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 Ashmound Royal Prison

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Untiefe
Biest der Marianen
Untiefe
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BeitragThema: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptyDo 17 Nov 2022 - 20:54

das Eingangsposting lautete :

Ashmound Royal Prison - Seite 2 Ashmou10

Ortsname: Ashmound Royal Prison
Art: Gebäude
Spezielles: -
Beschreibung: Im Südwesten von Crocus Town, im Gebirge nahe Miln, liegt das Ashmound Royal Prison, das größte und sicherste Gefängnis in ganz Fiore. Diese gut geschützte Anstalt ist der Ort, an dem besonders starke Magier und die gefährlichsten Kriminellen Fiores weggesperrt werden. Es steht direkt unter der Führung der Runenritter, geleitet von Vanya Berryl, und wird im Namen des Königshauses gegen alle inneren und äußeren Gefahren verteidigt. Was dieses Gefängnis wirklich besonders macht, sind nicht einmal die unheimlich harten Mauern, die hohe Anzahl an Wächtern, die Nähe zu Crocus oder die Bestien, die im Inneren gehalten werden, um besonders waghalsige Insassen brutal zu unterjochen, sondern die Nähe zu Sun Village, die es den Wachen erlaubt, eingeschriebene Riesen zur Unterstützung zu rufen, wenn es nötig wird. So ist es kein Wunder, dass diese Institution, dieses Mahnmal der Monarchie, seit über hundert Jahren unangefochten in den Bergen thront.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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AutorNachricht
Cassius
The Black Knight
Cassius
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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySo 11 Feb 2024 - 21:22




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 2 | Outfit

Der schwarze Ritter war es wirklich nicht gewohnt, wenn jemand sich vor ihm verneigte, aber seit er ein S-Rang Magier war, geschah es immer häufiger. Bei Sirviente hing es wohl weniger mit seinem Rang zusammen, sondern wohl viel mehr mit dem Respekt, den der Golem ihm entgegenbrachte. Sirviente war von seiner Art eben einfach so und Cassius vermutete das jedwede Versuche ihn aufzulockern wohl kläglich dahinschmelzen würden. „Die Ehre ist ganz meinerseits“, versicherte der Velnarion ihm und erwiderte die Verneigung kurz darauf, denn Sirviente zählte wirklich zu guten Guten innerhalb der Rune Knights. Bereits auf dem Geburtstag von Aska hatte er sich als tüchtiger Kamerad entpuppt, war die Organisation der Feier sein Werk gewesen und dafür hatte Cassius nichts als Anerkennung übrig. Er hatte Aska damit eine große Freude gemacht und das machte den Eisgolem zu einem Freund. Cassius setzte ein zufriedenes und allen voran dankbares Lächeln auf, als Sirviente auch sein Wohlergehen zur Kenntnis nahm. „Die Ärzte haben mich gut geflickt“, lächelte. In seinen Augen spiegelte sich aber durchaus die Belastung wider, die er in diesem Krieg durchleben musste. Am Ende des Tages war Cassius trotz aller militärischer Erfolge und magischer Fähigkeiten ein Mann, der gerade einmal die Zwanziger begonnen hatte.

„Genehmigt Euch die Regeneration“, entgegnete Cassius auf die Entschuldigung des Golems hin und nutzte dabei eine Handgeste, die genau jenes verdeutlichte. Was dem jungen Ritter direkt auffiel war die unbeschwerte Haltung des Golems, aber durch etwas Vorwissen konnte der Velnarion es durchaus auf seine Konstitution als Golem zurückführen. Menschliche Emotionen und Betroffenheiten waren für ihn womöglich rationaler als für Menschen selbst und so entstand schnell der Eindruck, dass er kein Händchen dafür hatte. Ein aufmerksamer Beobachter konnte auch den einen oder anderen missbilligenden Blick erkennen, doch daran konnte man im Augenblick auch nichts ändern. Sirviente war nun einmal ein Golem und er unterstützte mit all seiner Kraft, auch wenn er vielleicht an einem Ort lächelte, an welchem niemandem dazu zumute war. Cassius ließ sich davon nicht beirren, denn er wusste um den Beitrag, den der Golem zu Leisten imstande war. „Ich bin direkt mit der Armee eingetroffen, als der Krieg begonnen hat“, erzählte der schwarzhaarige Soldat und schnappte sich einen Sitzplatz. Ausruhen und Durchatmen taten auch ihm gut.

„Ich bin direkt zum Sun Village aufgebrochen, um den Riesen die Passage zum Gefängnis offenzuhalten“, führte der Ritter dann weiter aus. „Vor Ort hat ein Magier von Royal Crusade mit einer Schar Soldaten gekämpft, sie beinahe alle ausgelöscht“, sprach Cassius weiter und je weiter er erzählte, desto kühler wurden seine Augen und umso niedergeschlagener wirkte er. „Ich habe den Kampf gegen diesen Magier aufgenommen. Sein Namen war Gray Death. Glücklicherweise hatte ich Unterstützung einer starken Magierin von Crimson Sphynx. Ohne sie wäre dich dort garantiert umgekommen“, fasste der Velnarion schlussendlich zusammen. „Wir haben den Kampf schlussendlich verloren, aber viele Leben gerettet. Fühlt sich nur nicht wie ein Sieg an, um ehrlich zu sein“, seufzte Cassius abschließend. Sirviente war in einer unterstützenden Rolle tätig gewesen und freute sich nunmehr den Frontkämpfern etwas zurückgeben zu können. Diese Tatsache entlockte dem Schwarzkopf ein schmales Lächeln, denn diese Aufopferungsbereitschaft legten wirklich nicht viele an den Tag und Geschöpfe wie Sirviente für gewöhnlich noch weniger. „Ich danke Euch für Eure Dienste“, sprach Cassius daraufhin und verneigte sich leicht, wenngleich er dabei sitzen blieb.

Sein schwarzer Blick huschte durch das Zelt und erfasste dabei denen einen oder anderen Verletzten. Sie wurden so schwer getroffen, es war einfach nur unfassbar. Das Königreich hatte mit den angerichteten Schäden und allen voran mit den noch kommenden Problemen echt einiges wegzustecken. Doch Cassius schwor sich in diesem Augenblick in jeder Sekunde für Land und Krone einzustehen, schließlich war er ein Ritter des Königreiches, dazu verpflichtet das Volk mit seinem Leben zu verteidigen. „Ich bin jederzeit bereit. Gebt das Signal, sobald Ihr regeneriert habt!“





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Sirviente

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySo 18 Feb 2024 - 14:40

Kleine Details der menschlichen Kondition wie die Erschöpfung in Cassius Augen waren für Sirviente nur schwer zu erkennen. Im Rahmen von Kindern nahm er Vieles wahr, das war stets wichtig für seine Aufgaben gewesen, aber Kinder zeigten ihre Gefühle auch ein gutes Stück deutlicher. Subtile Blicke über einem ehrlich wirkenden Lächeln gingen schnell an dem Golem vorbei. „Das bedeutet also, Ihr habt den gesamten gestrigen Tag am Kampf teilgenommen“, stellte Sirviente fest, als der Velnarion meinte, er sei schon direkt beim Eintreffen der Armee mitgekommen. Der Golem dagegen war erst später als Teil eines Versorgungstrupps erschienen. Durch die doch recht plötzliche Attacke Royal Crusades war ihre Fähigkeit, sich darauf vorzubereiten, begrenzt gewesen, weshalb die Teams am Ende gestaffelt ausrücken mussten. Wobei es durchaus ein Vorteil gewesen war, dass die Ritter quasi über den gesamten Tag verteilt frische, fitte Unterstützung hatte mit einsenden können. Leider hatte es nicht genügt, um die dunkle Gilde von ihrem primären Vorhaben abzuhalten; eher hatten sie es geschafft, den Schaden zu begrenzen.
So fühlte sich auch Cassius. Im Kampf gegen einen mächtigen Feind hatte er also den Kürzeren ziehen müssen. Er hatte Leben gerettet, aber es fühlte sich für ihn nicht wie ein Sieg an? „Ich fürchte, da scheiden sich unsere Ansichten“, gestand Sirviente und legte eine Hand an seine Brust, über das Lacrima, das ein Herz ersetzte. „Das primäre Ziel der Runenritter ist es, das Königreich und dessen Einwohner zu schützen. Das wird im Zuge der Ausbildung mehrfach hervorgehoben. Wenn Ihr eine Vielzahl an Leben retten konntet, dann klingt das für mich nach erfolgreicher Pflichterfüllung.“ Er sagte zwar, dass einige der Soldaten dabei ausgelöscht worden waren, aber auch das war Teil der Ausbildung: Die Bereitschaft, sein eigenes Leben zum Wohl Fiores zu geben. Diese Personen hatten sich dem Kampf gestellt in dem Bewusstsein, das sie sterben konnten, so wie es auch Cassius getan hatte. Ihr Opfer erfüllte einen Zweck, und in diesem Zweck konnten sie Ehre finden. Soweit zumindest das Verständnis einer Eisfigur.

„Ich denke, ich habe mich ausreichend erholt. Es ist an der Zeit, unsere Suche fortzusetzen“, stellte Sirviente fest und trat von seinem Platz einen Schritt vor, um sich aus einem Zustand der Ruhe in einen Zustand der Bereitschaft zu versetzen. Sein Blick senkte sich hinab auf seine eigene Brust, in der sich ein hellblaues, ätherisches Leuchten ausbreitete. Langsam hob sich seine rechte Hand, griff hinein in das Licht, hinein in das eigentlich feste Eis, das undurchdringlich sein sollte. Den Schein seiner eigenen Seele erfassend komprimierte er sie in Kerne, in kleine Kugeln, die nichts von ihrem Leuchten verloren. Eine Handvoll davon zog er aus sich heraus, zehn Stück an der Zahl, die er einmal anblickte, ehe er sie in der Tasche seiner Uniform versinken ließ und sich daran machte, die Puppen aufzusammeln, die um seine Füße verstreut lagen. „Ich werde meinen Zauber erst aktivieren, wenn wir uns wieder im Inneren befinden“, erklärte er mit einem Blick hinüber zu Cassius. „Wir wollen so schnell wie möglich arbeiten, insofern ist achtsamer Umgang mit Energie essenziell. Je länger ich aktiv mithelfen kann, desto besser.“ So vorbereitet und alles wieder verstaut wandte sich Sirviente dem Eingang des Zeltes zu. „Nun denn... wollen wir uns auf den Weg machen, Herr Cassius?“

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 16 März 2024 - 15:29




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 3 | Outfit

Nicht jedes Individuum war empfänglich für menschliche Details, aber daran war überhaupt nichts schlimm. Cassius war ja nicht hier, um irgendeine Anteilnahme für seine persönliche Situation zu erhaschen, sondern um im Rahmen seiner noch verfügbaren Reserven bestmöglich zu unterstützen. Vor wenigen Jahren noch war er ein Bengel, der nur an Flux, seine Rache und sich selbst gedacht hatte und mittlerweile titulierte man ihn durchaus als eine der wachsenden Hoffnungen im Königreich. Aus dem Taugenichts wurde über die Zeit ein respektierter Ritter, der vollumfänglich in seiner Pflicht als Hüter des Friedens aufging. Mittlerweile verschwendete er kaum mehr einen Gedanken an sich selbst, fand immer irgendetwas, um anderen die Dinge zu verbessern. Niemand hätte es ihm übelgenommen, wenn er sich jetzt hingelegt und ausgeruht hätte, war er schließlich vom ersten Augenblick an im Kampf gewesen. Niemand hätte ihn für Pflichtvergessen gehalten. Und doch würde er es selbst tun, wenn er sich jetzt ausruhen würde.

„Das fasst es gut zusammen“, lächelte er also auf die Feststellung Sirvientes hin. Der Eisgolem bewies erneut, wie differenziert das Denken und Empfinden zwischen Menschen und anderen Völkern ausfallen konnte. Während sich der Ritter damit strafte im Kampf versagt zu haben, wenngleich er unzählige Leben damit rettete, so punktete der Eisgolem mit reinem Verständnis für logische Denkprozesse. Ob Sirviente tatsächlich so etwas wie Gefühle haben konnte? Cassius kannte sich zugegeben überhaupt nicht mit Golems oder generell mit anderen Völkern aus, daher wäre es für ihn echt interessant zu wissen, doch das war definitiv ein Punkt für ein späteres Treffen. Ein schmales Lächeln zog stattdessen in die Züge des jungen Mannes, der sich durch die Aussage seines eisigen Kameraden durchaus besser fühlen konnte. „Ihr habt recht. Unter diesen Gesichtspunkten kann ich Euch nicht widersprechen“, gestand er der Eisfigur also zu.

Viel tiefergehender hätte das Gespräch womöglich auch nicht gehen dürfen, denn mental war der Velnarion nicht in seiner besten Verfassung. Noch immer machte er sich Sorgen um Aska, aber auch um viele andere Kameraden und allgemein nagte die Situation und das Geschehene deutlich an seiner Seele. Glücklicherweise war genau jetzt der Moment gekommen, in dem die Regeneration des Golems fortgeschritten genug war, um endlich der restlichen Arbeit nachzugehen. „Ich bin ebenfalls bereit“, versicherte Cassius dem Eisgolem und sah dann mit an, wie er die eigene Hand in sich bewegte, um etwas hervorzuholen. Das war ein wirklich faszinierender Vorgang, den Cassius keineswegs verstehen konnte und auch die nachfolgenden Worte des Eisgolems gaben keinen Aufschluss über das Vorgehen. „Dieser Vorgehensweise schließe ich mich an“, nickte der Ritter. „Beschränken wir den Verbrauch unserer Reserven auf das notwendige Minimum“, fügte er an.

Cassius musste ebenfalls haushalten, denn bei der Bergung musste er sicherlich auf die eine oder andere Rüstung zurückgreifen. Dafür benötigte er entsprechend seine Reserven, denn seine eigene Stärke war an manchen Stellen sicher nicht mehr ausreichend. „Brechen wir auf!“, wies er also an, nachdem Sirviente den Aufbruch vorgeschlagen hatte. Und so verließen die beiden Ritter das Zelt, um sich dem Westtrakt des Gefängnisses zu widmen. Hier musste lediglich eine abschließende Kontrolle durchgeführt werden, ehe sie bei der Bergung der Toten im Südtrakt aushelfen sollten. Das Bergen von Toten war auch eine Aufgabe, die sehr an der Seele nagen konnte, schließlich waren das alles Leben, die man nicht retten konnte. Zwar mochte konträr dazu die Zahl geretteter Zivilisten unglaublich hoch sein, doch damit konnte und wollte sich der junge Ritter einfach nicht trösten. Für ihn blieb sein Versagen nach wie vor ein Versagen, also musste er noch stärker werden, um so etwas nie wieder geschehen zu lassen.

Gemeinsam betraten die Ritter das Gefängnis und begaben sich unmittelbar zum Westtrakt. Hier war es recht dunkel, trist und die Spuren des Krieges waren kaum von der Hand zu weisen. Kurz leuchtete der Körper des Ritters auf, ehe sich eine schmucklose, weiße Rüstung um seinen Körper gelegt hatte. Diese weiße Rüstung emittierte umgehend ein angenehmes Licht, um die Umgebung entsprechend zu erhellen. Das sollte die allgemeine Suche deutlich erleichtern, denn die Sehfähigkeiten des Ritters waren eben nur rein menschlicher Natur und damit durch gewisse Dunkelheiten entsprechend eingeschränkter. „Halten wir Augen und Ohren offen, Herr Sirviente“, mahnte Cassius also an, auch wenn das wohl unnötig war. Sirviente wusste bestens, wie diese Arbeit hier von statten ging. Dann trat Cassius tiefer in den Westtrakt und erhellte dabei die nähere Umgebung mithilfe seiner Rüstung.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptyDi 26 März 2024 - 20:46

„Ich bin froh, dass wir uns einig sind“, lächelte Sirviente, als Cassius zugab, dass er wohl gute Arbeit geleistet haben musste. Wer sich so sehr für das Wohl Anderer aufopferte, der hatte es verdient, sich selbst ein wenig Anerkennung zukommen zu lassen. Für Menschen war emotionale Pflege essenziell, das wusste Sirviente aus der Kindererziehung. Auch wenn er selbst früher keine Gefühle gehabt hatte, hatte er doch die Wärme und Zuneigung einer Vaterfigur vermitteln können. Das war schließlich einer der Gründe für das ewige Lächeln, das in sein Gesicht gemeißelt worden war. Gemeinsam mit seinem Partner machte sich der Eismann auf den Weg ins Innere des Gefängnisses, um dort weiterzusuchen. „Meinem Verständnis nach wurde dieses Loch von einer Bombe erzeugt“, stellte er fest, während sie wieder ins Innere schritten. Jetzt, wo er nicht nur seine Puppen als Gesprächspartner hatte, konnte er wohl seine Gedanken austauschen. „Es muss eine ziemlich mächtige gewesen sein, um derartige Schäden in so einem festen Mauerwerk zu verursachen. Dieses Gebäude ist weit stabiler gebaut als Alles, was ich auf meinen Reisen gesehen habe... wobei seither mehr als genug Zeit vergangen ist, um an Architektur zu feilen. Es ist also keine Überraschung.“ Ja, die Häuser von heute waren schon etwas Anderes als die von vor 200 Jahren, und dieses Gefängnis war wahrlich mit Festungen der alten Zeit vergleichbar. Damals hatte es auch schon den ein oder anderen Sprengkörper gegeben, aber der Golem hatte nie von einem gehört, der in der Lage wäre, die Mauer einer Festung in diesem Maße zu zerstören. „Derartige Waffen stellen eine Gefahr für jede Person im Umkreis dar... Es erschließt sich mir nicht, wie man bereitwillig ein solches Risiko eingehen kann.“
Zugegebenermaßen gab es so einige Verhaltensweisen der Menschen, die Sir nicht ganz verstand. Der Entscheidungsprozess anderer Personen unterschied sich inhärent von dem, was er gelernt hatte. Die Priorität des eisigen Ritters war es stets, dafür zu Sorgen, dass die Menschen in seiner Umgebung nicht zu Schaden kamen. Seine zweite Priorität war es, ihre Stimmung positiv zu halten. Danach kamen die Aufgaben, die er manuell erhielt. Persönliche Interessen oder Selbsterhaltung waren nicht Teil dieser Ordnung. Der Gedanke, Anderen im Sinne des eigenen Wohls zu schaden, war für Sir einfach komplett abwegig.

„Das Gute ist, dass dieser Teil des Gefängnisses bereits aufmerksam durchkämmt wurde. Es sollte nicht mehr viel zu finden geben. Sofern die bisherige Arbeit gründlich genug war, niemanden mehr.“ Das war gut. Die Arbeit hier ging schon die ganze Nacht. Sie musste irgendwann ihr Ende finden. Da die beiden Ritter bereits den nächsten Teil des Gefängnisses zugeteilt bekommen hatten, in den sie einen Blick werfen mussten, sollten sie sich hier nicht länger als nötig aufhalten. „Wir sollten uns damit beeilen, diesen Trakt abzuhaken. Wenn es an anderer Stelle noch Verletzte geben kann, ist Zeit von essenzieller Bedeutung. Trotz Eile müssen wir aber aufmerksam bleiben.“ Das waren große Worte für denjenigen, der den – mit Abstand – niedrigeren Rang trug, aber Sirviente sah sich an dieser Stelle nicht als befehlsgebend. Eher versuchte er, seine Gedanken und die in seinen Augen logischen Prioritäten zu klären und mit Cassius zu teilen. Seine rechte Hand zog bereits wieder eine seiner Puppen hervor. Um das hier abschließend aufzuklären, sollten drei davon genügen...

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 13 Apr 2024 - 14:52




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 4 | Outfit

Es war gar nicht so einfach die Worte und das Lächeln des Eisgolems zu deuten, schließlich war er kein menschliches Wesen und zumindest das wusste Cassius. Der kampferfahrene Ritter hatte aber keine Ahnung von der Beschaffenheit eines Golems und wusste daher nicht, wie genau sie funktionierten. Es war also wohl völlig natürlich ihn einfach wie einen Menschen zu behandeln, auch wenn das die eine oder andere Kommunikation sicher ein wenig merkwürdig erschein lassen konnte. Als Kamerad hatte Sirviente jedenfalls bewiesen, dass er vollumfänglich dazugehörte und das war für den Velnarion mehr als ausreichend. Auf Sirviente war zweifelsohne Verlass und seine Fähigkeiten für das große Ganze mehr als dienlich. Hinsichtlich der Einigkeit entgegnete Cassius ihm also lediglich ein sanftmütiges Lächeln, ehe sich die Ritter gemeinsam auf die Suche machten. „Ich stimme zu“, antwortete Cassius nachdenklich. „Hier wusste jemand definitiv, wie er den Sprengstoff anreichern musste“, fügte er an. „Das bedeutet gleichwohl auch, dass Informationen über die Beschaffenheit des Gefängnisses nach Außen gelangt sein müssen. Anders hätte man die Sprengkraft nicht so akkurat ermitteln können“, sinnierte der Velnarion weiter. „Unser Feind kannte keine Gnade. Einfach nur schrecklich, was hier geschehen ist.“

Weiterhin hielt Cassius die Augen offen und erhellte den Nahbereich mithilfe seiner Rüstung, damit ihnen auch ja nichts durch die Lappen ging. Sirviente sprach die Offensichtlichkeit bezüglich des durchsuchten Trakts bereits aus und daher erfolgte seitens des S-Rang Ritters nur ein tiefes Durchatmen. „Ja…ein Glück…“, stieß er aus und nickte dem Eisgolem daraufhin zu. Darin unterschieden sich dann wohl die empfindsamen Menschen von den künstlich erschaffenen Wesen, die einer festen Programmierung folgten. Der Anblick war für den Velnarion äußerst schlimm und je tiefer er in das Gefängnis trat, desto mehr erinnerte sich an die Vorfälle damals in seiner Heimat, die ihm alles genommen hatten. Und obwohl er all die letzten Jahre immer mächtiger wurde, konnte er diese Tragödie hier nicht verhindern. „Einverstanden. Beeilen wir uns und haken den Trakt ab“, stimmte der Ritter schlussendlich aber zu. Die Rangunterschiede waren ihm egal, schließlich war Sirviente ein Kamerad und hinsichtlich der Bergungs- und Sucharbeiten bereits vertrauter mit den Gegebenheiten. Cassius hatte lediglich seine Hilfe angeboten und hatte sich damit bereitwillig dem Eisgolem unterstellt. Das Sirviente dies anders betrachtete sollte zumindest für all jene klar sein, die ihn besser kannten.

Es erfolgte ein weiteres, tiefes Durchatmen und schon konnte es weitergehen. Die beiden Ritter legten einen Zahn zu und durchkämmten den Trakt von oben bis unten, doch hatten sie keinen Fund mehr tätigen können. Das war ein gutes Zeichen, wie Sirviente bereits zuvor erwähnte, denn das sprach für die bereits gut getätigte Arbeit. Schlussendlich erreichten sie den Übergang zum nächsten Trakt, wo sie nun deutlich mehr Zeit investieren konnten und auch sollten. Hier standen die Bergungs- und Rettungsarbeiten noch am Anfang, dennoch war eine gewisse Eile durchaus geboten, sollte es Verletzte geben. Das Licht der Rüstung erhellte auch hier die Gänge und ließ den jungen Ritter ein uniformiertes Bein erspähen, welches unter einer großen Menge Schutt begraben lag. Sogar hier waren die Auswirkungen der Explosion zu spüren gewesen, wie schrecklich. Sofort leuchtete der Körper von Cassius auf und kurz darauf war er in eine pechschwarze Rüstung gehüllt, die große Dornen auf ihren Schulterpanzern hatte. „Vorsichtig, Sirviente“, warnte der Velnarion seinen Partner und griff den großen Felsen, um ihn mit aller Kraft hochzuhieven. Die physische Augmentation der Rüstung war ihm dabei eine entsprechende Hilfe und so konnte Cassius den Körper eines begrabenen Soldaten freilegen, der jedoch nicht mehr zu atmen schien. Mit aller Mühe brachte Cassius den Felsbrocken zur Seite und lud ihn ab, ehe er tief durchatmete und zum gefallenen Soldaten sah. „Die Verluste steigen…“, raunte er und ballte Fäuste, bis eben je knackten.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptyMi 24 Apr 2024 - 17:46

“Habt Ihr Erfahrungen mit Sprengstoffen, Herr Cassius? Eure Einschätzung klingt recht fundiert”, stellte Sirviente fest und legte eine Hand auf seinen Herzersatz. “Ich für meinen Teil muss gestehen, in dieser Hinsicht nur sehr begrenzt bewandert zu sein.” Mit Explosionen hatte der Golem glücklicherweise nie groß zu tun gehabt. Das wünschte er sich auch gar nicht. Wie er bereits ausgesprochen hatte, kam ihm diese Art Waffe grausam und achtlos vor. Nichts, was in das Leben eines guten Menschen, eines Ritters oder eines Eisgolems gehörte. “Dass sie ein Mindestmaß an Vorwissen besessen haben ist anzunehmen. Ansonsten wäre diese Aktion kaum möglich gewesen”, stellte Sir mit einem kurzen Kopfschütteln fest. “Ich wäre nicht überrascht, wenn Royal Crusade in ihren Reihen ehemalige Insassen dieses Gefängnisses enthält.” Jetzt, nach dem Ausbruch, wahrscheinlich umso mehr. Mehr Missetäter dieser Art auf freiem Fuß zu wissen gab selbst Sirviente ein mulmiges Gefühl.

Achtsam steckte Sirviente drei der zuvor geschaffenen Seelenkerne in die Puppen, die er vorbereitet hatte, und stellte sie hinab auf den Boden. “Bitte unterstützt uns bei der Untersuchung der Umgebung”, lächelte er ihnen zu, und die drei nickten. Die Chefin trat sogar einen Schritt vor und salutierte. “Jawohl! Wir werden nichts außer Acht lassen!” So schwärmten die drei aus, immer ein paar Meter um Sirviente herum unterwegs, um hinter jeden Brocken und in jeden Spalt zu blicken. “Hier ist nichts mehr”, kam immer mal wieder eine Bestätigung. Natürlich beteiligten sich auch Sirviente und Cassius manuell an der Suche, doch wie erhofft waren sie mit diesem Trakt tatsächlich zeitig fertig.
Der nächste sah aber noch nicht so gut aus. Weiter vom Stützzelt entfernt, war er bisher eher oberflächlich durchsucht worden. Die Trakte, zu denen man leichter Zugang bekam, waren natürlich auch zuerst von mehr Leuten bearbeitet worden. Jetzt, wo nicht mehr viele Leute übrig waren, lag es wohl an Cassius und Sirviente, hier abschließend durchzuräumen. Und wie es aussah, hatten sie auch gleich das erste Opfer gefunden. “Ein wahres Unglück”, lächelte der Eismann und schüttelte leicht den Kopf. Es waren Momente wie dieser, in denen es sich wie eine Strafe anfühlte, dass ihm für immer ein höfliches Lächeln ins Gesicht gemeißelt worden war. “Ich kann mithilfe meiner Magie bis zu fünf Leute gleichzeitig stabil und sicher bewegen”, erklärte er kurz, während die Puppen um ihn herum bereits in alle Richtungen hinweg stoben, um die Umgebung zu durchsuchen. “Da diesem Mann durch medizinische Behandlung nicht länger geholfen werden kann, würde ich weiter suchen, bis wir die fünf Körper gefunden haben, keine weiteren Körper zu finden sind oder wir jemanden finden, der noch am Leben ist. Für jede einzelne Leiche vor und zurück zu laufen kostet schlussendlich Zeit, die wir hoffentlich zum Wohl jener aufwenden können, denen sie noch hilft.”
“Hier drüben! Hier ist jemand!”, ertönte wieder die Stimme einer der Puppen und beendete damit Sirvientes Vorschlag. “Kommt hier herüber und helft mir!” Die anderen beiden Puppen warteten nicht damit, sich das zweimal sagen zu lassen. Schnell hatte das Trio zusammengefunden und vereinte seine Kräfte, um das Geröll möglichst flink und achtsam vom Körper einer Gefangenen zu bewegen, deutlich zu erkennen an ihrer Kleidung. Auch sie hatte es leider nicht überstanden. Dennoch war es für Cassius, der die Magie noch nicht kannte, vielleich interessant zu sehen, wie diese drei kleinen, vorhin noch leblosen Puppen mit ein wenig Teamwork Steinbrocken bewegten, die deutlich größer und schwerer waren als sie alle drei zusammen.

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySo 23 Jun 2024 - 11:38




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 5 | Outfit

Seine Erfahrungen mit Sprengstoffen begrenzten sich auf ein Minimum, doch wie unterschiedliche Sprengkräfte wirken konnten, demonstrierte ihm einst ein Explosionsmagier, dem er gegenüberstand. Auch wenn ihm nicht nach Lächeln zumute, so lächelte er dem Eisgolem entgegen. „Da schließe ich mich Euch an. Meine Kenntnisse sind ebenfalls sehr begrenzt“, gestand der schwarzhaarige Ritter also, dem das allerdings keineswegs unangenehm war. Seine relativ fundierte Einschätzung fußte also lediglich auf einer logischen Schlussfolgerung, denn auch wenn es oft nicht so wirkte, so wies Cassius schon ein überdurchschnittliches Intelligenzpotenzial vor. Hätte er dieses Potenzial je wirklich ausgeschöpft, wäre er nun womöglich ein sehr erfolgreicher Student an einer Universität mit Chancen auf einen Lehrstuhl. Aber sein halbes Leben war er auf der Flucht und nun war er ein Ritter. Die weiterführende Vermutung seitens des Eisgolems bestätigte der Velnarion mit einem Nicken, denn wirklich abwegig waren sie nicht. „Davon können wir womöglich ausgehen“, kommentierte der Schwertkämpfer dies also lediglich.

Das magische Puppenspiel war schon interessant mit anzusehen, denn so eine Magie hatte er noch nie zuvor gesehen. Puppenspiel war in der Hinsicht sogar vielleicht die falsche Bezeichnung, denn offenbar agierten die Puppen wie völlig eigenständige Wesen. Eine ziemlich praktische Magie, aber sie entsprach keineswegs dem persönlichen Stil des schwarzen Ritters. „Eure Magie ist bemerkenswert“, sprach Cassius, während sie den Trakt durchsuchten, mühevoll unterstützt durch die drei Puppen. Doch wie bereits vermutet, wurden sie im Trakt nicht fündig und konnten die Suche daher auch zeitig einstellen. Die Arbeit war damit jedoch noch lange nicht erledigt, denn das Gefängnis verfügte über deutlich mehr Trakte, die noch immer nicht allesamt durchsucht worden waren. Wie es sich für Ritter ziemte, rückten sie in den nächsten Trakt vor und unterstützten auch dort bei der Suche nach Überlebenden und Toten. Die Puppen von Sirviente machten sich sofort wieder ans Werk und suchten fleißig, während Cassius und der Eisgolem bereits ein erstes Opfer gefunden hatten.

Leider war die gefundene Person bereits tot, was dem Ritter echten Seelenschmerz bereitete. Sirviente hingegen wirkte durch sein Lächeln beinahe sarkastisch, doch zweifelte Cassius nicht an der Aufrichtigkeit seiner Worte. „Ihr habt recht“, stimmte er also dem strategischen Vorschlag des Eisgolems zu und nickte schwach. „Die Lebenden haben Vorrang“, fügte er noch an, um den Vorschlag von Sirviente zu untermauern. Der Angriff auf das Ashmound Royal Prison war ohnehin schon eine sehr schwere Angelegenheit gewesen, doch die Nachbeben taten nicht minder weh. Der Aufruf eines der Puppen lenkte den schwarzhaarigen Ritter von seiner Trauer ab, wodurch er Zeuge eines sehr interessanten Schauspiels wurde. Die Puppen arbeiteten gemeinsam an der Befreiung einer toten Gefangenen und leisteten dabei echt großes. „Beeindruckend“, stieß er aus und untermauerte damit bereits das zuvor getätigte Kompliment hinsichtlich dieser Magie. „Ihr seid wahrlich ein Zugewinn für die Ritterschaft“, brachte der S-Rang Magier deutlich hervor, um diese Arbeit zu würdigen. Doch allzu viel Zeit zum Staunen blieb nicht, denn ihre Arbeit war noch längst nicht abgeschlossen. „Machen wir weiter“, nickte der Ritter und zwang sich zu einem Lächeln, um Sirviente damit nicht allein zu lassen.

Noch immer in seiner Purgatory Rüstung steckend, stapfte er weiter durch das Gefängnis und nutzte den Kraftzuwachs aus, um gelegentlich Geröll aus dem Weg zu räumen. „Hallo? Ist hier noch jemand?!“, rief Cassius durch den Trakt und hoffte auf irgendeine Rückmeldung. „H-hilfe“, raunte es aus der Dunkelheit. „H-hilfe..“, raunte es erneut. Cassius konzentrierte sich auf die Geräuschquelle und stiefelte langsam vorwärts, um sie ausfindig zu machen. Es hatte einen Augenblick gedauert, doch dann hatte er eine sichtbar eingeklemmte Person entdeckt, die sich nicht vom Fleck rühren konnte. Große Brocken hatten die Gebeine des Mannes zertrümmert, der sich nicht eigenständig befreien konnte. „Ich helfe Euch“, sprach Cassius und eilte an den hilflosen Mann heran, doch dann stockte der Ritter. Bei der Person handelte es sich um einen Magier von Royal Crusade, wie man sichtlich an dem Gildenzeichen auf der Brustplatte erkennen konnte. Der Velnarion kam nicht umhin, immer mehr Zorn in seinem Inneren zu fühlen und er haderte mit der Hilfeleistung…


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptyMo 8 Jul 2024 - 19:09

Besonders große Plaudertaschen waren schlussendlich weder Cassius, noch Sirviente. Auch wenn sie sich ein wenig unterhielten, war es schlussendlich kurz gehaltene und oberflächliche Kommunikation. Wie es aussah hatte keiner der beiden Runenritter besondere Erfahrungen mit Sprengkörpern und kein größeres Interesse daran, und damit war das Thema auch schon erledigt. Die paar gewechselten Worte über die magischen Fähigkeiten des Golems waren ähnlich schnell abgehandelt. “Herzlichen Dank. Meine Magie zeigt sich bisher nicht allzu vielseitig, aber sie ist einer der Hauptgründe für meine Aufnahme bei den Rittern.”
Nun gut, eventuell stimmte es nicht, dass seine Magie nicht vielseitig war. Sie konnte es zumindest sein. Sirvientes Anwendungsweise war bisher nur relativ einseitig. Eventuell lag das an fehlender Vorstellungskraft. Magie schien intrinsisch an den Gedanken, Vorstellungen und Wünschen ihres Nutzers gebunden zu sein, und die waren im Falle des Eismannes eben eher geradlinig und fuhren gerne in den gleichen Bahnen. So zeigte sich auch im zweiten Trakt, dass er auf genau die gleiche Weise suchte, wie er es zuvor getan hatte. Wie er sich umsah, wie er durch den Raum schritt, wie e er hinter Gitter oder Brocken spähte… Es waren die gleichen Bewegungen, keine Variation, keine Spontanität. Der Golem bewegte sich effizient auf eine Weise, die von außen betrachtet subtil unmenschlich war.

Mit der gleichen Effizienz und Entschlossenheit folgte Sir auch weiterhin der Suche. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass man keinen lebenden Menschen zum Wohl eines toten riskierte. Sie fanden gleich zwei Leichen, und die Puppen machten sich direkt nützlich, indem sie eine davon unter dem Geröll befreiten. “Es freut mich, wenn Ihr so denkt”, lächelte Sirviente, als der schwarze Ritter ihn in seiner Rolle als Ritter bestärkte, und fuhr mit seiner Aufgabe fort. Gemeinsam suchten sie weiter nach Überlebenden, und tatsächlich konnte Cassius noch jemanden ausmachen. Eine schwache Stimme war zu hören, ein Mann, der sich dank seiner Quetschungen und Brüche kaum noch bewegen und definitiv nicht befreien konnte. Wie ein wahrer Ritter eilte Cassius zur Rettung... und stockte dann. Ein Mitglied von Royal Crusade. Einer von denen, die für das ganze Theater hier überhaupt verantwortlich waren. Verdiente es dieser Mann überhaupt gerettet zu werden? Tat das der Welt etwas Gutes? Den braven Bürgern Fiores, die sie zu schützen hatten? War es fair gegenüber den Kameraden, die hier ihr Leben gelassen hatten? Sollte man ihn vielleicht nicht retten? Niemand konnte Cassius Vorwürfe machen, wenn er in diesem Moment solche Gedanken hegte. Dennoch trat Sirviente an dem reglosen Höherrangigen vorbei.
“Hebt den Stein an“, gebot er seinen Puppen, die sich direkt ans Werk machten. “Dieser Mann ist schwer verletzt. Er wird medizinische Hilfe brauchen. Wir kehren zurück zum Zelt. Amika, Lydia, Melina, Flora. Ihr holt die beiden übrigen Körper.“ Anders als Cassius zögerte der Eismann keinen Augenblick lang. Er hinterfragte nicht Moral, Folgen oder Ziel dieser Befehle. Er war ein Runenritter, und seine Aufgabe war es, Leben zu beschützen. Jede Sekunde, die er verschwendete, würde im Gegenzug Leben gefährden. Dieser Mann musste gerettet werden, und das hier und jetzt.
“Herr Cassius“, wandte sich der Eismann an seinen Partner, während seine Puppen den Körper achtsam aufnahmen. “Es handelt sich um ein Mitglied Royal Crusades. Sollte er die Gelegenheit nutzen, mich zu attackieren, werde ich wohl kaum weiter bei der Suche helfen können. Ich bitte darum, dass Ihr auf mich achtgebt, auch wenn ich das nicht einfordern kann.“

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 21 Sep 2024 - 16:56




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 6 | Outfit

Der schwarze Ritter war noch nie sonderlich kommunikativ gewesen und auch Sirviente schien kein Golem großer Worte zu sein. Ihre Unterhaltungen waren relativ oberflächlich und eben so schnell vorbei, wie sie angefangen hatten. Doch das war für die beiden Ritter völlig in Ordnung, schließlich hatten sie hier einen Auftrag zu erfüllen und dieser erforderte ja auch ein gutes Quäntchen Aufmerksamkeit und Konzentration. Und außerdem war es natürlich auch der Situation und den herrschenden Umständen geschuldet, dass zumindest der Velnarion nicht gerade dazu aufgelegt war, langwierige und tiefgehende Unterhaltungen zu führen. Der oberflächliche Smalltalk mit Sirviente war jedoch eine angenehme Ablenkung und lockerte die Atmosphäre bei der Suche nach Überlebenden und Leichen doch spürbar auf.

Je länger die Suche im Gefängnis andauerte, desto mehr bemerkte Cassius, wie geradlinig Sirviente als Geschöpf doch war. Seine fehlende Menschlichkeit war subtil und schnell zu übersehen, doch je länger man Zeit mit ihm verbrachte, desto deutlicher konnte man erkennen, dass der Golem einer Art Programmierung folgte. Cassius störte sich daran nicht und empfand diese Tatsache sogar als ziemlich interessant, aber er hatte von Golems so wenig Ahnung, dass er sich da gar nicht wirklich an das Thema herantraute. Er fand Sirviente über alle Maßen sympathisch und wollte es einfach vermeiden etwas anzusprechen, womit sich der Eismann unter Umständen nicht befassen wollte. Cassius hoffte einfach, dass sich dazu noch eine passende Gelegenheit ergab und konzentrierte sich vorerst weiter auf die Aufgabe. „Gleichfalls“, entgegnete der schwarze Ritter lächelnd auf die Bestätigung seitens Sirviente. Die Lebenden hatten Vorrang, ganz klar.

Im weiteren Suchverlauf konnte der S-Rang Magier schlussendlich einen Überlebenden ausfindig machen und wollte sich umgehend mit der Rettung des Mannes auseinandersetzen, als er plötzlich zu hadern begann. Des Emblem auf dem Brustpanzer wies ihn eindeutig als Magier von Royal Crusade aus und gehörte damit zum Feind, der all das hier überhaupt erst herbeigeführt hatte. Unzählige Fragen jagten durch seinen Kopf und womöglich würde ihm niemand einen Vorwurf machen, jetzt nicht völlig überzeugt an die Sache heranzugehen, doch mit einem Schlag verschwanden all seine Zweifel. Sirviente lief an ihm vorbei und machte sich an die Rettung des hilflosen Mannes, obwohl er zur feindlichen Armee gehörte. Der Eisgolem hatte es durch seine Handlung mit einem Schlag geschafft, Cassius klarzumachen, das er ein Runenritter war und was es zu bedeuten hatte, einer zu sein.

„Sofort“, entgegnete Cassius auf die Bitte seitens Sirviente und legte seine Hände an den Stein an. Der Eisgolem erteilte seinen Puppen klare Anweisungen und wandte sich abschließend noch einmal an den schwarzen Ritter. „Ich werde Euer Leben mit all meiner Macht verteidigen, Ihr habt mein Wort“, versicherte Cassius seiner neuen Bekanntschaft bei den Runenrittern und hob dann den großen Stein weg, damit der Mann von Royal Crusade befreit werden konnte. Cassius legte den Schutt beiseite und hielt sich bereit jederzeit einzugreifen, sollte er irgendwelche Mätzchen machen und sich gegen Sirviente zur Wehr zu setzen. Sein Leben lag nun in den Händen der Runenritter und er wäre weise, es nicht sinnlos aufs Spiel zu setzen, denn seine Lage war ohnehin äußerst prekär. „Habt Dank“, wandte sich Cassius noch an seinen Kameraden. „Ich habe vorhin unnötigerweise blockiert“, gestand sich der Velnarion ein, war aber sichtlich dankbar für den Weckruf seitens es Eisgolems. Nun sollte es aber erst einmal zurück zum Zelt gehen.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 28 Sep 2024 - 22:01

„Blockiert?“ Leicht verwundert blickte Sirviente Cassius an, während er sich mit zügigem Schritte daran machte, Schritt mit seinen Puppen zu halten auf dem Weg zurück zum Heilerzelt. Der Golem hatte zwar bemerkt, dass der Velnarion stehen geblieben war, aber er hatte daraus nicht viel interpretiert. Als simpler Eisklotz ohne die gleiche Erfahrung mit Gefühlen und emotionalen Reaktionen, die man als erwachsener Mensch nun einmal hatte, konnte Sir nicht sehen, was in Cassius Kopf vorging. Sein Blick war von Anfang bis Ende auf die Person gerichtet, die Hilfe brauchte. Und der kurze Moment des Stehenbleibens, der sich im Kopf des schwarzen Ritters vermutlich ewig angefühlt hatte, war nur ein Augenblick für Sirviente. Aus seiner Perspektive hatte sich Cassius nicht minder schnell zur Helfe bewegt als er selbst. „Kein Grund zum Dank. Wir arbeiten Hand in Hand und unterstützen uns gegenseitig. Das ist der natürliche Weg eines Runenritters, nicht wahr?“ Mit einem warmen Lächeln nickte der Eismann seinem Kollegen zu, ehe er seinen Fokus wieder nach vorne richtete. So sehr er die Unterstützung seines Partners auch schätzte, lagen die Prioritäten im Augenblick explizit auf den Leben, die sie zu retten hatten. Zu viel von seinem Fokus wollte er nicht von diesem Auftrag nehmen, auch wenn es nur um ein paar kurze Momente der Unterhaltung ging.
Auch wenn Sirviente meinte, während ihrem Trip zu sehen, wie sich die Augen des Crusaders kurz öffneten in einem Moment schwacher Klarheit, schien er zu begreifen, dass sie nicht dabei waren, ihm zu schaden. Vielleicht hatte er in diesem Moment auch einfach nicht die Kraft, etwas zu unternehmen. So oder so stellte es sich heraus, dass Cassius Schutz nicht nötig war. Dieser Mann, so gefährlich er auch sein mochte, tat nichts, um ihm oder Sirviente zu schaden. Als sie im Zelt angekommen waren, stöhnte er ein wenig, als er auf die Liege gelegt wurde, tat aber nichts, um die Situation für sich oder andere zu verschlimmern. Vielleicht würde er friedlich bleiben. Vielleicht nicht. „Ich empfehle, ein Auge auf ihn zu behalten“, erwähnte Sirviente, auch wenn es vermutlich nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Das war wohl eine Selbstverständlichkeit. Zum Glück waren mehr als genug Runenritter anwesend, um sicher zu sein, dass nichts passierte. Das bedeutete, dass er und Cassius sich nicht lange hier aufhalten mussten. „Je schneller wir ins Gefängnis zurückkehren, desto besser“, stellte der Eismann klar, während er sich schon wieder umwandte. „Ideal wäre es, wenn wir den Südtrakt fertig durchsucht haben, bevor meine Manaressourcen ihr Ende erreichen.“ Ohne seine Puppen konnte Sir herzlich wenig zu der Suche beitragen und würde wieder Zeit benötigen, um sich zu erholen. Ein unangenehmer und vor Allem ineffizienter Zustand. Der Gedanke, die Puppen für einen Moment zu stoppen und erst wieder im Trakt zu aktivieren, war ihm gekommen, aber schlussendlich kostete es mehr Energie, ihnen allen neue Kerne zu schaffen, als sie ein paar Minuten länger am Leben zu halten. Dennoch zählte jede dieser Minuten, und der kurze Trip zurück zum Zelt durfte keine Pause werden.

„Abgesehen vom Hochsicherheitstrakt war der Südtrakt der am Schwierigsten zu betretende Teil des Gefängnisses“, erinnerte sich Sirviente an die relevanten Informationen zum Ashmound Royal, während er und Cassius mit zügigen Schritten auf dem Rückweg waren. „Außerdem wurde die Bombe im Westtrakt gezündet, der nicht direkt mit dem Südtrakt verbunden ist. Es wurden auch keine erheblichen Aufstände in diesem Bereich gemeldet. Der Südtrakt sollte also in einem vergleichsweise akzeptablen Zustand sein.“ Sie hatten zwar schon einige Schäden entdeckt, aber im Vergleich zu dem Westtrakt, den sie zuvor durchgeackert hatten, war es hier tatsächlich noch halbwegs ordentlich. Natürlich waren das grundsätzlich bekannte Informationen und einer der Gründe dafür, dass die anderen Trakte zuerst ausführlich durchsucht worden waren, aber für Sirviente war es in erster Linie eine hoffnungsvolle Nachricht. „Ich hoffe sehr, das bedeutet, dass wir hier weniger Opfer finden werden. Auch wenn es wohl zu viel verlangt wäre zu erwarten, dass es bei den dreien bleibt, die wir bereits gefunden haben...“

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySo 29 Sep 2024 - 17:50




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 7 | Outfit

„Eine lange Geschichte“, lächelte der Ritter, nachdem Sirviente hinsichtlich der Blockade fragte. Das zu erklären würde nun womöglich den Rahmen sprengen, zumal sie eben deutlich wichtigeres zu tun hatten, als seine kurzweilige, menschliche Schwäche zu besprechen. Gemeinsam hatten sie nun den verletzten Crusader geborgen, damit dieser den lebensrettenden Maßnahmen im Sanitätszelt zugeführt werden konnte. Dennoch hatte sich Cassius zuvor für das Wachrütteln bedankt und war wieder einmal erstaunt über die Reaktion vom Eisgolem. Das warme Lächeln des Eismannes hatte etwas Einfühlsames und Verständnisvolles an sich, etwas, was den Velnarion direkt einfing und innerlich aufwärmte. „Da habt Ihr recht“, lächelte der Ritter. Der natürliche Weg eines Runenritters hatte Sirviente es genannt, aber es traf den Nagel auf den Kopf. Auch Cassius verfolgte diesen Weg, vertrat die Werte der Rune Knights bei jeder Gelegenheit und lebte das Dasein als Ritter, als wäre es seine hoheitliche Bestimmung.

Sie erreichten das Notfalllazarett und lieferten den Crusader dort ab, wobei der Eisgolem auch den anwesenden Rittern mitteilte, entsprechende Vorsicht walten zu lassen. Bisher machte er keinerlei Anstalten sich zur Wehr zu setzen oder irgendwelche Probleme zu machen, aber man konnte ja nie wissen. Schlussendlich war Vorsicht stets besser als Nachsicht, daher ließ Cassius den Eisgolem die Mahnung aussprechen und damit hatte sich diese Angelegenheit für die Angehörigen vom Suchtrupp auch direkt wieder erledigt. „Dann lasst uns keine Sekunde länger hier verweilen, als notwendig“, nickte der Velnarion hinsichtlich der Manaressourcen von Sirviente und schon brachten die beiden Ritter wieder auf, um sich nunmehr den Südtrakt vorzunehmen. Dieser Trakt sollte auch deutlich angenehmer zu durchsuchen sein als der Westtrakt, denn dort wurde keine Bombe gezündet. Schlussendlich sollten sie da also auch schneller durchkommen, bevor Sirviente sich erneut ausruhen musste.

„Das sollte unsere Suche erleichtern“, schlussfolgerte der schwarze Ritter aus Alakitasia, nachdem Sirviente ihm die notwendigen Informationen über das nächste Suchgebiet mitteilte. Sie betraten den Südtrakt und begannen mit der Suche, wobei der gute Zustand des Traktes sofort erkannt werden konnte. Das ließ schlussendlich auch Hoffnung zu, denn eventuell bedeutete es ja bedeutend weniger Opfer. Diese Hoffnung verbalisierte der Eisgolem auch direkt, wobei er dabei sein gewohntes Lächeln trug. Noch war Cassius nicht hinter die Eigenarten des Geschöpfes gekommen, doch die bisherige Zusammenarbeit war eine angenehme Erfahrung für den Ritter, der gern Kontakte zu anderen Kameraden pflegte. „Hoffnung ist nie verkehrt“, griff der Velnarion auf. „Ganz gleich was uns erwarten wird, zu hoffen gibt uns die notwendige Kraft, es durchzustehen“, fügte er an. Trotz allem, was hier beim Ashmound Royal Prison geschehen war, Cassius und auch die übrigen Ritter durften ihre Hoffnung nicht verlieren.

Dann traten sie tiefer in den Trakt ein und der Velnarion hatte einen durchaus zackigen Schritt eingelegt, um möglichst viel Zeit zu sparen. Ein Ausfall seitens Sirviente war jetzt nichts, was er gebrauchen konnte, geschweige denn wollte er dem Eisgolem diesen Ausfall zumuten. Die ersten Meter in den Trakt zeigten zwar Kampfspuren, aber Leichen oder Überlebende konnten bisweilen nicht gesehen werden. Die Hoffnung des Eisgolems bestätige sich also noch, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie fündig wurden. "In welcher Einheit seid Ihr eigentlich eingesetzt?", wollte Cassius dann noch wissen. Alsbald sollte der Ritter nämlich von den verdeckten Operationen zum Militär wechseln, wodurch er eine Legion Soldaten kommandieren würde und dafür brauchte er noch magisches Zusatzpersonal, welches er sich gern in der Hinterhand halten wollte.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 5 Okt 2024 - 12:12

„Hoffnung ist nie verkehrt... Ein angenehmer Gedanke“, nickte Sirviente auf Cassius Aussage hin, seine Augen bereits dabei, das Areal vor ihnen zu begutachten. Jedes Leben, das sie retten konnten, war gut, aber jedes Leben, das gar nicht erst in solche Gefahr geraten war, war so viel besser. Insofern hoffte der Golem, dass es hier nicht allzu viel zu retten gab, und nach Möglichkeit erst recht nichts, was bereits verloren war. Die Chancen standen gering, aber wie der Velnarion bereits sagte: Hoffnung war nie verkehrt. Ihre leisen, hohen Stimmen einander zurufend verteilten sich die Puppen wieder, liefen herum um jede erreichbare Ecke, Zelle und jeden Schatten zu durchsuchen. Leicht überrascht wandte Sirviente seinen Kopf Cassius zu, als der nachhakte, wo er denn eingesetzt war.
„Nun, im Zuge der Ashmound Royal-Aktion bin ich Teil des Support- und Versorgungsteams“, ging der Eismann erst einmal darauf ein, welche Rolle er bei diesem aktuellen Auftrag zugeteilt bekommen hatte. Es war eine Rolle, die gut zu ihm passte, insofern konnte er sich damit leicht identifizieren. Seine allgemeine Stellung bei den Rittern war etwas... schwieriger zu definieren. „Abseits von Quests und diesem spezifischen Auftrag war ich bisher ausschließlich im Hauptquartier in Crocus Town stationiert. Meine Rolle vor Ort entspricht nur begrenzt der eines regulären Runenritters. Hauptsächlich kümmere ich mich um den Haushalt in den Baracken und Hallen der Runenritter. Ich halte die Umgebung sauber, kümmere mich um die Wäsche, unterstütze im Bereich der Verpflegung. Alle Aufgaben dieser Art fallen in mein tägliches Geschäft. Darüber hinaus habe ich keine rechte Zuteilung.“ Das war keine abschließende Liste, aber wenn Cassius wirklich jede einzelne Aufgabe hören wollte, die der Eismann erfüllte, dann wären sie wohl noch ein paar Stunden hier. Stattdessen entschied Sir, dass er wahrscheinlich genug gesagt hatte, und lächelte seinen Partner an. „Ich muss sagen, seit ich Euch auf Miss Askas Geburtstag kennen gelernt habe, habe ich viel Gutes über Euch gehört. Ich bin sicher, Euch regelmäßig im Hauptquartier zu sehen, aber es klingt, als wärt Ihr in der ganzen Welt unterwegs. Auch wenn es zeitweise nur wenige Details über Euren Verbleib zu geben scheint, also bin ich nicht vollumfänglich informiert.“ Vorher war Sirs stärkster Eindruck von dem Velnarion gewesen, was er von dessen Bruder gehört hatte, doch inzwischen hatte er ein sehr differenziertes Bild von dem schwarzen Schwertkämpfer. Er könnte allerdings nicht sagen, zu welcher Einheit er gehörte, was mehr oder minder der Punkt dieser leicht ausgeuferten Einleitung war. Eine freundliche Frage gehörte schließlich erwidert. „Insofern würde mich das Gleiche interessieren. In welche Einheit Ihr eingesetzt seid, meine ich.“

Noch konnten sich die beiden diese kleine Plauderei leisten, während sie durch den Trakt schritten. Man konnte gut gleichzeitig reden und sich umsehen, und es war ruhig genug hier dass man selbst beim Sprechen leise Geräusche wahrnehmen konnte. Außerdem waren da noch die zehn weiteren Paare Augen und Ohren, die Puppen, die so aktiv um das Duo herum wuselten und die Umgebung prüften. Bisher schien aber alles in Ordnung zu sein; der Südtrakt war wirklich ein Stück weit verschont geblieben. Hoffentlich würden sie nicht allzu viel finden müssen...

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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySo 13 Okt 2024 - 9:59




Off: Ashmound Cleanup

Sirviente und Cassius
# 8 | Outfit

Der Eisgolem war ein besonderes Individuum, wie Cassius seit unzähligen Minuten feststellen durfte. Das Königreich Fiore beherbergte zwar zu großen Teilen nur Menschen, doch hier traf man eben auch etwaige andere Völker und das machte die ganze Sache doch sehr spannend. Einen Golem hatte der Velnarion zuvor noch nie gesehen, daher kannte er sich mit den Eigenheiten auch überhaupt nicht aus und obwohl er Sirviente bereits an der Feierlichkeit zu Askas Geburtstag kennenlernen durfte, so hatte er den Eismann nach wie vor nicht durchschauen können. Allerdings bot sich diese Zweisamkeit bei dieser doch sehr vereinnahmenden Arbeit hier mehr als an, um einander besser kennenzulernen. Sympathie und Zuneigung waren jedenfalls schon vorhanden, denn bereits beim Geburtstag hatten sie sich gediegen unterhalten können.

Cassius erwiderte das Nicken, welches der Eismann ihm hinsichtlich der Hoffnung mit auf den Weg gab. Es war ein angenehmer und tröstender Gedanke, zweifelsohne, aber dennoch durfte man nicht vergessen, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Allerdings musste man das Thema mit der Hoffnung auch nicht bis ins feinste Detail ausschlachten, schließlich war es die Hoffnung, welche die Ritter so unentwegt antreiben konnte, um all das Dunkel dieser Welt bekämpfen zu können. Gemeinsam rückten die Ritter in den Südtrakt vor und Sirviente brachte bereits seine Puppen zum Einsatz, was den schwarzen Ritter erneut beeindruckte. Diese Magie war wirklich sehr interessant und beizeiten hoffte er natürlich weit mehr davon sehen zu können. Aufmerksam lauschte Cassius den Worten des Eismannes, der seine Rolle bei den Runenrittern zu definieren versuchte.

„Eine ehrbare Aufgabe“, entgegnete der schwarze Ritter daraufhin. „Viele vergessen immer, dass Ruhm und Ehre auch abseits eines Schlachtfeldes zu erlangen sind“, sprach Cassius weiter. „Wir Ritter sind auf dem Schlachtfeld oder bei unseren Aufträgen nur so erfolgreich, denn Ritter wie Ihr sorgen für einen starken und gesicherten Unterbau“, schloss der Schwertkämpfer damit ab. Eine Haushaltskraft zu sein klang vielleicht für viele eher lächerlich oder minderwertiger, aber das war keineswegs der Fall. Ohne Mampf, kein Kampf. Und Cassius war froh über die Tatsache, nicht ständig einen Besen schwingen zu müssen und konnte sich so auf viele andere Dinge fokussieren. Und doch fiel ihm gerade auf, wie wenig er seine Dankbarkeit besagten Rittern zum Ausdruck brachte. Doch noch bevor Cassius weitere Worte dazu verlieren konnte, war es an Sirviente, das Gespräch fortzusetzen.

Jetzt wurde es allerdings schwierig, denn Cassius konnte natürlich nicht offen über die verdeckten Operationen der Rune Knights sprechen, geschweige denn diese Spezialeinheit als solche erwähnen. Diese Geheimhaltung war zwingend notwendig und ließ keinerlei Spielraum für Offenheit zu, doch der Velnarion war gewillt, das Thema gekonnt zu umschiffen und für Sirviente entsprechend zu vereinfachen, damit er damit auch etwas anfangen konnte. „Meine Hauptaufgaben sind Aufklärung und Spionage“, umschrieb er also und ließ die schmutzigen Anteile außenvor. „Ich versorge die Ritterschaft mit den notwendigen Informationen, um Operationen gegen die Feinde der Krone zu ermöglichen und beteilige mich natürlich auch an diesen Operationen“, setzte der Velnarion fort. Das dabei gezielte Auftragstötungen und anderweitiger Schmutz dazu gehörten, wurde erneut ausgelassen. „Dadurch bin ich in jedem Winkel unseres Königreiches eingesetzt, um Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten“, schloss Cassius ab.

Sie drangen während ihres Gespräches tiefer in die Sphären des Südtraktes ein und konnten hierbei zwar diverse Kampfspuren feststellen, doch hielt sich das Ausmaß der Verwüstung massiv in Grenzen. Beschädigungen und Blutspuren waren zwar ziemlich auffällig, aber noch hatten sie weder Leichen, geschweige denn Überlebende gefunden. Der Geräuschkulisse nach schien auch niemand in diesem Bereich zu sein, also mussten sie noch tiefer vordringen. Als Sirviente und Cassius in den nächsten Gang einbogen, konnten sie allerdings einen Blick auf eine ganze Reihe von toten Soldaten werfen. Royal Crusade Magier waren keine unter ihnen, denn hier im Südtrakt hatten Lady Neferet und Seraph gewütet. Die Kampfspuren zeigten deutlich die Verwendung von Feuer und kräftigen Geschossen. Der Weg, gespickt von toten Soldaten der Krone, führte geradewegs in die Waffenkammern des Gefängnisses. „Wie schrecklich…“, murmelte Cassius geschockt, als er die vielen toten Soldaten erblickte.


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BeitragThema: Re: Ashmound Royal Prison
Ashmound Royal Prison - Seite 2 EmptySa 9 Nov 2024 - 18:12

„Ich weiß nicht, wie vergleichbar meine Rolle als Unterstützer mit Euren Aufgaben an der Front ist. So sehr ich Euer Lob auch schätze, Herr Cassius, sehe ich doch einen Wert in starken Kriegern wie Euch, die ihr Leben für das Wohl der Gemeinschaft aufs Spiel setzen, mit dem ich meine Aufgaben nicht gleichsetzen kann.“ Es war nicht so, als würde sich Sirviente schlecht damit fühlen, eine kleinere Rolle zu erfüllen. Kein Teil von ihm hatte Interesse daran, ein Kämpfer zu sein. Er war nicht dafür gemacht und es passte auch nicht zu ihm, nicht zuletzt, weil es dem Golem lieber wäre, wenn es solche Kämpfe wie diesen gar nicht gäbe. Da es sie allerdings gab, ließ sich die Relevanz mächtiger Ritter wie Cassius nicht bestreiten, im Gegenteil. Hoffentlich war sich der Velnarion seines Wertes bewusst.
„Aufklärung und Spionage... Wie spannend. Mir war nicht bewusst, dass Ihr derart unauffällige Arbeit verrichtet“, stellte der Eismann mit einem Nicken fest. In der Hinsicht waren sie sich wohl nicht unähnlich, schließlich verrichtete auch Sir seine Aufgaben üblicherweise so, dass sie nicht gesehen wurden. Selbst heute waren sie nur unter vier Augen unterwegs und halfen Leuten, die sich am Ende des Tages nicht an sie erinnern würden. Die meisten Leute, die Sirviente geborgen hatte, waren nicht bei Bewusstsein gewesen. Genau wie die Leute, für die Cassius sich in Gefahr begab und spionierte, wohl kaum wissen durften, was er tat; das wäre schließlich ein großes Risiko für ihn. „Da ist es umso beeindruckender, welch ein Ruf Euch vorauseilt, Herr Cassius.“

Es war vor der Waffenkammer, an der die beiden Magier schlussendlich die meisten Wachen dieses Traktes fanden, die es nicht auf eigenen Beinen heraus geschafft hatten. Leider sahen sie alle nicht sonderlich gut aus. „Ich frage mich, was hier geschehen ist...“, stellte Sir mit erstaunlicher Ruhe fest, während er die Spuren des Kampfes betrachtete. „Es sieht aus, als hätte der Feind feuerbezogene Fähigkeiten mitgebracht... Dem wäre ich ungern begegnet.“ Überall waren Brandspuren, manche Sachen waren sogar geschmolzen. Es waren die Anzeichen eines brutalen Angriffes, und Sirviente, der sich mit Hitze alles Andere als wohl fühlte, war innerlich froh, sich so etwas nicht entgegengesetzt haben zu müssen. Für die, die es durchgestanden hatten, war es wohl auch nicht gutgegangen. Ohne weiteres Zögern trat er auf die Kammer zu. „Amika, Lydia, Yuki. Bitte prüft die Verletzten auf Lebenszeichen“, wies er seine Puppen an. „Flora und Kiku, schaut bitte in die Waffenkammer. Der Rest durchsucht mit mir die direkte Umgebung.“ Mit der üblichen Selbstverständlichkeit schritt der Golem zur Tat, doch für die Sorgen, die ihn plagten, sah es nicht gut. „Keine Chance. Die hier atmen nicht mehr“, stellte die pinke, mystische Puppe Lydia fest, während sie sich von den Körpern abwandte, und auch die ruhigere, in lange Gewänder gehüllte Puppe Yuki schüttelte den Kopf. „Es ist keiner übrig, fürchte ich.“
In der Kammer selbst sah es kaum besser aus. Die Waffen waren geplündert, verteilt über das Gefängnis, einige sicher bereits außerhalb in den Händen Krimineller, die es geschafft hatten zu entkommen. Sirvientes Augenbrauen zogen sich leicht zusammen bei der Erkenntnis, aber sein Lächeln nahm nicht ab. Das ewige Lächeln, das in seinen Körper gemeißelt war, um für immer zu bleiben. Es waren Momente wie dieser, in dem es ihn besonders frustrierte.

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