Ortsname: Alleestraße Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die Alleestraße von Alcea Town führt in natürlicher Atmosphäre direkt in die malerische Touristenstadt und lässt den hektischen Trubel des Alltags schnell vergessen. Schickes Kopfsteinpflaster, Bäume und Sitzgelegenheiten wirken bereits vielversprechend auf die Besucher ein und lassen auf einen schönen Aufenthalt hoffen. Auch erste Geschäfte, allen voran Souvenirshops, befinden sich hier.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt: Ort auf Anweisung geändert, 03.05.2023
Zuletzt von Delia am Mi 03 Mai 2023, 20:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23 Anzahl der Beiträge : 248 Alter : 20 Ort : Maldina
Nachdenklich legte der Ohara den Kopf schief und kramte in seinem Gedächtnis. Nein, er erinnerte sich an keine kleine, feenartige Person. Er war noch keiner Fionn über den Weg gelaufen. "W-was? Wie kommst du denn da-darauf?" Sein Schädel schoss wieder in eine aufrechte Position und seine Hände wurden abwehrend vor die Brust gehoben. Also, das war ja komplett abwegig, was Nico da vor sich hinfaselte! "Ich ha-hab ni-niemanden. Ich. Uhm. Ich. Nein. Äh. Ver-gi-giss das ..." Hektisch fuchtelte er mit den Händen herum. Nichts von dem, was er tat und sprach, trug zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Am liebsten wäre er hier und jetzt im Boden versunken. Wieso war er bloß so leicht durchschaubar? Das war eine Katastrophe! Tief atmete er ein und entließ die Luft in einem langen Seufzen wieder. "... vielleicht hast du Recht ... aber uhm, das mit dem Vorstellen ... mal schauen ..." Er wusste ja nichtmal, wie Vahid reagieren würde, wenn er Kenji wieder sah. Geschweige denn, wie er auf ein Liebesgeständnis reagieren würde. Hach, das war alles so fürchterlich kompliziert ... Eigentlich war Kenni kein großer Fan von körperlicher Arbeit, doch er musste zugeben, dass es kaum etwas besseres gab, um sich von den eigenen Gedanken und Sorgen abzulenken. All die Schlepperei und die schmerzenden Muskeln hatten ihn vollkommen vergessen lassen, was ihn belastete. Doch lange konnte er das nicht mehr durchziehen. Da machte sein Körper nicht mit. Er war nunmal ein Lauch. Immerhin schien es Nico ähnlich zu gehen. Dementsprechend war es kein Wunder, dass er dem Plan des Schwarzhaarigen sofort zustimmte. "Essen und Trinken wäre jetzt echt toll", stimmte er schnaufend zu. Aber das mussten sie sich erst noch vollständig verdienen. Kurz darauf hatte sich das Magierduo von dem Füchslein getrennt. Ob es eine gute Idee war, sie alleine gehen zu lassen? Auch, wenn Kenji sich nicht sicher war, er musste ihr vertrauen. "Deiner was?" Fragend zog er die Brauen zusammen. "Ich glaube nicht, dass ich das kann. Das habe ich noch nie gemacht. Aber das ist nicht so schlimm, wir müssen uns nicht abwechseln. Ich bin es inzwischen gewohnt, längere Strecken zu laufen." Er schenkte seinem Gegenüber ein schiefes Lächeln. "Seit ich aus der Gilde raus bin, bin ich nurnoch einmal mit dem Zug gefahren, um Mochi und Purin zu meinen Eltern zu bringen." Selbst die Strecke von Shoreshire hierher war er gelaufen. Natürlich mit vielen Zwischenstopps. "Man könnte also sagen, ich bin ein Meisterläufer." Solange sie Schritttempo beibehielten, war alles okay. Die Sonne schien gnadenlos auf die beiden Magier herab, während sie den Marsch nach Ardea antraten. Am liebsten hätte Kenji gewartet, bis die Nacht hereingebrochen war, doch dann würden sie wohl kaum die Leute antreffen, deren Hilfe sie brauchten. Da half wohl nur eins: Ablenkung. "Hey, Nico, sag mal", begann er. Kurz hielt er inne, überlegte, ob er das überhaupt fragen durfte. Aber der Peralta hatte ihm erzählt, dass Mary und er ein Fast-Pärchen waren, also sollte diese Frage auch in Ordnung sein, oder? "Hast du inzwischen eigentlich Lawnmower Woman und Crocus Mercy gelesen? Wenn du zu böse auf mich warst, um das zu tun, ist das natürlich auch okay. Oder wenn du einfach keine Zeit hattest. Oder wenn du nach den ersten paar Seiten gelangweilt warst und aufgehört hast. Aber ... ich wollte einfach mal fragen." Natürlich hegte er die Hoffnung, endlich jemanden zu haben, mit dem er über seine Lieblingswerke philosophieren konnte, doch er wollte Nico auf keinen Fall Druck machen. "Oh, äh, aber, falls ja, ich hab den neuesten Teil von Lawnmower Woman noch nicht gelesen, also keine Spoiler, falls du das schon hast, klar?!"
Ausnahmsweise einmal schwieg Nico. Die rehbraunen Augen misstrauisch zusammen gekniffen beobachtete er schlicht Kenjis Reaktion auf die kleine Anspielung. Es war ein Wunderspiel. Scheinbar hatte der Blondschopf in der Zwischenzeit Erdmagie gemeistert. Zumindest ließ die Geschwindigkeit, mit der er sich mit jeder weiteren Aussage von seiner Seite hier ein Grab schaufelte, darauf schließen. Kenji war wirklich so gar kein guter Lügner. Wäre seine Fähigkeit zu lügen ein Schiff, bestände der Rumpf aus Sieben. "Uh-huh", ließ Nico in einem absolut nicht überzeugten Tonfall hören. Noch nie war jemand weniger von etwas überzeugt gewesen. Na ja. Hoffentlich hatte Kenji eine nette Freundin gefunden. Der Gedanke, dass es sich bei der anderen Person auch um einen Mann handeln könnte, verankerte sich gar nicht erst in Nicos Hirn. Der Erziehung sei es zuzuweisen. "Eilt ja nicht. Kannst sie mir dann bei Gelegenheit mal vorstellen."
"Meiner Wisp-A!" Besagtes Gerät stellte sich als quietschgelbes M-Ped heraus. mit dem dicken Hinterteil, in dem sich sowohl Hinterrad als auch Motor des Fahrzeugs verbargen, mochte das Gefährt unwillkürliche Assoziationen zu einer besonders dicken Hummel erwecken. Auch das Brummen des Motors klang wie das Flügelschlagen eines richtigen Brummers dieser Art flauschiger Bienenbären. An sich hatte sich Nico ja vorgenommen einmal sozial zu sein. Die Strecke neben Kenji her zu laufen. Normalerweise hätte er einem Questpartner auch angeboten auf der Wisp-A mitzufahren, aber dafür war es nötig sich an ihm festzuhalten. Und er wollte Kenjis Beißer wirklich nicht in der Nähe des eigenen Halses haben. So gar nicht. Das war klassischer Vampirkram. Biss in den Hals und so. Vermutlich wegen der Dings...Halsschlagader. Nico bezweifelte, dass er einen ähnlich ästhetisch erfreulichen Anblick bieten würde wie die Dame in der Oper, die während einer Vorstellung auf der Bühne von einem Vampir dahingerafft worden war. Wie auch immer der Charakter es geschafft hatte trotz der Wunde noch mehrere Minuten lang Arien trällernd dahin zu siechen war ihm immer ein Rätsel geblieben. Da musste man wohl den eigenen Sinn für Realität mal abschalten. Zum Glück war Nico gut darin die Realität auszublenden und sich in irgendwelchen Träumereien zu verlieren. Außerdem hatte er ja auch gar keinen Helm für Kenji. Und ohne Helm fuhr man nicht. Apropos Träumereien. Die Sonne stach aus dem Himmel herab als wäre sie achtundzwanzig römische Senatoren am fünfzehnten März. Das Vorhaben sozial zu bleiben und nicht auf der Wisp-A neben Kenji her zu tuckern hatte in dem Sonne etwa zwanzig Minuten lang Bestand gehabt. Danach hatte Nico ein langes Bein über das Gefährt geschwungen und zwuckelte nun also im Schritttempo neben Kenji her. Fies? Bestimmt. Aber auch sehr schonend für die Füße. Blieb zu hoffen, dass Kenji wirklich so ein ausdauernder Läufer war wie er behauptete. Das Thema Mochi und Purin mal ganz elegant unter den Teppich kehrend stürzte sich Nico stattdessen auf das andere. "Hm. Also, die ersten paar Bände habe ich gleich gelesen. Als dann die...Sache passiert ist, sind sie irgendwo oben auf meinem Bücherregal gelandet. Hat ganz ehrlich ein paar Wochen gedauert, bis ich sie wieder anschauen konnte. Hab dann aber irgendwann mal in der Nacht die restlichen Bände von Crocus Mercy geholt und am Stück durchgelesen. Lawnmower Woman muss ich noch nachholen. Also spoiler du mich gefälligst nicht!" Der Helm, den Nico natürlich vorbildlich trug, drehte sich in Richtung Kenji. Unter der Nase blitzte kurz ein warmes Lächeln auf. "Hat mir sehr gut gefallen. Aber das Ende wirkt auf mich ziemlich...endig? Kommt da noch mehr oder war es das?"
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Kenji
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Die Augen des Ohara wurden langsam immer größer und größer. Hatte Nico da gerade 'sie' gesagt? Oh nein. "Äh. Da-das wird nicht ... uhm, geh-hen." Er schluckte kräftig. Natürlich wusste er, was er tun musste. Er musste den falschen Eindruck klar stellen. Sich selbst zuliebe. Er hatte schon viel zu oft darüber gelogen, wie er liebte. Oder wen er liebte. Mindestens genauso oft hatte er schon gehört, wie falsch und komisch es war. Er selbst hatte sich von Tag Eins an damit abgefunden, egal wie viele unschöne Kommentare er davon hatte hören müssen. Insbesondere in seiner Heimat. Natürlich kam es nicht gut, wenn der einzige überlebende Sohn einer Familie jegliche Hoffnung auf Nachwuchs mit den Füßen trat. Mit einer Hand fuhr er sich durch das kurze, falsche Haar. "Es ist keine sie ... sondern ein er. Bittehassmichnichtdeswegenichdachteduweißtdasschonlängst." Eilig wendete er den Blick ab. Er schämte sich nicht, Angst hatte er aber sehr wohl. Für den Fall, dass die Reaktion negativ ausfiel, wollte er sie nicht sehen. Es tat weh, wenn Leute ihr Gesicht verzogen, als hätte er eine ansteckende Krankheit. Aber so einer war Nico nicht, oder? Er hatte ihm schließlich sogar sein Vampir-Dasein verziehen und das war viel näher an einer Krankheit dran. Zwar hatte der ehemalige Blondschopf nicht die geringste Ahnung, was eine Wisp-A war, aber als er sie sah, machte es zumindest entfernt 'klick'. War das nicht eins dieser Fahrdinger, die man mit Mana betreiben konnte? Ziemlich teuer sah es auch aus, ein Grund mehr für ihn, lieber zu laufen. Dass der Peralta schließlich doch aufgab und sich auf den Sitz des Gefährts schwang, nahm Kenji ihm nicht im geringsten übel. Schieben war sicherlich anstrengend. "Oh ... äh ..." Kurzes, betretenes Schweigen. Wären die Rollen vertauscht, hätte Kenni vermutlich genauso reagiert. Trotzdem freute es ihn, dass sich sein Gegenüber schließlich doch wieder an den Manga getraut hatte. "Keine Sorge, ich werde dich nicht spoilern. Lass uns einfach über Crocus Mercy reden!" Alleine darüber könnte er vermutlich mehrere Tage und Nächte mit Monologen füllen. "Also bisher ist keine Fortsetzung in Sicht. Aaaaber es gibt ein Spin-Off. Du weißt doch noch Chiba, der relativ am Anfang gestorben ist? Um den geht es da. Und seinen Kindheitskumpel. Kann mir doch keiner sagen, dass zwischen denen nichts gelaufen ist, schon gar nicht nach dem Spin-Off. Ich werde dich nicht spoilern, aber der ist soooo unfassbar süüüüß. Den musst du unbedingt lesen, glaub mir!" Hier und da schmuggelte sich ein kleines Quietschen zwischen die Worte des Schwarzhaarigen. Es mochte in letzter Zeit viel negatives in seinem Leben passiert sein, doch in dieser Hinsicht war er immer noch ganz der Alte. Die Begeisterung über seine Lieblingsmanga konnte er einfach nicht zurückhalten. Die Freude und Aufregung, endlich darüber reden zu können, sprudelte einfach aus ihm heraus wie ein niemals austrocknender Springbrunnen. "Und was sagst du zu der Szene ganz am Anfang, als Fujio sich vor Chiba gestellt hat um ihn vor einem Angriff zu schützen? Ich hatte, als ich das das erste Mal gelesen habe, so Angst, dass er stirbt. Gottseidank ist er das nicht, sonst hätte ich sowas von geweint, aber ich hätte mir echt gewünscht, dass er ein glücklicheres Ende bekommt." Er blubberte und quatschte so konzentriert vor sich hin, dass er gar nicht wirklich mitbekam, dass sie fast schon an ihrem Ziel angekommen waren! Die Zeit verging wirklich wie im Flug, wenn man über etwas sprach, für das man brannte.
"Nicht?" Aber warum denn nicht? Einen Moment lang blinzelte und atmete Nico einfach nur? Schämte sich Kenji etwa für seine Freundin? Das sollte aber nicht sein. Er selbst konnte sich nicht einmal im Ansatz vorstellen, sich jemals für Mary schämen zu müssen. Oder wollte Kenji einfach nur nicht, dass Nico seine Freundin kennen lernte. Also, das war jetzt aber echt gemein. Wo er Kenji das alles doch so frei erzählt hatte und dann wollte der das nicht erwidern? Das war echt ziemlich fies. Oder lebte sie einfach viel zu weit weg? Wobei sie als Magier ja schon ganz schön rumkamen. Okay, Nico jetzt nicht grade, zugegeben. Das einzige Mal, wo ihn ein Auftrag aus Südfiore rausgetrieben hatte, war gegen die Kreuzzügler mit Käse gewesen. Und da hatte man ihm gleich mal den Arm ausgekugelt. Eine Wiederholung dessen brauchte er jetzt nicht grade. Da blieb er lieber im bäuerlich angehauchten Südfiore und kümmerte sich um die hier anfallenden Probleme magischer Verstopfungen. Wo war er gewesen? Ach ja, richtig. Kenji war ganz schön gemein, wie er hier... "Es ist keine sie ... sondern ein er. Bittehassmichnichtdeswegenichdachteduweißtdasschonlängst." "Oh. Ist das alles? Dachte schon, du willst mir deinen Partner einfach nur nicht vorstellen. Huh, ne, warum sollte ich dich deswegen hassen? Liebe ist Liebe. Ist mir ziemlich egal, welches Geschlecht dein Partner hat. Hauptsache ihr seid glücklich miteinander. Das ist das Einzige, das für mich da zählt. Uh, wie heißt er denn? Glaube zwar nicht, dass ich ihn kenne, aber das kann ja vielleicht auch so noch werden. Fiore ist bekanntlich ein Dorf." Schulterzucken vonseiten Nico. Ganz offensichtlich war das Problem damit für ihn gegessen. Das Leben war kurz und so. Sollte jeder die Zeit genießen wie und mit wem er oder sie wollte. "Glaube der Tod von Chiba wäre weniger schlimm gewesen, wenn Fujio sich nicht derart Mühe gegeben hätte ihn zu schützen. Ich meine, der stellt sich heldenhaft in Angriffe und sowas. Und das alles nur, damit er dann doch stirbt? Das tat schon ein bisschen weh, werd' nich' lügen. Hat mir tatsächlich eine Idee für eine Tragödie gegeben, an der ich mal eine Woche gearbeitet habe, bevor ich's dann doch wieder verworfen hab. Aber ich meine. So ein Tod tut halt echt nochmal extra weh, wenn der Beschützercharakter alles gibt und dann trotzdem versagt. Aber hey, wenn's jetzt den Spinoff gibt, muss ich den auch mal lesen. Uh, auch wenn ich da echt nix romantisches bemerkt habe. Dachte, die sind einfach nur gute Freunde. Wobei ich auch echt nicht gut bin, was sowas angeht. Ich meine...egal. Ich bemerk' sowas einfach nicht. Bin mehr so Liebessonette und sowas gewöhnt, weil das in den Epen immer vorkommt. Wie zwischen Clospatro und Ellicha. Die beiden haben sich auch geliebt. Kann mir niemand erzählen, dass Ellicha eine komplette, feindliche Stadt auseinander nimmt, nur weil ein guter Freund gestorben ist. Ich meine, es sterben eh fast alle in der Geschichte, also gleicht es das irgendwie wieder aus. Wo war ich? Ach ja. Spinoff? Einfach in eine Buchhandlung gehen? Oder hast du da eine Adresse in Maldina für?" In der Zwischenzeit zog auch das Ortseingangsschild von Ardea an den beiden vorbei. Die kleine Reise war wirklich wie im Flug vergangen, auch wenn sie natürlich nicht wirklich geflogen waren. Leider. "Oh, schon da. Den Bürgermeister hier kenne ich zwar nicht, aber das wird schon werden. Entschuldigung, der Herr. Wo finden wir den Bürgermeister?" Augenscheinlich fand man die Bürgermeisterin in dem Haus mit der goldenen Trompete über dem Eingang. Heute hatte Nico aber auch wirklich kein Glück beim Geschlechterraten.
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Kenji
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Erleichtert atmete der Ohara auf. Die Art, wie Nico sprach, ließ es klingen, als wäre es komplett selbstverständlich, was er da sagte. Doch zumindest für Kenji war es das nicht. Nicht im geringsten. "Danke, dass du es so siehst...", gab er leise von sich. Seine Finger klammerten sich am Oberarm der anderen Seite fest. Er freute sich, auch, wenn er es nicht wirklich zeigen konnte. Es würde noch ein wenig dauern, bis er dem Frieden trauen konnte. Manchmal lügten Leute schließlich. Auch, wenn der Braunschopf nicht wirkte, als würde er die Wahrheit verschweigen. "Äh, naja. Wir sind ja noch nicht wirklich zusammen, vergiss das bitte nicht ... Er kommt aus Aloe, ich glaube also nicht, dass du ihn kennst." Stur vermied er Augenkontakt. Eigentlich hatte er kein Problem damit, den Namen des jungen Mannes zu verraten, doch was, wenn sie doch kein Pärchen werden würden? Das würde ihn womöglich in eine ziemlich unangenehme Lage bringen. Auch, wenn er bezweifelte, dass Nico und Vahid sich je über den Weg laufen würden. Das wäre wirklich ein gewaltiger Zufall. "Ich erzähle dir mehr, falls es klappt, ja?" Es dauerte nicht lange, bis der Schwarzschopf wieder auftaute. Was ein Wechsel des Gesprächsthemas doch ausmachen konnte. "Ja oder?! Das war so frustrierend. Ich habe erstmal ne Runde geweint, als der gestorben ist. Und ja, in der Main-Story sind die nicht so romantisch unterwegs, da hast du voll Recht. Der Spin-Off hat aber ganz andere Vibes. Was vielleicht auch daran liegt, dass er von einem anderen Autor co-geschrieben und gezeichnet wurde." Als sein Gegenüber anfing, über Sonetten und Epen und Namen zu reden, von denen er noch nie gehört hatte, lauschte er trotzdem aufmerksam. Zwar verstand er nur Bahnhof, aber das war nicht weiter schlimm. Es war einfach nur schön, sich so gelassen unterhalten zu können. Es war viel zu lange her, dass Kenji einfach mit jemandem gesprochen hatte. "Äääh, der Manga ist ziemlich bekannt, also solltest du in fast jeder Buchhandlung Glück haben. Ansonsten kannst du auch in Maldina beim Mega-Manga-Store vorbei schauen. Die haben den auf jeden Fall. Vom Bahnhof aus ist das nicht weit." Wenn es nach Kenji ginge, hätte der Tag einfach so weitergehen können. Einen Moment lang hatte er sogar komplett vergessen, dass sie eigentlich auf einem wichtigen Auftrag waren. Die Erinnerung kam jedoch knallhart zurück, als sie Ardea schließlich erreichten. Ein ganzes Dorf verließ sich darauf, dass sie bei ihrem Botengang Erfolg hatten. Oh man. Am liebsten hätte er das direkt wieder vergessen. Doch es half alles nichts. Er musste sich der Situation stellen. Die Bürgermeisterin ließ nicht lange auf sich warten, nachdem das Magierduo geklopft hatte. Verwundert blickte sie auf den unerwarteten Besuch herab. "Nanu, wer seid ihr denn? Wie kann ich euch helfen?" Tief atmete der Schwarzhaarige durch. Er spürte die Angst in sich aufblubbern, doch er war entschlossen, sie nicht zu zeigen. "Wir sind Nico und Kenji. Wir sind Magier", erklärte er, während er zuerst auf seinen Kollegen, dann auf sich selbst deutete. "Magier? Ich wüsste nicht, dass ich oder jemand aus meinem Dorf welche angeheuert hat." Die Dame wirkte aufrichtig verwirrt. Hätte sie dem jungen Vampir doch bloß Zeit zum Weiterreden gegeben. "Äh, ja. Das st-stimmt. Hat auch niemand. Wir kommen von Alcea. Die Leute dort brauchen dringend Hilfe. Lange Geschichte, aber ich versuche, mich kurz zu fassen." Hektisch ratterte er die Geschichte, die sich das Duo zuvor ausgedacht hatte, herunter. Sein trüber Blick lag währenddessenfast dauerhaft Zustimmung-suchend auf Nico. Nicht, dass er versehentlich etwas falsches sagte. Hier und da verzog die Bürgermeisterin überrascht das Gesicht, dann nickte sie jedoch. "Das heißt bestimmt, dass ihr uns bitten wollt, unsere Vorräte mit Alcea zu teilen, nicht wahr?"
Mit den Lippen ahmte Nico ein Furz-Geräusch nach. Eine der schlanken Hände des Virtuosen winkte munter ab. "Nicht dafür. Das hat echt keinen Dank verdient. Ich seh das so: Das ist das Recht jeder Person. Und wer was dagegen hat, ist ein Arsch. Fertig. Meine Eltern fänden das vermutlich nicht gut. Aber ganz ehrlich, die sind ziemlich Arschlöcher. Passt also." Ein Arm Nicos schwang herum, damit er auf Kenji zeigen konnte. Im gleichen Moment rutschte die Wisp-A weg, da ihr Lenker noch nur mit einer Hand gehalten wurde. "Scheißescheißescheiße." Seine Großmutter wäre sicherlich sehr stolz auf ihren Enkel gewesen - oder zumindest so stolz wie es Chiara Maria Peralta, ihres Zeichens pensionierte Opernsängerin und -tänzerin möglich war. Also nicht sehr. Nico legte einen ansehnlichen Spagat hin, verhinderte unter Einsatz seines rechten Beins, dass das M-Ped vollständig umkippte. Stattdessen kippte es ihm auf das Knie. Perfekt, quasi. "Auauaua. Warum bist du so schwer? Was wollt ich...? Genau!" Wieder schwang der Arm herum. Dieses Mal fiel die Wisp-A nicht um. Nico hatte vorher den Ständer des Zwuckelmobils ausgefahren. Anklagend deutete ein Finger auf Kenji. "Aha! Ich wusste doch, dass du das eben nicht ohne Grund gesagt hast. Da sprach jemand aus Erfahrung, uh-huh! Hey, macht doch nix. Machen wir einfach beide das, was du gesagt hast. Und keine Rückzieher, ja? Sonst...uh. Hm. Sonst...soll dich Charybdis fressen, wenn du das nächste Mal auf ein Schiff gehst. Und mich natürlich auch. Die hat immer Hunger." Für nico-sche Verhältnisse recht aufmerksam lauschte Nico den Erklärungen zu dem Spin-Off. Es war ganz angenehm sich so zu unterhalten. Und es fiel immer schwerer in dem munter plappernden Kenji jene reißende Bestie zu sehen, die ihn gebissen hatte. Außerdem war der erste Eindruck von Kenji ein guter gewesen. Auch wenn Nico damals schon ein paar Verdachtsmomente gehabt hatte. Hm. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn er schneller geschaltet hätte? Agh. Weg mit den Gedanken. Brachte doch eh nix mehr. "Sag ich doch! In der Main-Story bemerkt man das gar nicht. Wobei, wie gesagt. Stumpf. Hab immer noch keine Ahnung, wie das mit Mary geklappt hat. Muss an ihr gelegen haben. Ich hatte damit bestimmt nix zu tun. Mega-Manga-Store. Alles klar. Weiß wo der ist. Ist mir schon ein paar Mal aufgefallen, war aber noch nicht drin. Hab ja meine einzige Quelle zu Manga verloren, weswegen ich armes Wesen verloren und einsam in einem trost- und mangalosen Ozean voller unbeschriebener Notenblätter und halb voll gekritzelter Leinwände treibe. Ohne einen guten Manga, um mich abzulenken. Okay, gelogen. Lawnmower Woman ist dann als nächstes dran."
Ausnahmsweise einmal ließ Nico schlicht Kenji erzählen. Die Musen wussten, dass der Vampir mehr Übung im Umgang mit anderen Personen brauchte. Jetzt vermutlich mehr denn je. Ergo stand Nico halb gegen seine aufgebockte Wisp-A gelehnt leicht hinter seinem dunkelhaarigen Kumpanen und ließ diesen einfach machen. Erst gegen Ende schaltete er sich ein. "Richtig. Natürlich nur, bis Alcea es geschafft hat die Versorgung bis zur nächsten Ernte sicher zu stellen. Das wäre doch wirklich eine Zurschaustellung nachbarschaftlicher Fürsorge. Und dann habt Ihr, nein, alle Leute in Ardea bei euren Nachbarn so richtig einen Stein im Brett. Sollte das nächste Mal, mögen die Götter uns davor bewahren, hier etwas Schlimmes geschehen, wärt Ihr Euch der Hilfe von Alcea sicher. Das ist also eine Investition in die Zukunft. Und dafür müsst ihr nur ein wenig Essen bereit stellen." Zusätzlich zu der kleinen Ansprache ließ Nico noch sein bestes Gebrauchtkutschenhändler-Lächeln aufblitzen. Charme und so. Funktionierte doch bestimmt immer.
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Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23 Anzahl der Beiträge : 248 Alter : 20 Ort : Maldina
Entsetzt mit den Armen fuchtelnd sah Kenji dabei zu, wie sein Kollege sich äußerst elegant beinahe mit seiner Wisp-A hinlegte. Er hätte zu gerne geholfen, doch als er realisierte, was passierte, war es beinahe schon zu spät. Immerhin half er mit vollem Körpereinsatz, das Gefährt wieder aufzurichten. Nur um daraufhin direkt weiter mit den Händen herumzufuchteln, als würde er versuchen, eine besonders lästige Mücke loszuwerden. Erfolglos. "Wa-wa-wa-wa-waaas? Nie-niemals! Uhhh ... na gut. Vielleicht doch." Es brachte nichts, zu lügen. Insbesondere, weil er sowieso nicht sehr überzeugend war. Wieso überlegte er denn nie, bevor er sprach?! Den Fehler beging er ständig. Daraus gelernt hatte er allerdings noch nie. "J-ja. Okay. Deal. Ich weiß zwar nicht, wer oder was Charybdis ist, aber gefressen werden ist eigentlich nie cool." Dann würden sie also Beide mutig sein. Irgendwie machte der Gedanke, nicht als einziger solch eine Hürde überstehen zu müssen, es ein wenig einfacher und spornte ihn an. Hoffentlich würde es für sie Beide gut ausgehen. "Ich war da auch nicht immer gut drin. Ich glaube, das bin ich immer noch nicht. Aber in die andere Richtung. Ich sehe irgendwie an jeder Ecke potentielle Romanzen. Vielleicht habe ich ein wenig zu viele Liebes-Manga gelesen." Verlegen lächelnd fuhr er mit der Hand über den Hinterkopf. Wenn es nicht gerade Lawnmower Woman oder Crocus Mercy war, war es meistens Romance, das er laß. Insbesondere Boys Love. Wer konnte es ihm verübeln? Er war eben ein hoffnungsloser Romantiker. Das Leben war einfach schöner, wenn man es mit jemandem teilen konnte, den man liebte und es gab nichts niedlicheres, als jemanden auf der Reise, diese Person zu finden, begleiten zu können. Es war wie Balsam für die Seele, was man von Action-Manga, die diese eher strapazierten, nicht behaupten konnte. Was natürlich nicht hieß, dass er sie weniger gerne laß!! "Entschuldige, dass ich dich als dein Lehrmeister im Stich gelassen habe." Er legte seinen Handrücken an die Stirn und warf dramatisch den Kopf in den Nacken. "Ich versuche, eine Wiederholung zu vermeiden." Ein komisches Versprechen. Wollte Nico das überhaupt? Hatte Kenji das Recht dazu? Er war sich nicht sicher. Ein Teil von ihm wollte sich noch immer in Luft auflösen oder sich Vampir-typisch in einem Sarg verstecken. Aber nurnoch zum Teil, das war ein Fortschritt! Als der ehemalige Blondschopf vor der Bürgermeisterin stand, wurde das Bedürfnis schlagartig wieder größer. Er hatte das Gefühl, über jedes zweite Wort zu stolpern und seine Sätze kaum verständlich zu formulieren. Ob es nun ein trügerisches Gefühl war oder nicht, man schien ihn zu verstehen. Ein eigenartig angenehmes und warmes Gefühl. Fühlte sich so Erfolg an? Dabei hatte er doch gar keine große Herausforderung gemeistert. Erst, als seine Geschichte im Hier und Jetzt angekommen war, klinkte sich Nico ein. Mit geschickt gewählten Worten machte er es der Bürgermeisterin schmackhaft, die erhoffte Unterstützung zu erwähnen. Und es zahlte sich aus, denn es brauchte nur wenige Sekunden des Grübelns, bevor sie kräftig nickte. "Selbstverständlich werden wir helfen. Der Zusammenhalt unserer Dörfer ist mir äußerst wichtig. Ich werde gleich einige Leute losschicken, die prüfen sollen, von welchen Vorräten wir uns trennen können. Spätenstens morgen sollte Alcea die erste Lieferung erhalten." Zuversichtlich und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen stämmte sie die Hände in die Hüften. Sie schien voll und ganz hinter ihren Worten zu stehen. "Würdet ihr das bitte dem Bürgermeister ausrichten? Und sagt dem alten Mann von mir, dass er sich nicht zu sorgen braucht. Er hat schon genug graue Haare." Sie lachte, herzhaft und laut. Was für eine nette Dame. Kenji lachte zwar nicht, aber er strahlte trotzdem über beide Ohren. Sie hatten es geschafft! Ein flüchtiger Blick huschte hinüber zu Nico. "Natürlich tun wir das", versicherte er und unterstrich seine Aussage mit einem derart kräftigen Nicken, dass ihm sämtliche Haarsträhnen mitten ins Gesicht rutschten. "Vielen, vielen Dank!" Obwohl die kaum vorhandenen Muskeln des Ohara bereits auf dem Weg zum Pudding-Modus waren, fühlte er sich plötzlich mehr als bereit für den Rückmarsch. Die gute Nachricht, die sie überbringen durften, beflügelte ihn und verleihte ihm neue Energie. "Lass uns gleich los, Nico!"
"Charybdis ist ein mythisches Monster. Kann Strudel erzeugen und frisst gerne mal Seeleute...was auf ziemliche viele mythische Wesen zutrifft, wenn ich mal so drüber nachdenke. Ich meine: Scylla, die Sirenen, Kraken, etc. Das ist ein ganz schöner Haufen Seemonster. Oh, der Leviathan. Wie konnte ich den vergessen. Wobei der manchmal als Krake dargestellt wird. Wo war ich? Achso, richtig: Deal. Kay. Also, wenn wir uns das nächste Mal sehen, haben wir das beide gemacht, ja? Sonst...Fluch, gefressen werden. Die ganze Chose. Cool, Deal. Cool Deal." Ein derart breites Grinsen, dass eines der gefressenen Segelschiffe darin hätte wenden können, richtete sich auf Kenji. Nico hob den kleinen Finger zum Pinky Swear, näherte ihn jedoch nicht an den Vampir an. Im Zweifel mussten sie das halt auf Entfernung machen. Galt so bestimmt auch. "Vielleicht. Aber hey. Besser Romantiker sein als total verbittert. Ich meine, wenn ich mir meine Eltern so anschaue, frage ich mich immer, wie das bei denen geklappt hat. Die müssen ja auch mal was aneinander gefunden haben. Aber jetzt sehen sie sich bestenfalls noch beim Schlafengehen. Klingt doch scheiße, oder? Ist jedenfalls nichts, was ich will. Was wollte ich sagen? Ach, richtig. Das kannst du üben, Kenni. Im Zweifel stellst du dich mal ein paar Stunden vor einen Spiegel und sprichst das durch. Ich schwöre dir, dass dir das am Anfang peinlich wie Hölle sein wird. Aber nach dem dreißigsten Versprecher fängt's an lustig zu werden. Mehr als eine Hand konnte sich Nico leider nicht in die Hüfte stemmen, weil die Wisp-A sonst sofort wieder umgefallen wäre. Aber er tat es trotzdem, was auch nur ein kleines Bisschen vollständig lächerlich aussah. Aber...es fühlte sich gut an mit Kenji über irgendwelchen blöden Kram zu scherzen. Das war tausendmal besser als sich verärgert anzuschweigen. Zumal Nico es noch nie so wirklich mit dem Schweigen gehabt hatte. "Wie konntest du, wirklich?! Na, Scherz. Uh, ich meine, du hast meine Adresse, glaube ich. Wenn du irgendwelche guten Serien findest, schreib mir ruhig. Oder schick mir die Bände zu. Das war ein Scherz, okay! Ich hab genug Geld um mir selbst Zeug zu kaufen. Meistens."
Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedete sich Nico von der Bürgermeisterin. Was für ein freundliches Muttchen. Das hätte ja kaum besser laufen können. Besser wäre nur noch eine Einladung zu Kaffee und Kuchen gewesen. Apropos. Er hatte Hunger. Und Durst. "Vielen Dank, die Dame. Das wird ihn freuen zu hören. Und uns erst. Damit ist Alcea gerettet. Mal wieder." Beschwingten Schrittes dackelte Nico zurück zu seinem M-Ped. Wie eine Schlange schnappte das M-Plug nach seinem Handgelenk und legte sich darum. Es mutete immer seltsam an, wenn der Schlauch daran Beulen ausformte. Aber scheinbar war Mana kugelförmig. Nico hatte jedenfalls keine Lust den Schlauch aufzuschneiden und nachzuschauen. "Warte, warte, warte! Aufsitzen, Gefreiter!" Eine Hand deutete auf die Sitzfläche des kugeligen Gefährts. Das hatte sich Kenji schon irgendwie verdient. Außerdem hatte er nicht einmal gemeckert, als Nico auf der Hinfahrt den einfachen Ausweg genommen hatte. "Erstmal holen wir uns was zu essen und zu trinken. Und du bleibst schön auf der Wisp-A sitzen. Ich steuere. Kannst mir ja eh nicht davon fahren. Musst dich nur festhalten. Am Lenker." Eine Hand Nicos schloss sich um eben diesen. Ein wenig Gewackel am Lenker sollte demonstrieren, dass der Peralta das Dingchen durchaus gleichzeitig steuern und nebenher laufen konnte.
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Kenji
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Aufmerksam lauschte Kenji. Er laß zwar viel, doch von Märchen, Fabeln und co. hatte er nicht besonders viel Ahnung. Sein Interesse galt nunmal fast ausschließlich Manga und Comics. Hin und wieder lehnten diese zwar an bereits existierende Märchen an, doch wenn sie das taten, erkannte er es nicht. Ganz im Gegensatz zu Nico. Vielleicht sollte der Ohara mal ein Blick in ein Märchenbuch werfen, ihm zuliebe. Dann konnte er womöglich mitreden. Zumindest für ihren Deal musste er aber gar nicht so genau wissen, für welche Schandtaten Charybdis verantwortlich war. Er wollte so oder so nicht gefressen werden. Mit einem Lächeln auf den Lippen hob er ebenfalls den kleinen Finger und wackelte ein wenig mit diesem herum. Die Distanz war ihm in diesem Fall egal, der Deal stand trotzdem! Die Worte zählten mehr als die Geste! "Sehe ich genauso! Man kann nicht zu viel lieben, richtig? Es ist ein schönes Gefühl. Vor allem, wenn es erwidert wird." Er konnte sich nicht vorstellen, mit dem Mann, den er liebte, irgendwann nurnoch halbherzig zu existieren. Er wollte auch noch in zehn Jahren jede freie Minute mit ihm verbringen, Händchen halten und kuscheln. "Wenn meine Beziehung irgendwann so aussieht, dann ..." Ja, was dann? Dann war es vielleicht besser, sie zu beenden. Aber so weit würde es nicht kommen. "Das wird nicht passieren." Kräftig schüttelte er den Kopf. Einige schwarze Strähnen verloren sich dabei in seinem Gesicht, wurden aber schnell wieder beiseite geschoben. "Aber ich weiß gar nicht, ob ich das üben will. Dann ist es am Ende noch total unpersönlich und einfach runtergerattert." Das war auch nicht das, was er wollte. Waren seine Worte dann überhaupt noch überzeugend? Sicherlich kamen sie dann rüber wie ein leeres Schauspiel. "Ich würde der Post niemals meine wertvollen Manga anvertrauen. Aber eine Liste kann ich dir schreiben." Es tat gut, endlich wieder wie früher reden zu können. Ein Weilchen lang konnte der ehemalige Blondschopf so sogar vergessen, was passiert war. Als Nico ihn allerdings auf sein flottes Gefährt einlud, zögerte er. Über den Auftrag hinweg hatten sie sich nicht nur verbal wieder angenähert. Inzwischen war auch der physische Abstand wieder geschrumpft. Das Angebot, das der Peralta ausgesprochen hatte, war ein erneuter Sprung, doch Kenni war sich nicht sicher, ob er dafür schon bereit war. Unruhig verlagerte er das Gewicht auf seinen Füßen hin und her. "Äh..." Unsicher hoben sich seine Hände, wackelten ziellos herum, während er nach den richtigen Worten suchte. "Es ist nicht so, dass ich, äh, glaube, dass du mich umkippen lassen w-würdest oder so ... a-aber ... naja ..." Er breitete die Hände aus, um die Distanz, die zwischen ihm und Nico liegen würde, einzuschätzen. "Das ist zu nah. Ich traue dir ... aber nicht mir. Tut mir Leid, Nico. Ich laufe lieber. Das macht mir nichts aus. Ehrlich. Aber ich weiß die Geste sehr zu schätzen, ja?" Entschuldigend zog er die Brauen zusammen. So nett das Angebot auch war, er konnte einfach nicht darauf eingehen. Er wollte nicht, dass sie es im nächsten Moment bereuten. Es lief so gut. Das konnte er nicht kaputt machen. "Essen und Trinken klingt aber echt gut. Das gibt mir Energie für den Rückmarsch." Ein zartes Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. Seine Augen erreichte es jedoch nicht. Es war schon okay, dass er lief. "Falls ich eine Pause brauchen sollte oder es mir komplett zu viel wird, sage ich dir bescheid. Keine Sorge. Also, weißt du wo es hier was gibt? Ich glaube, ich brauche ausnahmsweise mal was ordentliches, nicht nur Kuchen oder so. Sonst tauscht das Blut, das ich noch habe, am Ende wirklich noch mit Zucker."
"Genau! Wenn schon lieben, dann doch bitte mit ganzem Herzen. Keine halben Sachen bei sowas. Halbe Sachen gehen beim Abwasch und so, aber doch nicht in der Liebe", beschuldigte sich Nico gleich mal selbst der Verwahrlosung seiner eigenen Wohnung. Was die eigene Beziehung anging, konnte er sich nicht einmal vorstellen, dass das irgendwann mal so werden würde wie bei seinen Eltern. Die beiden waren halt eh auch Langweiler, die sich mal dringend den Stock aus dem Hintern ziehen sollten. Mary und ihm würde das auch nie passieren! Genau wie Kenni und seinem Beau. Wie auch immer der Kerl jetzt hieß. Hoffentlich prägte sich das Wort nicht ein und er sprach Kenjis Partner dann damit an. Das wäre peinlich. Außer der Kerl hieß wirklich Beau. Dann wäre es ein glücklicher Zufall. "Unpersönlich? Du denkst zu viel nach, Kenni. Sind immer noch deine Worte und deine Gefühle. Nur weil du geübt hast, um sie ohne Stottern rauszukriegen, werden sie dadurch doch nicht weniger wert. Außerdem, mal ehrlich. Als würde die Übung alleine dafür sorgen, dass das Ganze fehlerfrei über die Bühne geht. Nene, da steckt dann immer noch Herz drin. Mach dir da keinen Kopf." Mit einer Hand auf dem Lenker der Wisp-A wartete Nico in aller Seelenruhe ab, wie sich Kenji entschied. Zumindest mit so viel Seelenruhe wie Nicolo Enzio Peralta aufbringen konnte. Sein Fuß tappte schon wieder den Takt irgendeiner Melodie nach, die wohl nur der junge Mann selbst hören konnte. Mit einer Hand, die vorher noch einen Schlenker machte, der an die Bewegung eines Dirigenten erinnern mochte, winkte Nico ab. "Macht nix, macht nix. Ist eh erstmal nicht weit. Ist auch nicht so als hätten wir großartig viel Auswahl." Ein Arm des Peralta hob sich, um auf ein Gasthaus zu deuten, das direkt neben dem Dorfplatz lag. Der Herbstlaubhauf verkündete der Welt seine Existenz durch ein hübsches, mit belaubten Ranken in Herbstmotivik verziertes Schild über dem Eingang. Und dort gab es, wie Nico sehr gut wusste, allerlei leckeren Kram. Immerhin hatte er Mary mal hierher eingeladen, nachdem sie ihn verarztet hatte. Wenn er das so recht bedachte, musste das nach seinem ersten Auftrag gewesen sein. Irgendwie passend. Gemütlich tuckerte das an der Hand geführte M-Ped in Richtung des Gasthauses. Jetzt, bei den sommerlichen Temperaturen, hatten die Gastwirte Tische nach draußen gestellt. Eine Kreidetafel pries die selbst gemachte Limonade aus örtlichen Zitronen an. Auf das herbstliche Dekor wurde jedoch auch im Sommer nicht verzichtet. Ein paar getrocknete Blätter lagen auf den Tischen verteilt, befestigt an einem Tischläufer. Für die Flut an Arbeitern von den umliegenden Gehöften war es zum Glück noch zu früh, sodass sich Nico auf einen der Stühle draußen werfen konnte, nachdem er die Wisp-A aufgebockt hatte. "Kann die Limonade empfehlen. Sie machen auch ziemlich leckeren Braten. Oh, hallo." Letzteres galt einer jungen Frau, die sich bewaffnet mit Schürze und Schreibblock zu den beiden Magiern gesellt hatte. Ein längerer Blick galt Nico, gepaart mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Offenbar fand aber kein Erkennen statt, denn die Miene der Frau glättete sich rasch als sie fragte, was die beiden denn gerne hätten. "Eine Limonade, einen Kaffee für mich, schwarz bitte, und den Braten mit der Rahmsoße, bitte. Ich übernehme für den Herrn dort mit. Oh, und könnte ich gleich bezahlen? Wir müssen heute noch zurück nach Alcea." Eifriges Schreiben und ein Nicken waren die Antwort.
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Kenji
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Es stimmte. Kenji dachte definitiv zu viel nach. Daran gab es überhaupt keine Zweifel. Manchmal zerdachte er Dinge bis zur Unerkenntlichkeit, bis er gar nicht mehr wusste, wo er überhaupt angefangen hatte. Er war der geheime Weltmeister im Gedanken-Machen. "Wahrscheinlich hast du Recht", seufzte er, "Das Ziel ist es ja nur, nicht zu stottern. Den Rest muss ich gar nicht so arg üben ... könnte ich vermutlich auch gar nicht." Im Auswendig-Lernen war er noch nie besonders gut gewesen. Zumindest über längere Zeiträume hinweg. Kurzfristig konnte er sich eine Menge Dinge merken, doch er vergaß sie schnell wieder. Sein Köpfchen war schon etwas schräg, aber bisher war er immer ganz gut zurechtgekommen. Mehr brauchte es ja nicht, oder? Erleichtert atmete der Ohara auf, als Nico dieses Mal sofort akzeptierte, dass ihm die Nähe zu viel wurde. Noch zu gut konnte er sich daran erinnern, dass man beim letzten Mal sein Flehen und Bitten vollkommen ignoriert hatte. Inzwischen hatte er hoffentlich die Willensstärke, sich durchzusetzen, doch es war ihm deutlich lieber, das gar nicht erst zu müssen. Er tat sich schwer damit, seine Grenzen deutlich zu zeigen. Dass das eine schreckliche Eigenschaft war, hatte sich kaum auf schlimmere Weise zeigen können. "Danke." Ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen, erreichte jedoch nicht seine Augen, diese blickten nur trüb wie eh und je auf ihren Gegenüber. Der ausgestreckten Hand des Peralta folgend dackelte er hinüber zu dem einladend wirkenden Gasthof. Noch bevor er seine Bitte aussprechen konnte, sich drinnen einen Platz zu suchen, pflanzte sich Nico auf einen der Stühle. Kurz blinzelte der Schwarzhaarige. Sollte er doch noch etwas sagen? Nein, lieber nicht. Er gönnte seinem Gegenüber die Ruhe. Wenn er seinen eigenen Stuhl ein wenig verschob, sollte er voll und ganz im Schatten sitzen, das reichte auch. Kaum saßen die Beiden, kam auch schon eine junge Dame mit Notizbock angehuscht. "Äh, ich nehme das Selbe, nur ohne den Kaffee", ergänzte der Ohara die Bestellung. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, einen Blick auf die Karte zu werfen. Doch er vertraute Nicos Geschmackssinn. Limonade ging sowieso immer und wenn er Braten tatsächlich gut war, war Kenni voll und ganz zufrieden. Es dauerte nicht lange, bis die Kellnerin mit den Getränken anrückte und auch der Braten ließ nicht lange auf sich warten. Die Zwischenzeit nutzte Kenji, um einen Stift aus seiner Tasche zu kramen und eine der Servietten als Zettel zu zweckentfremden. "Also, äh, wenn du es mal mit Romance versuchen magst, dann kann ich dir 'Gifted' empfehlen. Da geht es um zwei Bandkollegen, ist echt sehr süß und, äh, es gibt keinen Schmuddelkram." Er notierte den Titel auf dem Papier. Seine Handschrift war überraschend ordentlich und sehr rundlich mit viel Schwung. "Und wenn du es gruselig magst, ist so ziemlich alles von Choji Oti zu empfehlen. Mehr kann ich dir da aber nicht sagen, weil das gar nichts für mich ist ..." Er gruselte sich wirklich nicht gerne und er verstand auch nicht, wie Leute sich das freiwillig antaten. Aber jedem das Seine! "Und ansonsten gibt es auch noch ... oh! Essen. Danke." Bevor er seinen Satz beenden konnte, landete ein vollgepackter Teller vor seiner Nase. Gut duftender Braten, umschwemmt von dicker, dunkler Soße und einigen Klößen warteten darauf, von dem ehemaligen Blondschopf verschlungen zu werden. Dieser kritzelte aber zuerst noch eilig einige weitere Worte auf die Serviette, die er daraufhin zu Nico herüberschob. "Da ist bestimmt was für dich dabei." Er lächelte, ehe seine Hände auch schon nach dem Besteck griffen. "Lass es dir schmecken! Und danke!"
"Klar hab ich Recht. Das passiert häufiger, aber trotzdem sind alle immer überrascht. Und hey. Der Rest kommt dann eh. Du musst nicht wissen, wie du's exakt sagen wirst. Nur was. Der Rest passiert dann schon." Auf die Danksagung bekam Kenji jedoch nur einen verwirrten Blick. Wofür bedankte sich der Ex-Blondschopf denn? Dafür, dass Nico hier einen Moment lang gewartet hatte? Der Blick Nicos wechselte zwischen Kenni und der Wisp-A hin und her. Vielleicht hatte er Angst davor auf dem Ding zu fahren? Dabei hatte Nico es extra mit einem Sicherheitsfeld ausstatten lassen, das verhinderte, dass man einfach so runterfiel. Es verhinderte zwar nicht, dass das M-Ped selbst umfiel und man halt dann einfach mit umkrachte, aber es war schonmal sehr hilfreich. Nicht, dass er jemals mit dem M-Ped umgefallen wäre. Nee. Würde ihm nicht passieren. Dafür war er ein viel zu guter Fahrer, bestimmt. "Klar doch", ließ Nico daher ein wenig unbestimmt hören. Immerhin hatte er nur angeboten Kenjis Füße zu schonen. Ob er die Hilfe annahm oder nicht, war ja wohl mal dermaßen Kennis Sache. An diese ganze Sache mit der Sonnenunverträglichkeit dachte Nico natürlich auch nicht. Nein, Nico Peralta hatte einfach nur Hunger und wollte Essen. Jetzt. Und einen Kaffee. Gut, okay, er wollte immer einen Kaffee. Das war die eine Konstante in seinem Leben. Wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre, würde er mit jeder Hand eine Tasse leeren. Im Gegensatz zu seiner vampirischen Begleitung genoss der Menschenteil des ungleichen Duos auch die Sonne. Genüsslich reckte sich Nico ein wenig, hielt die Nase in das Licht. Ja, so ließ es doch leben. Mit einem mehr oder weniger erledigten Auftrag, was leckerem zu essen und Kaffee. Oh, und Kenni, natürlich. Irgendwie. Hrm. Hatte er am Anfang des Tages nicht noch Angst vor ihm gehabt? Ein Auge Nicos öffnete sich, wie bei einer zufriedenen Katze. Der Blick verschob sich rüber zu Kenji. Hm. Mal sehen. Reißende Bestie. Kenji. Reißende Bestie. Kenji. Irgendwie wollte es da nicht mehr wirklich zu einer Übereinstimmung kommen. Prima. Immerhin hatte Kenni so einen netten Eindruck gemacht. Wäre doch schade, wenn der falsch gewesen wäre. "Kein Schmuddelkram ist gut. Brauche ich nicht wirklich. Gruselkram auch nicht. Meine Fantasie geht da immer ein bisschen mit mir durch und am Ende habe ich irgendein grausiges Bild gekritzelt oder versuche das Wehklagen einer Banshee mit meiner Geige nachzumachen. Würde meine Nachbarn nicht unbedingt freuen. Nochmal." Als das Essen kam und Kenji den Zettel rüber schob, angelte sich Nico die missbrauchte Serviette gleich als erstes. Es kehrte ein Momentchen der Ruhe ein, während der Peralta still las. Schlussendlich wurde die Serviette jedoch nur fein säuberlich gefaltet und verschwand in einer Manteltasche, bevor Nico vergnügt über den Tisch grinste. "Danke. Ich schau mir die mal alle im Laden an und dann kaufe ich mir vielleicht ein paar Bände. Oh, und keine Ursache. Lass es dir auch schmecken." Wieder brach ein kurzer, dankbarer Moment der Stille ein, da Nico sich gleich in seiner üblichen Buffetfräsengeschwindigkeit dem Essen widmete. Der Kaffeepegel in der Tasse sank ebenfalls rapide ab. "Da wir den Auftrag ja mehr oder weniger in der Tasche haben. Was hast du jetzt vor, Kenni? Zieht's dich irgendwo speziell hin?"
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Kenji
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Vereinzelte Blicke huschten hinüber zu Nico, während der Stift unaufhörlich über die störrische Serviette wanderte. Es musste schön sein, in der Sonne sitzen zu können. Kenji vermisste die Wärme, die sie spendete. An besonders angenehmen Tagen hatte sich der Sonnenschein an wie eine zarte Umarmung angefühlt. Daran erinnerte er sich noch ganz klar. Natürlich konnte er sich auch jetzt noch in ihren Strahlen aufhalten, doch diese Momente waren stets begleitet von einem unangenehmen Gefühl der zunehmenden Müdigkeit und Erschöpfung. Hätte er damals gewusst, dass er die Momente in der Sonne irgendwann als besonderes Privileg sehen würde, hätte er sie deutlich mehr wertgeschätzt. Doch er hatte sie stets als unbedeutend angesehen. Genauso wie Nico es gerade bestimmt tat. Der Schwarzschopf konnte nicht verneinen, dass er ein wenig neidisch war. Doch letztendlich gönnte er es seinem Gegenüber auch. Nur, weil er etwas nicht haben konnte, hieß das nicht, dass Andere genauso leiden mussten. "Oooh, das verstehe ich zu gut. Ich kriege dann immer richtig üble Alpträume." Etwas, worauf er nur zu gerne verzichtete. Die Realität war oft schon gruselig genug, da musste er sich nicht auch in seinen Träumen heimsuchen lassen. Für gewöhnlich waren diese bunt, fröhlich und ziemlich abstrakt. "Wenn du irgendwas davon liest, sag mir unbedingt bescheid! Uh ... ich habe aktuell keine Adresse ... Aber naja, wir sehen uns ja vielleicht nochmal." Hoffentlich. Damit war die Sache mit den Manga vorerst beendet, denn so wenig Wert Kenji auch auf Manieren legte, selbst er sprach während dem Essen lieber nicht. Nach einigen Bissen hielt er aber kurz inne. "Du hattest voll recht, der Braten ist super." Er schenkte dem Braunschopf ein kurzes Grinsen, ehe der Fokus wieder zurück auf seine Mahlzeit wanderte. Es dauerte nicht lange, da war der Teller blitzeblank. Hygienische Bedenken außer acht gelassen, hätte man ihn so problemlos wieder zurück in den Schrank stellen können. "Das war echt nötig gewesen", seufzte er zufrieden und ließ den Kopf über die Stuhllehne fallen. Keine besonders gemütliche Position, doch sie tat trotzdem irgendwie gut. "Uhm ..." Was er jetzt vorhatte? Das war eine gute Frage. Kurz herrschte Stille, während er angestrengt nachdachte. Der Kopf wippte leicht hin und her, das Bein zuckte. Eigentlich war die Antwort klar. Es gab nur eine Option, ob er wollte oder nicht. "Ich ... ich denke ich gehe nach Aloe. Ich glaube es ist nicht fair, wenn ich ihm noch länger aus dem Weg gehe. Er verdient es, die Wahrheit zu wissen." Wie weichgekochte Spaghetti ließ Kenji die Arme zu seinen Seiten herabbaumeln. Der Gedanke machte ihm Angst, doch er wusste auch, dass es die richtige Entscheidung war. Wieso musste das Richtige manchmal so schwer sein? "Ich muss aufhören, vor allem wegzulaufen, was mir wichtig ist." Vor seiner Familie, vor seinem Geliebten, vor Purin und Mochi aber vor allem auch vor sich selbst. Er musste endlich anfangen, sich sich selbst zu stellen. So furchteinflößend dieser Gedanke auch war. "Danke Nico." Ein zartes Lächeln zeichnete sich auf Kenjis Gesicht ab. Eines, das sogar seine Augen erreichte und deren Winkel in leichte Fältchen legte. "Und ... es tut mir wirklich Leid. Das, was passiert ist." Zwar hatte er sich schon zuvor entschuldigt, doch er musste es einfach noch einmal tun. Es fühlte sich einfach falsch an, es nicht nochmal auszusprechen. Insbesondere, nachdem der Peralta es geschafft hatte, ihn zurück auf den richtigen Weg zu leiten ... Apropos Weg. "Lass uns den Rückweg antreten. Alcea wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf seine gute Nachricht."
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