Ortsname: Gebirge um Sun Village Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Dieses imposante Gebirge umrahmt das Sun Village, die Heimat der Riesen. Angenehme Spazierstrecken sind Mangelware, stattdessen herrschen gefährliche Bergpässe vor. In den Felsen dieses Gebietes kann man mit viel Glück die sogenannten Brisensteine finden. Die seltenen Exemplare sind auf natürliche Weise mit einer Windmagie getränkten Lacrima versehen. Vorsicht ist allerdings vor riesigen Raubvögeln und Berglöwen geboten! Angeblich gibt es auch Grizzlybären.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Hana schaute ihren Kollegen erfreut an, als dieser ihr einfach seinen Regenschirm überließ. Neugierig beäugte die Mahoe diesen Gegenstand und versuchte, mit bloßem Auge den Unterschied zu einem normalen Schirm zu sehen. Doch soweit sie sehen konnte, war er quasi nicht von einem handelsüblichen seiner Art zu unterscheiden. Wenn Hiro ihr nicht gesagt hätte, dass es sich hierbei um einen verstärkten Schirm handelte, dann hätte sie es vermutlich nie in Erwägung gezogen…nun, bis sie vielleicht von den ersten Steinen fast erschlagen worden wären, aber egal. Ihr Blick fixierte dann aber wieder ihren Kollegen, als er von seinem bisherigen Gehalt sprach. “Verdienen Runensoldaten echt so wenig?” Das klang irgendwie schon blöd, aber manche Berufswege hatten nunmal eine schlecht Bezahlung für das, was man leisten musste. Aber bei den Soldaten überraschte es sie irgendwie. Trotzdem zog sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, als sie Hiro seinen Besitz zurückgab. “Vielleicht kannst du mir deinen neuen Schirm irgendwann zeigen, falls wir uns nochmal sehen. Du bist jederzeit in Fairy Tail willkommen.” Versicherte sie ihm, während die beiden weiter in die Höhle traten. Genauso wie ihr Kollege der Grauhaarigen versicherte, dass er sie natürlich beschützen würde. Und klar, im Notfall konnte Hana sich verteidigen, aber wer würde denn nicht gerne einen edlen Ritter haben, der einen in der Stunde der Not verteidigte? Sie fand diesen Gedanken schon recht süß.
Je weiter die beiden Magier hineingingen, desto unübersichtlicher würde es werden. Daher machte Hana es sich zur Aufgabe, den Weg möglichst genau in ihr Notizbuch zu zeichnen, damit sie auch wieder hinausfanden. Hier verschollen zu gehen stand nämlich nicht gerade auf ihrer To-Do List. “Zeichnen ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ich behalte gerne den Überblick, wenn wir in so eine unerforschte Höhle gehen. Ich könnte dich nicht detailgetreu nachzeichnen, aber für einen Lageplan reicht es allemal.” Sagte sie ihm mit freundlicher Stimme, während sie den Weg festhielt. “Wenn ich meine Forschungen betreibe, dann kommt es öfters mal vor, dass ich etwas in meinem Notizbuch festhalten muss. Das hier ist mittlerweile mein fünftes, weißt du?” Dass sie die Zeichnung der Höhle am Ende denjenigen übergeben konnten, die hiermit in der Zukunft noch etwas zu tun haben sollten, klang nach einer guten Idee, der Hana mit einem Nicken zustimmte. Da sie sich beide so engagiert unterhielten, fiel keinem von Beiden die Stolperfalle auf, die Hiro kurze Zeit später aus dem gleichgewicht brachte. “Hey, pass auf!” Rief sie ihrem Kollegen hinterher und griff den Runenritter an seiner Hand, um ihn vor einem Fall zu bewahren. “Puh…” Die Grauhaarige schaute nach unten und kniete sich hin. Ihr Lichtlacrima hielt sie an die besagte Stelle und erblickte den metallenen Schein einer…Spitzhacke? Ja, eine Spitzhacke. Sie lag allerdings nicht einfach auf dem Boden, sondern war im Boden verkeilt, als hätte sie jemand nach einem Schlag dort einfach stecken gelassen. “Warum lässt jemand sein Werkzeug einfach so hier? Nein, Moment. Das ist nicht die richtige Frage.” Immerhin waren sie hier in einer angeblich erst neu entdeckten Höhle. “Hier war vorher schon jemand?” Hana richtete sich wieder auf und richtete ihre Augen gen Hiro. “Schau dich mal um. Siehst du noch etwas in der Nähe?”
Amüsiert beobachtete der Fuyuda, wie seine Kollegin den Schirm genau inspizierte. Suchte sie etwa nach Anhaltspunkten, an denen man ihn von gewöhnlichen Schirmen unterscheiden konnte? Hah, das konnte sie lange tun! Es war ihm wichtig, dass man eben das nicht erkannte, sodass der Überraschungseffekt nicht verloren ging. Das machte es allerdings auch so teuer. "Oh, nein, nein." Kopfschüttelnd hob er die Hände "So ist es nicht. Ich kann nicht behaupten, dass ich schlecht verdient habe. Mein Privatleben verlangt nur einige kostspielige Investitionen ..." Ein Großteil seiner Finanzen floss in den verzweifelten, eigentlich hoffnungslosen Versuch, seinen Bruder wiederzufinden. Die Details schnitt er jedoch lieber nicht an, denn nicht alles, was er tat, war besonders ritterlich. "Wow, wie nett von dir! Wenn ich mal in der Gegend bin, schaue ich sehr gerne einmal vorbei." Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, es war ein Wunder, dass es nicht die gesamte Höhle erleuchtete. Es war wirklich ein schönes Gefühl, zu hören, dass man an einem Ort willkommen war. Wie warmer Tee nach einem Spaziergang im Schnee. Bevor sie aber über potentielle Besuche nachdenken konnten, mussten sie hier erst einmal wieder lebendig herauskommen. Wie gut, dass Hana ihr schlaues Notizbüchlein dabei hatte. Fasziniert versuchte Hiro, einen Blick darauf zu erhaschen, doch allzu viel ließ sich in dem schummrigen Licht nicht erkennen. "Forschungen?" Das klang ja wirklich verrückt. War die Mahoe etwa insgeheim einer dieser verrückten Professoren? Eigentlich wirkte sie dafür viel zu nett. Vielleicht forschte sie ja an irgendetwas, das den Menschen half? Was auch immer es letztendlich war, alleine das Wort 'Forschungen' ließ das Herz des Weißschopfes vor Aufregung höher schlagen. "Fünf Stück?? Ich wüsste wirklich nicht, mit was ich fünf Notizbücher füllen könnte." Im seinem Kopf geisterten zwar allerlei Gedanken herum, doch wirklich in sinnvolle Worte fassen könnte er diese vermutlich nicht. Dafür waren sie einfach zu chaotisch und durcheinander. Sein roter Faden war eher ein roter Flummi, der überall abprallte, in jede erdenkliche Richtung flog und nie wirklich zur Ruhe kam. Auch, als seine Füße die Kontrolle verloren, hüpfte der Gummiball fröhlich weiter, wechselte von 'Ohjemine' zu 'Sowas passiert auch nur mir' zu 'Ich hoffe ich breche mir nichts' und wieder zurück. Glücklicherweise passierte durch den Einsatz der Grauhaarigen, die ihren Kollegen blitzschnell an der Hand packte und zurück in einen stabilen Stand zog, nichts schlimmeres. Mit einem erleichterten Seufzen klopfte er mit den Schuhspitzen ein paarmal auf den staubigen Boden. "Meine Güte, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet!", stellte er empört fest. Am liebsten hätte er weit ausgeholt und einmal herzhaft gegen die Stolperfalle getreten. Doch er tat es nicht. Er war schließlich ein anständiger Ritter. Zum Glück, denn den Kampf gegen das, was sich als Spitzhacke herausstellte, hätte sein Fuß garantiert nicht gewonnen. "Vielen Dank für deine schnelle Reaktion, Hana." Er schenkte seiner Kollegin ein aufrichtiges, warmes Lächeln, ehe er vor dem Werkzeug in die Knie ging. Nein, das war keine antike Hacke, die seit Jahrhunderten sehnsüchtig darauf wartete, wieder ans Tageslicht gebracht zu werden. Weder war sie von Staub bedeckt, noch vermodert und verrostet. Lange war sie definitiv noch nicht hier. "Ja, scheint, als wären wir nicht alleine .... gruselig ... und ein bisschen aufregend." Schwungvoll brachte er sich wieder in eine aufrechte Position, um dem 'Befehl' der Mahoe zu folgen. Aufmerksam huschten die zusammengekniffenen Seelenspiegel umher, versuchten, im fahlen Schein etwas nützliches zu erkennen. Doch alles, was er sah, war Steine und Schatten ... oder? Hm. Leicht kippte sein Kopf zur Seite, als er etwas merkwürdiges im Stein erkannte. "Sieh mal, das wirkt, als hätte hier jemand versucht, etwas aus der Wand herauszubrechen." Die Spuren der Spitzhacke waren deutlich erkennbar. "Oder vielleicht wollte er sogar die ganze Wand einreißen?" So genau kannte sich der Fuyuda mit dem Bergbau dann doch nicht aus. Aus irgendeinem Grund schien der Gräber dann aber doch aufgehört zu haben. Hatte er aufgegeben oder war er fortgescheucht worden? Aber doch nicht von den Magiern, oder? Diese hätten doch sicherlich die hektischen Schritte einer flüchtenden Person gehört. "Vielleicht wurde er von einem gruseligen Monster überrascht und hat deshalb die Flucht ergriffen und seine Spitzhacke zurückgelassen!"
“Oh, verstehe.” Kostspielige Investitionen, ja? Ein wenig neugierig war die Grauhaarige ja schon, aber am besten sollte sie sich nicht zu sehr in Hiros Privatgeschäfte einmischen. “Na dann ist es ja gut, dass du jetzt bei den Rune Knights bist. Verdienst du dort so viel mehr?” Soweit Hana wusste, waren Rune Knights eine Eliteeinheit, daher dürfte die Vergütung bestimmt nochmal ein großes Stück üppiger sein. Aber mit den genauen Abläufen kannte sie sich nicht aus, da war vermutlich auch viel Internes am laufen. “Falls du mich in der Gilde mal suchst, ich bin sehr oft in unserer Bibliothek.” Immerhin passte sie dort auf und ging sicher, dass alles mit rechten Dingen zulief. Eine Position, die wegen dem ein oder anderen Chaoten in Fairy Tail durchaus nötig war. Auch wenn die Mahoe gerade ziemlich nett schien, wenn jemand ihren heiligen Ort verunstaltete, konnte sie ziemlich schnell zu einem Drachen werden. Hana duldete keine Unordnung in der Bücherei, es war immerhin ihr Rückzugsort. “Ja, Forschungen. Kennst du dich mit der Theorie hinter unseren Lacrimas aus?” Vermutlich wusste er grundsätzlich, wie man sie benutzte. Aber das Wissen der meisten Leute ging darüber nicht hinaus. “Ich kann sie dir irgendwann mal zeigen, auch wenn ich nicht weiß, wie viel du im Endeffekt verstehen wirst. Es ist alles sehr theoretisch gehalten.” Ihre Aufzeichnungen waren zwar recht ordentlich, aber komplex.
Ihr nettes Gespräch wurde jedoch von dem beinahe Fall ihres Kollegen unterbrochen, der offenbar über eine Spitzhacke stolperte. Ein Gerät, das noch sehr frisch aussah, als wäre es hier erst vor kurzer Zeit liegen gelassen. Dabei sollte doch eigentlich niemand vor ihnen hier gewesen sein…oder? Also hatte jemand die Höhle entdeckt, bevor sie hierher kamen und wollte sich selbst daran bereichern, was auch immer hier drin sein könnte? Das war zumindest die erste Theorie, die Hana innerlich aufstellte. Doch genug Beweise waren dafür nicht vorhanden. Doch die Spuren in der Wand ließen darauf schließen, dass das Gerät zumindest benutzt wurde. “Ein Monster…meinst du? Es ist zumindest möglich.” Aber war es das wirklich? Fürs Erste fanden sie hier jedoch nichts, weswegen die Mahoe sich wieder aufrichtete. “Lass uns weiter hinein gehen. Vielleicht finden wir dort noch mehr.” Sagte sie und trat wieder an Hiros Seite. “Wir wissen noch nicht, wie tief es hier hineingeht. Außerdem kann es sein, dass die Person, der die Spitzhacke gehört, hier noch irgendwo ist. Wir sollten vorsichtig sein.”
"Definitiv. Aber die genauen Zahlen behalte ich lieber für mich", schmunzelte der Weißschopf. Nicht etwa, weil er ein großes Geheimnis daraus machen wollte, wie viel er verdiente, sondern einfach, weil es sich nicht gehörte. Außerdem war er sich nicht ganz sicher, ob er es überhaupt durfte. Es gab einige Details der Ritter, die als Betriebsgeheimnis galten. Die Forschungen, die Hana scheinbar betrieb, waren sowieso viel spannender. "Da gibt es eine Theorie?", beantwortete er indirekt ihre Frage, "Ich weiß, dass sie existieren und dass sie unendlich viele Nutzen haben aber wieso das so ist, das weiß ich nicht." Über mögliche Gründe hatte er sich noch nie Gedanken gemacht. Zumindest nicht bewusst. "Heheh, das weiß ich auch nicht, ich bin nicht die hellste Leuchte aber dumm bin ich auch nicht, würde ich behaupten. Aaaber ich würde es trotzdem gerne mal hören." Für den Fall, dass er es doch verstand. Und falls nicht, dann hatten sie hoffentlich trotzdem ein nettes Gespräch geführt. Eines ohne ständige Unterbrechungen so wie das gerade eben. Eine düstere Höhle war einfach kein guter Ort für eine Unterhaltung. Überall lauerten Stolperfallen und womöglich noch schlimmere Dinge! "Wer weiß? Es muss auf jeden Fall furchteinflößend genug gewesen sein um jemanden, der mit einer Spitzhacke bewaffnet war, in die Flucht zu schlagen." Oder nicht? Wäre es nur eine kleine Bedrohung gewesen, hätte sich der Unbekannte schließlich wehren können. Spuren hatte das gruselige unbekannte Etwas aber bisher noch keine hinterlassen. Die Suche musste also weitergehen. "Selbstverständlich sind wir vorsichtig!", bestätigte er noch mit Elan, ehe er tiefer in die düsteren Gänge hineinwanderte. Es war ruhig. Hier und da tropfte Wasser leise von der Decke herab, ansonsten war nur das Hallen ihrer Schritte zu hören, sowie vereinzelte "Uuuh" und "Aaahhs" von Hiro, der von der Architektur der Natur begeistert war. Über bestimmt schon Jahrhunderte hinweg hatten sich Stalaktiten über ihren Köpfen gebildet. Bedrohlich zeigten sie mit ihren spitzen Enden auf die Magier, doch der Fuyuda ließ sich davon nicht beunruhigen, er vertraute darauf, dass sein Schirm standhielt. "Hmm, irgendwie tut sich nichts...", murmelte er und ließ den Kopf dabei von einer Seite zur anderen wippen. Was er jedoch nicht bemerkte, war, dass sich in den Schatten etwas zusammenbraute. Stets außerhalb des Lichtscheins sammelten sie sich, kleine rußähnliche Wesen, die diese Höhle ihr zuhause nannten. Nicht zufällig waren sie hier, fernab der Menschen eingezogen und waren dementsprechend unglücklich über den uneingeladenen Besuch. Doch noch zeigten sie sich nicht, sammelten sich noch, um ihre Kräfte vereinen zu können. Währendessen folgten sie den Eindringlingen auf Schritt und Tritt, um genau sehen zu können, was sie taten. "Wir haben noch nicht einen Schatz gefunden. Meinst du, wir sind womöglich in der falschen Höhle? Oder ist uns wirklich jemand zuvor gekommen? Ich bin ein wenig verwirrt, wenn ich ehrlich bin."
Hana schenkte ihrem Kollegen nur ein sanftes Lächeln, als dieser die genauen Gehaltszahlen lieber für sich behalten wollte. Das war natürlich verständlich, es gab bestimmt so einige interne Vorschriften, was man alles erzählen durfte und was nicht. Bei solchen Organisationen, insbesondere denen, die mit dem Königshaus sehr eng zusammenarbeiteten, waren diese Geheimniskrämereien sehr normal…hatte sie zumindest gehört. Ob Hana sich in solchen Bereichen gut einfinden könnte? Ja, vermutlich. Sie war noch nie wirklich darauf aus gewesen, Geheimnisse einfach auszuplaudern. Dafür redete sie aber wiederum deutlich lieber über alles mögliche! Also alles, was sich in ihrem Interessenbereich befand. “Natürlich. Eine praktische Anwendung kann ohne eine vorher existierende Theorie nicht gelingen.” Da kam die Forscherin wieder aus ihr heraus. “Du weißt ja, das Lacrimas Kristalle sind, die sich überall formen können, oder? Es gibt viele Theorien, wie diese Kristalle zum allerersten Mal entstanden sind, für den heutigen Nutzen ist dieses Wissen in den meisten Fällen aber nicht nötig. Doch wenn man neue Wege erforschen will, um Lacrimas zu benutzen, dann muss man zuerst verstehen, wie sie funktionieren.” Hana liebte es, solche Dinge zu erklären. Und wenn sie nicht gerade in einer dunklen Höhle wären, sondern in einer gemütlichen Bibliothek oder in einem Café, dann würde sie bestimmt noch weiter ausholen.
Doch erstmal musste das Geheimnis der Spitzhacke gelöst werden. Am Fundort ließen sich zumindest keine weiteren Hinweise finden, also blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihren Weg fortzusetzen. Doch auch als sie weiter hineingingen, ließen sich weder Spuren von einer Person noch irgendwelche anderen Sachen finden. Nur Steine und…Steine. “Keine Schätze, huh…” Hiro brachte schon einen validen Punkt, jedoch wussten sie ja nicht einmal, ob es hier überhaupt welche gab. “Was ist, wenn es hier nichts sonst gibt? Das Versprechen von Schätzen basiert auch nur auf Vermutungen, sonst müssten wir hier doch gar nicht erst rein.” Aber trotzdem war das hier irgendwie seltsam. Die Mahoe richtete ihren Blick nach vorne und… “Huh?” Für einen kurzen Augenblick meinte sie, in der Entfernung einen Schemen gesehen zu haben. “Hey, siehst du da auch etwas?” Ihre Augen wandten sich kurz zu Hiro und dann wieder nach vorne. Doch plötzlich war da nichts mehr. Hatte sie sich das vielleicht eingebildet? ”Komisch…ich dachte, ich hätte etwas gesehen…” Was sie jedoch nicht sahen, war die große Ansammlung an Rußwesen, die unauffällig den Weg hinter ihnen komplett füllten. Eine schwarze Masse, die sich perfekt an das Schwarz der dunklen Höhle anpassen konnte. Aber was wollten sie nur?
Wort für Wort folgte der Wuschelkopf den Worten seiner Kollegin, ließ sich diese noch einmal durch den Kopf gehen, ehe er nickte. Ja, das machte Sinn! Glaubte er zumindest ... Wer nicht wusste, wie ein Toaster funktioniert, der konnte ihn auch schlecht verwenden. Oder so ähnlich? "Aber kann man Lacrimas nicht schon irgendwie für alles verwenden?" Vermutlich stimmte das nicht, aber es kam ihm auf jeden Fall so vor. Inzwischen war doch in fast allem einer dieser magischen Kristalle verbaut! Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Fragen fielen ihm ein. Es gab so viel, das er darüber gerne wissen würde und Hana schien ihm alles beantworten zu können. Oh, wieso mussten sie ausgerechnet jetzt in dieser düsteren, gruseligen Höhle herumwandern? Was Hiro doch dafür geben würde, stattdessen in einem gemütlichen Café zu hocken. Wie schade, dass all das Wünschen und hoffen nichts bringen würde. Bevor nicht das Geheimnis dieser Höhle gelüftet war, würde er dem Geheimnis der Lacrima nicht weiter auf die Spur kommen können. Einerseits war das ärgerlich, andererseits war es nur ein weiterer Grund, mehr Motivation und Bemühung zu zeigen! Wenn er es nur wirklich wollte, würde er diesen Auftrag in Windeseile erfolgreich beenden! Entschlossen ballte er die freie Hand zu einer Faust, während die andere den Griff des Schirms noch fester umklammerte. "Oh ... da könntest du Recht haben. Womöglich bin ich ein wenig zu sehr davon ausgegangen, dass die Annahme über die Schätze stimmt." Leicht ließ er den Kopf hin und her wippen, tippte sich dabei mit dem Zeigefinger ans Kinn. Falls es hier nicht einen einzigen Schatz gab, wäre das eine ziemliche Enttäuschung. Vielleicht war das ja der wahre Grund, wieso der Spitzhackenbesitzer nicht mehr hier war? Wieso er sein Werkzeug einfach zurückgelassen hatte, erklärte das aber nicht. Wirklich, wirklich mysteriös. "Gesehen?! Was? Wo?" Sofort wechselte das Wuschelköpfchen vom Grübel- zum Verteidigungsmodus. Der Schirm, der eben noch schützend über ihren Köpfen gewesen war, wurde nach vorne geschwungen. "Keine Sorge, ich werde dich beschützen! ... aber vor was denn? Ich sehe da wirklich nichts?" So sehr er die Augen auch zusammenkniff und in die Dunkelheit starrte, für ihn war da nicht mehr als eben das: Dunkelheit. Langsam ließ er den Schirm wieder sinken. "Kann es sein, dass du dich geirrt hast? Also nicht, dass ich dich für unaufmerksam halte oder so, aber manchmal passiert das, selbst mir!" Er wollte der Grauhaarigen wirklich keine Vorwürfe machen, so gemein war er nicht! Noch während er verzweifelt vor sich hinplapperte und versuchte, sich irgendwie aus dem Schlamassel zu ziehen, landete irgendetwas auf seiner Schulter. Ein mehr als nur feminines Quietschen entwischte ihm, während er instinktiv nach dem Dingens schlug. Als er die Hand jedoch wieder von seiner Schulter nahm, war dort nichts, außer ein dunkler, grauer Fleck. Genauso wie auf seinem Oberteil. "Hä?" Die Brauen des Weißhaarigen zogen sich zusammen. "Ich weiß, dass ich es erwischt habe. Aber meine Hand ist einfach nur ... staubig?" Langsam wurde die Lage hier unangenehm. Hier lebten doch nicht etwa Geister? Die ... die gab es doch gar nicht! Richtig? Oweh. Nervös wischte er sich den Schmutz an seinem Mantel ab. Wie bekämpfte man etwas, das nicht existierte? Nun, ganz egal wie unecht die potentiellen Gegner vielleicht waren, Hiro würde schon einen Weg finden, sie fertig zu machen! Für Hana und ihre zukünftigen Gespräche über Lacrimas! In einer zügigen Bewegung klappte der Wuschelkopf den Schirm wieder ein, um in den Waffenmodus zu wechseln. Mit einem leisen 'swuuusch'-Geräusch ließ er ihn durch die Dunkelheit zischen, so als würde dort ein Gegner stehen. Als er ihn dann wieder heranholte, war die gesamte Oberfläche mit Ruß bedeckt. "Schau dir das mal an. Das ist ja total komisch. Eben war er bis auf ein bisschen Staub noch sauber."
“Naja, was ist denn “alles”?” Fragte sie mit einem Lächeln. Sie konnte den Gedankengang schon nachvollziehen, denn die meisten Leute beschäftigten sich nicht so ausgiebig mit dem Thema. “Selbst wenn es für jede Errungenschaft, die wir momentan haben, ein Lacrima zur Benutzung gäbe, dann wird die Zukunft noch mehr bereithalten. Lacrimas sind vielseitig einsetzbar und vermutlich haben wir alle Anwendungsgebiete noch nicht erforscht.” Wenn sie jetzt an einem gemütlicheren Ort säßen, dann könnte Hana mit ihrem Kollegen bestimmt ein schönes Gespräch führen. Nur leider war diese dunkle Höhle das Gegenteil. Ein kalter, verlassener Ort, bei dem es ja nicht einmal sicher war, ob sich hier wirklich Schätze versteckten. Das wäre zwar schön, doch bisher sah die Ausbeute sehr mau aus. Und dazu kam noch, dass das Geheimnis um die Spitzhacke keinerlei weitere Spuren aufwies. “Hmmm…” Sie war sich sicher, dass da gerade irgendetwas war. Aber was genau, das konnte die Mahoe nicht sagen. Irgendein Schemen, der so schnell verschwand, wie er auftauchte. Sie dachte zwar nicht, dass es sich wirklich um Geister handelte, aber vielleicht hatte sich der Besitzer der Hacke wirklich vor etwas erschreckt und war in Panik geflüchtet. Ihre Augen wanderten hinüber zu Hiro, der erneut deklarierte, sie auf jeden Fall zu beschützen. “Das ist süß,” sagte sie nur mit einem Schmunzeln und legte ihm eine Hand auf seine Schulter. “Aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein, ja?”
Und dann war es der Fuyuda, der auf einmal quietschte und sich erschrak. Zuerst seine Hand, dann seine Schulter und zuletzt auch noch der Schirm, der voller Ruß zu sein schien. “Darf ich mal?” Mit prüfendem Blick trat die Grauhaarige an den Schirm heran, gleichzeitig nahm sie die Hand ihres Kollegen. Sie hielt das Lichtlacrima, sodass man nun einen genauen Blick auf beides werfen konnte, doch Staub war das hier definitiv nicht. “Das ist zu Schwarz für normalen Staub…” Vielleicht war das jetzt für Hiro unangenehm, doch Hana ging mit ihrer Nase an seine Hand und roch einmal daran. Der Geruch war schwach, aber ziemlich eingängig. “Ruß?” Sie drehte ihren Körper wieder in Richtung der Dunkelheit. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte ihr Partner den Schirm lediglich einmal durch die Gegend geschwungen. Also…müsste sie nur dasselbe tun, um ein Ergebnis zu erzielen, oder? Nun, ohne zu zögern wischte Hana mit ihrer Hand einmal in der Finsternis herum und zog diese wieder zu sich. Wie zu erwarten war ihre gesamte Hand sowie ein Teil ihres Armes nun pechschwarz. “Irgendwas geht hier vor sich.” Und um ihre Vermutung zu bestätigen, blickte Hana nochmal tiefer in das Schwarze hinein. Mehrere Sekunden lang starrte sie hinein. Und wie man so schön sagte: Starrt man zu lange in die Finsternis, starrt sie irgendwann zurück. Diesmal in Form von zwei kleinen Augen…und dann vier…acht…sechzehn…es wurden immer mehr. Die gesamte Dunkelheit vor ihnen richtete ihre Blick auf Hana und Hiro. “Wir…haben wohl gefunden, wer den Besitzer der Spitzhacke verscheucht hat.”
Süß?! Überrascht riss der Fuyuda die Augen auf. Er hätte seine heldenhaften Ambitionen vielleicht als cool oder mutig bezeichnet, aber doch nicht als süß! Er war ein starker, männlicher Ritter! Süß war genau das Gegenteil von dem, was er eigentlich sein wollte. Eigentlich hatte Hiro nicht wirklich etwas gegen das Wörtchen. Seine feminine Seite, die er eigentlich verbergen wollte, freute sich sogar ein wenig. "Äh- ja, velbsterstä- ... Selbstverständlich!" Er würde nicht leichtsinnig werden, nur weil er seine Kollegin unbedingt schützen wollte. Im Gegenteil, er würde nur umso aufmerksamer sein, schließlich musste er sicherstellen, dass er noch fit genug war, um sie zurück zum Bahnhof begleiten zu können! Ehrlich gesagt war er immer ein wenig hin und hergerissen, ob es ihm vielleicht besser gefiel, ein Mann zu sein. Es gab Seiten, die er am anderen Geschlecht durchaus genoss. Eine dieser war definitiv, der Gentleman sein zu können. Er hatte nicht unbedingt vor, Hana am Ende ihres gemeinsamen Abenteuers auf ein Date zu fragen, er war nur einfach gerne zuvorkommend und ein wenig beschützerisch. Schließlich drängte sich das Mädel in ihm dann aber doch einmal an die Oberfläche, als er quietschend vor Schreck einen großen Satz machte. Wie gut, dass Hana nichts groß dazu sagte, denn es war ihm ein wenig peinlich. Sie ahnte nichts, oder? Die Sorge um sein Geheimnis verflog sofort, als die Grauhaarige seine Hand ergriff. Mit großen, rosaroten Äuglein starrte er hinab auf die zarten Finger, die seine umschlossen. Natürlich wollte sie nur überprüfen, was genau der Schmutz daran war, sonst nichts. Ja, so war es. Wieso musste sein Herz gerade ganz andere Sachen hineininterpretieren?! Er bemühte sich, seine Fassung zu behalten und die Hitze auf seinen Wangen zu ignorieren. Dafür biss er sogar die Zähne so fest aufeinander, dass es fast schmerzte. Hieran war rein gar nichts romantisch, sie waren Kollegen! Wieso war er so ein fürchterlicher Romantiker? Das war so unmännlich! Als sie nach kurzem Schnüffeltest schließlich seine Hand losließ, ließ auch er den Atem, den er ungemerkt angehalten hatte, gehen. "Ruß? Hier? Das macht doch gar keinen Sinn." Trotzdem könnte sie Recht haben. Die dunkle Färbung passte einfach nicht zu normalem Staub. Irgendwie brachte diese Erkenntnis nur noch mehr Fragen. Mit jedem Schritt schienen sie sich noch weiter von der Antwort zu entfernen. Nachdenklich fuhr er sich durch durch das Haar, hinterließ dabei einen dunklen Streifen. ... und dann offenbarte sich das Mysterium einfach von selbst. Das überraschte Quietschen blieb dem jungen Mann götterseidank in der Kehle stecken. Das waren mehr Augen, als er in so kurzer Zeit zählen könnte! Reflexartig ließ er den Regenschirm durch die blinzelnde Dunkelheit sausen. Damit verschwanden tatsächlich einige Augenpaare ... doch es erschienen direkt neue. "Vielleicht hätte ich doch lieber darauf verzichtet, es herauszufinden!" Es war fürchterlich unangenehm, von so vielen Augen angestarrt zu werden. Er fühlte sich wie auf einer großen Bühne, nur, dass er nicht wusste, ob die Zuschauer ihm Gutes wollten. Plötzlich konnte er sehr gut verstehen, wieso der Spitzhackenbesitzer die Flucht ergriffen hatte. Diese Option blieb den Magiern jedoch nicht, denn ein Blick über die Schulter verriet, dass hinter ihnen mindestens genauso viele Augenpaare lauerten. Wie gut, dass sie neben unangenehmen Starren (bisher) nichts taten. Hier und da blinzelte jemand, doch mehr passierte nicht. "Öööh ... also ... kann man euch helfen?" Auch, wenn der Wuschelkopf zur Sicherheit näher an Hana heranrückte (um sie zu schützen, nicht umgekehrt!) und den Schirm fest mit seinen Fingern umschloss, wollte er es zumindest mit Reden versucht haben. Er war niemand, der sofort auf Angriff ging, ohne dem Gegenüber die Chance zu geben, sich zu erklären. Insbesondere, weil die Rußwesen bisher ebenfalls friedlich waren. Unangenehm und ein wenig gruselig, aber friedlich und das war, was für ihn letztendlich zählte. Als Antwort kam jedoch nur leises, undefinierbares Rascheln. "Wohnt ihr hier?" Erneutes Rascheln. "Seid ihr böse?" Stille. Hmm. Der rosarote Blick huschte zu der Mahoe. "Ich denke sie wollen irgendetwas von uns, aber ich weiß wirklich nicht, was."
Vielleicht würde Hiro sich selbst und seine Ziele als cool und mutig bezeichnen und irgendwo stimmte das ja auch. Aber trotzdem fand Hana ihn, seine Art und seinen Enthusiasmus irgendwie süß. Auch seine Verhaspler verstärkten diesen Eindruck nur umso mehr. Sie war froh, mit ihm hier durch diese Höhle zu gehen, der Fuyuda war eine wirklich angenehme Begleitung. Und so führte sie ihr Weg immer weiter hinein, auch wenn die Spuren, oder das Fehlen dieser, nicht gerade weiterhalfen. Und dann war da auch noch dieser Ruß, dessen bloße Existenz in der Höhle echt komisch war. “Ja, da stimme ich zu.” Es ergab echt keinen Sinn, wieso hier so eine große Ansammlung von diesem schwarzen Zeug war, doch kurze Zeit später eröffnete sich den beiden Magiern auch schon der Grund dafür. Hana ließ ihre Hand einmal durch die Finsternis streifen und wurde mit unzähligen Augenpaaren begrüßt, die sie einfach nur anstarrten. Das war…faszinierend. Mit einem leicht skeptischen, aber doch sehr interessierten Blick beäugte die Mahoe diese schwarzen Wesen, die nichts weiter taten, als sich einen Anstarrwettbewerb mit ihnen zu liefern. Erste Kommunikationsversuche mit ihnen waren mehr oder weniger erfolgreich, denn den Fragen ihres Partners zufolge konnte man wohl darauf schließen, dass das Rascheln ihre einzige Möglichkeit war, sich mit den Beiden zu verständigen. Jetzt blieb nur noch die Frage was genau sie jetzt tun sollten.
Die Grauhaarige schaute sich kurz um. An beiden Enden lauerten diese Rußwesen, doch einen sonderlich aggressiven Eindruck machten sie noch nicht. “Hmmm…wir sind hier in ihrem Zuhause…” Sie schaute die Wesen vor ihr nochmal genau an. “Sind wir die ersten Personen, die ihr getroffen habt?” Stille, das…bedeutete also nein? “Wir haben unterwegs eine Spitzhacke gefunden. So ein längliches Gerät, an beiden Enden sehr spitz. Habt ihr die Person gesehen, der sie gehört?” Ein Rascheln, gefolgt von einer plötzlichen Lawine an Rußwesen. Wie eine Lawine flogen sie durch die Höhle, doch Hana und Hiro wurden dabei nicht erwischt. Nein, sie blieben komplett sauber, während diese Wesen weiter in die Höhle hineingingen. “Ich glaube, wir sollen ihnen folgen”, eine logische Schlussfolgerung, und letztendlich blieb ihnen nichts übrig, wenn sie hier nicht einfach rausrennen wollten. Nun, der Weg führte also in die Tiefen der Höhle und bald waren die Augen erneut zu sehen. Diesmal hatten diese jedoch einen schmalen Gang in ihrer Mitte gelassen, sodass die beiden Magier hindurchlaufen konnten. Und am Ende dieses Ganges sahen sie einen Mann. Regungslos lag dieser am Boden, offensichtlich jedoch unverletzt. Seine Klamotten waren dreckig, doch alles in allem schien es ihm gut zu gehen. Lediglich das Bewusstsein hatte er verloren. Sofort hockte Hana sich neben dem Mann hin und tastete nach seinem Puls, den sie glücklicherweise recht schnell feststellte. “Ich gehe davon aus, das ist der Mann, dem die Spitzhacke gehörte.” Sagte sie nun und schaute zu ihrem Kameraden. “Er ist also nicht raus gerannt, sondern weiter hinein gerannt."
Ein wenig schlecht fühlte sich Hiro nun schon, Hana hatte nämlich recht. Sie waren im Zuhause dieser kleinen Kreaturen und das vollkommen, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten. Das war unfassbar unhöflich und gehörte sich nicht! "Verzeiht uns bitte! Wir wollten nicht unhöflich sein, wir wussten einfach nicht, dass ihr hier wohnt!" Für manche mochte es lächerlich sein, dass sich der Weißschopf bei den unscheinbaren Rußmännchen entschuldigte, doch für ihn war es wichtig. Jedes Lebewesen sollte respektiert werden! Als Antwort kam ein leises, unregelmäßiges Rascheln. Hieß das, dass seine Entschuldigung angenommen wurde? Ganz sicher war er sich nicht, aber da sie weiterhin nicht angriffen, machte er sich keine allzu großen Sorgen. Sie schienen wirklich friedlich, unterhielten sich auch mit Hana ganz bereitwillig. Der Spitzhackenbesitzer war ihnen also tatsächlich zuvorgekommen und war ebenfalls den Rußwesen begegnet. Das machte Sinn, man konnte sich wirklich erschrecken, wenn man nicht mit ihnen rechnete. Anscheinend hatte er ihnen keine Zeit gegeben, um zu beweisen, wie lieb sie eigentlich waren! Was den Wuschelkopf dann aber doch überraschte, war, dass die Kreaturen plötzlich an den Magiern vorbeischossen, wie von der Tarantel gestochen. Sogar ein kleiner Windstoß entstand dabei und zwang ihn, sich danach einige Locken aus dem Gesicht zu wischen. "Definitiv!" Irgendetwas wollten sie dem Duo zeigen. Vielleicht ja den Mann? Er war doch nicht etwa so leichtsinnig gewesen und war tiefer in die Höhle geflüchtet? Oweh, wenn das der Fall war, war das kein gutes Zeichen. Solche Umgebungen sollten stets mit Aufmerksamkeit durchschritten werden und nicht in Eile und mit von Furcht vernebeltem Verstand! Vorsicht walten zu lassen, war eine wichtige Lektion, die er bei den Soldaten gelernt hatte. Doch ein wenig davon musste er sausen lassen. Er wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Außerdem hatten sie ja die Höhlenbewohner, die sie führten. So war er es dieses Mal, der Hana an der Hand packte. "Komm, schnell." Fest umschloss er ihre Finger mit seinen, entschlossen, sie nicht loszulassen. Sich versehentlich zu trennen oder auch nur aus den Augen zu verlieren, könnte gefährlich werden! Romantische Absichten hatte er dabei selbstverständlich nicht, er war ein profesioneller Knight! Zügig huschten sie also den Gang, die die Rußbolde bildeten, entlang. Leise hallten seine hektischen Schritte, doch das Geräusch wurde zum Teil von dem erwartungsvollen Rascheln der Wesen verschluckt. Er blieb erst stehen, als ein bewusstloser Mann im Schein ihrer Lichtlacrimas auftauchte. Es war genau so, wie Hiro befürchtet hatte! Sein Herz hüpfte wie wild, als er sich neben den Herrn kniete und zügig nach offensichtlichen Wunden suchte, während seine Kollegin den Puls überprüfte. Erst, als sie sich beide gute Nachrichten teilen konnten, atmete er wieder auf. "So ein Idiot!", grummelte er, "Weiß er denn nicht, wie gefährlich das ist?" Vorsichtig schob er ihn in die Seitenlage und gab ihm ein paar vorsichtige Klatscher auf die Wange. Keine Reaktion. Weitere Klatscher folgten. Er war bereits kurz davor, aufzugeben, da kam ein leises Grummeln. Die rosaroten Äuglein wurden groß. "Der Herr, bitte aufwachen!", bat er eindringlich und rüttelte ein wenig an der kühlen Schulter. Tatsächlich kam nun langsam Leben in den bisher schlaffen Körper und der Mann setzte sich langsam auf. "Urgh ... wo bin ich?" Oweh, der Kerl hatte hoffentlich keinen Gedächtnisverlust. "Ich denke, Ihr wart gerade auf Schatzsuche gewesen, der Herr. Wir haben in der Nähe vom Höhleneingang eine Spitzhacke gefunden und die Rußmännchen behaupten, sie wäre von Euch." Vielleicht war das ein wenig zu viel Input für das noch hochfahrende Hirn des Herrn gewesen. Das Wort 'Rußmännchen' schien jedoch etwas in ihm auszulösen, denn plötzlich wirkte er hellwach. "Was?! Wo sind sie?! Sind sie noch hier??" Hektisch warf er seinen Kopf hin und her. Die Dunkelheit blinzelte ihn aus ihren unzähligen Augen an. Bevor er jedoch vollkommen eskalieren konnte, legte der Fuyuda ihm die Hände auf die Schulter. "Nur mit der Ruhe, sie sind vollkommen friedlich. Sie haben uns hierher geführt. Sie wollten helfen. Außerdem sind wir Magier, Euch wird nichts passieren." Seine Stimme war ruhig und sanft, beinahe, als würde er ein Kind beruhigen wollen. Es wirkte. Der hektische Atem des Mannes beruhigte sich wieder. "Ich denke, wir sollten ihn hinausbegleiten, Hana. Ich fühle mich nicht wohl, ihn alleine gehen zu lassen. Ist das okay für dich?"
Ja, wie es aussah, handelte es sich bei dieser Höhle um das Zuhause der kleinen Rußwesen. Hana war schon neugierig, was genau das für kleine Tierchen waren und wieso sie sich ausgerechnet hier einnisteten, aber dafür war erstmal keine Zeit. Nachdem sie ihnen ein paar Fragen stellte, huschten die kleinen Racker auch schon ins Innere der Höhle und wollten offensichtlich, dass die beiden Magier ihnen folgten. Gesagt, getan! Bevor die Mahoe sich versehen konnte, nahm Hiro sie an der Hand, was sie zwar kurz überraschte, aber ihr trotzdem ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. So, wie es aussah, wollten die Rußwesen ihnen etwas ganz bestimmtes zeigen und als die zwei dort ankamen, wo sie hin sollten, wurde auch recht schnell klar, was. Ein Mann lag auf dem Boden und wenn ihre Schlussfolgerung richtig war, dann handelte es sich um den, dem die Spitzhacke gehörte. Zum Glück ging es ihm gut, denn mehr als grundlegende erste Hilfe beherrschte die Magierin nicht. Schwerwiegende Verletzungen wären in so einer Situation echt unglücklich gewesen, doch augenscheinlich fehlte ihm nichts. Naja…seine Nerven lagen wohl trotzdem noch ein wenig blank, doch das ließ sich bestimmt schnell beheben.
Während Hiro sich mit dem Kerl beschäftigte, ließ die Grauhaarige ihren Blick noch einmal durch die Gegend schweifen. “Hm? Oh, ja.” Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder vom Fuyuda eingenommen, bevor sich ihre Augen zum Mann wandten. “Sie haben uns zu Ihnen geführt. Mehr als einen kurzen Schreck einjagen werden ihnen diese Wesen nicht, da gebe ich mein Wort.” Meinte sie schließlich nur mit einem Lächeln, bekam jedoch von ihm trotzdem noch einen leicht erschrockenen und skeptischen Blick. “O…kay? Ähm…seid ihr euch sicher?” Doch Hana bestätigte dies nur mit einem Nicken. “Ja, lass uns hier raus.” Sagte sie und drehte sich um. “Vielen Dank, eu-” Hm? Oh…kaum nahm man einmal seine Augen von ihnen, waren die Rußwesen auch schon wie vom Erdboden verschluckt. Als ob es sie nie gegeben hätte. Aber hey, der Weg nach draußen war zum Glück sehr linear und so mussten sie lediglich ein paar Minuten laufen, bevor das Tageslicht ihnen wieder ins Gesicht strahlte. “Ich denke, dort drinnen wird es nichts wertvolles geben. Die Höhle wird vermutlich seit Ewigkeiten von diesen Wesen bewohnt.” Zumindest gab es auf dem gesamten Weg keinerlei Anzeichen für Schätze. “Ugh…all das also umsonst, na toll…na wenigstens bin ich noch in einem Stück…”, gab der Mann, der seine Spitzhacke mittlerweile wieder in der Hand hielt, von sich. Ohne die zwei danach noch wirklich zu beachten trat dieser auch schon wieder den Rückweg an. “Hm, keine so tolle Gesellschaft.” Sagte sie und blickte zu ihrem Partner, dem sie schnurstracks ihren Arm um die Schulter legte. “Im Gegensatz zu dir. Ich habe mich gefreut, heute mit dir was zu unternehmen. Und…” Sie ging näher an sein Gesicht heran, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. “Wenn du willst, kannst du gerne bald in Magnolia vorbeikommen. Ich lade dich gerne ein, den Tag gemeinsam zu verbringen.” Mit einem Kichern entfernte die Mahoe sich wieder und steckte die Hände in ihre Taschen. Und ja, sie fragte ihn gerade nach einem Date!
Kaum schien der unbekannte Mann realisiert zu haben, dass die Rußmännchen keine Gefahr waren und er den Schutz er Magier nicht benötigte, nahm er auch schon die Beine in die Hand und trat den Rückweg alleine an. Sofort begannen die Alarmglocken des Fuyuda zu klingeln. Irgendetwas stimmte da bestimmt nicht, hatte er etwa einen Grund, sich nicht begleiten zu lassen? Hatte er doch etwas gefunden, das er unbedingt für sich behalten wollte? Allerlei Optionen schossen ihm durch den Kopf, doch bevor er auch nur eine einzige kommunizieren konnte, wurden seine Gedanken von einem Arm, der sich um seine Schultern legte, leergefegt. Groß und kugelrund wurden die rosaroten Äuglein, die Wangen nahmen einen ganz ähnlichen Ton an. Wie gut, dass das in dem fahlen Licht der Lacrimas nur schwer zu erkennen war. "J-ja, mich hat es ebenfalls gefreut", bestätigte er nach kurzem Zögern. Nicht etwa, weil er sich nicht sicher war, sondern weil er einen Moment brauchte, um seine Worte wieder zu finden. Diese Nähe kam unerwartet! Doch da schien für Hana noch nicht Schluss zu sein. Ihr Gesicht kam näher, so nah sogar, dass Hiro die Wärme ihres Atems spüren konnte. Schwer vorstellbar, doch seine Augen wurden schlagartig noch ein Stück größer. Was war hier los? Das war alles andere als kollegiales Verhalten, nicht wahr?! Sein Herz hüpfte, der Atem wurde angehalten, er traute sich kaum, sich zu regen. Das war nicht gut, gar nicht gut. Nicht etwa, weil er Hana nicht mochte, nicht im geringsten, er konnte sie wirklich gut leiden. Das Problem war er selbst. Er belog sie doch! Eigentlich hatte sie die Wahrheit verdient, doch die konnte er einfach nicht herausrücken. Er konnte seinen Job nicht riskieren, nicht, nachdem er jahrelang so hart dafür gearbeitet hatte. Die Wahrheit musste schön bei ihm bleiben. Außerdem war es nur eine freundschaftliche Einladung, die sie da aussprach, richtig? Sie wollte ihm ihre Lacrima-Theorien erklären und er freute sich darauf, ihr dabei zuzuhören. Vielleicht würden sie noch den ein oder anderen Kaffee gemeinsam trinken. Es wäre beinahe schon anmaßend, zu denken, dass sie ihn auf ein Date einlud. Nach einer innerlichen Ohrschelle an sich selbst antwortete er schließlich: "Selbstverständlich würde ich das gerne tun. Es würde mich sehr freuen, Hana." Er schenkte ihr ein herzliches Lächeln, das von dem warmen Sonnenlicht, in das sie endlich wieder traten, unterstrichen wurde. Es fühlte sich gut an, die Dunkelheit endlich hinter sich lassen zu können. Allerdings nicht annähernd so gut wie die Gewissheit, eine Verabredung zu haben. Er freute sich schon jetzt! Nun hieß es bloß hoffen, dass zwischen all seinen Trainingseinheiten bald eine Lücke entstand, die er für eine Fahrt nach Magnolia nutzen konnte! "Es hat mich wirklich sehr gefreut, heute mit dir arbeiten zu dürfen", rief er schließlich, als der Zug gerade dabei war, in den kleinen Wiesenbahnhof einzufahren. Eine Hand hielt die schneeweißen Locken im Zaum, die durch den Fahrtwind aufgewirbelt wurden, die andere streckte sich Hana zum Abschied entgegen. Es war wirklich fürchterlich schade, dass sie so weit auseinander wohnten. "Ich werde dich, sobald wie es mir meine Arbeit ermöglicht, besuchen kommen. Versprochen. Und komm gut nach Hause!"
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