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 Pfandhaus Goron

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Amaya
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Amaya
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BeitragThema: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyFr 8 Okt 2021 - 2:25

Ortsname: Pfandhaus Goron
Art: Gebäude
Spezielles: -
Beschreibung: Ein ziemlich simples Pfandhaus inmitten der Stadt Aloe Town. Das Gebäude fügt sich in die Umgebung ein und ein großes Schild über dem Eingang verrät nicht nur den Namen des Pfandhauses, sondern auch seines Besitzers. An der Gebäudefront sind Informationen und Werbung für die guten Konditionen verteilt. Nur Informationen über die endgültigen Preise und Zinsen fehlen irgendwie. Wurden bestimmt nur vergessen.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Amaya
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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyFr 8 Okt 2021 - 2:32

C-Rang David gegen Goliath
@Lian

Amaya hatte einen neuen Auftrag! Es war ein kleinerer Auftrag in Aloe Town, bei dem sie einem gewissen Saobi dabei helfen sollten sein Erbe von einem Pfandverleiher zurück zu bekommen. Eigentlich waren die Magier und die Gilde ja die, die Geld bekamen. Sollte der Pfandverleiher nicht irgendwelchen kriminellen Machenschaften nachgehen könnte es schwerer werden diese Gegebenheit beizubehalten, ohne das Gesetz zu brechen. Auch wenn einiges an Hintergrundinformationen noch fehlte, konnte Amaya schon ein wenig mit dem Herrn Saobi mitfühlen. Erbstücke zu verlieren konnte ziemlich traurig sein und meist hing man doch irgendwie an dem alten Plunder. Besonders, wenn irgendwelche bedeutsamen Erinnerungen damit zusammenhingen. Wie es wohl überhaupt erst dazu bekommen ist, dass der Mann ein Pfandhaus aufsuchen und sein Erbe weggeben musste? Bei den Mühen, die sich der Auftraggeber machte, es zurück zu bekommen, hat er sich doch sicherlich nicht leichtherzig davon getrennt? War es ein unüberlegter Moment? Vielleicht sogar Spielschulden? Das waren zumindest meistens die Gründe, von dem was Amaya bisher gehört hatte.

Amaya sollte sich ordentlich zeigen! Den Tag zuvor war sie zeitig im Bett und ging sicher, dass niemand sie wegen irgendwelchen Nichtigkeiten stören würde. Guter Dinge, so guter Dinge wie es am Morgen ging, wachte Amaya auf und streckte sich gähnend in ihrem extra großen Bett. Sie ging sicher, nicht länger als gedacht geschlafen zu haben, und machte sich dann in aller Ruhe einen gemütlichen Morgen. Sie frühstückte gut, wusch sich und zog sich dann frische Klamotten an. Die Frau entschied sich für nichts Besonderes und zog sich weiß-schwarze Klamotten an, locker und nicht zu warm waren, aber halbwegs gut vor der Sonne schützten. Das Schwarz war dabei möglichst gering an Stellen gehalten, wo die zusätzliche Hitze durch die Farbe nicht stören würde. Im Cafe war bereits reges Treiben und die ersten Kunden hatten sich eingefunden.
Die Mission war innerhalb der Stadt, trotzdem nahm Amaya etwas Proviant mit. Dazu kam einiges an Geld und ein Gutschein. Irgendwelche Kochutensilien lies sie aber weg, wenn sie eh nur in der Stadt bleiben würden voraussichtlich.
Amaya checkte erneut ob sie etwas vergessen hatte und machte sich dann ein gutes Stück früher als nötig auf den Weg zum Treffpunkt. Eine der Bediensteten folgte ihr und sprach mit ihr. Da genug Zeit war gingen die zwei ein paar Bestellungen und Einkaufslisten durch. Wichtig war davon nichts, aber es war Zeit und schaden konnte es nicht, sich damit die Zeit zu vertreiben bis... Lian zu ihnen stoßen würde. Falls er nicht schon da war, immerhin hatte die Magierin nicht wirklich eine Idee davon, wie ihr Questpartner aussah.

Leicht abseits, aber durchaus gut sichtbar, stand sie mit ihrer Freundin mindestens eine Stunde früher schon da und unterhielt sich. Zwischenzeitlich hatte Amaya sich das Pfandhaus aus der Ferne schon angeguckt und musste feststellen: Da war nicht viel zu sehen, außer einem Pfandhaus mit dubioser Werbung. Sie war gespannt, was der Auftraggeber und der Pfandhausbesitzer zu sagen hatten.
Doch viel interessanter war für sie Lian. Hoffentlich war der junge Mann sympathisch, Amaya freute sich darauf mehr Leute aus der Gilde kennenzulernen und es wäre irgendwie enttäuschend, wenn sie direkt jemanden unsympathisches erwischt hatte. Und dann musste sie sich lediglich noch selbst nicht als Reinfall beim Ersteindruck anstellen. Wann Lian und der Auftraggeber wohl am Treffpunkt ankommen würden? Amaya war gespannt und knabberte, genau wie ihre Bedienstete, ein paar leckere Kekse. Ein bisschen nervös war sie schon. Uff.
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Lian
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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySa 9 Okt 2021 - 19:01

Lian hatte einen schrecklichen Kater und der Blick in sein Spiegelbild, nachdem er aus der Dusche gestiegen war, hob seine Laune auch nicht wirklich an. Er sah absolut schrecklich aus. Nicht, dass es den Falls groß interessierte, wie er aussah, denn er war keine Person, die außerhgewöhnlich viel Wert auf sein Äußeres legte. Allerdings waren die Augenringe unübersehbar und die pochenden Kopfschmerzen ließen sein Gesicht immer wieder schmerzverzerrt zusammenzucken. Es war mal wieder einer dieser Abende gewesen, in denen die wirren Gedankengänge von Lian einfach nicht hatten abebben wollen. So viele Dinge waren geschehen, die ihn beschäftigten. Er hatte kein Auge zubekommen können… und sich dann kurzerhand entschieden, dass er sein verdammtes Hirn eben betäuben musste, wenn es ihm anders keinen Frieden ließ. Dass das Ganze am Ende vollkommen aus dem Ruder gelaufen war, war nicht eingeplant gewesen… genauso wenig, dass er sich am nächsten Tag an einen Großteil der Geschehnisse kaum noch erinnern konnte. Immerhin war er morgens alleine in seiner Wohnung aufgewacht. Also allzu schlimme Dinge konnte in der vergangenen Nacht eigentlich nicht angestellt haben… oder?

Müde warf der 19-Jährige sich ein orangenes, unspektakuläres Shirt über und schlüpfte in dunkle Hosen, die über einem seiner Stühle hing. Die Haare waren noch einen Hauch verwuschelter als sonst, was ebenso darauf hindeutete, dass Lian nicht richtig fit war. Am liebsten wäre er im Bett geblieben und hätte sich selbst bemitleidet, aber das sollte ihm nicht vergönnt sein. Warum musste er ausgerechnet heute einen Auftrag erledigen? Man könnte natürlich auch fragen, warum er sich ausgerechnet einen Tag vor seinem nächsten Auftrag die Kante hatte geben müssen… aber das wäre ein Denkansatz gewesen, in dem Lian die Schuld bei sich selbst hätte suchen müssen und daran hatte er gerade genauso wenig Interesse wie an dem Auftrag selbst. Wo sollte er nochmal auftauchen? Pfandhaus Goron… Lian kannte diverse Pfandhäuser in und um Aloe Town, aber dieser Name war ihm unbekannt. Merkwürdig. Vielleicht noch ganz neu im Geschäft?

Der Falls nutzte den Weg zum Treffpunkt, um die Informationen der Quest nochmal durchzulesen und sich dadurch effektiv von seinem brummenden Schädel abzulenken. Er hatte eine Partnerin für diese Quest namens Amaya… wieder ein Name, den er nicht kannte. Und dabei hatte er in letzter Zeit durchaus einige Gildenmitglieder von Crimson Sphynx kennenlernen dürfen – größtenteils unfreiwillig, aber das tat ja im Moment nichts zur Sache. Was stand dort noch auf dem Zettel… Saobi hieß der Auftraggeber und er hatte eine Uhr beim Pfandhaus verliehen, die er nun zurückhaben wollte. Lian blinzelte ungläubig und las den Satz noch einmal. Moment, das hörte sich ja fast nach einem illegalen Auftrag an! Nein, Crimson Sphynx würde ja wohl keine Diebesaufträge offiziell ausschreiben, das konnte sich der Lockenkopf nicht vorstellen. Er schüttelte den Kopf und steckte den Zettel weg, kurz bevor er um die letzte Ecke bog, die ihn vom Treffpunkt getrennt hatte. Die Straßen waren leer, sodass die grünen Seelenspiegel sogleich an einem Schopf roter Haare hängen blieb. Rote Haare… Lian assoziierte mit dieser Haarfarbe so viele negative Emotionen, dass seine hämmernden Kopfschmerzen sich schlagartig intensivierten. Erst als er genauer hinsah und erkannte, dass diese Haare einer Frau gehörten, maßregelte er sich gedanklich zur Vernunft und konnte damit den unerwarteten Ausbruch negativer Gefühle wieder unter Kontrolle bringen. Ob das Amaya war? Aber… sie war nicht alleine. Normalerweise wäre der Illusionsmagier davon ausgegangen, dass es der Auftraggeber war, mit dem die Magierin bereits auf ihn wartete. Doch an der Seite von Amaya stand eine Frau, kein Mann. Der Auftraggeber konnte es also nicht sein. „Hey.“ Lian machte auf sich aufmerksam, noch während er nähertrat, die Hände in den Hosentaschen ruhend. Erst jetzt merkte er, dass er die beiden Damen scheinbar inmitten eines Gesprächs unterbrochen hatte. Für eine Sekunde verzogen sich die Mundwinkel von Lian, als seine Gedankenwelt von einer erneuten Schmerzwelle heimgesucht wurde. Hoffentlich wurde das bald besser... „Ähm. Ich bin Lian“, schob er schnell hinterher. Er war eindeutig heute nicht ganz auf der Höhe. Keine spielerische Begrüßung, keine Verbeugungen, kein keckes Grinsen wie sonst. Nur Lian, wenig ambitioniert, ein wenig verwirrt und ziemlich müde. „Eine von euch ist Amaya?“, fragte er und ergänzte dann, nach kurzem Zögern. „Und wer ist dann die andere?“

@Amaya


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Amaya
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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySo 10 Okt 2021 - 6:18



Phoebe und Amaya redeten weiter und schienen dabei etwas die Zeit aus den Augen verloren zu haben. Nachdem das eher geschäftliche fertig war, gingen sie zu den eher privateren Wünschen über. Es war nichts sonderlich Kompliziertes dabei, was die Sache nicht so schwer machen würde. Phoebe wurde ein wenig Neugierig und löcherte Amaya über die Gilde und wie sie sich wegen dem bevorstehenden Auftrag fühlte. Eigentlich hatte die Bedienstete dabei gehen wollen, bevor der Auftraggeber oder Lian eintrafen, insofern diese nicht deutlich überpünktlich waren. Im Gespräch vergaß die Frau das jedoch und so durfte Lian erblicken, wie Amaya und Phoebe noch redeten. So wichtig war es der Freundin dann doch nicht gewesen und wenn sie gerade schon im Gespräch mit Amaya war, dann konnte man das auch fortsetzten bis die anderen da waren.
Ein … vermutlich? relativ junger Mann stieß zu ihnen und begrüßte die beiden mit einem einfachen Hey. Der Zustand machte das "jung" ein wenig schwerer einzuschätzen. Amaya und Phoebe blickte den Magier neugierig an. Er trug unauffällige Kleidung in Orange und Dunkel. Sein Haar war ziemlich wuschelig. Er näherte sich ihnen recht lässig und mit seinen Händen in den Hosentaschen, während sein Ausdruck kurz Schmerz vermuten lies. Nach einem kurzen Moment stellte er sich den zwei Frauen als Lian vor und fragte nach Amaya und wer die andere ist. Aus Erfahrung lies sich beim Anblick des jungen Mannes eine recht kurz zurückliegende Geschichte mit Alkohol oder/und wenig Schlaf vermuten. Amaya antwortete Lian zuerst: „Hallo Lian. Ich bin Amaya und das ist Phoebe.“ Dabei deutete sie ein wenig in Richtung ihrer Freundin. Phoebe übernahm das Wort und fügte, mit gedämpfter Stimme, hinzu: „Nur eine Freundin von Amaya, wir haben uns ein wenig unterhalten. Ich bin schon weg. Ich wünsche euch viel Erfolg. …“ Kurz hielt sie inne und endete dann mit den Worten: „... und ich wünsche ihnen eine gute Besserung, falls das in Ordnung ist.“ Die Bedienstete verbeugte sich und machte sich recht zügig auf den Weg davon, ohne auf eine Reaktion zu warten. Lediglich einen kurzen Blick zum Abschied wendete sie noch an Amaya. Eine kurze Verabschiedung und ein kleiner, neckender Spot aufgrund des Zustandes von Lian, der aber so subtil war, dass es eine ordentliche Leistung wäre ihn in diesem kurzen Moment zu erkennen, ohne die Frau besser zu kennen. Amaya blickte kurz zu Phoebe und winkte ihr hinterher, bevor sie sich wieder Lian zuwandte. Die Magierin konnte natürlich nicht genau wissen, was mit Lian war oder ob überhaupt etwas mit ihm war. Die Erfahrung bestand jedoch sehr darauf, dass der junge Mann zu tief ins Glas geschaut hatte. Meistens erlebte Amaya eher die betrunkenen Personen, doch auch verkaterte Menschen hatte sie definitiv schon einige gesehen. Es war an sich das Naheliegendste. Man könnte ebenso von normalen Schmerzen ausgehen, spätestens der übrige Geruch von Alkohol lies dann doch sehr Stark anderes vermuten. „Du... siehst wirklich ein wenig angeschlagen aus. Größere Mengen Alkohol? Kein gutes Frühstück? Haben viele keine Lust drauf, aber hilft!“ meinte Amaya mit ebenfalls vorsichtiger Stimme und halbwegs knappen Worten, um dem jungen Mann nicht eventuell seine Kopfschmerzen schlimmer zu machen. Aus ihrer Tasche kramte sie geschwind eine kleine Schale und ein stabiles Glas hervor. Noch während sie es hervor holte und dann dem Magier anbot, füllte sich das Glas mit Wasser (mit einem leicht zitronigem Aroma) und die Schale mit Suppe. „Alkohol stört den Kreislauf. Wasser und n.. kräftiges Essen helfen. Auch deinen Kopfschmerzen.“ Bot die Frau Lian an und hatte sich mitten im Satz für eine deutlich einfachere Formulierung entschieden. Ob der junge Mann das Angebot annehmen wollte? In der Theorie war es ein durchaus hilfreiches Angebot und hatte sehr gute Chancen ihm mit dem Problem zu helfen. Die Suppe war ein bewährtes Gericht, welches sich zumindest als Erstmaßnahme bei den meisten gut schlug. Sie würde ihn noch ein paar andere Dinge anbieten, doch erstmal musste er überhaupt etwas annehmen wollen und da sie seinen Geschmack nicht kannte und ihn nicht direkt ausfragen wollte, entschied sie sich vorerst für die Suppe.
Bevor der junge Mann jedoch reagieren konnte kam die dritte Person im Bunde des Auftrages dazu und sprach: „Seid ihr die Magier von Crimson Sphynx? Ich bin Saobi. Es ist wunderbar, dass ihr zur Hilfe gekommen seid!“ Erst sichtlich erleichtert näherte sich der Mann, bevor sich sein Gesichtsausdruck zu einem fragenden Stirnrunzeln wandelte. Amaya blickte den Mann an und nickte ihm zu, was ihn aber nicht sehr überzeugte, als er Lian genauer betrachtete. Bevor er wieder das Wort ergreifen konnte, meinte Amaya zu ihrem Auftraggeber: „Guten Tag, Herr Saobi. Wir sind die Magier von Crimson Sphynx, ja. Dies ist mein Partner Lian und ich bin Amaya. Wir werden ihnen helfen ihr Erbstück zurück zu bekommen. Haben sie noch weitere Informationen für uns? Können sie uns das Erbstück beschreiben?“ Während sie mit dem Mann redete und ihn von eventuellen Sätzen oder Meinungen gegenüber Lian ablenkte, bot sie dem Magier weiterhin das Glas und die Schale an, falls er diese noch nicht angenommen oder abgelehnt hatte.

Zauber:


Zuletzt von Amaya am Do 25 Nov 2021 - 8:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySo 10 Okt 2021 - 13:56

Lian blinzelte. Sie wünschte ihm eine… gute Besserung? Ich muss noch schlimmer aussehen, als vermutet, schoss es dem Braunhaarigen durch den Kopf, während Phoebe sich vor ihm verbeugte. Natürlich wurde auch dieser Gedankengang sofort mit stechenden Kopfschmerzen bestraft, die den Falls leise stöhnen ließen. Er schloss kurz die Augen, löste die rechte Hand aus der Hosentasche und rieb sich den Schädel. Das war eindeutig nicht die beste Entscheidung in deinem Leben, Lian Falls…, maßregelte er sich selbst. Dass Phoebe ihre Wünsche neckend gemeint hatte und ihn damit ein wenig aufzog, ging tatsächlich an dem Illusionsmagier vorbei, viel zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt. Erst die Worte von Amaya sorgten dafür, dass Lian die Augen wieder öffnete, die Hand von seiner Schläfe löste und die Rothaarige schief anlächelte. „So offensichtlich?“, fragte er nach, obwohl die Antwort mehr als klar war. Es brachte vermutlich nichts, so zu tun, als hätte seine schlechte Verfassung einen anderen Grund als genau jenen, den Amaya benannt hatte. Die Gildenkollegin kramte ein Glas und eine kleine Schale hervor und erst wusste Lian nicht, was sie vorhatte. Die grünen Seelenspiegel musterten die Habseligkeiten und weiteten sich, als das Glas sich wie von Zauberhand mit klarem Wasser füllte und auch in der Schüssel eine trübe Suppe erschien. Konnte sie ernsthaft Nahrungsmittel herbeizaubern? „Wow…“, murmelte er und war ein paar Sekunden sprachlos. So etwas hatte er noch nie gesehen. Aber… es war vermutlich die praktischste Form der Magie, die der 19-Jährige bisher kennengelernt hatte. Wenn er das gekonnt hätte, hätte er in der letzten Nacht nicht einmal seine Wohnung für ein paar Getränke verlassen müssen...

Ehe er sich abschließend mit Amaya hatte austauschen können, erschien eine dritte Person, die sich ohne Umschweife als Saobi vorstellte. Lian wandte sich um und erkannte einen recht kleinen, zierlichen Mann mit schütterem Haar und einer halbgerahmten Brille auf der knobeligen Nase. Falten auf der Stirn, an den Augen und in den Mundwinkeln ließen erahnen, dass Saobi nicht sonderlich jung war. Auch der dunkle Oberlippenbart, den Saobi trug, bestätigte diese Vermutung, denn so einen Pornobalken trugen höchstens Männer über vierzig Jahre… nicht, dass Lian erpicht darauf war, hier ein Urteil zu fällen. Genauso wie Phoebe und Amaya reagierte auch der Auftraggeber auf das Erscheinungsbild des Falls und runzelte sichtlich die Stirn. Sein brummender Schädel verhinderte, dass dem Lockenkopf wie sonst eine spielerische Erwiderung einfiel und er biss sich auf die Unterlippen. Kann der Tag noch nerviger werden? Zum Glück sprang Amaya ein und übernahm die Konversation mit Saobi sowie die Vorstellung beider Magier. Gleichzeitig hielt sie ihm noch immer das Glas Wasser und die Suppe entgegen. Okay, Amaya schaffte es, innerhalb kürzester Zeit echte Sympathiepunkte bei Lian zu sammeln. Und das, obwohl sie rote Haare hatte! Wenn das mal keine Leistung war.

Anstatt länger zu warten, nahm der 19-Jährige seiner Kollegin dankbar Wasser und Suppe ab und lehnte sich gegen die Lehmmauer in seinem Rücken. Er trank einen Schluck aus dem Glas und nippte vorsichtig von der warmen Suppe… die ganz hervorragend schmeckte! Was auch immer das für eine Magie war, die Amaya eingesetzt hatte, offensichtlich konnte sie damit nicht nur irgendwelche Mahlzeiten hervorzaubern, sondern welche, die tatsächlich schmeckten. Beeindruckend. Erst mit Verzögerung bemerkte Lian, dass der Auftraggeber ihn immer noch skeptisch musterte, anstatt auf die letzte Frage von Amaya zu antworten. Der Falls schnaubte leise. „Lassen Sie sich von mir nicht ablenken.“ Er schenkte Saobi ein schiefes Lächeln und hob eine Augenbraue an, bevor er die Hand mit dem Wasserglas auffordernd anhob. „Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich bin ganz Ohr.“ Zumindest hatte der 19-Jährige sich durch das entgegenkommende Verhalten der Rothaarigen wieder soweit unter Kontrolle, dass er kleinere Späße auf eigene Kosten zum Besten geben konnte. Saobi wartete noch ein, zwei Sekunden länger ab und musterte den Braunhaarigen, entschied sich dann allerdings, der Bitte nachzukommen. Dennoch ruhten seine dunklen Augen eher auf Amaya, als er zu erzählen begann. „Es geht um eine goldene Uhr, die einst meiner Mutter gehörte. Es war ein Erbstück, dass sie mir vermacht hat und die ich seit ihrem Tod stets trage. Es ist nicht nur der finanzielle, sondern gerade der emotionale Wert, den diese Uhr für mich hat, weshalb ich sie unbedingt wiederbekommen muss!“ Saobi hatte sich zum Ende hin ein wenig in Rage gesprochen, brach jedoch abrupt ab, als er sich dessen bewusstwurde. Lian hatte das Wasserglas bereits geleert und nippte weiter an seiner fein gesalzenen Suppe. Als er die Schale von den Lippen löste, zuckte er mit den Schultern. „Warum habt ihr die Uhr dann in einem Pfandhaus verhökert?“, fragte er lapidar nach und erntete dafür den erzürnten Blick von Saobi. „Ich wurde gezwungen!“ Gezwungen? Was sollte das denn heißen? Die Frage konnte wohl leicht aus den Gesichtszügen von Lian abgelesen werden, weshalb der Auftraggeber erklärte, ohne direkt dazu aufgefordert worden zu sein: „Ich… bin bedroht worden. Zwei Männer fingen mich abends vor meinem Haus ab und drohten mir und meiner Familie, dass uns etwas geschehen würde, sollte ich die Uhr nicht in zwei Tagen beim Pfandhaus Goron abgeben… ich weiß, ich hätte das sofort melden müssen, aber ich hatte Angst, versteht ihr? Deshalb habe ich die Uhr abgegeben. Der Pfandverleiher hat mir viel zu wenig Geld für die Uhr gegeben… und er macht horrende Zinsen geltend, die ich bezahlen muss, wenn ich nicht will, dass die Uhr zum Verkauf freigegeben wird.“ Saobi schüttelte resigniert den Kopf und sah zu Boden. „Ich habe ihn darauf angesprochen. Dass er es doch sicher war, der diese zwei Grobiane auf mich gehetzt hatte und er hinter allem stecke. Aber Goron streitet es ab und ich habe auch nichts gegen ihn in der Hand…“ Das hörte sich aber nach einer ziemlich vertrackten Situation an. Solange Saobi keine Beweise für seine Vorwürfe hatte, konnten die Magier die Uhr nicht zurückholen, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen. Nicht, dass Lian ein großes Problem damit hatte, gegen Gesetze zu verstoßen… aber solange er als Magier von Crimson Sphynx unterwegs war, sollte er wohl besser den Schein wahren. Die hellgrünen Seelenspiegel des Illusionsmagiers sahen fragend zu Amaya. Was sie wohl von der Geschichte hielt?

@Amaya


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDo 14 Okt 2021 - 8:27


Der junge Mann rieb sich den Kopf und schien weiterhin Schmerzen zu haben. Erst ihre Worte ließen ihn die Augen wieder öffnen und ein schiefes Lächeln zeigte sich in seinem Gesicht. Die Frage dazu war wohl nicht so ernst gemeint. Amaya schenkte ihm ein freundlich gemeintes Lächeln und legte ihren Kopf schief, bevor sie ein wenig nachdenklich den Kopf leicht hin und her bewegte und das eher einer Acht, als einem verneinenden Kopfschütteln glich. Naja. Amaya meinte zu Lian: „Schon irgendwie. Kopfschmerzen und andere Gründe wären möglich... Aber ich habe schon öfter Alkohol ausgeschenkt und die Leute gelegentlich am nächsten Tag wieder gesehen. Zudem riecht man noch ein wenig Alkohol.“ Ihre kleine Magievorführung entlockte dem jungen Mann ein gemurmeltes Wort. Sie verstand es nicht genau, aber es war ein kurzer Ausruf und das war meistens gut, also freute sie sich innerlich darüber und lächelte. Hätte die Magierin seine Gedanken dazu gekannt und seine Überlegung, dann nicht die Wohnung für die Getränke verlassen zu müssen, dann hätte sie amüsiert gelacht. Recht hatte der Magier da jedenfalls, dann hätte er seine Wohnung nicht verlassen müssen für die Getränke. Sie konnte praktisch immer Alkohol parat haben, falls aus irgendeinem Grund mal keiner da sein sollte bei ihr Zuhause. Warum auch immer das jemals der Fall sein sollte, außer es gab Unfälle oder sie würde richtig schlecht planen. Was Getränke und Essen anging, war es ziemlich praktisch sein Haus im gleichen Gebäude wie ein Restaurant zu haben. Was ihre Magie irgendwie... ein wenig verschwendet wirken lassen könnte? Wenn man mal so darüber nachdenkt, was Amaya nicht tat, weil sie einfach beides mochte. Sie sah es einfach als mehr Möglichkeiten und mehr Auswahl.

Nachdem sie den Auftraggeber von Lian abgelenkt hatte, nahm sich Amaya etwas Zeit Saobi genauer zu betrachten. Der Mann schien schon etwas älter, was die Magierin doch etwas verwunderte. Sonst verloren eher jüngere Menschen ihr Erbe irgendwo und dementsprechend hatte sie nicht jemanden erwartet, der eventuell schon ein wenig mehr Jahre hinter sich hat. Zwischendurch nahm Lian das Essen und das Wasser an, was Amaya sehr freute! Sie sah kurz, wie der junge Magier sich an eine Wand lehnte und schenkte dann wieder Saobi ihre Aufmerksamkeit, als dieser von Lian darauf hingewiesen wurde, er könne anfangen. Ja, da hatte der Magier recht. Lian schien noch relativ aufnahmefähig zu sein und, selbst wenn nicht, kann er doch trotzdem ihre Frage beantworten? Amaya verstand es, wenn der ältere Herr skeptisch war, aber sie waren hier zwei Personen und eine davon wurde gerade übergangen.
Brauchte es zwei Personen, um sich nach weiteren Informationen zu erkundigen? Der Auftraggeber blickte Amaya an und fing an zu erzählen. Der Mann hatte sich ein wenig in Rage geredet und das fiel ihm nach kurzer Zeit auch selbst auf. Das konnte auch nicht jeder, soviel musste man ihm zugestehen. Leider hatte er trotzdem nur eine ihrer Fragen beantwortet, wenn man den Rest als Antwort auf ihre erste Frage durchgehen lies. Er hatte sie also seit dem Tod seiner Mutter getragen. Er MUSSTE die Uhr also unbedingt wiederbekommen. Ob man es respektieren sollte, dass er sich dabei noch so zurückhalten konnte, dass er nichts Dummes, außer Hausverbot bekommen, getan hatte und normale Magier für seinen Auftrag gesucht hat?
Eigentlich war es schade, dass Amaya sich keinen Kommentar überlegte, aber sie hatte wenig Interesse daran Saobi mehr Aufmerksamkeit zu schenken und fand deutlich mehr Neugierde für Lian und das Pfandhaus. Während Amaya kurz darüber nachdachte weitere Fragen zu stellen oder Kommentare zu machen, nahm ihr Partner das schon ab und fragte mit einem Schulterzucken nach dem Grund für die Trennung von der anscheinend so wichtigen Uhr. Amaya fand die Bindung an den Gegenstand bisher etwas übertrieben, aber anscheinend gab es das öfter bei Menschen und sie hatte da bisher einfach noch keinen Anschluss an diese Eigenschaft gefunden. Lian bekam einen bösen Blick, was Amaya die Stirn runzeln lies. Sie fand die Frage ihres Mitstreiters sehr passend. Saobi antwortete zugleich und führte direkt nach einem weiteren Blick zu Lian auch mit einer längeren Ausführung der Antwort fort. Gezwungen? Bedroht? Zweifelhafte Geschäftsmodelle? Das waren heftige Anschuldigungen und würden, falls wahr, ihnen deutlich mehr Möglichkeiten geben dem Mann zu helfen, ohne dabei viel Geld zu verlieren oder Gesetze umgehen zu müssen. Leider hatte ihr Auftraggeber nichts um diese Anschuldigungen zu beweisen. Also war das anscheinend die Aufgabe der zwei Magier.
Amaya wandte sich zu Lian und erwiderte damit seinen fragenden Blick. Grübelnd sprach sie den Gedanken aus: „Ohne Beweise ist Goron da vorerst ziemlich sicher. Aber die Sache können wir ja mal überprüfen.“ Die Frau blickte zu Saobi und meinte zu diesem: „Können sie uns sagen, wo wir sie treffen können, falls weiter Fragen sind oder wir mehr herausfinden? Lian und ich werden uns erst einmal einen Überblick verschaffen.“ Der Mann nickte und sagte ihnen, wo sie ihn finden konnten. Er schien zuerst überlegt mehr zu sagen. Wahrscheinlich wollte er nicht einfach gehen und sie wohlmöglich sogar noch begleiten. Darauf konnte Amaya in mehr als nur einer Hinsicht dann doch verzichten. „Gehen sie ruhig nach Hause. Er würde wahrscheinlich nur versuchen sie zu provozieren oder später weiter ihrer Familie drohen.“ Dem Auftraggeber schien es nicht zu gefallen, aber er nickte und ging. Amaya blickte ihm hinterher und wandte sich dann Lian zu. Sie legte den Kopf ein bisschen schief und blickte ihn neugierig und fragend an. Was wohl seine Meinung dazu war? Wie es wohl um seine Kopfschmerzen stand? Sie wartete einen Moment ab, ob er irgendwas sagen wollte, ansonsten würde sie einfach fragen was er davon hielt und ob sie mal zu Goron in das Pfandhaus gucken wollten.


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySa 16 Okt 2021 - 14:18

Und damit stand der Plan fest: Amaya und er würden sich einen Überblick verschaffen. Lian hatte nur einen kurzen Blickkontakt mit seiner Kollegin getauscht und mit den Schultern gezuckt, um seine Zustimmung kundzutun. Danach hatte er sich wieder seiner Suppe gewidmet, anstatt das Gespräch mit dem Auftraggeber fortzuführen. Das, was die Rothaarige sagte, klang sinnvoll und war vermutlich das Einzige, was den Magiern für den Moment übrigblieb, denn ohne Beweise konnten sie die Uhr für Saobi nicht zurückholen, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen. Und das Bauchgefühl des Falls sagte ihm, dass Amaya nicht zu den Personen zählte, die leichtfertig gegen Gesetze verstieß. Dem Auftraggeber sah Lian nicht mehr hinterher, als dieser sich endlich verabschiedete. Saobi und er waren eindeutig nicht auf einer Wellenlänge – der Braunhaarige hatte nichts dagegen, ohne ihn weiterarbeiten zu können.

„Die Suppe hat ganz hervorragend geschmeckt“, lobte der Falls, als beide Magier wieder für sich waren und löste sich von der Wand in seinem Rücken. Er streckte der Kollegin das leere Wasserglas sowie die Schüssel entgegen und schaffte es trotz seines Zustandes sogar, ihr ein leichtes Lächeln zu schenken. „Wenn ich in einer etwas besseren Verfassung wäre, würde ich sicher unzählige Fragen zu deiner Magie haben, aber ich befürchte, für den Moment muss ich es beim Kompliment belassen“, erklärte er ihr weiter und rieb sich mit der Rechten über den lockigen Hinterkopf, nachdem Amaya ihre Utensilien zurückgenommen hatte. Lian fühlte sich immer noch nicht taufrisch, was sich vermutlich auch nicht so schnell ändern würde, aber die Nahrung hatte ihm in jedem Fall geholfen, ein bisschen auf die Beine zu kommen. Sein brummender Schädel würde ihm im Verlauf des Auftrages sicher noch den einen oder anderen Stein in den Weg legen, also lieber schnell mit dem Auftrag beginnen und es hinter sich bringen. Der Illusionist verschränkte die Arme vor der Brust und sah mit einem Seitenblick zum Pfandhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite, bevor die hellgrünen Augen erneut zu Amaya zurückwanderten. Was er von der ganzen Geschichte hielt? „Hört sich alles ziemlich suspekt an. Keine Ahnung, ob Saobi die Wahrheit gesagt oder er nur einen Vorwand gesucht hat, damit wir ihm seine Uhr zurückholen. Ich habe da so meine Erfahrung mit lügenden Auftraggebern gemacht, die versuchen, Magier unbemerkt irgendwelche Drecksarbeiten erledigen zu lassen.“ Oh ja, der erste Auftrag von Lian, bei dem er für die Auftraggeberin ein vermeintlich gestohlenes Rezept hatte zurückholen sollen, bei dem sich im Nachhinein herausgestellt hatte, dass es nie der Auftraggeberin gehört hatte… man war besser dran, wenn man nicht jedes Wort glaubte, das einem von Menschen aufgetischt wurde. Insbesondere Lian, der ein Meister der Lüge und der Illusion war, konnte davon ein Lied singen. Er zuckte mit den Schultern, um das Thema fürs Erste ruhen zu lassen. „Na gut. Lass uns mal zum Pfandhaus gehen, vielleicht bekommen wir ja irgendetwas mit, was Saobis Anschuldigungen untermauert. Ich würde allerdings davon absehen, Goron direkt auf die Vorwürfe anzusprechen, nicht dass er uns noch aus dem Laden wirft. Wenn es stimmt, was Saobi sagt, wird er es zwei Magiern mit Sicherheit nicht einfach erzählen und ihn nur vorsichtiger werden lassen. Das würde uns die Arbeit schwerer machen, als sie sein muss.“ Das klang doch nach einem Plan, oder? Amaya schien einverstanden zu sein, weshalb beide die Straße überquerten und auf den Eingang vom Pfandhaus zuhielten.

Ein leises Klingeln ertönte, als Lian die Tür öffnete und einen Schritt in den kleinen, ziemlich vollgeramschten Laden setzte. Grundsätzlich sah es hier aus wie in jedem anderen Pfandhaus auch: An den Wänden standen riesige Regale aus dunklem Holz, die vollgeräumt waren mit unzähligen Dingen – seien es Kerzenhalter, Bücher, Teller, Kannen, eingerahmte Bilder, Tischlampen oder Holzboxen, von denen der 19-Jährige auf den ersten Blick nicht sagen konnte, was sich in diesem verbergen sollte. Verteilt im Raum standen auch diverse Tische, Stühle und Sessel, die einerseits dazu einluden, sich hinzusetzen und zu verweilen, die aber ebenso zum Verkauf gekennzeichnet waren. Lians Blick blieb an mehreren Teppichen hängen, die nur mehr oder minder farblich zum restlichen Raum passten und über dem hölzernen Parkett verteilt lagen… und dann traf es den 19-Jährigen wie einen Schlag. Mehrere Wand- und Standuhren, die ebenso verteilt im gesamten Raum standen, stimmten ein Konzert an, um den Beginn der neuen Stunde für alle Welt anzukündigen. Der Falls zuckte sichtlich zusammen, kniff die Augen zu und hielt sich die Hände über die Ohren, aber zu spät: Sein Schädel fühlte sich an, als würde er gleich zerspringen. Fuck, warum mussten hier denn bitte so viele Uhren herumstehen?!

„Suchen Sie nach etwas Bestimmten?“ Erst als die Uhren ihr wenig liebliches Konzert beendet hatten, ertönte eine melodische Männerstimme vom anderen Ende des Raumes. Lian, der immer noch mit seinen Kopfschmerzen beschäftigt war, schaffte es nur unter größter Anstrengung, einen vorsichtigen Blick in besagte Richtung zu werfen. Hinter dem Tresen, der ebenso vollgeräumt war mit unzähligem Kleinkram, stand ein recht junger Mann mit langen, blonden Haaren, die zu einem losen Zopf im Nacken gebunden worden waren. Die Gesichtszüge wirkten weich, die hellblauen Augen neugierig, als er die Magier beobachtete. War das der Besitzer des Pfandhauses? Goron? Der sah ziemlich harmlos aus… entweder hatte Saobi mit seiner Geschichte gelogen oder dieser Goron musste ein verdammt guter Schauspieler sein. „Ich habe Sie hier noch nie gesehen…“, sprach der vermeintliche Besitzer des Pfandhauses weiter, obwohl ihm offensichtlich nicht entgangen war, dass mindestens Lian ein wenig mitgenommen aussah. Hilfesuchend sah der Lockenkopf zu Amaya, nach der unerwarteten Lärmattacke noch nicht fähig, anständige Worte zu formulieren. Oh, hoffentlich war die Rothaarige gut im Improvisieren. Sie mussten Goron irgendwie hinhalten, damit er keinen Verdacht schöpfte und sie Informationen bezüglich Saobis Anschuldigungen sammeln konnten. Normalerweise übernahm der Falls solche Dinge lieber selbst, anstatt sich auf die Fähigkeiten von anderen Leuten zu verlassen… gerade blieb ihm aber nichts übrig, als Amaya vorzuschicken.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyFr 22 Okt 2021 - 5:23


Was es wohl über Lian und Amaya aussagte, dass beide sich gegenseitig nicht direkt für Gesetzesbrecher hielten? Natürlich gehörten sie einer „legalen“ Gilde an und sollten damit keine Gesetzesbrecher sein, aber trotzdem gab es bei den Leuten natürlich immer Unterschiede. Einige hielten sich mit religiösem Eifer an die Regeln, andere sahen es da lockerer. Lian und Amaya waren einfach liebe, gute Bürger der Gesellschaft die bodenständig in dieser stehen und es nicht nötig hatten irgendwelche Gesetze zu brechen! Die Magerin hatte gerade letzteres schätzen gelernt, es war praktisch wenn die Gesetze nicht von vorneherein gegen einen arbeiteten. Dafür musste man hier sich mehr mit den Gesetzen des Landes beschäftigen und vorsichtiger sein, wenn man diesen Zustand beibehalten wollte. Es war erstaunlich und mitunter erschlagend, wieviele Gesetze und Regelungen es in Fiore gab, auf die man achten konnte, um im Gegenzug einen gewissen, leichten bis mittelmäßigen Schutz und Ruhe zu genießen. … Solange man nicht an jemanden geriet der sich darauf verstand die Gesetze zu seinen Gunsten auszunutzen.
Sehr spannend würde Amaya es finden, wie Lian zu Gesetzen stand und was seine Erfahrungen mit ihnen sind.

Der Auftraggeber machte sich auf den Weg und beide waren relativ glücklich darüber. Amaya wusste nicht wie glücklich Lian darüber war, sie konnte jedoch zumindest vermuten, dass der junge Mann zumindest nicht traurig über den Abschied war. Die Magierin war sichtbar erfreut über das Kompliment des Magiers und nahm fröhlich das Glas und die Schüssel zurück. Lian war also neugierig zu ihrer Magie? Nun, damit war er zwar nicht der Erste, aber er schien ihre Magie eher interessant als merkwürdig oder skurril oder nutzlos zu finden, was durchaus positiv war und vielleicht sogar ein weiteres Kompliment. Amaya lächelte gut gelaunt zurück und meinte: „Ich freue mich sehr, dass es dir hervorragend geschmeckt hat und vielen Dank für das Kompliment. Es bedeutet mir doch einiges, wenn sympathische Leute mein Essen mögen.“ Amüsiert kicherte sie leise. „Solange wir uns nach der Quest nicht plötzlich hassen, gibt es dafür vielleicht Gelegenheit, wenn wir uns wieder bei einer Quest oder in Aloe Town treffen.“
Doch die Mission rief und mit seinem Zustand hatte der junge Mann sicherlich Interesse daran, es nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
Lian erwähnte Auftraggeber die Magier ausnutzen um sich Dinge fälschlicherweise anzueignen. Amaya nickte zustimmend, die Möglichkeit musste man eindeutig bedenken. Wie aber sollten sie herausfinden, was die Wahrheit war? Lian stimmte zu, im Pfandhaus vorbeizuschauen und zu prüfen, ob sich dort irgendwas offenbarte. Er warnte jedoch davor, dass sie zuviel Aufmerksamkeit erregen, weil der Mann sonst sicherlich vorsichtiger werden würde. Amaya stimmte Lian da zu und nickte wieder zustimmend. Ein wenig hatte sie selbst schon daran gedacht, dass es vielleicht unpraktisch wäre mit der Tür direkt ins Haus zu fallen. Zusammen machten sie sich auf den Weg, über die Straße und zum Eingang.
Der junge Mann ging voran und öffnete die Tür, was ein kleines Klingeln ertönen lies und eventuelle Leute im Inneren über die Besucher informierte. Amaya folgte relativ dicht hinter ihm, achtete aber darauf ihm genug Platz zu lassen. Neugierig guckte sie sich im Laden um und bestaunte den Ramsch, die Erbstücke und was sonst noch so überall in den Regalen stand. Es war ziemlich voll und wild durcheinander gewürfelt. Einiges davon sah wertvoll aus, darum war es ja vermutlich hier, viel sah aber auch einfach nur zufällig oder wie in einer Rumpelkammer aus, weil vieles nicht zusammen passte. Man könnte quasi denken mehrere Familien hätten ihren Dachboden hier abgeladen.
Weit in den Raum kamen sie nicht, weil ein lautstarkes Konzert der Uhren Lian innehalten lies. Als der junge Mann zusammenzuckte bewegte Amaya ihre Arme zu ihm, falls er taumeln würde, der junge Mann fing sich jedoch halbwegs gut selbst und hatte mehr mit seinem Kopf zu kämpfen, womit die Frau ihm nicht helfen konnte. Der Besitzer des Ladens hatte sie bemerkt und sprach die beiden Magier an. Ob sie etwas Bestimmtes suchten? Oh ja, aber das durften sie ihm nicht sagen. Amaya blickte den blonden Mann neugierig an und musterte ihn. Hmm, der sah ziemlich harmlos aus, vielleicht hatte Saobi hier ein paar mehr Erklärungen abzuliefern? Man sollte sich jedoch nicht vom Äußeren täuschen lassen! Der Mann meinte, er hätte Amaya und Lian hier noch nicht gesehen? Meinte er in Aloe oder in seinem Laden? Amaya war noch nicht zu lange hier in Aloe und hatte wenig daran auszusetzen, wenn nicht jeder sie kannte. Leider lies sich das als Gildenmagierin und mit ihrem Restaurant nicht immer vermeiden. Für die Quest war es jedoch sicherlich hilfreich, wenn man sie nicht kannte.
Lian blickte sie an und zusammen mit seinem Zustand und dem Lärm vor einem Moment, sah danach aus, als sollte sie vorerst das Reden übernehmen. Der arme Mann hatte sicherlich gerade Mühe sich ordentlich zu konzentrieren nach dem Lärm. Sein Blick sah ein wenig hilfesuchend aus. War Amaya gut im Improvisieren? Gelegentlich? Also eigentlich war die junge Frau schon immer mal wieder in der Lage zu improvisieren, aber das war halt so eine Sache. Man brauchte eine Idee. Im Idealfall sollte man dazu noch motiviert sein. Sie würde ja echt gerne für Lian improvisieren und die Situation leichter lösen, aber gleichzeitig war das so anstrengend! Sie wussten nichts über Goron und was sollte sie hier improvisieren? Sollte sie jetzt irgendwie anfangen Lian als ihren trinkenden Freund darstellen, wegen dem sie Geld brauchte? Würde ihnen das überhaupt etwas bringen?

Sie konnten natürlich nach der Uhr suchen... Aber konnten sie das? Also davon abgesehen, dass der liebe Herr Auftraggeber ihre Frage zur Uhr nicht beantwortet hatte, weil er lieber damit beschäftigt war sich Gedanken über ihren Kollegen zu machen, welcher sich bisher gut schlug, bis er von einer heimtückischen Falle, bestehend aus mehreren lärmenden Uhren die strategisch überall im Laden platziert waren und zufällig genau in diesem einen Moment, in dem sie das Gebäude betreten hatten, aktiv wurden, außer Gefecht gesetzt wurde und leider das Reden an Amaya übergeben musste. Ansonsten hätte er das natürlich gerne selber gemacht! Also wirklich anscheinend, weil er da mehr vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hatte eventuell. Aber das waren kleine Details die nicht so wichtig waren und von denen die Magierin sowieso nichts wusste. In Wirklichkeit schenkte ihr Lian sicher auch Vertrauen und sah es nicht nur als notwendiges Übel an, weil er selbst gerade nicht konnte. Amaya schätze den jungen Mann da bisher noch sehr neutral bis positiv ein. Um so schlimmer wäre es jetzt also all die Hoffnung enttäuschen zu müssen. Es brauchte also eine Idee! Hatte ihnen Saobi vielleicht noch etwas erzählt, woran sie die Uhr trotzdem erkennen konnten? … War die Uhr überhaupt hier im vorderen Bereich? So wie Amaya es verstanden hatte brachte man seine Sachen nämlich hier her um sie gegen Geld zu „pfänden“ und dann später zurück zu holen. Die Erfahrung musste die Köchin hier bisher zum Glück noch nicht machen, zu ihrem Pech hatte sie so recht wenig Verständnis von dem richtigen Ablauf. Sie hatte zwar davon gehört, dem Wissen nach zu urteilen, welches sie bisher hatte, würden sie die Uhr eh nicht hier finden, weil der Mann seine „Schulden“ ja noch bezahlen und die Uhr zurück kaufen konnte. Damit durfte sie doch eigentlich noch nicht verkauft werden? Oder stellte der Mann die Sachen wohl trotzdem schon aus? Aber war das okay in Fiore und nahm das nicht unnötig Platz und Aufmerksamkeit von den eigentlichen Verkaufsstücken? Amaya war verwirrt!
Was blieb ihnen noch? Ins Lager spazieren wäre sicherlich keine Idee die sich einfach so umsetzen lies und wie überzeugend sie sein könnte, dass sie schon etwas hier gelassen hatte und sie doch im Lager danach gucken sollten... Schwierig, schwierig. Also Amaya und Lian konnten überzeugend sein, aber so überzeugend? Immerhin konnten sie ihm sonst was erzählen und einfach irgendwas über die Gegenstände behaupten. So ein Pfandhausbesitzer führte doch bestimmt gut Buch über seine Dinge und wurde solch einen Schwindel schnell bemerken, besonders wenn ihr Schauspiel nicht purer Zucker war. Das klang nach einer hohen Chance auf einen Fehlschlag, nach viel Anstrengung und Amaya müsste dafür wieder überzeugend werden... Amaya dachte nicht daran, doch sie war bestimmt eh eingerostet und würde nicht mehr so überzeugend sein wie früher. Doch ein weiterer wichtiger Punkt würde gegen diese Idee sprechen, falls einer der zwei Magier darüber nachdenken wollte. Der Mann hatte angeblich krumme Geschäfte am laufen. Selbst wenn er die Leute nur bedrohte und sein Geschäft rechtens wäre, würde so ein Krimineller noch vorsichtiger mit seinen Geschäften sein. Letztendlich bliebe weiterhin das Problem, dass sie nichts von der Uhr wussten, außer das es ein Erbstück war und sie angeblich bei diesem Mann war. Selbst wenn sie also die Uhr finden würden... was würden sie damit beweisen? Dass die Uhr hier war, wussten sie doch schon.
Es gab genug andere Gegenstände in dem Laden, aber Amaya kannte spontan keinen der Besitzer und damit war es auch schwer irgendwas als Diebesgut zuzuordnen, was sowieso nicht der Fall war, weil die Leute ja bedroht wurden und dann quasi „freiwillig“ ihre Wertgegenstände eintauschen. War es vielleicht doch eine nutzlose Idee gewesen hier in den Laden zu kommen? Was hatten sie erwartet? Einen Goron, der ihnen fröhlich davon erzählte wie er Nachts Leute bedroht und sie um ihr Geld betrügt? Einen Kriminellen, der keine Ordnung in seinem Laden hielt und irgendwelche Zettel an der Wand hatte, wer als nächstes bedroht werden würde?
Wäre Lian in besserer Verfassung und eine überzeugende, trickreiche Person, dann hätte er jetzt bestimmt richtig beeindruckende Dinge getan und dem Händler seine Geheimnisse einfach in einem kleinen Gespräch entlockt! Vielleicht sollte Amaya es doch mal versuchen? Ein wenig Erfahrung darin hatte sie ja von früher, als sie täglich Leuten etwas vorspielen musste. Dann würde sie Lian vielleicht nicht enttäuschen, nachdem er sie so schwach und hilfesuchend angeblickt hatte!

Amaya antwortete dem Mann erst einmal auf seine zweite Frage, die keine Frage war, aber egal: „Ich bin erst vor einiger Zeit nach Aloe Town gezogen.“ Was keine Lüge war, wodurch es gleich noch glaubwürdiger war und keine Lüge anfangen werden musste! Wertvolle Informationen bekam der Mann dadurch trotzdem nicht und es machte einen Besuch im Pfandhaus plausibler. Neu in der Stadt, versucht Fuß zu fassen und braucht dafür Geld. Damit gab es eine Basis dafür, Lian nicht zu enttäuschen! Die Magierin ging zu dem Mann an den Tresen. Ziemlich überzeugend und gekonnt geschauspielert meinte sie: „Ich habe eine längere Reise hinter mir und das hat mich mehr gekostet als erwartet.“ Die Frau kramte in ihren Taschen und ihrem Beutel, während sie weiter redete: „Ich erfuhr von den Pfandhäusern hierzulande und das man hier Gegenstände für Geld hinterlegen kann.“ Amaya legte dem Mann ein paar Gegenstände auf den Tisch, die mitunter nicht sonderlich wertvoll wirkten. Leider hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie Wertgegenstände brauchen könnte, sonst hätte sie teurer aussehende Sachen mitnehmen und überprüfen können, was für Preise der Mann machte. Für den Plan von Amaya war das jedoch sowieso egal. Sie beobachtete wie der Mann die Gegenstände begutachtete oder direkt wieder weg schob. Teilweise schüttelte er auch den Kopf. Amaya hielt ihr Schauspiel aufrecht und erzählte weiter: „Ich hab mich in der örtlichen Gilde gemeldet, um die Bevölkerung hier zu unterstützen und etwas Geld zu verdienen, aber ich hab nur den niedrigsten Rang und da gibt es keine großen Quest mit guter Bezahlung und muss mir mit meinen Mitreisenden eine Wohnung teilen.“ Hier war die erste... nicht ganz Wahrheit. Sie musste sich die Behausung nicht teilen, sie wollte es. Auf der anderen Seite könnte sie nicht direkt im selben Gebäude wie ihr Restaurant wohnen und ihre Bediensteten könnten sie nicht so einfach bedienen, wenn sie eine andere Wohnung hatte... also musste sie doch irgendwo mit ihnen zusammen leben und es irgendwie doch keine Lüge! Und die Sache mit den Quest war halt Ansichtssache, für Amaya gaben die Quest nicht viel Geld. Ob sie wohl noch Lügen müsste, bevor sie den Laden wieder verlassen würden? Die Reise? Die war ebenfalls teurer als erwartet gewesen! Innerlich lachte Amaya ein wenig. Äußerlich bemerkte man davon nichts. Als Amaya erwähnte, sie sei eine Magierin, da wurde der Goron hellhörig, versuchte sich dies aber nicht anmerken zu lassen. Die Magierin hatte jedoch erreicht was sie wollte. Steckte einen der Gegenstände schon wieder ein, beugte sich vor und beobachtete den Tisch und den Pfandhausbesitzer. Amaya schien sehr neugierig wegen der Arbeit des Mannes und seiner Einschätzung zu sein und kam ihm mitunter sehr nah, während sie sich vorbeugte und selbst die Gegenstände angestrengt begutachtete.
„Das ist viel Ramsch. Nicht viel wert.“ meinte ihr Gegenüber zwischendurch. Einen Gegenstand nahm er jedoch sogar in die Hand und betrachtete ihn mit einer Lupe genauer. Auch ihr Oberteil zog die junge Frau aus und bot sie dem Mann an. Für irgendwelche neugierigen Blicke musste jedoch gesagt werden, dass Amaya ein lockeres, weißes Hemd drunter trug und man nichts sehen konnte, außer vielleicht besser ihre Statur, nun wo weniger Stoff sie verfälschte. Amaya erzählte dem Mann, dass es guter Stoff aus einer anderen Stadt war und er nahezu perfekt verarbeitet ist, womit die Qualität außerordentlich gut wäre.
Der Mann zeigte sich sichtlich unbeeindruckt und erzählte ihr, dass das alles nicht genug Wert sei. „Ich kann ihnen nicht helfen, solange sie nicht etwas deutlich wertvolleres haben. Die Gegenstände müssen einen bestimmten Wert haben, damit es sich für sie und mich lohnt. Es geht bei uns darum, dass sie einen sehr wertvollen Gegenstand mitbringen und dann eine größere Summe von uns kriegen.“ Ob dem Mann aufgefallen war, dass einer der Gegenstände aus dem Laden kam und nun wieder an seinem vorherigen Platz lag? Anscheinend nicht, immerhin fehlte nichts und es war einfach nur ein zufällig Gegenstand in Reichweite gewesen, damit es mehr Gegenstände waren und sie den Mann länger hinhalten konnte. „Gibt es eine Möglichkeit vielleicht wo anders auch kleinere Sachen einzutauschen?“ Plötzlich schien der Magierin etwas einzufallen. Sie zückte ein solides, buntes Stück Papier. „Oder nehmen sie einen Gutschein? Der ist bestimmt ziemlich wertvoll! Der ist für ein sehr beliebtes Restaurant in Fiore und der Gutschein ist für einen kompletten Tag VIP mit kostenlosem Essen und Trinken den ganzen Tag!“ Der Mann guckte sie sehr verwirrt, ungläubig und definitiv verneinend an. „Nein. Wie gesagt nur Wertgegenstände."
Der Mann schöpfte definitiv Verdacht, Amaya hatte aber nie gelogen, war überzeugend und halt sehr verwirrt. Dazu kam ihr Freund, der eindeutig Probleme hatte... Was die Sache irgendwo noch glaubwürdig genug machte. Was sollte Amaya schon schlimmes wollen? Bisher hatte sie sich lediglich sehr zum Affen gemacht. Sie könnte höchstens den armen Mann veräppeln wollen und ihm einen Streich spielen. Warum sollte sie sonst mit irgendwelchen nicht super wertvollen Gegenständen zu ihm kommen? Der Händler kam sich also ein wenig auf den Arm genommen vor und fand die zwei merkwürdig, schöpfte aber noch nicht wirklich Verdacht ob ihres wahren Zieles. Vielleicht war Amaya auch einfach nur Dumm und sehr verwirrt? „Danke trotzdem für ihre Zeit. Auf wiedersehen.“ Verabschiedete sich Amaya von dem Mann, bevor er weiter groß nachdenken konnte und ging zu Lian. Hatte sie übertrieben? Hatte sie Fehler gemacht und den Mann misstrauisch gemacht, nicht nur, dass sie dumm sei, sondern auch ihm schaden oder hinter seine illegalen Geschäfte kommen will? Hoffentlich nicht, doch selbst wenn... dann war das halt so. Wichtiger war, dass sie Lian am besten nur ein klein wenig enttäuscht hatte? Sie hatte sich sogar extra ein bisschen Mühe gegeben! Also viel sehen konnte man davon natürlich nicht, besonders, wenn man nicht wusste was die verwirrte Frau eigentlich vor hatte. Außerdem, hatte sie dem Mann einen Gutschein angeboten?!
Amaya fragte sich was Lian in der Zwischenzeit gemacht hatte? Hatte er sich vielleicht im Laden umgeschaut? Falls ihn seine Kopfschmerzen nicht weiter hatten umbringen wollten. Hatte er gebannt die Vorführung genossen? Hatte er sich innerlich ganz oft vor den Kopf geschlagen und verzweifelt? Vielleicht würde er ihr davon erzählen, später außerhalb vom Laden. Die Magierin näherte sich dem Mann, legte ihren Arm um seine Schulter, als wenn sie ihn stützen würde, wobei sie weder stark genug dafür war, noch Lian das bisher gebraucht hätte. Aber der Mann hatte Schmerzen und hielt sich kaum aufrecht! Also „half“ Amaya Lian und meinte: „Komm, mein betrunkener ...“ Verdammt, sie konnte ihn nicht einfach so Freund nennen, ohne zu lügen! Sie wurde also leiser während sie ihn als betrunken bezeichnete und schob ihn einfach weiter raus. „Ich hab keinen teuren Gegenstand dabei. Der Mann kann mir nicht helfen. Gehen wir und ich überlege was ich sonst mache. Bisher komme ich noch klar.“ Meinte sie leise. Amaya wusste nicht, ob der Pfandhausbesitzer sie überhaupt noch hören konnte, aber egal, Lian durfte auch etwas von dem Schauspiel abhaben. Und wenn der Händler sie doch noch hörte, um so besser! Außerdem wollte sie wirklich den Laden verlassen und teilte das Lian so mit. Dann könnten sie sich aus dem Laden raus begeben und vielleicht weiter zu einem kleinen Cafe oder so? Als sie das Gebäude verlassen hatten, fragte Amaya: „Wollen wir irgendwo ein wenig reden. In Ruhe? In einem Cafe? Irgendwo an eine Wand gelehnt auf der Straße? Du darfst entscheiden!“ Freundlich und ein wenig schelmisch lächelte sie den jungen Mann an. Wofür sich Lian wohl entscheiden würde? Sie freute sich ein wenig ihm die Entscheidung aufgedrückt zu haben.


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySo 24 Okt 2021 - 15:46

Lian merkte nicht einmal, dass Amaya ihn hatte stützen wollen, als er von der heimtückischen Attacke der Wand- und Standuhren in diesem rumpligen Laden heimgesucht worden war. Viel zu sehr war er mit sich selbst und seinen Kopfschmerzen beschäftigt, hatte die Augen zusammengekniffen und zum Glück selbst das Gleichgewicht halten können. Was der Braunhaarige allerdings sehr wohl wahrnahm, war die lange Zeit, die verging, bis seine rothaarige Kollegin das Wort ergriff. Was wohl in ihr vorging? Der Falls musterte – so gut es für ihn aktuell eben möglich war – Amaya genauer und konnte ihren unsteten Blick von rechts nach links und zurück huschen sehen. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie nachdachte und das wiederum war ein Anzeichen dafür, dass sie vielleicht doch nicht so gut im Improvisieren war wie erhofft. Der Bogenschütze biss sich auf die Unterlippe, verärgert über sich selbst und darüber, dass sein Kopf heute nicht so arbeitete, wie er arbeiten sollte. Gestern Abend noch hatte er ihn bewusst betäuben und ausschalten wollen, aber heute? Heute wäre Lian sehr dankbar dafür gewesen, wenn sein Hirn und er in einem gemeinsamen Team gespielt hätten.

Der Besitzer des Pfandhauses wurde ebenso misstrauisch und öffnete bereits den Mund, um noch etwas zu sagen. Doch dann, zu aller Überraschung, funkte Amaya ihm dazwischen. Die helle Stimme der jungen Frau erklang und dann trat sie nach vorne, direkt auf den Tresen zu. Erst jetzt merkte der Falls, dass er tatsächlich die Luft angehalten hatte, die er mit einem langgezogenen Ausatmen nun wieder aus seiner Lunge beförderte. Amaya sprach! Er ahnte nicht, dass ein entscheidender Grund, warum sie sich zu dieser Improvisation bewegt hatte, tatsächlich der Gedanke gewesen war, dass sie ihn nicht enttäuschen wollte. Hätte Lian es gewusst, hätte er sich vermutlich sehr geehrt gefühlt. Und gleichzeitig vielleicht auch ein wenig beschämt den Blick abgewandt, denn immerhin war der Falls selbst ein Meister darin, die Menschen in seinem Umfeld zu enttäuschen. Nein, er wusste nicht, dass Amaya sich für ihn so anstrengte, weshalb er recht neutral dem Gespräch zwischen ihr und dem Pfandverleiher lauschte. Sie machte das ziemlich… überzeugend. Nicht einmal Lian, der sich selbst im Zweifel als Profi im Lügen und Betrügen betiteln würde, konnte eine Lüge aus ihren Worten oder Stimmlage heraushören. Vielleicht log Amaya ja gar nicht? Und sie war noch gar nicht lange in Aloe Town? Es wäre eine Möglichkeit, denn in der Gilde Crimson Sphynx waren sich beide Magier bisher nicht über den Weg gelaufen. Es weckte durchaus das Interesse von Lian, ein wenig mehr über die Hintergründe der Rothaarigen zu erfahren. Aber das musste für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben werden, denn aktuell gab es andere Dinge zu erledigen. Während Amaya irgendwelchen Kleinkram auf dem Tresen des Pfandhauses ausbreitete und Goron zur Begutachtung zuschob, sog der Falls Luft durch die Nase ein und löste endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, die Hand von seinem Kopf. Noch immer pochte und hämmerte es in seinem Schädel, aber wenn er sich jetzt nicht zusammenriss, war ihr Besuch in dem Pfandhaus völlig umsonst gewesen. Und ein wenig honorieren wollte er schon, dass Amaya sich so anstrengte. So sahen die hellgrünen Augen von Lian sich sehr aufmerksam im Pfandhaus um und musterten zuerst die verschiedenen Ausstellungsstücke, die in der Nähe standen. Durchaus war die eine oder andere Armbanduhr unter diesen Stücken zu finden, aber der Falls war sich ziemlich schnell sicher, dass die von Saobi nicht dazuzählte. Solange er den Pfandverleiher noch bezahlen konnte, würde er die Uhr nicht zum Verkauf anbieten. Daher blieb nur… der Blick von Lian huschte zu einer Tür, die sich rechts neben dem Tresen befand. Eine Tür zu einem Hinterraum? Sicherlich bewahrte Goron die Armbanduhr von Saobi dort auf. Und vielleicht gab es dort auch Hinweise, ob die Anschuldigungen des Auftraggebers stimmten? Vermutlich. Aber dafür musste Lian irgendwie in das Hinterzimmer kommen. Amaya lenkte den Besitzer des Pfandhauses erfolgreich ab, aber das würde nicht reichen, um…

Lians Augen weiteten sich, als Amaya plötzlich den Saum ihres Oberteils griff und über den Kopf zog. Was zum-?! Bin ich immer noch betrunken?, schoss es dem jungen Mann durch den Kopf. Nein, der Falls hatte den genauen Kontext des Gespräches nicht mitbekommen und war daher ziemlich überrannt von diesem Einsatz der Rothaarigen. Als unter dem Oberteil von Amaya ein weißes Hemd zum Vorschein kam, war es eine interessante Mischung von Erleichterung und Enttäuschung, die sich im Falls breitmachte. Doch dann schüttelte er den Kopf, um sich zu maßregeln. Es gab gerade andere Dinge, um die er sich kümmern musste! Er musste dafür sorgen, dass Goron sich von der Tür abwandte. Eine Illusion – vielleicht ein besonders wertvoller Gegenstand, den sie dem Pfandverleiher zur Begutachtung geben konnten? Lian stellte sich das Bild einer goldenen Kette vor, besetzt mit Edelsteinen, die sicherlich bei so manchem Pfandverleiher für gierige Blicke gesorgt hätte. Dann konzentrierte er sein Mana, wollte seinen Zauber Phantom Mirage anwenden…

Da belehrte ihn sein Kopf eines Besseren.

Pochende Schmerzen unterbrachen jede Konzentration, die Lian hatte aufbringen wollen und er stöhnte leise. Na wunderbar, was denn noch?, murrte er in Gedanken. Sollte er heute wirklich seiner Magie beraubt sein? Wegen einem verdammten Kater?! Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein. Er kam nicht dazu, sich weiter zu ärgern, denn der Moment, den er hatte nutzen wollen, war so schnell vorüber, wie er gekommen war. Plötzlich legte sich ein Arm um seine Schulter – Amaya. Sie war wieder zu ihm getreten, stützte ihn und die Worte, die sie ihm gegenüber aussprach, ließen Lians Augenbrauen nach oben huschen. Ihr… ihr betrunkener… Soweit war es also schon gekommen. Lian Falls war nicht mehr als der betrunkene, verkaterte Freund einer hilflosen Dame, die sogar ihr Oberteil einem Pfandverleiher anbot, um an ein wenig Geld zu kommen. Lian konnte nicht anders, als entsetzt aufzulachen und unwillkürlich den Kopf zu schütteln. Grandios, Lian. Das kriegst auch nur du hin. Und damit verließen beide Magier das Pfandhaus… und waren im Endeffekt kein Stückchen schlauer als vorher.

Der Vorschlag von Amaya, sich irgendeinen Ort zu suchen, an dem sie in Ruhe sprechen und Informationen austauschen konnten, traf bei Lian auf Zustimmung. Es war in ihrer Situation sowieso das einzig sinnvolle, was sie tun konnten. Allerdings wollte der Falls das Pfandhaus gerne im Blick behalten, denn wenn sie schon aus Goron keine Informationen hatten herausholen können, so wurden sie vielleicht schlauer, falls sie irgendeine andere Szene vor dem Gebäude mitbekamen. Oder sie befragten Menschen, die dorthin gingen und den Laden dann wieder verließen. Daher fiel die Entscheidung auf eine halbhohe Mauer, die ein gutes Stück versetzt auf der anderen Straßenseite stand und – ziemlich wichtig in der Wüste – einen guten Platz im Schatten eines benachbarten Gebäudes darstellte. Das sollte ein Ort sein, an dem beide Magier eine Weile verbringen und reden konnten, ohne vom Pfandhaus aus direkt gesehen werden zu können. Hoffte Lian zumindest. „Das ging ja ziemlich daneben“, eröffnete der 19-Jährige das Gespräch, nachdem er sich auf die Mauer gehievt und hingesetzt hatte. Die Ellbogen auf den Beinen abgelegt, lehnte er sich nach vorne und schloss kurz die Augen. „Sorry, mit diesem Glockenkonzert hatte ich nicht gerechnet“, seufzte er, öffnete dann ein Auge wieder und sah mit einem Seitenblick zu Amaya. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er sich erinnerte, wie die Rothaarige den Pfandverleiher abgelenkt hatte. „Ich habe allerdings genauso wenig damit gerechnet, dass du Goron wirklich dein Oberteil anbietest. Ich glaube, da waren wir beide gleichermaßen überrascht.“ Und trotz seiner schlechten Verfassung war es das erste Mal an diesem Tag, dass der Falls leise lachte. „Und was soll ich sein? Dein betrunkener…?“, fragte er nach und konnte das Lachen einfach nicht unterdrücken. Unglaublich, mit diesen Entwicklungen hatte der Bogenschütze wirklich nicht gerechnet. „Ich nehm’s dir nicht übel. War vermutlich das Naheliegendste. Aber fuck, die Kopfschmerzen sind echt übel.“ Das Lachen ebbte ab und er sah hinüber zu dem Pfandhaus, wo sich bisher nicht wirklich etwas regte. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Uhr von Saobi in dem Hinterzimmer neben dem Tresen aufbewahrt. Und vielleicht gibt es dort auch Hinweise, die den Verdacht von Saobi bestätigen. Allerdings konnte ich meine Magie leider nicht einsetzen, die Kopfschmerzen wollten mich echt umbringen. Auf meine Magie können wir uns heute wohl nicht verlassen“, gestand Lian ein wenig missmutig und sah dann doch wieder zu Amaya. Man konnte ihm ansehen, dass die Erkenntnis ihm nicht gefiel, aber ändern konnte der Falls es nicht. „Wie wäre es, wenn wir das Pfandhaus einfach ein wenig beobachten? Dann haben wir aber sicherlich ein bisschen Zeit, die wir überbrücken müssen.“ Der 19-Jährige legte den Kopf zur Seite. Zeit, um ein bisschen zu reden? Ja, das hatten sie jetzt vermutlich. „Bist du wirklich noch nicht lange in Aloe? Es hörte sich irgendwie nicht nach einer Lüge an“, fragte er also das erste, was ihm in den Sinn kam. „Und bei der Gelegenheit kannst du mir ja vielleicht doch ein bisschen mehr über deine Magie erzählen?“

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
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Vom Interesse des Magiers bekam Amaya nicht mit, genauso wie von seinen Bemühungen etwas im Laden zu finden oder ihr mit seiner Magie zu helfen. Ein bisschen bemerkte sie, wie Lian irgendwas machte, doch achtete sie nicht darauf und konzentrierte sich lieber darauf mit dem Händler zu reden. Liebend gerne hätte sich die Magierin die Reaktion von Lian angeguckt, als sie ihr Oberteil ausgezogen hatte. Leider war es etwas schwer seine Reaktion zu beobachten, während sie mit dem Mann vor sich redete und ihm den edlen Stoff gut redete.
Viel Erfolg hatten sie letztendlich anscheinend nicht. Goron sagte nichts Wichtiges und im Laden war nichts Auffälliges an den ganzen Schmuckstücken und Möbelstücken zu sehen. Amaya hatte lang genug irgendwas gelabert und sogar ein wenig den Pfandhausbesitzer abgelenkt. Zusammen mit Lian verließ sie den Laden. Der Magier schien relativ überrascht, entnahm sie seinen nach oben huschenden Augenbrauen. Das Lachen danach war sicherlich auch nur Überraschung und keine Verzweiflung oder Entsetzen.
Außerhalb des Ladens, nach ein paar Schritten, lies sie Lian langsam wieder los und war gespannt auf seine Worte. Ihr Vorschlag stieß bei ihm auf Zuspruch und er suchte einen Platz aus, von dem sie das Pfandhaus im Auge behalten konnten. Ja, das war vermutlich keine schlechte Idee von ihm. Der Magier entschied sich für eine Mauer ein kleines Stück entfernt, aber mit gutem Blick auf den Eingang. Es gab sicherlich gemütlichere Sitzplätze, dieser war jedoch sehr zweckmäßig und, sehr wichtig, lag im Schatten. Lian hievte sich hinauf und setzte sich, bevor er anfing zu reden. Amaya gesellte sich zu ihm auf die Mauer, was mit ihrer Größe und der Größe der halbhohen Mauer nicht einmal soviel schlechter als bei Lian aussah, als es hätte aussehen können mit ihrer fehlenden Kraft und Geschicklichkeit.
Ziemlich daneben? Amaya sah das ganze nicht so schlimm, aber es hätte natürlich besser laufen und die Quest einfacher sein können. Nun, jetzt hatten sie ein wenig mehr Herausforderung, dafür aber auch mehr Zeit zum Reden! Seufzend entschuldigte sich Lian und blickte sie mit einem Seitenblick an. Amaya schenkte ihm ein gutmütiges Lächeln und meinte abwinkend: „Schon gut.“ Es freute die junge Frau, als ein Lächeln sich im Gesicht ihres Questpartners zeigte. Seinen Kommentar zu ihrem Oberteil kommentierte sie mit einem übertrieben unschuldigen, kindlichen Blick, was beim Größenunterschied der zwei sicherlich noch unpassender wirkte. Dann stimmte Amaya leise und amüsiert in sein Lachen mit ein. Aufmerksam hörte die Magierin ihm weiter zu, bis er seine Gedanken mitgeteilt hatte. „Freund.“, meinte die Rothaarige ruhig und machte eine kurze Pause, bevor sie fortsetzte: „Aber ich wollte nicht lügen und nicht gemein zu dir sein. Nicht, dass ich mich nicht mit dir anfreunden will, aber wir haben uns ja erst getroffen.“ Sie kicherte ein wenig belustigt und meinte, trotzdem ehrlich: „Tut mir leid, dich als mein betrunkenen irgendwas hingestellt zu haben. … Aber ein bisschen hast du dich dafür angeboten!“ Amaya warf einen Blick zum Pfandhaus und fragte neugierig: „Darf ich wissen, was deine Magie ist? Das mit den Kopfschmerzen ist nicht gut, hoffentlich kommen wir auch so klar.“ Die Köchin bot ihm erneut Wasser an. Sie selbst nahm sich ein zweites Glas mit fruchtigem Fruchtsaft und trank genüsslich immer wieder mit kleinen Schlücken von diesem.
Amaya blickte ihn an und folgte seinem schief gelenkten Kopf mit ihrem Blick. Es hörte sich nicht nach einer Lüge an? „Es hörte sich nicht nach einer Lüge an? Das klingt interessant.“ meinte Amaya und antwortete dann lächelnd: „Es war keine Lüge. Ich bin nicht erst seit gestern in Aloe, aber.. lange ist es noch nicht. Lass mich nachdenken.“ Die Magierin fasste sich kurz ans Kinn und schätzte dann: „Zwei bis drei Jahre? Etwas über ein Jahr lang hab ich mit meinen Mitreisenden zusammen unser neues Zuhause aufgebaut. Danach bin ich der Gilde beigetreten, vor ungefähr einem halben Jahr. Hab aber zugegebenermaßen noch nicht viel in der Gilde gemacht und kenne so gut wie niemanden bisher. Das will ich ein wenig ändern.“ Lächelnd blickte sie Lian an. Zwischendurch hatte sie überlegt, wieviel sie ihm erzählte, aber sonderlich kritisch waren die Informationen nicht. Seine Neugierde dürften sie dennoch relativ gut befriedigen... und eventuell direkt neu befeuern.
Als es dann zu ihrer Magie ging und Zeit wurde seine Frage dazu zu beantworten, breitete sich ein großes, zufriedenes, stolzes Lächeln in ihrem Gesicht, kurzzeitig sogar ein Grinsen, aus und die Köchin erzählte: „Meine Magie erlaubt es mir Essen zu erschaffen und zu verändern. Es mag keine der Top Magien fürs kämpfen zu sein, aber ich kann damit kämpfen! Außerdem kann ich damit Essen erschaffen, was wohl einer der wichtigsten Aspekte ist. Was ich erschaffe ist ein wenig an mein Wissen über Essen gebunden, aber ich kenne mich gut mit Essen aus! … Gibt es vielleicht etwas, was du gerne essen würdest? Irgendwas seltenes oder besonderes? Falls mir der Name nichts sagt, wirst du es mir eventuell beschreiben müssen. Dann guck ich, ob ich etwas damit anfangen und dir dazu verhelfen kann und mag.“ In ihrer Hand erschuf sie einen sehr feinen, luftigen Keks. Amaya legte sich einen davon auf die Zunge und man konnte sehen, wie der Keks leicht anfing zu schmelzen, aber genug Form behielt, dass man das Knuspern hören konnte, als die Frau ihren Mund zu machte und den Keks aß. Fröhlich lächelte sie dabei und war gespannt, ob Lian etwas sagen würde, bot ihm vorher aber noch an: „Das Angebot kannst du dir auch für später aufheben, falls dir dein Kater noch zuviele Sorgen bereitet.“ Sie lachte amüsiert. „So freundlich bin ich!“ Danach überlegte sie, etwas von ihrem Proviant zu essen, hatte aber Lust auf andere Dinge bekommen und zauberte sich ein wundervolles Stück gebackenen Käse mit einer Beerensoße herbei. Genüsslich und gut gelaunt aß sie, während sie das Pfandhaus und Lian im Blick behielt.
Plötzlich fiel ihr etwas ein! Mit halbvollem Mund fing sie an: „Mübrigens.“ Die Magierin entschied sich doch dazu erst zu kauen und herunterzuschlucken. „Entschuldigung.“, meinte sie und gestand: „Natürlich war es eine merkwürdige Situation und ein bisschen peinlich.“ Sie hielt ihm ihren Arm mit ihrem Oberteil, welches sie mittlerweile wieder angezogen hatte, hin und erklärte: „Mein Oberteil ist wirklich sehr gut gefertigt und aus gutem Stoff gemacht! Es könnte glatt das Wertvollste sein, was ich momentan dabei hab, neben den Gläsern.“ Ja, die Gläsern hatten ebenfalls schöne Muster und waren gut gefertigt! Wie Lian das aufnehmen würde? Zum einen hatte sie nicht viel dabei und besonders keinen Schmuck... auf der anderen Seite lief sie hier einfach so mit einem edlen Oberteil und fein gearbeiteten Gläsern rum.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySo 31 Okt 2021 - 14:36

„Freund. Aber ich wollte nicht lügen und nicht gemein zu dir sein. Nicht, dass ich mich nicht mit dir anfreunden will, aber wir haben uns ja erst getroffen.“

Die Aussage brachte Lian zum Schmunzeln. Amaya war schon ziemlich direkt und ihr Urteil belustigte ihn irgendwie. Nicht nur, dass sie sich bisher kaum kannten und sie absolut nichts von ihm und seinen Hintergründen wusste – der einzige Eindruck, den sie bisher von ihm hatte gewinnen können, war seine Tendenz, beim Alkohol zu übertreiben und verkatert zur Arbeit zu erscheinen. Und dennoch wollte sie sich grundsätzlich mit ihm anfreunden? Die Rothaarige schien merkwürdige Vorlieben zu haben oder zumindest nicht lange zu fackeln, um neue Freunde zu finden. Nicht, dass Lian das nicht irgendwie auch sympathisch fand, es überraschte ihn nur, denn viele Menschen hätten ihr nach diesem ersten Eindruck sicherlich davon abgeraten. Wenn sie ihn ein bisschen besser kennen würde, würde Amaya ihr Urteil sicherlich überdenken und die Sache mit der Freundschaft zurücknehmen. Aber… das konnte sie wohl nicht wissen. Naja, es wäre sehr untypisch für den Falls, anderen ihre Illusionen über ihn einfach so zu nehmen, weshalb er sie gerade nicht eines Besseren belehrte, sondern den Kommentar schweigend hinnahm. Mit einem dankbaren Nicken nahm er das Wasserglas an, das die Kollegin ihm reichte und nippte daran – ihre Magie war wirklich extrem praktisch, das musste der Braunhaarige neidlos anerkennen. Während er sich erfrischte und damit weitere Maßnahmen gegen seinen Kater einleitete, begann Amaya zu erzählen. Sie war also erst zwei bis drei Jahre in Aloe? Das war nicht viel. Die Erwähnung von Mitstreitern ließ Lian aufhorchen, aber noch unterbrach er die junge Frau in ihren Erzählungen nicht. Genauso überraschte es ihn, dass Amaya erst seit einem halben Jahr der Gilde Crimson Sphynx angehörte. Das war sogar kürzer als er selbst! Erklärte aber auch, warum sie sich bisher noch nicht begegnet waren. Die hellgrünen Augen musterten Amaya und er fragte sich, was die Details ihrer Vergangenheit waren. Für den Moment beließ er es allerdings bei einem kleinen Lächeln und zwinkerte Amaya zu. Sie kannte bisher noch so gut wie niemanden aus der Wüstengilde und wollte das gerne ändern? „Super, dann habe ich heute ja gleich den besten ersten Eindruck für die Magier von Crimson Sphynx hinterlassen. Gute erste Eindrücke sind meine Stärke, musst du wissen“, äußerte der Falls amüsiert über sich selbst und ignorierte die Kopfschmerzen in seinem Schädel. Moment – interessierte Lian sich gerade wirklich dafür, wie er seine Gilde nach außen hin repräsentierte? Tatsächlich, er hatte es gesagt. Das war neu… vor einem Jahr wäre es dem Bogenschützen noch vollkommen egal gewesen. Doch ehe sie das Thema vertiefen oder der 19-Jährige genauer darüber nachdenken konnten, breitete sich ein stolzes Grinsen in den Zügen der jungen Frau aus und sie erzählte mit Begeisterung von ihrer Magie. Sie konnte Essen erschaffen und verändern, solange sie wusste, wie die jeweiligen Mahlzeiten zubereitet wurden? Lian kannte die Manipulation von Finsternis, Blut, Eis oder Feuer. Aber Essen? Davon hatte er noch nie gehört, wenngleich diese Form der Magie ihn mit am meisten beeindruckte. Weil er sofort den praktischen Nutzen erkannte? Vermutlich. Entsprechend erstaunt blinzelte der Falls auch, als Amaya einen luftigen Keks herbeizauberte und ihn sich auf der Zunge zergehen ließ. Ein oder zwei Sekunden starrte Lian auf die Zunge Amayas, bevor diese ihren Mund mit einem zufriedenen Laut schloss und den Keks endgültig verspeiste. Beeindruckend, dass sie mit so einer Magie ihre Figur halten kann, ging es dem Falls durch den Kopf, aber er hütete sich, das laut zu äußern. Stattdessen stieß er die Luft aus und grinste. „Das hört sich nach einem ziemlich verlockenden Angebot an. Allerdings befürchte ich, dass ich es in meinem aktuellen Zustand nicht genügend zu würdigen wüsste“, erklärte er ihr und meinte damit natürlich genau den Kater, den Amaya bereits von sich aus angesprochen hatte. Dennoch sah er erneut in die roten Seelenspiegel der jungen Frau und zuckte mit den Schultern. „Aber ich denke, auf das Angebot würde ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zurückkommen wollen.“ Normalerweise war Lian nicht ansatzweise so gesellig, wie er sich gerade zeigte. Aber irgendwie fand er Amaya wirklich sympathisch, ihre Magie besonders und nicht zuletzt war es auch seiner irgendwie schlechten Verfassung geschuldet, dass er gar nicht die Kraft hatte, so distanziert wie sonst aufzutreten. Denn ehrlich: Eigentlich genoss er die Gesellschaft von anderen Leuten und seine eher abwehrende Art und Weise war mehr vorgeschoben als ein echter Charakterzug von ihm. Es hatte also auch seine Vorteile, dass Lian mit einem Kater zur Arbeit erschien! Der Gedanke mit Amayas Figur wurde nochmal bestätigt, als diese sich kurzerhand gebackenen Käse mit Beerensoße herbeizauberte und vertilgte. Der Falls starrte das deftige Essen ein wenig irritiert an, das auf ihn gerade überhaupt nicht verlockend wirkte und wurde erst von der erneuten Stimme der jungen Frau von dem Essen abgelenkt – an seinem irritierten Blick änderte sich dadurch allerdings nichts. Ihr Oberteil war das Wertvollste, was sie bei sich trug? Neben den Gläsern? Ohne lange darüber nachzudenken, kam Lian der non-verbalen Aufforderung nach und befühlte den Ärmelstoff, der ihm unter die Nase gehalten wurde. Man lernte als Dieb durchaus, hochwertige Dinge zu erkennen, weshalb der Falls merkte, dass Amaya nicht log. Dieser Stoff wirkte weich, luftdurchlässig und gleichzeitig fein säuberlich gewebt. Vermutlich war dieses Oberteil alleine deutlich wertvoller als das gesamte Outfit, das der Falls heute trug. Oder in seinem Kleiderschrank hatte. Interessant.

Lian löste die Finger von dem Stoff und hob die Mundwinkel an, während er Amaya von der Seite her musterte. „Also vielleicht das vorneweg: Mit Magien, die sich nicht so gut fürs Kämpfen eignen wie Feuerbälle oder Explosionen, kenne ich mich selbst ebenso gut aus. Also da bist du nicht alleine.“ Er trank noch einen Schluck aus dem hübschen Wasserglas, das Amaya ihm anvertraut hatte und stellte es dann neben sich auf der Mauer ab, um sich mit den Händen nach hinten abzustützen und zurückzulehnen. Der Blick seiner hellgrünen Augen glitt nach oben gen Himmel. „Ich lasse die Leute Dinge sehen, die gar nicht da sind“, sprach er weiter und kam nicht umhin, die Doppeldeutigkeit dieser Aussage zu erkennen. Ja, er ließ Leute wirklich oft Dinge sehen, die in Wirklichkeit nicht da waren. Auch in ihm selbst und das ganz ohne magischen Einfluss, sondern nur durch die Art, wie er eben war. Aber das war gerade nicht das, worauf er hinauswollte, weshalb Lian kurz den Kopf schüttelte. „Was ich damit meine: Ich kann Illusionen heraufbeschwören. Dinge anders aussehen lassen, als sie in Wirklichkeit aussehen. Scheinbar aus dem Nichts Dinge heraufbeschwören. Die Menschen Sachen hören lassen, die niemals gesagt worden sind.“ Er zuckte mit den Schultern und sah, noch immer zurückgelehnt, wieder zu Amaya und schmunzelte. „Um es grob zu erklären. Wenn es mir besser ginge, würde ich dir eine Kostprobe geben, aber für den Moment müssen wir es wohl bei der Erklärung belassen. Da die Illusionen aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben, sind sie für einen richtigen Kampf nicht wirklich geeignet.“ Auf seine Fähigkeiten im Bogenschießen ging Lian an dieser Stelle nicht ein, denn es hatte nicht wirklich etwas mit seinen magischen Begabungen zu tun. Bogenschießen hatte er erlernt, noch bevor er seine Talente als Magier entdeckt hatte. „Aber es würde mich wirklich sehr interessieren, wie du mit deiner Magie kämpfst. Wirfst du die Leute mit Reisbällchen ab oder wie kann ich mir das vorstellen?“ Lian lachte leise. Natürlich wollte er Amaya mit dieser Aussage nur ein wenig aufziehen, wenngleich ein wahrer Kern dahintersteckte: Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, welche Angriffszauber die Rothaarige beherrschen sollte. Das Lachen ebbte wieder ab und Lian dachte nach, was er sagen sollte. Es gab einige neue Fragen, die sich bei ihm ergeben hatten, nach allem, was die Kollegin so erzählt hatte. Und tatsächlich waren es zwei Gründe, die ihn dazu bewegten, noch weitere Fragen zu stellen: Zum einen, dass er es mochte, aus den Gesprächen mit anderen Menschen neue Informationen zu ziehen. Zum anderen, was vermutlich sogar deutlich ausschlaggebender war, sie hatten noch ein bisschen Zeit zu überbrücken, in der sie das Pfandhaus beobachten mussten. Schweigend wollte Lian die Zeit nicht unbedingt verbringen, weshalb er wieder zu Amaya sah und den Kopf ein bisschen schieflegte. „Du sagtest, du wärest mit Mitreisenden nach Aloe gekommen und hättest dir hier ein neues Zuhause aufgebaut… woher genau stammst du denn? Und wie genau kam es, dass du und deine Mitreisenden nach Aloe gekommen seid?“ Bisher vermutete der Falls eine eher lapidare Antwort, vielleicht ein paar Freunde, die in der Ferne ein Abenteuer gesucht hatten oder – aus welchen Gründen auch immer – einen Neuanfang. Dass diese Frage deutlich tiefer reichte, ahnte Lian noch nicht. Und dennoch ergänzte er nach einem kurzen, prüfenden Blick: „Wenn ich mir dein Oberteil und die Gläser genauer ansehe, scheint es fast so, als würdest du aus ziemlich gutem Hause kommen.“ Vielleicht von daheim geflohen und nur das Notwendigste mitgenommen? Er war gespannt, was Amaya erzählen würde. „Damit wärest du mir in jedem Fall voraus“, schloss er seine Nachfrage und schmunzelte.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDi 2 Nov 2021 - 12:18


Belustigt schmunzelte Lian während ihrer Worte und Amaya war ein wenig neugierig was im Kopf des jungen Mannes vor sich ging. Sicherlich gab es einige, die ihr raten würden, von Lian die Finger zu lassen. Aber sie kannte ihn nicht? Also konnte sie noch nicht wissen wie furchtbar schlimm er war! Sie hatte ihm nicht die Heirat versprochen, sie hatte nur die Möglichkeit einer Freundschaft erwähnt. Und ja, nur weil er mit einem Kater erschienen war, war diese Möglichkeit noch nicht sofort verflogen und sie sah ihn noch nicht als Abschaum an. Bisher hatte er es sich noch nicht verspielt. Die Vorlieben der jungen Frau hatten damit bisher noch nicht unbedingt soviel zu tun, da hatte Lian zwar Möglichkeiten, gestand sich da jedoch vielleicht etwas mehr zu, als ihm zustand. Merkwürdige Vorlieben hatte Amaya wohl trotzdem... was sie nicht unbedingt störte. Natürlich konnte aber auch alles genau nach Lians Pfeife tanzen und Amaya war in seinem Gewebe gefangen. Doch selbst dann, würde SIE ihm einfach ein wenig Triumph und … irgendwas zugestehen, womit SIE Teil daran hätte und SIE das Schicksal zumindest mit angegrabbelt hätte, während es gewoben wird. Hin und wieder konnten selbst Illusionen ein schönes Bild sein und einem als gemütliche Decke dienen, solange man sich selbst nicht darin verlor. Ob es wohl so viele schreckliche Illusionen gab, weil sie der Realität näher kamen als ihre schönen Geschwister und sie auf den unvorbereiteten Geist damit glaubhafter wirkten? Oder war es der Illusionist selbst, der Angst vor dem hatte, was seine eigenen Illusionen sonst zeigen oder erzeugen könnten?
Lian nahm das Wasser mit einem Nicken an und schien ihr bisher relativ neugierig zuzuhören. Er hielt sich mit Kommentaren und Fragen zurück, bis sie erwähne, dass sie Leute aus der Gilde kennenlernen wollte. Amaya war ein wenig verwirrt, warum er ihr zuzwinkerte. Aber sie musste schmunzeln, als er mehr oder weniger die Gilde ein wenig in Schutz nahm. Sie beeindruckte ihn mit ihrer Magie und ihrer Figur. Wie die Magierin es schon geahnt hatte, wollte er lieber später auf das Angebot zurückkommen. Irritiert wurde sie angestarrt als sie ihren Käse aß. Mochte er keinen Käse oder hatte er andere Gedanken? Sie wusste es nicht. Was die junge Frau dagegen jedoch wusste, war das der junge Mann ein wenig Ahnung von Textilien hatte oder zumindest Sachen einzuschätzen wusste. Lian sah nicht aus, als ob er nur um ihrer stummen Aufforderung nachzukommen den Stoff anfasste, aber nichts mit den Informationen anfangen konnte. Interessierte er sich einfach nur wirklich für das Outfit und wirkte zufällig so, als ob er es ordentlich prüfte? Oder hing da mehr dahinter? Der Magier hatte ihrem Kleidungsstück in diesem kurzen Moment eben wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit zugewendet, als der Pfandhausbesitzer es vorhin getan hatte. Bisher sagte er noch nichts dazu.
Stattdessen erzählte er ihr von seiner Magie, was sehr interessant war. Seiner Aussage nach hatte er keine Feuerbälle. Keine direkte Kampfmagie mit unkompliziertem Schaden ohne Umwege. … Dafür lies er Leute Dinge sehen, die gar nicht da sind? Amaya hatte eine Vermutung, wartete jedoch ab, bis der junge Mann es kurze Zeit später bestätigte und seine Illusionsmagie offenbarte. Leider, oder zum Glück, konnte er ihr gerade keine Kostprobe seiner Magie geben. Ob der junge Mann wirklich so dachte, wie er es beschrieb? Das Illusionen nicht für einen richtigen Kampf geeignet seien? Eigentlich klang es doch ziemlich praktisch, wenn Gegner plötzlich Dinge sehen oder hören, die eigentlich nicht da sind. Man braucht lediglich etwas um diese Momente dann auszunutzen. Falls man seinen Gegner nicht direkt mental fertig machte mit den Illusionen. Lian äußerte Interesse an ihren eigenen Kampffähigkeiten und schlug spaßeshalber Reisbällchen vor. Kurz plusterte sie beleidigt ihre Backen auf, doch nur einen kurzen Moment, dann lachte Amaya fröhlich und amüsiert mit. Neugierig und gespannt hörte sich weiter seine Fragen an. Ihre Miene verlor das Lachen und wurde sichtlich nachdenklich. Grübelnd machte sie Lian nach und legte ihren Kopf ebenfalls ein wenig schief. Das waren gute Fragen von dem jungen Mann. Doch nun musste Amaya überlegen, wieviel sie dem Magier offenbaren wollte.
„Zuerst einmal: Der Eindruck ist noch nicht so schlimm. Ich sehe leider öfter mal betrunkene oder verkaterte Leute. Ich finde es nicht schlimm wenn Leute trinken... Ich akzeptiere es aber auch nicht als Ausrede. Einige mögen den Geschmack, andere das Gefühl. Solange es den Leuten gefällt, ich habe auch schon Alkohol getrunken. Man sollte nur wissen, wie viel der eigene Körper aushält.“ Sie blickte Lian mit einem sanften Lächeln an und meinte: „Du hast dich zum Beispiel bisher ziemlich gut geschlagen trotz deines Katers.“ Amaya lehnte sich etwas in seine Richtung und kam ihm mir ihrem Gesicht näher, bevor sie fortfuhr: „Als Beispiel, das du getrunken hast ist in Ordnung. Wofür ich dich zur Verantwortung ziehen würde, wäre wie du Schmerzen hast und ich mich um dich sorgen müsste, was für Dummheiten du Gestern im Rausch eventuell angestellt hast und wie du jetzt zum Beispiel nicht deine Magie benutzen kannst. Ersteres ist noch nicht so sehr gegeben, weil ich dich erst getroffen habe. Vielleicht ist der Schmerz eine Lektion besser aufzupassen oder Dinge anders anzugehen. Von Dummheiten hast du nichts erzählt und du wirkst nicht danach. Keine blauen Flecken, relativ vernünftig hier erschienen, überhaupt hier zur Quest erschienen. Letzteres ist natürlich enttäuschend, weil ich die Magien der Leute doch oft sehr interessant finde. Gerade eine potentiell so kreative und erfahrbare Magie.“ Amaya setzte sich wieder halbwegs normal hin. Die Magierin mochte kreative Magien oder kreative Anwendungen dieser. „Illusionen sind ein zweischneidiges Schwert. Ich finde die Magie interessant, mag es aber nicht wie sie einem potentiell viele Geheimnisse entlocken kann.“ Amaya überlegte ihm ein Beispiel ihrer Magie zu zeigen, wie sie kämpft, entschied sich jedoch dagegen. Sie wollte ihr Mana lieber aufheben und der junge Mann hatte zeigte ja selbst auch nichts. Stattdessen erzählte sie dem Magier nur: „Reisbällchen... Ob man damit etwas machen könnte? Aber nein, ich benutze bisher keine Reisbällchen. Ich werfe harte Kekse auf meine Gegner!“
Amaya machte eine kurze, nachdenkliche Pause. Sie hat keine Probleme damit über ihre Vergangenheit zu reden, aber ihre Familie und das Cafe schnitt sie lieber erst einmal nur an. Nicht mehr so lächelnd wie vorher, aber auch nicht traurig fing Amaya also an seine Fragen zu beantworten: „Meine Mutter ist Holzfällerin und mein Vater ein einfacher Koch. Wir verstehen uns sehr gut, aber aus Geld machen sich die Zwei nicht viel.“ Das da noch deutlich mehr Familie mit dran hing, die definitiv mehr Geld und noch andere Dinge hatte, lies sie vorerst weg. „Wir schreiben uns gelegentlich Briefe, nur gesehen habe ich sie seit damals nicht mehr. Ich stamme aus einem Taldorf weit weg auf einem anderen Kontinent.“ Amaya fing wieder ein bisschen mehr zu lächeln an und schien sich ein wenig im Erzählen zu verlieren als sie weiter erzählte: „Als ich noch ein kleines Kind war wurde ich damals von einer kriminellen Gruppe entführt. Es war eine von mehreren Truppen, die durch die Länder gingen und überall Leute entführten, um sie dann in ein nahe gelegenes Land zu verkaufen. Dort war Sklaverei erlaubt und ein blühender Handel. Da bin ich dann quasi aufgewachsen und hab auch meine Magie gelernt. Gerade am Anfang haben die Leute mit denen ich zu tun hatte ständig gewechselt, aber später änderte sich das. Ich lernte ein paar von den anderen Sklaven besser kennen und freundete mich mit ihnen an. Durch verschiedene Sachen, wie meiner zufriedenstellenden „Arbeit“ und der langen Zeit als Sklavin seit frühem Alter, wurde mir dann die „ehrenwerte“ Aufgabe gegeben eines der Anwesen meines Besitzers zu verwalten. Das hatte Vorteile, wie mehr Möglichkeiten und Leuten denen ich Sachen befehlen durfte! … Aber auch Nachteile, wie zum Beispiel nicht nur für meine eigenen Fehler gerade stehen zu müssen, wobei es eigentlich meine Fehler waren, schließlich war es meine Aufgabe, dass die anderen keine Fehler machten.“ Amaya blickte ihn an und gestikulierte mit ihren Armen, indem sie diese ausstreckte und jeweils ein wenig in einem Bogen bewegte. Sie setzte fort: „Womit wir mit dieser Vorgeschichte bei deiner zweiten Frage wären. Das Land befand sich öfter mal im Krieg mit anderen Ländern. Eines Tages war die Region in der das Anwesen stand von einem dieser Kriege betroffen. Wir Sklaven und auch ein paar der „normaleren“ Leute dort nutzten die Gelegenheit um ein neues Leben anzufangen und in ein anderes Land zu gehen. Ich erinnerte mich an Erzählungen von Fiore und wir entschlossen uns es hier zu probieren. Nach einer mehrtägigen Reise kamen wir dann hier an. Ich bot allen an ein Haus zu bauen und ein Restaurant mit mir zu eröffnen, wobei wir ein wenig Unterstützung bekamen. Damit hatten wir eine Basis und viele von uns hatten passende Fähigkeiten dafür. Wir beschlossen als Gemeinschaft zusammen bleiben und bisher wollten die meisten noch nicht weiterziehen. Das Mädchen vorhin war zum Beispiel eine von den Sklavinnen, die mit mir hierher kamen. Sie kümmert sich um die Vorräte und Bestellungen.“ Amaya war amüsiert und sehr gespannt. Sie grübelte einen Moment und überlegte, ob sie vorerst alles gesagt hatte und Lian wieder reden lassen sollte. Vielleicht interessierte ihn das alles nicht, obwohl er quasi nachgefragt hatte? Vielleicht schreckte es ihn ab? Möglicherweise war es überhaupt nicht, was der Junge erwartet hatte. Das Mädchen lachte leise und stellte fest: „Das dürfte deine zwei Fragen beantworten. … und vielleicht mehr.“ Amaya wartete neugierig mal ab, was Lian zu sagen hatte.


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
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Ganz offensichtlich musste Amaya ein paar Sekunden über die Frage nachdenken, die Lian ihr gestellt hatte. Zeit, die der Illusionsmagier seiner Kollegin gerne zugestand. Als sie den Mund schließlich öffnete, ging sie interessanterweise nicht direkt auf den Grund für ihren Aufenthalt in Aloe ein, sondern auf den ersten Eindruck, den der Falls heute gemacht hatte. Der Eindruck war noch nicht so schlimm? Die Betonung lag auf dem 'noch', was Lian leise prusten ließ. „Wie charmant“, kommentierte er, ohne die junge Frau aus den Augen zu lassen und erwiderte im Anschluss das sanfte Lächeln, das sie ihm zuwarf. Naja, das Lob, dass er sich bisher trotz des Katers gut geschlagen hatte, nahm er gerne an. Als Amaya sich dann allerdings in seine Richtung beugte und seinem Gesicht auffallend nahekam, hielt der Braunhaarige doch kurz überrascht die Luft an und starrte in die roten Seelenspiegel, die direkt vor ihm verweilte. Ein schiefes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er den weiteren Erklärungen der Kollegin lauschte. Sie würde ihm Vorwürfe machen, wenn sie sich um die Dummheiten kümmern müsste, die er im Rausch begangen hatte? Hoffen wir mal, dass ich gestern im Rausch tatsächlich keine Dummheiten begangen habe, dachte sich der 19-Jährige, dessen Erinnerungen an die letzte Nacht lückenhaft waren. Und so gern er auch hörte, dass er laut Amaya nicht danach aussah, Dummheiten im Rausch zu begehen… die Vergangenheit hatte Lian da eines Besseren belehrt. Und nur, weil er sich nicht mehr erinnerte, hieß das nicht, dass er nicht doch irgendwann von irgendwelchen Dingen eingeholt wurde, die er angeblich getan hatte. Der Falls hoffte einfach mal, dass – sollte es so sein – diese Dummheiten bis nach der Quest warteten, um ihn heimzusuchen. Oder auch gar nicht auftauchten, das wäre ihm am liebsten. Er ließ das Thema lieber ruhen, um keine schlafenden Hunde zu wecken und konzentrierte sich lieber auf die nächste Thematik, die Amaya ansprach, nachdem sie sich wieder von seinem Gesicht entfernt hatte: Magie. „Du wirfst harte Kekse auf deine Gegner?“ Für Lian war es nur schwer vorstellbar, dass so ein Angriff echte Verletzungen verursachen konnte… klar, er hatte in seinem Leben auch schon auf einen harten Keks gebissen, das schlimmste Resultat daraus waren allerdings schmerzende Zähne gewesen. Hm. Er zuckte mit den Schultern und hob die Mundwinkel an: „Na, falls sich nochmal die Gelegenheit ergibt, dass ich dir ein paar Illusionen zeige, kannst du im Umkehrschluss ja mal zeigen, was für eine verheerende Zerstörung deine Kekse anrichten können.“

Das Amüsement, das bis eben noch zwischen ihnen geherrscht hatte, ebbte in der nächsten Sekunde ab. Die Rothaarige holte Luft und begann dann von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Der Start hörte sich nicht ungewöhnlich an: Eine Familie aus einfachen Verhältnissen, die auch mit Magie nicht sonderlich viel am Hut zu haben schien. Lian konnte durchaus eine gewisse Ähnlichkeit zu seiner eigenen Familie erkennen, aber diese Ähnlichkeiten hielten nicht lange. Amaya stammte aus einem Dorf aus irgendeinem entfernten Kontinent, was schon einmal dafürsprach, dass sie eine ziemlich weite Reise hatte zurücklegen müssen, um bis nach Aloe zu kommen. Das Lächeln im Gesicht der jungen Frau festigte sich, sodass der Falls vermutete, dass sie nun von glücklichen Gegebenheiten ihrer Kindheit erzählen würde… weit gefehlt. Die Worte, die die Kollegin sprach, standen im krassen Kontrast zu dem freundlichen Gesicht, das sie zeigte. Sie war entführt und als Sklavin gehandelt worden? Der Falls hob die Augenbrauen ungläubig an, denn sie erzählte davon, als sei es das Normalste der Welt – vielleicht nicht geplant, aber so, als wäre es in Ordnung. Den 19-Jährigen beschlich das Gefühl, dass Amaya gar nicht richtig verstand, was für ein Unrecht ihr angetan worden war. Vielleicht ein Schutzmechanismus? Plötzlich musste der Braunhaarige an Gin denken, die ebenso irgendeinem Mann diente, aber anders als bei der Rothaarigen sich mit diesem Schicksal nicht einfach abfand oder es zumindest nicht als normal und in Ordnung empfand. Die Du Bellay hatte einen Willen gezeigt, etwas gegen diese Form der Sklaverei unternehmen zu wollen, nicht nur bei ihrer ersten Flucht vor ihm – wodurch sie sich überhaupt erst kennengelernt hatten – sondern auch jetzt noch. Was genau war es, das Gin und Amaya unterschied, dass sie so unterschiedlich mit ihren Lebensumständen umgingen? Es interessierte Lian, wenngleich er wusste, dass das kein Thema war, das man einfach übers Knie brechen konnte. Vielleicht würde die Kollegin mit der Zeit mehr von ihrer Persönlichkeit, mehr über ihre Gedankenwelt offenbaren. Der Braunhaarige musste da wohl ein bisschen Geduld mitbringen. Amaya erklärte weiter, wie sie aus der Sklaverei entkommen und nach Fiore gereist war – zusammen mit einigen anderen Sklaven, die ebenso mit ihr in dem Anwesen gedient hatten. Ein Land, das öfter mit anderen Ländern im Krieg stand… es schränkte die Möglichkeiten ein und Lian nahm sich vor, nach der Quest ein bisschen mehr darüber zu forschen. Er wusste, dass seine Gedanken und Überlegungen ihm ansonsten keine Ruhe lassen würden. Und so war Amaya in Aloe gelandet, hatte hier ein Restaurant eröffnet und sich dann der Gilde Crimson Sphynx angeschlossen.

Wenn das mal keine Geschichte war.

Der junge Mann rieb sich über den wuscheligen Hinterkopf und lächelte zaghaft, nachdem er ein paar Augenblicke schweigend zu Amaya geblickt und die Geschichte verdaut hatte, die sie mit ihm geteilt hatte. „Wow, damit habe ich nicht gerechnet“, gab er unumwunden zu und zuckte mit den Schultern, wobei er sich mit dieser Aussage nicht nur auf den Inhalt an sich bezog, sondern auch darauf, dass die Rothaarige so offen mit diesen Informationen umging. Natürlich, Lian hatte nachgefragt und er war glücklich, dass die Rothaarige ihn nicht einfach abgekanzelt hatte. Er konnte sich jedoch auch vorstellen, dass es viele Menschen gab, denen ihre Vergangenheit unangenehm gewesen wäre oder sie zumindest zuerst ein größeres Vertrauen hätten aufbauen wollen, bevor sie ihre Geschichte teilten. Ein weiteres Indiz dafür, dass Amaya die Sklaverei, in der sie gelebt hatte, nicht als so schlimm empfand, wie sie in Wirklichkeit sicherlich gewesen war. Wahrscheinlich sollte der Illusionsmagier auch nicht weiter nachhaken oder versuchen, sie eines Besseren zu belehren: Wenn Amaya so am besten damit zurechtkam, dann war es ihre Entscheidung. Wer wäre Lian, hier irgendwie dazwischenzufunken? „Das beantwortet eindeutig noch mehr als meine Fragen“, gab er zu und ergänzte: „Ich kann nur erahnen, wie es gewesen sein muss. Entführt und in die Sklaverei verkauft.“ Er erinnerte sich an Gins Gesichtsausdruck, als sie davon erzählt hatte. Ein Ausdruck, den der Falls sicherlich nie vergessen würde. „Und dann die Flucht aus einem Land, in dem Krieg herrscht, irgendwohin ins Ungewisse. Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen, nach Aloe zu kommen.“ Die angespannte Situation von zwischendurch abschüttelnd, wurde das Lächeln in seinen Zügen wieder ein bisschen breiter und seine hellgrünen Augen begannen zu funkeln. „Ich bin in Aloe geboren und großgeworden und ganz gleich, wohin ich reise, absolut nichts ist so schön wie diese Stadt und die endlose Wüste, die sie umgibt. Außerdem liebe ich die Mentalität der Menschen, die hier leben. Die Menschen in Aloe können sich auch in einer auf den ersten Blick unwirtlichen Gegend ein Leben aufbauen und passen sich an die Umstände an, die ihnen von der Natur gegeben werden. Ich denke, von dem, was ich so gehört habe, passen du und deine Mitreisende sehr gut in die Wüstenstadt.“ Lian wollte noch etwas ergänzen, unterbrach sich allerdings und sah plötzlich an der Rothaarigen vorbei. Moment, da bewegte sich doch etwas am Pfandhaus! „Merkwürdig…“, murmelte der 19-Jährige, als er den Besitzer des Pfandhauses sah, der doch tatsächlich aus dem Geschäft trat und die Tür abschloss. Der Bogenschütze war sich sicher, dass es noch zu früh war, um Feierabend zu machen – beim Eintreten in das Pfandhaus hatte Lian zumindest kurz die Öffnungszeiten überflogen, die direkt an der Ladentür hingen. „Mich lässt das Gefühl nicht los, dass wir Goron folgen sollten“, ließ er Amaya wissen, die mittlerweile sicherlich ebenfalls mitbekommen hatte, was am Pfandhaus passierte. Und so sprang der Braunhaarige von der halbhohen Mauer, auf der er eben noch gesessen hatte und stöhnte sogar nur ganz leise, als ihn sein Kopf daran erinnerte, dass er sich auch mit sportlichen Einlagen am heutigen Tage lieber zurückhalten sollte. „Kommst du?“, fragte er in Richtung Amaya und rieb sich gleichzeitig über die Schläfe. Schade, dass ihr Gespräch an diesem Punkt ein Ende fand, aber das hieß ja nicht, dass sie es nicht irgendwann ein andermal fortführen könnten. Aber wie sagte man so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDi 9 Nov 2021 - 9:56


Amaya erzählte und Lina war hin- und hergerissen. Ihre Worte, dazu, wie er noch nicht so schlimm war, sorgen für ein leises Prusten von Lian und den Kommentar, wie Charmant. Die Magierin war ein wenig verwirrt von dem Kommentar, lies sich davon aber nicht beirren. Lian schien ihr zumindest zuzuhören und bisher schien er noch nicht zu abgeschreckt oder desinteressiert. Als sie sich ihm etwas mehr näherte, hielt er die Luft kurz an und grinste dann, was Amaya amüsierte. Sie wusste nicht, ob er doch Dummheiten begangen hatte und war damit nicht allein. Ob Lian aus mit einem Grund getrunken hatte oder sich wohl einfach so zugeschüttet hatte? Schon eine interessante Frage, aber eine die die Magierin bisher nicht aussprach. Lieber redete sie von ihrer Magie, die dem jungen Mann eine Frage nach der Effektivität ihrer Kekse entlockte. Belustigt lachte Amaya ein wenig und warf ein: „Vielleicht.“ Das musste sie sich noch überlegen, ob sie ihm die verheerende Zerstörung ihrer Kekse präsentieren wollte!
Dann wechselte das Thema in „düstere“ Gefilde und Amaya beobachtete zwischendurch neugierig wie Lian auf das Thema und die erzählten Dinge reagierte. Der Junge schien eine kleine Achterbahnfahrt zu bekommen. Seine Reaktion war... gemischt. Also Amaya empfand sie gemischt, weil sie noch nicht recht wusste, was sie von seiner Reaktion halten sollte. Aufjedenfall hatte sie ihm einmal entlockt, dass seine Augenbrauen sich hoben. Was wohl in seinem Kopf vorging? Woran der Bursche wohl dachte?! Ob Gin irgendwo in der Ferne niesen musste? Oder müssten sie sich dafür Küssen? Merkwürdige Redewendungen, Bauernregeln oder was auch immer es in diesem Fall wäre. Amaya wäre der Neugierde von Lian wahrscheinlich nicht abgetan gegenüber, weil sie selbst neugierig war, doch viel mehr hätte sie wohl vorerst trotzdem nicht dazu erzählt. Oder es wäre irgendwelches nebensächliches Kleinzeug geworden.
Amaya blickte Lian an, welcher deutlich mehr Probleme zu haben schien mit der Situation umzugehen. Zu seiner Verteidigung musste man dazu vielleicht sagen, dass Amaya mit ihrer Geschichte... nunja... man könnte sagen ihr Leben lang zu tun gehabt hatte. Lian hingegen wurde gerade ein wenig damit überrumpelt und hatte möglicherweise andere Dinge. Andere Worte und eine harmlosere Geschichte erwartet. Vielleicht ein wenig Stress mit den Eltern hier, ein Abenteuer in der Ferne da. Amaya sah Lian dabei zu, wie er sich an den Hinterkopf fasste, zaghaft lächelte und nach einigem Schweigen redete und im Anschluss mit den Schultern zuckte. Letzteres war ein wenig merkwürdig. Die Reaktion des jungen Mannes im Allgemeinen machte die Magierin aber noch neugieriger, was er wohl dachte. Leider wusste sie nicht was in seinen Gedanken vorging. Seine Fragen hatte sie ihm aufjedenfall beantwortet, gab auch der Magier zu. Mit sanften Zügen und einem feinen Lächeln hörte Amaya zu, wie Lian meinte, er könnte nur erahnen wie es gewesen sein muss und sie das richtige getan hatten! Das konnte er sogar mit Sicherheit sagen! Bisher konnte sich die Köchin nicht wirklich beschweren. Lian gewann ein wenig von seinem Lächeln zurück und erzählte mit funkelnden Augen seiner Vergangenheit und Aloe. Die Magierin stimmte ihm gedanklich größtenteils zu. Die Stadt war sehr schön und irgendwie hatte auch der Kontrast mit der endlosen Wüste etwas. Die Weite der Wüste war aus irgendeinem Grund hübscher als die Weiten der Meere, auf Dauer könnten jedoch sicherlich beide langweilig werden.
Amaya wollte gerne weiter hören, was Lian zu sagen hatte oder ihm antworten, doch es gab andere Pläne. Die Magierin folgte dem Blick des jungen Mannes zum Pfandhaus, wo gerade jemand aus dem Laden trat und in sich damit wohl in der Tat seltsam verhielt. Es war voraussichtlich nicht anzunehmen, dass der Besitzer sich lediglich einen Snack holen wollte. Doch vorher meinte Amaya noch, während sie dem Mann zuguckten, wie er seinen Laden abschloss: „Danke.“ Die Magierin hatte mitbekommen was passierte und nickte zustimmend, auch wenn sie nicht wusste ob Lian in dem Moment überhaupt in ihre Richtung guckte, sie selbst blickte das Pfandhaus an. „Du hast recht.“ bestätigte Amaya mit Worten und kam ebenfalls von der Mauer. Amaya guckte zu Lian und machte sich daran ihm und dem anderen Mann zu folgen. Zweiterem dabei mit deutlich mehr Sicherheitsabstand als Ersterem. „Ja, ich bin direkt bei dir.“ antwortete Amaya ihrem Questpartner. Sollte der Magier nicht gleich plötzlich in größerem Tempo davonrennen, was wahrscheinlich sowieso unpraktisch wäre, dann würde sie bei ihm bleiben und versuchen mit ihm möglichst unauffällig dem Ladenbesitzer zu folgen. Wo der Typ wohl hin wollte? Nebenbei erwähnte Amaya: „Er hat sicherlich interessante Dinge vor. Es war bei unserem Gespräch etwas in den Hintergrund getreten, aber ich habe vorhin, als ich mit ihm verhandelt hatte, ein paar Blicke auf seinen Tresen und die Unterlagen dort geworfen. Irgendwas Belastendes war leider nicht dabei, aber zum Beispiel ein Termin für heute lag mit dabei. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass der gute Herr anscheinend persönlich Hausbesuche machen will. Was außerdem auffällig war, waren vorbereitete Unterlagen... Fast als wüsste er schon von seinem nächsten Geschäft. Das könnte natürlich Zufall sein und jemand hat vorher mit ihm gesprochen... aber dann würde er wohl nicht seinen Laden verlassen.“ Amaya blickte Lian an und meinte grübelnd: „Der Termin ist jedoch noch ein wenig hin... Also entweder will er sich nur was leckeres zu Essen holen, oder er hat noch eine andere Station vor seinem nächsten Kunden. Meinte der Questgeber nicht etwas von zwei Schlägern?“ Gut möglich, dass er seine Lakaien abholen und dann dem nächsten „Kunden“ Druck machen wollte.  Dazu sprach sie noch das offensichtliche an: „Wir sollten vielleicht versuchen nicht direkt gesehen zu werden, damit wir ihn auf frischer Tat ertappen können.“ Hatte Lian eigentlich ihr Glas auf der Mauer vergessen? Amaya war nicht unbedingt die beste darin sich zu verstecken und jemandem heimlich zu folgen, sie war aber auch nicht die schlechteste. In ihrer Vergangenheit und zu ihrem eigenen Wohlgefallen hat es sich schon öfter ausgezahlt zumindest möglichst unscheinbar und nicht auffällig zu sein. Unauffällig sein konnte dabei schon wieder nach hinten losgehen, weil danach geguckt wurde. Amaya guckte sich selbst an und bekam eine Idee. Sie war nicht unbedingt weniger auffällig, aber anders. Und mit ihren roten Haaren und nach dem direkten Gespräch mit dem Besitzer war das vielleicht gut, falls er doch einen Blick in ihre Richtung erhaschen sollte. Amaya zog sich also an diesem schönen Tag erneut ihr Oberteil aus, welches sie vor kurzem erst wieder angezogen hatte, und band es sich um die Hüfte. Dazu nahm sie ihren Beutel. Sie entleerte ihn. Das Essen gab sie einem überraschten Passanten am Wegesrand und das übrige Glas verstaute sie behelfsmäßig in ihrem Oberteil, welches jetzt um ihre Hüfte gebunden war. Sie löste einen Faden und brauchte einen Moment um ihn komplett herauszuziehen. Vorsichtig folgte sie dabei Lian und versuchte möglichst wenig in freier Sicht zu dem Händler zu stehen, selbst wenn dieser gerade nicht zu ihnen schaute. Zu oft würde er sich wohl nicht mehr umgucken, immerhin war er sicherlich nicht zum ersten Mal für krumme Geschäfte unterwegs und außerdem wäre das ziemlich auffällig. Zudem hatte er bisher eigentlich keine Verfolger zu erwarten. Als Amaya den Faden gelöst hatte, nutze sie den Stoff des Beutels als improvisiertes Bandana und verdeckte damit ihre roten Haare. Irgendwie... sah sie so ein wenig mehr nach einer Abenteurerin aus? Etwas was stark im Auge des Betrachters lag. Im Idealfall war das alles unnötig und sie machte sich möglicherweise nur ein wenig zum Affen, aber versuchen konnte man es. Die Magierin wartete ein freies Stück ab und entfernte sich ihre Kontaktlinsen, womit sie nun zusätzlich eine andere Augenfarbe hatte. War nicht schön hier mitten auf dem Weg, aber was tat man nicht alles Unnötiges für die Quest... Amaya war gespannt wie Lian die Sache anging. Würde er versuchen einfach unauffällig dem Mann zu folgen oder würde er es mit von Hauswand zu Hauswand laufen probieren und dabei ständig vollkommen natürlich und nicht fragwürdig hinter den Ecken hervorgucken, um den Pfandhausbesitzer zu beobachten. Wie peinlich berührt würde er von Amayas kleiner Umgestaltung sein und wie groß war wohl seine Enttäuschung über ihre "Fähigkeiten"?


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDo 11 Nov 2021 - 21:25

„Zufall? Das bezweifle ich stark.“ Lian musterte seine Kollegin mit einem Seitenblick und zuckte mit den Schultern. Ein Termin für heute, gleichzeitig Unterlagen, die für ein noch kommendes Geschäft vorbereitet worden waren. Und das, während die Magier darauf angesetzt wurden, Goron irgendwelche krummen Geschäfte nachzuweisen? Der Lockenkopf war sich ziemlich sicher, dass sie den Pfandhausbesitzer auf frischer Tat ertappen und Saobi dadurch seine Uhr zurückholen könnten, wenn sie es nur schafften, ihm unauffällig zu folgen. Wenig Aufmerksamkeit? Das war Lians Spezialgebiet. Der Falls lebte förmlich davon, in der Masse unterzugehen, weshalb es ihm trotz seines miesen Zustandes überhaupt nicht schwerfiel, die Fähigkeit auch jetzt auf Knopfdruck aufzurufen: Er wusste, dass er aussah wie so ziemlich jeder andere Einheimische aus der Wüste, er musste sich nicht einmal mittels Illusionsmagie tarnen. Am wenigsten auffällig war er also, wenn er sich nicht darum bemühte, unterzutauchen, sondern die Straße entlangschritt wie jede andere Person auch. Amaya hingegen verfolgte eine gänzlich andere Strategie, die offensichtlich mit deutlich mehr Bemühungen verbunden war. Überrascht blinzelte Lian, als die Rothaarige erneut an diesem Tag ihr wertvolles Oberteil auszog und um ihre Hüfte band. Doch dabei blieb es nicht: Sie entleerte ihren Beutel, schob irgendeinem verwundert dreinblickenden Passanten einen Haufen Essen in die Hände (Lian sah mindestens genauso verdutzt aus wie dieser Passant) und steckte alle anderen Utensilien in ihr umgebundenes Oberteil. Nebenbei angemerkt: Natürlich hatte der Falls daran gedacht, das wertvolle Glas an Amaya zurückzugeben! Alles andere wäre vollkommen verantwortungslos gewesen! … Okay, vergessen wir diesen Teil und gehen lieber weiter im Text: Abgerundet wurde die ganze Aktion, als Amaya den Stoff nahm und diesen mehr oder minder ordentlich über ihre roten Haare stülpte, sodass diese darunter verschwanden.

Machte sich Amaya mit ihrer Aktion zum Affen? Hm, vielleicht ein wenig. Fand Lian das amüsant? Oh ja und wie!

Der 19-Jährige kam nicht umhin, den Einsatz seiner Kollegin zu respektieren, wenngleich er nicht davon ausging, dass Goron seine Verfolger überhaupt aufgefallen wären – rote Haare hin oder her. Sie waren immerhin mitten in Aloe, hier gab es so viele Menschen, dass man sich kaum ein Gesicht wirklich merken konnte, das an einem vorbeiging. Anonymität wurde hier großgeschrieben. Dazu hielten sie einen guten Sicherheitsabstand zu ihrem Zielobjekt, das sich – wenn man mal genauer hinsah – scheinbar so sicher fühlte, dass er sich nicht einmal umdrehte, um nach potenziellen Verfolgern zu schauen. Da hatte der Falls schon vorsichtigere Ziele verfolgt und am Ende um die Geldbörse erleichtert. Er wollte bereits etwas zu Amaya sagen, da hielt er nochmal inne und legte schlussendlich den lockigen Kopf leicht schief. Hatte sie sich gerade Kontaktlinsen aus den Augen gefischt?! Mitten auf dem Weg? Lian hob die Hände an und grinste. „Okay, mangelnden Einsatz kann man dir nicht vorwerfen“, gab er mit einem amüsierten Unterton zu und musterte dann ihre Augen genauer, die interessanterweise hellblau waren. Hellblau… eine Augenfarbe, die Lian zu verfolgen schien. Er rieb sich die Stirn und riss sich nach ein, zwei Sekunden des Starrens von ihren Augen los. Ehe er es verhindern konnte, hörte er sich fragen: „Wie kommt es, dass du rote Kontaktlinsen trägst?“ Was nicht zuletzt daraus resultierte, dass er hellblaue Augen allgemein sehr mochte. Eine Sache, die er vor allem in den letzten Monaten vermehrt festgestellt hatte… Dann sah er Amaya nochmal im Ganzen an und schnaubte leise. „Du siehst aus wie eine Abenteurerin, die einen Zwischenhalt in Aloe gemacht hat“, fasste er zusammen und grinste. „Dann übernehme ich gerne den Part als einheimischer Tourguide. Ich denke, die Rolle kauft mir jeder ab.“ Es wurde deutlich, dass der Falls nicht vorhatte, ähnliche Anstrengungen wie Amaya zu unternehmen, um seine Anwesenheit zu verschleiern, es aber auch nicht für nötig hielt, der Kollegin das genauer zu erklären. Für Lian war es offensichtlich, dass er – so, wie er eben war – am besten in der Wüstenstadt untertauchte. Dennoch fiel ihm der fragende Blick der jungen Frau auf und er ahnte, worüber sie nachdachte. „Ich habe nicht vor, mich hinter irgendwelchen Mauern zu verstecken“, erklärte er ihr in recht neutralem Ton und suchte den Blickkontakt mit den – nun – hellblauen Iriden. „Das würde mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen, als wenn wir einfach nur dem Strom der Straße folgen. Glaub mir, ich habe Erfahrung mit dem Untertauchen.“ Lian ließ offen, was genau er damit meinte, hoffte aber, dass seine Stimme und sein Ausdruck deutlich machten, dass er ernst meinte, was er sagte.

Ob es nun daran lag, dass Lian mit seinem Vorgehen wirklich den richtigen Riecher gehabt hatte, daran, dass Goron unaufmerksam war oder schlicht an ihrem Glück, konnte man nicht sagen, doch es geschah, wie die Magier es geplant hatten: Sie konnten dem Pfandhausbesitzer folgen, ohne dass es diesem auffiel. Manchmal war es gar nicht so einfach, in dem Gewusel der großen Hauptstraße den Blick auf den eher unscheinbaren Mann zu behalten, aber auch hier zeigte sich, dass der Falls sein Gespür, sich in Menschenmassen gezielt zu bewegen, nicht verlernt hatte. Nein, er fühlte sich sogar so wohl, dass er für den Moment seine Kopfschmerzen vergaß. Mit fast schon beiläufigen Bewegungen drehte er sich an vorbeigehenden Personen vorbei und man konnte fast meinen, dass Lian eine kleine Choreographie aufführte, durch die er sich in den Menschen bewegen konnte wie ein Fisch durch das Meer. Als sie über einen der Marktplätze schritten, auf dem zu dieser Tageszeit besonders viel Trubel herrschte, ließ sich der Falls sogar dazu hinreißen, seine Kollegin am Handgelenk zu packen und sie durch die Menschen hindurchzuführen, während er den Blick unverwandt auf ihr Zielobjekt – Goron – gerichtet hielt. Ja, Lian war weder ein Anfänger, wenn es darum ging, unterzutauchen, noch darin, in den wirren der Stadt eine Verfolgung aufzunehmen. Im Vergleich zu dem verkaterten und müden Falls, den Amaya zu Beginn der Quest kennengelernt hatte, wirkte der 19-Jährige wie ausgetauscht. Fokussiert, konzentriert und irgendwie… motiviert. Ob Amaya sich hierzu ihren Teil dachte?

„Oh?“ Plötzlich hielt der Braunhaarige an und ließ das Handgelenk, an dem er die Rothaarige über den Marktplatz geführt hatte, wieder los. Sie beide standen gut getarnt in der Nähe eines Stoffstandes, in dem viele Personen gerade die Ware begutachteten und mit dem Verkäufer im Gespräch waren. Lian interessierte sich allerdings für etwas anderes: Goron hatte am Rande des Marktes Halt gemacht und unterhielt sich mit zwei Männern. Zwei… kräftige Männer. Groß, ziemlich breit gebaut. Sie schrien förmlich nach… „Zwei Schläger?“, wiederholte er die Beschreibung, die Saobi den Magiern gegeben hatte und die grünen Augen huschten zu Amaya, daran interessiert, was genau sie von diesem Anblick hielt. „Komm schon, das sind doch mit Sicherheit die Typen, von denen Saobi gesprochen hat.“ Leider konnte Lian auf die Distanz nicht verstehen, was genau Goron mit den Fremden besprach, aber es schien so, als wären sie verabredet gewesen. Und so, wie die beiden stämmigen, riesigen Männer sich zu dem deutlich schmächtigeren Pfandhausbesitzer herunterbeugten, wollten sie wohl auch nicht, dass irgendjemand ihr Gespräch belauschen konnte. Nach ein paar Minuten setzten sie sich zu dritt wieder in Bewegung – Lian war sich sicher, dass die Magier auf der richtigen Spur waren. „Also dann: Weiter geht’s“, ließ er in Richtung Amaya verlauten und grinste überzeugt.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyFr 12 Nov 2021 - 8:25


Lian glaubte nicht daran, dass es Zufall war. Er schien eher der Meinung zu sein, der Mann hatte illegale Aktivitäten geplant. Sicherlich keine zu abwegige Meinung, besonders wenn man ihren Auftrag bedachte. Lian stellte sich ziemlich gut dabei an, verhielt sich normal und ging einfach mit der Masse. Sie selbst schien ihn derweil sehr zu belustigen. Amaya würde wohl nicht sagen, dass sie eine ganz andere Strategie als Lian verfolgte, wenn es auch Unterschiede gab. Ihre kleine Umgestaltung zum Beispiel. Doch ansonsten bemühte auch Amaya sich eher einfach in der Masse unterzutauchen. Um den verdutzten Blick von dem Passanten, welcher nun mehr Essen hatte, kümmerte sie sich nicht. Nur der Blick von Lian interessierte sie ein wenig und amüsierte sie. Amaya ließ sich jedoch auch davon nicht aufhalten und machte einfach weiter, während Lian ihr anscheinend amüsiert zuguckte. Lian hatte hier wahrscheinlich sehr großen Heimvorteil und konnte deutlich mehr als Amaya mit seinen Fähigkeiten glänzen. Wobei Amaya jedoch mit ihren Fähigkeiten glänzen konnte und sogar den jungen Magier beeindruckte, war als sie ihre Kontaktlinsen mitten auf dem Weg aus den Augen geholt hatte. Das Ganze war nicht leicht, aber vermutlich weniger schwer als Lian es sich wohl möglich ausmalte. Amaya war zwar nicht so gelernt darin in der Menge unterzutauchen wie Lian, dafür war sie extrem gut darin Menschen auszuweichen. Wenn sie mal nicht in der Küche war, sondern sich als Bedienung machte, dann war das eine praktische Fähigkeit und noch viel hilfreicher war diese Fähigkeit als Sklavin gewesen. Es sorgte dafür, dass einen weniger Leute beachteten und … viele fanden es nicht so amüsant von einer Sklavin angerempelt oder auch nur berührt zu werden. Das, was dann folgte, fanden die meisten dieser Leute dafür um so unterhaltender... Also musste Amaya überwiegend nur einen ruhigen Gang haben, während sie am Werke war.
Wie gesagt, ging es trotzdem besser und angenehmer, aber Amaya hatte es geschafft ohne sich die Augen kaputtzumachen. Lian kommentierte das ganze sogar und schrieb ihr mit Unterton Einsatz zu. „Oh, Danke sehr!“ gab Amaya zurück und neigte leichte den Kopf vor ihm. Sie blickte den jungen Mann mit ihren grauen Augen an und hörte die Frage, warum sie rote Kontaktlinsen trage. Das war doch eine einfache Frage! … oder? „Einfach so und es passt zu meinen gefärbten Haaren. Man hatte mir die Kontaktlinsen mal gezeigt und ich fand es interessant.“ antwortete Amaya mit einem großen, fröhlichen Lächeln. Eine Abenteurerin? Ja, das könnte hinkommen! Wie amüsant und passend, dass auch Lian diesen Gedanken teilte. Amüsiert grinste die Magierin mit und sagte: „Ja, das klingt passend. Ich kauf dir die Rolle ab. Versuchst du dann während oder am Ende der Tour mir billigen Schmuck zu verkaufen?“ Auf der Zunge lag noch die Möglichkeit, dass seine Tour in der Taverne seines Vertrauens enden könnte. Sie ließ es jedoch auf ihrer Zunge liegen und blickte Lian lediglich an. Dann wurde ihr Blick fragend und sie dachte über „unpraktische“ Methoden den Pfandhausbesitzer zu verfolgen nach. Lian schien ihre Gedanken zu erahnen und antwortete, dass es ziemlich schlecht wäre. Amaya nickte zustimmend und sagte: „Ja, glaube ich dir gerne. Ich kenne eine Person, die wahrscheinlich darauf schwören würde, sich hinter irgendwelchen Mauern zu verstecken..., aber die hat auch die entsprechenden Fähigkeiten dafür und ist merkwürdig. Ich nicht.“ Also die Fähigkeiten hatte sie nicht. War sie merkwürdig? Amaya musste sich merken ihm dazu bei einer deutlich besseren Gelegenheit mehr Fragen zu stellen, die Verfolgung, die unprivate Natur hier und die Betonung von Lian ließen die Magierin vermuten, dass momentan vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dafür war. Aber das passte doch, hatte doch der Magier noch ein Essen, welches er wollte und seinerseits Fragen.
Die Verfolgung lief gut und sie konnten dem Händler ohne große Probleme verfolgen. Lian machte sich sehr gut und man könnte fast vergessen, in welchem Zustand er den Tag bisher gewesen war. Man könnte fast vermuten der Junge fühlte sich hier in seinem Element und tat sowas öfter. Ganz bestimmt war der Magier nur schüchtern und wollte nicht auffallen! Das würde auch so gut zum restlichen Verhalten des jungen Mannes bisher passen. Vielleicht half Lian den Leuten gerne im Vorbeigehen mit ihrem schweren Gepäck! Er war wirklich eine freundliche Person! Amaya war ein wenig traurig, als sie merkte, wie gut Lian sich durch die Menschenmenge schlängelte und er nicht nur gut darin war unterzutauchen, sondern auch möglichst unfallfrei sich durch diese fortzubewegen. Auch der Magier zeigte einiges an Können darin nicht zu viel oder ruppig in Kontakt mit den ganzen Leuten zu kommen. Schade. Vielleicht hatte sie doch keine beeindruckende Fähigkeit und war nur zu Lians Belustigung auf dieser Quest gut. Fasziniert beobachtete Amaya aufmerksam, wie der junge Magier sich durch die Menschen wand und eine beeindruckende Vorführung lieferte. Als sie an einen Markt kamen, da ergriff er sogar ihr Handgelenk und führte sie mit durch die Menschen. Gekonnt spielte Amaya mit und tat, was sie tun musste um Leuten auszuweichen, lies sich aber größtenteils von Lian durch die Menge leiten. Beeindruckend! Amaya war neugierig! Amaya hatte Fragen! Jetzt sollte sie sich aber auf jeden Fall merken ihm Fragen zu stellen, wenn sich das nächste mal dazu eine gute Gelegenheit bot.
Die tolle Vorführung endete, als sie stehen blieben und Lian sie wieder loslies. Amaya war ein wenig traurig und hätte sich gerne noch ein wenig länger durch die Menschenmenge führen lassen und die Fähigkeiten des Magiers bewundert. Sie standen in der Nähe von einem Stoffstand. Ein flüchtiger Blick verriet, dass sogar halbwegs schöner Stoff dabei war. Amaya folgte dem Blick von Lian und stellte sich ein Stück neben ihn. Der Mann, welchen sie verfolgten, war stehen geblieben und hatte Gesellschaft. Die Schläger, vermutete Lian und Amaya nickte zustimmend, während sie meinte: „Sieht danach aus. Ich denke du hast recht, das sind sie. Kannst du zufällig Lippenlesen?“
Zusammen setzten sich die Drei in Bewegung und setzten ihren Weg nun gemeinsam fort. [color=#ff0033]„Auf geht’s!“, stimmte die Magierin ihm zu und folgte ihm. „Die werden sich bestimmt nicht einfach so stellen, wenn wir sie konfrontieren. Hast du Ideen dazu? Warten wir, bis sie dumme Dinge tun und kämpfen dann einfach gegen sie? Können und sollten wir das tun?“ fragte sie den jungen Mann und war gespannt, was Lian dazu dachte und vorhatte. Er kannte sich hier aus, er war hier der vielleicht Kompetente(re)! Wollten sie einfach so kämpfen? Hatten sie eine Wahl? Ein wenig kämpfen konnte Amaya ja, aber sie wusste nicht wie stark diese Schläger waren. Außerdem wusste sie nicht wie Lian dazu stand. Vielleicht war es Pazifist? Bisher lies absolut nichts das vermuten, aber bisher sprach auch noch nichts direkt dagegen! Amaya zumindest bezweifelte es stark und war nur darauf gespannt, was ihr Questpartner für eine Idee hatte. Oder ob er die direkte Konfrontation suchte und das ganze "schnell" und "simpel" hinter sich bringen wollte, falls ihnen das dann möglich war.


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
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Ob er Lippenlesen konnte? Lian schmunzelte, schüttelte allerdings gleichzeitig bedauernd den Kopf. „Nein, allerdings ist das eine Fertigkeit, die ich mir definitiv aneignen sollte.“ Der Falls war im Alltag jemand, der aus dem direkten Kontakt mit anderen Menschen seine Informationen zog, der Gespräche selbst führte und anleitete, anstatt aus der Ferne zuzuhören. Allerdings hatte er in den vergangenen Monaten bereits mehrere Situationen gehabt, in denen er die eigene Anwesenheit verstecken und gleichzeitig Informationen hatte sammeln müssen. Lippenlesen klang da eigentlich nach einer ziemlich guten Sache und Lian, der sich selbst durchaus als pfiffigen Dieb betitelte, war sich sicher, dass er sich auch diese Fertigkeit aneignen könnte. Irgendwann, zu einem späteren Zeitpunkt. Sein Blick huschte zu Amaya und er musste sich auf die Zunge beißen, um einen dämlichen Spruch ala 'Vielleicht kannst du mir beizeiten ja beim Üben helfen' im letzten Moment doch davor zu bewahren, ausgesprochen zu werden. Höchstens das Funkeln in den hellgrünen Augen offenbarte, dass ihn irgendetwas amüsierte. Ob Amaya die Zweideutigkeit der Aussage überhaupt verstanden hätte? Er schüttelte den Kopf, um den Scherz beiseitezuschieben und sich wieder ganz professionell auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: Die Verfolgung von Goron.

Noch immer mit einem gebührenden Sicherheitsabstand folgten die Magier dem Dreiergespann, das sich vom Marktplatz entfernte und in Richtung Wohngebiete aufbrach. Lian kannte den Weg ziemlich gut, denn interessanterweise war es die Straße, die auch zum Wohnort seiner eigenen Familie führte – die Randbezirke von Aloe. Ein Ort, an dem die Menschen lebten, die ohnehin schon zu wenig Jewels zum Leben hatten. Was wollte Goron mit seinen beiden Schlägern dort? Der Falls war sich sicher, dass es lukrativere Ziele in Aloe gab. Hm. „Kämpfen? Holst du dann deine furchteinflößenden Kekse hervor?“, fragte der Falls nach, die düsteren Gedanken von zuvor abschüttelnd. Noch hatten sie nicht die Sicherheit, dass der Pfandhausbesitzer krumme Dinger drehte und auch nicht, dass er irgendjemanden aus den Randbezirken bedrohen wollte. Er kratzte sich nachdenklich an der Wange und hob die Schultern unschlüssig an. „Keine Ahnung. Ich bin kein besonders guter Kämpfer und diese beiden Schläger sehen so aus, als könnten sie mich zwischen ihrem Bizeps zu Staub zerdrücken.“ Lian warf der Rothaarigen einen kurzen Blick zu und schmunzelte. Der Falls war eher schmal gebaut und man sah ihm an, dass die Ausprägung seiner Muskeln nicht unbedingt in seinem Fokus lag. Klar, ein bisschen breitere Schultern hatte er durch das Bogenschießen durchaus bekommen, insgesamt war er aber mehr zierlich als muskulös. Wenn man es nett ausdrücken wollte, konnte man vielleicht noch das Wort drahtig mit ihm in Verbindung bringen. „Bevor wir hier schon irgendwelche Kampfpläne aufstellen, lass uns erstmal beobachten, was genau sie überhaupt vorhaben. Vielleicht wollen sie ja auch nur ein zukünftiges Ziel auskundschaften.“ Lian war bewusst, dass er sich um eine richtige Antwort auf Amayas Frage drückte, was wohl daran lag, dass er wirklich ungern irgendwo eingreifen wollte. Einerseits war ihm bewusst, dass sie – sollte Goron wirklich jemanden bedrohen – vermutlich genau diese Aufgabe als Magier hatten. Andererseits sprach das gegen so ziemlich jedes Persönlichkeitsmerkmal, das Lian besaß. Er war niemand, der sich als Held aufspielte, er fühlte sich auch nicht danach. Und am liebsten hielt er sich aus den Angelegenheiten anderer Leute heraus. Mal ganz davon ab, dass er mit seinem Kater nicht unbedingt im Zustand war, andere retten zu können…

Nach einer Weile des Gehens bog Goron in eine ziemlich abgelegene Seitenstraße ab, interessanterweise blieben seine beiden Schläger auf der Hauptstraße und positionierten sich unauffällig an verschiedenen Stellen. Okay, was auch immer Goron vorhatte, hier schien der Platz zu sein, wo es stattfinden sollte. Damit sie nicht auffielen, deutete Lian seiner Kollegin an, mit ihm zusammen im Schatten eines nahegelegenen Gebäudes unterzutauchen und schweigend zu beobachten, was passieren würde. Es dauerte ein paar Minuten, bis eine junge, dunkelhaarige Frau die Straße entlangschritt. Sie war ziemlich hübsch, doch vielmehr als das fiel Lian die abgetragene Kleidung auf, die die Dame trug… sie sah nicht danach aus, als würde sie viel Geld besitzen. Nur eine Sache stach ziemlich hervor: Eine Kette um ihren Hals, an dem ein goldenes Medaillon hing. Es erinnerte den 19-Jährigen interessanterweise an das Medaillon, das er von Yuuki gestohlen hatte, weshalb er vermutete, dass im Inneren Fotos zu finden sein würden. Vielleicht ein Erbstück? Die Puzzleteile setzten sich zusammen und der Falls ahnte bereits, worauf das hier hinauslaufen würde, insbesondere, als die junge Frau tatsächlich in die Seitengasse einbog, in der zuvor Goron bereits verschwunden war. Als sich die beiden Schläger des Pfandhausbesitzers ebenso in Bewegung setzten, um direkt hinter der Frau in der Seitengasse abzutauchen, war er sich ziemlich sicher, was das für eine Aktion war. Wenn man jemanden einschüchtern wollte, war das hier so ziemlich die simpelste Art und Weise, genau das zu erreichen. „Lass uns näher herangehen“, ließ er Amaya wissen und beide Magier bewegten sich nun ihrerseits auf die Seitengasse zu. Dort angekommen, warfen sie einen vorsichtigen Blick auf den Pfad. Tatsächlich war die junge Frau von Goron abgefangen worden und auch wenn der Falls nicht mitbekommen hatte, was genau zu ihr gesagt worden war, so war der Schrecken doch ganz klar an ihrer Körperhaltung erkennbar. Als sie sich umdrehen und weglaufen wollte, bauten sich bereits Gorons Schläger vor ihr auf und sie fiel unsanft auf ihren Hosenboden, während ihre vor Schreck geweiteten Augen zwischen Goron und den Schlägern hin und herwechselte. Interessant fand Lian auch, dass die junge Frau dabei entschlossen das goldene Medaillon mit der Rechten umklammerte, so als wolle sie es vor einem Diebstahl retten. Lians Kopf ratterte, ganz gleich, dass ihm das neue Kopfschmerzen bescherte. Was sollten sie tun? Und noch ehe er sich einen ordentlichen Plan hatte zurechtlegen können, trat einer der Schläger einen ordentlichen Schritt auf die Frau zu, die auch noch anfing, stumm zu weinen.

„Ach, Fuck“, fluchte der 19-Jährige. Er konnte keine großartigen Zauber einsetzen, sodass ihm gerade nicht mehr blieb als auf seine schauspielerischen Fähigkeiten zu vertrauen. Schauspielerische Fähigkeiten… und auf Amaya. Er schnalzte mit der Zunge und die hellgrünen Augen sahen herausfordernd zu der Kollegin. „Ich setze jetzt auf dich und deine zerstörerischen Kekse“, ließ er sie wissen, bevor er mitten in den Gang trat und die Stimme erhob. „Ey!“, rief er, sodass sich nicht nur die Gesichter von Goron und seinen Schlägern, sondern auch die ängstliche Dame sich zu ihm umwandte. Lian hob das Gesicht etwas an und schnaubte. Immerhin kann ich meine große Klappe heute mal bewusst einsetzen, dachte er sich, bevor er die Arme ausbreitete und laut fortfuhr. „Da wurden wir beauftragt, Beweise zu sammeln, dass der Pfandhausbesitzer Goron seine Kundinnen und Kunden bedroht, um an ihre Schmuckstücke zu kommen und wo finden wir ihn? In einer Seitengasse, zusammen mit zwei dämlich dreinblickenden Schlägern und einer verängstigten Frau, die sich an ihren Schmuck klammert“, stellte Lian fest, bevor sich seine Augen verengten. „Ich denke, den Beweis haben wir hiermit gefunden. Aber was für ein Abschaum schickt zwei Muskelpakete vor um in Überzahl eine einzelne Frau in irgendeiner Seitengasse zu bedrohen?“ Erst jetzt schien der Groschen bei Goron zu fallen und er erkannte, wen er da vor sich stehen hatte. Der Falls machte ihm keinen Vorwurf, denn einen besonderen Wiedererkennungswert hatte er inmitten von Aloe Town nicht. „Du… du warst heute zusammen mit dem Mädchen in meinem Laden.“ Doch von der Freundlichkeit, die er heute Mittag gezeigt hatte, war nichts mehr vorhanden. Nein, ganz im Gegenteil: Direkt auf diese Erkenntnis hin verdüsterte sich das Gesicht des Pfandhausbesitzers, dem es gar nicht gefiel, ausspioniert worden zu sein, noch weniger allerdings, dass man ihn auf frischer Tat ertappt hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass Lian während seines fulminanten Auftritts ganz vergessen hatte, zu erwähnen, dass sie Magier waren, wodurch Goron sich sicher genug fühlte, seine beiden Grobiane auf Lian und Amaya zu hetzen. “Ihr hättet euch nicht in Angelegenheiten einmischen sollen, die euch nichts angehen“, prophezeite er und deutete seinen beiden Schlägern mit einem Fingerzeig an, dass sie sich um die Magier kümmern sollten. Na? Jetzt hatte Amaya die Gelegenheit, zu zeigen, was sie so mittels Magie anstellen konnte! Hoffentlich… Okay, zugegeben, der Falls hatte mit diesem Auftritt gepokert und alles daraufgesetzt, dass die Rothaarige irgendwelche Zauberstücke aufführen würde. Ob er sich verpokert hatte?

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDi 16 Nov 2021 - 7:31


Lian konnte also kein Lippenlesen, aber wollte es sich aneignen. Anscheinend hatte der junge Mann vor noch öfter Leute zu verfolgen und zu belauschen. Interessant. Amaya blickte ihn und und bekam so mit, wie Lian zu ihr blickte und ein Funkeln in seinen Augen hatte. Amaya hatte irgendwie das Gefühl der Junge hatte da gerade Dinge zurückgehalten, die er gerne gesagt hätte. Ähnlich wie sie es zuvor auch schon gehabt hatte. Amaya wusste nicht was ihm auf der Zunge lag und daher war ihr nicht bewusst, wie ihre nächste Aussage zu beiden Gedanken des jungen Mannes passte. „Ich habe dich gerne auf Ideen gebracht~“ meinte Amaya wohlwollend, als wenn sie ihm gerade eine große Hilfe gewesen war. Vielleicht war sie das ja wirklich gewesen? Schließlich wusste Amaya nicht, was der Junge mit dieser Fähigkeit so anstellen wollte und wie nützlich es letztendlich für ihn sein könnte.
Sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrierend folgten sie weiter Goron und seiner Begleitung. Es ging Richtung Wohngebiete, wo es wahrscheinlich spannender werden würde. Hier gab es deutlich bessere Möglichkeiten und Ziele für das, was Goron vorhatte, falls die Anschuldigungen stimmten. Lian lies sich einen weiteren Kommentar zu ihren Keksen nicht nehmen. Gespielt rollte Amaya mit den Augen und atmete schwer aus. „Vielleicht bevorzugen sie eine kurze Beichtstunde bei einer Tasse Tee?“ meinte Amaya und grinste dann. „Möchtest du sie einladen?“ fügte sie hinzu und gab ihm einen sehr leichten, verbalen Hieb zurück. Amaya stellte sich vor, wie Lian zwischen dem Bizeps eines der Schläger steckte, während eine Hand und ein Paar Füße hervorguckten. Er warf ihr schmunzelnd einen kurzen Blick zu und die Magierin warf einen zweifelnden Blick zurück. Sie glaubte dem jungen Mann nicht so recht, dass er ein schlechter Kämpfer war. Natürlich sagte der Mann eigentlich „kein besonders guter“, was nur hieß er war nicht gut, nicht das er es nicht konnte und ihm viel Spielraum lies am Ende zu sagen „Ja, so war das nicht gemeint.“. Der Illusionist lies es jedoch ein wenig zu bescheiden klingen, für ihren Geschmack. Amaya stimmte aber zu, dass sie erstmal gucken sollten was wirklich vorging, bevor sie schon irgendwelche Schlussfolgerungen zogen. „Ja, natürlich. Noch machen sie nichts. Ich war nur neugierig und falls etwas passiert haben wir wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit zum besprechen.“
Weiter ging es und irgendwie wurde es immer abgelegener und einsamer hier. Weniger Leute, düstere Seitenwege. Vielleicht nicht der beste Ort für einen gemütlichen, sorgenlosen Spaziergang zwischendurch. Goron schien sein Ziel erreicht zu haben und lies die Schläger zurück. Mit Lian zusammen blieb sie im Schatten eines nahmen Gebäudes, während die zwei Magier die Situation aufmerksam beobachteten. Eine junge Frau kam die Straße entlang und ging den gleichen Weg wie zuvor Goron. Hinter ihr folgten nicht allzu bald die zwei Schlägertypen. Hmmm. Lian wollte näher ran und Amaya folgte direkt hinter ihm. Goron hatte die Frau abgefangen und die Situation sah nicht nach einem fröhlichen Bekanntschaftsplausch aus. Die Frau war erschrocken und schien nicht glücklich mit der Situation zu sein. Auffällig deutlich hing die Frau dabei anscheinend an ihrem Medaillon, trotz der ungünstigen Situation. Amaya blickte zwischen den anwesenden hin und her und überlegte, was sie tun sollte. Lian wirkte nachdenklich. Die Frau fing an zu weinen und Goron wirkte unsympathisch und eklig.
Amaya machte sich kampfbereit und viel Zeit hätten sie wohl nicht, bis man der Frau im wohl günstigsten Fall einfach nur das Medaillon entreißen würde. Schlimmeres war jedoch nicht auszuschließen in dieser Situation. Eventuell wollten sie sehr sicher gehen, dass die Frau ihre Situation verstand. Ihr Questpartner fluchte und Amaya sah zu, wie der junge Mann sein Vertrauen in sie steckte, bevor er die Aufmerksamkeit aller restlichen Anwesenden auf sich zog. Während er sein Vertrauen in die Magierin verkündete lies er es sich nebenbei jedoch nicht nehmen erneut die Zerstörungskraft ihrer Kekse zu betonen. Der Magier trat in den Gang und Amaya gönnte sich fasziniert eine Banane, während sie seiner Schau folgte. Sie stellte sich näher zu dem Jungen und lies die Schale einfach auf den Boden fallen, nachdem sie die Banane gepellt hatte. Das könnte ja glatt in Umweltverschmutzung ausarten! Lian machte sich mit seinen ausgebreiteten Armen größer und fing an ihre Aufgabe zu offenbaren, bevor er den Pfandhausbesitzer beleidigte. Hätte sie die Hand nicht voll, hätte sie vielleicht geklatscht. Aber so schnell aß Amaya gerade nicht. Seine Rede war aber schön gewesen. Goron schien irgendwie nicht so beeindruckt von seiner Vorführung. Kunstbananeuse! Zusammen mit dem Mädchen? Hatte er sie nicht erkannt? Das kränkte sie ein wenig, machte die Rothaarige jedoch gleichzeitig ein wenig stolz auf sich selbst. Lian schien den Mann verärgert zu haben und der schickte seine Schläger in den Kampf. Während der Pfandhausbesitzer ihnen noch drohte bereitete Amaya schon ihren Angriff vor und streckte ihre Hand mit einem Ausfallschritt aus. Aufmerksamen Beobachtern könnte an dieser Stelle auffallen, dass es kein richtiger Ausfallschritt war, sondern sie lediglich die Bananenschalen und weitere Bananen in Richtung eines der Schläger kickte. Eine wirkliche Bewegung, außer von ihrer Hand, hatte sie für ihren Zauber nicht nötig. Es gab ja genug Magier die gerne eine Show aus ihren Zaubern machten. Nicht, dass Amaya das unbedingt verwerflich fand, aber anstrengend und beizeiten unpraktisch. Viel Zeit auf genau Bewegungen zu achten gab es jedoch eh nicht, weil die Magierin ein paar Kekse auf den anderen Schläger feuerte. Erst auf das rechte Bein, was anscheinend unerwartet viel Wucht aufbrachte. Erschrocken blickte der Mann hinab, strauchelte und wurde dann vom restlichen Angriff auf sein linkes Bein ziemlich unsanft umgeworfen und landete mit seinem Gesicht auf dem Boden. Der Zweite schaute verwundert seinen Partner an und schien nicht recht verarbeiten zu können, was er von der Situation halten sollte. Vorerst lief er jedoch weiter auf die zwei Magier zu. Amaya bereite sich darauf vor ihn anzugreifen, als der verunsicherte Mann über die Bananenschale lief und ins Straucheln geriet. Erst sah es so aus, als könnte er sich noch fangen, aber Amaya schoss ihm mit einem Keks den Fuß weg, was zwei Dinge zur Folge hatte. Erstens: Der Schläger fiel ebenfalls unsanft auf den Boden. Zweitens: Sein nicht gerade sehr qualitativ hochwertiger Schuh wurde ihm durch die Wucht vom Fuß gerissen und flog durch die Gasse. Ein weitere Keks flog an Goron vorbei, welcher erschrocken dastand und versuchte die Situation zu verarbeiten. Es hätte die Rothaarige vermutlich nicht gestört, falls der Keks ihn doch getroffen hätte. Vor Schreck fiel er selber auf den Hosenbogen, als er zurückweichen wollte. Amaya blickte auf den Schläger, welcher über die Bananenschale gelaufen war und meinte, ein wenig in die Richtung von Lian: „Ich hätte nicht gedacht, dass der Teil klappt.“ Danach feuerte sie einen  Angriff auf den Arm des Schlägers, als dieser sich bewegte. „Ihr solltet liegen bleiben. Ich will mich nicht körperlich mit euch anlegen und werde NICHT warten, bis ihr aufgestanden seid oder so.“ Während sie besonders die zwei Schläger im Auge behielt, meinte Amaya zu Lian gewandt: „Willst du nach der Frau und Goron gucken? Ich pass auf das die Zwei hier nicht auf dumme Ideen kommen.“ Natürlich würde es auch für Goron noch Kekse geben, falls dieser noch abhauen wollte. Jetzt hieß es wohl sich um die Frau zu kümmern und dann... die Truppe einer Wache vorführen oder so? Amaya wusste es nicht so recht, jetzt war wieder Lians Zeit zu scheinen! Der kannte sich damit bestimmt super aus!


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Zuletzt von Amaya am Do 25 Nov 2021 - 9:06 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptySo 21 Nov 2021 - 13:07

Eine… Banane?! Amaya aß ernsthaft eine Banane, während Lian dem Endgegner der Quest gegenübertrat? Der Braunhaarige war vollkommen auf Goron und seine Schläger fokussiert, wodurch er erst durch die Bananenschale, die seine Kollegin in den Gang trat, auf deren Nahrungsaufnahme aufmerksam gemacht wurde. Und so recht glauben, was er da sah, konnte der 19-Jährige nicht, was man ihm auch direkt ansehen konnte. Ein Glück, dass er Amaya erst angesehen hatte, nachdem er seine Sätze an den Pfandhausbesitzer beendet hatte, andernfalls hätte sein perplexer Gesichtsausdruck den gesamten Auftritt sicherlich ruiniert. Was genau hatte die Rothaarige vor? Lian wandte sich um, denn die Schritte beider Schläger kamen näher und wurde dadurch Zeuge davon, wie tatsächlich einige Kekse auf einen der Angreifer gefeuert wurden und dieser schlussendlich ächzend zu Boden ging. Die Dinger schienen echt schmerzhaft zu sein? Wirklich amüsant wurde es jedoch erst mit dem zweiten Schläger, der – als wären sie in einer schlechten Komödie – wirklich auf eine der Bananenschalen trat und sichtlich ins Straucheln geriet. Auch hier nutzte Amaya den Moment, der sich ihr bot und schoss den ohnehin aus dem Gleichgewicht geratenen Mann mit einem ihrer Kekse ab. Ergebnis: Auch er fiel unsanft und mit dem Gesicht voran zu Boden. So schnell… konnte es also gehen. Der Falls hätte nie gedacht, dass Nahrungsmittel so effizient einen Kampf entscheiden konnten. Sollte er zukünftig einfach selbst mit Essen um sich schmeißen? Zugegeben: Die Schläger schienen auch nicht sonderlich intelligent zu sein, aber das war eine Sache, die Lian nur am Rande gedanklich feststellte. Goron war mindestens genauso geschockt über den Verlauf, den diese Auseinandersetzung genommen hatte. Nur knapp an seinem Gesicht vorbei flog einer der Kekse, er fiel erschrocken auf den Hintern und starrte die Magier entsetzt an. Offensichtlich hatte der Pfandhausbesitzer jetzt verstanden, dass er es nicht mit irgendwelchen vorlauten Bälgern zu tun hatte, sondern mit Magiern, die hinter ihm her gewesen waren. Und eine Magierin alleine hatte bereits seine beiden Bodyguards zu Boden geschickt – was genau Lian konnte, hatte er noch nicht einmal gesehen. Nicht, dass es da viel zu sehen gab, aber das würde der Braunhaarige dem Gegner sicherlich nicht auf die Nase binden. Solange Goron ein bisschen Angst hatte, machte das die restliche Quest deutlich leichter.

„Wow“, ließ der junge Mann leise verlauten und wechselte dann einen kurzen Blick mit seiner Kollegin. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Teil mit der Bananenschale klappen würde? „Da sind wir schon zwei“, stimmte er ihr immer noch ein bisschen perplex zu. Ja, Lian hatte sich über die zerstörerische Kraft von Amayas Keksen lustig gemacht, aber nach allem, was er gerade gesehen hatte, nahm er sich vor, sich lieber nicht mit der Rothaarigen anzulegen. Nicht, dass sie noch auf die Idee kam, ihn ebenso mit diesen Dingern abzuschießen. Die Worte der jungen Frau brachten ihn allerdings wieder zur Vernunft und er nickte. „Ja, alles klar.“ Und mit diesen Worten wandte er sich um und trat zuerst auf die junge Frau und das Opfer von Goron zu, die wohl mindestens genauso wenig verstehen konnte, was alles geschehen war. Mit noch immer ängstlich geweiteten Augen sah sie dem Lockenkopf entgegen, der vor ihr stehen blieb und ihr dann die Hand reichte. „Da sind meine Kollegin und ich gerade im richtigen Moment gekommen.“ Er schenkte der Dame ein gewinnendes Lächeln – das gehörte bei Lian einfach dazu – und es reichte, um die junge Frau aus ihrer Starre zu befreien. Zaghaft ergriff sie die dargebotene Hand und ließ sich von dem Falls auf die Beine helfen. Nur kurz sah Lian auf das goldene Medaillon, das die Dame umklammert hielt, bevor er ihr wieder in die Augen sah und mit dem Kinn in Richtung Amaya deutete. Obwohl er es sonst nicht getan hätte: Gerade war es wohl am Einfachsten, sich einfach als Mitglieder der Wüstengilde zu outen, wenn man das Vertrauen dieser Frau gewinnen wollte. Wenn nicht das das Eis brach, was sonst? „Wir sind Magier von Crimson Sphynx“, erklärte er ihr also kurz angebunden und ergänzte danach: „Keine Sorge, wir haben kein Interesse an dem Medaillon, sondern höchstens an Eurer Aussage gegen Goron. Geht schon einmal zu meiner Kollegin, ich hole den Pfandhausbesitzer.“ Langsam nickte die junge Frau und löste sogar den Klammergriff um ihr Schmuckstück, bevor sie sich zu Amaya bewegte. Lian sah der Dame kurz hinterher, bevor er auch die letzten Meter zu Goron überbrückte und schließlich vor ihm in die Hocke ging. Der Herr schien zuerst etwas sagen zu wollen, doch der Blick von Lian brachte ihn zum Schweigen. „Ernsthaft, der Auftritt von Euch und Euren Schlägern war schon erbärmlich genug. Erspart es uns also beiden, das noch in die Länge zu ziehen. Ihr habt gespielt und verloren, jetzt lasst es uns einigermaßen würdevoll zu Ende bringen.“ Nicht, dass man behaupten konnte, dass der Pfandhausbesitzer noch besonders viel Würde besaß, nachdem er und seine Schläger von einer Bananenschale und ein paar Keksen ausgeschaltet worden war. Ohne weitere Gegenwehr ließ sich der Pfandhausbesitzer auf die Beine helfen und ließ sich von Lian aus der Gasse führen.

Amaya und er brachten Goron, seine Schläger und auch die junge Frau zu einer nahegelegenen Wache, damit diese sich um den Rest kümmern konnten. Gleichzeitig ließen sie es sich nicht nehmen, sich von dem Pfandhausbesitzer einen Schlüssel für sein Pfandhaus geben zu lassen, sowie eine Beschreibung, wo sie die Uhr von Saobi finden konnten. Immerhin war das die primäre Aufgabe von ihnen gewesen: Dem Auftraggeber sein Familienerbstück zurückholen. Das war es auch, was sie jetzt vorhatten, weshalb Amaya und Lian zusammen den Rückweg zum Pfandhaus antraten. Der Falls schloss die Tür auf, doch anstatt einzutreten, warf er seiner Kollegin ein schiefes Grinsen zu. „Oh, ich geh da nicht noch einmal rein. Diese verdammten Standuhren warten doch nur darauf, zu Ende zu bringen, was sie vorhin nicht geschafft haben. Diese Genugtuung werde ich ihnen nicht geben.“ Er grinste, trat dann einen Schritt zurück und gab Amaya damit den Weg frei. Sobald sie die Uhr geholt hatte, konnten sie zu Saobi gehen, ihm seine Uhr geben… und den Auftrag damit beenden. Am Ende hatte das doch alles ganz gut funktioniert, oder? Und das dafür, dass Lian mit einem Kater aufgekreuzt war… ein bisschen stolz war der 19-Jährige schon auf sich. Er ignorierte bei diesem Gedanken gekonnt, dass der wirkliche Hauptteil der Arbeit nicht von ihm, sondern von seiner rothaarigen Kollegin erledigt worden war. Naja, egal – so genau fragte da eh niemand nach.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyDo 25 Nov 2021 - 8:29


Eine Banane! Eine Erdbeere wäre vermutlich deutlich weniger effektiv gewesen. Nicht das eine Banane gut war, sie hatte ja selbst nicht dran geglaubt. Aber anscheinend waren sie in einer schlechten Komödie. Und die Kekse hatten sicherlich auch sehr viel nachgeholfen. In der Komödie reichte sonst die Banane alleine schon aus. Lian war in seine Rolle vertieft, der er übrigens ganz löblich spielte, und sammelte Aufmerksamkeit. Lian wirkte sehr perplex, wovon Amaya leider deutlich weniger mitbekam, als ihr lieb gewesen war. Sie musste sich auf die Schläger konzentrieren, hatte sie doch keine Lust von diesen geschlagen zu werden. Ihr Angriff auf die Schläger funktionierte ganz wunderbar und die Situation ließ sich recht gut lösen. Lian beleidigte gedanklich noch ein wenig die Schläger, nachdem er sein Weltbild von Essen angezweifelt hatte. Vermutlich sollte der junge Mann lieber auf den guten alten Stahl oder sowas wie Holz zurückgreifen, wenn er mit Sachen um sich werfen und Leute verletzten wollte. Selbst, wenn man die Lebensmittel nicht unterschätzen sollte.
Auch Lian hatte, vollkommen unverständlicherweise, nicht damit gerechnet, dass der Teil mit der Bananenschale klappen würde. Nickend antwortete er auf ihren Vorschlag und kümmerte sich um die Frau und Goron. Amaya beobachtete, wie die Frau ängstlich und verwirrt auf dem Boden saß und sich langsam von Lian beruhigen ließ. Was der junge Mann wirklich gut hinbekam und wofür die Magierin ihm einiges an Respekt zugestand. Amaya lächelte der Frau freundlich zu und meinte: „Hallo. Keine Sorge, wir kümmern uns um die Situation. Bitte kommen sie noch kurz mit, damit wir die Drei ordentlich den Wachen übergeben können. Hat ihnen Goron schon vorher bedroht und ihnen andere Dinge genommen?“ Nebenbei behielt Amaya die anderen zwei im Blick. Die Frau schien sich langsam zu fassen, beschränkte sich bisher aber auf eine Kommunikation mit Nicken und Kopfschütteln, womit sie bestätigte mitzukommen und verneinte, der Mann hatte ihr bisher noch nichts anderes gestohlen. Amaya wandte sich an die zwei Schläger, als Lian mit Goron weiter war, und meinte: „Ihr dürft jetzt langsam aufstehen und dann gehen wir zusammen zu einer Wache, die sich dann um euch kümmern darf.“ Einer der Typen schien kurz zu überlegen, verwarf den Gedanken sich zu widersetzen aber schnell wieder. Zusammen suchten sie eine Wache und übergaben ihr die drei Gauner. Sie erklärten der Wache kurz, was sie wissen musste und die Wache bedankte sich, bevor sie sich mit ein paar Kollegen um die Gauner und die Frau kümmerten.
Lian und Amaya machten sich danach auf dem Weg zurück zum Pfandhaus, immerhin war ihr Auftrag noch nicht zuende. Amaya trug derweil ihre Haare wieder normal, lies ihr Oberteil aber umgebunden. Lian hatte sich noch den Schlüssel vom Pfandhaus organisiert und konnte ihnen damit die Tür aufschließen. Anstelle jedoch in das Gebäude zu gehen, warf er ihr nur ein schiefes Grinsen zu und erklärte, dass er draußen warten würde. Huh? Erst war Amaya verwirrt, doch dann erwähnte Lian die Standuhren und Amaya verstand. Amüsiert musste Amaya kichern und grinste dann zurück. „Nein, diese Genugtuung wollen wir ihnen natürlich nicht geben. Ich hole schnell die Uhr und dann können wir sie dem warteten Auftraggeber zurückgeben.“ meinte Amaya und begab sich in den Laden. Die Magierin fragte sich, wieviel von den ganzen Sachen hier wohl auf kriminelle Art und Weise erbeutet wurden und wieviel davon wirklich aus normalen Geschäften hier gelandet ist. Die Rothaarige ging zum Hinterraum und guckte im Lager nach der Uhr. Es gab sogar praktisch eine Liste mit den Namen der Leute und wo das Objekt war, damit man sich zurecht fand und alles gut zugeordnet war. Wie praktisch! Aber vermutlich auch notwendig, wenn Amaya sich anguckte wieviele Sachen sich hier in dem Laden angesammelt hatten. Ob es auffallen würde, wenn sie jetzt etwas mitgehen lassen würde? Die Magierin nahm das Erbstück von Saobi und ging zurück zu Lian, welcher noch draußen wartete. Mit einem Lächeln zeigte sie ihm das Schmuckstück. Zusammen machten sie sich mit der Uhr auf den Weg zurück zu Saobi, der so glücklich über die Rückkehr seiner Uhr war, dass ihm die Tränen kamen. Er bedankte sich ohne Ende und Amaya verabschiedete sich einfach von ihm und ging mit Lian weg, womit der Mann sich in Ruhe über die Uhr freuen konnte und sie nicht weiter endlos voll laberte.
Dann waren sie damit mit der Quest durch! Alles hatte gut funktioniert und so genau fragte da eh niemand nach. „Damit sollte die Quest durch sein!“ fasste Amaya es in Worte. Sie blickte Lian an und meinte: „Hätte schlimmer sein können.“ Sie grinste amüsiert. Dann sprach sie weiter: „Lief doch relativ gut, wenn man die Situation betrachtet. Vielleicht trifft man sich demnächst wieder. Dann können wir mehr quatschen und ich kann sehen, ob du in einem anderen Zustand als diesmal bist. Die Chance wollen wir dir und der Gilde doch geben! Vorallem, falls du ein wenig Honig um die Nase haben willst, hast du dich bei weitem nicht so schlimm angestellt wie so einige andere die ich schon erleben durfte...“ Sie lächelte freundlich, als sie ihm großzügig die weitere Chance bot. Dann rollte vielsagend und enttäuscht mit den Augen, als sie ihren letzten Satz sprach und von Leuten, die sich schlimmer anstellten, redete. Sie war gespannt, ob Lian das Sprichwort kannte? Sie war gespannt, was Lian von der Quest und ihren Worten hielt. Ob es ihm wohl besser geht? „Geht es dir eigentlich schon etwas besser? Möchtest du noch etwas Suppe oder Wasser für den Heimweg... oder wohin es dich jetzt verschlägt?“ Mussten sie eigentlich noch irgendwie der Gilde berichten? Diese Frage fiel ihr dabei ein und sie blickte den jungen Mann fragend an. „Ähm... Müssen wir eigentlich noch zurück zur Gilde und Bescheid sagen, dass die Quest fertig ist oder sowas?“ wollte Amaya also wissen. Uff, peinlich. Beschämt lächelte sie ihn an. Falls sie noch zurück zur Gilde mussten oder irgendwo Bescheid sagen sollten, würde sich ihr gemeinsamer Weg eventuell noch ein kurzes Stück länger fortsetzen. Natürlich könnte man dann natürlich überlegen, sich noch zu unterhalten, falls es dem jungen Magier besser ging. Sie wusste nicht wie es um Lian stand, was das anging, Amaya würde dort aber passen und lieber ein nächstes Treffen nutzen. Der Braunhaarige sollte sich sowieso lieber in Ruhe ausruhen und vollständig erholen! Amaya überlegte. Sie könnte ihm noch den Gutschein von vorhin anbieten oder einfach zustecken, falls er es nicht bemerkte. Auch wenn das deutlich schwerer als anbieten war, weil der Lian doch recht geschickt und bestimmt sehr aufmerksam war, was das anging. Oder? Aber davon wusste Amaya ja bisher nichts. Außerdem warum sollte sie das tun und dem Magier den Gutschein nicht einfach anbieten? Vielleicht würde er ablehnen, aber wenn er nicht wollte, dann wollte er nicht. Dafür wäre es wahrscheinlich, aus ihrer Sicht, lustiger. Hmmm... Vielleicht wollte sich der liebe, junge Mann den Zettel auch selbst nehmen?! Aber warum sollte der Braunhaarige so etwas tun? Schließlich ging es lediglich um Essen und Trinken, welches ziemlich sicher auch alkoholische Getränke mit einschloss. Hatte sie ihm erzählt, dass es obendrein ihr Restaurant war, für welches der Gutschein war? Dann wäre die Adresse darauf eventuell auch eine Möglichkeit sie zufällig wiederzutreffen. Aber dafür müsste sie sich überhaupt erst einmal gut angestellt haben und dem Braunhaarigen irgendwie sympathisch gewesen sein oder seine Neugierde geweckt haben. Wobei der junge Mann schon recht neugierig gewirkt hatte, als sie geredet hatten. Ob er wirklich neugierig gewesen war oder nur höflich?


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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
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Lian lehnte neben dem Eingang zum Pfandhaus und verschränkte die Arme vor der Brust, während er darauf wartete, dass Amaya mit der Uhr des Auftraggebers zurückkam. Die kleine Auszeit tat ihm ganz gut – unbeobachtet und für sich alleine. Er hatte sich den gesamten Tag über keine Zeit nehmen können, um sich auszuruhen und auch, wenn sein Kater mittlerweile einigermaßen verschwunden war, nagten die Ereignisse der letzten Stunden doch an seinen Kräften. Der Falls war froh, wenn er sich gleich zurück in seine Wohnung begeben und aufs Bett schmeißen konnte. Soziale Interaktionen hatte er für den heutigen Tag wirklich genügend gehabt, wenngleich er zumindest über die Bekanntschaft zu Amaya gar nicht so unglücklich war. Die Rothaarige war ein bisschen merkwürdig, aber nicht zuletzt dadurch auch ziemlich amüsant. Und hey, sie hatte ihm Suppe angeboten, um etwas gegen seinen Kater zu unternehmen! Sympathisch also auch noch. Nicht zuletzt hatte die junge Frau von einer ziemlich verworrenen, aber auch interessanten Vergangenheit erzählt, über die es sicherlich noch einiges herauszufinden gab. Zusammen mit ihrer faszinierenden Magie, von der Lian heute vermutlich nur einen Bruchteil zu sehen bekommen hatte. Ja, Amaya hatte sich als ziemlich erinnerungswürdige Partnerin herausgestellt. Ob ihre Einladung zu ihrem Restaurant immer noch stand? Je mehr der Falls darüber nachdachte, desto mehr kam er zu dem Schluss, dass er solch einer Einladung wirklich nachkommen würde. Ein Schmunzeln zeigte sich auf seinen Lippen, während er genauer darüber nachdachte. Einige Minuten später tauchte die andere Magierin wieder auf und sie konnten gemeinsam zu Saobi gehen. Die Übergabe gestaltete sich überraschend tränenreich – klar, es handelte sich um ein Erbstück, aber dass der Auftraggeber so emotional werden würde, damit hatte der Bogenschütze nicht gerechnet. Und ehrlich gesagt konnte er damit auch nicht sonderlich gut umgehen. Entsprechend froh war Lian, als er und Amaya den Rückzug antreten und Saobi alleinlassen konnten.

Die Quest war erledigt. Sie waren fertig. Was ein wunderbares Gefühl!

Amaya und der Falls schritten gemeinsam die Hauptstraße von Aloe entlang und kamen schließlich an einer Kreuzung zum Halten. Als die helle Stimme der jungen Frau ertönte, drehte sich Lian auf dem Absatz herum und sah direkt in die grauen Augen von Amaya. Sie hatte sich noch nicht die Zeit genommen, ihre roten Kontaktlinsen wieder einzusetzen, wie dem 19-Jährigen dabei auffiel. Hm. Wenn es nach ihm ginge, brauchte sie die roten Kontaktlinsen nicht, aber das war ein Urteil, das der junge Mann lieber für sich behielt und nur gedanklich notierte. Ihre Worte brachten ihn tatsächlich zum Lachen. „Wer will bitte nicht Honig um die Nase haben?“, fragte er sichtlich amüsiert nach und fragte sich, ob Amaya das Sprichwort extra falsch ausgedrückt hatte. Andererseits passte die falsche Verwendung auffallend gut zum bisherigen Bild, das die Rothaarige ihm geboten hatte, sodass er davon ausging, dass sie vermutlich wirklich kein Ass in der Verwendung von Sprichwörtern war. Vielleicht verwendete man das in diesem fremden Königreich, aus dem Amaya stammte, ja auch anders? Schlussendlich holte er mit dem rechten Arm jedoch zu einer weiten Geste aus und verbeugte sich dann spielerisch vor seiner Kollegin – allein das zeigte, dass es dem Falls mittlerweile deutlich besser ging als zu Beginn ihres Auftrages. Er hatte sich bei Weitem nicht so schlimm angestellt als so manch anderer, den Amaya kannte? „Was ein Kompliment, das nehme ich doch gerne an“, kommentierte er, verharrte noch kurz in der Verbeugung und richtete sich danach wieder auf. Das Grinsen auf seinen Lippen sprach eindeutig davon, was er von der Situation hielt. „Mir geht’s schon deutlich besser. Also keine Suppe oder Wasser notwendig. Und was den Bericht für die Gilde angeht…“ Er sah die Straße entlang – den Weg, den er gleich einschlagen müsste. „Ich wohne im Gildenpalast. Den Bericht kann ich auch abgeben, du brauchst dir keine Umstände machen.“ Er wollte noch etwas sagen, merkte dann allerdings, dass Amaya – während er vermeintlich in eine andere Richtung geguckt hatte – nähergetreten war und ihm unauffällig etwas zugesteckt hatte. Zur Ehrenrettung der jungen Frau: Vermutlich hätte eine normale Person diese unauffällige Geste gar nicht bemerkt. Dummerweise handelte es sich bei Lian um einen Dieb, der selbst genügend Erfahrung damit hatte, Leuten Dinge zuzustecken oder auch heimlich zu entwenden. Er kam nicht umhin, sich an Isabelle zu erinnern – eine junge Frau, der er ebenfalls damals einen Zettel zugesteckt hatte. Ob das?... Ohne lange zu hadern, drehte sich der Braunhaarige wieder zu seiner Kollegin, die zwischenzeitlich bereits wieder auf ihren alten Platz zurückgekehrt war. So, als wäre nichts gewesen. Lian griff in seine Tasche und holte den Zettel hervor, den Amaya ihm heimlich zugesteckt hatte – doch das siegessichere Grinsen wich einen verwunderten Ausdruck, als der Falls bemerkte, was er da in der Hand hielt. „Ein Gutschein?“, fragte er nach, ohne den Blick von dem Papier anzuheben. Er suchte den Blickkontakt zu Amaya und hielt den Gutschein hoch. „Ist das eine offizielle Einladung zum Essen?“, fragte er nach und grinste schief. Natürlich war Lian bewusst, dass dieser Gutschein bestimmt in Verbindung mit dem Restaurant der Kollegin stand und deshalb nicht ganz als eine normale Einladung zum Essen gewertet werden konnte. Aber ganz ehrlich? Das klang einfach viel besser, weshalb der Falls es einfach so hatte ausdrücken müssen.

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BeitragThema: Re: Pfandhaus Goron
Pfandhaus Goron  EmptyMo 29 Nov 2021 - 5:28


Lian schien nichts dagegen gehabt zu haben, beim Auftraggeber möglichst bald wieder zu verschwinden. Er schien jedoch ziemlich froh darüber, die Quest erledigt zu haben. Sie gingen ein wenig zusammen und hielten dann an einer Kreuzung. Lian lachte und der Junge hatte wohl einen Punkt. „Da hast du natürlich recht.“ meinte Amaya gleichfalls amüsiert. Wie gemein, der junge Mann ihr dabei unterstellte kein Ass im Verwenden von Sprichwörtern zu sein! Auch wenn er damit eventuell recht haben könnte, weil Amaya sich da wirklich nicht so gut auskannte. Ihre Variante klang aber eh viel niedlicher! Falls sie irgendwas davon mitbekommen hätte. Seine Verbeugung brachte die Magierin dann aber dazu, sich nicht mehr zusammenreißen zu können und sie musste fröhlich loslachen. Freute sie, dass der Magier ihr Kompliment so gerne annahm.
Suppe oder Wasser waren nicht weiter notwendig. Dass es dem Magier schon besser ging, war doch eine schöne Nachricht! Wenn er sich jetzt noch ein wenig ausruhte, war er schnell wieder richtig fit! Dazu sagte Lian jedoch noch etwas Interessantes: Er wohnte im Gildenpalast. Amaya fragte sich, wie es wohl im Gildenpalast so war? Konnten die Zimmer der Gildenmitglieder, die dort lebten mit dem prachtvollen Eindruck des Palastes mithalten? Vielleicht sollte sie sich den Palast mal mehr angucken... Lian bot also an, den Bericht direkt auf dem Weg abzugeben. Das war natürlich sehr nett und würde ihr ein wenig Weg ersparen. Gespannt hörte sie ihm zu, während sie versuchte unauffällig den Gutschein dem jungen Mann zuzustecken. Als ob nichts wäre stellte sie sich wieder zurück und guckte ihm Engels-lieb mit freundlichem, unschuldigen Blick an. Lian drehte sich zu ihr um und machte keinen Hehl draus, dass er die Aktion anscheinend mitbekommen hatte. Ohne großes, weiteres Trara griff der Magier in seine Tasche und holte den Zettel wieder hervor. Ein siegessicheres Grinsen auf seinen Lippen. Amaya fühlte sich ein wenig ertappt und guckte Lian auch so an. Zumindest so lange, bis bei diesem das Grinsen wieder aus dem Gesicht verschwand? Amaya war verwirrt und guckte ihn schief und fragend an. Lian laß sich anscheinend den Zettel durch und fragte rhetorisch, ob es ein Gutschein war. Ja, war es übrigens!
Dann wanderte sein Blick von dem Zettel wieder weg und suchte die Rothaarige. Er hob den Zettel weiter hoch und … fragte, ob es eine offizielle Essenseinladung war. Und grinste dabei! Amaya war etwas verlegen und fühlte sich immer noch sehr ertappt, weshalb sie erst einmal nicht wusste, was sie sagen sollte. Amaya konnte sich gut vorstellen, dass sie nicht alles richtig verstand und dass der Magier es einfach so bemerkte war nicht ganz geplant. Doch die Frage war schon sehr offensichtlich extra so gestellt. Amaya fing sich wieder ein wenig und blickte erst fröhlich. Nach einem weiteren Moment wurde aus ihrer fröhlichen Mimik ebenfalls ein Grinsen und sie antwortete dem gewieften Braunhaarigen: „Ja, ein Gutschein. … und der ist eine offizielle Einladung des Restaurants für ein freies Essen bei uns!“ Amaya musste schmunzeln und beendete ihre Antwort mit den Worten: „ICH würde es auch als inoffizielle Einladung von mir persönlich und nicht im Namen des Restaurants, wie es auf dem Gutschein steht, durchgehen lassen. Ich überlasse das dir. Dann hab ich dir jetzt potenziell schon zwei Essen angeboten!“ Fröhlich lächelte sie und naja, wenn er seinen Spaß haben durfte, sie doch hoffentlich auch? Ein bisschen peinlich war ihr das ertappt werden doch und seine Frage war beantwortet.
Amaya dachte an die Gegebenheiten und Gepflogenheiten dieser Gegend und meinte sich an einen Knicks für Frauen zu erinnern. Also machte Amaya einen feinen Knicks und winkte Lian dann zum Abschied zu. „Auf Wiedersehen. Danke, dass du dich um den Bericht kümmerst und mach nichts zu anstrengendes mehr. Erhole dich lieber noch vollständig! Tschüss.“ Ein wenig winkte sie ihm noch zu, während sie ging und ihm noch ein wenig nach blickte. Dann wandte sie sich wieder zu ihrem Weg um, um nicht noch jemanden umzurennen und machte sich auf den Weg zurück nach Hause.


Szenenende


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