Typ: Freiraum | Gebäude Besitzer: Ferdinand Steinhauer Beschreibung: Ein großes Firmengelände beim westlichen Ausläufer der Stadt Crystalline und gegenwärtig im Besitz der Steinhauer Corporation. Auf dem Gelände befindet sich ein Wohngebäude, ein Bürokomplex und eine Fertigungs- sowie eine Lagerhalle. Die Steinhauer Corporation ist ein Hersteller magischer Waffen und produziert überwiegend für den privaten Sicherheitssektor, gewinnt aber gelegentlich auch Rüstungsaufträge des königlichen Militärs für sich. Daher ist das Gelände auch eingezäunt und lediglich über ein Tor zu betreten, welches mit einem Pförtner besetzt ist. Unbefugte haben also keinen Zutritt. Auf dem Gelände selbst ist auch ein Wachschutz aktiv, der von einer privaten Sicherheitsfirma bezogen wird und neugierige Augen von spezifischen Orten, allen voran der Fertigung und dem Lager, fernzuhalten.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
"Ah. Das erklärt das Interesse der Gilde", antwortete Taiji nun seiners relativ kurz angebunden. Ausnahmsweise einmal war das nicht seiner Arroganz oder allgemeinen Unfreundlichkeit zuzuschreiben, sondern vielmehr der Tatsache, dass der Elb nachdachte. Natürlich hatte Midas Hands Interesse an der Firma. Die Gilde selbst versuchte ein Vorreiter auf dem Gebiet magischer Waffen zu werden. In einer Welt, in der Magier - wie er selbst - ganze Landstriche mit nicht mehr als einem Gedanken verwüsten konnte, wo magische Monster Amok liefen, waren magische Waffen ein wichtiger Ausgleich für die Nicht-Magier. Dinge wie Lacrima-Gewehre oder die allseits beliebten Stäbe stellten eine Chance für die gewöhnlichsten der Gewöhnlichen - Salz der Erde, wirklich - sich gegen die allgegenwärtigen Bedrohungen zu verteidigen. Natürlich waren wahre Magier diesen technologischen Spielereien überlegen. Aber das bedeutete leider nicht, dass dieser Job ein Zuckerschlecken werden würde. In der Masse war fast alles gefährlich. Und wer nicht aufpasste, wurde von der gewöhnlichen Grippe dahin gerafft. Außerdem: Wer Waffen herstellte, bewaffnete auch seine Sicherheitskräfte. Dementsprechend war wohl mehr als nur ein wenig Vorsicht angebracht. Einen Treffer einer magischen Waffe würde er wohl überstehen. Aber dann konnte er mal wieder eine Robe flicken lassen. Und wer hatte schon Zeit für sowas. Ein vielbeschäftigter Elb, auf dessen Schultern das Gewicht der Verantwortung lastete, jedenfalls nicht.
"Gut. Die Produktion lässt sich an verschiedenen Stellen unterbrechen, sollte es nötig werden. Die Lacrima können destabilisiert werden. Die Fertigungsanlagen zerstört oder anderweitig sabotiert werden. Zusätzlich habe ich einige Mittelchen dabei, die uns dabei behilflich sein könnten. Prototypen, natürlich. Aber ein Feldtest ist doch stets am wertvollsten." Keiner der Prototypen wäre alleine ausreichend um eine Produktionsstätte lahm zu legen. Aber sie wären ausgesprochen hilfreich dabei ein wenig Chaos zu stiften. Und wofür war man schließlich Alchemist, wenn man nicht manchmal ein wenig das Chaos im Leben anderer willkommen hieß. Oh, Taiji konnte sich schon die dummen Fressen der Eintagsfliegen vorstellen, die ratlos vor einem Problem standen. Nun, es konnte nun einmal nicht jeder über seinen Intellekt verfügen. Und hoffentlich...es war aus Stein. Stein und Stahl. Das gesamte Firmengelände. Nicht einmal die Türen waren aus Holz. Glimmende Augen fuhren per Blick die Gebäude vor Graham und dem Elben ab. Die Laune sank bereits wieder rapide. Was war das für ein widerwärtiger Klotz, den man da derart unästhetisch in die Landschaft geschissen hatte? Selbst nach Maßstäben der Eintagsfliegen war das hier eine besondere Missgeburt der Architektur. Und das sollte was heißen. Immerhin lebte Taiji wider Willen in Marokkasu. Wieder entrang sich dem Elben ein frustrierter Seufzer. Der Blick wechselte rüber zu dem eisernen Tor, das den Zugang zur Anlage versperrte. Für den dort postierten Wächter gab es wenigstens einen Unterstand, auch wenn der Mann sich grade eher gelangweilt auf ein Lacrima-Gewehr stützte. Blieb nur zu hoffen, dass die Waffe nicht aktiv war, denn der Kerl hatte den Kopf auf der Mündung gelagert. Ein Nicken des Kopfes bedeutete Graham seine Aufmerksamkeit auf den Mann zu verschieben. "Haben wir einen Termin? Einmal mit dem werten Herren Fleischhauer sprechen sollten wir vermutlich, mh? Vielleicht zeigt er sich ja kooperativ." Ein trockener Lacher erklang. Nein, würde er vermutlich nicht. Deswegen waren sie ja hier.
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Graham Low-Budget Traveller
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Das Interesse der Gilde lag auf der Hand und selbst der dämlichste Magier hätte diese Offensichtlichkeit zügig begriffen, schließlich verfolgte Midas Hands große Ziele und legte daher gern Hand an jedwede gewinnbringende Technologie, wann immer es irgendwie möglich war. Das wofür Taiji und Graham hier waren sollte dahingehend auch erst der Anfang sein, denn zunächst galt es diese Errungenschaften in die Hände eines anderen Unternehmers zu befördern, der deutlich enger an die Gilde gebunden war und die nächsten Schritte sahen sicherlich vor, über das angebundene Unternehmen die Technologie zu erbeuten. Taktisches Kalkül war nun einmal eine der Kernstrategien von Midas Hands, deswegen war Taiji auch keineswegs überrascht von dieser Tatsache. Selbst Graham, der noch nicht alle Schattenseiten von Midas Hands kannte, war nicht vom Interesse der geldgierigen Obrigkeiten überrascht.
„Dann sind wir vorbereitet“, entgegnete der Crashmagier gut gelaunt auf die Äußerungen des Elben. Sabotage, Zerstörungen, ja gar alchemistische Mittelchen. Mehr sollten die beiden Magier wirklich nicht brauchen, um die Firma in den Bankrott zu treiben, sollten die Verhandlungen zur feindlichen Übernahme scheitern. Insgeheim hoffte Graham natürlich auf einen möglichst friedlichen Ausgang eben jener Verhandlungen und würde daher jede Mühe auf sich nehmen, den Geschäftsführer der Steinhauer Corporation zu überzeugen, sich einfach aufkaufen zu lassen. Ein Leben im Ruhestand mit einer honorenten Masse an Geld, durch die man nie wieder irgendwelche Sorgen leiden musste, war doch erstrebenswerter als der vollständige Bankrott. „Ich hoffe auf Kooperation“, begann Graham lakonisch und sah zu Taiji. „Aber deine Mittel interessieren mich“, fügte er offen an. „Also die Wirkung“, setzte er noch nach. Ein gewisses Maß an Neugier konnte der Aker nicht leugnen.
Schlussendlich erreichten sie den Durchfall architektonischer Leistung und damit auch die Höhle des zu zähmenden Löwen. Ein Nicken seitens des Elben lenkte die Aufmerksamkeit des Anführers auf die Wache, die mit einem Lacrima-Gewehr bewaffnet das schwere Eisentor zu schützen gedachte. Ein Termin beim Herrn Fleischhauer? Nein, aber beim Herrn Steinhauer schon. Der trockene Lacher des hochgewachsenen Holzmagiers ließ Graham im Dunkeln stehen, denn dieser wusste nun nicht, ob ein Scherz gemacht wurde oder nicht. Am besten einfach nicht darauf reagieren. „Kein direkter Termin“, gestand Graham und zuckte mit den Schultern. „Aber erwartet werden wir“, fügte er noch an. Der schwarzhaarige Magier begab sich zur Wache und sprach ihn an, erläuterte lakonisch die Situation und schon öffnete sich das Tor. Offenbar wusste er über die Besucher Bescheid.
Kurz nickte Graham seinem Kameraden zu und betrat daraufhin das Gelände, welches keinen sehr einladenden Eindruck machte. Alles wirkte sehr kahl und kalt, trostlos und grau. Dank des Wachmanns wusste er genau, wohin er sich begeben musste, und führte Taiji daher in den Bürokomplex, wo sich die Räumlichkeiten der Geschäftsführung befanden. Am Empfang wurde sich brav angemeldet und schon schickte man sie hinauf in einen größeren Besprechungsraum, in welchem die Magier auf den Geschäftsführer warten sollten, der offenbar noch in einer anderen Besprechung gebunden war. Der Aker griff nach einer Stuhllehne und zog die Sitzmöglichkeit etwas hervor, nur um darauf Platz zu nehmen. „Heißt nun warten“, seufzte er lakonisch. Er wollte es einfach nur hinter sich bringen und zu Lorelai zurück, doch ganz so einfach sollte der Tag dann auch nicht verlaufen. Sollten sie so lange Smalltalk führen? Taiji schien nicht der Typ dafür zu sein, Graham aber auch nicht. Dennoch war die Situation so angespannt wie Mareos Bizeps, wenn er Cassandra den Weg zeigte. „Wo stammst du her?“, fragte Graham dann den Elben, der ja eindeutig nicht menschlicher Herkunft war. Ob er auch aus einem fernen Land kam, wie er selbst? Interessiert war der Aker jedenfalls.
"Natürlich", ließ Taiji hören. Selbstverständlich interessierte sich Graham für die Wirkung der alchemistischen Mittel. Die Alchemie war schließlich die höchste und beste aller Wissenschaften. Sie lieferte zuverlässige Ergebnisse, solange man sich nicht davor scheute ein wenig zu experimentieren und gegebenenfalls die eigenen Augenbrauen auf's Spiel zu setzen. Das verstand sicherlich selbst ein tumber Tölpel wie der werte Herr Aker. Wobei Taiji, was er niemals zugeben würde, selbst nicht wusste wie effektiv seine Feldproben waren. Natürlich wusste er exakt, was die Mittelchen in den Phiolen tun sollten. Die Frage war jedoch, ob sie es auch wirklich tun würden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Experiment in die Hose gegangen war und statt potenter Säure nur ein harmloses Rauchwölkchen produzierte, das vage nach faulen Eiern roch. Aber nun, dafür waren Feldtests schließlich da, mh? Dafür schleppte er ja jederzeit ein paar Proben mit sich herum. Andere mochten es für fahrlässig halten eine Phiole mit Säure in der Hosentasche mit sich herum zu schleppen, aber er, Taiji Xian, war einfach anders gebaut als diese Eintagsfliegen. Er würde es überstehen, sollte die Flasche platzen oder die Säure sich hindurch fressen. Außerdem war diese Phiole aus Metall, was sollte da also schon großartig passieren.
Mit glimmenden Augen verfolgte Taiji den Wachmann dabei, wie dieser das eiserne Tor öffnete. Der Mann benutzte keinen Schlüssel. Zu schade. Ein solcher hätte sich rasch kopieren lassen, sofern der Elb Zugriff auf ein wenig Holz bekam. Aber das Firmengelände wies allgemein nur wenig seines Lieblingsbaustoffs auf. Der Zauber war aus Metall, mit steinernen Pöllern alle paar Meter. Die Hallen schienen aus Stein zu bestehen, die Dächer waren mit metallenen Platten gedeckt. Vielleicht war wenigstens das Gebälk aus Holz? Das ganze Firmengelände war jedoch ein Verbrechen wider die Natur. Nicht einmal ein paar Zierbäumchen fanden sich irgendwo. Stattdessen schien die ganze Tristesse hier aus einer Art grauem Stein zu bestehen. Dieses Land war tot. So tot wie die Zukunft des Besitzers, wenn er nicht exakt machte, was Midas Hands wollte. "Ekelhaft", ließ Taiji verlauten, während er mit angewidertem Gesichtsausdruck hinter Graham her schritt. Ausnahmsweise war diese Beleidigung mal nicht gegen den anderen Magier gerichtet. Stattdessen galt der Ausdruck wachsender Abscheu in Taijis Gesicht der Umgebung. Zumindest im Bürogebäude wurde es ein wenig besser. Die Möbel bestanden aus Holz. Auch wenn sie auf jene krude Art und Weise zusammen gezimmert waren, die die Eintagsfliegen zu bevorzugen schienen. Ein Baumsänger hätte die komplette Inneneinrichtung tausendfach besser anfertigen können, ohne den Einsatz von Nägeln und Bolzen, die das Holz nur quälten und verdrehten. Zumindest der Konferenzraum, in dem man Graham und ihn ablud, war ein wenig besser. Der Tisch bestand aus poliertem Ebenholz, die Stühle aus hellem Birkenholz. Zusammen ergaben sie einen recht ansehnlichen Kontrast. Neben Graham, jedoch mehr in Richtung Kopfende des Tisches, faltete sich auch Taiji auf einem Stuhl zusammen. Scheinbar seelenruhig bugsierte er die Hände auf seine Oberschenkel. Das Holz unterhalb der Tischplatte begann zu wabern und zusammen zu fließen. Ebenholz war recht selten und teuer. Es wäre verschwenderisch keine Probe mitzunehmen. "Hm? Oh. Eine kleine Kommune in den Bergen Ost-Fiores. Ich wage zu bezweifeln, dass Ihr davon gehört habt. Meine Heimat exportiert nichts außer Langeweile und Fichtenholz. Zumal meine Art es im Allgemeinen bevorzugt sich nicht unter Menschen zu mischen. Ihr sterbt so rasch." Stimmte irgendetwas davon? Nein. Vielleicht der letzte Teil, wobei Taiji schlicht nicht genug Kontakt mit anderen Elben hatte um für diese sprechen zu können. Tat er natürlich trotzdem. Eine verbale Aufforderung gab es nicht, dass Graham doch bitte erklären möge, wo er herkam, aber zumindest richteten sich die glimmenden Augen Taijis auf seine Begleitung. Ein wenig Zeit musste er schließlich ohnehin herausschinden, bis die Kugel Ebenholz unter der Tischplatte angemessen groß war.
Zauber:
Wood Dragon’s Phytokinesis TYP: Lost Magic ELEMENT: Holz KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Dragonslayer Holz in einem Radius von fünf Metern verformen. Die Veränderung tritt dabei nur langsam ein, weswegen sich dieser Zauber nicht für den Kampf eignet. Im Verlauf von circa einer Minute können so circa 500 Kubikzentimeter Material verschoben werden. Der Zauber funktioniert bei allen hölzernen Pflanzen, wie Bäumen, ob lebendig oder nicht. Allerdings kann mit diesem Zauber Materie weder erschaffen, noch zerstört werden. Das verschobene Material muss also irgendwo hin.
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Graham Low-Budget Traveller
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Es war bemerkenswert, in welchen Sphären der Elb zu leben schien, denn die lakonischen Anspielungen hinsichtlich seiner Forschungen schien Taiji nicht wirklich erwidern zu wollen. Graham hatte zwar nicht explizit gefragt, aber ein Aufgreifen des Gesprächsthemas hätte dem Elben eigentlich die Chancen bieten können, da ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. So blieb es allerdings dabei, dass Graham sein Interesse an den Mitteln bekundete, jedoch nichts weiter darüber in Erfahrung bringen konnte. Der Xian hielt es wohl auch einfach nicht für nötig, etwas darüber zu erzählen, also hakte der Aker auch nicht weiter nach. So groß war das Interesse schlussendlich auch nicht, um dem Holzmagier dafür in den Allerwertesten zu kriechen. Womöglich war es einfach das Beste diesen Auftrag hinter sich zu bringen und zu hoffen, dass Midas Hands sie nicht erneut auf eine gemeinsame Mission schickte. Zwar waren sie durchaus eine interessante Kombination, aber rein charakterlich passten sie einfach nicht zusammen. Aber wie sagte seine Mutter damals immer? Man konnte eben nicht mit jedem befreundet sein.
Sie betraten gemeinsam das Firmengelände und ließen sich kurzerhand in einen Konferenzsaal bringen, in welchem sie zu warten hatten. Anders als Taiji machte sich Graham absolut keine Gedanken um die Beschaffenheit des Geländes oder der Gebäude, aber das lag eben auch einfach in der Natur ihrer Magien. Die Beschaffenheit war für den Aker nicht von Belangen, da er mittels Crashmagie eh alles zerlegen konnte, jedoch brauchte Taiji eben einen spezifischen Rohstoff, um seine Kräfte zu frisieren. Sitzend im Konferenzraum, erkundigte sich Graham nach der Herkunft des Elben, um wenigstens ein bisschen Gesprächsführung zu betreiben. Der Elb war überraschend schweigsam, was in Kombination mit der Lakonie des Akers ein doch sehr eigenartiges Still erzeugte. Taiji beantwortete seine Frage, wenngleich nur wenige Informationen dabei über den Tisch wanderten. „Sicher nicht“, bestätigte Graham die erste Vermutung des Elben. Er hatte von seiner Herkunft garantiert noch nichts gehört.
„Bin im Reich Caelum geboren“, erzählte der Aker daraufhin lakonisch, auch wenn Taiji ihn nicht gefragt hatte. „Bin erst seit kurzem in Fiore“, fügte er an und lehnte sich etwas zurück. „War so ziemlich überall auf dem Kontinent“, schloss er noch ab. Graham war viel umhergereist, hatte deutlich mehr von der Welt gesehen als die meisten Personen, die hier in Fiore lebten. Das Zeitfenster ließ gerade genug Luft, damit der Xian darauf antworten konnte, als auch schon die Tür zur Räumlichkeit geöffnet wurde und ein schlanker Mann im Anzug hineintrat. Er hatte einen halbkahlen Kopf, trug eine Brille und wirkte durchaus klug, aber auch nicht gerade wehrhaft. Sofort sprang Graham vom Stuhl auf, als der Geschäftsführer schon abwinkte. „Meine Herren. Bleiben Sie sitzen“, sprach er freundlich und nahm dann ebenfalls Platz. Vor sich platzierte er einige Unterlagen in einer Mappe, wodurch Taiji und Graham von ihren Plätzen aus keinen Einblick gewinnen konnten. „Magier von Midas Hands sehen wir hier nie. Ich nehme an es handelt sich um die Angelegenheit hinsichtlich der potenziellen Übernahme durch meinen Konkurrenten?“, fragte dieser sogleich.
Der Mann wirkte sympathisch, doch man sollte ein Buch nie nach dem Einband beurteilen. „Genau“, nickte der Aker und übernahm erst einmal die Gesprächsführung, schließlich war er ja auch der Anführer dieser Mission. „Mr. Steinhauer. Ihr Konkurrent, Mr. Marotti, insistiert hinsichtlich der Übernahme“, stellte Graham zunächst klar, wobei er noch freundlich und diplomatisch wirkte. „Er ist bereit sein letztes Angebot um ein Drittel zu erhöhen. Sie sollten es sich wirklich überlegen“, setzte der Aker noch nach. Der Geschäftsführer, Ferinand Steinhauer, lehnte sich etwas zurück und atmete tief durch. „Ein beträchtliches Angebot, zweifelsohne“, bestätigte er zunächst. „Aber mein Unternehmen steht nicht zum Verkauf“, machte er daraufhin noch einmal klar. „Teilen Sie das bitte Mr. Marotti mit. Es wird keine Übereinkunft geben!“, setzte er noch entschlossen nach. Für einen Augenblick ließ Graham die Schultern hängen, denn Kooperation wäre ihm deutlich lieber gewesen. Er blickt zu Taiji, denn in diesem Gespräch war dieser definitiv der Bad Cop, also nickte er ihm zu. Vielleicht konnte er den Geschäftsführer überzeugen, bevor es zu Gewalttaten kam.
"Ah", gab Taiji tonlos zu hören, nachdem Graham dessen wortloser Aufforderung gefolgt war. Mit einem zufriedenstellenden Gewicht fiel die Kugel Ebenholz in die ausgestreckte Handfläche des Elben. Es war kaum mehr als eine Murmel, die er da auf die Schnelle hatte erzeugen können, aber es würde ausreichen. Immerhin bestand für jemanden wie Taiji keine Notwendigkeit das Holz an einem Stück zu belassen, um damit arbeiten zu können. Hier und dort eine Winzigkeit teures Holz abzuzwacken würde bereits genügen. Während die Murmel in einem der weiten Ärmel Taijis verschwand, ließ der Elb die Worte seines bemitleidenswerten Questpartners durch den eigenen Kopf rollen. Er war schon so ziemlich überall auf dem Kontinent gewesen? Das war...nun...fabelhaft. Taiji selbst mangelte es in dieser Hinsicht an Erfahrung, was freilich niemand jemals erfahren würde. Er selbst hatte derzeit einfach nicht die Zeit vergnügt durch die Wallachei zu vagabundieren, wie es Graham sicherlich ständig tat. Es erklärte gewiss dessen Aufzug. Nachdenklich stützte Taiji das Kinn auf der Hand auf. Die Erfahrungen Grahams mochten nützlich sein für seine eigenen Forschungen. Vielleicht war es Zeit ein wenig netter zu werden. Gewiss gab es in den anderen Ländern Mythen, Wissen und Halbwissen, das hilfreich wäre. "Bei Gelegenheit würde ich mich freuen ein wenig mehr über deine Reisen hören zu dürfen." Man schlage drei Kreuze und markiere sich den Tag rot im Kalender. Der Satz war ohne auch nur den Hauch von Sarkasmus oder Unfreundlichkeit gesprochen. Stattdessen klang Taiji ausnahmsweise einmal ehrlich interessiert.
Fast unmerklich sacht nickte Taiji in Erwiderung des von Graham erhaltenen Nickens. Ein leises Seufzen entfuhr dem Elben. Nun denn. Es sollte also zur Gewalt kommen. Wie überaus erfreulich. In einer fließenden Bewegung schob sich Taiji nach oben, entfaltete seine gesamte Größe. Glimmende Augen richteten sich auf Herrn Steinhauer. Irgendwo weiter unten knackte Holz, als Taiji die Finger um die Tischplatte schloss. "Ihr missversteht, Herr Steinhauer. Ihr werdet Euer Unternehmen verkaufen. Die Frage, die im Raum schwebt ist nur, wie viele Jewels Ihr dafür noch erhalten werdet." Wieder knackte Holz als ein Riss durch die Tischplatte ging und sich in Richtung von Herrn Steinhauer verästelte. Taiji beugte sich ein wenig vor. Wegen des Abstandes zwischen den Männern überragte er sein Gegenüber leider trotzdem nicht. "Ich rate Euch dringend dazu das jetzige Angebot anzunehmen. Alle folgenden werden nicht so großzügig sein." Ein kurzer Moment der Stille stellte sich ein. Herr Steinhauer zog die Brauen hoch, nahm seine Brille ab, schnaufte einmal aus, wischte die Brille an seinem Hemd ab, bevor er sich das Nasenfahrrad zurück an seine Stelle zwängte. "Die Herren werden verstehen, dass sie keineswegs die ersten sind, die solcherlei...Hinweise aussprechen. Meine Firma und ich haben weitaus Schlimmeres überstanden als einen übermäßig ehrgeizigen Herrn Marotti und ein paar Magier. Ich muss sie bitten das Gelände zu verlassen." Herr Steinhauer faltete die Hände auf dem Tisch, warf dem Riss einen vielsagenden Blick zu, deutete dann mit einer Hand auf die Türe. "Die Rechnung für den Tisch erhält ihre Gilde per Post. Vor der Tür warten ein Paar Herren, die den Herrschaften gerne den Weg zeigen werden. Auf Wiedersehen." Betont behutsam richtete sich Taiji wieder auf, bleckte die Zähne in Richtung Steinhauer. Das war doch wirklich vorzüglich verlaufen. Es wäre doch wahrhaft schade gewesen, wenn der Mann unter einer simplen Drohung eingeknickt wäre. "In der Tat, Herr Steinhauer. Auf Wiedersehen. Auch wenn Ihr Eure Brille vielleicht einmal richtig aufsetzen solltet, bevor Ihr Anschuldigungen erhebt und Rechnungen ausstellen wollt, die jeglicher Grundlage entbehren." Der Tisch präsentierte sich bei einem Blick herunter als unversehrt. Während des Gesprächs war der Riss wieder zusammengewachsen, als hätte er niemals existiert. "Kommt, Herr Aker. Hoffen wir, dass unser Gegenüber rasch zur Besinnung kommt. Vielleicht innerhalb einer Woche?"
Zauber:
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„Gewiss“, lächelte Graham und nickte dem Elb entgegen, der ein gewisses Interesse an seinen Reisen geäußert hatte. Sicherlich war die eine oder andere Information für seine Forschung von Relevanz, denn reines Interesse aus Nächstenliebe traute er dem Xian schlichtweg nicht zu. Dennoch war der Aker erstaunt über die Tatsache, dass weder Sarkasmus noch Unfreundlichkeit in dieser Aussage vorzufinden waren. Am liebsten würde er fragen, wo der echte Taiji hin war und was diese Kopie mit ihm angestellt hatte, doch das war am Ende des Tages ja auch nur Schabernack, den Taiji nicht wertzuschätzen wusste. So oder so war es ein Tag, der im Kalender mit drei roten Kreuzen versehen werden durfte. In der Kommunikation mit dem Elb also ein großer Fortschritt.
Graham lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete, wie Taiji sich erhob. Ein Teil von ihm war begeistert, während ein anderer Teil sich fragte, ob die Gewalt tatsächlich notwendig war. Das Geschehen im Raum hatte sich plötzlich stark verändert. Er wusste, dass der Elb eine unheimliche Präsenz besaß, und als Taiji begann, seine Macht zu demonstrieren, schoss eine kühle Brise durch den Raum. Graham war erleichtert, dass er nicht in Taijis Schuhen steckte, der eine Atmosphäre erzeugte, die bedrohlicher war, als die hölzerne Einrichtung hätte vermuten lassen. Ein skeptisches Lächeln umspielte Grahams Lippen. Er wünschte, dass sie ihre Kommunikation auf diplomatische Weise hätten fortsetzen können, ohne die Stimmung so drastisch zu verändern. Die Diplomatie hatte jedenfalls versagt und Herr Steinhauer war von seiner Entscheidung mehr als überzeugt, denn auch wenn Taiji noch einmal mit Nachdruck aufzeigte, was passieren konnte, so wich der Geschäftsmann nicht zurück. Ein Seufzer entfloh der Kehle des Crashmagiers, der sich einen völlig anderen Ausgang herbeigesehnt hatte, aber nun war er dazu gezwungen die Firma eines erfolgreichen und eigentlich vornehmen Geschäftsmannes zu zerstören. In diesem Augenblick wurde dem caelischen Soldaten wieder einmal bewusst, dass er den falschen Absichten und den falschen Menschen diente. Midas Hands war kein Ort, an welchem er sich wohl oder gar zugehörig fühlte. Für Geschöpfe wie Taiji war es jedenfalls der perfekte Ort.
Und trotzdem hatte Graham großen Respekt vor der Aktion mit dem Tisch, denn damit hatte der Elb seinen Kontrahenten optimal ausgespielt. Die Verwirrung war dem Geschäftsmann deutlich anzusehen, doch brachte er keinerlei Worte mehr heraus. Er hatte seine Entscheidung getroffen, doch sein Blick ließ auch vermuten, dass er allmählich realisierte, was er seiner Firma und sich damit eingebrockt hatte. Graham erhob sich und schenkte dem Herrn Steinhauer ein entschuldigendes Lächeln. „Tut mir leid“, sprach er lakonisch und nickte danach seinem Gildenkollegen zu. „Eine Woche klingt fair“, stellte der Aker daraufhin also fest und verließ dann auch schon die Räumlichkeit, nur um draußen von den netten Herren empfangen zu werden.
„Hätts mir anders gewünscht“, sprach der Crashmagier daraufhin zum Elb, der ihn begleitete. Innerlich hoffte der Aker, dass Herr Steinhauer ihnen nun nachjagte und alles überdachte, doch er kam einfach nicht aus dem Besprechungsraum. Seine Entscheidung war also gefallen und die Konsequenzen sollten nunmehr auf ihn und sein Vermächtnis niederprasseln.
"Unsere besten Grüße an Eure Familie, Herr Steinhauer." Mit diesen letzten Worten verabschiedete sich Taiji durch die Türe. Die beiden versprochenen Männer dahinter wiesen die durch das Versprechen des Rausschmisses erwartete Statur auf. Vermutlich hatten beide in ihrer Blutlinie den einen oder anderen Kleiderschrank aufzuweisen, wenn man sich ihre Schulterbreite so betrachtete. Einer davon heftete sich an Taijis Seite, der anderen an Grahams. Verständlich. Die ausgesprochenen Drohungen waren eindeutig gewesen. Taiji hätte es dem Herren nicht einmal übel nehmen können, wenn er nun sofort versucht hätte die beiden Magier auszuschalten. Es wäre, was der Elb getan hätte. Aber zu seinem Unglück schien er Steinhauer ein anständiger Mann zu sein. Dumm für ihn. "Es liegt nicht in unserer Hand, Herr Aker. Die Entscheidung über seine Firma obliegt alleine Herrn Steinhauer, fürchte ich." Sonderlich enttäuscht über den Ausgang der Verhandlungen hörte sich der Elb freilich nicht an. Auf der einen Seite war es ausgesprochen störend noch mehr Zeit auf diese Angelegenheit verwenden zu müssen, die stattdessen in seine Forschungen hätte investiert werden können. Auf der anderen Seite gab es nichts besseres als Feldtests, um die Effektivität neuer Mittel zu testen. Unter dem Schnitt stand für Taiji also eine dicke, fette Null. Sollte heißen, der Ausgang war ihm egal.
Apropos Ausgang. Vor eben jenem fanden sich die beiden Magier rasch wieder. Die beiden Kleiderschränke in menschlicher Gestalt waren ihnen weder von der Seite gewichen, noch hatten sie sie aus den Augen gelassen. Vermutlich wäre es recht leicht gewesen sie einfach zu töten, aber damit versaute man sich meistens die Kleidung. Ausgesprochen störend. Vielleicht sollte er mal ein Mittel entwickeln, das einzig und allein Blut auflöste. Dann wäre das Problem doch schon einmal gelöst. Auf der anderen Seite würde er damit Verbrechern ebenfalls das Leben erleichtern, da Midas Hands ein solches Mittel garantiert verkaufen würde. Und dann würde es nicht lange dauern, bis die Rune Knights ebenfalls davon Wind bekamen. Wahrhaft störend. "Auf Wiedersehen, die Herrschaften. Es war eine wahre Freude von zwei solchen Meistern der seichten Konversation begleitet zu werden." Mit einer entlassenden Geste der Hand wurden die beiden Gorillas verabschiedet, die sich freilich keinen Millimeter von ihren Posten am Tor entfernten. Eine auffordernde Geste gen Graham wiederum bedeutete diesem doch bitte dem selbsternannten Anführer dieser Expedition zu folgen. Taiji wartete bis die beiden eindeutig außer Hörreichweite vom Gelände waren, bevor er wieder das Wort erhob. "Gut. Mit dem Ultimatum von einer Woche und der Drohung gegen seine Familie wird die Sicherheit im Werk selbst hoffentlich nicht allzu sehr verstärkt werden. Da die Angelegenheit rasch über die Bühne gebracht werden soll, schlage ich vor, dass wir das heute Nacht erledigen. Bedeutet natürlich, dass wir noch ein paar Stunden haben." Augenscheinlich völlig entspannt verschränkte Taiji die Hände hinter dem Rücken und drehte sich zu Graham um. Eine Hand deutete zurück in Richtung Stadtzentrum. "Hast du eine Idee, wie wir uns die Zeit vertreiben könnten? Eine Rückfahrt erscheint mir als keine gewinnbringende Nutzung unserer Zeit. Wobei wir uns natürlich auch trennen und später wieder hier treffen können, solltest du eine Privatangelegenheit erledigen wollen."
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Graham Low-Budget Traveller
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Die beiden Magier von Midas Hands wurden jeweils von einem Sicherheitsangestellten flankiert und nach draußen begleitet. Herr Steinhauer wäre klug gewesen, hätte er die Magier an Ort und Stelle ausgeschalten, doch zu seinem Unglück handelte es sich bei ihm um einen sehr ehrlichen, fairen und aufrichtigen Geschäftsmann. In dieser Angelegenheit sollte ihm diese noble Seite jedoch noch zum Verhängnis werden, schließlich hatten die Magier strikte Anweisungen und würden diese auch ohne Zweifel umsetzen. Zwar hatte Graham kein Interesse daran die Firma in den Bankrott zu stürzen, doch ebenso wenig hatte er Interesse daran, von seinem Auftraggeber und der Gilde durch den Fleischwolf gedreht zu werden. Wer für Midas Hands die Drecksarbeit erledigte, nun, der hatte seine Seele nun einmal verpfändet und zahlte grundsätzlich einen hohen Preis. „Leider, ja“, bestätigte der Aker daher kurz und knapp die Äußerung von Taiji hinsichtlich Herrn Steinhauer.
Am Eingang kam es dann zum überaus emotionalen Abschied der Gorillas, die den ganzen Weg über nicht ein Wort verloren hatten. Diese Spitze hatte der Xian ihnen auch gleich mitgegeben, doch die Sicherheitsangestellten verzogen keine Miene. Graham verneigte sich lediglich leicht vor ihnen und folgte dem Dragonslayer, schließlich waren sie hier nicht länger erwünscht und alles, was nun folgte, zählte zu denen Dingen, die einen Magier stets mit negativem Ruf belasteten. Als sie weit genug außerhalb der Hörreichweite waren, wandte sich Taiji wieder an seinen Kollegen, der immer noch alles andere als begeistert von diesem Vorhaben war. Die Drohungen gegenüber Herrn Steinhauer beinhalteten einen Zeitplan und ihr vermeintliches Ziel, weswegen der Geschäftsmann sicherlich die eine oder andere Maßnahme zum Schutz seiner Familie ergriff. Das bedeutete folglich aber auch, dass die Sicherheit im Werk nicht wesentlich davon beeinflusst sein sollte.
„Heute Nacht also“, entgegnete der Aker und atmete tief durch. Er kam aus der Nummer ohnehin nicht mehr raus, also am besten schnellstmöglich über die Bühne bringen und die Firma ein für alle Mal erledigen. „Einverstanden. So machen wir es“, bestätigte er also den Vorschlag und hatte es sogleich als Anweisung formuliert, schließlich hatte er ja eigentlich das Sagen. Auf der anderen Seite war Graham, trotz dieser übertragenen Verantwortung, froh über die Anwesenheit des Xian, denn der Elb zögerte nicht und konnte dank seines Pragmatismus die Aufgabe einfach durchziehen. Ohne Taiji hätte Graham womöglich versucht, einen anderen Weg einzuschlagen. Doch bevor sie sich nun um die Firma kümmerten, galt es Zeit totzuschlagen, also grübelte der Crashmagier.
„Keine Privatangelegenheiten“, verneinte Graham zunächst. Folglich zeichnete sich bereits ab, dass sie die Zeit wohl irgendwie halbwegs gemeinsam verbringen würden. „Essen“, schlug er also kurzerhand vor. „Oder einen Trinken“, fügte er noch an, während er eine Hand in den Nacken legte und weiter nachdachte. „Oder hast du etwas, was du erledigen müsstest? Vielleicht kann ich helfen“, formulierte Graham dann noch dazu aus. Ihm war es gleich, denn seine Gedanken kreisten ohnehin nur über den bevorstehenden, nächtlichen Überfall auf das Werk.
"Ein wenig Stärkung wird sicherlich nicht schaden. Solltest du etwas trinken wollen, steht dir das natürlich frei, wobei ich verzichten werde. Alkohol zeigt bei mir nur noch wenig Wirkung", führte Taiji seine Gedanken aus. Das letzte war eine dreiste Lüge. Alkohol hatte auf den Elben die exakt gleiche Wirkung wie auf alle anderen durchschnittlichen Lebewesen auch. Aber er bevorzugte einen klaren Kopf für die anstehende Zerstörungsarbeit. Es war unwahrscheinlich, dass diese Gorillas von Eintagsfliegen ihm gefährlich werden konnten. Aber man brauchte schließlich dennoch nicht unvorsichtig werden. Das Kopfschütteln auf Grahams abschließende Frage erfolgte bereits zögerlich, brach schließlich mittendrin ab. Vielleicht ließen sich ein paar Dinge hier besorgen. Wenn man schon einmal im Norden war, konnte er doch auch gleich ein paar Reagenzien beschaffen, oder nicht? Das ganze in Person zu tun war immer von Vorteil. Es war bereits mehr als einmal passiert, dass die gelieferten Waren von minderer Qualität gewesen waren. Was exakt sollte er, Taiji Xian, mit unreinem Silber bitte anstellen. Es war gut genug für die Schmuckherstellung, damit sich irgendwelche unbedarften Vollidioten ihre fassförmigen Körper damit behängen konnten wie ein Schwein, über das man Bahnen an Lametta warf, aber für seine Zwecke war es völlig unbrauchbar.
"Hm. Es gibt hier ein Geschäft für Reagenzien, das eine Art...Partnerschaft mit der Gilde hat. Die Vorräte an Frostlotus der Gilde gehen langsam zu Neige. Es wäre doch sicherlich eine vortreffliche Nutzung der finanziellen Möglichkeiten der Gilde den Vorrat wieder aufzufüllen. Weißt du, in wie vielen unserer Produkte Frostlotus Anwendung findet? Vierundsiebzig. Abhängig von den zusätzlich verwendeten Materialien und der Verarbeitungsweise kann er zur Kühlung von Wunden oder bei Krankheiten verwendet werden. Einer der...Alkoholpanscher der Gilde verwendet ihn um seine Getränke zu kühlen." Mitten in der Erklärung war Taiji bereits wieder losgestiefelt. Graham konnte folgen oder er konnte sich alleine in irgendeiner Bar die Kante geben. Dem Elben war es herzlich egal, solange sein frischgebackener Untergebener - eigene Einschätzung - am Abend wieder auf dem Posten war. Und mit Posten war hier die Zerstörung der Herstellungsanlagen der Firma Steinhauer gemeint. "Die Wurzel ist ebenfalls zunächst kühl. Beschädigt man sie jedoch, strahlt sie für einige Minute gewaltige Hitze aus. Nicht ausreichend um ein Feuer zu entzünden, aber mehr als ausreichend, um einen Schneesturm für diese Zeit zu trotzen. Natürlich ist diese Wirkung von deutlich zu kurzer Dauer für eine kommerzielle Nutzung, weswegen wir grade daran arbeiten diese Reaktion bei Bedarf nutzbar zu machen." Weiterhin in völligem Desinteresse bezüglich der Frage, ob Graham nun eigentlich folgte oder nicht, bog Taiji in eine Straße ein, hob dabei schullehrerhaft eine Hand mit erhobenem Zeigefinger. Mindestens der Elb bewegte sich dabei entlang einer der Geschäftsstraßen der Stadt und machte dabei nicht die geringsten Anstalten in seinen Erklärungen inne zu halten um so grundlegende Dinge zu unternehmen wie anderen Passanten auszuweichen. Bislang war es zu drei Starrduellen und einem Zusammenstoß gekommen. "Solltest du also einmal im Norden unterwegs sein und der Frostbiss seine grausigen Beißer zeigen, lohnt es sich vielleicht in der Nähe von gefrorenen Gewässern nach den Pflanzen zu suchen. Und sei es nur um den Tod ein paar Minuten heraus zu zögern. Es könnte einen Unterschied machen. Ah, da sind wir." Der Elb deutete auf einen Laden mit breiter Glasfront, durch die neben einem ganzen Haufen Gläser und Pflanzen auch der Besitzer zu sehen war. Dieser schlug seltsamerweise beim Anblick des Elben ein Schutzzeichen vor der Brust. Zum ersten Mal seit Beginn des "Dialogs" drehte sich Taiji zu seinem sicherlich gewissenhaft zuhörenden Schüler um. "Sollte der werte Herr versuchen Jewels zu verlangen, gehört die Verhandlung mir."
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Graham Low-Budget Traveller
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Der Xian war erstaunlich aufgeschlossen hinsichtlich einer Stärkung, allerdings würde er auf Alkohol verzichten, da es vermeintlich kaum noch Wirkung für ihn bereithält. Der Aker nickte verstehend und schon war das Thema vom Tisch, denn allein hatte er auch keine Lust dazu. Sich allein in einer Bar einen in den Kopf zu schmettern, machte einfach nur einen verbitterten oder alkoholkranken Eindruck. Auf der anderen Seite wirkte Graham wie der geborene Reisende und die traf man in so ziemlich jeder Bar an, von daher war eigentlich alles wieder in bester Ordnung. Trotzdem hatte Graham kein Interesse an einer Solonummer, daher hakte er beim Elben nach, ob dieser noch Angelegenheiten zu erledigen hatte, bei welchen er unterstützen konnte. So würde allen voran auch die Wartezeit bis Mitternacht vorübergehen.
Sehr ausschweifend begann Taiji zu erzählen und aufmerksam lauschte der Crashmagier, der im Vergleich zu seinem Partner doch sehr wortkarg in der Welt unterwegs war. Die beiden Männer von Midas Hands waren in unheimlich vielen Belangen sehr gegensätzlich, doch glücklicherweise in so mancherlei auch sehr ähnlich. Taiji stiefelte los und der Aker schloss sich ihm an, dem kurz zuvor die Antwort einer Frage auch direkt vorweggenommen wurde. Graham hätte die Antwort ohnehin nicht gewusst und hätte den Umstand eben verbalisiert, doch so konnte man sich das sparen. „Das habe ich nicht gewusst“, gestand der Soldat und bezog sich damit grundsätzlich auf die gesamte Erklärung. Graham wusste viele andere Dinge, aber von solchen Belangen hatte er keine Peilung.
Sie bogen gemeinsam in eine der Geschäftsstraßen ab und der Elb führte seinen lehrreichen Vortrag fort. Offenbar hatte die Forschungsabteilung von Midas Hands aktuell so einige interessante Projekte in ihrer Obhut, so zumindest machte es den Anschein auf Graham, der dahingehend von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte. Er hatte zwar von Frostlotus gehört, aber was genau es konnte und wofür Midas Hands es zu kultivieren versuchte nicht. „Und euer Fortschritt ist wie weit?“, hakte Graham lakonisch bezüglich des Frostlotus nach. Es wäre ja durchaus interessant zu erfahren, wie weit das Team mit der Arbeit bereits gekommen war. Für ihn war tatsächlich die letzte Informationen goldwert, denn Taiji gab ihm einen prächtigen Tipp. „Ich werde es mir merken“, bestätigte Graham. „Danke.“
Sie hatten den Laden nun also erreicht und wie Graham bereits vermutet hatte, war es kein Geschäft nach seinem Geschmack. So einem Laden konnte er absolut nichts abgewinnen, denn abgesehen vom heilenden Königskraut brauchte er eigentlich überhaupt nichts an Grün. Der Ladenbesitzer wirkte besorgt und vollzog sogar ein Schutzzeichen, weswegen sich der Aker seinem Partner zuwandte. „Du machst Eindruck“, lächelte der Soldat und nickte daraufhin, als die Verhandlungen erwähnt wurden. „Nur zu“, gewährte Graham ihm diese Freiheit und sah sich stattdessen neugierig im Laden um. Er war noch nie an einem solchen Ort gewesen und auch wenn er mit den Produkten nichts anfangen konnte, so verfiel er geradewegs seiner ungehemmten Neugier. Und Taiji? Nun, Graham würde ihn einfach Taiji sein lassen und sich gar nicht erst einmischen. Eine Lektion im Leute bedrohen brauchte er nicht.
"Mh, es geht voran. Das Problem besteht darin ein Medium zu finden, dass diese ausgesprochen flüchtige Hitze rasch genug aufnehmen und lange genug ohne Verluste speichern kann. Meine Leute sind darauf angesetzt, aber bislang sind die Ergebnisse entweder aus Effizienz- oder Kostengründen nicht zufrieden stellend." Was übersetzt so viel bedeutete wie: Niemand hatte eine Ahnung, wie sich das Problem lösen ließ. Während sich sicherlich irgendeine Art von magischem Gegenstand zu diesem Zweck würde entwickeln lassen, war die Entwicklung eines solchen verboten teuer. Was wiederum in Midas Hands-Sprache bedeutete, dass es niemand bezahlen wollte, weswegen das Projekt verreckte, noch bevor es eine Chance hatte überhaupt zu leben. Tja. Wenn es nach Taiji ginge, ständen ihm selbst unbegrenzte Mittel zu Verfügung. Zu seinem Bedauern - und vermutlich war es wirklich nur sein Bedauern - war dem jedoch nicht so. Der Kopf des Elben ruckte von Graham zurück in Richtung Ladenbesitzer. Sein Mund öffnete sich halb zu einem wenig begeisterten, wölfisch-hungrigen Ausdruck. "Besser so. Die letzten Reagenzien, die ich von dem Herren erhalten habe, waren nicht nutzbar. Er schuldet Midas Hands und schlimmer, mir, also einen ganzen Satz. Diesen werde ich einfordern und wenn ich ihn dafür zertrümmern muss." Ganz und gar im Gegensatz zu dem Vorhaben des Elben bimmelte das Ladenglöckchen über der Eingangstüre hell und fröhlich vor sich hin als dieser eintrat und in Richtung Tresen glitt.
Die "Verhandlung", wenn man es denn so nennen wollte, bestand vor allem daraus, dass sich Taiji vor dem Mann aufbaute und diesen solange mit rechtlichen Konsequenzen bedrohte, sowie die Qualität seiner Waren eine nach der anderen quer durch den Kakao zog, bis der bemitleidenswerte Kerl sich bereit erklärte den Elben selbst die Reagenzien aussuchen zu lassen. Gepaart mit dem Versprechen, dass exakt das, was Taiji sich aussuchte, auch in der Forschungsabteilung ankommen würde, glitt der Elb durch die Regalreihen. Hier wurde ein Glas hervor gefischt, dort an einer Wurzel geschnuppert und diese verworfen. Das Ergebnis war ein auf eine teuflische Art und Weise zufrieden grinsender Taiji und ein um mehrere Kisten erleichterter Ladenbesitzer. Zu guter Letzt flog ein mit einem grünlichen Papierband versehenes Tiegelchen in Richtung Graham, geworfen von Taiji, der das Ding vorher aus einer seiner Taschen gezupft hatte. Stattdessen kam ein Gläschen mit dicken, grünlichen Blättern an die frisch leer gewordene Stelle. "Fang. Eine Tinktur aus Königskraut. Sollte bei der Wundheilung helfen. Wirkt aber nur noch etwa eine Woche." Und war außerdem mit einem Hauch Wyvernblut versetzt, was das Potenzial hatte die Heilung deutlich zu beschleunigen. Oder aber es würde für höllische Schmerzen sorgen. Eins von beidem. Oder beides. Bislang war es Taiji nicht gelungen einen seiner Praktikanten ausreichend zu verletzen, dass sie freiwillig nach dem Prototypen gegriffen hätten. Aber es war nur eine Frage der Zeit. Kaum wieder draußen aus dem Laden atmete Taiji einmal tief durch. Hach, es war doch immer wieder schön, wenn man die Zeit produktiv nutzen konnte. Bis Mitternacht war es leider immer noch ein wenig hin. Ergo verschränkte er die Hände hinter dem Rücken und drehte sich wieder zu seiner Begleitung um. "Das wäre erledigt. Wir könnten noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen, bevor es an die Arbeit geht. Jenachdem wie stark bewacht die Fertigungsanlage ist, könnten wir die Aktion jedoch auch bereits vor der Nacht angehen. Die Frage ist, wie sehr es Euch kümmert, solltet Ihr gesehen werden."
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Graham Low-Budget Traveller
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Der Aker war ein sehr einfach gestrickter Mensch, der von Wissenschaft und allen darin befindlichen Prozessen und Redewendungen überhaupt keine Ahnung hatte. Seine Befähigungen als Soldat der caelischen Streitkräfte lagen in ganz anderen Sektoren, weswegen er für die Wissenschaftler der Welt womöglich immer der stereotypische Idiot bleiben sollte. Die Worte von Taiji waren also nicht sehr leicht zu verstehen und die Botschaft dahinter erst recht nicht, aber Graham glaubte zumindest, die Richtung des Gesagten kapiert zu haben. Es mangelte aktuell wohl an Effizienz und Geld gab es wohl auch nicht genug, aber die Arbeit ging voran und die Hoffnung war da. Natürlich sah die Realität bedeutend anders aus. „Ich drücke die Daumen“, entgegnete der caelische Soldat daraufhin und lächelte. Zwar waren die beiden Magier hier definitiv keine Freunde, doch fand Graham es gut, dass sich der Xian etwas öffnete.
Hinsichtlich der zu beschaffenen Reagenzien war Graham bereits vorab etwas eingeschüchtert. Klar musste sich der Xian darum kümmern, aber die Androhung den armen Herren zertrümmern zu müssen, sollte etwas nicht passen, missfiel ihm. Erneut zeigte sich damit das wahre Gesicht von Midas Hands und ihren Magiern, wie diese Mission selbst ja auch bereits. Graham hatte einen großen Fehler gemacht dieser Gilde beizutreten und sollte alsbald schauen, das Weite zu suchen. Doch gleichwohl war er Lorelai gegenüber sehr loyal und konnte sie schlecht allein dieser Gilde zurücklassen, weswegen er seinen gefassten Plan direkt wieder verwarf. Ohne Lorelai würde er nirgends hingehen, denn nur in Midas Hands konnte er auf sie aufpassen. Doch sollte er sich dringend mit ihr zusammensetzen und über die Gilde sprechen, denn wie es den Anschein hatte, wusste die Chamberlain noch nichts.
Zügig waren die Verhandlungen abgeschlossen und Graham war durchaus schockiert über den Verlauf, doch konnte er sich kaum einmischen und dem armen Tropf helfen. Er hatte sich entschieden und trug die Last der Gilde auf seinen sonst so ehrbaren Schultern. Es war beschämend und würde sein Vater davon wissen, dann wäre erst recht die Schande der Familie. Dann flog plötzlich ein Tiegel zu Graham, der es überrascht fing und glücklicherweise nicht sofort mit seiner Magie zerstörte. „Ich hoffe nicht innerhalb dieser Woche verletzt zu werden“, sprach Graham und verstaute das Geschenk. „Aber vielen Dank“, fügte er noch an. Eine Tinktur aus Königskraut, perfekt. Natürlich erwähnte Taiji den Rest nicht mehr, aber das sollte der Aker sicher noch früh genug herausfinden.
Draußen angekommen blickte Graham empor gen Himmel, der eindeutig zeigte, wie lang es noch zur Nacht hin war. Dann galt sein Blick seinem Partner, der zwei Vorschläge unterbreitete. „Eine Stärkung schadet nicht“, entschied Graham also. „Sind schon lang auf den Beinen“, fügte er lakonisch an. Ihn störte es nur bedingt gesehen zu werden, aber schlussendlich musste es ohnehin getan werden, also gab es keinen Weg daran vorbei. Aber je später es am Tag war, desto weniger war grundsätzlich los, also auch weniger Probleme für Taiji und Graham. Es wäre sehr unschön, wenn andere Magier auftauchten, um sich gegen sie zu stellen. „Worauf hast du Lust?“, fragte der Crashmagier also hinsichtlich der Lokalwahl. „Traditionell? Exotisch? Spezialitäten anderer Länder?“, hakte Graham weiter nach.
Mit einer Hand winkte Taiji die guten Wünsche Grahams beiseite. Sie waren nicht nötig. Eine Lösung für das Problem würde früher oder später gefunden werden, dessen war der Elb sich sicher. Vermutlich wäre das schon lange passiert, wenn er nicht ständig mit anderen Problemen zu kämpfen hätte, die zu neunundneunzig Prozent der vollständigen Inkompetenz jener haarlosen Affen zu verdanken war, die sich als seine Kollegen bezeichneten. Manchmal war er der Überzeugung, dass die Abteilung besser laufen würde, wenn nur er, Taiji Xian, dort arbeitete. Wobei die Kollegen zu mancherlei Sachen nützlich waren. Sie brauten inzwischen beispielsweise einen recht akzeptablen Tee. Es hatte nur wenige Wochen gedauert, bis man ihn einfach bediente und es sogar schaffte den Tee angemessen kurz ziehen zu lassen, statt erneut seinen Zorn zu riskieren. Auf den Dank Grahams neigte Taiji bedächtig den Kopf, als trüge er eine Krone auf den schwarzen Haaren, die bei einer zu heftigen Bewegung herunter fallen würde. Dem war freilich nur in der Vorstellung des Elben so. "Das hoffen stets alle. Und am Ende sind sie doch froh, wenn jemand dabei ist, der etwas von der Heilkunst versteht." Selbstverständlich nicht er selbst. Er wurde auf solchen Aufträgen schließlich nicht verletzt. Dafür war er, im Gegensatz zu den Stümpern der Gilde, ein viel zu mächtiger Magier.
Der unfassbar mächtige Magier hob eine Hand, um die Finger grüblerisch ans Kinn legen zu können. Worauf hatte er Lust. Das war keine Frage, die man Taiji Xian stellen sollte. Der Elb genoss es nicht zu essen. Essen war eine störende Notwendigkeit. Nur eine Aufgabe auf einer langen Liste eben solcher, der er nur nachging, weil der Körper sonst aufgab. Aber wenn er schon essen musste, durfte es gerne auch das Beste vom Besten sein. Er wusste schließlich, was er wert war und das war immer mehr als alle anderen. "Ich esse kein Fleisch oder Fisch. Davon ab soll es mir gleich sein. Wobei es mich nicht stört, wenn jemand das in meiner Nähe tut. Ich esse nur nichts, was ich verstehen kann." Womit manche Menschen definitiv näher an der Essbarkeit dran waren als viele Tiere. Ein zynischer Gedanke, sicher. Taiji würde jedoch sicherlich nicht zum Kannibalen werden und sei es nur, weil er Menschenfleisch als minderwertig betrachtete. Wie so häufig an diesem Tag übernahm er völlig ungefragt die Führung. Zwar war er noch nie zuvor in der Stadt gewesen, aber seine Nase hatte ihn noch nie betrogen. Es dauerte nicht lange, bis ein verlockender Duft an den elbischen Riechkolben drang, dessen Besitzer vollständig ohne Ankündigung die Richtung wechselte. Nur wenig später standen die beiden Magier vor einem Restaurant, dessen Ausstattung bereits verkündete, dass der Abend kostspielig werden würde. Es handelte sich um jene Art zurückhaltender Eleganz, die richtig viele Jewels kostete. Die Tische im Inneren waren schmucklos, aber aus edlem Holz gefertigt. Der Geruch, der aus der Küche drang, ließ darauf schließen, dass es hier auch etwas für Taiji gab. Der Elb streckte eine Hand in Richtung der Eingangstüre aus. "Nach Euch. Oh, und keine Sorge. Ich werde sicherstellen, dass die Gilde diese natürlich ausgesprochen notwendigen Ausgaben übernimmt."
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