Typ: Siedlung Besitzer: - Beschreibung: Benannt nach dem Gefängnis, das meilenweit über diesem kleinen Dorf thront, sitzt Ashmound Village am südlichen Berghang des Gebirges. Da es etwas abgelegen in einem grünen Hain liegt, ist es vor Geröll und Ähnlichem gut geschützt. In Zeiten großer Gefahr können die Bewohner der umliegenden Dörfer hier Unterschlupf finden.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
“Die Sonne und der Mond, sind beide gewaltig und egal ob am Tag oder in der Nacht sie strahlen hell über uns, daher wollte ich ein helles und ein dunkles Schwert. Denn ich will auch so hell strahlen, gehört sich doch auch so für einen Ruinenritter, oder?” sagte sie and ihren Mentor gewandt, der ihre Schwerter begutachtete. Sie waren seinem Geschmack nach zu künstlerisch, zu schwer am Griff und zu breit. Doch er kannte auch nicht die ganze Geschichte. Die Bedeutung, die in diesen Schwertern lag. Das sie der Mond war, der ohne die Sonne niemals so hell leuchten könnte, und die Sonne war ihre Schwester. Nur das die warme, lebensspendende Sonne zu einem tödlich, brennenden Feuerball geworden zu sein schien….
Die Runenritterin starrte auf die Bruchstücke, die vor ihr lagen. In denen sich der sanfte Schimmer der Sonne fing, die langsam ihren Weg über den Horizont nach unten bahnte. Sie war erschöpft und wischte sich die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Kehle fühlte sich trocken an und das Pochen, das durch ihren Körper lief, erinnerte sie an das Geröll, das sie wenige Stunden zuvor fast zerdrückt hatte. Es war reges Treiben im Dorf und die Runenritter, die ihre Aufgaben erledigt hatten sammelten sich hier um Lagebericht zu geben , sich auszuruhen und für neue Aufgaben einteilen zu lassen. Doch sie nahm das Trubel nicht war, saß abseits auf einer Bank. Das sie nun ein paar Minuten keine neue Aufgabe erhalten hatte, musste heißen, dass langsam alles unter Kontrolle war. Das war gut.
Sie hob das Stück von der Klinge auf, das sie aus den Trümmern hatte fischen können und hielt es gegen das Licht, betrachtete ihre eigene Reflektion. Trotz allem bin ich es immernoch. dachte sie und lief kopfschüttelnd und seufzend die Hand. Sie erinnerte sich an ihre erste begegnung mit Iron, einer der wenigen der sich die Mühe gemacht hatte sie nach ihrer Waffe zu fragen, wo sie erklärt hatte zumindest etwas, was es mit ihren beiden Schwertern auf sich hatte. Aber durch die Sonne kann der Mond strahlen. Ob es ist, weil die Sonne hilft, lebenspendend und warm den Mond zum Strahlen bringt oder weil der Mond, mit der verbrennenden, Macht der Sonne konfrontiert ist, na ja das ist wohl Ansichtssache. sie schnaubte als sie die Worte gedanklich wiederholte. Absurd, es war doch einfach absurd, wie sie die ganze Sache nach Jahren, noch immer so zu beherrschen schien. So als könne sie nicht loslassen, nein mehr noch, sie konnte sich auch nicht einlassen. Diese Erkenntnis hatte sie eiskalt getroffen, wie ein Schlag in die Magengrube, als sie ihr Schwert in mehrere Teile brechen sah und ohne Isras eingreifen, in diesem Moment unter den Trümmern begraben worden wäre. Ich bin lange noch nicht so weit wie ich gerne wäre… konnte bisher nicht erreichen, was ich zu erreichen versuche…nicht alleine…. nicht wenn ich alle von mir fernzuhalten versuche…und das nur aus Angst sie schluckte und wenn sie alleine hier wäre, würde sie sich jetzt diesem gefühl hingeben, dem Kratze rin ihrem Selbstbewusstsein, das so zersprungen war wie ihre Schere. Doch sie konnte sich da sjetzt nicht leisten also wanderte ihr Griff an ihr Amulett und sie hob den Blick.
Dann hielt sie inne, als ihr zwei blonde Hasenohren zwischen den anderen auffielen und ihre Augen wurden groß. Ein blonder Haarschopf entdeckte sie unter den Hasenohren und sie ließ die Hand sinken. Iron gehörte zu denen Runenrittern, der sich nicht hatten wegschieben lassen, dabei hatte sie es versucht. Sicher es gab einige, die sie nicht aktiv von sich schob, die sie eigentlich ganz gern hatte. Doch Iron hatte zumindest am Anfang nicht unbedingt dazu gehört, seine offene, unkomplizierte und redselige Art hatte sie verunsichert. Doch nun spürte sie, Erleichterung. Und sie merkte jetzt erst wie sich ihre angespannten Schultern etwas entspannten. Es ging ihm gut, der hatte den Angriff und was auch immer seine Aufgabe war gut überstanden. Sie war aufgestanden und rief leise ”Iron…” als sie einige Schritte in seine Richtung hinkte. Immerhin war ihr Bein noch frisch verbunden und die Betäubung von vorhin lange nicht mehr aktiv. ”Iron…dir… es geht dir gut.” Sie stand einige Schritte entfernt und sah ihn mit feuchten Augen an. ”Das …ich bin froh…das ist gut” murmelte sie und die Anspannung des Tages fiel ihr regelrecht auf die Füße als sich einige Tränen aus ihren Augen schlichen und sie sich schnell übers Gesicht wischte. Sie hatte nicht erwartet das ihr das Wohl ergehen des Möhrenritters so wichtig war und auch andere Kollegen fielen ihr ein, wo sie sicherstellen wollte, das es ihnen gut ging. Vielleicht war sie ja gar nicht so alleine, wie sie sich fühlte. ”Ich …ähm es tut mir Leid. Ich wollte das nur sagen.” sagte sie und machte kehrt, hinkte zurück zur Bank, auf der sie vorher gesessen hatte und vor der die Bruchstücke ihrer Waffe lagen. So konnte sie Iron nicht unter die Augen treten. Sie würde sich sammeln und dann ganz in Ruhe. Und wenn sie wirklich, wirklich wagen sollte ihr eigenes Misstrauen einfach mal beiseite zu lassen, gab es da ohnehin noch etwas, was sie ihm erzählen müsste, aber ob das der richtige Moment dafür war?
Erleichtert knabberte Iron an dem Apfel in seiner Hand, während er die Früchte der Arbeit betrachtete, die er, Lasciel und El geleistet hatten. Lieber hätte er ja in eine knackige Rübe gebissen, aber seine Notfallmöhre hatte er Lash überlassen, oder genauer gesagt Desperatio, der Stute, die ihn begleitete. Sie war ein echt gutes Mädel gewesen und hatte sich den Snack redlich verdient! Und einer der Dorfbewohner war so gut gewesen, ihm aus Dank einen Apfel anzubieten, sodass der Hase nicht mit ganz leerem Magen ausging. Da sagte er nach einem doch recht anstrengenden Tag nicht nein. Sie hatten es tatsächlich geschafft, einen ganzen Haufen Leute zu evakuieren, und auch, wenn es hier noch viele Gesichter voller Sorge gab, dass ihren Häusern etwas passiert sei, hatten sie niemanden verloren. Das war das Wichtigste. Mit einem warmen Lächeln stand der Ran da, bis ihm plötzlich jemand ins Auge fiel, der bis vor Kurzem noch nicht da gewesen war. “Yunai?” Überrascht blickte der Blondschopf aus großen Augen hinüber zu der Repräsentantin, die gerade auf ihn zukam. Sein Lächeln hatte sich, ohne dass er es merkte, verflüchtigt, als er sie so sah. Das Mädchen wirkte ganz schön durch den Wind, ihre Stimme klang schwächer als sonst, und… sie hinkte. Sie war verletzt? Auch wenn ihre Worte nicht alle allzu laut ankamen, konnten die guten Lauscher des Hasen hören, wie erleichtert sie war, dass es ihm gut ging. Hatte sie sich Sorgen gemacht? Verdutzt sah der Ran sie an, war selbst besorgt, ehe ihm etwas einfiel. Etwas, das er Yunai selbst vor nicht allzu langer Zeit gesagt hatte.
Wenn sie ihn nicht lächeln sah, woher sollte sie denn dann wissen, dass Alles in Ordnung war?
“Na hoppla, Yunai! Schön, dich zu sehen!”, rief Ippi aus, die Hand zum Gruß gehoben, und das Strahlen kehrte auf sein Gesicht. Sein Lächeln fast doppelt so breit wie zuvor hopste er hinüber, an ihre Seite. “Hey, nicht einfach wieder abhauen! Ich hab dich den ganzen Tag nicht gesehen, also geh dich nicht gleich wieder vergraben, du Radieschen!” Mit einem Lachen verlangsamte er seine Schritte wieder, jetzt, wo er sie erreicht hatte, um im gleichen Tempo wie die Yihwa an ihrer Seite zu gehen. “Ich bin auch super froh, zu sehen, dass du in Ordnung bist! Was ist mit deinem Bein? Solltest du das hochlegen?”, fragte er und deutete hinab zu ihrem Verband. Offensichtlich war ihr etwas passiert, aber sie war genauso offensichtlich bereits behandelt worden. Trotzdem ging der Ran lieber auf Nummer sicher und zeigte etwas Fürsorge. “Sag Bescheid, ob du etwas zum Kühlen brauchst, dann frag ich den Dorfvorsteher hier, hopp. Der ist echt lieb. Hat ein Herz so groß wie ein Kürbis!” Vielleicht war Iron ein bisschen zu übereifrig, was das anging, aber Yunais Wohlergehen lag ihm eben am Herzen. Das musste erst einmal geklärt sein, bevor etwas Ruhe einkehren konnte. Die Ohren aufmerksam aufgestellt setzte sich der Hase an die Seite seiner Freundin, plauderte ein wenig, wie er es so gerne tat. Der heutige Tag war in vielerlei Hinsicht furchtbar gewesen, das wusste Iron, auch wenn er selbst eine eher schonende Aufgabe bekommen hatte. “Ich hätte ja gerne oben mitgekämpft… aber ich schätze, es war klar, dass man mich eher woanders abstellt. Ich muss mich wohl ein bisschen Magie lernen, wenn ich mich nützlich machen will, und nicht einfach nur mit dem Schwert üben.” Magie war es schließlich, die einen Ritter ausmachte. Und was das anging, konnte Ippi noch immer praktisch nichts. Er übte immer mal damit, aber wenn er ehrlich war, konzentrierte er viel mehr seiner Zeit auf seine körperliche Entwicklung. “Naja, die Unschuldigen zu beschützen ist auch eine wichtige Aufgabe. Ich bin froh, dass ich den Leuten hier helfen konnte”, meinte er fröhlich und hob kurz die Hand als Schirm über die Augen, um zu schauen, ob er Lasciel entdeckte. Leider nicht. “Ich hab heute mit dem Ritter zusammengearbeitet, von dem du mir erzählt hast, glaube ich. Der mit dem Pferd, Lasciel. Du hattest Recht, wie ich ist der nicht… aber er mag Lauchsuppe, also muss er ein guter Kerl sein!” Kurz grinste der Hase seine Kollegin fröhlich an, ehe sich sein Gesichtsausdruck wieder etwas zügelte und er sie neugierig anlächelte. “Und… Was hast du heute so erlebt, Yunai?”
Der Tag war wie eine Welle über sie hinweg geschwappt. Hatte sie nicht erst gesagt sie mochte Aufträge mit Action lieber, gerade würde sie es wohl anders antworten. An sich stimmte es, denn so war sie beschäftigt und dachte nicht soviel nach, denn sie neigte ja dazu, dass ihre Gedanken rasten. Doch das heute war noch einmal ganz anders und hatte das Potenzial, dass viele verletzt oder gar nicht zurückkehren. Etwas was die nahe Zukunft maßgeblich beeinflussen würde. Jetzt in diesem Moment war es einfach ein wenig viel. Wenn Anspannung abfiel und offenbarte, was darunter lag.
Genauso wie die Erleichterung unerwartet kam, als sie den blonden Schopf von Iron entdeckte. Der ihr zum ersten Mal, nicht mit einem strahlenden Lächeln begegnete. Fast schon verwundert die Augen groß machte, bevor kurze Zeit danach ein Lächeln erschien. Erst als er mit strahlendem Lächeln auf sie zulief, verschwand ihre Sorge. Und sie beschloss ihn nicht weiter zu stören, sie musste sich erst fassen, bevor sie auf ihn zugehen konnte. Aber natürlich ließ er das nicht zu und eilte zur ihr rüber. ”Ich sollte mich vermutlich setzen…” murmelte wie, um ihre “vergraben” zu rechtfertigen. Und dann sprudelte Iron los, so viele Worte zu ihrem verletzten Bein hatte sie nicht erwartet und sie war froh, dass ihr geschundener Rücken nicht so offensichtlich war. Sie holte kurz Luft und setzte an ”Iron…” doch der Hase redete einfach weiter, sodass sie stehen blieb und Irons Arm ergriff. ”Iron…mein Bein ist okay. Ich mein, es wurde sich drum gekümmert. Wenn du mir jetzt nicht offenbarst, dass du die ganze Zeit ein Heiler warst, ist da nichts worum du dich kümmern musst, in Ordnung. Ich wurde versorgt, ja es tut noch weh, aber das ist auch nicht meine erste Verletzung.” sagte sie seufzend, um ihren Kollegen davon abzuhalten, das aus Fürsorge bemuttern werden würde. Im gleichen Atemzug musterte sie Iron, scannte ihn, doch augenscheinlich wirkte er wirklich in Ordnung. Sie seufze erleichtert. ”Ich setz mich da drüber hin und halt das Bein ruhig, okay. Du solltest dich sicher auch ausruhen!” schlug sie also diplomatisch vor und zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. Nachdem dieses Thema hoffentlich geklärt war, lief sie hinüber zur Bank.”An der Front zu kämpfen ist nicht immer das, was am sinnvollsten ist. Als Runenritter sind wir alle gemeinsam ein Konstrukt, das nur funktioniert, wenn jeder von uns sein Bestes gibt. Egal wie klein eine Aufgabe erscheint. Wie in einer Uhr, jedes Zahnrad ist wichtig, egal wie klein oder unbedeutend es erscheint. ” beschrieb sie und ließ sich dann seufzend auf der Bank nieder. ”Jedoch verstehe ich was du meinst. Mir geht es ähnlich.” sagte sie dann. ”Die richtige Anwendung der Magie, in solchen Situation kann vieles sein, vor allem wenn man Magien hat, die nicht zum direkten Kämpfen geeignet sind. Seine Magie nur zu verstehen, reicht manchmal eben nicht aus. Genau sowenig wie ein paar Jahre Training, einen dazu befähigen bei Ernstsituation auch wirklich ein Schwert führen zu können. Da braucht es wohl einfach mehr Erfahrung. Müssen wir wohl einfach beide weiter an uns arbeiten, meinst du nicht? Sie zog das unverletzte Bein etwas an, um es mit dem Arm zu umfassen. Dabei streifte sie ihr Amulett, es betäubte die Intensität ihrer Gefühle, verschob sie auf später und die Feuchtigkeit verschwand aus ihren Augen, als sie sich bemühte Fassung wiederzuerlangen. ”Er mag…Lauchsuppe? Das wusste ich noch nicht. Was für Suppe magst …du denn?” fragte sie und unterdrückte damit auch gleich Bedürfnis etwas anderes mit Iron zu teilen, was er sicher noch nicht wusste. Doch sie wollte am Ende nicht erklären müssen, wieso sie wusste das Lasciel kein Feuer mochte. Also beließ sie es dabei und hatte lieber eine Rückfrage gestellt, auch wenn es vielleicht komisch wäre, das genau jetzt zu fragen. Aber es war etwas, was sie eben auch noch nicht wusste. Die Ablenkung gerade war ihr sehr willkommen.
”Wir waren am Hang unterwegs, wir waren eine kleine Truppe, die die vom Geröll verschütteten Häuser evakuiert und die Leute hinaus geholt hat…” begann sie zu erzählen, als wäre es ein Bericht, den sie abgab ”Die Explosion, von der hast du ja sicher auch mitbekommen, hat die kleinen Dörfer ziemlich mitgenommen, wir haben so viele gerettet wie wir konnten. Es haben Magier aus anderne Gilden geholfen und ein paar unserer Kollegen haben ein Heilager für die Verletzten am Rand des Hanges errichtet.” Sie holte das kleine Buch hervor und schlug es auf. Das letzte Update, das darin verzeichnet war, dass alle verletzten soweit stabil zu sein schienen. Sie fragte sich, wie lange die Bücher vorhalten würden, doch solange sie diese nutzen konnte, war es ja gut. Faszinierende Magie, so miteinander kommunizieren zu können. Sie hätte gerne mehr über beide erfahren, aber die Umstände haben es nicht hergeben. Sie legte ihren Kopf auf ihr Knie und meinte dann, mit leicht verzerrten Lächeln. ”Hätte nie gedacht, das ein riesiger Marshmallow mal verhindern würde, das ich zerquetscht werde.” sagte, sie schluckte kurz und räusperte sich dann. ”Naja und dann noch…” sie seufzte als sie sich vorbeugte und das gebrochene Stück, schwarzer Klinge aufhob, das sich leicht in den Sand gegraben hatte. Sie sprach den Satz nicht aus, als sie den Sand etwas beiseite schob. Matt und verzerrt spiegelte sie sich in dem Stück. Sie legte es seufzend neben sich, wo auch ein teil des weißen Teils des Scherengriffs lag, es war viel passiert heute.
„Hm?“ Leicht verdutzt blickte Iron Yunai an, seine Hasenohren etwas herabhängend, als sie meinte, er müsse sich nicht um sie und ihr Bein Gedanken machen. Es war ungewöhnlich, dass die Yihwa ihn so ergriff und ihm so deutlich sagte, dass sie etwas nicht wollte. Das beschäftigte sie heute wohl wirklich. „Alles in Bohne“, lächelte er sie also an und nickte. Solange sie sich setzte, war das wohl erst einmal in Ordnung. „Dann setz ich mich zu dir, okay?“ Seite an Seite saßen die beiden Ritter also schlussendlich auf der Bank, und für einen kurzen Moment herrschte Stille zwischen ihnen. Lange konnte es der Leporidae dabei aber natürlich nicht belassen. Er sprach an, dass er gerne selbst mitgekämpft hatte, oben, wo Leute verletzt wurden und starben. Jemand anders zu entlasten hätte ihn deutlich beruhigt. Aber so weit war er als Ritter wohl noch nicht. Ein guter Soldat war noch lange kein guter Ritter, hatte der Ran bemerkt. Der Unterschied zwischen einem normalen Menschen und einem Magier konnte Welten weit gehen… „Ich weiß, ich weiß”, seufzte der Ran, als Yunai ihm vorkaute, dass sie als Runenritter eben ein Team waren und auch jemand die kleinen Aufgaben erledigen musste. Klar war ihm das bewusst. Manchmal war sie echt ein bisschen zu ernst. Immerhin zeigte sie aber Verständnis für seine Situation. „Immerhin, das mit dem Schwert führen krieg ich hin, das ist kein Ding”, grinste er fröhlich am Ende ihrer kleinen Predigt und nickte entschlossen. „Jawohl! Lass uns zusammen darum kämpfen, tolle Ritter zu werden, Yunai! Bis zum nächsten Großeinsatz sollten wir B-... Nein, A-Rang Ritter sein!” Entschlossen ballte er die Hände zu Fäusten und blickte auf in den Himmel, in dem Steel gerade vermutlich noch seine Kreise zog, außerhalb seines Sichtfeldes. Das war ganz schön hoch gegriffen für so einen einfachen Hasen wie ihn, hm? Ob er das wohl hinbekam…? „Ich denke, wenn wir an einem Strang ziehen, dann schaffen wir das zusammen schon, hopp!”
Es war vermutlich gut, das Thema wieder ein wenig aufzulockern. Dass Yunai gestresst war und dass keiner von beiden wirklich glücklich damit war, wie die Aktion heute lief, war offensichtlich. Aber hey, Yunai kannte Lasciel doch auch, richtig? „Ja, die mag er, auch wenn er eher ein Typ für Früchte ist. Wir haben uns ein wenig unterhalten, weißt du?”, erklärte der Ran fröhlich und kratzte sich dann bei Yunais Rückfrage am Kopf. Lange musste er nicht überlegen, ehe er sie fröhlich anstrahlte. „Gemüsesuppe!”, stieß er aus, schnell und sicher in seiner Antwort. Überraschend war sie vermutlich nicht. „Am Liebsten mit Möhrchen drin. Nudeln dürfen auch mal rein, denke ich, hehe! Was für Suppe isst du denn so, Yunai?” Dass sie in diese Richtung ausgewichen war, um einen Gedanken vor ihm zu verbergen, ahnte der Blondschopf nicht. Sie wirkte etwas zögerlich, aber das tat sie schon die ganze Zeit. Die arme Yihwa hatte heute wohl so einiges durchgemacht…
„Ja… die Explosion hab ich bis hier runter gehört. Du warst da?”, stellte der Ran fest und verzog leicht besorgt den Mund. Er wusste zwar schon, dass Yunai es überstanden hatte, aber es war trotzdem nicht schön, das zu hören. „Auf unserer Seite konnten wir Verletzte zum Glück vermeiden… aber das war auch knapp. Ein paar Minuten später und es hätte viel passieren können.” Er seufzte. Lash und er hatten bei der Evakuierung ganze Arbeit geleistet, auch wenn nicht jeder Dorfbewohner es ihnen einfach gemacht hatte. Menschen, die noch keine wirklich gefährlichen Situationen erlebt hatten, neigten dazu, ihre Prioritäten falsch zu setzen, solange sie noch nicht realisierten, wie nah der drohende Tod eigentlich war. Sich aus seinen Gedanken ziehend warf der Hase seiner Begleiterin einen Seitenblick zu und wollte schon nach dem Marshmallow fragen, von dem sie sprach, als sein Blick eingefangen wurde von der Scherbe in ihrer Hand. Er blinzelte, sah sich das dunkle Metall genauer an. Als sie sie ablegte, fiel ihm auch das andere Stück auf, das da lag. „Ist das nicht…?”, bemerkte er und seine Ohren stellten sich auf. Schnell rückte der Ran seinen Rücken gerade und wandte seinen Oberkörper seiner Begleiterin zu. „Yunai? Ist das nicht dein Schwert?”
Sie konnte nicht damit umgehen das Iron seine Sorge so offen zeigte und versicherte ihm das es ihr soweit gut ging. Er sollte nicht damit anfangen sich, um sie zu sorgen, wo er doch selber erschöpft sein musste. Sie wollte einfach nicht das jemand das Gefühl bekam, dass er sich um sie kümmern musste. Sie war nciht hilflos. Sie konnte alles alleine schaffen, weil sie musste. Weil sie ganz alleine war seitdem…weil sie alleine darum kämpfen musste zu erreichen was… sie schüttelte über ihre eigenen Gedanken den Kopf. Strafte sich selber, der Lügen den sie noch immer erlag. Sie war doch gar nicht mehr wirklich alleine, sie hatte Kameraden. Einige ihr mehr, andere ihr weniger zugeneigt und auch wenn Misstrauen einen großen Teil ausmachen, so war nicht jeder so. Sie hatte Leute kennengelernt, die ja skeptisch waren, aber die sie nicht verurteilten. Waren die Leute die immenroch misstrauisch waren da dann nicht egal?
”Gerne” meinte sie und deutet auf die Bank neben sich. Sie amtete ruhig aus, als sie sich zurücklehnen und in den Himmel hinauf sah. Dann äußerte Iron seinen Unmut und Yunai gab Worte von sich, die ihm vermutlich schon bewusst waren. Sie waren ein Team, jeder war wichtig. Dinge, die sie so oft schon gesagt hatte, in offiziellen Statements oder Interviews. Dinge, die ein Kern von den Runenritter waren, an die sie auch glaubte. Doch den Frust konnte sie im Grunde gut nachvollziehen. Auch sie hatte erkannt, dass ihr einiges fehlte, um dem Bild des Runenritters zu entsprechen, was sie so sehr angestrebt. ”Gleich A-Rang also?” fragte sie und schnaubte leicht, klang dieses Ziel doch etwas hoch und doch erweckte seine Betonung und seine geballten Fäuste in ihr ein zaghaftes Schmunzeln. ”In Ordnung, Iron. Lass und das zusammen versuchen.” sagte sie also und lehnte sich dann wieder zurück.
”Ich meine, ich glaube, mit dir kann man sich auch nicht nicht unterhalten” sagte sie und knuffte Iron versöhnlich an. Es war besser, besser nciht alleine zu sein, mit seinem Frust und der Erschöpfung, die beiden wohl gerade nachempfinden konnten. ”Hm, ich mag generell Eintopf, da man da quasi alles Gemüse reinwerfen kann, was man noch so dahat. Wenn ich jetzt eine Suppe nennen müsste, Kartoffelsuppe denke ich. Ich mag es, wenn die Kartoffel durch Zerdrücken oder Pürieren der Suppe eine festere Konsistenz geben.” erklärte sie. Sie war ohnehin ein Freund von Gemüse in Gerichten, sie aß ja auch gerne frische Salate.
Sie schüttelte schnell den Kopf, als Iron die Explosion ansprach ”Nein, die Explosion war am Gefängnis direkt, aber der dadurch ausgelöste Erdrutsch hat Häuser von den Dörfern am Hang begraben, da haben wir geholfen.” stellte sie nochmal klar. ”Jeder unverletzte Person zählt, wir haben die meisten retten können” sie konnte nicht alle sagen, denn das wäre gelogen. Beide wirken heute nachdenklicher, als sonst. Und als Iron sich ihr zudrehte und ihrer Bewegung mit dem Blick folgte, schnaubte sie auf seine Worte. ”Zumindest das was davon übrig ist, ja” sagte sie und seufze dann. ”Ich hab nachgedacht…ich meine du weißt ja, dass ich das ständig tue” begann sie zögerlich. ”Ich glaube…ich will dir was erzählen..” sie rang nach Worten und fuhr sich genervt davon mit der Hand durch den Pony. ”Ich meine du wirst mittlerweile Wissen, dass ich eine Yihwa bin, aber du hast nie was gesagt obwohl du sicher einiges gehört hast oder dir selbst denkst. Und nur weil es noch immer Leute gibt, die misstrauisch sind, kann ich nicht immer davon ausgehen, dass alle so sind oder so reagieren. Es ist und bleibt Teil meiner Geschichte…es bleibt Teil von mir.” sie wand sich Iron nun zu und schluckt ”Als wir uns kennengelernt haben, habe ich dir von meinen Schwertern erzählt, was sie symbolisieren. Aber du kennst nicht die ganze Geschichte.” sie sah ihm nun in die Augen. ”Ich will sie dir erzählen, die ganze Geschichte. Wie ich zu den Runenrittern gekommen bin und was mir das… ” sie strich mit der Hand über den Handgriff der Schere ”...hier bedeutet hat. Ich meine, wenn wir schon gemeinsam beschließen Ziele zu erreichen, wäre es doch nur fair, wenn du auch weißt, wer diese Yunai ist, mit der du großes anstrebst, oder?” sie lachte verkrampft, ein verzweifelter Versuch die Stimmung zu lockern, obwohl ihr Herz im eisernen Griff der Angst war. Wie er wohl reagieren würde sobald er alles wusste, was wenn.. sie hatte viele Szenarien im Kopf. Und doch war Iron der erste bei dem sie dieses Risiko nun eingehen wollte, denn es war ein Teil von ihr und wie konnte sie sich wirklich ehrlich darauf einlassen andere kennenzulernen oder sich mit ihnen anzufreunden, wenn sie einen Teil von sich so verbarg. Etwas, was sie nie wollte und doch mehr tat, als ihr lange Zeit bewusst war. Aber ihre Geschichte war ein Teil von ihr und sie Teil ihrer Geschichte.
“Klar! Wer viel erreichen will, muss sich an die großen Sprünge rantrauen… und ordentlich seinen Spinat aufessen!”, grinste Iron, als Yunai meinte, dass der A-Rang wohl ein recht hohes Ziel war. Da hatte sie natürlich recht, den erreichte nicht einfach jeder. Aber die Alternative, den B-Rang, den erreichte eben doch jeder. Der Ran musste nicht der größte, beste Runenritter überhaupt sein und von allen Ecken aus bewundert werden, aber wenn er wirklich einen Unterschied machen und so viele Leute wie möglich beschützen wollte, dann war es nur natürlich, dass er sich mehr anstrengen musste als der Durchschnitt, oder nicht? Er lachte fröhlich auf, als die Yihwa sich darauf einließ. War ja klar, dass sie ihn da nicht einfach allein lassen würde! “Findest du?”, grinste der Hase fröhlich, als sie meinte, dass man sich mit ihm mehr oder minder unterhalten müsse. Da konnte wohl keiner widerstehen, hm? “Oh ja, so ein schöner, heißer Eintopf mit Möhren, Erbsen und knackigem Blumenkohl wär jetzt genau das Richtige.” Verträumte nickte Ippi, lehnte sich ein wenig zurück auf der Bank, den Blick hinauf in die Wolken gerichtet. Es war relativ kühl in der Nähe der Berge, auch wenn das zum Teil wohl einfach am Wind lag. Ein frisch gekochter Eintopf täte da auf jeden Fall gut. “Kartoffelsuppe find ich auch gut. Es gibt da ja ganz unterschiedliche Wege, die zu machen. Ist eine gute Wahl!” Zugegeben, man konnte vermutlich nicht viele Gemüsesuppen aufzählen, die Iron nicht schmeckten. Er war in der Hinsicht nicht besonders wählerisch. Trotzdem mochte er es, darüber zu sprechen. Das Thema eignete sich gut dafür, die angespannte Stimmung erst einmal etwas aufzulockern, bevor es wieder in eine ernstere Richtung ging.
“Gute Arbeit”, lobte Iron Yunai, die die meisten - nicht alle - Zivilisten hatte retten können. Vermutlich nicht der beste Zeitpunkt, um zu erwähnen, dass bei ihm und Lasciel niemandem etwas passiert war. “Dann hatten wir wohl ganz ähnliche Aufgaben. Lasciel und ich haben die umliegenden Dörfer hierher evakuiert und uns dann darauf fokussiert, die Sicherheit hier zu gewährleisten.” Trotz ähnlicher Aufgaben war aber auf der Seite der Repräsentantin etwas mehr passiert als das, was der Ran erlebt hatte. Davon sprach ihr Schwert Bände, oder das, was von ihm übrig war. Was auch immer passiert war, es schien Yunai zu bedrücken. Aus großen Augen sah Iron sie an, die Ohren aufmerksam aufgestellt, als sie meinte, sie wolle ihm etwas erzählen. “Hm?” So, wie es aussah, hatte sie an ihren eigenen Worten ganz schön zu knabbern. Geduldig blieb er hocken, nickte, während sie sprach, um zu zeigen, dass seine großen Ohren ganz auf sie gerichtet waren. Als sie fertig war, lächelte und nickte. “Aber klar. Ich würde gern mehr über diese Yunai erfahren. Ich bin gespannt wie Mais in der Pfanne”, meinte er fröhlich, so wie sie ihn kannte. Mit einem leisen Lachen zwinkerte er ihr zu. “Und klar weiß ich, wie du heißt. Ich bin doch nicht so ein Kohlkopf, dass ich nach der ganzen Zeit deinen Nachnamen nicht kennen würde, hepp!” Er hatte es bei ihrem ersten Gespräch miteinander noch nicht gewusst, als er eher zufällig von ihr in der Haupthalle aufgelesen worden war, aber ziemlich bald danach. Als sie zusammen den Mond angesehen hatten, da war es ihm bereits bewusst gewesen. Nicht nur wie sie hieß, sondern auch, was das bedeutete. Aber unabhängig von seinen Erfahrungen mit dem Namen Yihwa war es ihm wichtig gewesen, Yunai erst einmal unabhängig davon kennen zu lernen. So, wie sie sich zeigen und vorstellen wollte. So, wie sie gesehen werden wollte, und mit allem, was aus ihr herausquoll, das sie vielleicht lieber nicht gezeigt hätte. Yunai als Yunai kennen, nicht als Yihwa. Und er hatte das Gefühl, das hatte er ziemlich gut gemacht. Und wenn sie jetzt an dem Punkt waren, wo sie selbst, von sich aus, mehr teilen wollte, dann nahm er das gern entgegen. “Also?”, hakte er neugierig nach. “Krieg ich deine Geschichte jetzt zu hören?”
Tatsächlich schaffte es Iron Yunai zu einem sachten Lächeln zu bewegen. Nachdem er erst so enttäuschst, gewirkt hatte, schien er sich nun gleich kopfüber in das nächste Ziel stürzen zu wollen. Doch es entsprach dem, was sie ohnehin vorhatte. Nachdem sie Repräsentantin geworden war, war im Rang aufsteigen der nächste Schritt. Tatsächlich war auch der Gedanke das ganze vielleicht nicht alleine anzugehen, angenehmer, als sie erwartet hätte. Also stimmte sie zu was dem Hasenritter ein Lachen entlockte. Das der Hase ihr Aussage so fröhlich auffasste, ließ Yunai die Augenbraue kurz heben. Aber sie wusste ja das der Hase Aussagen sehr selten negativ aufnahm, eine angenehme Abwechslung zu ihren eigenen Gedanken, die oft so voller Misstrauen waren. ”Ich hab es zumindest nicht geschafft, nicht mit dir zu reden. Also ja.” sie stieß ihn leicht mit dem Ellenbogen an und nahm das Thema Suppe gerne auf, etwas, was die trüben Gedanken für einen Moment wegdrängte, wenn man die Frage ernsthaft beantworten wollte. Fast schon verträumt, schwärmte Iron von Zutaten und Suppe. ”Wenn du so über Suppe schwärmst, sollten wir vielleicht mal eine zusammen kochen, mit einem Salat dazu vielleicht” sagte sie, ohne groß darüber nachzudenken und blinzelte dann. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie schaute schnell zur Seite, folgte mit dem Blick den Wolken, die über den Himmel zogen und lehnte sich seufzend zurück, bevor auch sie berichtete, was sie am heutigen Tag erledigt hatte. Der angenehme, kurze ablenkende Moment flog vorüber wie die Wolken am Himmel.
”Ich hätte bessere Arbeit leisten können… dann hätte ich das hier verhindern können” murmelte sie und legte die Bruchteile beiseite. ”Aber bei euch scheint ja wenigstens alles Gute geklappt zu haben und dir geht es gut, also kann ich das Gute Arbeit wohl nur zurückgeben” murmelte sie, bevor sie sich das Herz fasste anzusprechen, was ihr so auf dem Herzen lag. Ruhig richteten sich die Ohren von Irona auf sie während sie anfing und seine Fröhlichkeit nicht verlor. Manchmal fragte sie sich, wie viel davon sein Lächeln war, um anderen zu zeigen, dass alles gut war und wie viel davon auch im Herzen des Hasen ein echtes Lächeln war. So oder so, es half. Wie selbstverständlich bestätigte er ihre Annahme und die umgestellten Fragen blieben unbeantwortet. Doch sie wollte diesmal anders vorgehen. Sie wollte Iron nicht fragen, wieso er nicht misstrauisch war, ihm damit nicht unterstellen, dass er so etwas vielleicht empfand. Außerdem dachte er sich bestimmt, dass sie nicht bei den Runenrittern wäre, wenn es dazu einen Grund gäbe. So sah sie es selbst viel zu selten. Wie viel Iron wohl gehört hatte? Wie viel wurde wirklich noch gesagt, hinter ihrem Rücken? Oder war es viel weniger, als sie selber dachte? Sie seufzte leicht, als ihre Gedanken zu rasen begannen, sich im Kreis drehten, wie ein Karussell, das niemals aufhörte. Als sie das neugierige Nachfragen der Blondine hörte, zuckte sie leicht und räusperte sich ”Ja also…” Begann sie und kehrte gedanklich zu allem zurück, was sie bis heute nicht verkraftet hatte, dabei war es mittlerweile Jahre her.
”Ich hatte nie vor zu den Runenrittern zu gehen, auch wenn ich sie beeindruckend fand, vermutlich hätte mein Weg mich an die Universität oder so etwas geführt, wo ich weiter über Runen und deren Wirkung geforscht hätte, so wie ich angefangen hatte.” begann sie, ehrlich und direkt. Nicht dass sie eine Wahl hatte unehrlich zu sein. ”Du musst Wissen, meine Schwester…also als sie noch Runenritterin war…sie ist eines Tages verschwunden. Nachdem sie eine Woche nicht wieder aufgetaucht war, na ja man macht sich eben Sorgen. Mir wurde zwar versichert, dass sich darum gekümmert wird, aber es vergingen Wochen, ohne da sich irgendetwas wusste, oder gesagt bekam. Sowas macht einen verrückt, ich meine stell dir mal vor Steel verschwindet von einem Tag auf den anderen und keiner kann dir sagen, was passiert ist… ” sie schüttelte den Kopf, vertrieb die Bitterkeit, die in ihr aufkam, als sie die Gedanken versuchte beiseite zu schieben. ”Ich wurde damals von den Runenrittern aufgenommen, na ja ich hab ihnen wohl keine andere Wahl gelassen” sie seufzte ”Ich war monatelang Gast und mein späterer Mentor hat sich meiner angenommen. Im Training fand ich schließlich Zuflucht, vor allem, was mich bedrückte. Wenn man sich so richtig verausgabt, ist es ganz still im Kopf. Als ob die Gedanken einfach hinfort gewaschen werden, als wäre der Körper so erschöpft, dass auch der Geist ruht. Das wollte er mir zeigen und anfangs habe ich es nicht geglaubt, doch es nach Monaten dann selbst gemerkt. Erst nach Monaten gab er mir mein erstes Schwert in die Hand, erstaunt, dass ich wusste, wie ich es zu greifen hatte. Ha, natürlich damals als Kind, wenn man eine großartige Runenritterin als Schwester hat, wer würde sich da nicht zumindest die Grundlagen zeigen lassen? Ich hab auch als Kind bereist erfolgreich ein Holzschwert geführt, und auf Strohballen eingeschlagen. Naja, so erfolgreich man als Kind sein kann. Bevor ich die Runen und Sprachen, und Geschichte für mich entdeckt habe, wollte ich genau das hier auch einmal werden…” sie lehnte sich zurück und erneut seufzte sie tief. Jedes Wort das ihre Schwester betraf, war ein wenig dunkler betont, so als fiele es ihr selbst schwer diese Worte so positiv zu sprechen. Obwohl sie so gemeint waren, denn die Eohl aus ihren Erinnerungen, war eine andere als die Eohl über die alle Welt sprach. ”Weißt du Iron…sie…sie war nicht immer so…” begann sie zögerlich, einige wussten das, doch die meisten sahen nur ein blutrünstiges Monster. Es fiel ihr schwer und die Worte kamen langsam und unsicher. Ihr Blick wanderte zu Iron und sie sah ihn an, versuchte in seinem Blick in seiner Reaktion zu lesen, ob es auch wirklich in Ordnung wäre, wenn sie weiter erzählte, oder ob es ihm bereits jetzt genug war. Ob er sie vielleicht nicht doch noch sagen würde, dass er es eigentlich gar nicht Wissen wollte.
„Zusammen kochen klingt schön. Ich hab eh meistens frisches Gemüse da, da müssten wir nicht mal viel vorbereiten.“ Fröhlich nickte Iron auf den Vorschlag von Yunai hin, etwas überrascht, dass sie ihn von sich aus machte. Bis vor Kurzem hatte er sie nicht wirklich so proaktiv erlebt, vor Allem wenn es darum ging Zeit miteinander zu verbringen. Ihre Einstellung zu ihrer eigenen Leistung heute war da schon eher, was er von ihr zu hören erwartete. „Weißt du, ich find's ja gut, darüber nachzudenken was man besser machen kann, aber es bringt nicht viel zu sagen, was anders wäre, wenn du heute mehr gemacht hättest. So eine Art zu denken geht nie wieder weg, wenn du das zu lange machst, selbst wenn du viel, viel besser wirst.“ Das hatte er schon gesehen. Kameraden, die immer wieder daran verzweifelten, was sie nicht geschafft hatten. Nur eine handvoll von ihnen hatten es lange als Soldat geschafft. So eine Sichtweise führte zu Unsicherheiten, zu Erschöpfung, verleitete zu Fehlern, weil man seine Instinkte und Gewohnheiten hinterfragte. In einem gefährlichen Beruf konnte so etwas schlimm enden. Ihr aufmunternd zunickend grinste Iron Yunai an und deutete auf sein Gesicht. „Ich mein, schau mich mal an, hopp! Ich bin noch super weit von den hundert weg, aber ich hab heute schon achtzehn Stück geschafft! Das sind fast zwanzig... ein Fünftel von meinem Ziel. Vor einem halben Jahr hat das noch nicht so geklappt, hepp!“ Ob sie darauf kam, was er meinte? Darüber gesprochen hatten die beiden schon einmal, aber das war schon ein kleines Weilchen her...
Aber gut, dass Yunai keine unbeschwerte Natur war, das war dem Ran sehr bewusst. Es wurde noch einmal sehr deutlich, als sie auf sich zu sprechen kam. Nicht sich als Person oder als Runenritter, sondern sich als Yihwa. Aufmerksam nickte der Blondschopf, als sie erzählte dass se eigentlich lieber an eine Universität als zu den Runenrittern gegangen wäre. „Ja… ich weiß", nickte er, als sie meinte, dass ihre Schwester irgendwann einfach verschwunden war. Iron kannte die Geschichte nur zu gut, hatte sich selbst viel zu sehr den Kopf darüber zerbrochen, ohne je wirklich zu einem Ergebnis zu kommen. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es wohl ihrer eigenen Schwester damit gegangen war. Das war das Einzige, was er sagte, wollte Yunai nicht unterbrechen. Er ließ sie zu Ende sprechen, bis nichts mehr kam, bis ihr Blick auf ihm lag in Erwartung auf einer Reaktion. Der Hase schenkte ihr ein sanftes, warmes Lächeln, nicht so heiter wie sonst, aber aufmunternd, aufbauend und vor Allem ähnlich. „Ich weiß", sagte er noch einmal mit einem kurzen Nicken. „Ich weiß, dass sie nicht immer so war." Wahrscheinlich wusste Yunai es nicht, so viel war relativ klar. Sie wusste nicht, dass Eohl und Iron sich gekannt hatten. Woher auch? Er war nur ein Rekrut von vielen gewesen, im Westen von Fiore, weit weg von dem Mädchen, das hier in Crocus aufgewachsen war. Er hatte die Yihwa nicht geprägt, auch wenn sie vermutlich einen ganz schönen Einfluss auf ihn genommen hatte. Er musste schmunzeln bei dem Gedanken. „Du hast gesagt, Eohl hat dir gezeigt, wie man ein Schwert benutzt, ja?" Sie hatte den Namen nicht ausgesprochen. Nicht ein einziges Mal hatte die Runenritterin klar von Eohl Yihwa gesprochen. Auch wenn sie deutlich gemacht hatte, um wen es ging, war es, als würde sie dem Namen ausweichen. Als würde es ihr wehtun, ihn auszusprechen. Der Ran war da weniger delikat. „Das heißt dann wohl, wir wurden von der gleichen Person trainiert, hepp." Für ein paar kurze Momente lag Ruhe über den beiden, nachdem Iron diese Worte ausgesprochen hatte. Erst nach ein paar Augenblicken fuhr er sich durch die Haare und schaute peinlich berührt beiseite. „Wobei, naja… Ich benutz die Sachen, die sie mir gezeigt hat, ja nicht wirklich. Ich hatte vorher schon von meinem Pops gelernt, und das ist der Stil, den ich am Ende verfolgt hab… aber deine Schwertführung ist ja auch nicht so ganz wie ihre, also das haben wir wohl gemeinsam… hoppla." Er lachte kurz auf, peinlich berührt, ehe er die Augen wieder auf Yunai richtete. „Entschuldige, falsche Richtung. Bitte, sprich weiter."
Yunai sah auf und als Iron so einfach zustimmte, beruhigte das ihr aufgewühltes Inneres. Einfach kochen und zusammen Essen. Vielleicht hätte sie mit Sirviente das auch tun sollen, anstatt ihn zu einer Quest mitzunehmen die am Ende doch komplizierter gewesen war als sie dachte. Sie hat immer so viel sich vorgenommen und getan, sie hatte sich die letzten Jahre viel zu selten Zeit genommen einfach mal auszuspannen. Sowas wie…naja wie mit dem Mond ansehen zum Beispiel. Eigentlich scheute sie sich auch ein wenig davor, doch wenn sie Iron wirklich mehr von ihrer Geschichte erzählen würde und er dennoch blieb. Ja dann wäre es doch nru fair mit ihm zu kochen, oder? Als Iron vehement gegen ihre nagativen Ansicht über ihre Leistung anredete, sah sie auf. Sie schnaufte leicht und unterdrückte das Bedürfnis dem hasen ins Gesicht zu sagen, das sie ohne die anderen möglicherweise von Felsen zerquetscht worden wäre. Das ist nichts, was sie beim nächsten Mal hätte besser machen können. Doch sie unterließ es, das auszusprechen. ”Von hundert? Meinst du 100 Schnitte? Du hattets doch damals...sowas mal gesagt...” sie neigte leicht den Kopf zur Seite ”Du hast das damals ernst gemein, oder? Natürlich hast du das….” sie schüttelte leicht den Kopf, wie konnte sie nur denken das Iron sowas nicht ernst meinte, nun wo sie ihn ein wenig kennengelernt hatte. ”Aber ich versteh schon, was du meinst” das tat sie, auch wenn sie es vielleicht ein wenig anders sah als er.
Und dann kamen sie auf das zu sprechen, was Yunai so ängstigte, aber sie wollte es ihm erzählen. Wollte es um …. Iron eine Chance zu geben, nein um sich selbst die Chance zu geben, ihn nicht mit dem gleichen Misstrauen zu betrachten wie ihre anderen Kollegen. Es konnte ja nicht sein, dass sie sich nur mit einem rationalen Eisgolem gut verstand. Natürlich gab es noch ein paar andere Bekanntschaften, doch sie alle waren kühl, rational und schweigsam. Nicht so wie der Hasenritter hier. Also erzählte sie und sie erzählte, wie sie bei den Runenrittern gelandet war, auf diesen seltsamen Weg. Zuerst nur eine Notlösung sie aufzunehmen und wie sie im Training Frieden gefunden hatte. ”Manche die das eigentlich Wissen sollten, scheinen das vergessen zu haben. Oder sie können es nicht mehr sehen, nach allem…ja selbst ich denke manchmal…” sie sprach die Worte nicht aus. Sie brach es nicht über die Lippen und senkte den Kopf. Wie sie aktuell zu Eohl stand war so komplex und kompliziert, dass sie es selbst nicht deuten konnte. Es gab Tage, da überwog die liebevolle Erinnerung und der Wunsch ihr irgendwie zu helfen, was auch immer passiert war. Dann gab es Tage wo Hass und Wut überwog, über die Hilflosigkeit und die Tatsache das Eohl zu so etwas geworden sein schien. Und es gab Tage, da hatte sie einfach nur Angst, was würde passieren, wenn sie Eohl wirklich eines Tages wiedersah? ”Aber Moment… wieso nein woher” nuschelte sie und hob den Blick wieder. Was meinte Iron mit er weiß.
Doch das sollte sich aufklären, denn Iron ergriff wieder das Wort und als er ihren Namen so einfach aussprach, zuckte sie leicht. Sie wand den Blick leicht zur Seite bevor sie sagte ”Ja, zumindest die Grundlagen” erklärte sie und die nächsten Worte brachten sie ins stocken. Sie blinzelte mehrmals, ehe sie Iron ansah. Sie wusste nciht was sie sagen sollte. Er …er hatte sie gekannt. Ihr damaliges ich, wo sie noch die Schwester war auf die Yunai nicht hätte stolzer sein können. ”Sie hat dich…trainiert. Du kanntest…oh.” gab sie perlex von sich um die Stille zu durchbrechen., die sie umgeben hatte. ”Ehm, naja ich meine…also mein Stil basiert auf…im Grunde auf der Vorstellung, die ich von ihrem Stil hatte. Sie hat mir ja damals nur Grundlagen beigebracht, weil ich neugierig war. Und so richtig gelernt habe ich es erst hier. Aber sie hat dich also trainiert?” fraget sie leise. Ihr eigener Stil basierte auf Kraft und Wucht, etwas, was sie immer für Eohls Stärken gehalten hatte. ”Ehm…ja naja also” fuhr sie dann fort ”Nach dem ich durch das Training etwas runterkommen konnte und regelmäßig mit Milou trainiert habe, naja der Schritt zum Runenritter hat sich damals irgendwie sinnvoll angefühlt. Es hat mich Hoffnung gegeben, da sich mich …nie wieder hilflos fühlen müsste. Denn wenn ich trainiere und sogar ein Runenritter werden würde, wäre ich stark und ich könnte sie damit am Leben halten. Also trat ich den Runenrittern bei, mit genau diesem Ziel. Ich dachte damals, wenn sie bis jetzt nicht gefunden wurde, dann war sie sicher tot es war mein Weg sie zu ehren. ” sagte sie und wischte sich über die Wange, wo Tränen runter kullerten. ”Aber…sie war gar nicht tot.” sagte sie und klang dabei ernster und härter als zuvor. ”Ein Jahr nach ihrem verschwinden, ich eine frischere Runenritterin, gerade mal ein paar Monate dabei, ja…dann tauchte sie wieder auf…..” Ihr Mund verzog sich zu einer harten Linie und sie seufze. Sie war sich nciht sicher ob sie den Rest der Geschichte erzählen wollte. Alles was danach folgte war….vielleicht war es genug erstmal bis dahin. Sie schluckte also und lenkte das Thema auf die Schwerter, oder das was davon übrig war zurück. ”Weißt du noch was ich dir damals über meine Schwerter erzählt habe? ” fragte sie also. Ob sich der Hase an diese ausführliche Erklärung erinnerte? Etwas was so durchdacht, und kompliziert wirkte, doch vielleicht, wenn er es noch wusste. Vielleicht kam er ja nun der Bedeutung dahinter näher. Sah welche Verbindung sie gemacht hatte.
„Natürlich hab ich das“, stimmte der Ran mit einem Lachen ein. Klar hatte er das mit den hundert Schnitten ernst gemeint! Das unschuldige Strahlen in Irons Augen sollte mehr als deutlich zeigen, dass er dieser fast schon kindischen Idee mit vollem Herzen nachjagte. Für jemanden, der selten ernst wirkte, stand er meist mit überraschender Überzeugung hinter dem, was er sich vornahm. Genau wie er sich offen zurücknahm, als Yunai ihm ihre Geschichte erzählte. Er lauschte aufmerksam, nickte, bestätigte. Offenbar war es für die Yihwa eine ganz schöne Überraschung, dass Ippi ihre Schwester in Person kennengelernt hatte, dabei hatte es über die Jahre sicher viele, viele Soldaten gegeben, mit denen Eohl Yihwa gearbeitet hatte. Es war nicht seltsam, dass jemand sie kannte, aber er konnte gut nachvollziehen, dass sie nicht unbedingt damit gerechnet hatte, dass er im Spezifischen ein Bekannter der ehemaligen Ritterin war. Da hätte er sie vielleicht auch etwas vorsichtiger drauf hinweisen, nicht ganz so plötzlich. Ups. „Ich habe eine Weile von ihr gelernt, während meiner Ausbildung“, erklärte Iron kurz, als sich Yunai über seine Aussage wunderte. Ja, er kannte sie. „Ein Stück weit sehe ich die Verbindung zwischen deinem Stil und ihrem. Ich weiß noch, wie schwer ihre Klinge war... Die konnte man kaum parieren. Sie hatte eine aggressive und unterdrückende Art zu kämpfen, so wie du.“ Er grinste breit, seine Ohren leicht zuckend. „Ich meine nur, ich hab sie noch nie mit einer Schere in der Hand gesehen. Da unterscheidet ihr euch doch ein Stück.“
Lange wollte Iron aber nicht an sich selbst und seiner Beziehung zu Eohl als Thema festhalten. Sicherlich konnte er Yunai nichts über ihre Schwester sagen, was sie nichts längst wusste. Er hatte diese Frau ein paar Monate lang oberflächlich gekannt und ein paar Sachen über das Leben als Soldat gelernt. Yunai war mit ihr aufgewachsen. So zu tun, als hätte er irgendwie Ahnung von ihr, würde dem Mädchen nicht helfen. Es war besser, dabei zuzuhören, was sie ihm erzählen wollte, aufmerksam wie immer. Milou... Den Namen musste er sich merken. Den hatte Yunai noch nie erwähnt, aber er klang wichtig. „Das heißt also... du bist für sie Runenritterin geworden“, stellte der Ran fest. Yunai hatte immer großes Interesse an Sachen wie Runen und Sternbildern gehabt, hatte von klein auf viel gelernt. Sie hätte sicherlich eher Interesse daran gehabt, zu einer Gelehrten oder Forscherin oder so etwas zu werden. Vielleicht hatte sie auch von einem normaleren Job geträumt. Das hier beleuchtete ihr Gefühl, nicht ganz dazu zu gehören, auf jeden Fall noch einmal von einer anderen Richtung. Und jetzt, wo sie es erwähnte... Richtig, auch ihre Schwerter sahen etwas anders aus, wenn man diesen Hintergrund kannte. „Die Reflexion von Sonne und Mond...“, erinnerte er sich an die Bezeichnung, die sie damals verwendet hatte. Auch wenn er nicht extrem clever war, war er aufmerksam. Er erinnerte sich sogar noch daran, wie er gelacht hatte, dass sie beide Mond-Schwerter bei sich trugen. „Es ging darum, dass alles zwei Seiten hat... und dass die Sonne den Mond zum Strahlen bringt.“ Den Gedanken hatte er damals schnell abgetan. Hatte sie dafür gelobt, so viel über ihre Waffen nachzudenken, und gemeint, dass er so etwas ja gar nicht verstehen könne. Rückblickend betrachtet war er an der Stelle wohl ziemlich rücksichtslos gewesen...
Sich Iron so zu offenbaren fiel ihr schwer und doch machte, es seien Reaktion so viel leichter. Er hatte also auch noch Erinnerungen, in denen Eohl eine fleißige Ritterin war, die ihren Kollegen half und ihn sogar trainiert hatte. Sie hatte so oft das Gefühl, dass die Leute das vollkommen übersahen. Das sich keiner fragte, wie es dazu gekommen ist und was passiert sein musste. Nein, alles was zählte, was Eohl jetzt tat und darstellte. Ein ultimatives Feindbild. Sie machte nicht den Fehler ihre jetzigen Taten damit zu legitimieren, dass sie doch damals anders war, sie wusste sehr wohl, dass ihre Schwester eine Gefahr darstellte. Doch sie verstand nicht wieso, dich niemand die Mühe machte zu hinterfragen. Sie konnte doch nicht die einzige sein, die noch immer Fragen hatte, oder? Ihr Blick wanderte zu Iron als er die Kampfstile verglich und sie leicht schmunzeln musste. ”Ich bin ja auch nicht sie, war ich nie und werde ich nie sein.” sagte sie sanft, Bedauern schwang in ihrer Stimme mit. Bedauern um verloren ging, aber auch darum, dass Yunai vermutlich Eohls Fähigkeiten nie erreichen können wird. Sie wollte das Bild der Runenritterin, das die Eohl aus ihren Erinnerungen darstellte, so unbedingt am Leben halten, dass sie sich selbst darin verloren hatte. ”Aber, ich bin froh das du mir das gesagt hast Iron, du hast sie noch kennengelernt wie sie war. Und du hast es nicht vergessen. Du kannst mir gerne mal zeigen, was du von ihr gelernt hast, vielleicht kann ich das ja gut für mich verwenden… Immerhin habe ich nie wirklich ernsthaft mit ihr trainieren können. Also… naja nur, wenn du magst” murmelte sie und seufze als sie dann anfing ihm zu wie sie hier gelandet war.
Sie nickte ”Irgendwie schon. Es hat sich falsch angefühlt, einfach so weiterzumachen wie bisher. Ich wusste damals auch gar nicht, wie es ohne sie gehen soll. Nur durch ihre harte Arbeit war es möglich so aufzuwachsen, zu lernen und das zu finden was mich so Interessiert hat, womit ich meinen Weg bestreiten wollte damals. Sie hat seit ich denken kann für mich gesorgt, vorallem nachdem wir beide ganz alleine waren. Sie ist zu den Runenrittern gegangen, um näher hier sein zu können…Das war mein Weg etwas zurückzugeben…nachdem ich dachte…nachdem… ich sie verloren hatte” sie schluckte schwer, als fielen ihr die Worte schwer. Denn obwohl Eohl nicht tot war, hatte sie sie dennoch verloren. Sie hatte nichts mehr von ihr gehört, sie hatte nicht versucht sie aufzusuchen oder zu finden, in all der Zeit nicht ein einziges mal. Zumindest glaubte sie das, denn sie war ja kaum mehr in ihrem Heimathaus und das Eohl sie nicht bei den Runenrittern suchen würde, sollte ihr doch irgendwie klar sein, oder? Zumindest nicht die jetzige Eohl.
” So wie die Sonne, die immer als lebenspendend und warm bezeichnet wird, auch als tödlich und verbrennend angesehen werden kann. Aber durch die Sonne kann der Mond strahlen. Ob es ist, weil die Sonne hilft, lebenspendend und warm den Mond zum Strahlen bringt oder weil der Mond, mit der verbrennenden, Macht der Sonne konfrontiert ist, na ja das ist wohl Ansichtssache.” diese Worte, die sie gesprochen hatte, waren viel mehr als nur ein Teil der Bedeutung hinter ihren Schwertern. Es war ihre Geschichte, zumindest ein Teil davon. Sie war der Mond und Eohl die Sonne.. ”Ich bin der Mond weißt du.” sagte sie als sie sich zurück lehnte. Sein nahm einen tiefen Atemzug ”Und sie die Sonne, in meinen Erinnerungen warm und lebenspendend und in der Gegenwart wie ein brennendes Feuer, das einen droht zu verbrennen.” Sie hob die beiden Bruchstücke an und hielt sie ins sinkende Licht des Tages. ”In Form der Schere waren beide Schwerter eins, verbunden und stärker als alleine.” ein erstickendes schlutzen entfuhr ihr. Das sie schnell mit ein paar tiefen Atemzüge von sich schob. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Augen feucht wurden und so wischte sie sich mit dem Ärmel schnell übers Gesicht. ”Ich hab wohl was für Symbolik übrig. Ich hätte Lyriker werden sollen, oder Autorin.” sie lachte ein Lachen voller Bitterkeit, was ihr aber half, die Tränen zurückzuhalten. Es war so albern. Alles, was sie wollte, ist, ohne Misstrauen durch die Gilde zu gehen, wollte anerkannt werden und als getreue Runenritterin wahrgenommen werden, unabhängig von ihrer Schwester rund deren Taten. Dabei war sie diejenige, die offenbar nicht loslassen konnte und jede Handlung, die sie hier hergeführt hatte, trug den Gedanken an Eohl. Ihre Schwerter, ihre Kampfart, ihr Versuch dem Idealbild einer Runenritterin zu entsprechen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Es waren nicht die anderen, die sie von ihr fernhalten. Oder vielleicht nicht nur. Sie war es, die alle von sich weg schob, weil sie etwas lebte und darstellte, was sie gar nicht war. Aber wer war sie, wer wollte sie sein? Und wer konnte sie sein, ohne sie?
”Vielleicht ist das hier ja … ein Zeichen.” Sie ließ die Bruchstücke vor sich in den Sand fallen, als sie sich mit beiden Händen auf die Bank aufstützte, mit den Fingern daran festkrallte. Sie bemühte sich um Fassung und ließ einen Moment stille über die beiden gleiten. Es gab noch so viel, was sie erzählen könnte, doch sie wusste weder, ob sie es wollte noch, ob es der richtige Zeitpunkt war. Sie war aber auch so aufgewühlt und durcheinander, dass sie sich diesem Moment nahm, um Ruhe einkehren zu lassen. Wind fuhr durch ihre Haare und ihr zitternder Atem wurde ruhiger, als sie sich darauf konzentrierte, ihre Atemzüge zählte. Sie sah erst dann wieder zu Iron rüber, beobachtete ihn und wie er reagierte. Was er sagen würde, oder ob überhaupt? Wartete er das sie weiter erzählte? Sie verfluchte ihr inneres zerdenken und schloss kurz die Augen. ”Oder meinst du, es ist dumm das als Zeichen zu sehen?” fragte sie also in die Stille hinein.
„Nein. Ich hab sie nicht vergessen. Kann ich gar nicht“, meinte der Ran mit einem Kopfschütteln auf Yunais Worte hin, ehe er ihr ein warmes Lächeln schenkte. „Und ich weiß, dass ich da nicht der einzige bin.“ Aus Yunais Perspektive fühlte es sich sicherlich so an, als wäre von den Erinnerungen an Eohl nichts mehr übrig unter den Runenrittern und Soldaten. Sicher gab es viele, die sich doch erinnerten. Die traurige Wahrheit war allerdings, dass diese Erinnerungen ihre Grenzen hatten. Sie änderten nicht das Hier und Jetzt, und selbst Iron, der ihr viel zu verdanken hatte, würde keine Risiken eingehen, wenn er der potenziell größten Massenmörderin ihrer Zeit gegenüber stand. Seine Aufgabe war es, die Einwohner Fiores zu schützen. Das galt für sie alle, für jeden einzelnen Ritter und Soldaten. Und wenn Eohl ein Leben bedrohte, dann waren sie Feinde, trotz aller Vergangenheit. Das brauchte Yunai aber nicht hören. „Klar, ich zeig dir das gern alles, von der Erbse bis zum Kürbis. Wenn wir zusammen trainieren, kann ich da sicher auch was draus lernen, hopp!“ Aufmerksam nickte Ippi, während er der Yihwa zuhörte. Ihr Leben hatte sich wohl ganz schön verändert, nachdem Eohl verschwunden war. Ihm war gar nicht bewusst gegeben, wie abhängig die jüngere Schwester von der Älteren gewesen sein musste, und wie viel Verantwortung hinter den Kulissen auf den Schultern von Eohl hatten lasten müssen. Sie war also eine Ritterin geworden, um bei ihrer Schwester sein zu können, als sie... allein waren? Die Ohren des Hasen zuckten leicht. „Das heißt... ihr hattet keine weitere Familie?“ Zumindest irgendwann, soweit er das verstand. Da war es wohl kein Wunder, dass sich die beiden so enorm nahe gestanden zu haben schienen. Iron wollte sich gar nicht vorstellen, wie er sich gefühlt hätte, wenn Happy eines Tages verschwunden wäre. In der Hinsicht hatte er selbst wohl trotz aller Widrigkeiten ein sehr glückliches Leben geführt...
„Der Mond... das macht Sinn“, stimmte der Ran zu, eine Hand auf seinem schneeweißen Schwert ruhend. Yunai versuchte die Sonne zu reflektieren, und Eohl war diese Sonne. Sie war Wärme, und sie war Feuer. Es war eine Metapher, die selbst für den Hasen von der Farm leicht verständlich und sinnvoll klang. Sanft legte sich seine warme Hand auf ihre, als er sie schluchzen hörte. Iron wusste nicht wirklich, was er sagen, wie er sie aufheitern könnte. Die Realität war, dass das ein düsteres und auch trauriges Thema war... und Trauer musste auch mal raus. Da gab es nicht immer ein Drumherum. Man konnte nicht immer über alles hinweg Lächeln. Nicht einmal Ippi Ran konnte das. „Dumm ist es nicht“, meinte er ruhig, schüttelte leicht den Kopf. Das Zerbrechen ihrer Schwerter war ein großer Moment für Yunai. Wenn White Moon eines Tages kaputt ginge, würde das auch Iron sehr bewegen. Es lag in der Natur des Menschen, in solchen Ereignissen eine tiefere Bedeutung zu suchen. „Es ist auf jeden Fall bedeutsam“, meinte er also und versuchte damit, ihre Interpretation zu würdigen, auch wenn er selbst – und das konnte sich Yunai sicherlich denken – nicht der Typ dafür war, aus einem Unglück ein Zeichen der Welt zu machen. „Und wenn es in dir etwas auslöst... dann liegt es schlussendlich an dir, zu überlegen, ob du aus so einem Zeichen einen Rat für die Zukunft ziehen kannst und willst, nicht wahr?“ Das klang irgendwie ganz schön philosophisch für den Ran... oder klang es einfach nur dämlich? Er selbst war nicht unbedingt clever genug, das einzuschätzen. Dennoch sah er Yunai mit scheinbarer Überzeugung in die Augen in dem Versuch, ihr ein wenig Halt zu geben. „Wenn man so viele Karotten auf einmal aus der Erde zieht, dann sind sicher ein paar Rüben dabei, die nicht so aussehen, wie du sie magst. Das kann schon ein Anlass dafür sein, etwas zu ändern...“
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