Ortsname: Esmées Wohnung Art: Wohnung Spezielles: Bewohnt von Esmée Arnault
Beschreibung: Obwohl für Magierinnen und Magier der Gilde Satyrs Cornucopia die Option besteht, in den Hallen der Nachtruhe eine kostenlose Unterkunft zu erhalten, hat sich Esmée dagegen entschieden, diese (wenig luxuriöse) Möglichkeit zu nutzen. So kam es, wie es kommen musste: Die de Bosco bewohnt eine Wohnung in Maldina, die deutlich über ihren finanziellen Möglichkeiten liegt. Immer wieder taucht der Vermieter auf, um nach dem Rest seiner Miete zu verlangen oder Strom und Wasser werden abgeschaltet, da entsprechende Rechnungen noch nicht gezahlt wurden… einzig dem kontinuierlichen Einsatz von @Erial ist es zu verdanken, dass es hier noch zu keiner größeren Eskalationen gekommen ist. Aber… wie lange kann das noch gutgehen?
Abgesehen von diesen Umständen ist die Wohnung in der eher gehobenen Gegend Maldinas aber durchaus vorzeigbar! Betritt man die Räumlichkeiten der Prinzessin, steht man sogleich in einer hellen, offenen Wohnküche, die durchaus liebevoll (und ebenso überteuert) von der de Bosco eingerichtet worden ist. Das weiß geflieste Badezimmer, das ebenso von hier aus erreicht werden kann, besticht vorrangig durch die hübsche Eckbadewanne und eine gesonderte, ausreichend große Dusche. Auf einer zweiten Ebene der Wohnung, die über eine Seitentreppe erreicht werden kann, findet sich das Schlafzimmer der jungen Frau, in dem vor allem das große Bett und der ebenso große Spiegel echte Blickfänger sind. Aber… wie kann es sein, dass gerade eine Person wie Esmée keinen Kleiderschrank besitzt? Natürlich unmöglich! Sie besitzt nicht nur einen Kleiderschrank, sondern ein ganzes Kleiderzimmer, das durch eine Holztür vom Schlafraum der Magierin abgetrennt ist. Da die Wohnung sich in der Endetage eines mehrstöckigen Gebäudes befindet, hat man durch die große Fensterfront einen schönen Blick auf einen nahegelegenen Park – doch, hier kann man durchaus seine Zeit verbringen.
Offplay – Drei Diven Teilnehmer: Seohl, Esmée, Ava
Geduldig saß Eohl auf einer Bank in Maldina Town, die Beine übereinander geschlagen, und betrachtete ihre Fingernägel. Es war ungewohnt, keine Handschuhe zu tragen. Normalerweise konnte sie weder ihre Nägel sehen, noch Fingerabdrücke hinterlassen. Allgemein trug sie heute ein für ihre Verhältnisse eher ungewöhnliches Outfit. Die Yihwa war nicht unbedingt bekannt dafür, sich modisch zu kleiden, eher im Gegenteil. Die paar Freundinnen, die sie in der Gilde inzwischen gewonnen hatten, halfen ihr aber, ein wenig aus ihrer Nische herauszukommen, und auch, wenn sie weiterhin Klamotten hatte, die sie Tag und Nacht durchtragen wollte, konnte sie zumindest, wenn sie unerkannt bleiben wollte, etwas Normales oder gar Hübsches tragen. So auch heute. Die Yihwa zeigte sich in ihre beiden liebsten Farben gehüllt, primär in Schwarz, das sich über ihren ganzen Körper zog und nur ihren Kopf sowie die Haut zwischen ihrem ungewohnt kurzen Lederrock und den bis über ihre Knie hochgehenden, eng anliegenden Lederstiefeln freigab. Oberhalb ihrer Taille umschloss ihr Sweater nicht nur eng ihren Oberkörper, sondern auch die Gesamtheit ihrer Brust, ihres Schlüsselbeines und einen Teil ihres Halses. Das war sehr, sehr wichtig. Über das Ensemble kam ein langer, roter Mantel, den die Yihwa so offen trug, dass nicht einmal ihre Arme in den Ärmeln stecken. Das hatte wohl Stil, oder so. Abgerundet wurde das Outfit von einer goldenen Halskette und einer Sonnenbrille, die nicht weniger wichtig war als der hohe Kragen. Einerseits, weil sie ihre Augen verdeckte und damit Eohls Identität ein wenig sicherer unter Verschluss hielt; andererseits, weil die Person, die sie heute treffen wollte, sie bisher nur mit Brille kannte. Genauso, wie diese Person erwarten würde, dass sich über ihrem Dekolleté ein Gildenzeichen befand, das in der Realität gar nicht da war. Heute würde sie ihre Brust sicher nicht entblößen.
Ja, es war soweit: Eohl hatte sich entschieden, eine ihrer guten Freundinnen außerhalb von Royal Crusade zu besuchen. So uncharakteristisch gekleidet erwartete sie nicht, durchschaut zu werden, erst recht nicht hier unten in Maldina Town, wo sie noch nie etwas sonderlich Auffälliges getan hatte. Ihren Blick hebend betrachtete sie die Tür zu dem Gebäude, in dem Esmée lebte. Für eine Spionin wie Eohl, die nur allzu gerne mit Informationen handelte, war es nicht allzu schwer gewesen, ihre gute Freundin wiederzufinden, auch wenn sie nicht einfach an der Tür klingeln konnte. Wie sollte sie denn erklären, dass sie die Adresse der de Bosco kannte, ohne dabei verdächtig zu wirken? Gesagt hatte Esmée ihr bei ihrem letzten Treffen schließlich nichts davon. Stattdessen sollten sie sich auf ganz normale Weise wiedertreffen: Absolut zufällig saß die Yihwa hier draußen, und sobald die Satyr das Gebäude verließ, würden sie sich absolut zufällig sehen und wiedererkennen und komplett natürlich und ungezwungen ins Gespräch kommen. Schließlich waren sie ja gute Freundinnen! Die gute Esmée würde doch Seohl, die so gut mit ihr zusammengearbeitet hatte, nicht einfach wegschicken...
"Fuck!" Mit einem lauten Scheppern knallte die Feline ihren Kleiderschrank zu, setzte kurz darauf noch einen ordentlichen Tritt hinterher. Sie hatte ja mal gar nichts zum Anziehen! Es hatte durchaus seine Vorteile, keine Weltberühmtheit mehr zu sein, doch all das war irrelevant, wenn gähnende Leere im Kleiderschrank herrschte. Gut, das war vielleicht etwas übertrieben, eigentlich platzte dieser bereits aus allen Nähten ... Aber alles war alt und langweilig und das war quasi genau das selbe wie gar nichts. Schnaubend ließ sie sich auf ihr Bett fallen, schnappte sich ein kleines Ava Finch Plüschtier, das sie noch von ihrer Zeit im Rampenlicht besaß, hielt es sich vor das Gesicht und schrie. Das war einfach zu frustrierend! Sie musste dringend shoppen gehen. So konnte das alles nicht weitergehen. Zwar wollte sie in ihrem aktuellen Outfit am liebsten gar nicht das Zimmer verlassen, aber was blieb ihr anderes übrig? Das Problem war nur: Mit wem wollte sie gehen? Alleine shoppen fühlte sich falsch an ... das konnte sie nicht machen. Aber wen wollte sie denn fragen? Lex ging ja mal gar nicht klar, der durfte sie so nicht sehen. Und sonst? Wen kannte sie denn noch ... Sie grübelte kurz, doch dann kam es ihr wie ein Geistesblitz. Esmée! Ja, das war perfekt! Die Dunkelhaarige war ihr nicht nur sympathisch, sie hatte auch einen super Kleidergeschmack und vor allem hatte sie sie bereits in deutlich schlimmerer Kleidung gesehen! Alleine der Gedanke an den Auftrag in Heather Town ließ die Katze erschaudern. Wenige Minuten später hatte sie sich auch schon eine schwarze Seidenjacke über ihr weißes Croptop geworfen. In Kombination mit einem kurzen Jeansrock und ein paar ordentlichen Heels war das ganze ganz okay ... aber weit davon entfernt, perfekt zu sein. Etwa eine halbe Stunde später hatte sie auch schon die Adresse des Models herausgefunden war auf dem Weg dorthin. Wie? Nun, das war wirklich nicht schwer. Sie hatte nur behaupten müssen, wegen gildenbedingter Dinge bei ihr vorbeischauen zu müssen und schon hatte man ihr verraten, wo ihre Freundin wohnte. Während sie die gut gepflegten Straßen entlangwanderte, um die richtige Hausnummer zu entdecken, fiel ihr eins besonders auf: Alles hier wirkte furchtbar ... teuer. In welchem Viertel war sie hier gelandet? Und wie schaffte die Arnault es, sich hier etwas leisten zu können? Hatte sie etwa eine weitere Einnahmequelle neben der Gilde? Konnte sie der Sängerin dort vielleicht auch einen Job besorgen? Es war ja nicht so, als würde Ava Finch am Hungertuch nagen, aber sie vermisste den Luxus, den sie in ihrem alten Leben gehabt hatte, sehnlich. Jetzt shoppen zu gehen lag eigentlich auch außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten, doch das war ihr gerade egal. Dann würde sie eben etwas weniger essen. Aber schicke, neue Kleidung war ebenfalls ein Grundbedürfnis! Nach kurzer Suche hatte sie schließlich die richtige Nummer gefunden. Zwar war sie einige Male direkt daran vorbei marschiert, doch nun war sie sich sicher. Was sie allerdings ein wenig irritierte war die junge Dame, die direkt davor hockte. Sie schien auf irgendetwas zu warten, gleichzeitig aber irgendwie auch nicht. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Ava Finch sie einen Moment lang. Man musste der unbekannten lassen: Sie hatte Style ... und hübsch war sie ebenfalls. Es juckte ihr in den Fingern, die unbekannte anzusprechen .. doch sie war nicht hier, um mit irgendwelchen merkwürdigen Leuten, die ziellos herumhockten, zu quatschen. Es gab wichtigere Dinge! Sie durfte ihr Ziel nicht aus den Augen lassen. Außerdem war das, was sie heute an hatte, nun wirklich kein Outfit, mit dem sie jemanden aufreißen konnte ... So grüßte sie die Grünhaarige nur kurz im vorbeigehen, ehe sie auf die entsprechende Haustüre zusteuerte. Bevor sie jedoch auf die Klingel drückte, richtete sie noch einmal ihre offenen Haare und richtete ihr gerade so akzeptables Outfit. Zusätzlich setzte sie ihr bestes Lächeln auf, um vielleicht ein wenig von ihrer Kleidung abzulenken.
"You say that I'm kinda difficult, but it's always someone else's fault."
Eohl und Lian mögen diesen Beitrag
Esmée
Anmeldedatum : 21.08.21 Anzahl der Beiträge : 504 Alter : 31
Esmée saß auf ihrer Couch, die Beine dicht angezogen, die Arme um ein dickes Sofakissen gelegt. Schwer seufzend ließ sie den Kopf nach vorne fallen, sodass ihr Gesicht in dem weichen Stoff des Kissens versank und sie so der Realität für einen kleinen Augenblick entfliehen konnte. Seit ihrem Gespräch mit Álvaro und Erial war ihr wieder klargeworden, wer sie war: Esmée de Bosco, Prinzessin und Thronanwärterin ihres Heimatreiches. Und nicht zuletzt das Ziel von unbekannten Verfolgern, die das Leben ihrer Mutter und auch das ihres Bruders bereits auf dem Gewissen hatten. Die 19-Jährige trug eine Verantwortung, die eigentlich viel zu schwer für ihre schmalen Schultern war und doch war es eine Verantwortung, der sie sich nicht länger entziehen konnte. Sie musste erwachsen werden und sich den Dingen stellen, sie durfte sich nicht einer illusionären Welt hingeben, in der sie tun und lassen konnte, was sie wollte. In der sie eine normale, junge Frau sein konnte. Und so hatte sie sich schweren Herzens von ihrem Nebenjob als Model getrennt, sämtliche Verträge gekündigt und auf Nachrichten, die ihr daraufhin zugesandt wurden, einfach nicht mehr geantwortet. Die Schwarzhaarige musste sich unauffällig verhalten und untertauchen, so wie es von ihrem Vater befohlen worden war und dazu gehörte eindeutig nicht, sich als Model für Zeitschriften und Plakate ablichten zu lassen. Es war schön gewesen, die Zeit, in der sie sich dieser Scheinwelt hatte hingeben können. Aber diese Zeit war nun vorbei, sie handelte jetzt richtig und so, wie es ihrem Stand entsprach.
Warum nur fühlte sie sich trotzdem so schrecklich traurig?
Die Arme schlossen sich noch ein wenig fester um das Sofakissen, die Beine wurden noch ein bisschen enger angezogen und die Prinzessin machte sich so klein, wie sie nur konnte. Es war eine Form der Schwäche, die sie sich niemals in der Öffentlichkeit anmerken lassen würde. Es war eine Seite an sich, die sie nur in den Momenten zulassen durfte, in denen sie alleine war. So wie jetzt, heute, in dieser Wohnung, die sie in den letzten Tagen auffällig wenig verlassen hatte.
Es war das Klingeln an der Tür, das die junge Frau unerwartet aus ihren trübseligen Gedanken riss.
Besuch? Aber… sie bekam nie Besuch. Denn dafür müsste sie so etwas wie Freunde haben - auch etwas, das sich schwierig damit vereinbaren ließ, wenn man als Prinzessin eines fremden Königreiches untergetaucht war. Die einzige Person, die sie gelegentlich besuchte, war natürlich Erial. Aber der Novel hatte einen Schlüssel für diese Wohnung und musste entsprechend nicht klingeln. Und sonst? Niemand hatte ihre Adresse… außer vielleicht die Modelagenturen? Aber die würden doch nicht wirklich persönliche Vertreterinnen und Vertreter hierhin schicken, um Esmée doch noch von ihrem Entschluss umzustimmen, oder? Die Satyrs ahnte nicht, wie unglaublich leicht offensichtlich jeder Hans und Franz an ihre Adressdaten herankommen konnte und damit die Möglichkeiten, wer da vor ihrer Tür stand, doch deutlich größer ausfielen. So viel zum Datenschutz! Erneut klingelte es, dieses Mal wirkte es ungeduldiger. Die Prinzessin atmete tief durch, legte das Sofakissen beiseite und stand mühselig von ihrem warmen Platz auf. Wer auch immer da an der Tür stand, sie würde es erst herausfinden, wenn sie nachsah. Und das bedeutete auch, dass sie sich zusammenreißen musste, dass die Zeit der offen gezeigten Trauer vorbei war. Esmée musste wieder Selbstsicherheit ausstrahlen, musste zu der Thronanwärterin werden, die ihre Mutter erzogen hatte. Und so strich die junge Frau ihre Kleidung glatt, straffte die Schultern und ging hoch erhobenen Hauptes zur Tür. Von dem kleinen Häufchen Elend, das sie eben noch gewesen war, war nichts mehr zu erkennen.
„Ava?“ Die de Bosco blinzelte, kaum dass sie die Tür ihrer Wohnung einen Spalt breit geöffnet hatte. Mit der Sängerin hatte Esmée absolut nicht gerechnet, aber… irgendwie freute es sie, die Finch zu sehen. Die Quest in Heather Town war der Prinzessin gut in Erinnerung geblieben und trotz all der Anstrengung und der Gefahren hatte sie Ava Finch wirklich liebgewonnen. Ob es sich so anfühlte, eine Freundin zu finden? Die Prinzessin, die durch ihre königliche Abstammung in der Kindheit kaum Gelegenheit erhalten hatte, Freunde zu finden, war sich nicht sicher. Durfte sie als Prinzessin so etwas überhaupt haben? Freundinnen? „Was machst du hier?“, fragte die Dunkelhaarige vorsichtig nach und sah die Finch einmal im Gesamten an. Sie sah wie immer stylish aus, noch viel mehr, als es bei Esmée in ihrem beigen Rollkragenpullover der Fall war. Ein bisschen beneidete die Prinzessin die Sängerin um ihre stets coole Erscheinung. „Du besuchst mich?“ Esmée konnte das Lächeln, das sich auf ihre Lippen schlich, nicht unterdrücken, genauso wie die leichte Freude im Unterton. Man besuchte sich doch nur, wenn man eine Freundschaft pflegte, oder? Aber da fiel ihr noch ein Detail auf und Verwunderung machte sich in ihren Gesichtszügen breit: „Oh aber… woher wusstest du, wo ich wohne?“ … Nicht ahnend, dass es da noch eine andere Person in unmittelbarer Nähe gab, die ebenso herausgefunden hatte, wo sie wohnte. Und die auch Zeit mit ihr verbringen wollte. Vielleicht hatte Esmée hier in Fiore ja doch viel mehr Freundinnen gefunden, als sie ahnte?
Ein kurzes Weilchen saß Eohl da auf ihrer Bank, vollkommen entspannt. Ihr war bewusst, dass eine Vorgehensweise wie diese ihre Zeit brauchte. Das war im Leben eines Spions keine Seltenheit. Wer ungeduldig wurde, der versagte schnell. So, wie sie oft stundenlang in ihrem Gildenhaus sitzen und die anderen Mitglieder beobachten konnte, fast ton- und regungslos, konnte sie auch hier auf einer Bank vor Esmées Haus warten, um ihre gute Freundin nicht zu erschrecken. Das hübsche Model wäre sicher nicht erfreut, wenn sich herausstellte, dass eine Frau, die sie bisher einmal getroffen hatte, sie bis zu ihrer Wohnung verfolgt hatte - wenn auch nicht auf die altmodische Ich laufe dir hinterher-Weise. Da klang ein spontanes, zufälliges zweites Treffen doch viel weniger verrückt. Auch wenn Esmée nicht vor Eohl erschien, zog allerdings eine andere Frau ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das lag nicht unbedingt daran, dass sie auffällig war - auch wenn sie das definitiv war. Eine grellrote Strähne stach deutlich aus ihren schwarzen Haaren hervor, große Katzenohren erhoben sich aus eben dieser Mähne und ihr Kleidungsstil war auch ziemlich schick. Irgendwo hatte ein kleiner Teil der Yihwa sogar das Gefühl, die Fremde oder zumindest ein Abbild von ihr schon einmal gesehen zu haben, aber nichts davon war es, was schlussendlich ihr Interesse weckte. Nein, dafür Eohl viel zu fokussiert auf ihr eigentliches Ziel. Fakt war aber, dass sich diese Frau auf das Gebäude zu bewegte, in dem sich auch die de Bosco befand. Eventuell eine Bekannte? Eine Besucherin? Wenn da jemand war, der Esmée direkt zur Tür lockte, dann war das doch die perfekte Gelegenheit!
Kaum hatte ihr die Fremde den Rücken zugewandt, erhob sich die Yihwa auch schon von ihrem Sitzplatz. Mit den leisen Schritten einer Assassine folgte sie in sicherer Distanz, darauf achtend, stets im toten Winkel des Katzenmädchens zu bleiben. Den richtigen Moment anpassend blieb sie hinter der Finch, wartete, bis sich die Tür vor ihr öffnete, ehe sie die Distanz schloss. “Verzeihung, junge Dame”, grüßte sie, legte der Schönheit sanft eine Hand auf die Schulter, um ihr ein warmes Lächeln zu schenken. “Wissen Sie zufällig, wie spät es ist? Ich habe etwas Sorge, versetzt worden zu sein… hm?” Gespielt überrascht hob sich ihr Blick, fand die blauen Augen der Frau, die eben die Tür geöffnet hatte. Die dunkle Haut, die schwarzen Haare mit der blauen Strähne, diese naiven Züge… Ja, kein Zweifel. Sie hatte gefunden, wen sie gesucht hatte. “Oh, kennen wir uns nicht?”, hakte Eohl nach, schien für einen Moment zu überlegen, ehe sich ein Leuchten in dem warmen Orange ihrer Augen zeigte. Sichtlich erfreut klatschte sie einmal in die Hände. “Nanu? Essie, bist du das etwa? Was für ein Zufall!”, rief sie aus, trat aus dem Schatten von Ava heraus, sodass die Prinzessin sie in voller Pracht sehen konnte. “Wie schön, dich mal wieder zu sehen!”
Mit verschränkten Armen stand die Feline vor der Tür ihrer Freundin, tappte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Esmée würde es doch nicht etwa wagen, nicht da zu sein? Die Ava Finch hatte sich die Mühe gemacht, sie zu besuchen, sie hatte gefälligst zuhause zu sein! Gerade wollte sie erneut klingeln, da öffnete sich die Tür endlich - doch das war nicht alles. Gleichzeitig fuhren ihre großen Ohren zurück. Da hatte sich jemand angeschlichen! Wie hatte es jemand geschafft, sich der Sängerin so weit zu nähern, ohne, dass diese es bemerkte?! "Hey!", fauchte sie, "Pfoten weg!" Kurz, bevor die fremden Finger ihre Schultern berührten, packte sie sie den Unbekannten am Handgelenk, fuhr herum, holte zeitgleich aus, um zu einer ordentlichen Ohrfeige anzusetzen ... Moment mal. Das da war gar kein alter, perverser Knacker ... sondern eine hübsche, junge Dame? Sie hielt mitten in der Bewegung inne, blickte ihr Gegenüber sichtlich irritiert an. "Äh..." Wie jetzt? Wie spät es war? "Keine Ahnung..." Gleichzeitig hörte sie ihren Namen. Ihr Blick fuhr zurück zu der Arnault, die Verwirrung war ihr mitten ins Gesicht geschrieben. "Esmée!", schnurrte sie, Freude in ihrer Stimme. "Na, was wohl? Ich besuche dich! Aber..." Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, sie sah noch einmal zu der merkwürdigen Dame, die da hinter ihr stand. Wollte die nicht langsam mal wieder gehen? Sie hatte doch bereits gesagt, dass sie die Uhrzeit nicht wusste! "Kennst du die?" Eigentlich war es nur eine rhetorische Frage gewesen, sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Beiden sich tatsächlich kannten... doch genau das taten sie. Irritiert über die Tatsache, dass sie plötzlich in den Hintergrund zu rücken schien, zischte sie leise. "Essie? Was ist das denn für einn Name...", murrte sie leise, zog dabei einen Schmollmund. Immerhin lenkte die Grünhaarige mit ihrem Gelaber von der Frage, wie die Feline das Haus des Models gefunden hatte, ab. Darauf wollte sie eher ungern eingehen, es hatte sie schließlich einiges an süßen Worten und Betteln gekostet. Irgendwann war aber auch mal genug! Die Unbekannte mochte zwar hübsch sein und ihre Worte nett wirken, aber sie hatte überhaupt kein Recht, hier zu sein! Ava Finch benötigte schließlich ihre Freundin, um mit ihr shoppen zu gehen! Oder eher: Esmée musste sie begleiten und beraten, während sie selbst shoppen ging. Das war von größter Wichtigkeit! Der Mangel an stylischen Outfits in ihrem Kleiderschrank war fatal, grenzte schon fast an eine Katastrophe, gegen die dringend etwas getan werden musste! Und diese Grünhaarige da war definitiv fehl am Platz, lenkte nur vom eigentlichen Ziel ab. Zwar war ihr Outfit durchaus schick, selbst die wählerische Katze würde es freiwillig tragen, vielleicht steckte also in der Fremden Berater-Potential? Vielleicht war es aber auch nur ein gewaltiger Glücksgriff und der Rest war eine reinste Katastrophe? Es war ein Risiko, dass die Sängerin eigentlich nicht eingehen wollte ... Da verließ sie sich lieber auf die Arnault, die auch heute wieder bewies, dass sie wusste, wie man sich stylisch kleidete: Ihr Pulli stand ihr wunderbar und der Rock fiel einfach traumhaft! Ihr Schweif zuckte unzufrieden, während sie sich räusperte. "Ich will euer Wiedersehen ja nur ungern unterbrechen...", begann sie, blickte entschuldigend drein. Doch, eigentlich wollte sie es sehr gern unterbrechen. "Aber ich brauche Esmée für etwas äußerst wichtiges." Sie richtete ihren Blick auf ihre schwarzhaarige Freundin. "Wir müssen ganz dringend shoppen gehen! Du bist die Einzige, deren Rat ich vertraue!" Ihr Tonfall klang, als würde sie gerade jemanden bitten, mit ihr die Welt zu retten. Ganz so weit entfernt war das eigentlich auch gar nicht von der Wahrheit - schließlich waren Klamotten für Ava Finch tatsächlich ihre Welt. Eine Welt, die gerade drohte, unterzugehen! "Ich meine, schau wie ich rumlaufen muss! Das geht einfach mal gar nicht. Ich bin so verzweifelt!"
"You say that I'm kinda difficult, but it's always someone else's fault."
Zahar und Esmée mögen diesen Beitrag
Esmée
Anmeldedatum : 21.08.21 Anzahl der Beiträge : 504 Alter : 31
Was… was war denn das für ein Bild, das sich Esmée bot, kaum dass sie die Tür ihrer Wohnung geöffnet hatte? Einerseits freute sie sich unheimlich, Ava Finch dort zu erblicken… eine Person, bei der sie schon lange darüber nachgedacht hatte, ob sie wohlmöglich wirklich Freundinnen geworden waren. Aber anders, als man meinen wollte, hatte die Feline der de Bosco just in diesem Augenblick den Rücken zugedreht, fauchte böse Worte in eine gänzlich andere Richtung und hatte die Hand so weit erhoben, dass man damit rechnen musste, dass sie gleich eine ordentliche Ohrfeige verteilte. Nicht dem dunkelhaarigen Model gegenüber… sondern einer dritten Person, die sich ebenso der Haustür genähert hatte. Die Irritation, die man auf dem Gesicht der Finch ablesen konnte, glich genau jener, die sich auch in der Mimik von Esmée breitmachte. Moment… auch diese Person kannte sie. Absolut jeder normal denkende Mensch hätte gemerkt, dass das Auftauchen von Seohl kein Zufall sein konnte. Es war einfach zu auffällig. Tja, wie gut, dass Esmée vieles war, aber kein normal denkender Mensch. So war sie schlicht überrascht und verwundert, nicht aber skeptisch. „Seohl?“, entgegnete sie der Grünhaarigen blinzelnd. Gleich zwei Überraschungen auf einmal! Als Ava sich zu dem Model herumdrehte und wispernd fragte, ob sie sich kannten, nickte Esmée und schenkte danach Seohl ein etwas unsicheres Lächeln: „Ja… wir kennen uns. Das ist wirklich ein großer Zufall.“
Die de Bosco war keine Expertin, wenn es darum ging, unvorbereitet Smalltalk zu führen. Insbesondere nicht in der aktuellen Situation, in der sie nicht nur unerwartet Ava, sondern gleich auch noch Seohl vor ihrer Haustür getroffen hatte. Und so starrten sich die drei Damen alle gleichermaßen irritiert an, ohne auch nur ein Wort zu sagen… bis es Ava Finch war, die die Stille und eher unangenehme Situation mit einem entschiedenen Räuspern unterbrach. Es gab einen wichtigen Grund, warum sie hergekommen war? Etwas, wobei ausschließlich Esmée ihr helfen konnte? Die 19-Jährige spitzte die Ohren, nicht sicher, was gleich folgen würde – doch als sie das Wort shoppen aus dem Munde der ehemaligen Sängerin vernahm, strahlten die hellblauen Äuglein der Prinzessin vor Begeisterung. Shoppen! Sie liebte shoppen! Nicht umsonst schleppte sie immer wieder Erial mit sich, auch wenn sich die Begeisterung der Palastwache bei diesen Aktionen stets in Grenzen hielt. Shoppen mit einer Freundin? Das war eine ganz neue Erfahrung für Esmée… aber eine, die sie unbedingt machen wollte! Ihr Trübsal, den sie eben noch so deutlich verspürt hatte, wurde in den Hintergrund gedrängt und es war echte Freude, die sich in den Vordergrund kämpfte. Sie wollte etwas sagen, doch da ergänzte Ava noch ganz entscheidende Worte – Esmée wäre die Einzige, deren Rat sie dahingehend vertrauen würde. Wow! Die junge Frau war gerührt… und gleichzeitig von solch einem Elan ergriffen, dass sie die zierlichen Händchen zu Fäusten ballte und entschlossen nickte. „Ava, das wirst du nicht bereuen!“, beteuerte die Dunkelhaarige mit Inbrunst, ließ den Blick dann über das Outfit der Caninen wandern. Ehrlich gesagt fand die Prinzessin, dass ihre Freundin ein wenig zur hart über ihr derzeitiges Outfit urteilte – Ava sah grandios aus! Andererseits glaubte sie, dass es nicht das war, was die Sängerin gerade hören wollte, also entschied sich die Prinzessin anders: „Wir werden dir ein Outfit zusammenstellen, das jedem, der es sieht, sofort den Atem rauben wird!“ Das klang doch gut, oder? Esmée trat bereits auf die Straße, bereit loszulegen, da fiel ihr Blick nochmal zu Seohl. Warte – wie war das in ihren Büchern gewesen? Hatte es da nicht oft eine Gruppe von Freundinnen gegeben? Eine Gruppe, die durch dick und dünn ging? Die sich alle Geheimnisse erzählten? Die zusammen Abenteuer erlebten, zusammen lachten, weinten und immer füreinander da waren? Die sich in den Armen lagen und die wunderbarsten Momente miteinander teilten! Sie mochte Ava. Und sie mochte Seohl. Könnte das… könnte das hier wohlmöglich die Geburtsstunde ihrer ganz eigenen Freundinnen-Clique sein? So wie es sich die Prinzessin früher immer gewünscht hatte? Esmée kam überhaupt nicht auf die Idee, dass irgendjemand etwas dagegen haben könnte, als sie an Seohl gerichtet aussprach: „Seohl, möchtest du uns beim Shoppen begleiten? Das wird bestimmt lustig!“ Und an Ava gerichtet ergänzte die Prinzessin noch: „Schau dir das Outfit von Seohl nur an, es sieht doch wirklich grandios aus! Ich bin mir sicher, dass sie eine echte Bereicherung beim Shopping sein wird.“ Ob diese Worte, gepaart mit dem freudigen Strahlen in Esmées Gesicht, ausreichten, um Ava zu überzeugen?
“Essie ist kurz für Esmée. Es ist ein süßer Spitzname zwischen Freundinnen”, erklärte Seohl mit einem breiten Lächeln. Der doch recht offensichtlichen Feindseligkeit der jungen Dame mit den großen Ohren begegnete sie mit naiver Freundlichkeit, sichtlich ungestört vom Schmollen des Mädchens. Esmée selbst, die gerade nicht nur von einem, sondern gleich von zwei Gästen überrascht worden war, die gar nicht wissen dürften, wo sie lebte, nahm die Situation tatsächlich deutlich gelassener auf als ihre kleine Divenfreundin. Das ungleiche Trio wirkte wohl tatsächlich wie die Art Mädchenclique, die man in schnulzigen Romanen erlesen konnte. Da passte es schockierend gut, dass eine von ihnen eine Prinzessin undercover war, die andere ein gefallener Stern und die dritte… Okay, nun gut, Spione und Auftragskiller gehörten eher selten in solche Geschichten. Aber auch sie hatten wohl ihre Zielgruppe.
“Ihr wollt… gemeinsam shoppen?”, fragte die Yihwa leicht überrascht, legte den Kopf schief. Es war lieb von Esmée, sie mit dazu einzuladen. Sich in der Öffentlichkeit zu bewegen war für Eohl keine ganz einfache Sache, aber… was tat man nicht alles für eine Freundin. Fröhlich strahlend nickte sie. “Aber natürlich! Ich freue mich, mit dir unterwegs zu sein!” Sie klatschte in die Hände, sah Esmée in die Augen, ehe sie sich auch der Katze ordentlich zuwandte und sich vor ihr verneigte. “Ich freue mich natürlich auch, deine Bekanntschaft zu machen. Ava, richtig?”, fragte sie mit einem warmen Lächeln und senkte ihren Blick hinab auf die Jacke und den Rock, die sie trug. Das sah also schlecht aus, ja? Eohl hatte für so etwas nicht wirklich einen Sinn, höchstens das, was sie sich bei Thana und Máirín abgeguckt hatte… und Thana trug im Allgemeinen so wenig, dass es da nicht viel zum Abgucken gab, also half das nur begrenzt. Aber wenn die Felidae sagte, dass das Outfit ihr nicht stand, dann würde sie schon Recht damit haben. Mit ehrlichem Blick legte die Yihwa eine Hand auf ihr Herz. “Ich bin sicher, wir finden etwas, das deine Schönheit wirklich zur Geltung bringen wird.” Gut sah sie ja aus, so als Person. Jung und ein Stückchen größer als die Yihwa, erst recht mit ihren Ohren. Eine gesunde Körperform, und ihre Haarfarbe… Ein Schmunzeln zeichnete sich auf Eohls Lippen ab. Sie hatte nicht nur eine Haarfarbe. Tiefes, schönes Schwarz wurde durchstoßen von einer einzelnen, roten Strähne. “Deine Frisur ist toll! Rot und schwarz ist meine Lieblingsfarbe”, kicherte sie fröhlich und blickte in die Runde. “Wie lustig, dass wir alle zwei Haarfarben haben! Ich fühl mich wie im Spiegelkabinett, hehee!”
Ob es wohl die pure Verzweiflung in der Stimme der Katze oder ganz simpel die Aussicht auf einen Shoppingtrip war, die Esmée dazu bewegte, ohne zu zögern und voller Elan zuzustimmen? Letztendlich war Ava Finch der Beweggrund vollkommen Schnuppe, hauptsache, ihre Freundin kam mit. Natürlich hätte sie auch alleine gehen können, aber eine gute Beratung war Gold wert und außerdem machte es nur so wirklich Spaß. Und wenn man schon sein ganzes Geld verprasste, musste es auch so lustig sein wie möglich. "Wunderbar, das hoffe ich doch", schnurrte die Feline, ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Die Undercover-Prinzessin hatte genau erfasst, was ihr Gegenüber sich wünschte: Nicht nur irgendein neues Outfit, sondern eins, das dafür sorgte, dass jeder sich zu ihr umdrehte, dass ihr sowohl Männer, als auch Frauen voller Neid hinterher blickten und sich fragten, ob das gerade Liebe auf den ersten Blick war .Sie war schließlich Ava Finch und Ava Finch gab sich nicht mit 'einfach irgendwas' zufrieden, es musste perfekt sein. Genau aus diesem Grund war ihr aktuelles Outfit auch nicht genug. Da gab es nurnoch ein Problem: Seohl. Sie hatte nicht direkt etwas gegen die Grünhaarige, wenn Esmée sie mochte, musste sie ja halbwegs okay sein, sondern war vielmehr besorgt, dass sie nicht mit dem erforderten Perfektionismus standhalten konnte. Bevor sie diese Sorge jedoch lautstark äußern konnte, hatte die Arnault auch schon die Initiative ergriffen und die Unbekannte auf ihren Trip eingeladen. Aus großen, überraschten Äuglein blinzelte die Feline den beiden Mädels entgegen. Eigentlich passte es ihr überhaupt nicht, einfach so übergangen zu werden ... sollte sie etwas sagen? Sie biss die Zähne zusammen. Ihre dunkelhaarige Freundin schien ziemlich begeistert von der Idee, etwas zu dritt zu unternehmen. Auf ihre Aufforderung hin ließ die Sängerin noch einmal den wertenden Blick über die Fremde wandern, ehe sie schwer seufzte. Ja, das Outfit war gut, aber was war mit den anderen Klamotten, die noch in dem Schrank dieser Frau hingen? Tja, für Zweifel war es nun wohl zu spät, denn die Grünhaarige hatte dem Angebot bereits zugestimmt. Zwei gegen eins, die Katze hatte verloren. "Ava Finch, ja", nickte sie noch ein wenig zögerlich. Es war wohl das beste, wenn sie sich der Grünhaarigen einfach öffnete, vielleicht entpuppte sie sich ja wirklich als kompetente Beratung? Esmée schien davon überzeugt zu sein und den Worten ihrer Freundin konnte sie ruhig glauben schenken. So machte man das doch, oder? So schüttelte sie die letzten Zweifel ab und setzte stattdessen ein freundliches Lächeln auf. "Genau das wünsche ich mir!" Das Outfit musste nicht nur wunderschön sein, sondern auch die besten Stellen der genauso schönen Trägerin ideal umschmeicheln. Das war gar nicht so einfach, schließlich war sie rundum perfekt, somit reichte es nicht, wenn das Outfit nur ihre Hüften oder nur ihre Brüste unterstrich, nein. Es musste alles gleichzeitig tun. Ein Glück, dass Seohl genau das bereits begriffen hatte! "Schwarz und rot sind eben auch die besten Farben", schnurrte sie, ihr Schweif zuckte dabei zufrieden. Was für ein nettes Kompliment. Falls Seohl versuchte, sich einzuschleimen, gelang ihr das auf jeden Fall. "Aber das Grün steht dir auch total." Sie trat einen Schritt näher an ihr Gegenüber heran und nahm eine Strähne zwischen ihre Finger. "Das ist deine natürliche Haarfarbe, oder?" Es fühlte sich zumindest nicht an, wie strapaziertes, gefärbtes Haar. Sie selbst war mit rein schwarzem Haar geboren. Die roten Strähnen, die ihre Mähne zierten, waren gefärbt und auch, wenn sie sich größte Mühe gab, diese so gut es ging zu pflegen, so fühlte sie trotzdem den Unterschied zu ihren natürlichen Haaren. Es war frustrierend, doch sie war mit ihrem Latein am Ende. Doch darum sollte es heute nicht gehen. Sie trat wieder zurück, stämmte ihre Hände in die Hüften. "Ich bin mir noch nicht sicher, wo ich überhaupt hin will. Ich will mal was anderes ausprobieren. Eine große Auswahl wäre schon toll ... wo geht ihr denn immer hin?" Neugierig blickte sie zu ihren Gegenübern. Wenn sie etwas Neues wollte, dann war es nur schlau, auch mal in neue Läden zu schauen und ihren Blickwinkel zu erweitern. Klar gab es auch in ihren Lieblingsläden immer wieder neue Kollektionen, aber letztendlich ähnelten sich die Stücke trotzdem irgendwie.
"You say that I'm kinda difficult, but it's always someone else's fault."
Eohl mag diesen Beitrag
Esmée
Anmeldedatum : 21.08.21 Anzahl der Beiträge : 504 Alter : 31
Esmée fiel ein Stein vom Herzen, als sie sah, wie Seohl und Ava nicht nur miteinander sprachen, sondern sich auch noch zu verstehen schienen. Sie hatte sich darauf gefreut, gemeinsam mit zwei Freundinnen eine Shoppingtour starten zu können – ganz so wie in den kitschigen Romanen, die sie früher in großer Zahl verschlungen hatte. Doch ein solcher Plan hing davon ab, dass sich alle drei Parteien aufeinander einließen und gewillt waren, Zeit miteinander zu verbringen. Der skeptische Blick und die zuckenden Ohren der Felinen waren Esmée nicht entgangen, sodass sie für einen winzigen Augenblick gezweifelt hatte. Umso schöner war es zu sehen, wie die anderen Frauen sich nun locker und mit einem Lächeln auf den Lippen über ihre Haarfarbe unterhielten.
Oh und es stimmte!
Erst jetzt fiel der Prinzessin auf, dass sie alle drei tatsächlich zwei Haarfarben trugen. Bei Ava waren es rote Strähnen, bei Esmée hellblau und Seohl hatte sich für einen grünen Farbton entschieden. Das… das musste Schicksal sein. Ganz sicher! Die drei waren dafür gemacht, zu einer verschworenen Gemeinschaft zu werden, sich gegenseitig in den Armen zu liegen, zu kichern und ihre Freundschaft in die Welt hinauszuposaunen!
Übertrieb Esmée in ihren Gedanken? Oh ja, eindeutig. Interessierte es die Dunkelhaarige? Kein bisschen.
„Das wird bestimmt ein ganz toller Tag! Wisst ihr, ich brauche auch ein neues Outfit.“ Verdammte Lüge! Der Kleiderschrank der 19-Jährigen quoll bereits jetzt über und wenn Erial diese Worte gehört hätte, hätte er vermutlich entsetzt nach Luft geschnappt. Wie gut, dass Erial nicht hier war. Vielleicht sorgte allerdings eine kosmische Kraft dafür, dass er just in diesem Augenblick einen schrecklichen Niesanfall bekam. „Wir können zur Einkaufsmeile von Maldina gehen. Da war ich schon lange nicht mehr und soweit ich weiß, hat dort erst vor Kurzem ein Ducci-Laden eröffnet. Aber ansonsten finden wir dort bestimmt auch noch andere Läden! Wie Manel, Rada oder Liffany.“ Um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Wie immer achtete Esmée nicht darauf, dass ihr Budget eigentlich absolut nicht hergab, in solch hochpreisigen Läden neue Kleidung zu kaufen. Erial würde ihr vermutlich eine Standpauke halten, wenn sie sich das nächste Mal sahen… Mit einem Wink und weit angehobenen Mundwinkeln deutete sie ihren beiden Freundinnen an, dass sie ihr folgen könnten. Denn wie immer kannte Esmée eine Abkürzung! Zumindest Ava hatte in der Vergangenheit bereits Erfahrung mit dem miserablen Orientierungssinn der Prinzessin sammeln dürfen, sodass die Truppe – sollte wirklich Esmée die Leitung übernehmen – mindestens drei Umwege nehmen würde, bis sie wirklich bei der Einkaufsmeile ankamen. Oder doch eher fünf Umwege? Ach, da fiel der jungen Frau noch eine Sache ein. Sie blickte zu der Grünhaarigen der Runde: „Oh und Seohl, sag mal, mit wem hast du dich denn eigentlich verabredet?“ Immerhin hatte sie zu Beginn ihres Treffens nach der Uhrzeit gefragt, aus Sorge, versetzt worden zu sein. War das dann überhaupt okay, einfach so von hier zu verschwinden? Die 19-Jährige stoppte kurz, grübelte, ob sie die Frage wirklich stellen konnte. Aber sie waren Freundinnen. Da gehörte das doch dazu, oder? Und so nahm die Prinzessin ihren Mut zusammen und fragte mit einem neugierigen Schmunzeln: „Hattest du etwa... ein Date?“
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.