Ortsname: Wohnung von Ronya Artemis Alysida Art: Wohnung Spezielles: -
Beschreibung: Ronyas Wohnung befindet sich in einem mehrstöckigen Wohngebäude, welches nur wenige Querstraßen vom Crimson Sphynx Hauptgebäude entfernt liegt. Aus ihrem Apartment im obersten Stock kann sie die Gilde sogar ohne Probleme sehen, denn in der näheren Umgebung ragt dieses Haus am höchsten hinaus. Für eine Einzelperson scheint sie sich eine vergleichsweise große Wohnung besorgt zu haben, denn sie besitzt nicht nur eine eigene Küche, sowie Bad und Schlafzimmer, sie hat auch einen eigenen Wohnbereich sowie ein Extrazimmer, welches Ronya momentan als Lagerraum für Diverses verwendet. Der Preis ist dementsprechend nicht günstig, jedoch schafft die Magierin es, sich mithilfe ihrer Questbelohnungen all das relativ einfach leisten zu können. Und trotz dessen, dass sie sich um so viel Fläche alleine kümmern muss, ist die Wohnung die meiste Zeit über sehr sauber.
Was das Möbiliar angeht, eine kurze Übersicht nach Raum:
Wohnzimmer: Ein kleines Sofa sowie zwei hölzerne Tische mit jeweils zwei Stühlen und ein grauer Fasernteppich. Der Hauptbereich des Raumes ist relativ frei, sodass man sich sehr gut bewegen kann. Vor den beiden großen Fenstern des Wohnzimmers befindet sich ein breiter Schreibtisch mit mehreren Schubladen, in denen meist Papierkram eingelagert wird. Außerdem hält Ronya noch ein paar kleine Pflanzen, eine davon auf dem Schreibtisch, die anderen beiden auf einem der Holztische. In der Ecke befindet sich noch ein alter Kamin, den die Dame jedoch nie wirklich benutzt hat.
Badezimmer: Ein Standard-Badezimmer mit einer Badewanne, in der man auch duschen kann, einer Toilette und einem Waschbecken inklusive Spiegel sowie ein kleiner Schrank, in dem Ronya ihre Pflegeprodukte hält.
Küche: Eine Küchenzeile mit eingebautem Herd und Ofen sowie mehreren, aneinandergereihten Schränken, die auf Kopfhöhe hängen und einem großen Kühlschrank mit Gefrierfach.
Schlafzimmer: Ein Bett, eigentlich gemacht für zwei Personen, und ein großer Kleiderschrank. Daneben steht ein kleines Nachtschränkchen mit einer Leselampe. Außerdem gibt es dort ein großes Fenster.
Extrazimmer: Eigentlich als Gästezimmer gedacht, jedoch verstaut Ronya dort momentan alles, was woanders nicht hinpasst. Dazu zählen unter anderem Putzutensilien.
Es ging doch nichts über einen süßen Crépe! Genüsslich ließ Ronya sich diesen Snack auf ihrer Zunge zergehen, sie war verliebt in süßes Zeug. Wenn es eine Sache gab, mit der man die Magierin immer glücklich stimmen konnte, dann waren es Süßigkeiten aller Art. Na gut…vielleicht nicht alles, aber das Meiste. Und das, was der Mann an seinem Stand anbot, war für die Magierin ein wahrer Gaumenschmaus. Das hier war nicht die erste Leckerei, die sie bei ihm schon essen durfte und es würde sicher nicht die Letzte bleiben. Natürlich entgingen ihr die näherkommenden Schritte nicht. Es gab nur wenige Personen in Aloe, die sich so flink fortbewegten. Außerdem wusste Ronya mittlerweile ziemlich genau, wie sich Zahars Bewegungen anhörten und konnte mit einer ziemlichen Genauigkeit sagen, dass es sich dabei um das Echsenmädchen handelte. Außerdem war vermutlich sonst niemand in diesem Tempo gerade unterwegs, um sie zu finden. Wie man es auch drehen oder wenden wollte, ihre Beute kam immer näher. Ironisch, oder? Eigentlich war Artemis diejenige, die auf der Jagd sein sollte. Stattdessen machte sie den Eindruck, als würde es keinerlei Spiel dieser Art geben, während diejenige, die eigentlich die Aufgabe hatte, wegzulaufen, bald ankommen würde. “Vielen Dank für das Essen.” Mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht wandte sie sich schließlich von dem Essensstand ab und ging die Straße weiter entlang.
Währenddessen stoppten die Schritte und aus einer Seitenstraße waren auf einmal Worte zu vernehmen. Die anderen Passanten konnten sie nicht hören, doch Zahar wusste genau, dass Ronya in der Lage war, sie klar und deutlich zu verstehen. Erst tat Ronya so, als würde sie sie gar nicht hören, doch dann machte sie nur ein paar Meter vor der Seitenstraße halt, in der die andere Slayerin stand. “Hm? Was essen. Und du?” Sie schaute Zahar direkt an, während sie erneut von ihrem kleinen Snack abbiss. “Ich glaub, du würdest das hier auch mögen…also, wenn ich es noch zwei Wochen rumliegen lasse.” An Zahars Essgewohnheiten hatte sie sich ja mittlerweile zum Glück gewöhnt, auch wenn es trotzdem manchmal schade um die Produkte war. Doch immerhin besser, als sie wegzuschmeißen. Wenn jemand wie die Naga sowas ohne Probleme verzehren konnte, entstand immerhin weniger Müll. “Oh, das hier?” Sie hob die Tüte mit dem verfaulten Gemüse an und kramte dort ein wenig herum, bis sie schließlich einen alten, verwelkten Salatkopf in der Hand hatte. “Ich wusste nicht, was du noch essen willst, also habe ich ein wenig was von allem geholt.” Sie warf das Gemüse direkt auf Zahar zu, sodass diese den Salat direkt fangen konnte, wenn sie wollte. “Hast du auf etwas bestimmtes Hunger? Die Stände hier haben bestimmt noch genug.”
Die Fähigkeit, sich leise und nahezu unhörbar zu unterhalten, selbst an einem Ort, an dem sich eine Menge Menschen tummelten, die selbst nicht unbedingt ruhig waren, gehörte zu den großen Vorteilen im Alltag davon, dass hier zwei Devilslayerinnen zusammen lebten. Trotz ihrer Distanz verstand Zahar jedes Wort von Ronya klar und deutlich und konnte davon ausgehen, dass es der Anderen ähnlich ging. Das hieß aber nicht gleich, dass ihr auch gefiel, was sie hörte. „... was für ein schwacher Trick“, stellte das Mädchen fest, ihr Blick und ihre Stimme gleichermaßen unbeeindruckt. Die Alysida erwähnte ihr Spielchen mit keinem Wort, aber es war trotzdem mehr als offensichtlich, was ihre Absichten waren. Sie wollte die Naga näher zu sich locken mit den Versprechungen fauliger Leckereien, nur um sie dann, wenn sie geködert war, überraschend zu schnappen. „Es gibt keinen Menschen, der einen Dämonen übers Ohr hauen kann. Das solltest du wissen.“ Überrascht war die junge Echse dann aber doch, als Ronya sie nicht etwa aufforderte, näher an sie heran zu treten, sondern ihr – noch immer in sicherer Distanz – den Salatkopf zuwarf, den die geschickte Naga natürlich selbstsicher mit beiden kleinen Händen auffing. Leicht zog sie die Augen zusammen, traute der ganzen Sache noch immer nicht über den Weg, aber nachdem ihr Blick ein paar Mal hinab zu dem Gemüse und dann wieder hinauf zum Gesicht der Grünhaarigen geglitten war, entschied sie sich dafür, das Essen hinauf zu ihrem Mund zu heben und einen großen Bissen daraus zu nehmen.
„Mmn... iph gud...“
Es war tatsächlich ziemlich lecker, für Grünzeug zumindest. Es schmeckte nicht so gut wie ein verdorbener Burger aus dem Mülleimer, aber allemal deutlich besser als Salat eigentlich schmecken sollte. Trotzdem verzog die Naga eine leichte Schnute. „Du gibst einfach so auf? Wie langweilig...“ Aber gut. Wenn Ronya keinen Kampfgeist mehr übrig hatte, lohnte es sich auch nicht, die Beute zu spielen. Dann konnten sie ruhig zusammen die Straßen entlang schlendern und vielleicht noch ein bisschen was nachkaufen zu den Einkäufen, die sie vorhin mitgebracht hatte. „Mehr zu essen brauch ich nicht unbedingt“, schüttelte sie den Kopf, während sie ein zerfressenes Blatt von ihrem Salat abzog und sich in den Mund schob. „Aber gegen einen Schluck Alkohol hätte ich nichts einzuwenden...“ Insofern bekam Ronya wohl, worauf sie hinspielte: Die Jagd beiseite lassend ließ Zahar an ihrer Seite weiter durch die Gassen Aloes. Anstatt weiter vor ihr wegzulaufen. Ganz so wie sonst war es aber nicht. Wo die Giftslayerin normalerweise dicht an der Seite ihrer Freundin lief und gerne auch ihre Hand nahm, hielt sie heute ein Stück Abstand, einen guten Meter, vielleicht etwas mehr. Noch war ihr Misstrauen nicht verschwunden. Sollte Ronya jetzt doch noch versuchen, sich auf Zahar zu stürzen, dann war die Echse weit genug aus ihrer Armlänge herum, um auch noch darauf reagieren zu können...
War es wirklich noch ein Trick, wenn man den trickreichen Part gar nicht vollführte? Nun…vermutlich schon, immerhin hatte Ronya nicht vor, diese Jagd zu beenden. Auch wenn es gerade für Zahar vermutlich so aussah, als hätte die Grünhaarige den Kampfgeist verloren, war das Gegenteil der Fall. Allerdings fuhr sie eben eine deutlich andere Schiene, als es die Echse tat. Ob das am Ende dazu führen würde, dass sie Zahar fangen konnte? Möglich. Es konnte aber auch ebenso schiefgehen, das war nicht zu sagen. Trotz etwaiger Versuche war die kleine Slayerin immernoch misstrauisch, was man ihr nicht verübeln konnte. Dementsprechend war Ronya auch nicht beleidigt oder traurig, dass man von ihr nun einen Meter Abstand hielt, auch wenn sie es immer mochte, mit der Naga an ihrer Seite durch die Straßen zu spazieren. Es machte einfach Spaß, mit ihr Zeit zu verbringen und seitdem sie in das Leben der Alysida getreten war, würde sie es sich auch nicht mehr anders wünschen. Auch wenn es vielleicht ja eines Tages enden würde. Ronya wusste nicht, wielange Zahar bei ihr bleiben wollte und ob sie wirklich mal wieder in die Nähe ihrer Gilde zurückkehrte, um dort zu wohnen. Solange das Echsenmädchen allerdings einen Platz brauchte, war sie immer in Aloe bei ihr willkommen, so viel stand sicher. “Falls du doch etwas zu essen brauchst, sag Bescheid. Ich hab noch mehr im Beutel.” Versicherte sie ihrer Freundin mit einem freundlichen Schulterblick. “Alkohol hingegen…” Also…Ronya war sich ja mittlerweile im Klaren darüber, dass die Ernährung ihrer Mitbewohnerin sehr speziell war. Um genau zu sein, sehr gegenteilig zu den meisten anderen Leuten. Aber irgendwie missfiel ihr der Gedanke immernoch, einem kleinen Mädchen Alkohol zu geben. “Sag mal, macht Alkohol dir wirklich gar nichts aus? Also ist das echt so, als würde ich Wasser trinken?” Bevor sie welchen besorgte, und bevor Zahar sich sowas einfach selbst holte, wollte sie da nochmal sicher gehen, um es immerhin mit einem einigermaßen beruhigten Gewissen zu tun.
Gemeinsam schlenderten die beiden Slayerinnen durch die Straßen von Aloe und Ronya erledigte tatsächlich noch ein paar Einkäufe, die sie vorhin vergessen hatte. Mit der Zeit neigte die Sonne sich auch langsam dem Horizont entgegen und der Abend brach an. In all der Zeit hatte Artemis keinen weiteren Versuch gestartet, ihre Beute zu fangen, dafür war Zahar einfach zu vorsichtig. Sie war klein, flink und scharfsinnig. Jede Idee, die keine 100%ige Garantie hatte, war zum Scheitern verurteilt. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, aufzugeben? “Lass uns nach Hause gehen. Ich wollte noch etwas zu Essen vorbereiten. Außerdem hatte ich Charon versprochen, ihm morgen etwas vorbeizubringen.” Meinte sie dann lächelnd zu ihrer Mitbewohnerin. Sie schaute sich kurz um und orientierte sich anhand des Gildenhauses von Crimson Sphynx, wo genau sie lang mussten. Der kürzeste Weg schien durch einige verwinkelte Gassen zu führen, dementsprechend nahm sie auch sofort diesen Weg. Recht gemächlich schlenderte die Alysida mit ihren Tüten in der Hand durch die Straßen, bis… “Hey, du hörst es auch, oder?” Wandte sie sich an Zahar, ohne sich umzudrehen. Schritte, sich immer weiter multiplizierende Schritte. Das Geräusch von Metall, welches kurz an einer Häuserwand entlangklirrte. Ronya bog ab, die Schritte taten es auch. Sie nahm einen anderen Weg, dasselbe. Sie wurden verfolgt, aber von wem? Trieben sich hier echt irgendwelche Banditen herum, mitten in Aloe?
Auch wenn Zahar manchmal ein kleiner Vielfraß sein konnte, brauchte sie nicht endlos viel zu essen. Es war ja lieb, dass Ronya sie so durchfüttern wollte, und später würde sie das Angebot auf jeden Fall ausnutzen, aber schlussendlich war Zahar mehr als nur ein Mädchen, das gerne Müll fraß. Zu einem kleinen Schluck Alkohol würde sie allerdings nicht nein sagen! „Es ist nicht wie Wasser trinken!“, meinte die Naga und klang dabei fast schon eingeschnappt, während sie vehement den Kopf schüttelte. Was war das denn für ein Vergleich? „Wasser ist eklig und macht dich schwach. Aber Alkohol trinken macht dich bääärenstark, hehe!“ Sie hob ihre kleinen Ärmchen, tat so, als würde sie ihre Muskeln anspannen. Viel war davon aber natürlich nicht zu sehen. Mit einem amüsierten Lachen ließ sie die Hände wieder senken und schüttelte den Kopf. „Naja, von ein paar Gläsern werd ich nicht so stark. Das ist vielleicht übertrieben“, meinte sie und legte nachdenklich einen Finger an ihre Wange. „Es ist mehr... kennst du das Gefühl, wenn du frisch ausgeschlafen hast und die Sonne kitzelt an deiner Nase? Und du bist richtig wach und fühlst dich gut?“ Dass die Naga manchmal besser darin war, ihre Gefühle bildlich zu erklären als sie logisch zu erklären, hatte Ronya vielleicht schon einmal mitbekommen, oder vielleicht auch noch nicht. So oft kam das ja nicht vor. An so etwas merkte man aber vermutlich, dass sie trotz Allem noch ein Kind war. „So fühlt sich das an. Und egal, wie viel ich trinke, es wird nicht schlechter, hehe! Weil Alkohol Gift ist, und da bin ich immun!“ Das wusste Ronya auf jeden Fall, aber die Naga sagte es trotzdem mit Stolz und einem breiten Grinsen. Sie war eben schon ziemlich toll.
„Hm.“ Besonders begeistert klang Zahar ja nicht, als Ronya meinte, sie würde noch Essen für Charon machen. Sie beschwerte sich aber auch nicht. „Ich glaub, ich geh morgen nochmal raus in die Wüste und lege einen Trainingstag extra ein. Ich muss bin noch lange nicht schnell genug!“ Das sah vermutlich niemand außer der Naga selbst so, schließlich war sie eine echt flinke Echse, aber ihre hehren Ziele konnte sie mit ihrer aktuellen Geschwindigkeit noch lange nicht erreichen. „Immerhin muss ich mich echt reinhängen, wenn ich irgendwann die Züge abhängen will!“ Sie war stur darin, dass sie definitiv keine Züge besteigen wollte, aber ihr war auch bewusst, dass sie sich damit aktuell zu einer Last für ihre Teamkameraden machte. Wenn sie ihrer Überzeugung wirklich folgen wollte, dann hatte sie keine Wahl: Sie musste schneller durch Fiore eilen können, als es die Züge schafften!
„Mhm.“ Mit einem unauffälligen Nicken bestätigte Zahar die Frage ihrer Freundin. Ja, sie hörte auch, dass ihnen jemand folgte. Es wirkte erst einmal unwahrscheinlich, dass hier in der Stadt jemand ihnen feindselig gesinnt war, aber trotzdem fügte es sich seltsam an. Ein Stalker vielleicht, bezaubert von der hübschen Eis-Devilslayerin? Wer auch immer es war, er hatte nerven, sich so an die Fersen der beiden Magierinnen zu heften. „Warte kurz“, wisperte die Naga und ließ sich auf alle Viere fallen. „Bin gleich wieder da.“ Schnell huschte sie vorwärts, verschwand zwischen den Beinen der Menschen und um die nächste Ecke, wo sie sich an die Hauswand klebte und diese rasant hinauf kletterte. Ronya müsste hören, welchen Weg sie einschlug, und ahnte sicher, was sie vorhatte. So viel anders zu ihren Tricks bei der Jagd vorhin war es nämlich nicht: Erst erhob sich Zahar mit einem Sprung in die Lüfte über dem Dach, um dann hinter ihrem Verfolger die Wand hinab zu schlittern. Ihre Ohren hatten seine Schrittfolge noch immer im Visier, sodass auch ihre Augen ihn von hier oben schnell fanden; es schien eine Frau zu sein, wenn man nach dem Körperbau urteilte, das Gesicht verborgen unter einem breitkrempigen Hut und darum gewickelten Tüchern. Das Outfit war für die Wüste gar nicht mal so seltsam, schützte vor Sonne und Hitze, doch wenn man wusste, dass sie einen verfolgte, dann sah das schon ganz schön verdächtig aus. „Hab ich dich!“, rief Zahar aus, während sie die Frau von hinten ansprang und sich an ihren Rücken heftete. „Warum bist du hinter uns her? Hm?“
Wasser machte einen schwach? Ja, da waren wohl ihre Perspektiven mal wieder etwas anders. Oder… ihre Physiologie? Irgendwas in der Richtung. Jedenfalls konnte Ronya ungefähr nachvollziehen, wie Zahar darauf kam, immerhin waren ihre Essgewohnheiten ja auch sehr unterschiedlich zu denen der meisten Anderen. Also kein Wunder, dass Wasser für sie schrecklich war, während Alkohol anscheinend einen gegenteiligen Effekt hatte. Von Alkohol nicht betroffen zu sein und nur positive Effekte daraus zu ziehen war eine Fähigkeit, um die viele Leute Zahar beneiden würden. Der Grünhaarigen selbst war es recht gleich, sie wollte nur sichergehen, dass es der kleinen Echse nicht schadete. Und wenn das der Fall war, dann würde sie ihr auch sowas zu trinken geben. “Verstehe. Dann werde ich morgen welchen besorgen.” Sagte sie ihr mit einem Lächeln, während die beiden den Weg Nachhause angingen. Es war kein Wunder, dass Zahar noch einen Trainingstag einlegen wollte, immerhin hatte Ronya in der Zwischenzeit natürlich von ihrem Vorhaben mitbekommen, irgendwann schneller als Züge zu sein. Eine Idee, die seitdem auch ein wenig auf die Alysida umgesprungen ist, denn an sich war das keine schlechte Idee. Wenn sie die Züge abhängte, dann musste sie diese nie wieder in ihrem Leben als Transportmittel in Betracht ziehen. Sie könnte im Zweifel einfach entlang der Schienen laufen und wäre da, bevor ihre Teamkameraden es wären. Es wäre sogar für Ronya ein Zeitersparnis! Je mehr sie in letzter Zeit darüber nachdachte, desto attraktiver wurde der Gedanke. “Soll ich dir etwas zu Essen einpacken oder willst du morgen erst essen, wenn du dein Training beendet hast?” Es machte ihr nichts aus, dem Dämonenkind ein kleines Lunchpaket mitzugeben, Zahars Trainingssessions konnten eine Weile dauern.
Das lockere Gespräch wurde allerdings unterbrochen als die beiden Slayerinnen Schritte vernahmen, die ihnen anscheinend folgten. Zahar verlor keine Zeit und verschwand zwischen den Häuserwänden Aloes, während Artemis ihre Bewegungen und die der anderen Person mit ihren Ohren verfolgte. Schnell war ihre Freundin direkt an der Verfolgerin dran und nun machte auch Ronya eine schnelle Kehrtwende und flitzte um die nächste Ecke, um die Person nun direkt zu konfrontieren. Sie sah sich ertappt und schaute erschrocken zu Zahar auf ihrem Rücken. “Ähm…ich…” Nervös wippte sie hin und her, ihre Körper schlug sanft gegen die Häuserwand, woraufhin erneut ein metallenes Klirren zu hören war. Erst jetzt bemerkte sie den Säbel an der Seite ihrer Kleidung. “Eine Banditin? Oder was bist du?” Ronya ging auf sie zu, sie hatte keine Angst vor ihr. Die Dame schien zumindest nicht aggressiv zu sein, eher unruhig und eingeschüchtert. “N-Nein, ich…also…” Plötzlich leuchtete die Kleidung der Dame, deren Aussehen sich nun veränderte. Vor ihr stand nun eine Frau mit blonden, lockigen Haaren und einem Kettenpanzer. Hände und Füße wurden von gepanzerter Rüstung geschützt. Eine Requip Nutzerin? “Ich bin euch gefolgt, weil…also, weil ich…” Nervös stammelte sie vor sich hin, bevor sie all ihren Mut zusammennahm und es einfach herausbrüllte. “Ich wollte der Gilde beitreten, in der Charon Dargin ist!” Äh…was? Verwirrt schaute die Grünhaarige die Person vor ihr an, während diese rot anlief. “I-Ich hab euch vorhin über ihn reden gehört, und und…ich weiß, dass du auch zu Crimson Sphynx gehörst. Also…könntest du mich bitte der Gilde vorstellen…und…ihm auch?”
„Hehehe!“ Voller Vorfreude kicherte die Naga, als Ronya ihr versicherte, ihr morgen mal eine Flasche mitzubringen. Das klang doch wundervoll! Wobei die Leute, die neidisch darauf wären, unendlich viel Alkohol trinken zu können, wohl auch die Leute waren, die es enttäuschte, dass er nicht wirklich seine Wirkung entfalten konnte. Zahar, die kein Interesse an der berauschenden Wirkung solcher Getränke hatte und sie nicht einmal wirklich einschätzen konnte, war sie davon doch nicht betroffen, war sehr zufrieden mit ihrem Zustand. Sie kannte es aber auch nur so. „Oh, ein Snack für unterwegs klingt super!“, freute sie sich und klatschte in die Hände. „Du musst auch mal mit mir rennen kommen, Ronya! Es macht echt Spaß!“ Weniger spaßig war aber der Gedanke, dass jemand hinter den beiden her war. Wer auch immer sich dachte, dass es eine gute Idee wäre, die zwei Magierinnen zu verfolgen, hatte sich gewaltig geschnitten. Es dauerte nicht lange, da hatte man sie in die Zange genommen – Zahar hinter ihr, Ronya vor ihr. Beide bereit, zu reagieren, wenn sie etwas Dummes tat. Darauf war die vermeintliche Banditin wohl nicht vorbereitet gewesen.
“Ich wollte der Gilde beitreten, in der Charon Dargin ist!”
„... Hä?“ Sichtlich verwundert starrte Zahar die Fremde an, entschied sich aber, sich von deren Rücken zu lösen. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie wollte zu Charon Dargin? „Warum denn gerade zu dem?“ Das mit der Gilde war ja irgendwo verständlich. Sie war offensichtlich eine Magierin, das hatte der Requip gezeigt. Sie war wie eine extrem unerfahrene Version von Shizuka. Außerdem wirkte Crimson Sphynx ganz cool, auch wenn Zahar persönlich Fairy Tail immer den Vorzug geben würde. Aber gut, wenn diese Frau hier lebte, machte es wohl auch Sinn, dass sie zu dieser Gilde wollte. Aber zu... Charon Dargin? „Das ist doch dieser Schnösel mit den weißen Haaren, oder?“ Sie blickte hinüber zu Ronya. Der hieß Charon, ganz sicher. Den Nachnamen hatte sie noch nicht gehört, also konnte sie sich hören, aber so häufig würde dieser Vorname ja wohl kaum sein. „Also... ich glaub nicht, dass sie gefährlich ist“, stellte Zahar schlussendlich fest und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie wieder an Ronyas Seite trat. „Gefährlich? Natürlich nicht!“ Eine Hand auf ihr Herz legend schüttelte die Blondine den Kopf, während auch sie dicht an Ronya heran trat und deren Hände in ihre eigenen nahm. Bittend sah sie aus großen Augen in deren Gesicht. „Ich... ich möchte nur gerne eine Chance bekommen. Das ist doch... das ist nicht zu viel verlangt, oder? Ich schulde euch dann auch was!“ Die schien ja echt verzweifelt zu sein – es war nicht so, als wäre das Gildenhaus schwer zu finden. Aber gut, da einfach aufzutauchen war vermutlich etwas Anderes, als von einem Mitglied eingeladen und mitgebracht zu werden. Das war bei Fairy Tail nicht anders, wo es für Zahar eine große Hilfe gewesen war, von dem erfahreneren Gildenmagier Mareo Celeris mitgenommen worden zu sein. Wenn sie daran dachte, fühlte sie sich fast ein bisschen schlecht, die Frau hier einfach abzuweisen. „Vielleicht... solltest du sie hinbringen“, meinte die Naga also ungewohnt kleinlaut. Auch, wenn sie die Frau komisch fand, wollte sie ihr etwas Gutes tun. „Du und Charon seid doch eh dicke miteinander...“ „D-dicke?“ Etwas geschockt weiteten sich die Augen der Fremden, die noch immer Ronyas Hände hielt. Jetzt festigte sich ihr Griff ein wenig. „Ihr zwei... ihr seid...“ Sie schluckte. „Ihr... steht euch nahe?“
Die Freude in Zahars Gesicht machte Ronya immer wieder glücklich. Nicht nur heute, auch in der Vergangenheit war diese kindliche Vorfreude des kleinen Echsenmädchens ansteckend und einfach schön anzuschauen gewesen. Und das motivierte Artemis nur noch mehr, sich Mühe bei der morgigen Lunch Box zu machen! “Ich kann morgen nicht. Aber nächstes Mal sehr gerne.” Sie winkte das Angebot ihrer Mitbewohnerin dankend ab, aber nicht für immer. Ronya rannte immerhin auch sehr gerne. Im Allgemeinen war sie ein Mensch, die es bevorzugte, sich zu bewegen als einfach nur herumzusitzen. Das hatte ihr insbesondere am Anfang, als sie zum ersten Mal einen größeren Wälzer von Charon bekam, ein wenig in den Hintern gebissen. Mittlerweile schaffte sie es ganz gut, sich langsam aber sicher durch diese Schmöker zu arbeiten, auch wenn es immernoch eine ganze Stange Arbeit war. Apropos Charon. Das Mädchen, welches die beiden Slayer verfolgte, wirkte nicht wie eine Banditin oder jemand, die ihnen etwas Böses wollte. Sie schien verunsichert zu sein, nahm jedoch allen Mut zusammen um ihren Wunsch zu äußern und darum zu bitten, der Gilde vorgestellt zu werden. An sich keine schlimme Sache, doch der Grund…ließ Ronya ehrlich gesagt einen Moment lang überrascht einfach nur auf die Person starren. Damit hatte sie jetzt wirklich nicht gerechnet, auch wenn es im Nachhinein vielleicht nicht die größte Überraschung war, mit der man sie hätte konfrontieren können. Charon war beliebt und bekannt, das wusste sie. Aber dass sich jemand Crimson Sphynx anschließen wollte, um ihn kennenzulernen? Das war eine Premiere.
“Ich…”, etwas ratlos kratzte die Grünhaarige sich am Hinterkopf, als sie fortfuhr. Und auch Zahar schätzte sie nicht als Gefahr ein. Nein, das war sie definitiv nicht, so viel konnte man sehen. Die Reaktion der kleinen Echse war auch nicht sehr überraschend, die Alysida hatte ja schon mitbekommen, dass sie den Dargin…naja, vielleicht nicht “verabscheute”, aber positiv war sie ihm auch nicht gegenüber gestimmt. “Huh?!” Perplex schaute sie die Frau vor ihr an, während diese ihre Hände hielt und sie mit leuchtenden Augen anstarrte. “Ähm…kann man wohl so sagen, ja.” Antwortete die Grünhaarige etwas zögerlich, bevor die Frau ihre Hände noch fester drückte und sich ein weiteres Stück näherte. “So…so richtig nahe?” Was…wurde das hier? “H-Hey, wir sind nur Freunde!” die Alysida entfernte sich ein kleines bisschen von ihr. Sie mochte Körperkontakt, aber irgendwie wurde das hier weird. Die Slayerin seufzte und schaute schließlich wieder zur Anwärterin. “Na gut, komm mit. Ich bringe dich zur Gilde.” Versicherte sie ihr schließlich mit einem schmalen Lächeln. “Ohhhh, danke danke danke. Du bist die Beste!” Freudestrahlend hüpfte sie herum und konnte ihre Aufregung gar nicht mehr für sich behalten. Ronyas Augen wanderten schließlich wieder zu Zahar. “Willst du auch mitkommen oder die Sachen schonmal nach Hause bringen?”
Es war interessant zu sehen, wie aufgeregt die The Knight-Magierin war, als es darum ging, einer Gilde beizutreten. Sie war in einer sehr anderen Situation als Zahar damals, weniger verzweifelt und mehr... positiv animiert, aber es gab einen Punkt, an dem ihre Herzen gleich schlugen... So zumindest fühlte es sich für die Echse an, und es weckte Erinnerungen. Mit einem warmen Lächeln legte sie eine Hand auf ihr Herz, als Ronya der Ritterin zugestand, sie zu Crimson Sphynx zu bringen. Das Glück in ihren Augen war deutlich zu erkennen... auch wenn die Naga den Anlass dahinter etwas fragwürdig fand. „Alles gut... Ich bring den Einkauf heim. Bin doch schon ein starkes Mädel!“, lachte die Echse und nahm Ronya ihre Tüten ab, ehe sie die Zunge rausstreckte. „Und ich muss echt nicht mitkommen, um Charon zu sehen. Das könnt ihr gern ohne mich machen.“ Breit grinsend verabschiedete sie sich von ihrer Mitbewohnerin, ehe sie sich auch schon abwandte, um mit den Einkäufen in Richtung zuhause zu stapfen. Nach ein paar Schritten drehte sie sich aber noch einmal um und sah ihnen hinterher, der Blondine und der Grünhaarigen. Sie waren schon wieder im Gespräch, wie Zahars gute Ohren deutlich hören konnten, und auch, wenn die Neue noch immer recht aufgeregt wirkte, konnte sie wenn nötig wohl auch über Sachen reden, die nicht Charon Dargin waren. Wer hätte das gedacht? Und so, wie es klang, hatte sie sich wohl sogar ein wenig über die Gilde informiert und hatte tatsächlich Interesse an Crimson Sphynx, nicht nur an einzelnen Mitgliedern. Immerhin. „... ich glaube, ich leg mich morgen beim Training doppelt ins Zeug“, schmunzelte Zahar, während sie sich wieder wegdrehte. „Ich muss schnell weiter lernen... Es wäre echt schön, bald wieder ordentlich in Fairy Tail vorbei zu schauen...“
Die Ziele der jungen Mahaf waren glasklar. Sie wollte so werden wie Aska van der Velden und eine waschechte Heldin werden, doch das war alles andere als einfach. An die Dämonentöterin war einfach kein Herankommen und erst recht nicht, wenn man völlig auf sich allein gestellt war. Ihr Training ging gut voran und Aeryn zählte durchaus zu den aufstrebenden Sternen innerhalb der Gilde, aber ihr fehlte es eben auch an Erfahrungen in so ziemlich allen Bereichen. Sie hatte noch keine waschechten Konfrontationen überstanden, keine harten Gefahren durchlebt und eben auch niemanden, der ihr dahingehend etwas beibrachte. Damit war ihr Progress ein wenig gebremst und doch sehr einseitig, doch mit dem heutigen Tag sollte sich wirklich alles ändern. Aus zuverlässiger Quelle konnte Aeryn, größter Fan von Aska nach Delia Hollingworth!!!, erfahren, das es eine Frau in ihrer Gilde gab, die einen gemeinsamen Auftrag mit Aska durchgezogen hatte: Ronya Artemis Alysida.
Natürlich hatte sich Aeryn sofort in der Gilde über sie informiert, wobei ihr der Name durchaus etwas gesagt hatte. Als S-Rang Magierin und Diplomatin der Gilde war sie kein unbeschriebenes Blatt, aber bisher hatte die junge Mahaf die Ehre nicht gehabt, sie einmal treffen zu dürfen. Doch auch das sollte sich nun ändern, denn mithilfe eines Chocolate Chip Eisbechers und etwas Betteln kam sie an die Wohnadresse der Alysida, die ihre Behausung nicht Gildenturm des Palastes hatte. Die blauhaarige Kriegerin hatte absolut kein Problem damit die Stadt zu betreten und die grünhaarige Kriegerin von Crimson Sphynx höchstpersönlich aufzusuchen. Ihr Unterfangen war gewagt und das Risiko war vermutlich groß, das sie keinen Erfolg damit haben sollte, doch Aeryn wollte nichts unversucht lassen, um ihre großen Ziele zu erreichen. Und um dieses Ziel erreichen zu können, aber auch um eine starke Magierin von Crimson Sphynx zu werden, brauchte sie unbedingt die Hilfe von Ronya.
Die blauhaarige Dame erreichte schlussendlich das mehrstöckige Wohngebäude in Aloe Town und sah es einmal ehrfürchtig an, aber nicht weil das Gebäude so einen Eindruck machte, sondern weil hier die S-Rang Magierin hausierte. Jetzt sollte sich herausstellen, ob sie ihren Träumen einen Schritt näher kommen konnte oder nicht. Alternativen hatte die junge Mahaf leider keiner, daher schickte sie ein schnelles Stoßgebet gen Himmel und betrat dann das Wohngebäude, nachdem sie nachgesehen hatte, wo die Alysida wohnte. Binnen weniger Augenblicke stand sie dann auch schon vor der Wohnungstür und klopfte mehrmals an, nahm dann respektvollen Abstand zur Tür ein und atmete tief durch. Wie Ronya wohl so ist? Ob sie auch so eine superstarke Kriegerin war? Innerlich freute sich Aeryn bereits wie ein Kind. Als sich die Tür dann öffnete, verneigte sich die Mahaf tief und holte dabei kräftig Luft. „Bitte nehmt mich als Schülerin, Meisterin Ronya!“, schoss es dann geradewegs aus ihr heraus und der grünhaarigen Kriegerin entgegen. Was für ein erster Eindruck, wow.
Heute war doch ein schöner und ruhiger Tag, richtig? Die Sonne der Wüste brennte wie immer unentbehrlich über Aloe und von Ronyas Fenster aus konnte man das rege Treiben der Bewohner beobachten. Die Magierin von Crimson Sphynx hatte es sich heute nach ihrem morgendlichen Training gemütlich gemacht und ging den heutigen Tag etwas langsam an. In den letzten Wochen hatte sie ein paar sehr nervenaufreibende Quests durchlebt, die ihre körperlichen und mentalen Grenzen auf die Probe stellten. Ihre Gedanken schweiften immernoch an manche Momente zurück wie der Konfrontation mit Gray Death in Sun Village. Aber Ronya tat bei solchen Dingen das, was sie immer gerne tat: Alles verdrängen und die positiven Gefühle zulassen! Ja, heute gönnte die Grünhaarige sich ausnahmsweise mal eine Auszeit und machte es sich Zuhause richtig gemütlich. Momentan war Zahar unterwegs, daher hielt sich der Putzaufwand zum Glück in Grenzen. In einer einfachen Jogginghose und einem übergroßen Shirt stand sie momentan in der Küche und bereitete das Essen vor. Sie hatte sich bei ihrem Händler des Vertrauens ein paar neue Rezeptideen einfallen lassen, die sie nun unbedingt probieren wollte. Und gleichzeitig hatte sie noch einen Wälzer von Charon auf ihrem Schreibtisch liegen, den Ronya heute durchgehen wollte. Ein paar hilfreiche Informationen sollten sich wohl dort drinnen befinden.
Doch was wäre so ein Tag ohne ein paar unvorhergesehene Begebenheiten? Gerade nahm Artemis das fertige Essen von ihrer Platte, da klopfte es plötzlich an ihrer Tür. Komisch, sie hatte eigentlich niemanden erwartet. Und die örtliche Briefstelle hatte heute schon alles vorbeigebracht, was es zu bringen gab. Zahar war es sicher nicht, die hatte einen Schlüssel und Charon…nun, er könnte es wohl sein. Bei ihm kam es öfters vor, dass er unangekündigt vorbeikam, daher war das mittlerweile kein Wunder mehr. Mit kuriosem Blick lugte Ronya aus ihrer Küche hinaus und wischte sich die Hände im Vorbeigehen noch mit einem Tuch ab, bevor sie dieses zurück auf die Arbeitsfläche warf und zum Eingang spazierte. Mit der Erwartung, dem Weißhaarigen entgegenzublicken, öffnete Ronya die Tür, nur um erst verwundert zur unbekannten nach unten zu schauen und dann… “Ehh?” Sie legte den Kopf schief, ihr gesamter Blick sagte aus, dass sie in diesem Moment ziemlich überrascht und verwirrt war. Für einige Sekunden lagen ihre Augen auf der Blauhaarigen vor ihr, bevor sie sich wieder fangen und ihre Gedanken sortieren konnte. Ja, sie kannte dieses Gesicht…irgendwie. Aber auch nicht so richtig. Sie war eine Magierin ihrer Gilde, wenn sie sich richtig erinnerte. Ronya kannte nicht jeden, das war auch schier unmöglich. Doch seitdem sie ihren Posten als Diplomatin etwas ernster nahm, machte sie es sich zur Aufgabe, zumindest jeden, der schon ein wenig länger da ist, einigermaßen erkennen zu können. Das half zwar manchmal trotzdem nicht, aber hey. “Ähh, komm doch erstmal rein, ja?” Sagte sie und öffnete die Tür etwas mehr. “Setz dich ruhig.” Sobald die Andere eingetreten war, schloss sie die Tür und drehte sich zu ihr. “Also…darf ich nach deinem Namen fragen?” Meinte sie schließlich mit einem Lächeln und nahm auf einem der Holzstühle Platz. “Und…erläuter das nochmal bitte.”
Heute war der große Tag. Die blauhaarige Kriegerin Aeryn Mahaf erhielt endlich eine waschechte Kriegerin als Lehrmeisterin, die ihr auf ihrem Weg helfen konnte, die zweite Aska van der Velden zu werden. Niemand in Crimson Sphynx bot sich dahingehend so gut an wie Ronya, schließlich hatte sie die große Ehre mit Aska bereits gehabt. Entsprechend hatte sich Aeryn ausreichend informiert und allen Mut zusammengenommen, um die grünhaarige Kriegerin der Wüstengilde danach zu fragen. Und so kam es genau zu der Situation, in welcher die beiden Damen nunmehr steckten. Die Tür stand offen, Aeryn hatte sich tief verneigt und ihre Bitte prompt hinausgefeuert, während die Alysida in allerlei Hinsicht vollkommen überfordert war. Sie hatte am heutigen Tag wohl eindeutig nicht damit gerechnet, womöglich hatte sie damit generell nicht gerechnet.
Ein herrlicher Duft stieg in die Nase der Mahaf, schließlich störte sie die Alysida wohl gerade beim Zaubern einer Mahlzeit. Noch immer hatte sie ihren Kopf verneigt und die kurze Stille machte ihr große Sorgen, wusste sie schließlich nicht, dass sich Ronya zunächst sortieren musste. Das Eis wurde aber gebrochen, als die grünhaarige Kriegerin ihre Stimme hob und sie erst einmal in ihre Wohnung einlud. Offenbar bestanden zumindest grundlegende Neugier und das Interesse, diese Anfrage vernünftig zu besprechen. Es gab sicher Magier, die hätten einfach die Tür zugeknallt und sie stehen lassen. Geschwind hob die blauhaarige Dame ihren Kopf und strahlte die Alysida herzlich an. „Sehr gern, Meisterin!“, stieß sie dabei voller Freude aus und trat in ihre Wohnung, doch zog sie sich höflicherweise auch gleich die Schuhe aus. Ihr wurde auch direkt ein Sitzplatz angeboten, wie lieb!
„Ich heiße Aeryn“, stellte sie sich also freudig vor und verneigte noch einmal kurz den Kopf. „Aeryn Mahaf“, fügte sie an, um ihren vollständigen Namen zu nennen. Die Mahaf nahm Platz und hatte Schwierigkeiten damit ruhig zu sitzen, denn sie war so voller Vorfreude auf die kommende Zeit. Sie konnte sich bereits jetzt das harte Training mit der Alysida visualisieren, sah sich am beinahe am Ziel angekommen, wundervoll. Noch immer lag der Duft der köstlichen Speise in ihrer Nase, was ihren Magen sehr leise und dezent knurren ließ. Der Ottonormalbürger hätte das womöglich niemals gehört, doch das besondere Gehör von Ronya war etwas, worüber Aeryn ja nichts wusste. Erläutern? Was erläutern? Achso! Natürlich. Aeryn hatte ja eine Anfrage gestellt und Ronya schien noch nicht ganz nachzuvollziehen, was genau hier geschah. „Also. Es ist so“, begann sie und faltete dabei andächtig die Hände vor ihrer Brust.
„Ich möchte eine großartige Kriegerin werden. Eine sehr mächtige!“, sprach sie erst einmal ihr grundlegendes Ziel an. „Die mächtigste Kriegerin, ja“, konkretisierte sie das Ganze. „Trainieren tue ich sehr viel. Tagein, tagaus. Ich lerne auch sehr viel. Große Kriegerinnen haben ja auch Köpfchen“, plapperte sie aufgeregt daher. „Aber allein ist das schwer…habe das Gefühl nicht die notwendigen Fortschritte zu machen“, sprach sie weiter und holte tief Luft. „Das riecht aber lecker. Habt Ihr gekocht, Meisterin?“, warf sie mittendrin ein. „Ich brauche Hilfe. Hilfe einer großen Kriegerin, ich brauche eine Meisterin. Und Ihr seid einfach perfekt dafür“, kam sie also auf den Punkt. „Entschuldigt bitte, dass ich Euch so überfallen habe.“
Also Ronya rechnete ja mit vielem. Aber wer sollte denn ahnen, dass plötzlich eine Person vor der Tür steht, die einen mit Meisterin ansprach und…ihre Schülerin werden wollte? Okay okay okay, sie brauchte definitiv einen Moment, um das alles zu verarbeiten. Doch ganz so verloren wollte sie die Frau jetzt nicht stehen lassen, immerhin war Artemis schon etwas neugierig, was es damit auf sich hatte. Also ließ sie die Blauhaarige erstmal in ihre Wohnung und bot ihr einen Sitzplatz an. “Aeryn…Aeryn…” Ja, so langsam kamen die Erinnerungen wieder. Also, persönlich hatte sie mit der Mahaf bisher noch nichts zu tun gehabt, aber der Name und ihr Gesicht weckten ein paar Details, die in ihrem Kopf verschwunden waren. “B-Rang, wenn ich mich nicht irre?” Nur um sicherzugehen, aber wenn sie es richtig wusste, dann schien das der Rang zu sein. Nun gut, jetzt wusste die Alysida, um wen es sich handelte, doch die Details ihres Besuchs waren immernoch unklar. Bevor diese jedoch erläutert werden konnten, vernahm die Slayerin ziemlich hörbar das Magenknurren ihrer Gegenüber, woraufhin sich ein leichtes Schmunzeln über ihre Lippen zog. “Warte hier kurz, ja?” Sagte sie und stand auf, um in die Küche zu gehen. Kurze Zeit später kam die Magierin auch schon mit einem tiefen Teller wieder, in dem ein dickflüssiger Gemüseeintopf schwamm. “Du hast Hunger, oder?” Ronya war keine schlechte Gastgeberin und sie wollte sicher nicht, dass jemand in ihrer Wohnung hungerte!
Kaum war das jedoch geklärt, fing Aeryn auch schon mit ihrer Geschichte an. Die Grünhaarige musterte das Gesicht der Anderen recht genau währenddessen, sie schien einen ziemlich seriösen Eindruck zu machen. Sie wollte wohl wirklich stark werden und suchte dafür jemanden, der ihr dabei helfen konnte. Und das sollte…sie sein? “Wieso ich?” Das war die erste, aber auch die wichtigste Frage. “Es gibt einige Magier in unserer Gilde, die deutlich mächtiger sind und viel mehr Erfahrung haben.” Charon wäre vermutlich ziemlich begeistert, wenn ihm jemand so einen Honig ums Maul schmieren würde. “Aeryn.” Etwas ernster wurde die Stimme der Alysida schließlich. “Wieso willst du eine mächtige Kriegerin werden?” Jeder hatte seine Gründe für ein solches Verlangen. Und der Grund sagte sehr viel über die Person dahinter aus, weswegen Ronya erstmal wissen wollte, was der Anlass dafür überhaupt war.
Man konnte der grünhaarigen Schönheit sofort ansehen, wie sie in ihrem Gedächtnis nach einer Referenz hinsichtlich Aeryn Mahaf suchte, doch natürlich sollte sie dort nicht wirklich fündig werden. Sie hatten persönlich noch keinen Kontakt gehabt und folglich auch keine gemeinsamen Aufträge vorzuweisen, doch dieser Zustand gehörte hoffentlich alsbald der Vergangenheit an, denn Aeryn wollte sie unbedingt als Lehrmeisterin. Sicherlich gab es auch andere S-Rang Magier in der Gilde, doch von denen eignete sich einfach niemand, um sie unter die Fittiche zu nehmen und voranzubringen. „B-Rang, Jawohl!“, bestätigte sie euphorisch, immerhin war der Rangaufstieg ein erstes Zeugnis ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten. Gildenmeister Aram Falls hatte sie in den Rang erhoben, weil sie sich bewiesen hatte, doch ihr Weg war noch sehr lang. Dann hieß es jedoch geduldig warten, denn Ronya verschwand kurz in ihrer Küche, nur um dann mit einem tiefen Teller voller Essen wiederzukehren. Ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen, denn sie hatte eigentlich gehofft, dass man ihr Magenknurren nicht gehört hatte. „Ein bisschen“, gestand sie also zögerlich. Die Alysida war also nicht nur mächtig, sondern auch eine liebenswerte Gastgeberin, voll cool.
Nun galt es jedoch zunächst zu erklären, was genau Aeryn hier bei ihr wollte, denn die Anfrage an der Haustür war dahingehend doch etwas dürftig gewesen. Und so schwadronierte die junge Kriegerin hinsichtlich ihrer Ziele und weswegen sie die Hilfe einer großen Kriegerin benötigte. Das klang ja alles ganz vernünftig und einleuchtend, doch für Ronya gab das dennoch Klärungsbedarf hinsichtlich einiger Belange. Zunächst wollte sie wissen, wieso ausgerechnet sie ausgewählt wurde, gab es doch schließlich mächtigere Magier in der Gilde, die ihr ebenso dabei helfen konnten. Und noch bevor die blauhaarige Dame darauf antworten konnte, blickte sie in das ernste Gesicht Ronyas, während diese ihre zweite Frage formulierte. Wieso wollte sie eine mächtige Kriegerin werden? Das hatte natürlich mehrere Gründe, aber allen voran lag es durchaus an der Inspiration seitens Aska van der Velden. Ein erneutes Magenknurren folgte, dieses Mal etwas lauter, doch gegessen wurde erst, wenn Ronya zufriedenstellend beantwortet wurde. Ein solches Verhalten hatte sich Aeryn auf ihre Fahne geschrieben.
„Ich habe Euch ausgewählt, weil Ihr am ehesten das verkörpert, was ich selbst sein möchte“, antwortete die Mahaf zunächst auf die erste Frage. „Die anderen S-Rang Magier unserer Gilde sind zweifelsohne mächtig und erfahren, aber niemand von denen ist ein Krieger“, führte sie weiter aus. Sie waren allesamt einfache Elementarmagier oder nutzten gänzlich andere Magien, doch auch wenn Ronya selbst ein Element verkörperte, so war sie einfach von einem völlig anderen Schlag. „Davon ab sind alle anderen S-Rang Magier Männer und keiner von denen wird mich verstehen, geschweige denn ernstnehmen“, setzte sie noch nach. Kurz holte sie etwas Luft und ließ die Informationen auf Ronya einwirken, während sie ihre Antwort für die zweite Fragestellung zurechtlegte. Mit ernsten Augen blickte Aeryn in die Seelenspiegel ihrer Gegenüber und atmete tief durch, ehe sie sich an die Antwort machte.
„Ich bin nach meiner Geburt von meinem Onkel aufgezogen worden“, begann sie also ihre Geschichte. „All die Jahre hat es mir an nichts gefehlt. Er hat mir alles gegeben, was ich brauchte und noch viel mehr“, setzte sie ihre Geschichte dort und spürte in dem Augenblick wieder, was für ein privilegiertes Kind sie eigentlich war. „Er ist kürzlich des Berufes wegen von dannen gezogen und ich bin der Gilde beigetreten“, erreichte sie dann ihren jetzigen Stand. „Seither lebe und kämpfe ich für mich allein. Aber das musste ich nie, versteht Ihr?“, fragte sie eher rhetorisch. „Mein Onkel ist Alles für mich und ich bin nur eine verwöhnte, unselbstständige Prinzessin“, machte sie der Alysida in diesem Augenblick deutlich. „Ich möchte eine mächtige Kriegerin werden, um mein Leben und alle Gefahren allein bewerkstelligen zu können. Aber ich möchte zugleich für andere stark sein, wie es mein Onkel für mich war“, schloss sie ab. Das war ihr wahrer Beweggrund, doch konnte sich die junge Mahaf den nachfolgenden Kommentar natürlich nicht verkneifen.
„Außerdem bin ich ein großer Fan von Aska van der Velden. Und nachdem ich gehört hatte, dass Ihr mit ihr zusammengearbeitet habt, bin ich auch Euer Fan geworden. Ihr seid meine Vorbilder.“
Vor dem außerordentlich guten Gehör der Magierin konnte sich auch Aeryns Magenknurren nicht verstecken. Und da Ronya nicht duldete, dass sie in ihrer Wohnung hungern sollte, stand kurze Zeit später auch schon ein gut gefüllter Teller Eintopf vor der Blauhaarigen. Doch bevor sie diesen anrührte, wollte ihr Gast ihre Beweggründe erklären. Details, die die Alysida gerne erfahren würde, bevor sie auch nur irgendeine Entscheidung traf. Es war wichtig, vorher zu wissen, was für eine Art Mensch Aeryn war und am besten fing man damit an, sich zu unterhalten. Aufmerksam lauschte sie der Mahaf, während diese erzählte und schaute ihr dabei die ganze Zeit ins Gesicht. Dass sie die einzige Frau unter den S-Rängen war stimmte zwar, aber ob die anderen ihre Gegenüber deswegen nicht ernst nehmen würden? Nun, es gab bestimmt solche Leute, aber irgendwie konnte Ronya das nicht so ganz glauben. Trotzdem verstand sie, wieso Aeryn sich wohl unbedingt an sie wenden wollte. Und als Kriegerin würde Artemis sich auch nicht bezeichnen, eher als…was? Als einfache Magierin vermutlich, denn als mehr sah sie sich nicht. Sie war lediglich eine Person, die anderen helfen wollte, wo sie nur konnte. Die Bekanntheit in ihrer eigenen Gilde und der Rang waren reine Nebensachen, ohne die sie auch leben könnte.
Die Grünhaarige schlug ein Bein um das andere, während Aeryn von ihrem Onkel erzählte und wie sie zu dem Entschluss kam, unbedingt hier auftauchen zu wollen. Es überraschte sie irgendwie, als Vorbild bezeichnet zu werden, denn eigentlich sah sie sich selbst nicht als solches. Aber…das war nicht ihre Entscheidung. Wiederum war es nicht sehr verwunderlich, dass Aska ebenfalls dazugehörte. Ja, sie war eine starke Frau und eine unglaublich mächtige Magierin. Das konnte Ronya mit eigenen Augen sehen, es kam ihr fast schon unwirklich vor, in einen Topf mit ihr geworfen zu werden. Ein schmales Lächeln zierte die Lippen der Alysida. “Sag mal,” fing sie nun an. “Würdest du alles tun, um eine mächtige Kriegerin zu werden?” Ihr Lächeln war sanft, doch die grünen Augen der Alysida waren stechend, sie durchdrangen ihre Gegenüber förmlich. Es war vielleicht eine ungewöhnliche Frage, doch Ronya hatte ihre Gründe dafür. Immerhin war sie selbst jemand, die damals den Pakt mit einem Dämon eingegangen war, um stärker zu werden. “Iss erstmal etwas, dann gehen wir aufs Dach, ja?” Zum Glück war das Dach ihres Hauses Flach und bot einiges an Platz, um sich zu bewegen. Wenn Aeryn schon so voller Tatendrang war, dann wollte Ronya auch sehen, was sie konnte, bevor sie ihre endgültige Entscheidung traf.
Aeryn spürte die Aufmerksamkeit der Grünhaarigen auf sich, während sie die Fragen der Alysida versuchte zu verarbeiten. Es war seltsam, unter so einem prüfenden Blick zu stehen, als hätte Ronya nicht nur ihre Worte, sondern auch ihre Seele durchdrungen. Die überraschende Wärme, die von der Gastgeberin ausging, füllte den Raum und vertiefte Aeryns Überzeugung, dass sie hier vielleicht wirklich an die richtige Adresse gekommen war. Sie senkte den Blick auf den Teller, der vor ihr stand, und atmete ein tiefes, beruhigendes Gefühl des Hungers ein. „Würdest du alles tun, um eine mächtige Kriegerin zu werden?“ Diese Frage, so direkt und unverblümt, ließ Aeryns Herz kurz stocken. Sie hob ihren Blick und stellte fest, dass Ronya mit ihrem stechenden Blick nicht nur nach einer Antwort suchte. Es war die Art von Frage, die eine ehrliche und tiefgreifende Reflexion erforderte. Aeryn nahm sich einen Moment Zeit. Sollte sie einfach mit „Ja“ antworten? Aber was bedeutete das wirklich?
Langsam nahm sie den Löffel in die Hand und kostete vorsichtig von dem schmackhaften Eintopf. Die Alysida hatte offensichtlich viel Mühe in die Zubereitung gesteckt, und der Geschmack war einfach wunderbar. Ein warmes Gefühl durchströmte sie, und sie war dankbar, dass ihre Gastgeberin sich so um sie sorgte. „Ich...“ begann sie, während sie den Löffel absetzte, und noch einmal in die tiefgrünen Augen der Alysida sah. „Ich würde alles tun, um stärker zu werden. Aber nicht, um einfach nur mächtig zu sein.“ Ihre Stimme war fest, fast leidenschaftlich. „Ich möchte die Stärke besitzen, um für andere da zu sein. Um sie zu beschützen, so wie mein Onkel es für mich getan hat. Ich weiß, dass es nicht nur um körperliche Kraft geht, sondern um innere Stärke, Entschlossenheit und die Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es darauf ankommt“, erklärte Aeryn, während der Eintopf still vor ihr dämpfte. „Ich bewundere Frauen wie Euch und Aska, die solche Stärke verkörpern. Ihr seid keine einfachen Magierinnen; ihr seid Kriegerinnen mit einer Vision, und ich möchte diese Vision verstehen.“
Ein leichter Schimmer der Emotionen trat in ihre Stimme, während Aeryn fortfuhr. „Es ist nicht nur der Wunsch, besser zu sein, sondern auch der Wille, mich weiterzuentwickeln. Das Leben in der Gilde ist ein ständiger Kampf, und ich möchte bereit sein, meine eigenen Kämpfe zu führen, anstatt auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Ich weiß, dass ich Herausforderungen haben werde, die ich allein bewältigen muss, und ich will vorbereitet sein. Ich will nicht als verwöhnte Prinzessin wahrgenommen werden, die nur durch den Einfluss ihres Onkels Erfolg hat.“
Nachdem sie geantwortet hatte, nahm sie einen weiteren Löffel Eintopf und genoss ihn, während sie die Möglichkeiten, die dieser Weg mit sich bringen könnte, geduldig abwägte. Es war angenehm zu essen und mit Ronya zu sprechen, aber die Nervosität stieg erneut in ihr auf. Die Entscheidung, sie als Lehrmeisterin zu wählen, war alles andere als trivial. „Wenn ich das richtig verstehe, habt Ihr auch einen außergewöhnlichen Preis gezahlt, um stark zu werden“, bemerkte Aeryn nach einem Augenblick des Nachdenkens. „Was war es für Euch, was habt Ihr geopfert, um an diesen Punkt zu gelangen?“ Eine plötzliche Stille fiel über den Raum, während Aeryn die Antwort der Alysida erwartete. Die Frage war sowohl neugierig als auch respektvoll, und Aeryn hatte das Gefühl, dass jede Antwort, die sie erhielt, sie einen Schritt näher an ihr Ziel brachte. „Ich möchte wissen, was es bedeutet, für Stärke zu kämpfen. Wenn Ihr mir davon erzählen könntet, würde ich das sehr schätzen.“ Ihre Stimme war sanft, aber auch voller Entschlossenheit.
Plötzlich kam die Einladung von Ronya - das Training auf dem Dach. „Ich bin bereit, wenn Ihr es seid!“ Ihre anfängliche Nervosität verband sich mit Aufregung, als sie die Ausrüstung in ihrer Tasche vorbereitete. Aeryn sah mit bewundernden Augen zu Ronya auf und bewunderte ihren unerschütterlichen Mut und ihre Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen. „Ich freue mich darauf, mit Euch zu trainieren. Das wird meine erste echte Erfahrung in einem Kampf mit einer Meisterin sein, und ich kann es kaum erwarten!“ Angespornt von der Einladung, schaufelte Aeryn das leckere Essen fast schon in sich hinein. Mit einem tiefen Atemzug stand Aeryn auf und klopfte sich imaginären Staub von ihrer Kleidung. Das Dach würde ein neuer Schauplatz sein, ein Ort, um ihre Grenzen zu überschreiten und die Begeisterung für das, was noch kommen würde, zu spüren. „Jetzt ist der Moment, Meisterin!“. Aeryn fühlte sich lebendig und voller Tatendrang, bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, die die Zukunft bereithielt.
Das sie eine sehr aufdringliche, kommunikative und neugierige Schülerin war, war ihr in diesem Augenblick aber noch nicht bewusst. Die arme Ronya!
Ronya mochte zwar nett und hilfsbereit sein, doch würde sie niemals jemandem helfen, an Stärke zu gewinnen, nur damit diese Person damit niederen Beweggründen nachgehen konnte. Deswegen wollte sie von Aeryn eine vollkommen ehrliche Antwort haben, bevor sie auch nur daran dachte, zuzustimmen. Während ihre Gegenüber von ihren Gründen erzählte, ließ die Grünhaarige sie keine Sekunde aus den Augen. Es war ein prüfender und gleichzeitig kurioser Blick, den sie auf die Mahaf richtete. Währenddessen formten sich in ihrem Kopf Gedanken und Meinungen über das Gesagte. Ob sie gut oder schlecht waren? Das würde Artemis noch nicht preisgeben. Sie ließ das Mädchen einfach weitererzählen. Es war komisch, in einem Satz mit Aska erwähnt zu werden. Für Ronya waren zwischen ihr und der Rune Knight immernoch Welten, die sie nicht überwinden konnte. Aska war eine unglaublich fähige Magierin, der man jede Aufgabe zutrauen konnte. Bei ihr selbst war die Slayerin sich jedoch nicht wirklich sicher, ob das auch zutraf. Trotzdem empfand sie diesen Aussage als Schmeichelei. Ronya konnte den Wunsch nachvollziehen, nicht auf andere angewiesen zu sein und sich alleine behaupten zu können. Sie selbst war immerhin eine Person, die viel lieber half als das ihr geholfen werden musste. Vielleicht zogen sich solche Individuen an?
Dann kam die Frage nach ihrem eigenen Opfer. Ein Thema, bei dem die Alysida ihre Gegenüber nur lächelnd anschaute und sich dann erhob. “Für Stärke kämpfen, hm?” Sie wandte ihren Blick ab und schaute gen Tür. “Ich denke, dafür reichen Worte nicht aus”, sagte sie und öffnete den Eingang zu ihrer Wohnung. Ob Aeryn wirklich den richtigen Eindruck von ihr hatte? Nun, wie auch immer es am Ende war, Ronya wollte sehen, was diese Person dazu getrieben hatte, sich heute bei ihr einzufinden. Und wenn es um Training ging, dann war eine kleine Trainingseinheit doch der perfekte Weg, um seinen Gegenüber besser kennezulernen. Gemeinsam betraten die beiden Frauen das Dach ihres Wohnkomplexes. Es war sehr weitläufig und bestand aus dem gleichen, gelblichen Sandstein wie auch der Rest des Hauses. Einen Schutz im Falle dessen, dass man herunterfiel, gab es nicht. Das Dach war offen und bot lediglich einen kleine Erhöhung von einem halben Meter an den Rändern. Kaum kam die Grünhaarige dort oben an, zog sie sich auch schon ihre Schuhe aus und stellte diese fein säuberlich neben den Eingang. Das war keine nötige Prozedur, doch mit nackten Füßen fühlte sie sich doch immer etwas wohler. Dann entfernte sie sich ein paar Schritte von Aeryn und drehte sich wieder zu ihr um. “Du darfst und sollst dich nicht zurückhalten, ja? Die einzige Bedingung ist jedoch, dass du nichts kaputt machen wirst. Egal was du machst, deine Umgebung muss weitestgehend unbeschadet bleiben.” Ronya blieb sehr lässig dort stehen, sie ging nicht einmal in eine Kampfposition. “Aber abgesehen davon: Zeig mir alles, was du hast, ja?” Mit einem breiten Lächeln stand sie dort in ihrem schwarzen, übergroßen Shirt und einer grauen Jogginghose. Sie machte definitiv nicht den Eindruck, als würde sie gleich kämpfen, doch das konnte ja bekanntermaßen täuschen. Wie Aeryns erster Ansatz wohl aussah?
Natürlich kannte die junge Mahaf die grünhaarige Magierin von Crimson Sphynx nicht und vermochte es auch nicht, sie einzuschätzen. Sie hatte ihre Entscheidung sich von Ronya unterweisen zu lassen anhand von Geschichten und Eindrücken gefällt, daher galt es selbstverständlich auch für Aeryn ihre Gegenüber kennenzulernen. Die blauhaarige Prinzessin hatte hingegen viele Worte verloren und ihre Motivation sowie ihre Ziele kundgegeben, doch Worte waren nur Schall und Rauch. Die Alysida wollte unbedingt herausfinden, wie viel hinter diesen Worten steckte und forderte sie daher zu einem gemeinsamen Training auf dem Dach auf. Dieser Einladung kam sie mit großer Freude nach, denn so konnte sie Ronya zeigen, was sie bereits alles draufhatte und wie groß ihr Potenzial noch war. Es blieb eben nur zu hoffen, dass die grünhaarige Schönheit dieses Potenzial eben auch erkannte und sich dazu bereit erklärte, sie zu fördern.
Voller Vorfreude war Aeryn ihrer hoffentlich baldigen Meisterin auf das Dach gefolgt und sah sich dort neugierig um. Viel Fläche bot die provisorische Arena nicht, geschweige denn gab es eine Art Geländer, das einen Sturz in die Tiefe verhindern konnte. Es galt also höchste Vorsicht, ohne die Alysida dabei aus den Augen zu verlieren. Anders als Ronya behielt Aeryn ihre Stiefelchen an, während sie stehen blieb und Ronya eine kleine Distanz aufbaute. Die Äuglein der Mahaf klebten förmlich an der Devilslayerin, die nun zu den Regeln des bevorstehenden Trainings kam. Sie durfte die Umgebung nicht beschädigen, sollte sich aber anderweitig keineswegs zurückhalten. Der präzise Beobachter konnte nunmehr das Feuer erkennen, welches in ihren Pupillen loderte. Aeryn freute sich auf diese Herausforderung, auch wenn sie wusste, dass sie gegen Ronya keineswegs eine reelle Chance hatte.
Aber darum ging es ja glücklicherweise nicht, denn Ronya wollte sie ja nur ausgiebig testen. „Einverstanden, Meisterin“, lächelte Aeryn strahlend, nachdem sie mehrmals nickte. Die Regeln waren klar definiert und glücklicherweise war ihr Kampfstil auch keineswegs auf Zerstörung ausgelegt. Dann begann der Körper von Aeryn plötzlich hell an zu leuchten, was auch nur einen Augenblick anhielt und schon hüllte sich die junge Frau in eine einfache Rüstung aus Metall, die mit einem Herzkreuz auf dem Brustpanzer ausgestattet war. Anschließend streckte Aeryn ihre rechte Hand zur Seite und dort leuchtete auch für einen Augenblick eine Silhouette, die sich schlussendlich als Schwert entpuppte. Wer genau hinsah, der konnte die zuckenden Blitze und Funken an der Klinge des Schwertes erkennen und somit wissen, dass die Klinge elektrisiert war. Die Mahaf drehte das Schwert einmal kunstvoll in der Hand und festigte dann den Griff, führte ihre zweite Hand ebenfalls zum Griff und verengte die Augenbrauen.
Es folgte ein tiefer Atemzug, während sie ihren starken Fuß etwas nach vorn schob. Ihre Augen lasteten auf Ronya, die keineswegs den Eindruck machte, sich hier groß anstrengen zu wollen. Schweiß begann indes an der Stirn der blauhaarige Wüstenprinzessin zu perlen, dann stieß sie sich auch schon ab und schoss auf Ronya zu. Ihr Schwert führte sie dabei an ihrer rechten Flanke nach hinten, um ordentlich auszuholen. Als Aeryn dann nah genug an Ronya gekommen war, schwang sie ihre Blitzklinge nach vorn und vollzog einen horizontalen Hieb von rechts auf die linke Seite. Was aber bereits jetzt erstaunlich war: Aeryn hielt sich keineswegs zurück und griff Ronya mit der schieren Intention an, einen Treffer zu landen. Wenn sie eines als Magierin gelernt hatte, dann das ein Zögern die Niederlage herbeibeschwört.
Zauber:
Requip: Basic x2 TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Dieser Zauber wird automatisch erlernt, sobald der Requip-Magier die Voraussetzungen erfüllt. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber steht dem Magier eine Taschendimension zur Verfügung, in welcher er Gegenstände aufgewahren kann, die zu seiner Requip-Magie gehören, sowie magische und nicht magische Gegenstände des gleichen Typus wie die seiner Requip-Magien. Über die Taschendimension kann er den Gegenstand direkt zu sich beschwören, im Fall von Rüstungen oder dergleichen schon fertig angelegt, und kann dabei auch einen entsprechenden Gegenstand durch den Neuen austauschen. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Heart Kreuz Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Schild MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Heart Kreuz Armor ist eine der Standardrüstungen von „The Knight“. Sie besteht aus einfachem Metall und bietet dadurch recht formidablen Schutz, der Angriffe auf den Anwender um 1 Level in ihrer Stärke reduziert und Zauber der Klasse I, die keinen Schaden verursachen, einfach wirkungslos abprallen lässt.
Weapon of Lightning TYP: Elementarmagie ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Anwender eine Waffe heraufbeschwören, die dem Blitzelement zugeneigt ist. Eine Blitzwaffe wird konstant mit kleinen Blitzen und Funken überzogen und verpasst getroffenen Gegnern zusätzliche Stromschläge, die ihn elektrisieren und kurz ablenken können. Besonders fies: Pariert der Gegner einen Angriff mit einer Waffe aus Metall oder trägt er eine Rüstung, kann er selbst bei abgewehrten Treffern noch einen Stromschlag abbekommen.
Ronya war schon neugierig darauf, was Aeryn denn konnte. Sie hatte sich auf dieses kleine Vorabtraining eingelassen, um die Überzeugung und den Willen der jungen Magierin zu testen. Insbesondere mit der Regel, dass sie sich nicht zurückhalten sollte. Ronya selbst hatte in den letzten Monaten einiges dazugelernt, insbesondere auf der Quest mit Aska zusammen. Zurückhaltung im Angesicht einer Übermacht führte schnell zum Tod und dieses Schicksal sollte Aeryn niemals blühen. Sie wirkte determiniert und ernst, jedoch fehlte der Alysida in ihren Augen etwas. Mal sehen, ob sie in den nächsten paar Minuten fand, was sie suchte. Ronyas Seelenspiegel nahmen ihre Partnerin ins Visier. Diese machte sich mithilfe ihrer Magien auch schon bereit, um gleich den ersten Schlag zu vollführen, was die Grünhaarige leicht zum Kichern brachte. Eine Schwertkämpferin, ja? Davon hatte sie in letzter Zeit irgendwie erstaunlich viele kennengelernt. Vielleicht konnte sie sich ja ein paar Tipps von ein paar erfahreneren Leuten holen? Während Aeryn ihre Vorbereitungen traf, stand Ronya so lässig und unbeschwert in der Gegend herum, als würde sie gleich einkaufen gehen. Das hieß nicht, dass sie die Mahaf unterschätzte. Allerdings wäre es sowohl für die Gegend als auch für die andere Magierin bestimmt nicht gesund, wenn die Alysida ihre vollen Kräfte entfaltete. Das könnte eine Meeeenge Beschwerden von den umliegenden Anwohnern und Crimson Sphynx geben. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen starrte sie nun auf Aeryn und wartete.
Dann ging es auch schon los, die Mahaf stürmte nach vorne und setzte sofort für den ersten, richtigen Hieb an. Für normale Menschen waren ihre Bewegungen vermutlich sehr schnell, für die richtig langsamen vielleicht sogar unnachvollziehbar. Für Artemis war es allerdings kein Problem, dem Verlauf der Bewegungen mit bloßem Auge zu folgen. Ein Hieb von rechts nach links, simpel aber effektiv. Er war auf einer guten Höhe platziert, nicht zu tief und nicht zu hoch. Ronya lächelte lediglich, bevor sie sich in Bewegung setzte und den Ausweg auf Aeryns linker Seite suchte, als würde sie vor dem Hieb fliehen. Es brauchte nicht mehr als ein paar Schritte zur Seite, um im nächsten Moment Rücken an Rücken mit der Blauhaarigen zu stehen, ihr Hieb ging somit ins Leere. “Der hatte wirklich Wucht. Ein Treffer wäre schmerzhaft gewesen”, sagte sie und verblieb genau dort, wo sie gerade stand. Für Ronya ging es immerhin nicht darum, einen Gegenangriff zu liefern, sondern das Potenzial ihrer Kollegin zu messen. “Aber das hier ist nur der Anfang, richtig?”
Was Ronya auch immer in ihren Augen suchte, Aeryn vermochte es überhaupt nicht zu erahnen. Sie war unheimlich überzeugt und determiniert, sonst hätte sie die Alysida überhaupt nicht aufgesucht. Die Mahaf war sehr pflichtbewusst und würde niemals eine S-Rang Magierin stören, wenn sie es nicht zu einhundert Prozent ernst meinte. Es lag der blauhaarigen Wüstenprinzessin viel daran von Ronya unterwiesen zu werden, denn auch wenn die grünhaarige Schönheit es gar nicht so wahrnahm, so zählte sie für Aeryn zu den Heldinnen des Königreiches. Magien mussten nicht kompatibel sein, um jemanden zu seinem Schützling zu machen und anzuleiten, schließlich ging es in solchen Beziehungen doch eher seltener um die spezifische Magie, sondern um magische Kraft und Persönlichkeitsentwicklung im Allgemeinen. Dennoch war Aeryn auch stolz, denn sie hatte den ersten Schritt gewagt und von Ronya immerhin die Chance bekommen, sich zu beweisen.
Oben auf dem Dach, Kollateralschäden verboten, sollte es dann auch zur Sache gehen. Die Devilslayerin hielt sich logischerweise mehr als zurück, denn einerseits wollte sie ihre Nachbarn nicht verärgern und andererseits stellte die Requip-Magierin auch keine ernsthafte Bedrohung dar. Aeryn hingegen sollte sich keineswegs zurückhalten und das tat sie auch nicht, weswegen sie umgehend eine Rüstung anlegte, und ein Schwert herbeibeschwor. Ihr erster Angriff war sehr simpel, aber gegen die meisten Magier durchaus ein effektiver Streich. Ein horizontaler, kräftiger Hieb mit einem Schwert, welches elektrisch aufgeladen war. Ein Treffer hätte definitiv geschmerzt und eben auch elektrische Auswirkungen mit sich gebracht, doch Ronya wich gekonnt nach links aus und drehte sich in den Rücken ihrer Kontrahentin. Der Hieb ging ins Leere. „Vielen Dank“, lächelte Aeryn hinsichtlich des Kompliments und hüllte sich bereits in gleißendes Licht.
Im selben Atemzug hatte Ronya nachgehakt, dass es sich ja auch lediglich um den Anfang handelte. Das gleißende Licht verblasste wieder und die Rüstung war gewechselt, denn Aeryn hatte sich nun ihre Flight Armor geschält. Das Outfit war für eine Rüstung ziemlich freizügig und gewagt, doch wurde eben bewusst auf Rüstung verzichtet, um die Schnelligkeit der Trägerin zu augmentieren. Geschwind drehte sich Aeryn nun rechtsherum und schwang dabei ihr elektrisch aufgeladenes Schwert, um denselben horizontalen Hieb von vorhin zu wiederholen, nur eben mit etwas mehr Wucht, da sie sich mit eindrehte. Dieser Angriff war bedeutend schneller als ihr vorheriger, doch noch immer war es kein Problem für die Alysida. In den blauen Augen der Mahaf blitzte das Feuer der Herausforderung auf, denn auch wenn es sich hier um einen ernsthaften Test handelte, so hatte sie auch ihre Freude an dieser Konfrontation.
Mit einer Hand schwang sie ihr elektrisch aufgeladenes Schwert und kombinierte verschiedene Hiebe, die von viel Übung zeugten, doch noch lange nicht das meisterliche Level erreicht hatten. Horizontal, Vertikal, Diagonal. Sogar mit Handwechsel und Umgriff, damit ad hoc die Richtung gewechselt werden konnte. Alles ging so schnell, dass die Mahaf kaum sagen konnte, ob Ronya auswich oder irgendwie parierte, doch ein Treffer blieb natürlich aus. Dann drehte sich Aeryn plötzlich um die eigene Achse, drehte dabei ihr Schwert mehrfach in der Hand und setzte dann zu einem kräftigen Frontalstoß an.
Zauber:
Requip: Basic TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Dieser Zauber wird automatisch erlernt, sobald der Requip-Magier die Voraussetzungen erfüllt. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber steht dem Magier eine Taschendimension zur Verfügung, in welcher er Gegenstände aufgewahren kann, die zu seiner Requip-Magie gehören, sowie magische und nicht magische Gegenstände des gleichen Typus wie die seiner Requip-Magien. Über die Taschendimension kann er den Gegenstand direkt zu sich beschwören, im Fall von Rüstungen oder dergleichen schon fertig angelegt, und kann dabei auch einen entsprechenden Gegenstand durch den Neuen austauschen. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Weapon of Lightning TYP: Elementarmagie ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Anwender eine Waffe heraufbeschwören, die dem Blitzelement zugeneigt ist. Eine Blitzwaffe wird konstant mit kleinen Blitzen und Funken überzogen und verpasst getroffenen Gegnern zusätzliche Stromschläge, die ihn elektrisieren und kurz ablenken können. Besonders fies: Pariert der Gegner einen Angriff mit einer Waffe aus Metall oder trägt er eine Rüstung, kann er selbst bei abgewehrten Treffern noch einen Stromschlag abbekommen.
Flight Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Diese Rüstung aus besonders leichtem Metall gibt jegliche defensive Fähigkeiten aufgrund einer Verzauberung ab, um die Schnelligkeit des Trägers zu augmentieren. Solange der Anwender diese Rüstung trägt, erhöht sich seine Schnelligkeit um 1. Im Gegensatz dazu ist er jedoch sehr anfällig für jede Art von Angriff, was effektiv bedeutet, dass sein Widerstand um einen Level gesenkt wird.
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