Ortsname: Gebirge um Sun Village Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Dieses imposante Gebirge umrahmt das Sun Village, die Heimat der Riesen. Angenehme Spazierstrecken sind Mangelware, stattdessen herrschen gefährliche Bergpässe vor. In den Felsen dieses Gebietes kann man mit viel Glück die sogenannten Brisensteine finden. Die seltenen Exemplare sind auf natürliche Weise mit einer Windmagie getränkten Lacrima versehen. Vorsicht ist allerdings vor riesigen Raubvögeln und Berglöwen geboten! Angeblich gibt es auch Grizzlybären.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Lorelai
Anmeldedatum : 20.03.23 Anzahl der Beiträge : 266 Ort : Marokkasu
Wüsste Lorelai, dass Graham nur in den höchsten Tönen über sie dachte, würde sie sich absolut geehrt fühlen. Das war schließlich eine Rückmeldung, welche in ihrem bisherigen Leben selten bekommen hatte, denn in ihrer Heimat verhielt man sich Magiern gegenüber anders - vor allem dann, wenn sie die Geister der Verstorbenen heraufbeschworen. Meist war der Chamberlain mit Ablehnung und Misstrauen begegnet worden, was sie sehr verletzt hatte. Doch seit sie im Königreich Fiore lebte, war ihr das Glück hold und all die lieben Menschen gut zu ihr. Zu diesen Menschen zählte auch Graham, denn Lorelai hatte für den ehrenwerten Krieger nichts als Bewunderung übrig. Obwohl sie ihn noch nie in Aktion gesehen hatte, verband sie ihn mit Tapferkeit, Stärke, einem aufrichtigen Herzen und Selbstlosigkeit. Eben all die Eigenschaften, welche man einem Krieger wie ihm zuschrieb. Nun war Lorelai keine ängstliche Person, sondern oftmals zu neugierig und offen in gefährlichen Situationen, dennoch fühlte sie sich noch sicherer, wenn Graham an ihrer Seite stand. Sie fürchtete schließlich auch sein Pech nicht!
Voller Freude über die Erleichterung, welche Lorelai ihm mit ihren tröstenden Worten und dem Schutzband bescheren konnte, legte sie ihm jenes sorgfältig an. „Sehr gerne!“, beteuerte sie gut gelaunt und musterte den Krieger. Dabei fiel ihr erstmals auf, dass er gar nicht mehr so jung aussah, wie er sich manchmal verhielt. Wie alt er wohl eigentlich war? Doch bevor sie darauf eingehen konnte, fiel ihr die pulsierende Stirn auf und sie erkundigte sich besorgt danach. Doch er meinte, es sei alles bestens.. Doch die junge Frau bemerkte den stillen Schmerzensschrei des Akers, als er die Stirn berührte. Was sollte sie tun? Sie hatte keine Möglichkeit, das zu kühlen. Andererseits.. Graham beharrte so darauf, dass alles gut war. Vielleicht gehörte das zu seinem Krieger-Dasein dazu. Er konnte unmöglich zugeben, dass er Schmerzen hatte! Na, dann würde Lorelai ihn nicht auflaufen lassen, sondern ihn stattdessen bekräftigen: „Du bist wirklich ein sehr starker und tapferer Krieger. Ich habe nichts als Bewunderung für dich übrig, wie du diesen furchtbaren Schmerz zu ertragen vermagst“, sicherte sie ihm also aufrichtig zu.
Somit war der Startschuss für den Auftrag gefallen und die beiden Freunde konnten losziehen. Selig mit der wunderbaren Umgebung des Südens wurde Lorelai gar nicht mehr fertig, lächelnd die Flora und Fauna um sich herum zu bewundern. Dabei vergaß sie aber natürlich nicht, was sie vorhin noch interessiert hatte: „Sag, Graham. Wie alt bist du eigentlich? Du siehst sehr erfahren aus“, erkundigte sich Lorelai lächelnd und macht es auf ihre übliche aufrichtig charmante Art. Das war niemals aufgesetzt, sie war schlichtweg eine höfliche Person, die gerne positive Wörter für ihre Mitmenschen verwendete. Es war ein weiter Weg zum Gebirge um das Sun Village, doch hier mussten sie hin. Einige Stunden waren ins Land gezogen, doch dann fanden sich die beiden an ihrem Ziel wieder. „Vor diesem Auftrag habe ich in der Bibliothek nach diesen Brisensteinen gesucht. Sie müssen etwas größer als eine Faust sein und man erkennt sie wohl an ihrer glatten Oberfläche und einem hellbauen Schimmer. Nun, und sie verbreiten eine Brise“, kicherte sie gegen Ende auf, denn das war ja wohl selbstredend!
Seine Magie war Fluch und Segen zugleich, denn während sie ihn außerordentlich mächtig machte, so war sie auch die Ursache für allerlei Unglücksfälle, die in regelmäßigen Abständen auftraten. Auch hier war seine Magie für Unheil verantwortlich, welcher Lorelai schlussendlich zu den Tränen getrieben hatte, und als ehrbarer Mann war es nur natürlich, nicht minder darunter zu leiden. Ein Mann wie er beschützte für gewöhnlich seine Mitmenschen und brachte sie eben nicht zum Weinen, aber der Aker vermochte es dennoch immer wieder, solch Umstände zu erzeugen. Glücklicherweise nahm die Chamberlain seine Entschuldigung an und kümmerte sich darum, das Schutzband anzulegen, damit so etwas hoffentlich nicht wieder geschah. Blöderweise hatte diese ellenlange und äußerst expressionistische Entschuldigung aber dafür gesorgt, dass seine Stirn rot leuchtete und frohlockend vor sich hin pochte. Die Schmerzen auszuhalten war auch gar nicht so einfach, aber Schwäche zeigen durfte der ehrenwerte Krieger nun auch nicht, daher versicherte er der Chamberlain, das alles bestens war.
Die nachfolgenden Worte von Lorelai waren in jeder anderen Situation womöglich der reinste Sarkasmus, doch die Chamberlain teilte aufrichtige Worte mit ihm und ließ ihm ihre Bewunderung zukommen. Tatsächlich war es ihr Zuspruch und ihre Gutmütigkeit, die Linderung bescherte und ihn für einen Augenblick vergessen ließ, was für Schmerzen er an seiner Stirn gerade eigentlich durchleben musste. „Das bedeutet mir viel“, entgegnete er also knapp, lächelte dabei aber äußerst offenherzig und legte die Hand unbeholfen an den Hinterkopf, um dort etwas zu kratzen. „Danke“, fügte er gleichwohl an. Wirklich viele Worte durfte man vom Aker nicht erwarten, aber jedes Einzelne davon war nicht minder aufrichtig als Lorelai selbst es war. Obwohl die Umgebung hier wunderschön war und man diese Idylle noch stundenlang genießen konnte, so hatten die beiden Magier jedoch noch Arbeit zu erledigen, daher wurde kurzerhand der Startschuss für dieses Unterfangen gegeben. Sicherlich bot sich im Anschluss die Möglichkeit noch etwas gemeinsame Zeit zu verbringen, doch jetzt mussten sie wirklich loslegen.
Gemeinsam flanierten sie durch den harmonischen Süden des Königreiches, um die Gebirgsformation bei Sun Village zu erreichen. Dabei kamen sie beide nicht umhin, die schöne Idylle zu begutachten und immer wieder lobend zu erwähnen. Der Süden war einfach ein schöner und allen voran warmer Teil des Landes, in dem man es wirklich bestens aushalten konnte. Der Norden war viel zu kalt und allen voran zu trist, hatte man doch immer das Gefühl es fehle dort an Lebendigkeit. Während des Spazierganges erblickte der Aker bereits einen gefährlichen Stein, dem es auszuweichen galt, doch als Lorelai ihre Frage formulierte, war der Stein umgehend vergessen. Sie wollte wissen, wie alt er eigentlich war, denn er sah sehr erfahren aus. Erfahren aussehen war der offizielle Code für alt sein. Ein wenig erschrocken sah er zur Chamberlain, tätigte seinen nächsten Schritt und spürte dabei sofort, wie er seine Zehen gegen den zuvor erspähten Stein presste. „Wuuuhow!“, stieß er aus, während er kurzerhand nach vorn stürzte und drohte sich hart abzumaulen, doch irgendwie riss er rechtzeitig die Arme hoch, stützte sie auf dem Boden ab und schwang sich in eine gekonnte Rolle. Dann war er auch schon wieder auf den Beinen und konnte weitergehen. „Dein Schutzband ist hammer!“, meinte er lachend und voller Freude.
„Achja“, richtete er sein Wort an seine wunderschöne Begleiterin. „Ich bin dreißig Jahre alt“, fügte er dann erklärend an, um ihre vorherige Frage noch zu beantworten. „Wie alt bist du?“, fragte er dann im Umkehrschluss, schließlich wollte er die Chamberlain bei der Gelegenheit auch besser kennenlernen. Unterdessen spazierten die beiden Magier immer weiter und erreichten nach Stunden der Reise ihren Zielort beim Sun Village. Dort war es Lorelai, die ein Gespräch begann und ihn über den zu findenden Gegenstand aufklärte, gepaart mit ihrem lieblichen Kichern. „Sollten nicht schwer zu finden sein“, entgegnete der ehrenwerte Krieger mit einem überzeugenden Grinsen. „Ich packe vielleicht mehr ein“, setzte er dann fort und deutete auf seinen Geldbeutel, der an seinem Gürtel befestigt und nicht gerade prall gefüllt war. „Vielleicht verkaufen“, fügte er abschließend an. Ein bisschen Kleingeld schadete echt nicht. Dann richtete Graham seine Aufmerksamkeit auf die Gebirgsformation, die es nun zu durchkämmen galt. Ganz so leicht sollte die Aufgabe dann wohl doch nicht sein.
Es war also die richtige Entscheidung gewesen, den ehrenwerten Krieger nicht weiter mit seinen Schmerzen zu konfrontieren, sondern ihm stattdessen die Bewunderung zukommen zu lassen, welche Lorelai auf für ihn empfand. Graham war wirklich sehr tapfer und außerordentlich zäh, wenn er die pulsierende Stirn und die quälenden Kopfschmerzen so einfach ertragen konnte. Es freute sie, dass der Mann mit dem rabenschwarzen Zopf so offenherzig lächelte. Es half Lorelai über seine knappe Ausdrucksweise hinweg, wenngleich sie mittlerweile wusste, dass Graham kein Mann großer Worte war. Doch diesmal gestand er ihr zu, dass ihre Worte ihm viel bedeuteten und das war für Lorelai natürlich Balsam für die Seele. Selig lächelte sie den ehrenwerten Krieger an, woraufhin sich die harmonische Situation dem Ende neigte und der Auftrag in den Vordergrund rückte.
Die Wanderung durch den Süden des Landes war ein weiteres Mal sehr erfüllend und schön, schließlich war die Umgebung einzigartig und von sattem Grün. Doch nach einiger Zeit packte Lorelai die Neugier und sie wollte gerne wissen, wie alt Graham eigentlich war. Manchmal verhielt er sich jünger, als er aussah. Doch dann bemerkte die Chamberlain manch Fältchen am Auge und wurde eben neugierig. Kaum hatte sie ihre charmant formulierte Frage nach dem Alter gestellt, riss er beinahe erschrocken sein Gesicht in ihre Richtung und stieß sich daraufhin den Zeh an einem Stein, schrie auf und drohte so arg zu stolpern, dass er fast stürzte. Doch es gelang ihm, sich abzustützen und in einer gekonnten Rolle wieder aufzurichten. Lorelai war unterdessen stehengeblieben und hatte das Ganze mit großen Augen beobachtet, ehe sie natürlich kurz applaudierte: „Bravo! Ein wirklich gekonntes Manöver“ Doch die tausendfach größere Freude bereitete ihr Grahams erfreutes Lachen, als er bemerkte, dass es ihr Schutzband war, welches ihn gerettet hatte. Beinahe verlegen strich sich die Magierin das rosa Haar nach hinten und lächelte glücklich. Endlich hatte Graham etwas Passendes für sich gefunden! Und sie konnte ihm dabei helfen.
Dreißig. Das war nicht sehr alt, womöglich hatte Lorelai ihn sogar älter eingeschätzt, aber das würde sie nun wirklich für sich behalten. Sie lächelte und nahm das nickend zur Kenntnis, stutzte aber dann aufgrund der Gegenfrage. Entgeistert sah sie ihn an, denn eigentlich fragte man eine Dame nicht nach dem Alter. Andererseits.. vielleicht war das im Königreich Fiore einfach anders? Oder in Caelum? Sie wollte den Krieger nicht aufgrund ihrer kulturellen Unwissenheit brüskieren und entschied, ihm zu antworten. Doch vorher atmete sie tief durch. Alle Frauen aus ihrem Jahrgang hatten bereits mit Anfang zwanzig geheiratet. Die meisten hatten bereits eine Familie gegründet. Doch Lorelai nicht. Sie war mittlerweile alt und noch immer gänzlich ungebunden. Die daraus resultierenden Schamgefühle machten es ihr nicht leicht, das Folgende auszusprechen: „V-v-vierundzwanzig“, presste sie hervor und atmete dann noch einmal tief durch, ehe sie Graham erwartungsvoll ansah. Würde er sie nun irritiert mustern? Vielleicht sogar lachen? Sie vom Auftrag ausschließen? Tränen stiegen ihr in die Augen. Welch eine Schmach! „Bitte verurteile mich nicht deswegen“, bat sie ihn sichtlich aufgewühlt. „Die Reise von Sin in das Königreich Fiore war einsam und beschwerlich. Ich möchte mich wirklich nicht beklagen oder die Schuld auf diese Gegebenheiten abwälzen, aber dennoch hat es mich drei Jahre gekostet, um hierher zu kommen. In diesen drei Jahren hätte ich unmöglich etwas Wertvolles erreichen können.. ich wollte lediglich ein besseres Leben für meine Eltern und mich“, erklärte sie Graham, ohne ihm wirklich zu erläutern, warum genau sie ihr Alter so schmerzte. Die Tränen wurden schnell weggeblinzelt und sie hoffte inständig, dass Graham weiterhin so verständnisvoll sein würde. Ob er das überhaupt verstehen konnte? Ein ehrenwerter Krieger wie er hat seinen Eltern bestimmt noch nie Schande bereitet. Auf ihn waren sicherlich immer alle sehr stolz gewesen.
Am Fuße des Gebirges angekommen hatte sich die Stimmung wieder normalisiert. Lorelai erläuterte Graham, was sie über die Brisensteine herausgefunden hatte und dieser meinte daraufhin, dass sie ja gut zu finden sein müssten. Lorelai nickte lächelnd. „Ich denke, ihre Farbe wird sie verraten“, meinte sie dazu und staunte ein wenig, als Graham grinsend auf seinen Geldbeutel klopfte und meinte, er würde mehr einstecken, da sie sich bestimmt gut verkaufen ließen. Ein ungutes Gefühl überkam die Chamberlain. Sie wollte Graham lieber warnen: „Eine lukrative Idee! Allerdings solltest du dich vor den Berggeistern in Acht nehmen. Sie mögen es gar nicht, wenn Menschen von Habgier getrieben sind“, ermahnte sie ihn also besorgt, was sich auch in ihrer bekümmerten Miene wiederspiegelte. Das Schutzband würde Graham nicht schützen, wenn er sein Pech eigens heraufbeschwor. Dann begutachteten die beiden Freunde die Gebirgsformation. Das würde ein beschwerlicher Weg werden! Doch auch er würde mit einem ersten Schritt beginnen - und den tätigte Lorelai nun. „Sag, Graham. Denkst du, es gibt in diesem Gebirge gefährliche Kreaturen?“
Glücklicherweise hatte sich die anfänglich unangenehme Situation in Luft aufgelöst und die beiden Magier konnten durch den Süden flanieren, um das Gebiet ihrer umfassenden Suche aufzusuchen. Gemeinsam konnten die die Idylle des Südens intensiv genießen und abermals stellte der Aker fest, wie wohl er sich hier im warmen Süden fühlte. Die Silhouette des Landes erinnerte ihn ein wenig an seinen Geburtsort in Caelum, auch wenn er im späteren Alter die maritimen Facetten der Welt zu schätzen gelernt hatte. Aber es war nicht nur die Umgebung, an welcher er sich erfreute, sondern auch die Gesellschaft der Chamberlain. Sie war in diesem Königreich genauso fremd wie er und allein diese Gemeinsamkeit schweißte sie ein wenig enger zusammen, doch waren es auch Sympathie und Freundschaft, die für ein immer stärker werdendes Band sorgten. Allen voran das Schutzband war verdammt stark, denn sein kleiner Unfall entwickelte sich in ein spektakuläres Manöver mit Vorwärtsrolle. Graham war schockiert über die Wirkung dieses Schutzbandes und ließ es sich nicht nehmen, Lorelai das auch so mitzuteilen. Ihr Lob hinsichtlich des Manövers galt damit also im Grunde ihr selbst.
Das Gespräch mit dem Alter hatte den Aker zwar überrascht, aber schlussendlich störte er sich nicht wirklich daran und stand ihr dahingehend Rede und Antwort. Sicherlich verhielt er sich manchmal jünger, doch alles in allem war Graham ein langsam aber sicher alt werdender Mann, der hier und da ein Fältchen am Auge trug. Es gab durchaus Situationen, in denen er einem das Gefühl gab, er hätte bereits ein halbes Jahrhundert auf der Welt verbracht, doch dafür fehlten ihm noch zwanzig Jahre. Die Gegenfrage hingegen war unverschämt, denn für gewöhnlich fragte man eine Dame nicht nach dem Alter, allerdings konnte Graham seine Neugier nicht zügeln. Er merkte jedoch sofort, dass er ihr damit ein unbehagliches Gefühl beschert hatte und wollte gerade zurückrudern, doch da stotterte sie ihr Alter bereits hervor. Vierundzwanzig war noch jung, aber alt genug, um sich nicht schlecht fühlen zu müssen, wenn er ihr mal wieder auf die Weiblichkeit sah. Den Aspekt hinsichtlich des Verurteilens sorgte aber eher dafür, dass er eine Augenbraue hochzog. Wieso sollte er sie für ihr Alter verurteilen? Seltsam.
Die Tränen in ihren Augen erkannte er sofort und schon hob er leicht abwehrend die Hände mit der Absicht, sie nun besänftigen zu wollen, doch ihre Worte sprudelten bereits hervor. Sie rechtfertigte sich für ihr Alter, weil sie offenbar noch nichts Wertvolles erreicht hatte und sich ein besseres Leben für ihre Eltern und sich erhofft hatte. Na, da hatte er ja etwas losgetreten, toll gemacht, Graham. „Lorelai“, sprach er sie knapp an und setzte ein sanftmütiges Lächeln auf. „Mir geht es wie dir“, erklärte er knapp. „Ich bin dreißig und habe nichts. Ich habe alle enttäuscht“, machte er noch einmal kurz klar, was ja wohl deutlich schlimmer war als diesen Zustand mit Vierundzwanzig innezuhaben. „Ich bin sicher, alle verstehen, wieso es Zeit gebraucht hat“, führte er weiter aus. „So eine Reise dauert“, folgte direkt. Das damit Heiraten und Kinder kriegen gemeint waren, wusste der Aker keineswegs. Er ging eher davon aus, dass die Chamberlain ebenso eine bedeutsame Aufgabe finden wollte, wie er es sich zum Ziel gesetzt hatte.
Mit normalisierter Stimmung hatten sie den Fuß des Gebirges erreicht und beschäftigen sich nunmehr mit dem Auftrag. Sie mussten Brisensteine finden und Lorelai vermutete, dass sie sich aufgrund ihrer Farbe verrieten. „Berggeister?“, blinzelte der Aker und nahm die Hand zügig vom Geldbeutel. Die wollte er lieber nicht mit seiner Habgier erzürnen, also bestand er wohl besser nur auf seine Belohnung, die ihm gemäß Auftragsvertrag zustand. „Wer braucht schon Geld“, lachte er peinlich berührt und kratzte sich dabei am Hinterkopf. So viel dazu. Die beiden Magier begannen dann den anstrengenden Marsch hinauf, der sicherlich beschwerlicher werden sollte, als es zunächst ohnehin schon den Anschein hatte. „Kreaturen? Nein“, besänftigte er die besorgte Chamberlain. „Tiere? Bestimmt“, ruinierte er das sofort wieder. Dennoch lächelte er sie sanftmütig und mit einer Sicherheit in den Augen an. „Ich werde aufpassen“, versicherte er ihr und das meinte er auch so. Ihren Schutz zu gewährleisten war etwas, was er mit Freuden tat, denn Lorelai bedeutete ihm viel und außerdem passte sie ja auch immer auf ihn auf. Sich gegenseitig zu beschützen war eben etwas, was eine Freundschaft ausmachte. Doch nun galt es zunächst, diese Brisensteine zu finden und möglichst nur die benötigte Anzahl einzusacken, damit die Berggeister ihn nicht wegen seiner Habgier fertig machten.
Gut eine Stunde später hatten die beiden Magier die geschätzte Höhe erreicht, auf welchem sich die Brisensteine befinden sollten. Seine Kleidung war völlig durchgeschwitzt und der Schweiß tropfte von der Stirn in einer Schnelligkeit, die einem leicht geöffneten Wasserhahn entsprach. „Machen wir eine Pause“, schlug er vor und setzte sich auf einen Felsen. War das anstrengend…
Armer Graham. Kaum sah er die Tränen in Lorelais Augen, schon hob er abwehrend die Hände. Dabei müsste er sich doch allmählich an diesen Anblick gewöhnt haben, denn die Chamberlain war sehr nah am Wasser gebaut. Doch ein Glück brach sie dann nicht gleich in Tränen aus, meist konnte sie schlimmeres verhindern. So auch diesmal, als Graham sie plötzlich direkt ansprach und sie sanft anlächelte. Eine Reaktion, mit welcher sie aufgrund der schändlichen Gegebenheiten nicht gerechnet hätte. Und dann sagte er, es ginge ihm wie ihr. Die Augen der jungen Frau wurden groß vor Staunen. Auch er schämte sich dafür, da er noch ein Junggeselle war? Zugegeben, er war ja auch schon ein paar Jährchen älter, da konnte Lorelai verstehen, dass auch er sich schämte. Grundsätzlich war das als Mann kaum vergleichbar, doch er schien darunter zu leiden, sprach sogar davon, alle enttäuscht zu haben. Ohje! Etwa wegen der ausbleibenden Enkelkinder für seine Eltern? Der Aker begegnete Lorelai mit so viel Verständnis, dass ihr ganz warm ums Herz wurde. Nie hätte sie mit Trost und aufbauenden Worten gerechnet, doch Graham war anders. „Vielen Dank, deine Worte trösten mich sehr“, versicherte sie ihm gerührt, ehe sie kurz seine Hand ergriff. „Doch es liegt mir fern zu glauben, dass du alle enttäuscht hast. Ein ehrenwerter Krieger wie du kann doch kaum jemanden enttäuschen“, meinte sie aufrichtig lächelnd und ließ wieder von ihm ab. „Ein guter Mensch wie du es bist, kann kaum davon sprechen, nichts zu haben. Ich sehe sehr viel, das dich ausmacht“ Ihr Lächeln wurde für einen Augenblick noch herzlicher, schließlich meinte sie ihre Worte ernst.
Der Habgier Grahams konnte Lorelai m Glück Einhalt gebieten, denn mit den Berggeistern sollte man sich nicht anlegen. Das waren üble Gesellen, die nicht gerade zimperlich mit den Menschen umgingen. Einzig Rübezahl, der Geist der Riesengebirge, war den Menschen wohlgesonnen und zeigte ihnen den Weg, wenn sie sich verirrt hatten. Graham sollte sich lieber ehrliche Arbeit suchen, wenn er Geldnöte hatte. Aber das wusste er sicher selbst, diesen Ratschlag musste Lorelai ihm nun nicht erteilen. Außerdem hatte sie ganz andere Gedanken, als die Geldsorgen ihres lieben Freundes. Was, wenn es gefährliche Kreaturen in den Bergen gab? Großmutter Conny war keine gute Kämpferin und dieser Rasmus wirkte ein wenig zimperlich. Notfalls müsste Lorelai die Kreatur davon wehen, aber das täte ihr dann auch irgendwie leid. Doch die junge Frau konnte erleichtert aufatmen, denn der ehrenwerte Krieger kannte sich aus und wusste, dass es hier keine derartigen Kreaturen gab. Tiere jedoch schon? Gebannt sah Lorelai wieder zu dem Dunkelhaarigen. Doch auch dafür hatte Graham eine Lösung, denn er würde gut aufpassen und das bezog bestimmt auch Lorelai mit ein. Das Herz der hoffnungslosen Romantikerin schlug höher, denn das erinnerte sie an ihren letzten Bücherband 'Abenteuer in den Tälern der Liebe', in welcher ein mutiger Held auf eine anmutige Dame geachtet hatte. Natürlich gab es etwas mehr Handlung, aber egal. „Bravo! Das klingt wundervoll! Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass ein ehrenwerter Krieger auf mich acht gibt“, tat sie ihre Freude offen kund. Nach einigen Metern merkte die junge Frau allerdings, dass ihre hübschen Sandalen mit den Absätzen nicht besonders praktisch für eine Bergwanderung waren. Daher wäre es wohl besser, wenn sie die Schuhe auszog. Rund drei Zentimeter kleiner wanderte sie nun also frohen Mutes neben Graham her.
Natürlich war der Marsch auch für Lorelai anstrengend, doch in ihrer flanierenden Anmut tupfte sie sich ab und an die Stirn heimlich trocken und war ansonsten guter Dinge. Graham hingegen war schweißgebadet, musste er schließlich Kiloweise Muskelmasse tragen und nebenher auch noch auf die Umgebung achten, um sein Wort zu halten. „Eine gute Idee“, stimmte Lorelai gerne der Pause zu, reichte Graham ein frisches Stofftaschentuch, damit er sich das Gesicht trocknen konnte und würde es ihm natürlich schenken. Dann nahm sie einen Schluck Wasser und setzte sich neben Grahams Felsen auf den Boden, um die Aussicht zu genießen. „Spürst du die sanfte Brise?“, fragte sie ihn träumerisch und schloss die Augen. Moment. Als ihr ihre Worte bewusst wurden, suchte sie den Blickkontakt zu Graham. „Denkst du, diese Brise ist natürlich? Ich spüre sie erst, seit wir hier sind“, sinnierte sie und legte sich den Zeigefinger ans Kinn. Doch bald war es nicht mehr nur die Brise, welche die Aufmerksamkeit der Chamberlain auf sich lenkte. In der Ferne ertönte ein unheilvolles Knurren..
Kommunikation war der Schlüssel und auch wenn sich die Chamberlain und der Aker grundsätzlich verstanden, so gab es eben auch Situationen, in denen sie aneinander vorbeiredeten und trotzdem einen Konsens fanden, verblüffend. Grundsätzlich hatten sie dasselbe Leid zu tragen, auch wenn der Ursprung ein deutlich anderer war, so blieben die Konsequenzen dennoch gleich. Sie enttäuschten beide ihre Familien, hatten nicht das erreicht, was es zu erlangen galt. „Vielen Dank“, entgegnete Graham auf ihre netten Worte, während er sie charmant anlächelte. „Aber dennoch bin ich eine Enttäuschung“, versicherte er ihr. „In deinen Augen nicht. In ihren schon“, fügte er lakonisch an, um es zu vervollständigen. Sicherlich sah Lorelai in ihm deutlich mehr als seine Geschwister oder Eltern es taten, aber schlussendlich hatte der Aker auf seiner Reise bisher stets versagt. Noch immer wusste er nicht, wo sein Platz in dieser Welt eigentlich war.
Gemeinsam reisten die Magier hinauf ins Gebirge, um diese Brisensteine zu finden, doch zuvor mussten sie noch die Gefahrenlage besprechen. Lorelai machte sich natürlich Sorgen um die vielen Kreaturen und Monster, die hier herumlungern konnten, doch der Aker machte ihr deutlich, dass so etwas nicht hier herumspuken sollte. Dennoch warnte er vor Wildtieren, versicherte ihr aber zugleich, auf sie aufzupassen, denn darin war er tatsächlich gar nicht mal so schlecht. „Verlass dich auf mich“, versicherte er ihr also abermals und schon konnte die Reise weitergehen, auch wenn die Chamberlain zunächst ihre Sandalen mit Absätzen ablegen musste. Diese eigneten sich hier wohl nicht für das Terrain, also lief sie barfuß. Der Aker störte sich daran natürlich nicht und nahm entsprechend Rücksicht, denn eilig hatten sie es nun auch nicht. Sie konnten sich durchaus Zeit nehmen, sich hier in aller Ruhe umzusehen und voranzukommen.
Und so ging ordentlich Zeit ins Land, die für beide Magier doch sehr anstrengend war. Während Lorelai ihren Schweiß heimlich trocknete, ließ Graham den Wasserhahn einfach laufen, denn er war schweißgebadet. Daran störte er sich aber nicht, denn irgendwie gehörte das zu den Anstrengungen des Lebens dazu. Gemeinsam legten sie eine Pause ein und Graham erhielt ein frisches Stofftuch von ihr, um sich damit zu trocknen. Lächelnd nahm er es entgegen und würde es auch sein Leben lang in Ehren halten, denn solche Gesten waren es, die gutherzige Menschen ausmachten. „Danke sehr“, entgegnete er ihr daraufhin und wischte sich die Stirn damit trocken, ehe er das restliche Gesicht trocken tupfte. Es wurde Zeit die Beine zu entspannen, daher wurde gesessen und dann zog hier auch noch eine angenehme Brise durch. „Ja, deutlich“, antwortete er und sah sich um.
Tief atmete Graham ein und genoss die sanfte Brise, den Schweiß trocknete und ihn sanftmütig küsste, wie eine Prinzessin. Ein wohliges Gefühl der Idylle breitete sich in ihm aus, während er die Augen schloss und den Augenblick genoss. Doch dieser Moment fand sein jähes Ende als die Chamberlain etwas zur Sprache brachte. Ob die Brise natürlich war? „Gute Frage“, entgegnete er nachdenklich und erhob sich von seinem Sitzplatz. Aufmerksam ließ er seinen Blick durch die Gegend schweifen. „Ob das die Steine sind?“, fragte er Lorelai, die ihn auf diese potenzielle Möglichkeit aufmerksam gemacht hatte. Doch bevor das Gespräch seinen weiteren Verlauf nehmen konnte, ertönte ein unheilvolles Knurren. „Geh in Deckung“, mahnte er Lorelai an.
Aufmerksam versuchte er den Ursprung des Knurrens ausfindig zu machen, als er auch schon die hässliche Fratze eines Bergwolfes sah. „Eins gegen Eins“, stellte er zufrieden fest und ballte Fäuste, in Kampfhaltung gehend. „Dich schaffe ich“, kündigte der Aker großspurig dann, dann vervielfältigte sich das Knurren und schon waren es drei Bergwölfe. „Muss man dein Schutzband regelmäßig aufladen?“, fragte er Lorelai über die Schulter, denn offenbar wirkte es gerade nicht. Oder war es der klassische Moment von Hochmut kam vor dem Fall? „Haltet euch fern“, riet er den Bergwölfen, die jedoch nur weiter bedrohlich knurrten.
Lorelai hatte wirklich versucht, Graham ein wenig aufzubauen und ihm glaubhaft zu vermitteln, dass er bestimmt niemanden so schlimm enttäuschen konnte. Doch sein Schmerz saß tief, weswegen er sich zwar als höflicher Krieger bei ihr bedankte, aber dennoch daran festhielt, dass er seine Familie enttäuscht habe. Und auch ihre lieben Worte änderten nichts an dieser Tatsache. Lorelai nickte langsam, senkte den Blick daraufhin bedrückt. Graham tat ihr leid, sie konnte diesen Schmerz sehr gut nachvollziehen. „Ich verstehe“ Sie wollte ihn nicht weiter mit ihren Worten quälen. Weitere Aufheiterungen würden nur dazu führen, dass er sich nicht ernst genommen fühlte und das war nicht der Fall.
Der weitere Weg eignete sich nicht besonders gut für einen Austausch, schließlich wurde der Bergpass nicht unbedingt zum einfachen Spaziergang. Anfangs noch sprachen sie über die Monster und Kreaturen, aber auch davon, dass Lorelai sich auf Graham verlassen könnte. Daran hatte sie natürlich keinerlei Zweifel. Nach der ersten Etappe war es jedoch Zeit für eine Pause, denn allmählich wurde es zu anstrengend. Damit auch er sich trocknen konnte, bekam Graham ein frisches Stofftaschentuch geschenkt. Unterdessen spürte Lorelai eine sanfte Brise, welche sie erst jetzt bewusst wahrnahm. Sofort dachte sie an die Brisensteine und sprach Graham darauf an. „Suchen wir die Umgebung ab, vielleicht finden wir ja sogar welche!“, schlug sie enthusiastisch vor und wollte sich gerade an die Arbeit machen, als ein unheilvolles Knurren erklang. Erschrocken wandte sich Lorelai um, da gab Graham ihr schon die Anweisung, sie solle in Deckung gehen. Ängstlich kam sie dieser Anweisung nach und stellte sich halb hinter den Felsen, auf welchem Graham gesessen war. Gebannt blickte sie geradeaus und erkannte, dass ein Bergwolf ihnen aufgelauert hatte.
Graham war zuversichtlich, gar übermütig und blickte einem fairen Eins gegen Eins-Kampf entgegen. Doch dann kamen zwei weitere hinzu und der Kampf wäre deutlich weniger fair. Graham fragte, ob man das Schutzband aufladen müsse und Lorelai rief zur Antwort: „Nein! Ich denke, dass du das Schicksal mit deinem Hochmut herausgefordert hast und nun rächt es sich!“, erklärte sie ihm. Beinahe ratlos musste Lorelai mit ansehen, wie Graham sich den Bergwölfen stellte. Doch sie blieben unbeeindruckt. Ob sie sich ebenso vor Geistern fürchteten, wie viele Menschen? „Ich brauche deine Hilfe, Großmutter Conny“, flüsterte Lorelai und beschwor über den Zauber Control den Geist ihrer verstorbenen Großmutter. Die kleine Greisin erschien aus dem Jenseits und nickte ihrer Enkelin zu, um ihrer Bitte zu folgen. So marschierte sie in ihrer transparenten Geistergestalt an Graham vorbei - sie hob sogar kurz die Hand zum Gruß - und stellte sich zwischen ihn und die Bergwölfe. Diese schnupperten, stellten aber verwirrt fest, dass von dieser eigenartigen Gestalt aus dem Jenseits kein Geruch kam. Sie begannen zu winseln und drückten ihre Körper demütig zu Boden. Allerdings würden sie sicherlich bald merken, dass der Geist einfach nur tatenlos vor ihnen stand..
Manavorrat:
Manavorrat (185/200)
Lorelai Zauber:
Control TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manageneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Magier kann den Geist hier steuern. Die Geister können vor allem dazu verwendet werden, etwas zu bringen oder zu tragen. Sie tragen mit einer Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 5 und bewegen sich mit einer Schnelligkeit der Willenskraft -1 mit einem Maximum von 3. Der Geist kann weit genug selbst denken, um seine Aufgabe zu erledigen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Die Reichweite liegt bei 20 Meter. Willenskraft Level 7: Die Reichweite liegt bei 30 Meter.
Eines Tages hatte die Chamberlain bestimmt die Möglichkeit dem Aker sämtliche Selbstzweifel zu nehmen, doch dieser Tag war noch fern und ein übertriebenes Maß an Verneinung ihrerseits hätte womöglich nur dafür gesorgt, dass sich der Aker nicht ernst genug genommen gefühlt hätte. Sicherlich erginge es Lorelai gleichermaßen, wenn Graham ihr immer und immer wieder sagen würde, dass sie niemanden enttäuscht hatte. Es waren berechtigte Annahmen und Sorgen, daher musste ein vereinzelter positiver Zuruf ausreichen. Das bewirkte meist mehr als es zunächst den Anschein hatte, denn auch wenn Graham sich darauf noch nicht so einließ, so würde er früher oder später merken, wie recht Lorelai mit ihren Worten hatte. Umgekehrt womöglich dasselbe.
Der Aufstieg wurde zunehmend anstrengender und dadurch blieb nicht viel Luft, um sich großartig zu unterhalten. Glücklicherweise waren sich die beiden Freunde einig und legten eine Pause ein, um sich von den Strapazen zu erholen. Graham hoffte innerlich, dass sie nicht bis ganz nach oben klettern mussten, um diese Brisensteine ausfindig zu machen, denn das wäre eine enorme Anstrengung, welcher die beiden Magier wohl kaum gewachsen waren. Interessanterweise zog eine angenehme Brise durch den Pfad, in dem sie ihre Pause verrichteten und glücklicherweise fiel es der Chamberlain auch direkt auf. Die Brücke zu den Brisensteinen hätte Graham jetzt nicht geschlagen, stattdessen hatte er diese angenehme Brise einfach genossen und genutzt, um seinen Schweiß ein wenig zu trocknen. Das Stofftuch von Lorelai war dahingehend aber eine deutlich größere Hilfe. „Geht klar“, bestätigte Graham gewohnt lakonisch, als die Chamberlain zur Suche in der Umgebung aufgerufen hatte.
Ein Unterfangen, welches schneller scheiterte als politische Verhandlungen an einem Gesprächstisch. Ein markantes Knurren ertönte und zeigte zügig auf, dass sie hier nicht allein waren. Ein Bergwolf leistete ihnen Gesellschaft und der Aker war zuversichtlich, denn ein Eins-gegen-Eins würde er problemlos überstehen, schließlich musste er Lorelai beschützen. Sein Hochmut jedoch forderte das Schicksal heraus und schon waren drei Bergwölfe, die ihm gegenüberstanden. Seine Vermutung hinsichtlich des Schutzbandes wurde von Lorelai schnell widerlegt, denn daran konnte es nicht gelegen haben. Sie machte ihn jedoch darauf aufmerksam, dass sein Hochmut ihn in diese Situation gebracht hatte. „Ich verstehe“, entgegnete er nachdenklich darauf. Wenn Lorelai das sagte, dann musste es stimmen. Er vertraute ihrem Urteil ohne Vorbehalte, schließlich war sie die Fachfrau für solche Angelegenheiten.
Das Knurren der Bergwölfe wurde bedrohlicher, also festigte Graham seinen Stand und bereitete sich darauf vor, in die Schlacht zu ziehen. Erneut war es jedoch die Chamberlain, welche die Initiative ergriff und für den Schutz der Gruppe sorgte. Kurzerhand tauchte Großmutter Conny auf und marschierte als Geist an Graham vorbei, wobei sie dabei ihre Hand zum Gruße hob und sich dann den Bergwölfen widmete. Der Aker geriet ins Stocken und blinzelte Conny überrascht an, allerdings hob er reflexartig seine Hand und winkte auch ihr zu. Die Magie von Lorelai empfand er noch immer als sonderbar, aber gleichermaßen auch interessant. Großmutter Conny erzeugte jedenfalls die gewünschte Wirkung und schlussendlich winselten die Bergwölfe vor sich hin, drückten ihre Körper gen Boden und hielten sich ängstlich zurück. „Großmutter Conny hat es geschafft“, stellte Graham überrascht fest, wollte damit aber natürlich keine vorherigen Zweifel zum Ausdruck bringen.
Conny verharrte in ihrer Position und die Bergwölfe winselten noch immer, doch je mehr Zeit verging, desto misstrauischer wurden die Tiere. Offenbar erkannten sie allmählich, dass von dieser geisterhaften Gestalt keine echte Gefahr ausgehen konnte und schon erhoben sie sich langsam, begannen erneut zu knurren. Graham trat etwas näher an Großmutter Conny heran und lehnte sich zu ihr, in der Hoffnung, mit ihrer kommunizieren zu können. „Versuch die Bergwölfe zu erschrecken“, wies er sie nickend an. „Ich habe eine Idee“, fügte er sofort an und ging wieder auf Abstand, um Großmutter Conny machen zu lassen, sofern sie das konnte. Tatsächlich gelang es dem Geist, sich erschreckend genug zu bewegen, damit Graham tätig werden konnte. Er konzentrierte Mana in seinen beiden Händen und feuerte insgesamt viermal sein Pech in Form von kleinen Sphären ab. Diese rauschten so an Conny vorbei und schlugen bei den Berglöwen in den Boden, wo sie den Staub ordentlich aufwirbelten und den Boden malträtierten.
In diesem Augenblick wirkte es für die Berglöwen so, als hätte Großmutter Conny sie angegriffen und das schreckte die Tiere derart auf, dass sie knurrend und jaulend von dannen rannten. Die beiden Magier waren vorerst gerettet und schlussendlich war es Großmutter Conny zu verdanken, die mit ihrem Auftreten echt gerockt hatte. „Klasse“, lachte Graham amüsiert auf und blickte zu Lorelai. „Deine Großmutter hat es voll drauf!“, lobte er Conny also bei ihrer Beschwörerin. Jetzt konnten sie sicher störungsfrei nach diesen Brisensteinen suchen.
Zauber:
Crash Slingshot x4 TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender schießt eine leicht schimmernde magische Sphäre mit einer Geschwindigkeit ab, die der Willenskraft des Anwenders -1 entspricht und maximal Level 4 erreichen kann, die beim Aufprall eine Fläche weichen Materials von etwa einem halben Meter im Durchmesser in geometrische Formen zerlegt. Menschen sind davon nicht betroffen.
Beherrschung: Willenskraft Level 4: Man kann schon härtere Gegenstände wie Holz zerlegen. Willenskraft Level 6: Es können nun härtere Gegenstände wie Steine zerlegt werden. Willenskraft Level 8: Der Anwender ist nun in der Lage Metalle zu zerlegen.
Eine brenzlige Situation war entstanden, denn drei aggressive Bergwölfe hatten die beiden Magier gewittert und schienen sie aus ihrem Revier vertreiben zu wollen. Das ging leider nicht, denn erst müssten sie die Brisensteine finden, ehe sie gehen konnten. Daher mussten sie wohl oder übel die Konfrontation mit diesen wilden Tieren suchen. Zunächst sah es gut aus für Graham, doch leider verfiel dieser dem Hochmut und wurde just vom Rachestrahl des Schicksals für dies frevlerische Verhalten bestraft. Denn aus einem Bergwolf wurden schließlich drei in der Summe. Das war natürlich nicht an dem Schutzband der Magierin gelegen, so weit käme es noch! Doch auch Graham verstand, woher der Wind wehte und schien sich den Fehler einzugestehen. Das bedrohliche Knurren der wilden Tiere machte es Lorelai unmöglich, nicht zu handeln. Sie war in großer Sorge um ihren Freund und suchte eine Möglichkeit, ihn zu unterstützen. Da sie selbst keine Kriegerin war, holte sie sich Hilfe von einer Frau, welche zumindest zu Lebzeiten wusste, wie man sich immerhin verbal zur Wehr setzte: Constance Chamberlain!
Der Geist der alten Frau verstand die Situation und kam der Bitte ihrer Enkelin nach und schwebte an Grahams Seite. Wobei sie nur an ihm vorbeiflog und dabei kurz den Arm zum Gruß hob. Der ehrenwerte Krieger wirkte überrascht über ihr Erscheinen, vergaß dabei aber nicht seine Höflichkeit und grüßte ebenfalls. Einen Moment lang konnte der Geist die Bergwölfe in Schach halten, denn sie winselten angstvoll. Dann schien Graham eine Idee zu haben und bat Großmutter Conny, die Tiere zu erschrecken. „Wir können darauf vertrauen, Großmutter! Bitte erschrecke sie!“, bat nun auch Lorelai den Geist, denn er folgte allein ihrem Befehl. Kaum hatte die Rosahaarige das ausgesprochen, verzog Constance ihr Gesicht zu einer Fratze, hob unheilvoll die Arme und ein unangenehmes, heulendes Geräusch entfuhr ihr, welches das Mark erschüttern ließ. Doch nicht nur das! Genau in dem Moment, als Großmutter Conny die Arme erhoben hatte, ließ Graham Magie gen Erdboden krachen und wirbelte somit ordentlich Staub und Steinchen auf, schließlich nahm der Boden Schaden. Die Bergwölfe erschraken so sehr über die übernatürlichen Ereignisse, dass sie jaulend davon rannten. Erleichtert atmete Lorelai auf und kam hinter dem Fels hervor gelaufen, direkt auf Graham zu.
Sie spürte den Drang, ihm vor Freude, Erleichterung und Dankbarkeit in die Arme zu fallen. Sie war so froh, einen ehrenwerten Krieger wie ihn an der Seite zu haben! Und doch konnte sie nicht über ihren Schatten springen. Kurz bevor sie bei ihm gewesen wäre, stoppte sie plötzlich und nahm statt einer Umarmung seine rechte Hand in ihre - und schüttelte sie freundlich und überschwänglich. „Nicht doch, Graham! Das beruhte alles auf deinem Plan! Es ist ein großes Glück, dass du hier bist. Vielen Dank!“ Constance legte ihre transparente Geisterhand auf die Hände der beiden, schließlich fühlte sich die Alte als Teil des Teams. Lorelai kicherte in üblicher Weise auf und meinte: „Auf dich kann ich mich auch immer verlassen. Bis bald, Großmutter“ Und mit diesen Worten entließ sie den Geist wieder ins Jenseits, wo er ruhen konnte. Daraufhin ließ sie von Graham ab und machte einen Vorschlag: „Lass uns nach den Brisensteinen suchen. Es wäre gut, wenn wir nicht länger hier bleiben, als nötig“ Wer weiß, ob diese Bergwölfe noch einmal zurückkehren?
Während sie also die Felswände absuchten, entschied Lorelai, Graham etwas über Constance zu erzählen. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihm diesbezüglich vertrauen konnte. „Du musst wissen, dass Constance Chamberlain nicht wirklich meine Großmutter ist, auch wenn ich sie so nenne“, begann sie also vorsichtig lächelnd. „Meine Eltern haben mich adoptiert. Sie ist zwar die Mutter meines Vaters, doch meine leiblichen Eltern sind zwei andere Personen. Aber ich kenne sie nicht“, erzählte sie ihm verlegen. Was sie über ihre leibliche Mutter wusste, verschwieg Lorelai Graham jedoch. Sie hatte Angst, dass er sie doch verurteilen würde. „Aber sie hat sich mir gegenüber immer wie eine Großmutter verhalten. Und Dank meiner Magie sind wir miteinander verbunden, auch wenn sie bereits seit fast zwanzig Jahren verstorben ist“ Erwartungsvoll wandte sich Lorelai nun gänzlich Graham zu und kicherte auf. „Wenn man es so betrachtet, ist diese Magie gar nicht so unheimlich, nicht wahr?“
Glücklicherweise konnten die beiden Magier der brenzligen Situation entfliehen, in dem sie ihre Fähigkeiten miteinander kombinierten und ein interessantes Schauspiel an den Tag legten. Die aggressiven Bergwölfe zu vertreiben wäre sicherlich nicht so leicht gewesen, wenn Lorelai und Graham nicht zusammengearbeitet hätten, wie ein richtiges Team. Mithilfe des Geistes von Großmutter Conny konnten die Bergwölfe zunächst in Schach gehalten werden, doch als Geist fehlte es ihr natürlich an der notwendigen physischen Präsenz, um tatsächlich tätig zu werden. Ein Umstand, den die Bergwölfe wohl langsam herausgefunden hätten, wenn Graham nicht einen kleinen Trick angewandt hätte. Mithilfe seiner Crashmagie und den erschreckenden Bewegungen des Geistes, konnten sie schlussendlich ein passendes Trugbild erschaffen, welches die Bergwölfe vertrieb.
Die Bergwölfe waren weg und Lorelai kam aus ihrer Deckung hervor, im Begriff dem ehrenwerten Krieger direkt in die Arme zu fallen, doch abrupt bremste sie und ergriff stattdessen seine Hand, um diese überschwänglich zu schütteln. „Du schmeichelst mir“, lachte Graham amüsiert und leicht errötet, doch freute er sich natürlich diese Rolle spielen zu dürfen. Das Großmutter Conny ihre Hand auf die Hände der beiden Magier legte, war auf den ersten Blick vielleicht seltsam, doch diesen Gedanken hatte der Aker tatsächlich nicht mehr. Stattdessen grinste er die alte Frau noch einmal dankbar an. „Vielen Dank, du hast es echt drauf!“, lobte er den Geist als dieser auch schon wieder gen Jenseits verschwand. Sofort sah er zurück zu Lorelai und hielt sein Grinsen aufrecht. „Das haben wir echt cool gemacht“, gab er kund und schon schlug die Chamberlain vor, dass sie nun besser nach den Brisensteinen suchen sollten.
„Du hast recht. Suchen wir die Steine“, bestätigte Graham und nickte, während sie sich einige Meter voneinander trennten, um gemeinsam den Ort abzusuchen. Da sie die Brise hier gespürt hatten, konnten die Steine nicht weit sein, also machten sie sich direkt an den Felswänden zu schaffen. Die haselnussbraunen Augen des Akers suchten und suchten, während er den Worten seiner Freundin lauschte. Sie erzählte von Großmutter Conny und ihren Eltern, die sie jedoch nur adoptiert hatten und gestand sogar, ihre leiblichen Eltern überhaupt nicht zu kennen. Damit hatte Graham an dieser Stelle überhaupt nicht gerechnet, weswegen er zunächst nur verstehend nickte, denn hier waren überlegte Worte gefragt. „Nicht wichtig, ob man vom selben Blute ist oder nicht“, entgegnete der Krieger also und warf der Chamberlain ein aufrichtiges Lächeln zu. „Liebe kennt keine Grenzen. Keine Ausnahmen“, setzte er gewohnt lakonisch fort. „Deine Großmutter ist und bleibt deine Großmutter“, fügte er anschließend noch an.
Die Verbindung zu dem Geist ihrer Großmutter durch ihre Magie war etwas Phänomenales, so empfand zumindest der Aker. Sicherlich hatte er sich anfänglich erschrocken, doch mittlerweile hatte er verstanden, was diese Magie für Lorelai bedeuten musste. „Deine Magie ist sicher nicht alltäglich“, entgegnete er auf ihre abschließende Frage. „Aber faszinierend“, fügte er lächelnd an. Dann wandte sich Graham ab, um weiter nach den Brisensteinen zu suchen und als er einen sah, griff er sofort danach. Ein seltsamer Strom zog durch seinen Körper und dann wurde er plötzlich ruckartig nach hinten geschubst, wo er direkt auf seinen vier Buchstaben landete. „Eyyy“, stieß er dabei aus. „Sei vorsichtig, Lorelai. Komische Steine“, warnte er seine Freundin und Kollegin sogleich. Offenbar gab es da eine spezielle Methode, um diese Brisensteine zu ernten, die Graham nicht kannte. Er startete einen erneuten Versuch.
„Ich bin das jüngste von insgesamt zwölf Kindern“, erzählte Graham dann aus dem Nähkästchen hinsichtlich seiner Familie. „Mein Vater. Offizier im caelischen Militär. Meine elf Brüder. Offiziere im caelischen Militär. Ich? Nicht“, fasste er kurzerhand zusammen, während er an dem Brisenstein herumhantierte. „Bin anders. Mein Pech ist schuld“, fügte er direkt an, um die Ursache zu benennen. „Bin kein ehrenwerter Krieger. Nur Graham“, schloss er schlussendlich ab und seufzte dabei. Lorelai mochte ihn so sehen, doch er war nun wirklich kein ehrenwerter Krieger, denn seine Soldatenkarriere war so schnell vorbei, wie sie begonnen hatte. Er war einfach nur ein Dulli mit einem Schwert.
Das faltige Gesicht der alten Frau, welches aufgrund ihrer Geistergestalt transparent war, zeigte ein zufriedenes Lächeln. Beinahe verschmitzt blitzten Connys Augen auf, als Graham sein Kompliment ausgesprochen hatte. Sie nickte ihm langsam zu, ehe sie gen Jenseits verschwand. „Sie scheint dich zu mögen. Für gewöhnlich ignoriert sie die Personen in ihrem Umfeld gänzlich“, stellte Lorelai kichernd fest. Natürlich war sie eine Ausnahme, denn ihrer Beschwörerin gehörte die Aufmerksamkeit von Constance natürlich sowieso. Zu Lebzeiten hatte die Greisin durchaus Haare auf den Zähnen gehabt und niemanden, außer die süße Enkelin, mit ihren harschen Worten verschont. Doch nun, da die Bergwölfe endlich in die Flucht geschlagen worden waren, sollten die Magier sich lieber beeilen und die Brisensteine suchen.
Lorelai wusste nicht genau, wie es sie überkam, doch sie hatte sich entschieden, Graham mehr über sich und ihre Großmutter zu erzählen. Was der ehrenwerte Krieger dazu sagte, ließ die Rosahaarige im ersten Moment überrascht, aber schließlich erleichtert lächelnd zu ihm blicken. Für ihn schien es keine Rolle zu spielen, ob man nun tatsächlich verwandt war oder nicht. Die Liebe setzt sich diesbezüglich keine Grenzen. „Ja“, bestätigte Lorelai das glücklich nickend. „Ja, du hast. Ich sehe es genau so“ Doch seine Worte hatten sie darin noch weiter bestärkt. Lorelai mochte ihren Eltern viel Kummer bereitet haben, da sie ihnen so viele Schamgefühle aufgebürdet hatte. Doch Großmutter war froh, an ihrer Seite bleiben zu können. Und das ermöglichte ihre Magie, vor welcher sich andere so fürchteten. Doch der Crashmagier schien verstanden zu haben, welch Gewinn diese Magie eigentlich war. „Es ist schön, dass du so empfindest“, entgegnete sie aufrichtig lächelnd.
Plötzlich bemerkte die Chamberlain nur noch, wie Graham nach hinten geschleudert wurde und auf seinem Hintern landete. Erschrocken lief sie einige Schritte auf ihn zu, um nach ihm zu sehen. Doch der Dunkelhaarige war zum Glück wohlauf (wegen dem Schutzband) und warnte Lorelai gleich vor. Es war der Brisenstein gewesen, welcher ihn nach hinten geschleudert hatte. „Sagenhaft, wie kraftvoll diese Steine zu sein scheinen, wenn sie einen starken Mann wie dich von den Füßen reißen können!“, staunte Lorelai und fragte sich, was das wohl für sie bedeutete. Würde sie vom Berg geweht werden? Sie wollte wirklich gut aufpassen. Doch viel mehr als die Sorge, hatte sie die Neugier gepackt. Sie wollte auch einen Stein finden!
Nur wenige Minuten hatte sie gesucht, ehe sie sich wieder ihrem Partner zuwandte. Gebannt sah sie zu ihm, als sie feststellte, dass auch er ein wenig über sich erzählen würde. Graham hatte elf Geschwister? Beneidenswert für ein Einzelkind wie Lorelai. Ihr Lächeln wurde wärmer. Natürlich war sein Vater ein Offizier beim Militär. Er war bestimmt mindestens so ehrenwert, wie Graham. So wie auch seine Brüder. Eine wahre Kriegerfamilie! Doch dann stockte die Chamberlain. Was meinte er damit? Er nicht? Aber als sie ihn bei ihrem Kennenlernen gefragt hatte, ob er ein Krieger sei, hatte er das doch bestätigt. Kurz wich der Blick Lorelais betrübt zur Seite aus. Doch dann erinnerte sie sich an seine Worte, dass er seine Familie enttäuscht habe. Es war ihm dabei gar nicht um eine Heirat gegangen?! Oh.. aber immerhin verstand sie nun. Graham schien sich so sehr dafür zu schämen, dass er Lorelai nicht einmal während seiner Erzählung ansah, sondern stattdessen an dem Brisenstein herumhantierte. Er sei kein ehrenwerter Krieger. Und seufzte schwer. Mitgefühl breitete sich in der Rosahaarigen auf, welche ihn einfach nur betroffen ansah. Sie nahm es ihm nicht übel, dass er ihr etwas anderes gesagt hatte. Er schien sich einfach geschämt zu haben und Schamgefühle waren schwer zu ertragen. Statt ihm Vorwürfe zu machen, bat sie ihn sogar um Verzeihung: „Entschuldige, dass ich dich stets als ehrenwerten Krieger bezeichnet habe. Mir war nicht bewusst, dass es dich in eine unangenehme Lage brachte“, begann sie zögerlich. „Ich habe schon immer gerne nur die Dinge gesehen, die ich sehen wollte. Dich in dieser Rolle zu sehen, gehörte dazu“, erklärte sie ihm ein wenig verlegen. „Es ist nur so, dass ich dich heute auch als solchen wahrgenommen habe. Ich hatte keine Angst, als die Bergwölfe kamen. Weil du so mutig warst und dich ihnen sofort in den Weg gestellt hast.. ich kann wohl nicht aufhören, dich als ehrenwerten Krieger zu sehen. Aber ich verstehe, wenn du das aufgrund deiner Vergangenheit nicht annehmen möchtest. Darauf nehme ich Rücksicht“
Eine Weile wurde es still zwischen ihnen. Lorelai konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. So brach sie irgendwann die Stille vorsichtig: „Graham? Hast du deine Familie deswegen verlassen und bist nach Fiore gegangen? Weil es dir leid tat, dass sie sich deinetwegen schämen? So.. so, wie bei mir?“
Nach diesem tiefgreifenden Austausch wurde es erneut still, es war für beide kein einfaches Thema. Die gedrückte Stimmung wurde jedoch schnell aufgehellt, als Lorelai endlich ebenfalls einen Brisenstein entdeckt hatte. „Ich habe einen gefunden!“, freute sie sich und klatschte begeistert in die Hände. Doch just in diesem Moment, als sie ihre Hände vorsichtig und andächtig an den Stein legte, wirbelte der Wind um sie auf. Nicht stark genug, um sie von den Beinen zu reißen. Aber stark genug, um ihren Rock urplötzlich nach oben zu wehen und einen interessanten Anblick freizugeben. Weinrote Spitzenunterwäsche. Völlig schockiert ließ Lorelai von dem Stein ab und drückte ihren Rock nach unten, sodass sofort wieder der Sichtschutz bestand. Oh nein. Oh nein! Die junge Frau würde am liebsten im Erdboden versinken. Hatte er..? Langsam und das schlimmste befürchtend drehte sie ihr Gesicht in seine Richtung. Hatte er hergesehen..?
Großmutter Conny war echt eine coole Socke, so zumindest empfand Graham. Sicherlich war die Magie von Lorelai anfänglich befremdlich und eigenartig, aber schlussendlich stellte sich diese Magie nicht nur als allgemein nützlich heraus, sondern schaffte zugleich eine wertvolle Verbindung zu geliebten Menschen. „Wirklich?“, fragte der Aker überrascht als die Chamberlain ihm mitteilte, dass Großmutter Conny ihn wohl zu mögen schien, da sie sonst das Umfeld gänzlich ignorierte. „Mag sie auch“, fügte er dann noch an und meinte es auch ernst. Die alte Frau hatte es echt drauf, wenn sie körperlos Bergwölfe in Schach halten konnte. Außerdem schien sie über Lorelai zu wachen und dieser Gedanke hatte etwas Beruhigendes. Die Chamberlain war einfach zu liebevoll und gutherzig, um in der grausamen Welt schutzlos ausgeliefert zu werden.
Im weiteren Gespräch wurde dem Aker bewusst, wie wenig sie eigentlich voneinander wussten, obwohl sie ja mittlerweile durchaus Freunde waren. Sicherlich wurden gerade Themen angeschnitten, die einen belasteten und daher nicht gern offenbart wurden, aber für ein besseres Verständnis optimal geeignet. Lorelai teilte ihre Vergangenheit mit ihm und Graham spürte, wie sie sich damit selbst belastete, dabei war das überhaupt nicht notwendig. Der ehrenwerte Krieger teilte seine Sichtweite mit ihr und konnte ihr ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubern, schließlich war er grundsätzlich ein anständiger und vernünftiger Mann. Sicherlich verfügte er über das eine oder andere Laster, doch alles in allem war man bei ihm in guten Händen. Nun erzählte Graham im Austausch etwas über seine Vergangenheit und offenbarte, weswegen er ein beschämtes Verhältnis gegenüber seiner Familie hatte.
„Musst dich für nichts entschuldigen, Lorelai“, versicherte Graham ihr lächelnd. „Freue mich, so genannt zu werden. Von dir“, fügte der Aker an und nickte ihr lächelnd zu. „Hab den Offizierstest versemmelt, bin zur Infanterie“, deckte er also weiter auf. „Haben mich rausgeschmissen. War dann Kartoffelschäler an Bord“, setzte er weiter fort und sah dann betrübt auf seine Hand. „Mein Pech. Hat alles zerstört“, deckte er also schlussendlich auf. Sein Pech war schuld an allem, war eben eine echte Belastung für ihn. „Bin ein Krieger. Ich kann kämpfen“, stellte er noch einmal klar und sicherlich war er auch ehrenwert, schließlich hatte er das Herz am rechten Fleck und er kämpfte niemals unfair. Die fehlende Ehre betrachtete er eben einzig und allein deshalb als solche, weil er als Einziger seiner Familie keine Ehre machen konnte. Er war eben nur die Enttäuschung. Dann wurde es still und Graham arbeitete weiter an dem Brisenstein, den er schlussendlich auch gelöst bekam und sofort in seinem Beutel verstaute. Die hatten echt viel Druck, obwohl sie eigentlich echt klein und handlich waren. Die Chamberlain durchbrach die Stille und brachte alles Gesagte noch einmal auf den Punkt. Ihre Worte waren wie ein Stich ins Herz, aber nicht, weil sie ihn umbringen wollte, sondern weil sie die Wahrheit auf einen Schlag erkannt hatte. „Ja, bin ich“, bestätigte er schließlich. Lorelai und Graham waren sich eben ähnlicher als man auf den ersten Blick denken mochte.
Doch nun kümmerten sich die beiden Magier erst einmal weiter um die Arbeit, mussten sie schließlich noch einige Brisensteine sammeln. Sie brauchten genug, um den Auftraggeber zufrieden zu stellen, sonst mussten sie erneut hierherkommen und eventuell gegen Bergwölfe antreten. Hastig blickte Graham zur Chamberlain als sie kundtat, einen Brisenstein gefunden zu haben. In diesem Augenblick wehte das Lüftchen des Steines und der Rock von Lorelai bewegte sich empor, wodurch ihre weinrote Spitzenunterwäsche freigelegt wurde. Die Augen von Graham weiteten sich ins unermessliche, während sein Gesicht tomatenrot anlief und ein wenig Blut aus der Nase zu laufen begann. Was ein himmlischer Anblick ihm die Götter dieses Königreiches beschert haben. Als er bemerkte, wie Lorelai mit ihrem Rock kämpfte, wandte er schnell den Blick ab und tat so, als würde er sich mit seinem Brisenstein beschäftigen. Als er im Augenwinkel wahrnehmen konnte, dass sie es geregelt hatte, blickte er zu ihr und lächelte normal. Auch die tomatenrote Färbung war wieder verschwunden, lediglich das Nasenbluten war noch vorhanden, doch das hatte der Aker nicht bemerkt. „Gute Arbeit“, lobte er die Chamberlain für ihren Fund, während das Bild ihrer Unterwäsche wieder vor dem inneren Auge aufflammte. Ein weiterer Schwall Blut schoss aus dem Näschen.
Das Lächeln der Rosahaarigen wurde herzlicher, als Graham ihr versicherte, dass sie sich nicht entschuldigen müsste. Doch glücklicher wurde es, als er auch noch anfügte, dass er sich freute, von ihm als ehrenwerten Krieger bezeichnet zu werden. Sie nickte einmal leicht, gab ihm somit zu verstehen, dass sie dann auch nicht davon abrücken würde. Es war nun einmal das, was sie sah, wenn sie Graham begegnete. Der Aker gewährte ihr daraufhin einen noch tieferen Einblick in seine Geschichte. Er habe damals den Offizierstest nicht bestanden und wechselte daher in die Infanterie. Dort habe er jedoch auch kein Glück gehabt, weswegen man ihn aus dieser Einheit entfernt und zum Kartoffelschälen auf ein Schiff verbannt hatte. Dass er auch diese Tätigkeit nicht mehr ausführte, sprach wohl dafür, dass Graham auch dabei wenig Erfolg gehabt hatte. Es brach Lorelai das Herz, diesen Mann so zu sehen. Sie mochte ihn, blickte sogar ein wenig zu ihm auf und verehrte ihn. Als er dann betrübt auf seine Hand blickte und erneut betonte, dass sein Pech alles zerstört hatte, überwand Lorelai ihre Grenzen. Sie konnte es kaum ertragen, Graham so zu sehen. Sie ging also auf ihn zu und legte ihre Hand tröstend, aber entschlossen auf seine. „Du sagst, es sei Pech. Ich erkenne Magie“, sprach sie eindringlich auf ihn ein, sah ihm standhaft in die Augen. „Du kannst sie gezielt einsetzen, das hast du vorhin erst bewiesen. Du musst weiter üben. Ganz gezielt und effektiv“, fügte sie mit einer unerschütterlichen Überzeugung an. „Als alles begann, beschwor ich ohne jede Kontrolle viele Geister. Alle haben mich gemieden und sich vor mir gefürchtet. Aber ich habe gelernt, mit dieser Magie umzugehen und beherrsche sie nun. Und das wirst du auch schaffen“ Lorelai war damals ein Kind, da war es einfacher. Graham würde das als Erwachsener aber ebenfalls nachholen können. Sie nahm ihre Hand wieder von seiner, wandte sich dann wortlos von ihm ab und ließ ihre Worte einfach wirken.
Einige Zeit suchten sie weiter nach den Steinen, bis es Lorelai überkommen war, noch einmal nach den Beweggründen für Grahams Aufkommen in Fiore zu fragen. Es schien zu schmerzen, doch er bestätigte das. Sie waren sich anscheinend ähnlicher, als man vermuten würde. Damit ließ die Chamberlain das Thema aber auf sich beruhen. Es war auch für sie unangenehm, allzu viel darüber zu sprechen.
Jedoch nicht so unangenehm wie das, was dann passierte. Ungewollt gab sie einen einladenden Einblick frei und versuchte völlig schockiert, diesen schnell wieder zu verbergen. Sie wollte vor Scham im Boden versinken und hoffte inständig, dass Graham nichts bemerkt hatte. So etwas durfte doch niemand sehen! Langsam sah sie zu ihm und stellte erleichtert fest, dass er erst jetzt zu ihr blickte und lächelte. Was für ein Glück.. er schien tatsächlich nichts bemerkt zu haben. Er lobte sie sogar für ihren Fund, als sei nichts gewesen. Allerdings sah Lorelai dann, dass er aus der Nase blutete. Und just in diesem Moment kam ein noch größerer Schwall Blut aus! Eilig griff Lorelai in ihre Tasche und reichte ihm zwei weitere, frische Stofftaschentücher. Von denen konnte man nie genug haben! „Hast du dich vielleicht doch bei deinem Sturz verletzt?“, fragte sie besorgt und tupfte ihm vorsichtig das Blut mit einem Tuch weg. Sie hatte ja keine Ahnung..
Bald schon fanden die beiden Magier eine gute Methode, um die Brisensteine aus den Felswänden zu klopfen, ohne ein Opfer ihrer Windmagie zu werden. Also sammelten sie fleißig und verstauten sie sicher, ehe sie feststellten, endlich genug beisammen zu haben. Der Rückweg verlief zum Glück ohne Zwischenfälle, sodass sie nun im Flachland zum Dorf gingen, um die Steine abzugeben und die Belohnung zu kassieren. Es war die letzte gemeinsame Quest, welche beide als gildenlose Magier bestritten hatten. Doch das wussten sie natürlich nicht. Dass Schicksal würde ihre Wege aber dennoch wieder zusammenführen.
Der Aker empfand es als sehr schön, dass sie sich weiter annäherten und etwas mehr übereinander erfuhren. Sicherlich waren es keine einfachen Themen, allerdings konnte Graham nun deutlich besser verstehen, wieso sich Lorelai ebenso verhielt, wie sie es tat. Allen voran war es auch sehr spannend zu erfahren, wieso sie ihren Weg ins Königreich Fiore bestritten hatte, und gleichwohl stellte er fest, wie ähnlich ihre Schicksale doch waren. Vielleicht hatten sie sich deshalb so auf Anhieb verstanden, schließlich teilten sie gewisse Ansichten und Erfahrungen. Gleich und gleich gesellte sich eben doch gern, wie man so schön sagte. Worin sich die beiden Magier jedoch unterschieden, war tatsächlich der Aspekt der Magie. Während Lorelai darin eine kontrollierte Befähigung sah, so äußerte sie sich beim Aker eher als manifestiertes Pech. Etwas, was Lorelai aber nicht unkommentiert lassen wollte, weswegen sie die Distanz überbrückte und ihre Hand auf die seine legte. Sie machte ihm noch einmal klar, dass es Magie war und dass er sie bewusst einsetzen konnte, wie zuvor bewiesen. Magie gab einem die Möglichkeit Großes zu erreichen, Pech hingegen nicht. Die Chamberlain hatte recht, denn es war nicht wirklich Pech, sondern einfach nur fehlende Kontrolle in Kombination mit einer falschen Ansicht. „Danke. Das hilft“, entgegnete er ihr also gewohnt lakonisch, aber herzlich lächelnd.
Die Gespräche und Ereignisse überschlugen sich noch ein wenig, doch schlussendlich hatten die beiden Magier einen tiefgehenden Austausch hinter sich, der sie noch enger zusammenschweißte. Einander derart zu kennen und zu verstehen war eine gute Basis für eine tiefgehende Freundschaft. Die Chamberlain beließ es jedoch nicht bei diesem Einblick, denn mithilfe eines Brisensteins gewährte sie dem Aker auch gleich noch einen Einblick, der für gewöhnlich unterhalb des Rockes verborgen lag. Dieser Auftrag gab dem Crashmagier so viel mehr als nur Geld, nämlich auch eine Freundschaft und einen Blick, den er so schnell nicht mehr vergessen würde. Der Aker hatte eine Vorliebe für schöne Frauen und Lorelai war eine äußerst schöne Frau, daher konnte er den Blick auch nicht abwenden, obwohl er eigentlich ein ehrbarer Mann war. Das war eines dieser Laster, die er einfach nicht loswerden konnte und so brannte sich der Anblick eben auch tief in sein Erinnerungsvermögen ein. Wie es sich für einen waschechten Schlawiner gehörte, wandte er den Blick rechtzeitig ab und gab der Frau das Gefühl, nichts mitbekommen zu haben. Sein immenses Nasenbluten war zwar der Beweis schlechthin, doch glücklicherweise traf die Chamberlain eine völlig andere Annahme. „Wahrscheinlich“, bestätigte er diese also, ohne es als konkrete Ausrede zu nutzen. Die Stofftaschentücher kamen ihm dahingehend auch sehr gelegen. Lorelai war einfach zu gut für diese Welt und dass er die Sphären unterhalb ihres Rockes so intensiv begutachtet hatte, tat ihm indes auch direkt wieder leid.
„Was ein Auftrag“, lachte Graham amüsiert auf dem Rückweg, nachdem sie ausreichend viele Brisensteine gesammelt hatten. Es hatte zwar etwas gedauert, aber schlussendlich hatten sie eine geeignete Methode gefunden, die Steine zu sammeln, ohne ihre Windmagie abzubekommen. Gemeinsam verließen die beiden Magier wieder das Gebirge und begaben sich ins Dorf, um die Brisensteine beim Auftraggeber abzugeben. Alles war zur vollsten Zufriedenheit erfüllt und die Belohnung wurde kurzerhand ausbezahlt, womit der Erfolg nicht mehr abzustreiten war. Ihr letztes gemeinsames Abenteuer als gildenlose Magier, doch sollte das Schicksal sie alsbald wieder zusammenführen und all das sollte in absoluter Unwissenheit beider Magier geschehen.
Süd-Fiore hatte echt viele Ländereien, krass. Es war das erste Mal, das Hana in dieser Gegend war, doch selbst die vorbeiziehenden Dörfer und der Ausblick auf das saftige Grün waren ein anderer Anblick als ihr erstes Heim in Marokkasu oder ihr momentaner Aufenthaltsort in Magnolia. Regelmäßig rauschten Dörfer an den Augen der Grauhaarigen vorbei, während der Zug ihrem Ziel immer näher kam. Irgendwo in den Gebirgen im Süden sollte wohl irgendeine Höhle freigelegt worden sein, und nun schickte man Magier vorbei, die das alles mal unter die Lupe nehmen sollten. Eigentlich keine so schlecht klingende Aufgabe, auch wenn die Mahoe eher weniger für Schatzsuchen übrig hatte. Ihr läge es wohl eher, Funde zu analysieren und auszuwerten, anstatt inmitten der Ausgrabungen zu stehen. Aber gut, man konnte sich seine Aufträge ja nicht immer aussuchen, also beschwerte sie sich auch nicht. Da half es eher, sich über die möglichen Gefahren gedanken zu machen, die sie vielleicht erwarteten. Hana hatte nämlich keine Lust, dass ein zweiter Erdrutsch dem ersten folgte und die Höhle wieder verschloss, während sie noch erkundeten. Daher war es vermutlich nicht schlecht, im Vorhinein noch Vorbereitungen mit ihrem Questpartner zu treffen, wer auch immer das sein würde. Alles, was sie wusste, war, dass es sich hierbei um einen Rune Knight handelte. Leute, mit denen die Mahoe bisher noch gar nix zu tun hatte, doch das würde sich ja hiermit ändern.
Wie ihr Kollege wohl drauf war? Irgendwie hatte Hana im Schankraum ihrer Gilde bisher vermehrt negativ über die angeblichen Hüter von Recht und Ordnung gehört. Aber ob das eher daran lag, dass gewisse Mitglieder Fairy Tails die Angewohnheit hatten, sich mit dem Gesetz anzulegen, wusste sie nicht zu beurteilen. Sie konnte jedenfalls die, vielleicht nicht immer mutwillige, Zerstörungswut ihrer Gilde nicht gerade bestreiten. Ein inneres Seufzen machte sich breit, denn solche Vorurteile konnten auch genauso gut in die andere Richtung gehen. Vielleicht erwartete dieser Rune Knight ja, dass es sich bei ihr um eine dieser komischen Raufbolde handelte, deren Rechnung für Reparaturen am Ende höher war als die eigentliche Questbelohnung. Und…so gaaaaanz falsch wäre er ja nicht. Aber gut, über was-wäre-wenns machte Hana sich momentan keine Gedanken, sondern fokussierte sich lieber darauf, dass der Zug soeben an ihrer Haltestelle angekommen waren. Ein kleiner Bahnhof im südwestlichen Teil Fiores, von dem es noch ein gutes Stück Laufweg war, bis sie an den Gebirgen ankamen. Kaum stieg die Mahoe aus, schaute sie sich auch schon um und suchte den Blickkontakt zu anderen Personen. An so einem abgelegenen Ort stiegen generell nicht viele Leute aus, also war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Partner recht schnell zu erkennen war. Vielleicht war er ja sogar schon da?
Die kräftige Brise, die ein vorbeisausender Zug mit sich brachte, zupfte unentwegt an Hiros Mantel, ließ dessen pechschwarzen, langen Stoff im Wind tanzen, während der Träger sich bemühte, ihn unter Kontrolle zu halten. Die rosaroten Augen wanderten neugierig über den kleinen Bahnsteig und das umliegende Gelände. Hui, es war wirklich schön hier. In nicht allzu weiter Ferne erhoben sich gewaltige Berge, deren Füße mit sattem Grün gesäumt waren. Doch er war nicht hier, um die Natur zu bewundern. Nein, die Ritter hatten ihm einen äußerst wichtigen Auftrag überlassen! Also, zumindest in seinen Augen. Es ging auch weiterhin nicht darum, Leben zu retten, aber dafür durfte er als allererster Mensch der heutigen Zeit eine alte, bisher verschüttete Höhle erkunden! Das war dermaßen aufregend, dass seine Füße vor Aufregung auf dem Boden herumtrampelten - zumindest bis der noch immer suchende Blick auf ein paar gelbe Seelenspiegel traf. Sofort landeten die Sneaker fest auf dem Untergrund, der Blick wurde ernst und der Rücken kerzengrade. Das war nicht wirklich ritterlich gewesen ... wie fürchterlich peinlich. Helle Haare umrahmten ein hübsches Gesicht, auf das Hiro sicherlich hätte neidisch sein können, wenn er denn kein Kerl wäre! "Guten Tag die Dame!", rief er ihr entgegen und marschierte strammen Schrittes auf sie zu. "Könnte es sein, dass Euer Name Hana ... uhm. Myhoe? Mahoe? -Verzeihung, ich bin mir über die Aussprache ein wenig unsicher- ist? Falls ja würde ich mich gerne vorstellen." Der Mantel wurde zügig glatt gestrichen und auch die zotteligen Haare wurden ein wenig geordnet, ehe er weitersprach: "Mein Name ist Hiro Fuyuda. Ich bin von den Rune Knights geschickt worden, um mit Euch den heutigen Auftrag zu bestreiten." Ein stolzes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Noch immer konnte er es nicht ganz glauben, dass er endlich eine so wichtige Aufgabe hatte zugeteilt bekommen. Verurteilung oder gar Abschätzigkeit ließ sich in seinen Zügen vergeblich suchen. Es mochte sein, dass die Fairy Tail Gilde unter den Rittern kein besonders hohes Ansehen genoss, doch erstens hatte der Weißschopf bisher kaum etwas mit seinen Kollegen zu tun gehabt - mit wenigen Ausnahmen - und außerdem machte er sich viel lieber selbst ein Bild, solange er die Chance dazu besaß! Es war als Knight schließlich wichtig, möglichst unvoreingenommen an seine Aufgaben heranzugehen. "Es freut mich sehr, Euch kennenlernen zu dürfen und den heutigen Auftrag mit Euch zu bestreiten. Ich bin überzeugt, dass wir großen Erfolg haben werden, solange wir gut zusammenarbeiten." In Sachen Optimismus und Gutgläubigkeit konnte man dem jungen Fuyuda nur schwer das Wasser reichen. Aber genau so musste ein guter Rune Knight doch sein, oder nicht? Freundlich, offen, arbeitswillig. Hoffentlich ging seine Kollegin ähnlich an die vor ihnen liegende Aufgabe heran. Schließlich war er noch grasgrün hinter den Ohren und konnte ein wenig Orientierung mehr als gut gebrauchen. Doch das behielt er vorerst für sich. Er wollte sich nicht direkt als unerfahren und schwach präsentieren!
Es dauerte keine zehn Sekunden, in denen Hana sich umschaute, da fixierten ihre Augen auch schon die einer anderen Person. Weiße Haare und rose Seelenspiegel, die ihr Ziel anscheinend gefunden hatten. Da es eigentlich sonst niemanden hier gab, war für die Grauhaarige relativ schnell klar, dass es sich hierbei um ihren Kollegen handelte. Doch nur um sicherzugehen, schaute sie sich ein letztes Mal in der Gegend um, bevor die Stimme des Anderen ertönte. Nein, niemand hier. Hey, das ging ja schnell. Mit einem sanften Lächeln blickte sie dem Rune Knight schließlich entgegen und legte den Kopf schief, als dieser nach der Aussprache ihres Namens fragte. “Mahoe. Aber Hana reicht einfach.” Meinte sie schließlich und streckte ihm die Hand entgegen. Sie wollte direkt verhindern, dass er mit einer förmlichen Anrede anfing und sie irgendwann nur bei ihrem Nachnamen ansprach. Gleichermaßen bekam sie dann auch schon seinen zu hören. “Hiro, freut mich.” Der erste Eindruck war schonmal positiv. Er schien zwar etwas…verstreut? Oder…schwer zu beschreiben, aber allemal machte er keinen schlechten Eindruck. Hiro wirkte wie ein netter Kerl, weswegen sie guter Dinge war, dass der heutige Auftrag gut laufen würde. “Ich freue mich ebenfalls. Wir werden das schon schaffen.” Stimmte sie ihm zu. Irgendwie bekamen die Beiden das schon hin. Es ging ja nur darum, ein paar Funde zu bergen und ein Höhlensystem zu erkunden.
“Du kennst die Einzelheiten unserer Quest, oder?” Von den Rune Knights erwartete man ja irgendwie immer, dass diese perfekt vorbereitet waren. Nunja, zumindest machten die meisten dieser Vertreter auch genau so einen Eindruck. Dementsprechend war es wohl nicht verkehrt, zumindest nachzufragen. “Bevor wir in die Höhlen gehen, würde ich mich gerne mit dir absprechen. Es können uns immernoch unerwartete Gefahren begegnen.” Meinte sie schließlich und lächelte ihm erneut zu. “Also was meinst du, wenn wir dorthin laufen und uns währenddessen ein wenig unterhalten, Hiro?” Leider gab es keine passenden Transportmittel, die die Beiden sicher durch das kleine Waldgebiet und die engeren Bergpässe befördern konnten, weswegen Laufen wohl das einfachste und schnellste Mittel darstellte. “Hmmm…fangen wir doch mit den einfachen Sachen an.” Sagte Hana schließlich, während die Beiden sich in Bewegung setzten. “Was kannst du denn eigentlich so?” Eine einfache Frage, aber eine sehr wichtige. Vielleicht konnte der Fuyuda ja etwas, dass ihnen bei so einer kleinen Erkundungstour behilflich sein könnte.
Ohne zu zögern ergriff der frischgebackene Rune Knight die Hand, die ihm entgegen gestreckt wurde. Mit ordentlichem Händedruck schüttelte er sie. "Alles klar, danke Hana!" Sein Nicken wurde von einem Lächeln begleitet. Sie bot ihm den Vornamen an, das hieß also, dass die einfach nur 'du' sagen wollte, richtig? Auch er wurde daraufhin mit 'Hiro' angesprochen, was die Vermutung bestärkte. Trotzdem war es noch immer das: eine Vermutung. Es existierte weiterhin ein kleines Risiko, das beachtet werden musste. Als Ritter durfte er auf gar keinen Fall den Tritt in ein Fettnäpfchen riskieren. "Ich bitte um Korrektur, falls ich die Signale falsch deute, aber ich würde dann ab sofort 'du' sagen, wenn das Recht wäre." Hah, das hatte er doch perfekt gemeistert! Es war gar nicht so einfach gewesen, einen Satz über seine Lippen kommen zu lassen, der Hana nicht schon direkt mit 'du' ansprach. So hatte die junge Frau noch alle Möglichkeiten, den Wuschelkopf zu korrigieren, ohne, dass dieser einen Fehler gemacht hätte. Zwar machte die Grauhaarige auf den ersten Blick nicht den Eindruck, direkt wütend zu werden, sobald der Fuyuda einen Fehler machte, doch er wollte nicht auf die harte Tour herausfinden müssen, dass er sich geirrt hatte. "Selbstverständlich tue ich das! Ich habe die Unterlagen während der Fahrt hierher ... Moment ..." Die rosaroten Augen fielen auf die eigenen Hände, ehe er begann, leise durchzuzählen. "Irgendetwas zwischen 20 und 30 Mal durchgelesen." Vermutlich könnte er sämtliche Informationen nun auswändig aufsagen, doch das wollte seine Kollegin wohl kaum hören. Sie wusste garantiert auch, worum es ging. "Ja, genau. Ich habe mir sagen lassen, dass hin und wieder wilde Tiere in Höhlen ihr zuhause finden. Und, dass wir uns darauf gefasst machen sollten, dass uns jemand zuvor kommen könnte und nicht teilen möchte." Ja, er war äußerst sorgfältig mit seinen Vorbereitungen gewesen. Der, der mit allen Optionen rechnete, konnte nicht überrascht werden. Und wer nicht überrascht werden konnte, der konnte keine Fehler machen! Okay, weniger Fehler! Die Frage nach den Fähigkeiten des Wuschelkopfs war nun wirklich keine große Überraschung, ein wenig unwohl fühlte er sich aber trotzdem. Nun war es also doch an der Zeit, zuzugeben, dass er noch grün hinter den Ohren war. "Ich muss gestehen, dass ich erst vor ein paar Wochen zu den Rune Knights befördert wurde." Eine Hand wanderte hinauf zu dem flauschigen Hinterkopf und brachten noch mehr Unordnung in das wuschelige Haar. "Deswegen ist Magie noch nicht so meine Stärke. Aber ich bin gut ihm Nahkampf. Ich habe in meiner Zeit bei den Soldaten nicht eine Trainingsstunde geschwänzt." Nicht einmal, als er dank 40 Grad Fieber kaum hatte gerade stehen können und auch nicht, nachdem er sich bei einem Trainingskampf den kleinen Zeh gebrochen hatte. Hiro war ein fürchterliches Arbeitstier, das sofort vom schlechten Gewissen geplagt wurde, wenn es mal schlapp machte. Er musste stets und ständig in Bewegung sein und etwas 'Sinnvolles' tun. "Und was ist mit dir, Hana?" Der aufmerksame Blick löste sich von dem schmalen, steinigen Weg, den die Beiden inzwischen hinaufmarschierten. Hier und da bröckelten ein paar Steinchen unter den Turnschuhen des Jungspunds weg, doch der ließ sich davon nicht weiter stören. Die aufmerksamen, neugierigen Augen lagen fest auf seiner Begleiterin. "Irgendwie hoffe ich ja ein bisschen, dass irgendetwas passiert. Ich weiß, das sollte ich ni -huch-" Er stolperte einige Schritte, nachdem er eine Wurzel, die sich vom Boden abhob, übersehen hatte. "nicht, aber das ist meine allererste Quest, die mal so richtig spannend werden könnte und ich hätte wirklich gerne so eine richtig spannende Quest! Stell dir mal vor wir finden einen richtig wertvollen Schatz und müssen dann darum kämpfen. Wie aufregend wäre das bitte?"
Hiro schien wie ein netter Typ zu wirken. “Ja, damit habe ich kein Problem.” Antwortete sie ihm auf seine Nachfrage. Waren alle Rune Knights so unglaublich höflich? Also, sie hatte damit per se kein Problem, aber irgendwie dachte sie schon, dass es offensichtlich wäre, dass sie sich duzen sollten. Aber gut, nachzufragen schadete ja nicht. Und vielleicht hatte er ja schon mal so einen Fall gehabt und wollte von nun an sicher gehen. Wie auch immer, damit sollte ihr Partner seine Bestätigung haben. Auch war die Mahoe etwas von seinem Eifer überrascht bezüglich der Questinfos. Sie kannte es ja von ihr selber, wenn sie sich in etwas vertiefte und dann etliche Male etwas las, was man auch beim dritten Mal hätte verstehen können. Ihrem Gefühl nach waren die Informationen, die sie erhalten hatten jedoch nichts, was man 20 Mal hätte durchlesen müssen. Es handelte sich hierbei wohl wirklich um ein kleines Arbeitstier. Mit freundlichem Lächeln betrachtete die Mahoe ihren Kollegen. Irgendwie schon süß. Und wie es aussah, handelte es sich bei Hiro um einen Neuling der Rune Knights! “Herzlichen Glückwunsch.” Sprach sie ihm aus, während die beiden sich langsam mal in die Richtung der Höhle begaben. Sie selbst war ja auch erst ein paar Monate bei Fairy Tail gewesen, das Gefühl einer neuen Umgebung war ihr also nicht fremd. Ob er sich dort schon gut einleben konnte?
Um ihre Fähigkeiten zu erklären, streckte Hana ihre Hand nach vorne und ließ ein kurze Kette aus dieser nach unten baumeln. “Ich kann Ketten erschaffen und bewegen.” Erklärte sie ihm kurz und bündig. “Ansonsten…körperlich bin ich nicht so gut dabei.” Ein entschuldigendes Lächeln überzog ihr Gesicht und sie kratzte sich kurz am Hinterkopf. “Ich denke aber, dass wir uns dann ganz gut ergänzen. Und im Zweifel brauchen wir den Einsatz von Magie nicht einmal.” Wer wusste denn schon, ob überhaupt etwas passieren sollte? Solange alles ziemlich friedlich blieb, gab es ja keinen Grund. Doch Hiro schien da eher drauf zu hoffen, dass etwas passierte. Auch wenn Hana verstehen konnte, wieso er sich sowas erhofft, konnte sie damit nicht komplett einhergehen. “Aber du fängst keinen Kampf an, den wir nicht kämpfen müssen, ja? Unser Ziel ist es, die Höhle zu erforschen und Sachen zu bergen.” Sie wollte jetzt nicht unbedingt, dass ihr Partner absichtlich irgendwelche Tiere oder Personen provozierte, um irgendwas passieren zu lassen. Seine ganze Art war trotzallem ein wenig ansteckend, weswegen die Mahoe es sich nicht nehmen lassen konnte, ihm mit ihrer Hand einmal über den Kopf zu wuscheln. “Sonst kannst du dir was anhören!” Sie versicherte ihm dies und lachte. Gemeinsam überquerten die beiden Magier Stock und Stein und der Berg näherte sich allmählich. Schließlich lichteten sich die Wälder langsam ein wenig und gab den Blick auf eine Bergpassage frei, die wohl den finalen Weg zu ihrem Ziel darstellen sollte.
Okay, 'du' war es also. Jetzt, wo Hiro es quasi schwarz auf weiß hatte, brauchte er sich darum keine Gedanken mehr zu machen, wunderbar! Damit fühlte er sich deutlich wohler, denn er musste nicht länger penibel darauf achten. Ein 'du' kam einfach intuitiver. Ein kräftiges Nicken verdeutlichte, dass er verstanden hatte. Der Weißschopf war ein überhöfliches Arbeitstier, mit dieser Einschätzung hatte Hana voll und ganz Recht. Beides waren jedoch Punkte, die er in diesem Ausmaß erst bei den Runensoldaten eingetrichtert bekommen hatte. Er war schon immer motiviert und freundlich gewesen, doch seine Furcht davor, aussortiert zu werden, hatte ihn (unter anderem) stark an diesen Punkten feilen lassen. "Vielen Dank, wie nett von dir!" Ein breits Lächeln zeichnete sich auf seinen Zügen ab. Mit solch freundlichen Worten hatte er überhaupt nicht gerechnet. Viel mehr hatte er Beschwerden über seinen Neulingsstatus erwartet. Die Grauhaarige schien wirklich freundlich zu sein, was für ein Glück! Irgendwie rechnete er deshalb auch mit einer ... fröhlichen, freundlichen Magie. Heil- oder vielleicht sogar Musikzauber schienen wie etwas, das sie wirken konnte. Doch da hatte er sich mächtig getäuscht. Als das Wort 'Ketten' fiel, klappte seine Kinnlade nach unten. "Woah, sowas geht??!" Zum ersten Mal, seit sie sich begegnet waren, schimmerte die wahre Persönlichkeit des Fuyuda durch sein Ritter-Schauspiel. Die Begeisterung ließ seine Stimme eine Oktave höher springen und die Hände aufgeregt vor seiner Brust zusammenklatschen. "Das musst du mir unbedingt mehr zeigen!" Die Wörter flutschten ihm einfach von der Zunge. Erst, als er sie bereits gesagt hatte, bemerkte er, wie unritterlich sein Verhalten doch gewesen war. Er räusperte sich. "Enthulschig- äh, Entschuldigung. Ich meine natürlich, dass ich mich sehr freuen würde, weitere Demonstrationen zu erhalten. Du bist selbstverständlich zu nichts verpflichtet." Oh man, wie peinlich. Er musste echt besser darauf achten, dass ihm seine Begeisterungsfähigkeit nicht zuvor kam. Er schenkte seinem Gegenüber ein entschuldigendes Lächeln, ehe er den Blick, inklusive rosa Wangen, abwendete. Tief durchatmen, zurück zum Fokus finden. "Ja, wir werden sicherlich ein super Team sein. Mit deiner Magie und meinen Fäusten kann uns nichts und niemand eiskalt erwischen." In dieser Hinsicht war er wirklich optimistisch. Vielleicht entstand deshalb umso mehr das Bedürfnis, etwas zu erleben. Sie schienen gut vorbereitet und unaufhaltsam, kein Gegner hätte eine Chance! Aber die Mahoe hatte auch Recht. Ein Kampf wäre zwar spannend, sollte aber nicht provoziert werden. "Niemals, soetwas gehört sich nicht für uns Rune Knights. Das entspricht nicht unserer Ausbildung!" Seine Worte wurden von einem kräftigen Nicken unterstrichen. So und nicht anders war es. "Allerdings werde ich mich nicht vor einer Auseinandersetzung scheuen, wenn irgendjemand oder irgendetwas unser Ziel behindern möchte!" Als sich plötzlich eine Hand in dem weißen Durcheinander seiner Haare versenkte, wurden die rosaroten Äuglein groß. "Heh!" Überrascht riss er die Hände in die Luft. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Woher kam diese plötzliche Berührung?! Letztendlich konnte er aber doch nicht anders, als zu grinsen. Ein wenig erinnerte ihn diese Geste an seinen kleinen (aber trotzdem deutlich größeren) Bruder. Auch der hatte ihn gerne aufgezogen, indem er ihm die eh schon zerzausten Haare noch chaotischer gestaltet hatte. "Ich werde brav sein, keine Sorge!" Darüber brauchte sich Hana wirklich keine Gedanken zu machen. Als sich der dichte Wald schließlich lichtete, entwischte dem Vorzeigeritter doch tatsächlich ein Seufzen. Die Strecke, die nun vor ihnen lag, sah alles andere als entspannt aus. Kaum mehr als ein schmaler Pfad führte an den Hängen entlang, doch zumindest konnte man bereits die gähnende Öffnung in der Ferne erblicken. Sie hatten ihr Ziel also wortwörtlich vor Augen. Ein kleiner Trost! "Ich gehe voran!", entschloss er sofort und ohne zu zögern. Falls sich der Untergrund unter ihren Füßen lösen wollte, dann würde er somit der Leidtragende sein. So, wie es sich für einen Knight gehörte. Gesagt, getan. Vorsichtigen Schrittes begann Hiro, den engen Weg entlangzumarschieren. Hier und da bröckelte tatsächlich ein wenig Kies und Erde ab, aber nichts Bedrohliches. Zumindest, bis er die letzten paar Meter bis zur Höhle antrat. Ein größerer Brocken unter seiner Sohle entschloss spontan, seinen Platz aufzugeben und den Weg zum Fuß des Berges anzutreten. "Wah!" Ein entsetztes Quietschen entwich dem Ritter, der ins Stolpern geriet und sich panisch an der Wand zu seiner Seite festklammerte. "Ach du grüne Neune! Ich bin zu jung zum Sterben!"
Fröhliche oder freundliche Magien…ja, dazu konnte man Ketten vermutlich wirklich nicht zählen. Nicht, dass es Hana irgendwie stören würde. Im Gegenteil, die Ketten waren schon sehr praktisch und man konnte alles Mögliche damit anstellen. Dass Hiro davon so begeistert war, stellte sich lediglich als ein netter Bonus heraus. Und wenn er anscheined so darauf abging, dann konnte sie ihm diesen Wunsch doch sicher nicht ausschlagen. Sie kicherte ein wenig, als dieser sich allerdings selbst dabei ertappte, wie er sprach und schnell wieder seine höfliche Art und Weise annahm. Er war ein komischer Kauz, aber das machte ihn echt niedlich und irgendwie liebenswert. Hana war sich sicher, dass die Beiden bestimmt noch gut miteinander auskommen würden. “Wenn wir auf Gefahren stoßen, wirst du bestimmt mehr davon sehen. Und wenn nicht, kann ich dir trotzdem später ein paar Zauber zeigen, ja?” Damit hätte ihr Kollege so oder so etwas davon. Die Grauhaarige betrachtete den Jungen noch ein paar Sekunden länger, bevor sie ihre Augen wieder nach vorne richtete. Waren alle Rune Knights so eigen? Er hatte immerhin einen Tatendrang, den man förmlich spüren konnte. Auch ein Grund, wieso sie es sich nicht nehmen lassen konnte, ihm einmal kräftig durch die Haare zu wuscheln. Sie würde ihm vertrauen, dass er keine unnötigen Kämpfe anfing, denn das behinderte am Ende auch nur ihre Quest. Hoffentlich driftete sein Tatendrang nicht in Überschätzung ab. Und wenn ja, dann wäre Hana schon da, um ihm Vernunft einzubläuen!
Kaum kamen sie am Ende des Waldes an, stand den beiden Magiern die letzte Hürde vor der eigentlichen Höhle gegenüber. Sie mussten den Bergpfad entlanglaufen und dabei aufpassen, nicht zu stürzen. Das könnte sonst ziemlich schnell sehr fies enden. Hiro erklärte sich bereit, wie es sich wohl für einen Rune Knight gehört, vorauszulaufen um…den Weg zu sichern oder so? Wie auch immer, die Mahoe nickte nur zustimmend und ließ ihren Kollegen die Führung übernehmen. Vorsichtig spazierten sie über den engen Pfad, der sie bis zu ihrem Ziel führen sollte. An sich lief auch alles gut, auch wenn unter dem Fuyuda fast der Boden zusammenbrach. Hana schnellte einen Schritt nach vorne und drückte ihren Kollegen nochmal mit der Hand gegen die Felswand, damit er nicht vielleicht nochmal ins Stolpern geriet. Immerhin wollte sie nicht, dass er wirklich fiel. “Alles in Ordnung? Komm, es ist nicht mehr weit.” Von hier aus konnten sie den Eingang der Höhle sogar schon sehen, denn bis auf ein paar Schlangenlinien war ihr restlicher Weg sehr geradlinig. Diese Strecke überwanden sie auch ohne jedwede Vorkommnisse und standen letztendlich vor der Höhle, deren Eingang…zugegebenermaßen nicht sehr sicher aussah. Er war zwar groß. allerdings konnte man den ein oder anderen Stein von der Decke fallen sehen und Licht gab es dort wohl auch keins. “Hmmm…” Hana betrachtete ihr Ziel und überlegte. “Lass uns erstmal ein paar Vorbereitungen treffen.” Sagte sie und zückte ein kleines Lichtlacrima. Das sollte zumindest Licht spenden können.
"Sehr gerne!", bestätigte Hiro, nun wieder in deutlich ritterlicherer Manier. Er war wirklich unfassbar neugierig, was Hanas Magie anbelangte. Sowas hatte er wirklich noch nie gesehen, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass er bisher noch nicht viele Berührungspunkte mit Magie gehabt hatte. Er war schließlich erst seit kurzem bei den Rittern. Zu seiner Zeit als Soldat standen Zauber einfach nicht im Mittelpunkt, schließlich gab es dort unzählige Nichtmagier. Mit frisch gefundenem Tatendrang und der Vorfreude auf eine Magievorstellung, ganz egal was kam, schritt der Fuyuda weiter voran, sodass der Wald bald hinter sich gelassen wurde. So wie es sich für einen verantwortungsbewussten Kollegen gehörte, bot er auch sogleich an, den schmalen Gebirgspfad als Erster zu beschreiten. Eine Entscheidung, die sich auszahlte, nachdem ein Teil des Wegs unter seinen Füßen fortbröckelte und er sich gerade noch so an die Felswand klammern konnte. Ein unangenehmer Schauer kroch über seinen Rücken, während er versuchte, sich mit einigen tiefen Atemzügen von dem Schrecken zu erholen. Man, einen Moment lang hatte er sich schon den Hang hinabrutschen gesehen! Ein Glück war es nicht die Grauhaarige, die diesen Schrecken durchleben musste. "Selbstverständlich", versicherte er seiner Kollegin. "Nicht komplett schreckfrei, dafür aber schrammenfrei!" Als der Boden unter seinen Füßen endlich wieder breiter und stabiler wurde, atmete er ein weiteres Mal laut und tief auf. "Woah, ich dachte echt kurz, es wäre vorbei mit mir!" Leicht legte er eine Hand über seine Brust, die sich kräftig hob und senkte. Er konnte sein Herz wie wild schlagen spüren. "Das war sowas von ... aufregend!!" Die rosaroten Äuglein funkelten. Er platzte beinahe vor Spannung. Das war wirklich ein wilder Moment gewesen. Damit hatte er nicht gerechnet. Ob sich ein Kampf auch so anfühlte? Er würde es womöglich heute noch erfahren! " Vorbereitungen, ja, genau! Eine wundervolle Idee!" Kurz beobachtete er den Staub und Dreck, gespikt mit kleinen Steinchen, der von der Decke rieselte. "Licht, daran hab ich auch gedacht." Kräftig nickte er und kramte seinen eigenen Lichtlacrima hervor. Als er seine Kollegen über die ideale Vorbereitung ausgefragt hatte, war natürlich auch das Thema 'Mitbringsel' aufgekommen. "Also, ähem, ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich keine Helme auftreiben konnte. Meine Geldbörse hat es leider nicht zugelassen, welche zu kaufen und in der Kürze der Zeit ließ sich leider niemand finden, der mir welche leihen wollte. Verzeihung." Leicht neigte er den Kopf, sodass sich einige weiße Strähnen in seinem Gesicht verirrten. "Ich möchte dir stattdessen gerne einen Platz unter meinem Schirm anbieten." Diesen kramte er nun aus seinem Rucksack hervor. Im ersten Moment mochte das womöglich wie ein äußerst seltsamer Flirtversuch wirken, doch eigentlich meinte er es nur gut. "Also, man muss dazu sagen, dass er verstärkt ist, damit er nicht so einfach kaputt geht. Ein paar herabfallende Steine sollte er aushalten." Das lag daran, dass Hiro bereits seit der Schulzeit nur zu gerne seinen Schirm zur Verteidigung und zum Angriff nutzte. Er hatte sich derart daran gewöhnt, dass er sie selbst heute noch nutzte. "Ich kann selbstverständlich verstehen, wenn es für dich unangenehm wäre, dir einen Schirm mit einem ... Mann zu teilen. Ich würde ihn dir natürlich auch komplett überlassen, wenn du dich damit wohler fühlst." Sein Dickschädel würde es im Ernstfall schon aushalten, hoffte er zumindest. Er wollte wegen soetwas auf keinen Fall seine Lüge auffliegen lassen müssen. Schließlich sollte absolut niemand erfahren, dass er eigentlich ein Mädel war. "Also, wollen wir?", fragte er, nachdem er den Schirm aufgeschoben und seiner Kollegin entgegengestreckt hatte. Ob sie sich einfach darunterstellte, oder ihm den Griff aus der Hand nahm, war vollkommen ihr überlassen.
Je weiter sie gingen, desto logischer war es irgendwie, dass keine normalen Arbeiter diesen Weg entlanggeschickt wurden. Irgendwelche Firmen wollten sicher keine Kräfte an diesen gefährlich engen Hängen verlieren und wenn man dafür extra Magier anheuern konnte, umso besser. Hiro hätte es fast nach unten befördert, doch glücklicherweise konnte er sich noch fangen. Ein Stein fiel der Grauhaarigen vom Herzen, als dieser ihr versicherte, dass alles okay war. Sie mussten vorsichtig sein, immerhin sollten Verletzungen heute nicht auf dem Programm stehen! Doch glücklicherweise gab es auf dem restlichen Weg keinerlei Zwischenfälle, die das Leben der Beiden in irgendeiner Weise in Gefahr brachten. Ein wenig beunruhigte sie ekstatisch Hiro durch seinen beinahe Ausrutscher wurde. Hatte sie es hier mit einem Adrenalin-Junkie zu tun? Oh, das konnte ja was werden. Schließlich standen sie vor der Höhle und nun war es Zeit, Vorbereitungen zu treffen. Kurz blickte sie zu ihrem Kollegen, sie beide schienen ein Lichtlacrima zu besitzen. Gut, dann wäre das erstmal kein Problem. “Oh.” Die Mahoe legte den Kopf schief, als Hiro schließlich die nächsten Bedenken äußerte und gleichzeitig auch die Lösung dafür lieferte.
“Ein verstärkter Schirm, interessant…” Sie beäugte diesen Gegenstand interessiert und kam ihm näher. “Darf ich ihn mir einmal näher anschauen?” Fragte sie schließlich mit einem Lächeln. Hana war an solchen Dingen interessiert. Auch wenn ihre Passion eher in der Forschung lag als im Handwerk, war es nie verkehrt zu wissen, wie gewisse Mechanismen funktionierten. “Nein, das stört mich ganz und gar nicht.” Sie versicherte ihrem Kollegen diesen Fakt mit einem zuversichtlichen Lächeln und stieg unter den Schirm. “Außerdem beschützt du mich doch wie ein echter Rune Knight, oder?” Mit einem Kichern auf den Lippen schaute sie Hiro an, während sie die ersten Schritte in den Tunnel setzten. Das Licht der beiden Lacrimas waren die einzigen Lichtquellen, die ihnen etwas Sicht gaben, doch mehr als ein oder zwei Meter konnten sie damit auch nicht schauen. Je tiefer es hineinging, desto fahler wurde auch das Licht des Ausgangs, bis die beiden fast ausschließlich von Dunkelheit umgeben waren. “Lass mich mal eben kurz…” Hana schob sich ihren Rucksack vom Rücken und setzte diesen kurz auf dem Boden ab. Aus einer kleinen Seitentasche zückte die Mahie einen kleinen Notizblock und einen Stift. “Ich werde unseren Weg mal skizzieren, damit wir wieder herausfinden.” Sie wussten ja nicht, wie tief es hier hineinging oder wie verwinkelt es werden konnte. War ja schön und gut, wenn sie coole Dinge fanden. Aber nie wieder den Weg nach draußen zu sehen, wollte sie echt nicht.
Überrascht blinzelte der Fuyuda, als seine Kollegin aufrichtiges Interesse an seinem Schirm zeigte. Das war vollkommen neu für ihn! Die meisten Leute fragten ihn, wieso er das Teil selbst bei strahlendem Sonnenschein mit sich herumschleppte. Zugegeben, er verriet den wenigsten Leuten, dass sein treues Schirmlein mehr als nur das war und eigentlich als Waffe für ihn diente. Das ruinierte schließlich den Überraschungseffekt und der konnte im Ernstfall äußerst hilfreich sein. "Nur zu", erwiderte er und übergab das gute Stück. Für gewöhnlich hätte er mehr gezögert, doch Hana war eine Verbündete, es gab also keinen Grund, sich zu sorgen. Sie würde garantiert sorgfältig mit seinem Hab und Gut umgehen. "Es ist wirklich keine außergewöhnliche Waffe. Er könnte nicht einmal einen richtigen Angriff abblocken, aber zum unerwarteten Austeilen eignet er sich wirklich wunderbar!" Es war zwar nicht gerade die männlichste Waffe, doch das machte sie nicht weniger nützlich. "Bald möchte ich mir einen besseren leisten, aber mein Soldatengehalt hat bisher nie ausgereicht. Ich hoffe das ändert sich mit meinem Beitritt zu den Rune Knights." Lächeln. Ja, das gute alte Geld. Zwar hatte der Weißschopf nie Probleme damit gehabt, über die Runden zu kommen, doch für eine große Investition hatte das, was am Ende des Monats übrig war, nie ausgereicht. Schließlich nahm er den Schirm wieder an sich, spannte ihn über ihren Köpfen auf und beobachtete mit leichter Anspannung, wie die Mahoe ohne zu zögern an seine Seite trat. Als sie dann auch noch darauf hinwies, dass er sie garantiert wie ein wahrer Ritter schützen würde, spürte er unweigerlich die Hitze, die sich auf seinen Wangen breitmachte. Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und die Worte in richtiger Reihenfolge auf seiner Zunge zurechtzulegen. "Velbstserständlich!" Tja, so viel dazu. "Ähem, Selbstverständlich! Ich werde alles daran legen, zu verhindern, dass du zu Schaden kommst." Seine heldenhafte Aussage wurde mit einem kräftigen Nicken unterstrichen. "Ich zweifle natürlich nicht daran, dass du dich auch selbst verteidigen könntest. Allerdings möchte ich, dass du weißt, dass du dich im Ernstfall voll und ganz auf mich verlassen kannst!" Schließlich benötigten selbst die stärksten und erfahrensten Magier hin und wieder Unterstützung. Zügig wurde die Dunkelheit um sie herum intensiver, verschluckte alles, was nicht vom fahlen Schein der Lacrima erhellt wurde. Wie unheimlich. Es würde sicher richtig schwer werden, alle Schätze, die sich hier womöglich verbargen, aufzustöbern. Zum Glück mussten sie gar nicht alles finden. Als Hana um einen Moment bat, hielt er selbstverständlich sofort inne und beobachtete neugierig, was sie hervorholte. "Woah, du kannst zeichnen?" Aufrichtige Bewunderung schwang in seiner Stimme mit. Das war wirklich eine coole Fähigkeit, um die er sie ein wenig beneidete. Er selbst konnte höchstens Schnittmuster kritzeln, danach hörte es aber auch schon auf. Eilig leuchtete er mit seinem kleinen Licht über das Papier, sodass Hana hoffentlich gut sehen konnte. "Das ist wirklich clever. Und wenn wir fertig sind, können wir es mit unseren Funden dem Auftraggeber überreichen. Es sollte zukünftige Erforschungen der Höhle deutlich sicherer und einfacher gestalten!" Wie aufregend und unfassbar motivierend! Derart motivierend, dass er, nachdem die Mahoe fertig war, sofort mit strengem Schritt weitermarschierte. Die erste Entdeckung ließ auch nicht lange auf sich warten. Sie musste nicht einmal gesucht werden, sie stellte sich den Magiern regelrecht in den Weg. Hiro, der seinen Blick überall, aber auch nirgendwo hatte, bemerkte überhaupt nicht, dass er auf eine gemeine Stolperfalle zulief. "Huch!" Erst, als er bereits strauchelte und mit unkontrollierten Schritten nach vorne versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, wurde ihm dieser Fehler bewusst. Womöglich war das Wort 'Fehler' in diesem Fall gar nicht so passend, denn mit was auch immer seine Zehen da gerade zusammengeprallt waren, es klang nicht wie Stein, sondern eher wie Metall!
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