Ortsname: Gebirge hinter Crocus Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die Berge hinter Crocus Town sind weitläufig und gefährlich. Je höher man gelangt, desto dünner wird die Luft und desto kälter werden die Temperaturen. Die Gipfel der Berge sind leicht mit Schnee bedeckt, die restlichen dreiviertel des Berges jedoch nicht, schließlich befindet sich das Gebirge nicht im kalten Norden des Königreiches. Das Gebirge beherbergt viele Wanderweger und Aufstiegsmöglichkeiten, sogar Tourismushütten und vereinsamte Lokalitäten. Für Wanderer und Klettersportler gibt es auch Unterkunftsmöglichkeiten. Doch man sagt dem Gebirge auch nach, dass sich tief in ihm eine Horde Geistersoldaten verborgen hält, die einst treu und loyal dem König des Reiches folgten. Als sie ihren Eid gebrochen haben, wurden sie verflucht und auf alle Ewigkeit ins Gebirge verbannt. Für die meisten Bewohner des Reiches eine alberne Legende, ist sie schließlich niemals bestätigt oder widerlegt worden.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Schweigend ließ Athena den potenziellen Schmied ihres potenziellen Schilds über den Blaupausen brüten. Da hielt sie sich raus. Waffen waren zwar ihr ein und alles und besser als alles Geld dieser Welt - wer verstand denn überhaupt Jewels? - aber sie konnte sie eben nicht herstellen. Das wäre zwar vermutlich deutlich weniger kostspielig, aber vermutlich stand sie dann den lieben langen Tag in der Schmiede um das nächste Mordwerkzeug tödlicher Schönheit ins Leben zu rufen. Und das ließ sich mit ihrem himmlischen Auftrag leider nicht vereinen. Das Leben war schon hart, wenn man eine Nymphe war. "Oh wirklich? Was für ein Material soll es denn werden?", hakte Athena nach, die das Schweigen ohnehin kaum mehr ausgehalten hatte. Klar war es wichtig Leute arbeiten zu lassen, aber so wie Cassius sich da über die Pläne gebeugt hatte, hatten die Fragen ihr doch langsam aber sicher die Zunge versengt, so sehr wollten sie hinaus. Woran machte er fest, welcher Schild es werden sollte? Warum wählte er welches Material aus? Was waren die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Hölzer, Leder und Metalle? Sie hatte eine gewaltige Menge Fragen, die jedoch warten mussten, da sie einen kleinen Freudenwubbler vollführte, als Cassius den Auftrag annahm. Wie auch bei Aska streckte Athena die Arme aus, um Cassius enthusiastisch die Hand zu schütteln. Und wie bei der anderen S-Rang-Magierin verstarb die Geste mittendrin. Der Rang verlangte Respekt. Und Leute, vor denen man Respekt hatte, langte man nicht einfach so an.
Zum Glück ließ sich der Abbruch der Geste wunderbar damit tarnen, dass Athena die Hände sinken lassen konnte, damit diese sich am Schwertgehänge Plumas zu schaffen machen konnte. Es dauerte nicht lange, bis die Waffe samt Scheide unter geübten Fingern befreit war. Die Augen Athenas verfolgten Cassius dabei, wie er die Klinge befreite und untersuchte. Auf seine Aussage folgte ein bestätigendes Nicken. Pluma hatte einem Engel gehört. Natürlich war es eine exzellente Waffe, die beste. Gut, die anderen Schwerter hier waren auch nicht schlecht. Das gab sie ja bereitwillig zu. "Dieser? Hehe, freut mich, wenn Ihr ihn umsetzen wollt. Dachte mir, dass etwas mit Federn nicht schaden kann. Ich hoffe, dass die Verzierungen ihn nicht schwerer zu führen machen, aber das überlasse ich ganz Euch." Und da verschwanden die Schwerter vor ihren Augen. Athena hätte heulen können. Wohin waren die Waffen gegangen? Warum waren sie nicht mehr da? Sie waren so hübsch gewesen! "Was...ist mit den Schwertern passiert? Sie waren doch echt, oder? Und wohin gehen wir überhaupt?"
Oh. Dahin ging es. Der Fußmarsch hierher war anstrengend gewesen. Aber Athena war dankenswerterweise nicht völlig aus der Puste. Die Stiefel der Nymphe waren definitiv nicht für solche Strecken ausgelegt, aber da half nichts. Sie wollte sich ganz sicher nicht vor einem S-Rang-Magier ihrer Gilde blamieren. Die Umgebung hatte einiges dazu beigetragen ihre Laune oben zu halten. Die vor Geschäftigkeit brummenden Straßen Crocus Towns lagen hinter den beiden. Stattdessen hatte der Weg sie immer weiter Richtung des Gebirges geführt. Und jetzt standen sie an dessen Fuß, wo Athena den Kopf in den Nacken legte, die Arme ausstreckte und einmal durchatmete. Sie mochten mitten in der Wallachei stehen, aber es fühlte sich trotzdem mehr wie Zuhause an als ihr Zimmer im Hauptquartier. Der sachte Duft von Zedern, die hier langsam die Laubbäume abzuwechseln begannen. Die glitzernden Käppchen an Schnee auf den Bergen. Das Tschirpen von Vögeln in den Wipfeln und der Laut eines Fuchses. Das waren die richtigen Töne. "Haaaah", machte die Nymphe, ließ die Arme wieder sinken: "Es ist wunderbar hier. Und gar nicht so weit von der Stadt entfernt. Wie geht es jetzt weiter, Meister Cassius?"
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Cassius The Black Knight
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Als geübter Waffenschmied und allen voran Experte im Schwertkampf, wusste Cassius sofort, worauf es bei diesem Schild ankam. Und das Material, welches ihm dabei sofort einfiel, hatte er ohnehin schon länger auf dem Schirm gehabt. Wenn es ausreichend davon gab, dann würde er daraus auch gleich noch eine Waffe für sich schmieden, aber der Schild von Athena hatte vorerst Priorität. Es war ein äußerst seltenes Metall, längst vergessen und fand nirgends Anwendung in bestehenden Waffen, Rüstungen oder Schilden. Ein geübter Leser stellte sich wohl nun die Frage, woher dann ausgerechnet Cassius von diesem Metall wusste, nun ja, ganz einfach. Cassius hatte mittlerweile sechs von unzählig vielen Schmiedeerzeugnissen von Vanemia ausfindig gemacht, gleichwohl hatte er aber auch einige ihrer Aufzeichnungen ausfindig machen können, worin er von diesem Metall gelesen hatte. Vanemia war unlängst verstorben, gut vor zwei Jahrhunderten. Ihre Werke galten als längst vergessen und ihr Name war nur noch Schall und Rauch, doch nicht für Cassius.
Athena wurde hier also nicht nur die Ehre zu Teil, einen Schild von einem S-Rang Magier der Gilde angefertigt zu bekommen, sondern auch basierend auf einer Hinterlassenschaft, die vor Jahrhunderten als unübertroffen galt. Eine Information, die Cassius ihr jedoch zunächst vorenthielt, denn schließlich musste die Spannung für die Beschaffung ja oben gehalten werden. „Lasst Euch überraschen“, waren also seine Worte hinsichtlich ihrer Nachfrage. „Macht Euch wegen der Verzierungen keine Gedanken. Ihr werdet diesen Schild meistern, keine Frage“, versicherte Cassius der Nymphe und schenkte ihr dabei ein ermutigendes Lächeln. Athena war definitiv etwas Besonderes, denn Neulinge von ihrem Schlag gab es außerordentlich selten. Solch aufstrebenden Sternen half man als altgedienter Veteran natürlich gern. Dann wurden die Zelte abgerissen und der Aufbruch eingeläutet, womit auch die vielen Schwerter vom Bett verschwunden waren. Etwas, was Athena wohl emotional ein wenig getroffen hatte, Cassius aber amüsiert auflachen ließ.
„Natürlich sind sie echt. Ich habe sie nur in meiner Taschendimension verstaut“, erklärte er der Vollständigkeit halber, dann konntes auch schon losgehen. Wohin die Reise ging, war natürlich eine Überraschung, welche die junge Ritterin gleichwohl selbst in Erfahrung bringen durfte. Für Athena war der Marsch hoch ins Gebirge sicher anstrengend, aber wer etwas Besonderes erschaffen haben wollte, musste gewisse Aufopferungsbereitschaft mitbringen. Jewels wollte Cassius keine, denn damit konnte er auch nicht viel anfangen, zumal er als S-Rang Magier echt bestens verdiente. Viel lieber wollte er, dass sich Athena seine Arbeit verdiente, durch eben entsprechende Beteiligung. Im Gebirge angekommen, war es die Nymphe, welche die Idylle auf sich wirken ließ, und diese verbalisiert zum Ausdruck brachte. „Ein wahrhaft schöner Ort, ja“, stimmte der Ritter lächelnd zu und ließ seine schwarzen Iriden kurz über die Silhouette von Crocus Town wandern. Er war gern hier oben in den Bergen.
„Wir werden den Pfad ins Innere des Gebirges nehmen und den Kern dieses Berges dort besuchen“, erklärte Cassius und deutete mit seinem Finger auf einen großen Berg, der sehr zentral in der Kette gelegen war. Dort sollte sich die unterirdische Kammer mit dem seltenen Material befinden und natürlich die legendäre Horde von Geistersoldaten, die für dessen Schutz verantwortlich waren. Eine durchaus gefährliche Reise, definitiv und für jemand wie Athena sicherlich auch mit definitiv tödlichen Gefahren verbunden. Cassius würde aber nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß, also sollte am Ende alles gut werden. „Gehen wir weiter“, lächelte der Ritter und begab sich dann auf den besagten Pfad, der tiefer ins Gebirge führen sollte. Je weiter sie gingen, desto dunkler und kälter wurde es natürlich, doch es gab gerade noch ausreichend Tageslicht, um sich orientieren zu können. „Habt Ihr eigentlich einen Lehrmeister?“, fragte er die Nymphe dann neugierig. Nicht, dass er daran interessiert war, sich ihrer anzunehmen, aber sicherlich hatte sie jemanden, der sie anleitete. Er selbst kümmerte sich ja auch um Caroline und Yuitora.
Nicken, nochmaliges Nicken. Natürlich würde sie den Schild meistern. Sie meisterte alle Waffen! Waffen waren ihr Leben. Vielleicht sogar wörtlich. Zumindest war sie sich ziemlich sicher, dass es das Geräusch von Stahl auf Stahl gewesen war, das sie ins Leben gerufen hatte. Aber diese müßigen Gedanken konnten warten. Es musste Metall für den Schild beschafft werden! Und es würde eine Überraschung werden! Sie liebte Überraschungen. Diese Welt war voller Wunder und verstand sich darauf stets mit einem neuen hinter der nächsten Ecke aufzuwarten. Selbst sie als Nymphe könnte vermutlich mehrere Lebenszeiten darauf verwenden alles zu erfahren und zu durchleben, was Earthland zu bieten hatte. Zudem war es Athena eine gewaltige Berührung, dass die Schwerter schon echt gewesen waren. Nur verstand sie das mit der Taschendimension nicht. Aber die Frage danach konnte vermutlich ein bisschen warten. So schnell würde sie nicht vor Neugierde aus den Nähten platzen. Ein Vorsatz, der selbst bis zum Zerreißen gespannt werden würde, wie der Weg in Richtung Gebirge bewies. Mehrfach hielt sich Athena selbst davon ab mit den Fragen heraus zu platzen. Und dann wurde ihre ohnehin bereits eher an einem Goldfisch orientierte Aufmerksamkeitsspanne auch schon von der Natur eingenommen. Selbst die Berge, die hier in den Höhen zu karg und kalt waren, um selbst den widerstandsfähigen Nadelbäumen Heimat zu bieten, waren trotzdem schlicht majestätisch. Cassius legte dann auch gleich den Plan dar, welcher Athenas Blick in Richtung des aufgezeigten Bergs führte. Der war groß. Und schneebedeckt. Die Nymphe führte einen freudigen, kleinen Hüpfer durch. "Aye, Meister Cassius!"
Der Weg war zunächst noch nicht sonderlich beschwerlich. Es ging beständig aufwärts, während die beiden die Ausläufer eines der äußersten Berge entlang stakten. Athena schien nicht eine Sekunde so wirklich still und leise dem Weg folgen zu können. Nicht einmal die einsetzende Dunkelheit, als die Gipfel die Sonne blockierten, oder die wachsende Kälte schienen ihrer Stimmung einen Dämpfer versetzen zu können. "Was ist eine Taschendimension, Meister Cassius? Wie funkioniert das? Und habt Ihr da noch mehr Waffen drin? Vielleicht auch etwas anderes als Schwerter? Könnte ich das auch lernen?" Tja, bis hierher hatte die Willenskraft der Nymphe noch ausgereicht, aber jetzt brach sich die Neugierde in einem ganzen Fragenkatalog Bahn. "Und was machen wir, wenn wir das Erz gefunden haben? Habt Ihr Spitzhacken in Eurer Taschendimension? Kann man da reingucken?" Erst die Frage nach dem Lehrmeister brachte Athena dazu in ihrem Redefluss ein wenig inne zu halten. Hatte sie eine Lehrmeisterin? Noch nicht so wirklich. Aska hatte bislang nicht zugesagt. Auch nicht abgesagt, zumindest nicht so wirklich. Aber eben auch nicht wirklich zugesagt. Wie formulierte man das am besten? Vermutlich kannten sich Meister Cassius und Lady van der Velden doch persönlich? Oh, vielleicht hatte er ein paar Tipps, wie sie Aska überzeugen konnte? Einen Versuch war es doch wert. "Uhm, noch nicht. Derzeit versuche ich Lady van der Velden davon zu überzeugen mich als Lehrling anzunehmen. Aber ich fürchte, dass sie noch nicht sonderlich begeistert von mir ist. Dabei kann ich mir keine bessere Lehrmeisterin vorstellen! Aber zumindest hat sie zugelassen, dass ich bei ihren Ausbildungsstunden dabei bin. Das ist ein guter Start, oder? Kennt Ihr die Lady, Meister Cassius? Vielleicht könntet Ihr mir sagen, was ich tun muss, damit sie mich annimmt? Ich bin bereit hart zu arbeiten, auch wenn ich noch keine starke Magierin bin. Uh, hattet Ihr denn einen Lehrmeister bei den Rune Knights, Meister Cassius? Jetzt vermutlich nicht mehr. Immerhin seid Ihr ja schon ganz oben. Aber früher?"
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Cassius The Black Knight
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Die Dämonentöterin hätte ihn echt vorwarnen sollen, mit welch sonderbarem Wesen er hier konfrontiert wurde. Der Ritter war nicht nur überrascht gewesen, dass sie einen Schild von ihm geschmiedet haben wollte, sondern ihr allgemeines Auftreten setzte stetig einen drauf. Sie wirkte sehr flapsig, aufgeregt und allen voran außerordentlich kommunikativ. Cassius selbst gehörte eigentlich zu der stillen Sorte, die sich viel mit ihren Gedanken beschäftigten und weniger viel kommunizieren. Hier blieb ihm natürlich keine andere Wahl, denn in seiner Funktion als S-Rang Ritter war er nunmal auch ein Vorbild und Lehrmeister, selbst wenn Athena nicht direkt seine Schülerin war. Natürlich konnte Aska ihn auch nicht vorwarnen, wusste diese ja schließlich nicht, dass Athena ihren Freund konsultieren würde.
Der Weg hinauf ins Gebirge war anfänglich nicht sonderlich beschwerlich, aber noch hatten sie die gefährlichen Pfade auch nicht eingeschlagen. Die viele Zeit, welche den beiden Rittern hier geschenkt war, wurde von Athena natürlich genutzt, um ihren Wissensschatz deutlich spürbar zu erweitern. Kaum hatte Cassius erwähnt, wo er seine Schwerter gelagert hatte, musste er auch schon das gesamte Prinzip dahinter erläutern. „Eine Taschendimension?“, wiederholte er kurz ihre Frage, um ein paar Sekunden Zeit herauszuschinden. Er war wahrlich kein Physiker, daher konnte er die Lehre von Dimensionen wohl nicht akkurat darstellen, aber immerhin wollte er es anschaulich versuchen. „Du kannst dir eine Taschendimension wie einen Lagerraum vorstellen, der sich in einer anderen Dimension unseres Raumes befindet“, erläuterte er also. „Durch eine Phasenverschiebung der einzelnen Dimensionen sind manche Dinge für uns reell nicht vorhanden oder sichtbar, können aber durch einen Spalt in den Dimensionen die Phase wechseln“, fügte er direkt an. „Das sieht für das bloße Auge aus wie eine Beschwörung, allerdings wird dabei nichts aus einer anderen Welt beschworen. Es wechselt lediglich die Phase der vorhandenen Realität, ist im Grunde also immer da, aber nicht greifbar“, schloss er ab.
„Erlernen kannst du das natürlich auch“, erzählte er dann direkt weiter. „Es gibt Zauber wie Pocket Dimension, die sich eignen, um kleine nicht-magische Gegenstände zu lagern“, nannte er die allgemeine Taschendimension, die beinahe jeder irgendwie hatte. „Meine Taschendimension ist deutlich größer, da ich sie in Verbindung mit meiner Magie The Knight verwende. Ich lagere darin also all meine Rüstungen und meine Schwerter, damit ich von überall darauf zugreifen kann“, führte Cassius weiter aus und lächelte dabei. So intensiv hatte sich noch nie wer für seine Magie interessiert. „Diese Magieform nennt sich Requip und vereint die Prinzipien der Taschendimension, einer Beschwörung und einem Zaubereffekt. Die Magie zeichnet sich aber nicht nur durch die unterschiedlichen Zaubereffekte aus, sondern durch den schnellen Wechselprozess. Im laufenden Gefecht kann ich meine Rüstungen und Schwerter wechseln, ohne mich dabei umziehen zu müssen“, führte der Velnarion weiter aus. „Wenn du das lernen möchtest, sag Bescheid, dann bringe ich dir das bei“, lächelte er abschließend. Das er sie mittlerweile einfach duzte, war ihm gar nicht aufgefallen. „Um die anderen Fragen zu beantworten. Ich habe eine Spitzhacke, ja und nein, ich verwende ausschließlich Einhand-Langschwerter“, fügte er dann noch an. Athena wollte ja echt alles wissen. Seine Schuhgröße war übrigens 43.
Erst als Cassius eine Gegenfrage stellte, versiebte der Redefluss der aufgeregten Nymphe. Irgendwie war es ja schon niedlich mit anzusehen, wie wissbegierig sie war, aber mit der Zeit wurde es sicherlich auch total anstrengend. Ein großer Vorteil dieser langen Gespräche war, dass sie dabei kaum auf den Weg achteten und daher gut Meter geschafft hatten. Aufmerksam lauschte er den Worten Athenas und weitete etwas die Augen, als diese von Aska sprach und ihren Bemühungen, von ihr als Schülerin akzeptiert zu werden. Cassius kam nicht umhin, ein wenig zu kichern, denn er wusste ja, wie das Thema mit Aska und Schülern so im Regelfall ablief. „Es gibt auch keine bessere Lehrmeisterin als Aska“, bestätigte der Velnarion und meinte es auch so. „Bevor sie unsere stärkste Ritterin geworden ist, hat sie den Schwertkampf von mir gelernt“, lachte Cassius amüsiert auf. Er erinnerte sich noch gut an den Unterricht, den er Aska gegeben hatte und mittlerweile stand sie ihm in Sachen Schwertkampf in Nichts nach. „Wenn du sie von dir überzeugen möchtest, dann solltest du ihr Freiraum lassen“, sprach Cassius dann aber ernst. „Sich aufzudrängen oder übermotiviert darum zu betteln als Schülerin akzeptiert zu werden, geht da eher nach hinten los“, lächelte der Velnarion dann aber. „Wenn du Aska wirklich überzeugen willst, dann musst du ihr einen tiefen Einblick in deine eigene Überzeugung gewähren. Sie muss sehen, wer Athena ist und wofür Athena zu kämpfen gedenkt“, riet er ihr. „Und wenn ihr das zusagt, dann hast du eine echte Chance von der großartigsten Ritterin ausgebildet zu werden“, schloss er ab, lächelte dabei ziemlich verliebt. Aska war eben seine persönliche Schwäche.
Schlussendlich wollte Athena aber auch wissen, ob er einen Lehrmeister hatte, bevor er selbst zur obersten Riege der Ritter gehörte. „Natürlich hatte ich eine Lehrmeisterin“, gestand Cassius. „Ich wurde von Astoria Camelie Westborn III ausgebildet“, verriet er daraufhin ihren Namen. Mittlerweile hatte er Astoria überholt und hinter sich gelassen, doch ein freundschaftliches Verhältnis bestand noch immer. Aber wegen Aska und eines gewissen Vorfalles, hielt er sich dennoch ein wenig von ihr fern. „Sie hat mir alles beigebracht, was ich wissen musste, um ein guter Ritter zu sein.“ Kurz schwelgte Cassius in Gedanken, während er den nächsten Pfad einschlug und Athena tiefer in das Gebirge führte. Nicht mehr lang und sie hätten den verbotenen Pfad erreicht, der sie ins Innere des Berges führte. Die Temperaturen sanken bereits drastisch und die Dunkelheit nahm immer mehr Einzug.
Das war wirklich nicht leicht zu verstehen. Also gab es potenziell überall Schwerter? Und man musste nur die richtige Magie wirken können, um so von diesem anderen Ort hier herüber zu holen? Da es keine Beschwörung war, wechselte das Schwert also nicht so wirklich die Position, sondern nur die, wie hatte Meister Cassius es genannt, Phase. Wohingegen ein beschworener Engel eigentlich in dieser Dimension war, nur eben an einem anderen Ort. Das klang ziemlich kompliziert, aber irgendwie auch logisch. Aber wenn sie Engel beschwören konnte, konnte sie doch bestimmt auch Schwerter aus dieser anderen Dimension ziehen. Probeweise streckte Athena im Laufen die Hand aus und konzentierte sich. Wie holte man sich ein Schwert aus einer anderen Dimension. Ohne auf den Weg zu achten streckte Athena ihren magischen Sinn ein wenig aus. Natürlich waren hier ein paar Sachen spürbar. Ihre eigenen Waffen und Gegenstände. Cassius und seine Bewaffnung. Aber wie fühlte man in eine andere Dimension hinein. So Gedanken wie sie war, war es vermutlich reines Glück, dass Athena nicht abstürzte oder mit ihren bescheuerten Battle-Heels umknickte. Es half alles nichts. Diese Taschendimension blieb der Nymphe verborgen. Athena blinzelte einmal. Ob es half sich noch kräftiger zu konzentrieren? Vermutlich nicht. Beim Schwertkampf konnte man auch nicht einfach nur auf das Beste hoffen und sich Mühe geben. Dann lernte man die falschen Huten und Haue. Und am Ende starb man, weil man eine Situation falsch einschätzte.
"Bescheid!", krähte Athena auf Cassius' unvorsichtig vorgebrachtes Angebot sofort heraus. Diese Magie klang fantastisch. Wenn sie da noch ein paar Waffen lagern konnte, war sie zufrieden. Und viele verschiedene Rüstungen zu besitzen war ausgesprochen verlockend. Wenn die dann noch verzaubert waren, umso besser. Die Frage war natürlich, wer diese Rüstungen dann schmiedete und verzauberte. Ein amüsierter Blick traf Cassius' Rücken. Da fiel ihr schon jemand ein. "Würdet Ihr dann auch die Rüstungen schmieden, Meister Cassius? Mir fallen da schon ein paar Designs ein. Man müsste mir dann nur sagen, was für Anforderungen es an die Rüstungen gibt, damit sie auch für die Verzauberungen funktionieren. Was gibt es dafür Rüstungen? Gibt es eine, bei der mir Flügel wachsen würden?" Der letzte Satz wurde mit einem ungesunden Maß an Interesse geäußert. Athenas Augen schienen in der einsetzenden Dunkelheit fast von innen zu glühen. Ein Eindruck, der täuschte. Während der Weg langsam zu dunkel wurde, um begehbar zu sein, löste Athena ihr Siegel vom Gürtel und heftete es sich auf die Brust. Mit nur einem Tippen gegen den goldenen Rahmen des Schmuckstücks begann der Edelstein darin von innen heraus zu glühen und tauchte die Umgebung in ein warmes, goldenes Licht. Ein paar Schritte genügten, damit Athena nun wieder neben Cassius ging. Das Lächeln konnte die Nymphe zwar noch nicht vollständig richtig interpretieren, aber dass Cassius ihre potenzielle Lehrmeisterin mochte, war sogar für eine sozial herausgeforderte Hinterwäldlerin verständlich. Außerdem zauberte das Lächeln Athena ein eigenes auf das Gesicht, wobei sie Mühe hatte die Mund- und Wangenmuskeln in die richtige Form zu bringen. Dementsprechend fiel das Lächeln leicht schief aus. "Sie ist wirklich toll. Aber aye, ich hab' schon gemerkt, dass ich nicht zu sehr drauf drängen sollte. Da wurde sie ein bisschen abweisend. Aber echt? Ihr habt sie im Schwertkampf ausgebildet? Sie beide müssen doch etwa gleich alt sein, oder nicht? Und wer ist diese Astoria Westborn und warum ist sie die Dritte? Wer sind die anderen beiden? Ach, ich hoffe, dass ich mal auf eine Quest mit Lady Aska gehen darf. Irgendwie kriege ich sie bestimmt überzeugt mich anzunehmen. Bestimmt. Darf ich Euch dann irgendwann wegen Lehrstunden zu der Taschendimension ansprechen? Diese Magie klingt fantastisch und ich möchte sie gerne lernen."
Dass der Berg, auf den sie zuhielten, immer weiter vor den beiden aufragte, schien Athena aufgrund ihres munteren Geplapplers völlig zu entgehen. Dass die beiden wegen des Lichts des Siegels zudem jetzt von überall gut erkennbar waren, beachtete sie ebenfalls nicht weiter. Im Verstand der Nymphe rollten bereits die ersten Designs für Rüstungen herum.
Mana:
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Cassius The Black Knight
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Es war wirklich niedlich mit anzusehen, wie Athena versuchte, die Phase ihrer bestehenden Dimension zu alternieren, um ein Schwert hervorzuholen. Natürlich funktionierte das Ganze nicht so leicht, aber das Grundprinzip derart zu erläutern, machte eine Magie wie Requip einfach greifbarer. Requip Magien waren sehr einzigartig, denn sie vereinten mehrere Aspekte unterschiedlicher magischer Handlungsweisen ineinander und machte daraus schlussendlich eine Befähigung, die äußerst mannigfaltig werden konnte. Natürlich befanden sich aber nicht wahllos Schwerter in irgendwelchen Phasen der Dimension, auch wenn es rein sinnbildlich durchaus zutraf. Taschendimensionen waren grundsätzlich auch durch eine Dimensionierung begrenzt und aufgrund magischer Signaturen voneinander abgegrenzt. Im Grunde konnte man sich das auch wie eine Gartenanlage vorstellen, wo jeder Einzelgarten durch ein Tor gesichert und durch Zäune von anderen Gärten abgegrenzt war.
Gerade erst hatte sich der Ritter den Mund ein wenig fusselig geredet, um die Magie zu erläutern und bot der Nymphe auch an, sie ihr zu lehren, sollte Interesse bestehen. Athena ließ natürlich keine Zeit verstreichen und gab ihm auch direkt Bescheid, in dem sie Bescheid sagte. Cassius zog kurz überrascht eine Augenbraue hoch, denn mit einer so überraschend schnellen Antwort hatte er tatsächlich nicht gerechnet. „Nun gut, Athena“, entgegnete der Ritter also schlussendlich lächelnd. „Dann werde ich dir die Requip Magie des Typs The Knight beibringen“, versicherte er ihr, doch weiter kam er natürlich nicht. Sofort wollte die aufgeweckte Nymphe wissen, ob er dann auch die Rüstungen schmieden würde. Sie hätte wohl schon ein paar Designs und allen voran war sie an etwas mit Flügeln interessiert. „Ich kann selbstverständlich auch die Rüstungen für The Knight schmieden“, bestätigte der Ritter. „Für die Verzauberungen der Rüstungen habe ich ein magisches Hilfsmittel und mancher Effekt rührt sogar vom Material her. Das bedeutet also durchaus Ausflüge wie den heutigen“, erklärte er knapp. „Und bezüglich der Flügel“, leitete er dann noch ein, als plötzlich sein Körper in gleißendes Licht verschwand. Wenige Sekunden später versiebte das Licht wieder und Cassius stand dort in einer pechschwarzen, edlen Rüstung mit zwei schwarzen Flügeln.
„Das ist die Black Wing Armor. Eine Flugrüstung“, erklärte er knapp und stieß sich vom Boden ab, schlug ein paar Mal kräftig mit den Flügeln und flog dann empor gen Himmel, wo er die eine oder andere Bahn flog. Danach flog er zurück zum Boden, setzte auf und schon verschwand die Rüstung wieder. „The Knight ist auf den schnellen Wechsel von Rüstungen spezialisiert, um den Anwender mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten auszustatten. Dazu zählen Schildwirkungen, Augmentation von körperlichen Aspekten, Fliegen und allerlei anderer nützlicher Möglichkeiten“, erklärte Cassius auch weiterhin. „Aber dazu dann später mehr. Wir werden uns jetzt erst einmal um das Material für deinen Schild kümmern“, versicherte Cassius ihr, während die beiden Magier tiefer ins Gebirge spazierten. Mittlerweile hatte Athena sogar ein Siegel zum Leuchten gebracht, um etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Während das Gespräch über The Knight erst einmal ad acta gelegt wurde, ging es nunmehr um die potenzielle Lehrmeisterin von Athena: Aska.
Natürlich kannte Cassius die Dämonentöterin sehr gut, schließlich waren sie ein Paar und sogar verlobt. Aber das waren Informationen, die Athena noch nicht zu wissen brauchte, aber eines Tages sicher in den Hallen der Rune Knights aufschnappte. „Sie ist sogar ein Jahr älter als ich“, gestand Cassius lächelnd. „Sie war bereits eine deutlich stärkere Magierin als ich sie kennengelernt habe, aber den Schwertkampf beherrschte sie damals noch nicht“, schwelgte Cassius in Erinnerungen. „Dann habe ich es ihr beigebracht und sie hat so viel trainiert, dass sie mir in nichts mehr nachsteht. Aber das ist eben Aska. Sie wird niemals aufhören besser zu werden. Sie ist wie ein Stern, der niemals verblasst“, führte der Ritter weiter aus. Dann ging es jedoch um Astoria und Athenas merkwürdige Eigenheiten machten sich sofort bemerkbar. Die Fragestellung bezüglich Astoria ließ ihn ein wenig verwirrt blinzeln, aber tatsächlich war das eine gute Frage. „Die Dritte bedeutet, dass sie die dritte Trägerin dieses Namens innerhalb ihrer Familie ist. Es ist in adeligen Familien oft der Brauch, die Erbfolge im Namen mit anzugeben“, versuchte Cassius möglichst simpel zu erklären. „Astoria selbst ist eine B-Rang Magierin der Rune Knights. Du lernst sie sicher mal kennen“, lächelte Cassius. Vielleicht schnappte Athena ja auch irgendwann einmal den Vorfall zwischen Astoria und Aska auf. Dann wurde es kurz ruhig und Cassius führte die junge Frau, die in seinem Alter sein musste, über einen weiteren Pfad tiefer ins Gebirge. „Habe Geduld und Vertrauen. Wenn Aska dein Potenzial erkennt, deinen Grund zu dienen anerkennt und du ihr nicht unnötig intensiv auf die Nerven gehst, dann wird sie dich auf einen Auftrag mitnehmen. Ganz sicher“, versicherte Cassius ihr.
Der Berg vor ihnen wurde immer größer und alsbald zeigte sich vor ihnen ein dunkler Eingang, der tief in den Untergrund führen sollte. Der Ritter stoppte also und Athena gleichermaßen, die sich gedanklich bereits mit Rüstungsdesigns auseinandersetzte. „Auf dem Rückweg gibt es die erste Lektion für The Knight“, kündigte er an und richtete seinen Blick dann auf den Schriftzug oberhalb des Einganges. „Hier sind wir. Geradewegs in die Höhle der Toten“, fügte er umgehend hinzu. Dann deutete er auf die geschriebenen Zeilen. „Der Weg ist versperrt. Er wurde angelegt von jenen, die tot sind und die Toten halten ihn. Der Weg ist versperrt“, las er vor. „Sich hierher zu begeben und den Gefahren entgegenzutreten würde in unserem System ein Auftrag des S-Ranges bedeuten. Bist du bereit, Athena?“
Zauber:
Requip: Basic TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Dieser Zauber wird automatisch erlernt, sobald der Requip-Magier die Voraussetzungen erfüllt. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber steht dem Magier eine Taschendimension zur Verfügung, in welcher er Gegenstände aufgewahren kann, die zu seiner Requip-Magie gehören, sowie magische und nicht magische Gegenstände des gleichen Typus wie die seiner Requip-Magien. Über die Taschendimension kann er den Gegenstand direkt zu sich beschwören, im Fall von Rüstungen oder dergleichen schon fertig angelegt, und kann dabei auch einen entsprechenden Gegenstand durch den Neuen austauschen. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Black Wing Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Diese pechschwarze Rüstung generiert beim Anlegen ein Paar schwarze Flügel am Rückenteil der Rüstung. Dank der Flügel ist es dem Zauberer nun möglich zu fliegen, wobei die Geschwindigkeit des Fluges und die Tragekraft der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8 entspricht.
Mit einer Hand schützte Athena ihre Augen vor dem plötzlichen Glanz, in dem Cassius erstrahlte. Ein heimliches Vorgehen schien bei dieser Magie schon einmal nicht möglich zu sein. Perfekt! Dann gab man ihr vielleicht weniger Under-Cover Aufgaben, die der Nymphe ohnehin ein gewaltiger Dorn im Ohr waren. Wenn man sich dem Feind schon stellen musste, dann doch bitte öffentlich und unter Einhaltung der kämpferischen Regeln. Die Tritte in die Weichteile durften folgen, sowie der Feind die Ehre in den Wind warf. Außer natürlich bei allem dämonischen oder untoten. Da durfte mit den Tritten in die Weichteile der Kampf begonnen werden. Metaphorisch gesprochen. Vielleicht auch nicht. Eifriges Nicken, gefolgt von den Lauten hohlköpfiger Begeisterung folgte auf die Erklärung zur Black Wing Armor. Das Design war jetzt wirklich nicht Athenas Fall, aber als sich die Flügel am Rücken bewegten und Cassius in die Luft erhoben, wurde das sofort in den Hintergrund gedrängt. Wie ein Engel schwang sich Meister Cassius durch Wind und Wetter. Wie es wohl war zu fliegen? Frei und ungebunden von den Fesseln, die einen normalerweise an die Erde ketteten? Wie auch immer sie hießen. Mit großen, bewundernden Augen wurden die Bahnen verfolgt, die Cassius an den Himmel zeichnete. Wie immer galt das vorrangige Interesse jedoch weniger der Person als vielmehr der Ausrüstung. Athena beobachtete exakt, wie die Schwingen sich bewegten. Eigentlich sollten sie den Ritter nicht tragen können, aber sie taten es trotzdem. Was für eine tolle Magie. Sie brauchte auch so eine Rüstung. Aber nicht in der Farbe! Sie erinnerte sich an die Flügel des Engels zurück, der sie ins Leben gerufen hatte. Von einem schillernden Blau-Grün waren sie gewesen. Mit goldenen Verzierungen oben. Mächtig und prachtvoll, wie das Wesen, zu dem sie gehörten.
Bei der Landung gab es einen kleinen Applaus und einen freudigen Hüpfer von Athena, die sofort damit begann um Cassius herum zu wuseln und die Rüstung zu begutachten. "So eine Rüstung möchte ich auch einmal haben. Aber ja, zuerst der Schild, danach alles weitere", ließ Athena hören. Die Stimme klang dabei fast ein bisschen enttäuscht. Nur zu gerne hätte sie die anderen Rüstungen in Cassius' Arsenal auch noch gesehen. Aber vermutlich kostete das Rufen derer zu viel Mana. Und ein Ritter musste stets vorbereitet sein! Man konnte sich nicht einfach auf dem falschen Fuß erwischen lassen, nur weil man Frivolitäten gefröhnt hatte! Da war es also besser, wenn er sich seine Kräfte sparte. Vor allem, da alleine das Licht des Siegels schon an Athenas Mana zerrte. Eine Weile konnte sie das Leuchten noch aufrecht erhalten, aber definitiv nicht ewig. Verflucht. Dabei hatte sie Lucien versprochen, dass sie stärker werden würde. Da musste ganz klar mehr Training her. Nur, dass die ganzen Waffenübungen nicht wirklich dabei halfen ihre Magie zu verbessern. Vielleicht sollte sie einmal sehen, wie lange sie Chamuel in der Welt verankern konnte. Und dann immer wieder. Aber die Engel hatten ja auch besseres zu tun als ihr beim Training zu helfen. Eine vertrackte Situation.
"Lady van der Velden konnte mal nicht mit dem Schwert umgehen? Das ist irgendwie schwer zu glauben. Und das klingt irgendwie nach Poesie. Auch wenn ich beim Stern widersprechen würde. Es gibt viele Sterne, aber es gibt nur eine Lady van der Velden", drückte Athena gleich mal ihre Verwunderung und ihr mangelndes Verständnis von Gedichten aus. Bei der Erklärung zu den Namen nickte Athena nur langsam. Sicher, zur Grundausbildung gehörte es auch die Welt des Adels ein wenig kennen zu lernen. Immerhin waren die Rune Knights auch für den Schutz der Königsfamilie verantwortlich und man sollte ja wissen, wen man da eigentlich schützte. Aber... "Warum haben sich die Eltern nicht einfach einen neuen Namen ausgedacht? Ist das nicht unfair, wenn Lady Astoria die Dritte dann die ganze Zeit mit ihren Vorgängerinnen verglichen wird? Mir würde das nicht gefallen." Sehr, sehr viel leiser, fast im Flüsterton, fügte die Nymphe ein gewispertes "Ich hoffe es." hinzu, als es wieder um ihre Chancen bei Aska ging. Wie sollte sie Aska nicht auf die Nerven fallen, wenn sie nicht wusste, was Aska nervte. Wobei Cassius ja schon gesagt hatte, dass sie nicht aufdringlich sein solle. Aber was war für Aska aufdringlich? Fragen über Fragen. Apropos Fragen. "Nein", antwortete Athena fest. Nein, sie war nicht bereit für einen S-Rang-Auftrag oder irgendetwas in dieser Größenordung. Bei weitem nicht. Der blonde Zopf wippte hin und her, als sie den Kopf kräftig schüttelte. "Nein, Meister Cassius. Das Kommando sieht bislang nur C-Rang-Aufträge für mich vor und ich habe keinen Grund ihre Einschätzung anzuzweifeln." Misstrauisch verengten sich die Augen der Nymphe. "Ist das ein Test? Falls ja, möchte ich hiermit ablehnen dort hinein zu gehen. Falls nein, lege ich mein Leben vertrauensvoll in Eure Hände, Meister Cassius." Blindes Vertrauen in die Einschätzung eines höherrangigen Rune Knights brachte einen manchmal eben an seltsame Orte.
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Cassius The Black Knight
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Die Nymphe verhielt sich trotz ihres vermuteten Alters wie ein kleines Kind, als sie die Black Wing Armor und dessen Fähigkeiten betrachten konnte. Zwar widersprach ihr das Design aber die grundlegende Funktionalität war es, wonach sie schwärmte. Die Entscheidung ihrerseits war jedenfalls getroffen und damit hatte Cassius wohl abermals einen Lehrauftrag abgegriffen, denn er brachte Athena alsbald die Requipmagie The Knight bei. Selbstverständlich erklärte er sich auch bereit die einzelnen Rüstungen anzufertigen, auf die Athena dann zugreifen konnte. Schlussendlich waren das alles ritterliche Kompetenzen, die ihr halfen, bei Aska deutlich fähiger dazustehen und dabei half Cassius natürlich gern. Er kannte Aska besser als niemand sonst und er wusste genau, worauf man bei der van der Velden achten musste. Wusste, worauf sie achtete. Doch zuvor mussten sie immer noch den bestellten Schild fertigstellen und allen voran das Material dafür besorgen, weswegen sie ja schlussendlich auch hier waren.
Auf dem weiteren Weg tiefer in das Gebirge hinein, setzten die beiden Ritter ihr Gespräch natürlich fort. Zunächst ging es dabei um Aska und Athenas Absicht ihre Schülerin zu werden, weswegen der Velnarion durchaus gewillt war, die eine oder andere Information zu teilen, die förderlich für ihr Vorhaben sein konnte. „Ich weiß. Ich kann es auch immer nicht glauben, dass ausgerechnet ich ihr den Schwertkampf beigebracht habe“, entgegnete der Ritter lächelnd. „Sie war in ausnahmslos allem besser als ich, abgesehen vom Schwertkampf. Wie du siehst, bin ich also an der Entstehung einer sagenhaft mächtigen Kriegerin nicht ganz unbeteiligt“, grinste er dann noch zufrieden. Die Anmerkung zu den Sternen ignorierte der Ritter, denn Athena hatte die Essenz seiner vorherigen Aussage offenbar nicht ganz verstanden, aber das machte nichts. „Deshalb kann ich dir die Garantie geben, ebenfalls eine mächtige Ritterin zu werden, wenn du das eine oder andere von mir beziehst“, fügte er abschließend an. Allen voran Rüstungen und deren Fähigkeiten. „Ich kann es dir nicht sagen, Athena“, entgegnete der Schwarzhaarige auf die Einwände bezüglich Astoria. „Ich entstamme keiner adeligen Familie. Ich kenne mich damit nicht sehr gut aus“, gestand er. Dass er dabei log, wusste er ja nicht einmal. Seine Vergangenheit war ihm ja gänzlich verborgen.
Sie hatten nunmehr den Eingang in den Untergrund des Gebirges gefunden. Cassius las die Inschrift vor und teilte der Nymphe mit, dass sie sich hier Gefahren aussetzten, die für gewöhnlich einem S-Rang Auftrag entsprachen und wollte sofort wissen, ob sie dazu bereit war. Natürlich war das Ganze nur ein Test gewesen, um zu wissen, wo ihre Aufopferungsbereitschaft begann und wo diese bereits wieder endete. Cassius war als Ritter viel zu erfahren, um eine blutige Anfängerin derartigen Gefahren auszusetzen, doch ganz gefahrlos war es hier natürlich nicht. Aufmerksam lauschte er ihrer Antwort und nickte zufrieden. „Du hast absolut recht. Du bist nicht bereit dafür“, stimmte der Velnarion zu. „Aber du solltest den Einschätzungen anderer nicht zu viel Wert bemessen“, fügte er gleich wohl an. „Sicherlich gibt die Hierarchie an, welche Aufträge du erfüllen darfst und welche nicht und natürlich benötigt man gewisse Fähigkeiten, um einen höheren Rang zu erreichen“, sprach der Ritter weiter. „Schlussendlich musst du selbst in der Lage sein, einzuschätzen, wofür du wirklich bereit bist und wofür nicht. Ein solches Gespür musst du ausprägen, denn das entscheidet über Leben und Tod deiner Kameraden und dir selbst“, schloss er dann die Lektion ab.
„Es ist ehrbar dein Leben in meinen Händen zu halten und ich schwöre, dass ich dich mit aller Macht beschützen werde“, versicherte Cassius ihr dennoch. „Aber du solltest in der Lage sein, dein Leben selbst zu bewahren. Durch Macht oder durch kluge Entscheidungen“, fügte er an. „Was die Gefahrensituation hier angeht, habe ich natürlich übertrieben. Wollte einfach mal schauen, was du denkst und fühlst“, gestand er schlussendlich dann und kicherte amüsiert. „Ungefährlich ist es hier nicht, aber wenn das hier für dich nicht zu überwinden wäre, dann hätte ich dich nicht mitgenommen“, versicherte Cassius ihr und trat dann in den dunklen Eingang hinein. Ein kalter Wind pfiff irgendwo von tief drinnen bis hinaus zum Eingang. Es war düster, kalt und leblos. Man kam nicht umhin eine seltsam dunkel wirkende Aura wahrzunehmen. „Zeit für etwas mehr Licht“, sprach Cassius und hüllte sich abermals in gleißendes Licht. Danach trug er eine reinweiße Rüstung, die umgehend hell zu leuchten begann und alles im näheren Umkreis erhellte. „Bleib dicht bei mir“, forderte er die Ritterin auf und führte sie dann tiefer in den Untergrund.
Wenn seine Recherchen über diesen Ort stimmten, dann konnte er den Weg in etwa einschätzen und wusste auch genau, was gegen die hier prophezeiten Gefahren wirklich half. Mit aufmerksamen Augen sah sich der Ritter um, während er die junge Nymphe mit sich führte und ihr dadurch einen tiefsitzenden Eindruck waschechter Dunkelheit ermöglichen konnte. Dieser Ort war voller Bosheit, doch der schwarzhaarige Ritter verspürte weder Angst noch Nervosität. Wenn seine Recherchen stimmten, dann sollte er einen großartigen Fund machen und damit nicht nur das Material für Athenas Schild gemeint.
Zauber:
Requip: Basic TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Dieser Zauber wird automatisch erlernt, sobald der Requip-Magier die Voraussetzungen erfüllt. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber steht dem Magier eine Taschendimension zur Verfügung, in welcher er Gegenstände aufgewahren kann, die zu seiner Requip-Magie gehören, sowie magische und nicht magische Gegenstände des gleichen Typus wie die seiner Requip-Magien. Über die Taschendimension kann er den Gegenstand direkt zu sich beschwören, im Fall von Rüstungen oder dergleichen schon fertig angelegt, und kann dabei auch einen entsprechenden Gegenstand durch den Neuen austauschen. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Bright Knight TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 2 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Diese schmucklose, reinweiße Rüstung macht den Träger zu einer lebenden Taschenlampe. Solange sie getragen wird scheint aus der Rüstung ein angenehmes Licht aus zu strahlen, das alles in der Umgebung erhellt. Leider kann der Anwender das Licht nicht an oder ausschalten, die Rüstung leuchtet, solange von einem Menschen getragen, immer und zieht ihm somit auch immer langsam etwas Mana ab.
„Deshalb kann ich dir die Garantie geben, ebenfalls eine mächtige Ritterin zu werden"...war schon das letzte, was Athena so wirklich mitbekam. Die Worte halten in ihrer Denkmurmel nach. "Eine mächtige Ritterin zu werden"...die Augen der Nymphe wandelten sich zu einem tiefen, strahlenden Gold. Freudig war die Farbe, schien gradezu von innen zu leuchten. Vermutlich war das jedoch nur eine durch das Licht verursachte Illusion. Nymphen waren nicht fähig als Leselampen herzuhalten. "Mächtige Ritterin"...Die Hände ballten sich zu Fäusten. Athena stellte sich breit auf, brachte die Arme vor den Körper und strahlte Cassius mit der geballten Kraft von viertausend flauschigen Hundewelpen an. "Meint Ihr wirklich, dass aus mir mal eine gute Rune Knight werden kann, Meister Cassius?", erklang die Nachfrage in diesen luftigen Höhen. Die Tonlage hatte sich auf ähnliche Gipfel geschwungen. Wenn ein Cassius Velnarion glaubte, dass das was werden konnte, dann musste es ja schon so werden. Und er hatte zugesagt ihr seine Magie beizubringen. Requip: The Knight. Wie unfassbar passend! Und es gab ihr eine ausgezeichnete Ausrede ihr Gehalt neben Waffen auch noch für Rüstungen auszugeben. Wie zum Beispiel eine geflügelte Rüstung, mit der sie durch die Wolken rasen konnte, die Hände nach dem Himmel ausgestreckt. Ob die Heimat der Engel mit so einer Rüstung zu erreichen war? Vielleicht. Ein leises, freudiges Quietschen erklang, als wäre man auf ein Hundespielzeug getreten. Kurz reckten sich die Arme der Nymphe vor, als wolle sie Cassius spontan umarmen. Aber sie sanken dann doch wieder. Die Beherrschung hatte grade eben so noch die Zügel in der Schaltzentrale Athena wieder an sich gerissen.
"Aber wenn sie inzwischen noch besser geworden ist...Oh, ich hoffe wirklich, dass ich mal von ihr lernen kann. Es würde mir viel bedeuten. Und ich freue mich auf die Lektionen, Meister Cassius. Auch wenn ihr nicht adlig seid, seid ihr doch toll!" So viel zum Thema Adel. War wohl automatisch toll. Wenigstens in Athenas verklärter Sicht der Dinge. Die Stimmung wurde wieder ein bisschen ernster, als es zum Eingang der...nun wohin führte Cassius sie eigentlich? Sie hatte ja mit einer Mine gerechnet. Immerhin gab es da drin Erze. Glaubte sie wenigstens. Aber das hier sah nicht wirklich nach einer Mine aus. Eigentlich sah es nur nach einem finsteren, dunklen Loch im Berg aus. Der blonde Zopf wippte, als Athena den Kopf schief legte. Es war nicht wirklich ein Test gewesen. Vielmehr eine Lektion. Eine Lektion, die noch nicht so recht in Athenas Verstand vordringen wollte. "Aber das Kommando der Rune Knights weiß doch besser, wofür ich geeignet bin und wofür nicht. Sie haben viel mehr Erfahrung als ich. Und es fühlt sich...falsch an, wenn ich sie hinterfrage. Das macht man doch nicht, oder? Im Kampf ist das was anderes. Da kann ich schlecht nachfragen, was richtig ist und was falsch. Und ich lerne noch immer. Jahre der Übung an den Waffen sind nichts im Vergleich zu einem richtigen Kampf." Aber Cassius hatte übertrieben, was die Schwierigkeit der Situation anging. Unwillkürlich und ausnahmsweise einmal völlig automatisch atmete Athena erleichtert aus. Ein bisschen mulmig wäre ihr schon dabei gewesen sich in so eine Situation zu begeben. Am Ende brachte sie noch Cassius in Gefahr, weil sie sich nicht richtig verteidigen konnte. Und dann hätte sie sicher schlechtere Chancen gehabt bei Aska ausgebildet zu werden.
Es folgte ein zackiger Salut, der jedem Ausbilder der Runensoldaten die Freudentränen in die Augen getrieben hätte. "Aye, Meister Cassius. Ich bleibe bei euch und ich werde weiter lernen. Von Euch und hoffentlich auch von Lady van der Velden." Ungefährlich war es hier jedoch trotzdem nicht. Während sich Cassius in seine Shining Knight-Armor hüllte, ließ Athena ihr Zigarettenetui aufschnappen. Zielsicher fischte sie eine grünlich schillernde Feder heraus und klemmte sie sich hinters Ohr. Mit schabendem Geräusch wurde Pluma gezogen. Der Körper der Nymphe spannte sich an, als sie Cassius in das Innere des Berges folgte. Sehr rasch wurde die Rüstung des Ritters zum einzigen Fixpunkt in der Welt. Dunkler Nebel schwappte über sie herein, verzerrte die Umgebung. Es war fast unmöglich die Wände oder den Boden zu sehen. "Meister Cassius, was ist das für ein Ort? Ist hier etwas Schreckliches passiert?"
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Cassius The Black Knight
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Athena war wirklich ein seltsames Geschöpf, wie Cassius empfand, aber natürlich nicht in negativer Hinsicht. Hätte der Velnarion von ihrem Dasein als Nymphe gewusst, dann hätte er ihr Verhalten deutlich schneller nachvollziehen und verstehen können, doch so hatte er schlichtweg das Gefühl eine aufgedrehte, kindliche Menschenfrau vor sich zu haben. Das waren natürlich Eigenschaften und Verhaltensweisen, mit denen sie bei Aska sicherlich nicht wirklich punkten konnte, doch wenn die Dämonentöterin die Beweggründe Athenas verstand und akzeptierte, dann hatte die Nymphe sicherlich eine Chance sie eines Tages Lehrmeisterin zu nennen. Ihr Strahlen hätte die dunkelsten Nächte erhellen können, denn offenbar hatte der Velnarion etwas von sich gegeben, was in der Ritterin ordentlich Feuer entfacht hatte. Dann sahen ihn auch schon viertausend flauschige Hundewelpen an und für einen Augenblick fühlte sich Cassius etwas unbehaglich. „Gewiss wirst du das“, versicherte er ihr noch einmal. „Über solche Dinge mache ich keine Scherze“, fügte er der Vollständigkeit halber an.
Allmählich war das Fass aber auch voll, denn Athena schien wirklich eine Meisterin unnötiger Schmeicheleien zu sein. War sie immer so oder nur bei Vorgesetzten, um ihre Ziele zu erreichen? Das wäre natürlich eine eher unschöne Eigenschaft, denn Arschkriecher fördern missfiel dem Ritter dann doch. Allerdings wirkte Athena auch sehr aufrichtig, wenn sie sprach, also gewährte Cassius ihr dahingehend ohnehin einen Vertrauensvorschuss. „Ich danke dir“, schmunzelte Cassius also, als Athena ihn für toll befand. „Man trifft selten Frischlinge, die so motiviert und begeistert sind“, entgegnete Cassius ihr und lächelte dabei zufrieden. „Behalte das bei“, empfahl er ihr. Sicherlich konnte so mancher es als Schleimerei empfinden, doch diese Eigenschaften machten die Nymphe nun einmal aus, also warum sollte sie sich für andere ändern? Sie war eben so. Und wenn Athena weiterhin so zielstrebig ihren Weg ging, dann stünde sie eines Tages sicher an der Seite von Aska und ihm ohne Unterstellungsverhältnis, sondern gleichberechtigt.
„Grundsätzlich stimme ich dir zu, Athena“, nickte der Ritter. „Das Kommando verfügt über mehr Erfahrung und kann durchaus einschätzen, wer wofür geeignet ist und wofür nicht“, setzte der schwarze Schwertkämpfer fort. „Aber diese Einschätzung wird auf Basis deiner Aktenlage, persönlichen Gesprächen mit dir oder durch Befragung etwaiger Vorgesetzter getroffen. Bedeutet für dich, dass man dir eine Beförderung oder etwaige Verantwortungen nur dann zugesteht, wenn deine Vorgesetzten mit dir zufrieden sind. Das ist sehr subjektiv und entspricht nicht immer den Tatsachen“, erklärte er also. „Niemand kann dein Gespür so gut beurteilen, wie du. Daran wird sich niemals etwas ändern“, setzte er die Lektion weiter fort. „Es gibt Ritter weit unterhalb meines Ranges, denen man mangelnde Erfahrung und Befähigungen auslegt, um sie nicht zu befördern, obwohl sie weit mehr Dienstzeit besitzen als ich es tue“, offenbarte Cassius. „Dabei haben diese Ritter weit mehr Erfahrungen als ich in dieser Berufung. Du siehst, nicht alles ist davon abhängig“, schmunzelte er. Früher oder später würde Athena schon begreifen, wie der Hase lief.
Auf ihre Hoffnung hin auch von Aska zu lernen nickte er zufrieden, denn dazu war alles gesagt. Athenas Fleiß würde sich schon auszahlen, aber zunächst galt es nun das Material für ihren Schild zu besorgen und ihr The Knight beizubringen. Es ging tief hinein in den Berg und die leuchtende Rüstung von Cassius war die einzige, wahrnehmbare Lichtquelle. Ansonsten war das Innere des Berges von purer Dunkelheit erfüllt, zumal die Bosheit deutlich zu spüren war. Einst war das ein sehr friedfertiger Ort, doch diese Zeiten lagen in ferner Vergangenheit. Von der Existenz wusste auch niemand mehr, doch Cassius hatte eine spezielle Quelle für dieses Wissen gehabt. „Tief im Berg befindet sich ein äußerst seltene Rohstoffvorkommen“, erläuterte Cassius. „Einst war dieser Ort Teil einer famosen Schmiede, die Vanemia gehört hatte. Sie ist die Schmiedin diverser meiner Schwerter, aber das ist längst vergessene Zeit“, fasste sich der Velnarion kurz. „Ich bin hier, um dieses Territorium zu erschließen und ihr Erbe anzutreten“, erklärte Cassius ihr und führte sie tiefer in den Berg. In der Ferne konnte man bereits sehen, wie Licht in das Innere brach. „Vanemia hat im alten Krieg eine Schar Verteidiger des Königreiches um sich geschart, doch sie hatten ihren Eid gebrochen und wurden verflucht. Seither wachen die Toten über diesen Ort“, schlüsselte der Ritter noch auf.
Cassius führte die Nymphe immer weiter zur Lichtquelle, die hinaus in eine wunderschöne Idylle führte. Seichtes Gras, grüne Bäume und ein fließender Bach. Alles wirkte hier so natürlich und wundervoll. Dieser Platz befindet sich inmitten zweier großer Berge in diesem Gebirge, wohin sich für gewöhnlich niemand verirrte. Sonderlich weitläufig war es nicht, denn dieses Gebiet war höchstens einen Hektar groß. Man konnte sogar die alten Rückstände der Schmiede erkennen, aber auch unzählige verrostete Teile, die hier herumlagen. Beim Anblick dieses Ortes mochte man gar nicht mehr an die Warnung denken, die zu Beginn am Eingang in den Berg gestanden hatte. „Wir sind da“, kündigte der Ritter an und löste seine Lichtrüstung wieder auf. Ein Windzug zog über die Pläne und brachte Haar und Kleidung zum tänzeln. Eine seltsame Geräuschkultur entstand, beinahe wie das Flüstern eines Geistes. „Sie kommen“, warnte Cassius die blonde Nymphe vor und sah sich aufmerksam um. Hoffentlich bewahrheiteten sich die Legenden.
Dann tauchten auch schon unzählige Geister auf und umzingelten die beiden Ritter. Sie trugen allesamt Rüstungen und Waffen, doch waren es eindeutig Geister. „Der Weg ist versperrt. Er wurde angelegt von jenen, die tot sind und die Toten halten ihn. Der Weg ist versperrt“, hallte es über die Pläne und ein Geist tauchte nun direkt vor den beiden Rittern auf. Er wirkte wie der Anführer aller erschienen Geister.
Zauber:
Bright Knight TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 2 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Diese schmucklose, reinweiße Rüstung macht den Träger zu einer lebenden Taschenlampe. Solange sie getragen wird scheint aus der Rüstung ein angenehmes Licht aus zu strahlen, das alles in der Umgebung erhellt. Leider kann der Anwender das Licht nicht an oder ausschalten, die Rüstung leuchtet, solange von einem Menschen getragen, immer und zieht ihm somit auch immer langsam etwas Mana ab.
Wäre Athenas Brust nicht bereits stolzgeschwellt gewesen, wäre es spätestens jetzt passiert. Wenn ein Meister Cassius glaubte, dass sie eine gute Rune Knight werden konnte, dann musste das schließlich stimmen. Die höherrangigen Rune Knights hatten ihre Ränge ja nicht ohne Grund. Sie waren schneller, stärker und weiser als die unter ihnen. Das war ja nur logisch. Während Athena also vor lauter Begeisterung schon drohte vom Boden abzuheben und über den nächsten Berg zu segeln, ging es mit dem Lob gleich weiter. Eifriges Nicken folgte auf Cassius' Bitte, dass sie sich ihre Begeisterung beibehalten sollte. Wenn das Mal kein Balsam für die Seele war. Manch anderer schien von ihrer Neugierde doch deutlich genervt zu sein, auch wenn das für Athena immer sehr schwer einzuschätzen war. Die kurzlebigen Völker sahen alle so unterschiedlich aus. Und was bei dem einen Missmut bedeutete, war bei dem anderen grimmige Freude. War gar nicht so leicht aus dem Gesicht die Gefühle abzulesen."Natürlich, Meister Cassius, Sir", sprudelte es aus der Nymphe so überschwänglich heraus, dass ein Titel wohl nicht für ausreichend befunden wurde. Also musste der zweite auch noch herhalten. Währenddessen ging es tiefer in die Dunkelheit. Einer von Athenas Panzerhandschuhen schloss sich um das Engelssiegel an ihrem Gürtel. Sollte Cassius' Rüstung den Dienst versagen, wäre sie bereit. Nicht, dass sie damit rechnete, dass derlei geschah. Im Vergleich zu der Flugrüstung war ein bisschen leuchten vermutlich deutlich weniger anstrengend.
Die Lektion bezüglich der Ränge brandete über Athena hinweg. Ein paar Mal klappte der Mund der Nymphe auf als wolle sie etwas sagen. Was Cassius da sagte war lästerlich! Ja fast schon verräterisch! Der Kommandostab der Rune Knights wusste es doch am besten, oder nicht? Die ganze Struktur der Rune Knights setzte sich so zusammen. Ganz oben war das Königshaus. Die waren die klügsten und mächtigsten. Sie wussten am allerbesten, wie die Rune Knights zum Wohle Fiores einzusetzen waren. Darunter war der Kommandostab. Die wussten es auch verdammt gut. Wenn sie also jemanden nicht beförderten, dann hatten sie bestimmt gute Gründe dafür! Vielleicht wussten sie, wenn jemand davor stand die Rune Knights zu verraten und die Person durfte deswegen nicht an jene Informationen kommen, die ein höherer Rang mit sich brachte! Das musste es sein. Der Kommandostab der Rune Knights war unfehlbar! Wenn jemand trotz passender Befähigung und Verdienst nicht befördert wurde, musste mehr dahinter stecken. Es musste einfach! Sonst...wäre so viel von dem falsch, an das sie glaubte. Wenn sie Cassius' Meinung dazu akzeptierte, dann musste sie so viele Dinge in Frage stellen. Elementare Dinge, die Säulen ihrer Realität. Athena selbst konnte diese Gedanken zwar nicht in all ihrer Komplexität begreifen, aber in der Nymphe breitete sich ein unbestimmbares Gefühl von Unwohlsein aus. Vielleicht war es besser dieses Thema erst einmal nicht mehr anzuschneiden. Irgendwie wollte sie Cassius widersprechen, aber er war auch ein höherrangiger Rune Knight. Sogar einer auf dem S-Rang! Das war nur eine Stufe unter dem Kommandostab! Und...es konnten ja nicht beide Recht haben. Mh, das machte ihr Kopfschmerzen. Weg, verwirrende Gedanken! Kommt später wieder! "Wenn Ihr meint, Meister Cassius", erklang die ungewöhnlich lahme Antwort. Und da Athena ungefähr so gut log wie ein Welpe neben einem langsam größer werdenden Fleck im Teppich, war ihr das am Gesicht auch wunderbar abzulesen, dass sie eben das grade getan hatte.
"Oh? Ihr wollt ihre Schmiede übernehmen? Also, so mehr oder weniger. Ich glaube es wäre recht anstrengend jedes Mal hierher zu reisen, wenn Ihr etwas schmieden wollt", hakte Athena nach, der die Erleichterung über den Themenwechsel breit und bräsig ins Gesicht geschrieben stand. Wobei...die Augen Athenas färbten sich lodernd rot zornig ein. Eidbrecher? Was für eine Art Abschaum hatte Vanemia da um sich versammelt? Eidbrecher waren die niedersten der niedersten Kreaturen! Gut, abgesehen von Dämonen und Untoten. Aber wirklich niedrig auf der Leiter angesiedelt! Es kratzte metallisch, als Athena ihre Waffe zog. Sie war sich nicht ganz sicher, wie viel Schaden das Engelsschwert an Wesen anrichten konnte, die bereits tot waren, aber sie war mehr als bereit in den Praxistest zu gehen! Für die Schönheit dieses Tals zwischen den schroffen Bergen hatte Athena keinen Blick. Der plätschernde Bach mochte zu einem anderen Zeitpunkt zum Verweilen einladen, aber nicht jetzt. Es klackte, als Athena ihr Zigarettenetui öffnete und eine grünlich schillernde Feder daraus hervor zog. Keinen Moment zu früh, denn die Geister der Toten umringten die beiden Ritter. "Was tun wir, Meister Cassius? Sollen wir sie zerstören?"
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Cassius The Black Knight
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Früher oder später musste es ein Thema geben, bei welchem Athena nicht vor lauter Sabbern dehydrierte und ungebremst mit Zustimmungen um sich warf. Das Cassius mit seinen Äußerungen die Säulen ihrer Realität ins Wanken brachte wusste er natürlich nicht, geschweige denn steckte dahinter eine tiefergehende Absicht, aber so waren die Dinge nun einmal. Sicherlich konnten sich die beiden Ritter noch Stunden darüber austauschen, doch einen gemeinsamen Nenner würden sie womöglich nicht so schnell finden, aber das war auch nicht schlimm. In Fiore gab es so etwas wie Meinungsfreiheit und diese zu schützen war ebenfalls eine Pflicht der Runenritter, weswegen er die ablehnende Haltung Athenas zu seinen Anschauungen auch keineswegs wegbuttern wollte. Die Nymphe hatte ihre eigenen Erfahrungen im Leben gemacht und ausreichend militärische Ausbildung genossen, um sich ein Urteil zu bilden und das respektierte der erfahrene Ritter. Es war dennoch interessant zu hören, wie lahm eine Antwort von Athena ausfallen konnte, wenn sie eben nicht die übertrieben fröhliche Frau war. Athena war wirklich jemand besonderes, denn jemand vergleichbares hatte er bisweilen nicht kennenlernen können.
„Du bist nicht gezwungen meine Ansichten zu übernehmen, Athena“, entgegnete Cassius also auf ihre lahme Antwort und lächelte dabei. „Wir haben beide unterschiedliche Erfahrungswerte und wir differenzieren uns auch in unseren Wahrnehmungen“, setzte der Ritter also fort und führte die Nymphe durch den dunklen Berg. „Du hast jedes Recht dazu dir deine eigenen Ansichten zu gestalten und daran festzuhalten. Diese Freiheit haben wir in diesem Land und diese gilt es allumfänglich zu bewahren“, schloss Cassius also ab. Athena war ihm dadurch keineswegs unsympathischer und er würde ihr auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn sie es wollte. Und spätestens wenn Aska ihr das mitteilte, was der Velnarion ihr kurz zuvor mitzugeben versuchte, würde sie mitnichten an ihren Ansichten festhalten. Aber das war etwas, womit sich Cassius nicht mehr auseinanderzusetzen hatte, es sei denn Athena brachte diese Thematik irgendwann noch einmal auf. Vorerst gab es aber wichtigere Dinge zu erledigen, denn die Schmiede musste gefunden und das für den Schild geplante Material gesichert werden.
Athena schlussfolgerte seine Absicht weitgehend korrekt, weswegen er zustimmend nickte. „Genau. Ich beabsichtige das Erbe von Vanemia anzutreten und mir diese vergessene Schmiede anzueignen“, bestätigte er also noch einmal verbalisiert. „Aber du hast recht. Jedes Mal hier her zu reisen ist sicher nicht ganz so einfach, geschweige denn angenehm“, lächelte er durchaus amüsiert. Den Teil mit den Eidbrechern hatte die Nymphe aber wohl in den falschen Hals gekriegt, denn plötzlich wirkte sie ganz zornig und schien Vanemia für die Scharen an Verrätern ein wenig zu verteilen. „Sie waren treu als Vanemia sie um sich sammelte“, versuchte Cassius also aufzuklären. „Sie haben ihren Eid gegenüber Königreich und Vanemia gebrochen. Das hat ihren Untergang herbeigeführt und gleichermaßen ihren Fluch“, setzte er fort. „Dieses Pack hat also Vanemia und das Königreich verraten“, schloss er die Erklärung ab. Doch das Gespräch musste zunächst auf Eis gelegt werden, denn die eintreffenden Geister lenkten von allerlei sonstigen Einflüssen ab, dabei war der Ort hier echt einladend schön. Athena hatte ihr Schwert gezogen und war allzeit bereit, doch hob Cassius eine Hand um ihr ein Halt zu signalisieren. „Nein. Das wird nicht nötig sein“, sprach Cassius, wobei er selbst nicht ganz überzeugt war.
„Ich bin hier, um das Erbe von Vanemia anzutreten“, wandte sich der Velnarion an den Anführer der Geister, während sie allmählich von Geistern umzingelt waren. Die ganze Schar war angetreten, doch wenn seine Informationen richtig waren, konnte zumindest er gegen sie vorgehen. „Ihr habt nicht das Recht hier zu verweilen. Kehrt um oder sterbt“, drohte der Anführer, doch Cassius blieb standhaft. „Das werde ich nicht. Ich werde ihr Erbe antreten, ganz gleich was geschieht“, sprach Cassius erneut und zog sein Schwert Luminous langsam vom Rücken. „Ich habe Euch gewarnt. Vernichtet Sie!“, rief der Geisteranführer, doch Cassius würde nicht zulassen, das der Nymphe etwas zustieß. Er führte die Klinge vor sich und ließ den Geisteranführer einen Blick darauf werfen, der das Schwert allmählich wiederzuerkennen schien, doch ehe er sich versah hatte er die Klinge bereits an seinem Hals. Das Schwert konnte tatsächlich physischen Kontakt zu dem Geist herstellen, schließlich war es ein Meisterwerk von Vanemia. „Luminous? Unmöglich“, stieß der Anführer aus. „Ich bin das rechtmäßige Erbe, also zieht euch zurück, sonst seid Ihr es der sterben wird“, forderte der Ritter. Eine Handbewegung später verschwanden in die Geister ins Nichts, doch lediglich der Anführer verblieb. „Wir sind Eidbrecher. Auf ewig gefangen in diesen Bergen“, sprach er und machte klar, dass sie nie wirklich gehen konnten. „Doch, es gibt einen Weg die ewige Ruhe zu finden“, brachte Cassius entgegen. Dann sah er zu Athena und nickte. „Geht es dir gut?“
Ein grunzendes Lachen ertönte. Es klang ein wenig wie ein amüsiertes Ferkelchen, dem man grade einen soliden Witz erzählt hatte. Der kleine Augenblick weniger guter Laune vonseiten Athena wurde weggespült wie eine Bananenschale am Strand. Eine gepanzerte Hand verdeckte den Mund der Nymphe, während das Lachen ungebeten hervor drang. Es brauchte einen Moment, bis die Nymphe sich wieder gefangen hatte. Immer noch unterbrochen von leisen Gigglern, hob sie an: "Lady van der Velden hat etwas ganz Ähnliches gesagt. Dass ich zu Leuten aufsehen kann, aber ihnen nicht blind folgen sollte. Ihr nicht blind folgen sollte. Warum auch immer. Sie beide sind sich recht ähnlich, was das angeht. Aber ja, diese Freiheit muss verteidigt werden. Fiore muss verteidigt werden. Aber dafür hat sie uns." Der Weg durch das Dunkel eröffnete sich jäh und die Auseinandersetzung mit den Geistern endete ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte. Kaum, dass Athena blinzeln konnte, hatte der Anführer eine Klinge am Hals, die er wiederzuerkennen schien. Die restlichen Geister vergingen wie alte Schatten der Nacht vor der Morgendämmerung. Zwischen grünlich-schillernden Schwingen beobachtete die Nymphe den Austausch zwischen dem Anführer der Geister und Meister Cassius. Eigentlich fand sie, dass die Geister zerstört gehörten. Eidbrecher hatten im Grunde keine Gnade verdient, aber es war auch nicht rechtens sie auf ewig leiden zu lassen.
Chamuels Schwingen lösten sich von Athenas Gestalt. Der Engel sah aus den jadegrünen Schlitzen, die bei ihm die Augen ersetzten, zur Nymphe. Athena sah aus immer noch roten Augen zum Engel hoch, dann zurück zu Cassius. Der Engel legte die Schwingen fein säuberlich hinter dem Rücken an, scheidete seine Schwinge. Die Nymphe ahmte die Bewegung nach, fast als hätte sie selbst Flügel, schüttelte sogar die Schultern in der gleichen Art aus. Eine Hand wanderte nach oben, um sacht am Pferdeschwanz zu ziehen. Das hier war nicht, wie sie sich diese Auseinandersetzung vorgestellt hatte. "Ja", kam die Antwort wieder reichlich lahm. Die Augen der Nymphe richteten sich auf den Anführer der Geister, wurden zugekniffen. Athena sah mehr als bereit aus dem Geist an den metaphorischen Hals zu springen und kräftig zuzudrücken. Der Blick wanderte wieder zurück Chamuel, der mit den Schultern zu zucken schien. Vielleicht war es aber auch nur eine Bewegung der Schwingen, die diesen Eindruck erweckte. Athenas Augen wechselten noch einmal zurück zu Cassius. "Warum zerstören wir sie nicht, Meister Cassius? Es wäre nur angemessen, finde ich." Plumas Spitze richtete sich auf den Anführer der Geister aus. "Nicht nur haben sie Vanemia verraten, sondern auch das Königreich. Ihre Existenz sollte beendet werden." Eine rosa glühende Hand legte sich auf den Schwertarm der Nymphe. "Gewalt ist hier nicht die Antwort." Die Stimme Chamuels hallte ätherisch nach. Als Engel der Nächstenliebe war dieser Einwand Chamuels keineswegs überraschend. Das Wesen sah es nicht gerne, wenn jemand verletzt wurde. Dabei war völlig egal, was die Person vorher getan hatte oder wer sie war. Chamuel hatte nichts als Liebe für sein Gegenüber übrig. Er war nichts als Liebe. Es brauchte einen Moment, bis Athena ihr Schwert zurück in die Scheide rammte, die Arme vor der Brust verschränkte und den Kopf zur Seite drehte. Einen Mund hatte Chamuel nicht, aber die Wangen des Engels bewegten sich als würde er lächeln, bevor er aufglomm und nur eine Feder zurück blieb, die zurück zu Athena schwebte und sich fast von alleine hinter ihr Ohr klemmte. Die Nymphe atmete einmal tief durch. Diese ganze Angelegenheit widersprach mehrerer ihrer Ansichten. Aber sei es drum. Jeder musste seinen eigenen Weg gehen. Auch ein Meister Cassius. "Nun gut. Was tun wir?"
Mana:
(75/100)
Zauber:
Chamuel TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Chamuel ist als Engel der Nächstenliebe ein kleiner, zierlicher Mann mit hellgrünen Flügeln. Sein Körper selbst steht aus rosa Licht und er hält ein Schwert in der Hand. Chamuel ist aber kein Kämpfer, sondern ein Streitschlichter. Er wird immer versuchen körperlich zwischen Kämpfende zu gehen und versuchen Unruhen und Uneinigkeiten zu beseitigen, ohne anderen dabei wehzutun.
Attribute des Engels:
Stärke: Level 2
Schnelligkeit: Level 1
Geschicklichkeit: Level 1
Widerstand: Level 3
Manaregeneration: Level 1
Willenskraft: Level 1
Manavorrat: 40 Punkte
Feather Allocation TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Diesen Zauber erhält der Magier beim Erlernen der Magie. Er ist notwendig, um Beschwörungszauber dieses Magieauslegers zu erlernen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Eine Feder eines beliebigen Lebewesens ist die Voraussetzung. Bei diesem Zauber wird eine Verbindung zu einem Engel erschaffen, die durch die Feder besteht. Dabei hält der Anwender die Feder in Händen und spricht den Namen des Engels aus, um ihn anzurufen. Die Feder beginnt zu glühen und durch einen Manaeinsatz ist es dann möglich, den Engel so beschwören. Wird eine Feder und der Kontakt verloren, muss dieser mit einer neuen Feder neu hergestellt werden. Mit steigender Engelsanzahl steigt auch die Zahl der Federn im Besitz des Magiers. Zur Anwendung bläst der Anwender die Feder in die Luft und denkt an den Engel. Dieser bildet sich aus der Feder heraus. Wenn er am Ende verschwindet, bleibt eine Feder von ihm wieder übrig.
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Cassius The Black Knight
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Es wurde sicherlich schon oft betont, aber diese Athena war echt eine besondere Frau. Nicht, weil sie ihm schwarzen Ritter diverse Gefühle hervorrief, sondern einfach aufgrund ihres Verhaltens. Zunächst hatte Cassius sie ein wenig als aufdringlich wahrgenommen, doch eigentlich war Athena einfach nur Feuer und Flamme für ihre heilige Aufgabe das Land vor allen Boshaftigkeiten zu beschützen, die aufgeboten waren. Dieses Feuer machte sie besonders und im Laufe seiner Jahre bei den Rune Knights hatte Cassius selbiges in sich entfachen können, daher war ihm Athena auch schnell sympathisch geworden und hatte sich gleichermaßen seine Unterstützung gesichert. Diese hatte sie nicht nur für ihren Schild inne, sondern auch für all ihre späteren Rüstungen und auch für ihre Ausbildung. Wenn sie die Lehre unter Aska bestreiten wollte, dann wollte Cassius ihr zumindest dabei helfen, diese Lehre auch zu überstehen.
Das grunzende Lachen der Nymphe brachte den Velnarion zum Schmunzeln, denn ein solches Lachen hatte er bisweilen noch nicht vernommen. Die sozialen Fähigkeiten Athenas ließen echt zu wünschen übrig und an ihrem Lachen musste sie noch feilen, aber es war aufrichtig und ehrlich, darauf kam es am Ende des Tages an. „Dir wird die große Ehre zu Teil Ratschläge und Lehren zweier S-Rang Ritter unserer Gilde zu erhalten. Ein solches Privileg erhält für gewöhnlich niemand“, machte Cassius ihr deutlich klar. „Generell sind wir S-Rang Magier nicht in der Verantwortung den Nachwuchs auszubilden, denn wir bilden wir die Speerspitze der Kampfkraft“, fügte er noch an. „Du wirst deinen eigenen Weg finden, dessen bin ich mir sicher und womöglich wirst du Dinge von Aska und eventuell auch von mir mit einfließen lassen“, setzte Cassius fort. „Gewollt oder ungewollt. Den extrinsischen Einfluss auf deine Wahrnehmung bist du ausgesetzt, zweifelsohne“, schloss er lächelnd ab. „Du wirst dich machen.“
In der Schmiede selbst kam es dann zur Konfrontation mit den Geistern, die Athena am liebsten direkt allesamt zerstört hätte, waren es schließlich Eidbrecher. „Ich stimme dir voll und ganz zu, Athena“, gestand Cassius ihr zu und mithilfe seiner Klinge konnte er diese Geister auch tatsächlich physisch vernichten, ihr Dasein als Geist aber nicht endgültig beenden. Es wäre lediglich eine Frage der Zeit, bis sie wiederkehrten. Und Athena war mit ihrer Waffe erst recht nicht in der Lage physischen Kontakt herzustellen, ergo entfiel ein Abschlachten aus diversen Gründen. Bevor Cassius jedoch erklären konnte, was nun Phase sein sollte, mischte sich eine eigenartige Gestalt ein. Cassius hatte so etwas wie Chamuel noch nie gesehen und konnte die Spezies auch keineswegs zuordnen, aber sicherlich war es etwas Engelhaftes. Engelzeug war bei Athena dasselbe wie Barbies bei kleinen Mädchen.
„Dein Geschöpf hat recht“, stimmte Cassius dem Engel also zu. Der Engel verschwand daraufhin wieder und Athena erkundigte sich direkt beim Ritter, was sie jetzt tun sollten. „Ich bin das Erbe von Vanemia, also sind sie mir verpflichtet“, erläuterte Cassius knapp. „Diese verpflichtende Loyalität werde ich nehmen, um sie ihrer ewigen Ruhe zuzuführen“, sprach der Ritter weiter. „Sie mögen Verräter sein und den Tod verdienen, aber sie sind bereits tot. Seit unzähligen Jahren, Athena“, schlüsselte der Schwarzkopf weiter auf. „Sie haben für das, was sie im Leben getan haben, bereits mit dem Tod und darüber hinaus bezahlt. Es reicht“, entschied er also. Was Athena mit diesen Informationen machte, ob sie grün damit war oder schlussendlich nicht, es kratzte den Ritter keineswegs. Ihr gegenüber war er keiner Rechenschaft schuldig. Die Augen von Cassius richteten sich wieder an den Anführer des Geistes, blickten in dessen tote Augen. „Versammelt Eure Männer und begebt Euch auf Eure letzte Reise. Ihr seid frei“, verkündete Cassius. Dann begann sich der Anführer allmählich aufzulösen und all die anderen Geister, wo auch immer sie gerade waren, ebenfalls.
Mit kühlen Augen blickte Cassius dem Geist hinterher, bis jedwede Präsenz abseits der beiden Magier vollends verschwunden war. „Wir gehen jetzt das Material für deinen Schild einsammeln und verschwinden von hier. Ich habe einen Schild für eine Ritterin zu schmieden“, lächelte Cassius und blickte über seine Schulter zur Nymphe. Vielleicht lernte sie ja eines Tages, dass man nicht alles mit reiner Waffengewalt lösen musste oder konnte. „Und während ich mich um das Material kümmere, bekommst du deine erste The Knight Lektion“, mahnte Cassius und lief an der Nymphe vorbei. Dort legte er ihr seine Hand auf die Schulter und verband sie kurzerhand mit seiner eigenen Taschendimension. „Halte mein Schwert“, forderte er sie auf und drückte ihr Luminous kurzerhand in die Flosse. Das Einhand-Langschwert war sehr schwer, aber es ließ sich prächtig führen. „Präge dir das Gefühl ein, welches die Waffe bei dir verursacht. Versuche sie mit einer Präsenz in Verbindung zu bringen. Wenn du so weit bist, gib sie mir zurück.“
Cassius begab sich nunmehr auf die Suche nach dem Material, während Athena eine innige Beziehung zu seiner Klinge aufbaute. Der Velnarion hatte kein Zeitgefühl, doch alsbald überreichte ihm Athena die Waffe und Cassius ließ sie kurzerhand in seiner Taschendimension verschwinden. „Ich habe dich vorhin mit meiner Taschendimension verbunden. Bevor du deine eigene erhältst, nutzt du meine“, begann er. „Eine Requip-Magie ist eine Sonderform der Magie, die Spatialmagie mit Beschwörungen verbindet. Die Beschwörung ermöglicht den Zugriff über Manipulation von Raum und Zeit, Spatialmagie, auf einen Lagerraum in einer anderen Dimension“, erläuterte er. „Durch diesen Dimensionswechsel tauscht man die Ausrüstung aus, die wiederum mit Zaubereffekten versehen sind. Entweder entstehen diese durch Verzauberungen, Enchants oder durch das Material selbst“, sprach Cassius weiter. „Visualisiere dir diese Informationen in deinem Kopf und versuche diese Visualisierung mit deiner magischen Kraft zu verbinden. Versuche die Dimension zu meinem Lagerraum zu öffnen und mithilfe einer Beschwörung mein Schwert hervorzuholen.“
Mit diesen Instruktionen ließ er Athena dann wieder allein, denn er musste noch ein bisschen Material sammeln.
"Oh, ich nehme alles mit, was sie beide mir anbieten!", verkündete Athena im vollen Inbrunst der Überzeugung. Das Lob sorgte für ein grimmig zufriedenes Lächeln. Das war doch schon einmal was. Sie glaubte natürlich an sich selbst und an ihre Fähigkeiten. Aber sie wusste auch, wo ihre Grenzen waren. Und es war doch immer besser diese selbst zu kennen als sie im Kampf von anderen aufgezeigt zu bekommen. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete die Nymphe Cassius dabei, wie er die Geister aus ihrem Dienst entließ. So ganz zufrieden war sie damit nicht. Aber es wäre wohl unrecht gewesen diese Kreaturen weiter leiden zu lassen. Auch wenn sie es vielleicht verdienten. Aber wenn Athena an der Stelle der Geister gewesen wäre, hätte sie sich gewunschen mit einem ordentlichen Kampf aus dem Unleben treten zu dürfen! Das Geräusch von Stahl auf Stahl hatte sie ins Leben gerufen, also sollte es sie auch wieder daraus entfernen. Meta-dings gesprochen. Sie hatte keineswegs vor sich irgendwie abmurksen zu lassen. Die Augenbrauen der Nymphe wanderten nach oben, als Cassius ihr zustimmte. Auch wenn er das nicht auf die Art regeln wollte, die sie vorgezogen hätte, was sollte sie da schon machen? Es war seine Aufgabe, nicht ihre. Nicht ihre Mission.
"Er ist nicht meine Kreatur, Meister Cassius. Chamuel ist ein Wesen der Hohen Himmel. Er stellt mir nur freundlicherweise manchmal seine Dienste zur Verfügung", korrigierte Athena ihren neuen Lehrmeister in Sachen Requip entschieden. Nein, keiner der Engel gehörte ihr. Sie hatte Verträge mit ihnen allen geschlossen. Verträge, deren Einzelheiten eine Sache zwischen den Engeln und ihr waren. Aber es war stets zu beiderseitigem Nutzen, kam manchmal mit deutlichen Auflagen. Mit missmutig verzogenem Mund beobachtete Athena, wie Cassius die Geister aus ihrem Dienst entließ. Ob das wohl genügte, um sie in die ewige Ruhe zu schicken? Musste man wohl hoffen. Wenn sie wiederkamen während hier andere Leute nach Materialien suchten oder sich etwas aus der Schmiede erhofften, würde es wohl kaum so glimpflich ausgehen. Außerdem...war es echt schade sich nicht mit einem lange verstorbenen Soldaten duellieren zu können! Wie sich die Schwertkampftechniken in den letzten Jahrzehnten alleine weiterentwickelt haben mochten? Das alleine wäre es doch wert gewesen mit einem dieser Geister die Klingen zu kreuzen! Ach, menno.
Die Laune der Nymphe hob sich schlagartig, als das Thema sich wieder um ihr Lieblingsthema drehte. Waffen! Oder in diesem Fall: Schilde. Erneut Athena einen Salut hin, der so zackig war, dass er einem Ausbilder Freudentränen in die Augen hätte treiben können. "Jawohl, Meister Cassius!" Und die Augen der Nymphe wurden noch größer, als sie Luminous in die Hand gedrückt bekam. Oh, und was für eine Waffe es war! Wie gut es in der Hand lag. Die Balance war perfekt für die Hiebe ausgelegt, die man damit führen konnte. Nicht zu sehr auf die Spitze ausgerichtet, nicht zu sehr in Richtung Knauf. Und offensichtlich magisch. Selbst ohne ihre Sinne anzustrengen konnte Athena das bemerken. Eigentlich bemerkte die Nymphe kaum, dass Cassius sich entfernt hatte. Wie angeordnet versuchte sie sich auf die Klinge einzustimmen. Jeden Übergang zwischen den verbundenen Materialien. Jede Kante der Klinge und der Parierstange. Während Cassius sich um die Materialien für den Schild kümmerte, wurde seine Klinge geschwungen. Mit den Bewegungen einer Aska van der Velden oder von Cassius konnte Athena zwar nicht mithalten, aber zumindest Professionalität legte sie an den Tag. Luminous' leicht verbreiterte Spitze surrte durch die Luft. Viel zu früh, wenigstens nach Athenas Meinung, musste sie die Waffe aber wieder an Cassius abtreten.
"Wie Beschwörung...", murmelte Athena auf die Erklärung zur Requip-Magie hin. Hm. Wie eine Beschwörung...Beschwörungen konnte sie. Immerhin rief sie fast täglich Wesen der Hohen Himmel hinab nach Earthland. Sicher, die Engel waren kooperativ (meistens) und halfen bestimmt auf ihre Art und Weise nach, was ein Schwert nicht tun konnte. Aber vielleicht war das Prinzip ähnlich? Während Cassius sich also wieder entfernte, um noch den Rest der Materialien zu organisieren, ließ sich Athena auf ihre vier Buchstaben fallen. Die rechte Hand streckte sich nach vorne aus, umfing einen (noch) nicht vorhandenen Schwertgriff. Noch musste es ja nicht so natürlich sein wie es war Pluma aus der Scheide in die Hand zu rufen. Vorsichtig streckte Athena die Sinne aus. Sie musste nur irgendwie die Taschendimension von Meister Cassius ertasten. Wie auch immer man das anstellte. Die Nymphe atmete durch. Das goldene Band, das sie mit ihren Engeln verband, war deutlich spürbar. Vielleicht brauchte sie etwas ähnliches zu dieser Taschendimension. Es gelang nicht sofort. In Wahrheit gelang es für eine ganze Weile nicht. Und auch nicht ohne Hilfe. Aber als Cassius zurück kehrte, konnte er Athena sehen, die mit stolzem Grinsen und Luminous auf den Knien auf dem Boden hockte. Darum herum nicht einer, nicht zwei, sondern gleich drei Engel, die sich jedoch beim Nähern des Ritters unter glühenden Funken auflösten und nur drei Federn zurück ließen.
Zauber:
Azathiel TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Azathiel ist eine Scharmützlerin in der Armee des Empyreischen Lords Ragathiel. Der Engel erscheint in einer leichten Rüstung in Gold und Rot. Die Flügel sind glühende Bahnen an Licht, die sich wabernd hinter ihrem Rücken bewegen. Azathiel starrt potenzielle Kontrahenten ihres Beschwörers stets aus rötlich glühenden Augen herausfordernd an und ist jederzeit bereit sich mit ihren Zwillingsklingen in den Kampf zu werfen, sofern es nicht gegen Kreaturen geht, die allgemein als "gut" betrachtet werden, wie beispielsweise andere Engel.
Attribute des Engels:
Stärke: 2
Schnelligkeit: 2
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 1
Willenskraft: 1
Manaregeneration: 1
Manavorrat: 40
Zauber des Engels:
By Blade be Bound TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Dies ist ein persönlicher Zauber des Engels Azathiel. VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Schnelligkeit Level 2, Dardariel BESCHREIBUNG: Die beiden Engel Azathiel und Dardariel sind ein eingespieltes Team. Wann auch immer die beiden zusammen gegen einen Feind stehen, arbeiten sie mit über Jahrhunderte perfektionierten Techniken zusammen. Dardariel versucht die Waffen oder Gliedmaßen des Feindes so zu blockieren, dass Azathiel leichter treffen kann, und umgekehrt. Wann auch immer sich die beiden Engel im Nahkampf gegen den gleichen Feind befinden, erhöht sich so Azathiels effektive Geschicklichkeit gegen diesen Feind um 1.
Opportunistic Pair TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Nahkampf SPEZIELLES: Dies ist ein persönlicher Zauber des Engels Azathiel. VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Schnelligkeit Level 2, Dardariel BESCHREIBUNG: Die beiden Engel Azathiel und Dardariel arbeiten so gut wie immer im Team. Wann auch immer ein Feind den Fehler macht sich einer von ihnen zu widmen, vergilt es die andere mit gerechtem Zorn. Wenn sich die beiden Engel im Nahkampf gegen den gleichen Feind befinden und dieser Feind Dardariel attackiert, nutzt Azathiel die Gelegenheit ihre Zwillingsklingen an empfindlichere Stellen zu treiben. Für einen solchen Angriff zählt die Stärke des Engels als 1 höher als normal.
Dardariel TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dardariel ist eine Scharmützlerin in der Armee des Empyreischen Lords Ragathiel. Der Engel erscheint in einer leichten Rüstung in Rot und Gold. Die Flügel sind glühende Bahnen an Licht, die sich wabernd hinter ihrem Rücken bewegen. Dardariel scheint unfähig völlig still zu stehen und verlagert stets das Gewicht oder läuft einen kleinen Kreis. In den Kampf führt sie wie ihre Schwester Azathiel ihre Zwillingsklingen. Wie alle Engel aus der Armee von Lord Ragathiel weigert sich auch Dardariel ihre Waffen gegen Kreaturen zu erheben, die allgemein als "gut" angesehen werden, wie beispielsweise andere Engel.
Attribute des Engels:
Stärke: 2
Schnelligkeit: 2
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 1
Willenskraft: 1
Manaregeneration: 1
Manavorrat: 40
Zauber des Engels:
Bind their Blades TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Dies ist ein persönlicher Zauber des Engels Dardariel. VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Schnelligkeit Level 2, Azathiel BESCHREIBUNG: Die beiden Engel Azathiel und Dardariel sind ein eingespieltes Team. Wann auch immer die beiden zusammen gegen einen Feind stehen, arbeiten sie mit über Jahrhunderte perfektionierten Techniken zusammen. Dardariel versucht die Waffen oder Gliedmaßen des Feindes so zu blockieren, dass Azathiel leichter treffen kann, und umgekehrt. Wann auch immer sich die beiden Engel im Nahkampf gegen den gleichen Feind befinden, erhöht sich so Dardariels effektive Geschicklichkeit gegen diesen Feind um 1.
Paired Opportunists TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Nahkampf SPEZIELLES: Dies ist ein persönlicher Zauber des Engels Dardariel. VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Schnelligkeit Level 2, Azathiel BESCHREIBUNG: Die beiden Engel Azathiel und Dardariel arbeiten so gut wie immer im Team. Wann auch immer ein Feind den Fehler macht sich einer von ihnen zu widmen, vergilt es die andere mit gerechtem Zorn. Wenn sich die beiden Engel im Nahkampf gegen den gleichen Feind befinden und dieser Feind Azathiel attackiert, nutzt Dardariel die Gelegenheit ihre Zwillingsklingen an empfindlichere Stellen zu treiben. Für einen solchen Angriff zählt die Stärke des Engels als 1 höher als normal.
Feather Allocation TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Diesen Zauber erhält der Magier beim Erlernen der Magie. Er ist notwendig, um Beschwörungszauber dieses Magieauslegers zu erlernen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Eine Feder eines beliebigen Lebewesens ist die Voraussetzung. Bei diesem Zauber wird eine Verbindung zu einem Engel erschaffen, die durch die Feder besteht. Dabei hält der Anwender die Feder in Händen und spricht den Namen des Engels aus, um ihn anzurufen. Die Feder beginnt zu glühen und durch einen Manaeinsatz ist es dann möglich, den Engel so beschwören. Wird eine Feder und der Kontakt verloren, muss dieser mit einer neuen Feder neu hergestellt werden. Mit steigender Engelsanzahl steigt auch die Zahl der Federn im Besitz des Magiers. Zur Anwendung bläst der Anwender die Feder in die Luft und denkt an den Engel. Dieser bildet sich aus der Feder heraus. Wenn er am Ende verschwindet, bleibt eine Feder von ihm wieder übrig.
Zihrun TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Zihrun ist ein in Anzug und Krawatte gekleideter, immer gestylter Engel mit Flügel, die zur Farbe seiner Jackets passen. Er ist kein Kämpfer, aber der perfekte Engel, wenn man überlegt, was man anziehen möchte, man eine schöne Frisur oder Make-Up braucht oder sich zwischen grünen und blauen Vorhängen nicht entscheiden kann. Was Style angeht, ist er Berater Nummer 1!
Attribute des Engels:
Stärke: Level 1
Schnelligkeit: Level 2
Geschicklichkeit: Level 2
Widerstand: Level 1
Manaregeneration: Level 1
Willenskraft: Level 2
Manavorrat: 40 Punkte
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Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Die Nymphe war wirklich ein interessantes Geschöpf und wenn sie sowohl das Wissen und Können von Aska als auch von Cassius übernahm, dann wurde aus ihr in ferner Zukunft womöglich einer der mächtigsten Ritter, die je gelebt hatten. Die junge Frau besaß großes Potenzial, hatte das Herz am rechten Fleck und war zudem mit einer starken Überzeugung gesegnet. Das waren gute Eigenschaften, wenn man es bei den Rune Knights weit bringen wollte und vereinfachte so einiges. Bei Cassius war es früher völlig anders gewesen, der sein hart erarbeitetes Geld als Tagelöhner in Alakitasia für eine Überfahrt nach Fiore ausgegeben hatte, um hier die Mörder seiner Familie aufzuspüren und sich dann an ihnen zu rächen. Der schwarze Ritter hatte niemals die Absicht gehabt sich in den Dienst irgendeiner Organisation zu stellen oder dergleichen, denn er war nur von blinder Rache getrieben und doch war es sein rechtschaffendes Herz, welches ihn an den Punkt brachte wo er nunmehr stand. Was hatte Astoria doch nur für ein Ärger mit ihm, andauernd. Doch Athena beschritt einen anderen Weg und das war gut so.
„Ein Wesen der hohen Himmel?“, wiederholte er leise für sich. Rein vom Klang des Namens vermutete Cassius, das es sich bei Chamuel um das Abbild eines Engels handeln musste. Einen direkten Engel zog er nicht in Betracht, denn er hatte bisweilen noch nie irgendwelche mythischen Wesen gesehen, daher zweifelte er an deren Existenz. „Das klingt nach einer sehr schönen Partnerschaft“, lächelte der Ritter also und beließ es dabei. Es stand ihm nicht zu derart private Unterhaltungen zu führen, um die Geheimnisse ihrer Magien zu ergründen, schließlich überschritt Athena diese Grenze ja auch nicht. Die Requip-Magie dahingehend war etwas anderes, schließlich hatte sich hier ein Lehrauftrag gebildet, den es auszuführen galt. Entsprechend musste der schwarze Schwertkämpfer nun die Grundlagen legen, damit Athena alsbald auch allein weitertrainieren konnte. Cassius verband Athena mit seiner Taschendimension und drückte ihr sein Schwert in die Hand, damit sie eine Verbindung zu dieser Waffe herstellte. Sie musste lernen eine andere Dimension zu öffnen und Dinge durch das Portal zu beschwören, also war es leichter, wenn man es mit Gegenständen übte, die man irgendwie ein wenig an sich gebunden hatte.
Mit der Aufgabe und einigen Erklärungen ließ er die blonde Nymphe dann erst einmal allein und kümmerte sich um die Beschaffung der notwendigen Materialien. Auf die Zeit achtete der Ritter dabei nicht wirklich, aber er ließ sich durchaus Zeit beim Sammeln des Materials, damit Athena ausreichend trainieren konnte. So etwas lernte man nun einmal nicht in wenigen Minuten, aber wenn sie wirklich das Potenzial besaß welches Cassius ihr zugestand, durfte der erste Schritt nicht all zu lang dauern. Der Schwarzkopf beendete sein Sammeln und kehrte zur Ritterin zurück, die gerade in Begleitung dreier ihrer Wesen war. Doch je näher er kam, desto schneller verzogen sich die Engel wieder und hinterließen lediglich Federn. „Welch eigenartige Magie“, murmelte Cassius leise vor sich her und blieb dann vor Athena stehen, wobei seine Silhouette einen entsprechenden Schatten über die Dame warf. Diese war völlig fertig und ausgelaugt, doch gleichwohl zierte ihr symmetrisches Gesicht ein stolzes Grinsen, hielt sie schließlich sein Schwert in der Hand. „Ausgezeichnet, Athena“, lobte Cassius sie also und nahm sein Schwert wieder an sich, um es auf seinem Rücken zu platzieren. „Kehren wir zurück, damit du zwischenzeitlich regenerierst“, schlug er also vor und hielt der Nymphe seine Hand hin, um sie wieder auf die Beine zu ziehen.
Abschließend warf der Velnarion noch einen Blick in die alte Schmiede und wusste, dass er in Kürze wiederkehrte, schließlich hatte er ein Erbe anzutreten. Doch nun musste er die Nymphe heil zurück in die Kaserne bringen, ihr noch ein paar Dinge beibringen und allen voran den bestellten Schild schmieden. Sie hatten mittlerweile die dunkle Passage im Gebirge hinter sich gelassen und begaben sich bereits auf den Abstieg zurück nach Crocus Town. „Und wie hat es sich angefühlt? Die Verbindung zur anderen Dimension?“, hakte er dann bei seiner temporären Schülerin nach. „Dieses Gefühl musst du dir gut bewahren, auch deine Visualisierung dahinter“, erklärte der Ritter und löste nebenher die Verbindung zu seiner Taschendimension. „Die nächste Übung wird darin bestehen sich eine eigene Taschendimension zu schaffen und diese zu festigen. Du möchtest ja schließlich immer dieselbe öffnen, in welcher du die Rüstungen aufbewahrst“, führte der Ritter weiter aus. „Und wenn du das geschafft hast, dann platzieren wir darin eine Trainingsrüstung. Du möchtest die Rüstung ja nicht in losen Teilen beschwören und händisch anziehen“, stellte er nachfolgend fest. „Abschließend werden wir also das Öffnen der Dimension, den Beschwörungs- und Ausrüstungsaspekt in einem Atemzug miteinander verbinden.“ Die Geschwindigkeit des Trainings war natürlich von Athena und ihren Reserven abhängig, daher musste sie entsprechend den Ton angeben, wann sie für welche Lektion bereit war.
Mit einem ebenso zufriedenen, wie erschöpften, Grinsen im Gesicht ließ sich Athena von Cassius wieder in eine aufrechte Position ziehen. Die Federn, die von den Engeln übrig geblieben waren, schwirrten, getragen von unfühlbarem Wind, zurück in ihre Hand. Wie Schmuckstücke wurden sie vorne in eine Fronttasche von Athenas Bluse gesteckt. Normalerweise wären diese kostbarsten aller Verbindungen zu den Engeln direkt zurück in ihr Schutzbehältnis gewandert, aber das Schloss war mit einer Lacrima versehen, ließ sich daher nur magisch öffnen. Und dafür fühlte sich Athena grade zu ausgelaugt. "Oop", machte die Nymphe, als sich der erste Schritt noch als wacklig herausstellte. Zum Glück hatte Cassius sein Schwert schon wieder an sich genommen, sonst wäre es spätestens jetzt im Dreck gelandet. Und das gehörte sich nicht für eine so schöne Waffe. Unter der Führung Cassius' war die dunkle Passage, die die beiden hierher geführt hatte, erneut kein Problem. So unangenehm die verschlingenden Schatten Athena vorher gewesen waren, so wenig Beachtung schenkte sie ihnen jetzt. Die Gedanken der Nymphe schwirrten wie Schmetterlinge umher. Beschwörungen und Requips waren sich sehr ähnlich. Mit ihrer Engelsmagie konnte sie für kurze Zeit die Engel in dieser Welt verankern. Je besser sie den Engel kannte, desto leichter war es. Das gleiche schien auch für Gegenstände zu gelten.
Beim Verlassen des Ganges eröffnete sich der Ausblick auf die Ebenen um Crocus. In der Ferne und viel weiter unten funkelte das leuchtende Juwel von Zentral-Fiore im Licht seiner Laternen. Mercurius stach aus der Stadt heraus wie eine glühende Blüte. Ein glückliches Lächeln zeichnete sich auf Athenas Gesicht ab. Manchmal fragte sie sich, wie es wohl wäre, wenn sie nie einen Körper erwählt hätte. Aber es waren Momente wie dieser, der die ganzen Anstrengungen wett machten. Einen Moment lang blieb sie schlicht an der Öffnung stehen, sog den Eindruck des Anblicks in sich auf wie ein Schwamm. Dementsprechend folgten sowohl die Antwort als auch die Nymphe verspätet als Cassius sich wieder an sie wandte. Athena machte eine wedelnde Bewegung mit dem Panzerhandschuh. "Es fühlt sich an als wäre ein Faden zwischen dem Gegenstand und mir gespannt. Wenn ich mich konzentriere, kann ich daran ziehen und den Gegenstand zu mir holen. Es ist wie mit den Engeln! Oh, und es war noch viel mehr als nur Luminous in der Dimension. Aber wie bei den Engeln kann ich nur spüren, dass dort mehr ist, aber der Faden fehlt. Also kann ich auch nicht daran ziehen." War ja logisch. Das normale Lauf wurde durch einen kleinen, freudigen Hüpfer unterbrochen. Es klonkte metallisch, als Athena klatschte. "Wie erschaffe ich mir eine eigene Taschendimension, Meister Cassius? Die hohen Himmel bestehen ja schon. Da musste ich selbst nichts tun. Und grade eben war es Eure Taschendimension. Müsst Ihr die eigentlich manchmal aufräumen? Oh, Verzeihung. Das war keine Frage, die man einem S-Rang-Magier stellen sollte. Verzeiht." Was ging es sie schließlich an, ob und wenn ja wie Cassius in seinen bestimmt zahlreichen Taschendimensionen Ordnung hielt. Sein Zimmer war ja schon ordentlich gewesen. Da hielt er bestimmt auch bei seinen Waffen Ordnung. Immerhin pflegte er sie ja offensichtlich auch regelmäßig. Fast schon zärtlich, als wäre das Mordinstrument ein kleiner Hundewelpe, tätschelte Athena ihr eigenes Schwert. Pluma musste auch mal wieder ein wenig Öl bekommen. Es war zwar unwahrscheinlich, dass Rost dem Engelsschwert etwas anhaben konnte, aber Waffenpflege war auch therapeutisch.
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Cassius The Black Knight
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Die junge Ritterin hatte wirklich viel Hingabe und Motivation übrig, wovon sich unheimlich viele Neulinge durchaus eine Scheibe abschneiden konnte. Zwar gab es da diesen einen Punkt, wo sie vielleicht gerade auf demselben Zweig chillten, aber alles in allem war sie eine folgsame und loyale Ritterin. Athena verfügte über großes Potenzial und Cassius war gewillt es bis ans Äußerste auszureizen, denn nur so konnte sie sich der harten Schule unter Dämonentöterin Aska stellen. Nirgends wurde man eine größere Kriegerin als unter den Fittichen seiner Verlobten, doch der Diamant namens Athena wurde eben nicht nur durch sie geschliffen. Etwaiges, und das war wortwörtlich, Rüstzeug erhielt sie eben von Cassius. Noch nie hatte er persönliches Interesse daran einen anderen Ritter zu unterstützen und zu fördern, doch die Nymphe hatte ihn irgendwie überzeugt, ihr eine Hand zu reichen.
Gemeinsam verließen sie den Ort, durchquerten erneut die Dunkelheit und begaben sich zum Abstieg. Erneut konnte man das wundervolle Panorama vom zentralen Fiore erblicken, allen voran die Ebenen um Crocus Town herum. Es war wirklich ein faszinierender Ausblick und der Velnarion nahm sich durchaus die Zeit ihn ausreichend zu genießen. Oft schon war er hier oben gewesen, wenn auch noch nie so tief ins Innere des Berges vorgedrungen. Gemeinsam standen sie nun dort und Cassius stellte entsprechende Fragen, setzte die Lektion dadurch auch etwas fort. Rede und Antwort seitens der Nymphe erfolgten aber entsprechend verspätet, denn sie genoss den Ausblick ebenso intensiv wie er es zuvor getan hatte. Ein sanftes Schmunzeln zog in seine Gesichtszüge ein, was man für gewöhnlich auch nie zu sehen bekam, wenn man nicht gerade Aska hieß.
„Wie ein Faden, ja?“, wiederholte er also die erste Ausführung der Blondine. Das war eine interessante Art der Visualisierung, aber schlussendlich hatte jeder Magier ein anderes Bild vor Augen, wenn es um die Kanalisierung von magischer Kraft und die Erzeugung interdimensionale Effekte ging. „Das ist ein gutes Zeichen, Athena“, nickte der Ritter. „Wenn du so eine innige Verbindung spürst, dann ist sie auch nicht wieder zu kappen“, erklärte er. Das in seiner Taschendimension neben Luminous noch unzählige weitere Dinge gelagert waren, war völlig klar, für die Nymphe aber natürlich nicht zugänglich. Diese Freiheiten hatte er ihr für das Training nicht eingeräumt, aber das war auch nur eine Frage der Zeit. Die nachfolgenden Fragen zeigten wieder einmal deutlich, wie Athena so drauf war und trotz aller vorherigen Anstrengungen, konnte sie nun wieder die aufgedrehte, wissbegierige und neugierige Nymphe sein.
Cassius lachte. Seine Taschendimension aufräumen? Ulkiger Gedanke. „Es bietet sich an, die Taschendimension ordentlich zu halten“, erklärte er und kratzte sich ein wenig ertappt am Hinterkopf. Cassius konnte seine Räumlichkeiten mittlerweile zwar sauber und ordentlich halten, aber sein Gerümpel in der Taschendimension war noch ein ausstehendes Projekt. „Gerade zu Anfang erleichtert eine Ordnung das zügige Erfühlen der gewünschten Verbindung. Je geübter du bist, desto irrelevanter ist die Ordnung“, erklärte der Ritter also knapp. „Das Erzeugen einer eigenen Taschendimension funktioniert im Grunde ähnlich wie das, was du mit meiner gemacht hast“, setzte er die Lektion fort. „Du weißt ja nun, wie du in meine Taschendimension gelangst. Versuche dir einfach zu Visualisieren, das deine Taschendimension direkt mit meiner benachbart ist und nebenan liegt“, versuchte er es vereinfacht auszudrücken. „Kopiere meine Raumzeitdefinition“, fügte er noch an. Als Cassius die Magie von Gildenmeisterin Generia gelernt hatte, trumpfte diese mit hochgradig wissenschaftlichen Erklärungen auf und die hatte der Ritter bis heute nicht kapiert. Entsprechend konnte er sie auch nicht weitergeben, aber er hatte schon immer viel mit Gefühl und Visualisierung gearbeitet. Dinge, die Athena auch sehr gut konnte.
„Aber erst einmal musst du dich ausreichend regenerieren. Ich schlage vor wir kehren zurück und kümmern uns um deinen Schild“, lächelte der Ritter und spazierte dann auch schon wieder los. „Und nebenher beschäftigen wir uns mit deiner Taschendimension. Je schneller du requippen kannst, desto schneller bist du für Aska vorbereitet“, schloss Cassius dann ab. Es war ein schöner Ausflug gewesen, allen voran sehr ergiebig hinsichtlich diverser Angelegenheiten.
"Ja!", bestätigte Athena die Nachfrage Cassius' sofort und freudig. Beschwingten Schrittes stiefelte die Nymphe ihrem frisch ernannten Lehrmeister in Sachen Requips hinterher. Und das sie diesen Faden fühlte, war also ein gutes Zeichen. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Athenas Gesicht ab. Hm, hm. Vielleicht wurde ja noch ein wirklich gutes Mitglied der Rune Knights aus ihr. Immerhin hatte sie jetzt nicht nur die beste Lehrmeisterin sondern gleich noch einen zweiten gewonnen. Zumindest in ihrem eigenen Verstand, wo die beiden S-Rang-Magier auf ein vergoldetes Podest gehoben wurden. Kurz legte sich bei dem Abstieg Athenas Kopf schief. Hm. Sie konnte sich vielleicht irren, aber sie meinte da die kleinsten Anzeichen für ein Lächeln auf Meister Cassius' Gesicht sehen zu können. Vielleicht war das aber auch nur ein Trick des Lichts der untergehenden Sonne. Bei der anschließenden Erklärung verlor Cassius die Nymphe leider wieder. Die ganze Sache mit den benachbarten Dimensionen war ihr noch klar. Wenn Cassius' Taschendimension ein Haus war, oder vermutlich eher ein Arsenal bei den ganzen darin gelagerten Waffen, dann war Athenas Haus eben direkt daneben. Vielleicht winkte man sich morgens beim Brötchenholen zu oder borgte sich gegenseitig Zucker aus. In diesen absoluten Quark an Gedanken rammten die Worte "Raumzeitdefinition" wie eine Faust durch feuchtes Toilettenpapier. Wenigstens begann Athena vor Verwirrung nicht zu schielen. Manchmal musste man die kleinen Triumphe im Leben feiern.
"Einverstanden, Meister Cassius. Ich danke Euch für die Gelegenheit von Euch lernen zu dürfen. Und dass Ihr mich hier hin mitgenommen habt", platzte es aus Athena heraus, die grade nochmal die Kurve von Verwirrung zu Höflichkeit bekam. Der Abstieg aus dem Gebirge war für Cassius vermutlich nicht sonderlich anstrengend. Für die ausnahmsweise einmal komplett schweigsame Athena allerdings schon. Das lag vermutlich an ihrer Wahl an Schuhwerk. Es stellte sich heraus, dass sich hochhackige Stiefel nicht unbedingt für einen unbefestigten Gebirgspfad eigneten. Trotz allem gelang es ihr den Weg hinter sich zu bringen ohne den Berghang herunter zu kullern wie ein Flummi. Hm, was wohl Aska sagen würde, wenn sie erfuhr, dass Athena sich mit einem weiteren S-Rang-Magier der Rune Knights bekannt gemacht hatte und requippen konnte? Menschen waren schon schwierig einzuschätzen. Aber wenn sie es richtig verstanden hatte, verstanden sich Meister Cassius und Aska ganz gut. Also mochte sie vielleicht auch die Magie von Meister Cassius? Oder vielleicht mochte sie es deswegen nicht, wenn Athena sie lernte. Hm. Oder vielleicht war es ihr auch einfach relativ egal. Immerhin war sie eine Heldin. Die Dämonentöterin. Ritter des Reiches. War sie Ritter des Reiches? Wenn nicht, sollte man sie aber besser mal flott dazu ernennen. Mit Sternchen in den Augen tapste Athena also hinter Cassius her. Es ging zurück in Richtung Hauptquartier. Wo ein Schild für sie entstehen würde. Und den würde sie mit Freuden einem Gesetzesbrecher ins Gesicht zimmern. Oh ja. Es war wirklich ein wunderbarer Tag gewesen.
Hm. Nachdenklich blätterte Athena durch die Dokumente, die man ihr überlassen hatte. Derzeit saß die Nymphe in ihrer üblichen Uniform auf einem der Stühle eines Cafés in der Nähe des Bahnhofs von Crocus Town. Auf dem Tisch befand sich, neben einem gewaltigen, wenn auch halb geleerten, Bechers Bubble Tea ein ganzer Stapel an Papieren. Die Passanten und anderen Gäste hielten respektvollen Abstand zu der scheinbar so beschäftigten Rune Knight, die ohnehin nur ab und an einen nachdenklichen Sozialgrunzer hören ließ. Es ging gegen einen Adligen des Reiches. Genauer gegen einen Baron de Lethroux, der eine Firma für Sicherheitspersonal und anderweitige Sicherheitslösungen besaß. Mit wütend zusammengezogenen Augenbrauen hatte Athena einige der von dem Mann geschriebenen Artikel gelesen. Die meisten der Worte hatte sie sogar verstanden. Und nichts davon war nett gewesen. Was dachte sich dieses schmierige Milchcroissant eigentlich dabei so über die Rune Knights zu sprechen?! Die Rune Knights waren eine ehrenvolle Organisation, die sich dem selbstlosen Schutz der wehrlosen Bürger Fiores verschrieben hatte und kein Relikt oder gar der verlängerte Arm des Königshauses. Glaubte sie wenigstens. Aggressives Schlürfen ertönte. Athena hatte den nächsten Artikel überflogen, nur grade eben so dem Drang widerstanden das Papier zusammen zu knüllen und in den nächsten Mülleimer zu werfen. Aufgrund der absolut infamen Tätigkeit des Barons hatten sich die Gilden entschlossen gegen den Mann vorzugehen. Die Vorhut sollten dabei sie selbst und ein Mitglied von Midas Hands bilden. Warum exakt die Gilde aus Marokkasu ein derartiges Interesse daran hatte den Mann hinter Gittern zu sehen, konnte sich Athena zwar nicht einmal vorstellen, aber es würde schon seine Richtigkeit haben. Die Frage war nur, wen Midas Hands schicken würde. Vermutlich war es Lucien. Athena war sich ziemlich sicher, dass Midas Hands gar keine anderen Mitglieder hatte außer Lucien. Vielleicht war die ganze Gilde nur eine Tarnung für den Ashworth, damit dieser seine Ruhe mit dem Dasein als Magier hatte. Mit grummelig verzogenem Gesicht lehnte sich die Nymphe in ihrem Stuhl zurück und bugsierte ihre Papiere zurück auf einen Haufen. An sich war der Tag recht schön. Die Sonne schien eitel auf die Hauptstadt Fiores herab. Die Bienen und Hummeln brummten emsig um die zahlreichen Blüten des Bahnhofsviertels herum. Ein dicker Bienenbär machte grade Pause und bediente sich an einem Tropfen Zuckerwasser, den Athena ihm auf einer Untertasse bereitet hatte. Träge surrten die Flügel des kleinen Wesens, während der Wassertropfen langsam an Größe abnahm. Hrm. Am liebsten wäre sie ja einfach gleich zu dem Anwesen des Barons gefahren, das in den Ausläufern des Gebirges hinter Crocus lag, hätte dessen Türe eingetreten und ihn einfach so lange verprügelt, bis er mit der Wahrheit rausrückte. Aber so einfach war das wohl nicht. Immerhin hatte er eine Firma für Sicherheitsleute. Und dann musste sie sich auch noch an die Gesetze halten und ehrenvoll verhalten. Zumindest so einigermaßen. Lügen war für die Erfüllung des Auftrags ja wohl drin. Aber das besprach sie vermutlich am besten mit ihrem Questpartner. Mit übereinander geschlagenen Beinen und einem wippenden Combat Heel harrte Athena also der Dinge, beziehungsweise der Person, die da kommen mochte.
Warmes Sonnenlicht fiel auf den Ashworth hinab, der in seinem pechschwarzen Anzug aus der Menge herausstach wie ein kunterbuntes Einhorn. Das Gedränge war wie immer groß, doch die meisten Leute hielten trotzdem mindestens einen halben Schritt abstand von dem wohlhabend wirkenden Mann. Man wollte ja nicht versehentlich eine Falte in dem Anzug, der vermutlich mehr wert war als drei ihrer Monatslöhne zusammen, verursachen. Das würde sicherlich nur teuer enden. Schließlich waren alle reichen Schnösel gleich. Ein ziemlich fieses Vorurteil, doch Lucien störte sich daran nicht im geringsten. Schließlich kam es ihm zugute. Er musste sich dadurch nur mit wenigen, viel zu dicht an ihn gequetschten Körpern zurechtkommen. Er hasste Distanzlosigkeit, wenn sie von anderen kam, insbesondere jetzt, wo er gerade so eine weitere Höllenfahrt im Zug überlebt hatte. Noch immer rumorte sein Magen leise. Oh, wie er doch wünschte, auch solch große Distanzen mit seinem geliebten M-Rad zurücklegen zu können. Aufmerksam wanderten die goldenen Seelenspiegel über den beschäftigten Bahnhofsvorplatz. Überall wuselten Reisende, aber auch einige Verkäufer. Ein bekanntes Gildenzeichen oder gar ein vertrautes Gesicht. Man hatte ihm gesagt, dass er die Rune Knight, die ihn begleiten würde, erkennen würde, wenn er sie sah. Dementsprechend konnte er bereits erahnen, um wen es sich handelte. Die Zahl an ihm bekannten Rittern hielt sich stark in Grenzen. Eigentlich konnte es nur eine sein. Gemütlich wanderte er, mit den Händen im Jackett, den weitläufigen Platz entlang, ehe sein Blick zufällig die überschaubaren Tischchen eines Coffeeshops streifte. Sie stach heraus, beinahe noch mehr als der noble Schnösel, der er selbst war. Zumindest für ihn. Alles war wie immer. Die strohblonden Haare waren zu einem festen Zopf zusammengebunden, sie trug die typische, ritterliche Uniform, die sie immer trug und der katastrophale Zustand, in dem er sie das letzte Mal gesehen hatte, konnte nicht einmal mehr erahnt werden. Das war ... erleichternd. Ein unauffälliges Lächeln huschte über seine Lippen, verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. "Hallöchen nette Dame, ist der Platz da zufällig noch frei?" Mit einer Hand stütze er sich auf der Tischplatte ab während er mit dem Kopf hinüber zu dem Stuhl, der ihr gegenüber war, nickte. Sein offenes, pechschwarzes Haar wurde von einer leichten, warmen Brise ergriffen, sodass die Spitzen tanzten. Er konnte sich bereits denken, dass dieser für ihn reserviert war, doch er wollte sich das Spielchen trotzdem erlauben. Kurz ließ er die Aussage so stehen, ehe er hinzufügte: "Es ist schön, dich in einem Stück wiederzusehen, Athena." Er ließ sich auf besagtem Stuhl nieder, streckte die Beine von sich und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Der Auftrag, der sie dieses Mal zusammengeführt hatte, beinhaltete keine wild gewordenen Tiere, doch sicherer versprach er deshalb nicht zu werden. Wohl fühlte er sich damit nicht, doch Lucien wäre nicht Lucien, wenn er einen so gut bezahlten Auftrag ausschlagen würde. Die offensichtliche Lästerei, die dieser stinkreiche Typ mit dem viel zu komplizierten Namen betrieb, interessierte ihn recht wenig, auch, wenn ihn die Herausforderung, ihm das Maul zu stopfen, durchaus ein wenig reizte. "Geht es dir wieder gut?"
Athena stand schon bevor Lucien den Weg zu ihrem Tisch gefunden hatte, halb auf. Ein breites, glückliches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Nymphe aus. Ihm schien es gut zu gehen. Zumindest lief er einigermaßen beschwingt und war in einen seiner Anzüge gekleidet. Gesehen hatte sie die Kleidung noch nie. Wobei...wenn sie jetzt so drüber nachdachte...hatte sie ihn überhaupt schon mal ein zweites Mal im gleichen Anzug gesehen? Erinnern konnte sie sich jedenfalls nicht daran. Eine Grabbelhand streckte sich Lucien entgegen, als er herangekommen war, versuchte einen Moment lang einer seiner Hände in willkommen heißender Geste zu drücken. "Ja! Ich meine. Klar. Setz' dich", brabbelte Athena munter los und ließ nun auch endlich ihre vier Buchstaben wieder vollständig auf den Stuhl sinken. Die Hände der Nymphe kamen auf dem Tisch zusammen, falteten sich in den Panzerhandschuhen. Ein wenig beschämt senkte sich ihr Blick. "Mh. Dank dir. Die Heiler haben gesagt, dass ich ohne die rasche Versorung höchstwahrscheinlich gestorben wäre. Also...danke. Ich...weiß nicht, wie ich das zurückzahlen kann, aber ich werde es versuchen." Nur langsam hob sich der Blick wieder, während der beschämte Gesichtsausdruck schon von einem erneuten, breiten Grinsen verdrängt wurde. Eine Hand wanderte unter den Tisch, um die Uniform über der Hüfte ein wenig auseinander zu ziehen. "Auf jeden Fall habe ich jetzt meine erste Narbe aus einem Kampf! Und die Leitung hat gesagt, dass ich...äh...", ging es bubbelnd munter weiter. Zum Glück kam die Seite Athenas nicht weit genug über den Tisch hinweg als dass auch nur ein Fitzelchen Haut sichtbar gewesen wäre. Es kostete die Nymphe hörbare Anstrengung die Worte der Obrigkeit der Rune Knights zu zitieren: "...einen herausragenden...Dienst unter...Einsatz des eigenen Lebens...für die Bürger von Fiore und die Gilde...geleistet habe. Genau!" Wieder ploppten die vier Buchstaben Athenas zurück auf den Stuhl. Die ganze Angelegenheit im Norden hatte also ein paar gute Sachen eingebracht. Das ersetzte die furchtbare Angst, die sie gehabt hatte, zwar nicht wirklich. Aber es war wie ein paar Pflaster auf einer Wunde. Es tat noch weh, aber es war trotzdem irgendwie besser als vorher. Kurz überschattete sich Athenas Gesicht als der fröhliche Ausdruck darin zusammen schrumpelte wie eine Weintraube in der Sonne. Nein, weder die Beförderung noch die tolle Narbe machten irgendwas wieder gut. Aber sie war eine gute Rune Knight, oder nicht? Nur langsam setzte sich der fröhliche Gesichtsausdruck wieder zusammen. Nacheinander sprangen die Muskeln in Aktion, sodass das Grinsen kurzzeitig reichlich schief hing. Sie schaffte es nicht einmal mehr wirklich zufrieden zu klingen, als sie noch hinzu fügte. "Und ich habe deswegen eine Beförderung bekommen. Also kann ich jetzt...schwierigere Aufträge machen." Eigentlich wurde sie fast permanent bei Aufträgen eingesetzt, die ihr tatsächliches Level überschritten. Ob das nun mit Lucien oder mit Aska war. Die Frage war doch eigentlich nur: Warum? Athenas Blick senkte sich auf die Tischplatte herab. "Es geht mir wieder gut, ja. Glaube ich. Du siehst auch aus als ginge es dir gut. Glaube ich. Lucien...meinst du..." Ein Atemzug. "Bin ich hilfreich, Lucien? Sollte ich überhaupt auf den Auftrag mitkommen? Du bist ein Freund, oder? Du würdest mir sagen, wenn ich das nicht tun sollte?"
Selbstverständlich löste Luciens Gegenwart Freude aus. Das war nun wirklich keine Überraschung. Dass Athena ihn jedoch so freudig begrüßte, überraschte ihn doch ein wenig. Mit ordentlichem Händedruck erwiderte er ihre Begrüßung, ehe er sich ihr gegenüber niederließ. Faul ließ er die Arme an den Seiten wie zu lang gekochte Spaghetti herabhängen, der Kopf hing halb über der Lehne, während die Beine unter dem Tisch ausgestreckt waren. Er musste sich dringend noch ein wenig von der Höllenfahrt erholen. So unordentlich er aber auch dahockte, den Worten seines Gegenübers lauschte er aufmerksam. Sie war tatsächlich beinahe gestorben? Das war ... unschön. Ja, beunruhigend fast schon. Er wusste, dass ihr Zustand dramatisch gewesen war, aber derart schlimm? Nein, damit hatte er nicht gerechnet. Oder besser gesagt: Damit hatte er nicht rechnen wollen. Aus diesem Grund schlug sein Herz auch nicht höher, als das Wort 'zurückzahlen' fiel. Für gewöhnlich zögerte er nicht lange, dieses Angebot anzunehmen, forderte es viel eher ein, doch dieses Mal zögerte er. Es war schließlich seine Schuld gewesen, dass die Blonde sich derart weit gepusht hatte. Selbstverständlich würde er diese Schuld niemals laut eingestehen, niemals würde er freiwillig zugeben, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. "Über mögliche Rückzahlungen sollten wir uns hier und jetzt keine Gedanken machen", erwiderte er also, "Wir haben heute andere Prioritäten." Als wäre es nichts weiter als eine unbedeutende Kleinigkeit, winkte er ab, während Athena bereits fröhlich weiterquasselte. Langsam hatte der Ashworth wirklich keine Zweifel mehr, dass sie sich voll und ganz erholt hatte. Von Narben und Lobeshymnen und Beförderung erzählte sie mit viel zu wenigen Pausen zwischen ihren Worten. Das war ja alles schön und gut, doch war es das wirklich wert gewesen? Lucien hielt nicht viel von Narben, genauso wenig wie von dummen Gefasel. Was hatte man davon, sein Leben zu riskieren, nur um ein paar Fremde zu retten? Das war es einfach nicht wert, in seinen Augen zumindest. Selbst die Beförderung - die eine Lohnerhöhung mit sich bringen könnte - wirkte lächerlich irrelevant im Vergleich zu dem, was sie dafür auf's Spiel gesetzt hatte. Und trotzdem freute sie sich wie ein Schnitzel ... oder? Kurz verzog sich auch das Gesicht des Ashworths. "Glückwunsch, das freut mich für dich", antwortete er mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. Wichtig war, dass sie zufrieden war, korrekt? "Ich hoffe allerdings trotzdem, dass sich diese Geschehnisse nicht noch einmal wiederholen." Als die junge Ritterin ihre Fragen stellte, zog Lucien die Beine an, schlug sie übereinander und setzte sich sogar aufrecht. "Selbstverständlich geht es mir gut", antwortete er, um sich noch ein wenig Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, "Von solch einer Kleinigkeit lasse ich mich nicht unterkriegen." Ob sie hilfreich war? Was war das denn für eine Frage? Grübelnd musterte er ihren Gesichtsausdruck, versuchte darin zu erkennen, ob sie etwas bestimmtes erwartete. Doch für ihn schien sich darin nur ernsthafte Sorge widerzuspiegeln. Machte sie sich darüber wirklich Gedanken? Urgh. Da half vermutlich nur eine aufrichtige Antwort. "Natürlich bist du hilfreich. Sonst würde man dich wohl kaum entsenden. Alleine hätte ich mir wirklich schwer getan auf unserem letzten Auftrag." Grummeln. "Womöglich hätte ich es sogar überhaupt nicht geschafft." Nur widerwillig gab er seine eigene Schwäche und Unfähigkeit zu. Doch das, was heute anstand, war womöglich noch schwieriger und gefährlicher als die Wildschweine. Er konnte keine Athena gebrauchen, die derart an sich selbst zweifelte, dass sie schwächelte. "Ich würde mich auch heute freuen, dich an meiner Seite zu haben. Ich denke, wir ergänzen uns gut." Obwohl oder womöglich auch gerade weil sie von grundauf verschieden waren. "Ich bin zuversichtlich, dass wir Erfolg haben werden. Allerdings würde ich dich bitten, dieses Mal keine schwerwiegenden Verletzungen vor mir zu verbergen." Das war eigentlich alles, was er zu meckern hatte. Ansonsten war er durchaus zufrieden mit Athena als seine Kollegin. Ja, Kollegin. Dass sie ihn als Freund bezeichnet hatte, war ihm selbstverständlich nicht entgangen. Irgendwie freute es ihn, mindestens genauso sehr verwunderte es ihn aber auch. Er hatte sich stets bemüht, ihre Beziehung auf rein professioneller Ebene zu halten. War er so sehr daran gescheitert? Ein wenig sicherlich, doch dass sie ihn als Freund sah, überraschte ihn trotzdem. "... du siehst mich als Freund?"
"Danke!", erklang es glockenhell auf Luciens Glückwünsche hin. Nach wie vor hatte Athena gewaltige Probleme damit die Gesichtsausdrücke von Personen zu deuten. Selbst wenn Lucien also kein so geübter Lügner, mit einem Hang zur Selbstüberlistung, gewesen wäre, wäre es ihm wohl ohne weitere Probleme gelungen die Nymphe mit seinem unechten Lächeln zu täuschen. So aber bröckelte Athenas freudiges Lächeln erst bei den folgenden Worten wieder weg. Ob Lucien wohl wütend war? Natürlich hoffte sie auch, dass sich sowas nicht wiederholte. Es hatte furchtbar weh getan. Nicht währenddessen. Während des Kampfes hatte sie kaum etwas bemerkt. Aber danach. Selbst jetzt noch ab und zu. Die Heiler hatten gesagt, dass das normal sei. Athena fand es nicht normal. Eine Wunde sollte nicht mehr weh tun, wenn sie erst einmal verheilt war. Aber die Heiler wussten das vermutlich besser. Wobei sie heimlich ein paar der Engel gefragt hatte, aber die waren auch allesamt keine Heiler und hatten keine Antworten parat gehabt. Wobei Andariel erwähnt, dass in der Armee ihres Lords Heiler arbeiteten. Aus irgendeinem Grund hatte der sonst so stoische Engel dabei ein bischen panisch gewirkt. Warum nur? "Oh, das ist wirklich gut. Es freut mich, wenn es dir gut geht. Auch wenn ich nicht weiß, warum", sponn die Nymphe munter den vorbereiteten Faden weiter, als ihr Verstand sich wieder im Hier und Jetzt verankerte statt weiter Erinnerungen nachzuhängen. Es war doch wirklich seltsam. Lucien schien nicht unbedingt ihre Werte zu teilen. Und von den Rune Knights hielt er auch nicht wirklich viel, wie sie glaubte. Aber sie mochte ihn trotzdem. Das war doch eigentlich unlogisch. Ein hoffnungsvoller Blick legte sich auf den jüngsten Spross der Familie Ashworth, noch bevor dieser auf Athenas Frage antworten konnte. Die Nymphe hielt den Atem an. Zum Glück ließ die Antwort nicht lange auf sich warten. Vermutlich wäre sie sonst blau angelaufen. Der Kopf Athenas hob sich wieder, das Kinn streckte sich stolz ein wenig mehr nach oben. Sie war nützlich. Oder...zumindest hielt Lucien sie für hilfreich. Das war...gut. Irgendwie machte das mehr Wärme in der Brust als die recht unpersönliche Danksagung und Beförderung durch die Gilde. Wieder seltsam. Die Rune Knights waren so etwas wie eine Familie. Oder zumindest am nächsten an dem dran, was Athena für eine Familie hielt, in Ermangelung einer echten. Und trotzdem freute es sie mehr, wenn jemand, den sie kannte - teilweise sogar gut kannte oder zu kennen glaubte - sie lobte. Hm. Da würde sie drüber nachdenken müssen. Irgendwann einmal. Für's erste verbuchte sie das ganze Mal unter "Freundschaft". Was bedeutete, dass sie einen Freund gefunden hatte. "Ich verspreche, dass ich keine Verletzungen vor dir verbergen werde. Auf meine Ehre als Rune Knight. Wobei ich das auch letztes Mal nicht gemacht hab, es ging nur alles so schnell." In fliegender Eile tünchten sich Athenas Augen in erwartungssvolles Gelb-Orange, als die Nymphe wieder den Blick hob. Ganz sicher war sie sich nicht, aber klang Lucien da grade ein bisschen unsicher? Das sah ihm irgendwie nicht ähnlich. Die Panzerhandschuhe wanderten vom Tisch runter. Die Hände falteten sich sittsam vor dem Bauch. "Ja? Ich glaube schon? Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es sich anfühlen sollte, wenn man befreundet ist, weil ich noch nie Freunde hatte. Aber ich freue mich, wenn es dir gut geht. Und ich vertraue dir, dass du mich im Kampf nicht im Stich lassen wirst. Wenn du Ratschläge gibst, werde ich sie mir zu Herzen nehmen oder zumindest viel darüber nachdenken. Das ist doch Freundschaft, oder nicht?"
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