Ortsname: Gebirge hinter Crocus Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die Berge hinter Crocus Town sind weitläufig und gefährlich. Je höher man gelangt, desto dünner wird die Luft und desto kälter werden die Temperaturen. Die Gipfel der Berge sind leicht mit Schnee bedeckt, die restlichen dreiviertel des Berges jedoch nicht, schließlich befindet sich das Gebirge nicht im kalten Norden des Königreiches. Das Gebirge beherbergt viele Wanderweger und Aufstiegsmöglichkeiten, sogar Tourismushütten und vereinsamte Lokalitäten. Für Wanderer und Klettersportler gibt es auch Unterkunftsmöglichkeiten. Doch man sagt dem Gebirge auch nach, dass sich tief in ihm eine Horde Geistersoldaten verborgen hält, die einst treu und loyal dem König des Reiches folgten. Als sie ihren Eid gebrochen haben, wurden sie verflucht und auf alle Ewigkeit ins Gebirge verbannt. Für die meisten Bewohner des Reiches eine alberne Legende, ist sie schließlich niemals bestätigt oder widerlegt worden.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Kommentarlos lauschte Lucien den Worten der Blonden. Wie sie seine Frage (falsch) beantwortete und erklärte, wie und wieso sie hierher gekommen waren. Wie sie ihm berechtigte Vorwürfe entgegen spuckte. Wie sie versuchte, ihr Verhalten zu erklären. Wie sie lachte und versuchte, zu verstehen, wieso er so gehandelt hatte. Für gewöhnlich hätte der Ashworth eine Menge zu sagen gehabt. Er hätte seine Worte genutzt, um sich elegant, aber schmierig aus dieser unangenehmen Situation herauszuwinden. Die Schuldfrage hätte er so gedreht, dass sie schließlich auf Athena fiel. So, wie er es immer tat, um sein Gewissen zu erleichtern und sein Ansehen zu retten. Die richtigen Worte kamen für gewöhnlich wie von alleine zu ihm. Es war eine Sache, die er von kleinauf geübt hatte, er musste sich darüber keine großen Gedanken machen. Er tat es einfach. Doch gerade war sein Kopf leerer als je zuvor. Ob es nun die Erschöpfung und die Schmerzen waren, die alles leerfegten, oder das Wissen, dass er sich nicht auf diese Art aus der Schuld ziehen sollte, wusste er nicht. Er wusste allerdings auch nicht, wie er sich erklären sollte, wenn er die Wahrheit sagen wollte. Es fiel ihm schwer, auf seine Gedanken zu dem Zeitpunkt zurückzugreifen. An die Angst erinnerte er sich zwar, aber wieso genau sie ihn derart im Griff gehabt hatte, war schwer zu definieren. Einerseits sicherlich wegen seiner Verletzung. Dann war da noch Athenas Verhalten, das so vollkommen vernab von dem war, was er bisher von ihr kannte und natürlich auch der Baron, der unbedingt überleben musste. Inzwischen wusste er, dass die Knights unzählige relevante Informationen hatten entschlüsseln können. Vermutlich hätte er ihn sterben lassen können. Aber wie säße Athena nun hier, wenn sie jemanden getötet hätte? Hätte sie ihn überhaupt wirklich getötet? Wieso machte er sich überhaupt derart viele Gedanken über das Wohlbefinden seiner Kollegin? ... Nein. Sie war ja inzwischen eine Freundin. Langsam entließ er den Atem, den er unbewusst angehalten hatte. "Glaubst du, ich hätte abgedrückt?" Langsam brach er das Schweigen, in das er sich unangenehm lange gehüllt hatte. "Ich dachte ... deine Leute bringen ihn um. Irgendwie musste ich sie aufhalten." Viel besser würde seine Erklärung nicht werden. "Ich hätte doch niemals ... ich würde dir nicht wehtun." Sein Blick haftete noch immer an der Decke. Nicht einen Moment lang sah er sein Gegenüber an. Er wollte ihr Gesicht nicht sehen. Ihre verzweifelte Stimme war bereits genug. Es dauerte einen Moment, bis er weitersprach. Nicht nur, weil er seine Worte sortieren musste, sondern auch weil es anstrengend war. Er versuchte, tief durchzuatmen, entschied sich aber direkt wieder dagegen, als der Schmerz wieder durch seine Schulter zuckte. "Sobald ich mir Sorgen um etwas mache, kann ich nicht mehr klar denken." Er hasste es, das zugeben zu müssen. Das war schon immer so gewesen. Er war diesem Problem aus dem Weg gegangen, indem er den Pool an Dingen und Leuten, um die er sich sorgte, möglichst klein gehalten hatte. Das hatte gut geklappt. Doch langsam fingen die Dinge an, sich zu ändern. Zuerst war es nur seine engste Familie und er selbst gewesen. Dann kam Nate zurück in sein Leben gestolpert. Athena hatte sich heimlich in sein Herz geschlichen. Doch das schlimmste war, dass er scheinbar langsam ein gewisses Gerechtigkeitsgefühl entwickelte, das ihn zusätzlich unter Druck setzte. "Es tut mir Leid ... das war dumm." Kurzes Schweigen, ehe er noch hinzufügte: "Ich würde dir eine Umarmung anbieten, aber das würde uns beiden wehtun." Schnaufen, der Satz war lang gewesen. Dann ein kurzer Lacher, der jedoch direkt von einem schmerzerfüllten Zischen unterbrochen wurde.
Schweigen. Durch den Spalt zwischen Bein und Haaren linste ein stumpfes, graues Auge zu Lucien hinüber. Winzige Sprenkelchen zeigten sich darin. Mal blau, mal rot, mal gelb. Aber keines davon hatte Bestand. Wie üblich nahmen die Augen ihre Rolle als Spiegel zur Seele bei der Nymphe mal wieder zu wörtlich. Sie fühlte sich...leer. Ab und regte sich mal eine Empfindung, wie ein Fisch, der den Kopf aus einem Teich streckte und dabei eine winzige, konzentrische Welle verursachte, nur um gleich darauf wieder in den Tiefen zu verschwinden. Nicht einmal der Zorn, der sie so häufig in lodernd heißen Bahnen einfing und sie Dinge tun ließ, die sie später bereute, konnte sich halten. Auch nicht die übliche Neugierde, die so sehr teil ihres Wesens war, dass manche Leute inzwischen bei der ersten Frage schon Stop schrien, bevor die Flut der weiteren über sie hinein brechen konnte. Es war seltsam gar nichts zu fühlen. Das passierte normalerweise nicht. Sie war eine Kreatur der Emotion, geboren aus und mit ihnen. Kurz ploppte ein tiefgrüner Fisch mit dem Kopf durch die Oberfläche. Was, wenn die Gefühle nicht zurück kamen? Wieder barg Athena ihren Kopf in ihren eigenen Beinen, hielt die Knie mit dem übrig gebliebenen Arm zurück. Das Schweigen zog sich in die Länge. Warum sagte er nichts? Sonst fiel ihm immer irgendetwas ein. Und grade war sie sich nicht einmal sicher, ob sie nicht eine wohltuende Lüge auch nehmen würde. Einfach nur um aus der Situation heraus zu kommen. Und...endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, machte er dann doch den Mund auf. Es war seltsam. Trotz der Thematik freute sie sich, dass er überhaupt sprach. Es war besser als das Schweigen. "Hättest du nicht?" Wieder zeigte sich nur das eine Auge, mit dem sie Lucien einer Betrachtung unterzog. Bisher war er...gut gewesen. Nicht immer nett. Aber niemand war immer nett. Aber auf der anderen Seite hätte sie auch nie erwartet, dass er überhaupt eine Waffe auf sie richtete. "Wären sie alleine mit ihm gewesen, hätten sie ihn getötet. Für sie ist er zu verdorben, zu nah am dämonischen." Die Engel in den rot-goldenen Rüstungen waren nicht nett. Sie konnten nicht nett sein. Ihre Gegner waren Kreaturen, die keine Gnade kannten. Gnade vonseiten der Engel würde zwangsläufig ausgenutzt werden. Das Auge verschwand wieder und wurde durch einen Vorhang an Haaren und ein Ohr ersetzt als Athena den Kopf wieder nach vorne drehte. Wenn er ihr nicht hatte weh tun wollen, warum schmerzte es dann trotzdem. Nicht körperlich. Innen. Das war seltsam. Es war ein wenig wie das Gefühl, dass sie gehabt hatte als Zihrun niedergeschossen worden war. Nur eben nicht vollständig. Damals hatte der Zorn sie geflutet. Und jetzt...nichts. "Das war dumm", erklang es leise, kaum mehr als ein Hauch, zwischen den Knien hervor. Wenn er sie wenigstens gewarnt hätte. Oder ein wenig mehr Vertrauen in sie gehabt hätte, wenn schon nicht in die Engel. Er mochte die geflügelten Gestalten nicht sonderlich. Das wusste sie. Und sie war sich nicht einmal sicher, ob sich das ändern ließe. Aber sie war doch kein Engel. Er sollte sie doch kennen. Vorsichtig entfaltete sich Athena von dem Sofa, überließ es wieder gänzlich Lucien. Worüber hatte er sich Sorgen gemacht? Um den Erfolg des Auftrags? Oder um etwas anderes? Mit dem guten Arm wischte sich Athena über die Augen und die Wangen. Die Uniformjacke nahm dankbar Tränen und Schnodder auf. Lucien wurde die Hand hingehalten, mit dem kleinen Finger ausgestreckt. Es war eine Geste, die Athena bei kleinen Kindern gesehen hatte. Im Gegensatz zu der feierlichen Einschwörung bei den Rune Knights mochte sie fast lächerlich wirken, aber sie erschien ihr passender. "Versprich mir etwas, Luce. Versprich mir, dass du keine Waffe mehr auf mich richtest. Außer du hast vor auch abzudrücken. Wenn ich mal...magisch kontrolliert werde oder sowas...lasse ich mich lieber niederschießen als jemandem zu schaden. Ganz besonders Leuten, die ich eigentlich mag."
Starr klammerte sich der Blick des Ashworths weiter an die Decke. Athena hatte also wirklich geglaubt, dass er bereit gewesen wäre, abzudrücken? Es mochte sein, dass er kein besonders guter Mensch war. Er stellte Geld und sein eigenes Wohl über fast alles, auch seine Mitmenschen (mit wenigen Ausnahmen). Aber er würde sich niemals gegen eine Person wenden, die ihm wichtig war. Vollkommen verdorben war er nun auch nicht. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, dass sie es ihm zutraute. Es tat weh, keine Frage. Aber das würde er niemals zeigen. Er verzog keine Miene, gab nur ein leises "Oh." von sich. Es war angenehm, zu wissen, dass er die Geflügelten nicht falsch eingeschätzt hatte. Er mochte kein besonder großer Menschenkenner sein, doch ihr Verhalten hatte mehr als deutlich gemacht, dass die Bereitschaft zum Mord vorhanden gewesen war. Doch das erleichterte sein Gewissen nur gering. Müde Augen beobachteten träge, die wie Blonde sich langsam erhob. Sie wischte sich über das Gesicht. Na toll. Er hatte sie wohl wirklich zum Weinen gebracht. Fühlte sich scheiße an. Das war nicht Teil seines 'Plans' gewesen. Doch was sollte er noch tun? Noch sagen? Er hatte sich entschuldigt und versucht, sich zumindest ein wenig zu erklären. So weit es eben ging, so weit er sich eben selbst verstand. Die goldenen Seelenspiegel legten sich auf den Finger, der ihr entgegen gestreckt wurde. Sie wollte ein Versprechen? Jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um ihr zu erklären, dass er von diesen nichts hielt. Worte, die nicht schriftlich und vertraglich festgehalten wurden, waren für ihn leer und ohne Bedeutung. Es gab nicht einmal einen Dritten, der diese Sache bezeugen konnte, falls es Wort gegen Wort stand. Doch sein Gegenüber schien das nicht so zu sehen. Merkwürdig. Sie klang ernst und schien tatsächlich daran zu glauben. Sie verlangte nicht einmal, dass er niemals eine Waffe auf sie richtete. Nur dann nicht, wenn er es nicht ernst meinte. Es war simpel. Trotzdem zögerte er. Er mochte wirklich keine Versprechen. Wüsste Nate hiervon, hätte er Lucien garantiert eine massive Ansage gemacht. Der Blondschopf war so viel empathischer als der Ashworth es jemals sein könnte. War das hier einer dieser Momente, in denen man seine eigenen Bedürfnisse zurückstellte? Ja. Vermutlich schon. Widerwillig hob er die Hand, um den kleinen Finger bei der Blonden einzuhaken. Den Kloß in seinem Hals schluckte er herunter. "Ich verspreche es. Und ... ich gebe mein Bestes, es auch zu halten." Es fühlte sich merkwürdig an, diese Worte auszusprechen, aber irgendwie auch gut. Wie ein erster Schritt in die richtige Richtung. "Verzeih mir." Kurz schloss er die Augen, schnaufte langsam und flach durch. "Und versprich mir bitte, dass du nicht mehr so kopflos vorausstürmst." Das würde es für ihn deutlich leichter machen. Ob er sich letztendlich auf ihr Wort verlassen konnte - falls sie es ihm gab - wusste er nicht. Doch einen Versuch war es wert. Vielleicht klappte es ja. Athena schien schließlich wert darauf zu legen. Schließlich ließ er ihren Finger wieder los. Schwerfällig rollte er sich auf die Seite und zog die Beine an. Gemütlich fühlte sich anders an, doch er war derart müde, dass es für heute wohl kaum einen Unterschied machen würde. "Setz dich bitte wieder. Dann kann ich mich ausruhen." Natürlich verlangte er nicht, dass sie wach blieb. Zu wissen, dass sie da war, spendete ihm bereits Sicherheit. Zu zweit hatten sie eine deutlich größere Chance, herannahende Gefahren rechtzeitig wahrzunehmen. Zwar war es unwahrscheinlich, dass noch einmal etwas passierte, doch das beruhigte Lucien nur wenig. Er war verletzt und an einem fremden Ort. Sein Körper war sogar zu erschöpft, um aufzustehen und zumindest die Tür abzusperren. "Du musst natürlich nicht. Ich verstehe, wenn du erst einmal die Schnauze von mir voll hast." Er lächelte schief. Letztendlich würde er sie niemals zu etwas zwingen. Er hatte einen Fehler gemacht und mit den potentiellen Folgen musste er wohl oder übel leben. Ein wirklich ungewohntes Gefühl.
Während die kleinen Finger der beiden Magier sich einhakten, beobachtete Athena exakt, was sich dabei in Luciens Gesicht abzeichnete. Zuerst hatte der Mann gezögert. Vielleicht traute er sich nicht. Oder er fürchtete das Versprechen nicht einhalten zu können. Vielleicht war es auch einfach ein dummes Versprechen. Immerhin beinhaltete es, dass er sie niederschießen durfte, sollte die Situation es einmal erfordern. Normale Leute verlangten sowas vermutlich nicht. Aber heute war kein normaler Tag. Und sie war nicht Leute. Die stumpfen Augen inmitten des ausdruckslosen Gesichts richteten sich auf Luciens Adamsapfel als er schluckte. Was würde sie tun, wenn er ablehnte? Gehen. Erst einmal. Das hier war eine Anstrengung ihrerseits. Entgegengebrachtes Vertrauen. Trotz der Tatsache, dass er ihr eine Waffe an den Kopf gehalten hatte. Vielleicht, weil sie trotzdem daran glaubte, oder glauben wollte, dass er nicht abgedrückt hätte. Vielleicht war sie auch einfach zu blauäugig und stiefelte hier sehenden Auges in den Untergang. Egal. Es war wirklich egal. Das Angebot des Versprechens war den Versuch mehr als wert. Vor allem, weil sie nicht wusste, was sie sonst machen sollte. Oder wie sie sonst wieder mit Lucien arbeiten sollte, wenn das Schicksal sie mal wieder wie zwei Flipperkugeln in die gleiche Bahn kullern ließ. Feierlich schüttelte Athena einmal den kleinen Finger Luciens mit ihrem eigenen. Es war besiegelt. Für Lucien mochte so etwas keine Bedeutung haben, aber für die Nymphe war es das gleiche wie der Schwur, den sie bei Aufnahme zu den Rune Knights geleistet hatte. Ein winziges Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, während sie ihren Finger wieder von Lucien löste. Der zugehörige Arm fiel schlapp runter als hätte die winzige Geste den Rest der Kraft gekostet. Das...war nicht ganz falsch. Sie war länger wach geblieben als Lucien. Der Kampf war anstrengend gewesen. "In Ordnung. Das...ist in Ordnung. Denke ich." Kurz wanderte ihr Blick zurück zu ihrem eigenen Sofa. Es war nicht sonderlich bequem. Sich das andere Sofa mit Lucien zu teilen wäre sicherlich auch nicht übertrieben bequem. Aber beschweren konnte sie sich auch nicht. Die Kojen in der Barracke der Rune Knights waren jetzt auch nicht grade purer Luxus. Im Gegenteil. Hörbar atmete Athena einmal durch. Der Blick drehte sich wieder zurück zu Lucien hinüber. Er sah ziemlich fertig aus. Der Treffer musste ihm noch zu schaffen machen. Wie ihr eigener ihr. Probeweise versuchte sie den Arm zu bewegen. Eine Lanze des Schmerzes bohrte sich quer durch ihre Schultern. Die Nymphe zischte schmerzerfüllt. Nein, das ging definitiv noch nicht. Der von Luciens Beinen frei gegebene Bereich begann eine gradezu magische Anziehungskraft auszuüben. Wie schön es wäre sich da einfach fallen zu lassen... Die Federn in dem Sofa knirschten vor sich hin als Athena eben das tat. Mit dem rechten Arm drapierte sie den linken Arm so, dass die Hand in ihrem Schoß lag. Noch immer lächelte sie winzig klein vor sich hin. Das Versprechen...würde sie behüten. Die Erinnerung daran. So dumm das sein mochte. "Ich verspreche es. Das ist nur...wirklich nicht leicht." Blinzeln. Ein träges, erschöpftes Blinzeln. Mit den Worten schien auch die Kraft zu schwinden. Was auch immer davon noch übrig gewesen war. Viel konnte es ja ohnehin nicht mehr gewesen sein. Die rechte Hand legte sich auf Luciens Unterschenkel, nahe des Fußes und drückte einmal sanft. Sie wollte nicht, dass er sich schlecht fühlte. "So schnell...geht das nicht. Mh, Luce. Ich bin...müde. Ich kann schlafen...oder? Ich muss nicht...aufpassen?"
Als die Blonde die beiden Finger schüttelte und somit eine Welle der Bewegung durch seinen Körper schickte, entwich Lucien ein leises "Ughh". Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, doch er verzieh es ihr. So, wie sie hoffentlich ihm verzieh. 'In Ordnung' war wirklich keine klare Aussage, doch damit würde er leben müssen. Weiter nachhaken wollte er nicht. Nachdem Athena losgelassen hatte, holte er seinen Arm zurück unter die Decke, der Blick wanderte wieder stur nach oben. Erst, als er merkte, wie sich das Polster unter ihm ein wenig bewegte, legten sich die goldenen Augen auf die junge Frau. Sie hatte ihm den Gefallen tatsächlich getan. Er schenkte ihr ein leichtes Lächeln. Das wusste er zu schätzen. Irgendwie. "Deine Forderung ist auch nicht gerade leicht ... Außer du hälst dich an dein Versprechen." Der erste Satz klang beinahe wie aus dem Mund eines schmollenden Kindes, den weiteren Worten wohnte jedoch ein Hauch von Humor bei. Es fühlte sich nicht richtig an, sich alleine auf gesprochene Worte zu verlassen, doch er würde es tun. Ausnahmsweise. Hoffentlich würde er es nicht bereuen. Er würde es definitiv irgendwann bereuen, keine Zweifel ... Einfach nicht weiter darüber nachdenken. Es gab sowieso noch genug andere Dinge, über die er sich den Kopf zerbrechen musste. Wie zum Beispiel, dass er von einer verfluchten Kreation seiner Eltern angeschossen worden war. Ob die Kugel sich noch in seiner Schulter befand? Er würde auf jeden Fall alles daran setzen, die entsprechende Waffe von den Soldaten ausgehändigt zu bekommen. Er musste einfach wissen, um welche es sich genau handelte. Und seine Eltern darauf ansprechen. Natürlich durften sie nicht erfahren, dass er der Magier gewesen war, der angeschossen worden war, doch er konnte ihnen durchaus verraten, dass er am Tag des Geschehens auf der Party gewesen war und von dem Vorfall gehört hatte. Es machte ihn verrückt, zu wissen, dass so ein Kerl es geschafft hatte, an eine AW-Waffe zu kommen. Das hätte nicht passieren sollen, verdammt nochmal! Die träge Stimme seiner Sofanachbarin riss ihn zurück in die Gegenwart. Er blinzelte ein paarmal. "Selbstverständlich kannst du schlafen", versicherte er ihr, "Du musst nicht aufpassen. Ich denke ... ich hoffe, dass nichts mehr passiert." Sein Blick wanderte langsam zu der Tür, die Athena und ihn von der Außenwelt trennte. Am liebsten hätte er abgesperrt. Nur zur Sicherheit. Doch nicht nur würde er in seinem Körper kaum noch die Energie finden, um aufzustehen, sie mussten auch für weitere Fragen der Soldaten verfügbar bleiben. Sonst hätte man sie garantiert schon längst nach Hause entlassen. Er seufzte. Es würde nichts passieren. Er machte sich zu viele Gedanken. Widerwillig ließ er seine Augenlider wieder hinabsinken. Früher oder später würde der Schlaf ihn so oder so holen ... "Schlaf gut."
- Quest-Ende -
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Yuuki
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Es war bereits über drei Jahre her, dass Yuuki das erste und bis dahin letzte Mal Nanto besucht hatte. Das kleine Dörfchen befand sich am Hang des südlichen Zipfels des zentralfiorischen Bergangs und galt als eines der beliebtesten Luftkurorte Fiores. Zu verdanken hatte Nanto diesen Ruf dem riesigen Wasserfall, der vom Zentralgebirge hinabfloss und welcher dafür sorgte, dass es im Dorf eine von Feuchtigkeit geschwängerten kühle Luft gab. Darüber hinaus war Nanto für seinen Teeanbau und die vielen Tee-Lokalitäten bekannt, in denen man es sich gut gehen lassen und zur Ruhe kommen konnte. Und genau in solch einer befand sich der rothaarige Magier an diesem goldenen Herbsttag, d dessen scharlachrotes Haar sanft zu dem kühlen Lüftchen wehte, während er das Gesicht zur Sonne gestreckt hatte und die warmen Strahlen mit geschlossenen Augen genoss. Es war dem Grynder gelungen, einen der begehrten Tische im beliebtesten Tee-Etablissement von Nanto zu ergattern. Vor ihm befand sich eine große Tasse Drachenblütentee, der für seine beruhigende und entspannende Wirkung bekannt war. Der junge Mann öffnete wieder seine Augen und betrachtete aufmerksam seine Umgebung aus rubinroten Seelenspiegeln heraus. Vor zwei Jahren war er noch Mitglied von Crimson Sphynx gewesen und war auf Geheiß seines damaligen Gildenmeisters mit Lian Falls aufgebrochen, der im Laufe dieses Auftrags seine wahre Identität offenbart hatte: Er war der Neffe von Aram Falls. Damit hatte das einst heile Weltbild über die Wüstengilde von Yuuki Risse bekommen und hatte Monate später darin gemündet, dass er der Gilde, welcher er fast sein gesamtes Leben an angehört hatte, den Rücken zugewandt hatte. Nachdem er beinahe ein Jahr durch das Reich gewandert und viele neue Abenteuer und Erfahrungen hatte machen dürfen, hatte er sich letzten Endes Fairy Tail angeschlossen. Dass er sich nun erneut beruflich in Nanto befand und hier auf einen Crimson Sphynx Magier wartete, war eine Ironie, die dem Feenmagier nicht entging.
Vor einigen Tagen hatte er einen Aushang am Questboard gesehen, die ihn sofort zur Tat hatten schreiten lassen: Der Geist von Tathagata war wieder aufgetaucht! Vor zwei Jahren hatte ein Serienmörder Fiore in Atem gehalten, der seine Opfer auf grausame Art und Weise getötet und seltene Artefakte entwendet hatte. Nach einigen Morden ergab sich schließlich ein Muster und es hatte ganz den Anschein, dass der Mörder auf der Suche nach einem Set mächtiger Artefakte war: den Acht Symbolen des Tathagata. Aus diesem Grund hatte Crimson Sphynx ihrem damaligen Diplomaten Yuuki eines der Acht Artefakte anvertraut, die im Besitz der Gilde gewesen waren, um dieses sicher zu verwahren. Letzten Endes hatte es einen Einbruchversuch eben jenes Mörders in der Gilde gegeben, sodass der Grynder gemeinsam mit einer Kollegin diesen tief in die Katakomben der Stadt verfolgt hatte. Dabei wurde klar, dass der Mörder mittlerweile vom Geist der manischen Gottheit besessen war und um ein Haar hätten weder Iris noch Yuuki diese Auseinandersetzung überlebt. Doch mithilfe von Tathagatas Erzfeind, Wukong, waren die beiden damaligen Crimson Sphynx Magier siegreich und konnten dem Mörder sogar eines der Artefakte abnehmen. Allerdings brach im Anschluss darauf der Geist von Tathagata aus dem Mörder hervor und floh, sodass er danach wie vom Erdboden verschluckt war und es keine Spur mehr gab. Bis jetzt. Da sich der Grynder der Macht des Geistes von Tathagata bewusst war, nahm er sofort die Quest an. In Nanto war der Geist von Tathagata zum letzten Mal gesehen worden, als er einige Häuser komplett in Schutt und Asche gelegt hatte, ehe er in Richtung des Zentralgebirges davongeflogen war. Aus diesem Grund hatte Yuuki den Treffpunkt für die Zusammenkunft einer weiteren Interessentin – eine Magierin aus Crimson Sphynx – an dieser Quest in Nanto festgelegt. Dass es sich hierbei um keinen Spaziergang im Park handeln würde, sollte spätestens bei Bekanntgabe des Questranges klar sein: Eine S-Rang Quest. Hier war der Tod kein Ammenmärchen, sondern lauerte um jede Ecke und versprach, die Unvorsichtigen selbst für kleine Fehltritte und Unachtsamkeiten zu bestrafen...
Kurz überlegte der Grynder, ob er sich die Zeit mit einem Plausch mit dem Geist von Wukong vertreiben sollte, ehe er diese Idee wieder verscheuchte. Am Ende würde er die Quasselstrippe niemals los werden, und darauf konnte er gut verzichten! Während der junge Mann einen Schluck seines Heißgetränks nahm, fragte er sich, wann seine heutige Mitstreiterin erscheinen würde. Zugegeben, er hatte sich wie immer ein wenig früher als sonst eingefunden, also brauchte er sich darüber nicht zu wundern. Mal sehen wann besagte Crimson Sphynx Magierin am Treffpunkt erschien!
Inzwischen war es keine Überraschung mehr, dass ein Auftrag dieser Art bei Cassandra im Briefkasten gelandet war. Wie es die Angewohnheit der jungen Frau war, hatte sie den Morgen damit verbracht an ihrem Fahrzeug herum zu schrauben. Inzwischen waren die Manaleitungen wieder fest. Außerdem hatte sie die Stränge mit Rohren umgeben, sodass es nun hoffentlich keine weiteren Probleme während der Fahrt geben sollte. Garantiert war das natürlich nicht. Der Wagen war nicht wirklich gepanzert. Das würde sie hinzu fügen, sollte sie ein ebenso festes wie leichtes Metall finden. Bis dahin war es das Bisschen zusätzlicher Schutz nicht wert die erhöhte Geschwindigkeit aufzugeben. Sorgsam zupfte Cassandra ein Tuch von einem der nahen Arbeitstische. Der Stoff hatte bereits eine ansehnliche Menge Lacrima-Staub abbekommen und jetzt kam gleich noch eine Ladung hinzu. Primär glitzerte es dadurch auf das Herrlichste. Vermutlich würde es sich irgendwann als Manaspeicher eignen, wenn sie es nicht regelmäßig säuberte. Aber Lacrima waren nicht unbedingt und vor allem nicht immer stabil. Das galt ganz besonders, wenn man sich damit im experimentellen Rahmen bewegte und sie - beispielsweise, wer würde sowas schon tun - zu Staub zermahlte um damit ein Fahrzeug - rein hypothetisch, natürlich - mit einem besseren Motor auszustatten. Eher zufällig glitt ihr Blick dabei über das Garagentor und den darunter durchgeschobenen Brief. Hm.
Eine kurze Recherche zu dem im Brief erwähnten Namen hatte leider nur wenig ergeben. Auch wenn Cassandra aufgrund der Tatsache, dass mehr Slayer als normale Magier zu ihren Bekannten gehörten inzwischen reichlich Nachforschungen angestellt hatte was bösartige Gottheiten anging, war zu Tathagata nur wenig zu finden. Ihr Questpartner heute sollte wohl jedoch im Besitz eines Artefaktes sein, was ihre eigene Gilde ihm vor einer Weile überlassen hatte und das im Zusammenhang mit diesem dunklen Gott stand. Von diesen Artefakten gab wohl noch sieben andere und jemand hatte mehrere davon gefunden, was es dem Gott erlaubt hatte auf irgendeine Art und Weise auf diese Welt zu kommen. Was ein wenig seltsam war. Ihres Wissens nach brauchten die Götter normalerweise keine Einladung. Sie existierten einfach. Irgendwie auf dieser Welt. Ebenso wie Drachen. Mit wehenden Haaren steuerte Cassandra ihren Wagen quer durch die Wüste. Pazuzu schaffte es mit Leichtigkeit die Dünen hinauf und wieder herunter, wobei die Räder regelmäßig den Boden verließen. Einzig die hinter dem Fahrzeug herziehende Sandfahne zeigte den Fahrtweg an. Zu dem Surren des magischen Motors gesellte sich ein leises Trommeln als Cassandra die Fahrertüre mit ihren Finger bearbeitete. Ein S-Rang-Auftrag. Ihr erster. Zugegeben schien die Gildenleitung die Angewohnheit zu haben sie auf Aufträge über ihrem eigentlichen Rang zu schicken. Aber S-Rang-Aufträge waren noch einmal ein anderes Kaliber. Wie üblich hatte sie nicht danach gefragt, was exakt die Leitung sich dabei gedacht hatte. Das lag einfach nicht in ihrer Natur. Sorgen machte sie sich hingegen schon, was sie jedoch nicht davon abhalten würde ihr Bestes zu geben. Dunkle Götter stoppen war, neben dunklen Gilden, ihre selbsterwählte Aufgabe. Warum also nicht damit anfangen. Mit einer Hand schob sie den Hebel für die Geschwindigkeit noch weiter nach vorne.
Langsam rollte das M-Mobil in Nanto ein, erntete dabei mehr als einen neugierigen Blick. Die Fahrzeuge waren nachwievor selten. Vorsichtig entfaltete sich Cassandra vom Fahrersitz, warf sich ihre Handtasche um und hielt Ausschau nach dem Treffpunkt. Nur kurz darauf fischte sie einen Zettel aus ihrer Tasche, lugte drauf. Während der Fahrt waren ihr sowohl die Beschreibung als auch der Name des Teehauses entfallen. Peinlich. Trotzdem stakte sie nur wenig später in das Innere des Etablissements und sah sich suchend um. Magier hatten manchmal die Angewohnheit ein wenig aus der Masse hervor zu stechen. So auch dieses Mal. Die roten Haare waren sehr auffällig. Ein paar Schritte und sie stand neben Yuukis Tisch, verbeugte sich leicht, bevor sie typisch leise das Wort erhob. "Cassandra Alshaytan von Crimson Sphynx. Verzeiht, der Herr, aber seid Ihr mit einem Auftrag hier?"
"Sprache" | Gedanken | Magie
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Yuuki
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Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck nahm Yuuki einen weiteren Schluck seines Tees zu sich. Würde sich ein bekanntes Gesicht heute zu ihm gesellen oder jemand gänzlich unbekanntes? Aufgrund der langen Gildenzugehörigkeit des Grynders zur Wüstengilde, kannte er eine Vielzahl von Magierinnen, allen voran Rin oder El. Was wäre es schön, eine der Beiden wieder zu sehen? Seine Kindheitsfreundin El hatte er seit dem Austritt aus Crimson Sphynx nicht mehr gesehen und er machte sich allmählich Sorgen, dass er schon so lange nichts mehr von der Maskenträgerin gehört hatte. Die Wege der Canine hatte der Rotschopf vor einiger Zeit in Odrosal gekreuzt. Die beiden Magier hatten sich bei Speis und Trank lange unterhalten, doch das Gespräch in Bezug auf die sich ausbreitenden Diebe in seiner ehemaligen Gilde waren mehr als nur ernüchternd gewesen. Ob sich eine der Beiden dem Auftrag annehmen würde? Oder wäre es doch jemand anderes, den er kannte? Ronya beispielsweise, die aktuelle Diplomatin der Gilde, mit der er bereits mehrere Aufträge gemeinsam bestritten hatte.
Tatsächlich näherte sich des Rätsels Lösung, während Yuuki noch in Gedanken vertieft war, weshalb er die Frau neben seinem Tisch erst erblickte, als sie mit leiser Stimme zu ihm sprach. Die rubinroten Seelenspiegel legten sich auf den Neuankömmling, um diesen kurz und eingehend zu begutachten. Eine hochgewachsene Frau mit dunkelblauem Haar und türkisblauen Seelenspiegeln stand plötzlich neben ihm und erkundigte sich höflich danach, ob er sich aufgrund eines Auftrags hier befand. „Hallo Cassandra, ich bin Yuuki Grynder.“, begrüßte er die Frau mit einem bestätigenden Nicken auf ihre Frage hin und wies anschließend mit seiner Hand auf den vor ihm leeren Stuhl, damit die Wüstenmagierin ebenfalls am Tisch Platz nehmen konnte. „Du kannst mich gerne Yuuki nennen und duzen … außer du bevorzugst das Siezen – das wäre für mich ebenfalls kein Problem.“, erklärte er der Alshaytan mit einem freundlichen Lächeln. Ihm war bewusst, dass die richtige Etiquette ebenfalls ihren angemessenen Platz hatte, doch einerseits war zu jung, um gesiezt zu werden und andererseits handelte es sich bei ihnen beiden um Magier, die gemeinsam auf einen Auftrag gehen würden. Letzten Endes hatte sich also keine Bekannte zu ihm gesellt, sondern eine gänzlich unbekannte Variable. Das weckte in ihm wiederum das Verlangen, möglichst viele Fragen zu stellen, über ihre Karriere in der Gilde und vor allem ihre magischen Fähigkeiten – doch alles zu seiner Zeit.
Gerade wollte Yuuki mit seiner Erzählung beginnen, als ein Kellner zu ihnen kam und sich bei Cassandra erkundigte, ob sie etwas trinken wollte. Geduldig wartete der Grynder auf ihre Antwort – ob sie nun etwas bestellte oder darauf verzichtete, würde man sehen – ehe er schließlich begann zu reden. „Da ich von keiner anderen Gilde eine Rückmeldung erhalten habe, gehe ich davon aus, dass unser Team somit für den heutigen Auftrag komplett ist.“ Damit ging der erfahrene Magier sogleich zur Tagesordnung über. „Mein Vorschlag wäre, dass wir uns zunächst über unseren Auftrag unterhalten und Informationen teilen, ehe wir uns über unsere Fähigkeiten austauschen können. Je besser wir übereinander Bescheid wissen, desto effizienter wird unser Teamwork sein. Und falls es zu einer Notsituation kommen sollte, wissen wir, womit wir vom jeweils anderen rechnen können.“ Tja, man bekam zwar den Magier aus Crimson Sphynx, aber Crimson Sphynx nicht aus dem Magier raus, was? Solch ein strukturiertes Vorgehen war sicherlich nichts Alltägliches bei einer Gilde von Fairy Tails Ruf, doch die vierzehn Jahre Gildenzugehörigkeit in der Wüste hatten Yuuki Grynder grundlegend geprägt. „Was für Informationen hast du über unseren Auftrag erhalten? Weißt du, inwiefern unser Auftrag mit dem artefaktsuchenden Serienmörder von vorletztem Jahr zusammenhängt, der bei Crimson Sphynx eingebrochen war und einigen Wachen bei der darauffolgenden Verfolgung in den Untergrund Aloes das Leben kostete?“ Es war ein wahrlich düsterer Tag für Aloe Town gewesen und man konnte von Glück sagen, dass Iris und Yuuki Schlimmeres hatten verhindern können, auch wenn der geschwächte Geist des Tathagata entwischt war… Aber dafür bekam er nun eine zweite Chance, seinen damaligen Fehler zu korrigieren und Tathagatas Geist ein für alle Mal zu vernichten!
Wie so häufig hatte das vage Gefühl die richtige Person gefunden zu haben, Cassandra nicht getrogen. Vielleicht entwickelte sie einfach langsam einen Riecher für Magier aller Art. Und vielleicht war Yuuki ja ausnahmsweise einmal kein Slayer. Das wäre eine erfreuliche Abwechslung, die dringend nötig war, bevor ihre Ansicht der Magie sich noch weiter verschob. Mit einem dankenden Lächeln faltete sich sie sich auf dem Stuhl gegenüber von Yuuki zusammen, bugsierte ihre Handtasche auf ihre Oberschenkel und lehnte sich sacht zurück. Nun, das war doch ein angenehmer Anfang für einen Auftrag. Vielleicht ließ es sich einrichten, diese jetzt immer in irgendwelchen Lokalen zu beginnen. Immerhin bestand dann auch die Chance, dass sie sich kulinarisch ein wenig weiterbilden konnte. Fiore bot schließlich so viel mehr als nur die Küche des Westens, in der sie sich inzwischen mehr als ausreichend auskannte. Ein leiser Seufzer entrang sich ihr, als Yuuki sofort das Du anbot. Ihre Mundwinkel ruckten amüsiert nach oben. Inzwischen erwartete sie gar nichts anderes mehr. Magier waren wohl einfach ein sehr informelles Häufchen Personen. Nicht, dass daran etwas schlechtes war. Sie war es nur nicht gewohnt. "Wir können gerne beim Du bleiben, Yuuki. Früher oder später wäre es meiner Erfahrung nach ohnehin dazu gekommen." Bei der Bedienung bestellte sie sich rasch einen Schwarztee und wartete ab, bis dieser, mit einem kleinen Keks als Beilage, auch angekommen war, bevor sie wieder das Wort erhob.
"Natürlich", bestätigte Cassandra den Vorschlag Yuukis. Es klackte leise, als sie ihre Finger die Schlösser der Handtasche betätigten. Zum Vorschein kamen ein paar dicht beschriebene Blätter Papier, die Yuuki über den Tisch hinweg zugeschoben wurden. Viele Informationen hatte sie leider nicht sammeln können, aber zumindest hatte sie ein paar Zeitungsartikel von den damaligen Ereignissen gefunden, zusätzlich zu ein paar Mythen und Erzählungen über Tathagata. Bis auf die Zeitungsartikel, die doch leider deutlich reißerisch geschrieben waren, war das leider allesamt nichts Handfestes. "Soweit ich weiß gibt es acht Artefakte des Tathagata. Eines davon befindet sich nach Aussage meiner Gildenleitung in deinem Besitz. Mindestens eines der anderen wurde scheinbar entwendet, auch wenn wir bislang nicht wissen wie oder von wem. Der Mörder von damals sitzt nach Informationen meiner Kontakte bei den Runensoldaten noch hinter Gittern. Was bedeuten würde, dass jemand anders seine Arbeit fortzusetzen gedenkt." Die immer leiser werdenden Worte wurden durch ein paar Schlucke Tee unterbrochen. Sie war es nicht gewohnt so viel am Stück zu sprechen. Außerdem war es unangenehm. Sie hatte immer das Gefühl das Gegenüber zu nerven oder zu stören. "Ich hoffe, dass du mehr Informationen hast." Mit schief gelegtem Kopf kaute sie einen Moment lang still auf dem Keks herum, bevor auch dieser, beschwingt durch ein paar weitere Schlucke Tee, den Weg alles Irdischen gehen musste. "Was meine Fertigkeiten angeht...habe ich offensiv nicht viel zu bieten. Ich kann solide mit meinen Waffen umgehen und bin recht schnell unterwegs. Aber ein Haus einreißen oder dergleichen ist mir unmöglich." Was etwas war, an dem sie arbeitete. Aber Cassandra Alshaytan war keine gewalttätige Seele. Alles in ihr sträubte sich dagegen Personen zu töten. Zum Glück, wenn man es denn so nennen wollte, war das bislang auch nur selten nötig gewesen. Entweder, weil die Ziele der Missionen sich auch anders hatten erledigen lassen oder weil diesen unangenehmen Part jemand anders übernommen hatte. "Du?" Wahrlich ein Bündel an Eloquenz.
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