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 Das Auge des Sturms

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Cassandra

Cassandra
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BeitragThema: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyDi 2 Mai 2023 - 10:05

das Eingangsposting lautete :

Cassandras Apartment



Typ: Zimmer
Besitzer: Cassandra Alshaytan
Beschreibung: Die cremefarbenen Wände des Wohnzimmers dieses Apartments wurden mit vertikalen Streifen im Rot der Crimson Sphynx verziert, was den Raum, zusammen mit den großen Fenstern ausgesprochen warm wirken lässt. Die Küchenzeile sieht aus als würde sie regelmäßig benutzt werden, auch wenn immer nur sauberes Geschirr in einem Trockenregal steckt.
Die Wände des Hauptzimmers werden in den Ecken von gewinkelten Bücherregalen verdeckt, deren Bretter sich unter dem Gewicht hunderter Bücher biegen. Dominiert wird der Raum definitiv von zwei Sofas, deren maximale Plüschigkeit auf die Umgebung abzufärben scheint. Neben denen wirkt sogar der Holzboden flauschig. Die beiden umgeben einen niedrigen Tisch aus dunklem Holz auf dem eine Vase mit Glasblumen darin platziert wurde.
Unter dem Fenster steht ein gewaltiges Futonbett, das zwar ordentlich gemacht ist, aber trotzdem an Decken und Kissen überquillt. Auch hier dominiert Plüsch ganz klar die Auswahl des Materials.
Die Eingänge zu Bad und zweitem Raum liegen direkt nebeneinander, hinter der Ecke des L-förmigen Hauptraums. Das Bad ist unspektakulär, zeichnet sich vor allem durch cremefarbene Kacheln und eine Regendusche aus. In dem zweiten Zimmer soll ganz offensichtlich die Arbeit stattfinden. Ein gewaltiger Schreibtisch ragt monolitisch unter den Fenstern auf. Zwei der Wände sind mit deckenhohen Bücherregalen zugekleistert, während der kleine, eigentlich freie, Teil der Wand mit der Türe eine überdimensionierte Pinnwand aufweist. Diese würde das Herz jedes Verschwörungstheoretikers vor Freude überquellen lassen, finden sich darauf doch alle Informationen über dunkle Gilden und mächtige Artefakte, derer die Inhaberin habhaft werden konnte. Der Bürostuhl ist, wie sollte es anders sein, flauschiger als ein frisch geföhnter Langhaarhund, riecht jedoch ungleich besser.


Changelog:---


"Sprache" | Gedanken | Magie
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Zuletzt von Cassandra am Do 19 Okt 2023 - 11:45 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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AutorNachricht
Cassandra

Cassandra
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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyDi 16 Mai 2023 - 23:55


Nur das typisch sachte Kopfschütteln gab es auf die Frage, ob Aire, wie die Adlerdame hieß, sie erschreckt habe. Nein, hatte sie nicht. Der Vogel war ja nicht einmal nah heran gekommen, geschweige denn so wirklich ins Zimmer. Da waren die Möwen, stete Belagerer des Resorts, deutlich weniger angenehm, wenn sie mal wieder eine Sturzbombe wagten, um irgendeinem armen Gast das Essen aus der Hand zu stehlen. Irgendwann lernte man dann einfach jegliche Nahrung oder auch nur Dinge, die nach Nahrung aussahen, mit dem eigenen Körper zu schützen. Wenigstens den vermieden die garstigen, gefiederten Diebe, wenn auch eher aus Eigenschutz. Vielleicht konnte man Aire da einmal eine Zeit lang für Ordnung sorgen lassen. Wobei dann vielleicht die Gefahr bestand, dass die Harpiye einen ansehnlichen Hofstaat unterwürfiger weil in den Staub getretener Möwen ihr eigen nannte. Und am Ende wären die Möwen noch organisierter als zuvor. Nein, das brauchte niemand. Auch Neros Hilfsangebot wurde wortlos verneint, dieses Mal mit abwehrendem Winken. Das offene Fenster war bereits Hilfe genug und wenn jemand in dieser Küche kochte, dann sie. Soweit kam es noch, dass eine Alshaytan jemand anderen für sich kochen ließ. Gut, Restaurants waren von dieser Regelung ausgenommen und Sabiya hatte eine gewisse Schwäche für Essen auf der Hand. Also war es eigentlich mehr eine Richtlinie als ein Gesetz. Vielleicht durfte man sich mit fortschreitendem Alter auch einfach mehr Freiheiten erlauben? Oder die Meinung anderer interessierte immer weniger. Wer konnte das schon sagen? Nun, alte Leute, aber zu denen zählte sie nicht.

"Worte sind gerne einmal wirkungsvoller als Waffengewalt"
, merkte die junge Alshaytan zwischen zwei Bissen an. Das Essen war...in Ordnung. Nicht scharf genug für ihren Geschmack. Aber die Chiliflocken waren und blieben verschwunden. Und man sollte den Geschmack des Fleisches nicht unter rauen Mengen Pfeffer ersticken. Zumal das eine ausgesprochen trockene Schärfe geworden wäre und schlicht zu einseitig. Aber, nun, Nero konnte sie sich ziemlich gut als Diplomaten vorstellen. Der junge Mann verstand es das Gegenüber mit Komplimenten zu überhäufen, was vermutlich schon einmal ein guter Ansatz war. Und wenn er dann noch damit aufhörte Leute zu vergiften, wenn eine Chance bestand sie stattdessen nieder zu reden, umso besser. "Du wirst sicher ein guter Sprecher für die Gilde werden", war den Gedankengängen entsprechend auch ihr abschließendes Urteil über diese Sache. Interessant wäre natürlich noch, was für Sonderposten die Gilde sonst noch zu bieten hatten und ob diese speziell vergütet wurden. Dass sie Nero den Posten als Diplomat streitig machen würde, war indes ungefähr so wahrscheinlich wie ihre sofortige Ernennung zur Gildenmeisterin. Null oder im negativen Bereich.

Zumindest schien das Essen Nero zu munden. Wobei Cassandra sich nicht ganz sicher war, ob seine überbordende Freundlichkeit aus ihm sprach oder ob es ihm wirklich derart gut schmeckte. Trotz der kleinen Zweifel wurde der junge Mann für das Lob mit einem zufriedenen Lächeln beschenkt. "Ich verabscheue es improvisieren zu müssen. Aber wenn es dir schmeckt, soll ich zufrieden sein." Und die Gilde hatte einen Weinkeller? Oder zumindest etwas artverwandtes. Das war nun doch überraschend. Wobei, nein, eigentlich weniger. Immerhin war das hier ein Palast. Ob die Rune Knights auch einen Weinkeller hatten? Doch vermutlich nicht. In jedem Fall würde sie sich da einmal umsehen müssen und vielleicht ein oder zwei Flaschen parat legen. Nur für alle Fälle. Zu diesem Essen würde ein älterer Rotwein natürlich ausgezeichnet passen. Fraglich nur, ob die Gilde einen auf Lager hatte, der sich der Grenze zum Essig nur angenähert, sie aber noch nicht überschritten hatte. Aber das würde sie selbst sehen müssen. "Danke, aber Milady ist ein Fliegengewicht und trinkt daher wenig und selten. Sollte Euch der Sinn jedoch nach einem Tropfen stehen, werde ich Euch nicht abhalten."

Das Besteck fein säuberlich auf die internationale Stellung für "Ich habe fertig" platzierend, lehnte sich Cassandra im Sofa zurück. Es war warm. Es war weich. Sie hatte ganz gut und genug gegessen. Ihre Füße schmerzten als triebe man ihr glühende Eisen durch die Sohlen und ihre Arme waren inzwischen vermutlich nur noch eine glibbrige Masse, die man gut in Schälchen als Nachtisch hätte servieren können. Den Kopf in den Nacken gelegt, ließ sie die Augen einen Moment lang zufallen. Nur langsam ging eins davon wieder auf, richtete sich mit missmutigem Gesichtsausdruck auf das schmutzige Geschirr, das schmutzige Besteck und die Pfanne in der Kochnische. Irgendwer würde das sauber machen müssen. "Du könntest", hob sie leise an, ließ den Kopf dabei wieder nach vorne fallen, damit man sich unterhalten konnte wie zivilisierte Menschen: "Wenn du möchtest...nichts besseres zu tun hast...mir beim Abwasch...helfen." Die Worte klangen schon, als müsse sie sie sich unter Gewalt aus der Nase. Das war das Maximum an Boden, das sie in Hinsicht auf ihren Haushalt zu geben bereit war. Nero durfte abtrocknen, wenn er sich unbedingt nützlich machen wollte.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 17 Mai 2023 - 21:48



Post XIII | Outfit


Frischer Wind

Offplay

Die Begegnung mit der Alshaytan tat dem Necrologia wirklich gut. Es war schon fast unglaublich, wie sehr er sich zurück in sein altes Selbst drängte, obwohl er diesem eigentlich schon längst abgeschworen hatte. Es war fast so, als unterschätzte er die Wirkung des Positiven, selbst wenn er sagte, das es keinerlei Positives mehr geben würde in dieser Welt, in dieser Realität. Denn augenscheinlich wurde der von Cassandra eines Besseren belehrt. Denn sie zeigte ihm auf, das es sehr wohl noch positive Dinge im Leben geben konnte. Aber, das bedeutete natürlich nicht, das er auch wehement daran glauben würde. Dafür waren seine Gedankengänge um Hass, Missgunst und Trauer einfach immer noch viel zu stark und viel zu einprägsam. Solange es Tartaros gab, würde es also auch immer diese spezielle Gedankenwelt von Nero geben. Es brauchte schon wirklich mehr, ihn aus dieser Fessel zu befreien, als das, was er hier gerade erlebte. Denn das, was er erlebte, war auch nur ein vom Schicksal eingesetztes, positives Zeichen an Glück, damit er seine Meinung ändern würde. Schließlich erzwang man einen solchen Wechsel nicht einfach so von jetzt auf gleich. Denn dieses eine, bindende Erlebnis hatte für Nero einen gesamten Persönlichkeitswechsel zur Folge gehabt. Sein gesamtes Selbst änderte sich und wurde zu einer bestimmten Ausgangslage gebracht. Da war es schon klar, das er sich nicht jetzt sofort wieder um die selbe Achse drehen würde, nur um sein früheres Selbst wieder anzunehmen. Dabei musste er schon sagen, das es recht amüsant war, wieder in sein altes Selbst schlüpfen zu können, wenn er in der Gilde unterwegs war, so wie jetzt eben. Denn das bewies auch das Köpfchen des jungen Strategen, das er sich so leicht nicht in die Karten schauen lies. Es bedeutete aber auch, das er mit Sicherheit noch sehr viel geplant hatte, es für den Moment aber völlig beiseite stellte..

"Sie sind in der Tat wichtiger. Jede Problematik kann man mit gut eingesetzten, durchdachten und gezielten Wörtern gänzlich beenden. Die große Herausforderung kommt erst, wenn man mit Wörtern nicht mehr ans Ziel kommt. Denn leider kommt das auch in der Gesellschaft vor." Ja, das stimmte allerdings. Er hatte ja versucht, mit seinen Worten und mit friedlicher Beruhigung auf den Mob einzuwirken und ihnen klar zu machen, das sie sich hier gegen ein Kind verschworen. Gut, Hel war jetzt alles Andere als ein Kind, aber da sie nur so eine geringe Körpergröße hatte, funktionierte er Trick, sie als Kind zu bezeichnen. Manchmal ging es eben auch etwas unkonventionell, man musste sich eben einfach nur die richtigen Methoden zur richtigen Zeit einfallen lassen. Strategie nannte man so etwas. Und wenn man so etwas in der richtigen Zeit machte und die Schritte sogar noch im Voraus kalkulierte, dann nannte man so etwas Taktik. Beide Begriffe galten auch als Meisterwerk, als regelrechte Kunst, beherrschte Nero sie doch wie kein Zweiter. Aber dennoch war es für ihn noch ein weiter Weg, ein erfolgriecher Diplomat werden zu können. Da musste wirklich noch so einiges kommen und es waren noch einige Prüfungen fällig. "Ich danke dir. Weißt du, es bedeutet mir so wahnsinnig viel, dieses Ziel irgendwann erreichen zu können. Die Gilde hat mir in der Zeit so viel geben können. Ich würde ihr dadurch auch gerne etwas zurückgeben. Das ist der einzige Weg, der mit einfällt, wie ich das schaffen könnte."

Es dauerte nicht lange, da hatte der Orangehaarige das ihm gekochte Essen restlos verspeist. Wenn man nicht gerade wusste, das er der Sohn eines Drachen war, dann konnte man sich schon fragen, wie viel er eigentlich problemlos vertilgen konnte. Aber Nero schmeckte dieses essen wirklich. Um genau zu sein war es das erste Mal, das mal jemand für ihn kochte oder noch besser, das ihn irgendjemand zum essen einlud. Genau deshalb spielte sein Verstand gerade auch ein wenig verrückt. Denn er kam augenscheinlich mit dieser absoluten Freundlichkeit nicht ganz so gut zurecht, wie es eigentlich sein sollte. Was für den Einen nur eine Selbstverständlichkeit gewesen ist, war für den Orangehaarigen, der so gerne flirtete, absolutes Neuland. Er spürte, wie er sich mit der Reaktion seines Verstandes streiten musste, diese nicht ans Licht gelangen zu lassen. Dahingehend versuchte er wirklich alles. "Weißt du, es vermag für dich nur eine Selbstverständlichkeit sein, für mich aber ist es etwas ganz Besonderes..." Antwortete der Necrologia ihr mit einem kryptischen Satz, zumal auch mit einer erblassten Stimme. Dennoch versuchte, er sich weiter selbst unter Kontrolle zu halten. "Danke, Milady. Aber Eurem Gast genügt es, Eure ehrenvolle Anwesenheit erhalten zu dürfen und gibt sich mit dem köstlichen Tee zufrieden. Beim nächsten Mal vielleicht?" Noch immer tobte der innerliche Kampf Verstand gegen Erscheinung. Es war wirklich ein heftiger Kampf, der ihm auch alles abverlangte.

Es wurde nach dem Abwasch gewünscht? Nur zu gern. Nichts würde Nero lieber ztun, als noch mehr Gründe zu finden, dieses Treffen noch weiter in die LÄnge zu ziehen. Er mochte Cassandra, sie war interessant und steckte noch so voller Geheimnisse. Der Organehaarige wollte erst einmal am liebsten nicht mehr weg. Wortlos erhob er sich, räumte bis auf die Teetassen das gesamte Gechirr ab und begann in der Küche damit, das, was beim Kochen schmutzig geworden war, durch Spülen wieder zu reinigen. Dabei legte er ein beachtliches Tempo hin, aber auch eine absolute Sorgfalt. Schnell sorgte er dafür, das alle zum Kochen verwendete Gegenstände und auch alle Speiseteller wieder restlos sauber waren. Die Zeit kam auch immer näher, er freute sich bereits sehr darauf, sich mit der hübschen jungen Dame gemeinsam die Sterne anschauen zu können. Das war wirklich pure Vorfreude für ihn. Indes lief der Kampf zwischen Verstand und Erscheinung weiter, der aber seinen Sieger ermittelt hatte. Als Nero sich wieder auf seine vier Buchstaben gesetzt hatte und seine gastgeberin anschaute, zwang sein Verstand die Bürde ein und erinnerte sich. Eigenltich wollte Nero fröhlich strahlen, doch das genaue Gegenteil war plötzlich der Fall. Mit einem Mal bildete sich ein wässriger Film über seine Augen, binnen Sekunen rinnten diese seine Wangen hinab. Ein leiser Schluchtzer konnte vom Drachenjungen vernommen werden. Er versuchte, dies noch mit einem Lächeln zu überspielen, aber es flossen immer mehr Tränen über sein Gesicht und suchten sich ihren Weg gen Boden. Der Verstand siegte. Dann begann Nero wirklich zu weinen. Na klasse. Cassandra musste ihn noch für total labil halten. Dabei waren es nur seine Emotionen, die einkehrten und ihm etwas aufzeigten. Er kauerte sich ein wenig auf dem Sofa zusammen, versuchte, sein Gesicht zu verbergen, sie musste ihn ja nicht unbedingt weinend sehen. "T-Tut mir echt leid. Zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt wurde ich von jemandem eingeladen, wurde bekocht und erhalte solche Aufmerksamkeit. Das ist so wahnsinnig überwältigend für jemanden, der eigentlich nur die Einsamkeit kennt." Ja, das stimmte. Nero war in der Tat sehr einsam gewesen. Was man insbesondere daran erkannte, das er sich ja gern auf erhöhte Plätze zurückzog, wo keine Menschenseele war. Nur, um der Einsamkeit zu entfliehen. Und Cassandra sorgte im Moment so in etwa dafür, das die Einsamkeit mal eine gewisse Zeit lang Sendepause hatte. Nero freute sich einfach sehr. Ein Gefühl, was er in einem solchen Ausmaß bis dato nicht kennengelernt hatte...


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@Cassandra | #Tartarosoff02



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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 17 Mai 2023 - 23:45


Worte waren kein Allheilmittel. Es gab Personen, bei denen half alles Flehen, alle Bitten, alles Betteln nichts. Und es waren diese Personen, die es verdient hatten den Hammer des Gesetzes zu kassieren. Am besten mit dem Gesicht. Ein Schauder durchfuhr Cassandra. Das waren keine Erinnerungen für den heutigen Abend. Das Kapitel ihres Lebens war abgeschlossen, auch wenn die intrusiven Gedanken sich manchmal zurück bohrten wie hungrige Maden in totes Fleisch. Während Nero sich dem Abwasch zu widmen begann, stakte sie zum Bett hinüber und entführte die Zierdecke von dort. Frisch burritoisiert brachte sie dann doch tatsächlich noch einmal die Zähne auseinander. "Ist es nicht die größere Herausforderung es gar nicht erst zu Gewalt kommen zu lassen? Auch wenn manche Leute keine Freundlichkeit verdient haben...", brachte sie in Richtung Kochnische hervor, wo die Wasserlacrima Nero in seinen Anstrengungen unterstützte. Kurz verschob sich ihr Blick auf den Hahn. Lacrima waren faszinierende Dinger. Das Leben ohne sie kaum mehr denkbar. "Crimson Sphynx weiß die Anstrengungen sicher zu schätzen. Die Gilde kann einen Diplomaten wohl mit am besten brauchen." In Anbetracht der Vergangenheit der Gilde stimmte das. Besonders, da sicher auch mal ein Auftrag schief ging. Da musste dann jemand her, der sich auf Schadensbegrenzung verstand. Ihr Blick wanderte zurück zu Nero. Er würde sich darin sicher gut machen.

Mit aller Gewalt die kleine, aber unsagbar penetrante Stimme im Inneren, die darauf bestand, dass ein Gast keine Arbeit - auch nicht den Abwasch - zu erledigen hatte, niederprügelnd, streckte Cassandra die Arme zu den Seiten aus und genoss es für den Moment einfach nur nichts tun zu müssen. Damit nahtlos vom Zustand Burrito in den Zustand flauschige Stoffqualle übergehend, schlossen sich ihre Augen. Die Kisten konnten bis morgen warten. Die Bücher mussten eh alle nochmal umsortiert werden. Und vermutlich mussten ein Esstisch und ein paar Stühle her. Aber auch das waren Sorgen für morgen. Heh, Reim. "Die Dame wird sich den Weinvorrat der Gilde einmal ansehen und ihr Bestes tun den edelsten Tropfen in ihren Privatbesitz zu überführen", erklang es gut gelaunt, wenn auch nochmal ein wenig langsamer und leiser vonseiten Cassandra, die nur durch den geschlossenen Mund noch den Eindruck erweckte nicht eingeschlafen zu sein. Die Haltung veränderte sich erst wieder als es das letzte Mal bei der Kochnische geklirrt und gequietscht hatte. Ihr Gast war wohl fertig geworden. Sofort schnappten Cassandras Augen wieder auf. Die gastgeberischen Pflichten waren bereits durch den Abwasch vernachlässigt worden. Weiter musste das nicht gehen.

Zu ihrer Überraschung glitzerte es auf Neros Wangen. Er weinte. Nur für einen Moment lang fragte sie sich, ob sie etwas falsch gemacht hatte. Ein Gedanke, sehr viel mehr mentalem Reflex als Logik entsprang. Aber, nein. Die Einladung hatte ihn gerührt. Das war seltsam. Es war doch nichts weiter als ein Abendessen gewesen. Und es war schließlich auch nicht so als hätte sie ihn gradezu mit Aufmerksamkeit überschüttet. Eigentlich hatte sie doch kaum mehr gemacht als eine gute Gastgeberin und Gildenkollegin zu sein? Nur für einen Sekundenbruchteil meldete sich ihr innerer, zynischer Drecksack zu Wort. Was, wenn das nur eine Methode war, damit sie Mitleid mit ihm entwickeln sollte? Aber nein, das würde er doch wohl nicht machen. Typisch still stemmte sie sich vom Sofa hoch und durchquerte den Raum. Bei ein paar Sachen konnte man sich wenigstens schon sicher sein, wo sie waren. Das Taschentuch aus Stoff war zum Beispiel in der Handtasche. Und die Handtasche stand neben der Tür, wo sie sie fallen gelassen hatte. Die einem Würfel nachempfundene Transportmöglichkeit für Krimskrams wurde sacht auf dem Wohnzimmertisch abgestellt. Es dauerte nicht lange, bis Cassandra Nero ein blaues Stofftuch mit goldener Stickarbeit hinhielt. Und nur wenig länger dauerte es, bis sie sich die Zierdecke von den Schultern gestriffen und stattdessen um Neros Schultern gelegt hatte. Mehr als ein kurzes, aufmunterndes Drücken an einer der Schultern gab es für den jungen Mann jedoch nicht. Und selbst dabei zögerte die Hand Cassandras noch kurz selbst diese kleine Geste zu vollbringen.

"Das ist in Ordnung. Das Weinen. Nicht, dass jemand einsam ist", versuchte sich Cassandra quer durch den Raum an einem Beruhigungsversuch. Mit einem Tippen gegen die beiden Lacrima floss wieder Wasser. Der Teekessel landete befüllt zurück auf dem Herd. "Wenn du mir die Kamillenblätter erschnupperst, setze ich uns eine Kanne auf." Manchen Leuten war bei Traurigkeit mit einer Aufgabe geholfen. Vielleicht war Nero unter ihnen. Warum aber war hier denn jemand einsam? Eine Gilde war doch eine Gemeinschaft an Leuten, die sich auch gegenseitig unterstützte? Sonst könnte man ja auch einfach das Magierdasein alleine fristen. Das war reichlich seltsam. Zumal Nero niemand war, der Leuten zur Begrüßung mit dem nackten Ar...Hintern ins Gesicht sprang. Also gab es doch keinen Grund, warum er hier einsam sein sollte. Seltsam war das.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 17 Sep 2023 - 18:41

 

Post XIV | Outfit


Frischer Wind

Offplay
Je mehr man erwartete, dass sich etwas änderte oder das eine bestimmte Situation eintreffen würde, desto mehr erwartete man doch auch, das genau das geschah, oder? Zumindest konnte man genau sagen, dass es mit Zwang zu tun hätte und genau das wäre doch etwas, was den meisten Menschen nicht gut schmecken würde. Aber es sollte doch auch nicht bedeuten, dass sich die Menschen ihren Verantwortungen, die sie bereit wären zu geben, nicht doch gänzlich bewusst wären, oder etwa doch? Inmitten der Verwandlung, die Nero gerade durchführte, war es doch schon fast ein Zwang für ihn, sich noch immer in einer derart positiven Seite zu zeigen, von der man weiterhin glauben könnte, das wäre sein wahres Selbst. Aber so war es eben einfach nicht. Schaute man sich die Möglichkeiten an, die er gehabt hätte, dann könnte man doch sagen, das er für seinen Weg die denkbar einfachste Version genommen hatte. Die Möglichkeit, andere Personen zu täuschen und sich selbst in eine bessere Position zu bringen, denn das war vielleicht eine Option, in der es darum ging, das Beste für sich selbst zu erreichen. Aber er hatte keine andere Wahl, selbst dann nicht, als sich ihm zeigte, dass es doch noch so nette Neuankömmlinge in der Gilde geben würde, wie Cassandra hier bei ihm. Aber, das hatte ja eigentlich alles keinerlei Relevanz mehr. Würde die Gilde zu so einer frühen Phase wirklich seinen Plan erkennen können, so wäre es schneller damit zu Ende gewesen, als er ihn hätte aufbauen können, deshalb hatte er keine andere Wahl, als dieses Theater weiter zu spielen. Zumindest, solange es notwendig gewesen war.

"Das ist wohl wahr. Doch manchmal sind wir einfach nicht dazu fähig, uns in eine solche Situation hineinzuversetzen. Selbst wenn Gewalt niemals die beste Lösung zu sein scheint, so haben wir manchmal doch keine andere Wahl, um das zu schützen, was uns wichtig ist. Auch aus diesem Grund hatte ich damals keine andere Option gesehen, als das Gift einzusetzen." Selbst in diesen Situationen hatte Nero zwar immer einen kühlen Kopf bewahrt, aber das sollte doch nicht bedeuten, dass es in jeder Situation immer den gleichen Ausweg gab. Für alles gab es eine Lösung, man musste nur erkennen, was die gänzlich richtige Lösung gewesen wäre. Geltend für jegliche Art der Situation natürlich. Aber allein das zu schaffen war eine wahre Kunst gewesen, denn dafür brauchte man ein kühles Verständnis für die Situation, rationale Analysefähigkeiten und eine gute Beobachungsgabe. Es waren eben Taktikkniffe, die da immer wieder zum Einsatz kommen konnten.

Es klang in jedem Fall sehr interessant, dass die Dame versuchen würde, den edelsten Tropfen Wein für die Zukunft in ihren Besitz zu bringen. "Aha? Darf ich das als zukünftige Einladung auf ein gemeinsames Abendessen verstehen?" Schmunzelte es aus den Lippen des Necrologia. Es war schon beachtlich, das er trotz seiner Veränderung zum Finsteren hinweg seine Absichten so sehr unter Verschluss hielt und versuchte, seine Fassade aufrecht zu erhalten. Selbst, wenn ihm das nicht immer so deutlich gelang. Schließlich rinnten ihm Flüssigkeitsansammlungen aus den Augen das Gesicht hinab. Zu gerne würde er sagen, das es sich dabei um flüssiges Gift handelte, aber leider war dem nicht so. Er musste mit eigenem Vermessen feststellen, dass die Überforderung der Emotionen Tartaros mit Nero kämpfen lies und das dies in seinem tiefsten Inneren einfach kein wirklich guter Zustand gewesen ist.

Leider sollte es nicht mehr dazu kommen, dass er ihr die Teeblätter erschnuppern konnte. Diese musste sie wohl oder übel allein auffinden. Denn so überrascht von seinen eigenen Emotionen und dem darin befindlichen Kampf seiner beiden Gedankenwelten stürzte sich das Innere von Nero noch weiter ins Chaos. Die Traurigkeit stärkte Tartaros nur weiter, während die Freundlichkeit Nero mehr Nahrung gab. Er hatte keine Wahl. Für den Moment ging es hier nicht weiter. "Tut mir leid, aber ich muss gehen. Ich danke dir sehr für deine Gastfreundschaft und deine Offenheit. Es hat mich gefreut, dich als Erster bei uns begrüßen zu dürfen. Du findest mich in der Drachenhöhle, so lautet der Name meines Wohnraumes. Ich bin jederzeit gerne für dich da." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Orangehaarige von ihr, dabei war er vermutlich schneller weg, als er bei ihr aufgetaucht war. Aber, warum er plötzlich wie von einer Tarantel gestochen die Flucht ergriff? Es stand die Gefahr da, dass seine zweite Seite ans Tageslicht gelangen würde, was aber absolut nicht der Sinn der Sache gewesen wäre. Also musste er weg. Und so verschwand er, noch schneller, als er bei ihr aufgetaucht war. Tja, so typisch das auch für ihn war, in der Gilde hieß es eben einfach schon immer, Nero war eben einfach Nero...

--- FIN ---


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Vahid
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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 27 Sep 2023 - 23:55

Beginn des Offplays: Im Auge des Drachensturms
1

Der Drachensohn stieß ein wohliges Quietschen aus. Die Rückenwirbel richteten sich neu aus, knackten und schnalzten dabei ordentlich. Vahid wendete sich von der Rückenlage auf den Bauch und streckte sich dabei so richtig durch. Dieses flauschige Sofa war wirklich sehr bequem! Halb geschlossene, schläfrige Augen durchsuchten den Couchtisch nach interessanten Beschäftigungsmaterialien, fanden aber nur langweilige Zeitschriften und irgendwelche Notizen. Einkaufszettel, vielleicht. Gelangweilt fischte der Slayer nach einer der Zeitungen und begutachtete einen herausfallenden Werbeflyer für ein Wüstenresort, in dem man Urlaub machen, Glücksspiele ausprobieren und scheinbar zu einer "glücklichen Stunde" ganz viel preisgünstigen Alkohol verzehren konnte. Vahid hielt nicht viel von der benebelnden Flüssigkeit, was vor allem an deren beißenden Geruch lag. Manche Spirituosen stanken angeblich gar nicht so sehr, aber die lagen eher außerhalb seiner Gehaltsklasse, also hatte er daran noch nicht geschnuppert, um sich zu überzeugen. Hier im Zimmer roch es vor allem nach Cassandra. Wenn man eine zu starke Nase nahm, hatte man außerdem das Gefühl, dass man Plüsch inhalierte und daran erstickte wie an den Sporen eines Pilzes.

Vahid rollte sich wieder auf den Rücken und drehte sich so, dass sein Kopf von einer Seite des flauschigen Sofas hing und die nackten Zehen in der Luft schwebten. Überkopf hielt er sich an ausgestreckten Armen die Zeitschrift vor das Gesicht. Vahid achtete vor allem auf die Bilder, nicht auf die Artikel. Die Schrift war ziemlich klein und er war zu müde. Eigentlich hatte er ganz viel Tatendrang besessen, als er Cassandra "besucht" hatte und wollte sie auch irgendetwas Wichtiges fragen, aber das Plüsch des Sofas hatte ihn gefressen und jetzt gab es nur kuschelige Wuschelwolken und Entspannung. Der Drachensohn, der bis auf seine Pluderhose mal wieder nichts am wohlgeformten Leibe trug, das den Blick auf Muckis oder Anstandslosigkeit verbergen konnte, steckte, die Zeitschrift mit einer Hand festhaltend, einen Finger in sein linkes Nasenloch und puhlte darin herum.

Cassandra hatte schon ziemlich Schneid, dass sie ihn einfach so warten ließ! Zwar wusste die Alshaytan technisch gesehen nicht, dass der Drachensohn spontan beschlossen hatte seine ehemalige Questpartnerin zu besuchen, aber das war ja wohl nicht das Problem von Vahid. Er hatte ihr sogar eine hübsche, tönerne Tasse mitgebracht, welche die Form einer Katze besaß. Der Henkel war der Schwanz, der Korpus das Gesicht der Katze mit Rundungen, wo das dicke Gesicht sich befand, und ein Deckelchen gab es auch, welches die Ohren beinhielt. Sein Tantchen meinte, dass das einer jungen Dame gefallen würde. Vahid fand die Vorstellung den Hirnsaft einer Katze zu saufen ein bisschen befremdlich. Aber Frauen verstand er sowieso nicht, also lieber nur lächeln und zustimmen. Mit einem theatralischem Seufzen wendete sich der Drachensohn erneut um, schnippste die Ernte aus der Nase irgendwo in die Ecke und starrte die kleinen "^_^"- Augen der Katze hasserfüllt an. Wieso kam sie nicht? Hatte sie vielleicht eine Quest angenommen? Oder war sie wieder einkaufen? Auf dem Klo war sie nicht, da hatte er zuerst angeklopft ... Frustriert ließ Vahid die Lippen blubbern und setzte sich die Zeitschrift wie eine Maske auf das Gesicht. Nur kurz die Augen schließen ...


Drachengebrüll | Leere | Magie
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Steckbrief | Akte | Lied

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Cassandra

Cassandra
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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyDo 28 Sep 2023 - 16:16

01 | @Vahid | Outfit
Die Sonne brannte herab. Die Kombination aus dunklem Anzug, dunklen Haaren und Tüten an Einkäufen machte sich deutlich bemerkbar. Aber da das Verkaufsgespräch schon nichts geworden war, hatte Cassandra kurzerhand entschlossen einfach einkaufen zu gehen und sich heute ein kleines Frustessen zu gönnen. Sonderlich über die Stränge schlug sie nie. Wenn sie sich mal etwas gönnte, war das teuer. So auch die bauchige Flasche goldener Flüssigkeit, die sich unten in einer der Tasche befand. Der Whisky hatte einiges gekostet, mehr als man vermutlich für nicht einmal einen Liter Flüssigkeit ausgeben sollte, aber er würde auch eine ganze Weile halten. Fliegengewichte wie sie sollten stets bedacht sein, wie viel sie tranken. Und da der Kühlschrank im Apartment gähnende Leere gezeigt hatte, war auch gleich noch ein Haufen Gemüse, Obst und Fleisch dazu gekommen. Das Ergebnis war, dass Cassandra grade reichlich wacklig die Stufen zum Gildenpalast hochstöckelte, innerlich ihre Schuhauswahl mit allen beiden von ihr benutzten Schimpfworten direkt in die Hölle wünschte und verzweifelt versuchte keinen Bauchplatscher vor dem Gebäude hinzulegen. Das Klacken der Absätze verstummte, kaum dass sie die Treppenflucht in Richtung der Wohnbereiche erreicht hatte. Einen kurzen Moment der Entspannung, gelehnt an die Wand des Treppenhauses gönnte sie sich noch rasch, bevor die Schuhe kurzerhand an den Riemchen gegriffen wurden und sie mit platschenden Füßen den Weg fortsetzte.

Aber das war alles nicht so schlimm. Immerhin stand ihr ein entspannter Nachmittag bevor. Die Küchenzeile leistete seit ihrer Einweihung treue Dienste und würde das heute auch wieder tun. Die Stöckelschuhe wurden nicht achtlos in die Ecke gepfeffert, aber mit einem missmutigen Blick bedacht. Eine der Einkaufstüten rutschte, was einen eiligen Spagat zur Folge hatte. Mist. Beide Hände waren voll. Aber die Tüte flutschte unaufhaltbar weiter aus einer zunehmend schwitziger werdenden Hand. Unter leisem Ächzen ließ Cassandra die wenig hilfsbereite Tüte über ihr Bein gen Boden gleiten. Das war immer noch besser als sie einfach fallen zu lassen, auch wenn der Whisky sich einen schmerzhaften Weg über die Kniescheibe bahnte. Gespannt wie ein Flitzebogen, im schlechtesten aller Sinne, schaffte Cassandra es grade eben so die Tüte sicher am Boden ankommen zu lassen. Zum ersten Mal seit Betreten ihrer Wohnung atmete die junge Frau aus. Langsam, gezogen. Der Atmer wurde erwidert. Die Häärchen in Cassandras Nacken stellten sich auf. Irgendwer war mit ihr im Raum. Die Frage war nur, wo. Aus der Hocke im winzigen Eingangsflur war nur wenig des Raums zu sehen. Unter den Sofas oder unter dem Bett konnte niemand sein. Direkt hinter der Ecke, vielleicht? Plötzlich sehr eilige Finger ließen die andere Einkaufstüte vorsichtig zu Boden gleiten. Die junge Frau holte Luft, tief, mehr als eigentlich möglich sein sollte und hielt den Atem an. Das Atemgeräusch wiederholte sich noch einmal. Wo war diese Person. Die Füße hoben ein Stück vom Boden ab, um auch ja kein Geräusch zu verursachen. Jedes Knacken der Rückenwirbel klang in Cassandras Ohren wie ein Paukenschlag, als sie sich aufrichtete. Und da! Da lag jemand auf ihrem Sofa...und...schnarchte. Ein braungebrannter, muskulöser junger Mann. Was war das mit ihren Sofas, dass sie scheinbar attraktive, junge Männer anzogen? Machten das nicht eigentlich Milchshakes? Cassandra entspannte sich sichtlich wieder. Pluderhose und nackter Oberkörper. Es gab nur eine Person in Crimson Sphynx, die sich so anzog. Ein Schnippsen mit den Fingern und das Magazin wurde von einem lauen Lüftchen von Vahids Gesicht geweht, direkt in die wartenden Griffelchen Cassandras. So schlafend war er kaum wieder zu erkennen. Eigentlich sprang er doch fast die ganze Zeit rum wie ein Drachenwelpe. Amüsiert zuckten Cassandras Mundwinkel nach oben. Was er hier wohl wollte? Mal ganz abgesehen davon, dass er in ihr Apartment eingedrungen war ohne zu fragen. Sacht auftretend wandte die junge Frau sich ab, nahm ihre Einkaufstüte wieder in die Hände und begann damit sie zu verräumen. Bei der ersten Gelegenheit ließ sie die Tür des Kühlschranks einmal ordentlich in den Rahmen knallen. Das sollte wohl genügen, damit er aufwachte.

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyFr 6 Okt 2023 - 18:37

「 2 」

Wer in der Wildnis aufwuchs, wo tatsächliche Gefahr bestand, dass man in einem unachtsamen Moment einfach von einer großen, hungrigen Kreatur gefressen wurde, gewöhnte sich an, einen leichten Schlaf zu besitzen. Weniger nötig war es, wenn man das Leben in der Wildnis an der Seite einer Reptilie verbrachte, die so gewaltig war, dass sie ohne große Konkurrenz das Größte und Hungrigste in der Umgebung war. Dennoch galt der kleine, fleischige und so gar nicht von einem harten Schuppenpanzer geschützte Vahid immer als kleine Schwachstelle. Astarot hätte zwar nie zugelassen, dass etwas seinen Sohn zum Abendessen verspeiste, aber der hitzköpfige Drache hatte nichts gegen ein paar Testbisse, damit er eine Lektion lernte. Vahid war also normalerweise vollkommen im Einklang mit seinen Sinnen und nur schwer zu überraschen.

Allerdings liefen in der Wildnis relativ selten Kühlschränke herum, deren Türen zugeschlagen wurden - schon gar nicht in der Wüste! Vahid zuckte also zusammen, als hätte ihn eine ganze Kolonne Bienen gestochen, riss die hellblauen Augen auf und brachte mit einem Mal soviel Körperspannung auf, dass es den muskelbepackten Leib von der Couch seiner Gastgeberin katapultierte. Es machte dreimal laut Donk, als Vahids Kopf erst gegen den Couchtisch prallte, dann seine Ellenbogen auf den Boden und zuletzt sein Knie gegen das Couchbein. "Auuuu...", jammerte der Drachensohn ob der Pein, die in gleich drei empfindsame Regionen jagte und fragte sich (zu Unrecht) womit er solche Behandlung denn verdiente. Kurz erging er sich in ein bisschen Selbstmitleid und hielt sich die pochende Birne, ehe er zu Cassandra hochschaute wie ein ein etwas flauschigeres Wesen, dass man getreten und anschließend im Platzregen am Bahnhof von Aloe zurückgelassen hatte. So als wäre es nicht die Dreistigkeit von seiner Seite, die seinen malträtierten drachischen Leib in das Domizil von Cassandra geparkt hätte. "Alter, wieso weckst'n du mich so?", wurde sich standesgemäß beschwert, doch kaum einen Atemzug später stand er schon auf den Beinen und streckte sich, so dass jeder Rückenwirbel einmal knackte und sich das Muskelspiel deutlich auf den vernarbten Armen abzeichnete - offenbar gab es einen Notstand in den Boutiquen der Wüstenstadt oder Vahid hielt Oberbekleidung für etwas, was Sterbliche tragen sollten, aber keine Drachenkinder.

In leichtfüßigem Galopp taperte der Wüstenbewohner auf die Küchenzeile zu und hob die Arme an, um Cassandra zuzuwinken. Vielleicht hatte sie ihn noch nicht gesehen, vielleicht hatte der Couchtisch die letzten zwei Hirnzellen auch noch abgetötet, die im Rechenzentrum des Drachensohnes herumspukten. "Jooo ... Cassandra! War doch dein Name, oder? Ich war zufällig in der Gegend, und ich hab dir ne Tasse gebracht. Hab vorhin mal hier reingeschnuppert und Tee gerochen, aber keinen Kaffee. Ist trotzdem gut, oder? Sagmal, wie steht's so?" Mit einem Ellenbogen lehnte sich Vahid ganz leger auf eine freie Fläche in der Theke, tigerte jedoch recht schnell weiter und versuchte sich beim Verräumen der Einkäufe nützlich zu machen. "Das Fleisch da solltest du dir heute machen, das ist morgen nicht mehr gut." Dabei, Toilettenpapier in ein Regal mit getrockneten Hülsenfrüchten zu stapeln, die auf einer Seite wegzukippen und ihren Inhalt über den Boden zu verteilen drohten, grinste Vahid sein zahniges, unbeschwertes Grinsen.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySa 7 Okt 2023 - 23:42

02 | @Vahid

Schon beim ersten schmerzhaften Aufprall, dicht gefolgt von einem schmerzerfüllten Laut, wurden Cassandras Augen groß. Zu einer anderen Gelegenheit wäre sie sicher beeindruckt gewesen von der akrobatischen Leistung, die Vahid hier selbst im Halbschlaf noch an den Tag legte. Aber da sie bei den diversen Aufprällen, die Vahids Gliedmaßen mit ihrem Mobiliar zu einer unheiligen Einheit zusammen brachte, zusammenzuckte, als wäre sie selbst die Verletzte gewesen, blieb das aus. Liebes Bisschen, das hatte sie nun wirklich nicht gewollt. Sicher, er war in die Wohnung eingedrungen, aber es fiel sehr, sehr schwer, in diesem Golden Retriever in Menschenform auch nur einen Hauch Boswillen zu erkennen. Vermutlich hatte er irgendwas gewollt, festgestellt, dass ihre Tür nicht abgeschlossen war und war dann sanft in Morpheus' Armen entschlummert. Die Sofas waren nun einmal wirklich weich und bequem. "Vahid? Was machst du  hier? Entschuldige, ich hatte dich nicht gesehen. Bist du verletzt?", kam die kleine Lüge ohne auch nur einen Ansatz von Scham über Cassandras Lippen. Sie würde sich ganz sicher nicht die Schuld daran geben lassen, den Drachensohn in ihrer eigenen Wohnung geweckt zu haben. So weit kam das noch. Aber Vahid bewies eindeutig, dass er zwar noch bei bester Gesundheit, aber vielleicht nicht mehr ganz bei Verstand war und tapperte bereits auf die Küchenzeile zu. Einen Moment lang hob Cassandra die Einkaufstüte vor sich, wie einen Schild, aber er streckte die Arme nicht nach ihr, sondern nach den Einkäufen aus. Ein leises, aber beruhigter Seufzer entrang sich ihr.

"Eine Tasse? Ich danke dir. Werde sie mir anschauen, sowie alles verräumt ist", antwortete die junge Frau, griff nach dem Fleisch, auf das Vahid gezeigt hatte und schnupperte selbst einmal an der Wachspapierverpackung. Sie roch...nicht wirklich etwas. Es war eine ordentliches Rindersteak, hübsch marmoriert, und hatte nicht im Geringsten verdächtig gewirkt. Leise knisterte das Papier zwischen ihren Fingern, als sie das Fleisch einmal wendete um auch an der anderen Seite zu schnuppern. Absolut keine Veränderung. Aber zumindest fehlte der Würgereflex, der immer dann einsetzte, wenn etwas einfach falsch roch. Der Blick der meergrünen Augen kehrte zurück zu Vahid und seinem Tun. "Oh, bitte lass mich das machen. Ich mag es nicht, wenn jemand anders etwas in meiner Küche tut", bat Cassandra rasch und streckte schon wieder das Bein aus. Dieses Mal diente es dazu den Absturz einer Packung roter Linsen zu verhindern, die demnächst ihr Leben für ein wunderbares Kokoscurry würden lassen müssen. Das Fleisch wurde kurzerhand auf die Arbeitsfläche bugsiert. Der Fuß wippte die Linsenpackung wieder hoch, während sie selbst sich damit beschäftigte das Toilettenpapier wieder aus dem Regalboden der Trockennahrung zu befördern. Vahid mochte enthusiastisch sein, aber grade machte er es wirklich nur schlimmer. "Setz' dich doch bitte. Möchtest du einen Tee? In meiner Familie bekommen alle Gäste Tee." Eine Hand streckte sich in Richtung der Sofas aus, wedelte eindringlich zu jenem, das seit dem Besuch des ersten Slayers in dieser Wohnung zum Gästesofa auserkoren worden war. Normalerweise schliefen darin keine halbnackten, jungen Männer. Ein Umstand, der Cassandra vor ein paar Monaten noch mit Scham erfüllt hätte, aber inzwischen war sie die Exzentriken der diversen Slayer, ob drachig oder göttlich, schon reichlich gewohnt. Wenn man versuchte bei ihnen normale Maßstäbe anzulegen, kam man nicht weit. Und solange er nicht hier übernachten wollte, durfte er bleiben.

Ein Schnippen, ein magischer Funke gen Herd und das Wasser für den Tee begann bereits zu erhitzen. Die Einkäufe waren verstaut, von ihr. Das war etwas, wo sie keine Widerrede duldete. Und Vahid hatte sich wie geheißen auf das Sofa verpflanzt. Sofern er jetzt nicht damit ankam, dass er Gefühle für sie entwickelt hatte, würde er sogar etwas zu beißen bekommen. Falls doch, würde sie auf die Toilette flüchten und sich dort einschließen, bis er wieder ging. Das war doch ein guter Plan. Und wenn sie dafür Toilettenpapier essen musste, war das eben so. Geschäftige Finger machten sich am Teekessel zu schaffen, bereiteten ein paar getrocknete Blätter Minze vor. Schwarztee wäre zwar besser, aber davon hatte es bereits am Morgen ein paar Tassen gegeben. Noch mehr und sie würde rapplig werden und sie hasste das Gefühl. Halb gegen die Küchenzeile gelehnt, wandte sich Cassandra zu ihrem Gast wider Willen - wider ihren, nicht wider seinen - um. "Möchtest du Gebäck? Scharf, salzig oder süß?" Ein Blick gen Tisch und wieder zuckte Cassandras Mundwinkel nach oben. Das lag nur indirekt an Vahid. Statt des Drachensohns schaute sie allerdings die Tasse an. Ein paar lautlose Schritte später hatte sie das tönerne Ding bereits in Händen und drehte sie herum. "Sie gefällt mir sehr." Mit dem frischen Schatz in der Hand ging es zurück zur Spüle, wo der Teekessel bereits zu pfeifen begonnen hatte. Unter amüsiertem Lächeln und Kopfschütteln, spülte Cassandra die Tasse einmal rasch aus, bevor sie auf das Tablett zur Teekanne verfrachtet wurde. Vahid selbst würde mit einer ihrer schmucklosen Tassen zurecht kommen müssen. Irgendwie hatte sie, natürlich völlig unbegründet, ein wenig Sorge um das Porzellan.

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyDi 10 Okt 2023 - 12:09

「 3 」

Vahid war es nicht gewohnt, bedient zu werden. Die meisten seiner Mahlzeiten nahm er alleine oder mit seinem Tantchen ein, und Letztere beherrschte die Kunst laut und anhaltend zu seufzen, bis man ihr das reichte, was sie haben wollte. Außerdem beklagte sie sich gerne darüber, eine alte Frau zu sein, obwohl Vahid sich recht sicher war, dass sie gerade einmal an der 40 kratzte. Allerdings kannte er sich bei menschlichen Altersspannen recht schlecht aus. Jedenfalls folgten die blauen Augen jedem Handgriff der Alshaytan unruhig von seinem Sofa-Exil. Immer, wenn sie etwas anhob oder durch die Wohnung lief, hoben sich auch Vahids Hände leicht in die Höhe, als wollte er ihr auf Entfernung zur Hand gehen. Schließlich gab aber auch der Drachensohn es auf, hörte einfach zu und ließ sich vom flauschigem Sitzmöbel fressen. Es freute ihn sehr, dass sie gleich die Katzentasse verwendete, denn Vahid kam gar nicht erst auf die Idee, dass man so etwas nur aus Höflichkeit tun könnte. Asiyas Kunstfertigkeit mit dem Töpfern stand zwar außer Frage, aber bei Cassandra hätte es sich ja auch um einen Hundemenschen handeln können, der vom Angebot einer Katzentasse bestenfalls beleidigt und schlimmstenfalls tödlich unglücklich gemacht hätte werden können! Ebenso wenig verstand Vahid etwas von Mäßigung und höflicher Bescheidenheit, deshalb lautete seine Antwort auf Cassandras Frage nach Leckereien auch schlicht "Ja!", denn er mochte eigentlich alle drei Geschmacksrichtungen.

Hibbelig zog Vahid seine Beine unter seinen Körper, so dass er in seiner Pluderhose im Schneidersitz auf dem Sofa der Magierin hockte und wiegte sachte von einer Seite zur anderen. Diese spontane Yoga-Einlage wurde erst unterbrochen, als sie Essen und Getränke servierte. Mit den Händen auf den Knien wartete er brav, bis sich der Hintern seines Gesprächspartners ebenfalls auf ein Sofa gesenkt hatte, bevor er nach etwas auf dem Teller griff und es zwischen den spitzen Zähnen zermalmte. Die andere Hand hob sich, um unter dem Stirnband des Drachensohns an der Seite der weißen Haare zu kratzen, die schon wieder nervig lang und stoppelig geworden waren. "Sieht echt voll gut aus, die Wohnung!", griff Vahid tief in die Trickkiste der Dinge, die sein Tantchen ihm beigebracht hatte. Normalerweise sollte man einer Frau die Schuhe komplimentieren, aber Cassandra trug gerade keine und ihre Zehen zu loben kam selbst dem Dragonslayer in aller seiner Besonderheit irgendwie seltsam unpassend vor. Stattdessen packte er seinen Becher ohne mit der Wimper zu zucken mit der ganzen Hand und nahm einen Schluck von der Flüssigkeit. Es roch gut und erinnerte ihn dunkel an seine Kindheit, wo ihm düstere, gestaltlose Schemen bekannt waren, die in kalten Wüstennächten mit Teebechern an Feuern hockten und Geschichten erzählten. "Sagmal, du hast doch diesen Laden, dieses "unterm roten Flügel" oder so. Kannst du mir da was machen? Also nicht mir, sondern einem Freund. Der heult immer alles voll und das finde ich doof. Er hört meistens auf, wenn ich ihn küsse, aber er lebt echt weit weg und ich kann halt finanziell gesehen echt nicht immer in den Zug springen, um zu gucken, ob er geküsst werden muss. Also dachte ich, du kannst vielleicht etwas bauen, was das macht. Sollte einfach sein, oder?" Vielleicht war das Porzellan nicht das Einzige, über das sich Cassandra Sorgen machen sollte ...


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 11 Okt 2023 - 16:04

3 | @Vahid

Wieder sachtes Schmunzeln, als Vahid die Frage nach Gebäck so vehement bejahte. Der junge Mann hatte wirklich keine Filter und schien immer zu sagen, was ihm in den Sinn kam. Der Bitte entsprechend, förderte Cassandra nacheinander Dosen aus dem Medizinschrank neben der Küchenzeile zutage. Es klirrte leise, als Porzellan an Porzellan kam. Eine Mischung an Gerüchen breitete sich aus, während gespitzte Finger kleine Gebäckstücke auf einen Teller beförderten. Kekse mit Tahini-Paste, Blätterteigschnecken mit einer scharfen Paprikafüllung und zu guter letzt vor Honig triefende Pistazienbaklava, die aber zumindest ein gewachstes Stück Papier untergeschoben bekamen. Auch der Teller fand seinen Weg auf das Tablett. Und alles trug sie vorsichtig hinüber zum Wohnzimmertischchen, wo sie sich daran machte die Leckereien auszubreiten, während Vahid erzählte. Was ging nur in Vahids Kopf vor? Was er erzählte ergab vermutlich nur in der verzerrten Wahrnehmung eines Slayers Sinn. Cassandra senkte den Kopf und erkaufte sich ein wenig Zeit, indem sie eine Untertasse zu Vahid hinüber schob und auffordernd in Richtung der Gebäcke deutete. Und noch ein wenig mehr Zeit, weil der Tee ja auch noch eingegossen werden musste. Es klang als hätte Vahid einen Freund. Freund-Freund, nicht einen Kumpel. Irgendwie freute sie das. Nicht nur, weil das bedeutete, dass sie selbst vor derlei für's Erste verschont blieb, sondern auch, weil Vahid eine wirklich gute Person zu sein schien. Nicht viele Magier opferten ohne zu Zögern ihre Bezahlung, um jemanden glücklich zu machen. Sie selbst auch nur ungerne.

Mit der vollen und dampfenden Tasse in der Hand lehnte sich Cassandra im Sofa zurück und pustete auf das Getränk. "Danke. Ich hoffe, dass du dich hier wohl fühlst." Ein Bein wackelte hoch, kam über dem anderen zu ruhen. "Darf ich dir ein paar Fragen zu der Situation stellen, damit ich dir besser helfen kann?" Mal sehen. Vahids Freund wohnte offenbar weiter weg. Das war an sich kein Problem. Kommunikationslacrima waren kostspielig in der Herstellung, aber die Kosten ließen sich sicher senken, wenn man sie stationär machte und nur eine Verbindung zuließ. Abgesehen davon gab es noch andere Methoden, um Wünsche über Distanzen zu vermitteln. Wenn die beiden nicht einmal Sprache übertragen haben mussten, machte es das Ganze noch einfacher. Eine automatische Knutschmaschine war zwar sicher auch möglich, aber sie hatte ihre Zweifel, dass so etwas eine lebende Person angemessen ersetzen konnte. "Wie ist dein Freund? Und warum weint er so häufig? Und...eigentlich solltest du Leute nicht küssen, nur damit sie zu weinen aufhören." Das sandte vermutlich falsche Signale, wenn man nicht grade ein Slayer war, der sich mit der Zwischenmenschlichkeit nicht wirklich auskannte. Auf der anderen Seite...war diese Aktion sehr Vahid. Cassandras Mundwinkel zuckten nach oben. Er war ja auch direkt in eine Skorpiongrube gesprungen, um ein Stofftier zu retten. Mit dem Kopf durch die Wand schien hier das Lebensmotto zu sein. "Warte", bat Cassandra, reckte den Kopf über die Rückenlehne des Sofas hinweg und machte mit der freien Hand eine wedelnde Geste in Richtung der Wohnungstüre, die immer noch offen stand. Der Fluchtweg wurde aber offensichtlich nicht mehr gebraucht. Lautlos stemmte sich ein Windchen gegen das Holz und schob die Türe lautlos in den Rahmen. Das hier schien ein Gespräch zu werden, für das Privatsphäre notwenig war. "Also. Was mag dein Freund? Worüber freut er sich?" Wenn es eine Person war, die lieber sah als hörte, konnte man sicher auch ein lebendig wirkendes Abbild von Vahid erzeugen. Wenn er lieber etwas hörte, konnte man Vahids Stimme speichern und wiedergeben lassen. Je nachdem wie echt es wirken sollte, waren das wirklich nur Spielereien.

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyFr 13 Okt 2023 - 15:09

「 4 」

"Klar!", lautete die Antwort des Drachensohnes auf Cassandras Neugierde. Weiterhin im Schneidersitz, krümelte der Wüstenbewohner ordentlich auf das plüschige Sofa, während er sich durch die verschiedenen Leckereien probierte, die ihm von der freundlichen Windmagierin serviert worden waren. Er mochte alles davon recht gerne, und auch wenn er sonst eher nicht so auf Süßkram stand, sondern klischeehaft vor allem scharfe, brennende Gerichte mochte, konnte man sie in der Kombination wirklich gut verspeisen. Aus diesem Grund baute der Slayer auch gerade einen Doppeldecker aus Baklava und Blätterteigschnecke, als er mit Hamsterbacken Cassandras Fragen lauschte und blinzelte. "Er ist blond und winzig. Kleiner als du, glaube ich. Und ich glaube er weint so oft, weil er immer denkt, dass er Schuld an allem ist. Aber das stimmt nicht. Weinen tut er dennoch", teilte Vahid seine Weisheit mit seinem Gesprächspartner und ließ dabei ordentlich Blätterteigstückchen auf seine Unterschenkel regnen. Nachdem er eines davon beinahe einsaugte und kurz hüsteln musste, nahm er einen großen Schluck brandheißen Tees und fuhr fort: "Warum nicht? Küssen ist doch angenehm, oder? Ich beiße ihn ja nicht." Außerdem war es sehr effektiv, wenn man ihn fragte. Bisher hatte es immer geholfen, auch wenn die Kontrollgruppe recht klein und spezifisch war. Fakt war eben, dass Vahid nur selten Personen kennen lernte, die vor ihm weinten. Die meiste Zeit verbrachte er alleine oder auf Quests, und dort hatte er bisher selten erlebt, dass jemandem die Tränen kamen. Es war also nicht seine Schuld, dass er das bisher nur bei Kenji ausprobieren konnte. Aber Küsse waren ganz angenehm. Nicht so eklig, wie er sie sich vorgestellt hatte. Aber viele Sachen waren in der Theorie seltsam, in der Praxis aber eigentlich ganz angenehm. So wie Wackelpudding.

Als Cassandra ihn bat zu warten, klappte der Drachensohn das Mäulchen zu und rieb sich mit dem Unterarm über die Nase, die ein bisschen Puderzucker abbekommen hatte. Die Tür! Vahid glubschte erstaunt zu der sich selbst schließenden Tür und reckte den Hals, als würde er erwarten, dass sich gleich eine Person manifestierte. Aber scheinbar wollte seine Gesprächspartnerin ihnen nur Privatsphäre verschaffen. Warum nur? War doch nicht dabei bei dem, was er wollte, oder? "Keine Ahnung", meinte Vahid auf die Frage von Cassandra und runzelte die Stirn. Mit einer Hand kratzte er sich im Nacken. "So gut kennen wir uns eigentlich gar nicht. Ich glaube, er isst gerne. Er mag auch Kekse und heiße Schokolade ... Aber ehrlich gesagt weiß ich nich' mal, wo er wohnt ..." Gewiss half das Cassandra, diese Situation einzuschätzen. Erfahrungsgemäß hatten Frauen für solche Angelegenheiten einen sechsten Sinn - sein Tantchen jedenfalls schien ganz aus dem Häuschen gewesen zu sein, als er ihr von seinen Vorhaben erzählt hatte. Und sie lag ihm dauernd damit in den Ohren, was er mit seiner Zukunft machen wollte und dergleichen, deshalb war Cassandra bestimmt auch so und konnte dieses ganze Mysterium aufklären. "Aber was hat das denn mit Küssen zu tun? Dafür muss man den anderen doch nicht gut kennen."


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyFr 13 Okt 2023 - 15:53

04 | @Vahid

Mit nachdenklicher Miene ließ sich Cassandra tiefer in die Rückenlehne ihres Sofas sinken. Die meergrünen Augen verfolgten dabei jeden einzelnen Krümel, die Vahid grade verteilte als wären es Süßkram auf einer Festparade einer der Magiergilden, und prägte sich deren Position ein. Die mussten später allesamt entfernt werden. Nicht, dass ihre Eltern noch auf einen Spontanbesuch vorbei kamen und ihre arme Mutter einen Anfall bekam, weil ihre Tochter ja offensichtlich in einem Saustall lebte. Was ihren Vater anging...wenn der jetzt grade vorbei käme, wären die Krümel das kleinste Problem. Da wäre dann Diplomatie angesagt, während der Mann den armen, verwirrten Drachensohn, der doch eigentlich nur eine Lösung für seine eigene Beziehung suchte, in mehrerlei Hinsicht fertig zu machen versuchte. Eine normale Person hätte Vahid vielleicht gebeten mit dem Krümeln aufzuhören oder sich wenigstens den Teller unter den Mund zu halten. Leider war Cassandra verbohrt höflich, weswegen ihr nichts anderes übrig blieb als langsam im Saft des eigenen Missmuts zu garen und später durchzuwischen. Beim nächsten Besuch würde Vahid Joghurt oder sowas bekommen. Irgendwas, was nicht krümeln konnte. Es blieb nichts anderes übrig, als die Beine und das Gewicht sacht im Sofa zu verschieben und zu versuchen die Krümel zu ignorieren, um beim eigentlichen Problem helfen zu können. Wobei Problem falsch war. Es gab mehrere Probleme, die hier offensichtlich ihrer Aufmerksamkeit bedurften. Slayer.

Der Pony fiel über Cassandras eines, metaphorisch weinendes, Auge als die junge Frau langsam nickte. Um sich Zeit für die Antwort zu erkaufen, nippte sie an ihrem Tee und verzog den Mund. Der war ja noch brühend heiß! Vahid hatte ihn runtergestürzt als wäre er Limonade. Aber selbst für sie, die es eigentlich gerne warm hatte, war das noch viel zu heiß. Huh. Das musste sie später nochmal aufschreiben. Die spitzen Finger auf die verbrannte Schnute gedrückt, ließ die Antwort noch ein wenig länger auf sich warten. "Klingt wie jemand, der ein bisschen weniger introspektiv sein sollte", brachte Cassandra schließlich typisch leise hervor. Vorsichtig wurde die Tasse Glühtee zurück auf den Tisch befördert. "Meine Familie ist ein wenig altmodisch, aber normalerweise küsst man nur Leute auf den Mund, an denen man romantisch interessiert ist." Im Gegensatz zu den Wangenknutschern, mit denen ihre Mutter Cassandra immer überhäufte, bevor sie dann tränenreichen Abschied nehmen mussten. Aber das war eben Sabiya. Ihr Vater ließ sich zu weniger hinreißen. Da gab es vielleicht mal einen sachten Kuss auf die Haare, wie er es früher immer gemacht hatte, als sie ihm noch nicht mal bis zum Nabel gereicht hatte. "Es kann also sein, dass dein Freund davon ausgeht, wenn du das gemacht hast." Und wenn dem so war, dann ging es hier nicht um ein, sondern um zwei verwirrte Geschöpfe. "Habt ihr euch denn so geküsst?" Langsam beugte sich Cassandra vor. Die Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben. Vahid war ein gutes Kerlchen. Und wie wünschte ihm das Beste. Vor allem, wenn es sie nicht direkt betraf. Auf eine seltsame Art und Weise war sie also daran interessiert, dass hier alles glatt lief. Vielleicht bekam sie dann ja sogar mal wirklich endlich einen Auftrag für ihr Geschäft. "Wenn ich dir etwas raten darf? Versuch deinen Freund besser kennen zu lernen. Lad ihn irgendwohin ein. Sprich mit ihm. Besuch ihn vielleicht mal. Wer ist es denn überhaupt?" Schleichend langsam lehnte sich die junge Alshaytan wieder im Sofa zurück, gab sich der Flauschigkeit des Bezugs hin. "Ich verzaubere dir gerne etwas. Aber kein Artefakt kann einen echten Kuss ersetzen."

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 15 Okt 2023 - 12:22

「 5 」

Hä?
Welche Art zu küssen gab es denn noch? Vahid runzelte die Stirn und zerkaute seine Blätterteigschnecke, als handele es sich bei ihm um einen Gourmet, der wirklich jede Geschmacksnuance herausfiltern musste. Tatsächlich galten die Überlegungen jedoch nicht den leckeren Zwischenmahlzeiten seiner freundlichen Gildenkollegin, sondern ihren höchst diffusen Worten, die es nicht alle durch die Watte aus Dummheit schafften, in die Vahids Hirn eingeschlagen war. "Introspeck", wiederholte er mit einem gewichtigen Nicken und schielte auf die Blätterteigteilchen, die Fleisch beinhielten. So dick war Kenji echt nicht. Das war schon ganz schön unhöflich von Cassandra, dass sie dachte, dass er deshalb so oft heulte und direkt so etwas vorschlug, aber er hatte ja schon kapiert, dass sich die Sphynx in gerne in die Angelegenheiten anderer Leute einmischte. Egal, er würde sich auch trotz dieses Fehlers mit ihr anfreunden, weil vielleicht war das ja auch nur ihre Art, Sorgen auszudrücken ... So wie seine Tante, die ihm manchmal ermahnte, nicht ohne Oberteil rauszugehen! "Romantisch interessiert? Was meinst du?", hakte Vahid stattdessen sofort nach und betrachtete Cassandra mit einem Blick, der genauso gut auf einen Labrador gepasst hätte, dem man soeben die Vorteile davon erklärte, auf eine Zeitung zu pieseln. Und wovon sollte Kenji ausgehen? Vahid kannte das Wort "Romantik" schon, aber es war wie technischer Fachjargon für ihn eines der Nonsenswörter, die nur für eine Nische von Leuten etwas bedeutete. Entfernt wusste er, dass es etwas mit Rosen zu tun hatte, langsamer Musik und ganz viel Geseufze, aber das alles hatte er ja mit Kenji nicht gemacht. Das Kerlchen war schlau genug, der kam unmöglich auf abstruse Vorstellungen. Cassandra irrte sich mal wieder. Die Gute war echt nicht besonders helle, was?

Vahid schob sich ein Baklava in den Mund. Cassandra beugte sich vor und fragte nach Details. Endlich kamen sie hier mal voran! Der Drachensohn leckte sich über die Lippen und erhob sich vom Sofa, um sich stattdessen neben der Sphynx auf das Sitzmöbel zu hauen. Ein Wunder, dass sie durch den Aufprall nicht davonflitschte wie ein Flummi und durch die Decke brach. Aufmerksam lauschte er ihrem Ratschlag und nickte, dann streckte sich der kräftige, gebräunte Arm nach ihr aus. "Ich zeig's dir, warte." Seine Hand kam der ihren immer näher und näher, die blauen Augen tief in ihre grünen starrend. Schließlich, als sie nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten, griff Vahid mit spitzen Fingern nach dem Ton ihrer Katzenteetasse und pflückte diese aus ihrem Griff, wobei er penibel darauf achtete, dass nicht einmal der Rand seines Nagels ihre Fingerkuppen streifte. Dennoch würde Cassandra gewiss die Wärme spüren, die von ihm ausging - als wäre er eine von diesen mit heißem Wasser gefüllten Flaschen. Sogar ein Bein hatte er angezogen und unter sein Gesäß geparkt, damit nicht einmal die Gefahr bestand, dass sein Fuß sie berühte. Die Tasse nahm er nun in die Hand, hob sie auf Höhe seines Gesichts und gab ihr einen liebevollen Schmatzer auf die Hubbel des Katzenmäulchens. Die Ähnlichkeit zum Ohara war sozusagen frappierend. "Kenji, heißt er. Besser kennen lernen, meinst du? So wie wir beide? Was gibt es denn noch für Küsse? Kannst du mir die beibringen?" Vielleicht war das ja wie beim Kämpfen, dass es da spezielle Handgriffe und Techniken gab, die man meistern konnte ...


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 15 Okt 2023 - 14:18

05 | @Vahid
"Introspektiv. Jemand, der viel über sich selbst nachdenkt. Hat nichts mit Speck zu tun", korrigierte Cassandra leise. Schon wieder wanderten ihre Mundwinkel ein Stückchen nach oben. Diese Fehlerchen waren irgendwie amüsant. Es steckte kein Boswillen dahinter, sie waren rasch ausgeräumt und auch wenn sie niemals einen kleinen Bruder gehabt hatte, war das bestimmt irgendwie ähnlich. Als Vahid die Blätterteigröllchen anstarrte, streckte Cassandra eine Hand aus, um den Teller weiter in seine Richtung zu schieben. Wenn jemand nach einem Besuch hier noch gehen konnte, war schließlich irgendwas schief gelaufen. Als der Drachensohn aber bat zu erläutern, blieb die junge Frau erst einmal still. Wie sollte man Romantik erklären? Eine Hand wanderte zur Wange, damit sich Cassandra nachdenklich darauf herum trommeln konnte. "Gut erklären kann ich es nicht. Wärst du grade gerne bei ihm? Oder irgendwann anders? Lieber als bei anderen Leuten? Fühlst du dich irgendwie anders, wenn du bei ihm bist? Glücklicher, vielleicht? Als wäre die Welt ein kleines Bisschen heller?" Soweit also Cassandras Erklärung zu "Romantik". Ein wenig schnörkelig, vielleicht sogar naiv. Aber sie selbst hatte in der Hinsicht ja nur wenig Erfahrung aufzuweisen. Hier führte also grade die einäugige Königin den Blinden, wenn man so metaphorisch sein wollte. Der Arm Cassandras senkte sich wieder herab, damit sich die Hände im Schoß falten konnten.

Das Sinnbild flauschiger Entspannung, dass die junge Frau grade darstellte, wurde jäh unterbrochen als Vahid anbot ihr zu zeigen, wie er Kenji geküsst hatte. Vahid wechselte einfach das Sofa, was Cassandra wieder dazu veranlasste so weit von ihm wegzurücken, wie es grade physikalisch möglich war. Der gebräunte Arm Vahids streckte sich nach ihr aus. Wie bei einer Eule ruckte Cassandras Kopf herum, um diesen ansehen zu können. Die Atmung beschleunigte sich fast panisch, während der Arm näher kam. Cassandra versuchte wie eine Katze höher auf die schräge Seitenlehne des Flauschsofas zu kommen. Es fehlte nicht viel, bis sie oben drauf säße, einen Buckel machte und Vahid anfauchte. Zumindest die Häärchen im Nacken hatten sich schon aufgestellt. Aber Vahid wollte nur die Tasse haben. Eine Welle der Erleichterung durchströmte Cassandra, während sie den Drachensohn dabei beobachtete, wie er die Tasse anhob und ihr theatralisch einen Kuss auf die Lippen setzte. Ein leises Lachen brach sich Bahn. Die plötzliche Kälte wurde von einer angenehmeren Wärme verdrängt. Cassandra schüttelte sacht den Kopf, dass der Pony hin und her wischte. "V-Verstehe. Magst du auf das andere Sofa zurück? Ich fühle mich unwohl, wenn man mir zu nah kommt." Zumindest aber rutschten die vier Buchstaben Cassandras wieder von ihrer Position auf der Seitenlehne zurück auf die Sitzfläche. Kurz rieb sich die junge Frau die Handgelenke, bevor sie sich auf die Wangen patschte. Mensch, das war doch peinlich. Sie musste sich wirklich mal besser in den Griff kriegen und nicht immer gleich alle Leute unter Generalverdacht stellen. Das ließ sich nur nicht so leicht abstellen, wie sie vielleicht gerne gehabt hätte. "Entschuldige. Kenji heißt er? Das ist ein hübscher Name. Bei den Küssen kann ich dir leider nicht helfen. Aber wenn du mal mit ihm darüber sprichst, werdet ihr das schon herausfinden." Ein Kenji also. Der Name sagte ihr nichts. Das deutete zwar darauf hin, dass dieser Kenji kein Mitglied von Crimson Sphynx war, aber ganz sicher konnte sie sich da nicht sein. Es war ja nicht so, als hätte sie sich die Namen aller Mitglieder eingeprägt. Und falls sie das doch irgendwann mal gemacht hatte, hatte sie es vergessen. "Wie hast du ihn denn kennen gelernt? Auf einer Quest?" Das war ja immerhin die gängige Art und Weise, wie Magier sich kennen lernten. "Oh, und möchtest du mir vielleicht dabei helfen das Fleisch zu essen?" Scheinbar wäre das ja morgen schlecht. Und sie alleine würde den Brocken niemals schaffen.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyDi 17 Okt 2023 - 19:05

「 6 」

Fühlst du dich irgendwie anders, wenn du bei ihm bist? Glücklicher, vielleicht? Als wäre die Welt ein kleines Bisschen heller?
Das war also, wie man romantische Gefühle definierte? Boah, am Ende war das schwierige Wort ja dann doch total simpel. "Jo", machte Vahid, der Cassandras Nervosität kurz beäugte und dann die Flucht auf das eigene Sofa antrat, auf dem er sich auch sogleich wie ein Seestern ausbreitete, der alle Gliedmaßen von sich streckte. Nur ein Arm fuhr zum Leckerchenteller, den er sich auf die Brust stellte, damit er mit ausgefahrener Zunge ganz locker von den Häppchen kosten konnte. Sie wurden in atemberaubender Geschwindigkeit dezimiert, aber wenn er schon so viel dachte, dann brauchte das Hirn auch Nahrung! "Ist okay mit dem Abstand, aber ich tu dir nichts. Danke für die Erklärung! Ich hab's jetzt voll gerallt!", grinste Vahid sein Gegenüber an und zeigte ihr nochmal die Hände, so als müsste er sie davon überzeugen, dass er weder Drachenkrallen noch Schusswaffen schmuggelte. Das einzig brandgefährliche an ihnen war die Paprikapaste der Blätterteigrollen, die sich so langsam auch über das Sofa verteilte. Er und Kenji sollten also darüber sprechen? Das klang gut, auch wenn es echt schwierig war mit dem Ohara zu reden. Er sprach fast so leise wie Cassandra und war total nahe am Wasser gebaut. Aber wenn man aufpasste, dann hatte er wirklich kluge Sachen zu sagen und konnte auch richtig mutig sein! Vahids Zunge angelte ein weiteres Häppchen und zermalmte es. Bevor er aber nun die Geschichte erzählen konnte, wie er und Kenji sich getroffen hatten, musste er seine Erkenntnisse erstmal teilen. "Das heiß, ich bin romantisch an Kenji interessiert", erklärte er nach einem kurzen Stirnrunzeln Cassandra und zeigte ihr dabei ein breites, glückliches Lächeln. "Und an meiner Tante! Und an dir!" Heftiges Nicken. Der Code war geknackt.

Zumindest Vahid konnte nun mit dem Thema abschließen und wechselte (sofern er Cassandra nicht in einen mentalen Abgrund gestürzt hatte, aus dem sie nicht so schnell wieder herauskam) das Subjekt seines Geplappers. Den krümelnden Teller stellte er zur Seite und richtete sich wieder auf, kurz den mit Absicht vorgewölbten Bauch tätschelnd. Ein herzhafter Rülpser, der von einer kleinen Rauchfahne begleitet wurde, komplimentierte die Kochkunst der Alshaytan. "Nee, ich hab ihn in der Kupfermine kennen gelernt. Wir sind rein, aber da hat uns was angegriffen. Ich hab's umgehauen! So!" Flammen begannen um seine Faust zu züngeln, als der Draconia auf die Beine sprang und damit durch die Luft boxte. Zum Glück befand sich nichts akut Brennbares in unmittelbarer Nähe. "Weil er dann geheult hat hab ich geleuchtet und bin umgefallen. Hab ihn aber geküsst, damit er nicht mehr heult. Und dann gingen wir heim und haben in meinem Bett geschlafen. Ist aber nicht schlimm, wir sind beide Männer." Das Feuer erlosch. "Fleisch? Oh ja! Und was isst du? Ich kann dir was braten!" Begeistert hoppste der Drachensohn in Richtung Küche und begann an Gewürzdosen zu schnüffeln, so als handele es sich bei ihm um einen verkannten Gourmet. Und Cassandra ... lebte die noch?


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 18 Okt 2023 - 14:44

06 | @Vahid

Mit einem erleichterten Ausatmer beobachtete Cassandra, wie Vahid wieder den Rückzug auf das eigene Sofa antrat. Also, eigentlich war es ihr Sofa. Das zu allem Überfluss grade gewaltig eingesaugt wurde. Die meergrünen Augen folgten einem Krümel gebackener Paprikapaste, der durch Vahids rigoroses Gemonche über dessen Brust hinunter kullerte, um schließlich von seinem Hintern auf Wunderbarste in den weißen Flausch des Sofas eingearbeitet zu werden. Wenn der Drachensohn mit dem Essen fertig war, würde es hier aussehen als hätte sie eine ganze Plantage an Paprikas auf dem Sofa ermordet. Wieder sichtlich entspannter, als Vahid sich bequem auf das andere Sofa gefläzt hatte, faltete Cassandra wieder die Hände im Schoß. Ihre Mundwinkel wanderten wieder ein Stück nach oben. "Ich weiß, dass du mir nichts tun wirst. Es ist...eine alte Angewohnheit." Abgesehen von der weitläufigen Einsauerei ihrer Wohnung war Vahid ein ganz angenehmer Gesprächspartner. Noch schöner wäre es natürlich, wenn sie nach dem Besuch nicht die Bezüge der Sofas in die Wäsche packen müsste, aber man konnte eben nicht alles haben. Zumindest schien sie Vahid mit ihrer Erklärung für die Bedeutung von Romantik geholfen zu haben. Oder das war der Eindruck, der für einige segensvolle Sekunden erhalten blieb, bis er romantisches Interesse an ihr bekundigte. Innerlich war Cassandra schon auf halbem Weg zur Toilette, bereit den Schlüssel im Schloss zu drehen und dort zu bleiben bis der Drachensohn verschwand. Zum Glück schaltete das Hirn rechtzeitig, sodass der Schrecken an nichts weiter als einem plötzlichen Zucken von Händen und Füßen erkennbar wurde.

Oh. Oh, nein. Die Erklärung war definitiv noch nicht ausreichend gewesen. Er konnte nicht rumlaufen und Leuten erzählen, dass er romantisches Interesse an seiner Tante hatte! Vor allem nicht, da dass nur ein Missverständnis war, an dem sie dann Schuld hätte. Die durchgebrannten Hirnzellen, die grade rauchend ihr letztes Leben aushauchten, wurden nur verlangsamt beiseite geschafft um Platz für die verwirrten Nachfolger zu machen. Als Cassandras Hirn wieder fähig war zu schalten, war Vahid schon rüber zur Küche gehopst. Es lag nur die leichte Wärme einer flammenden Hand in der Luft, als sie sich mit einem leisen Seufzer erhob. "Bitte lass mich kochen. Du kannst den Tisch decken, wenn du möchtest. Das Geschirr ist dort." Ein Finger hob sich in Richtung eines der Schränke bei der Küchenzeile, während Cassandra Vahid mit Abstand umrundete und sich am Kühlschrank zu schaffen machte. Mal sehen. Sie hatte den Brocken Fleisch, der eigentlich für mehrere Tage hätte reichen sollen, aber ja wohl morgen schon schlecht wäre. Das würde der Hauptbestandteil werden. Kartoffeln passten natürlich immer gut zu dunklem Fleisch. Vielleicht im Ofen, scharf gewürzt? Vahid schien ja Gefallen an den scharfen Paprikaschnecken gefunden zu haben. Dazu einen kleinen gemischten Salat? Warum eigentlich nicht. Vahid sah jetzt nicht grade aus als würde er mit Vorliebe Salat essen, aber dann blieb eben mehr für sie übrig. Mit geübten Bewegungen nahm sich Cassandra das Fleisch vor. Viel gab es da nicht weg zu schneiden. Würzung dran, Schnippser in Richtung der Feuerlacrima im Herd und ab in die Pfanne damit. Kartoffeln schälen, während das Fleisch briet, schnibbeln, ab in den Topf. "Meine Erklärung war ein wenig ungenau, glaube ich. Mir gegenüber empfindest du vermutlich eher Freundschaft. Deiner Tante gegenüber familiäre Liebe. Fühlt es sich bei Kenji denn irgendwie anders an? Und...Vahid...romantische Liebe gibt es auch zwischen Männern. Das Geschlecht hat damit nichts zu tun." Noch ein Schnippser gen Feuerlacrima im Ofen und die Kartoffeln wurden hinein bugsiert. Das Fleisch durfte erst einmal ruhen. Zeit sich um den Salat zu kümmern. Und um Vahids Probleme in Sachen Liebe. "Mach bitte das Fenster auf. "Hast du schon einmal Kenji gefragt, was er von all dem hält? Du könntest ihm auch einen Brief schreiben, wenn du rausfindest, wo er wohnt."

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 22 Okt 2023 - 16:03

「 7 」

Cassandra bekam plötzliche Zuckungen, als Vahid ihr mit Inbrunst seine Liebe gestand. Das war jetzt nicht gerade die Reaktion, die der Drachensohn erwartet hatte, aber dass die Windmagierin irgendwie an emotionaler Verstopfung litt, hatte er ja bereits auf ihrer letzten Quest mitbekommen. Vielleicht war sie schlicht eine der Personen, die mit ihren eigenen Problemen nicht so gut klar kamen und sich daher in die anderer Leute einmischten. Das würde ihr Interesse erklären! Zufrieden, dass er seine neue romantische Freundin (eh, ja) komplett durchschaut hatte, befand sich der Wüstenbewohner kurz davor die Küche zum zweiten Schlachtfeld zu erklären, nachdem sein Leib schon auf dem Sofa den ersten Sieg des Krieges für die Vernichtung der Paprikaschnecken errungen hatte. Er stoppte erst, als die Alshaytan ihm alternative Aufgaben zuteilte. Vahid hinterfragte natürlich nichts dergleichen, doch möglicherweise hatte das Geständnis eben doch härtere Nebenwirkungen als zuvor gedacht verursacht, wenn die reinliche Sphynx ihrem Besucher lieber fragiles Geschirr als eine Pfanne anvertraute, die man nur schwierig zerstören konnte. Zumal Vahid hitzefest war. Es tat seinem Eifer jedoch keinen Abbruch, und so kramte sich der Slayer verschiedenes Geschirr zusammen, das er im Schrank fand. Zwei Gläser, zwei Teller, zwei kleinere Schüsseln für den Salat. Obwohl das Porzellan die Tischplatte etwas gröber traf als nötig, kam es zu keinen Scherben - er passte auf. Immerhin lebte Vahid über einer Töpferei und half dort sehr häufig aus, weswegen er entgegen der Außenwirkung wenigstens verstand, dass man Ton und Porzellan respektieren musste. Das Tischdecken nahm nicht sonderlich viel Zeit in Anspruch, weswegen der Drachensohn bald wieder neben Cassandra trat und sich mit etwas Abstand auf die Theke zog. Die Füße baumelnd, klemmte er den Körper unter einen ihrer Hängeschränke und grabbelte nach ein paar Gemüsen, die gerade nicht geschnibbelt wurden, um sie an sein feines Näschen zu halten und an ihnen zu schnüffeln. Beim Geruch des bratenden Fleisches lief ihm das Wasser im Mund zusammen und sein Magen, der eigentlich schon gut durch Häppchen gefüttert worden war, gurgelte bestätigend. Für ihn war der Duft beim Kochen viel intensiver als für normale Personen, weswegen er auch einen Moment die Augen schloss und sich vorstellte, wie lecker es am Ende schmecken würde. Insgeheim freute sich Vahid auch darüber, mit einer anderen Person zu essen. Abgesehen davon, dass auforderndes Nicken von Drachen, die gerade Feuer über einen erlegten Hirsch gespiehen hatten kaum als Abendessen mit der Familie zählte, hatte er auch mit seiner Tante selten Gelegenheit, sich zum Speisen hinzusetzen - dafür waren ihre Tagesabläufe zu unterschiedlich. "Was ist der Unterschied zwischen Freundschaft und familiärer Liebe? Die Gilde ist meine Familie", fragte Vahid mit nachdenklichem Blick nach und schraubte ein paar Gewürzgläschen auf, als handele es sich hier um einen Parfümladen, der Proben verteilte. Es stimmte; Seinen Kameraden gegenüber spürte er tiefe Zuneigung und Respekt, und streng genommen teilte er keine Blutsverwandschaft mit seiner Tante. "Ich weiß, dass zwei Männer und zwei Frauen sich auch lieben können. Ich meinte wegen Kinder. Kenji und ich haben miteinander geschlafen, aber er meinte, dass da nichts passieren kann." Mit Schwung hüpfte Vahid von der Theke und trabte zu einem Fenster, um es zu öffnen. Ob er Kenji schonmal gefragt hatte? "Nö, wieso? Einen Brief? Gute Idee! Das riecht gut. Kochst du immer so gut? Ich esse ganz oft mit Leuten vom Stadtrand, aber da bringe ich meistens das Fleisch mit. Die kochen auch gut! Ich nehm' dich mal mit." Vermutlich waren die Slums Aloe Towns nicht unbedingt, was man sich als eine schöne Destination zum Essen gehen vorstellte, doch Vahid schien das nicht zu kümmern. Der schnüffelte an einer pieksigen Zimmerpflanze am soeben geöffneten Fenster und ließ sich die Wüstensonne auf den Körper knallen.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 25 Okt 2023 - 14:28

07 | @Vahid

Es kam ordentlich scharfes Gewürz an die armen Erdäpfel. Rosenpaprika, trotz ihres lieblichen Namens schön feurig, und dazu Pul Biber. Es war sehr praktisch, dass Vahid scheinbar auch gerne scharf aß. Cassandra selbst bevorzugte es ebenfalls. Die sich im Bauch und Mund ausbreitenden Wärmegefühle waren irgendwie immer ein Trost. Selbst wenn die Wüstennacht draußen kalt und frostig war, half etwas Warmes oder Scharfes zu essen oder zu trinken darüber hinweg. Apropos Vahid. Der war wenigstens für einen Moment mit seinen Aufgaben beschäftigt, sodass sie Zeit hatte die gekochten Kartoffeln in den Ofen zu verfrachten und die Hitze hübsch nett hochzudrehen. Gar waren sie ja schon. Jetzt mussten sie nur noch knusprig werden. Wieder ein Schnippser gen der Lacrima im Ofen, die sogleich verheißungsvoll rötlich zu glühen begann. Und da war Vahid schon wieder heran und hockte auf der Theke. Zu seinem Glück musste der Salat gewaschen werden, sonst hätte sich hier ein Gerangel um die Gemüse und Gewürzgläser ergeben. Er schnupperte ja wirklich an allem. Na, hoffentlich war das alles noch gut, sonst musste sie morgen gleich nochmal einkaufen gehen. Während der Salat Bekanntschaft mit dem Wasser und vorsichtig nach gammligen Stellen suchenden Fingern machte, war zumindest ein wenig Zeit nebenbei zu sprechen und nachzudenken. "Wenig", gab Cassandra zu und entfernte eine zu dunkle Stelle vom Salat: "Die Grenzen sind fließend und nicht klar definiert. Vermutlich sieht das jeder ein wenig anders. Und jeder definiert Familie ein wenig anders. Ich sehe die Gilde zum Beispiel nicht als Familie, auch wenn ich sie gerne mag. Meine Eltern aber schon."
Unter einem blitzenden Messer ließ eine Paprika ihr Leben und wurde dem Salat zugefügt. Als nächstes kamen ein paar Toastscheiben unter die Guillotine, direkt danach in die Pfanne um im Restfett des Fleisches zu braten. Cassandras Mundwinkel zuckten hoch. "Sofern nur Männer oder nur Frauen beteiligt sind, kann in der Tat wenig passieren." Zumindest keine Auswirkungen, die neun bis zehn Monate brauchten um das Licht der Welt zu erblicken. Den Croutons wurden ein paar Pinienkerne hinterher geworfen. Jetzt, wo die Pfanne wieder fast fettfrei war, konnten sie rösten. "Dann solltest du ihm einen Brief schreiben oder mit ihm darüber sprechen, wie ihr weitermacht. Da kannst du ihn auch gleich fragen, was er denn gerne verzaubert hätte. Ich möchte dir keine Jewels für etwas abluchsen, was du vielleicht gar nicht brauchst." So langsam nahm das Essen Gestalt an. Zwei Schüsseln wurden Vahid in die Hände gedrückt, mit einer freien Hand in Richtung Tisch gewedelt, während Cassandra selbst sich der Vinaigrette und dem Fleisch widmete. Jetzt hatte sie zwar nicht gefragt, wie Vahid sein Fleisch gerne hatte, aber sie schätzte ihn als Freund des leicht rosanen Kerns ein. Mal sehen, ob sie recht haben würde. Im Notfall konnte sie seinen Batzen ja noch einmal in die Pfanne hauen. "Setz' dich doch bitte. Was möchtest du trinken? Wasser, Saft? Ich habe auch ein paar schöne Schnäpse und Weine hier. Oder ich mixe rasch etwas." Das gesamte Essen wurde aufgetragen, was Cassandra die Gelegenheit bot eine Flasche Rotwein von der Theke zu angeln. Einer von der Familie Romano, aber leider eine enttäuschende Flasche. Dieses spezifische Weingut schien ein wenig nachgelassen zu haben. Aber dennoch: Zum Verkochen war er zu schade. Also kam er ins Glas. Erst, nachdem auch Vahid sein Wunschgetränk bekommen hatte, faltete sich Cassandra am anderen Ende des kleinen Esstischs mit einem wohligen Seufzer zusammen. Irgendwie war es doch ganz nett ein manchmal ein wenig Gesellschaft zu haben. "Ich versuche mir jeden Abend die Zeit zu nehmen um gut zu kochen. Manchmal lohnt es sich aber nicht. Wenn du Leute wie jene meinst, denen wir das Stofftier zurück gebracht haben, komme ich gerne mit und bringe auch etwas mit. Bist du oft dort?" Irgendwie würde sie das nicht überraschen. Es gab nicht viele Magier, die bereitwillig ihren Lohn für jene opferten, die in dieser Welt weniger Glück gehabt hatten. Aber Vahid gehörte zu ihnen. Tatsächlich sollte sie sich irgendwann einmal seine Bilanz in der Gilde anschauen. Wenn so etwas häufiger geschah, konnte das ein Grund dafür sein, dass er noch immer auf dem C-Rang war, obwohl er doch vermutlich stark genug für den B-Rang war. Vor allem, wenn sie selbst es bis dorthin geschafft hatte. Vahid war vermutlich deutlich stärker. Immerhin war er ein Slayer und die waren bislang alle einfach verdammt stark gewesen.

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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 1 Nov 2023 - 15:01

「 8 」

Als könnte sich Vahid nicht so ganz entscheiden, welcher Aspekt von Cassandras Wohnung am interessantesten war, wuselte der Drachensohn andauernd von einer Ecke zur anderen. Alles musste einmal angetatscht, beschnüffelt und genauestens untersucht werden. Seine Freundin sortierte derweil Salat. Der Wüstenbewohner hätte ihr gerne beim Kochen geholfen, aber auch da zog die Windmagierin eine klare Linie. Tantchen sollte sich mal was abgucken ... Zuhause bekam er Ärger, wenn er nicht half, hier sollte er nichts helfen ... Verstehe einer die Leute! Für Cassandra war die Gilde also keine Familie, ihre Eltern jedoch schon. Wie immer musste Vahid über die Aussage einen Moment nachdenken. Es stimmte, dass viele Personen mit zwei Elternteilen gesegnet waren. Er selbst hatte bestimmt auch rein biologisch gesehen zwei Stück gehabt, doch die einzige Figur dieser Art in seinem Leben war sein schuppiger Vater. Der war groß genug für zehn Eltern, aber sein Verschwinden hatte auch ein entsprechend großes Loch gerissen. Vahid war sich nicht bewusst, dass er dieses Loch mit einen Bekanntschaften stopfte. Statt verbittert und vorsichtig geworden zu sein, ließ er einfach noch mehr Leute in sein Herz, in der Hoffnung, dass sie daran kleben blieben wie das Gewürz an Cassandras Ofengemüse. "Achso ..."

"Weitermachen?", fragte Vahid, der nun hinter Cassandra herumturnte und die grauen Zellen anstrengte. Was meinte sie damit? Sie waren Freunde und liebten sich. Wo musste man da weitermachen? Das verstand Vahid nicht ganz, aber die Sache mit der Frage war eine gute Idee! Wenn sich Kenji etwas wünschte, dann konnte er es ihm erfüllen. Dann weinte er bestimmt auch weniger. Was für ein wildes Konzept, seine Mitmenschen erst zu fragen, bevor man handelte. "Du verlangst Jewel von mir? Ich hab dir eine Tasse gebracht! Voll gemein." Ob die Beschwerde ganz der Wahrheit entsprach mochte man nicht sagen, denn Vahid ging während des Sprechens in die Froschhocke und huldigte nahe an Cassandras Hüfte dem Fleisch im Ofen. "Huh? Wasser!"

Auf Befehl setzte sich Vahid und wartete geduldig auf die Speisen, die Cassandra für ihn zubereitet hatte. Zwar hatte er gerade ordentlich von ihren Gastsnacks vertilgt, doch das waren ja nur Magenkitzler gewesen. Sobald es nicht mehr unhöflich war sich zu bedienen, schlang Vahid los. Beim Essen kam definitiv heraus, dass die Zivilisation den jungen Mann erst vor wenigen Jahren zurück bekommen hatte. Er spießte so ziemlich alles auf die Gabel auf und riss es dann mit den spitzen Zähnen davon ab, so dass es ein wenig aussah, als würde ein Minidrache frische Beute ausweiden. Vor allem, weil sich Vahid das gesamte Gesicht mit Soße und Gewürzen vollschmierte. "Joa, fin fiff", antwortete er kauend und schluckte den gewaltigsten Fleischbatzen der Welt herunter. "Voll lecker! Ja, ich bin da schon oft, weil die immer nett sind. Mache auch oft Quests für die, so inoffi ... offi ... Du weißt schon. Willst du eine Quest mit mir machen, Cassandra? Die meisten haben da keinen Bock drauf, aber ich mache keinen Mist! Versprochen!" Salatsoße und Fleischsaft tropfte vom Tisch auf den Teppich. "Ups."



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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMi 1 Nov 2023 - 20:19

08 | @Vahid

"Na, du wirst ihn doch vermutlich noch einmal wiedersehen, oder?", hakte Cassandra nach, die sich ja bekanntermaßen überhaupt nicht für das Leben ihrer Gildenmitglieder interessierte. Wasser wollte Vahid also. Vorsichtig angelte Cassandra ein Glas aus seiner Vitrine, schnippte in Richtung des Wasserhahns, dessen Lacrima sofort zu leuchten begann. Es war ein wenig seltsam, dass das Kind eines Feuerdrachen ausgerechnet nach Wasser verlangte, grübelte die junge Frau vor sich hin, während das klare Nass das Glas füllte. Oder vielleicht wollte er grade deswegen ein wenig Wasser. Ob er Lampenöl trinken konnte? Vielleicht erst, wenn man es anzündete? Das Glas wurde an Vahids Platz am kleinen Esstisch bugsiert. "Ich muss ein paar Jewels verlangen. Für die Materialien. Für die Arbeit verlange ich von Gildenmitgliedern schon nichts", korrigierte Cassandra sanft Vahids möglicherweise gespielte Entrüstung ob der Tatsache, dass sie trotzdem bezahlt werden wollte. Der Blick aus meergrünen Augen schwoff zurück zu Tasse. Sie war wirklich knuffig. Das war ihr ein paar Jewels Rabatt durchaus wert. Aber zunächst einmal musste ja überhaupt feststehen, was exakt Vahid verzaubert haben wollte. Kaum, dass Cassandras vier Buchstaben die Sitzfläche ihres Stuhls berührt hatten, begann Vahid das Essen herunter zu schlingen als wäre es sein letztes Mahl. Was bei einer anderen Person durchaus hätte sein können, so wie er da die Tischdecke und Flauschteppiche einsaute. Cassandra allerdings seufzte nur leise. Das würde einfach alles zur Wäscherei gegeben und beim nächsten Mal würde sie Möbelschutz anbringen, wenn er wieder zu Besuch kam.

Im Gegensatz zum Drachensohn ließ sich Cassandra auch Zeit beim Essen. Vahid hatte seine Portion bereits verschlungen, als sie ihr Fleisch noch nicht einmal zur Hälfte fertig hatte. Dementsprechend wurde eben jene Hälfte unzeremoniell auf Vahids Teller befördert. Dass dabei noch mehr Fleischsaft und Soße auf den Tisch tropfte, war inzwischen herzlich egal. Ein Tropfen mehr oder weniger änderte am Gesamtzustand nun wirklich nichts mehr. "Es freut mich, wenn es schmeckt. Meine Mutter wäre sehr böse, wenn jemand meine Wohnung hungrig oder mit schlechtem Essen im Magen verließe." Kurz senkte sich Cassandras Blick auf ihren eigenen, leeren Teller. So schön es manchmal war, ein wenig Freiheit zu haben...vermisste sie ihre Eltern doch. Demnächst stand wohl mal wieder ein Besuch an. Wenn sich nur Pazuzu nicht weigern würde, sich wiederherstellen zu lassen. Die gefallenen Gesichtszüge, die kurz von Traurigkeit übermannt worden waren, zwangen sich rasch zurück in die geschäftige Freundlichkeit. Der Blick hob sich ebenso wieder. Wenn sie ihre Eltern schon vermisste, wie musste es dann Vahid erst gehen? Fragte er sich auch manchmal, wer seine leiblichen Eltern gewesen waren? Ein müßiger Gedanke. Weg damit! "Es ehrt dich, dass du dich der Probleme deiner Freunde annimmst, Vahid. Und ich werde dich gewiss auf eine Quest begleiten, sowie sich die Gelegenheit ergibt. Oh, einen Moment. Iss bitte auf." Die Unterbrechung war durch ein Klopfen an der Türe verursacht worden. Cassandra entfaltete sich vom Stuhl, dackelte zur Türe hinüber, wo eine geflüsterte Unterhaltung stattfand. Die Tür klickte leise in den Rahmen. Lautlose Schritte, gefedert durch den dicken Teppichboden, brachten Cassandra zurück in den Hauptraum. Ein nachdenklicher Blick richtete sich auf die langsam untergehende Sonne, dann auf einen Zettel in ihren Händen. Schließlich auf Vahid.
"Möchtest du mich auf eine B-Rang-Quest begleiten, Vahid? Das sollte exakt dein Ding sein."

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Offende: Im Auge des Drachensturms


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySa 4 Nov 2023 - 13:53

Questbeginn: Sengende Sonne
1  |  15 」

Vahid ließ einen tiefen, zufriedenen Atemzug entweichen und lehnte sich mit voller Absicht vorgewölbtem Bauch auf dem Stuhl in Cassandras Wohnung zurück. Nun, nicht alles daran war Absicht. Der Drachensohn hatte ohne zu zögern die angebotene Portion der Windmagierin auch noch vernichtet und fühlte sich jetzt, als würde ein Großteil seines Körpers aus Fleisch bestehen. Also ... gebratenem Fleisch. Wie auch immer. Träge blickte Vahid zu Cassandra hoch, als seine Gildenkameradin von ihrer kurzen Störung an der Tür zurückkam. Insgeheim hatte der Slayer schon beschlossen, dass er um eine Übernachtungsgelegenheit auf dem flauschigem Sofa btiten würde. Sein Tantchen war es gewohnt, dass er abends nicht nach Hause kam und er hatte keine Lust, durch die Straßen der Wüstenstadt zu laufen. Vielleicht war Essen tatsächlich die richtige Art und Weise, seine sonstige Hyperaktivität und Energiegeladenheit einzudämmen. Ein leises Rülpsen der Verwunderung entkam sicherlich äußerst angenehm für seine Gesprächspartnerin den Lippen des Wüstenbewohners, als Cassandra ihn nach einer Quest fragte. Hatte spontan ihr Goldfischgedächtnis zugeschlagen? Eben diese Frage hatte der Draconia doch soeben ihr gestellt! Geduldig und wohlwollend ob der erbrachten Fleischgaben hob er eine gebräunte Hand und wedelte in ihre Richtung. "Äh, ja? Hab ich doch gerade eben gesagt?" B-Rang ... Eine Quest solchen Ranges hatte er bisher nur einmal bestritten und da wusste die Gildenhalle streng genommen nicht wirklich Bescheid, weil es eine übergreifende Quest in einer Oase gewesen war. Möglicherweise hatte er den Questzettel auf dem Boden gefunden und den Auftrag erfüllt und danach dafür eine Standpauke bekommen. Aber wenn Cassandra mitkam, dann war das in Ordnung, oder nicht?

Vahid hatte bisher kein großes Glück auf seinen Quests gehabt. Ständig geschah etwas Unvorhergesehenes, was dafür sorgte, dass er Zuhause ordentlich Ärger bekam. Oft hörte er Gildenkameraden über ihn tratschen. Er lebte nicht gerade die ordentlichen Werte von Crimson Sphynx und fühlte sich daher oft als Außenseiter. Es passierte nicht oft, dass jemand ihn bereitwillig begleiten wollte. Durch die Massenträgheit der hemmungslosen Völlerei brauchte es also einen Moment, bis Vahid verstand, dass Cassandra jetzt gleich meinte. Die blauen Augen weiteten sich, der Drachensohn erhob sich vom Stuhl und begann durch den Raum zu joggen, wobei er wie eine besonders dicke Robbe keuchte, denn das Steak drückte ein bisschen auf Stellen, die Luft brauchten. Direkt vor Cassandra blieb er stehen, vibrierend vor Vorfreude. "Echt? Du nimmst mich mit? Du bist klasse, Cassandra!", freute sich der Drachensohn offen und ehrlich. Er hob sogar die Hände und deutete ein Abklatschen an, ohne aber irgendein Körperteil der Windmagierin zu berühren. Stattdessen strahlte der Leib des Drachensohns eine aufgeregte Hitze ab, so als habe man ihm nicht nur im sprichwörtlichem Sinne Feuer unter dem Hintern gemacht. Er berührte Cassandra nicht, schwirrte aber wie ein energiegeladener Moskito um sie herum. "Wo ist sie? Wo gehen wir hin? Ich hab alles dabei! Soll ich abspülen? Ich bin bereit! Sind wir lange weg? Geht es weit weg?", bombadierte der gerade noch träge gewesene Vahid seine Questpartnerin in Spe mit Nachfragen und sah aus, als würde er gleich vor lauter Begeisterung aus dem Fenster flattern und die Quest direkt alleine machen. Was sie auch war.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyMo 6 Nov 2023 - 21:49

01 | @Vahid

Mit amüsiertem Lächeln beobachtete Cassandra Vahid dabei, wie ihn langsam die Realität einholte. So wie er da auf dem Stuhl hing, schien der Drachensohn recht zufrieden mit dem Essen gewesen zu sein. Das war erfreulich. Allerdings sorgte das reichliche und reichlich schwere Essen aber wohl auch dafür, dass Vahid grade ein bisschen langsam schaltete. Geduldig faltete Cassandra die Hände vor dem Bauch, barg den Questzettel zwischen den Fingern, bis bei Vahid der Groschen fiel. Dessen Augen wurden groß, er schob den Stuhl zurück und hechtete unter Ächzen und Schaufen durch den Raum. Man könnte fast meinen, dass er grade kein Kilo Fleisch verdrückt hatte, wenn da das Schnaufen nicht wäre. Der Enthusiasmus war hervorragend, vor allem weil ihm ein paar der Details der Quest nicht unbedingt gefallen würden. "Natürlich nehme ich dich mit. Ich kann mir keinen besseren Mitstreiter vorstellen", bestätigte die junge Alshaytan die Worte des Drachensohns mit vergnügtem Lächeln und Tonfall. Wenn sie den Zettel richtig verstanden hatte, wäre Vahid eine der wenigen Personen, denen das Sicherheitssystem, das es auszuschalten galt, überhaupt nichts anhaben konnte. Das Abklatschen wurde zwar nicht direkt erwidert, zumindest nicht auf die normale Art und Weise. Trotzdem hob Cassandra die Hand und machte eine Geste, als würde sie das High-Five erwidern, ohne das Gegenüber auch nur im Ansatz zu berühren. Trotzdem durfte sich Vahid über einen sanften Druck gegen seine Handfläche freuen, als der Wind, ewig treu, einen Fern-Abklatscher durchführte.

Sanft abwehrend hob Cassandra die Hände, als der Fragenkatalog über sie herein brach. Mangelnden Enthusiasmus konnte man Vahid wirklich nicht vorwerfen. "Wir müssen ein Forscherteam aus einer ruinösen Pyramide retten. Sie haben aus Versehen das Sicherheitssystem der Ruine aktiviert, das jetzt mit Feuerstrahlen um sich schießt." Sacht zuckten Cassandras Mundwinkel nach oben. Das musste ihrem Gegenüber ja fast schon gefallen. Das war leider nur das Leckerli gewesen. Jetzt kam die bittere Pille. "Leider ist die Pyramide weit draußen in der Wüste. Ich werde uns ein M-Mobil ausleihen und uns fahren." Der Questzettel wurde ein wenig höher gehalten, fast als wäre das flimsige Papier ein Schild. Wenn Vahid die gleichen Probleme hatte wie der Rest der Slayer, dann würde ihm das nun wiederum überhaupt nicht gefallen. Einhundertprozentig sicher war sich Cassandra da nicht, aber sie wäre wirklich nicht überrascht, wenn der eigentlich so stolze Drachensohn während der Fahrt aus dem Fenster hing wie ein Schluck Wasser. Wenn sie die anderen Slayer da richtig verstanden hatte, half da auch schlicht nichts. Außer eben es durchzustehen. Und da Pazuzu leider nach wie vor an den Ketten in ihrer Werkstatt hing, blieb auch nichts anderes übrig als ein wenig herum zu fragen und das erstbeste M-Mobil zu nehmen, was angeboten wurde. Sonderlich schnell würde es also nicht sein. Vorsichtig machte Cassandra einen Schritt um Vahid herum, hielt immer noch den Zettel hoch, der erst nach ein paar Schrittchen auf den Kaffeetisch verfrachtet wurde. "Normalerweise würde ich das alleine machen, aber..." Aber Vahid hatte wirklich gewaltig viel Sauerei verursacht. Was er niemals erfahren würde. "...Aber da die Zeit drängt, könntest du abspülen, während ich eine Ladung Wäsche fertig mache. Danach können wir sofort los."

Mana:

Zauber:


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 12 Nov 2023 - 21:04


Cassandra konnte sich keinen besseren Mitstreiter vorstellen? Selbst Vahids vor Euphorie herum springende Hirnzellen schafften es, die Aussage der Windmagierin zu bezweifeln. Beim Drachensohn handelte es sich für gewöhnlich nicht um die erste Wahl bei der Questpartnerschaft. Ein Umstand, vor dem Cassandra bis heute auch nicht gefeit gewesen war, denn immerhin hatte sie es ganz ohne ihn auf den B-Rang geschafft, während er noch in der metaphorischen Gildengosse hockte. Ein winzig kleiner Samen von Misstrauen quoll in der unbändigen Freude Vahids; wenn sein Gegenüber derart schleimte, dann wollte sie doch bestimmt etwas von ihm. So verhielt es sich mit den meisten seiner Bekanntschaften.

Vielleicht braucht sie mich auch?, suggerierte das Ego des Wüstenbewohners unvermittelt und zauberte Vahid ein gewaltiges Grinsen ins Gesicht. Aus diesem Grund hibbelte er auch um Cassandra herum und bombardierte sie mit Fragen. Seine Partnerin in Spe bewies wahre Engelsgeduld (und erstaunlich gutes Erinnerungsvermögen) und beantwortete eine nach der anderen, während um ihr Vahid herumzappelte, als wäre er ein Fisch, den sich die Alshaytan soeben frisch auf den Steg des Lebens gezogen hätte. "Sicherheitssystem", wiederholte Vahid das größte Wort in der Erklärung und nickte. "Sie kommen also nicht raus? Kein Problem. Feuerstrahlen können mir nichts anhaben." Und da lag der Hase im Pfeffer. Cassandras Schmeichelei bezog sich vermutlich auf die besondere Fähigkeit des Drachensohns, von feurigen Gefahren vollkommen unberührt zu bleiben. Wusste die Windmagierin denn, dass er über solche Fähigkeiten verfügte? Vahid konnte sich nicht erinnern, ihr davon erzählt zu haben. Allerdings war sie ja recht schlau und mischte sich ständig in private Angelegenheiten ein, also wunderte er sich da besser gar nicht erst!

Cassandra hätte gar nicht so viel Aufwand betreiben müssen, um Vahid die bittere Pille schmackhaft zu machen, denn der Slayer war immer noch ganz aus dem Häuschen, dass die Alshaytan ihn überhaupt erst mitnahm. Er hätte ihr Gefährt vermutlich sogar mit seinem Gespeue angetrieben, wenn das ihre Aufgabe erleichtert hätte. "Was ist das?", fragte Vahid gerade heraus und stellte sich innerlich auf ein paar Stunden der Übelkeit ein. Er durchmaß die Wohnung und nahm vor Cassandras Küche Aufstellung. Den Wasserhahn auf "Heiß" gestellt, ließ er sprudelnd etwas Wasser ins Becken laufen und sammelte derweil ihr Geschirr ein. Schon etwas herzlos von Cassandra, dass sie hier noch abspülen wollte, wenn Menschenleben in Gefahr waren, aber hey. Offenbar gab es da tiefe Abgründe in ihr! "Hey, Cassandra", ließ Vahid verlauten, während er die Teller einseifte und die Besteckstücke ordentlich von den Spuren ihrer Mahlzeit reinigte. Ohne Oberteil musste man sich keine Ärmel hochkrempeln, doch es geriet trotzdem Seifenschaum auf seine Nase und in seine Haare. Offenbar tat der Drachensohn alles mit vollem Körpereinsatz. Abspülen konnte Vahid aber tatsächlich, denn das machte er auch Zuhause regelmäßig für seine Tante. Ihre Hände hielten Seife nicht gut aus, wo sie doch den ganzen Tag mit Ton hantierten und schnell austrockneten. Wasser war aus offensichtlichen Gründen nicht Vahids liebstes Element, aber er konnte damit in Kontakt treten ohne die Wohnung zu überfluten. "Ich hab vor einer Weile nahe der Oase "Vera" Wüstengleiter getestet. Wenn Wind geht, dann kommt man da schnell durch die Wüste. Die haben auch viel Platz für Passagiere. Bei den Feuerstrahlen kannst du dich einfach hinter mich stellen." Er konnte nicht sagen, ob er sie alle gegessen bekam, aber zur Not eignete er sich sicherlich auch als menschliches (oder draconisches) Schutzschild.


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptySo 12 Nov 2023 - 23:23

02 | @Vahid

Mit einem scheinbar unerschöpflichen Vorrat an Geduld verfolgte Cassandra den um sie tanzenden Vahid mit den Augen. Es war seltsamerweise nicht wirklich beunruhigend. So aufgeregt der Drachensohn sein mochte, hatte er sich doch bislang an ihre Bitte gehalten sie nicht zu berühren. Und wenn er das schaffte, während mit ihm grade offensichtlich ganz massiv die Euphorie durchging, schaffte er es vermutlich immer. Hoffentlich. Leichtes Stirnrunzeln stellte sich ein. Cassandra war es nicht gewohnt, dass die Leute in Jubeln ausbrachen nur weil sie nach einer Begleitung auf eine Quest fragte. Immerhin war sie den wenigsten Leuten in der Gilde überhaupt ein Begriff. Außerdem war es zwar sehr knuffig, wie sehr sich Vahid freute eingeladen worden zu sein, aber auf der anderen Seite...war es auch ein bisschen traurig. Immerhin bedeutete das, dass ihm so etwas nicht sonderlich häufig passierte. Oder gar nicht passierte. Und das hatte der arme Kerl nun wirklich nicht verdient. Er war eine gute Person. Das war mehr wert als angeblich fehlgeschlagene Quests zu denen Cassandra ihre ganz eigenen Vermutungen hatte. Sicherlich waren sie nicht alle fehlgeschlagen, sondern Vahid hatte verzichtet. Das gehörte eigentlich belohnt. Aber, nun, sie war nicht die Gildenleitung und würde das hoffentlich niemals werden. "Exakt. Wir müssen in die Pyramide und das Sicherheitssystem abschalten. Alternativ müssen wir die Forscher decken, damit sie nicht getötet werden, wenn sie die Pyramide verlassen." Kurz hoben sich die Mundwinkel der jungen Frau amüsiert an. Natürlich war Vahid immun gegen Feuer. Das hatte er ihr zwar nicht erzählt. Aber da alle Kinder von Drachen immun gegen das Element ihres draconischen Elternteils waren, galt das auch für Vahid.

Ohne sonderliche Hast, immerhin klang es nicht als wäre die Forschungsgruppe in Lebensgefahr, zog Cassandra ihren Sofas das Fell über die Ohren. Die flauschigen Bezüge landeten in einem Korb, der Teppich obenauf. Und weil sie grade schon einmal dabei war, gab es einen kurzen Abstecher ins Bad, woraufhin gleich noch ein paar Handtücher durch den Raum segelten. Auch diese waren, wie nicht anders zu erwarten, brechreizerzeugend flauschig. Noch rasch den Teppich hinterher, dann konnte alles in den Waschraum des Gildenpalasts. Nur eben Vahids neueste Frage beantworten. "Ein M-Mobil ist ein Fahrzeug, das durch Magie betrieben wird. Dafür hat es entweder Lacrima oder einen SE-Plug, mit dem ein Magier das Fahrzeug direkt betreiben kann. Ich repariere in meiner Werkstatt grade eins. Falls du dir das einmal ansehen möchtest." Nun, reparieren war ein wenig hoch gegriffen. Im Grunde war von der Karosserie der MM-Corvette nicht mehr genug übrig gewesen, um etwas reparieren zu können. Also wurde nach und nach alles ausgetauscht und mit neuen Lacrima in Eigenverzauberung ersetzt. Außerdem ein paar kleinere, magische Spielereien, die die Fahrt hoffentlich amüsanter gestalten würden. Den Wäschekorb über dem Kopf balancierend als wäre dieser eine besonders große und unhandliche Amphore voller Wasser, drängte sich Cassandra hinter Vahid vorbei, achtete dabei wie üblich darauf ihr Gegenüber nicht zu berühren. Erst an der Tür hielt sie noch einmal inne. Diese Wüstengleiter klangen fantastisch. "Ich bringe das rasch weg, dann kannst du mich zu dieser Oase führen. Das erspart uns die magische Kraft. Und für Wind kann ich sorgen. Der Wind und ich sind gute Freunde." Im Anzug, aber dafür mit den bequemsten aller Hasenlatschen an den Füßen dackelte die junge Frau durch den Gildenpalast. Es dauerte auch nicht lange, bis sie zurückkehrte und verkündete sich rasch neue Kleidung für die Quest anlegen zu wollen. Niemand, aber auch wirklich niemand ging bei klarem Verstand mit einem Anzug in die Wüste.

TBC: Weite Wüste


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BeitragThema: Re: Das Auge des Sturms
1 - Das Auge des Sturms - Seite 2 EmptyFr 15 März 2024 - 15:29




Der Schatten der Schlange


„Nächster Halt, Aloe Town.“, ertönte die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher im Abteil über Maenor Fice. Wie üblich, hatte sich der junge Mann gut in Schale geworfen – was bedeutete, dass er sich komplett verhüllt hatte. Die argwöhnischen Blicke seiner Mitfahrgäste ignorierte der Lichtmagier gekonnt und gab sich stattdessen seiner Fantasie hin. Während er hier in der Holzklasse saß, ließen es sich die Gäste in der ersten Klasse bestimmt gut gehen. In seiner Fantasie speisten und tranken die Gäste dort vorzüglich, während sie sich von ihren Massagesesseln verwöhnen ließen. Oh ja, das wäre genau das richtige für ihn gewesen. Tja, Pech gehabt. Sein Geld hatte mit Ach und Krach für ein Ticket in der zweiten Klasse gereicht, da seine gesamten Ersparnisse für ein neues Möbelstück draufgegangen waren. Ganz zu schweigen von seiner blöden Eingangstür, durch die sich gefühlt tausend Schlangen auf einmal gedrückt und sie entsprechend beschädigt hatten. Kurz hatte sich der Fice auch überlegt, ob er einfach aufs Dacht steigen und als blinder Passagier mitreißen sollte, aber da es in die Wüste ging, wollte er zumindest nicht bei lebendiger Haut gegrillt werden. Natürlich begab sich der Fice nicht aus Jux und Laune in die westliche und heißeste Region des Landes. Es lag vielmehr an dem Wohnort einer bestimmten Person, für die er gefühlt durchs halbe Reich tuckern musste: Cassandra Alshaytan, Magierin von Crimson Sphynx und eine ausgezeichnete Archäologin … die ihn aus irgendeinem Grund den Wölfen zum Fraß geworfen hatte. Oder den Schlangen zum Fraß, wie man es auch nahm. In seiner Hand hielt der junge Mann nämlich den Brief der jungen Frau, den sie ihm geschickt hatte.

Cassandras Brief:

Zwar konnte der Fice nicht lesen, allerdings war Thana so nett gewesen, ihm den Inhalt des Briefes mitzuteilen. Und obwohl ihn Cassandra mit diesem Brief warnte, hatte sie ihn doch überhaupt erst in diese Situation gebracht, indem sie irgendeinem psychopathischen Schlangenbeschwörer seinen Aufenthaltsort und seine Identität verraten hatte. Es war also wenig verwunderlich, wie wenig begeistert der Lichtgodslayer über die Begegnung mit diesem Schlangenpenner war. Ohne Thanas Hilfe, wäre er vermutlich jetzt schon Schlangenfraß. Um das Ganze noch zu krönen, hatte Daw ihm offenbart, dass es sich bei diesem Schergen um einen Anhänger Apophis‘ handelte – des Erzfeindes seines Vaters Ra. Die gute Cassandra sollte lieber eine gute Erklärung dafür haben, dass sie ihm diesen Typen auf den Hals gehetzt hatte…

„Sehr geehrte Fahrgäste, wir haben soeben Aloe Town erreicht. Wir bedanken uns für Ihre Mitfahrt und wünschen Ihnen noch einen schönen Aufenthalt.“ Und mit diesen Worten war der Zug zum Stehen gekommen und Maenor trat federnden Schrittes aus dem Zug, wo er sogleich von einer Hitzewelle getroffen wurde. *So eine Scheiße ey.*, fluchte der Fice innerlich und stapfte in Richtung des pompösen Gebäudes im Hintergrund, was nur der Gildenpalast von Crimson Sphynx sein konnte. Kaum hatte der junge Mann die Gildenhalle betreten, schlug er seine Kapuze zurück und zog sich das Halstuch vom Gesicht. Puh, endlich frische Luft! Die flammenfarbenen Seelenspiegel blickten sich in der Eingangshalle um, doch von der hochgewachsenen, blauhaarigen Magierin war keine Spur zu sehen. „Wäre ja auch zu einfach gewesen.“, murmelte er vor sich hin und begab sich schnurstracks zum Empfang. „Wo finde ich Cassandra Alshaytan?“, erkundigte er sich ohne großes Hallo und wenig begeistert bei einer Empfangsperson. „Wieso? Wer seid ihr? Was wollt ihr von ihr?“, erfolgte die argwöhnische Rückfrage. „Ich bin ein gehörnter Ehemann und auf Rache aus … natürlich nicht. Sie hat mir einen Brief geschrieben und hier bin ich. Maenor Fice aus Satyrs Cornucopia meldet sich zum Dienst.“ Bei diesen Worten wedelte er dem Empfang mit dem Brief der Alshaytan vor der Nase herum. Das war scheinbar Beweis genug, als dass der Empfang resigniert seufzte. „Ihr Zimmer befindet sich links die Treppe hoch und dann den Gang runter. Nicht zu verfehlen.“ „OMFG Enterprises dankt.“ Und mit diesen Worten stapfte Maenor nicht sonderlich gut gelaunt den beschriebenen Weg entlang, bis er schließlich vor einer Zimmertür befand. Wenn jetzt – wie damals bei Mary – wieder ein bärtiger Typ die Tür öffnete, dann vergaß er sich aber sowas von! Klopf, klopf, klopf. Mit einem sardonischen Grinsen auf dem Gesicht, klopfte der junge Mann an und hoffte, dass gleich Cassandra die Tür öffnete. Dabei wedelte er sich mit ihrem Brief kühle Luft zu, denn das Wetter hier in der Wüste war viel zu heiß!

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  by Kazuya


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