn er sich das so ansah, hatte das Mädchen entweder Übung, oder sie war eine vielversprechende Handkwerkerin.

"Sehr gute Arbeit! Das kann sich doch sehen lassen, findet ihr nicht? Ich verlege jetzt noch den Draht, danach können wir den Hasenstall bauen. Außer ihr wollt vorher noch eine Pause." Bot er noch an und warf einen Blick auf Teri, die den Kopf schüttelte. Das Projekt lag direkt vor ihrer Nase, jetzt konnten sie auch schnell fertig werden. Die Tiere warteten schließlich! Den Stall zu bauen war eine Nummer komplizierter. Hier half Pete deutlich mehr aus und überließ der Nymphe wieder das Schrauben. Zum Glück hatte er schon viel vorbereitet. Trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bis sie vor dem fertigen Projekt standen - ein L-förmiger Stall mit Gehege und einem Häuschen in der zweiten Etage, in dem sich die Hasen zurückziehen konnten. Es besaß sogar eine richtige Tür und eine simple Treppe, mit der sie problemlos rein und raushoppeln konnten. Nur die Möbel fehlten noch - der Farmer vertröstete Teri damit auf ein anderes Mal. Obwohl das Ding am Ende doch recht groß geworden war, konnten sie offenbar nicht einfach eine ganze Hasenbande dort unterbringen. Ausreichend Platz und Auslauf war wichtig - und zu viele Hasen auf einem Haufen sorgte für Rivalitäten. Fast so wie bei den Oni, wenigstens in Teris Vorstellung! "Soo...Da haben wir ordentlich was geschafft! Die Tiere kann ich erst morgen bringen, darauf könnt ihr euch solange freuen. Das war doch ein tolles Projekt für heute." Der Braunhaarige hielt inne, als er Teris Blick sah. Er konnte sich denken, was sie sagen wollte. Pete fasste sich an die Stirn. Dann seufzte er leise. "Oder...Okay, gebt mir ein, zwei Stunden. Jetzt soll der Streichelzoo auch eröffnet werden, stimmts?" Das Gesicht der Nymphe hellte sich auf. "Du hast es erfasst! Warum warten, wenn wir jetzt schon Tiere streicheln könnten?" Um Petes eigene Pläne machte sie sich keine großen Gedanken. Gut gelaunt ließ sie sich noch einen Moment vertrösten und wartete ungeduldig, bis die Tiere vorbeibrachte. Sehr lange mussten sie nicht warten und der junge Bauer kehrte zurück. Mitgebracht hatte er zwei Hasen - eins männlich, eins weiblich, sowie eine kleine Schaffamilie mit einem richtigen echten Lamm. Mit leuchtenden Augen tätschelte sie dem Lämmchen den Kopf und legte sich einfach ins Gras. Wenn sie den Tieren schon eine neue Umgebung gaben, konnte sie ja einmal probeliegen. "Hm...Lämpchen, du wirst dich hier bestimmt wohl fühlen! Pete hat gesagt, um die Möbel kümmern wir uns noch. Aber solange könnt ihr die Hasen beobachten. Ravi, was hältst du von Lämpchen als Name? Lahm...Lama...Lala...Lamia...hm...Doch, Lämpchen ist gar nicht übel!" Zugegeben, sonderlich viele Namen und Begriffe kannte sie noch nicht. Ihr Papa hatte ihr zwar die Sprache der Riesen beigebracht, aber sonderlich viele Bekanntschaften hatte er dort auch nicht. Er war eben doch eher eine Sofakartoffel. So nannten Menschen ihresgleichen, wenn sie daheim Wurzeln schlugen und sich nicht mehr als nötig bewegten...Oder so ähnlich.

@Ravinuthala

„Hah! Jap, das hamwer top gemacht“, lachte Ravinuthala, laut und aufgeregt wie immer. Sie war tatsächlich ziemlich zufrieden mit ihrer Leistung, schließlich war so genaue Handarbeit eigentlich keine ihrer Stärken. Ohne die Unterstützung von Pete und Teri hätte sie das sicher nicht hinbekommen, und trotzdem hatte sie das Gefühl, einen guten Teil dazu beigetragen zu haben. Entsprechend strahlend war das Gesicht der Oni. „Sind ein gutes Team, wir drei! Können wir ma wieder machen! Ich freu mich drauf!“ Kräftig klopfte die Hochgewachsene ihren beiden Partnern auf den Rücken, freute sich, mit ihnen zusammen etwas geschaffen zu haben. Teri ließ sich weniger leicht zufrieden stellen. Ihr reichte nicht der Stall, sie brauchte auch gleich die Tiere zum Streicheln. Natürlich war Pete vorbereitet, zauberte innerhalb kürzester Zeit ein paar Hasen und ein Lamm hervor. Während sich Teri eher für das Jungschaf interessierte packte sich Ravi eines der süßen Häschen, um es direkt zu knuddeln, erst ihre Stirn an seine legend, ehe sie es in einer für ihre Verhältnisse sanften Umarmung an ihre Brust drückte. Für die Verhältnisse eines Kleintieres war es aber wohl immer noch zu kräftig, sodass es sich leicht panisch aus ihren Armen riss und eilig über ihre Schulter hopste, nur um von einem die Oni zur Vorsicht mahnenden Pete wieder eingefangen zu werden. Sie war wohl ein bisschen zu grob für diese Streichelzoo-Sache...

„Lämpchen? Hm... Lämpchen klingt voll gut!“, nickte die Tsumiho, ihre Konzentration wieder auf Teri und ihr Babyschaf legend. Sie beugte sich tief runter, um einen besseren Blick auf die Kreatur zu haben, ihr kurzes, fluffiges Fell und ihre großen Augen begutachtend. Amüsiert leckte Ravinuthala sich über die Lippen, während ihr das Wasser im Mund zusammenlief. „Naa, Lämpchen? Gutes Kleines! Siehst ja zum Anbeißen aus“, lachte sie ehe sie sich eine Hand vor den Mund legte und grinsen musste. „Zum Knuddeln, meine ich! Hey, hey, Teri! Lass mich mal halten, jaa...?“

@Teri

Das Häschen hatte Glück, denn es war noch ganz nach der Oni-Umarmung! Den Rückenklopfer spürte die Nymphe immer noch. Da war sie glatt ein wenig eingeknickt und Pete war es nicht besser ergangen. Aber das richtige Maß für Tiere kuscheln fand sie auch noch. Vielleicht konnte sie vorher mit einem großen Stein üben? Ansonsten war sie natürlich ganz ihrer Meinung. Als Team waren sie richtig gut! Nach ein wenig Tätschelei meckerte Lämpchen und streckte dabei der Oni die Zunge heraus. Jedenfalls sah es so aus! Danach sprang es unbeholfen wieder zu den Elterntieren. Anscheinend mussten sie sich erst einmal an ihre neue Umgebung gewöhnen und Ravi sah noch so aus wie ein Wolf im Oni-Pelz. Das war okay! Wenigstens hatte sie jetzt ein Schäfchen geflauscht, das verbuchte sie als weiteren Erfolg für heute. Und an Ravi gewöhnten sie sich bestimmt auch, solange sie von ihr nicht weggefuttert wurden. "Ich glaube fast, es traut dir noch nicht über den Weg. In diesem Fall versuche, es mit Futter zu bestechen." Riet sie ihr mit erhobenem Zeigefinger und achtete gerade nicht auf Pete, der Ravis Annäherungsversuche mit einem strapazierten Schmunzeln beobachtete. Hoffentlich hatte er seine Tiere jetzt nicht ausgeliefert...

Immerhin dauerte es nicht lange und der Zoo lockte einige neugierige Gildenmitglieder an. So hatte Teri sich das gedacht. Das könnte noch eine echte Attraktion werden, vor allem wenn sich Lämpchen in ein Elektroschaf verwandelte. Dafür brauchte es bestimmt nur spezielles Futter. Und dann hatte es bald wunderbar knisternde Wolle. Als Lampe konnte es dann auch dienen, wenn jemand mal eine brauchte. Deswegen hatte es auch den Namen Lämpchen bekommen. Leider leuchteten Menschen ja nicht nachts im Dunkeln. Dabei war das ziemlich praktisch. Nachdem Tiere kuscheln und füttern...füttern, nicht futtern - abgeschlossen war, sah sich die Nymphe schon wieder die nächsten Gesuche an. Jetzt brauchten sie noch ganz seltene Tiere wie die Kakao-Kuh oder das Marzipan-Schwein!

 

 

„Das is ja voll COOL!“

Mit strahlenden Augen hörte Ravinuthala ihrem deutlich kleineren Gildenkollegen zu, als der ihr erzählte, dass sich wohl gerade ein bekannter ehemaliger Biologie in Alcea Town aufhielt. Nachdem er vor einigen Jahren mit seiner alten Arbeit aufgehört hatte – irgendwas Forschungs- oder Arztmäßiges, wovon die Oni herzlich wenig verstand und was sie sich entsprechend nicht merkte –, hatte er wohl stattdessen eine Tätigkeit aufgenommen, die für sie deutlich spannender war: Er hatte sich als Zeichner und Maler betätigt, um naturgetreue Bilder der vielen spannenden Tiere aus ganz Fiore und wohl auch über seine Grenzen hinaus anzufertigen. Alt, wie er war, hatte er wohl schon die Gelegenheit gehabt, die inzwischen geschlossenen Grenzen von Seven und Bosco zu überschreiten... was für sie besonders spannend war, weil ihr nur begrenzt bewusst gewesen war, dass es außerhalb von Fiore überhaupt noch etwas gab. So, wie es klang, wollte das alte Kerlchen nun in Rente gehen und sich in dem rustikalen Örtchen Alcea einen ruhigen Lebensabend gönnen – aber nicht, bevor er nicht seine Werke in die Tourismus-Industrie der Stadt einarbeiten ließ, um noch einmal ein ordentliches Stück Kohle einzusacken, damit dieser Abend ein besonders schöner wurde. „Das heißt, man kann sich das ganze Zeug jetz angucken?“, rief sie aus und riss fröhlich die Arme in die Luft. Das klang richtig, richtig gut! Es gab noch so viel auf dieser Welt, was die Oni noch nie gesehen hatte, und wenn sich hier eine Chance bot, einen ganzen Haufen davon auf einen Schlag anzugucken, dann wollte sie die Gelegenheit auch nutzen! Stellte sich eigentlich nur eine Frage... „Äh... hey, hey. Wie kommt man noch gleich nach Alcea?“

Nachdenklich stapfte die Oni durch das Gildenhaus und kratzte sich am Kopf. Mit der knappen Wegbeschreibung ihres Kollegen konnte sie wenig anfangen und er war zu schnell genervt gewesen von ihrer Ahnungslosigkeit, um ihre hundert Nachfragen dazu zu beantworten. Im Notfall musste sie wohl auf gut Glück loslaufen, außer natürlich.
„Hey, hey, HEY! Hast du grade Alcea gesagt?“
Neugierig lehnte sich die riesige Hünin über ein winziges Kätzchen, das gerade dabei war, über irgendeine Karte zu sprechen. Ihre Augen leuchteten auf. „Du hast gesagt, du willst nach Alcea reisen, ne? Ne? NEE?“, rief sie aus, lautstark wie immer, und grinste breit, während ihre rechte Faust einmal kräftig auf ihre Brust klopfte. „Hey, hey, da komm ich mit! Wollte auch grad rüber nach Alcea, also reisen wir zusammen, kay, kay? OKAY!“ Damit war die Entscheidung getroffen! Einspruch war nichts, woran die Oni wirklich Interesse hatte. Stattdessen sollte sie sich lieber vor. Ihre weiterhin geballte, rechte Faust hebend spannte sie die Muskeln ihres Armes an, ließ sie ein wenig weiter hervortreten, ehe sie mit der linken Hand darauf klatschte. „Mein Name ist Ravinuthala Tsumiho, stärkte Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne! Freut mich, dich kennen zu lernen, HEY!“

@Callum

 

„Jap, jap! Das kommt hin!”, lachte Ravinuthala fröhlich, als der kleine Kater ihren Namen wiederholte, so gut er es eben konnte. Ein paar verschobene Buchstaben, daran störte sie sich nicht. Wie sollte sie auch? „Red Ravi? Das klingt voll cool, cool, COOL! Klar, klar kannste mich so nennen, Cally!” Was für ein aufgewecktes Kerlchen! Dass sie mit einer Katze sprach, störte die Tsumiho offensichtlich gar nicht, im Gegenteil. Sie konnte den kleinen Racker jetzt schon leiden. Irgendwie, auf eine seltsame Art und Weise, waren die beiden auf einer Wellenlänge. „Hoffte, es gefällt dir hier oben!” Fröhlich grüßte sie ihren Partner, als er sich auf ihre Schulter gesetzt hatte, und stieß leicht seinen Kopf mit ihrem an. Sie hatten sich gerade erst kennen gelernt, standen aber jetzt schon Seite an Seite wie ein eingespieltes Team! Das war doch ein tolles Zeichen!

„Ich will nach Alcea, weil’s da coole Bilder von fremden Tieren und Monstern gibt!”, rief die Oni aufgeregt aus auf die Rückfrage ihres kleinen Begleiters. „Voll lebensecht! So hab ich’s auf jeden Fall gehört!” Dass sie Feuer und Flamme für die Reise war, merkte man der Oni auf jeden Fall an. Weniger begeistert war sie, als sie hörte, worum es genau ging. „Eeh… Rätsel sind nich so meins…”, gab sie zu, legte den Kopf leicht schief, während sie sich durch die Haare fuhr. Die Tsumiho war eher jemand, der anpackte - nicht unbedingt eine Denkerin. „Aber hey, hey, HEY! Mit Bergen kenn ich mich voll aus, hey! Komm selber von einem! Haste nich gewusst, hm?” Stolz grinste Thala, pochte sich auf die Brust. Wenn es darum ging, zwischen Stock und Stein herum zu klettern, konnte ihr keiner was vormachen! Auch auf seine anderen Fragen antwortete sie ohne Unterlass, störte sich nicht an dem schier endlosen Schwall. Im Gegenteil, die Aufmerksamkeit belebte sie richtig. Fröhlich ließ sie sich auf das Gespräch ein. „Ach, ich bin nich so groß für nen Oni. Aber nich so klein wie ein Mensch, hah!“, lachte sie, gab die beste Antwort, die sie geben konnte, auch wenn sie damit nicht sonderlich präzise war. Ähnlich sah es bei den anderen Fragen aus. Magie war nicht so ihr Ding, Süßes war super, und so weiter und so fort. Während ihre Hand über das Köpfchen der Katze streichelte, stellte sie langsam fest, dass sie ja immer noch in der Gildenhalle stand.
„Hey, laufn wir ma los, ne? Sonst kommwer nie an“, lachte die Tsumiho auf, auch wenn es schlussendlich an ihr hing, ob sie standen oder gingen. Der Gedanke, sich auf den Weg zu machen, war ihr bisher einfach noch nicht so recht gekommen. Fröhlich stapfte sie los, stieß die Tür auf, um nach draußen zu marschieren. „Also! Halt Eins! Vorräte!“, nahm Ravinuthala wieder auf, was das kleine Kerlchen auf ihrer Schulter zuvor gesagt hatte. Richtig, wer reisen wollte, der brauchte Futter! „Wo haste Bock drauf? Fleisch? Fisch? Reis? Nudeln? MEHR REIS?“ Mit einem dröhnenden Lachen sah sie sich zwischen den Läden auf dem Weg um. Sie mussten sich wohl für einen davon entscheiden, es sei denn... „Hey, hey, wir sollten ganz viel unterschiedliches Zeug nehm, ne? Sonst wissnwer ja nich, was das Beste is! Was sagste, Cally? Cally?“

@Callum

 

Questbeginn: Keine Macht den Drogen!


Es geschah nicht häufig, dass ausgerechnet Nico beiseite genommen wurde, damit man ihm eine Quest in die Hand drücken konnte. Gut, zugegeben. Es war schlicht noch nie geschehen. Bis jetzt. Irgendjemand in der Leitung der Gilde, die der junge Peralta bislang erst ein einziges Mal gesehen hatte (und das war bei seiner Aufnahme hier gewesen), hatte sich wohl an die Lauchstange von jungem Mann erinnert. So ganz sicher war sich Nico nicht, ob er sich geschmeichelt fühlen sollte oder nicht lieber doch einen ganzen Haufen Angst haben sollte. Bislang war er doch deutlich unter dem Radar geflogen. Das hatte den wirklich angenehmen Effekt, dass sich keine Sau dafür interessierte, was er im Musikzimmer der Gilde so verbrach. Außerdem konnte man sich so seine Quests selbst aussuchen - oder, in seinem Fall, von Mary aussuchen lassen und mitgeschliffen werden - und konnte sich aus dem Haufen an langweiligem Kram die spannenden Aufträge raussuchen. Vor allem konnte man sich die Aufträge nach dem aussuchen, was einem selbst lag. Welcher Teufel auch immer die Leitung geritten hatte ihm ausgerechnet diesen Auftrag zuzuschieben, war nicht ganz klar. Wenn man einmal Kaffee gewaltig grob ausklammerte, hatte Nico nicht die geringsten Erfahrungen mit Drogen. Und auch nicht mit Drogenabhängigen oder davon wie man mit ihnen redete. "Hey, heute schon ordentlich eine reingepfiffen?" war vermutlich kein guter Start in eine Konversation.

Und das war nur Problem Nummer 1. Bei Satyrs Cornucopia sah man diese ganze Angelegenheit mit den Quests ja doch scheinbar etwas lockerer als bei anderen Gilden. Das war eine Vermutung, die auf keinerlei Beweisen fußte. Nico hatte selbst bislang schließlich nur gildeninterne Quests absolviert, sah man einmal von der unglücklichen Sache im Ashmound-Prison ab. Aber das war ein Notfall gewesen und zählte daher nicht so richtig. Egal, zurück zum Thema. Er sollte "Die Neue" mitnehmen. Eine Fionn. Wer auch immer das war. Hatte er mehr Informationen bekommen? Nein. Wusste er, wer das war? Auch nein. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt und den kurzen, meist sehr hastigen, Läufen zwischen Eingangspforte und Musikzimmer war ihm jedenfalls noch keine Person aufgefallen, die ein "Hallo, ich bin Fionn"-Schildchen trug. Da hätte er sich schließlich auf jeden Fall dran erinnert. Aber da dem nicht so war...ja, was eigentlich? Nicos Blick schwirrte, unstet wie eine Fliege, durch die Eingangshalle. Es waren andere Gildenmitglieder anwesend. Manche nickten ihm sogar zu. Aber keines der Gesichter war bislang so wirklich unbekannt. Und wenn er ein neues Mitglied mitnehmen sollte, war es vermutlich erst kurz hier. Von denen war es also keiner. Der Blick ging rüber zum Questboard. Leider manifestierte sich kein Schutzengel, der ihm beim Suchen helfen konnte. Blick runter. Kaffee war auch alle. Mist. Es wurde Zeit für drastische Maßnahmen. Eine Hand reckte den Questzettel in die Höhe, wedelte munter damit. "Huhu, ich suche eine Fionn. Fionn bitte bei dem gut aussehenden, jungen Mann neben dem Questboard melden. Danke!", krähte Nico quer durch die Eingangshalle. Die Reaktionen gingen von Augen-Verdrehen über amüsiertes Grunzen rüber zu "Kannst ja kaum dich selbst meinen, Peralta!", was mit gut gelauntem Gestichel in die Gegenrichtung ("Du gewinnst einen Schönheitswettbewerb nicht mal als einziger Teilnehmer!") erwidert wurde. Nico bezog Aufstellung neben dem Questboard. Immerhin stand oben dick und fett "Questboard" drauf. Es war nicht zu übersehen. Dann würde er "die Neue" - die Gänsefüßchen gesellten sich selbst in Gedanken mühelos an ihre Plätze - einsammeln, einen neuen Kaffee kaufen und ein Drogenkartell zerstören. Was man halt so machte an einem langweiligen...Dienstag? War es Dienstag? Kaffee immer noch leer. Mist.

Das Gildenhaus. Ein Treffpunkt wundervoller Persönlichkeiten, unerwarteter Leidenschaften und unbekannter Geschichten. Ein Quell der Inspiration und Begeisterung. Ein Ort, an dem sich Fionn so wohl fühlte, wie sie es niemals innerhalb des Spiegeldorfes getan hatte. Wie viele Freunde man hier finden konnte! So viele Eingebunden und Ideen, dass man kaum wusste, wie man sie alle verwirklichen sollte! So zumindest musste es jenen gehen, deren Kunst aus etwas weniger abstrakten als den Spiegelungen des Lichts in glatten Oberflächen bestand. Natürlich blitze hier und dort immer mal etwas auf, wenn eine Kette, ein Abzeichen oder ähnliches ein Stück der Sonne einfing und woanders hinwarf. Wie eines der unzähligen Spiegelstücke ihrer Heimat. Die großen Inspirationen blieben hier aber aus. Das war in Ordnung. Immerhin waren ihre geliebten Reflexionen so unerwartet, wie die Einfälle, die einen ereilen konnten.
Oder die Rufe zu neuen Freundschaften. Also eigentlich Quests, aber Quests waren nur eine gute Gelegenheit, Freundschaften zu schließen. Jedenfalls ging Fionn davon aus, dass es um eine Quest ging. Warum sonst würde der gutaussehende junge Mann neben dem Questboard warten? Zu einer Quest wollte man sie also mitnehmen. Vermutlich. Ziemlich sicher sogar! Grund genug auf jeden Fall, dem Ruf zu folgen, und sich zum Questboard zu begeben. Vorsichtig, und möglichst dicht an der Wand entlang. Nicht, dass ein anderer potenzieller Freund sie übersah und auf sie trat. Im Gegensatz zu mancher Katze, die sie bereits beobachtet hatte. Katzen gingen offensichtlich davon aus, dass sie die Herren der Welt waren und jeder sich vor ihrer Präsenz überschäumenden Selbstbewusstseins in Acht nahm. Wer würde es auch wagen. Was die Leute natürlich nicht taten. Dumme Tierchen. Fionn war cleverer. Hier am Rand des Raumes galt es nur manchmal Beinen auszuweichen, deren Oberkörper mit verschränkten Armen an der Wand lehnte. Kein Problem. Nur ein kurzer Blick nach oben, ob sich die Personen nicht doch in Bewegung zu setzen gedachten. Glücklicherweise kam Fionn auch dieses Mal sicher an ihrem Ziel an: das Questboard.

Die Person, die dort wartend stand, und die sie meinte schon beim Rufen zwischen den Leuten hindurch erspäht zu haben, machte auf den ersten Blick einen etwas durchwachsenen Eindruck. Was, Fionns bisherigem Eindruck nach, für einen Menschen absolut normal war. Andererseits gelang es ihr noch nicht, Menschen rein nach der Äußerlichkeit einzuschätzen. Wäre der Rufer eine Fee, ja, dann wäre ihr das wohl sehr viel einfacher gefallen. So aber würde sie wohl durch ein Gespräch herausfinden müssen, was für eine Art von Persönlichkeit sich hier mit ihr treffen wollte. Und warum. Also, natürlich für eine Quest, ganz bestimmt, aber welcher würde diese Quest sein?
Um das herauszufinden, gab es natürlich nur einen Weg. Also ließ die Fee noch mal den Blick über die Person wandern. Dabei fiel ihr auch gleich ein interessantes Detail ins Auge. Ein wunderbarer Eisbrecher! Um auf sich Aufmerksam zu machen, setzte sie zu einem Sprung an, in der Hoffnung, mit Hilfe ihrer Flügel hoch genug zu kommen, um bemerkt zu werden. Dabei winkte sie mit der linken Hand – die, mit dem Gildensymbol auf der Handfläche – um beim Blickfangen zu unterstützen. "Hallooo~", erklang es dabei mit einer Stimme, die hoffentlich laut genug war, um gehört zu werfen.
"Ich bin Fionn", folgte es, kaum dass ihre Füße wieder Boden berührten. Dann deutete der Finger auf die Ärmel des Mannes. "Ich hoffe, deine Verletzung heilt bald. Aber darüber wolltest du sicher nicht mit mir sprechen, oder?" Der Finger wandert gen des Questboard, während sich ein fragender Ausdruck in die Kulleraugen legte.

Tap, taptap. Tap, taptap. Die polierten Opernschuhe des Virtuosen wippten im Takt einer Melodie, die wohl nur Nico hören konnte, auf und ab und tockten einen munteren Rhythmus auf das Holz der Eingangshalle. Offensichtlich war der frischgebackene B-Rang-Magier total bei seiner eigenen Quest dabei und fantastierte definitiv grade nicht mit irgendwelchen Liedbruchstücken herum. Ein abwesender Blick, der keine der angeschauten Personen so recht wahrnahm, glitt durch die Halle. Keine unbekannten Gesichter. Vermutlich. Wer passte da schon so wirklich drauf auf, wenn man grade das nächste Meisterstück komponierte? Diese Fionn würde sich bestimmt schon melden. Oder jemand wusste, wer sie war und gab ihr Bescheid, wenn sie grade nicht zufällig in Hörreichweite gewesen war. Auf die Satyrn war in dieser Hinsicht wirklich Verlass. Wie groß diese Fionn wohl war? Satyrs Cornucopia hatte ja auch ein paar Oni. Aber der Name klang nicht nach einer Oni. Außerdem waren die Oni immer laut und auffällig. Zumindest die, die Nico bisher kennen gelernt hatte. Vermutlich also ein Mensch. Davon hatte Satyrs einen ganzen Haufen. Kein Wunder also, dass diese Fionn bislang in der Masse untergegangen war. Ein helles Stimmchen grüßte von vorne und unten. Eine Hand mit dem Füllhorn der Satyrn schob sich kurzzeitig in Nicos Sichtfeld, als die Person vor ihm einen Hüpfer vollführte. An dem leeren Kaffeebecher vorbei betrachtete sich der junge Peralta das Wesen, das sich hier als Fionn vorstellte.

Es kostete einiges an Willenskraft nicht einen Schritt zurück zu machen. Klein. Flügel, wenn auch aus kristallähnlichen Auswüchsen. Ungewöhnliche Haarfarbe. Definitiv eine Fee. Unwillkürlich wanderte Nicos Blick noch weiter nach unten. Seine Schnürsenkel waren an Ort und Stelle und, wichtiger, nicht miteinander verschürt. Vielleicht war es eine Fee, die nicht so sehr auf Streiche stand wie jene aus dem Wald bei Heather-Town? Eingedrillte Erziehung übernahm kurzzeitig die Kontrolle über Nicos Gliedmaßen. Eine formvollendete Verbeugung, mitsamt lächerlich zur Seite bewegtem Arm, der fast einem anderen Gildenmitglied den Hut vom Kopf räumte, folgte, bevor die typische Nicohaftigkeit sich in einem Wortschwall Bahn brach: "Hallo, hallo. Freut mich dich kennen zu lernen, Fionn. Ich bin Nico, aber du kannst mich Nico nennen. Wie lange bist du schon bei der Gilde? Sehe dich jetzt zum ersten Mal. Tut mir leid, wenn ich dich vorher mal übersehen habe. Das passiert mir ständig. Hast du schon ein paar Quests für die Gilde erledigt? Uh, Moment, am besten erkläre ich dir erstmal worum es geht. Huh?" Die Flut an Worten wurde für einen Moment unterbrochen, als Nico auf die knapp sichtbaren Bandagen an seinem Arm schaute. "Oh, ich bin nicht verletzt, keine Sorge. Mir tun nur häufiger die Finger vom spielen weh. Und irgendwie komme ich bei Quests immer in Situationen, in denen ich mich verletze. Aber keine Sorge! Du bist bei mir in guten Händen! Wir kriegen das schon geschaukelt. Uhm, möchtest du was essen und trinken, bevor wir losziehen? Ich kenne ein Café auf dem Weg...also, ich kenne mehrere Cafés auf dem Weg, aber das hat wirklich gute Kuchen und Getränke. Und ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich brauche einen Kaffee, bevor wir losgehen. Ich lad' dich auch ein. So als Willkommen in der Gilde. Achso, ja, richtig. Du bist übrigens für eine Quest mit mir eingeteilt. Ist eine B-Rang. Wird also ein bisschen schwieriger, aber deswegen sind wir ja zu zweit."

Wäre Fionn nicht Fionn, dann hätte der Wortschwall dieses Nicos sie sicher übermannt. So aber hörte sie neugierig zu, was dieser Mann von sich gab. Ein Spieler also, der gerne Leute übersah und sich auch mal verletzte. Oh weh. Na hoffentlich hieß das nicht, dass er sie auf eine gefährliche Mission mitnehmen wollte. Wer war denn auf die Idee gekommen, sie ihm zuzuteilen? Ganz bestimmt jemand, der wusste, dass sie Gefahren lieber mied… Ganz, ganz bestimmt!
Der Vorschlag mit dem Café hingegen klang eigentlich ziemlich gut. Einen Kaffee trinken, Nico kennenlernen und erstmal herausfinden, worum es eigentlich ging. Ein durchaus solider Plan. Also nickte das kleine Feenwesen.
"Eine Tasse Kaffee klingt nicht schlecht – wenn sie auch kleine haben, sonst fürchte ich, dass ich da morgen noch dran sitze." Sie kicherte etwas, bevor sie dann weiter ausführte: "Und mach dir nichts draus, ich werde auch ständig übersehen. Ich frage mich warum." Sie betonte den letzten Satz absichtlich so, dass er wie die rhetorische Frage klang, die er war. Sie war klein, da gab es nichts zu diskutieren. Und offensichtlich war das auch der Grund, warum man sie ständig übersah, obwohl die Leute das nicht böse meinten.
"Oh, aber du solltest vorher wissen, dass ich kein Kämpfer bin. Ich hoffe, das wurde berücksichtigt, als man dir sagte, dass du mich mitnehmen sollst. Also... Wenn es so gefährlich wird, dann solltest du dir vielleicht jemanden suchen, der besser geeignet ist als ich."
Sie bemühte sich, die Worte so offen und ehrlich zu sprechen, wie sie sie meinte, nicht wie sie sie fühlte. Denn eigentlich hoffte sie halb, dass Nico nun sagen würde, dass er dann doch lieber jemand anderen suchen würde. Das wäre zwar sehr schade – immerhin gab es noch Dinge über ihn zu erfahren! – aber im Zweifel eben doch das Bessere für sie Beide.

Nicos Augen leuchteten einmal kurz auf als hätte er einen plötzlichen, inneren Energieschub erhalten. Fionn mochte Kaffee. Das war doch schon einmal ein guter Start. Leute, die Kaffee mochten, konnten so schlecht nicht sein. Der Blick wechselte wieder von Fee zu leerem Kaffeebecher. Wo sollte er Fionn hin mitnehmen? Inzwischen kannte er die Cafés Maldinas wie seine Manteltaschen. Espressi gab es überall, das war nicht das Problem. Und wenn sie nicht so viel Koffein intus haben wollte, konnte man ja schlicht ein wenig normalen Kaffee in eine Espressotasse schütten lassen. Das sollte kein Problem sein. "Weil du klein bist", antwortete Nico nonchalant auf die Frage der Fee, die vermutlich gar keine Frage war. Aber wenn sie sie nicht beantwortet haben wollte, hätte sie sie nicht stellen dürfen, so! "Aber das mit dem Kaffee lässt sich machen. Komm' mit. Uh, willst du dich auf meine Tasche oder Schultern setzen? Schonmal Entschuldigung im Voraus, wenn ich dir mal davon laufe, ja? Hab' die Angewohnheit ein bisschen schnell zu laufen. Ruf einfach nach mir, wenn ich dir davon renne."
Für eine Antwort ließ Nico seinem Gegenüber grade noch genug Zeit, dann ging es jedoch auch schon los. Die Kleinere war also keine Kämpferin. Das machte leider - für sie - überhaupt nichts. Nach der letzten B-Rang-Mission war Nicos ohnehin oberflächlich bereits kolossales Ego auf die Größe kleinerer Inselstaaten angeschwollen. Seine Magie, die Musikmagie, eignete sich ironischerweise am wenigsten um damit seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Aber wenn es so weiterging, würde er damit sehr, sehr bald Häuser einreißen können. Mit hölzernen Hütten ging das vermutlich bereits schon. Aber egal. Mit ein wenig Glück, immerhin hatte sich die Leitung bestimmt etwas dabei gedacht ihm Fionn zuzuteilen, musste es ja auch gar keinen Kampf geben. Weil das Schicksal ja auch jede Gelegenheit ihn zu verletzen ausließ, haha.
"Keine Sorge. Wenn wir kämpfen müssen, versteck dich einfach hinter mir. Dafür kannst du mit ein paar Leuten sprechen. Glaube die sehen lieber jemanden wie dich als jemanden wie mich." Außerdem...konnte Nico die Verzweiflung, die mit einem Mangel an Muse einherging, nur zu gut nachvollziehen. Nicht, dass er vorhatte diese Droge mal auszuprobieren...Nicos Häärchen stellten sich auf. Nein. Er hatte eine Muse. Er brauchte keine Drogen um die Inspiration künstlich herbei zu führen. "Wenn wir beim Café sind kann ich mir auch die Unterlagen nochmal durchsehen, die wir bekommen haben. Da stehen ein paar Namen drin. Leute, mit denen wir sprechen könnten. Habe ich dir schon erzählt, worum es geht? Ne, oder? Hrm. Also. In Maldina wird in letzter Zeit eine Substanz verkauft, die "Dreamdust" genannt wird. Wenn man sie nimmt, sprudelt der Verstand wohl nur so über vor Ideen. Inspiration aus der Dose, quasi. Klingt erstmal gut, ist es aber nicht. Das Zeug macht wohl massiv abhängig. Und während der Kopf auflebt, geht der Körper zugrunde. Gar nicht gut. Wir sollen also rausfinden, woher das Zeug kommt und den Verkauf unterbinden. Können das aber auch einfach den Runensoldaten melden, dann kümmern die sich drum. Bis hier hin schon Fragen?" Der Weg führte das ungleiche Duo durch die herbstlichen Straßen Maldinas. Der Wind zerrte schon ordentlich an der Kleidung, die Blätter der zahlreichen Bäume waren bunt gefärbt. Nico hob ab und an einmal die Hand, um irgendwen zu grüßen, vor allem Bedienungen in Cafés oder Besitzer von Kiosken. "Hallo Herr Labergé! Wir gehen zum Taking Sweet Time, Fionn. Die haben auch leckere Bonbons, falls das für dich von Interesse ist."

Ah, der Mann schien also einer zu sein, der klare Worte – oder Fragen – bevorzugte. Nun, damit konnte Fionn leben! Sie bestätigte die unnötige, aber doch korrekte Antwort mit einem Nicken, ehe sie den Kopf schräg legte. Das Angebot von Nico überraschte die kleine Fee so sehr, dass sie beinahe vergaß zu antworten.
"Du willst mich tragen? Das ist aber lieb von dir!", kam der begeisterte Ausruf, ehe sie tatsächlich auf der Tasche ihres neuen Gefährten Platz nahm. "Sag aber bitte Bescheid, falls ich dir zu schwer werde. Ich bin zwar nicht groß, aber ein bisschen was wiege ich ja trotzdem."
Es war schon praktisch, wenn man etwas erhöht sitzen konnte und nicht die ganze Zeit Gefahr lief, unter die Stiefel anderer zu kommen. Neugierig, was sie aus dieser Position alles entdecken konnte, sah sich Fionn um, während sich Nico auf den Weg machte. Es beruhigte sie, dass er das Kämpfen übernehmen würde. Ihre Aufgabe war also das Reden. Das erklärte vielleicht, wieso man sie empfohlen hatte. Pflichtbewusst lauschte sie daher den Ausführungen Nicos, als er erklärte, was eigentlich die Aufgabe war. Eine Droge also. Eine Droge, die Kreativität förderte. Einerseits war das zwar auch sehr interessant, aber wie ihr Begleiter schon sagte, waren die Nebenwirkungen gar nicht gut.
"Na, da haben wir ja eine große Aufgabe! Hoffentlich können wir das ganz schnell aufklären."
Der Blick der Fee folgten den Grüßen von Nico, als sie durch die Stadt gingen. Es war mehr als ein Café, das sie passierten. Ob es also ein ganz besonderes war, zu dem sie unterwegs waren? Das Taking Sweet Time sagte Fionn jedenfalls nichts, also blieb sie gespannt.
"Ich würde ja sagen, probieren geht immer, aber die meisten Orte bieten keine Probierportionen für mich an. Aber das ist nicht schlimm, ich mag sowieso herzhafte Dinge lieber", klärte sie Nico auf.

Die Landung der Fee wurde mit einem leisen "Uff" quittiert. Schwer war Fionn zwar bei weitem nicht zu nennen, aber Nico eben bei weitem auch nicht stark. Für den Moment sollte es aber gehen. Sein eigener Kram wog ja zum Glück nicht so sonderlich viel und er lief permanent mit der Umhängetasche rum. Was war da schon eine Fee mehr oder weniger? Das bekam er doch mit links hin, jawoll! "Neinein. Das schaffe ich. Wozu bin ich B-Rang-Magier, wenn nicht um unter dem Fliegengewicht einer kleinen Fee nicht zusammen zu brechen wie eine besonders rückgratlose Schnecke!", spuckte der junge Peralta also folgerichtig große Töne, während er schon den Weg in die Stadt einschlug. Eine große Aufgabe. Nico presste die Lippen aufeinander, um einen dummen Scherz Marke "Große Aufgabe für kleine Leute" noch im Keim zu ersticken. Es kostete alle Willenskraft, die er derzeit aufbringen konnte. Und trotzdem entrang sich ihm ein leiser Huster, der einwandfrei als unterdrücktes Lachen identifiziert werden konnte. "Mh-hm. Aber das kriegen wir schon hin. Und im Zweifel wenden wir uns einfach an die Runensoldaten. Die waren bisher immer ganz nett. Auch wenn sie total steif sind. Verstehen gar keinen Spaß, die Jungs und Mädels. Einmal haben meine Freunde und ich in Crocus ein paar völlig harmlose Streiche gespielt. Menschenskinder, haben wir einen Ärger dafür bekommen. Dabei ist kaum was zu Bruch gegangen! Nur so ein bisschen. Hach, das waren noch Zeiten", seufzte Nico, der selbst noch nicht einmal die zwanzig geknackt hatte. Ein Blick ging runter zu der Fee, die auf seiner Umhängetasche ritt als wäre es ein Pony. Für eine Fee war sie echt gar nicht übel. Jedenfalls viel besser als die quengelnden Feenkinder aus dem Wald vor Heather Town. Was er ihr aber nicht sagen würde. Bestimmt hielten Feen zusammen.
"Lieber herzhafte Sachen? Huh, hätte ich jetzt nicht gedacht. Macht aber nichts. Wenn ich hier in Maldina zwei Sachen kenne, dann ist das die Musikerszene und wo man leckeren Kleinkram bekommt! Wir holen uns einen Kaffee beim Taking Sweet Time und machen dann einen Abstecher zum Petit Joie. Die haben so kleine Pastetchen mit unterschiedlichen Füllungen. Das könnte was für dich sein."
Der Wind frischte auf. Nico wickelte seinen Schal enger um den Hals und ließ das eine Ende zu Fionn herab baumeln. Er war lang genug, dass sich die Fee im Zweifel in ein Ende wickeln konnte, sollte ihr kalt werden. Die langen Schritte des jungen Mannes fraßen die Distanz und so dauerte es nicht lange, bis die beiden vor einer gläsernen Front standen, über der farbenfrohe, blumenverzierte Lettern der Welt verkündeten, dass sich hier das Taking Sweet Time befand. "Hallo, Garret!", verkündete Nico kaum, dass er durch die Eingangstüre getreten war und über die bimmelnde Glocke darüber hinweg. Der Canine hinter der Theke, drehte zuerst nur ein hundeähnliches Ohr in Richtung der beiden Gäste, wandte sich dann aber doch vollständig um. "Nico...uuund?"
"Fionn."
"Fionn! Willkommen. Das Übliche?"
"Das übliche abzüglich Gebäck. Und einen Kaffee in einem Espressobecher für Fionn hier."
"Kommt. Seid ihr für die Gilde unterwegs."
"Mh-hm. Aber darf noch nix sagen. Erst, wenn wir fertig sind."
"Klar, klar. Zucker, Fionn?"
Gleich zwei paar Augen richteten sich auf Fionn. Das ganze Café duftete verführerisch nach gerösteten Bohnen, Kakao und Zimt. Hinter dem Glas der Theke verbargen sich nach Menschenmaßstäben winzige Törtchen, Macarons und bunte Bonbons. Letztere schienen mindestens Nicos Interesse geweckt zu haben, denn er fügte der Bestellung eine Tüte Zitronenbonbons hinzu.

Pasteten mit unterschiedlicher Füllung? Na, das klang doch wirklich einmal vielversprechend! Aber erst Kaffee. Kaffee war wichtig. Und Nico war in diesem Café offensichtlich Stammgast. Jedenfalls kannte der Mann hinter der Theke ihn mit Namen. Vielleicht war der Typ auch einfach gut. Fionn hatte gehört, dass es Leute gab, die sich sofort ein Gesicht und den dazugehörenden Namen merken konnten. Selbst wenn es nur eine von hunderten Leuten war, die auch noch das allererste Mal da war. Und das mit jeder Person! Unvorstellbar!
Die Frage nach Zucker riss die kleine Fee aus den Gedanken. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, danke. Lieber einen Tropfen Milch!", antwortete sie dann mit einem bekräftigenden Kopfnicken. "Ein toller Ort! Hier riecht es sehr gut", fügte sie dann gen dem Mann mit Namen Garret, wenn sie Nico richtig verstand, hinzu.
Die Bonbons hinter dem Glas wurden zwar auch einen Moment begutachtet, aber das war mehr der Farbenpracht geschuldet, als einem Interesse an diesen riesigen Zuckerkugeln.
"Oh, was ich aber nett fände, wäre so ein kleiner Keks, den manche Cafés zu ihrem Kaffee anbieten. Wenn die nicht zu süß sind, hätte ich davon gerne einen."
Ja, so ein Keks, der war manchmal doch ganz fein. Und irgendwie hatte die kleine Fee spontan Lust darauf bekommen. Auch, wenn sie wohl die Hälfte davon würde einpacken müssen.

"Den sollst du kriegen, junges Fräulein", antwortete Garret, sichtlich amüsiert ob dieser Bitte. In geruhsamer Professionalität wickelte der ältere Canine hinter der Theke die Bestellung ab. Fionns Kaffee wurde in eine Espressotasse gefüllt. Fein säuberlich ein bischen Milch aufgeschäumt, was wohl als Tropfen Milch durchging. Am Ende kam noch eine winzige Prise Kakaopulver drüber. Und für Fionn wurde ein Keks daneben gelegt, der die Aufschrift "Lotos" zeigte. Vermutlich die Herstellerfirma oder der Name der Bäckerei.  Nico bekam eine ähnliche Bestellung, wenn auch mehrere Nummern größer. Wenn man seiner Kaffeetasse ein Segel und Ruder hinzu gefügt hätte, hätte mindestens Fionn damit in See stechen können. Vorsichtig faltete sich Nico auf einem der Stühle des Cafés zusammen, lupfte dabei den Mantel hoch, damit er nicht zerknautscht wurde.
"Okay. Wir trinken in aller Ruhe den Kaffee und danach geht es weiter. Denke wir sollten vielleicht erst mal mit ein paar Betroffenen sprechen? Also. Du. Du wirkst einfach weniger bedrohlich. Hab ein paar Namen hier. Eine Lily Vanderville und ein Bill Toile. Die Adressen kenne ich. Ist alles nicht weit weg. Gefällt's dir eigentlich in der Gilde? Sind manchmal ein ganz schön exzentrischer Haufen...wobei ich da echt keine großen Töne spucken sollte. Aber die meisten sind echt nett."

Fionn machte große Augen ob ihrer Kaffeetasse. Genau die richtige Größe. Und mit Keks! Wie wundervoll!
"Ganz vielen Dank!", platzte es aus der kleinen Fee heraus.
Der einzige Nachteil an den meisten Cafés war, dass sie in der Regel keine Stühle hatten, mit denen so kleine Wesen wie sie selbst mit größeren zusammen am Tisch sitzen konnten. Immerhin konnte sie auf dem Stuhl stehend über die Tischkante gucken. Sie stand sowieso recht gerne, von daher war das für sie kein Problem. Und so musste sie Nicos Tasche nicht auch beim Kaffeetrinken belasten.
"Mit den Betroffenen reden ist ein guter erster Schritt", stimmte Fionn in den Plan ihres Gefährten mit ein. "Ich hoffe, sie lachen mich nicht einfach aus. Ich bin nicht groß, und viele nehmen mich auch nicht wirklich ernst."
Sie tatschte kurz ihre Kaffeetasse an, prüfend, ob der Inhalt bereits trinkbar wäre. War er nicht. Also noch kurz warten. Aber die Zeit ließ sich gut mit dem Beantworten von Nicos Fragen überbrücken. "Die Gilde ist toll! So viele Leute mit so interessanten Interessen! Und keiner, der meine Ideen dumm findet. Und es macht Spaß, anderen auch mal zu helfen."
Eifriges Nicken betonte die Worte, die aus dem Feenmund hervorsprudelten.

Entspannt lehnte sich Nico in seinem Stuhl zurück. Garrett lächelte warm hinter seiner Theke hervor, als Fionn sich bedankte. Einen Moment lang ließ Nico die Augen zufallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ja, so ließ es sich doch leben. Der Kaffee würde noch ein paar Minuten brauchen, um von der mundzerfressenden Hitze auf ein angenehmes Maß herunter zu kühlen. Ein Auge Nicos öffnete sich, als Fionn ihre Sorgen vorbrachte, wie bei einer Katze die mit ebenso viel Interesse wie Mangel an Verständnis ihrem Besitzer zuhört.
"Ach, keine Sorge deswegen. Dafür bin ich ja dabei. In Maldina kennt man mich inzwische recht gut, seit wir mal ein Stadtviertel, okay, okay, ein paar Häuser, gerettet haben. Im Zweifel stehe ich einfach hinter dir, nicke eifrig, damit die Leute wissen, dass sie mit dir sprechen sollen." Eine Hand löste sich von ihrer Position hinter dem braunen Wuschelkopf, um beruhigend abzuwinken.
"Schön, dass es dir bei den Satyrn gefällt. Hm, hast du schon ein Hobby für dich gefunden? Irgendwas sollte man ja immer machen. Ich meine, ich mache von allem so ein bisschen. Manches klappt sogar richtig gut. Sonst kann ich dich bestimmt auch beraten. Mit den ganzen Hobby-Läden in Maldina kenne ich mich auch ganz gut aus."

Die Worte von Nicos beruhigten die Minifee durchaus. Außerdem kam ihr dazu noch ein weiterer Gedanke: "Vielleicht reden sie dann ja auch genau deswegen mit mir, WEIL ich unscheinbar bin. Kann doch sein, dass sie deswegen denken, dass es sowieso keinen Schaden für sie bringen kann - egal aus welcher Richtung!" Sie lachte, ob ihres Einfalls, freudig auf. "Aber du musst nicht alles mir überlassen. Wenn du selber Fragen hast, die dir einfallen, und mir wohl nicht, dann stell sie bitte einfach." Fionn nickte bestimmt. Nur, wenn sie zusammen arbeiteten, würden sie Erfolg haben. So war es schon immer, oder nicht? Nun, mit Ausnahme einzelner Helden vielleicht. Aber sie war keine Heldin. Sie war nur eine Fee, die von einem Helden abstammte.
"Oh, ich helfe aktuell meistens noch anderen. Mein Hobby ist etwas... schwieriger zu gestalten, weil ich noch nicht umsetzen kann, was ich gerne umsetzen würde. Spiegelnde Gebilde mit sich bewegendem Licht. Ich mag das alles gerne mit Magie machen, aber außer dem Spiegelnden kriege ich da noch nichts hin." Sie nahm einen ganz vorsichtigen Schluck von ihrem Kaffee. Der Vorteil an so kleinen Portionen war, dass sie schneller abkühlten. Gerade hatte ihr Getränk die perfekte Temperatur.
Die Tasse wurde wieder abgestellt und Nico gemustert. "Wenn du verschiedene Dinge machst, dann hast du doch bestimmt auch ein aktuelles Projekt, oder nicht?"

07 | @Fionn

Amüsiertes Lachen erscholl in dem Café, hell und perlend. Es brauchte einen Moment, bis sich Nico wieder gefangen hatte. Noch einen Schluck an seinem Kaffee und wildes Wedeln in Richtung Garret, der hinter seinem Tresen vergnügt gluckste. Nico breitete die Arme aus, lehnte sich im Stuhl zurück. "Du bist vermutlich die erste Person, die mir sagt, dass ich mehr reden soll. Also, keine Sorge, ich frage schon wenn wir was auf- oder einfällt. Das mache ich immer und bislang fahre ich ziemlich gut damit. Man findet immer so viel Interessantes raus, wenn man die Leute einfach ein bisschen löchert. Nicht wörtlich nehmen. Könnte ich zwar, mache ich aber nicht."
Der Stuhl wippte mitsamt Lulatsch darauf wieder nach vorne, als sich Nico vorbeugte und Fionn mit untertassengroßen Augen interessiert anglubschte. "Uh, das klingt echt interessant. Machst du die Kristalle dann alle selbst? Mit Magie? Das ist ziemlich cool. Würde ich mir echt gerne mal anschauen. Hm. Bis du das mit dem Licht selbst kannst, kann dir vielleicht Mary aushelfen. Das ist meine Freundin. Sie ist Lichtmagierin. Die beste, die ich kenne."
Die Hände des jungen Mannes fanden wieder hinter dem Kopf zusammen. Der Stuhl wanderte ebenfalls wieder nach hinten, als er schon wieder bedrohlich kippelte. "Ein Projekt? Musen im Himmel, wenn ich mich für eines entscheiden könnte. Derzeit schreibe ich an ein paar Stücken gleichzeitig. Außerdem übe ich die Malerei. Nebenbei ein bisschen Manga-Zeichnung, weil mich jemand drauf gebracht hat. Außerdem habe ich ein paar Bonsais, die dringend zugeschnitten werden müssten. Oh, und ein paar Gedichte. Also, ja, ein paar Projekte. Was einen so einen regnerischen Nachmittag beschäftigt."

"Es gibt immer ein erstes Mal, nicht wahr?", antwortete Fionn, von der Erheiterung des Menschen angesteckt, ehe sie, nur zur Sicherheit, klarstellte: "Also, das mehr reden sollen, nicht das löchern. Belassen wir das wirklich bei dem übertragenen Sinn."
Sie nahm ein weiteres Schlückchen von ihrem Kaffee. Warum tranken Leute das mit Zucker? Es schmeckte so doch schon wirklich sehr gut! Aber gut... andere Leute mochten auch Beeren. Sie sah wieder auf, als Nico von Kristallmagie sprach.
"Oh, nein, nein. Meine Magie ist... Anders. Leider. Aber irgendwann kann ich Magie mit Kristallen bestimmt lernen!" Sie nickte eifrig. Kristalline Magie, Lichtmagie... Beides, ja, beides wollte sie! Irgendwann...! "Wenn ich deiner Freundin mal begegne, kann ich aber mal mit ihr darüber sprechen. Wenn sie deine Freundin ist, dann ist sie bestimmt genauso nett wie du."
Als Nico von seinen eigenen Hobbies erzählte, hörte die Fee wieder aufmerksam zu und begann, etwas an ihrem Keks zu knabbern. Er war tatsächlich nur sehr leicht gesüßt. Die Perfekte Ergänzung zu ihrem Kaffee!
"Also eigentlich generell alles, was Kunst ist, hm?", fragte sie neugierig. "Hast du da gerade etwas von dir geschriebenes da? Das klingt nämlich durchaus interessant! Und vielleicht kann man da auch selber mal was machen... Ein Gedicht über das Glitzern von Licht auf verschiedenen Oberflächen oder so. Weil es glitzert immer wieder anders!"

"Oh, achso! Spiegel! Klaaar. Ich dachte an so Lichtbrechung durch Kristalle. Zuhause habe ich so eine Glasperle und wenn das Licht draufscheint, zaubert es mir einen Regenbogen an die Wand. Ist echt hübsch. Hab total vergessen, wo die her ist. Hm, ist ja auch egal. Ach, es gibt bestimmt einen netten Kristallmagier irgendwo da draußen in der weiten Welt, von dem du lernen kannst. Ich hör mich gerne mal um. Wäre doch gelacht, wenn wir da nicht jemanden fänden", blubberte Nico gleich weiter. Der Fakt, dass er Fionn schlicht missverstanden hatte, wurde gekonnt von dem jungen Peralta übergangen. Wenn er es nicht ansprach, existierte es bekanntlich ja auch nicht. So einfach war das manchmal. Eine Hand kam hinter dem Kopf des jungen Mannes hervor, angelte nach der Kaffeetasse und beförderte sie zum Mund. Mh. Der war trinkbar. In rasanter Geschwindigkeit nahm der Kaffeepegel in der Tasse ab und in Nico zu. Wenigstens setzte er sie einmal ab.
"Sie ist noch viel netter als ich. Was Geschriebenes? Neee. Meistens nehme ich nur das Nötigste mit auf eine Quest. Wasserflasche, Kamera, Malzeug, Notizkram. Violine. Wenn dir also spontan was einfällt, gebe ich dir gerne Schreibzeug, vorausgesetzt, ich darf es dafür lesen. Mh, wenn du mit deinem Kaffee fertig bist, sollten wir aber langsam weiter. Dann gehen wir uns noch ein paar Pastetchen holen und dann geht es ab zu den Befragungen. Da schadet es ja auch nicht was Nettes mitzubringen."