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 Lumberhill

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Seff

Seff
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BeitragThema: Lumberhill
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Ortsname: Lumberhill
Art: Stadtviertel
Spezielles: ---
Beschreibung: Das ehemalige Arbeiterviertel von Oak Town, in dem einst vor allem Holzfäller in selbst gezimmerten Hütten und Häusern ihre Familien unterbrachten. Heutzutage ist Lumberhill das bedeutendste Wohngebiet der Mittelschicht von Oak Town, sodass hier vor allem Leute leben, die weder reich genug sind, um sich ein Domizil in der Altstadt zu leisten, noch über so wenig Einkommen verfügen, dass sie in den düstereren Ecken der Stadt wohnen müssten. Zusätzlich zu etlichen Holzgebäuden, die in Sachen Schönheit zwar nicht an die der Altstadt heranreichen, aber in ihrem Pragmatismus und ihrer Stabilität ihren eigenen Charme versprühen, gibt es hier und da auch steinerne Bauten, in denen sich vor allem Tavernen und Gaststätten einquartiert haben.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Seff

Seff
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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptyMo 6 Sep 2021 - 11:13

CF: Dünen hinter dem Bahnhof

[4 / 10]

„Hey… Hey, Mann… Es wird Zeit.“
„Ugh, was…?“
Mit einem fürchterlichen, pelzigen Geschmack auf der Zunge, der an eine Mischung aus verkohltem Rattenfell und rostigem Eisen erinnerte, löste Seff unter schwersten Anstrengungen seinen Kopf vom verklebten Tresen, auf dem er bis jetzt geruht hatte. Sein schlaftrunkener Blick suchte und fand die rundliche Gestalt des Schenkenbesitzers, der ihn gleichermaßen mitleidig wie entnervt ansah.
„W-was… Was’n los…?“
„Es ist Zeit, Kumpel. Kurz vor acht. Weißt du nicht mehr?“
Sein pochendes Haupt auf einen schlappen Arm gestützt kurbelte Seff sein Gedächntis an, das nur langsam in Fahrt kam wie eine Maschine, die schon seit ewigen Zeiten niemand mehr benutzt hatte.
*Was… Was weiß ich nicht mehr? Was… wo bin ich eigentlich?*
Seff brauchte sich nicht lange umzusehen, um seine Umgebung als das Innere irgendeiner Taverne zu erkennen.
*Das erklärt zumindest meinen Brummschädel, und dass mir speiübel ist. Hab ich mich gestern also besoffen… Nah, das ist nix Neues. Nur… Kommt mir der Kerl da nicht bekannt vor.*
„Jo, Meister, wo bin ich hier?“
„Oh, Kumpel, dich hat’s wohl ganz schön erwischt, hmm? Das hier ist der Drowsy Dragon. Die beste… zweitbeste… dritt-… Nicht die schlechteste Kneipe in ganz Lumberhill.“
„Lumber… was?“
„Lumberhill. Ost-Oak Town?“
„O-oak Town?!“
Seff schreckte hoch, allerdings zu sehr, fiel er dadurch doch glattweg von seinem schmalen Barhocker. Der Schlag gegen den Hinterkopf, den er sich beim Aufprall auf den Boden zuzog, erinnerte ihn zumindest daran, warum er hier war.
*N-natürlich! Diese verflixte Mission! Die Zugfahrt gestern und… Ugh, das Mädel! Ja klar!*
Hinter Seffs Stirn spielten sich in rascher Folge etliche Bilder ab, die die Geschehnisse seit seiner letzten Mütze Schlaf zusammenfassten: Wie er früh morgens zum Bahnhof gestiefelt war, um seine erste Mission als Mitglied einer Gilde anzugehen; wie ihn seine vermeintliche Kollegin aufgeschreckt hatte; wie mies sich die beiden verstanden hatten…
Auch die Zugfahrt war Seff noch im Gedächtnis, obgleich seine Erinnerungen hieran deutlich schemenhafter ausfielen.
*Das Mädel war die reinste Nervensäge… deshalb hab ich mich im Zug rumgedrückt… Was gar nicht so leicht war, schließlich waren wir den ganzen Tag unterwegs… Dann, als wir hier angekommen sind, wollten wir zur Tussi, die ihrem Stecher misstraut… Doch die hat uns abgewimmelt, weil der Kerl auch daheim war. Dann sind wir zu der Herberge, die die Gilde uns klargemacht hat, das Mädel hat wegen irgendwas rumgenölt… Und dann bin ich hergekommen?*
Seff war sich nicht ganz sicher, ob die hiesige Kneipe die erste und einzige war, die er vergangene Nacht besucht hatte, doch das war weiter auch nicht wichtig.
„Kurz vor acht, aye?“, murmelte der Magier vor sich hin, worauf der Wirt mit einem Nicken antwortete.
„Na großartig… Ugh.“
Ächzend stand Seff vom Boden auf, wobei er sich am Tresen hochzog, und begann, torkelnd die Taverne zu verlassen.
„Hey, Kumpel!“, rief ihm der Wirt dabei hinterher, „Was ist mit deinem Deckel? Du schuldest mir noch…“
Seff hob eine Hand, oder besser gesagt, eine verwandelte Klaue, um den Wirt zum Schweigen zu bringen. Kurz dachte er daran, die Zeche wie immer zu prellen, dann allerdings griff er an den Geldbeutel, der um seinen Hals hing, und kramte nach ein paar zerknüllten Geldscheinen, die er achtlos in Richtung Theke warf.
„Stimmt so.“
Während der Wirt hinter ihm hastig die Scheine einsammelte, entfaltete Seff ein weißes Stück Papier, das er zusätzlich zu seinem Notgroschen in seinem Geldbeutel gefunden hatte. Wie sich herausstellte, zeigte der Fetzen die zerknitterte Zeichnung eines Vogels, den irgendwer mit Tinte und recht geschickter Hand aufgemalt hatte.
*Scheiße, wo kommt das denn her? Ugh, egal.*
Seff zuckte mit den Schultern und stopfte die Zeichnung zurück in seinen Geldbeutel.

Wenig später bezog Seff Stellung vor dem Wohnhaus seiner Auftraggeberin. Wage konnte sich der junge Mann daran erinnern, dass er mit seiner Partnerin ausgemacht hatte, sich hier zu treffen, um den Fremdgeher abzupassen, wenn er sein Heim verließ. Die Rothaarige war zwar noch nicht vor Ort, aber sicher würde sie bald auftauchen. Anders als letzten Morgen hielt Seff diesmal Ausschau nach der Nervensäge, und natürlich nach der Zielperson, während er sich gleichzeitig in eine schattige Gasse kauerte und vergeblich nach einer Zigarette kramte.
*Nichmal ne Kippe wird einem gegönnt…!*
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Aylin
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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptyMo 6 Sep 2021 - 12:15

Seff hatte sich verzogen so bald, die Auftraggeberin sie verscheucht hatte. Genervt sah sie ihm hinterher. *Dann wollen wir mal aufpassen, dass er den Ruf der Gilde nicht noch in den Dreck reitet.* In der Kneipe becherte er wie ein Besessener. Sie selbst durfte, nach einigen Diskussionen auch etwas zu trinken bestellen.* Man war der Kerl nervig.*
Aylin machte als bald Schluss und ging in den Gasthof zurück. Eine sichere Kerze ließ sie an, das nahm sie sich jedenfalls vor, doch gab es nicht die Möglichkeit. Allein in der Dunkelheit, schlief sie erst bei Sonnenaufgang ein. Dem entsprechend müde wandelte sie in Richtung ihrer Auftraggeberin. Die Schleife um den Hals fehlte und die Tinte an ihren Ärmeln zeigte, von ihrer Beschäftigung in der Nacht. Sie hatte ihre Freunde in der Gilde gezeichnet. Auch wenn Seff es nicht wollte, hatte sie diesem mürrischen Mann ein Lächeln im Bild gezeichnet. Als sie die Packung Zigaretten auf dem Bett sah grif sie an dieser, der Kerl würde sonst nur unerträglicher werden.
Vor Ort angekommen war Seff schon da und sah aus als würde er nörgeln wollen. „Hier hast du vergessen“ damit hielt sie ihm, ohne ihn anzusehen die Packung hin. „Wehe ich bekomm den Rauch ab.“ Ruhig da sie müde war lehnte sie sich gegen die Wand. Selbst für ein Lächeln war sie zu müde. Hoffentlich kann hält der Nörgelklos die Klappe. Der hat sicher nen Filmriss. „Wenn du Scheiße baust, nehme ich dir die Zeichnung wieder weg, klar? So und jetzt lass uns warten bis der Depp das Haus verlässt.“ Aylin hatte ihre Zweifel an der Mission, der Mann und seine Zukünftige schienen eine schwierige Beziehung zu führen. Nun die Dame war nun auch alles andere als ein Herzchen. Aylin überlegte, ob sie ihr Bild weiterzeichnen sollte, ehe sie sich dagegen entschied.
Lieber setzte sie den Pinsel für ein neues Bild an. Es war ein Bild von ihrer Auftraggeberin, wie sie sich aufregte und schrie rumhüpfte und mit Sachen warf. „Ich weiß wir sind nicht gut miteinander ausgekommen, wie wäre es mit einem Neuanfang?“ Aylin sah nicht von ihrer Zeichnung auf, erst wollte sie seine Antwort hören. Auch wenn sie sich die schon denken konnte.

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Seff

Seff
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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptyDi 7 Sep 2021 - 10:04

[5 / 10]

„Ich weiß wir sind nicht gut miteinander ausgekommen, wie wäre es mit einem Neuanfang?“
Seff hob eine Augenbraue, als diese überraschenden Worte aus dem Mund seiner unliebsamen Partnerin kamen. Drauf und dran, dem Mädel eine freche Antwort vor den Latz zu knallen, hielt Seff inne.
Sein Blick wanderte vom Haus der Auftraggeberin zu Aylins zierlicher Gestalt. Vielleicht war es der Umstand, dass das Mädel im Vergleich zu gestern irgendwie abgewetzter aussah… Vielleicht lag es bloß daran, dass Seff in verkatertem Zustand keinen Bock auf Konfrontation hatte… Oder es war, weil sie ihm seine Kippen mitgebracht und „Scheiße“ gesagt hatte. Jedenfalls schluckte der mürrische Magier seine patzige Antwort herunter und seufzte:
„Passt.“
Anschließend schnappte sich Seff einen Glimmstängel aus der Packung, die ihm Aylin mitgebracht hatte, zündete ihn mit einem zerbrochenen Streichholz aus seiner Hosentasche an, stellte sich doch tatsächlich windabwärts zu seiner Partnerin auf und grummelte ein kaum verständliches „Danke“.
Mehr Freundlichkeit schien man von Seff tatsächlich nicht erwarten zu können, andererseits war das für seine Verhältnisse bereits eine ganze Menge – und hoffentlich genug, um die vor den beiden Magiern liegende Mission glücklich abschließen zu können.

Apropos: Bis jetzt – Seff und Aylin hatten vielleicht eine Viertelstunde vor dem Haus der Auftraggeberin gewartet – hatte der Mann, den die beiden beschatten sollten, noch kein einziges Lebenszeichen von sich gegeben, obwohl er laut Missionsauftrag bereits das Haus hätte verlassen sollen.
*Noch net genug Verzögerung, um sich Sorgen zu machen, aber wenn das so weitergeht…*
Seff war mittlerweile bei seiner zweiten Zigarette, glotzte größtenteils in Richtung Haus oder auf die Straße davor, und warf nur ab und an einen Blick in Richtung seiner Partnerin. Die schien ganz und gar in ihre Kritzeleien vertieft zu sein, weshalb Seff eigentlich keinen Grund dazu sah, eitlen Smalltalk anzufangen, vor allem weil sein Schädel noch immer gut wehtat. Dennoch ertappte er sich dabei, wie er zwischendurch fragte: „Jo, diese, äh, Pictmagie, oder wie das Teil heißt? Wird uns der Mist beim Beschatten helfen oder nah?“
Doch kaum hatte Seff die Frage gestellt, da fiel ihm bereits eine Bewegung im Augenwinkel auf. Sein Kopf wirbelte sofort in Richtung Wohnhaus, dessen Tür sich endlich öffnete, um der gedrungenen Figur eines jungen Mannes mit hinfrisierter Haartolle Platz zu machen. Beim Anblick des kleinen Knilchs musste Seff ein Lachen unterdrücken.
*Es macht sich echt jemand Sorgen, dass die Knalltüte mehr als ein Eisen im Feuer haben könnte? Selbst mit allem Geld der Welt könnte der Typ froh sein, eine 2 oder 3 an Land zu ziehen, geschweige denn irgendwas jenseits der 5!*
Seff schüttelte den Kopf, während er beobachtete, wie der Kerl süße Worte über seine Schulter ins Haus rief, wo man undeutlich die Silhouette seiner Verlobten sehen konnte. Dann verbeugte sich der Knilch und fing an, fast hüpfend die Straße entlangzugehen. Seff nutzte die Gelegenheit, die Schatten der Seitengasse zu verlassen und kurz die Aufmerksamkeit der Auftraggeberin zu suchen, um ihr zuzunicken, bevor er sich daran machte, dem Kerl möglichst unauffällig zu folgen. Eine Frage in Richtung seiner Partnerin konnte er sich dabei nicht verkneifen:
„Kannst du mir vielleicht erklären, was irgendeine Frau an diesem mickrigen Fatzke finden könnte?“
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Aylin
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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptyDi 7 Sep 2021 - 10:52

Als er sich bedankte schlich sich ein Schmunzeln in ihr Gesicht. Sollte sie noch etwas Sticheln oder es lieber lassen? Letztlich entschied sie sich dagegen. „Du hast gestern ganz schön gebechert. Wie geht es deinem Schädel?“ Etwas Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit. Während sie ihr Bild wegwarf. Die ganze Situation nervte die Magierin ungemein. Wieder fing sie an zu Zeichnen wieder einen Phönix. Ob ihr Partner ein solches Wesen schon einmal gesehen hatte? „Sag mal hast du schon mal einen Phönix gesehen? Wenn ja, passt die Zeichnung oder fehlt noch etwas?“
Wie sie es hasste zu warten. „Nervig, Warten ist zum Kotzen.“ Sie wollte schnell zur Gilde zurück und schlafen. „Es gibt Mittel und Wege, aber einen solchen Zauber beherrsche ich noch nicht, tut mir Leid.“ Es tat ihr tatsächlich leid und sie hoffte, dass ihr Teampartner nicht ganz böse auf die Rothaarige war. Wenn sie die Magie weiter ausbaute, würde sie irgendwann Spionage mit ihren Bildern betreiben können. Doch schon kam der Mann aus der Tür heraus. „Wo die Liebe hinfällt, aber was solls, sie ist eine unausstehliche Furiere und er ein abgebrochener Wicht. Verdient haben sie einander.“
Aylin richtete sich auf und sah der Tollenfrisur kichernd hinterher. Die Frau machte noch eine drohende Geste in Richtung der Magier. Gestern hatte sie schon rumgezetert Aylin sei ja eine Magierin und würde nur versuchen ihn ihr wegzunehmen. Aber die Rothaarige lächelte nur freundlich und wank. Was die Dame nur noch mehr aufregte. Lachend machte sie sich auf den Weg. „Wenn man aggressiven Leuten freundlich begegnet, regen sie sich so toll auf.“ Kicherte sie, sie liebte es Streiche zu spielen und Ärger zumachen. Doch dies war eine Mission und da musste sie ernst bleiben.
Zu seiner Frage brach sie in schallenden Gelächtern aus. „Ganz ehrlich, Verzweiflung und Angst keinen abzubekommen. Vielleicht ist es auch dem familiären Druck, die Eltern bestimmen oft den passenden Partner. Aber wie gesagt, außer Verzweiflung und Zwang, würde der Kerl niemanden abbekommen. Was möchte ein Mann von so einer Furie, dass er sich auf Dauer an sowas bindet?“ stellte sie die Gegenfrage und ging zu ihm. Generell war ihr das Konstrukt Ehe ein Rätsel. Alles war sie bisher davon ahnt war, das Beispiel ihrer Eltern. Eine Ehe die dem Zweck diente und nicht aus Liebe. Wer weiß vielleicht mochte die Furie den Kerl ja wirklich doch. Eigentlich verstand sie weder den Einen noch den Anderen. Denn worin ihre Eltern vorbildlich waren, war die Tatsache des Vertrauens und der Auftrag bewies ihr, das in dieser Beziehung kein Vertrauen herrschte.

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Seff

Seff
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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[6 / 10]

Während der vermeintliche Ehebrecher verdächtig beschwingt seines Weges ging, hatten Aylin und Seff wenig Probleme, ihrer Zielperson zu folgen. Ja, es war noch früh am Tag, aber erstens war es gerade die Zeit, in der viele Menschen sich auf den Weg zur Arbeit machten, und zweitens schien ihr Ziel so sehr mit irgendetwas anderem beschäftigt zu sein, dass er seine Umgebung kaum beachtete. Tatsächlich wäre der Kerl einmal schier von einer dieser sündhaft teuren pferdelosen Kutschen überfahren worden, als er achtlos eine Straßenkreuzung überquerte.
*Das würde uns gerade noch fehlen, dass der Kerl einen Unfall hat! Wie sollten wir in dem Fall sehen, was er normalerweise so treibt?*
Glücklicherweise kam der kleine Fatzke ungeschoren davon und zog einfach weiter, als wäre er nicht gerade dem Tod von der Schippe gesprungen. Irgendwas war an dem Typen trotzdem merkwürdig, und langsam war Seff sogar fast so etwas wie neugierig, worum es sich bei diesem „irgendwas“ wohl handeln mochte.
Bis er sich allerdings eine Blöße in diese Richtung gab, hatten die zwei Magier weiterhin ausgiebig Zeit, miteinander zu reden, denn wie gesagt: Der verträumten Knalltüte unerkannt zu folgen war alles andere als schwer. Ganz zu schweigen davon, dass sich Aylin bei ihrem Partner mit ihren abfälligen Kommentaren in Richtung Auftraggeberin den einen oder anderen Pluspunkt verdient hatte. Insofern antwortete Seff auf die jüngste Frage des Mädchens geradezu ausschweifend:
„Was ein Kerl an so einer Frau findet? Hmm… Ich weiß nicht, was einen überhaupt dazu bringen könnte, sich dauerhaft an wen zu ketten, aber für vorübergehend? Dafür war sie definitiv hübsch genug. Und viel mehr braucht’n Mann nicht, egal, was er behauptet. Außerdem… So’n bisschen Feuer ist gar nicht mal schlecht. Oder hättest du Bock auf nen Partner, der nichts anderes kann als buckeln und heulen?“
Seff schniefte laut, während er der Zielperson der beiden Magier um die nächste Häuserecke folgte. „Was deine Magie angeht: Kein Stress. Siehst ja, wir kommen auch so locker zurecht. Ich krieg aktuell auch nicht mehr hin als das hier.“ Seff verwandelte eine seiner Hände in die Klaue eines Hippogreifen, zeigte seiner Partnerin das verwandelte Körperteil, und wandelte es sogleich wieder zurück. „Für hier auch net sonderlich hilfreich, es sei denn, unsere Auftraggeberin verlangt am Ende von uns, dass wir ihren Stecher vermöbeln sollen. Hmm… Das wäre ein spitzenmäßiger Höhepunkt dieser Mission, wenn ich so darüber nachdenke, oder?“
Das letzte der Themen, die seine Partnerin angesprochen hatte, namentlich ihre Frage, ob er jemals einen Phönix gesehen hatte, ließ Seff erst einmal im Raum stehen. Die Rothaarige hatte sich in seinen Augen zwar vom unliebsamen zum erträglichen Partner auf Zeit gemausert, doch seine wichtigste Kindheitserinnerung zu teilen, dazu hatte Seff erstmal keine große Lust.

Während sich die beiden also weiter über schräge Liebschaften und die Zauberei unterhielten, kam es in Sachen Mission endlich zu einem ersten, kleinen Höhepunkt. So ziemlich am anderen Ende des Stadtteils verließ der vermeintliche Ehebrecher nämlich den Gehsteig, um drei schmale Treppen hinauf zum Eingang eines schlichten Holzhauses zu nehmen, an dessen Tür er klopfte. Nach einer Weile öffnete ihm eine junge, rothaarige Frau, was Seff einen kleinen Kommentar abnötigte:
„Vielleicht überlegst du’s dir doch noch mal, ob du was mit dem Typen anfangen magst. Wie’s scheint wärst du sein Typ.“
Das ungleiche Paar unterhielt sich kurz miteinander, wobei der Kerl die ganze Zeit ein strahlendes Grinsen zeigte, während die Frau reichlich traurig dreinschaute. Dann allerdings fiel sie ihm völlig unvermittelt in die kurzen Arme und die beide teilten einen so leidenschaftlichen Kuss, dass selbst Seff sich beinahe peinlich berührt abgewendet hätte.
*Scheiße, Mann… Der Typ muss irgendein verdammtes Geheimnis oder einen Trick haben. Wie sonst käme der an eine solche Schnecke?*
Als besagter Kuss nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein Ende fand und die Zielperson nach einer Verbeugung wieder ihres Weges ging, sah Seff dem Typen nachdenklich hinterher und meinte zu Aylin:
„Das war schon ziemlich eindeutig, oder? Ich glaube kaum, dass sich seine Zukünftige darüber freuen wird, dass ihr Kerl heimlich fremde Frauen abknutscht. Sollen wir einfach jetzt schon zurück und pünktlich Schluss machen, oder willst du der Knalltüte noch n’bisschen folgen? Oder wir fragen die Rothaarige, was das eben war.“
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Aylin
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Erleichtert atmete Aylin aus, als dem Wicht nichts passiert war. „Mehr Glück als Verstand, aber das ist der Beweis Dummheit und Glück gehen Hand in Hand.“ Der Kerl war seltsam, warum hüpfte, der den auch. „So männlich wie er sich fortbewegt, könnte man meinen seine Verlobte ist nur ein Alibi und er ist schwul.“ Sie grinste ihn an ja, diese Antwort hatte sie erwartet. Ja, diese Frau sah zwar schön aus, aber auf Dauer würde sich niemand sowas gerne antun. „Glaub mir, der Kerl, der mit mir zusammenkommt. Braucht Nerven aus Stahl und muss auch mit mir diskutieren müssen. Jemand unterwürfigen könnte ich nicht ertragen. Wäre ja zu langweilig.“ Einen unterwürfigen Partner wollte sie gar nicht. „Ich könnte ihn mit einem riesigen Gürteltier platt walzen, oder von Goblins nerven lassen. Aber dann hört es auch schon auf. Takeover Magie stell ich mir so spannend und cool vor.“ Ihre Magie war eben speziell und je genauer sie zeichnete umso wirkungsvoller ihre Magie. „Mal sehen wie sich der Auftrag entwickelt. Vielleicht kommt es noch zu einer Guten Prügelei.“ Sie musste gestehen, dass die Frau wirklich toll ausgesehen hatte. Für manchen Mann war sie bestimmt eine Versuchung, und für eine schnelle Nacht begehrt. Solange bis sie den Mund aufmachte und ihren Charakter rausließ. Da ihr Partner nicht ganz unattraktiv war, konnte sie verstehen, wenn er sich an sie ran machen würde. „Habe ich mir schon fast gedacht. Du kannst es ihr ja, zum Trösten anbieten, wenn der Kerl ihr wirklich fremd geht.“ Schlug sie vor und grinste ihn an. Der Kerl war wirklich unvorsichtig, fast einen Unfall und nun von Magiern verfolgt, er schien sie nicht zu bemerken und führte sie direkt zu seiner Affäre. Grinste die Rothaarige ihren Partner an. Mittlerweile kamen sie besser miteinander aus. Das gefiel der Kleineren. Der Kerl schien sein Ziel erreicht zu haben, eine Rothaarige öffnete ihm die Tür.
Wäre ja auch zu nett gewesen, wenn der Kerl treu gewesen wäre. Die Affäre hatte dann auch noch rote Haare. Als Seff ihr den Vorschlag unterbreitete boxte sie ihn leicht gegen die Schulter, vermutlich hatte es ihm nicht weh getan. „Also echt, den würde ich nicht mal mit einer Kneifzange anpacken. Allein die Vorstellung.“ Als die Frau und er sich auch noch küssten, nein auffraßen passte besser, musste Aylin sich das Lachen verkneifen. Sie machte würge Geräusch und tat so als ob sie sich den Finger in den Hals steckte. „Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Aber du hast recht der Kerl ist nicht ganz sauber. Ich denke es lohnt sich dranzubleiben. Dafür war seine Laune eben viel zu gut. Notfall ködern wir ihn einfach.“ Der letzte Satz fiel ihr schwierig, sie hatte keine Lust den Kerl anzusprechen oder sich an ihn heranzumachen. „Ob es unterwegs irgendwo Kaffee gibt?“ murmelte sie, um wach zu werden. „Wenn wir heute Nachmittag noch Zeit haben können wir die Affären ansprechen. Am Abend, können wir was trinken, oder du kannst dir die Auftraggeberin klarmachen. Hauptsache wir sind morgen wieder auf dem Weg nach Hause.“

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Seff

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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[7 / 10]

Gespielt beleidigt rieb sich Seff die Schulter dort, wo Aylin ihn geboxt hatte, während er seiner Partnerin mehr oder weniger aufmerksam zuhörte. Ihren Vorschlag, die Zielperson noch etwas länger zu beschatten, nahm er seufzend hin. „Na schön, bleiben wir an ihm dran, bis es Zeit für’s Mittagessen wird. Und apropos, was nen Kaffee angeht…“
Seff warf einen Blick die Straße hinauf und hinunter, doch weit und breit war keiner dieser Coffee-Shops zu finden, über die man sonst an jeder Straßenecke stolperte.
*Selbst wenn, deren Gesöff kostet lächerlich viel. Und mit dem Mädel hier an den Hacken kann ich mir schlecht einen auf die übliche Art und Weise besorgen.*
Die „übliche Art und Weise“, damit war natürlich ein kleiner Diebstahl gemeint. Leider hatte man Seff, der es gewohnt war, so ziemlich alles einzustecken, was nicht niet- und nagelfest war, zu seiner Aufnahme bei Crimson Sphynx deutlichst darauf hingewiesen, das solcherlei Mitnahmementalität nicht gern gesehen wurde.
*Was nur bedeutet, dass ich mich nicht dumm anstellen darf. Plus, für nen kleinen Muntermacher das Schicksal rauszufordern, dazu hab ich grad mal so gar keine Lust.*
Nach einer Weile biss Seff deshalb in den sauren Apfel und hielt Aylin tatsächlich eine seiner Kippen mitsamt Feuerzeug hin. War das junge Ding überhaupt Raucherin? Egal, Seff bot ihr dennoch an: „Die Teile machen nicht ganz so schön wach wie ne Tasse Frischgebrühter, aber sie sin’ besser als nichts.“

Dieses Thema abgehakt widmete sich Seff erneut der eigentlichen Aufgabe, die allerdings erneut so langweilig wie zuvor zu werden drohte. Noch immer schenkte die wandelnde Haartolle seiner Umgebung kaum Beachtung, sodass selbst ein Baby dem Kerl unentdeckt hätte folgen können. Das wiederum gab Seff Zeit, über den anderen Vorschlag seiner überraschend lockeren Partnerin nachzudenken.
*Wenn der Kerl seine Zukünftige tatsächlich bescheißt und wir ihr das sagen… Das wäre echt der ideale Zeitpunkt, die Tussi rumzukriegen. Wobei, die will sich sicher nicht mit ausgerechnet dem Typen rächen, der ihr eine solche Nachricht überbracht hat… Moment… Was, wenn hauptsächlich Aylin von den Affären erzählt? Sie ist der Bad Cop, und ich mache den Good Cop, der sie tröstet, bevor er sie „tröstet“…*
Seffs Lippen begannen gerade, sich zu einem schmutzigen Lächeln zu verziehen, da bog die Zielperson der beiden Magier auch schon wieder in Richtung einer kleinen Holzhütte ab. Erneut ging er schnurstracks auf deren Eingang zu, klopfte höflich, aber entschieden an die dortige Tür, wartete, und sah sich schließlich einer viel, VIEL zu hübschen jungen Frau gegenüber. Die war diesmal zwar etwas kleiner als die letzte, und hatte außerdem keine roten, sondern dunkelbraune Haare, doch ansonsten lief der Besuch bei ihr genauso ab wie bei ihrer Kollegin: Sie und der Knilch sprachen kurz, die Frau schaute traurig, dann drückte sie ihm einen feuchten Kuss auf und umarmte ihn. Schließlich verabschiedete man sich, und der Knilch ging erneut fröhlich beschwingt seines Weges.
„Also jetzt mal ehrlich“, meinte Seff nach diesem Zwischenspiel zu seiner Partnerin, „was zum Teufel beobachten wir hier gerade? Hat der Kerl nix Besseres zu tun, als von Tür zu Tür zu gehen und Weiber abzuknutschen? Ist das sein Beruf oder so? Denn falls ja würde ich diesen mistigen Magierjob hier gerne an den Nagel hängen!“

Es kam allerdings noch verquerer: Denn während Aylin und Seff ihre Zielperson weiter beschatteten, geschah die exakt selbe Sache noch ganze vier Mal. Erst ging der vermeintliche Fremdgeher fröhlich pfeifend umher, dann bog er plötzlich in Richtung eines mal größeren, mal kleineren Häusleins ab, klopfte… Irgendeine hübsche Frau machte ihm auf, die beiden unterhielten sich, es gab einen feuchten Kuss und eine Umarmung… Und dann ging der Kerl einfach weiter.
Nach dem insgesamt siebten dieser Besuche blieb Seff erschöpft an einer Häuserecke stehen, fuhr sich über sein schweißnasses Gesicht und meinte:
„Ganz ehrlich… Ich kann nicht mehr… Wenn dieser Knilch noch einmal eine dieser Spitzenschnecken abschlabbert, dann explodiert mir der Kopf. Ich meine…“
Doch Seff fehlten die Worte. Was ging hier nur vor sich?
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Aylin
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Bis zum Mittag klang gut, bis dahin sollte sie auch halbwegs wach sein. Doch als sie weit und breit keinen Kaffeeladen sah, ließ sie seufzen. Dankend nahm sie die Zigarette und das Feuerzeug an. Ob sie rauchte, eigentlich nicht aber in extremen Situationen wie dieser hier hatte sie kein Problem damit. „Danke, Hauptsache es hilft.“ Nuschelte sie. „Tut mir leid, wenn das an der Schulter weh getan haben sollte.“ Meinte sie ruhig und gab das Feuerzeug seinen Besitzer wieder.
Er schien über die Idee nachzudenken. Aber das Problem, wäre wenn er es ihr stecken würde, dann würde sich die Tusse gerade nicht ihm an den Hals verwerfen. Seufzend kam sie zu der Erkenntnis. „Wenn du möchtest, steck ich, dass mit dem Fremdgehen der Auftraggeberin. Dann kannst du den Helden spielen und sie trösten. Da sie mich eh nicht abkann, ist das kein Problem.“ Sie rauchte langsam ihre Zigarette auf und verkniff sich das Husten. Auch wirklich wach machen würde sie sich nicht auf Dauer. Aber das würde sich dann legen. Der Kerl hatte wirklich nichts anbrennen lassen und mit jeder weiteren Frau musste sich die Rothaarige das Lachen verkneifen. „Vielleicht hat er andere Qualitäten als ein Magier. Gab es nicht mal den Zauber Charm? Anders kann ich mir das nämlich auch nicht mehr erklären.“ Brachte sie pustend heraus. „aber ich kann dich verstehen.“ Meinte sie und beobachtete ihn weiter. Nach dem siebten Hausbesuch, des Kerls schien Seff wirklich frustriert zu sein. Ayin tat er schon ziemlich leid. „Armes Küken, keine Sorge. Er kommt nicht weiter als dieses Nest du jedoch kannst, versuchen die schönsten Frauen in den Städten aufzureißen. Aber was solls. Meinst du ich sollte den Kerl einfach mal ansprechen und abwarten was passiert oder willst du lieber weiter beobachten? Aber ich denke, wenn wir aktiv werden, kommt mehr licht in das Dunkle.“ Aylin beobachte immer die Frauen, welche jedes Mal traurig wirkten. Entweder verabschiedete er sich von seinen Affären oder etwas anderes. Nun hieß es aber auch ihren Partner bei Laune zu halten und aufzumuntern. „Die Frage ist nur, holst du mich raus, wenn es brenzlig wird? Oder was ist dir lieber?“


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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptySa 11 Sep 2021 - 10:44

[8 / 10]

Seff, der die Welt weniger und weniger verstand, bekam in seiner Veriwrrung zwar bloß halb mit, was seine Partnerin ihm vorschlug, doch dieses „halb“ war genug, um ihn in nachdenkliche Stille verfallen zu lassen.
*Dass sich das Mädel echt dafür hergeben will, den Typen aufs Glatteis zu führen… Soviel zur Vermutung, die Kleine wäre langweilig. Aber ist der Plan sinnoll? Angenommen, wir würden mit dem, was wir bisher haben, zu der Verlobten des Knilchs zurückgehen… So aufgebracht, wie die nur wegen ein paar Vermutungen war, würde die Nachricht über die Knutschereien ihres Zukünftigen sicher genügen, um die Hochzeit ins Wasser fallen zu lassen. Gilt das dann als erfolgreiche Mission? Oder halt, warte… Vielleicht weigert sich die Tussi auch, unsere Berichte zu glauben? Ich meine, wir haben den Kerl dabei beobachtet, wie er ein halbes Dutzend Weiber ableckt, und zwar mit unseren eigenen Augen… Und trotzdem kann ich’s nicht recht glauben.*
Nach einem Blick in Richtung des winzigen Weiberhelden, der sich natürlich schon wieder einer fremden Haustür nähern musste, schüttelte Seff den Kopf und schaute nach oben in Richtung Himmel. Dort hatte die Sonne bereits fast ihren Höhepunkt erreicht, was bedeutete, dass die selbstgesetzte Deadline der beiden Magier beinahe gekommen war.
*Scheiße… Ich hab wirklich keine Lust, dem Knilch länger zu folgen. Vielleicht sollte sich die Kleine doch einfach auf ihn stürzen und gut… Aber das würde nichts daran ändern, dass uns die Chefin vielleicht nicht glaubt…!*

Seff grübelte eine ganze Weile, oder zumindest lange genug, dass der Knilch zwischenzeitlich seinen aktuellen Besuch beenden, auf die Straße zurückkehren und um die nächste Häuserecke biegen konnte. Aylin und Seff folgtem dem Kerl zwar weiterhin, doch letzterer war so in seine Gedanken vertieft, dass er beinahe nicht mitbekam, wie ihm das Schicksal eine ungeahnte Gelegenheit in die Hand drückte: Kaum hatte der winzige Weiberheld nämlich die Kurve genommen, steuerte er schnurstracks auf ein anderes Gebäude zu, bei dem es sich allerdings nicht um ein weiteres Wohnhaus handelte. Vielmehr führten ihn seine Schritte geradewegs an eine urige kleine Holzhütte, vor der mehrere Tische und Stühle standen. An und auf diesen wiederum saßen eine Handvoll Leute, die gemütlich an fein gearbeiteten Keramiktassen nippten.
„Ist das zu fassen“, meinte Seff bei diesem Anblick zu seiner Partnerin, „die ganze Zeit suchen wir nach was zum Trinken für dich, und ausgerechnet dieser Bastard führt uns ans örtliche Wasserloch.“
Ja, es hatte ganz den Anschein, als hätten seine Besuche den Knilch ganz schön Kraft gekostet, so entschlossen wie er das vermeintlich einzige Café in ganz Lumberhill betrat. Aylin und Seff wiederum dachten kurz darüber nach, ihrer Zielperson in den Laden zu folgen, um auch ja keine einzige Eskapade des Knilchs zu verpassen, doch glücklicherweise kehrte der alsbald wieder nach draußen zurück, um es sich dort an einem der freien Tische gemütlich zu machen – und das nicht nur mit einer Tasse Kaffee, sondern außerdem mit einem gewaltigen Stück Kuchen!
Der Anblick ließ Seffs leeren Magen laut aufgrummeln. *Das glaub ich ja wohl nicht! Erst leckt der Typ eine heiße Schnitte nach der anderen ab, und jetzt mampft er hier einfach fröhlich Torte! Vor meinen Augen! Alter, wenn ich dem Kerl bis zum Ende des Tages nicht mindestens eine gescheuert hab, dann…*
Die Größe des Kuchens weckte in Seff allerdings nicht bloß Neid, sondern brachte ihn auch auf eine unverhoffte Idee. Für Aylin mochte es wohl so aussehen, als habe Seff endgültig den Verstand verloren, so wie er erst finster dreinsah, dann plötzlich erschrocken den Mund öffnete, und schließlich selbstzufrieden grinste.
Mit besagtem Grinsen wendete sich der Magier schließlich seiner Partnerin zu und meinte:
„Du, wir sind uns doch einig, dass wir diesen Mist hier schnellstmöglich hinter uns bringen wollen, oder? Zu diesem Zweck könnten wir jetzt schon unserer Chefin Bericht erstatten… Aber was, wenn wir ihr nicht nur erzählen, was ihr Kerl so treibt, sondern es ihr sogar zeigen?“
In verschwörerischem Tonfall fuhr Seff fort: „Hör zu, wir machen das so: So riesig, wie die Torte von unserem Knilch ist, sitzt er sicher eine ganze Weile dort. Lange genug jedenfalls, um mir Gelegenheit zu geben, unsere Chefin von zu Hause zu entführen und schleunigst herzubringen. Das wiederum gibt uns genau zwei Optionen: Wenn der Kerl nach seinem Brunch weitere Hausbesuche macht, dann kann seine Verlobte selber dabei zusehen, was es ihr unmöglich macht, an unseren Berichten zu zweifeln.
Sollte der letzte Besuch allerdings auch wirklich der letzte gewesen sein, nun… In dem Fall kannst du dich immernoch an ihn heranschmeißen und seiner Tusse ganz direkt zeigen, was für ein Aufreißer der Kerl ist. Ist das mal ein Plan, oder ist das ein Plan, huh?“

Tatsächlich wartete Seff nicht einmal darauf, dass ihm seine Partnerin ein mehr als verdientes Lob spendete, und nahm schnurstracks beide Beine in die Hand. Aylin verblieb damit mit einer letzten Anweisung: „Wenn der Kerl sich rührt, dann musst du ihn aufhalten klar!?“

…was Aylin tatsächlich sogar tun musste, denn ganz so einfach, wie Seff sich die Sache vorstellte, war es leider nicht. Erstens weigerte sich die Auftraggeberin nämlich vehement dagegen, selbst auf Pirsch zu gehen, und zweitens verputzte der Knilch seine Torte in so gewaltigen Bissen, dass er seine Mahlzeit in kaum zehn Minuten beendet hatte.
Während Seff es dann doch irgendwann schaffte, die Chefin der beiden Magier zu überzeugen und sie zum Café zu schleppen, stellten sich Aylin vor allem zwei Aufgaben: Erstens musste sie den Knilch solange an Ort und Stelle festhalten, bis Seff mit ihrer Chefin auftauchte, und zweitens musste sie sich überlegen, ob sie dann bereits die Gunst der Stunde nutzte, um den Kerl zu verführen, oder ob man gemeinsam hoffen sollte, dass er noch weitere Hausbesuche plante.
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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptyMo 13 Sep 2021 - 19:12

Aylin hörte nur Kaffee und wurde wach. „Ist doch toll, auch wenn ich sehr neidisch bin.“ Das der Kerl sich dann auch noch Torte gönnte war grotesk. Zumal er mehr in die Breite als Länge zu wachsen schien, wirkte es echt komisch. Als Seff dann vorschlug die Auftraggeberin zu holen, nickte Aylin nur. Doch mit dem Fresstempo von dem Kerl hatten wohl beide nicht gerechnet. „Seff wo bleibst du“ murmelte sie als sich die Torte dem Ende neigte.
Nun musste sie eingreifen. Aber sie würde sich nicht an ihn ranmachen. Aylin trat aus der Gasse und sah sich umsehend die Gegend an. Hoffentlich kauf der Kerl mir das ab. Dann trat sie an den Tisch. „Entschuldigen Sie wäre es ihnen recht, wenn ich sie porträtieren würde. Ich bin eine einfache Studentin und muss üben und jemand so gutaussehendes wie Sie, wird zwar bestimmt oft gefragt, aber ich hoffe Sie stimmen mir dennoch zu. Das Bild dürfen sie behalten und natürlich verlange ich kein Geld.“ sie zwang sich ernst zu bleiben und nicht zuwürgen. Was man nicht alles für die Gilde tat. Es war ihr echt zuwider. Der Kerl musterte sie und Aylin unterdrückte die Gänsehaut, die sich auf ihren Körper auszubreiten drohte. Aber letzlich willigte er ein, nagut der Honig dem ihn Aylin ums Maul geschmiert hatte gewirkt. Nun hieß es ihn zu zeichnen und sich Zeit zulassen. Also fing sie an. Sie zeichnete einen Hund zerknüllte das Blatt und warf es hinter sich. Dann malte sie eine spielende Katze. Eigentlich zeichnete sie die ganze Zeit, alles außer ihrem eigentlichen Model.
Als ihr Model unruhig wurde und auf dem Sitz rumzappelte musste sie sich schnell was einfallen lassen. „Es tut mir sehr leid, aber ihre Schönheit einzufangen ist schwerer als am Anfang gedacht.“ Beleidigt grummelte er doch blieb noch ruhig. Aylin unterdessen zeichnete wieder einen filigranen Phönix. Hoffentlich ging ihr nicht die Tinte aus. Sie hatte ihre Sorge, dass Seff es nicht schaffen könnte. Nach dem Phönix würde sie ihren Teamkameraden zeichnen allein um sich zu rächen, dafür, dass dieser Kerl ihr ständig in den Ausschnitt starrte.
Aylin war echt versucht einen Zauber zu wirken und ihn mit dem Gürteltier zu plätten. Während sie Seff zeichnete, versuchte sie sich so hinzusetzen, dass der Kerl nicht mehr sieht als die Bluse. Hoffentlich kommt Seff bald sonst garantiere ich hier nichts mehr. Seff wo bleibst du.


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BeitragThema: Re: Lumberhill
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[9 / 10]

„…unprofessionell…eine Frechheit…Zeitverschwendung…stand so nicht im Vertrag…“
Schon die ganze Zeit über grummelte Aylins und Seffs Auftraggeberin so vor sich hin, was Seff wiederum zunehmend auf den Zeiger ging. Dabei waren es erst fünf Minuten, die er mit der Frau im Schlepptau durch die Stadt hastete, um seine Partnerin möglichst bald von ihrem vermeintlichen Schicksal zu erlösen.
*Hätte sich die Zusel hier nicht ewig bitten lassen, wären wir schon längst dort! Aber nein, sie wollte ja partout nicht einsehen, dass es für alle Beteiligten am Besten wäre, wenn sie ihren Mann mit eigenen Augen beim Fremdgehen erwischen würde!*
Letzten Endes hatte sich die Frau dann doch breitschlagen lassen, auch wenn Seff glaubte dass es weniger an seiner Überzeugungskraft gelegen hatte, und mehr am Glauben der Frau, dieses Plan als Grund nehmen zu können, etwas von der Missionsgebühr zurückerstattet zu bekommen.
*Soll sie das mal nur schön versuchen. Wenn sie erstmal sieht, wie ihr Mann diese ganzen Weiber abknutscht, wird sie eh ganz andere Sorgen haben!*
Den Plan, diesen Moment auszunutzen, um sich an die baldige Single-Frau heranzumachen, hatte Seff übrigens größtenteils aufgegeben – dafür hatte ihm das Weib in den letzten Minuten einfach viel zu jämmerlich herumgenölt.
*Da würde ich mir eher die Kleine schnappen, im Vergleich zu der hier ist das Mädel ja mal sowas von der allererste Preis…*

Apropos: Besagter „erster Preis“ saß, wie Seff wenig später entdeckte, als er die letzte Straßenecke zum Café umrundete, noch immer bei der Zielperson der beiden. Von weitem konnte Seff zunächst nur sehen, dass der kleine Knilch etwas ungeduldig zappelte, während Aylin wohl so tat, als würde sie ihn zeichnen. Je näher Seff den beiden allerdings kam, desto deutlicher sah man der Rothaarigen ihre Abscheu an.
*Soviel zum Plan, dass sie sich notfalls an den Knilch ranmacht… Hoffen wir also, dass er mit seinen Hausbesuchen noch nicht fertig ist.*
Seffs Anhängsel schien derweil nicht zu durchschauen, dass Aylin wo auf so ziemlich alles mehr Bock hatte, als mit ihrem fast-Ex-Verlobten zu palavern. Die beiden grimmig im Blick keifte die Frau:
„W-was soll das! Ich habe euch bezahlt, um meinen Mann im Auge zu behalten, und nicht, damit diese Zicke ihn verführt!“
„Lady“, grummelte Seff zur Antwort und drehte sich bedrohlich langsam zu ihr um, um ihr einen seiner finsteren Gangster-Blicke zu schenken, „entweder, sie machen ihre Glubscher jetzt mal richtig auf, oder sie halten die Schnauze. Meine Partnerin hat nur dafür gesorgt, dass uns ihr Futzi nicht abhaut, solange ich sie holen gehe. Hätten sie sich mal n’bisschen mehr beeilt, hätte sie gar nicht erst aktiv werden müssen.“
„W-wollen sie etwas behaupten, das da sei meine Schuld?!“
„Ja. Will ich. Tu ich. Ist so. Und jetzt Maul.“
Mit ihrer Auftraggeberin entsprechend in die Schranken gewiesen schlich Seff in weitem Bogen um das Café herum, um sich möglichst unauffällig in Aylins Sichtfeld zu schieben und ihr zu bedeuten, dass ihre Ablenkung nicht länger nötig war. Die junge Frau schien darüber mehr als glücklich und ließ den Knilch mehr oder weniger einfach sitzen.
Wieder zu zweit – oder besser gesagt zu dritt – beobachteten Aylin, Seff und ihre Auftraggeberin dann wenig später, wie der Knilch noch immer etwas verwirrt das Café verließ, um aufs Neue um die Häuser zu ziehen.
*Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Kerl wirklich noch mindestens einen Hausbesuch zu erledigen hat…*

Seffs Hoffnung in diese Richtung schwand allerdings mit jeder Minute, die der Knilch umherstiefelte, ohne bei einer weiteren Frau Halt zu machen. Nervös, wie er war, versuchte sich Seff mit etwas Geplänkel mit seiner Partnerin abzulenken. Mit ihrer Auftraggeberin, die seit dem Zusammentreffen mit Aylin verdächtig still geworden war und nichts Besseres zu tun hatte, als die Rothaarige wütend von der Seite anzuschauen, war aktuell nämlich nicht zu reden.
„Gute Arbeit da vorhin“, lobte er seine Partnerin zuerst, „auch wenn dir sogar ein Blinder ansehen konnte, dass du mal so gar keine Lust auf unseren Kumpel da vorne hattest.“
Mit einem Nicken zu seiner Auftraggeberin erklärte er weiter: „Ich hab ihr soweit alles gesteckt, was wir bisher haben mit ansehen müssen. Natürlich hat sie mir nix davon geglaubt. Naja, mit ein bisschen Glück wird sie bald selbst mitbekommen, was ihr Angebeteter so hinter ihrem Rücken treibt.
Wie auch immer… Was hältst du davon, wenn wir nach diesem Mist hier noch einen trinken gehen würden? Ich hab gestern schon so ein bisschen die Szene gecheckt und ein paar Läden entdeckt, die Gesöff auf Lager haben, das du sogar in Aloe nur schwer bekommst. Ist zwar bisschen früh, aber notfalls schnappen wir uns einfach ein par Flaschen und feiern im Zug. Lust?“


Einige weitere Minuten später stand Seff sichtbar der Schweiß auf der Stirn. Ihre Zielperson hatte nicht nur keine weitere Frau besucht, er hat stattdessen sogar erst einen Blumenladen besucht, um einen bescheidenen Strauß Lilien zu kaufen, und hat dann bei einem Konditor vorbeigeschaut, um noch eine Torte zu kaufen, die diesmal allerdings etwas kleiner war als die, von der das Stück im Café stammte.
Das Schlimmste war allerdings, dass der Kerl nicht mehr einfach nur ziellos in der Nachbarschaft herumirrte, sondern zunehmend in Richtung seines Zuhauses stapfte, was Seff immer mehr eine unschöne Vermutung aufdrängte: Dass die Geschenke für seine Verlobte gedacht waren.
Die war übrigens zum selben Schluss gekommen und schwankte aktuell dazwischen, Seff und Aylin Inkompetenz vorzuwerfen und ihren Verlobten anzuhimmeln.
Dann jedoch nahm ihr Ehemann in spe überraschenderweise eine Abzweigung, und seine Verlobte wurde still. Ein paar Meter weiter blieb er vor einer niedrigen Holzhütte stehen, woraufhin der Frau hinter Aylin und Seff die Gesichtszüge entgleisten. Schließlich ging der Mann zur Tür und klopfte, woraufhin ihm eine junge Frau öffnete, die seiner eigentlichen Verlobten merkwürdig ähnlich sah.
„C-c-cousine Fraud…?“
*Oh Scheiße…*
Während Seff ungläubig dabei zusah, wie ihre Zielperson tat, was sie schon den ganzen Tag immer und immer wieder getan hatte – sich von einer fremden Frau drücken und abknutschen zu lassen – spürte der Magier hinter sich, wie Aylins und seine Auftraggeberin kurz davor war, zu explodieren.
*Die Idee, die Tussi herzubringen, war wohl doch nicht so glorreich… Mist, wer hätte auch ahnen sollen, dass der Kerl mit der Cousine seiner Verlobten rummacht?*
Seff warf einen verzweifelten Blick zu Aylin herüber. Wenn das Mädel die Frau hinter ihnen nicht beruhigen konnte, würde hier gleich aber sowas von die Hölle losbrechen…!
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Endlich schien Seff in ihrem Augenwinkel, Erleichterung machte sich in der Rothaarigen breit. Schnell zeichnete sie den Kerl und bedankte sich fröhlich. Dieser starrte völlig perplex die Karikatur von sich an. Ehe er zu meckern, begann und die Zeichnung zu zerknüllen und ihr hinterherzuwerfen.
Aylin jedoch verschwand in einer der Seitenstraßen, um nach einigen Abbiegen bei Seff und der Tusse anzukommen. Also umarmte die zierliche Dame den jungen Mann, ehe sie ihn angrinste. „Also von mir aus können wir ihn weiterverfolgen. Jetzt wo endlich alle da sind.“ Der Haltung der Tusse zu urteilen war sie die Ursache für das späte Erscheinen des Blonden. Daher warf sie dieser einen vernichtenden Blick zu als sie, das Endlich sagte. Diese Frau würde ihr noch die letzten Nerven rauben. Das Lob ließ sie schmollend zur Seite sehen. „Würde es dir gefallen, wenn jeder dir auf den Busen glotzt. Der war mir einfach zuwider. Hier.“ Damit bekam er die Zeichnungen zusehen, eine von sich, einen Hund, eine Katze und einen Phönix. „Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen. Ich habe so getan, als ob ich ihn zeichnen würde. Der Kerl ist echt selbst verliebt“ Sie hatte eine Karikatur gezeichnet wo er neben einer meckernden Frau sein Spiegelbild abknuscht.
Überrascht sah sie den Größeren an, wollte er dann doch nicht mehr die Auftraggeberin ins Bett bekommen? Doch einen Trinken wollte sie sowieso also warum nicht. „Klar, notfalls fahren wir erst morgen Abend zurück. Die Tickets sind flexibel, solange sie an dem Tag gestempelt werden, macht es nichts. Also wäre das Ausnüchtern kein Problem.“ Auch wenn sie allein in der Dunkelheit nicht schlafen könnte, da betrank sie sich lieber mit Seff. Innerlich mahnte sie die Stimme ihres Bruders zur Vernunft doch dieses Weib, trieb sie mit ihrer Art in den Wahnsinn.
Als der Angebetete dann auch noch vor der Cousine der Auftraggeberin stand musste sie sich ein Auflachen verkneifen. „Oh fuck“ sprach sie ihren Gedanken aus. Nun hieß es Schadensbegrenzung betreiben. Sprich Auftraggeberin davon abhalten ein BBQ zu veranstalten, mit dem Haus als Grill.
Der verzweifelte Blick von Seff bestätigte ihr die Befürchtung. „Sie sollten sich beruhigen. Das was wir gesehen, haben war eindeutig ja. Aber bis jetzt haben alle Frauen, die er besucht hat nach seinem Abgang geweint. Vielleicht hat er ihnen und auch ihrer Cousine endgültig klargemacht, was Sache ist. Oder er plant eine Überaschung für Sie. Die Torte, die Blumen ihre Cousine, vielleicht ein kleines Extra ein Junggesellinnenabschied zum Beispiel oder ein anderes Ereignis.“ Aylin glaubte den Schwachsinn, den sie da von sich gab, selber kaum. Dennoch klang sie in ihren eigenen Ohren glaubwürdig. So naiv und dumm, wie sie die Tusse einschätzte, würde die ihr den Schwachsinn auch noch abkaufen. „Tatsache ist, Sie haben ihre Vermutung und das ist alles es ist eine Vermutung, die aus Misstrauen gewachsen ist. Ihm nachspionieren zulassen war nicht die feine Art. Also das Beste ist sie und ihr Partner setzten sich zusammen an einen Tisch und reden darüber. Denn ohne Vertrauen ist diese Ehe vor beginn schon zum Scheitern verurteilt.“ Selbst überrascht, wie intelligent ihre Worte klangen blickte sie zu Seff. Auch wenn die beiden keinen guten Start hatten, so hatten sie sich heute umso besser verstanden. Hoffentlich gab sie nun Ruhe und erlöste sie und Seff von diesem Auftrag.


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BeitragThema: Re: Lumberhill
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[10 / 10]

Seff war nicht wenig überrascht über die gewählten, sachlichen Worte seiner Partnerin, vor allem weil Aylin tatsächlich zu glauben schien, dass sie der aufbrausenden und misstrauischen Auftraggeberin ausgerechnet mit Logik kommen konnte. Mehr noch überraschte Seff allerdings, dass seine Partnerin… Erfolg hatte?
Nun, es „Erfolg“ zu nennen wäre vielleicht etwas hoch gegriffen. Stattdessen sorgten Aylins Ratschläge dafür, dass sich das ehemals zornige Gesicht der fast-Braut zu einer nachdenklichen Miene verzog, bevor es innerhalb von wenigen Augenblicken gute zwei oder drei Dutzend verschiedene Emotionen nacheinander zeigte, so als würde sie innerhalb weniger Sekunden ein stundenlanges Selbstgespräch führen. Freude, Trauer und Wut waren dabei die dominierenden Gefühle, die man der Frau ansehen konnte; Seff fühlte sich fast, als würde er eine Art Glücksrad beobachten und angespannt darauf warten, auf welchem Feld dessen Zeiger stehen blieb.
Die Belastung ihrer Gedanken schien der Frau schließlich jedoch einfach bloß zuviel zu werden, das „Glücksrad“ sprang aus seiner Halterung, und mit einem Mal glätteten sich die Züge der Frau zu einer ausdruckslosen Maske.
„Darüber reden… Ja, das sollten wir tun…“, murmelte sie wie im Schlaf, stand auf und begann, in Richtung ihres Ehemanns und ihrer Cousine zu torkeln.
Seff dachte nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde darüber nach, die Frau aufzuhalten oder sich weiter einzumischen. Aylin gegenüber zuckte er lediglich mit den Schultern und meinte: „Damit ist unsere Arbeit wohl erledigt…?“ Doch anstatt einfach so abzudampfen, bleib der Magier immer noch an seiner Häuserecke hocken und beobachtete faszinierend wie ein Unfallgaffer die Szene, welche sich nun vor der Hütte von Cousinchen Fraud abspielte...

Etwa vier Stunden später betraten Seff und Aylin einen wesentlich leereren Zug, suchten gemeinsam ihr Privatabteil auf und machten es sich auf den dortigen Polsterbänken gemütlich. Kaum saß der ältere der beiden Magier, schnappte sich Seff auch schon ihr Mitbringsel: Einen sporttaschengroßen Beutel voller Flaschen billigen Fusels. Eine dieser Flaschen öffnete er und reichte sie Aylin, die andere setzte er sich an die eigenen Lippen und leerte sie in einem Zug.
„Alter, ganz ehrlich…“, seufzte er dabei, „…bin ich froh Single zu sein.“
Nach dem, was die beiden vor wenigen Stunden haben mitansehen müssen, war dies sicherlich mehr als verständlich. Von ihrem Ausguck hatten Aylin und Seff die Auseinandersetzung zwischen Knilch, Furie und Cousine nicht nur gut beobachten können, auch die auditive Seite des Gesprächs war ihnen nicht entgangen. So hatten die beiden beispielsweise auch den Vorwand mitbekommen, den der Knilch seiner Verlobten geliefert hatte, als die ihn auf seine außerehelichen Besuche angesprochen hatte.
„Scheisse, dass der Kerl echt behauptet hat, er würde sich bloß von seinen Ex-Affären für immer und ewig verabschieden, um lammfromm in die Ehe gehen zu können… Und seine Tussi hat ihm das auch noch geglaubt!“
Seff schüttelte den Kopf. „Kaufst du ihm die Geschichte ab? … Ich meine, selbst wenn es stimmt, mit seiner eigenen Schwägerin-Cousine rumzumachen, das ist bestenfalls echt schräg, und schlimmstenfalls… ugh. Allein über diese Kacke nachzudenken bereitet mir Kopfschmerzen.“
Mit einem Seufzer hievte Seff seine Füße mit den dreckigen Schuhen neben Aylin auf das saubere Polster der Zugbänke. „Letzten Endes ist unsere Auftraggeberin trotzdem alleine abgedampft… Sie bräuchte Zeit zum nachdenken, huh… So, wo ich die Kuh einschätze, kommt sie spätestens übermorgen angekrochen und bittet ihren verdammten Knilch, die Hochzeit doch durchzuziehen. Solche Frauen sind doch alle gleich.“
Achtlos öffnete Seff das Fenster des Abteils, warf die geleerte Flasche hinaus auf die Gleise und starrte zum sich mehr und mehr rötenden Himmel.
„Wie auch immer… Wir sind auf dem Weg nach Hause, das ist was zählt. Zehn Minuten noch, und wir rumpeln Aloe entgegen.“ Der ältere Magier schnappte sich eine weitere Flasche und schwenkte sie etwas, wobei er Aylin anlächelte. „Und mithilfe dieser kleinen Schätzchen wird die Fahrt sicher ganz schnell vorbei sein!“
Schließlich, nach einem weiteren Zug an der neuen Buddel, fragte er seine Partnerin: „Hey, Misses ich-bin-schon-ewig-dabei… Was meinst du: Haben wir diese mistige Arbeit zur Zufriedenheit der werten Gildenleitung abgeschlossen oder nah?“
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Zu Überaschung der Beiden Magier zog die Tusse in Richtung Cousine und Maker ab. „Wow ich hätte mir den Mist nicht abgenommen. Aber ja unser Job ist erledigt. Auf nach Hause.“ Meinte sie Rothaarige, was nun bei dem Paar abging oder nicht interessierte sie nicht mehr. Die Mission war erfüllt alles weitere würde sich dann schon legen. Hauptsache die Bezahlung würde an die Gilde gehen. Wenn dies nicht geschehen sollte, würden Seff und sie noch einmal zur Kundin gehen müssen. Darauf konnte die Kleinere gut verzichten, denn die Klientin und sie waren sich nicht grün und der Knilch machte es nicht besser.

Als sie sich einige Stunden später im Zug auf ihren Platz fallen ließ musste sie kurz über Seffs aussage lachen. „Glaub mir nach der Aktion, bleib ich dann auch lieber Single. Da konnte ich verstehen, dass du sie dir dann doch nicht gegönnt hast.“ Meinte sie kichernd zum eigentlichen Plan des Blonden. Kurz musste sie nachdenken. „Wer einmal fremdgegangen ist, wird es immer wieder tun. Ich denke er wird sie wieder betrügen. Aber wer so blöd ist, dieses falsche Spiel nur mit Hilfe einer Magiergilde zu lösen, der hat es nicht anders verdient. Ich meine ja, es gibt genug andere Gilden, die man hätte beauftragen können. Nun ja nicht mein Zirkus.“ Meinte sie nur und schnappte sich eine der Flaschen, zwar würde sie sich nicht betrinken, aber etwas feiern schadete ja nicht. „Ich denke auch, sie wird ihn heiraten. Aber das heißt nicht, dass alle Frauen gleich sind. Es gibt nur nervige und auffällige Ausnahmen. Also bitte nicht pauschalisieren.“ Meinte die kleinere leicht beleidigt, jedenfalls tat sie so als ob, sie schmollen würde. „Mein Höhepunkt des Auftrages war, wo ich ihn hinhalten musste, ich habe behauptet ihn zu proträtieren und hab irgendwie alles andere gezeichnet. Man ist der bei der Karikatur ausgerastet, hab ihn am Ende auch gezeichnet, aber nur wie er sich selbst küsst und eine wütende Frau danebensteht. Hach der Gesichtsausdruck, einfach herrlich. Was war dein Höhepunkt?“ meinte sie und trank einen Schluck, so etwas gehörte für sie zum Missionsabschluss dazu. Er warf die Flaschen einfach aus dem Fenster, doch das fand Aylin nicht so gut, also packte sie ihre noch halbvolle Flasche erstmal auf den Tisch.
„Hm, es wurde Nichts zerstört, niemand ist gestorben oder verletz worden. Es ist keine Prügelei entstanden, also würde ich sagen es lief alles super. Aber was soll der dämliche Spitzname? Wenn es schon einer sein muss dann entscheide dich für den üblichen Mist, wie Ay, oder Klecks, frag mich nicht.“ Meinte sie leichthin und beobachtet die vorüberziehende Landschaft.
Sie freute sich auf ihr Bett.


ENDE der Quest


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Mercy

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Des Händlers neues Heim

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1Mercy fühlte sich kein bisschen schuldig, als sie durch den ersten Schnee stapfte und schwere, große Abdrücke hinterließ. Sie hatte ziemlich große Füße, ihre Stiefel eine Schuhgröße von 48. Jetzt aber drückten ihre nackten Zehen sich in das Weiß. Unter Menschen behielt sie für gewöhnlich ihre Kleidung an. Als Golem fiel sie ziemlich auf, da war es oft hilfreich, ihre große Gestalt unter dem Mantel zu verbergen. Außerdem hat es auch ihr weh, auf einen Nagel oder dergleichen zu steigen. Auch wenn ihr Blut etwas anders war, war sie davon ebenso betroffen. Doch als sie am frühen Morgen von Orwynns Anwesen hier her gereist war, war Schnee in ihre Stiefel gefallen. Jetzt hingen sie umgedreht in dem beschaulichen Hause, dessen Türe sperrangelweit offenstand und trockneten. Und solange war Mercy gezwungen barfuß zu arbeiten. Natürlich, man wollte ihr Schuhe anbieten, aber die hatten ihr nicht gepasst. Und sie war ein Feuergolem. Es war etwas schwer zu beschreiben. Sie spürte die Kälte, die Feuchtigkeit des Schnees, der unter ihren Schritten anfing zu schmelzen. Aber ihr Körper behielt seine normale, erhöhte Temperatur bei. Sie fror nicht wirklich.
Mit dem üblichen, höflichen Lächeln auf den Lippen trug sie die Kiste, die sie an ihre Brust gedrückt hielt.
Es war beinah schon lustig. Sie kam frisch von dem Boss, ihre Hände in Blut getränkt, das rot war wie der Rubin, der ihren Mantel vorne zusammenhielt. Rot ihr ihre Augen, worin das Feuer loderte. Und doch war sie jetzt hier oben und erfüllte den nächsten Auftrag, einem Paar zu helfen, die Kisten zu tragen. Ein bisschen ironisch. Doch Mercy war wandelbar. Kaum hatte sie einen Fuß in den Bahnhof gesetzt, war sie wie ausgewechselt gewesen. Sie hatte sich für eine Quest gemeldet, um den Besuch auch noch mit einer guten Sache zu verbinden. Es war wichtig, den Schein für Fairy Tail zu wagen. Zuweilen waren die Gildenmitglieder über sie irritiert, so durfte sie nicht eines der Schlafzimmer beziehen, doch sie hatte sich nie beschwert. Sie war fleißig, heimste den Ruhm für die Gilde ein und kochte nebenbei ihr eigenes Süppchen.

Mercy trat durch die Türe und trug die Kiste zum Treppenabsatz, der in den zweiten Stock führte. „Wo möchtet Ihr diese Kiste hin, Miss?“, fragte sie und lächelte die Frau freundlich an. Wie einfach es doch war, eine gute Bindung mitsamt diversen Vorteilen aufzubauen. „Nach oben in das Bad, aber ich kann Ihnen helfen!“, stand die Dunkelhaarige auf und näherte sich der Golem etwas schüchtern.
„Keine Sorge, ich trage das schon – so einfach, wie eine Mutter ihr Kind.“
Sie lachte leise, hob die Kiste wieder hoch und hielt sie im Arm wie ein Baby. „Hier ist alles in Ordnung. Ich bin sofort zurück.“ Damit nahm sie die Treppen in Angriff und sah sich oben angekommen suchend um. Das Bad … Wo es wohl war?65 | 65

#Mercy #Mercy_Q1




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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Des Händlers neues Heim VS! Quest

User @Mercy

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Endlich da, Mikoto stützte sich am Bahnhof auf ihre Kniee, die Zugfahr hatte sie völlig fertig gemacht. Sie benötigte einiges an Zeit, um sich an die feste Umgebung zu gewöhnen. Immerhin dreht sich ihre Umwelt nun nicht mehr. Immer noch blass und leicht grün um die Nase, machte sie sich auf den Weg durch die Straßen. Also sie endlich ihr Ziel erreichte fiel ihr alles aus dem Gesicht, die waren verdammt noch mal schon beim Einzug und wer war dieser Feuerriese bei ihnen?

Klasse die Ladeneröffnung zu verhindern würde kein Spaß werden. Eigentlich hatte sie sich erhofft bei den Händlern einen Gefallen gut zu haben und einfach nur etwas Schaden anzurichten. Nun würde sie sich mit diesem Lavamonster herumschlagen müssen. Erstmal würde sie warten bis diese Leute endlich schlafen dann würde sie ihr Talent zum einbruch nutzen. Erstmal würde sie in sicheren Abstand beobachten, nein das würde sie Zeit kosten. Nach reichlicher Überlegung beschloss die Grauhaarige sich freundlich vorzustellen und es auf ein Versehen der Gilde zu schieben. Sollte die andere Person ebenfalls Magierin sein.

Sie würde immer heimlich sabotieren und so die Eröffnung des Ladens verhindern.

Also gute Miene zum bösen Spiel. Vorsichtig trat die Magierin an die Gruppe heran, die Riesige Flammen Frau war gerade im Haus verschwunden. “Entschuldigung, sind Sie die Auftraggeber, die hier ein schönes Geschäft eröffnen wollen und Hilfe für den Umzug in Auftrag gegeben haben? Meine Gilde teilte mir den Auftrag zu.” Der Mann sah sie kurz verwirrt an und meinte, dass Ihnen schon eine Magierin helfen würde. Innerlich fluchte Mikoto, die Sache würde schwerer werden als geplant, letztlich würde es keinen Unterschied machen. “Nun bin ich einmal hier also kann ich auch mit anpacken.” erklärte sie mit einem Gespielten übermotivierten Lächeln, wenn an sie in der Gilde so gesehen hätte wäre sie für Wochen die Lachnummer.


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Mercy

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Des Händlers neues Heim

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2Mercy erreichte den Absatz der Treppe und blieb stehen. Ihr roter Blick wanderte über die leeren Wände. Ob sie anbieten sollte, hier Gemälde aufzuhängen? Doch erstmal musste sie das Bad finden. Das Holz unter ihren Füßen war glatt und sie hinterließ leicht feuchte Abdrücke. Hoffentlich würde es dem Boden nichts antuen. Sie wollte ein gutes Bild hinterlassen. Es war stets wichtig, sich ordentlich zu verhalten, um ihrer Gilde keinen schlechten Eindruck von ihr zu vermitteln. Nein, sie musste ihnen zeigen, dass sie sich stets um sie bemühte. Dass sie half, wo Hände gebraucht wurden und dass man ihr Aufgaben anvertrauen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Sie hatte das bei Orwynn geschafft, da war Fairy Tail ein Leichtes. Denn ihr Boss konnte sie einfach nach seiner Pfeife tanzen lassen, wenn er das wollte. Und trotzdem bist du selbstständig, Mercian. Du bist mehr als seine Marionette. Sie hörte Ais Stimme in ihrem Kopf, ein rauchiges Flüstern, dass ihr ein breites Lächeln auf das Gesicht zauberte. Er hatte in den letzten Tagen wenig mit ihr gesprochen und es war das erste Mal, dass er sich heute gemeldet hatte. Umso erfreulich war es für sie. Eine Art Kick und zugleich beruhigte es sie auf eine tiefgreifende Art und Weise.

Mercy drückte mit dem Ellbogen die erste Türe auf und fand einen großen, leeren Raum, der wohl das Schlafzimmer werden sollte. Sie ging weiter und der dritte Raum entpuppte sich als Bad. Die Golemkin setzte die Kiste an der Wand ab. Sie würde später, wenn das Paar es wollte, beim Ausräumen helfen. Erstmal warteten weitere Kisten auf die Magierin. So kehrte sie zurück und zurück in den Schnee. Als sie eine kleine Frau, und sie meinte das wortwörtlich, entdeckte blieb Mercy kurz stehen. Ihr Mantel wallte kurz, dann hing auch er still. Die Frau war wirklich klein, sie würde ihr nicht einmal zur Achsel reichen. Natürlich war die Slayerin groß erschaffen worden, dennoch traf auch sie nicht alle Tage einen so kleinen Menschen. Doch sie versteckte ihre Verwunderung und ging barfuß auf sie zu. Ein freundliches, offenes Lächeln im Gesicht kam sie auf sie zu und hielt ihr die große, mit Krallen besetzte Hand hin. „Guten Morgen. Ich bin Mercy.“ Sie sah auf ihre Hand hinab und lachte leise. „Keine Sorge, ich verbrenne Ihre Hand nicht, es sieht nur so aus, als würden die Flammen leben, gleich Vögeln, die über den Himmel ziehen.“
So wartete sie die Reaktion ab, ehe sie zurücktrat. „Du möchtest ebenfalls helfen? Das ist großartig. Wir haben noch einige Kisten, die hinaufmüssen. Wenn du möchtest, kannst du mir zur Hand gehen. Außer sie sind dir zu schwer? Es gibt sicher viele Möglichkeiten zu helfen und jedes Paar Hände mehr erleichtert es, als würde man die Luft aus einem Ballon lassen, nicht wahr?“ Sie grinste die Fremde und ihre Auftragsgeberin an.65 | 65

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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User @Mercy  

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Eine große mit Krallenbesetzte Hand schob sich vor Mikots Augen, kurz schmunzelte sie. Dann griff sie ohne zu zögern nach der Hand. “freut mich Mercy, ich bin Mikoto.” innerlich lobte sie sich für den überzeugend gespielten freundlichen Tonfall.

Ehe sie eine der Kisten nahm. Natürlich musste sich, sich das Augenverdrehen sparen, denn was die Brennende da von sich gab war der größte Schwachsinn, den sie je gehört hatte. Dennoch gute Miene zum bösen Spiel, lächelt die Grauhaarig die Gruppe an. Die Auftraggeberin gab Anweisungen wohin die Kartons mussten. Während sie selbst nur Kleinigkeiten mit sich trug. Alles an der Situation nervte Mikoto. Aber sie hatte diese Mission angenommen und würde sie auch durchführen. “Sag mal Mercy, ich will dir auf keinen Fall zu nahetreten, aber was bist du?” letztlich belohnte sie sich mit der Stillung ihrer Neugier. Daher fragte sie ganz unverblümt, es lag an der Feuerfrau ihr zu antworten oder nicht. Mikoto würde bis zur Nacht warten und dann zuschlagen, in der Wohnung waren noch keine Möbel, auch auf dem Anhänger hatte sie keine Möbel gesehen. Das hieß diese würde erst morgen kommen.  

Während sie die Kisten brachten, erfuhr Mikoto, dass die Auftraggeberin und ihr Verlobte, in einem Hotel in der Nähe schlafen würden. Während die Wohnung und der Laden darunter unbewacht sein würden. “Ich würde gern die nacht im Laden verbringen. Immerhin kann ich dann morgen gleich mit anpacken und es ist jemand da sollten die Möbel eher kommen.” diese Chance müsste sie nutzen. Während die Besitzerin ihr immer wieder dankte, und Mikoto einfach nur lächelte.


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BeitragThema: Re: Lumberhill
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3Beherzt schüttelte Mercy die Hand der Fremden. Sie riss nicht an deren Arm, dafür erschien ihr die Grauhaarige zu zart gebaut, um mit dem Schwung der größeren Golem mitzuhalten. Mercy hatte eine relativ gute Körperkontrolle, entsprechend achtete sie gut darauf, die Finger der Fremden nicht zu zerquetschen. Lächelnd ließ sie deren Hand wieder los. Mikoto, wie sie sich vorstellte, wollte scheinbar ebenfalls helfen. Das klang gut. Sie war zwar durchaus in der Lage, die Kisten alleine zu tragen, doch so würde es doppelt zu schnell gehen. Und sollten in die Kisten der Kleinen zu schwer sein, so könnte diese ja mit dem Auspacken beginnen. Dem schien nicht so und so nahmen beide jeweils einen Karton und Mercy stapfte vor durch den Schnee. Einmal sank sie bis zum Knöchel ein, sodass sie vor dem Haus innehielt, um sich die Füße abzustreifen, auch wenn ihre Grundwärme dem Schnee sowieso schnell den Gar ausmachte.
„Keine Sorge, dass tust du nicht“,
wehrte sie ab. Tat sie schon. Mercy hörte eigentlich lieber zu, als dass sie erzählte, doch sie war gut darin, eine Geschichte zu erzählen. Oder die Wahrheit gerade genug zu verdrehen, dass sie nur eine halbe Lüge wurde. Zudem gab es den meisten Personen ein Gefühl von Überlegenheit, etwas Persönlicheres erzählt zu bekommen – auch wenn man ihr ansah, was sie ausmachte. Die lebendigen Flammen, aus denen ihr Körper bestand, waren durch kaum ein Stück Kleidung verdeckt. „Kennst du Nymphen? Das sind Geister, geschaffen aus dem, was die Natur bietet. Ich bin ein Golem, die robustere Art der Naturwesen, geschaffen aus Feuer.“ Wer sie erschaffen hatte, das brauchte keiner so genau zu wissen. Orwynn mochte es nicht, wenn sie ihn erwähnte und das hieß so viel wie, dass sie es zu unterlassen hatte. Bei ihrer Gilde hatte sie ihn natürlich von Zeit zu Zeit erwähnen müssen, doch dort hatte sie ihn als Clement Albennes angegeben.
Mit der Fremden, die sich doch als gute Hilfe herausstellte, war schnell die Kutsche ausgeräumt. Mercy wusste nicht ganz, woher Mikoto kam, doch sie nahm einfach an, dass sie entweder mit ihrer Arbeitsgeberin bekannt war oder in der Nähe wohnte und die gesehen hatte, woraufhin sie beschloss, zu helfen. Warum auch immer, sie würde sich nicht beschweren. "Woher kommst du eigentlich, Mikoto?", fragte sie dann aber doch. Informationen waren nur selten falsch. Eigentlich bestand ihr halber Zweck darin, diese zu sammeln, auszuwerten und zu nützen.

Der Vorschlag Mikotos war nicht schlecht und Mercy nickte. „Das klingt gut. Wenn du erlaubst, werde ich mich zu dir gesellen. Dann können wir am frühen Morgen, sobald die Vögel erwachen, gemeinsam zurückkehren? Es sei denn, mein Licht stört dich?“ Mercy war wie eine Fackel, doch abgesehen von ihrem Umhang hatte sie nichts bei sich, um ihr Licht zu dimmen. Ja, dieser war Licht und Feuerfest, dennoch würde er sie nicht gänzlich bedecken. Doch die Golem grinste Mikoto nur freundlich an, ohne dass ihr falsches Lächeln verrutschte. Sie war gut in diesem Spiel der Lügen und des Verstellens, sodass nur ein höchst, höchst wachsames Auge es mitbekommen würde, dass ihr brennendes Herz kalt wie Eis war.
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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Ah, ein Golem also, na klasse. Dennoch war sie ein Feuerwesen, und vielleicht würde ja der eine oder andere Gegenstand brennen. “Ah, ich habe noch nie einen Golem getroffen. “ ehrlich wärt in solchen seltenen Fällen am längsten. Auch die Hand der jungen Frau strahlte für Mikoto Wärme aus. Also zog sie aus Höflichkeit die Handschuhe aus, und die feinen Blitznarben kamen zum Vorschein. Doch Mikoto sagte zu diesen nichts.

Als sie fragte woher Mikoto käme stockte sie kurz. “Wo ich geboren wurde, weiß ich nicht meine Eltern haben mich ausgesetzt. Nachdem mein Ziehvater gestorben war. Habe ich in der Hauptstadt auf der Straße gelebt. Mehr gibt es nicht zu mir.” Sie sagte weder ihre Magie noch ihre Gilde. Das war auch gut so. Mikoto war nicht mehr nach Reden, hatte sie doch noch die markanten Erinnerungen an diese Zeit wieder hochgeholt. Kurz fiel sogar das falsche Lächeln aus dem Gesicht nur um dann wieder aufzutauchen.

Die Braut wuselte wie ein aufgescheuchtes Huhn umher und ihr Mann, der mittlerweile ganz schön schwitzte, wirkte eher missmutig. Als sich das Paar endlich verabschiedete blieben sie und der Golem zurück. “Nein, ich habe weder ein Problem mit deinem Licht noch damit das du hierbleibst. Wenn du magst, können wir uns abwechselt Fragen stellen und uns so besser kennen lernen?”

Ob dieser Golem hol war? Mikoto lächelte freundlich und naiv. Hoffentlich kaufte sie ihr diese naiv-dumme Art ab. Wie Mikoto das hasste sich so darzustellen.

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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4„Das ist doch kein Problem.“ Mercy lächelte die Frau beruhigend an. Es war wirklich kein Problem. Mercy hatte nicht vor sich zu beschweren, wenn sie etwas Neues darstellte, dass nur wenige richtig einschätzten. Zum Beispiel was das Thema anging, jemanden zu verbrennen. Sie konnte zwar ihren Körper stark erwärmen, doch Schaden zufügen war damit nicht möglich, geschweige denn etwas in Brand setzen. Sie war kein lebendiges Feuerzeug, auch wenn sie oft so wirkte. „Das haben die wenigsten, aber keine Sorge, ich werde dir schon nichts anzünden.“ Was sie noch weniger mochte als ein offenes Buch war, als Gefahr wahrgenommen zu werden. Also … es hatte natürlich seinen Reiz, eine solche Machtposition inne zu haben, doch zumeist war es eher hinderlich.

Mercy zauberte einen Anflug von Überraschung, unmittelbar gefolgt von Bestürzung und Mitleid auf ihr Gesicht. „Oh nein, entschuldige bitte. Ich wollte nichts aufreißen, dass euch schmerzen könnte.“ Sie zögerte kurz, ehe sie sanft weitersprach: „Das muss hart gewesen sein, so aufzuwachsen.“ Nun gut, mit ihr selbst verglichen wohl noch immer angenehmer. Als Versuchsobjekt von Orwynn hatte sie tägliche Experimente ertragen, auch wenn es ihr noch besser ging als Momo jetzt, wo der Boss mehr wusste und kreativer geworden war. Zudem war Mercys Ziel relativ einfach gewesen, sie sollte lediglich seine Waffe werden, seine Rüstung, seine Stimme in der Welt.
„Aber, was ich eigentlich meinte, wie du zu diesem Auftrag gekommen bist. Bist du mit der Braut befreundet?“
Ihre Tonlage blieb ruhig, nicht drängend, aber neugierig. Bis zu diesem Moment hatte sie von der Fremden nicht viel besonderes gehalten, doch mit letzte Satz hatte ihre Aufmerksamkeit weckte. Mehr gab es nicht zu ihr zu erzählen? Nun, ihrer Erfahrung nach, war, wenn jemand dies sagte, oft das Gegenteil der Fall.
„Wunderbar! Dann lass uns anpacken, dass wir schnell fertig werden“,
schlug sie lächelnd vor und ging vor in Richtung Haus.

Drei Stunden später waren Mercys Kleider getrocknet und sie setzte sich auf die Stufen, die zum Haus hinauf führten. Sie schnappte sich die Stiefel und schob die nackten Zehen hinein, nachdem sie sie trocken gerübelt hatte. Dann blickte sie hinaus in den dunkler werdenen Tag. Sie hatte Mikoto gesagt, sie würdenbald aufbrechen, um morgen weiter zu machen, jetzt musste sie nur noch warten, dass die andere zu ihr hinaus kommen würde.
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BeitragThema: Re: Lumberhill
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In dunklen Gemäuern

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Ronja fühlte sich rundum puddelwohl. Und das, obwohl sie gerade mitten in im Schnee stand, der ihr bis über die Stiefel reichte. Die Vates zog einen Fuß heraus, bilanzierte kurz auf dem anderen und setzte ihn dann vor sich ab. Sie könnte, sollte, vielleicht nervös sein, doch dazu konnte sie sich gerade noch nicht durchringen. Nicht jetzt, wo sie seit Tagen auf Wolke sieben schwebte. Und diese Wolke hatte den schönsten Namen, den sie sich vorstellen konnte: Nero.
Es war ihre letzte Quest hier, dann würde sie zurückkehren. Nur einmal ihr Taschengeld aufbessern, und dann ging es zum Zug. Und hoffentlich mit zu ihm. Oder er zu ihr, was genau war ihr gleich, Hauptsache, sie wurden nicht wieder getrennt. Entsprechend freudig sah sie auch dem nächsten Tag entgegen, um ihn dann wieder zu sehen.
Mit einem breiten, verträumten Lächeln im Gesicht erreichte Ronja das Ende der Wiese, die sie halt Abkürzung versucht hatte. Keine gute Idee gewesen, wo der Schneefall nicht lange zurücklag. Anscheinend war er so stark gewesen, dass die Burg sogar verlassen worden war, da die Wege andernfalls abgeschnitten wurden. Nun war das aber vorbei, zumindest hofften ihre Auftragsgeber das und so lag es nun an ihr, die erste Gruppe zu der Burg zu führen. An ihr und an ihrer Begleiterin, die sie in dem kleinen Wirtshaus „Zum eisigen Traum“, treffen sollte.
Nun tauchte das kleine Gebäude, kleiner als erwartet auch schon vor ihr auf. Die Schrift war in geschwungenen, silbernen Buchstaben dargestellt, die über der Türe in die Wand genagelt waren. Ronja rieb sich die kalten Hände und trat dann ein. Warme Luft schlug ihr ins Gesicht und sie seufzte selig, während sie die Türe hinter sich schloss und den Winter für einige Momente aussperrte. Mit einem weiteren Seufzen lud sie den Rucksack von ihren schmalen, schmerzenden Schultern und öffnete den Reisverschluss ihrer Jacke. Ach, tat das gut. Ihr war wirklich schleierhaft, wie sie damit auf die Burg kommen sollte. Immerhin konnte sie sich nun noch kurz entspannen, aufwärmen und die Flügel lockern, deren Spitzen unter der Jacke hervorlugten.
Neugierige sah Ronja sich um. Ein paar Gäste saßen im hinteren Teil der kleinen Kneipe, doch ob ihre Begleiterin ebenfalls schon hier war? Das würde sich bald zeigen. Die Empathin ließ den Rucksack an der Wand stehen und ging zu dem Tisch hinüber. „Guten Tag“, begrüßte sie die kleine Gruppe freundlich. „Tut mir leid euch zu stören. Ich bin Ronja. Seid ihr wegen dem Ausflug zu Burg Oak hier?“






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BeitragThema: Re: Lumberhill
Lumberhill EmptySo 26 Jun 2022 - 1:18

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Warum Schnee? Warum kalte Regionen? Warum sie? Wer auch immer Ronya in diese Gegend geschickt hatte, hatte eindeutig etwas gegen sie! …Naja oder das Schicksal war wohl momentan nicht gerade ihr bester Freund. Wie auch immer, es war eindeutig zu kalt für die…ja, sie war eine Eismagierin. Normalerweise dürfte ihr Kälte doch nichts ausmachen, oder? Und zum Teil stimmte es auch. Niedrige Temperaturen beeinflussten sie deutlich weniger als früher. Das hieß jedoch nicht, dass sie diese besonders mochte. Aber na gut, damit müsse sie jetzt erstmal klarkommen. Immerhin sollte das Wetter ihre Einsatzfähigkeit in dieser Quest nicht beeinflussen. Sie durfte zusammen mit jemand anderem eine Touristengruppe durch eine Burg führen. Um sich selbst machte die Grünhaarige sich dabei ehrlich gesagt keine Sorgen. Allerdings konnte bei so einem Wetter alles mögliche schief gehen und wer weiß, was den Leuten passieren würde. Aber genau dafür war sie ja da! Sie und…wer auch immer. Ronya wusste nicht, wer die zweite Aufsicht war. Das würde sie vermutlich bald herausfinden, doch erstmal war es Zeit, die Kälte einen kurzen Moment hinter sich zu lassen und in die warmen Gefilde des Wirtshauses einzutreten, die die Dame vor diesen ekelhaften Temperaturen beschützen würde.

Als sie eintrat, wurde der Eismagierin klar, dass ihr dieser Ort jetzt schon deutlich besser gefiel. Es war so wohlig warm und einladend, vereinzelt waren Leute zu sehen die sich unterhielten und etwas tranken oder aßen. Apropos, das war eine gute Idee. Ally konnte jetzt etwas warmes zu trinken gut gebrauchen. Schnellen Schrittes begab sie sich zum Wirt und ließ sich einen heißen Tee zubereiten. Während sich darum gekümmert wurde, schaute die Grünhaarige sich im Raum um und erblickte eine kleinere Gruppe an Leuten, die sich im hinteren Teil niedergesetzt hatten. Einen Moment später ging die Kneipentür auf und die kalte Außenluft drang für einen kurzen Moment in das Gebäude ein. Diese Person schien sich nach etwas überlegen auch in Richtung der Gruppe aufzumachen. Für einen Moment konzentrierte Ronya sich auf diesen Bereich des Raumes und mithilfe ihres übermäßig ausgeprägten Gehörs war es ein leichtes, genau zu Erfahren, was dort besprochen wurde. “Ich bin Ronja”, einen Moment lang schaute sie verwirrt in die Gegend. Hatte sie sich gerade verhört? Ihre Gedanken wurden jedoch rege unterbrochen, als ihr eine Tasse mit heißem Tee hingestellt wurde. Schnell legte sie dem Wirt ein paar Münzen auf den Tisch, schnappte sich die Tasse und ihre Sachen und machte sich auf in die Richtung der Gruppe. Von dem, was sie noch mitbekommen hatte, schien diese Frau sich nach der Touristengruppe zu erkundigen. Könnte es sein…? “Hallo” Ronya stand nun etwas hinter ihr. “Nett, euch kennenzulernen. Ich…mein Name ist Ronya und ich bin eine der Touristenführerinnen heute”. Jetzt schauten sich auch die ganzen Leute dort verwirrt an. Niemand sagte was, bis sich jemand nach einigen Sekunden zu Wort meldete. “Aber ich dachte, sie ist Ron(jy)a.” Und zeigte auf die grauhaarige Frau. Das konnte ja was werden…

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BeitragThema: Re: Lumberhill
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In dunklen Gemäuern

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Die kleine Gruppe von fünf Personen hoben alle zusammen den Kopf, als Ronja zu ihnen trat. Die meisten zumindest, der jüngste Kerl hatte gerade Suppe auf dem Löffel und pustete darauf um sich nicht die Zunge zu verbrennen. Der Rest war hübsch durchmischt. Neben dem Jüngling, der kaum 20 sein konnte und dem die braunen Locken in die Augen hingen, war das älteste Mitglied eine grauhaarige, in grünen, eleganten Pullover gehüllte Dame, deren wacher Blick über die Vates streifte.
„Ja, kommst du denn auch mit?“ Die Frage kam von rechts von einem weiteren Mitglied der Gruppe, die auch als Familie mit Großeltern hätten durchgehen können. Ronja lächelte, als ihre Vermutung bestätigt wurde und nickte. „Ich und meine Begleitung führen euch hinauf“, erklärte sie kurz ihre Rolle. „Aber sie ist noch nicht aufgetaucht, oder?“, sie sah in die Gesichter, als könnte sie so erkennen, ob jemand davon ihr Mitarbeiter sein würde. Auch wenn die Gruppe dann sehr klein wäre … Diesem Gedanken folgend sah sie sich suchend nach einer Uhr um. Wie spät es wohl schon war? Vielleicht war sie auch ein bisschen zu früh und es würden noch andere Touristen dazukommen.
„Müssen wir uns schon beeilen?“,
fragte die ältere Frau, die vermutlich die einzige Person war, deren Namen Ronja wusste. Dem Auftrag zufolge sollten sie vor allem auf die Geschäftsfrau Tera Lynn Cox achten, da diese nicht mehr so ausdauernd und kräftig war wie der Rest der Truppe. Um ehrlich zu sein schätze Ronja die Frau trotz der alten Knochen fitter ein als sich selbst. Auch wenn sie viel durch die Gegend reiste, war Ronja alles andere als kräftig. Das bewies schon ihre Anstrengung, den Rucksack, der für einen durchschnitten Menschen wohl nicht leicht aber gut tragbar gewesen wäre, durch den Schnee zu schleppen. Ob sie wohl noch etwas auslagern konnte und morgen hier abholen? Ihr Kuscheltier oder das Buch über Geister zum Beispiel … Obwohl sie wusste, dass sie wohl kaum zu lesen kommen würde, hatte sie das Buch nicht aus den Händen geben wollen. Zu wertvoll war der Schatz, den die Worte beherbergten.

Ronja, die kurzzeitig in Gedanken versunken war, drehte sich um, als eine weitere Person sich näherte. Es war die Frau, die zuvor am Tresen gestanden war. Den Kopf in den Nacken gelegt sah sie zu der Grünhaarigen auf. Mit Ravi kannte sie zwar große Frauen, kleiner ließ es die Fremde für sie aber dennoch nicht werden. Nichtsdestotrotz lächelte sie ihr entgegen, als sie sich ebenfalls vorstellte. Als … Ronya. Der Jüngling, der seine Suppe mittlerweile fast aufgegessen hatte, stellte indirekt in etwa die Frage, die ihr durch den Kopf schoss. Ronja? Hieß die andere denn wirklich gleich oder hatte sie sich nur verhört? „Äh, freut mich dich kennen zu lernen, Ronyja.“ Sie streckte der Grünhaarigen die Hand freundlich, wenn auch verwirrt entgegen. „Du, wenn ich du sagen darf?, heißt auch Ronja?“, versuchte sie ein bisschen Klarheit in die Situation zu bringen.
Im selben Atemzug warf sie einen Blick zu den anderen. Sie hatte durch ihre Uhrsuche ganz vergessen, auch sie nach ihrem Namen zu fragen! „Wobei, vielleicht stellen wir uns gleich alle einmal kurz vor?“, schlug sie vor und wartete erst Ronya ab, ehe sie zu dem Jungen sah, der etwas schüchtern ihrem Blick auswich.
„Ich bin Felix. Meine Großmutter hat mich mitgeschleppt.“ Mit dem Kinn deutete er auf die ältere Frau, die die Vorstellungsrunde fortsetzte.

Felix |Tera Lynn Cox | Dude





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