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 Alleestraße

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Delia

Delia
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BeitragThema: Alleestraße
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Alleestraße Alceanuizi

Ortsname: Alleestraße
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Die Alleestraße von Alcea Town führt in natürlicher Atmosphäre direkt in die malerische Touristenstadt und lässt den hektischen Trubel des Alltags schnell vergessen. Schickes Kopfsteinpflaster, Bäume und Sitzgelegenheiten wirken bereits vielversprechend auf die Besucher ein und lassen auf einen schönen Aufenthalt hoffen. Auch erste Geschäfte, allen voran Souvenirshops, befinden sich hier.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt: Ort auf Anweisung geändert, 03.05.2023


Zuletzt von Delia am Mi 3 Mai 2023 - 20:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Delia

Delia
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyMo 6 März 2023 - 21:19

Beginn der B-Rang Quest: Ein Riesenproblem!
Outfit
[ 1 | 12 ]

Wie schön!“, freute sich Delia, als sie den Bahnhof verlassen hatte und sich sogleich in einer wundervollen Stadt wiederfand. Alcea Town war nicht umsonst als Touristenstadt bekannt, denn dieser Ort war einladend und wundervoll. Schon auf den ersten Blick staunte die junge Köchin nicht schlecht, während die hellgrünen Augen jeden Winkel des Platzes erkundeten, auf welchem sie sich gerade befand. Am liebsten würde sie vergessen, warum sie eigentlich hier war und die Stadt erkunden. Das wäre außerdem viel weniger anstrengend und bestimmt viel spaßiger. Theatralisch seufzte die junge Frau auf, ungeachtet der Tatsache, dass sie nicht allein hier war. Was würde sie alles für ein geregeltes Einkommen und feste Arbeitszeiten geben! So wie früher! Aber ein Angestelltenverhältnis als Köchin kam absolut nicht in Frage, also musste Delia weiterhin dieses Vagabundenleben führen und von Ort zu Ort reisen, um Geld zu verdienen. Naja. Wenigstens war diese Quest super einfach und wurde dafür absolut top bezahlt! Ein Reisenproblem! Wo genau das Problem bei der Reise lag, das wusste Delia nicht. Irgendwas mit Bäumen oder Felsen. Wahrscheinlich musste sie nur versuchen, eine Bahnschiene freizulegen, weil Bäume und Felsen sie versperrten und das Reisen somit unmöglich wurde. Pah, das ist ja wohl ein Klacks!

Die Questbeschreibung hatte Delia erneut nicht wirklich gelesen, sie hatte nur die ausgeschriebene Belohnung gesehen und die Reisen. So viel Geld! Wow! Noch nie hatte sie für einen Magier-Auftrag so viel Geld bekommen! Und ganz davon abgesehen war sie ja nicht allein, denn zwei Magier der Gilde Fairy Tail wären mit von der Partie. Von Fairy Tail kannte Delia nur Azael und Xavi. Und Aska! Aber die zählte wahrscheinlich nicht mehr, denn die war ja nun bei den Rune Knights.

Glückselig flanierte Delia auf dem Platz umher und wartete auf die beiden Magier. Während sie jetzt noch hoffte, dass die beiden nett waren, konnte sie kaum ahnen, welch verrücktes Trio sie mit den beiden bilden würde. Hätte sie gewusst, dass Azael dabei wäre, dann hätte sie ihm natürlich etwas zu essen mitgebracht, aber unter diesen Umständen würde er heute leider leer ausgehen. Das wäre aber vielleicht auch besser, denn sonst würde sich der oder die Dritte im Bunde noch ausgeschlossen fühlen! Lächelnd strich sich die Dunkelhaarige eine Falte aus dem Kleid und sah sich dann erneut suchend um. Plötzlich riss jemand an ihrer Umhängetasche. Oh Gott! Ein Dieb! Ein Taschendieb!

Empört wandte sich Delia dem Typ mit der Feinstrumpfhose über dem Kopf zu. „Gib mir deine Jewels!“, fuhr er sie unverblümt an. Durfte das wahr sein?! Sie war eine arme Kirchenmaus! „Geben Sie mir doch Ihre Jewels!“, rief Delia verärgert zurück und zog an ihrer Tasche, damit der Kerl sie nicht bekommen konnte. „Lass los!“ „Nein! Da ist meine Aska-Figur drin!“, protestierte sie. Leider riss der Kerl echt stark an ihrer Tasche - und leider hing Delia daran, weswegen sie kurzerhand mitgerissen wurde. Aber sie dachte gar nicht daran, diesen Kampf aufzugeben! Nicht, wenn ihr Wertvollstes sich in ihrer Tasche befand! Schon traurig, wenn man bedachte, dass darin Geld, Zugticket und Haustürschlüssel waren, aber die Aska-Figur ihr Wichtigstes war. Dann ging alles recht schnell und Delia wusste nicht genau, was passiert war, doch der Taschendieb ließ von ihrer Tasche ab, verpasste ihr noch einen kräftigen Stoß, sodass sie rücklings nach hinten stolperte und in den akkurat beschnittenen Buchsbaum fiel, in welchem sie auch schon einsank.


Manavorrat:



Delia   |   Zauber   |   Theme
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Azael
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Azael
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyDi 7 März 2023 - 21:42




B-Quest: Ein Riesenproblem!

Delia, Reek & Azael
# 1 | 12

Der erste Auftrag eines höheren Ranges stand auf und innerlich war der Sumpfbewohner sehr aufgeregt, doch leider drang nichts davon nach außen. Wie üblich wirkte Azael einfach nur eiskalt und ausdruckslos, was für viele in der Gilde noch immer mit großen kommunikativen Problemen verbunden war. Der Gildenmeister hatte den Dreh bereits raus und war ein Vollprofi wenn es um den Umgang mit Azael ging, doch niemand sonst konnte von seinem Geheimnis profitieren, denn Raban teilte Informationen nicht. Auch dann nicht, wenn es eigentlich angebracht war. Doch wie kam der unerfahrene Finsternismagier an einen solchen Auftrag? Abgezogen hatte er ihn jedenfalls nicht und sein heutiger Partner tatsächlich auch nicht. Der Sonderling Reek wurde, genauso wie Sonderling Azael, damit beauftragt, doch warum? Es gab doch deutlich besser qualifiziertes Personal für diesen Job als diese zwei Vögel, zumindest für gewöhnlich. Der gegenwärtige Mangel sprach da jedenfalls andere Bände und bekanntermaßen schaffte Bedarf ja auch Eignung.

Die beiden Sonderlinge wurden also mit dieser Aufgabe betraut und darüber informiert, dass sie im Süden des Landes operieren mussten. Dort würde noch ein unabhängiger Magier dazu stoßen, doch konkretere Informationen gab es natürlich keine. Reek und Azael mussten sich dahingehend also einfach überraschen lassen, aber wenigstens war ein Treffpunkt ausgemacht, den es zu erreichen galt. Während der Targaris den Eindruck erweckte, überhaupt nicht an diesem Auftrag interessiert zu sein, so war es Reek wohl umso mehr. Reisen taten die beiden Magier natürlich nicht allein, denn eine Riesenratte namens Bob, eine Taube namens Gurr und eine Kakerlake namens Lady Coco waren mit von der Partie. Solche Tiere als Begleiter zu haben war sogar für einen Hinterwäldler wie Azael verrückt, doch gleichwohl empfand er es als spannend. Reek bekam von diesem Eindruck jedenfalls nichts zu spüren, denn Emotionen gab es beim Sumpfbewohner einfach keine…sichtbaren.

Die Zugfahrt nach Alcea war nicht minder sonderbar als die beiden Magier, die sie zu bewerkstelligen hatten. Kuriose Gespräche, Missverständnisse, die eigenartige Anwesenheit der Tiere, es kam eben einfach viel zusammen und damit erregten sie ziemlich Aufsehen, wie Azael feststellte. Glücklicherweise verlief die Reise soweit ohne weitere Zwischenfälle, wodurch die Fairy Tail Magier unbeschadet in Alcea ankamen und den Zug verlassen konnten. Jetzt mussten sie nur noch zum Treffpunkt, um den dritten Magier aufzulesen, der zu keiner Gilde gehören sollte. Gemeinsam lief die Ansammlung kurioser Gestalten also über den Bahnhofsvorplatz, als sich die Situation plötzlich in eine äußerst merkwürdige Richtung entwickelte. „Diese Stimme“, rekapitulierte Azael ein gewisses „Geben Sie mir doch Ihre Jewels!“ und registrierte dann, dass diese Stimme zu Delia Hollingsworth gehörte. Was machte sie denn hier?!

Der Ton klang sehr verärgert, also musste irgendetwas los sein. „Reginald“, sprach der Targaris den komischen Magier mit Topfschnitt an und gab dabei weder Emotion in sein Gesicht noch in seine Sprache. Der Hoffentlich-irgendwann-mal-Rune-Knight ließ es sich auf jeden Fall nicht zweimal sagen und folgte ihm eilig, denn nun war die Zeit gekommen, ein Held zu sein. Mit eigenen Augen konnte Azael mit ansehen, wie ein Handtaschendieb gerade Delia ausrauben wollte und sie sich ordentlich zur Wehr setzte. Es wurde höchste Eisenbahn einzuschreiten! Azael beeilte sich und eilte zu Delia, doch der Räuber konnte sich losreißen, wenn auch ohne Beute. Die Hollingsworth stürzte in einen beschnittenen Buchsbaum und versank sofort darin. Hoffentlich kümmerte sich Reek um den flüchtigen Räuber, denn Azael musste sich umgehend um seine Freundin kümmern. „Delia“, sprach er ausdruckslos und desinteressiert wirkend, doch eigentlich machte er sich gerade unheimlich große Sorgen.

Er griff blind in den Buchsbaum hinein und fühlte ein wenig an der Hollingsworth herum, bis er ihre Handgelenke gefunden hatte und festhielt. Das er dabei versehentlich eine Stelle am Oberkörper berührt hatte, die man als Gentleman natürlich nicht anfasste, registrierte er gar nicht. Vorsichtig zog er an den Handgelenken und befreite die herzensgute Erdmagierin aus ihrer Misere. Ausdruckslos blickten die Seelenspiegel des Sumpfbewohners in die Augen der Köchin, so intensiv, dass beide ineinander hätten versinken können. „Was ist eine Aska-Figur?“, fragte er dann in diesem Augenblick intensiver Intimität.





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"Sprechen" - "Denken"

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Reek
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyMi 8 März 2023 - 16:05

Reek wusste nicht, was sie getan hatten, damit ihnen diese Ehre zu Teil wurde, aber es gefiel ihm ausgesprochen gut! Eine B-Rang Quest! Es war der zweite Auftrag von Coco, Bob, Gurr und Reek seit dem Beitrag zu Fairy Tail und schon wurden sie mit einer wichtigeren Quest betraut: Ein Riese sorgt im Umland von Alcea für Unruhe und stellt eine Gefahr für die Bürger von Fiore dar. Schon bei der letzten Quest hatte Reek die Möglichkeit gehabt, den Bürgern von Fiore zu helfen, aber diese Quest fühlte sich fast schon wie etwas an, was auch die Rune Knights erledigen würden! „Freut ihr euch auch, Freunde? Lasst uns wieder alles geben!“ Es war nicht nur eine erneute Chance den Menschen von Fiore zu helfen, sondern gleichzeitig eine Chance für die Truppe zu wachsen. Er musste stärker werden, um irgendwann bei den Rune Knights aufgenommen zu werden und dafür musste er sich größeren Herausforderungen stellen. Es freute ihn, dass er ausgewählt wurde, auch wenn er eigentlich gar nicht so richtig wusste, warum, denn bisher hatte er noch nicht wirklich etwas erreicht. Scheinbar stand kein Personal zur Verfügung oder der Gildenmeister verfolgte irgendeinen anderen Plan. Was es auch war, es war jedenfalls gut für Reek und seine Freunde!

Die Fahrt nach Alcea hatte Reek nicht in gewohnter Gesellschaft verbracht. Es handelte sich nämlich nicht nur um seine erste B-Rang Quest, sondern auch um die erste Quest, die er mit einem Gildenkollegen absolvieren würde: Azael Tagaris. Ein toller Zeitgenosse! Zumindest war es das, was Reek von außen beurteilen konnte, denn sonderlich viel redete der Magier nicht. Das hinderte Reek aber nicht daran, einiges über sich und seine Freunde zu erzählen. „Hallöchen! Ich bin Reginald, aber du kannst mich gern auch Reek nennen und das sind Bob, Gurr und Lady Coco!“ „Ich freue mich richtig den Leuten in Alcea helfen zu können. Das ist doch fast das Beste an dem Job, findest du nicht auch?“ „Meinst du wir können den Riesen überreden sich zu beruhigen?“ „Weißt du… Eigentlich wollte ich zu den Rune Knights, aber ich habe die Aufnahmeprüfung nicht geschafft. Hast du schon mal einen Rune Knight getroffen?“ Der Tagaris beantwortete alle Fragen, hielt sich jedoch sehr kurz, sodass der größte Redeanteil der Fahrt bei Reek verblieb. Das störte diesen allerdings nicht wirklich, denn jedes Lebewesen war anders und manche redeten halt nicht so viel. Reek war trotzdem davon überzeugt, dass Azael ein echt netter Typ war und sie gut zusammenarbeiten würden.

Als die Türen des Zuges sich in Alcea öffnen, sprang Reek mit eine großen Satz auf den Bahnsteig. Einem zu großen Satz, denn er stolperte sofort einige Schritte nach vorne und ruderte Wild mit den Armen um sich auf den Beinen zu halten und nicht auf die gegenüberliegenden Gleise zu fallen. Glücklicherweise war Bob sofort zur Stelle, um ihn vor dem Fall zu bewahren, während Gurr schon einen Abgang gemacht hatte Reek sich der Tür nur genähert hatte. „Uiuiui. Danke, Bob. Gut, dass du auf mich aufpasst.“ Reek strich sich mit dem Arm einige Schweißperlen von der Stirn und wandte sich dann wieder in Richtung des Zuges, den auch Azael inzwischen verlassen hatte. „Los geht es! Gefahr in Verzug!“ Motiviert marschierte er – wie immer dicht gefolgt von Bob – in Richtung des Ausgangs und verlieh seiner Stimmung durch den Schwung seiner Arme Ausdruck. Auch die zweite Quest in seinem leben war für ihn noch genauso aufregend wie die erste und Reek konnte sich bisher nicht vorstellen, dass sich das so bald ändern würde.

Bereits auf dem Bahnhofsplatz sollte er eine weitere Bestätigung dafür bekommen, wie aufregend das Leben als Magier ist und wie sehr man in der Lage ist anderen zur Hilfe zu eilen. Azael und Reek hatten den Bahnhof noch gar nicht so lange verlassen als ersterer nach einigen kurzen Worten losstürmte. Im ersten Moment wusste Reek nicht was los war und folgte Azael einfach nur, da dieser seinen vollen Namen ausgesprochen hatte, doch dann entdeckte er die schreckliche Verbrechensszene. Ein Raubüberfall! Meine Chance zu glänzen! Eine junge Frau war gerade im Begriff ausgeraubt zu werden und während Azael sich bereits ihrer Unversehrtheit annahm, konzentrierte Reek sich auf den Dieb, der sich gerade von ihr losgerissen hatte. Auch der versuchte Diebstahl musste geahndet werden! Sofort klemmte Reek sich Bob unter den linken Arm, während er den rechten Arm ausstreckte und in Richtung des Schufts zeigte. „Bleib sofort stehen, Gesetztesbrecher!“, rief Reek und konzentrierte dann sein Mana. Reek warf Bob wieder vor sich und der schemenhafte Umriss eines Dachses war, um die große Ratte zu erkennen, die augenblicklich anfing zu knurren als sie den Boden berührte. „Zeig was du kannst Bob. Schnapp ihn dir!“ Das ließ Bob sich nicht zweimal sagen. Die Ratte stürmte wie von der Tarantel gestochen los und nahm die Verfolgung des Diebes auf. Während dieser Probleme hatte, sich durch die Menschengruppen auf dem Vorplatz zu schlängeln, huschte Bob ohne Rücksicht auf Verluste unter den Leuten her und sorgte für den ein oder anderen Aufschrei. So schaffte der Dieb es gar nicht weit, bevor Bob ihn erreichte und sich augenblicklich auf diesen stürzte. Es begann ein kleines Gerangel auf dem Boden in dem Bob jedoch immer Mehr die Oberhand gewann.

Reek hatte sich ebenso auf dem Weg zu dem Dieb gemacht, doch dauerte es ein wenig länger bis er den Ort des Geschehens erreichte. Er stieß gegen einige Leute, fiel mehrfach fast auf den Boden, aber konnte schließlich zu Bob aufschließen. Dieser saß inzwischen knurrend auf der Brust des Diebes, der sich seinem Schicksal bereits ergeben hatte. „Muhahaha!“ Reek breitete die Arme aus und lachte laut. „Die Gerechtigkeit hat gesiegt, mein Guter! Gute Arbeit, Bob!“ Er vertiefte sich einige Momente in sein Lachen, um seinen Erfolg zu genießen und hörte dann ruckartig auf zu lachen, um sich hektisch umzuschauen. Wie geht es der jungen Frau? „GUTE FRAU?! IST ALLES IN ORDNUNG?! AZAEL?! DER HALUNKE IST GEFASST!“, schrie er. Damit hatte Reek wohl den gesamten Vorplatz erreichen können.

@Azael @Delia

Manavorrat: 105/130

Verwendeter Zauber:
Code:
[color=#696868][u][b]Animal Pact[/b][/u][/color]
[b]TYP:[/b] Lost Magic
[b]ELEMENT:[/b] ---
[b]KLASSE:[/b] I
[b]ART:[/b] Support
[b]MANAVERBRAUCH:[/b] 5 für Paktschluss, 10 für Geisterbeschwörung
[b]MAX. REICHWEITE:[/b] 5m
[b]SPEZIELLES:[/b] Diesen Zauber erhält der Magier beim Erlernen der Magie. Er ist notwendig, um Beschwörungszauber dieses Magieauslegers zu erlernen.
[b]VORAUSSETZUNGEN:[/b] Willenskraft Level 2
[b]BESCHREIBUNG:[/b] Der Grundzauber der Animal Shamanism Magic erlaubt es dem Anwender, einen Pakt mit einem profanen Tier zu schließen, das von der Größe zwischen einer Maus und einem Pferd liegt. Für jede Klasse der Animal Shamanism Magic, die der Beschwörer erlernt, kann er einen Pakt schließen. Ein ausgelernter Magier kann also maximal 5 Pakttiere gleichzeitig haben. Ein Paktschluss muss vom Tier akzeptiert werden, kann also nicht aufgezwungen werden.
Der Anwender erhält eine besonders gute Auffassungsgabe für den Gemütszustand seines Tieres und dieses versteht fortan seine Sprache - kann aber nicht antworten.
Ebenfalls kann der Anwender die Geister verschiedener Tiere in sein Pakttier beschwören. Während das Pakttier derart besessen ist, sind schemenhaft die Umrisse des entsprechenden Tiergeistes um das Pakttier wahrzunehmen. Das Pakttier muss während der Beschwörung, die nur wenige Augenblicke dauert, in der Reichweite des Zaubers sein, kann sich danach allerdings vom Anwender entfernen.

Code:
[color=#696868][u][b]Spirit of the Honeybadger[/b][/u][/color][size=11][/size]
[b]TYP:[/b] Lost Magic[size=11][/size]
[b]ELEMENT:[/b] ---[size=11][/size]
[b]KLASSE:[/b] I[size=11][/size]
[b]ART:[/b] Beschwörung[size=11][/size]
[b]MANAVERBRAUCH:[/b] 15 pro Minute[size=11][/size]
[b]MAX. REICHWEITE:[/b] ---[size=11][/size]
[b]SPEZIELLES:[/b] ---[size=11][/size]
[b]VORAUSSETZUNGEN:[/b] Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2[size=11][/size]
[b]BESCHREIBUNG:[/b] Mit diesem Zauber wird der Geist eines Hongdachses in ein Pakttier beschworen. Honigdachse sind garstige, furchtlose, aggressive Biester. Gefahren? Hindernisse? Feinde? Der Honigdachs schert sich nicht darum. Mit seinen natürlichen Waffen (i.d.R. Klauen, Schnäbeln oder Zähnen) kann das Pakttier entsprechend dem Nahkampfgrad I umgehen, zudem erhält es folgende Attributspunkte:[size=11][/size]
[size=11][/size]
[spoiler=“Attribute des Tiergeistes“][b]Stärke:[/b] Level 2[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Schnelligkeit:[/b] Level 2[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Geschicklichkeit:[/b] Level 2[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Widerstand:[/b] Level 1[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Manaregeneration:[/b] Level 1[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Willenskraft:[/b] Level 1[size=11][/size]
[size=11][/size]
[b]Manavorrat:[/b] 40[/spoiler]


Zuletzt von Reek am Sa 12 Aug 2023 - 12:55 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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Delia

Delia
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyMi 8 März 2023 - 21:44

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[ 2 | 12 ]

Delia war schon immer ein Unglücksmensch gewesen. Die Ärgernisse des Alltags wurden magnetisch von ihr angezogen und prallten dennoch an ihrem sonnigen Gemüt ab. Ihr war gar nicht bewusst, dass sie oftmals vom Pech geplagt war. Natürlich fand sie es schade, dass sie nach wenigen Minuten Aufenthalt in der schönen Touristenstadt bereits Opfer eines Taschendiebes wurde, aber es ist ja letztendlich alles gut ausgegangen! Also kein Grund zur Sorge! So fiel Delia zurück, in Zeitlupe und mit einem Gefühl der Genugtuung im Bauch. Sie hatte es geschafft! Wie genau, das wusste sie nicht, aber sie hatte ihre Tasche samt Aska-Figur noch bei sich! Der Buchsbaum war weich und geschnitten wie eine Hecke, weswegen der Sturz okay und nicht schmerzhaft war. Lediglich unangenehm. Ein Glück, dass dieser Bob und sein Freund sich der Sache angenommen haben. Gegen zwei Männer würde sich der schmierige Dieb nicht behaupten können! Delia blieb ihrerseits im Busch liegen, atmete kurz durch und öffnete dann die Augen. Oh! Na so was aber auch! „Azael!“, rief sie überrascht, aber nicht minder erfreut aus, als der hochgewachsene Schwarzhaarige im schicken Anzug  über ihr stand und sie so ausdruckslos wie immer ansah. Hä? Aber was machte er hier? War das unwahrscheinlich? War sie mit dem Kopf aufgeschlagen? Ohje..

Erschrocken und sichtlich empört quiekte die Köchin auf. Hatte er ihr gerade ungeniert mit beiden Händen an die Brüste gefasst?! Just in diesem Moment zog er sie an den Handgelenken aus dem Busch auf die Beine. Während Azael wie immer ausdruckslos drein blickte, hatte Delia die Augen verärgert zusammengekniffen. „Hast du mich mit Absicht da begrabscht?“, fragte sie ihn leise, da ihr das so unangenehm war. Eine blöde Frage.. es war Azael.. natürlich war es keine Absicht. Delia kannte den Magier mittlerweile recht gut. Nicht nur, dass sie bereits zwei Quests gemeinsam abgeschlossen hatten, er hatte sogar für ihren Vater ein paar Tage gearbeitet, als Not am Mann war und ist in dieser Zeit bei ihr untergekommen. Die beiden verband mittlerweile eine einzigartige Freundschaft, welche von absurden Missverständnissen und tiefer Verbundenheit geprägt war. Sie sahen einander an und die Gesichtszüge der Köchin wurden wieder weicher, ehe sie ihn anlächelte. Prompt wollte er wissen, was eine Aska-Figur sei. Verwundert über diese Frage neigte sie den Kopf leicht zur Seite. „Also..“, begann sie, wurde jedoch von dem Geschrei der Menge abgelenkt. Fragend sah sie an Azael vorbei und erkannte einige Leute, welche vor irgendetwas auszuweichen schienen. Den Blick nur zögerlich vom Geschehen abwendend, drehte sie ihr Gesicht wieder Azael zu. „Eine Figur von meiner liebsten Magierin“, erklärte sie ihm abgelenkt, da irgendjemand da hinten ziemlich verrückt lachte. „Sie ist ein Glücksbringer! Als wir uns in Pitaya Town das erste Mal gesehen haben, hatte ich sie nämlich auch bei mir!“, lachte sich vergnügt.

„Die Gerechtigkeit hat gesiegt, mein Guter! Gute Arbeit, Bob!“

Oh toll! Bob und der andere haben diesen Typen wohl festgenommen!“, freute sich Delia und blickte an Azael vorbei, um die beiden Helden zu finden. Oh, er nannte sie gute Frau! Wie nobel! Die Köchin grinste und winkte dem Fremden zu, welcher wohl nicht Bob war. „Tolle Arbeit! Mir geht’s gut, vielen Dank!“ Aber er hatte auch Azael gerufen. Wow, sag bloß die beiden waren ihre heutigen Kollegen?! Die Aska-Glücks-, äh Actionfigur hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet! Delia wollte sich auch bei diesem Bob bedanken und lief gemeinsam mit dem Finsternismagier zu den Helden. Und um ehrlich zu sein.. im ersten Moment, als sie diesen Typen aus nächster Nähe sah, war es schon etwas befremdlich. Er hatte eine eigenartige Erscheinung. Die Frisur, das Gesicht, der schlaksige Körper und die Klamotten. Aber Delia wollte sich nicht beirren lassen, denn er hatte sich so viel Mühe gemacht und war ihr selbstlos zur Hilfe geeilt. Und das war sehr nett gewesen! Also lächelte die Dunkelhaarige erfreut, als sie bei dem Unbekannten angekommen war. „Das war super! Du und Bob, ihr seid genau im richtigen Moment erschienen! Ich möchte mich auch bei ihm bedanken. Wo ist-“ Delia stockte. Oh Gott. Sie hatte Bob gefunden. Irritiert darüber sah sie zu Azael, doch der gab ihr natürlich keinen dezenten Hinweis mit der Mimik, welcher ihr hilfreich wäre. „Ist Bob die Riesenhamsterratte?“, fragte sie verwirrt und deutete auf das Wesen, welches auf dem Dieb thronte. Und ja, Delia konnte das Tier genau identifizieren. Langsam und diskret, ja kaum merklich machte die Köchin einen kleinen Schritt in Richtung Azael. Und dann noch einen Schritt. Und noch einen weiteren. Stets lächelnd, immerzu freundlich und unbeschwert. So lange, bis sie sich beim Schwarzhaarigen in Sicherheit vor Bob wiegen konnte. Ganz nah. Ein Stück hinter ihm versteckt. „Danke Bob


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Azael
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySa 1 Apr 2023 - 16:36




B-Quest: Ein Riesenproblem!

Delia, Reek & Azael
# 2 | 12

Die Reise mit Reek und seinem seltsamen Gefolge verlief ziemlich einseitig, denn Azael redete nicht viel, Reek dafür umso mehr. Interessant war jedoch, dass sich daran eben keiner der Beiden störte und sie daher auch gut miteinander auskamen. Neben Xaviera war Reek nun das erste Mitglied von Fairy Tail, mit welchem er auf eine gemeinsame Quest ausrücken konnte und dann gleich B-Rang. Der Auftraggeber hatte mit der Besatzung vermutlich nicht gerade den Sechser im Lotto erhalten, doch sowohl Azael als auch Reek waren hochmotiviert, diese Quest mit Erfolg zu beenden. Hoffentlich war der Dritte im Bunde ebenfalls so verlässlich, wie die beiden Helden von Fairy Tail. „Hallo. Ich bin Azael“ „Ja, finde ich auch“ „Ja, das schaffen wir“ „Nein, habe ich nicht“ waren so die Antworten, die Reek auf seine vielen gesprochenen Worte erhielt.

In Alcea angekommen, hatten sie den Zug verlassen und sich in Richtung des Bahnhofvorplatztes begeben, um den dritten Magier im Bunde für den Auftrag aufzugabeln. Der Treffpunkt sollte dort sein und daher hatte sich Azael auch direkt dorthin begeben, dicht gefolgt von Reek und seinem illustren Gefolge an Helden. Dieser Kerl war ziemlich redselig und selbst für die Verhältnisse des Targaris abgedreht, doch zugleich war ihm Reek auch sehr sympathisch. Sie hatten dahingehend sicherlich mehr gemeinsam, als man bei diesem Anblick vorab vermuten würde, doch das zeigte natürlich erst die Zeit. Vor Ort vernahm Azael plötzlich eine bekannte Stimme und alarmierte Reek, ebenfalls in Aktion zu treten. Zügig erkannte er, dass seine Freundin Delia Opfer eines Raubüberfalles wurde und der Bösewicht zu fliehen drohte.

Der Sumpfbewohner eilte sofort los, um der Hollingsworth zu helfen, während sich Reek um den flüchtigen Dieb kümmern würde. Azael griff blind in den Busch und erwischte zunächst die Brüste der Frau, die zuvor dort hinein gefallen war, ehe er ihre Handgelenke gefunden und sie daran heraus gezogen hatte. Er war so ausdruckslos und stumpf wie immer, hatte er nicht einmal wirklich bemerkt, wo er zuvor hin gefasst hatte. Delia hingegen kniff die Augen zusammen und fragte ihn, ob er sie absichtlich dort begrabscht hatte, doch ihr sollte klar sein, dass er Azael und es damit keine Absicht gewesen war. Irritiert legte der Targaris seinen Kopf auf die Seite und verstand nicht so recht, worauf sie hinaus wollte, doch unwichtig. Wichtig war nur, dass es ihr gut ging und sie ihr Hab und Gut noch immer im Besitz hatte. „Ein Glücksbringer? Der scheint zu helfen“, stellte Azael nüchtern und ausdruckslos fest. „Ohne sie hätte er dich sicher ausgeraubt“, fügte er an.

Reek hatte den Flüchtigen mittlerweile gefasst und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Gerechtigkeit obsiegt hatte. Sogleich erkundigte er sich nach dem Wohlergehen von Delia und meldete dem Sumpfmagier, dass der Halunke gefasst war. „Sehr gut, Reginald!“, lobte Azael seinen Kameraden ohne Ausdruck in Gesicht und Stimme. Die Hollingsworth war nun im Begriff sich bei allen ihren Rettern zu bedanken und geriet ins Stocken, als sie erkannte, wer Bob eigentlich war. Einen dezenten Hinweis durch die Mimik ihres Freundes erhielt sie nicht, doch die konkret gestellte Frage vermochte er zu beantworten. „Das ist Bob“, bestätigte Azael trocken und bekam zunächst gar nicht mit, wie die schöne Frau Schritt für Schritt hinter ihn tapste, um in Sicherheit zu sein. Etwas kleinlaut bedankte sie sich dann bei der Riesenhamsterratte, die auf dem gefassten Dieb thronte.

„Was machst du hier in Alcea, Delia?“, fragte Azael dann ausdruckslos und wollte wissen, wieso sie hier war. „Reginald und ich sind für einen Auftrag hier und sollen unser drittes Teammitglied hier am Bahnhofsvorplatz treffen“, erzählte er dann, weswegen die beiden Helden von Fairy Tail anwesend waren…mitsamt Zoo. „Es geht um einen Riesen, der hier jeden Baum ausreißt und mit Felsen um sich wirft“, fügte er noch an, um den Auftrag als solchen zu erläutern. „Es ist sehr schön, dich zu sehen“, brachte Azael dann auch noch zum Ausdruck, wenngleich sich nichts in seinem Gesicht regte, um die Aussage zu untermauern. Für diesen Augenblick der Zweisamkeit mit Delia hatte er Reek, Bob, Gurr und Lady Coco vollkommen ausgeblendet. Was Delia hier wohl machte? Sicherlich ging sie wieder einem zwielichtigen Litfaßsäulen-Auftrag nach, um ihre Miete zu sichern.





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Reek
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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyMi 12 Apr 2023 - 16:06

Stolz stemmte Reek die Arme in die Hüften als Azael ihn lobte und die unbekannte Frau ihren Dank bekundete. So fühlte es sich also an, wenn man für die Gerechtigkeit einstand. Es war ein neues Gefühl, denn die Tiere, die er zusammen mit Master Slick versorgt hatte, bedankten sich selten – um nicht zu sagen niemals – verbal. Es bestärkte ihn in seinem Weg, denn er stellte sich vor, dass ein Runenritter wahrscheinlich täglich solche Taten vollbringen konnte. Bei diesem Gedanken wurde das freudige Grinsen auf seinem Gesicht gleich noch etwas breiter. Wir müssen alles geben, um den Test beim nächsten Mal ganz sicher zu bestehen!

Als die Beiden vor ihm zum Stehen kam verbeugte Reek sich wie nach einer erfolgreichen Theatervorstellung und tapste dann – weiterhin verbeugt – einige Schritte zur Seite, um den Blick auf seinen Partner freizugeben. „Das freut uns außerordentlich. Sowohl, dass wir zur rechten Zeit gekommen sind als auch, dass es ihnen gut geht. Nicht wahr, Bob?“ Bob hüpfte freudig auf dem Verbrecher herum, was diesen laut zu prusten brachte, denn die große Ratte war bei weitem kein Federgewicht. Das Bob der jungen Damen etwas Unbehagen brachte, merkte Reek nicht wirklich, denn die Euphorie über die gelungene Aktion war einfach zu groß. Dann richtete sich Reek wieder auf und schaute ein wenig suchend in den Himmel. „Nächstes Mal kannst du auch mithelfen Gurr! Versprochen!“ Sein Ausruf wurde sofort mit einem Gurren beantwortet und sogar Reek war überrascht, dass darauf kein lauter Knall folgte. Sie scheint geschickter zu werden! Denn statt gegen irgendein Objekt zu stoßen, dass sich in ihre Flugbahn drängte, landete Gurr zielgenau auf der Stirn des Verbrechers. Dieser versuchte die Taube augenblicklich mit einem wilden Pusten von seiner Stirn zu vertreiben, doch Gurr reagierte völlig unbeeindruckt und entleerte ihren Darminhalt in das Gesicht des Mannes. Dieser protestierte wild, gab dann aber wieder ruhe als die Ratte auf ihm herumsprang. Die Augen der Taube wanderten dabei unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen, während sie erneut ein Gurren von sich gab, welches Reek als Zufriedenheit und Tatendrang interpretierte. „Sehr gut! So machen wir das.“ Reek nickte zufrieden und wandte sich dann wieder dem Zweiergespann zu, welches sich zu kennen schien.

Die junge Frau hieß Delia und schien ebenfalls Magierin zu sein, was für Reek sofort die Frage aufwarf, ob es sich bei ihr vielleicht um die sechste im Bunde handelte. Azael begann jedoch sofort den Inhalt der Mission zu schildern, bevor Delia sich äußern konnte und die Beschreibung brachte Reeks Augen zum Glitzern, denn auch wenn er wusste, was zu tun war, klang es noch viel besser, wenn er es aus dem Mund eines anderen hörte. „Der Riese kann sich auf etwas gefasst machen.“ Reek hob seinen Arm und flexte seinen Bizeps wie ein Muskelberg es tun würde, nur das Reek leider keinerlei Muskeln besaß, was ihm schnell auch selbst auffiel. „Wir sind vielleicht nicht stark, aber wir sind zu sechst!“ Er senkte seinen Arm wieder und merkte in dem Moment, dass er sich noch gar nicht richtig vorgestellt hatte, was dazu führte, dass er sich erneut tief verbeugte. „Ich bin übrigens Reginald, aber du kannst mich Reek nennen. Freut mich dich kennenzulernen. Bist du vielleicht die sechste im Bunde?“ Azael würde es sicherlich freuen, denn auch wenn Reek alles andere als erfahren mit zwischenmenschlicher Interaktion war, drückten seine Worte dies auf jeden Fall aus.

Während Delia den beiden Magiern von Fairy Tail antwortete, betraten drei Männer der Stadtwache den Bahnhofsvorplatz und bewegte sich schnell in Richtung der skurrilen Gruppe nachdem sie den Platz abgesucht hatten. „Ihr da! Was ist hier passiert?“ Die Laute Stimme sorgte dafür, dass Gurr sich sofort aus dem Staub machte, während Bob zu Reek schaute und auf einen Befehl wartete, seinen Platz zu räumen, um den Verbrecher den Behörden zu übergeben.

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BeitragThema: Re: Alleestraße
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[ 3 | 12 ]

Der edle Retter war ein ziemliches Unikat, wie Delia feststellte. Er versammelte zwei weniger aparte Tiere um sich, welche ihm im Kampf gegen die Gerechtigkeit halfen und wirkte allgemein ziemlich begeistert von der Sache. Abgesehen von der Riesenhamsterratte und der Taube fand Delia das ziemlich nett! Während sie noch immer zur Sicherheit bei Azael stand, beobachtete sie die Taube am Himmel, welche ihre Kreise zog. „Das ist Gurr?“, fragte sie zur Sicherheit nach und deutete mit dem Finger auf den Vogel. Das war zumindest die einzige Taube, welche Reginald geantwortet hatte. Dann geschah etwas sehr Schreckliches, denn Gurr landete auf der Stirn des Diebes und kackte ihm mitten ins Gesicht. „Uäh“, entfuhr es Delia, welche sich an Azaels Arm festklammerte und sich dann noch mehr hinter ihm verkroch, um vorsichtig hervor zu gucken. Das war echt eklig!

Als der Schwarzhaarige sie ansprach, blickte sie zu ihm rauf. Was sie hier in Alcea machte? „Naja-“, begann sie, doch er erläuterte vorerst, was Reek und er hier machten. Und während er sprach, leuchteten die hellgrünen Augen begeistert auf. Sie war das dritte Teammitglied! Glücklich sah sie auch kurz zu Reek, ehe sie sich wieder Azael zuwandte. Oh wie toll! Das war ja wunderbar! Zwei so tolle Magier und Delia, unschlagbar! Aber Moment.. Ein Riese? Nein, wegen einem Riesen war sie nicht hier.. anscheinend hatten sie nicht den gleichen Auftrag. Delia war wegen einer Reise hier. Moment mal.. Felsen? Bäume? Riese. Reise. Die Köchin wurde kreidebleich. „Ein Riese?“, wiederholte sie unglaubwürdig und sah zu Azael. Doch statt ihr die Sache mit dem Riesen zu erläutern, beteuerte er ihr, dass es sehr schön sei, sie wieder zu sehen. Ihre Antwort bestand nur aus einem warmherzigen Lächeln, denn dann griff Reek noch einmal das Thema auf. Er spannte seinen nicht vorhandenen Bizeps an und meinte, dass der Riese sich auf etwas gefasst machen kann. „Also.. also ich glaube, ich bin auch Teil des Teams!“, bestätigte Delia schließlich die Vermutung und hatte somit eingesehen, dass sie erneut die Questinfo nicht ordentlich gelesen hatte. Doch Reek hatte recht! Der Fiesling mochte ein paar Meter groß sein, dafür aber waren sie zu sechst! Moment. Zu sechst? „Schön, dich kennenzulernen! Ich heiße Delia und bin wohl die Nummer sechs, ja! Aber wer ist die Nummer fünf?“, fragte sie. Da waren Azael, Reek, Gurr, Bob und Delia. Oder?

Die Wachtmeister der Stadt kamen angerannt und nahmen ihrerseits endlich diesen fiesen Dieb fest. Sie waren etwas überrascht über die Riesenhamsterratte und die Taube, kommentierten das aber nicht weiter. Stattdessen bekamen die drei Magier je einen Gutschein für ein Getränk in der örtlichen Kneipe geschenkt. „Dabei habe ich gar nichts beigetragen.. Denkst du, Bob kann damit etwas anfangen?“, fragte Delia Reek, ließ endilch von Azael ab und reichte dem eigenartigen Magier bereits lächelnd ihren Gutschein. „Also gut! Wie wollen wir vorgehen? Glaubt ihr, wir haben wirklich eine Chance gegen einen Riesen?“, fragte Delia schließlich entschlossen, ehe sie die Arme hinter dem Rücken verschränkte. „Wer weiß, warum er so wütend ist, dass mit Felsen und Bäumen um sich wirft? Vielleicht braucht er ja nur Hilfe?“, stellte sie sogleich eine These auf.


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BeitragThema: Re: Alleestraße
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B-Quest: Ein Riesenproblem!

Delia, Reek & Azael
# 3 | 12

Ein Glück war alles noch einmal gut gegangen, denn Delia konnte ihr Hab und Gut verteidigen, Azael hatte sie aus dem Gebüsch gerettet und Reek hatte mit seiner Schar Begleiter den Dieb festgesetzt. Die Situation hatte sich also entsprechend aufgeklärt und dem Opfer des Überfalls ging es insoweit gut, daher konnte der Finsternismagier erleichtert aufatmen. Seine Erleichterung war umso größer als er feststellte, dass es sich um Delia handelte, die er ja ohnehin so sehr mochte. Es hätte ihm das Herz gebrochen, wenn ihr etwas zugestoßen wäre und er sie nicht hätte beschützen können, lag ihm ihre Sicherheit schließlich sehr am Herzen. Zügig machte die Hollingsworth nun Bekanntschaft mit Reek und seiner Schar, was sie dazu veranlasste, sich mehr oder minder hinter dem Sumpfbewohner zu verstecken. Das war eine Reaktion, die sehr viele Menschen hatten und daher gut nachvollziehen konnten, sogar Azael. Azael selbst war aber ein Mensch frei von Ängsten aller Art und daher machte er sich da natürlich nicht ins Hemd. „Uäh trifft es gut“, untermauerte er ausdruckslos den Ekel, den die Hollingsworth aufgrund von Gurrs Darmentleerung von sich gab.

Das weiterführende Gespräch entwickelte sich doch recht interessant, denn es stellte sich auf Umwegen heraus, dass Delia die Dritte im Bunde der Magier waren, die hier einen Riesen bezwingen sollten. Wie Azael jedoch feststellte, schien die Hollingsworth eine völlig andere Vorstellung des Auftrags gehabt zu haben, weswegen er ihr ausdruckslos in die Iriden blickte. „Genau, ein Riese. Sehr gefährlich“, klärte er sie also auf und machte ihr damit klar, worauf es bei diesem Auftrag tatsächlich ankam. Reek konnte seiner Begeisterung kaum Einhalt gebieten und schwafelte darauf los, während der Targaris die Ruhe selbst war. Bisher hatte nichts und niemand den Sumpfbewohner aus der Ruhe bringen können, so zumindest der Anschein, sah seine innere Welt doch völlig anders aus. Hier tobten durchaus Stürme, die für gewisse Emotionen standen, allerdings nie ihren Weg an die Oberfläche bestreiten konnten. Azael war eben Azael. Zu Sechst sollte die Gruppe nun also in der Lage sein, dem Riesen das Handwerk zu legen, doch erst einmal musste geklärt werden, wer überhaupt zum Team gehörte.

Der Targaris deutete auf die Schulter von Reginald. „Das ist Lady Coco und eigentlich die Nummer 2“, erklärte Azael trocken. „Bob und Gurr sind 3 und 4, ich bin die 5 und du die 6“, fügte er dann noch an, schließlich ergänzten Delia und Azael das kunterbunte Team ja nur. Bevor sie sich über das weitere Vorgehen beraten konnten, tauchten jedoch die Stadtwachen auf, die umgehend vom Vorfall wissen wollten. „Der Kerl dort hat versucht sie auszurauben“, erklärte er knapp und ausdruckslos, wodurch man nicht gerade das Gefühl bekam, dabei gewesen zu sein. Verstehend verteilten die Stadtwachen ihre Gutscheine und kümmerten sich um die Festnahme, womit die Magier zügig wieder allein gelassen wurden. Sie hatten Glück mit den Stadtwachen, denn andere Wachen hätten sie sicherlich gleich mit verhaftet. Hier jedoch hatte die Gerechtigkeit obsiegt! Den Gutschein steckte er ein und beobachtete dann, wie Delia ihren abgegeben hatte. Offenbar hatte sie keine Verwendung für einen Gutschein in der örtlichen Kneipe. Azael auch nicht, eigentlich. „Wir sollten den Riesen erst einmal finden. Ein großer Mann, der mit Bäumen um sich wirft, sollte nicht schwer zu finden sein“, warf der kluge Finsternismagier ein.

Nun war es an der Hollingsworth Thesen aufzubringen, weswegen sich der Riese so verhielt, wie er es eben tat. Ausdruckslos legte Azael seine Hand an sein Kinn und schien zu grübeln. Schien er zu grübeln? Man wusste es nicht. Er konnte genauso gut einen Juckreiz dort bekämpfen. Alles war möglich und wenn man den Targaris ein wenig kannte, dann erwartete man auch etwas Eigenartiges. „Das werden wir wohl erst herausfinden, wenn ihn gefunden und mit ihm gesprochen haben. Falls er sich überhaupt auf ein Gespräch einlässt“, äußerte sich Azael zu den Thesen der Baumagnatstochter. „Was die Chance gegen den Riesen anbelangt. Wir sind zu sechst. Wenn die Zahl uns etwas bringt, sind wir vielleicht dazu Imstande, den Riesen auszumanövrieren“, führte er noch weiter aus. „Was denkst du, Reginald?“





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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySo 14 Mai 2023 - 20:01

Weder vom Ekel über seine gute Freundin Gurr, noch über die Verwirrung Delias über den Auftrag bekam Reek etwas mit. Er war einfach zu sehr damit beschäftigt sich auf die Mission zu freuen und darüber, dass sie jetzt endlich vollzählig waren und loslegen konnten. Was er jedoch mitbekam, war die Verwirrung über die Anzahl der Teilnehmer und während die Wachtmeister den Schuft abführten, der bis zum letzten Moment von Bob bewacht wurde, klärte Azael Delia über die Anwesenheit von Lady Coco auf. Reek lehnte sich sogleich ein wenig nach vorn und präsentierte die kleine Kakerlake auf seiner Schulter, die wild im Kreis krabbelte und dann in Richtung von Reeks Rücken verschwand. „Nicht so schüchtern, Coco. Delia ist unsere neue Freundin!“ Seine Worte konnten Lady Coco jedoch nicht wieder hervorlocken, was Reek ein wenig wunderte, denn eigentlich verließ sie nur selten seine Schulter. „Du musst sie entschuldigen, Delia. Normalerweise kann sie sich besser benehmen!“ Reek verbeugte sich symbolisch ein wenig tiefer und richtete sich dann wieder auf. „Vielleicht kommt ihr euch auf der Mission ja noch ein wenig näher.“ Reek lächelte freundlich und war sich sicher, dass das geschehen würde, denn seine Freunde, waren auch die Freunde von Bob, Gurr und Lady Coco.

Delia bewies auch sofort ihre Eignung als neue Freundin als sie ihren Gutschein, den sie gerade erst von den Wachtmeistern erhalten hatten, Bob anbot. Reek nahm ihn entgegen und verbeugte sich erneut – natürlich viel zu tief. „Das ist ja supernett von dir! Hast du Giraffen in der Familie?“ Ein Kompliment war für diese Geste doch sicher angebracht und es wusste sicher jeder, dass Giraffen zu den Tieren mit dem größten Herzen gehörten, oder? „Damit kannst du auf jeden Fall was anfangen, Bob, nicht wahr?“ Die Ratte hüpfte freudig auf dem Fleck und Bob nickte ihr zu, bevor er einen Schritt näher an Delia herantrat, eine Hand vor den Mund nahm und ihr etwas zuflüsterte. „Ich glaube, dass Bob in einem vorherigen Leben vielleicht ein Sommelier war. Er ist ein ziemlicher Schluckspecht.“ Er sprang während der letzten Aussage wieder einen Schritt von Delia weg und streckte die Hände von sich, um seine Aussage über Bob wieder ein wenig zu relativieren. Aber er übertreibt es nie! Nicht, dass du etwas Falsches von ihm denkst.“

Als die Gruppe dann dazu überging, die ersten Missionsdetails zu besprechen, fingen Reeks Augen sofort wieder an zu glitzern. „Aufregend, Coco, nicht wahr?“, flüsterte er, auch wenn er nicht wusste, wo seine treue Begleiterin sich gerade aufhielt. Es war zwar erst die zweite Quest für den schrägen Magier, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass die Faszination von Quests jemals abnahm. Nachdem Delia und Azael sich geäußert hatten, wurde er sogar in das Gespräch eingebunden. Wirklich toll mit so vielen netten Leuten zu arbeiten, dachte er, während er sich seine Antwort zurechtlegte. Dann räusperte er sich etwas lauter als nötig und legte los, indem er seinen Arm theatralisch austreckte, mit dem Finger in eine unbekannte Ferne zeigte und den Blick schweifen ließ. „Als Team können wir alles schaffen!“ Er ließ eine kurze Pause, in der ein Applaus leider ausbliebt und wandte sich dann von Delia und Azael ab. „Zu viel, oder?“, flüsterte er Lady Coco zu, bevor er sich kaum einen Moment später wieder zu den beiden umdrehte und sich erneut räusperte. „Wenn es hart auf hart kommt, werden Bob und Gur alles geben und Lady Coco hat immer ein Auge auf mich! Aber so ein Riese ist sicher ganz schön gefährlich…“ Reek nickte wild, um seine Aussage zu untermauern. „Aber vielleicht hat der Riese auch irgendein Problem, bei dem wir ihm helfen können, damit er sich beruhigt. Vielleicht ist ihm etwas schlimmes widerfahren? Er wird sicher seine Gründe für die ganze Randale haben.“ Ein Kampf mit einem Riesen würde doch sicher alle in Gefahr bringen und wenn möglich, würde er das vermeiden. Er konnte sich tatsächlich auch schlecht vorstellen, dass jemand einfach so für Ärger sorgte, ohne einen guten Grund zu haben. „Aber ihr habt Recht, ihr habt Recht! Erstmal müssen wir den großen Racker finden!“ Reek schnipste einmal, wandte sich ab, lief einige Schritte die Straße hinauf, stolperte und landete bäuchlings mit ausgestreckten Armen auf der Straße. „Ouch!“ Schnell richtete er sich wieder auf und klopfte den Schmutz ab. „Alles gut, alles gut. Keine Sorge Bob.“ Anstatt jedoch weiterzugehen, kratzte er sich am Kinn und wandte sich schon wieder zum Rest der Gruppe um. „Wissen wir, in welcher Richtung wir aus der Stadt müssen?“

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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyMo 15 Mai 2023 - 22:35

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Ungläubig hatte Delia die Augenbrauen gehoben, als Azael haarklein erklärte, welches Teammitglied welche Nummer hatte und wer die Nummer zwei war. Die hellgrünen Augen folgten dem Finger des Targaris, welcher auf eine Kakerlake auf Reeks Schulter deutete. Nein, nicht doch! Eine Kakerlake?! Dagegen waren Gurr und Bob ja total kuschlige Tiere. Lady Coco verkroch sich sogleich, als sie Delia vorgestellt wurde und die Köchin hatte bereits eine Ahnung, warum. Bestimmt, weil sie in ihrer Ausbildung in der Küche der Kochschule so viele Artgenossen von Lady Coco getötet hat! Oh man.. aber was hätte sie auch tun sollen?! Kakerlaken hatten in einer sauberen Küche nun einmal nichts verloren! Besser, Delia würde sich an Gurr und Bob halten..

Ob sie Giraffen in der Familie hatte? „Äh..“ Hilfesuchend blickte Delia wieder einmal zu Azael, welcher ihr - wieder einmal - keine Hilfe war mit seiner Ausdruckslosigkeit. Die Köchin war so überrumpelt von dieser Frage, dass sie beinahe erleichtert war, dass Reek einfach weiterredete und nicht bemerkt zu haben schien, dass sie nicht geantwortet hatte. Bob, die Riesenhamsterratte schien sich tatsächlich total über den Gutschein zu freuen, welchen Delia ihm als Zeichen ihrer Dankbarkeit geschenkt hatte. Das war so niedlich, dass sie sogar ihre Vorbehalte gegenüber dem Nagetier abbauen konnte. Als der Grünhaarige näher kam, um ihr etwas in gedämpfter Lautstärke zu zuflüstern, bekam Delia große Augen. Ein Sommelier im vorherigen Leben? Bob? Heimlich warf sie der Riesenhamsterratte einen Blick zu, suchte nach möglichen Indizien für diese Theorie, ehe sie Reek wieder ansah. „Ja wirklich?“, fragte sie erstaunt nach und meinte das tatsächlich ernst.

Als es dann um die eigentliche Quest und den gefährlichen Riesen ging, spielte Delia bereits ein paar Ideen durch. Sie hoffte ja, dass man den Riesen vielleicht mit ein paar netten Worten beruhigen konnte. Azael blieb da sachlicher, er würde die Lage erst vor Ort beurteilen können, schien aber eine Auseinandersetzung nicht auszuschließen. Allein bei dem Gedanken zitterten Delia bereits die Knie. Reek war optimistisch und davon überzeugt, dass sie als Team alles schaffen. Unweigerlich musste die Köchin lächeln. Sie hatte es schon so nett gefunden, dass er sie gleich als neue Freundin anerkannt hatte. Keine Frage, dieser grünhaarige Magier war wirklich ein Unikat! So ganz verstand Delia zwar nicht, warum er nun in Richtung Innenstadt ging, wenn sie Alcea eigentlich verlassen müssten, aber sie harrte einfach bei Azael aus und gemeinsam sahen sie dem Magier hinterher, ohne selbst loszumarschieren. Kurz darauf fiel der arme Reek auch schon auf die Nase. Die Köchin drehte ihr Gesicht leicht in Azaels Richtung, ohne den Blick vom Grünhaarigen abzuwenden, welcher schon wieder aufgestanden war. „Reek ist ganz schön mutig. Und nett! Seid ihr Freunde?“, fragte sie den Targaris und sah ihn schließlich lächelnd an. Delia sah auch in aller Regel nur das, was sie sehen wollte.

Wir müssen hier lang! Richtung Südosten“, rief Delia ihm aufgrund des Abstands zu, woraufhin sich die drei, äh, sechs auf den Weg in ein großes Abenteuer machten. Es dauerte nicht lange, da hatten sie bereits Alcea Town hinter sich gelassen und befanden sich im ländlichen Gebiet. Der Wald war nicht weit, sodass die illustre Truppe nach rund einer Stunde Fußmarsch im Forst angekommen war. „Wie groß sind Riesen eigentlich?“, fragte Delia irgendwann. Waren sie schon mit drei Metern Riesen? Oder größer?! Oh man.. wie sollte sie gegen so jemanden etwas ausrichten? „Also.. um ehrlich zu sein.. ich hab schon irgendwie Angst“, gestand sie irgendwann hilflos lächelnd. „Ich fürchte, ich bin keine besonders starke Magierin“, hing sie dann kleinlaut an. Aber sie war ja nicht allein! Sie hatte Azael bei sich! Und Reek, der so tapfer war!

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BeitragThema: Re: Alleestraße
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Questbeginn: Hungrig oder nicht?

01 | @Kenji | Outfit | Mana: 600/650

Eine Straßenkapelle war auf der Alleenstraße Alcea Towns an sich nichts Ungewöhnliches. In der Touristenstadt lohnte sich das Aufspielen gerne einmal. Bei fröhlichen Touristen saßen die Geldbörsen etwas lockerer. Sie waren eher bereit ein paar Jewels springen zu lassen, wenn die Musik zur Stimmung beitrug. Und wer hörte zwischen den Einkäufen oder vielleicht beim Verzehren einer frisch gekauften Ladung Pommes nicht gerne ein munteres, kleines Stückchen? Da sprangen die Fritten doch wie alleine in den Mund. So - oder zumindest so ähnlich - dachten wohl auch die Mutter und Tochter, die es sich auf der Fahrbahnabgrenzung vor dem Musiker bequem gemacht hatten. Während die ältere der beiden Frauen vergnügt mit dem Fuß im Takt wippte, stand bei der jüngeren die Kinnlade auf Durchzug. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn Bands auf der Alleenstraße aufspielten. Es war jedoch deutlich ungewöhnlich, wenn die Band aus einer einzigen Person bestand. Fast zärtlich strich der Bogen einer Geige über die Saiten, entlockte dem Instrument die lieblichsten Töne. Eine ätherische, blau-glühende Trompete setzte plötzliche Akzente. Ein winziges Klavierchen klimperte munter die zweite Tonspur. Entgegen der Worte auf der Geige, die der Welt in goldenen Lettern "Secondo Violino" verkündeten, war die eigentliche zweite Geige ebenfalls ätherisch.

Ohne auf eventuelle Zuhörer oder Zuschauer zu achten, ließ Nico den Geigenbogen tanzen. Die brünetten Haare, unordentlich wie eh und je, flatterten leicht im Frühlingswind. Sonderlich kräftig pustete er hier nicht. Grade genug um die Kelche der Blumen in Schwingung zu versetzen und den umherschwirrenden Bienchen etwas mehr Anstrengung abzuverlangen. Wie die Blumen neigte sich auch Nico hin und her. Irgendwie hatte er sich völlig in der eigenen Musik verloren. Eigentlich war er ja hier, weil er auf einer Quest war. Irgendwas passierte in einem der nahen Dörfer. Scheinbar füllte das Essen die Mägen der Leute dort nicht mehr, obwohl sie eine fantastischte Ernte eingefahren hatten. Die Gelegenheit hatte er genutzt, um ein wenig Inspiration bei einem Naturspaziergang einzuholen. Als Ergebnis davon war er nun deutlich zu früh beim Treffpunkt angelangt. Ungewöhnlicherweise sollte ihm jemand Gildenfremdes zur Seite stehen. An sich war das relativ aufregend, immerhin bedeutete das, dass Nico das erste Mal mit jemandem außerhalb der eigenen Gilde unterwegs war. Wer das war? Puh, keine Ahnung. Hatte man ihm nicht gesagt und er hatte nicht gefragt. Aber da er nun einmal ein Genie war, diente diese kleine Vorstellung gleich zwei Dingen. Erstens: Er hatte Spaß dran. Die Musik war schließlich sein Leben. Zweitens: Es war eine offensichtliche Zurschaustellung magischer Fähigkeit. Sein Questpartner würde das schon von weitem erkennen. Und dann trafen sie sich, tranken noch einen Kaffee hier irgendwo, bevor es losging. Und bestimmt verstanden sie sich wunderbar. Immerhin war Nico ja auch sehr charmant. Hoffte er.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySa 2 März 2024 - 18:32

01 | @Nico | Outfit
Es war reiner Zufall gewesen, dass ein Mitglied der Dorfverwaltung auf den jungen Ohara getroffen war, als er sich mithilfe seiner Magie ein zusätzliches Paar Hände verschafft hatte. Hin und wieder wurde der Rucksack auf seinen Schultern einfach zu schwer, da überließ er das Tragen einem kleinen, sorgfältig gekritzelten Goblin. Panisch hatte er versucht, dem bettelnden Herrn seinen Wunsch abzuschlagen, aber letztendlich war er nunmal Kenji und scheiterte somit glorreich am Nein-Sagen.
Nun war er hier. Wie ein verschreckter Hundewelpe schlich er durch die Straßen, die Hände klammerten sich fest an den dunklen Stoff seines Oberteils. Es war nicht die erste Quest, die er seit seinem Austritt aus der Gilde erledigt hatte, allerdings sehr wohl die erste, die so dramatisch klang. Ausgerechnet er sollte herausfinden, wieso die Dorfbewohner so litten. Das war viel mehr Verantwortung, als ihm lieb war. Der einzige Trost war, dass er wohl kaum in Kontakt mit Blut kommen würde. Es klang nicht wie eine Mission, die blutig werden könnte. Die Erfahrungen seines letzten Gilden-Auftrags steckten noch immer tief in seinen Knochen. Er war nie der Leidtragende gewesen und trotzdem erfüllte ihn der Rückblick auf diese Situation mit Angst. Niemals mehr würde er riskieren, dass soetwas erneut passierte. Niemals mehr würde er einen Freund oder einen Fremden so verletzen. Niemals mehr würde er seine Zähne mit der Haut einer anderen Person in Kontakt kommen lassen. Auch, wenn es sich von Tag zu Tag schwerer anfühlte, sich an dieses Versprechen an sich selbst zu halten. Irgendwann würde er einen Ausschaltknopf für das verfluchte Verlangen finden, er musste. Mehr denn je konnte er nicht akzeptieren, dass das Bedürfnis nach Blut nun ein unverneinbarer Teil von ihm war.
Dass er ausgerechnet heute der Person in die Augen blicken würde, die Opfer seines Fluchs geworden war, ahnte er noch nicht, als er, getrieben von ferner Musik, die Straße entlangschlich. Natürlich erinnerte ihn der sanfte Klang der Violinen an Nico. Es war generell unmöglich, nicht an den Braunschopf zu denken, wenn er Musik hörte. Der kleine Anhänger, den er damals von ihm geschenkt bekommen hatte, baumelte noch immer an seinem Rucksack. Er hatte ihn nie abgenommen. Ob er als düstere Erinnerung an sein Versagen diente oder als letzter, verzweifelter Versuch, sich an die alte Freundschaft zu klammern, konnte er nicht sagen. Wo sein Questpartner wohl auf ihn wartete? Alleestraße hatte man ihm gesagt, doch diese war lang. Aus einer kleinen Seitengasse kommend setzte er die ersten Schritte auf das sorgfältig gepflegte Kopfsteinpflaster. Eine zarte Brise zupfte auffordernd an seinem pechschwarzen Haar, fast, als würde sie ihn dazu anleiten wollen, ihr zu folgen. Mit bleichen Fingern hielt er die noch immer ungewohnt kurzen Strähnen davon ab, sich über sein Gesicht zu verteilen.
Erst jetzt, als er den Blick von seinen Füßen hob, um sich einen Überblick über die breite Straße zu verschaffen, bemerkte er, dass er direkt neben dem Musiker gelandet war, dessen Melodien er schon aus einiger Entfernung gehört hatte. Getragen vom Wind tanzten einige Blütenblätter um den jungen Mann, er es schaffte, mit seiner Magie die Klänge einer kleinen Kapelle zu erzeugen, obwohl er vollkommen alleine war. Fast wie Nico.
Nein.
Exakt wie Nico. Das lag womöglich daran, dass es Nico war, der da spielte. Trübe Äuglein bissen sich unweigerlich an dem braunen Wuschelschopf fest, ließen nicht los, egal wie sehr Kenjis Bewusstsein auch zerrte und flehte. Hunger. Nein. Der Peralta war keine Mahlzeit. Trotzdem machte sich unweigerlich der Geschmack seines Bluts auf der Zunge des Untoten breit. Nein, nein, nein. Kräftiges Kopfschütteln. Wieso erinnerte er sich noch immer so genau daran? Der gesamte Vorfall war kaum noch mehr als ein verwischter Mischmasch aus Panik, blutroter Farbe und verzerrten Stimmen. Nur dieses Detail schien ihm voll und ganz erhalten geblieben zu sein. "Nico." In Form eines fast schon panischen Quietschens entwischte ihm der Name des Braunhaarigen. Nein, wieso hatte er auf sich aufmerksam gemacht? Das wollte er doch überhaupt nicht! "Komm bloß nicht näher." Sofort trat er mehrere Schritte zurück, rempelte dabei unsanft einen armen Passanten an. Einige schimpfworte flogen dem Schwarzschopf entgegen, der nur entschuldigend die Hände hob. Die Augen lösten sich jedoch keinen Moment lang von seinem alten Gildenkollegen und Kumpel. Gerne hätte er behauptet, dass er sich freute, ihn zu sehen. Ein Teil von ihm vermisste tatsächlich die Freundschaft, die sie geteilt hatten. Doch aktuell fühlte er nur eins: Angst. Die Angst, dass ihm ein weiteres Mal die Zähne ausrutschten. Dieses Mal war weit und breit keine Mary zu sehen, die ihn bewusstlos schlug, bevor er womöglich sogar tötete. Eine Hand huschte endlich vor den Mund, der schon die ganze Zeit sperrangelweit offen stand und somit selbstverständlich auch die gefährlichen Fänge entblößte. Nein. Er würde nie wieder jemanden verletzen. Aber was, wenn doch? Was, wenn doch?




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySo 3 März 2024 - 12:25

02 | @Kenji | Mana: 650/650

Ah, diese wunderbare Klangfolge. Es wäre zu viel gesagt, dass Nico selbstverliebt war. Sein selbstsicheres, extrovertiertes Auftreten war nur ein dünner Schleier über einem gewaltigen Haufen Selbstzweifel, der manchmal an die Oberfläche brodelte. Auf der anderen Seite gefiel es dem jungen Mann natürlich schon sehr, wenn ihn irgendwelche Leute erkannten, die er bislang noch nie gesehen hatte. Das passierte bislang eigentlich nur in Maldina, wo er die Cafés und kleinen Lädchen der Stadt ohnehin regelmäßig unsicher machte, wann immer er seiner Vermieterin, Frau Tobayashi kaffeetechnisch fremd ging. Gleich hier in Alcea auch noch erkannt zu werden war eine freudige Überraschung. Die rehbraunen Augen öffneten sich, um sich auf den Fan zu richten, der sein Idol selbst in der Fremde erkannt hatte und...wurden weit aufgerissen. Fast im gleichen Moment wie Kenji ließ Nico ein eigenes "Komm bloß nicht näher!" hören. Alle Haare stellten sich ihm auf, während kalter Schweiß die Griffe um Geige und deren Bogen zu lockern begann. Unwillkürlich machte auch Nico einen Schritt weg von dem Vampir, hatte aber nur allzu bald die kalte Fassade des Gebäudes im Rücken, vor dem er gespielt hatte. Als wäre er ein Schwert richtete sich der Geigenbogen auf Kenji, um diesen auf Abstand zu halten.

Erst jetzt fiel Nico auf, dass sein Gegenüber sich verändert hatte. Die Haare waren schwarz gefärbt. Das passte irgendwie zu dem inneren Bild des Vampirs, das sich seit dem Biss doch gewaltig verändert hatte. Es passierte immer noch manchmal, dass sich ein Albtraum in Nicos ohnehin nie besonders tiefen Schlaf schlich. Gewaltige Gebisse spielten darin meistens eine prominente Rolle. Um es anders zu formulieren, Nico hatte gewaltig Schiss vor dem schmächtigen Kerlchen vor ihm. Die Violine wie einen Schild vor sich haltend, versuchte er noch ein wenig mehr mit der Fassade zu verschmelzen. Einzig der Geigenbogen blieb weiter ausgestreckt. "Wie konntest du?!", hob Nico an. Mit der Wand im Rücken, ohne wirklichen Ausweg - sah man einmal von der Magie ab - um Kenji entgehen zu können, wandelte sich die Furcht langsam aber sicher in Zorn. "Wir haben dir vertraut! Du hättest etwas sagen können! Wir hätten zusammen nach einer Lösung suchen können! Stattdessen haust du einfach ab! Ohne was zu sagen!" Nicht mal eine Entschuldigung hatte er bekommen! Oder er war einfach zu fertig gewesen, nachdem Kenji ihn ausgesaugt hatte wie...wie...wie...ein Päckchen Saft! Tomatensaft! Rot und dick und... Nico schluckte. Vorsichtig rutschte er an der Fassade herunter, um die Violine sanft auf den Bürgersteig stellen und sich die schwitzige Pfote an der Hose abwischen zu können. Noch immer blieb der Geigenbogen auf Kenji gerichtet, wechselte jedoch einmal rasch zu trockenen Hand. Furios die soeben frei gewordene Hand abwischend und damit die eigene Ausstrahlung vermutlich auf's Herrlichste untergrabend, fuhr Nico gleich fort: "Was machst du hier, Kenji? Um die Gilde oder deine Freunde kann es dir ja nicht gehen." Ein böser Blick ging in Richtung der Passanten, die stehen geblieben waren als die Lautstärke sich gesteigert hatte. Ein paar huschten eilig davon, aber eine unbequeme Anzahl blieb stehen. Scheinbar bekam man nicht alle Tage Straßentheater im Schatten der Bäume zu sehen. Langsam ließ Nico den Geigenbogen sinken, bis er auf dem Stein des Bürgersteigs auftockte. "Verdammte Scheiße, Mann. Das alles hätte echt nicht passieren müssen. Warum hast du nichts gesagt?!"


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyDo 7 März 2024 - 19:03

02 | @Nico
Natürlich war sein Gegenüber nicht glücklich, den Schwarzhaarigen zu sehen. Wer konnte es ihm verübeln? Wenn bei Kenji die Angst vor sich selbst tief saß, dann musste sie Nico in Mark und Bein übergegangen sein. Alle seine Fragen waren berechtigt, jeder Vorwurf hatte Hand und Fuß. Und der Ohara hatte keine gute Antwort. Alles, was er herausquetschen konnte, war: "Ich- ich wuss-te es nicht ... Es tut mir Leid, Nico." Natürlich hatte er gemerkt, dass er nicht länger der Selbe war wie vor dem Beitritt in die Gilde. Er wusste, dass die Aussicht auf Blut ihn hungrig machte, doch dass es ihn derart verrückt machte, hatte er nicht gewusst. Woher auch? Man bekam leider kein 'How to be a vampire'-Handbuch geschenkt.
Fragte Nico ihn gerade wirklich, wieso sie nicht gemeinsam nach einer Lösung gesucht hatten? Während er ihn ansah, als wäre er ein Monster, sogar seinen Geigenbogen auf ihn richtete, sodass er auch ja nicht auf dumme Ideen kam. "... es gibt keine L-Lösung." Wenn er sie nach all der Zeit nicht gefunden hatte, dann würden Mary und Nico es genauso wenig. Nichts und niemand würde ihn je heilen können. Eigentlich war die Reise, auf die er sich begeben hatte, doch nichts weiter als ein Versuch, vor sich selbst zu fliehen. Die Antwort, die er suchte, würde er niemals finden. Sein Kopf fiel in seine Hände. "Du musst mir nicht sagen, dass ich ein Mo-Monster bin, das- das weiß ich auch so." Ein feuchter Schimmer legte sich über die trüben Augen, ehe auch schon das erste Schniefen folgte. Eigentlich hatte er kein Recht, zu weinen. Wenn, dann war es der Peralta, der weinen durfte. Für Kenni war es jedoch nicht nur eine direkte Konfrontation mit seinem Fehler, es war auch eine gnadenlose Erinnerung daran, dass er seinem unfairen Schicksal komplett ausgeliefert war, dass er tot war und nichts dagegen tun konnte.
Egal wie sehr er versuchte, sich zu verändern, letztendlich blieb er der selbe Kenji Ohara, der er schon seit seinem Gildenbeitritt war. Das neue Äußere machte es leichter, sich selbst wieder im Spiegel zu betrachten, doch letztendlich änderte es nichts. Der Austritt aus der Gilde und die Distanz zu seinen Mitmenschen hatte seinen Hunger nicht verschwinden lassen, es verbannte ihn nur in den Hintergrund. Nichts war mehr so, wie an dem Tag, an dem er gestorben war und trotzdem war er immer noch der Selbe. Er war immer noch ein Vampir, der sich nicht unter Kontrolle hatte.
"... ich habe einen Auftrag, den ich erledigen muss." Ja, er musste. Es war absolut nicht von wollen die Rede. Man hatte ihn bequatscht, bis er keine Wahl mehr gehabt hatte. Aber was hatte Nico das schon zu interessieren? Das Schicksal war sicherlich nicht grausam genug, sie gemeinsam auf diese Quest zu schicken. "Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich es nicht wusste!" Es war die Verzweiflung, die den Ohara dazu brachte, ebenfalls seine Stimme zu haben. Er wollte, dass man ihn verstand, aber gleichzeitig wusste er, dass Unverständnis dafür sorgte, dass man sich von ihm fernhielt. Natürlich wollte er nicht alleine sein, er musste. Nur so konnte er sicherstellen, dass er niemanden mehr verletzte. Trotzdem platzten die Worte letztendlich aus ihm heraus. "Wie würdest du dich verhalten, wenn du eines Tages ... so aufwachst? Einfach so ... t-t-tot. Und ich weiß nichtmal, wie es passiert ist." Er erinnerte sich an gar nichts, nicht einmal den Hauch einer Ahnung hatte er. "Mir hat nie jemand erklärt, wie man ein Vampir ist. Ich weiß es immer noch nicht. Ich wusste nicht, dass das passiert. Hätte ich es gewusst, hätte ich es be-bestimmt anders gemacht." Wer ging schon davon aus, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren? In der Vergangenheit hatte er es immer geschafft, zu widerstehen.  "Bi-bi-bitte versteh mich. Ich bin so über. Überfordert Nico. Und ... und ich w-will auch wieder ein Mensch sein." Ohne das Bedürfnis, Andere zu verletzen, dafür mit einem Herzschlag. Nicht mehr tot, sondern lebendig. Doch das würde niemals passieren. Er war in diesem verfluchten Zustand zwischen Leben und Tod gefangen. Immer und immer wieder wischte er sich über die feuchten Wangen. "Ich kann es nicht rückgängig machen, aber es tut mir wirklich Leid, Nico. Wirklich. Ich wollte das nicht. Ich hätte dir nicht wehtun dürfen. Es tut mir so Leid, dass du wegen mir Leiden musst. Wenn ich könnte, würde ich es ändern." Er wollte sein altes Leben zurück. Er wollte seinen alten Freund zurück an seiner Seite. Er wollte, dass alles wieder normal wurde. Aber wie sollte das je passieren? Konnte es je wieder werden wie früher? Nicht, solange er das war, was er war. Ratlos richtete er seinen Blick auf den Braunschopf, der so jämmerlich auf dem Boden hockte. Wie gerne hätte er ihn getröstet, doch die Angst, sich auch nur einen Schritt zu nähern, war zu groß. Außerdem würde Nico das wohl kaum wollen. "Ich will niemanden verletzen, ehrlich. Ich will nicht, dass du Angst haben musst. Es tut mir Leid, Nico. Es tut mir wirklich Leid. Es tut mir so Leid. Wirklich. Wirklich."




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyFr 8 März 2024 - 19:05

03 | @Kenji

Es war nicht so, dass Nico nicht hörte, was Kenji da von sich gab. Natürlich hatte er das mit dem Angriff nicht gewollt. Das war...uff...in Ordnung. Da musste er eine Weile drüber nachdenken. Eine verdammt lange Weile. Eine lang genügende Weile, damit Kenji noch ein wenig im Saft der Selbstabscheu marinieren konnte. Jetzt, wo relativ klar war, dass der Vampir ihm nicht wieder sofort an die Venen wollte, veränderte sich auch Nicos Gesichtsausdruck. Wo er eben noch ängstlich und verschreckt gewesen war, starrte er nun finster zu Kenji hoch. Der brach grade mehr oder weniger vollständig zusammen. Die Frage war, was davon man ihm glauben konnte. Immerhin hätte Nico auch niemals vermutet, dass er ein verdammter Vampir war und nicht genug Selbstkontrolle hatte nicht an ihm rumzunuckeln und nicht genug Vertrauen um ihm das alles zu erzählen. Nein, Kenji hatte Mary und ihn ins Messer laufen lassen. Liebes Bisschen, wenn das auf einer der anderen Quests passiert wäre. Nico verletzte sich ständig selbst. Und so schwach wie der Virtuose auf der Brust war, könnte er sich vermutlich niemals alleine aus Vampir-Kenjis Griff befreien. Zumindest nicht ohne den Einsatz von Magie, die wiederrum für Kenji gefährlich sein könnte. Und Nico hatte echt überhaupt keine Lust jemanden zu töten. Er war Künstler und kein Mörder! Ein missmutiger Blick ging vom weinenden Kenji weg, rüber zu den Passanten. Nico schob sich an der Wand in die Höhe, lupfte seine Violine vom Boden und hob den Blick wieder zu Kenji hoch.

"Komm mit", erklang die...nun es war nicht wirklich eine Bitte, aber wie ein Befehl klang es auch nicht. Nennen wir es eine Mischung aus beidem. Es wäre gelogen gewesen, dass Nico nicht darauf achtete, ob Kenji nun folgte oder nicht. Tatsächlich versuchte er sich immer gewahr zu sein, wo exakt Kenji war. Die Angst erneut angefallen zu werden, schrie und wetterte in den hinteren Gefilden von Nicos Verstand, wollte dafür sorgen, dass die Lackschuhe über den Stein des Bürgersteigs flogen um von dem Vampir fort zu kommen. Das Ergebnis war, dass er sich die Umhängetasche - von der kein Anhängerchen einer Anime-Figur mehr baumelte - über die Schulter warf, Violine und ihren Bogen im Anschlag hielt und krabbenähnlich davon stakte. Sonderlich weit hatte er es zum Glück auch nicht, schließlich ging es nur darum die neugierigen Blicke und Ohren los zu werden, bevor sich Kenji hier weiter in aller Öffentlichkeit als Vampir outete. Viel Erfahrung mit Untoten hatte Nico nicht, eigentlich gar keine, aber das war ziemlich wahrscheinlich schlecht für die Gesundheit. Und während ihn farbenfrohes Potpourri aus Zorn und Angst erfüllte, hatte er keine Lust, dass Kenji starb. Nochmal starb. Egal! Folgerichtig ging es nur um die nächste Ecke und in ein Gässchen, dass deutlich weniger stark bevölkert war. Hauptsache die ganzen Schaulustigen erstmal los werden. "Hier. Geh dir mal über's Gesicht. Du siehst grade echt jämmerlich aus." Mit diesen unsagbar aufbauenden Worten wurde Kenji ein Taschentuch angeboten. Nicht per Hand, sondern über den Geigenbogen gelegt. Mit metallischem Klonken wuppte sich Nico auf den Deckel einer bereit stehenden Abfalltonne. Die sah zumindest einigermaßen sauber aus. Außerdem war Alcea eine Stadt und damit schonmal per se hygienischer als irgendein Dorf. "Okay. Entschuldigung angenommen. Versteh' mich nicht falsch. Ich bin immer noch scheiße enttäuscht, wütend und habe gewaltigen Schiss. Wenn du Mary das nächste Mal siehst, entschuldigst du dich auch bei ihr. Klar soweit?"

Vorsichtig löste Nico seine vornübergebeugte Haltung auf, lehnte sich auf seinem Mülltonnenthron zurück. Diese Situation war...beschissen. Sein eigener Magen war ein heißer, wütender Knoten. Nur zu gerne hätte er Kenji für alles eine mit der Violine übergebraten. Vielleicht würde er das noch machen. Andererseits...tat ihm das nun nicht mehr blonde Kerlchen schon ein bisschen leid. Verdammter Mist. Jetzt färbte Mary schon auf ihn ab. "Okay. Erzähl. Warum hast du die Gilde verlassen? Wohin bist du seitdem gegangen? Oh, und ich behalte mir vor zu unterbrechen, um dich als Rindviech zu bezeichnen. Nur als Vorwarnung."


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySo 17 März 2024 - 15:07

03 | @Nico
Mitkommen? Wohin denn? Nein, das gefiel Kenji überhaupt nicht. Es mochte sein, dass die Leute starrten, aber war das nicht gut? So konnten sie sich sicher sein, dass genug Leute anwesend waren, um einzuschreiten, falls der Schwarzhaarige wieder die Kontrolle verlor. War es wirklich eine gute Idee, sich von den Spaziergängern zu entfernen? Nur zögerlich folgte er, hielt dabei einige Schritte mehr Abstand, als notwendig. Auch in der kleinen Gasse angekommen, drückte er sich ganz bewusst an die gegenüberliegende Hauswand, um möglichst viel Abstand zwischen sich und den Braunschopf zu bringen. Er wollte, nein, er musste, einen weiteren Unfall unbedingt vorbeugen. Nur zögerlich streckte er die zitternden Finger nach dem angebotenen Taschentuch aus. Anstatt es jedoch zu benutzen, starrte er erst einmal eine Weile darauf. War er froh oder traurig darüber, dass Nico es ihm nicht direkt, per Hand, überreicht hatte? Letztendlich nutzte er es aber doch dazu, seine Tränen zu trocknen, auch, wenn direkt die nächsten nachkamen. "Ent- entschuldigung?" Ungläubig blinzelte er sein Gegenüber an, ein Schniefer blieb abgehackt in seiner Kehle hängen. "Was? Nein- oder doch? Nein. Das ist zu gefährlich." Ein schockiertes Lächeln huschte über seine Lippen, ließ seine Mundwinkel zucken. Das war ganz fürchterlich! Der Peralta sollte ihm auf gar keinen Fall verzeihen! Oder doch? Er durfte Kenni nicht wieder vertrauen, nicht einmal daran denken, es zu tun, sollte er. Das war viel zu gefährlich. Die Angst war gut. Aber der Ohara wollte auch nicht mehr alleine sein. Er wollte die Last des Vorfalls endlich lindern. Er wusste nicht, was er wollte. Oder was er wollen sollte. "Ich will Mary nicht wiedersehen", entgegnete er. Zurück zur Gilde konnte er sowieso nie wieder und sobald er einen anderen Job und endlich wieder ein festes Heim hatte, würde er gänzlich damit aufhören, Magieraufträge zu übernehmen. Falls er ihr doch begegnen sollte, würde er einfach wegrennen. Das war einfacher, als eine weitere Konfrontation. Er würde niemals einem der Beiden wieder in die Augen sehen können.
Das war einer der Gründe, wieso er die Gilde verlassen hatte. Es war einfach zu wahrscheinlich, dass er ihnen wieder über den Weg laufen würde. Er hatte Angst gehabt, hatte sie immer noch. Nicht nur vor den Beiden, überwiegend vor sich selbst. Vor dem, was passieren könnte, wenn er so weitermachte, wie bisher. "Ist- ist okay...", versicherte er, schließlich hatte er es verdient. "Es ist- es ist so ... ich ... ich kann so doch kein Magier sein." Schniefen. Er hatte die Gilde nicht verlassen wollen, er hatte es gemusst. Zur Sicherheit seiner Kollegen. "Jemand, der sich bei Bl-B-Blut nicht kontrollieren kann, der ka-kann doch kein Ma-gier sein." Es war einfach zu gefährlich. Musste er das wirklich erklären? "Ich will wi-wirklich niemandem meh-r weh tu-tu-tun. Also bin ich ... weg." Seitdem war er nirgendwo und überall zugleich. Er wollte nicht, dass man ihn fand oder dass er lang genug an einem Ort blieb, um wieder Beziehungen zu anderen Leuten aufzubauen. Aber vor allem hatte er versucht, eine Antwort, eine Lösung zu finden. Er hatte geglaubt, dass es sie irgendwo in Fiore geben musste. Irgendjemand musste doch ein ähnliches Schicksal erlitten und eine Heilung gefunden haben, hatte er gedacht. Doch das war scheinbar nicht der Fall. Je mehr Orte er besuchte, je mehr Bibliotheken er auf den Kopf stellte, desto klarer wurde ihm, dass es einfach kein Entkommen gab. "Uh-und jetzt ...  naja, ich wo-wohne nirgends ... mehr. Oh, ah-aber keine Sorge! Mochi und Purin sind bei meinen Eltern." Den Beiden ging es gut, auch, wenn er seine Familie dafür hatte anlügen müssen. Doch das Wohl seiner Katzen war einfach wichtiger gewesen als Ehrlichkeit. "Ich da-dachte ich kann eine Lösung finden und dann ... dann ein-einfach einen normalen J-Job machen." Das war der Plan gewesen. Dann wäre er wieder ein normaler Mensch geworden, dann hätte er einfach wieder eine Wohnung gefunden und dann hoffentlich vergessen, was passiert war. Doch scheinbar war das Wunschdenken. "Überall steht ... was t-tot ist, bleibt ... tot. Vampir bleibt Vampir. I-ich ... werde im-mer so sein." Er musste sich damit abfinden, doch er konnte es nicht. Es ging einfach nicht. Vorsichtig hob er den trüben Blick. Auch jetzt, wenn er es wagte, den Braunschopf anzusehen, konnte er nicht verhindern, dass sein Magen sich meldete. Er wusste, dass es falsch war und trotzdem sah er Nico weiterhin als Beute. Leichte Beute, jetzt, wo Mary nicht hier war. Sie waren allein. Niemand sah sie. Tu es. Seine Füße wurden unruhig, taten sich schwer damit, an Ort und Stelle zu bleiben. Nein, er konnte das nicht tun. Immerhin wusste er inzwischen mehr als beim letzten Mal. Er wusste, was er zu tun hatte. Anstatt nach vorne, zwang er sich zu einigen Schritten zur Seite, sodass mehr Abstand zwischen sie kam. Nicht noch einmal. Nein. Er musste ehrlich sein. Das hatte Nico doch verlangt, dass er etwas sagte! Oder? "Nico. Es- es tut mir Leid. Ich will immerno-noch ... dein Blut. Je-jetzt."




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyDi 19 März 2024 - 16:37

04 | @Kenji

"Komm gefälligst mit. Nur weil ich stinkig bin heißt das nicht, dass ich Lust habe, dass du Opfer einer Hexenjagd wirst. Und tja, hast ja dein Möglichstes getan, dass du keinen von uns beiden wieder siehst, aber jetzt stehen wir trotzdem hier. Sollen wir vielleicht Warnfarben tragen, damit du dich fern halten kannst oder sowas?", giftete Nico in Richtung des ohnehin bereits in emotionaler Auflösung befindlichen Kenji. So langsam gewann der Zorn deutliche Überhand über die Angst, die ihm immer noch in den Knochen steckte. Kenji war dabei nicht grade hilfreich. Der ehemalige Blondschopf war nun einmal wirklich niemand, der Angst einflößend wirkte. Bis er es dann eben doch tat. Eine Augenbraue Nicos begann zu zucken, als Kenji sich erklärte. Vorsichtig schlangen sich die Arme des Virtuosen um die Violine, hielten den Geigenbogen fest in der Hand. Im Zweifel wäre das Instrument schneller bereit als Kenji seine Fänge entblößen könnte. Und so schnell war er also bereit seinen Traum von Dasein als Magier einfach zur Seite zu werfen. Ohhh, Nico hätte brechen können. Kein Magier sein können? Och, wie wäre es denn, wenn man mit den Mitstreitern über dieses Problem sprach? Wie wäre das denn als Idee? So ganz unverbindlich. Er wollte niemandem mehr weh tun? Das war ja ganz nett und alles, aber wie stellte er sich das bitte vor? Der Geigenbogen schwang wieder nach vorne, richtete sich erneut wie ein Schwert auf Kenji, als dessen letzter Satz verklang. "Nein! Hast du eine Ahnung, wie schmerzhaft das war? Wie scheiße sich das angefühlt hat?" Das eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass Kenji durchaus wusste wie es war wenn einem das Blut ausgesaugt wurde, ignorierte Nicos zürnendes Hirn einfach mal gekonnt.

Mit einem behänden, eleganten Sprung lupfte sich Nico von seinem Mülltonnenthron. Der Geigenbogen zeichnete einen Halbmond in die Luft, bevor er auf Kenjis Schopf herab gesenkt wurde. Mehr als ein leicht schmerzhafter Hieb sollte es nicht werden. Ob nun ein Treffer gelang oder nicht, fuhr Nico gleich fort, wobei sich die Lautstärke so langsam oder sicher erhöhte. "Ach ja. Du willlst niemanden verletzen? Großartig! Und einen ganz normalen Job arbeiten? Oh ja. Und da wird sich ja niemals mehr irgendjemand in deiner Nähe verletzen, oder? Es wird niemals passieren, dass ein Metzger mal seine Fenster offen stehen lässt? Bei allen Musen, Kenji, du brauchst 'ne Lösung, die schnell funktioniert! Nichts, was eventuell in ein paar Monaten mal klappt. Du elendiges Rindvieh! Was meinst du denn wäre passiert, wenn du das der Gilde einfach mitgeteilt hättest, huh? Weiß Savannah davon? Selbst wenn du denkst, dass sie das nicht weiß, wette ich, dass sie das schon wusste. Sind ja nicht alle so leichtgläubig wie Mary und ich. Und ich hatte es sogar schon vermutet als du nicht in die Küche gehen wolltest! Aber nein, den Nico, den kann man ja einfach im Dunkeln lassen! Lassen wir es mal drauf ankommen, mh?! Ugh!" Beide Hände Nicos fuhren nach oben, um ihm einen Moment lang auf die Augen zu pressen, mitsamt Violine und Accessoire darin. Der Magier drehte sich einen Moment lang um, ließ ein verstört klingendes Lachen hören, bevor er schon wieder herumwirbelte. Wieder richtete sich der Geigenbogen auf Kenji aus. Zumindest klang Nico wieder etwas beherrschter als er fortfuhr. Die Stimme war wieder leise und hallte nicht mehr in dem Seitengässchen nach. "Okay, ich hab 'ne Quest hier in der Nähe zu erledigen. Irgendwas mit Essen, das nicht mehr satt macht. Muss nur noch meinen Questpartner finden, damit wir das erledigen können. Und du kommst mit. Zu zweit können wir darauf achten, dass du keinen Unfug anstellst. Du hilfst, kriegst dafür nen Teil von meinem Lohn und wir besprechen währenddessen, wie du nicht wieder zu einem mordenden Monster wirst. Klar soweit?"


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BeitragThema: Re: Alleestraße
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04 | @Nico
Natürlich hatte Nico das Recht, sauer zu sein. Er hatte sogar das Recht, stinksauer zu sein. Trotzdem hätte Kenji ihn nur zu gerne darum gebeten, aufzuhören. Doch das traute er sich nicht. Nicht, nachdem man in solch einem Ton mit ihm sprach. Stattdessen zog er nur den Kopf ein und wendete den Blick ab, während er in (hoffentlich) sicherer Distanz folgte. "Nein. Uh, n-nein das mü-müsst ihr nicht ... ich laufe das nächste mal einfach schneller weg..." Dieses Mal hatte ihn der Schreck an Ort und Stelle gehalten und seine Füße zu Gestein werden lassen, doch das nächste Mal war er hoffentlich besser vorbereitet und wurde nicht mehr eiskalt erwischt. "Ich, äh ... nein. Ich ka-kann mich nicht mehr daran erin- erinnern. Aber ich weiß, wie- wie es danach war..." Unfassbar schmerzhaft. Wie lange hatte er das Gefühl gehabt, seinen Kopf nicht mehr bewegen zu können? Es waren garantiert einige Wochen gewesen. Er konnte sich also sehr gut vorstellen, wie es für Nico gewesen war, auch, wenn er sich an seinen eigenen Biss nicht erinnern konnte. "Wie- wie geht es deinem Arm denn i-inzw-wischen?" Inzwischen war die Verletzung sicherlich verheilt, aber trotzdem wollte er gefragt haben ... Hatte er überhaupt das Recht, das zu erfragen? Er war sich nicht sicher, aber er wollte es zumindest versucht haben.
Ein überraschtes Quietschen hallte durch die verlassene Gasse, als der Geigenbogen mit einem leisen 'Donk' unsanften Kontakt zu Kennis Hohlschädel aufnahm. Sofort huschten die bleichen Hände an die getroffene Stelle und fuhren darüber, als hätte es fürchterlich weh getan. Dabei war es eher die Überraschung, die ihm diese Reaktion entlockte. "Aua...", schniefte er, zog den Kopf noch etwas weiter ein und die Schultern noch höher. Wie schön es doch wäre, eine Schildkröte zu sein. Dann könnte er sich einfach in seinem Panzer verstecken und abwarten, bis der ganze Horror vorübergezogen war. Doch das würde vermutlich nie passieren, denn das Bedürfnis verschwand nicht einfach. Im Gegenteil, es wurde mit jedem Tag, der ohne blutigen Zwischenfall verstrich, nur stärker. Früher oder später würde er unweigerlich wieder zur Schnappschildkröte werden. "Als- als hätte ich nicht ver-versucht, eine Lösung zu finden. Es gibt kei-keine Lösung, Nico." Wieso wollte er es einfach nicht verstehen? Wie oft musste Kenji es sagen, bevor man ihm endlich zuhörte. Dicke Tränen kullerten die kühlen Wangen herab. Es mochte sein, dass er sich falsch verhalten hatte, aber in den letzten Monaten hatte er alles daran gesetzt, sich zu bessern. Er hatte versucht, einen Weg zu finden, mit Seinem Blutwunsch umzugehen. Er hatte nicht nur herumgesessen und geschmollt, wirklich! Aber es hatte alles nichts gebracht. "Als ich meine Einst-Einstellungsg-g-gespräche mit Savannah hatte war ich no-noch am Leben g-gewesen..." Es war alles so plötzlich passiert. Er hatte nie Zeit bekommen, sich damit auseinanderzusetzen, wie er mit seinem plötzlichen Tod und der ungewollten Veränderung umgehen wollte. "Ich habe doch schon g-g-gesagt, dass es mir Le-Leid t-tut. Ich wollte es wirk-lich nicht drauf ankommen lassen, Ni-co." Der Braunschopf war schließlich sein erster und einziger wirkicher Freund in der Gilde gewesen. Hätte er die Wahl gehabt, hätte er jeden gebissen, nur nicht ihn. Vorausgesetzt 'garkeinen' wäre keine Option. Als der Geigenbogen ein weiteres Mal auf ihn gerichtet wurde, zuckte er reflexartig zurück, hob schützend die Hände vor sich. "Bitte nicht." Er wollte wirklich kein weiteres Mal erwischt werden. Als er merkte, dass das nicht länger beabsichtigt war, ließ er die Abwehrhaltung wieder fallen. Stattdessen wurden die Ärmel über die Finger gezogen und gegen die feuchten Äuglein und Wangen gepresst. Wenn er Nico nicht sah, nicht roch und nur hörte, dann konnte er ihm auch keinen Hunger mehr machen. Oder? "Versteh mi-mich bit-te... ich wu-wusste nicht, was ich tu-tun soll." Er wusste es bis heute nicht. Natürlich könnte er dem Druck einfach nachgeben, akzeptieren, dass das Blut anderer Lebewesen die einzige Möglichkeit war, um unkontrollierte Bisse zu vermeiden ... aber das wollte er nicht. Er wollte einfach nur wieder normal sein.
Eigentlich war der Plan, den der Peralta vorschlug, kein schlechter. Womöglich hätte er sogar funktioniert. Es gab da nur einen kleinen Haken, ein kleines, aber ausschlaggebendes Detail, das er nicht wissen konnte. Der weitere Kollege, auf den er wartete, stand bereits vor ihm. Mit dem pechschwarzen Haar und dem feuchten Gesicht, das in den hellen Ärmeln seiner Jacke vergraben war. So, wie er gerade dastand, wirkte sicher nicht wie der mutige, kompetente Magier, der er so gerne geworden wäre. Es war also kein Wunder, dass Nico weder auf die Idee kommen wollte, noch konnte, dass es sich bei der erhofften Verstärkung ausgerechnet um Kenji handelte. "Ich- ich würde dir gerne zusti-stimmen, ah-aber ... äh ... es i-ist so ... ich ... ich habe doch schon gesagt, dass ich ah-auch wegen ... uhm, einer Qu-quest hier bin ... d-a geht es auch uhm ... um genau das..." Es gab keinen zweiten Magier, der Kenji gegebenenfalls zurückhalten konnte.




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyFr 5 Apr 2024 - 11:44

05 | @Kenji | Mana: 1050/1000

"Gut! Immerhin kannst du dich daran erinnern. Hilft vielleicht dabei nicht wieder jemanden zu beißen, der damit nicht rechnet. Dann weißt du ja immerhin auch, wie verschissen weh das tut. Ehrlich, der Arm hat noch Wochen danach regelmäßig geschmerzt. Inzwischen geht es wieder, sieht man mal von den beiden Narben ab und der Tatsache, dass ich manchmal schweißgebadet mitten in der Nacht aufwache und fast schon manisch sämtliche Schlösser im Apartment vor dem schlafen gehen überprüfe. Aber abgesehen davon geht es super."
Unwillkürlich friemelten die Finger der einen Hand am anderen Arm herum. Die Einstichstellen der Zähne schmerzten wirklich immer noch ab und an einmal. Natürlich war da nichts mehr. Die Wunden waren gut verheilt. Am Anfang hatte Nico noch gefürchtet jetzt ebenfalls zu einem Vampir zu werden. Aber bislang hatte sich kein Durst nach Blut eingestellt, eine spontane Leichenblässe war ebenfalls ausgeblieben. Und leider auch die Fähigkeit sich in eine Fledermaus zu verwandeln, was eigentlich ganz cool gewesen wäre, aber nicht zu diesem Preis. Die rehbraunen Augen des Virtuosen zuckten fast schon manisch zurück zu dem Blondschopf. Es gab keine Lösung?! Oh, wie gerne er Kenji grade einfach noch einen mit dem Geigenbogen verpasst hätte! Statt auf den Kopf Kenjis zu ruckte der Geigenbogen jedoch nach oben, als Nico die Arme gen Himmel warf. "Oh, ich bitte dich! Es gibt keine Lösung?! Dann kannst du dir ja auch gleich einen Sarg suchen, dich reinlegen und alle paar Monate rauskommen um irgendeine unvorsichtige Jungfrau auszunuckeln. Bullenscheiße, Kenji! Du hast noch keine Lösung gefunden! Das heißt nicht, dass es keine gibt. Diese Welt ist tausendfach, millionenfach größer als du oder ich. Es gibt eine Lösung für dein Problem. Man muss sie nur finden. Und das geht wohl kaum, wenn du alleine suchst. Warst ja bisher nicht sonderlich erfolgreich."
Immer noch deutlichen Abstand zu Kenji haltend, begann Nico einen kleinen Kreis in den Boden der Gasse zu laufen. Im Kopf unter dem Wuschelschopf rasten grade Sagen und Legenden durch. Hieß es nicht, dass in allen Geschichten ein Körnchen Wahrheit steckte? Irgendwo musste es eine Legende oder etwas Ähnliches über die Heilung vom Dasein als Vampir geben. Dann hatten sie zumindest schon einmal einen Ansatzpunkt. Und an dem konnte man sich langhangeln, bis man zu dem Körnchen Wahrheit kam. Nico wusste zwar nicht, wie viele Vampire es gab - immerhin war der sehr eindrückliche Nachweis der bloßen Existenz solcher Wesen bereits ein ordentlicher Schock gewesen - aber Kenji konnte ja wohl kaum der erste Vampir mit diesem Problem sein. Der Geigenbogen tockte gegen die Lackschuhe Nicos, als der junge Mann nachdachte. Wieder richtete sich der Blick auf Kenji. Die beiden Eindrücke von dem Ohara waren unglaublich schwer zu vereinen. Auf der einen Seite war da der weinerliche, jämmerliche Kerl vor ihm, auf der anderen eine blutrünstige Bestie mit monströser Stärke. Die beiden Bilder passten nicht zusammen, als hätte man ein Meisterwerk mit Schund übermalt. Aber...so ungerne Nico das zugab, tat es auch gut sich die Rage von der Seele zu reden. Man konnte es fast schon therapeutisch nennen. War er grade vielleicht ein bisschen zu gemein zu Kenji? Mitnichten! Kenji war derjenige, der das Unrecht verbrochen hatte. Und er Wind sähte, musste manchmal Sturm ernten.
"Weißt du ja wohl grade immer noch nicht. Immerhin rennst du durch die Gegend, nimmst irgendwelche Aufträge als gildenloser Magier an. Hast du dir irgendwelche Verbündeten gesucht, hm? Vielleicht andere Vampire oder Untote, bei denen die Gefahr nicht besteht? Ich meine, klar sammeln die sich nicht grade in der nächsten Bar und pappen sich einen Aufkleber auf, auf dem "Frag mich nach Vampirsachen" steht, aber irgendwie wird man sie ja wohl finden können. Du brauchst Hilfe, Kenji. Und verdammt noch Mal, jetzt wäre echt 'ne gute Gelegenheit auf mich zu hören. Weil ich Recht habe!"
Und Kenji war also die versprochene Verstärkung. Nico schloss einen Moment lang die Augen. Schei-ße. Das konnte er jetzt echt so gar nicht brauchen. Hm. Ob der Auftrag sich einfach an wen anders abdrücken ließ? Vermutlich nicht. Die anderen A-Rang-Magier der Gilde waren mit gefährlicherem Zeug beschäftigt. Immerhin war die Gefahr bei diesem Auftrag recht gering eingestuft worden, sonst hätte man ihn nicht mit ausgerechnet Kenji losziehen lassen. Ob Savanna hinter der ganzen Sache steckte? Wusste die olle Schrulle vielleicht doch mehr als Kenji oder er selbst vermuten konnten? Argh. Manche Sachen waren echt unnötig komplex. Aber er konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Erstens war er zwar nicht eitel, aber wenn ihn Leute auf der Straße erkannten war das schon ein verdammt gutes Gefühl. Und zweitens...konnte er sich mit dem Geld dieses Auftrags endlich einen kleinen Traum erfüllen. Die Rockschöße des Mantels flatterten, als Nico zu Kenji herum wirbelte.
"Porca miseria", entfuhr es dem jungen Magier trotz allem, bevor er auch schon fortfuhr: "Gut, in Ordnung. Neuer Plan. Wir machen das. Du bleibst auf Abstand. Wenn irgendwer anfängt zu b-worten, knocke ich dich aus, wenn du die Kontrolle verlierst. Sollte der Auftrag länger brauchen, werde ich derart viel Kaffee trinken, dass ich in der Not auch drei Tage wach bleiben kann. Und du suchst dir von dem verdienten Geld endlich mal Hilfe. Abgemacht?"


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyDo 11 Apr 2024 - 19:43

05 | @Nico
Unruhig wanderten die trüben Äuglein des Ohara umher. Ja, die vereinzelten Blütenblätter auf dem Boden waren wirklich hübsch, genauso wie die Mülltonnen, die das Seitengässchen säumten. Der Himmel besaß heute ein außerordentlich schönes blau und die Wolken, die diesen zauberhaften Ton unterbrachen, waren wirklich spannend geformt. Die eine sah aus wie ein großer Fleck Blut, der frisch auf dem Boden gelandet war. Was für eine Verschwendung. Warte, was? Kräftig schüttelte er den Kopf, sodass die glatten schwarzen Haare ein wenig durcheinander gerieten. "Ne-nein, es hilft nicht ..." Vielleicht würde es helfen, wenn er daran denken könnte. Doch denken war in dem Moment, als er Nico gebissen hatte, nicht möglich gewesen. Doch das behielt er lieber für sich. "E-es tut mir Le-leid, Ni-co. Ich- äh ... ich weiß genau... wie ... wie du dich fü-fühlst." Die ersten Tage hatte er dermaßen Angst vor seiner eigenen Wohnung gehabt, dass er sich am liebsten ein Hotelzimmer genommen hätte, wenn er nicht Mochi und Purin gehabt hätte. Der graue Blick fiel hinab auf die simplen Turnschuhe, die er trug. Er traute sich nicht, seinem Gegenüber ins Gesicht zu sehen. Die kühlen, blassen Hände hielten sich selbst, um zumindest ein wenig Halt zu finden. Wie sollte er die Sache wohl je wieder gut machen? Nico hatte zwar gesagt, dass er die Entschuldigung angenommen hatte, doch es fühlte sich nicht an, als hätte er dem ehemaligen Blondschopf wirklich verziehen. Was man ihm kaum übel nehmen konnte. Kenji konnte der Frau, die ihm das Leben durch den Biss genommen hatte, ebenfalls nicht vergeben. "Einen Sa-sarg mag ich nicht ... und ... I-ich ... äh ... glaube nicht, dass es wi-wichtig ist, dass es eine ... uhm ... naja, Ju-jung...frau ... ist...", warf er leise ein. Zumindest hatte er nie darauf geachtet ... nicht bewusst. Unruhig verlagerte er sein Gewicht immer wieder um. Klischees wollte er wirklich keine erfüllen. Dann müsste er sich ja auch noch so einen komischen Mantel mit hohem Kragen kaufen. Das war überhaupt nicht sein Stil!
Zu Beginn seiner Reise war der Schwarzhaarige noch genauso optimistisch gewesen wie sein Gegenüber. Es wäre verrückt, wenn es keine Lösung gäbe, richtig? Inzwischen hatte sich einiges geändert. Aus dem strohblonden Strahlemann, der selbst der Sonne an einem kristallklaren Sommertag Konkurrenz machte, war ein pessimistischer Aufgeber geworden, der sich am liebsten nurnoch ein Loch graben würde, um darin zu verschwinden und sich in Luft aufzulösen. Es schien wahrscheinlicher, zufällig über eine Zeitmaschine zu stolpern, die ihn zurück an den Tag schickte, an dem all das passiert war, als nachträglich eine Lösung für dieses Problem zu finden. Er schniefte, schüttelte den Kopf. "Es gibt keine Lös- Lösung", wiederholte er sich. Denn manche Dinge waren keine Probleme, es waren Flüche. Und Flüche konnte man nicht brechen. Es war hoffnungslos, ob nun eine oder mehrere Personen suchten, machte keinen Unterschied. Und schon viel zu spät war es ebenfalls. Er hatte schließlich bereits einen seiner liebsten Menschen verletzt.
Wer, wenn nicht er selbst, wusste, wie es war? Natürlich hatte er versucht, andere zu finden wie er selbst, doch das war nicht so einfach, wie Nico sich das vorstellte. Wer outete sich schon freiwillig als Vampir, als Monster? "Ich habe es schon versucht, i-ich schwöre!" Niemand ließ sich finden. Niemand konnte ihm helfen. Das Schicksal mochte Kenji nicht, das war schon immer so gewesen. Er hatte noch nie irgendetwas zuverlässig auf die Reihe bekommen, seit er aus der Schule gestolpert war. Eigentlich hatte er damit abgeschlossen, es als Teil von sich selbst akzeptiert und darüber gelächelt. Es hatte schließlich nur ihn selbst betroffen. Doch nun begann es, ihn derart zu beeinflussen, dass sein chronisches Pech auf seine Mitmenschen überschwappte. "Ah-außerdem habe ich den Auftrag nicht angenommen, ich wurde überredet. Gezwungen, wenn du es so willst. Ich wollte gar nichts hiervon!" Oh, es war so frustrierend, dass es selbst dem sonst so ruhigen, gutmütigen Ohara schwer fiel, gelassen zu bleiben. "Hör auf so zu tun, als würde ich einfach herumspazieren und fröhlich auf das nächste Unglück warten! So ist das nicht!" Er wollte nicht wütend auf Nico werden. Sicher tat dieser irgendwo sein bestes, wollte helfen. Vielleicht meinte er es sogar gut mit dem ehemaligen Blondschopf, weil sie irgendwann einmal sowas wie Freunde gewesen waren. Doch es fühlte sich nicht so an. Alles, was ankam, waren Vorwürfe. "Nein, nicht abgemacht!", kam es in einem Mix aus klatschnassem, tränengetränktem Frust und Verzweiflung zurück, "Ich möchte es nicht darauf anlegen, dass dir noch einmal etwas wegen mir passiert. Ich steige aus. Ich konnte es mir schon nach dem ersten Mal nicht verzeihen, wenn ich dich nochmal verletze ..." Ja, was dann? Dann würde er sich die Jungfrauen- und Sargsache vielleicht nochmal überlegen, denn dann war ihm wirklich nicht mehr zu helfen. "Was soll ich denn mit dem Geld? Mir einen Maulkorb kaufen und den nie wieder abnehmen? Klar! Das klappt bestimmt ...!"




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySo 14 Apr 2024 - 19:09

06 | @Kenji | Mana: 1100/1000

Schon im Gehen begriffen, erstarrte Nico plötzlich. Die rauschenden Schöße seines allgegenwärtigen Mantels senkten sich nur langsam gen der Beine herab, bauschten sich sogar noch einem auf als ein wenig Gegenwind in Form einer Böe die lauchige Gestalt erreichte. Die rehbraunen Augen Nicos hatten sich schon auf den Ausgang des Gässchens gerichtet. Warmes Licht drang von dort in die Schatten der Gasse hinein. Okay, einfach...durchatmen. Mary hätte das alles hier wahrscheinlich besser regeln können. Neben den Können im Umgang mit aller Arten von Instrumenten hatten seine Eltern Nico leider noch etwas anderes mitgegeben. Und das war ein ebenso wankelmütiges wie manchmal hitziges Temperament. Die Hände ballten sich zu Fäusten, dass die Knöchel weiß hervor traten. Der Geigenbogen gab ein gequältes Geräusch von sich als die Saiten in einer Weise durchgezogen wurden, für die sie nicht gedacht waren. Der Kopf Nicos drehte sich zuerst halb herum, dann folgte der Rest des Körpers. Mit gesenkter Stimme, sprach der Virtuose eindringlich, hastig, auf Kenji ein, versuchte währenddessen dessen Augen zu fixieren. "Okay. Ich will echt kein Arsch sein, Kenji. Aber es kommt mir grade wirklich so vor als hättest du schon aufgegeben. Und ganz ehrlich: Ne. Das lasse ich nicht zu. Ist mir scheißegal, ob du die Flinte ins Korn geworfen hast oder nicht. Ich hatte 'ne Menge Spaß mit dir und habe mir ein paar Sachen vorgenommen. Und ich werde nicht zulassen, dass diese ganzen Sachen nicht gehen, nur weil du aufgibst. Du kannst also machen, was du willst. Von mir aus geh und buddel dich ein. Aber wunder dich dann nicht, wenn ich in ein paar Jahren mit 'ner Heilung und 'ner Schaufel an deinen Sarg klopfe."
Eine Hand Nicos hob sich, um an Kenji vorbei tiefer in die Gasse zu deuten. Wirklich finster war es darin zwar nicht, aber wenigstens dunkler als in der anderen Richtung. Hoffentlich ausreichend, um die theatralische Geste angemessen zu untermauern.
"Entweder du drehst dich um und verschwindest. Dann mache ich den Auftrag alleine. Wird gefährlich, klar, aber das kriege ich schon hin. Du hast ein paar Jahre Ruhe, vielleicht sogar ein Jahrzehnt, bevor ich dich irgendwann finde und gute Nachrichten habe. Das wird natürlich eine ziemlich beschissene Zeit für dich. Ich meine, hast du in der Zwischenzeit Freunde gefunden? Klang nicht so. Nein, du stehst du ganze Zeit unter Strom und hasst Schiss. Verständlicherweise. Kann nicht behaupten, dass es mir in der Situation anders gehen würde. Ich ärger mich ja schon immer drüber, dass meine Magie fast nur zerstört und nichts erschafft. Das muss bei dir schlimmer sein. Hab irgendwie den Faden verloren...Ah, richtig.!"
Die andere Hand Nicos streckte sich mit dem Geigenbogen in Richtung der sonnenbeschienen Hauptstraße Alceas aus. Just in diesem Moment entschied sich jedoch eine Wolke dazu vor die Sonne zu treiben und den dramatischen Effekt nachhaltig zu stören.
"Oder...du kommst mit. Damit du dich daran erinnern kannst, was es heißt ein Gildenmagier zu sein. Wie es ist, Seite an Seite mit jemandem an etwas zu arbeiten. Und ich schwöre dir, schwöre dir, dass du mich nicht verletzen kannst. Ich lasse auch nicht zu, dass du jemand anderen verletzt. Kein Maulkorb nötig. Das Geld...keine Ahnung. Kauf dir was nettes. Geh jemanden besuchen, den du magst - bitte nicht mich - und bring dem was mit. Mach irgendwas Schönes damit. Und bei allen Göttern, lass dir verdammt nochmal helfen. Ja, ich bin wütend und habe Angst und alles. Und ganz ehrlich, es wird 'ne verflucht lange Zeit dauern, bis wieder alles wie früher ist. Wenn wir es überhaupt hinkriegen, dass es soweit kommt. Aber mal ehrlich: Ist das den Versuch nicht wert?"
Die Hände sanken wieder herab. Der Geigenbogen tockte einmal gegen die Front eines der Lackschuhe. Nico setzte ein freudloses Grinsen auf.
"Also...geh...oder komm mit. Ich weiß, was ich wählen würde, aber entscheiden musst du das. Kann ich ja nicht für dich übernehmen."


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyDo 25 Apr 2024 - 21:15

06 | @Nico
War es wirklich solch eine Überraschung, dass Kenji aufgegeben hatte? Er hatte wirklich versucht, es nicht zu tun. Er hatte es stets versucht, egal wie oft er versagt hatte, egal wie oft etwas schief gegangen war. Denn letztendlich war er immer der festen Überzeugung gewesen, dass er nur etwas finden musste, das für ihn passte, dass irgendwo da draußen ein Ort, eine Arbeit und vielleicht sogar eine Person auf ihn wartete, die für ihn passte wie Arsch auf Eimer. Der Glaube daran hatte ihn immer wieder dazu gebracht, aufzustehen und weiterzumachen. Irgendwo schlummerte dieser auch weiterhin. Doch was brachte es, wenn er endlich fand, was er suchte, wenn das, was er nun war, dazu bestimmt war, zu zerstören? Was, wenn er sein Zuhause fand und es dann ruinierte? Wäre das nicht noch schlimmer, als einfach jetzt schon aufzugeben? Bevor es noch schlimmer wurde? Wieso wollte Nico einfach nicht verstehen, dass aufgeben das Beste für alle Beteiligten war? Wieso wollte er einfach nicht akzeptieren, dass es keine Lösung zum Finden gab?
"Aber-"
Nein, das Ex-Blondchen bekam keine Chance, zu sprechen. Der Peralta war schon immer gut gewesen im Monologe führen. Es schien ihm so einfach zu fallen, Worte zu finden. Schniefend wischte sich der Kleinere über die feuchten Wangen, doch es war kein Kampf gegen Windmühlen. Schmoddernd und schniefend versuchte er, dem Gefühlschaos in seinem Inneren standzuhalten. Starke Gefühle waren bei ihm keine Seltenheit, doch das hier lag noch eine Stufe über dem, was er gewohnt war. Es war anstrengend, auslaugend und ließ die fleißigen Männlein in seinem Strohkopf verzweifelt an seine Schläfen klopfen. Niemals hätte er gedacht, dass er sich gleichzeitig so frustriert, traurig, verängstigt und doch irgendwie erleichtert fühlen konnte.
Natürlich war es schön, zu hören, das Nico sich weigerte, den Schwarzhaarigen aufzugeben. Aber was, wenn das wieder nur ein Fehler war, der zu einer noch größeren Katastrophe führte? Wie konnte er sich so sicher sein, dass Kenji nicht doch wieder jemanden verletzte? Wenn der Ohara über sich selbst nicht sicher sein konnte, wie konnte es dann jemand anderes? Es war ein Angebot, das viel zu schön klang, um wahr zu sein. Irgendetwas ging immer schief, solange Kenni involviert war. Was, wenn es wieder ein Biss war, der schief ging? Er wollte wieder zu seinem alten, optimistischen Ich zurückkehren, doch die Mauer, die sich zwischen diesem und seinem aktuellen Ich befand, war einfach zu dick. Er hatte Angst, zumindest das schien Nico endlich zu verstehen. Zitternde Hände legten sich aus alter Gewohnheit über seine Brust, dort, wo sich eigentlich sein kräftig klopfendes Herz befinden sollte. Wie schon lange herrschte dort absolute Stille. Nicht ein Hüpfer. Trotzdem hatte die Geste noch immer etwas beruhigendes, genauso wie die tiefen Atemzüge. Schließlich wanderten die Finger weiter, legten sich über seine Oberarme, als würde er sich selbst eine Umarmung geben. "Wie- wie kannst du dir so sicher sein?" Natürlich wollte er mitkommen. Er wollte den Leuten hier helfen, er wollte weiterhin Magier sein und irgendwann so werden wie sein großer Bruder. Doch ging es gerade wirklich darum, was er wollte? "Damals dachte ich auch, dass ich das hinkriege. Dass alles gut läuft und dass nichts passiert. Aber du siehst ja, wo das hingeführt hat. Ich will so gerne wieder normal sein, dass alles so ist wie früher. Zwischen uns, aber auch so. Ich will wieder mit meinen Freunden reden und anderen helfen. Ich will, dass alles normal wird, so, so sehr. Und ich will dein Angebot annehmen. Aber ... ich habe Angst." Seine Finger krallten sich in den weichen Stoff seiner Jacke, legten diesen in Falten. "Aber ich habe auch Angst, wenn du alleine gehst. Also- also komme ich mit. Mit Abstand. Viel Abstand." Er schluckte, hoffte inständig, dass es keine Entscheidung war, die er bereuen würde. Noch mehr, als er es eh schon tat. "Und, äh, ich sage dir das gleich. Oder, eher, nochmal." Tu das nicht. "Du warst das erste und letzte Mal, dass ich jemanden gebissen habe. Seitdem nicht mehr. Ich glaube, das macht es nicht besser, also mit der Kontrolle. Deshalb musst du wirklich aufpassen, okay? Ich habe echt Hunger. Bitte nimm mich ernst, wenn ich dir sage, dass ich es nicht aushalte. Und keine Umarmungen. Versprich mir das."




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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptyFr 26 Apr 2024 - 19:55

07 | @Kenji | Mana: 1150/1000

Es geschah nicht oft, dass Nico schwieg. Allgemein war Stille vonseiten des quirligen Magiers in etwa so selten wie ein Eiswürfel in der prallen Mittagshitze des Zentrums der Wüsten von West-Fiore. Rar und nicht mit hoher Lebenserwartung gesegnet. Aber grade...waren seine Lippen versiegelt. Kenji durfte aussprechen. Ausnahmsweise einmal. Einzig der Geigenbogen tockte im Takt einer Melodie, die wohl nur Nico hören konnte, weiter regelmäßig gegen den albernen Lackschuh an seinem Fuß.
Es brauchte noch einen Moment, in dem Nico sein Gegenüber einfach nur anschaute, bevor er zu einer Erwiderung anhob. Trotz der schwarzen Haare fiel es grade wieder deutlich schwer in dem anderen Magier jene blutrünstige Bestie zu sehen, die ihn angefallen hatte. Nein, Kenji wirkte...verloren. Wie ein Schiff mit geborstenem Steuerruder und gebrochenem Mast inmitten eines Sturms. Ganz sicher war sich Nico nicht, was andere Leute in dieser Situation getan hätten. Mary hätte vermutlich besser helfen können. Aber sie war auch schlicht eine bessere Person als er selbst. Der Geigenbogen fuhr wieder nach oben, dieses Mal jedoch nicht um Kenji zu traktieren.
"Also, erstens: Ich habe auch Angst. Vor dir. Davor nochmal gebissen zu werden. Sehr viel mehr als vor allem, was mir auf dieser Quest passieren könnte. Aber, ganz ehrlich: Ich bin auch dankbar, dass ich das nicht alleine machen muss."
Der Geigenbogen fuhr wieder nach unten, tockte noch einmal gegen den Schuh.
"Was deinen Hunger angeht. Wir müssen einen Weg finden den irgendwie zu stillen ohne dass jemand zu schaden kommt. Solltest du mich aber angreifen, werde ich dich gegen die nächste Wand schmettern. Im Vertrauen darauf, dass du das auch überstehen wirst, weil ich nämlich echt keine Lust habe dir wirklichen Schaden zuzufügen. Umarmung kriegst du auf keinen Fall mehr. Ich habe schon zwei Löcher im Arm und möchte nicht noch zwei mehr. Dankeaberneindanke."
Wieder brauchte es einen Moment, bevor Nico noch einmal in Aktion trat. In der Zwischenzeit beobachteten die rehbraunen Augen schlicht Kenjis Reaktion. Ob das ganze hier ein gewaltiger Fehler war? Möglicherweise. Aber er hatte sich noch nie von der Aussucht auf Fehler zurückhalten lassen. Nein, volle Möhre in den Fehler spazieren und später den Kopf darüber zermartern. Das war schon eher sein Stil. Ein letztes Mal hob sich der Geigenbogen, winkte Kenji zu dass er folgen möge.

Vorsichtig blinzelte Nico in die Sonne, von der er nun wusste, dass sie Vampiren nicht wirklich etwas ausmachte. Auch, dass sie sehr wohl ein Spiegelbild hatten und Gebäude auch dann betreten konnten, wenn sie nicht eingeladen worden waren. Wie es schien hatte in den ganzen Geschichten über die Blutsauger nur ein einziges Körnchen Wahrheit gesteckt. Sie saugten Blut und wirklich jeder konnte ein Vampir sein. Selbst der noch so freundlichste Manga-Nerd. Manchmal war das Leben seltsamer als jede Geschichte oder Legende. Wobei die alten Götter echt verstörendes Zeug verbrochen hatten.
Vorsichtig legte sich der Geigenbogen auf die Saiten. Eine muntere, kleine Melodie begann. Der Bogen sprang gradezu von Saite zu Saite, fröhlich wie ein Rehkitz auf einer Lichtung im Frühling. Noch im Gehen wandte Nico den Kopf nach hinten, drehte die Violine und den Oberkörper gleich mit, soweit es eben ging.
"Also. Was hat der Dorfälteste dir erzählt? Ich weiß nur, dass sie eine richtig gute Ernte hatten und jetzt so viel essen können wie sie wollen, aber nicht mehr satt werden. Klingt ein bisschen nach einem Wunsch, der nach hinten losgegangen ist. Wie bei den Geschichten über Dschinni. Wobei ich mich da immer gefragt habe, warum die Dschinnis solche Miesepeter sind. Ich meine, stell dir mal vor du bist an eine Lampe gebunden und kannst Wünsche erfüllen. Und dann versaust du dem Typen, der dich beschworen hat, die ersten zwei Wünsche. Warum sollte der dich dann noch mit dem dritten befreien? Macht doch keinen Sinn. Da bin ich lieber nett und haue mit den ersten zwei Wünschen so richtig rein, damit der dritte frei bleibt um mich zu befreien."
So viel zur Show "Wenn ich ein Dschinni wär" mit Nicolo Enzio Peralta.


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BeitragThema: Re: Alleestraße
Alleestraße EmptySa 4 Mai 2024 - 17:27

07 | @Nico
Unsicher fuhr sich das ehemalige Blondchen mit der Hand über den Oberarm. Die Richtung, die dieses Gespräch einschlug, gefiel ihm überhaupt nicht. Doch damit schien er nicht alleine zu sein. Beide wussten sie sehr wohl um das Risiko, das sie gerade dabei waren, einzugehen. Es tat weh, erneut zu hören, wie viel Angst Nico auch weiterhin vor Kenji zu haben schien. Angst war eines der letzten Gefühle, die er verursachen wollte. Doch an diesem Zustand ließ sich gerade wohl kaum etwas ändern. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu beweisen, dass er sich unter Kontrolle hatte ... obwohl er überhaupt nicht wusste, ob er das tatsächlich tat. "Das geht nur mit B-blut, Nico. Aber um an Blut zu kommen, muss immer irgendwer verletzt werden." Außerdem war da noch die Tatsache, dass er die tiefrote Flüssigkeit nicht im Ansatz sehen konnte. Bereits wenige Tropfen reichten aus, um bei ihm Schwindel und Ohnmacht auszulösen. Vom Geschmack fing er lieber gar nicht an. Generell behielt er dieses Detail lieber für sich, er wollte dem Peralta nicht noch mehr Schwierigkeiten bereiten. Am Ende gab er es doch auf ... aber vielleicht wäre das ja auch gut? Oh man. Diese Angelegenheiten bereitete ihm wirklich Kopfschmerzen. "Und, äh, ich werde mein bestes geben, dich nicht nochmal zu verletzen ... falls ich es doch versuche, naja, dann tut es mir echt Leid. B-brat mir dann ruhig ordentlich eine über." So wie Mary damals. Er hätte es definitiv verdient. Vielleicht würde er es so ja irgendwann lernen? Wirklich begeistert war er von dem Plan auch weiterhin nicht, was man ihm vermutlich auch ansah. Die Brauen waren zusammengezogen und den Lippen fehlte jeglicher Hauch eines Lächelns.
Der Ohara war nervös. Fürchterlich nervös. Inzwischen hatte er wieder beide Hände auf die eigenen Oberarme gelegt, folgte Nico aber langsam. Sehr langsam. Und mit mehreren Metern Sicherheitsabstand. Man wusste schließlich nie, wann der nächste Trigger kam. "Äh, ja. Ziemlich genau das. Es gibt genug Essen, aber satt wird trotzdem keiner." Mehr wusste er auch nicht. Sämtliche Details mussten sie wohl oder übel selbst rausfinden. "Vielleicht gefällt ihnen ihre Lampe und sie wollen da gar nicht raus", gab er zu bedenken, auch, wenn das eigentlich gar nicht das Thema war. Irgendeinen sinnvollen Grund gab es bestimmt ... wenn Dschinnis überhaupt echt waren. Wer wusste das schon? "Äh, naja. Auf jeden Fall, ich denke, äh ... wir sollten vielleicht mal ausprobieren, ob das mit dem satt sein nur für Dorfbewohner gilt, oder für jeden, der sich hier aufhält. Oder ob es mit dem Essen von hier zusammenhängt oder auch bei Essen von anderswo so ist. Damit wir wissen, womit es genau zusammenhängt ... äh, naja. So habe ich mir das zumindest gedacht. Vielleicht weißt du ja auch was besseres." Verlegenes Schulterzucken. Falls der Plan bei dem Braunschopf Anklang finden sollte, hatte Kenji auf jeden Fall etwas, das ihnen helfen könnte. Sein Rucksack wurde von den Schultern gezogen und nach kurzem Kramen wurden einige Tüten Süßkram hervorgezogen. "Das habe ich nicht hier gekauft. Aber ähh, das müsstest dann du austesten. Also, weil ich ... naja. Ich fühle mich nie satt, außer, du weißt schon ... Vampirsache undso."




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