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 Ashmound Royal Prison

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Untiefe
Biest der Marianen
Untiefe
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BeitragThema: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDo 17 Nov 2022 - 20:54

Ashmound Royal Prison Ashmou10

Ortsname: Ashmound Royal Prison
Art: Gebäude
Spezielles: -
Beschreibung: Im Südwesten von Crocus Town, im Gebirge nahe Miln, liegt das Ashmound Royal Prison, das größte und sicherste Gefängnis in ganz Fiore. Diese gut geschützte Anstalt ist der Ort, an dem besonders starke Magier und die gefährlichsten Kriminellen Fiores weggesperrt werden. Es steht direkt unter der Führung der Runenritter, geleitet von Vanya Berryl, und wird im Namen des Königshauses gegen alle inneren und äußeren Gefahren verteidigt. Was dieses Gefängnis wirklich besonders macht, sind nicht einmal die unheimlich harten Mauern, die hohe Anzahl an Wächtern, die Nähe zu Crocus oder die Bestien, die im Inneren gehalten werden, um besonders waghalsige Insassen brutal zu unterjochen, sondern die Nähe zu Sun Village, die es den Wachen erlaubt, eingeschriebene Riesen zur Unterstützung zu rufen, wenn es nötig wird. So ist es kein Wunder, dass diese Institution, dieses Mahnmal der Monarchie, seit über hundert Jahren unangefochten in den Bergen thront.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Hyun

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyFr 8 Sep 2023 - 18:46

Off-Beginn: At the wrong place at the wrong time
featuring @Yuitora & Hyun
01 | Aussehen
Laut rauschte das Blut in den Ohren des Ex-Blonden, laut genug, um die Geräusche der Kastastrophe, die um ihn herum geschah, beinahe komplett zu übertönen. Sein Herz hüpfte ihm bis hinauf in den Hals, gab ihm das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen - obwohl das womöglich auch von der Erschöpfung, die sich zunehmend in seinem Körper breit machte, stammte. Er brauchte eine Pause, dringend, doch dafür war einfach keine Zeit. Sie mussten hier raus und zwar schnell. Gemeinsam mit Rhys hatte er seinen Auftrag erfolgreich erfüllt, doch natürlich waren all die Kämpfe und Auseinandersetzungen nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Schrammen und Macken aller Art zierten seinen Körper, doch für ihn waren sie kaum mehr als der dornenbesetzte Pokal seines Sieges. Auch Chime, der weiterhin treu an seiner Seite blieb, schien an die Grenzen seiner Kräfte zu kommen, das Maul war weit aufgerissen, die Zunge hing an der Seite heraus, hinterließ immer wieder kleine Spuren an Speichel auf dem Weg, den sie entlang kamen. So groß die Erschöpfung aber auch war, das Adrenalin trieb sie immer und immer weiter an.
Hier und da wich der Pan einigen Angriffen aus, konterte sie, wo er konnte und rannte weiter. Er war nicht länger hier, um für Chaos zu sorgen. So gerne er das auch getan hätte, es gab keinen Grund, eine Festnahme zu riskieren. Auf keinen Fall würde er sich einbuchten lassen, komme, was wolle. Schon gar nicht in so einer Situation, denn das würde ohne Zweifel lebenslang bedeuten. Wenn er 'nur' weggesperrt werden würde, würde er sich glücklich schätzen können, doch er bezweifelte, dass man nicht jedes letzte Bisschen an Informationen über die dunkle Gilde aus ihm herausquetschen wollen würde. Man würde ihn nicht mit einem schnellen Tod belohnen, wenn er sich schnappen ließ. Es gab also nicht einen einzigen Grund, am heutigen Tag ein Risiko einzugehen.
Dachte er zumindest.
Seine Sohlen rutschten quietschend über den glatten, dunklen Boden, als er mit zu viel Elan eine Kurve nahm. Einen Moment lang drohte sein Gleichgewicht, ihm zu entgleiten, doch der Vierbeiner an seiner Seite half ihm, auf den Füßen zu bleiben. Als er jedoch zum nächsten, hastigen Schritt ansetzte wurde er ruckartig zum Stopp gezwungen. Mit ordentlich Schwung ratterte er in eine entgegenkommende Person, donnerte dieser den eigenen Schädel gegen ihren, riss sie in einer mehr als eleganten Aktion mit sich zu Boden. "Scheiße Alter, was?" Die Welt drehte sich wenige Atemzüge lang wie ein fröhliches Karussell um Hyun herum, es fehlte eigentlich nur noch die nervige, dudelnde Musik. Stattdessen war die Luft jedoch nur weiterhin erfüllt von Schreien, Gröhlen und Tumult. Langsam klärte seine Sicht wieder auf, er konnte sich zurück auf die Knie rappeln. Während die eine sich noch auf dem Boden abstütze, griff die andere Hand bereits nach dem Baseballschläger in der Tasche auf seinem Rücken. Um diese Zeit sollte sich doch kein Crusader hier aufhalten, da war er sich ziemlich sicher. Das hieß also eins: Wen auch immer er umgerannt hatte, es war ein Feind. Es war keine Zeit nachzudenken, er musste kurzen Prozess machen und weiter. Leicht stieß er sich mit der Hand vom Boden ab, um in die Hocke zu kommen und damit daraufhin ebenfalls den Schläger zu umgreifen. Herzhaft holte er mit diesem aus, erst, als er bereits herabsauste, sah er überhaupt, wem er gerade den blutigen Holzknüppel um die Ohren jagen wurde. Die dunklen Seelenspiegel wurden schlagartig groß, nur wenige Zentimeter entfernt vom Gesicht seines Opfers konnte er noch innehalten.
Nein.
Das konnte nicht sein. Die mittellangen, blauen Haare, die gleichfarbigen Augen. Das, was vermutlich sein Herz war, zog sich in seiner Brust schmerzhaft zusammen. Was für ein beschissener Scherz des Schicksals war das bitte? Wieso musste dieser verfickte Kerl ausgerechnet hier, ausgerechnet jetzt, auftauchen? Scheiße, er sollte einfach zuschlagen. Kurzen Prozess machen, so, wie er es damals versprochen hatte. Es würde das, was jetzt vermutlich kam, so viel einfacher machen. Doch so einfach war es nicht. Er zog seine Waffe zurück, der schockierte, vollkommen entgeisterte Blick ruhte noch immer auf seinem Gegenüber. Wegsehen konnte er einfach nicht. "Yui."


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Yuitora
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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySa 9 Sep 2023 - 0:42

Die Ankündigung, die Royal Crusade ausgesprochen hatte, war eine Sache. Doch das schiere Ausmaß an Durcheinander, die der tatsächliche Angriff auslöste, eine ganze andere. Überall herrschte Chaos, man hörte Schreie von Rune Knights und Mitgliedern der dunklen Gilde überall im Gefängnis. Man wusste nie, auf wen treffen konnte, denn überall wimmelte es von beiden Parteien. An manchen Orten weniger, an manchen mehr. Und dann waren da noch die Insassen an sich. Ashmound war dafür bekannt, gefährliche Leute unterzubringen und dementsprechend durfte man keinen von denen, egal wie klein das Vergehen war, unterschätzen. Yui selbst war als C-Rang Magier nicht befugt, die größeren Gefahren alleine anzugehen. Doch das würde den Magier nicht davon abhalten, so viele Kriminelle einzufangen, wie möglich. Seine derzeitigen Befehle waren simpel: In der Nähe des Nordtraktes soll es zu Zwischenfällen gekommen sein und er sollte sich darum kümmern bzw. im Falle einer zu großen Gefahr den Rückzug antreten und Bericht erstatten. Mit ernster Miene blickte er den Gang entlang, irgendwie bekam er ein schlechtes Gefühl bei der Sache. War es einfach nur die Anspannung? Vielleicht. Davon durfte er sich jetzt nicht verunsichern lassen. Der Blauhaarige schloss seine Augen einen kurzen Moment und atmete tief durch, bevor er schließlich losrannte.

Die einsamen Schritte seiner Schuhe hallten durch den Gang. Aus der Ferne konnte man Kampfgeräusche vernehmen, wie überall sonst im Gefängnis auch. Doch was auch immer sich vor ihm befand, er kam der Sache immer näher. Und je näher er kam, desto schlechter wurde sein Gefühl. Kurzzeitig drifteten sogar seine Gedanken ab, weswegen es kein Wunder war, dass er im nächsten Moment schon mit einer Person zusammenknallte und ein paar Schritte zurückwich. “Ugh…” überrascht hielt der Tomoeyasu sich den Kopf, wer oder was auch immer es war, es hatte seine Stirn volle Kanne erwischt. Desorientiert versuchte der Blauhaarige, sich wieder zu fassen. Auf beiden Beinen stand er schonmal, doch brauchte er einige Sekunden, um seine Lage zu erfassen und…dann starrte er direkt auf einen Baseballschläger, nur wenige Zentimeter davon entfernt, ihm eine gewaltige Delle in den Schädel zu prügeln. Mit weit geöffneten Augen starrte der Tomoeyasu nach vorne, doch die Waffe blendete er dabei vollständig aus. Nein, seine Aufmerksamkeit galt der Person, die sie ihm fast an den Kopf geknallt hätte. Seine Haare waren anders, doch dieses Gesicht und den kleinen Begleiter an seiner Seite gab es nur einmal. Yui war sprachlos, denn damit konnte man doch nicht rechnen! Mehrere Sekunden vergingen, in denen der Tomoeyasu dort nur stand und nichts sagen konnte. Erneut atmete der Rune Knight tief durch, nachdem der erste Schock verflogen war und schließlich fasste er Worte. “Hyun.” Erwiderte er. “Royal Crusade also…” es fiel ihm schwer, seine Emotionen unter der üblichen Fassade zu verstecken, dann man merkte, dass in diesen Worten Enttäuschung mitschwang. Er hatte vermutet, dass es sich beim Pan vielleicht um einen Kleinkriminellen handelte oder jemand, der vielleicht ein zwei Dinge am Laufen hatte, die nicht ganz legal waren. Aber…die Mitgliedschaft bei so einer Gilde war nochmal etwas völlig anderes. Es bereitete dem Blauhaarigen Kopfschmerzen, darüber nachzudenken, denn eigentlich war er ihm sympathisch, auch wenn sie in ihren Ansichten nicht unterschiedlicher hätten sein können. “Ich…hatte nicht erwartet, dich unter diesen Umständen erneut zu treffen. Aber du weißt, ich kann dich nicht einfach gehen lassen.” Eine Hand ging langsam an den Schwertgriff. Er hatte eine Aufgabe und vor ihm befand sich ein Krimineller. "Im Namen der Rune Knights befehle ich dir, dich kampflos zu ergeben." Yui biss seine Zähne zusammen. Er wollte diese Worte nicht äußern. "Widerstand macht alles nur schlimmer." Er hoffte, dass der Pan seiner Anweisung folgte. Doch beide wussten, dass daraus nichts wurde.

@Hyun


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Hyun

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySa 9 Sep 2023 - 18:58

Ja. Royal Crusade. Langsam nickte der Ex-Blonde. Für gewöhnlich trug er den Namen seiner Gilde mit Ehre und erhobenem Kopf, doch so, wie sein Gegenüber es aussprach, konnte er das einfach nicht. Er schämte sich nicht, doch Stolz ließ sich ebenfalls keiner finden. Es war viel mehr eine simple, wertungslose Bestätigung, die er durch sein Nicken ausdrückte. Mit Mühe riss er den Blick von dem Blauhaarigen los, richtete ihn stattdessen stur auf den Boden. Eigentlich ließ man niemals die Augen von seinem Gegner, doch gerade konnte Hyun ihn einfach nicht ansehen. Sie hatten sich gerade einmal einen halben Abend lang gekannt, waren im Streit auseinander gegangen, wieso schmerzte ihn die Sache trotzdem so sehr? Er sollte, er wollte, diesen Typen hassen, wieso weigerte sich sein beschissenes, viel zu weiches Herz? "Du musst das nicht tun." Und trotz der kurzen Zeit, in der sie sich gekannt und verstanden hatten, wusste er eigentlich ganz genau, dass Yui es sehr wohl musste. Seine Loyalität zu seiner Gilde ließ nichts anderes zu. Frustriert biss der Pan die Zähne aufeinander, bis es schmerzte. Scheiße man. Auch er wünschte sich, dass sie sich unter anderen Umständen wiedergetroffen hätten, doch das konnte er nicht zugeben. Es passte nicht zu dem Bild, das er für sein Gegenüber damals bei ihrem Auseinandergehen geschaffen hatte. Er hatte gedroht, ihn zu töten. Es war nur eine leere Drohung gewesen, doch in der Situation, in der er sich gerade befand, war er eigentlich gezwungen, genau das zu tun. Der Tomoeyasu war eine Gefahr für ihren Plan und das durfte der Crusader eigentlich nicht zulassen. Yui zögerte keinen Moment, seine Waffe zu ziehen. Wieso war es ausgerechnet Hyun, der offensichtliche Bösewicht in dieser Situation, der immer noch mit sich kämpfte? Er mochte der Gewaltbereite von den Zweien sein, doch sobald er versuchte, seine Fäuste gegen eine Person zu richten, die er kannte, gehorchte ihm sein Körper nicht mehr. Jeder noch so kleine Muskel weigerte sich, die gewünschte Bewegung auszuführen. Scheiße, scheiße, scheiße. Verdammte Scheiße.

Ob er wohl fliehen konnte? Doch wenn er das tat, dann würde der Blauschopf weiter seinem Job nachgehen. Irgendeinem anderen Crusader, oder einem flüchtigen Gefangenen über den Weg laufen. Keiner würde so gnädig sein, so sehr zögern wie der Tättowierte. Wenn er Yui nicht tötete, würde es ein Anderer tun. Wieso konnte er diesen Rune-Knight-Mist nicht einmal in seinem beschissenen Leben lassen?! "Kannst du dir überhaupt vorstellen, was mit uns passiert, wenn du uns festnimmst?" Seine Seelenspiegel wanderten hinab zu Chime. "Den würden sie direkt umbringen. Und ich dürfte herausfinden, welche grausamen Befragungsmethoden ihr Ritter so drauf habt. Ich würde nie wieder das beschissene Tageslicht sehen, man. Ist das wirklich das, was du willst? Nennst du das Gerechtigkeit?" Hyun hatte sein Anrecht auf Fairness verspielt, als er dieses Gefängnis im Namen seiner Gilde betreten hatte, das war ihm vollkommen bewusst. Er wollte eigentlich nur Zeit schinden. Ein paar Momente mehr zum Nachdenken erspielen. Gab es überhaupt eine Möglichkeit, wie sie hier beide unbeschadet herauskommen würden, oder blickte einer von ihnen seinem Untergang entgegen? Man, er war doch kein Taktiker! Wieso brachte ihn das Schicksal in solch eine Situation? "... na gut." Eine Antwort, die vermutlich vollkommen unerwartet kam. Doch er ließ tatsächlich den Baseballschläger fallen, der mit einem dumpfen Prall auf dem Boden landete. Selbst Chime riss den Kopf nach oben, um ihn anzusehen. Er hätte doch an der Seite seines Herrchens weitergekämpft! Auch für Hyun war diese Situation mehr als kontraintuitiv. Noch nie hatte er ohne Gegenwehr aufgegeben, nein, eigentlich hatte er generell noch nie aufgegeben, bis sein Körper ihn regelrecht dazu gezwungen hatte. Dementsprechend tat er sich auch alles andere als leicht, irgendwelche Worte zu finden. Das hier, das fühlte sich einfach nicht an wie er selbst. "Mach schon, her mit den Handschellen. Lass es uns hinter uns bringen ... aber auf Fesselspielchen steh ich nich, klar?" Ein bitteres Lachen. Er war sich seiner Angewohnheit, in den unpassendsten Momenten niveaulose Witze zu reißen mehr als bewusst. "Ich hab nur eine Bitte an dich. Sorg dafür, dass Chime nichts passiert." Das klang schon mehr wie er selbst. Sanft klopfte er seinem geliebten Begleiter ein Paarmal auf die Schultern, ehe er Yui tatsächlich die Hände entgegen streckte.


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Yuitora
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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySa 9 Sep 2023 - 23:34

Yuitora war kein Roboter. Er war ein Rune Knight, der die Sicherheit und das Wohl der Bevölkerung sicherstellen wollte. Kriminelle wie die Mitglieder Royal Crusades mussten festgesetzt werden, doch das…das, was sich hier abspielte, bekam ihm nicht gut und dafür wollte er sich gerade selbst in den Arsch treten. Kaum war ihm jemand aus diesen Reihen sympathisch geworden, bereute er diese Aufgabe fast schon. Wenn er nur wüsste, dass es seinem Gegenüber dabei sehr ähnlich ging. Der Blauhaarige versuchte, seine Emotionen nach hinten zu stellen. Er war gerade als offizieller Teil seiner Gilde unterwegs, es durfte keinen Spielraum für solche Ablenkungen geben. Sein Schwert sollte diesen Kriminellen richten, würde er sich nicht freiwillig ergeben. Eine ganz einfache Aufgabe, oder? Der Magier lauschte den Worten seines Gegenübers. Ja, er würde das Tageslicht vermutlich nicht mehr wirklich erblicken, sollte man ihn in ein Gefängnis wie, passenderweise, das Ashmound Royal Prison stecken. Nach diesem Angriff sollte die Sicherheit in so einer Institution nochmal um ein Vielfaches verstärkt werden. “Gerechtigkeit…” erneut biss der Tomoeyasu seine Zähne zusammen. Auch wenn Hyun sich dem bewusst war, er würde ihm seine Gedanken trotzdem an den Kopf werfen, denn diese Aussage ließ er nicht so im Raum stehen. “Denkst du, es ist gerecht, was du machst?” Er breitete seine Arme aus und zeigte auf die Zerstörung, die im gesamten Gefängnis gerade vor sich ging. “Und das hier?” Wie viele Leute, egal ob Gefangener oder Soldat, waren mittlerweile hier schon gestorben? “Wenn ich dafür sorgen kann, dass sowas nie wieder passiert, dann ja.”

Yuis Hand ging erneut zu seinem Schwertgriff. Er war bereit, jederzeit zuzuschlagen, sollte Hyun sich endlich weh…ren? “Huh?” Überrascht blickte der Blauhaarige auf seinen Gegner, als dieser schließlich den Schläger fallen ließ. Damit hatte er nicht gerechnet. Er schätzte den Pan nicht als jemanden ein, der sich kampflos ergab, doch hier standen sie. Yui verließ seine Kampfstellung, doch seine rechte Hand lag weiterhin auf dem Schwert. Er sollte weiterhin bereit sein, würde Hyun sich umentscheiden. Langsam kam er dem Blond…naja, gerade Schwarzhaarigen näher, während Chime etwas unsicher zwischen den beiden hin- und her schaute. Nur noch einen Meter von ihm entfernt, stoppte Yui und zückte ein paar gewöhnliche Handschellen. Diese bewegte er langsam auf die Handgelenke seines Gegenübers zu, doch kurz bevor er ihm das Fesselwerkzeug anlegen konnte, stoppte er. “Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich beeindruckt oder enttäuscht sein soll.” Mit seinen dunkelblauen Seelenspiegeln schaute er genau in die des Crusaders. “Ich kenne deine Beweggründe nicht und ich werde sie wohl auch nicht erfahren. Aber du schließt dich dieser Gilde an, nimmst an einem Überfall in einem der sichersten Gefängnisse des Königreichs teil, richtest Chaos an und…ergibst dich? Ohne Gegenwehr?” Yui selbst war derjenige, der ihn zur Aufgabe gefordert hatte, keine Frage. Doch entgegen aller Erwartungen war Hyun dem auch noch gefolgt. “Hast du nichts, wofür sich der Kampf lohnt? Kein Ziel, keine Erwartung an dein Leben, gar nichts? Du kannst noch so viel erreichen und wirfst es einfach weg...” Es schockierte und verwirrte ihn. Normalerweise wehrten Verbrecher sich, so gut es ging. Jeder von ihnen wollte seine Freiheit doch nicht einfach einbüßen. Aber Hyun…was bewegte diesen Kerl?

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySo 10 Sep 2023 - 8:03

Gerechtigkeit. Wenn Hyun vollkommen ehrlich war, kannte er die wahre Definition dieses Wortes kaum. Vielleicht redete er sich ein, sie zu kennen, vielleicht wollte er sie kennen, doch er tat es nicht. In seinem Leben herrschte das Gesetz des Stärkeren. Wer den Anderen als erstes in die Knie zwang, der war der Gerechte. "Glaubst du, ich hab ne Wahl? Du glaubst doch nicht, dass meine Gilde nett fragt, ob wir Lust haben, hier mitzumachen." Er schnaubte frustriert. "Aber ich werd dich nicht anlügen, selbst wenn ich sie hätte, hätt ich hier mitgemacht." Denn es war spannend, aufregend. Wenn er seine Existenz auf's Spiel setzte, fühlte er sich gut. Ob das wohl ein Nebeneffekt seines alten Lebens war? Als Zirkusartist hatte er ständig mit seinem Leben gespielt. "Du wirst nich dafür sorgen können, dass sowas nich mehr passiert, Yui. Wir sind nur einzelne Personen, es is scheißegal, was wir tun. Die Welt juckt das nich!" Im Auge des Schicksals waren sie beide exakt eine Sache: Niemande. Nicht, dass der Pan an so einen Mist wie 'Schicksal' glaubte. Falls es sowas wie dieses gab, falls es verfickte Götter gab, dann waren sie noch so viel schlimmer als er selbst, verdienten mächtig auf die Fresse. Wie herzlos und sensationsgeil musste man bitte sein, um ihn am heutigen Tag zurück auf Yuis Weg zu führen?
Egal was er tat, der Ex-Blonde hatte das Gefühl, dass es in einer Katastrophe enden würde. Zwar gab es einige Optionen, doch jede schien darin zu enden, dass entweder er selbst oder Yui in ernsthafte Schwierigkeiten gerieten. Das war einfach nicht fair. Es war einfach verdammt beschissen nochmal unfair. Zwar hoffte er, den besten Weg gefunden zu haben, doch vollkommen sicher war er sich nicht. Allein all die Überwindung, die es ihn kosten würde. Vollkommen sicher, ob er das packen würde, war er sich nicht, doch er war schon immer jemand gewesen, der gerne hoch pokerte. Wieso nicht auch jetzt? Kommentarlos trat er dem Blauhaarigen entgegen, als dieser begann, zu zögern, schob seine Handgelenke gegen das kalte Metall. Yui musste sie nurnoch zudrücken. "Alter, jetzt zieh den scheiß doch nicht unnötig in die Länge. Oder stehst du drauf, mich so zu sehen?" Die Scham war dem Tättowierten wirklich mitten ins Gesicht geschrieben. Er konnte sein Gegenüber nicht einmal wirklich anblicken. "Soll ich noch heulen und dich anflehen oder was?! Mach! Einfach!" Verdammt, wieso musste der Blauhaarige es nur noch schwerer machen, als es eh schon war? Sonst war er doch auch so scharf darauf, seinen Job zu machen. Wenn Hyun noch länger den Blick seines Vierbeiners sah, würde er echt noch anfangen, zu flennen. Natürlich hatte Yui recht, das hier passte nicht zu dem Pan. Zumindest nicht zu dem, den er meist zeigte. Eigentlich war er kein Aufgeber. Er war die Art von Mensch, die lieber bis zum blutigen Tod kämpfte, als sich gefangennehmen zu lassen. Aber das zu tun hieß ebenfalls, das frühzeitige Ende des Rune Knights herauszufordern. Das konnte er nicht tun. Doch da waren noch mehr Gründe, die ihn zu diesem Handeln trieben, Gründe, die er selbstverständlich nicht aussprechen würde. "Freu dich einfach, du kannst deinen beschissenen Job machen", entgegnete er stattdessen, zwischen zusammengebissenen Zähnen herausgequetscht.
Das hätte es sein sollen. Der Tomoeyasu hätte ihn hier und jetzt einfach abführen sollen, doch das tat er nicht. Stattdessen packte er die verbale Faust aus, sprach den Pan gnadenlos auf seine allergrößte Schwäche an. "Hör auf." Doch Yui hörte nicht auf. Er fragte weiter, grub die Finger tiefer und tiefer in die eh schon vorhandene Wunde. Was sollte das? "Nein, hab ich nicht, verdammt!", schrie er ihm fast schon entgegen, "So, zufrieden? Mein Leben ist ein verfickter Scheißhaufen, das Einzige, was ich habe, ist er!" Er nickte zu Chime, der inzwischen die Ohren angelegt hatte und leise fiepte. Und genau wegen ihm ergab er sich doch auch, wieso musste man da noch groß weiterhaken? Ein abgehacktes Schnauben, ehe er den Kopf vollständig abwendete. Er war gerade viel ehrlicher, als er sein wollte. Er wollte überzeugend sein, ja, aber je mehr er plapperte, desto mehr verlor er sein eigentliches Ziel aus den Augen. Gerade weil er nicht lügen musste, um zu überzeugen. Scheiße man, das war doch eine Katastrophe. Sein Leben war die ultimative Shit-Show und Yui musste ihn genau jetzt daran erinnern, dass es das war. Seine Hände zitterten leicht, jedoch nicht wegen dem eiskalten Metall, das sie umschloss. "Ich hab nichts zum Erreichen. Also hör endlich auf mit dem Scheiß. Jemand wie ich hat keine Zukunft und das weißt du genauso gut wie ich." Ey, wenn das so weiter ging verlor er wirklich die Motivation, sich zu wehren und fing an zu heulen. Beschissener Yui, beschissene Rune Knights, beschissene Situation. Sein Plan geriet schon ins Wanken, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. "Du entscheidest dich nich für n Leben wie meins, wenn du was hast, wofür du lebst." Das hatte er vor einer Weile auch Rhys erklärt, als dieser ihn gebeten hatte, ihm die Welt der Drogendeals zu zeigen. Wer jemanden hatte, für den es sich zu leben lohnte, hielt man sich von all dem Scheiß kilometerweit entfernt. Man riss sich zusammen, bekam sein Leben unter Kontrolle. "Yui, du ... ich dachte echt, das wird was. Du und ich." Obwohl er wusste, dass er ein Rune Knight war. "Den Gefallen hast du mir nich getan. Also tu mir wenigstens den, das hier jetzt schnell über die Bühne zu bringen."


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
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Es lag dem Tomoeyasu nicht, bei seiner Arbeit so zu zögern. Er wusste, jeder dunkle Magier, der sich heute in diesem Gefängnis befand, sollte festgenommen, oder im schlimmsten Fall zur Strecke gebracht, werden. Hyun war da keine Ausnahme. Zumindest sollte er keine sein, doch warum sträubte er sich so davor? Sie kannten sich kaum, hatten einen Abend miteinander verbracht und…naja, das Ende war nicht gerade friedlich. Also warum bekam er es gerade nicht übers Herz, ihm diese Handschellen anzulegen? Sein Blick ging zwischen dem Pan und seinem Haustier hin und her, während er ihm erzählte, wie scheiße alles doch sei und dass sie ja nichts ändern konnten. Auch, nachdem sein Gegenüber ihn ein weiteres Mal dazu anleitete, ihm endlich diese beschissenen Teile an die Hand zu packen, konnte er nicht. Er verstand sich selbst nicht, genauso wie er Hyuns Verhalten nicht verstand. Etwas überrascht blickte er den Royal Crusade Magier an, als dieser ihn plötzlich anschrie. Mit jedem Wort wurde es umso offensichtlicher, dass er keinen Ausweg aus so einer Situation sah. Dass er es einfach über die Bühne bringen wollte und hoffte, Chime würde glimpflich davonkommen. Es war fast schon traurig anzusehen, doch in Yuitora löste es eine ganze andere Emotion aus: Frustration. Etwas, dass er heutzutage nicht sehr oft spürte. Seine Augen wandten sich vom Pan ab und er hockte sich vor ihn, blickte Jimmy entgegen. EInige Sekunden vergingen, bevor er sich mit einem Lächeln wieder aufrichtete. Ein Lächeln, welches gleich wieder verschwand.

So wie Hyun es an ihrem gemeinsamen Abend getan hatte, packte der Blauhaarige den Kriminellen an seinem Kragen und zog ihn zu sich heran. So nah, dass es fast schon keine Ausflüchte mehr gab, außer sich direkt in die Augen zu schauen. Doch genau das wollte er in diesem Moment. Sein Gesichtsausdruck war ernst, fast schon wütend. Das konnte er sich nicht länger anhören. “Du sollst nicht flehen und nicht heulen. Du sollst verdammt nochmal versuchen, zu leben, du Idiot. Du hast keine Zukunft? Du kannst nichts ändern? Klingt so, als hättest du schon aufgegeben, bevor du hier überhaupt eingebrochen bist.” Er versuchte, seinen Tonfall so ruhig wie möglich zu halten, doch es fiel ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer. “Nichts, wofür es sich zu leben lohnt? Und was ist mit Chime? Wer soll sich um ihn kümmern, wenn du es nicht tust und ich es nicht mache? Hörst du dir eigentlich selbst zu? Selbst Einzelpersonen wie wir können etwas ändern. Selbst wenn es nicht an der Welt selbst ist, wir können es immernoch bei uns selbst versuchen.” Er schaute ihn noch ernster an. “Ich werde an der Welt etwas ändern. Sie zu einem besseren Ort machen. Und du wirst es miterleben.” Er ließ ihn los und entfernte sich einen Schritt. “Wie du dein Leben lebst, ist deine Sache. Doch wenn ich dich festnehme, dann als Hyun. Nicht als das Häufchen Elend, welches sich selbst bemitleidet und beim kleinsten Widerstand zurückweicht. Wenn du nicht für dich selbst leben willst, tu es für ihn.” Er blickte zu Chime. “Es ist nie zu spät, sein Leben zu ändern, du Idiot.”

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
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So sollte das eigentlich alles überhaupt nicht laufen. Hyun verstand nicht im geringsten, wieso sein Gegenüber plötzlich so mieserabel darin war, seinen Job zu machen. Bei ihrer ersten Begegnung war er schließlich auch vollkommen versessen darauf gewesen. Doch hier und jetzt wirkte es beinahe, als wollte er nicht. Damit tat er vieles, doch dem Plan des Ex-Blonden spielte er damit nicht im geringsten in die Karten. Er hatte seine gesamten Pokerchips darauf gesetzt, dass Yui das tun würde, wofür er hier war: den Feind festnehmen. So hatte er es schließlich auch gesagt, der Pan solle sich ergeben, es nicht schlimmer machen. Jetzt tat er genau das, doch es wurde viel viel schlimmer, als wenn sie sich einfach bis zum Tod geprügelt hätten. Vollkommen irritiert beobachtete er den Blauhaarigen, wie er sich, anstatt endlich die Handschellen zu schließen, vor Chime hockte.
Der Mischling hatte überhaupt keine Ahnung, wie er reagieren sollte. Der Ritter wirkte gerade kein bisschen bedrohlich, doch er wusste, dass es sich eigentlich um einen Feind handelte. Dieser Mensch wollte seinem Herrchen etwas Böses und eigentlich hieß das, dass der Vierbeiner kämpfen musste. Allerdings schien irgendetwas nicht zu stimmen, denn er hatte noch keinen einzigen Befehl erhalten. Stattdessen ließ der Zweibeiner seine Waffe fallen. Wieso? Jimmy verstand es einfach nicht. Er versuchte es mit einem Knurren, doch das verstummte schnell wieder. Die Lefzen fielen wieder über die kurzzeitig entblößten Zähne und er legte den Kopf leicht schief. Auch, wenn er bereits einige Jahre gemeinsam mit Hyun verbracht hatte, waren ihm Menschen noch immer ein Rätsel. Genau deshalb fand er sie auch noch immer so angsteinflößend. Sein Blick folgte dem fremden Mann, als er sich wieder aufrichtete und an sein Herrchen herantrat.
Eigentlich rechnete der Pan fest damit, dass Yui nun endlich das tat, worum er ihn nun schon mehrfach gebeten hatte. Voller Schock weiteten sich die dunklen Seelenspiegel, als er stattdessen am Kragen gepackt und herbeigezogen wurde. Scharf sog er die Luft zwischen den zusammengebissenen Zähnen ein, versuchte noch, vor der Hand zurückzuweichen, doch die Aktion kam einfach zu unerwartet. Unweigerlich näherte sich sein Schädel dem seines Gegenübers. Zu nah. Viel zu nah. Er konnte bereits den Atem an seinen Wangen entlangstreichen spüren. Wäre die Situation nicht so unfassbar stressig, wäre er vermutlich knallrot angelaufen und hätte dem Blauhaarigen prompt die Faust ins Gesicht geballert. Stattdessen hielt er tatsächlich still wie ein Mäuschen, das in die Falle getappt war. Der einzige Unterschied war, dass er der Gefahr, dem Feind, direkt in die hellen, blauen Augen starrte. Wie er es hasste, dass er ernsthaft kleiner als dieser bescheuerte Möchtegern-Weltretter war, dass man ihn tatsächlich auf die Zehenspitzen hob, damit sein Blick nicht länger flüchten konnte. "Du hast doch von überhaupt nichts ne Ahnung!", blaffte er, die Stimme mühevoll gezügelt, damit er seinem Gegenüber seinen Trotz nicht wortwörtlich ins Gesicht spuckte. Viel lieber hätte er in diesem Moment geschrien. Er hatte sich selbst schon lange, bevor er sich der Aktion hier angeschlossen aufgegeben, schon bevor er überhaupt der Gilde beigetreten war. Die jetzige Situation hingegen, die versuchte er eigentlich nur wegen Yuitora aufzugeben. Doch woher sollte dieser das schon wissen? Der Pan ließ es sich schließlich weiterhin nicht anmerken. "Du wirst dich um Chime kümmern, du..." Nein, er hatte es nicht versprochen. Hyun wünschte sich bloß, dass er es tat. Frustriert klackten seine Zähne wieder aufeinander. Wie konnte eine Person nur so naiv sein? Nein, nicht nur er selbst, auch der Ritter. Weder die Welt, noch die Menschen konnten sich ändern. Die Dinge waren so, wie sie waren und so würden sie immer bleiben. Woher nahm dieser Schwachkopf bloß all die Hoffnung? So wie er sprach, schien er ernsthaft vergessen zu haben, in welcher Situation sie sich eigentlich gerade befanden. Wenn er die Welt verändern wollte, dann musste er dem Pan ein Ende bereiten - oder ihn zumindest in den Knast stecken. Das würde unweigerlich bedeuten, dass er eben nicht sehen würde, wie sich etwas veränderte. Es gab hier kein du und ich. Es gab nur du oder ich. Das war doch überhaupt erst der Grund, wieso der Tättowierte so aufrichtig winselte und jammerte wie ein getretenes Schoßhündchen.
Als sich der Griff um seinen Kragen löste und er endlich wieder voll auf seinen Sohlen stand, trat er sofort einen Schritt zurück. Die Nähe machte ihn trotzdem noch immer fertig. Sein Herz tobte wie ein hungriger Löwe in seiner Brust und das nicht nur wegen der emotionalen Bedrängnis, in die man ihn immer mehr brachte. "Ich bin kein verficktes Häufchen Elend", knurrte er, "Und ich schreck schon gar nich vor dem kleinsten Widerstand zurück." Er besaß durchaus noch so etwas wie Ehre und die würde er auch verteidigen. "Du tust so, als hättest du mich komplett durchgecheckt. Hast du aber nicht im geringsten, du scheiß Arschloch." Denn so sehr Hyun das Leben auch hasste, er hasste es nicht genug, um sich einfach so aufzugeben. Er war ein Versager, die Definition von Loser und einem schlechten Menschen, doch einfach so zu sterben oder sich wegsperren zu lassen, wollte er trotzdem nicht. "Ich will mein Leben nich einfach so aufgeben, egal wie beschissen es is. Ich hass mein Leben, meine Unfähigkeit, was zu ändern, aber ich würd kämpfen." Verbal stand der Ex-Blonde nun vollends mit dem Rücken zur Wand. Der Moment, an dem er die ekelhafte, beschämende Wahrheit endlich gehör finden würde, war gekommen, was? Obwohl er nicht länger gezwungen war, seinen Blick auf sein Gegenüber zu richten, starrte er ihn regelrecht nieder. Auch, als er zu einem Schlag ausholte, der problemlos hätte Nasen brechen können, sah er nicht fort. Wenn Yui bisher nicht kapiert hatte, dass er das beschissene Problem an der ganzen Sache war, dann würde er es vermutlich jetzt, wo der Pan ein weiteres Mal versuchte, zuzuschlagen und kläglich an sich selbst scheiterte. Zack. Da war sie also, die Wahrheit, der wahre Grund, warum er so bereit war, sein Leben wegzuschmeißen. Letztendlich war es nicht sein Selbsthass, wie Yui zu glauben schien, sondern seine fehlgeleitete Treue. Wie ein ekelhaftes Stück hartgekauter Kaugummi klatschte er sie dem Größeren vor die Füße, ohne es auszusprechen. Das schaffte er einfach nicht. Er konnte Yui nicht direkt ins Gesicht sagen, dass er es nicht schaffte, ihn zu verletzen. Das Blut, das seine Kleidung zierte und offensichtlich nicht nur von ihm stammte, sollte hoffentlich deutlich machen, dass er defintiv kein Problem damit hatte, andere Leute halbtot zu prügeln.
"Hör auf so zu tun, als wäre ich das scheiß Problem, ich bins nämlich nich."


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyMi 11 Okt 2023 - 21:48

Ja, vielleicht hatte er keine Ahnung, wie es hier lief. Wie die Welt, die Menschen um ihn herum und der Kerl vor ihm eigentlich tickten. Doch Yui ließ sich von seinem Glauben, für eine bessere Welt sorgen zu können, nicht abbringen. Natürlich sah er all das nicht als reines schwarz-weiß Konstrukt. Es gab immer irgendwo Motivationen, Grauzonen und allerlei andere Sachen, die vom reinen gut und böse abwichen. Vielleicht war Yuitora in solchen Belangen auch ein wenig gutgläubig. Doch er hielt daran fest, dass jemand sich mit dem richtigen Willen ändern kann. Nur…spürte er diesen bei Hyun überhaupt nicht. Während die beiden sich unterhielten, mehr oder weniger aggressiv Dinge an den Kopf warfen, wurde dem Magier immer klarer, dass der Typ nicht vor hatte, irgendwas zu ändern. Und das war…frustrierend. Er verstand es nicht. Wieso? Wieso sollte man so ein Leben freiwillig weiterführen? Wieso kein neues Kapitel im Leben aufschlagen und einen neuen Abschnitt beginnen? Doch für den Pan schien dies nicht einmal eine Option zu sein. Er wollte wohl als derjenige enden, der er momentan war. Vielleicht war es genau diese Erkenntnis, die den Griff des Tomoeyasus lockerte und seinem Gegenüber einen freien Kragen bescherte. Gab es wirklich keinen Weg, ihn zu überzeugen? Regungslos stand er nun dort und lauschte den Worten des Royal Crusade Mitglieds. Zwischendurch wanderten seine Augen wieder zu Chime, der immernoch etwas verwirrt zu seinem Herrchen schaute. Diese Situation musste wohl für ihn genauso komisch sein wie für die beiden Menschen, die zwar irgendwo auf verschiedenen Seiten standen, es jedoch gerade nicht übers Herz bringen konnten, ihren Teil dessen auch ordnungsgemäß auszuführen.

Yuitora zuckte nicht einmal, als er die Faust sah, die vermutlich für sein Gesicht bestimmt war. Wenn Hyun es wirklich wollte, sollte er diesen Hieb bekommen. Doch entgegen der Erwartungen, kam der Treffer nie bei ihm an. Langsam schloss der Blauhaarige seine Augen und atmete aus. Ein paar Sekunden verharrte er so, bis ihm schließlich ein Lächeln auf den Lippen lag und ihm ein leichtes Kichern entwich, als würde er die ganze Absurdität dieser Situation an sich herauslassen. Seine rechte Hand bedeckte die beiden Augen für ein paar weitere Sekunden, bis das Kichern schließlich verflog. “Nein, den Widerstand hast du wohl nicht verloren.” Sowohl körperlich als auch mit seinen Worten schien der Pan immerhin noch seine Schlagabtäusche führen zu können. Auch das Lächeln verschwand auf einen Schlag und der Ton des Magiers wurde wieder ernster. “Du willst dein Leben nicht einfach so aufgeben, trotzdem stehst du hier und bittest mich, dich festzunehmen. Versteh dich mal einer.” Auch seine Hand verschwand nun, womit Yuitoras Gesicht wieder einwandfrei zu sehen war. “Ich bin das Problem, was? Ja, vielleicht.” Aber eventuell nicht aus den gleichen Gründen, die man dachte. “Als Rune Knight ist es meine Aufgabe, jeden Verbrecher hier festzusetzen und dem Gesetz vorzubringen. Und selbst das bekomme ich nicht hin. Was eine Schande für jemanden, der geschworen hat, alles ein besseres Leben zu verschaffen.” Langsam setzte der Blauhaarige sich in Bewegung und trat auf den Pan zu. “Aber vielleicht…bekommst du es dadurch hin. Wenn ich das Problem bin, lass mich auch die Lösung sein.” Er kam ihm immer näher…und näher…und näher…und ging an Hyun und Chime einfach vorbei, seine Schritte hallten nun hinter den beiden. “Verschwinde hier. Weiter in deiner Richtung sollte gerade niemand sein.” War das wirklich die einzige Möglichkeit? Yui schluckte in diesem Moment eine gehörige Portion seines Stolzes und seiner Integrität als Rune Knight. “Geh hier weg…und fang bitte etwas neues an. Es ist nie zu spät. Und Chime…Chime würde auch nicht wollen, dass du am Ende einen falschen Schritt setzt und von der Bildfläche verschwindest, richtig?” Er erwartete keine Antwort, denn genauso wenig wollte er hören, dass Hyun nicht vor hatte, sich zu ändern. “Wenn wir uns nochmal sehen…dann auf der gleichen Seite, bitte.” Wenn Hyun ihn nicht gehen lassen wollte, wäre das seine letzte Chance gewesen. Ansonsten würde der Tomoeyasu jetzt weitergehen und anderen Verbrechern hinterherjagen.

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDo 12 Okt 2023 - 20:06

Ungläubig blinzelte der Ex-Blonde, die dunklen Seelenspiegel ruhten auf dem Tomoeyasu, der sich die Hand vor das Gesicht hielt und kicherte wie ein kleines Kind. Als wäre die Situation hier nicht todernst, als hätten die Entscheidungen, die sie hier und jetzt trafen, nicht potentiell schwerwiegenden Einfluss auf die eigene Zukunft und die des jeweils Anderen. Mit einem Schnauben wendete Hyun letztendlich den Blick ab um die Hitze in seinem Gesicht zumindest ein wenig zu verbergen. Das war doch scheiße peinlich ey. Konnte sich der Typ nicht einen anderen Zeitpunkt für einen Lachanfall aussuchen? Da war man einmal ehrlich und dann passierte sowas! Hinzu kam, dass er sich nicht komplett sicher war, ob sein Gegenüber tatsächlich geschnallt hatte, was Sache war. Fuck, Zwischenmenschliches nervte hart! "Alter, was gibts da nich zu verstehen?" Dieser Schwachkopf! Nein, der Pan würde garantiert nicht so tief sinken, seine Gefühle Schritt für Schritt offen zu legen und alle paar Meter nachzufragen, ob Yui noch mitkam. Frustriert fuhr er sich mit der flachen Hand über das Gesicht, grummelte. Wieso ließ er sich von einem Kerl so fertig machen? Wieso konnte er ihn nicht einfach stehen lassen und abhauen? Agh! "Yui!", versuchte er, den Blauhaarigen aufzuhalten, vergeblich. Welche Lösung? Was laberte er da? Verunsichert trat er einen Schritt zurück, lehnte sich so weit nach hinten, wie er konnte, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Ob man ihm ansehen konnte, dass er vollkommen verwirrt war? Absolut. Die dunklen Seelenspiegel waren groß und fixiert auf die seines Gegenübers, der ein weiteres Mal unangenehm nah kam. Das war ja fast wie in einer beschissenen Romanzenschnulze. War die Antwort ein dramatischer Kuss und niemalsendende Liebe? Pah. Ekelhaft. Darauf konnte der Tättowierte echt verzichten und sein Gegenüber glücklicherweise auch. Scheiße man, er brauchte dringend einen Moment zum Durchschnaufen. Sein Herz meckerte unzufrieden, wollte wissen, was der Scheiß sollte, kletterte ihm dabei fast schon in den Hals. Die Schritte in seinem Rücken wurden leiser, als er einen Blick mit seinem vierbeinigen Begleiter wechselte und den Kloß in seiner Kehle mit Mühe herunterschluckte.
Hyun war frei. Er konnte gehen, endlich abhauen, schließlich war seine Aufgabe als Crusader erledigt. Es wäre so simpel, jetzt nach vorne zu sehen und den Blauhaarigen hinter sich zu lassen, gemeinsam mit all der emotionalen Last, die er mit sich brachte. Aber das konnte er einfach nicht tun. Erst beschwerte sich sein dummes Herz und dann konnte es sich doch nicht von den Dingen, die ihm all den Stress und die Schmerzen bescherten, abwenden. Doch so war es schon immer gewesen, es konnte einfach nicht loslassen. Ein weiteres Paar Schritte erfüllte die Stille im Gang, holte langsam aber sicher auf. "Fuck off! Ich will nicht, dass du wegen nem falschen Schritt von der Bildfläche fliegst!" Finger legten sich wie die Hälfte einer Handschelle um das Handgelenk des Blauhaarigen, hielten ihn entschlossen zurück. "Dein Leben isses genauso wenig wert, weggeschmissen zu werden. Scheiß auf deinen Schwur, du kannst nich die ganze Welt allein retten. Das is nich dein beschissener Job!!" Gute Menschen waren so verdammt dumm, dachten immer, dass das 'Richtige' es wert war, dafür sein Leben zu riskieren. Das war es allerdings nicht. Yui wollte ihm weismachen, dass der Weg des Bösen gefährlich und risikoreich war, doch er war selbst nicht besser. Arschloch! Mistkerl! Doch egal, wie viel Hyun innerlich auch fluchte, er konnte nicht wirklich wütend werden. Nur frustrierter und verzweifelter. "Ich werd mich nich ohne dich verpissen. Ich will mit dir quatschen. Lass mich dir erzählen, wieso ich ich so leb. Und erklär mir, wieso dus tust." Mehr hatte er nicht anzubieten. Der Pan war kein reicher Schnösel, der sein Gegenüber mit Geld oder Geschenken locken konnte und auch sonst hatte er keine besonderen Fähigkeiten, die er im Tausch anbieten konnte. Er hatte nur seine jämmerliche Gegenwart und einen gar nicht so flauschigen Chime, der sicherlich auch früher oder später mit Yuitora warm werden und sich streicheln lassen würde. Er konnte dem Größeren nicht einmal seinen Wunsch erfüllen, die Seiten zu wechseln. Nicht nur wollte er nicht, er konnte schlichtweg nicht. Es wäre ein Versuch, den er mit dem Leben bezahlen würde, denn Royal Crusade machte kurzen Prozess mit Verrätern. Nicht nur seine Gilde, auch eine ganze Reihe anderer Kontakte wären alles andere als erfreut, zu erfahren, dass Hyun - jemand, der viel zu viel wusste - nun zu den Guten gehörte. Sein Schicksal war fest mit der Schattenseite verflochten, daran ließ sich nichts ändern. Es war der Ort, an den er gehörte, an dem er zuhause war. All das konnte er Yui erzählen! Er würde es ihm gerne erzählen, wenn er denn zuhören würde! Doch er war sich wirklich nicht sicher, ob sich der Ritter noch ein zweites Mal davon abhalten ließ, seinen Job zu tun. Man, er hatte echt Schiss, dass das nicht der Fall war. Verzweifelt klammerte er sich an das fremde Handgelenk, als würde sein eigenes Leben davon abhängen. War er überhaupt stärker als sein Gegenüber? Konnte er ihn überhaupt aufhalten, wenn er wollte? Er wusste es nicht, verdammte Scheiße. "Ich lass dich nich ins offene Messer laufen. Das is doch, was gute Leute tun würden, richtig? Lass mich gut sein und dich aufhalten, du willst doch meine Lösung sein! Sei meine scheiß Lösung, bitte!" Hyun war kein Mensch, der bettelte. Wann hatte er das letzte Mal so gefleht? Was für eine Ironie des Schicksals, denn es war gewesen, als er gezwungen gewesen war, seinen besten Freund zu verlieren. Yui war nicht sein bester Freund. Konnte er ihn überhaupt als gewöhnlichen Freund bezeichnen? Eh, er war zumindest das, was für den Pan am nächsten an diese Bezeichnung herankam und er hatte echt kein Bock, dass ihm so eine Person schon wieder durch die Lappen ging.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 7 Nov 2023 - 15:56

Ja, es wäre so einfach gewesen, wenn beide ihren Weg gegangen wären und von nun an getrennte Pfade bestiegen. Yui könnte sich seiner Arbeit als Rune Knight widmen, und Hyun…nunja, eigentlich hoffte der Magier ja genau nicht, dass der Typ dem nachging, was er sonst bisher tat. Genau das wollte er ja verhindern, doch irgendwie schien es nicht so, als wäre ihm diese Möglichkeit vergönnt. Und wenn er ein Teil seines Problems war, dann gab es für den Tomoeyasu nur die Möglichkeit, aus den Augen des Pans zu verschwinden. Das war die beste Lösung für alle, oder? Auch wenn er damit eine gehörige Portion seines Stolzes als Beschützer des Landes aufgab. Normalerweise sollte er Verbrecher festnehmen und nicht mit ihnen plauschen und sie dann laufen lassen. Doch Hyun war ein Sonderfall, den Yuitora sich nicht wirklich erklären konnte. Eine Sympathie, die ihm gegenüber des Royal Crusade Mitglieds innewohnte und daran hinderte, seinen Job zu machen. Schweren Herzens nahm er also die Option der Flucht und trat an Hyun und Chime vorbei. Damit war es das dann, oder? Falsch gedacht. Etwas überrascht schaute der Blauhaarige auf seinen Arm, an dem auf einmal die Hand seines Gegenübers klebte. Er hatte ernsthaft damit gerechnet, dass Hyun ihn laufen ließ und sich was auch immer annahm. Doch so kam es nicht und ein offensichtlich überraschter Yui starrte erst auf die Hand, dann auf das Gesicht des Pan. Dieses Mal war er es, der nicht wollte, dass jemand sein Leben einfach so wegschmiss. Eine Ironie des Schicksals, was?

Ohne Widerworte zu leisten, lauschte Yuitora seinen Worten. Still blieb er, bis Hyun nichts mehr zu sagen hatte und beide nun fast regungslos im Gang standen. Wieso musste es so schwer und kompliziert sein? Der Tomoeyasu haderte. Einerseits wollte er natürlich seinem Pflichtgefühl nachgehen und verhindern, dass noch mehr Leute in diesem Gefängnis ums Leben kamen. Doch…er konnte Hyun nicht mehr einfach stehen lassen. Nicht nach dieser Ansage. Yui ergriff mit seiner umschlungenen Hand nun das Handgelenk seines Gegenübers. Die zweite Seite der Handschelle, womit sie sich nun gegenseitig festhielten. Ein schmales Lächeln zierte sein Gesicht und er schaute dem Pan direkt in seine Seelenspiegel. “Du hast wohl doch mehr Gutes in dir als gedacht.” Yui seufzte. Er verstand Hyun wohl wirklich nicht, aber das sollte sich ändern. “Ich kann meinen Schwur nicht brechen…aber ich werde dir zuhören. Mit dir reden.” Im Gegensatz zu Hyun, der durch seine Gilde und seine Kontakte an die Unterwelt zwingend gebunden war, war Yui das Gegenteil. Er war auch an das Militär und seine Pflicht gebunden, doch er wollte es so. Seine Pflicht konnte und wollte er nicht vernachlässigen, doch ein Gespräch mit Hyun würde der Magier führen. “Wir sollten an einen abgelegeneren Ort gehen. Dort, wo wir ungestört bleiben.” Hier im Gang könnte immerhin jederzeit jemand vorbeikommen, sei es legaler Magier oder Gefängnisinsasse. Ob einer der Räume hier im Ashmound eine gute Idee war? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ansonsten würde sich irgendwo draußen anbieten, doch da kannte Yui sich zugegebenermaßen ebenso wenig aus. “Aber nur unter einer Bedingung.” Eine, für ihn, sehr wichtige Bedingung. “Keine Geheimnisse. Wir reden offen und es bleibt alles zwischen uns. Bist du damit einverstanden?”

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySa 11 Nov 2023 - 11:50

Diese verfluchte Situation. Der Pan schluckte schwer während er auf die Hand, die sich um sein Handgelenk schloss, hinabstarrte. Allerspätestens jetzt hätte er in der Regel zurückgerudert, den Arm zurückgezogen und sich von der ungewollten und unangenehmen Berührung befreit. Doch er hielt inne, ließ die Wärme der fremden Finger unter seine Haut sickern. So sehr vertraute er dem Kerl also bereits, was? Scheiße. "Tsss, wow. Vielleicht." Natürlich würde Hyun nicht zugeben, dass auch er seine guten Seiten hatte. Er hatte sich bereits genug aufgeführt wie ein absolute Versager, um diesen schwachköpfigen Blauschopf aufzuhalten, er musste es nicht noch mit weiteren Worten bestätigen. "Natürlich kannst dus. Es sind nur Worte! ... aber danke." Vorerst hatte er den Ritter also erfolgreich an sich gebunden. Auch, wenn alleine dieses Wissen eine gewaltige Last von seinen Schultern nahm und Erleichterung bis in seine Fingerspitzen sickerte, schlug sein Herz noch immer viel zu schnell. Das hier war noch nicht vorbei. Der Preis war ein Deal, der eine Menge von dem Tättowierten, der sonst sein gesamtes Leben geheim hielt, verlangte. In seinem Moment der Panik hatte er es selbst angeboten, doch jetzt, wo Yui ihm die Bedingungen präsentierte, bekam er direkt erste Zweifel. Das war eine absolut fürchterliche Idee, die so viel mehr Risiko für ihn selbst barg, als für sein Gegenüber. Und letztendlich hatte er nicht einmal eine Garantie, dass er das Gefängnis am Ende ihres Gesprächs nicht alleine hinter sich ließ. Er brach für einige Atemzüge den Blickkontakt. Hatte er eine Alternative? Nein. "Jo, Deal." Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich darauf zu verlassen, dass der Tomoeyasu ihm nicht in den Rücken fallen würde.
Doch wohin sollten sie nun gehen? Dass der Blauhaarige sich nicht komplett von diesem Ort zurückziehen wollte, sollte wohl klar sein. Doch wenn sie hierblieben, waren sie ständig einem gewissen Risiko augesetzt und auch der bergige und verschneite Außenbereich des Ashmounds war keine sichere Option. Gut, dann blieben sie eben vorerst hier. "Komm." Einen Teil dieses Gangs und dessen Räumlichkeiten hatte er gemeinsam mit Rhys schließlich selbst geräumt. Mit dem Ritter im Schlepptau marschierte er also den leeren Flur entlang, zumindest bis sich links von ihnen Schritte näherten. Shit! Sein Blick fiel auf seinen vierbeinigen Begleiter, der sofort die Nase in die Luft streckte und schnüffelte. Ein leises Wuffen folgte. Insaße. Das war okay, zumindest für ihn. Der dunkle Blick landete auf dem Ritter, ehe er sich endlich aus dessen Griff befreite, ihn stattdessen am Kragen packte und mit vorsichtigem Schwung gegen die Wand schob. Die freie Hand landete neben dem blauen Schopf ebenfalls an der Wand. "Spiel mit, bitte. Wir könnens uns Beide nich leisten, aufzufliegen", flüsterte er ihm zu, ehe er jegliches Wohlwollen von seinem Gesicht verbannte und ihm stattdessen lautstark entgegenknurrte: "Dein Rest deines Trupps ham wir schon gekillt, es gibt kein Entkommen. Zeit für dich, ebenfalls dran zu glauben." Kurz fiel der Blick des unbekannten Verbrechers auf das ungleiche Duo, nachdem er jedoch offensichtlich zufrieden mit dem war, was er sah, eilte er weiter. Hier gab es wohl nichts mehr für ihn zu tun. Kaum waren die Schritte vollständig verklungen, ließ der Pan sofort von seinem Gegenüber ab. "Sorry." Natürlich hätten sie den Typen auch einfach ausschalten können, schließlich stand er weder auf Yuis, noch wirklich auf Hyuns Seite, doch je weniger Zeit sie vertrödelten, desto besser.
Mit diesen Worten packte der Blonde seinen Begleiter am Ärmel, zerrte ihn um die Ecke, aus der der Insaße eben gekommen war und direkt darauf in eine Tür. Es war ein kleiner Lagerraum, in dem er sich ein Weilchen zuvor schon einmal versteckt hatte, weil eine zu große Horde an Wachen auf ihn zugekommen war. Ein kleines Regal wurde vor den Eingang verfrachtet und irgendein Eimer unter die Klinke geklemmt, ehe der dunkle Blick des Tättowierten wieder auf Yuitora landete. Nun gab es kein Reinkommen mehr. Und auch kein Entkommen. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, sich wohlzufühlen. Im Gegenteil, er hatte verdammt großen Schiss, sein Herz kroch im halb in den Hals. Nervös fuhr er sich über die blutbefleckte Kleidung, ließ den Blick hier und da ein wenig durch den chaotischen, düsteren Raum wandern, ehe er ihn wieder zu dem Blauhaarigen zurückbrachte. "Endlich traute Zweisamkeit, eh? Was jetzt, knutschen wir ne Runde rum oder so?" Angespanntes Lachen. Sollte wohl klar sein, dass er es nicht ernst meinte, irgendwie musste er all die Nervosität ja kompensieren. Inzwischen kratzte seine Hand über seinen Hinterkopf. "Uhm, also was willst du wissen?"


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 14 Nov 2023 - 22:39

Selbst wenn es sich bei dem Schwur, den Yui geleistet hatte, um nicht mehr als ein paar Worte handelte, die er sagte, für ihn waren es sehr wichtige gewesen. Sein Leben hatte er dem Königreich geschworen und diesen Lebensstil würde er aufrechterhalten, solange er konnte. Doch…das hielt den Blauhaarige nicht davon ab, jemandem, der ihn schon fast anflehte, zu ignorieren. Selbst wenn es sich um einen Feind handelte, wenn er Hyun ernsthaft so bezeichnen konnte. Momentan war die Linie zwischen Freund und Feind dünn und verschwommen. Yui war sich nicht sicher, wo sein Gegenüber gerade stand, doch das wollte er unter anderem mit ihrem privaten Gespräch in Erfahrung bringen. Vielleicht würde es so einige Dinge offenbaren, egal ob gute oder schlechte. Diesmal sollten sie einfach offen miteinander reden. Beide hatten wohl die Angewohnheit, sich hinter Fassaden zu verstecken. Oder…nennen wir es Halbwahrheiten. Doch der Tomoeyasu hatte nicht vor, seine Masken aufzusetzen, wenn Hyun sich wirklich bereiterklärte, es ebenfalls nicht zu tun. Dementsprechend entwich ihm ein kurzes Lächeln, als er die positive Rückmeldung des Anderen bekam. Gemeinsam machten die beiden sich auf, um einen Raum aufzusuchen, indem sie in Ruhe reden konnten. Es war diesmal Hyun, der dabei die Führung übernahm, immerhin gingen sie genau in die Richtung, aus der er vorhin angestürmt kam.

Etwas überrascht von der Initiative seines Partners war Yui schon, als dieser ihn einfach gegen die Wand drückte, doch es war eine nötige Ablenkung. Das verstand der Tomoeyasu, weswegen er dieses kleine Schauspiel mitmachte. Sein Blick wurde ernst, fast schon wütend und er versuchte sich, natürlich nicht ernsthaft, aus dem Griff des Pans zu befreien. “Verbrecher, allesamt. Ihr werdet eingesperrt und für alle Ewigkeit verrotten!” War das zu viel des Guten? Vielleicht, doch sie sollten es glaubhaft gestalten. Und so, wie es aussah, gelang es den beiden, denn der Kerl rannte einfach an ihnen vorbei und verschwand irgendwann vollständig in den Gängen des Gefängnisses. “Alles gut.” Er machte ihm ja keinen Vorwurf, sie taten was nötig war. Kurz darauf zerrte Hyun den Rune Knight in eine Tür. Eine…Abstellkammer oder so. Oder ein Lagerraum? War ja auch egal, jedenfalls blockierte der Pan die Tür recht zuverlässig. Selbst wenn jemand rütteln würde, würde er vermutlich nichts aufbekommen. Das sollte zumindest die meisten davon abhalten, es weiter zu versuchen. Aus seiner Hosentasche zückte der Tomoeyasu ein kleines Lichtlacrima, welches den Raum ein wenig erhellte. Hier drinnen gab es sonst keine Lichtquelle und so ganz im Dunkeln wollten beide wahrscheinlich auch nicht stehen. Dementsprechend platzierte der Blauhaarige den kleinen Kristall auf einen Schrank und schaute erneut auf seinen Partner. Ein Seufzen entwich ihm und er übersprang einfach mal den Kommentar. Um ehrlich zu sein, fiel ihm auf Anhieb gerade keine Antwort ein, die nicht falsch oder fies klang. Also ließ er es direkt sein. Der Blauhaarige nahm sich einen kleinen Hocker und stellte seinem Gegenüber ebenfalls einen hin. Ob er sich setzte oder nicht war seine Entscheidung, doch Yui tat es. Er brauchte einen kurzen Moment, um seine Gedanken zu sortieren, doch seine erste Frage sollte wohl eine einfache sein. “...wieso Royal Crusade? Wie bist du da gelandet?” Yui wusste ja nur, dass der Pan in nem Zirkus aufwuchs, doch alles danach war ihm unbekannt.

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDo 23 Nov 2023 - 20:51

Im fahlen Schein des Lacrima tigerte Hyun in dem schmalen Zimmer auf und ab. Es waren jeweils nur wenige Schritte, bis er umdrehen musste, doch Ruhe finden konnte er keine. Noch nicht. Sein Gegenüber hatte sich bereits gesetzt und ihm selbstverständlich sogleich die Fragen aller Fragen gestellt. Wieso Royal Crusade? Sie war so simpel, doch ihre Antwort war deutlich komplexer. Wo war der Anfang und wo das Ende? Genau genommen hatte sein ganzes Leben, direkt oder indirekt, dazu geführt, dass er der dunklen Gilde seine Treue geschworen hatte. Irgendwo musste er anfangen. "Es juckt die nich, wer du bist, was du getan hast oder woher du kommst." Mit all den unzähligen Schulverweisen und der Vorstrafe im Repertoire hätte ihn doch niemals irgendeine 'normale' Gilde aufgenommen. Verdammt, er hätte so nicht einmal einen 'normalen' Job bekommen. Nicht, dass er das je gewollt hätte. "Deine Gilde hat mir die Chance aufn gewöhnliches Leben ruiniert, Yui." Dass es eigentlich seine eigenen Entscheidungen oder zumindest sein Umfeld gewesen waren, würde er wohl nie akzeptieren. "Aber selbst wenn nich ..." Er hielt inne, fuhr sich mit den Fingern durch die ungewohnt dunklen Haare. Wann war eigentlich das erste Mal gewesen, dass er sie gefärbt hatte? Musste schon viele Jahre her sein. Zu dem Zeitpunkt standen Prügeleien bereits auf seinem Tagesplan. Da hatte er seinen heutigen Weg bereits eingeschlagen. Er hatte seinen Platz inmitten von Gewalt, Verbrechen und dubiosen Verbrechen gefunden. "Als Zirkuskind is man immer der weirde Neuling. Egal wie man drauf is, wie nett man is. Aber weiste, was Idioten dazu zwingt, wen ernstzunehmen? Schläge. Tritte. Gebrochene Knochen und blutige Nasen. Glaub so hats angefangen." Es fühlte sich nichts geiler an, als sich Respekt zu erprügeln. Seine Gilde würde ihn niemals davon abhalten. Nachdem er sich schließlich jahrelang einen halbwegs respektvollen Umgang erzwungen hatte, hatte er endlich jemanden getroffen, der ihn auch ohne Fäuste respektierte. Ihn zwar dafür feierte, aber der Grund, warum sie miteinander rumgehangen hatten, war es nie gewesen.
Anstatt noch länger herumzutigern, ließ er sich endlich auf den Hintern fallen. Jedoch nicht auf den Hocker, den man ihm angeboten hatte, sondern auf den angenehm kühlen Fliesenboden. Den Rücken hatte er gegen das Regal vor der Tür gelehnt und die Beine zum Schneidersitz verschlungen. "Dann kam anderer Shit dazu, um Geld zu verdienen, das bisschen Taschengeld von den Auftritten hat ja kaum für ne ordentliche Flasche Alk gereicht." Geschweige denn für Kippen, die Piercings oder das Tattoo. Wenn man sich das Zeug illegal besorgen musste, zahlte man direkt nochmal drauf. "Und jetz bin ich hier. Ich würd dir gern sagen, dass ich ungern bei den Crusadern bin, aber so isses nich." Er fühlte sich dort wohler, als er es im Zirkus je getan hatte. Vor allem seit er Chime kennengelernt hatte. Dieser hatte es sich neben seinem Herrchen gemütlich gemacht und den schweren Schädel auf dessen Oberschenkel abgelegt. Der Vierbeiner war ehrlich. Im Gegensatz zu all den Möchtegern-Gutmenschen. "Die Leute da spielen einem nich vor, gut zu sein. Jeder weiß vom Anderen, dass er n Arsch is. 'Guten' Leuten kann man nich traun ... und außerdem juckts da niemanden, was aus einem wird. Es is denen so Schnuppe, wenn ich morgen abkratz." Ein absolut befreiendes Gefühl. "Also kann ich machen, was ich will. Das is sau geil." Er war nicht dazu verpflichtet, auf sich selbst zu achten, nur um niemanden zu verletzen. Genauso wenig musste er Rücksicht auf irgendjemanden außer Jimmy nehmen. "Also ... man könnt wohl sagen, dass Royal Crusade einfach mein Zuhause is." Der einzige Ort, an dem man ihn einfach nahm, wie er war. Zumindest, nachdem man ihn von seinem besten Freund fortgerissen hatte. Vermutlich wäre er nie der Gilde beigetreten, wenn er noch Kontakt zu dem strohblonden Rowdy hätte. So ironisch wie es vielleicht war, die Rune Knights, die Gilde, die von allen als die 'Guten' angesehen wurde, hatte schwer dazu beigetragen, dass der Tättowierte den Weg als dunkler Magier eingeschlagen hatte. "Wahrscheinlich haste Recht und wir gehörn alle weggesperrt. Ich erwart nich, dass du das verstehst, aber ich fühl mich da trotzdem wohl."
Natürlich war all das nur die Spitze des Eisbergs. Es gab so viele weitere kleine und große Gründe, die zu seiner Entscheidung geführt haben. Doch wenn er diese alle aufzählte, würden sie übermorgen noch hier sitzen. Außerdem gab es Punkte, über die er einfach noch nicht reden konnte. Punkte, die Chime betrafen. Doch schon jetzt hatte Yui viel mehr erfahren, als je eine Person zuvor. Dementsprechend war es nur fair, wenn Hyun nun eine Gegenfrage stellte. "Also, was is das für n schräger Schwur, von dem du ständig quatscht?"


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySo 26 Nov 2023 - 19:10

Yui wagte es nicht, auch nur ein Wort zu verlieren, während Hyun ihm erzählte, was er erzählen wollte. Es…fühlte sich einfach nicht richtig an, den Pan zu unterbrechen oder ihm direkte Widerworte zu geben. Es waren vermutlich vertrauliche Dinge dabei und Yui wollte das Vertrauen, welches ihm entgegengebracht wurde, nicht mit Füßen treten. Also wartete er. Das Einzige, was Hyun von ihm bekam, war ein regelmäßiges Nicken. Von dem, was er erzählte, schien es für ihn echt beschissen gelaufen zu sein. Dem Blauhaarigen war natürlich bewusst, dass es schwere Schicksale gab. Sein eigenes war vielleicht keines dieser, er wollte es auch nicht also solches beurteilen. Doch je mehr er hörte, desto schmerzhafter wurde ihm bewusst, dass es vermutlich keine Möglichkeit gab, Hyun von Royal Crusade zu trennen. Zumindest keine, die ihm einfiel. Nein, dem Kerl gefiel es dort ja, wieso sollte er es überhaupt wollen? Es schien zumindest nicht so, als hätte er jemals gute Erfahrungen mit dem Gesetz gemacht. Eine Tatsache, die bei Yuitora ein Zusammenballen seiner Fäuste verursachte. Sowas frustrierte ihn. Er wusste, man konnte nicht alle retten. Aber der Grund zu sein? Nein, das wollte er nicht haben. Einen Moment schlossen sich seine Augen und er atmete tief durch. So sehr die beiden sich auch in ihren Lebensweisen oder Ansichten unterschieden, eines hatten sie wohl gemeinsam: Beide redeten nicht gerne über sich selbst oder ihre wahren Gefühle. Für den Tomoeyasu war es kein Problem, seine Arbeit als Rune Knight zu erwähnen, doch tiefer in die Materie seines eigenen Verstandes zu gehen, war nicht gerne gesehen. Doch jetzt war es auch für ihn an der Zeit, mal ein wenig auszupacken. “Ich habe geschworen, als Rune Knight das Land und seine Bürger zu beschützen. Ich bin das Schwert und das Schild des Königreichs und werde dafür sorgen, dass jede Person Nachts in Ruhe schlafen kann….oder zumindest dachte ich das…” Seine Augen suchten kurz den Kontakt zu Hyun, wichen ihm jedoch wieder aus. Er ließ sich nach hinten fallen und lehnte mit seinem halben Körper nun an einer Holzkiste hinter ihm.

“Auf meinen Job als Rune Knight habe ich fast mein ganzes Leben lang hingearbeitet. Ich habe gelernt, trainiert, gelernt, trainiert, bin in die Armee der Runensoldaten eingetreten und habe es irgendwann geschafft. All das Training, der Stress und die Unsicherheit, ob ich es jemals hinbekomme. Es war und ist mein Lebensziel, den Leuten zu helfen.” Für Yui gab es nicht viel anderes, was er sich wünschte. Für ihn war die Arbeit, die er ausübte, ein Traum. “Und ich… habe auch geschworen, ihm meine Arbeit zu zeigen. Meinen Erfolg, dass ich seiner Zeit würdig bin.” Er hatte eigentlich nie jemandem davon erzählt, was sein erster und wichtigster Grund dafür war, diesen Weg einzuschlagen. “Mein Vater..er war auch mal bei den Rune Knights gewesen. Aber heutzutage zählt für ihn nicht mehr als sein Geschäft und die Nachfolge seiner Handelsgesellschaft. Es ist fast schon so, als hätte ich keinen mehr, so selten sehe ich ihn. Ich dachte, wenn er eines Tages sieht, was für ein Knight ich geworden bin, würde es wieder besser zwischen uns aussehen.” Er wollte einfach Anerkennung von der Person entgegengebracht bekommen, wegen der er hier nun saß. “Pff, du kannst mich wahrscheinlich für so einen Grund auslachen. Ein Möchtegern-Weltverbesserer, der nur durch seine Komplexe überhaupt heute hier ist.” Yui wusste ja selber, was für einen Eindruck sowas machen konnte. Manche Leute würden seine Gründe vielleicht für respektabel und verständlich halten. Er selbst…wusste manchmal selber nicht, ob es das Ganze wert war. “Doch selbst wenn ich meine Gründe irgendwann bereue, an das Retten anderer Leben glaube ich immernoch.” Noch immer mied er den Blick des Anderen. “Royal Crusade, huh? Alles in meinem Körper sagt mir, dass ich euch als Gilde nicht so weitermachen lassen kann. Und du hegst wohl einen großen Groll gegen uns als Rune Knights, was?” Die beiden hingen wirklich auf komplett unterschiedlichen Polen. Es war eigentlich ein Wunder, dass sie hier saßen und miteinander redeten. “Jeder Tag seit meiner Kindheit war und ist weiterhin voll mit Stress und Druck. Die Erwartungen der Massen, die Erwartungen meiner Kollegen und meine selbst. Die Leute wollen einen perfekten Ritter, der ihnen in der Not hilft. Sich einen Fehltritt zu erlauben bedeutet Strafen, Ausschluss aus den Rune Knights oder Schlimmeres. Ich liebe meinen Job, doch es ist das Gegenteil von Freiheit.”

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 28 Nov 2023 - 17:55

Es war merkwürdig, jemandem die eigene Lebensgeschichte zu erzählen. All die wohlgehüteten Emotionen rollten dem Pan über die Zunge, die sonst nur Flüche und böse Worte für seine Mitmenschen bereit hielt. Doch noch merkwürdiger war es, der Geschichte einer anderen Person zu lauschen. Es schien falsch, all die von der Last des Lebens schwer gewordenen Worte zu hören und das von tiefen Schatten umspielte Gesicht dabei zu beobachten, wie sich die verschiedenen Gefühle darauf abzeichneten. Das fahle Licht des Lacrima flackerte träge vor sich hin und Hyun schwieg. Wie konnte sich eine Situation so vertraut und doch so befremdlich anfühlen? Yui schien wirklich von grundauf ein gutes Herz zu haben, doch der Blonde zweifelte mit jedem Wort noch ein wenig mehr daran, dass sein Gegenüber wirklich etwas Gutes tat. Unruhig wanderten die Finger durch das warme Fell des Mischlings, zupften Federn auseinander oder umkreisten rastlos die schmalen, aber aufmerksamen Ohren. Die Situation war purer Stress und doch schlug sein Herz gerade überraschend ruhig.
So unterschiedlich die Werdegänge der zwei Magier auch sein mochten, zumindest in einem Punkt schienen sie sich zu überschneiden. "Mein Dad is auch so drauf", seufzte er schließlich, als Yui ihm erlaubte, zu lachen. Doch ihm war nicht danach. "Nur hab ich schon lang aufgegeben, ihm gefallen zu wollen. Bringt ja eh nix und inzwischen weiß meine Fam eh nich, was ich treib." Es war vollkommen egal gewesen, wie gut seine Auftritte gelaufen waren, wie viel Applaus er bekommen hatte, wie viele Risiken er eingegangen war. Selbst nach Unfällen hatte sein Vater nur in seinem Büro gehockt und Gottweißwas getan. "Wenn du ihm jetz nich genug bist, wirst dus eh nie sein." Die Kiefer hatte er fest aufeinander gepresst, als er sprach. Man konnte sich Zuwendung nicht erarbeiten. Oder vielleicht war er selbst auch einfach nicht genug. Was auch immer der Grund war, inzwischen konnte er getrost drauf scheißen. Wenn einem alles egal war, konnte einen auch nichts mehr verletzen. Es hatte doch keinen Sinn, sich wegen jemandem das Herz herauszureißen, all die Mühe bekam man sowieso nie zurückgezahlt. Letztendlich hatte man doch wieder nur sich selbst.
Genau deswegen hielt er auch nicht viel davon, andere Leute zu retten. Wenn es Yui jedoch glücklich machte, dann war es wohl okay. Würde er sich dabei doch bloß nicht so ... kaputt machen. Er mochte von seinem Leben als Ritter sprechen, als wäre es etwas tolles, doch in den Augen des Tättowierten klang es nur immer und immer mehr wie eine Qual. Die Rune Knights waren jahrelang der Mittelpunkt seines Frusts gewesen, er gab ihnen einen Großteil der Schuld an seinem beschissenen Leben und jetzt, wo sich einer dieser Ritter in sein Leben gedrängt hatte, wurde der Hass trotzdem nicht geringer. Im Gegenteil, er wuchs. "Wie könnt ich die Gilde nich hassen? Sie ham nich nur mein Leben zur Hölle gemacht, sie sind auch dabei, deins zu ruinieren." Das Unerträglichste an dieser Sache war, dass er nichts dagegen tun konnte, außer zuzusehen, denn der Blauschopf hatte mit seinen Worten mehr als deutlich gemacht, dass er nicht einmal daran dachte, den Knights den Rücken zuzukehren. Er ließ den Kopf in die Hände fallen und grummelte leise vor sich hin. Es war so frustrierend. Der kindliche Teil in ihm regte sich leise, flehte ihn an, seinen Gegenüber einfach zu packen und gemeinsam vor ihren beschissenen Leben zu fliehen. Irgendwie würde es schon alles klappen und sie würden auch außerhalb ihrer aktuellen Situation ihr Glück finden. Wäre die Realität doch bloß so einfach. "Meinste es kann so weitergehen wie bisher?" Er faltete die Beine auseinander und zog die Knie nach oben, was mit einem leisen Grummeln von Chime kommentiert wurde. Die Hände zupften an den Schnürsenkeln seiner Stiefel herum. "Unsre Leben. Du und ich. Alles. Keine Ahnung." Die Situation war einfach so schräg, so skurril, dass sie glatt aus der Feder eines Drama-Autoren hätte entsprungen sein können. Feinde und Vertraute zugleich, trugen sie nun gegenseitig das Wissen über die Vergangenheit des Anderen. Zumindest für den Pan war das ein großer Schritt in die Richtung einer anderen Person, den er bisher nur ein einziges Mal gemacht hatte. Die Entscheidung damals hatte er mit einer Menge Schmerzen und emotionalem Leid bezahlt, wie es wohl dieses Mal aussehen würde?


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 28 Nov 2023 - 20:27

Vielleicht war es genau so eine Situation, die Yui gerade erlaubte, mehr von seiner Gefühlswelt preiszugeben als er es für gewöhnlich tat. Wen interessiert auch schon, was er wirklich empfand? Ja, er würde sicher ein offenes Ohr bei ein oder zwei Personen finden, aber jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, kam in ihm wieder der Drang hoch, seine Maske aufzubehalten und allen weis zu machen, er sei der strahlende Rune Knight, der sich mit Liebe und Tapferkeit den Bürgern verschrieb, Und an sich stimmte das ja auch, da spielte er niemandem etwas vor. Doch was für ein Druck er konstant verspürte, hatte bisher keiner mitbekommen oder interessierte sich nicht dafür. Bei Hyuns Worten kam ihm ein schmales und sehr kurzes Lächeln auf die Lippen. Nicht etwa, weil er sich über ihn lustig machte oder sich in irgendeiner Weise darüber freute, dass sie in diesem Punkt ein ähnliches Schicksal teilten. Nein, weil er es so ironisch und fast schon unwahr fand, dass es anscheinend einen Punkt gab, in dem sich die beiden Gegenpole wohl verstanden. “Aufgeben, das wäre manchmal schön. Aber ich kenne mich. Und du kennst mich wohl jetzt auch ein wenig. Aufgeben, das kann ich nicht.” Es war nunmal so. Selbst wenn er ganz offen die Wahl dazu hätte, sein Leben als Rune Knight und seine Ambitionen hinter sich zu lassen, würde Yuitora dies nicht tun. Er würde diesen Weg bis zum Ende gehen, selbst wenn es ihn irgendwann in den Abgrund riss. “Und selbst wenn…” Der Blauhaarige richtete seinen Kopf auf und starrte einige Sekunden in das Lichtlacrima. “Ich will es meiner restlichen Familie nicht antun. Mein Vater scheint sich vielleicht nicht dafür zu interessieren, aber meine Mutter, meine Geschwister…für die Kleinen bin ich ein Vorbild.” Er erinnerte sich an die glücklichen Gesichter seiner jüngsten Schwester, wenn er ihr immer wieder von den Rune Knights erzählte und von all den tollen Abenteuern, die er erlebte. Sie wollte eines Tages genau wie er werden, das war offensichtlich. Auch wenn…Yui nicht wusste, ob das wirklich eine gute Idee war.

Ja, vielleicht hatte Hyun recht. Vielleicht würden die Rune Knights sein Leben eines Tages ruinieren. Genauso wie sein Leben bei Royal Crusade eines Tages dafür sorgen könnte, dass der Pan mit Messer im Rücken in irgendeiner Ecke lag. Und wer weiß, eventuell war er ja in diesem Moment trotzdem noch zufriedener als Yui es am Ende seines Weges sein würde? “Selbst wenn es nicht so weitergehen kann, ließe sich überhaupt etwas ändern?” Stellte er nun ganz offen als Frage, während er seinen Blick in Richtung seines Gegenübers wandte. “Du bist Mitglied Royal Crusades, ich bin bei den Rune Knights. Und…und es scheint aus diesem Gespräch sehr stark herauszustechen, dass keiner von uns bereit ist, seinen Weg zu ändern. Dass es so weit überhaupt gekommen ist, ist ein Wunder…” Dieses Gespräch war eine Verkettung von vielen Ereignissen und einigen Entscheidungen, die beide Parteien hier vermutlich nicht erwartet hatten. “Eigentlich könnte ich es mir nicht einmal erlauben, auch nur ein Gespräch mit dir zu führen. Wenn das jemand herausfindet, ist meine Karriere am Ende.” Vielleicht wurde er ja der möglichen Mitverschwörung angeklagt und eingebuchtet? Mit einem Mitglied der angreifenden Gilde in einem konfliktlosen Kontext gesehen zu werden, war an so einem Tag wie diesem doch gefundenes Fressen. Hyun gehen zu lassen, bedeutete außerdem auch, willentlich das Risiko einzugehen, dass er in Zukunft noch mehr Leuten schadete. Diese Situation gefiel ihm ganz und gar nicht.

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 28 Nov 2023 - 21:48

Während der blauhaarige Ritter absolut miserabel im Aufgeben war, war Hyun einmal mehr das exakte Gegenteil. Er gab Dinge auf, bevor er sie überhaupt versucht hatte. Er schmiss das Handtuch, hisste die weiße Flagge, ließ den Kopf hängen. Immer und immer wieder. Doch das ständige Aufgeben war mindestens genauso schlecht wie das stetige Weitermachen. Manche Ziele konnte man einfach nicht erreichen, egal wie sehr man es auch wollte. Das Leben war unfair. "Ich kapiers einfach nich, Yui. Wieso leidest du freiwillig für Andere?" Apropos Familie. Vermutlich war das Kapitulieren dem Pan wortwörtlich in die Wiege gelegt worden, denn kaum war er auf der Welt, hatte seine Mutter ihn aufgegeben, zurückgelassen in der Zirkushölle. "Wenn dich deine restliche Familie liebt, wird sies kapieren und akzeptieren. Ich mein, ich hab nich viel Ahnung von dem Zeug, aber würden die nich wollen, dass du happy bist?" Letztendlich konnte er nur von sich selbst sprechen. Wenn er selbst dem Blauschopf Glück wünschte, egal wie, dann sollte es bei seiner Mutter und den Geschwistern doch genauso sein. Wieso waren Gefühle bloß so verdammt komplex und verwirrend? Wieso ließ er sie gerade so bereitwillig zu, obwohl sie ihm Kummer bereiteten?
Mit krummem Rücken und dem Kinn auf den Knien erwiderte er den Blick des Ritters. Dunkelbraune Seelenspiegel ruhten auf leuchtend blauen. Weder wirkte Hyun gerade wie der böse, herzlose Verbrecher noch erweckte Yuitora den Eindruck eines stolzen Ritters. Beide trauten sich endlich, jemandem einen Einblick in ihr wahres Ich zu gewähren. So erleichternd diese Entscheidung aber auch sein mochte, sie stellte die jungen Magier vor eine gewaltige Herausforderung. Sie hatten entschieden, ihr Schicksal miteinander zu verflechten, obwohl ihre Umstände genau das verboten. "Vielleicht." Der Tättowierte wollte nicht schon wieder aufgeben, bevor er es überhaupt versucht hatte. War der Knight doch auf eine komplex verdrehte Art und Weise ein guter Einfluss auf sein Gegenüber? "Glaubst du, mir würden sie nich für so ne Aktion die Kehle aufschneiden?" Als ob er damit glücklich war. Er war ein Verräter, mit diesem Gespräch hinterging er hinterhältig die Leute, die ihm einen Platz auf dieser Welt gegeben hatten. Ugh. Seine Existenz war das reinste Pokerspiel und sein Leben war der Einsatz. "Aber-" Schritte. Der Satz blieb dem Pan in der Kehle stecken, stattdessen hielt er die Luft an. Doch die unbekannte Person lief weiter und ließ die jungen Männer in Stille zurück, gab Hyun noch einmal etwas Zeit, über die Worte, die ihm über die Zunge rutschen wollten, nachzudenken. Langsam wurde sein Herz doch unruhig. Er hatte Yui bitten wollen, ihn nach diesem Gespräch nicht zu verlassen, egal wie groß das Risiko auch war. Waren manche Dinge es nicht wert? Doch war er selbst es wert? "Es is nich so, als wär ich gar nich bereit, mein Leben aufzugeben. Hab schon oft genug drüber nachgedacht", erklärte er stattdessen, "Ich hab nur keine Alternative. Ich hab zwei ordentliche Vorstrafen mit denen ich never nen Job finden würd. Plus Crusade lässt niemanden gehn." Wer es versuchte, bezahlte mit dem Leben. Früher oder später würden sie ihn finden. Selbst wenn er sich ändern wollte, um nicht länger eine Gefahr für das Leben, das sich sein Gegenüber aufgebaut hatte, zu sein, man ließ ihm keine Wahl. Eigentlich sollte er überhaupt nicht über solche Dinge nachdenken. Wieso hatte er es so weit kommen lassen? Wie hatte es Yuitora geschafft, ihn so weichzuklopfen? Er versuchte, den dicken Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken, doch es fühlte sich nur umso mehr an, als würde er an seinen Gefühlen ersticken. Doch ließen sich seine Gedanken in Worte umwandeln, ohne, dass sie sich dabei wie ein Strick um seinen Hals legten? Uggghhh! "Yui ... uuuhhhh ... mir isses egal, ob du nich perfekt bist oder als Knight mal verkackst. Du musst nichmal meiner Zeit würdig sein, um sie zu bekommen. Ich wär- uff..." Schweigen. Der Kopf des Crusaders verschwand hinter seinen Knien. "Mir is alles egal, nur bitte, bitte lass mich nich allein." Mit dem Gesicht gegen den dunklen Stoff seiner Hose gepresst und halb genuschelt, rückte er mit dem Grund heraus, warum er sich überhaupt durch die Hölle, die die Beziehung zu dem Rune Knight war, quälte. Nein, nicht nur das, es war quasi der Grund für all sein Verhalten: Die Angst, wieder verlassen zu werden, wieder alles zu verlieren, was ihm wichtig war. Scheiße man, er wollte doch einfach nur wieder einen Kumpel, dem er vertrauen konnte. Wieso sich sein Herz dafür ausgerechnet diesen verfluchten Blauschopf ausgesucht hatte, kapierte er selbst nicht.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySo 3 Dez 2023 - 15:44

Wieso er für andere am Leiden war? Ja, das war eigentlich eine sehr gute Frage. Yui wandte seinen Blick kurz ab und suchte nach der Antwort, auch wenn er ehrlich gesagt nicht lange suchen musste. Er wusste, wieso. Ob man stolz darauf sein konnte? Wer wusste das schon, doch er hatte versprochen, ehrlich zu sein, weswegen er einmal scharf Luft einzog. “Vielleicht ist es mein eigener Stolz. Erwartungen an mich selbst, Erwartungen von anderen. Es wäre nicht gelogen, zu sagen, dass ich für eine gute Welt sorgen will, wo jeder froh sein kann. Aber allen voran will ich wohl, dass die Leute mich in guter Erinnerung behalten.” War es falsch zu sagen, dass Beliebtheit auch ein tragender Faktor dieser ganzen Misére war? Nein, das hatte auf jeden Fall etwas damit zu tun. “Versteh mich nicht falsch, ich habe nicht vor, weltberühmt zu werden. Und ich verstehe auch, dass das nicht bei jedem funktionieren wird. Es wird immer Leute geben, die mich nicht leiden können. Auf meiner Seite…und auf deiner.” Allen voran Verbrecher und dunkle Magier werden ihm im Laufe seines Lebens noch öfter den Tod wünschen (und es auch gleichzeitig versuchen), als man gerne haben wollen würde. Er richtete seine Haltung wieder ein wenig und beugte sich nach vorne, die Arme auf seinen Knien liegend, während er seine Hände zusammenlegte. “Doch ich werde versuchen, es für so viele Personen wie möglich so angenehm wie möglich zu gestalten. Mich ei-” Nein, das war nicht richtig. “Mich wohl nicht eingeschlossen.” Wenn er ehrlich war, hatte er damit den dreckigsten Job von allen. Klar war die Dankbarkeit und der einhergehende Ruhm etwas, das er haben wollte, aber dafür musste Yuitora im Laufe seines Lebens vermutlich durch die Hölle und zurück. Doch das war er bereit, einzugehen.

Beide waren sich in einigen Aspekten ähnlich, davor in noch mehr sehr unterschiedlich. Während Yui nicht gehen wollte, selbst wenn er könnte, konnte Hyun nicht gehen, selbst wenn er wollte. “Und was wäre, wenn es Royal Crusade nicht mehr geben würde?” Eine für den Pan bestimmt komische Frage, wieso sollte sowas denn überhaupt passieren? “Wenn es diese Gilde von heute auf morgen nicht mehr geben würde und man keine Verbindung zu dir herstellen könnte, was dann? Würdest du einfach nur Nächsten wechseln und weitermachen wie bisher?” Es klang vielleicht nicht wie ein realistisches Szenario, doch für den Tomoeyasu war es eine wichtige Frage. Etwas überrascht schaute er seinen Gesprächspartner dann allerdings an, als dieser ihn um etwas bat. Es brauchte einen Moment, bis er das gesagt verarbeitete, woraufhin er seinen Kopf senkte. Hyun wirkte in diesem Moment nicht wie ein gefährlicher Magier, der er vermutlich war, sondern einfach nur wie ein…ein Mensch. Der Blauhaarige brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen, doch stand er wenige Sekunden später von seinem Hocker auf. “Hyun. Ich kann in meiner Tätigkeit als Rune Knight keine Zeit mit einem dunklen Magier verbringen. Erst recht keinem, der ein Verbrechen begangen hat wie dieses hier.” Der Sturm auf Ashmound war immerhin eine Kriegserklärung an das Königreich Fiore selbst. “Allerdings…kann ich es mit einem einfachen Zivilisten, von dessen genauen Tätigkeiten ich keine Ahnung habe.” Ob ihm der erste Teil einen Schrecken eingejagt hatte? “Wenn wir heute getrennte Wege gehen, werde ich unsere Begegnung hier vergessen. Einmalig. Ich kann es aber kein zweites Mal verantworten, dich gehen zu lassen, sollte ich dich bei einer Straftat erwischen.” Er trat näher an den Pan heran. “Wir können Freunde sein, doch wir können niemals über unsere Arbeit reden. Aber abgesehen davon…” er streckte seinem Gegenüber eine Hand entgegen und lächelte sanft. “...kann ich mich wohl an den Geruch von Zigaretten und Alkohol gewöhnen. Wie klingt das?” Yui machte dem Pan ein Angebot, welches nur er bekam. Und nur heute. Wie auch immer er sich entschied, war ihm überlassen und Yui würde diese Entscheidung respektieren.

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyMo 4 Dez 2023 - 20:01

Frustriert biss der Ex-Blonde die Zähne zusammen, bis sich ein unangenehmes Ziehen in seinem Kiefer breit machte. "Ich hätt echt nich gedacht, dass ich mal wen treff, der sich selbst mehr hasst als ich", murrte er, der Frust in seiner Stimme war kaum zu überhören. Das war doch ein dummer Scherz, oder? "Wen juckts denn, wie lieb du warst, wenn du mal tot bist? Dann bringt dir das alles nix." Gewissermaßen konnte er Yuis Worte sogar nachvollziehen. Er würde das Gefühl von Applaus und Jubel nach einem richtig geilen Auftritt wohl nie vergessen und immer ein wenig vermissen, doch niemals würde er dafür sein eigenes Leben opfern. Zwar war er selbst alles andere als glücklich, doch hätte er die Wahl, würde er niemals mit seinem Gegenüber tauschen. "Du denkst du bistn guter Kerl und doch trittst du wen mit Füßen, behandelst ihn wie Dreck." Der Pan war immerhin scheiße zu jedem, nicht nur zu sich selbst, auf eine verdrehte Art machte es ihn also fairer als seinen Ritterkumpel.
Doch wer war Hyun, sein Gegenüber für Unstimmigkeiten in der eigenen Einstellung an den Pranger zu stellen? Er war doch selbst nicht besser. "...keine Ahnung", gestand er nach kurzem Zögern. Es war nicht so, als hätte er nie darüber nachgedacht, wie es wäre, frei zu sein, wenn sich von einen Tag auf den anderen alles ändern würde. Doch sein Schluss war stets derselbe: Er wusste es nicht. "Ich wüsste nich, wo ich hin sollte. Zurück zu meiner Familie sicher nich. Mit Chime auf der Straße durchschlagen geht auch nich." Er hatte zwar einen netten Nebenjob, doch der würde niemals ausreichen, um eine Wohnung zu finanzieren. So gesehen war Royal Crusade für den Tättowierten das schmale, wackelige Brett, das über einen Abgrund führte und ihn davon abhielt, noch weiter abzurutschen. So grausam die Gilde auch sein wollte, sie hielt ihn davon ab, die noch dunkleren Seiten des Lebens zu erkunden.
Ob sich das nun ändern würde?
Ihm war vollkommen bewusst, dass der Kontakt zu ihm war wie das Spiel mit dem Feuer. Eine falsche Bewegung und das gesamte Leben konnte in Flammen aufgehen. Eigentlich sollte ihn die Reaktion von Yui also nicht wundern. Natürlich war es für das Arbeitstier zu riskant. Doch Feuer war nicht nur schlecht. Das Potential, schweren Schaden anzurichten, war groß, doch es konnte auch Sicherheit und Wärme spenden. Der dunkle Blick des auf dem Boden hockenden Pan war nach oben gerichtet, sodass er dem Tomoeyasu, der mit seinen knappen 2m Körpergröße über ihm thronte wie ein Riese, in die Augen sehen konnte. Ein merkwürdiger Mix aus Erleichterung und Sorge machte sich in ihm breit, als sein Gegenüber weitersprach. Er selbst würde wohl kaum vergessen können, was heute zwischen ihnen geschehen war, doch er würde zumindest so tun können. Er wüde Schweigen wie ein Grab, um sich selbst, aber vor allem Yui zu schützen.
Einen Moment lang blickte er der ausgestreckten Hand entgegen, es war jedoch kein Zögern. Es war die Erleichterung, die sich in ihm breitmachte und seine Muskeln für einen Moment lang lahmlegte. Lange brauchte es aber nicht, bis er die fremden Finger umgriff und fest umschlossen hielt. Anstatt es bei einem simplen Händedrucks, um ihren 'Deal' zu besiegeln, zu belassen, zog er die Hand - und deren Besitzer- zu sich. Dann ließ er los und legte die Arme um den Größeren, ließ das Kinn auf die Schulter des Anderen fallen. Wirklich sanft oder gar behutsam, wie es sich bei einer ordentlichen Umarmung gehörte, war er dabei nicht. Es war einfach Jahre her, seit er das letzte Mal sein Wohlwollen so offensichtlich gezeigt hatte. Sicherlich würde er diese Aktion innerhalb kürzester Zeit bereuen, doch gerade fühlte es sich überraschend nett an. Das Bedürfnis, die andere Person sofort wieder wegzustoßen, blieb aus. Merkwürdig war es aber schon. Man spürte die Wärme der anderen Person, fühlte, wie sie atmete, roch sie. Irgendwo zwischen seinen Fingern hatte sich eine einzelne Haarsträhne verirrt, die so viel weicher war als seine eigenen. Ständiges bleichen und blondieren war nicht gut, wer hätte das bloß gedacht? "Danke ... Kumpel." Einen Moment lang schloss er die Augen, genoss den Moment, ließ die Realität, dass er sich nun doch wieder an jemanden gebunden hatte, auf sich wirken. Ein einziges, leises Schniefen kam von dem Pan, ehe er weiter schwieg. Nein, er heulte nicht ein bisschen. "Ich kann mich auch zurückhalten, wenns dich stört mit den Kippen undso." Es mochte krass sein, doch Hyun war tatsächlich bereit, Rücksicht auf seine Freunde zu nehmen. "Aber maybe trinkst du ja doch mal n Shot mit mir ... irgendwann. Is echt fun, ich schwör." Er entließ den Blauschopf nun endlich aus seinem Würgegriff und ließ den Hinterkopf nun gegen den Schrank in seinem Rücken ruhen. Mit dem Ärmel seiner Jacke wischte er sich eilig über die noch leicht feuchten Augen. "Ich pass auch auf, dass dus nich bis zum Filmriss schaffst, versprochen." Er grinste, frech, aber vor allem ehrlich. "Und ich werd brav sein, wenn ich das nächste Mal in Crocus bin, keine Angst."


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyMo 11 Dez 2023 - 18:25

“Vielleicht bringt es mir nichts. Vielleicht bringt es mir viel. Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Aber ich werde diesen Pfad weitergehen, selbst wenn ich es irgendwann bereue.” Auf eine gewisse Art und Weise war Yui wohl auch zu stur, um aufzugeben. Er machte immer weiter, selbst wenn er darunter litt. Bis zum bitteren Ende, bis an sein Lebensende. Leider konnte er bei dieser Entscheidung keine Rücksicht auf sich selbst nehmen. “...verstehe.” Also hatte Hyun keinen Plan B, sollte Royal Crusade irgendwann nicht mehr sein? Das war zwar keine Überraschung, aber es war trotzdem scheiße, zu hören. Yui glaubte trotz dem, was der Pan ihm in den letzten Minuten anvertraut hatte, dass er nicht komplett verloren war. Er lief gerade einen sehr gefährlichen Weg, der jederzeit unter ihm zusammenbrechen konnte und von dem er auch nicht runter wollte. Doch Hyun wirkte nicht wie ein kaltblütiger, unveränderbarer Kerl. Er hatte natürlich seine Tendenzen und anscheinend war Gewalt alles, was er kannte. Doch mit dem richtigen Medium konnte man selbst solchen Dingen helfen. Ob er diese Schritte allerdings wagen würde, lag allein in der Entscheidung seines Gegenübers. Im Moment sollte er den Weg des dunklen Magiers gehen und das war nicht zu ändern. Doch Yui war dem Gedanken nicht abgeneigt, Leuten eine zweite Chance zu geben. Es gab zwar diejenigen, die sich nicht ändern wollten und konnten. Diese Personen sollten auch die Strafen bekommen, die ihnen zustanden. Doch denjenigen, denen etwas daran lag, ihre Zukunft zu ändern und einen neuen Pfad zu beschreiten, würde der Tomoeyasu zuhören. Und er hatte einfach das Gefühl, dass Hyun so ein Fall sein könnte, mit genug Zeit.

Etwas überrascht blickte der Blauhaarige schließlich drein, als Hyun ihn plötzlich in eine Umarmung zog. Huh, also damit hatte er gerade echt nicht gerechnet. Yui sagte nichts, er ließ ihn einfach machen. Anscheinend brauchte sein Gegenüber sowas gerade, dementsprechend sollte er es ruhig tun. Schließlich entließ er ihn jedoch wieder aus der Umarmung, woraufhin Yui jedoch noch kurz in einer Hocke verblieb und dem Pan zulächelte, bevor er sich wieder aufrichtete. Der Blauhaarige seufzte. Doch es handelte sich hierbei nicht um ein enttäuschendes oder urteilendes Seufzen, sondern eines der Erleichterung. “Ich hab doch gesagt, du hast mehr Gutes in dir, als man denkt.” Auch wenn Hyun ihm diese Aussage vermutlich direkt widerlegen würde, in seiner jetzigen Situation war es vermutlich schwer, sowas zu 100% zu bestreiten. Nicht, dass es Zweifel daran gab, dass er es nicht trotzdem abstreiten würde. “Ich kann dir nichts versprechen. Alkohol ist echt nicht meins.” Meinte er schließlich und winkte nur lächelnd ab. Bei der letzten Aussage seines neuen Kumpels wurden Yuis Augen und seine Stimmlage wieder etwas ernster. “Ich kann dich wirklich nicht beschützen, wenn du etwas anstellst. Also bitte, halte dich auch dran.” Sollte irgendjemand ihn erwischen, dann war Yui machtlos. Und selbst wenn er die Macht hätte, er konnte es nicht ein weiteres Mal verantworten. “Wir sollten hier aber verschwinden und uns aufteilen. Meine Aufgaben dürfen nicht länger warten, sonst werden Fragen gestellt.”

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyDi 19 Dez 2023 - 18:44

Es war zum Haareraufen! Wie stur konnte ein verfluchter Rune Knight bloß sein? Er war so nachsichtig mit Hyun, doch sich selbst warf er einfach aus dem Fenster wie ein nutzloses Stück Müll. Wie gerne hätte der Ex-Blonde seinem Gegenüber die Vernunft einfach eingeprügelt, doch so würde das bei Yui leider nicht funktionieren. Er wollte es nicht akzeptieren, doch hatte er überhaupt eine Wahl? War es überhaupt fair, jemanden von seiner Lebensüberzeugung abzubringen? Das war doch alles scheiße.
Naja. Vielleicht nicht alles. Vielleicht war es auch ganz schön, jemanden zu haben, um den man sich sorgte. Mit dem man Zeit verbringen konnte und den man auch noch in ungewollte Umarmungen zerren konnte. Natürlich bemerkte Hyun, dass sein Handeln nicht erwidert wurde, aber irgendwie war das auch ganz nett. So hatte er die volle Kontrolle, konnte die Nähe, mit der er sonst so gewaltige Probleme hatte, vollständig selbst regulieren. Das Lächeln, das er danach bekam, war ein wenig awkward, doch er erwiderte es mit einem schiefen Grinsen. "Keine Ahnung was du laberst", stellte er sich gespielt dumm. Er war nicht abgrundtief böse, das stimmte wohl. Ein guter Mensch war er jedoch auch nicht, nicht im geringsten, das wussten sie vermutlich Beide. "Du musst mir nix versprechen." Das wollte und brauchte er auch nicht. Natürlich wäre es schön, das ein oder andere 'Hobby' mit seinem Kumpel teilen zu können, doch selbst ein Rüpel wie der Pan kapierte, dass es nichts brachte, sowas zu erzwingen. "Ich brauch kein Bodyguard, kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen. Glaub bloß nich, dass ich zu allen Knights so nett bin." Spielerisch trat er seinem Gegenüber gegen das Schienbein. Nur, weil es sich um Yuis Kollegen handelte, hieß das noch lange nicht, dass der Crusader Gnade walten ließ. Den Rest der verfluchten Truppe hasste er noch immer wie die Pest.
Konnte es nicht immer so bleiben? Locker, entspannt. Natürlich ging das nicht. Der Tättowierte durfte nicht vergessen, wo sie sich gerade befanden. Mit einem Seufzen hievte er sich zurück auf die Beine. "Ich werd dich nich aufhalten können, eh?" Letzendlich war er also kläglich gescheitert. Natürlich hätte er Yui weiter begleiten können, doch das wäre eine Entscheidung, die er mit dem Leben bezahlen würde. Einen Moment lang fiel der dunkle Blick auf den Boden, bevor er doch wieder auf dem Blauschopf landete. "Dann heißts jetz wohl Abschied nehmen, mh?" Vorerst zumindest. "Bitte bleib am Leben." Obwohl die Bitte so simpel war, konnte sich der Ex-Blonde nicht sicher sein, ob man sie ihm erfüllte. Doch er wusste, dass er Yui gehen lassen musste. Kurz kramten seine Finger in sämtlichen Hosen- und Jackentaschen herum, ehe sie schließlich fanden, was sie suchten: ein zerknitterter Fetzen Papier und ein Bleistift, der kaum noch länger war als ein Mittelfinger. Eilig wurde etwas gekritztelt und dann überreicht. Datum, Uhrzeit und natürlich ein Ort. "Wenn du noch lebst, treffen wir uns da. Ich kann dir keine Adresse zum Briefeschreiben geben, warum kannste dir denken." Kurzer Blickkontakt, begleitet von einem schiefen Lächeln. "Ich verlass mich drauf, dass du mir nich in den Rücken fällst und mit Kollegen anrückst." Ob er das bereuen würde, würde er sehen. Doch aktuell hatte er keinen Grund, dem Blauschopf noch länger zu misstrauen. Schließlich trugen sie nun ein schweres Geheimnis des jeweils anderen mit sich. Eine Hand landete auf Yuis Schulter. "Man sieht sich, Kumpel ... hoffentlich."
-Off-Ende-


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Sirviente

Sirviente
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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySa 30 Dez 2023 - 10:33

Offplay – Ashmound Cleanup
Teilnehmer: Sirviente, Cassius

„Dort drüben erscheint mir ein weiterer zu sein“, stellte Sirvente fest, ruhig lächelnd wie eh und je. Wenn man ihn so ansah, wirkte es nicht, als würde er in den Trümmern eines Gefängnisses stehen, in dem am Vortag wilde Kämpfe geherrscht hatten. Er wirkte adrett und unberührt, geradezu unbekümmert, während er auf einen unter den Bruchstücken des Gebäudes gefangenen Menschen deutete. Dieser Teil des Gebäudes, der Westtrakt, war besonders mitgenommen, denn die Mitglieder Royal Crusades hatten hier eine Bombe ausgelöst, um eine der Wände komplett aufzureißen... und das war, bevor sie hier in der Ecke mit einem Riesen gekämpft hatten. Menschen waren verletzt worden und das Geröll hatte einige eingeklemmt oder verwundet. Sirviente selbst war nicht kräftig genug, um einen Erwachsenen Menschen zu tragen – darauf war sein Körper nie ausgelegt worden. Aber das war in Ordnung. Dank seiner strahlend hellen Seele hatte er andere Wege, ihnen zu helfen.
Drei kleine Puppen eilten hinüber zu dem Körper, auf dem ein schweres Mauerstück lag, und machten sich sogleich daran, gemeinsam den steinernen Block hoch zu drücken und von dem Mann zu entfernen. Anders als Sirviente waren sie recht kräftig, hatten das Hindernis schnell beiseite geräumt. „Welch Glücksfall... Euer Leben ist noch nicht verloren, mein Herr“, verneigte sich eine von ihnen – Flora, eine besondere Puppe aus Sakura Town, deren traditionelle rosa Kleidung in vielerlei Hinsicht an Kirschblütenblätter erinnerte. Höflich und devot wie immer trat sie beiseite, um ihre beiden Partnerinnen den Körper anheben zu lassen, und eilte zurück an die Seite des deutlich größeren Golemkin. „So wie es scheint, haben wir den Großteil der Menschen in diesem Trakt geborgen“, stellte sie fest, und Sirviente nickte. „Es wirkt so, nicht wahr? Lass uns für den Moment zu den Anderen zurückkehren.“

Keine fünf Meter abseits des großen Loches in der Wand, draußen vor dem Gefängnis, war ein großes Zelt aufgebaut, das durch Wärmelacrima und, wenn Sir es recht verstanden hatte, einer Verzauberung vor der Kälte der Berge geschützt wurde. In erster Linie war es ein Ort für die Verwundeten, an dem Heilmagier und reguläre Ärzte der Armee sich um alle Verletzten kümmerten, die gefunden wurde. Dementsprechend ließ der Golem die Person, die er gefunden hatte, hierhin transportieren und gab sie bei denjenigen ab, die tatsächlich helfen konnten. Seine übrigen Puppen waren bereits hier. Insgesamt wuselten gerade zehn von ihnen herum, die innerhalb der letzten Stunde vier weitere Körper geborgen hatten. Es wurden immer weniger. Als die Aktion hier begonnen hatte, inmitten der gestrigen Nacht, als das Gefängnis endlich gesichert worden war, hatten sie noch an jeder Ecke jemanden gefunden. Inzwischen musste man nach den verborgenen ausführlich suchen. Insofern konnte Sirviente auch noch nicht sicher sein, dass er alle gefunden hatte.
„Ich würde mir einen Moment gönnen, um mein Mana zu regenerieren, sofern das in Ordnung ist“, sprach der Eismann mit einem Lächeln zu den Runenrittern und -soldaten, die sich auch hier im Zelt befanden, in einer eigenen Ecke. Hier war der Ort, an dem sie sich organisieren und erholen konnten von den Strapazen der Suche. Für Sirviente, den Golem, war es kein großer Akt gewesen, die ganze Akt hindurch zu arbeiten bis jetzt, in den späten Nachmittag, wenn er sich nur regelmäßig ein paar Augenblicke nahm, um sein Mana wieder aufzuladen. Insofern fielen die zehn Puppen, die hier gerade unterwegs waren, in sich zusammen und wurden wieder zu Spielzeugen, die er sorgsam aufsammelte. „Perdóname. Mir ist bewusst, dass die Suche schneller vorangehen würde, wenn ich solche Pausen nicht bräuchte. Jedoch sieht es aus, als hätten wir den Westtrakt vollständig durchkämmt. Ich werde in Kürze noch einmal ordentlich alles untersuchen, um sicher zu gehen, dass wir niemanden verpasst haben. Wie viel Unterstützung ist in den übrigen Trakten noch vonnöten?“

@Cassius

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Perdóname. I have yet to offer you tea.
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Cassius
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Cassius
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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptyFr 5 Jan 2024 - 17:51




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 1 | Outfit

Die eigentliche Katastrophe hatte erst begonnen, denn nachdem das Gefängnis gesichert und ein allgemeiner Zustand der Sicherheit ausgerufen wurden, begannen die Aufräumarbeiten und allen voran die Rettung möglicher Überlebender. Das Gefängnis lag buchstäblich in Schutt und Asche, selbst in der näheren Umgebung gab es Chaos und auch das Sun Village war maßgeblich betroffen. Die verbleibenden Truppen und die vielen Helfer der unterschiedlichen Magiergilden des Landes wussten zunächst überhaupt nicht, wo sie überhaupt anfangen sollten. Glücklicherweise wurde eine Kommandostruktur vor Ort etabliert, die selbstverständlich unter dem Kommando der Rune Knights stand und dieses Kommando organisierte und überwachte sämtliche Vorgänge vor Ort. Die ganze Nacht wurde schon hart und unermüdlich gearbeitet, um möglichst viele Überlebende zu finden und diese dann medizinisch zu versorgen. Dafür wurden auch alle Kräfte mobilisiert, denn Schutt räumen und Wiederaufbau waren Projekte für andere Zeiten.

Leider wurden in den Trümmern aber nicht nur Überlebende gefunden, sondern auch reihenweise Tote geborgen. Unfassbar viele Soldaten, Wachen und auch Magier im Dienste der Rune Knights mussten beim Angriff auf das Ashmound Royal Prison ihr Leben lassen. Dieser Angriff war ein herber Schlag für das Königreich, denn nunmehr wurden sämtliche Sicherheitsmaßnahmen im ganzen Land angezweifelt und in nächster Zeit spürbar auf den Prüfstand gebracht. Mit dieser großspurigen Niederlage, man konnte es durchaus so bezeichnen, hatten das Königreich und die Sicherheitsapparate ordentlich an Vertrauen eingebüßt, sobald diese Schreckensnachricht das Volk erreichte. Wie der Nachrichtendienst dort nun konkret arbeitete und welche Informationen vorerst noch eingedämmt wurden, vermochten lediglich die Abteilung mitsamt der Hauptverantwortlichen benennen können, doch für die hartarbeitenden Magier und Helfer zählten andere Dinge. Zu denen zählte auch Cassius Velnarion, der nach seinem Todeskampf gegen Gray Death zunächst das Sun Village gesichert hatte und später bei der Sicherung des Gefängnisses half. Danach ging es erst einmal zur Sanität, denn auch er war verletzt und musste behandelt werden.

Mittlerweile waren seine Verletzungen großenteils geheilt und der Arzt hatte ihm dringlichst empfohlen, sich auszuruhen, doch ein Cassius Velnarion war dazu überhaupt nicht fähig. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Verdeckten Operationen rückte er aus und begab sich die restliche Nacht auf die Suche nach etwaigen ausgebrochenen Insassen, welche die Gunst der Stunde für sich genutzt hatten. Der Schaden musste einfach so gut es ging begrenzt werden, um etwaige Anschlusskatastrophen möglichst zu vermeiden. Tatsächlich war es ihm auch gelungen den einen oder anderen Flüchtigen festzusetzen und wieder in Gewahrsam zu nehmen, doch leider konnten auch welche entkommen. Um die Fahndung kümmerte sich sofort eine andere Abteilung, denn Cassius wurde zunächst zum Gefängnis zurückbeordert. Zurück beim Gefängnis begab er sich in das große Zelt beim Loch im Gemäuer, wo die medizinische Versorgung der Überlebenden stattfand. Man konnte ihm deutlich ansehen, wie geschafft der Ritter war, zumal er Aska auch noch immer nicht gesehen hatte. Große Sorge machte sich in ihm breit, doch man hatte ihm versichert, sie wäre am Leben und ebenfalls stark in die anfallenden Arbeiten eingebunden.

Im Zelt ließ er noch einmal die Wunde an seinem Torso überprüfen, die noch einmal schnell nachgeheilt und frisch verbunden wurde. Ein Bett und Ruhe waren genau das, was der Ritter brauchte, doch keine Chance. Niemals würde er seine Kameraden hier schuften und leiden lassen, während er sich ausruhte. Schlafen konnte er, wenn er tot war. In der hinteren Ecke des Zeltes bemerkte er dann einen Eisgolem, der ihm durchaus bekannt vorkam. Vor einiger Zeit hatte Aska ihren Geburtstag gefeiert und ein Eisgolem namens Sirviente hatte es organisiert. Eine verdammt gute Feier und wie es den Anschein hatte, leistete er auch hervorragende Arbeit hier vor Ort. Der Eisgolem sprach gerade mit den anwesenden Rittern und Soldaten, um zu erfahren, wo noch Unterstützung von Nöten war, während Cassius bereits auf ihn zuschritt und sich kurzerhand in das Gespräch mischte. „Wenn Ihr den Westtrakt noch einmal überprüft, schließe ich mich an“, kündigte Cassius an und lächelte. „Ich habe noch Reserven“, fügte der Ritter an und blieb dann bei Sirviente stehen. „Ein bekanntes Gesicht wohlauf zu sehen, das freut mich sehr“, gestand er und hielt dem Golem die Hand zum Schütteln hin. „Im Südtrakt sind zwar keine Überlebenden mehr, aber die Bergung der Toten geht schleppend voran“, meldete ein Ritter in das Gespräch hinein auf die Fragestellung des Golems, die zuvor gestellt wurde.





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Sirviente

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison EmptySo 28 Jan 2024 - 16:43

All die Menschen um Sirviente herum waren wohl sehr mitgenommen von der aktuellen Situation. Sowohl körperlich, die meisten von ihnen hatten ihre Grenzen bereits erreicht oder waren sogar bereits dabei, sich zu erholen, als auch mental. Umgeben von Verletzten und Toten fühlte sich der Mensch nicht wohl, und gerade die, die schon während des Angriffs dabei gewesen waren, waren psychisch wohl sehr angeschlagen. Eine Katastrophe in diesem Ausmaß sah man nicht selten. Neben allerlei Kameraden und Kriminellen waren sogar ein Riese und eine berühmte Frau, eine der Wizard Saints, als Opfer abtransportiert worden. Sirviente für seinen Teil, trotz seiner Rolle als Runenritter, fühlte sich mental in keinster Weise angegriffen. Es wäre wohl besorgniserregend, wäre es nicht so natürlich für jemanden, der bereits alle Verbindungen einer Lebenszeit verloren hatte. Außerdem war es tatsächlich ganz nützlich für die Aufgabe, die er hier zu erfüllen hatte. Es war überraschend und relativ ungewöhnlich, aber für diesen spezifischen Auftrag gehörte Sirviente wohl tatsächlich zu den Mitgliedern des Teams, die am Meisten zum Erfolg beitrugen.
Ein anderer Ritter, auf den das zutraf, war Cassius Velnarion, verdienter S-Rang Magier, der einmal mehr zeigte, dass er unabhängig seines Ranges auf niemanden herabblickte. Er schätzte die Leben Anderer und war sich nicht zu schade, sich für sie über allen Komfort hinaus abzumühen. Sirviente erinnerte sich noch gut an ihr erstes Treffen auf dem Geburtstag der großen Aska van der Velden. So, wie die beiden miteinander umgingen, schien er ein ähnlich großes Herz wie sie zu haben. Ein Verbündeter also, wie man ihn sich nur wünschen konnte. „Es ist mir eine Ehre, mit Euch gemeinsam an die Arbeit zu gehen. Auch Euer wohlergehen ist für mich eine große Erleichterung“, verneigte sich der Golem mit einem Lächeln. Wenn Cassius mit ihm mitkam, dann konnten sie sich wohl beide ein wenig Druck von den Schultern nehmen. Das war der Vorteil guten Teamworks. „Leider benötige ich noch einen Moment der Regeneration. Perdóname.“

Der Südtrakt würde die Unterstützung also auch noch benötigen. Der Golem nickte. „Meinen Beobachtungen nach wurde der Durchgang zwischen West- und Südtrakt ebenfalls beschädigt. Insofern sollte es kein Hinternis dabei geben, von einem letzten Blick auf den Westtrakt aus dorthin zu wechseln“, stellte er fest, ein Lächeln auf die Lippen. Für das, was hier geschah, war er viel zu ruhig, zu optimistisch, zu unberührt. Die meisten anwesenden Runenritter kamen damit klar, doch ein paar der anderen Helfer, die hier saßen oder lagen, schienen sich etwas unwohl damit zu fühlen, beäugten ihn. Die Kälte dieses Eisklumpens war entschieden unmenschlich. Sein Blick glitt hinüber zu Cassius. „In welchen Bereichen habt ihr heute bereits unterstützt?“, hakte er nach, wollte ein wenig sprechen, nun, da sie ohnehin warten mussten. „Ich wurde für den ursprünglichen Einsatz einer Unterstützungsrolle im Hintergrund zugeteilt. Eine sinnvolle Entscheidung, zweifellos. Dennoch empfinde ich es als erfreulich, jetzt die Gelegenheit zu haben, den Frontkämpfern ein wenig zurückgeben zu können. Ich nehme an, ein Mann Eurer Stärke musste sich mit mächtigen Gegnern auseinandersetzen?“

@Cassius


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