Ortsname: Maenors Wohnung Art: Wohnung Spezielles: Bewohnt von Maenor Fice
Beschreibung: Das Mehrfamilienhaus, in welchem Maenor wohnt, befindet sich in bester Lage in Maldina Town, in unmittelbarer Reichweite des großen Stadtparks. Seine Zweieinhalb-Zimmer Wohnung befindet sich im zweiten und damit höchsten Obergeschoss des Hauses und verfügt über alles, was eine gemütliche Wohnung benötigt: Ein Schlafzimmer mit großem Bett, ein ansehnliches Bad, ein offener Wohnbereich mit Küche und einem schönen Balkon, von welchem aus man einen großartigen Ausblick bei einem morgendlichen Kaffee auf den Maldina Park genießen kann. Die Wohnung selbst ist recht minimalistisch eingerichtet, was jedoch keinesfalls daran liegt, dass der junge Mann keinen Wert auf Luxus oder Ähnliches legt – ganz im Gegenteil: Bei der Einrichtung und den Möbeln handelt es sich nämlich allesamt um erlesene Designerstücke, die seine Künstlerseele ansprechen. Allerdings sind diese enorm teuer, weshalb die Wohnung selbst nach mehreren Jahren noch nicht final eingerichtet ist, da er sehr lange sparen muss, ehe er sich ein weiteres Einrichtungsstück leisten kann.
Ordnung sucht man in der Wohnung vergebens, denn an den Wänden hängen unzählige Zeichnungen des Fice und auch auf dem Esstisch finden sich meistens neben seinen Mal- und Zeichenutensilien neue Designs, denen er anschließend in seinem kleinen Atelier im Gildenhaus Leben einhauchen kann. Kurios ist jedoch, dass sich hier keine Bilder von Familien oder Freunden befinden. Leider hat noch niemand Maenor mitgeteilt, dass man in den Gildenkammern von Satyrs Cornucopia kostenlos leben kann, sodass ein Großteil seiner Einnahmen für diese schöne Wohnung und den Kauf erlesener Einrichtungsstücke benutzt wird…
Change Log: ---
Sprechen ~ Denken
Zuletzt von Maenor am So 17 März 2024 - 11:38 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Irgendwie, schoss es Cassandra durch den Kopf, bestanden ihre bisherigen Aufeinandertreffen mit dem Fice bislang immer zuerst aus einer langen Bahnfahrt und dann einer Weiterreise. Warum hatte Maldina eigentlich keinen Bahnhof? Vermutlich gab die exzentrische Künstlergilde der Effizienz keinen besonders hohen Stellenwert. Aber nun, Beschweren half schließlich nichts. Und wenigstens hatte sie das Wochenende frei bekommen. Sogar ihre Eltern hatten darauf verzichtet sie für ein paar Schichten an den Spieltischen einzuspannen. Und wenn das Treffen nicht allzu lang dauerte, dann hatte sie auf dem Rückweg sogar noch Zeit sich ein wenig Crocus Town anzusehen. Beim letzten Mal war sie nur beim Hauptquartier der Rune Knights gewesen und hatte gleich wieder einen Rückzieher gemacht. Dabei hatte die Hauptstadt vermutlich noch viel mehr zu bieten als nur diesen imposanten Bau. Nun, nach der Broschüre, die sich Cassandra über die Bahnfahrt zu Gemüte führte, stimmte das. Da gab es natürlich den Königspalast, die Oper und diverse Museen, die ganz eindeutig am interessantesten waren. Mit übereinander geschlagenen Beinen ging Cassandra dementsprechend ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Lesen und sich dabei so viel bewegen wie eine Statue. Die ein- und wieder aussteigenden anderen Fahrgäste bekamen kaum mehr als ein Nicken und ein knappes Heben der Mundwinkel, während der Zug sich weiter seinen Weg Richtung Wiesenbahnhof bahnte. Der war...nun, unbeeindruckend war eine ausgezeichnete Beschreibung. Gewöhnlich wäre das ebenfalls. Dafür, dass er eine der größeren Städte des Reiches bediente, war der Bahnhof erstaunlich klein und stand nun einmal verloren auf weiter Flur. Aber zumindest gab es Taxi-Kutschen.
Die Kutsche ratterte die Straße in Richtung Maldina entlang. Unter dem gelegentlichen Hopsen als Kutschrad auf Stein traf, nutzte Cassandra die Fahrt um noch einmal ihre Notizen zurate zu ziehen und die Adresse zu verinnerlichen. Eigentlich war das ziemlich unnötig. Immerhin hatte sie dem Kutscher schlicht das Notizbuch mit der Adresse unter die Nase gehalten und er würde sie schon zum richtigen Haus bringen. Rein vorsichtshalber hatte sie eine Auswahl an Büchern im Rollkoffer mitgeführt, die sich um die Sagen und Legenden um Apep drehten, sowie eine ansehnliche Menge an Expeditions- und Ausgrabungsberichten, die sich um die bisher entdeckten und erforschten Pyramiden kümmerten. Damit sollte eigentlich alles abgedeckt sein, was sie bislang hatte abdecken können. Blieb nur zu hoffen, dass das Maenor auch etwas nutzte, was leider nicht einmal im Ansatz eine sichere Sache war. Die Wüste war groß und an Relikten alter Zeiten mangelte es nicht. Aber, nun, alles fand irgendwo seinen Anfang. Die Gebäude vor dem Kutschenfenster wichen hohen Bäumen. Die Sonne blinkte hell zwischen den gewaltigen, belaubten Kronen hindurch. Der Park war atemberaubend schön. Bunte Blumen reihten sich aneinander. Man konnte die Bienen nahezu summen hören, wie sie da munter zwischen den Blütenkelchen umher torkelten. Irgendwo zwischen den Stämmen glitzerten Wassertropfen in der Luft. Ein Blick aus dem anderen Fenster verriet: Hier wohnten Leute, die richtig Schotter hatten. Die Gebäude waren hoch, gepflegt und wiesen mehr Glas auf als irgendwer in West-Fiore jemals willens wäre zu verbauen. Das musste das mildere Klima hier sein, das es den Leuten erlaubte die Sonne ungebremst in die Wohnung scheinen zu lassen. Es klopfte auf dem Kutschendach. "Wir sind da", verkündete der Kutscher durch die kleine Klappe in der Front.
Mehr als nur ein wenig überrascht wurde Cassandra auf der Straße zwischen der genannten Adresse und dem Maldina Park zurück gelassen. Ihr Blick schwenkte zurück zum Park, dann wieder zu dem Gebäude vor ihr. Das Notizbuch wurde aufgeschlagen, die Adresse geprüft. Nein, nein, sie war schon an der richtigen Stelle. Die Frage war nur, wie sich Maenor, exzentrischer Künstler mit möglicherweise prophetischen Träumen, ein solches Domizil leisten konnte. Cassandra war nun wirklich keine Expertin in Sachen Immobilien, zumindest nicht solange die Bewohner nicht seit mindestens einhundert Jahren verstorben waren, aber das hier war auf einem Level wie die Strandhäuser für die betuchten Gäste zuhause. Ein paar Schritte brachten sie hinüber zum Eingang. Dachgeschoss. Den Rollkoffer wie einen Schild vor den Leib bringend, drückte Cassandra die Klingel durch. Wenn sie doch an der falschen Adresse war, konnte sie der Person einfach das Gepäckstück entgegen werfen und das Weite suchen. Exzellenter Plan.
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Ja, wie konnte sich Maenor nur so eine prächtige Wohnung in bester Lage leisten? Nun, das war doch gerade der Grund dafür, dass der junge Mann dauerpleite war. Ein Großteil seines Einkommens ging nämlich für die exorbitant hohe Miete sowie für exzentrische Einrichtungsstücke drauf, weshalb der braunhaarige Magier an anderer Stelle nur sparte, wo er konnte. Und das waren meistens die Zugfahrten, die er regelmäßig auf den Bordtoiletten verbrachte, während er Übelkeit simulierte, damit er nicht von den Zugkontrolleuren behelligt wurde. Hatte das zufolge, dass er dann und wann einen unrühmlichen Abgang durch das schmale Fenster in der Toilette hinlegen musste? Gewiss. Aber anders käme er nicht über die Runden, und auch jetzt lebte er manchmal am Limit. Wenn mal wieder Licht oder Warmwasser ausfiel, wurde dem Lichtgodslayer bewusst, dass er mal wieder einen Brief samt Rechnung ignoriert hatte, sodass er nun die Konsequenzen tragen musste. Glücklicherweise lief zur Abwechslung mal alles, was unter anderem mit seiner Beförderung zum A-Rang Magier zusammenhing. Höherrangige Aufträge bedeuteten im Umkehrschluss auch höhere Entlohnung, was es ihm ermöglichte, noch mehr Geld für Möbel, Zeichenutensilien oder seine Rechnungen auszugeben. Gelobet sei der Kapitalismus!
An diesem Morgen war der Fice früh aufgewacht und hatte sich sogleich in die Gildenhallen begeben, um sein morgendliches Training durchzuführen. Seit einigen Wochen plagten ihn seltsame Träume über eine sich verdunkelnde Sonne und eine Schlange bei einer antiken Pyramide in der Wüste. Er gab es zwar nicht gerne zu und ließ es sich auch nicht anmerken, aber diese Albträume ängstigten ihn doch enorm, was ihn tatsächlich dazu anspornte, sein Training zu intensivieren. Die jüngsten Ergebnisse konnten sich wahrlich sehen lassen, nicht nur an seiner physischen Erscheinung. Auch seine magischen Kräfte hatten sich weiterentwickelt, sodass er mittlerweile in der Lage war, einen verheerenden Atem aus konzentrierter Lichtenergie zu entfesseln, der alles vor ihm in Schutt und Asche legen konnte. Das führte dementsprechend dazu, dass er ein wenig beruhigter war und sich den restlichen Tag den Skizzen seiner Designs widmen konnte. Zunächst würde Maenor jedoch seinen Traum von letzter Nacht auf Papier bringen, denn im Laufe des Tages würde er Besuch einer Koryphäe auf dem Gebiet der Archäologie und Interpretation erhalten, sodass sie hoffentlich etwas Sinn in das alles bringen konnte. Dabei bezog er sich auf Cassandra, eine Magierin aus Crimson Sphynx, welche er bei einem kürzlichen Auftrag während einer archäologischen Expedition in den Ruinen am Clover Lake kennengelernt hatte. Sein letzter Traum handelte zwar immer noch von der antiken Pyramide in der Wüste, allerdings flog dieses Mal ein Falke über sie, von dem ein warmes Licht ausging. Während der exzentrische Künstler also die letzten Linien setzte, überflog er mit seinen Seelenspiegeln seine Zeichnung. Was das wohl zu bedeuten hatte?
Als ob sie sich abgesprochen hätten, ertönte die Klingel just in dem Moment, als er den letzten Strich gesetzt und die Skizze finalisiert hatte. Kurz streckte sich der Fice, ehe er sich zur Tür begab und diese öffnete. Der Vorteil an seiner Wohnung war, dass man nicht erst durch ein allgemeines Treppenhaus latschen musste. Nein, der Eingang befand sich draußen und sein Stockwerk konnte über eine außenbefindliche, breite Treppe erreicht werden. Das mochte das erste Mal sein, dass ihn die Wüstenmagierin völlig unverhüllt und in klassischem Outfit sah: Gemütliche Stoffhose und weites Shirt, welches seinen muskulösen Oberkörper gut kaschierte und dessen Vorderseite mit einem seiner Designs verziert war. Die flammenfarbenen Seelenspiegel erblickten die vor der Tür stehenden Frau und ein breites Lächeln bildete sich gleich daraufhin auf seinem Gesicht. „Leutnant! Seid gegrüßt!“, erfolgt die scherzhafte Begrüßung samt Salut, ehe er mit dem Daumen hinter sich zeigte. „Schön dich zu sehen, Cass! Komm doch rein.“ Mit diesen Worten lud er seine ehemalige Questpartnerin in die Wohnung und machte ihr Platz, damit sie an ihm vorbeilaufen und er die Tür hinter ihr verschließen konnte. Als die junge Frau an ihm vorbeilief, blieb sein Blick an ihrem Rollkoffer hängen. Wollte sie gleich das ganze Wochenende hier bleiben oder was? Andererseits nahm sie ja den weiten Weg auf sich und zwischen Aloe Town und Maldina Town waren bestimmt eine Jillion Kilometer, sodass sich ein Blitzbesuch wahrscheinlich nicht lohnte. „Also die Couch gehört dir, aber mein Bett gebe ich nicht her.“, teilte Maenor der blauhaarigen Windmagierin trocken mit und zeigte auf das gute Designerstück. Schlaf war heilig! Und er war nicht so ein Gentleman, dass er sein eigenes Bett hergab – sorry an der Stelle – schließlich hatte er seinen Schönheitsschlaf nötig. Anschließend zeigte er mit seinen Händen in die helle Wohnung. „Fühl dich ganz wie zuhause.“ Das meinte der braunhaarige Magier tatsächlich ernst, denn er war recht entspannt, was so etwas anging. Außerdem machte Cassandra nicht den Eindruck, als dass sie achtlos mit seiner erlesenen Einrichtung umging und diese zerkratzen und anderweitig malträtieren würde. „Ich sehe, dass du dem Landstreicherlook abgeschworen hast. Sehr schön.“, konnte sich der Fice eine letzte Spitze samt leisem Lachen nicht verkneifen, darauf anspielend, wie zerschlagen die Gute am Ende ihres letzten Auftrags ausgesehen hatte. Die Frage war nur, ob sie das auch so witzig fand?
Ohne Beschwerde, wenn auch unter leisem Schnaufen, beförderte Cassandra den Rollkoffer die Treppe hinauf und in Maenors stattliche Wohnung. Warum hatte sie nochmal *alle* Bücher und Forschungsjournale mitgenommen, die eventuell etwas mit dieser Sache zu tun hatten? Und warum war Papier eigentlich in geballter Form so schwer? Tatsächlich hatte sie den Transport des Koffers vollbracht noch bevor Maenor eine Antwort auf seinen Gruß erhalten hatte. Ein wenig unhöflich, sicher, aber immerhin hatte sie schon mehrere Stunden im Zug gesessen und würde das nochmal tun müssen, um dem Lichtslayer, drachig oder anderweitig, auszuhelfen. Mit spitzen Fingern angelte sie sich die Sonnenbrille von der Nase und verfrachtete den Blickschutz in die Haare. "Hallo, Kapitän Fice", griff sie den, nun es war hoffentlich einer, Scherz ihres Gegenübers auf und erwiderte den Salut mit zwei Fingern gegen die Schläfe. Ein Blick durch das Zimmer und sogar in Richtung der angezeigten Couch. Es war...leerer und geordneter als erwartet. Cassandra hatte so etwas wie ein kreatives Chaos erwartet, die Ursuppe der Inspiration, durchsetzt mit Wollmäusen und verkleckster Farbe. Stattdessen eröffnete sich hier eine Wohnung mit mit erlesener Ausstattung, ihrer eigenen nicht unähnlich, auch wenn hier deutlich weniger Plüsch vorhanden war. Der Blick der jungen Frau wanderte wieder zurück zu ihrem Gegenüber, ihre Mundwinkel zuckten sacht in die Höhe. "Es freut mich ebenfalls dich ohne blutendes Bein wiederzusehen."
Das Sofa gehörte also ihr. Das war doch schon einmal was. Die Frage war natürlich wo Maenor dann sitzen würde, aber vielleicht zog er sich noch einen Stuhl ran oder sowas? Und was genau hätte sie denn mit seinem Bett bitte tun sollen? Sollte sie sich das ansehen? Vielleicht wollte er nur ein wenig damit angeben, dass er ein Designerbett besaß. Aber sie würde ganz sicher keinen Fuß in das Schlafzimmer fremder Leute setzen. Da musste das bestimmt sehr hübsche Designerbett leider unbetrachtet bleiben. Die Kommunikation lief also mal wieder auf's Beste aneinander vorbei. Mit einer Hand fuhr sie über den Stoff der Couch. Er schmiegte sich gradezu an die Haut an. Wie viele Jewels das Ding wohl gekostet hatte? Eigentlich sah Maenor, trotz schickem Shirt mit ihrem Gildensymbol drauf, ja wirklich nicht wie jemand aus, der sich sowas hier hätte leisten können, aber manchmal steckten die Leute voller Überraschungen. Und sie sollte sich wie zu Hause fühlen. Nun, dann würde sie das mal machen. Die weichen Stoffschuhe Cassandras wurden fein säuberlich neben dem Eingang abgestellt, bevor sie zur Küche hinüber stiefelte und sich ein Glas Wasser per Hahn eingoss. Die Suche gestaltete sich weniger schwierig als erwartet. Irgendwie hatte Maenor zwar sehr schöne Möbel, aber auch weniger als man erwarten könnte. Die Wohnung wirkte als würde an manchen Stellen noch ein Einrichtung geplant sein, aber bislang schlicht fehlen. "Die blutverkrusteten Lumpen waren leider nicht frisch gewaschen. Aber ich kann mir einen Kartoffelsack überwerfen, wenn wir das lieber sein sollte", gab Cassandra leise vom Küchenteil der Wohnküche aus zu hören.
Mit einem kurzen, amüsierten Lächeln dackelte sie zurück zu *ihrer* Couch und faltete sich darauf zusammen. Beine zusammen, anwinkeln und Füße auf die Sitzfläche. Wie zuhause eben. "Hast du einen Untersetzer für mich? Ich möchte keine Wasserflecken auf diesem Tisch hinterlassen." Ein weiterer, weitschweifender Blick durch den sichtbaren Teil der Wohnung folgte. Maenor hatte sogar einen Balkon in Richtung Park. Die Aussicht von da oben war vermutlich wunderbar, besonders jetzt da im Park alles in voller Blüte stand. Nicht ganz wie ihre Wohnung im Gildenpalast, wo man eine tolle Aussicht auf Aloe Town und dahinter die Wüste hatte. Die Wüste hatte zwar ihre eigene, melancholische Schönheit, konnte aber nicht ganz mit den Blumen und Bäumen mithalten. "Ist das ein Crimson-Sphynx Fanshirt oder kommt die Idee eher vom Auge des Ra?", hakte Cassandra mit einem Deut gen Maenor nach, als sie damit fertig war Neid wegen der Wohnung aufzubauen. Und, Mensch, sie war ja eigentlich hier um zu arbeiten. Auf der anderen Seite hatte Maenor es damit hoffentlich nicht allzu eilig. Das gab ihr zumindest Zeit genüsslich ihr Wasser zu zutzeln und die weichen Polster der Couch zu genießen.
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Falls Cassandra ein kreatives Chaos in der Wohnung erwartet hatte, dann wurde sie bestimmt enttäuscht. Hätte Maenor gewusst, was seinem Besuch durch den Kopf ging, so hätte er ziemlich sicher darauf bestanden, sein kleines Atelier im Gildenhaus zu besuchen. Dort sah es vermutlich mehr nach Künstlerseele aus als hier in seinem kleinen, aber feinen Rückzugsort. Der Fice war sich auch nicht darüber bewusst, dass seine Wohnung Neid in anderen auslösen konnten. Zugegeben, sie war aufgrund der minimalistischen Einrichtung bisher ziemlich geräumig und sie war sehr hell. Die großen Fensterfronten ließen viel Licht in die Wohnung und Tageslicht war etwas, dass er als Lichtgodslayer nun mal liebte. Allerdings waren die Mieten in seinen Augen eine Unverschämtheit, sodass sich seine Mitmenschen um ihn herum durchaus glücklich schätzen konnten, nicht so viel bezahlen zu müssen, wie er. Die beiden Magier hatten sich zwar ein paar Wochen nicht mehr gesehen, aber wenigstens eines war wie gewohnt: Die Kommunikation lief nach wir vor aneinander vorbei. Während der braunhaarige Magier den Rollkoffer der jungen Frau missinterpretiert und ihr dementsprechend angeboten hatte, auf dem Sofa nächtigen zu können, verstand Cassandra das als Aufforderung, auf besagtem Möbelstück platz zu nehmen. Aber vermutlich war das besser so, denn vielleicht hätte der Fice ein ungefragtes Betreten seines Schlafzimmers seinerseits damit missverstanden, dass sich die Alshaytan das Bett für die Übernachtung sichern wollte. Und dann hätte es einen schmerzhaften Schnipser gegen ihre Stirn gegeben, denn bei so etwas kannte der ansonsten so entspannte junge Mann keinen Spaß!
Zum Glück war Cassandra nicht eine jener Personen, die sich trotz Aufforderung des Zuhausefühlens wanden und doch immer wieder um Erlaubnis baten, dies oder jenes tun zu dürfen. Wie selbstverständlich, begab sich die blauhaarige Magierin in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen, während sich nicht nehmen ließ, auf seine Aussage hinsichtlich ihres Landstreicherlooks zu reagieren. Falls die Gute jetzt so etwas hören wollte wie „Nein, du siehst doch gut aus“ oder „Dein jetziges Outfit sieht doch echt schick aus“, dann wurde sie leider enttäuscht. „Noch ist es für meine Augen auszuhalten. Sollte aber eine Schmerzgrenze erreicht werden, gebe ich dir Bescheid.“, erwiderte er belustigt glucksend. „Falls wir die Wohnung gemeinsam verlassen, darfst du dir auch gerne den Kartoffelsack überziehen. Dann laufen wir zumindest in einem ähnlichen Partnerlook herum.“, lachte der Fice laut auf und bezog sich dabei auf seine übliche Verkleidung, den Reisemantel und das Halstuch, welches sein äußeres Erscheinungsbild komplett verhüllten. Leider besaß er keine Untersetzer – das musste unbedingt auf seine Einkaufsliste kommen! „Untersetzer sind leider gerade aus … du musst einfach drauf aufpassen, dass du nicht kleckerst.“, beantwortete er die Frage mit gespielt ernster Mine und erhobenem Zeigefinger. Er bekam nicht oft Besuch, sodass er für gewöhnlich nicht nach einem Untersetzer gefragt wurde. Aber hey, was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf nächstes Jahr.
Ohne sich des aufkeimenden Neidgefühls von Cassandra in Bezug auf seine Wohnung im Klaren zu sein, nahm er ebenfalls auf dem Sofa platz und machte es sich gemütlich. Die Frage der jungen Frau bezüglich des Crimson-Sphynx Fanshirts überraschte ihn tatsächlich. Verwundert blickte der exzentrische Künstler auf sein T-Shirt hinab, doch hatte er keine Ahnung, worauf sein Besuch hinaus wollte. „Crimson Sphynx? Wie kommst du darauf?“, erkundigte er sich bei der jungen Frau und blickte sie verwirrt an. Dazu musste gesagt sein, dass der Fice noch nie das Gildenzeichen der Wüstengilde gesehen hatte, noch kannte. Eigentlich kannte er nur zwei Gildenzeichen: Das von Satyrs Cornucopia – wie auch nicht, schließlich war es auf seinem Oberarm tätowiert – sowie das der Rune Knights – um einen großen Bogen machen zu können, sollte er es erblicken. „Das Auge von Ra sagst du? Ich hab‘ das tatsächlich mal vor Jahren irgendwo gesehen, als ich zusammen mit Ra herumgereist bin. Das war meine ich in … Desierto?“, sprach er die Frage laut aus und zuckte anschließend mit den Schultern. Dabei gab er die Information auf eine Art und Weise zum Besten, als ob es selbstverständlich wäre, durch die fremden Reiche Ishgars zu reisen. Und mehr noch, hatte Maenor nicht einst gesagt, dass er den Sohn Ra’s ganz gut kannte? War dies vielleicht das letzte Puzzlestück, welches Cassandra benötigte, um Sicherheit hinsichtlich der Identität des jungen Mannes zu haben? „Falls du das Motiv cool findest und es dir gefällt, mache ich dir dafür einen sehr guten Preis. Ich kann sogar individuelle Designs anfertigen und auch auf Kleidungsstücke deiner Wahl übertragen. Damit kannst du die Kosten etwas drücken, aber das soll nicht jeder erfahren. Captain Nor hält halt Ausschau nach seinem Leutnant.“, teilte er der Wüstenmagier mit einem verschmitzten Grinsen mit, während er – wieder mal – versuchte, ein Geschäft anzuleiern. Hoffentlich mal mit mehr Erfolg als üblich…
Hatte Maenor nicht gesagt, dass das Sofa ihr gehören solle? Warum setzte er sich dann mit drauf? Vorsichtig zog Cassandra die Beine weiter an und verschob sich ein Stückchen von Maenor weg in Richtung Lehne. Wenn er sich von vorneherein hatte mit drauf setzen wollen, hätte er das ruhig sagen können. Dann hätte sie sich nicht derart auf dem Sitzmöbel ausgebreitet. Nachdenklich nahm die junge Frau einen Schluck Wasser. Keine Untersetzer also. Gut, dann musste im Zweifelsfall der Ärmel herhalten, sollte etwas verschüttet werden. Maenors Scherze bezüglich der Kleidung wurden mit kaum mehr als einem sachten Anheben der Mundwinkel kommentiert. Für sie gab es nicht den geringsten Grund in dieser Hinsicht verunsichert zu sein. Die Klamöttchen fraßen einen ansehnlichen Teil ihres Gehalts. Der Rest ging vor allem für Bücher, Journale und seit neuestem Materialien für die Kunst des Verzauberns drauf. "Nein, nein. Die Uniform der Kartoffelbrigade überlasse ich gerne dir." In sowas würde Cassandra sich nicht einmal tot über einem Zaun hängend erwischen lassen. Wo käme man denn da hin, wenn eine Alshaytan ungepflegt durch die Gegend stravanzte. Nein, ein wenig Flair musste schon sein und sei es nur, damit ihre Eltern nicht meckerten. Vorsichtig nach vorne rutschend, bugsierte sie das Wasserglas auf den lächerlich winzigen Wohnzimmertisch.
Wieder bequem auf dem Sofa eingerichtet, legte die jugne Frau den Kopf schief. Maenor war mit Ra herumgereist. Nun, er war ein Lichtslayer, so viel war schon einmal klar. Auf der anderen Seite: Hatte er nicht gesagt, dass er den Sohn des Ra sehr gut kannte? Das würde dann ja wiederum bedeuten, dass er nicht selbst der Sohn des Ra war. Aber schon ein Lichtslayer, was wiederum bedeutete, dass er von irgendeiner Kreatur des Lichtes aufgenommen und groß gezogen worden war. Gab es Lichtdrachen? Ra war ein Gott des Lichts, also würde es passen. Aber wenn Maenor von dem Sohn des Ra sprach, hieß das nicht, dass es nur einen gab? Und dass es nicht Maenor war? Ohne den Kopf in dessen Richtung zu drehen, musterte Cassandra den jungen Mann aus dem Augenwinkel. War er vielleicht gar kein er, sondern eine sie? Immerhin hatte sie auch die These, dass Maenor gejagt wurde. Und was war da eine bessere Tarnung als direkt mal als jemand völlig anderes aufzutreten? Ihre rechte Hand kletterte zur Wange hoch, damit sie mit übereinander geschlagenen Beinen besser grübeln konnte. Was hatte Maenor noch erzählt? Dass es vermutlich nicht so schwer war mit Ra in Verbindung zu treten. Wenn er oder sie Ra kannte, dann war das doch verständlich. Wie sollte man nur danach fragen? Da musste die junge Alshaytan einen Moment drüber nachdenken. Dankenswerterweise fragte Maenor nach dem Gildenzeichen von Crimson Sphynx. Mit der rechten Hand angelte Cassandra über die Lehne der Couch hinweg in ihre Tasche. Flugs das Notizbuch aufgeschlagen und ein wenig hinein gekritzelt, wurde Maenor auch schon eine rudimentäre Zeichnung des Gildensymbols präsentiert. Sicher hätte sie ihm auch das auf ihrem Rücken zeigen können, aber sie hatte nicht die geringste Lust die Jacke abzulegen.
"Das Symbol von Crimson Sphynx. Sehr ähnlich zum Auge des Ra", ertönte es leise über den Rand des Maenor entgegen gehaltenen Notizbuchs hinweg. Die Ähnlichkeit war doch vermutlich sogar Absicht. Und sei es nur, um die Mitglieder von Crimson Sphynx daran zu erinnern, dass ihre Aktionen stark beobachtet wurden. Immerhin sollte man der Gilde keine Schande machen. "Wenn ich dir eine Jacke zuschicke, kannst du das Design auf dem Rücken anbringen?", erkundigte sie sich mit einem sachten Nicken gen Maenors Shirt. Es war kein hässliches Design. Und das Blau und Gold würde sich recht gut auf einem ihrer hellen Jäckchen machen. "Wie ist Ra? Als Person." Die Worte wurden mit nicht einmal dem Hauch von Überraschung gesprochen. Inzwischen war sich Cassandra ziemlich sicher, dass die Slayer den Großteil der Magier anerkannter Gilden stellten und Magieplebejer wie sie selbst die Ausnahme waren. Das machte ja auch nur Sinn. Slayer konnten ihr Element essen und waren alleine dadurch schon im Vorteil, waren sie doch automatisch immun gegen mindestens eine Magieart. Auf der anderen Seite waren sie bislang allesamt ein wenig...exzentrisch gewesen. Maenor mit seiner Verkleidung war da keine Ausnahme. Daher gab es auch an Maenor nur die übliche Frage Cassandras, wenn es um übernatürliche Zieheltern ging. Wie war ein Gott oder ein Drache als Elternteil? Der Rest war doch eher nebensächlich. An ihrem Notizbuch vorbei richtete Cassandra einen neugierigen Blick auf den Lichtslayer. Vielleicht sollte sie anfangen aufzuschreiben, wie die unterschiedlichen Slayer aufgezogen worden waren.
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Tja, manchmal sah man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht! Wer hätte gedacht, dass eine so aufmerksame und intelligente Frau wie Cassandra durch die simple Aussage des Fice verwirrt werden konnte, dass er den Sohn des Ra kannte? Die blauhaarige Magierin grübelte und grübelte und kam nicht auf die einfache Lösung, dass der Blödmann den Sohn des Ra kannte, weil es sich dabei um ihn selbst handelte. Allerdings konnte so etwas eben passieren, wann man nach komplexen Antworten Ausschau hielt und nicht den einfachsten Weg wählte. Andererseits musste man der Alshaytan zugute halten, dass der Fice sowieso ständig Schabernack trieb und Blödsinn von sich gab, weshalb nicht immer die Wahrheit offensichtlich war… Jedenfalls hätte es zu allgemeiner Belustigung und lautem Auflachen geführt, wenn der braunhaarige Magier in die Gedankenwelt der Crimson Sphynx Magierin hätte blicken können. Dass sie dachte, dass er möglicherweise eine Frau war, wäre doch zum Schießen gewesen! Vermutlich hätte er sogar diesen Witz aufgegriffen und tatsächlich so getan, um die Windmagierin ein wenig aufs Eis zu führen und zu foppen. Aber leider blieb ihm die Gedankenwelt der Frau verwehrt, sodass es nicht zu dieser Belustigung kam. Aber hey, was noch nicht war, konnte noch werden, oder etwa nicht?
Auf seine Frage hinsichtlich des Designs auf seinem Shirt und dem Zusammenhang von Crimson Sphynx, griff die junge Frau in ihre Tasche, aus welcher sie ihr Notizbuch hervorzauberte und etwas darin zu kritzeln begann. Fachmännisch und interessiert beobachtete der Fice die zeichnende Frau sowie das Ergebnis, welches dem Design auf seinem Shirt ähnelte. Scheinbar handelte es sich dabei um das Zeichen von Crimson Sphynx! Was für ein Zufall! „Sieh einer an! Aber du reichst jetzt keine Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung ein, oder?“, fragte er sie mit gespielt ängstlicher Stimme, wobei er seine Hand auf seine Brust legte. „Ansonsten wäre mein Geschäft ruiniert!“, ließ er noch mit einem Glucksen und breiten Grinsen verlauten. Tatsächlich konnte man durch die nachfolgenden Worte der Alshaytan schließen, dass ihr nichts ferner lag. Vielmehr erkundigte sie sich bei ihm, ob sie ihm eine Jacke zukommen lassen könnte, die er mit seinem Design versehen konnte. Die Ungläubigkeit stand dem Fice ins Gesicht geschrieben, als er diese Worte vernahm. Konnte es wirklich so weit sein? Sein erster Deal? „Natürlich!“, rief der braunhaarige Magier erleichtert aus und riss die Arme erfreut in die Höhe. „Nichts leichter als das!“ Fortuna war ihm endlich hold! Am liebsten hätte er die Frau umarmt, doch da er um ihre Berührungsaversion wusste, hielt er sich zurück – nicht, dass sie es sich in ihrem Ärger noch anders überlegte und ihre Bestellung bei ihm stornierte!
Als sich Cassandra nach Ra erkundigte, war ihr vermutlich nicht bewusst, dass sie gerade offene Türen bei Maenor einrannte. Mit einem breiten Lächeln nahm er wohlwollend zur Kenntnis, dass sich die Wüstenmagierin für ein Thema interessierte, welches ihm am Herz lag: Seinem Ziehvater. „Ganz unter uns: Er ist nur halb so lustig, für wie er sich hält.“, erwiderte er zunächst verschwörerisch flüsternd, ehe er auflachte und den Kopf schüttelte. „Ra ist immer gut drauf und trägt stets ein Lächeln auf dem Gesicht, bei dem jede Zahnarztwerbung gegen blass ausschaut. Und er hat einen tollen Sinn für Humor. Daher habe ich meinen, was dir sicher nicht entgangen ist.“, erklärte Maenor mit einem Hauch von Stolz und Wärme in der Stimme, bei der Erinnerung an seinen Ziehvater. Hoffentlich holte ihn die Blauhaarige nicht auf den Boden der Tatsachen zurück, dass auch er nicht immer ganz so witzig war, für wie er sich hielt … „Außerdem ist er ziemlich allwissend und kannte jegliche Kultur und Sprache der Reiche in Ishgar. Hat mich dadurch vielleicht das eine oder andere Mal aus der Patsche geholt. Aber wie sollte ich auch wissen, dass man in Desierto auf dem Markt nichts auf Pump kaufen kann? Naja, alte Geschichten! Willst du sonst noch etwas wissen?“, erkundigte er sich recht enthusiastisch bei Cassandra. Wer zwischen den Zeilen lesen konnte, dem wurde klar, dass er mehr erzählen wollte. Jetzt lag der Ball allerdings bei der Wüstenmagierin.
Voller Freude über die Unterhaltung – aber mehr noch über seinen Auftrag mit der jungen Frau – erhob sich der junge Mann und streckte sich erstmal genüsslich! Sein erstes Geschäft … das musste gefeiert werden! „Wenn du etwas anderes trinken möchtest, sag Bescheid. Ich hab‘ noch Drachenfruchtschorle im Kühlschrank und die eine oder andere Flasche von einem Hobbywinzer aus unserer Gilde im Schrank. Und ansonsten ist in deinem gebuchten Paket eine Flatrate für Kraneburger enthalten.“, teilte er der jungen Frau lachend mit, wobei er sich auf das Leitungswasser bezog. An dieser Stelle musste allerdings erwähnt werden, dass er sich die zwei besagten Weinflaschen ohne Erlaubnis geborgt hatte … Aber hey! Zumindest würde er seinem Gildenkollegen anonym Feedback zukommen lassen, ob sein Wein etwas taugte oder nicht. Wer solche Gildenkollegen hatte, brauchte echt keine Feinde zu fürchten...
Mit einem abwehrenden Winken sollte Maenor beruhigt werden. Wie und wo sollte sie bitte eine Urheberrechtsverletzung anmerken? Die Gilde gehörte ihr nicht. Und immerhin war es das Auge des Ra. Wenn also irgendwer meckern konnte, dass die Menschen dieses Symbol auf Pyramiden, Kleidung und sich selbst klatschten, war es doch vermutlich der Gott. Wobei das vermutlich ein sehr amüsantes Gespräch beim entsprechenden Amt ergeben würde. "Nein, ich bin wirklich ein Gott" war vermutlich nur wenig überzeugend, selbst wenn man mit Stab, Krone und Sandalen auftauchte. Da ging es dann wohl eher rasch in die nächste Nervenheilanstalt statt zum gewünschten Ziel. Sofern man nicht göttliche Vergeltung regnen ließ, weil man halt wirklich ein Gott war. Kurz zog Cassandra überrascht die Brauen hoch als Maenor vor Freude gradezu explodierte wie ein Labrador, der endlich ein Leckerli bekommen hatte. Das Notizbuch wurde wieder umgedreht, der Stift kratzte über das Papier. Maenor eine Jacke schicken. Weiß. Dazu noch die Adresse, dann konnte ihr Gedächtnis so löchrig sein wie es wollte. Sie bekäme ihre Jacke. Das Notizbuch fand gleich weitere Verwendung, als Maenor vom Gott Ra erzählte. Als wäre das absolut selbstverständlich kritzelte Cassandra die Informationen, die sie von Maenor bekam in das Buch. Es wollte sich nicht so wirklich Überraschung einstellen, dass Maenor einen Gott kannte. Vermutlich war sie ohnehin die einzige Gildenmagierin, die in ihrem Leben bislang keine Begegnung der übernatürlichen Art gehabt hatte.
Der Blick aus türkisgrünen Augen verschob sich vom Notizbuch rüber zu Maenor. Er kannte den Gott wirklich gut. Dass er nur einen Scherz machte, war immerhin unwahrscheinlich. Nicht einmal Maenor würde über sowas scherzen, oder? Das wäre schließlich ziemlich gemein und der junge Mann kam ihr nicht grade als bösartig vor. Außerdem deckte sich Maenors Erzählung mit vielen der Legenden. Als Lenker der Sonnenbarke war es nur natürlich, dass Ra viele Dinge sah. Wobei sie den Gott bei der ersten Gelegenheit vermutlich fragen würde, ob er wirklich ein strahlend helles Schiff durch den Fluss des Himmels lenkte oder ob das eine Fehlinterpretation der sterblichen Völker war. Sicher spielten Götter nicht nach den gleichen Regeln wie die Sterblichen, aber wurden da nicht sogar Ra die Füße heiß? Was, wenn er zu stark schwitzte und von der Sonnenbarke fiel? Gab es deswegen manchmal eine Sonnenfinsternis, weil Ra im Wasser lag und zurück zu seinem Schiffchen paddeln musste? Fragen über Fragen. "Ja", gab Cassandra auf die Frage ob sie mehr wissen wolle zu hören. Natürlich wollte sie das. Irgendwie hörte sie gerne Leuten zu, die von ihren echsenhaften oder göttergleichen Elternteilen erzählten. Das rückte manche Dinge in eine völlig andere Perspektive. "Was ist das für eine Geschichte auf dem Markt von... Desierte? Und warum fragst du nicht Ra nach deinen Träumen? Immerhin geht es um seinen alten Feind. Oh, und ich nehme eine Schorle. Für Wein ist es zu früh."
Die Beine immer noch angezogen, bequem auf dem Sofa sitzend, wartete Cassandra bis sie die Schorle in Händen hatte, bevor sie zögernd noch einmal die Stimme erhob. Die kleine Unterbrechung hatte es ihr zumindest erlaubt sich ein paar Worte zurecht zu legen, die jetzt wo es um die Wurst ging sofort die Flucht antraten und nur einen zusammengewürfelten Satz übrig ließen. "Könnte es ein, dass du...möglicherweise, eventuell, vielleicht...der Sohn des Ra bist, Maenor? Du bist ein Lichtslayer und Ra ist ein Gott des Lichts."
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Maenor
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Die Anwesenheit von Cassandra entwickelte sich zu einer immer größeren Freude für Maenor. Woran das lag? Nun ganz einfach: Bei der jungen Frau handelte es sich um eine Person, die selbst etwas stiller und zurückhaltender war. Die bisherige Erfahrung hatte gezeigt, dass sie sich eher kurz und knapp hielt und lieber den Erzählungen von anderen lauschte, statt selbst große Reden zu schwingen. Beim jungen Mann hingegen handelte es sich um das komplette Gegenteil von ihr: Der Fice war jemand, der sich gerne selbst reden hörte und der schwerlich zu stoppen war, wenn er mal mit seinen Erzählungen begann. Diese leidige Erfahrung hatten seine Gildenkollegen hier und da schon mal machen müssen. Leider war es schwer, jemanden zu finden, der sich den Wasserfall ununterbrochen geben konnte. Und genau aus diesem Grund wies der Lichtgodslayer bei Zusage seiner ehemaligen Questpartner deutliche Parallelen zu einem vor Freude schwanzwedelnden Golden Retriever auf, der kurz davor war, ein Leckerli zu bekommen! "Desierto. Ein Reich weit im Osten von Fiore.", verbesserte er die blauhaarige Magierin zunächst, ehe er zu der Geschichte ansetzte. "Damals war ich glaub' ich dreizehn Jahre alt und zum ersten Mal auf einem riesigen Handelsbasar in Repentino, der Hauptstadt Desiertos. Ra hielt es für eine gute Idee, mich alleine loszuschicken und den Basar auf eigene Faust zu erkunden.", begann der junge Mann mit seiner Erzählung, wobei er hier und da gewisse Stellen mit entsprechenden enthusiastischen Handbewegungen unterstrich. Bei den Erinnerungen an die Vergangenheit bildete sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht. "Irgendwann bin ich an eine Gruppe Jugendlicher geraten und ehe ich es mich versah, befand ich mich inmitten eines Initiationsritus zum Beitritt in ihrer Gang - und das, obwohl wir uns kaum verständigen konnten. Aber ich glaube letzten Endes war es meine bescheidene und zurückhaltende Art sowie Vorführung meiner magischen Fähigkeiten, die sie vollends überzeugt haben.", erfolgte der nächste Teil der Geschichte mit einem Lachen. "Lange Rede, gar kein Sinn: Ich sollte irgendetwas von einem Standbesitzer besorgen. Und damit meine ich, dass ich ihn beklauen sollte, was mir damals nicht so bewusst war. Ich hatte einfach verstanden, dass ich etwas bei ihm kaufen sollte, was sich allerdings als ziemlich problematisch herausstellte, da ich kein Geld hatte. Also habe ich versucht, die Sachen auf Pump zu kaufen und um einen Vertrauensvorschuss gebeten. Wie du dir vorstellen kannst, ging das Ganze ziemlich in die Hose und die Wachen wurden gerufen. Wahrscheinlich würde ich heute noch in irgendeinem Verlies versauern, wenn Ra nicht in diesem Moment eingegriffen und mich da rausgehauen hätte." Und mit einem leicht beschämten Kratzen seines Hinterkopfs, endete die Geschichte in Desierto. Doch der braunhaarige Magier hatte weitaus mehr Geschichten auf Lager und er war davon überzeugt, dass die Alshaytan nichts lieber täte, als diese ebenfalls zu hören. "Mit vierzehn Jahren bin ich in Joya versehentlich einem Kult beigetreten, das war echt nicht lustig..." Oh yeah, Storytime!
Da sich sein Gast eine Drachenfruchtschorle wünschte, würde sie diese auch bekommen. Allerdings konnte Maenor ihre Aussage zum Wein natürlich nicht so stehenlassen! "Ach, ich bin mir sicher, dass es irgendwo auf der Welt bereits Vier Uhr ist. Du weißt schon, kein Bier vor Vier, nicht wahr?", fragte er belustigt nach, während er zum Kühlschrank wuselte und eine Flasche der Schorle öffnete. Schnell waren zwei Gläser eingegossen und die Rückreise zum Wohnzimmerbereich angetreten, wo er der jungen Frau ihr Glas überreichte. Der Fice selbst nahm einige große Schlucke der fruchtig-prickelnden Drachenfruchtschorle und setzte sein Glas anschließend auf dem kleinen Tisch ab, während er es sich auf seinem Sessel neben dem Sofa gemütlich machte. Und gemütlich machen bedeutete in diesem Fall, dass er sich auf die Rückenlehne des Sessels setzte und sich mit dem Kopf voran auf den gemütlichen Sessel fallen ließ, sodass er die Welt kopfüber sah. Gar nicht mal komisch oder so der Gute ... Aus flammenfarbenen Seelenspiegeln heraus blickte er seine ehemalige Questpartnerin an, die ihm ihrerseits eine zögerliche Frage stellte. Gespannt lauschte er ihren Worten und musste innerlich grinsen, als sie sich darum wand auf den Punkt zu kommen, dass es sich bei ihm um den Sohn von Ra handelte. Als Reaktion auf ihre Frage hin führte er mit gespieltem Schrecken seine rechte Hand an den Mund und atmete scharf ein. "Wie um alles in der Welt kommst du bitte da drauf? Nur, weil ich erzählt habe, dass ich Ra kenne? Und seinen Sohn auch? Und mit ihm jahrelang durch die Reiche Ishgars gereist bin?", fragte er laut aus, wobei ein Hauch von Ironie in seiner Stimme zu hören war - allerdings meinte er das gar nicht böse, sondern foppte die blauhaarige Wüstenmagierin gerade aufgrund ihrer Kombinations- und Schlussfolgerungsfähigkeiten. "Es könnte sein, dass du ... möglicherweise, eventuell, vielleicht ... recht hast. Ra ist mein Vater. Gut kombiniert, Castle.", löste Maenor das Schauspiel schließlich mit einem lauten Lachen auf, wobei er sich wieder aufrichtete und aufstand. Schließlich führte er noch eine kleine Verbeugung vor seinem Gast aus. "Ich bin Maenor, Sohn des Ra und Godslayer des Lichtes. Autogramme gibt's an Tagen die mit "-tag" enden und mittwochs." Ja, er war zwar von einer Gottheit aufgezogen worden, allerdings nach wie vor ein Blödmann. Nach der kleinen Verbeugung, setzte sich der junge Mann auf die Lehne seines Sessels und blickte in die türkisfarbenen Seelenspiegel der jungen Frau. "Um auf deine vorherige Frage zurückzukommen, warum ich nicht Ra frage ... nun, ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen.", offenbarte er ihr mit einem traurigen Ausdruck und einem gezwungenen Lächeln auf dem Gesicht. "Nicht, seit wir in Fiore angekommen sind und sich unsere Wege getrennt haben. Naja, wenn man mal von seinen seltenen Besuchen in meinen Träumen absieht, in denen er mir letztens sogar etwas übergeben hat, was sich am nächsten Morgen tatsächlich auf meinem Nachttisch befand. Hausfriedensbruch nennt man das!", brummte der braunhaarige Magier und zauberte dabei den silbernen Zylinder hervor, den die junge Frau bereits zuvor während ihrer archäologischen Expedition in den Ruinen am Clover Lake gesehen haben durfte. Kurz ließ er diesen in seiner Hand herumwirbeln, ehe er ihn der Wüstenmagier zur genaueren Inspektion hinhielt. Anders als ihr komischer Würfel, handelte es sich dabei um ein Geschenk von Ra und nicht etwa um eine Bestrafung, weil er schlecht in der Schule abgeschnitten hatte!
Das bisherige Leben Maenors schien romanwürdig zu sein. Eine mysteriöse Vergangenheit, mitsamt einem prophetischen Elternteil, unterhaltsame Verwechslungen, Widerstand und Auflösung des ersten Hindernisses durch Einsatz der weisen Prophetenpersönlichkeit. Nahm man jetzt noch dazu, dass die anleitende Person - Ra - unseren Helden zurückgelassen hatte und dieser nur noch vage Anleitung erhielt, kam dabei doch eine recht spannende Geschichte heraus. Nun, keine, die sie persönlich lesen würde. Auch wenn das eher schlichtem Zeitmangel als Desinteresse zu verdanken war. Während Maenor erzählte und erzählte und erzählte, nickte Cassandra nur ab und an, gab an passenden Stellen ein "Oh" von sich und ermunterte ihr Gegenüber hier und dort mit einem "Und dann?" doch bitte weiter zu erzählen. Zumindest schien Ras Humor nicht nur auf die gerissenen Witze abzufärben, denn Maenor erzählte amüsant. Notizbuch und Stift durften ruhen. Stattdessen stützte Cassandra den Kopf auf den linken Arm und ergötzte sich an ihrem Lieblingszustand, jener höflichen Stille, die entstand, wenn jemand anders gerne und viel sprach. Aber wie üblich konnte Perfektion nicht ewig währen und so wurde es nötig doch mal wieder die Zähne zu mehr als einem Sozialgrunzer auseinander zu kriegen. Schade, eigentlich. "Irgendwo, sicher. Aber nicht hier. Außerdem trinke ich nur selten Alkohol", verneinte sie das Angebot für eine Flasche Wein gleich noch einmal. Die Alshaytans waren noch nie Vieltrinker gewesen, was eventuell ironisch war, wenn man darüber nachdachte, dass das Resort über mehr als eine Bar verfügte. Aber ihre Familie beschränkte sich zumeist auf Tee, auf eine gradezu zeremonielle Art und Weise.
Mit einem dankenden Nicken nahm die junge Frau die Schorle entgegen, nippte gleich daran. Der Geschmack war ungewohnt, aber keineswegs schlecht. Tatsächlich sogar ziemlich gut. Ob man diese Drachenfrüchte auch in Aloe Town bekam? Die Stadt zeichnete sich ja leider nicht grade durch ihren Reichtum an Flora und Fauna aus, ganz im Gegensatz zur grünen Maldina Town. Das Notizbuch wurde wieder aufgeklappt, eine Notiz, die mit 120%er Sicherheit mit dem Getränk zu tun hatte, hinein gekrakelt. Als sie den Blick wieder über den Rand des Buches hinweg hob, hing Maenor umgekehrt auf der Rückenlehne des Sessels. Zum Glück durch die papierne Barriere verborgen, zuckten Cassandras Mundwinkel in die Höhe. Da war sie wieder, die exzentrische Art von Slayern. Sie alle hatten irgendwie ihre Eigenheiten, wenn auch auf völlig unterschiedliche Arten und Weisen. Maenor hier war zum Beispiel ein Witzbold und benahm sich als wäre er ein paar Jährchen jünger. Ob das nun Ras Einfluss zu verdanken war oder ob Maenor schlicht jeden Morgen den ganz großen Löffel war um sich ein paar Clowni-Os in die Schnute zu schieben, musste erst einmal dahin gestellt bleiben. Wieder ein Nicken, als Maenor ihre Vermutungen bestätigte. Das machte ihn offiziell zu Godslayer Nummer 2 der ihr bekannten Slayer und Gesamt-Slayer Nummer 4. Mit einem Winken wedelte sie das eigentlich offensichtlich nicht ernst gemeinte Angebot eines Autogramms weg. Irgendwie hatten die Autogramme normaler Leute in ihrer Welt derzeit mehr Wert. "Kopf hoch. Offensichtlich sorgt sich Ra immer noch um dich. Warum sonst die Träume und die Geschenke? Möglicherweise tut er alles, was er kann. Und dann werdet ihr euch wiedersehen." Glas und Buch wurden sacht auf dem Tisch abgestellt/abgelegt, bevor Cassandra ihrem Gegenüber ein ermunterndes Lächeln schenkte. Was konnte schon einem Gott oder einem Drachen schaden? Vielleicht hing das Verschwinden dieser beiden Arten von mächtigen Wesen zusammen, was dann eventuell auf irgendeine Art von übernatürlichem Konflikt hindeuten würde. Oder sie hatten sich entschlossen die sterblichen Völker einfach mal eine Weile machen zu lassen. Aber wenn sie sich gar nicht um ihre Sprösslinge scheren würden, hätten sie sie ja von vorneherein nicht aufgenommen, oder?
Erst nachdem Maenor noch einmal bestätigend genickt hatte, streckte Cassandra die Hand nach dem Zylinder aus. Da beim letzten Mal eine Klinge aus einem der Enden herausgeschossen war, schaute sie nicht nach, ob die Waffe geladen war. Die Frage war nur, wie man diese Klinge dazu bringen konnte hervor zu kommen und ob es sich bei diesem Gegenstand wirklich nur um eine Waffe handelte. Natürlich war so etwas praktisch, besonders, wenn man nicht sofort und offensichtlich bewaffnet auftreten wollte, aber die Welt der Verzauberungen bot so viele Möglichkeiten etwas vergleichbares zu schaffen, dass sich Ra bei diesem Geschenk vermutlich mehr gedacht hatte. Vorsichtig drehte Cassandra die Waffe mit spitzen Fingern. Göttliche wie dämonische Magie musste mit Vorsicht behandelt werden. Die Lösung des Rätsels wie man die Klinge hervor schnellen lassen konnte, war rasch gefunden. Mit dem Daumen drückte sie einen der beiden Knöpfe an der Waffe ein. Mit einem metallischen Tschk fuhr die Waffe auf volle Länge aus. Mit einem zweiten Drücken wurde die Klinge zurück in den Zylinder gezogen. Der zweite Knopf hingegen wollte nicht so recht. Beim Eindrücken tat sich nichts. Auch als sie einen Funken türkisgrünen Manas über einem Finger balancierte und ihn in den Knopf lenkte, geschah...gar nichts. Vielleicht machte sie einfach nicht die richtigen Sachen zur Aktivierung des zweiten Knopfes? Mit schief gelegtem Kopf behielt die junge Frau den Zylinder in der Hand, löste den Würfel vom Gürtel und hielt ihn daneben. Kurzerhand wurden die beiden Gegenstände einmal gegeneinander gestoßen. Nichts geschah, außer dass der Würfel eines seiner üblichen sanften Leuchtsignale abgab. Das Material war ebenfalls unterschiedlich. Der Würfel stammte also vermutlich nicht aus der Schmiede des Ra. Das wäre wohl auch zu leicht und zu viel des Zufalls gewesen. Ihr eigenes Artefakt wieder zurück an den Würfel hängend, wechselte Cassandra den Griff am Zylinder und streckte ihn von sich als wolle sie ihn in ein Schlüsselloch stecken. Kurz drehte sie das Ding sogar. Aber es half nichts. Ihre magischen Sinne waren nicht weit genug entwickelt, um ein Artefakt göttlicher Herkunft durchschauen zu können. Noch nicht. "Praktisch. Aber irgendwie vermute ich, dass es mehr als nur eine leicht zu versteckende Waffe ist. Bist du sicher, dass sie von Ra kommt?" Maenor bekam den Zylinder zurück gereicht, wobei Cassandra darauf achtete das Klingenende von sich selbst weg zu drehen. Sicher war sicher und sie hatte keine Lust als Fleischspieß zu enden.
Eingesetzte Magie:
Magic Activation TYP: Allgemein ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Diesen Zauber erhält man Gratis sobald die Voraussetzungen erfüllt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser simple Zauber wird von so ziemlich jedem beherrscht, der weiß, wie man mit Magie umgeht. Man nutzt eine kleine Menge Mana, um magische Schalter oder Lacrima zu aktivieren oder Türen zu öffnen.
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Vermutlich als Reaktion auf den Anflug von Trauer auf dem sonst stets belustigt dreinblickenden Gesicht des jungen Mannes, sprach ihm Cassandra Mut zu und bedachte ihn mit einem aufmunternden Lächeln. Mit einem erneuten Anflug von Schalk in seinen Augen, stützte er sein Kinn auf seiner Handfläche ab, um seinem Gast zu antworten. „Hat er dich dafür bezahlt, mir das mitzuteilen? Typisch, ey!“, gab er witzelnd und mit einem Kopfschütteln von sich, wobei offensichtlich sein sollte, dass er nur scherzte. Die Worte der jungen Frau waren tröstend gemeint und das nahm er wohlwollend zur Kenntnis. Allerdings war sich Maenor dessen bewusst, dass es sich um eine simple Aufmunterung handelte. Die Alshaytan konnte unmöglich die Beweggründe und Gedankenwelt der Lichtgottheit kennen, weshalb es der junge Mann einfach dabei beließ.
Anschließend nahm sie – nachdem er zum wiederholten Male genickt hatte – den silbernen Zylinder entgegen, um ihn eingehend und interessiert zu studieren. Maenor legte indes seinen linken Fuß aufs rechte Knie, während er seinen Kopf nach wie vor auf seiner Hand ablehnte und in dieser Haltung die junge Frau bei ihrem Tun beobachtete. Schnell fand die Wüstenmagierin heraus, wie man die metallene Klinge aus dem Zylinder hervorrief und auch wieder verstaute. Allerdings gelang es ihr nicht, die zweite Funktion des Artefaktes zu aktivieren, selbst nicht mit Einsatz ihres Manas. Stattdessen zauberte sie wieder ihren Würfel schlechterer Zeiten hervor und verglich ihn mit dem silbernen Zylinder des Satyrs Cornucopia Magiers. Letzten Endes gab die blauhaarige Magierin auf und reichte ihm den silbernen Zylinder zurück, zeitgleich ihre Skepsis offenlegend, dass sich dabei tatsächlich um ein Artefakt von Ra handelte. „Möglicherweise habe ich mir das alles ja nur eingebildet.“, gab der Fice trocken von sich, während er den Zylinder entgegennahm und sich aufrichtete und erhob. Spielerisch wirbelte er diesen mehrmals in seiner Hand und entfernte sich dabei ein, zwei Meter vom Wohnbereich. Schließlich legte er seinen Daumen auf den zweiten Knopf und aktivierte sein Mana, was zur Folge hatte, dass eine etwa einen Meter lange Lichtklinge aus schwarzem Licht aus dem Zylinder hervorschoss. Als Maenor die Lichtklinge sachte durch die Luft schwang, summte und zischte sie dabei. Die Bewegungen des braunhaarigen Mannes mit der Klinge wurden schneller und schneller, während er mit ihr hinter seinem Rücken herumwirbelte und eine kleine Show hinlegte. Ja, er konnte es einfach nicht lassen und sich mit seiner Angeberei zurückhalten. Letzten Endes vollführte er einen letzten Schnitt durch die Luft, nach welchem die lichtspendende Klinge mit einem letzten Zischen erlosch. Ein letztes Mal wirbelte Maenor den Zylinder in seiner Hand, ehe er diesen wieder in seine Hosentasche packte. „Wie gesagt, vermutlich reine Einbildung.“, sprach er grinsend zu seinem Gast mit einem Schulterzucken und einem Hauch von Ironie in seiner Stimme.
Allerdings war irgendwann der Moment gekommen, an welchem sogar der exzentrische Künstler erkannte, dass er genug geplappert hatte. „Genug von mir. Du sollst ja nicht denken, dass ich selbstverliebt bin oder mich gerne selbst reden höre oder so.“, sprach er zu Cassandra, während er wieder auf dem Sessel – dieses Mal mit gewöhnlicher Sitzhaltung – Platz nahm. „Erzähl mir doch etwas von dir, was ich noch nicht weiß und über deine Mitgliederschaft in Crimson Sphynx und dein Faible für Archäologie hinausgeht. Oh, und natürlich deine Abneigung gegen Kartoffelsackkleidung, was ich an dieser Stelle etwas persönlich nehme.“ Bei den letzten Worten legte sich der junge Mann mit gespielter Ergriffenheit die Hand auf seine Brust. Tja, alles Gute hatte ein Ende und so war es nun an der Crimson Sphynx Magierin, etwas von sich preiszugeben!
Eingesetzte Zauber:
Ra's Holy Light GATTUNG: Klingenwaffen - Schwerter TYP: Katana BESITZER: Maenor Fice ELEMENT: Licht KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute für die Nutzung der Lichtklinge SPEZIELLES: Da es sich beim der Waffe um ein Artefakt des Gottes Ra handelt, kann die Lichtklinge nur von einem Licht Godslayer erschaffen werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem unscheinbaren Artefakt handelt es sich tatsächlich um eine göttliche Waffe von Ra, auch wenn es sich auf den ersten Blick zunächst um einen ca. 25 Zentimeter langen, silbernen Zylinder mit zwei unterschiedlichen Knöpfen zu handeln scheint. Drückt der Anwender auf den ersten Knopf, so fährt eine ca. einen Meter lange Metallklinge aus der Waffe hervor, sodass der Anwender sie wie ein gewöhnliches Schwert schwingen kann. Mit einem weiteren Drücken auf den Knopf rastet die Klinge wieder ein. Drückt der Anwender jedoch den zweiten Knopf der Waffe und lässt sein Mana in diese fließen, so wird am Ende des Zylinders eine Lichtklinge von etwa einem Meter erzeugt, welche gleich der Magie eines Lichtgodslayers aus schwarzem Licht besteht. Das Besondere an der Waffe ist die Fähigkeit, ungehindert durch sämtliche unbelebte Materie zu schneiden und somit beispielsweise Rüstung und Waffen einfach zu ignorieren. Nur magisch durchzogene Gegenstände und magische Schilde können einen Treffer abwehren. An belebter Materie schneidet die Waffe wie ein gewöhnliches Schwert und fügte zusätzlich starke Kauterisierungen zu.
"Nein", gab sich Cassandra gewohnt wortgewandt auf Maenors Frage, ob Ra sie für die kleine Aufmunterung bezahlte. Wenn es denn mal so wäre! Ihr neu gefundenes Interesse an der Verzauberkunst war nicht grade kostengünstig. Nahm man dann noch die Ausgaben für Forschungsjournale, Bücher und Kleidung dazu, kam eine stattliche Summe zusammen. Zumal selbst wenn die Gildenleitung ihr Geschäft genehmigen würde, sie sich keineswegs erhoffte damit den großen Reibach zu machen. Sie war eine Anfängerin und noch absolut unbekannt. Sonderlich viele gildenexterne Aufträge würden also vermutlich nicht zusammenkommen. Und auch wenn sie gewiss nicht mittellos war, strapazierte das alles doch ziemlich die Geldbörse. Da käme es grade recht auf der Gehaltsliste eines Gottes zu stehen, der dann hoffentlich mit mehr als nur beantworteten Gebeten bezahlte. Mal wieder ruckten Cassandras Mundwinkel ein Stück nach oben. Aber die Vorstellung, wie Ra mit einem Gehaltscheck in der Tür stand war eben einfach amüsant.
Das Lächeln im Gesicht der jungen Frau veränderte sich kaum, als Maenor seinen Klingentanz aufführte. Eigentlich hatte sie gegen die Worte protestieren wollen, immerhin war diese Waffe hier und ganz offensichtlich ausgesprochen magisch. Vermutlich hatte er sie einfach nur falsch verstanden. Aber die kleine Aufführung erinnerte an die Dervishtänze, die manchmal im Resort aufgeführt wurden. Auch dabei kamen Klingen zum Einsatz, zumindest manchmal. Auch wenn die Waffen nicht aus einer Art festem, dunklem Licht bestanden. Nachdem der Zylinder nun wieder in Maenors Händen war, lehnte sich Cassandra im Sofa zurück, legte einen Arm auf die Rückenlehne. Die Frage war zwar schon irgendwie, warum Maenor das hier und jetzt aufführte, aber der junge Mann kam Cassandra bislang nicht wie eine Person vor, die weiter als fünf Minuten in die Zukunft plante. Vermutlich wollte er also nur ein wenig mit seiner Lichtwaffe angeben, was völlig in Ordnung war. Zumindest gab das Cassandra die Gelegenheit seine Bewegungen noch einmal zu beobachten. Beziehungsweise den Versuch zu unternehmen und irgendwann, als die Gliedmaßen wieder nur noch als Schemen sichtbar waren, aufzugeben. Kein Wunder, dass er Pfeile aus der Luft fangen konnte. Bis dahin war es für sie selbst wohl noch ein langer Weg. Aber zumindest hatte sie ein paar andere Kniffe auf Lager. Auch wenn sie nicht mit einem Zauber einen Haufen Schattenwesen zerfetzen konnte als wären diese aus Papier. Die junge Frau hob einen Finger, machte eine kreiselnde Bewegung damit. Ein leichter Wind fuhr um Maenor herum und unterstützte seine Aufführung, indem er Haare und Kleidung dramatisch ein bisschen wehen ließ. Als Maenor dann scheinbar fertig war, klatschte Cassandra sacht in die Hände. Das machte man nach einer Aufführung schließlich so. "Beeindruckend. Aber eigentlich meinte ich, ob du sicher bist, dass es Ra war und nicht eine andere Wesenheit. Immerhin hat er Feinde und du als sein Sohn könntest ein Ziel sein. Ich zweifle nicht daran, dass die Waffe plötzlich bei dir erschienen ist."
Als Maenor nach ihr fragte, stutzte Cassandra. Mit einiger Überraschung öffneten sich ihre Augen ein Stück weiter. Rasch angelte sie nach der Fruchtschorle auf dem Tisch und nahm ein paar Schlucke. Zeit erkaufen. Was gab es denn da schon zu berichten? Nichts über die weit zurückliegende Vergangenheit, so viel war klar. Und der Rest war vermutlich ziemlich unspektakulär, wenn man es damit verglich mit einem wortwörtlichen Gott die Kindheit verbracht zu haben. Amar und Sabiya wurden zwar vergöttert, waren aber (vermutlich) ganz normale Sterbliche. Das Glas in einer Hand behaltend, legte sich die junge Alshaytan nachdenklich einen Finger an die Wange. Es brauchte einen langen Moment, bis sie wieder die Stimme erhob. "Meinen Eltern gehört das Haza-Resort. Da habe ich die letzten...15 Jahre gelebt, bis zu meinem Eintritt in die Gilde. Sie waren früher auch Gildenmagier, haben sich aber zur Ruhe gesetzt. Am manchen Wochenenden arbeite ich entweder als Dealer an einem der Kartentische oder stehe hinter der Bar. Also...arbeite ich da, wo andere Leute Urlaub machen." Wieder ein paar lange Schlucke von der Schorle, die sich leider langsam dem Ende zuneigte. Mist, das ging ihre Deckung und Ausrede flöten nicht weiter sprechen zu müssen. "Außerdem habe ich die Gildenleitung darum gebeten ein paar Räumlichkeiten für Verzauberungen zu bekommen. Wenn alles glatt geht, steige ich in das Geschäft ein." Das musste für's Erste reichen. Cassandra konnte glatt fühlen, wie ihre Batterien für soziale Interaktion einen Hitzschlag erlitten und einfach abschalteten.
Eingesetzte Magie:
Windy Presence TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber schafft lediglich etwas Atmosphäre. Ein unsteter, leichter Wind kreist um den Anwender herum. Er ist grade kräftig genug Papier zu verschieben, Laub zu verwehen oder Fenster und Türen langsam zu-, beziehungsweise aufzudrücken. Für den Kampf ist dieser Effekt allerdings vollkommen irrelevant.
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Maenor wurde von der Bühne angezogen wie die Motten zum Licht, was aufgrund seiner Identität ein ganz passender Vergleich war. Ganz in seinem kleinen Schwerttanz vertieft, bekam der junge Mann gar nicht mit, dass sein Gast seine Vorführung mithilfe ihrer Magie unterstützte. Wäre ihm das aufgefallen, so hätte sich Cassandra sicherlich nicht vor Anfragen für zukünftige Auftritte und Shows von ihm retten können, in denen das große Geld lockte! So endete allerdings seine kleine Vorführung mit einer Verbeugung als Reaktion auf das Klatschen der Alshaytan, welches er keinesfalls ironisch aufnahm. Er hatte hier sauber performed, also war doch ein kleines bisschen Anerkennung das mindeste, was man erübrigen konnte, nicht wahr? Das Kompliment der blauhaarigen Magier winkte er mit einem geschmeichelten Lächeln ab, während er ihren weiteren Worten hinsichtlich Ra und sonstigen Wesenheiten lauschte. Wie konnte sich der exzentrische Künstler wirklich sicher sein, dass es sein Ziehvater war, der ihn in seinen Träumen aufsuchte und nicht etwa einer seiner Feinde, wie diese blöde Schlange, die ihm jüngst immer wieder Albträume beschwerte? „Ich kenne meinen Vater.“, antwortete der Fice also mit einem Schulterzucken, ohne eine gute Erklärung abzuliefern, wieso er sich so sicher war. Das war definitiv keine zufriedenstellende Antwort. „Die Träume, in denen mich Ra aufsucht, fühlen sich real an. Also weitaus realer als jegliche Albträume, die ich bisher hatte. Es fühlt sich nicht so an, als ob ich am Schlafen bin, sondern ganz so, als ob ich wach wäre. Hmm, klingt irgendwie nicht so logisch, aber besser kann ich es nicht beschreiben.“, fasste Maenor seine Gedankenwelt zusammen. Nun, sonderlich aufschlussreich und faktenbasiert war diese Einschätzung nicht, allerdings machte der junge Mann auch sonst nicht den Eindruck, dass er mit dieser Maxime durchs Leben ging. Da die Aufmerksamkeit bisher ausschließlich auf dem exzentrischen Künstler gelegen hatte – was auch gut war – musste aber ein Wechsel her, weshalb der Ball nun bei der Wüstenmagierin lag. Der Lichtgodslayer hatte sich – höflicherweise – nach dem Leben der jungen Frau erkundigt. Gespannt und mit auf seiner Hand abgelegtem Kopf, blickte er Cassandra an, der die Drachenfruchtschorle außerordentlich gut schmecken musste, so wie sie das Zeug runterkippte. Man, Drachenfruchtschorle war teuer, damit musste man sparsam umgehen! Dachte sie etwa, das Zeug wuchs auf Bäumen?! *Moment Mal…*, unterbrach er seine Gedanken. Drachenfrüchte wuchsen auf Bäumen! Wieso verdammt noch mal war die Schorle dann so teuer? Hmm, dem musste er unbedingt mal nachgehen. Aber anderes Thema, zurück zu seinem Gast. Diese hatte indes ihre Stimme gefunden und gab kurz und knapp einen Einblick in ihr Leben. Für gewöhnlich war Maenor nicht gerade ein aufmerksamer Genosse und recht schnell abgelenkt. Aber hier und jetzt gab es etwas, dass seine Aufmerksamkeit an ihrer Lebensgeschichte erregte. Und zwar … „Bedeutet das etwa, dass deinen Eltern ein Resort gehört?“, erkundigte er sich mit recht unschuldiger Mine bei seiner ehemaligen Questpartnerin, während er in Gedanken bereits seinen nächsten Urlaub plante. Vergünstigt, verstand sich ja wie von selbst. „Gibt’s eigentlich auch so etwas wie Rabatte für Bekannte und Kollegen? Ich frage für einen Freund.“, gluckste er der blauhaarigen Magierin entgegen, wobei recht offensichtlich sein sollte, wer dieser Freund war. Genau wie damals, als er sagte, dass er den Sohn von Ra kenne. Verzauberungen klangen recht kompliziert, allerdings deuteten die Worte Cassandras daraufhin, dass sie ebenfalls eine Geschäftsfrau war und ihren eigenen Laden eröffnen wollte – das erinnerte ihn ungemein an ihn selbst, der ebenfalls mit seiner Mode auf den Markt gehen wollte. „Cool. Und … was verzauberst du so? Gegenstände? Menschen? Was kann man damit so machen?“, fragte der junge Mann mit höflichem Interesse nach. Konnte ja sein, dass er auch irgendwann mal auf ihre Dienste zurückgreifen musste. Da schadete es nicht, ein bisschen mehr darüber in Erfahrung zu bringen.
Während der Gespräche fiel der Blick des jungen Mannes auf seinen Esstisch, auf welchem sich nach wie vor seine Zeichnung vom Traum der letzten Nacht befand. Mit einer fließenden Bewegung erhob er sich von seinem Sessel, schritt schnell zum Esstisch, um sich die Zeichnung zu greifen und wuselte anschließend wieder zurück zum Sofa. Die Zeichnung überreichte er sogleich der Archäologieexpertin. „Übrigens, mein Traum von letzter Nacht. Kannst du darin irgendeinen Sinn entdecken?“ Bei dem Bild handelte es sich erneut um die Pyramide in der Wüste mit dem gespiegelten Auge des Ra, über welche dieses Mal jedoch ein Falke flog. Von der Schlange war weit und breit nichts zu sehen. Vor Neugier brennend, ließ sich der Fice auf der Armlehne des Sofas nieder und starrte Cassandra erwartungsvoll an. Hoffentlich würde er irgendetwas Nützliches in Erfahrung bringen können!
Ganz offenbar mit dieser Erklärung nicht so wirklich zufrieden verzog Cassandra leicht den Mund. Wie sicher konnte sich Maenor sein, dass diese Träume wirklich von Ra kamen? Vielleicht fühlte es sich schlicht ziemlich ähnlich an, wenn Götter einem Träume sandten? Und es wäre, zumindest den Legenden nach, ganz sicher nicht das erste Mal, dass böse Götter oder Götter allgemein versuchten Sterbliche zu täuschen. Man musste nur einmal an Zeus denken, der den Legenden nach ganz schön rumgekommen war. Und dabei war auch nicht immer alles so ganz sauber abgelaufen. Ein Kind des Zeus wäre in der Tat noch viel weniger überraschend als ein Kind des Ra und vermutlich sogar deutlich wörtlicher gemeint. Wieder bildete sich eine nachdenkliche Falte auf Cassandras Stirn aus, während sie Maenor stumm betrachtete. Der Magier schien sich sicher zu sein. Aber hatte sie nicht eben grade noch darüber nachgedacht, dass Maenor nicht wie jemand wirkte, der sonderlich weit plante? Auf der anderen Seite kannte vermutlich kaum jemand diesen spezifischen Gott besser als Maenor. Für eine Kreatur wie Apep wäre es vermutlich mit am schwersten ausgerechnet Maenor zu täuschen. Zumal mit dem Traum eine Waffe erschienen war. Wenn man seinem Feind eine Waffe überließ, war sie entweder eine versteckte Falle oder man war sich des Sieges absolut sicher. Türkisgrüne Augen richteten sich nochmal auf den Zylinder. Wie gerne hätte sie das Ding mitgenommen und mit den Mitteln ihrer Werkstatt noch einmal untersucht. Aber sie gehörte Maenor und daran gab es nichts zu rütteln.
"Richtig. Ihnen gehört das Resort. Und, nun, ich kann einmal freundlich fragen. Einfacher wäre es aber, wenn du einen Auftrag für sie erledigst. Als ehemalige Gildenmagier stellen sie ab und an mal welche aus, wenn ihre eigene Magie ungeeignet ist", führte Cassandra mit Stolz in der Stimme noch ein wenig mehr aus. Umsonst würde Maenor einen Aufenthalt dort ganz sicher nicht bekommen. Der Service war exzellent - sie musste es wissen, immerhin arbeitete sie da - und dementsprechend nicht billig. Und wer sich eine solche Wohnung leisten konnte, konnte es sich bestimmt auch leisten eine ansehnliche Menge Jewels locker zu machen und in einem der Strandhäuser zu übernachten. Hier fehlten zwar noch ein paar Möbel, aber was da war, war vermutlich verdammt teuer gewesen. Maenor konnte also unmöglich einen Rabatt brauchen. Und wer schon einmal im Service gearbeitet hatte, wusste, dass das keine dankbare Arbeit war. Da konnte der Künstler doch auch gleich ein bisschen Trinkgeld dazu legen. "Gegenstände. Die Magie wirkt nicht bei Personen." Mit einem Ruck beugte sich Cassandra vor und nahm das leere Glas wieder in die Hand. Zwei spitze Finger fuhren um den Rand herum, hinterließen rötliche glühende Zeichen darauf. Mit einem Fwosh entzündete sich ein Feuerkranz. Feuerzangenbowle war damit jedenfalls kein Problem mehr. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck stellte die junge Magierin das Glas wieder auf dem Tisch ab und lehnte sich im Sofa zurück. Vielleicht gewann sie hier ja einen potenziellen Kunden? "Vorsicht, heiß. Das Feuer sollte in einer Viertelstunde von alleine wieder ausgehen."
Augenscheinlich wieder neugierig löste sich Cassandras Rücken von der Lehne, damit sie die Zeichnung ein wenig schneller in die Hände bekam. Es war in etwa das gleiche Bild. Nur die Schlange fehlte. Der Blick aus türkisgrünen Augen huschte über die Zeichnung. Obwohl die Schlange fehlte war nicht wirklich mehr von der Umgebung zu sehen. Ein Fluss, Berge oder andere Gebäude hätten die Identifizierung so viel einfacher gemacht. Also blieb nur der Falke. Das brennende Glas auf dem Tisch ignorierend, klemmte sich Cassandra über die Seitenlehne des Sofas und angelte eines ihrer Bücher aus der dort stehenden Tasche. Es raschelte leise, während die Seiten umgeblättert wurden. Die Informationen waren leider relativ dürftig. Sie hatte sich nur die Domänen, Providenzen und heiligen Tiere aufgeschrieben, die in diesem Pantheon so vorherrschten. Aber irgendwas klingelte da dunkel. Das Problem an diesen ganzen Legenden war natürlich, dass sie meistens von Sterblichen geschrieben worden waren. Und die Berichte dann wahrscheinlich erst einmal mündlich weitergegeben wurden, über Generationen. Was wiederum bedeutete, dass nichts von dem, was sie gelesen hatte, eine absolute Wahrheit war. "Der Falke ist häufig ein Symbol für den Gott Horus, oder auch Hor oder Horos. Das ist ein Himmels- oder Sonnengott. Jenachdem, wen man fragt, ist er entweder der Sohn von Ra oder der Sohn von Osiris. In jedem Fall steht er immer mit dem Himmel und den Himmelskörpern in Verbindung. Vielleicht also eine Art potenzieller Verbündeter?" Kurz drehte Cassandra ihr Buch um, um Maenor die Zeichnung eines stehenden Falken mit grünem Gefieder zu präsentieren. Die große Frage war natürlich, in welcher Verbindung Apep und dieser Falke standen. Solange sie nicht miteinander auftraten, konnte man nur wenig über die Beziehung zwischen diesen beiden Göttern sagen. Die Legenden mussten schließlich nicht stimmen. Mit einem entschuldigen Lächeln schaute Cassandra einen Moment lang Maenor in die Augen, dann deutlich in Richtung des immer noch brennenden Glases. "Wenn du mich fragtest, ob ich noch eine Schorle nähme, würde ich Ja sagen." Ein Glas Schorle war diese Information hoffentlich wert.
Eingesetzte Magie:
Element Enchantment: Fire TYP: Elementlose Magie ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 25 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, Teile eines Gegenstandes mit einer Flamme zu überziehen, die nicht durch einfaches Schwingen erlöschen wird. Diese ist hell, heiß und tut bei Berührung weh. Der Zauber kann auf eine Waffe gewirkt werden, damit diese Gegner bei Kontakt verbrennen kann, eignet sich aber auch als Lichtquelle im Dunkeln.
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Maenor
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Als Cassandra ihm auf seine nicht sonderlich subtile Frage hinsichtlich eines vergünstigten Aufenthalts im Haza-Resort mitteilte, dass bei einem Auftrag für die Besitzer meist ein solcher Aufenthalt inkludiert war, warf Maenor seinem Gast einen entrüsteten Blick zu. Scheinbar ergriffen, führte er die Hand zu seiner Brust und blinzelte die junge Frau an. "Ich sagte doch, dass es um einen Freund geht, nicht um mich. Aber das ist auf jeden Fall gut zu wissen. Ich werde es ihm ausrichten.", teilte er ihr mit einem dankbaren Nicken mit, während seine Gedanken bereits bei einem Urlaub in diesem Resort schwelgten. Zwar hatte er das Resort an der Westküste Fiores noch nie zuvor gesehen, doch das hinderte seine lebhafte Fantasie nicht, sich eine entsprechend luxuriöse Anlage auszumalen, in der er es sich gut gehen lassen konnte. Dass es dabei möglicherweise zu einem Interessenskonflikt zwischen seiner Verhüllung und Entspannung am Pool kommen könnte, wurde im Augenblick nicht weiter bedacht. Die Wohnung und Einrichtung des exzentrischen Künstlers mochte einen falschen Eindruck bezüglich seiner finanziellen Situation erwecken, denn der Fice war alles andere als reich. Das meiste Geld ging für seine Wohnung und diverse Rechnungen auf. Dann und wann hatte er mal genügend Geld zusammengekratzt - oder einfach falsch priorisiert - sodass er sich mal ein erlesenes Designerstück leistete. Dafür reiste er aber auch ständig schwarz im Zug und legte einen Hauch kleinkrimineller Energie an den Tag, wenn es um Speis und Trank ging. Insofern brauchte man sicher nicht damit zu rechnen, dass er als Gast ein üppiges Trinkgeld für die Bedienungen und Kellner übrig hatte, auch wenn es sicher mehr als gerechtfertigt und verdient wäre ...
Weitaus mehr nach seinem Geschmack war die magische Vorführung der Wüstenmagiern, indem sie permanentes Feuer auf ein Glas zauberte. Gleich einem Kind, welches mit großen Augen zum ersten Mal mitansehen durfte, wie der brennende und flüssige Zucker in die Feuerzangenbowle fiel und auf der alkoholischen Oberfläche weiterbrannte, starrte auch der Fice völlig begeistert und fasziniert auf das Werk der Alshaytan. Wäre das nicht total übergenial, wenn er seine metallische Klinge ebenfalls brennen lassen konnte? In seiner Vorstellung stellte sich der Satyrs Cornucopia Magier bereits die überraschten Gesichter seiner Feinde vor, wenn sich seine Klinge wie aus dem Nichts entzündete und sie von einem brennenden Schwert attackiert wurden. Jep, das war echt cool! Das musste er haben - unbedingt! "Sehr cool! Könntest du damit auch meine Klinge verzaubern? Dass ich sie bei Bedarf entzünden kann? Ginge das? Was würde mich das kosten?" Oh ja, es machte ganz den Anschein, als ob Cassandra sich bereits eines Kunden sicher sein konnte!
Schließlich war die junge Frau wieder ganz in ihrem Element und studierte die ihr präsentierte Zeichnung eingehend und nachdenklich. Sogleich fischte sie eines ihrer Bücher aus ihrer Tasche und blätterte darin, auf der Suche nach irgendetwas. Jemand anderes an Maenors Stelle hätte sich vielleicht interessiert vorgebeugt, um besser erkennen zu können, nach was die blauhaarige Magierin suchte ... doch da er sowieso nicht lesen konnte, ersparte er sich das. Bücher waren sein Kryptonit, also machte er wo ihm möglich war, einen großen Bogen darum. "Horus...", wiederholte Maenor leise und für seine Verhältnisse recht nachdenklich. Hatte er diesen Namen schon mal gehört? Und was war er, ein Sohn von Ra oder Osiris? Ein Himmelsgott? "Wer ist Osiris?", erkundigte er sich neugierig bei Cassandra nach der ihm unbekannten Gottheit. Es war schon faszinierend, dass er der Ziehsohn von Ra war, doch die Frau vor ihm weitaus mehr über die Geschichten und Mythen wusste, als er selbst. Und jeder wusste, dass in jedem Mythos ein Fünkchen Wahrheit ruhte. Nachdenklich führte er seine Hand ans Kinn, während er die ihm präsentierte Zeichnung eines Falken betrachtete. Hmm, das hatte doch zumindest gewisse Ähnlichkeit mit einem seiner anderen Bilder. "Warte kurz." Maenor erhob sich und schritt zum Essenstisch, wo er sich kurz durch seine Zeichnungen wühlte, ehe er die Richtige gefunden hatte. Mit dieser in seiner Hand, schritt er gleich zurück zu Cassandra und hielt sie ihr hin. "Hier, schau mal.", teilte er ihr mit und überreichte ihr dabei die Zeichnung. Auf dieser befand sich eine leuchtende Gestalt in der Mitte des Bildes, hinter der sich drei Sonnen befanden: Eine aufgehende Sonne, eine Mittagssonne und eine untergehende Sonne. Unter den Sonnen befand sich jeweils ein Tier: Unter der aufgehenden Sonne ein Skarabäus, unter der Mittagssonne ein Widder und unter der untergehenden Sonne ein Falke. Letzterer war nicht unähnlich dem, der ihm von Cassandra präsentiert worden war und doch war er weitaus prächtiger. Mal sehen, was die gute Cassandra ihm zu diesem Bild sagen konnte.
Dass sie dafür eine Gegenleistung erwartete und ihn damit zu einem besseren Kellner abstempelte, nahm der Fice einfach mal hin. Mit Faszination in den Augen, starrte er das brennende Glas in seinen Händen an, während er in die Küche wuselte. Da er nicht davon ausging, dass man aus einem brennenden Glas trinken konnte - nun gut, das konnte man schon, aber sicherlich nicht öfter als einmal - legte er es in die Spüle und griff sich ein neues, in welches er Drachenfruchtschorle einschenkte. Mit dem vollen Glas wuselte er zu seiner ehemaligen Questpartnerin zurück und präsentierte es ihr mit einem unterwürfigen Knicks. "Eure Hochwohldurchlauchtigkeit, eine Drachenfruchtschorle, wie gewünscht. Trinkgeld bitte in meine linke Tasche, Lob kommt in meine rechte.", teilte er seinem Gast witzelnd mit, während er das Glas übergab. Hoffentlich konnte ihm die Wüstenmagierin jetzt etwas zu seiner zweiten Skizze berichten!
"Ah, natürlich. Der ominöse Freund", gab Cassandra mit gespielt verstehendem Nicken zu hören. Der Freund hieß vermutlich Roneam und sah Maenor auch noch erstaunlich ähnlich. Es war doch stets verwunderlich, was manche Leute so alles für ihre Freunde erfragten. Geld, Informationen, Dates. Glaubte diesen Spruch eigentlich überhaupt noch irgendwer heutzutage? Und was machten die armen Leute, die wirklich nur für ihre Freunde fragten? Die holten sich neben einer Abfuhr dann noch eine gehörige Ladung Spott ab. Das war vermutlich wieder einer dieser Fälle, bei denen die Lügner es den Wahrheitsliebenden vermiest hatten. Wenn sie einen Jewel für jeden dieser Sprüche bekommen hätte, hätte sie jetzt...mehr Jewels als vorher, zumindest. Das musste schon ein paar Mal vorgekommen sein, auch wenn die junge Frau sich beim besten Willen keine exakten Daten mehr ins Gedächtnis hätte rufen können. Auch wenn die Ausrede also noch lahmer war als Protoklebstoff, der grade wiehernd in die entsprechende Fabrik gezogen wurde, zeigte der Magier zumindest Interesse an ihrer Verzauberkunst. Man konnte beinahe sehen, wie die Jewelszeichen hinter Cassandras Augen Katsching machten. Ihr Blick richtete sich auf das Gegenüber. Oh ja. Maenor konnte sich ganz sicher so eine Verzauberung leisten. Auch wenn das zumindest einen Moment lang würde warten müssen. "Komm' mich in meiner Werkstatt im Gildenpalast besuchen. Der Preis ist von Faktoren wie Wirksamkeit, Effizienz und der Auswahl der Lacrima abhängig. Wenn du die nötigen Reagenzien selbst besorgst, wird es natürlich günstiger. Ein Schwert bei Bedarf in Flammen aufgehen zu lassen, ist aber eine der leichteren Verzauberungen." Würde sie Maenor sagen, dass seine Klinge aus Licht bestand und daher vermutlich ohnehin schon Gegner verbrennen konnte? Nein, nein würde sie nicht. Vielleicht wollte er aber auch eh nur den Faktor Überraschung oder Stil haben. Was nur zu verständlich war. Brennende Schwerter erweckten eben einen gewissen Eindruck.
Weitere Überlegungen wurden vom nächsten Bild unterbrochen, das Maenor ihr in die Hände drückte. Gleich drei Tiere. Zum Glück waren die Götter meistens so bescheiden nur ein Tier als ihr heiliges zu erwählen, auch wenn sich das von Pantheon zu Pantheon manchmal überschnitt. Der Falke war ganz klar Horus zuzuordnen. Blieb also noch der glorifizierte Mistkäfer und der Widder. Vermutlich waren das die heiligen Tiere von Göttern, die bestimmten Phasen des Tages zugeordnet waren. Es raschelte wieder emsig, als Cassandra die Seiten ihres Buches umblätterte. Während die junge Frau wieder eine nachdenkliche Falte auf der Stirn ausbildete, musste die Unterlippe als Kaukissen herhalten. Jetzt wurde es so langsam vertrackt. Das Altbekannte Problem, dass die Götter einfach nicht die Höflichkeit besaßen ihren Mist selbst aufzuschreiben oder ab und an für eine Korrektur vorbei zu schauen. Die Falte intensivierte sich nur weiter, als der Text weiter überflogen wurde. "Hier überschneiden sich langsam die Legenden. Der Skarabäus ist vermutlich ein Aspekt von Ra. Ra als Morgensonne, manchmal auch Chepre. Die Morgensonne wird aber auch manchmal mit dem Falken und dem Namen Harachte in Verbindung gebracht. Noch ein Aspekt des Ra. Der Widder könnte Amun oder auch Chnum sein. Ein Schöpfergott, Erzeuger des Lebens und so weiter. Die Mittagssonne steht aber meistens eher in Verbindung mit der Hathor, die gerne mal mit Kuhgeweih gezeigt wird. Und der Falke. Na ja. Er sieht ein wenig hübscher aus als meine Zeichnung. Aber Horus ist auch der Gott der Herrscher, was das erklären könnte." Gegen Ende hin wurde Cassandras ohnehin kaum hörbares Stimmchen immer leiser. Vielleicht sollte sie Maenor die ganzen Sachen einfach aufschreiben. Das ersparte ihr das unangenehme Reden und er hatte eine Erinnerungsstütze. Die Hände wurden einen Moment lang auf dem Buch gefaltet, bevor der Magier mit der rettenden Schorle in Reichweite kam. Zwei Finger hoben sich vor Cassandras Mund, bevor sie damit auf Maenors rechte Hosentasche deutete. "Ein formvollendeter Knicks", meldete sich Maenors Hose dann auch gleich mal mit Cassandras Stimme zu Wort. Gar nicht merkwürdig. Bewaffnet mit einem erneuten Getränk richtete die Magierin den Blick vom Buch wieder auf ihr Gegenüber. Wenn das Bild von grade keinem seiner hellseherischen Träume entsprungen war, würde sie leider das Bad aufsuchen müssen um ein wenig ins gefüllte Waschbecken zu schreien.
[spoiler="Eingesetzte Magie"]
Whisper on the Breeze TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES:- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit einem Flüstern gibt der Anwender dem Wind eine Nachricht mit, die nicht länger als zehn Wörter sein darf. Jemand mit gutem Gehör kann die Nachricht mitbekommen, sofern er das Flüstern verstehen kann. Der Wind trägt die gesprochenen Worte in die vom Anwender gewünschte Richtung, flüstert sie jedoch dem ersten verfügbaren Ziel ins Ohr. Sollte der Wind auf ein Hindernis treffen, werden die Worte dort wiedergegeben. Die Schnelligkeit des Windes entspricht der Willenskraft des Anwenders -1.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Die maximale Reichweite beträgt nun 20 Meter. Willenskraft Level 7: Die maximale Reichweite beträgt nun 25 Meter. Willenskraft Level 9: Die Maximale Reichweite beträgt nun 30 Meter.
50 / 100
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Maenor
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Mit ungewöhnlich hoher Konzentration und Interesse, lauschte Maenor den Erklärungen der Alshaytan bezüglich der Verzauberungen von Gegenständen. Okay, so weit so gut! Dass der Fice den Preis drücken konnte, indem er die benötigten Zutaten oder Reagenzien selbst besorgte, war eine besonders wertvolle Information! So sehr ihn auch ein weiteres Abenteuer mit Cassandra reizte, kannte er bei Geld nun mal keinen Spaß, weshalb er alles im Vorfeld besorgen würde. "Also benötigst du einen Feuerlacrima in meinem Fall. Sonst noch etwas? Und gerne komme ich dich in deiner Werkstatt im Gildenpalast besuchen!" Natürlich hatte er ein geschäftliches sowie professionelles Interesse daran, die Werkstatt der blauhaarigen Magierin zu besuchen. Darüber hinaus hatte er jedoch noch etwas ganz anderes im Sinn: Quid pro quo. Die Wüstenmagierin hatte ihm bereits zuvor Interesse an einem individuellen Design für eine ihrer Jacken signalisiert. Vielleicht konnten sie sogar ein Tauschgeschäft schließen, dass sie sein Schwert kostenlos verzauberte und er ihr dafür ihre Jacke verzierte? "Du kannst dir dann gleich das Porto für deine Jacke sparen, wenn ich vorbeikomme. Dann bringe ich das Motiv und mein Werkzeug mit, um die Jacke einfach vor Ort zu verzieren.", teilte er ihr mit einem freundlichen Lächeln mit, wobei sein Jewelsinn ebenfalls Katching machte. Möglicherweise würde jemand wie Cassandra mit ihrer Jacke für Werbung und damit weitere Kundschaft für ihn sorgen?
Es war sicher nicht üblich, dass der braunhaarige Magier über so einen langen Zeitraum den Erzählungen einer Person aufmerksam folgte. Doch in diesem Falle hatte die Alshaytan einfach so viel Interessantes zu erzählen, dass sie sich der Aufmerksamkeit und Interesse des Satyrs Cornucopia Magiers sicher sein konnte! Also handelte es sich bei diesen Tieren aus seinen Träumen um Aspekte von Ra? Hmm, hoffentlich verarschte ihn sein Gast nicht, denn er hatte noch nie gesehen, wie sein göttlicher Ziehvater die Gestalt einer Ziege angenommen hatte, geschweige den eines Skarabäus. Und wenn, dann hätte Maenor das als Scherz abgetan und nicht etwa als weiteres Abbild der Lichtgottheit. Aber so weit so gut, das hatte er verstanden. Allerdings gab es noch eine Sache, die ihm nicht entging. "Und wer ist jetzt Osiris? Oder kostet mich die Information noch ein Glas Schorle?", hakte der junge Mann belustigt nach und zog die Augenbrauen ein wenig in die Höhe. Ja, ihm war nicht entgangen, dass ihm die junge Frau nicht auf diese Frage geantwortet hatte. Tja, er konnte auch ziemlich aufmerksam sein, wenn es ihm dienlich war...
Als die Hose des Fice mit Cassandras Stimme zu sprechen begann, staunte er nicht schlecht und blickte verwundert darauf. "Hast du jetzt auch meine Hose verzaubert, oder was? So liebreizend deine Stimme auch sein mag, verstehst du es sicher, dass ich es bevorzugen würde, wenn meine Hose nicht in dieser Stimme mit mir redet. Oder generell in irgendeiner Stimme. Ich mag meine Hosen unverzaubert.", teilte er ihr trocken und mit hochgezogenen Augenbrauen mit. Da sein Gast aber nun die Interpretation seiner Zeichnungen abgeschlossen hatte, galt es noch ein weiteres Thema zu klären. "Wie viele Tage willst du eigentlich bleiben?", erkundigte sich Maenor bei seiner ehemaligen Questpartnerin und stupste dabei mit seinem Fuß ihren Koffer an - damit sollte offensichtlich sein, warum er der Überzeugung war, dass sie hier nächtigen wollte. "Ich muss zwischendurch sicher mal in mein Atelier, aber du machst auf mich den Eindruck, dass du dich auch gut alleine beschäftigen kannst. Soll ich die Couch jetzt schon beziehen oder später?" Nicht, dass die Gute ihm im Schlaf noch auf sein gutes Designerstück sabberte... Das würde sicherlich eine lustige Reaktion geben. Ob Cassandra nun verstand, auf was Maenor zu Beginn hinausgewollt hatte, als er ihr die Couch und nicht sein Bett angeboten hatte?
"Eine Lacrima von ausreichender Reinheit und Kapazität um das Mana des von dir gewünschten Zaubers kanalisieren zu können", verbesserte Cassandra nach kurzem Nachdenken. Die Lacrima auf das gewünschte Element einzustimmen ließ sich in der Werkstatt mit ein wenig Zeit und Anstrengung bewerkstelligen. Da musste Maenor nicht nach einer bereits perfekt passenden suchen. "Die Lacrima muss dann noch in die Waffe eingelassen werden. Das kann ich nicht. Außerdem unterziehe ich jeden Kunden einer Prüfung des Hintergrunds. Ein Empfehlungsschreiben deines Gildenleiters wäre ein guter erster Schritt." Wenn jemand einen von ihr hergestellten Gegenstand für Verbrechen benutzte, konnte das immerhin auf sie und damit auf ihre Gilde zurückfallen. Das war eine Schande, die sie Crimson Sphynx ganz sicher nicht bereiten würde. Was die Gedanken auf ein paar zusätzliche Maßnahmen brachte dieses Ziel sicher zu stellen. Wie schwer konnte es sein, einen Gegenstand zu verzaubern, der Lügen anzeigte? Es gab ganz sicher die eine oder andere Magie, die derlei bewerkstelligen konnte. Ein Empfehlungsschreiben war schön und gut, aber es war immer sicherer selbst auch nochmal ein paar pointierte Fragen beantwortet zu bekommen. Auf Maenors Angebot erfolgte ein stummes Nicken. Ein wenig Platz für seine Arbeit würde sich in der Werkstatt sicher auch noch finden lassen. Sofern er nicht gleich ein ganzes Studio benötigte.
"Osiris...", murmelte Cassandra hervor und zog gleich wieder ihr Buch zurate. Ein Schwall an Müdigkeit überkam sie, als sie die Zeilen überflog. Das war eine ganz schön lange Legende und sie hatte für heute schon mehr als genug gesprochen. Wie ließ sich das also möglichst kurz zusammenfassen? "...ist der Gott des Totenreichs und Richter über jene, die sterben. Bruder von Seth, wurde von diesem getötet, zerstückelt und von seiner Frau, Isis, wieder zusammengesetzt. Die beiden sind die Eltern von Horus. Osiris wird trotz seiner Verbindung zum Tod aber nie als böse bezeichnet." Reichte das? Hoffentlich. Cassandras Mund klappte wieder zu, während die Augenlider auf Halbmast schalteten. Eigentlich hätte Maenors das auch alles im Buch nachlesen können. Warum erzählte sie ihm das also? Na ja. Sie hatte versprochen für ihn Nachforschungen anzustellen. Außerdem war es ziemlich spannend mit einem Götterkind über die Götter zu sprechen. Das war die Mattigkeit schon wert. Irgendwie. "Nein. Die Hose ist unverzaubert. Nur eine Spielerei", versuchte sie sich an einer Beruhigung. Um etwas zu verzaubern musste sie es schließlich berühren. Und Maenors Hose war vor dieser Bedrohung reichlich sicher. Sie wollte ja auch nicht einfach angefasst werden. Cassandras Augen gingen langsam wieder vollständig auf. Wie kam er denn jetzt darauf, dass sie bleiben wollte? Der Blick ging hinüber zum Koffer. Die zwei von der Konversation verschont gebliebenen Neuronen feuerten. Oh. "Ich fahre heute zurück nach Crocus Town. Bin da mit Leuten verabredet", brachte sie mit müder Stimme hervor, nur um gleich darauf die Symbiose zwischen Sofa und ihr aufzulösen. Ein Blick gen Fenster verriet, dass es noch nicht so spät sein konnte. "Wenn du keine weiteren Bilder für mich hast, würde ich versuchen den nächsten Zug zu erwischen?" Die junge Frau wischte sich ein paar nicht vorhandene Staubkörner von der Hose und machte schon den ersten Schritt in Richtung ihrer Schuhe. "Es war in jedem Fall schön, dass ich hier sein durfte."
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Maenor
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Dass Maenor ein Lacrima von ausreichender Reinheit und Kapazität bereitstellen musste, war kein Problem - nur das Beste für das Artefakt, welches er von seinem göttlichen Ziehvater geschenkt bekommen hatte. Aber dass er ein Empfehlungsschreiben seiner Gildenleiterin benötigte und sich einer Prüfung seines Hintergrunds unterziehen musste? How about no? Wo kamen wir denn dahin, wenn er den Leuten einfach mir nichts, dir nichts eine Überprüfung seiner Geschichte und Herkunft erlaubte? Vor allem hatte der Fice ja dafür gesorgt, dass niemand, selbst nicht Savanna, über seine wahre Herkunft und die Vergangenheit Bescheid wusste. Er würde sicherlich nicht seine Tarnung für eine popelige Verzauberung riskieren. "Reicht das hier nicht als Beweis meiner Integrität und zur Haftung?", erkundigte sich der junge Mann bei Cassandra, während er sein Shirt hochrollte und das goldene Zeichen Satyr Cornucopias präsentierte. "Ich kann natürlich gerne mit Savanna bezüglich eines Empfehlungsschreibens reden, allerdings befürchte ich ausgelacht zu werden, wenn sie erfährt, wofür ich es benötige...", stellte er mit trockener Stimme in Aussicht. Das Ganze kam ihm ziemlich komisch vor. Wie sah das denn aus, dass er eine Erlaubnis seiner Gildenmeisterin benötigte, um eine Waffe verzaubern zu lassen? Da wirkte er ja echt wie ein Kleinkrimineller. Was er ja nicht war. Auch wenn er dann und wann gewisse Dinge seiner Gildenkollegen mitgehen ließ, aber das war ja eine gänzlich andere Geschichte!
Letzten Endes gab die Alshaytan noch die Informationen über Osiris preis, den Gott des Totenreiches. Eine wirklich putzige Geschichte. Erst wurde Osiris von seinem Bruder Seth getötet, dann zerstückelt und schließlich wieder von seiner Frau Isis zusammengesetzt. Talk about happy end. "Aaaaalles klar.", erwiderte Maenor mit bedächtiger Stimme und dazu passendem Nicken, während er ganz und gar nicht abgeschreckt dreinsah. Die Story klang ziemlich creepy. Blieb nur zu hoffen, dass er niemals auf diese Gottheiten traf...
Tja, da stand der vorbildliche Gastgeber Maenor bereits in den Startlöchern, um die Übernachtungsmöglichkeit für die Wüstenmagierin vorzubereiten und die Couch zu beziehen und dann sowas! Da teilte sie ihm doch frecherweise mit, dass sie sogleich nach Crocus Town weiterreisen würde, da sie sich noch mit Leuten treffen wollte. Was blieb da anderes übrig, als der blauhaarigen Crimson Sphynx Magierin Folgendes mitzugeben: "In Ordnung! Dann sieh mal zu, dass du Land gewinnst.", teilte er ihr mit einem Lachen mit, ehe er mit ernstem Gesichtsausdruck salutierte. "Wegtreten, Leutnant!" Ja, vom Schabernack mit Leutnant und Captain würde er nicht so schnell ablassen, dessen konnte man sich sicher sein! "Vielen Dank für deinen Besuch und dass du dir die Zeit und Mühe gemacht hast, dir meine Traumzeichnungen anzuschauen. Ich bin zwar ein wenig verstörter als zuvor, aber dafür auch informierter." Das fasste den Besuch und die Erzählungen seiner ehemaligen Questpartnerin gut zusammen! "Dann wünsche ich dir noch eine gute Fahrt und wir sehen uns sicherlich bald in deiner Werkstatt. Vielleicht habe ich dann ein Empfehlungsschreiben dabei. Vielleicht berichte ich aber auch über Spott, den ich über mich ergehen lassen musste. Es bleibt spannend." Und mit diesen Worten verabschiedete er seinen Gast und setzte sich anschließend zurück an seinen Mittagstisch. Es galt nämlich noch einige Designs fertigzustellen!
"Nein", beschied Cassandra ihrem Gegenüber, als Maenor das Gildenzeichen präsentierte. So unwahrscheinlich es war, Gildenzeichen konnten gefälscht werden. Oder jemand konnte eine Illusion wirken um so auszusehen als hätte er eines. So unangenehm das für alle Beteiligten, sie selbst eingeschlossen, war, würde es sich doch auszahlen von vorneherein starke Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen. Ebenso wie sie niemals eine Waffe aus ihrer Tür rauslassen würde, die man gegen sie einsetzen konnte. Nicht einmal aus Misstrauen. Waffen hatten nur die Angewohnheit ihre Besitzer zu überleben. "Ich werde nur sicherstellen, dass du wirklich Maenor bist und nicht vorhast die verzauberte Waffe für Verbrechen zu nutzen. Eine Sicherheitsmaßnahme aufgrund der...stürmischen Vergangenheit meiner Gilde. Frag' deine Meisterin danach. Sie weiß vermutlich Bescheid." Einen Moment lang zauderte Cassandra mit sich selbst, bevor sie wieder die müde Stimme erhob. "Dafür mache ich dir einen guten Preis. Materialkosten und du bringst mir eine Dose Tee deiner Wahl aus Maldina mit." Nicht ganz uneigennützig, dieses Angebot. Immerhin mangelte es ihr noch deutlich an Erfahrung, was die Verzauberkunst anging. Da kam eine verhältnismäßig einfache Verzauberung wie diese grade recht. Mit einem zweifingrigen Salut vor Maenor klatschte Cassandra die Hacken ineinander. Und verzog erstmal das Gesicht vor Schmerz. Ohne Schuhe tat das ganz ordentlich weh, wenn man den Fersen genug Schmackes mitgab. "Auf bald, El Capitaine Maenor Fice, Sohn des Ra. In Aloe."
- Cassandrout -
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Maenor
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Was lange währte, wurde endlich gut! An diesem Wochenende würde ihn Thana besuchen kommen, um das eigens für sie designte und verzierte Kleidungsstück zu inspizieren. Maenor hatte den Prototyp nach ihren Wünschen angefertigt, sodass sich Resultat in Form eines flauschigen und gemütlichen Oversize-Pullovers durchaus blicken lassen konnte! Natürlich hatte er auch eigens einige Designs vorbereitet, aus denen die Gute schließlich wählen und ihr Kleidungsstück weiter individualisieren konnte. Der Fice freute sich bereits auf einen weiteren Austausch zu Ra, denn die Mahaf war sehr an seinem Ziehvater interessiert, sodass er ihr angeboten hatte, einige Geschichten aus seiner Vergangenheit mit ihr zu teilen. Außerdem würde es ihn von einem kleinen Ärgernis ablenken, welches sich nach der Rückkehr seiner Quest ergeben hatte...
Scheinbar waren irgendwelche Crimson Sphynx Magier aufgetaucht und hatten ihn in seiner Abwesenheit als Dieb bezeichnet! Ohne die Möglichkeit, sich gegen diese unverschämten Anschuldigungen wehren zu können, war eine Ermittlung gestartet worden. Kaum hatte der braunhaarige Magier erschöpft von der Reise das Gildenhaus betreten, war er sogleich zur Gildenmeisterin gerufen worden. Voller Überzeugung, dass er für den erfolgreichen Abschluss seines Auftrags gelobt würde, blickte er ziemlich blöd aus der Wäsche, als ihn Savanna damit konfrontierte, dass er als Dieb bezeichnet worden war. Zwar ließ sich der Godslayer nichts anmerken, aber ihn überkam deutliche Panik. Wie war man ihm auf die Schliche gekommen, dass er sich gelegentlich aus dem gildeneigenen Hobbywinzerkeller bediente? Zum Glück verplapperte er sich jedoch nicht und lauschte einfach den Worten der Gildenmeisterin, die ihm mitteilte, dass irgendein Typ behauptete, er habe das Licht des Horus gestohlen. Da Maenor keine Ahnung hatte, was dieses Licht sein sollte – auch wenn es verdammt lecker klang – brauchte er sich noch nicht mal dumm zu stellen, um aus der Sache rauszukommen. Das Judgement Field reagierte nicht, sodass klar war, dass der Fice die Wahrheit sprach. Das änderte aber nichts an dem Fakt, dass es ihm sauer aufstieß, dass ihm so etwas vorgeworfen wurde. Eine Unverschämtheit war das!
Mäßig gut gelaunt, trottete er am Empfangstresen vorbei, um nach Hause zu gehen, als ihm ein Mitglied einen Brief übergab. Die flammenfarbenen Seelenspiegel erkannten sogleich den kleinen Würfel in der Ecke des Umschlags. *Cassandra!* Das bot sich doch super an, denn er würde mit der Wüstenmagierin ein ernstes Wörtchen reden müssen. Es konnte doch echt nicht sein, dass er von ihren Kollegen denunziert worden war! … Leider kombinierte der Fice nicht zwei und zwei und schloss darauf, dass es sich bei der Alshaytan um die Person handelte, die ihn im Auftrag ihres Auftraggebers angeschwärzt hatte. Und der das Ganze derart Spanisch vorkam, dass sie ihm mittels dieses Briefes eine Warnung zukommen ließ. Tja, leider konnte Maenor nach wie vor nicht lesen, sodass er den Brief fürs Erste einsteckte und er irgendwann mal wieder Mary aufsuchen musste, damit sie ihm diesen vorlas. Fürs Erste begab er sich aber nach Hause, um eine ausgiebige Dusche zu genießen und anschließend die letzten Feinschliffe an Thanas Prototyp zu setzen. Kaum hatte er den Stift abgelegt und das vollende Design aus kritischen Augen heraus begutachtete, als schon seine Klinge läutete. Das war bestimmt sein Gast! Das würde das erste Mal sein, dass ihn die Mahaf unverhüllt sah. Dabei trug der junge Mann eine gemütliche, dunkelgraue Stoffhose und ein weißes, weites Shirt, welches seinen muskulösen Oberkörper gut kaschierte. Auf der Vorderseite würde Thana eines der Designs erblicken, die man oft mit Ra in Verbindung brachte – danke an der Stelle an Cassandra für dieses Wissen. Was die Gute wohl von einem unverhüllten Maenor halten würde?
Thana hatte sich schon sehr auf das Treffen mit dem Spaßvogel Maenor Fice gefreut. Das lag in erster Linie nicht an ihm oder seinem ulkigen Auftreten, sondern viel mehr an seiner Verbindung zu der Gottheit, die sie so interessierte und zu der sie selbst eine Verbindung aufgebaut hatte. Verbunden wurde das Treffen der Zwei mit einer kleinen, privaten Vorführung eigens für die Magierin designter Kleidungsstücke. Zumindest ein wenig war die Mahaf auch deswegen neugierig. Auch wenn es an diesem Tage dem Schein nach um Mode ging, veränderte die Magierin an ihrem Outfit nichts bevor sie sich auf den Weg nach Maldina machte. Sie trat in ihrem üblichen Stil auf und ihre Kleiderwahl ähnelte ihrem Auftritt bei der letzten, gemeinsamen Quest sehr. Teile ihres Körpers waren von nichts weiter als einem sehr transparenten, engmaschigen und dunklen Netzstoff bedeckt. An den übrigen Stellen trug sie entweder schwarzen Leinen oder… nichts. Kleiner, feiner Schmuck zierte sowohl ihre Arme, ihre Hände, als auch ihren Fuß und ihr Haar. Ihr Schuhwerk für diesen Tag stellten dünne Ballerinas dar. Bei der Tür des Lichtmagiers angekommen, ließ Thana die Schultern hängen. Sie atmete einmal tief durch. Auf das Maß an blöden Sprüchen, die der Kerl von sich gab, konnte man sich nicht vorbereiten. An diesem Tag musste sie all ihre Kraft zusammennehmen, doch es konnte sich potenziell lohnen. “Der Sohn des Ra, sagst du?, ertönte eine quiekende Stimme unter ihrem locker umgehängten Seidencape. Die Mahaf erschrak kurz, ehe sie ihren Arm hob, um unter diesem hinweg zu ihrer Hüfte zu blicken. Sie hatte sich noch nicht dran gewöhnt, einen ständigen Begleiter an der Seite zu haben. Einen nichtmenschlichen, kleinen und wie sich herausstellte nervigen. Es war Daw, die Flamme, die Ra ihr geschenkt hatte und die darauf bestand die Mahaf zu begleiten. Das tat sie in einer kleinen Laterne, auch wenn das Feuerchen diese als Gefängnis ansah. Besser so, als dass das Ding Thanas Kleider entzündete. “Ziehsohn.“, korrigierte die Magierin Daw recht bestimmt. “Vielleicht hast du ihn ja schon mal gesehen? Was euren Humor betrifft, so versteht ihr euch sicher prächtig. Du wirst schon sehen…“ Genervt wandte die Magierin ihren Blick wieder ab, sowie sie auch ihren Arm wieder senkte. Es war soweit, die Mahaf betätigte die Klingel des Satyrs und es dauerte auch nicht lange, da öffnete sich bereits die Türe und sie konnte eintreten, um die Stufen hinauf zu Maneors Wohnung zu erklimmen. Als sie dort ankam, stand ihr ein junger Mann gegenüber. Einer, dessen Antlitz nicht von Stoff verdeckt und vor ihr verhüllt wurde. Kurz blickte Thana irritiert drein. Sie erkannte diesen Mann gar nicht… Dann erst viel es ihr wieder ein. Sie hatte ihn ja auch gar nicht richtig gesehen! Der rechte Mundwinkel der Mahaf zuckte hoch, sodass ihr Mund ein fies anmutendes Grinsen formte. Abgelenkt von der Erscheinung Maenors, achtete sie nicht einmal auf das Motiv auf seiner Kleidung. “Gar nicht so hässlich, dass du dich vor der Außenwelt verstecken musst.“, kommentierte sie böse. “Oder hast du Angst, als berühmter Designer von den Leuten draußen auf der Straße erkannt und ausgeraubt zu werden?“, schob sie gleich nach. Eine super Begrüßung für ein erstes Wiedersehen, aber dies war irgendwie die Dynamik der Beziehung dieser beiden Magier. “Ein Hübscher? Zeig her! Nimm mal den Stoff da weg!, meckerte die quakende Stimme wieder. Thana entlockte dies ein genervtes Grummeln. “Halt die Klappe, okay? Nächstes Mal sperre ich dich in ein schalldichtes Gefäß!“, spie die Wüstenkönigin nach unten.
Maenor hatte ja nicht den leisesten Schimmer, was dieser Tag alles mit sich bringen würde – sowohl Gutes als auch Schlechtes! Zunächst erhob sich der junge Mann aber beim Läuten der Klingel, öffnete die Tür und wartete darauf, dass Thana im zweiten Obergeschoss ankam. Der Fice hörte die immer näherkommenden Schritte beim Treppensteigen und schließlich stand Thana Mahaf vor seiner Tür, wie er sie in Erinnerung hatte: Gehüllt in einem Hauch von Nichts. Spaß beiseite, allerdings trug die Schwarzhaarige tatsächlich das gleiche Outfit wie zuvor. Ein sehr sommerliches und transparentes Outfit, welches das Selbstbewusstsein der jungen Frau bestens zur Schau stellte. Dann noch Glitzerzeug hier und da, und schon war das Wüstenoutfit thematisch passend abgerundet!
Im ersten Augenblick hielt sich die Mahaf jedoch mit einer Begrüßung zurück und starrte ihn einfach nur irritiert an. Das war ihr nicht zu verübeln, kannte sie doch seine wahre Erscheinung nicht. Und wer hätte schon vermutet, dass sich unter all den Lagen von Stoff kein Monster, sondern ein gutaussehender junger Mann – eigene Aussage – befand? Es dauerte allerdings nicht lange, ehe sie ein Grinsen aufsetzte und ihm einen fiesen Spruch an den Kopf warf. Ganz in seinem Element, legte Maenor den Rücken seiner rechten Hand theatralisch an die Stirn und erweckte auf diese Art und Weise den Eindruck, als ob er seine folgende Aussage völlig ernst meinte. „Du hast ja keine Ahnung, wie schwer man es als gutaussehender Mann im Leben hat. Kaum verlässt man seine Wohnung und geht auf die Straße, schon wird man umschwärmt und kann sich vor Angeboten kaum retten. Deswegen begebe ich mich auch verhüllt auf Quests, damit mir potenzielle Questpartnerinnen oder gar Auftraggeberinnen nicht verfallen.“, gab er gespielt entrüstet von sich, ehe er keck auflachte. „Dass ich ein begnadeter und gefragter Designer und Künstler bin, kommt natürlich erschwerend hinzu und erhöht meinen Marktwert. Also bitte Thana, egal wie gut dir meine Designs gefallen, behalt deine Hände bitte bei dir!“ Bei diesen Worten streckte er seine Hände vor sich aus, ganz so, als ob sich die Mahaf jede Sekunde auf ihn stürzen könnte, um sie auf Abstand zu halten. Ja, es war eine ziemlich lustige Dynamik, die zwischen ihnen bestand. Er gab dumme Sprüche und sie konterte darauf. So war es doch angenehm, nicht wahr?
„Ein Hübscher? Zeig her! Nimm mal den Stoff da weg!“ Als eine quakende Stimme gefühlt aus dem Nichts ertönte, blickte Maenor einen Moment lang irritiert und stirnrunzelnd drein. Dabei beschäftigte ihn weniger, woher diese Stimme kam, als vielmehr, dass sie ihm bekannt vorkam. Verdammt bekannt sogar! Erst als Thana gen Boden grummelte, dass diese unbekannte Stimme die Klappe halten sollte, bemerkte der Fice eine Wölbung unter dem Seidencape an ihrer Hüfte. Die Komfortzone der Schwarzhaarigen tangierend, trat der Lichtgodslayer einen Schritt auf sie zu und beugte sich etwas hinunter. „… Daw?“, fragte Maenor laut und unschlüssig aus, ehe er vollends die Komfortzone der jungen Frau ignorierte und ungefragt das Seidencape etwas anhob, um darunter blicken zu können. Und unter dem Stoff befand sich … eine Laterne. Viel wichtiger war jedoch, was sich in dieser Laterne befand: Daw, der erste Lichtstrahl, der die Welt beleuchtet hatte. Ein Geschöpf im Dienste Ras, den Maenor natürlich aufgrund der vergangenen Jahre auf Reisen mit Ra durchaus kannte und dessen Humor er zu schätzen gelernt hatte. „Du bist es wirklich!“, stieß er mit lauter Stimme freudig aus und riss die Hände in die Lüfte. „Ich wusste, dass nur einer so dumm und gleichzeitig so nervtötend klingen kann.“, lachte Maenor laut auf und bewies damit, dass er sich was Humor – und vermutlich Intelligenz – auf einer Ebene mit Daw befand. „Aber was machst du in dieser Laterne?“ Daraufhin hob er wieder den Blick an und schaute Thana an. „Und wieso trägst du Daw mit dir herum?“, erkundigte er sich nun bei ihr. Es konnte doch nicht sein, dass sie … Geschöpfe und Gegenstände sammelte, die in Verbindung mit der Sonnengottheit standen. Bedeutete das etwa, dass sie ihm auch ans Fell wollte? „Nun, kommt doch rein.“, wischte der junge Mann jegliche Bedenken weg und trat zur Seite, damit die Mahaf und ihr feuriger Begleiter seine Wohnung betreten konnten. Die Wohnung war aufgrund der vielen Fenstern sehr hell und minimalistisch eingerichtet. Bei den Möbelstücken handelte es sich allesamt um erlesene Designerstücke, welche der Wohnung ein besonderes Flair verpassten. Aufgeräumt hatte Maenor nicht gerade, denn auf seinem Esstisch befanden sich Unmengen entworfener Designs und Motive, sowie der ungeöffnete Brief, den er von Cassandra erhalten hatte. Na dann mal rein in die gute Stube!
Dass Thana ihren Begleiter mitgenommen hatte, bereute sie bereits bevor Maenor ihr die Tür öffnete. Doch sie würde es noch viel, viel mehr bereuen. Sie selbst hatte noch spaßeshalber zu ihrer Flamme gemeint, dass sich die beiden gut verstehen würden. Wie konnte sie auch ahnen, dass sie genau das bereits taten? An dieser Stelle sei angemerkt, dass Thana nichts von gutem Aussehen gesagt, sie nicht einmal daran gedacht hatte. Es war ihr Begleiter, der ihr aus ihren Worten einen Strick drehte und Maenor als „Hübschen“ bezeichnete, ohne ihn unter dem Tüllstoff überhaupt selbst richtig sehen zu können. Zu diesem Zeitpunkt war die Magierin nur darüber erbost, dass sich Daw überhaupt eingemischt hatte. Ihre Laune sollte sich danach aber auch nicht mehr bessern. Der „Hübsche“ jedenfalls nahm den Kommentar der Mahaf gleich als Steilvorlage, um seinem dramatisch überzogenen, beziehungsweise nicht vorhandenen Schauspieltalent eine große Bühne zu verschaffen. Für seinen Monolog erntete er von ihr nicht einmal ein Wimpernzucken. Nicht ein Muskel am Körper der dunklen Magierin regte sich. Monoton, emotionslos starrte Thana ihn an und dabei wäre es vermutlich auch geblieben. Es wäre vielleicht ein vielsagender Moment der Stille gewesen, hätte sich Daw sich nicht urplötzlich eingemischt und hätte den Fokus des Satyrs auf sich gezogen. So sehr, dass der Kerl sich ihr sogar näherte und an ihr herunterbeugte, um sich auf eine Ebene mit der Quelle der quakigen Stimme zu begeben. Sehr unprofessionell und auch schlecht erzogen, wie Thana sogleich befand. Auch wenn sie das nur mit einem überraschten “Ehm…?“, ausdrückte. Das lag primär daran, dass Maenor ihren Begleiter beim Namen nannte. Wie konnte das denn bitte sein?! Nun, eigentlich konnte sie es sich ja denken. Immerhin hatte sie Daw von Ra, mit dem der Satyr laut eigener Aussage immer wieder gechillt hatte oder so ähnlich. Sie kannten sich also, weil sie sich in der Vergangenheit mehrfach gesehen hatten. Na schöne Scheiße! “Gleich und Gleich gesellt sich gern, hehe!“, konterte Daw den Spruch Maenors. Die Zwei unterhielten sich einfach und taten fast so, als sei Thana gar nicht da! “Hey!“, entfuhr es Thana entsetzt, als Maenor sich sogar herausnahm ihre Klamotten anzufassen, um einen Blick auf seinen alten Freund zu werfen. Ihr Entsetzen schien ihn aber nicht die Bohne zu stören. Innerlich schäumte die Magierin vor Wut. Wenn sie nicht selbst so daran interessiert wäre, das Gespräch mit Maenor fortzusetzen, wäre nun vermutlich ein starker Dürre- oder Windzauber aus ihr herausgebrochen, der ihn wie von selbst auf eine gebührende Distanz befördert hätte. So aber strafte sie den Mann lediglich mit einem finsteren Blick und der demonstrativen Pose der verschränkten Arme, ehe der Kerl selbst zurücktrat und sie hereinbat. “Daw ist nun mein Begleiter. Er dient mir auf Befehl seines Gottes und wenn ich es für richtig halte ihn in einer Laterne zu halten, dann muss er sich dem fügen.“, erklärte die Magierin sickig. Aber dass Daw dieses Schicksal zu erleiden hatte lag auch an einer anderen Sache… “Ich kann nicht riskieren, dass er mir meine Kleidung verkohlt. Schau ihn dir an, er ist ein kleiner Brandstifter!“, fügte sie dann hinzu. “Du übertreibst doch! Das eine Kleid… Das war ja sowieso ein Hauch von Nichts. Nun ist es halt noch weniger. Du bist so nachtragend…“ Thana zuckte mit den Schultern und nahm die einladende Geste Maenors an, indem sie an ihm vorbeitrat, in seine Wohnung hinein. Neugierig schaute die Mahaf sich dort um. Vom Platz her war die Räumlichkeit schlicht eingerichtet. Großartig Dekoration gab es nicht. Dafür zeugten die Beschaffenheit und das Aussehen des Mobiliars bereits von einer gewissen Kostspieligkeit. Als der Blick der Magierin auf den Esstisch fiel, erspähte sie die dort verteilten Zeichnungen, oder… Konzeptentwürfe? “Ach, ist da auch etwas für mich dabei?“, erkundigte sich die Magierin sogleich, wobei ihrer Stimmlage bereits anzuhören war, dass sie doch besser gelaunt war als es vielleicht zuerst schien. “Aber du hast sicher auch etwas, das ich anprobieren kann, oder?“ Die erste Zeichnung einfach gegriffen, fuhr die Mahaf herum. Ihr Augenpaar suchte die Gestalt des Gastgebers, der ihr doch mit Sicherheit gefolgt war.
Ja, Maenor machte sich nicht viel aus der Komfortzone anderer Menschen. Es gab Personen, die überschritten eine rote Linie mit einem Zeh. Der Fice war eher der Typ, der Weitsprung machte um zu sehen, wie weit er über die Grenzen kam. Allerdings hegte er auch keinerlei Hintergedanken, als er den Stoff über der Laterne anhob, was vermutlich nur ein schwacher Trost für Thana war. Schlimmer noch, sie wurde fürs Erste völlig aufs Abseitsgleis gestellt, als Daw und Maenor ihr Wiedersehen feierten und sich in freundschaftlicher und freudiger Manier Beleidigungen an den Kopf warfen. Tja, zwei Scheiben einer Zitrone waren wieder vereint worden!
Die ausgeblendete Mahaf machte sich jedoch gleich wieder bemerkbar, als sie auf die berechtigte Frage des Godslayers antwortete, aus welchem Grund sie einen der magischen Geschöpfe seines Ziehvaters mit sich herumtrug. Sogleich hatte sich der junge Mann wieder aufrecht hingestellt und lauschte den Worten der jungen Frau, die ihn - zugegebenermaßen - völlig überfuhren. "Warte, warte, warte!", stieß der braunhaarige Künstler mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung aus, wobei er passend dazu auch gleich einen Schritt zurücktrat. "Du hast doch auf unserem letzten Auftrag gemeint, dass du viel über ihn gelesen hast. War das eine Lüge?" Dumm aus der Wäsche schauend, blickte er er Thana an. "Kennst du ihn etwa doch? Wieso hast du mir das nicht verraten? Wo treibt er sich herum? Besucht er dich auch in Träumen und lässt dir was da? Hast du auf diese Art und Weise Daw erhalten?" Man, würde Maenor stinkig werden, sobald er erfuhr, dass die Schwarzhaarige Ra vor Kurzem in leibhaftiger Form erblickt hatte. Und er, sein Ziehsohn, wurde nur in Träumen besucht? Unfair war das. Jawohl, Unfair! Es dauerte jedoch nur einige Sekunden, ehe sich Maenor wieder fing und seine altgewohnte flapsige Art an den Tag legte. Als Thana nämlich den Grund dafür verriet, warum sie Daw in eine Laterne eingesperrt hatte, erfolgte ein verständnisvolles Nicken seinerseits. "Ach, fackelst du immer noch die Kleidung anderer Leute ab?", brummte der exzentrische Künstler der Flamme in der Laterne trocken zu. Ja, Daw hatte auch das eine oder andere Outfit des Lichtgodslayers auf dem Gewissen!
Maenor trat hinter Thana in die Wohnung und zog die Haustür hinter sich zu. Die Schwarzhaarige fühlte sich ganz wie zuhause und begab sich schnurstracks zum Tisch, um sich einige seiner Zeichnungen zu Gemüte zu führen. An der Stelle musste man sagen, dass der Fice gar nicht bemerkte, um wie viel besser Thana nun gelaunt schien. Wie gesagt, die Aufmerksamkeit des jungen Mannes hatte zu neunzig Prozent auf Daw und zu zehn Prozent auf irgendwelchen Fantasien gelegen. "Na klar! Ich habe wie versprochen ein Prototyp vorbereitet.", teilte er seinem Gast grinsend mit und begab sich ebenfalls an den Tisch. Dort befand sich eine Tasche, aus welcher er einen weißen Oversize Pullover herausfischte, den er der Mahaf gleich in die Hand drückte. "Du kannst dich im Schlafzimmer umziehen. Wenn dir das gute Stück gefällt, können wir uns ja zusammen die Designs anschauen und eines für dich auswählen. Daw kannst du gerne da lassen, wir haben uns ja seit über drei Jahren nicht mehr gesehen." Es war schön, nach all den Jahren endlich mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Selbst eines, welches so klein und nervtötend sein mochte, wie das des ersten Lichtstrahls. Das Schlafzimmer selbst war genauso minimalistisch eingerichtet, wie der Rest der Wohnung. Das dort enthaltene Mobiliar war allerdings ebenfalls äußerst erlesener Natur, handelte es sich doch um Designermöbel. Dort stand auch ein Spiegel, in welchem sich Thana zunächst selbst begutachten konnte, ehe sie Daw und Maenor ihr neues Outfit präsentieren konnte.
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