Typ: Gebäude Besitzer: --- Beschreibung: Dieses noble 5-Sterne-Restaurant ist nicht nur enorm stolz darauf, das feinste Essen herausragender Köche zu servieren, sondern auch auf seine Atmosphäre. Beleuchtung und Dekoration sind von höchster Klasse und man hat besonders Nachts einen wundervollen Ausblick auf die Skyline Sakura Towns. Außerdem wird penibel auf das Klientel geachtet. Es gibt eine Reihe scharfer Kriterien inklusive Kleidung, Frisur und Verhalten, an denen potenzielle Kunden abgewiesen werden können, damit die teuer zahlenden Stammgäste nicht gestört werden.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon Desert Night
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1571
Im Zug saß Charon still da, sein Gesicht auf seine Hand gestützt, und blickte hinaus aus dem Fenster, betrachtete die Kühe, wie sie da draußen ihr Unwesen trieben, während die Bahn rasant und ohne Zögern weiter vorwärts bretterte. Es würde ein Weilchen dauern, bis sie Sakura Town erreichten. Normalerweise würde Charon die Zeit mit einer amüsanten Geschichte oder einer bedeutungsvollen Unterhaltung füllen, oder vielleicht Lian ein bisschen ärgern, aber heute war der sonst so redselige Magier seltsam still. Dabei dürfte selbst für Lian schwer zu erahnen sein, wie seine Gefühlslage eigentlich aussah. Trauer, Wut und Frust hatte Charon gebannt, er fühlte nichts davon. Genausowenig war er glücklich. Eine seltsame Leere lag in der Stille, die er ausstrahlte, und wurde erst gebrochen, als die Ankündigung ertönte, dass sie bald in Sakura Town ankommen würde.
„... ich habe nachgedacht“, sprach der Weißhaarige aus, während er sich in seinem Sitz ordentlich aufsetzte und wieder eine elegante Haltung einnahm, wie man es von ihm gewohnt war. Ein ruhiges Lächeln lag auf seinen Lippen, während er in die Runde blickte. „Sakura Town hat eine gewisse Vorliebe für Luxus. Es gibt eine solide Auswahl an Restaurants mit Klasse, und ich war noch nicht in jedem davon. Das macht es etwas schwierig, unser Ziel zu finden... auf den ersten Blick.“ Jetzt kam es wieder zurück. Im gleichen Augenblick, in dem Charon verschmitzt blinzeln musste, flammte auch ein Hauch seiner üblichen Selbstsicherheit wieder in seinem Inneren auf und vertrieb die Leere, in die er sich gehüllt hatte. Er hatte das Gefühl, den Schuldigen auf die Schliche zu kommen, und das fühlte sich ziemlich gut an. „Le Ciel des Bénis“, sprach er und ließ die Worte kurz in der Luft hängen, ehe er erklärte: „Der Himmel der Gesegneten... oder so ähnlich. Das ist die Übersetzung des Namens eines der Restaurants. Und es ist nicht nur der Name. Als ich die ganzen Lokale im Kopf durchgegangen bin, habe ich festgestellt, dass das Ciel ein paar sehr deutliche Parallelen zu dem Casino hat, die die anderen Restaurants so nicht teilen. Vor Allem die Exklusivität und wie sie gewahrt wird.“ Das Ciel war bekannt dafür, dass nur die Reichsten der Reichen und die Schönsten der Schönen dort dinierten. Es kam häufig genug vor, dass jemand wegen einer schlecht sitzenden Krawatte abgewiesen wurde oder weil sein Schuh auf dem Weg dreckig geworden war. Es hieß aber auch, so hatte der Dargin von anderen frustrierten Abgewiesenen gehört, dass diese Maßstäbe nicht für jede Person gleichermaßen gesetzt wurden. Eine Form der Diskriminierung? „Ich denke, die Chance, dass das der richtige Ort ist, stehen gut“, meinte er mit ziemlicher Überzeugung, ehe er sich durch die Haare fuhr. „Die Frage ist nur... ob wir da überhaupt reinkommen...“
Eigentlich hatte Rin überhaupt nichts in ihrem Zimmer gebraucht. Nichts an ihrem Outfit hatte sich geändert und auch der Inhalt ihrer Tasche war exakt der selbe. Trotzdem nutzte sie den Moment, schließlich war es allem voran Charon, der unbedingt hatte zurückkehren wollen. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss, ehe sie sich auch schon mit dem Rücken dagegen lehnte. Sie bemühte sich wirklich, sich zusammenzureißen, cool und entschlossen zu bleiben und ihre Zuversicht zu behalten, doch sie hatte wirklich damit zu kämpfen. Langsam ließ sie den zitternden Atem entweichen, den sie schon viel zu lange angehalten hatte. Das alles war einfach zu viel für die zarten Nerven der Hundedame. Auch, wenn ihre Freunde ihr zugesichert hatten, sie auch weiterhin zu begleiten ... sie hatte Angst, das alles nicht zu schaffen. Große Angst. Doch sie wollte nicht, dass Charon und Lian irgendetwas von diesen Gefühlen mitbekamen, die Beiden gaben sich so große Mühe, hatten so hart gekämpft und ihre eigene Gesundheit auf's Spiel gesetzt, nur um mit ihr auf ihr Ziel hinzuarbeiten. Es wäre nicht fair, jetzt ihre Zweifel an der ganzen Sache zuzugeben. Hastig wischte sie sich über die feuchten Augen, schüttelte kurz den Kopf und riss dann die Tür wieder auf, um zurück zu den zwei jungen Männern zu stoßen. "Entschuldigt, ich bin jetzt bereit! Lasst uns schnell los." Gemächlich tuckerte der Zug vor sich hin. Wieso kam es ihr heute bloß so vor, als würden sie extra langsam fahren? Sonst rauschte die Welt regelrecht an ihr vorbei, wenn sie im Zug hockte, doch heute schien sie zu schleichen. Vermutlich stimmte das gar nicht, kam ihr nur so vor. Trotzdem konnte sie nicht anders, als immer wieder unruhig hin und herzurutschen. Erst, als Charon zu sprechen begann, kehrte etwas Ruhe in ihren Körper ein. Es nahm eine große Last von ihren Schultern, schon einmal einen ersten Ansatzpunkt zu haben. "Der Name sagt doch schon alles." Der Himmel der Gesegneten. Die Parallelen zu dem Engelsnamen Seraphim waren kaum zu übersehen. Sie schenkte dem Weißhaarigen ein aufrichtiges Lächeln. Wenn es um gehobene Klasse ging, gab es wohl kaum jemanden, der sich besser auskannte, als er. Selbst Rin, die sich durchaus in diesen Kreisen bewegen könnte, hatte nicht annähernd so viel Ahnung. Das lag aber sicherlich auch daran, dass sie nicht wollte. "Ich denke, du könntest wirklich richtig liegen, Charon. Was würden wir nur ohne dich machen? Aber das mit dem Reinkommen ... hm..." Nachdenklich richtete sie den Blick auf ihre zwei Begleiter. Keine Frage, sie würden Beide als Teil der gehobenen Gesellschaft durchgehen. Auch sie würde das sicherlich ... aber nicht an einem Ort wie diesem. Wenn sie denn richtig lagen. Falls Charons Vermutung stimmte, dann würde sie als Tiermensch wohl kaum in dieses Restaurant gelassen werden ... zumindest als Gäste. "Sag mal Lian, damals beim Wüstensandloon hast du doch einen Zauber benutzt, der allen Tierohren gegeben hat. Könntest du den auch auf dich selbst und Charon anwenden? Dann kommen wir vielleicht als Kellneraushilfen rein." Schon im Casino war ihr aufgefallen, dass ein Großteil der Bediensteten aussah wie sie. Die Tierohren und -schweife waren kaum zu übersehen. Nachdenklich fuhr sie mit ihren Fingern durch das lange Fell ihrer Rute, die auf ihrem Schoß ruhte. "Dann haben wir auch direkt Zugang zu den Mitarbeiterräumen, ohne großes Misstrauen zu wecken. Und mit unseren 'Kollegen' könnten wir uns gegebenenfalls auch unterhalten. Das könnte vom Vorteil sein." Sie mussten sich nur eine gute Ausrede einfallen lassen, wieso ausgerechnet an einem Tag wie heute plötzlich zusätzliches Personal eingestellt wurde. Doch das sollten sie hinbekommen, oder? Was ihr deutlich mehr Sorgen bereitete, war, was die Tiermerkmale, die an ihre Freunde gezaubert werden könnten, auslösen könnten. Vielleicht war das doch keine gute Idee gewesen. Vielleicht sollten sie es doch lieber als normale Menschen probieren. "Äh, wisst ihr was? Das mit den Tierohren war keine gute Idee. Ich möchte nicht, dass sie euch womöglich auch schlecht behandeln." Nahm sie dafür schlechtere Erfolgschancen in Kauf? Ja, definitiv.
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Lian Thief in Distress
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Schon klar, was man auf so etwas erwidern musste, oder? Wäre die Atmosphäre nicht so endlos angespannt und die Gruppe geprägt von den düsteren Ereignissen der letzten Stunden, hätte Lian die Chance niemals verstreichen lassen, etwas dämliches wie 'Das kann nicht einfach gewesen sein' auf diese Offenbarung des Dargin zu erwidern. So blieb der Falls allerdings still und wandte sich vom Zugfenster ab, um hinüber zum hellhaarigen Kollegen zu blicken. Rin saß direkt neben ihm und sah nun ebenso aufmerksam zu Charon, der nicht nur seine Überlegungen der letzten Minuten erläuterte, sondern auch das Ergebnis offenbarte, zu dem er gekommen war. Le Ciel des Bénis, wiederholte der Illusionist gedanklich den Namen, den er noch nie zuvor gehört hatte. Allgemein musste Lian gestehen, im Osten von Fiore ziemlich aufgeschmissen zu sein. Sakura Town selbst war eine Stadt, die der Wüstenbewohner höchstens aus Zeitungsartikeln kannte und somit wenig beitragen konnte zu der Identifikation eines möglichen Restaurants, in dem die Bande um Seraphim sich wohlmöglich versteckte. Den Ausführungen von Charon konnte Lian dennoch folgen und nickte daher ebenso wie Rin zustimmend. Es war die einzige Spur, die sie hatten – es konnte nicht schaden, diese Spur weiter zu verfolgen. „Hm?“ Lian sah mit einem Seitenblick zu der Inuyama, die ihn offen ansprach und danach fragte, ob er… Tierohren herbeizaubern könnte? Oh Gott. Stimmt, damals, im Wüstensandloon… das war eine Erinnerung, die der Falls zugegeben ein wenig verdrängt hatte, hatte es doch vielmehr über seine Gedankengänge preisgegeben, als ihm lieb gewesen war. Natürlich hatte auch Lian sich während der Erzählungen von Charon bereits ein paar Gedanken gemacht, war aber vielmehr in die Richtung gesteuert, mithilfe seiner Emotional Magic die Türsteher zu manipulieren oder sogar die Tiermerkmale von Rin mithilfe der Illusionsmagie zu verstecken, damit sie als Gäste in das Restaurant kamen. Die Taktik, die die Inuyama verfolgen wollte, schlug in eine vollkommen andere Kerbe.
Was nicht hieß, dass der Plan nicht gut war.
Die hellgrünen Augen wanderten erst zu Rin, dann zu Charon. „Doch, das sollte möglich sein“, ließ Lian schlussendlich verlauten und brauchte nicht einmal viel Vorstellungskraft, um sich die Sache mit den Tierohren und anderen Merkmalen vorzustellen. Tja… wieder einmal: Was sagte das über Lian Falls aus? Egal, wichtigere Themen: „Doch, je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee.“ Lian wandte sich wieder an Rin und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, legte dabei Daumen und Zeigefinger nachdenklich ans Kinn und grummelte leise. „Ich bin zwar überzeugt davon, dass wir es auch schaffen würden, als Gäste in dieses Restaurant zu kommen…“ Wenn der Falls eines konnte, dann Menschen soweit manipulieren, dass sie so ziemlich alles taten, was er von ihnen wollte. „… allerdings werden sie irgendwelchen Gästen gegenüber sicherlich eine Fassade aufrechterhalten wollen. Das haben wir ja schon im Mirage Palast mitbekommen. Als Teil der Belegschaft werden wir leichter an Informationen kommen und mit dem wahren Naturell dieses Restaurants Bekanntschaft machen.“ Die Finger lösten sich vom Kinn des Braunhaarigen und er warf Charon einen Seitenblick zu, der in dieser Angelegenheit sicherlich ähnlich dachte wie der Illusionist. Wenn sie weiterkommen wollten, waren beide Magier bereit dazu, auch ein Risiko einzugehen. „Rin, deine Sorge in allen Ehren, aber das ist unsere einzige Chance, weiterzukommen und Seraphim aufzuhalten. Charon und ich können auf uns aufpassen.“ Just in diesem Augenblick ertönte die Durchsage, dass der Zug alsbald in Sakura Town anhalten würde. Sie mussten also jetzt eine Entscheidung treffen. „Charon? Wie sieht es aus, bist du bei dem Plan auch dabei?“, fragte er nochmals in Richtung seines Freundes, wenngleich Lian sicher war, die Antwort bereits zu kennen.
Es war fast schon Paradox, wie Charon, der ihnen nicht ferner sein könnte, sich mit den hohen Kreisen der Gesellschaft befasste, während Rin, die in sie hineingeboren war, damit kaum etwas anfangen konnte. Schlussendlich waren es wohl ihre Unterschiede, dank denen sich die beiden ergänzen konnten. Charon brach schnell herunter, welches Restaurant er für einen wahrscheinlichen Teil der Gesellschaft hielt, um die es ihnen ging, und Rin kam quasi sofort auf einen Gedanken, der dem Dargin vermutlich gar nicht gekommen wäre: Anstatt als Teil der Reichen und Schönen Einlass zu verlangen, konnte sich das Trio auch einfach als Personal ausgeben. “Zugang zu den Mitarbeiterräumen hätte sicherlich seine Vorteile…”, musste er gestehen, auch wenn ihm der Gedanke, sich als Teil der Arbeiterklasse auszugeben, nicht recht gefiel. Auch wenn er in der Realität Teil dieser Klasse war. “Und ich gehe auch davon aus, dass die übrigen Tiermenschen, die dort arbeiten, nicht dazu geneigt wären, uns zu verraten…” Ja, doch, der Plan machte Sinn. Lian war auch schon ganz Feuer und Flamme dafür, also gab es eigentlich nicht mehr viel Grund, sich Gedanken zu machen. Mit einem warmen Lächeln nickte der Dargin. “Natürlich. Ein paar kleinere Sorgen sind kein Grund, einen guten Plan verkommen zu lassen. Abgesehen davon gibt mir das gute Gelegenheit, einen Zauber etwas auszutesten, den ich von meiner Reise ans andere Ende von Ishgar mitgebracht habe.” Stolz den Kopf gehoben fokussierte Charon seine Magie, die göttliche Energie in seinem Inneren. Als er mit Ronya zusammen in Enca gewesen war, hatte er gleich die überschüssigen Energien eines ganzen Tempels mitgehen lassen, in dem angeblich einst die Götter selbst gelebt hatten. Und die Überreste, die noch da waren, bestätigten diese Behauptung. Charon hatte die Mächte von Göttern erhalten, die er in seinen Recherchen noch nicht einmal gefunden hatte - zum Beispiel die Macht einer Todesgöttin. "Dein Gehör, deine Sicht und dein Pelz sind mein, geraubt aus der Waagschale des Lebens", sprach Charon ruhig, während er eine Hand an sein Gesicht legte. "Ich übernehme deine Form zu meinem Zwecke, Prinz des Todes, Anubis!" Sein Kopf begann, sich zu wandeln, sein langes, weißes Haar zum Teil in Schwarz getaucht, das erst mit der Länge der Strähnen langsam in seine natürliche, reine Farbe zurückkehrte. Seine Augen verdunkelten sich und aus seinem Haarschopf heraus stießen die langen, pelzigen Ohren eines Schakals, während sich auch die Form seines Gesichtes dieser Form anpasste und ihm stellenweise Fell verlieh. Sich kurz durch die Mähne gestrichen hob der Dargin sein Haupt, stolz sein göttliches Antlitz präsentierend. “Was sagt ihr? Das sollte überzeugender sein als jede Illusion.”
Da der Dargin bereits wusste, wo sich ihr Ziel befand, war es leicht, das Restaurant zu finden. Oder zumindest das Gebäude, zu dem es gehörte. Bald standen die drei Magier vor einem hohen Wohnhaus, schon auf den ersten Blick teuer, und konnten hinauf sehen zum obersten Geschoss des Gebäudes. “Seht ihr die Glaswände ganz oben? Das ist das Restaurant… im wahrsten Sinne des Wortes hoch im Himmel." So eine Lage war wohl unvermeidbar, wenn man mit der besten Atmosphäre der ganzen Stadt werben wollte. Charon wusste selbst, wie viel schöner die Welt sein konnte, wenn man von oben auf sie herabsah. “Hoch zu kommen ist der einfache Part. Die Lounge des Gebäudes ist für die Öffentlichkeit zugänglich, wir können also einfach reingehen und dann hoch. Die Frage ist eher, wie wir in das Restaurant selbst kommen wollen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen." Nachdenklich hob er eine Hand an sein pelziges Kinn. “Wahrscheinlich gibt es einen Eingang für Mitarbeiter oder etwas Ähnliches…"
Underworld Jackal: Anubis Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 für 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber eignet sich der Magier Eigenheiten des Gottes Anubis an. Dabei verändert sich sein Gesicht: Seine Ohren werden zu den langen, schwarz bepelzten Ohren eines Schakals, seine Augen werden dunkel, seine Nase nähert sich einer Schnauze an und auch im restlichen Gesicht bildet sich hier und da schwarzes Fell. Mit Augen, Nase und Ohren des Totengottes Anubis ist man in der Lage, die spirituellen Überbleibsel der Toten wahrzunehmen; der Zauber erlaubt es also, Geister zu erkennen. Dabei nimmt man eher die Schemen und Schatten der Toten wahr und kann nicht ordentlich mit ihnen kommunizieren. Man sieht auch nicht jeden, sodass man selbst auf einem Friedhof nur ein paar wenigen Geistern begegnen wird.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
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Rin Blood Hound
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Unruhig rutschte die Inuyama auf ihrem Platz hin und her. Wie sehr sie sich doch wünschte, ihre Idee nicht ausgesprochen zu haben. Natürlich wusste sie, dass ihre Freunde auf sich aufpassen konnte. Daran zweifelte sie nicht. Die Beiden machten jedoch mit ihren Aussagen mehr als deutlich, dass sie keine Ahnung hatten, was auf sie zukommen könnte. Woher auch? Sie waren schließlich keine Tiermenschen. Trotzdem frustrierte es sie. Eigentlich war es gut, wenn sie nie die Erfahrung hatten machen müssen. Ihre Ohren legten sich zurück, ein leises Knurren schlich sich in ihre Kehle. Ihre Nerven waren bereits bis kurz vor dem Reißen angespannt. Vielleicht gerade deshalb reichte ein einfaches Wort, um diese Reaktion hervorzurufen. "Kleinere Sorgen?!" Es kostete sie eine Menge Beherrschung, ihre Worte nicht laut genug, um für das ganze Abteil hörbar zu sein, hervorplatzen zu lassen. "Das, was ihr bisher gesehen habt, war noch gar nichts. Ihr habt doch gar keine Ahnung." Während ihrer letzten Worte zog sich ihre Oberlippe zurück, um die Reihe scharfer Zähne zu präsentieren, die dahinter lag. Insbesondere die längeren Fangzähne erinnerten an das Gebiss eines Tiers. Eigentlich wusste sie, dass sich sowas nicht gehörte. So viele Gesten, die ihren vierbeinigen Blutsverwandten zuzuschreiben waren, ziemten sich nicht. Je mehr sie das realisierte, desto weniger hatte sie Lust darauf, sie - auch vor ihren Freunden - zu verbergen. Sie wollte sie selbst sein können. Immer und immer mehr begann sie, Rownan zu verstehen. Es war weder Lians, noch Charons Schuld, dass die Lage aktuell so war. Sie gaben ihr Bestes, um zu helfen. Fest kniff sie ihre Augen zusammen und schnaufte tief durch. "Entschuldigt. Ich- ... ich will einfach nicht, dass ihr das unterschätzt." Sie holte ihre Rute auf ihren Schoß und ließ die Finger durch das lange, weiche Fell wandern. Je mehr sie sich von ihren Gefühlen steuern ließ, desto schwerer würde diese Sache werden. Sie schüttelte sich kräftig, um zumindest einen kleinen Teil ihres Frusts loszuwerden. "Nicht schlecht", lobte sie Charons neuen Zauber mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Die Sorge in ihren blauen Seelenspiegeln konnte sie jedoch nicht verbergen. Sicher, es war ein eindrucksvoller Zauber, doch den Umständen entsprechend konnte sie einfach nicht die Begeisterung zeigen, die sie sonst an den Tag gelegt hätte. "Du siehst süß aus." Ehrliche Worte. Die großen Ohren waren unfassbar niedlich. Um das zu erkennen, musste man vermutlich kein Tiermensch sein. Ihr Blick wanderte weiter zu Lian. Was für eine Tierart er wohl wählen würde? Natürlich war sie neugierig. Genauso, wie sie auch bei Charon neugierig gewesen war. Doch die pure Freude über den Anblick hielt sich zurück. Vielleicht konnte sie, wenn all das vorüber war und die Last der Situation nicht mehr so schwer auf ihren Schultern lag, noch einmal hierauf zurückkommen.
Um einen Blick auf das Dach des gewaltigen Gebäudes legen zu können, musste Rin den Kopf in den Nacken legen. Die Strahlen der langsam untergehenden Sonne spiegelte sich unangenehm grell in den großen Fensterscheiben, machten einen Blick dahinter unmöglich. Sie würden erst wissen, was sie da oben erwartete, wenn sie dort waren. Ein unangenehmer Gedanke. Ihre Rute war still, selbst die Spitze hing ausdruckslos herab. "Wie erbärmlich." Sie würde die Ansichten der Reichen niemals verstehen können. Was hatte man davon, auf Andere herabblicken zu können? "Es gibt sicherlich einen Hintereingang." Sie nickte. Niemals würden die niederen Arbeiter den selben Eingang nutzen, wie die gehobenen Besucher des Restaurants. "Aber wieso fragen wir nicht einfach?" Noch bevor man zum Eingang kam, lauerten zwei große Security-Männer. Beide waren breiter als manch ein Schrank, der Blick hinter der verspiegelten Sonnenbrille war unmöglich zu erkennen. Als Rin auf sie zuschritt, legte sie die Ohren zurück. Eine demütige Geste, die ihr in dieser Situation mehr als zuwider war, doch es würde hoffentlich ein wenig über ihre schlechten Schauspielkünste hinwegtäuschen. "Hallo, guten Tag", sprach sie einen der Beiden mit leiser Stimme an. Dessen Augenbrauen hoben sich, doch das bekam sie nicht mit, denn sie hatte den Blick hinab auf den Boden gesenkt. "Wir sind neue Kellner für den Ciel de Bénis, aber wir wissen nicht, wie wir hinauf kommen." Ein amüsiertes Schnaufen erklang. "Na, da haben sie aber ein ganz besonders süßes Exemplar eingestellt. Dich hätte ich zu gerne für zuhause." Am liebsten hätte Rin ihm die Kehle zerbissen. Lachen erklang, ehe der verspiegelte Blick auf die beiden männlichen Begleiter der Hundedame fiel. Die gute Laune schwand sofort. "Zeigt mir eure Marke, dann lasse ich euch zum Arbeiteraufzug." Erwartungsvoll streckte er seine fleischige Hand aus. Einige feine Narben zierten seine Haut. Er nahm seinen Job wohl ernst. Rin kam ins Schwitzen. "Ma-marken?", fiepte sie nervös. "Jo. Mit eurer Nummer. Die hat jeder ... Halbmensch, der hier arbeitet." Ungeduld mischte sich in seine Stimme. Schöpfte er verdacht? Hilfesuchend huschte der eisblaue Blick zu Lian. Konnte er nicht irgendetwas herbeizaubern?
Charon Desert Night
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„Hm?“ Leicht überrascht betrachtete Charon Rin, als diese sich so über seine Worte, die kleineren Sorgen echauffierte. Ach je, die Quest heute schien ihr wirklich ganz schön an die Nieren zu gehen, wenn sie sich so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Der Dargin für seinen Teil unterhielt nicht einmal den Gedanken, dass ein paar Vorurteile und böse Worte ihn allzu sehr stören würden. Da hatte er doch nun wirklich Schlimmeres hinter sich. Als jemand, der sich immer mehr Aufmerksamkeit gewünscht hatte, war der Gedanke negativer Aufmerksamkeit ein Stück weit absurd. Da die Inuyama allerdings recht aufgebracht wirkte, entschied sich Charon, das Thema so weit ruhen zu lassen. „Keine Sorge. Wir werden achtsam sein“, versicherte er also stattdessen, als sie sich beruhigte und äußerte, dass sie nicht wollte, dass die beiden die Situation unterschätzten. Als sie dann noch meinte er säße süß aus blinzelte der Dargin kurz überrascht, ehe ein Lächeln auf sein Gesicht zurückkehrte, seine Schakalohren leicht zuckend. „Ah... findest du? Das freut mich.“ Das kurz beschleunigte Schlagen seines Herzens musste er wohl oder übel ignorieren. Schließlich wusste er längst, dass Rin es nicht so meinte, wie ein Teil von ihm es gerne aufgenommen hätte...
Die Frage jetzt war, wie sie in das Restaurant hinein kommen sollten. Ob 'einfach fragen' die richtige Herangehensweise war konnte man bezweifeln, aber es war definitiv was das Trio tat. Viele Alternativen hatten sie im Moment nicht, also mussten sie wohl oder übel auf die beiden Sicherheitsmänner zugehen. Dass sie als Tiermenschen irgendwelche nummerierten Marken zu tragen war eine untragbare, demütigende Zumutung, die deutlich zeigte, dass sie hier nicht einmal ansatzweise als Menschen gesehen wurden. Es war außerdem ein Problem. Lian hatte nicht wirklich eine Wahl, als ihnen eine Marke herzuzaubern mit seinen illusorischen Fähigkeiten, aber er wusste nicht, konnte nicht wissen wie sie auszusehen hatten. Dementsprechend war es wohl kein Wunder als der Mann im Anzug die Augenbrauen zusammenzog, sich leicht nach vorne lehnte, um die falsche Marke genauer zu betrachten. „Hey, das sieht aber-“ Die Worte blieben ihm im Halse stecken, während sich der gleiche dämonische Schweif eng um seinen Nacken legte, den Lian schon zuvor im Kasino verwendet hatte. Im gleichen Augenblick fuhr ein Hammer aus purer Finsternis durch den Kopf des anderen Wächters, und auch wenn keine Verletzung zu sehen war sank sein Körper in sich zusammen. Augenblicke später ging auch der erste Sicherheitsmann zu Boden, der Weg vor den drei Magiern endlich frei. „Es gibt also einen Arbeiteraufzug“, stellte der Dargin ruhig fest, während er die beiden Herren fix um die Ecke zog, sodass niemand, der spontan in die Lounge kam, sehen würde, was passiert war. Ein kurzer Blick durch die Taschen der beiden Herren war auch hilfreich, im Besonderen wegen dem Schlüsselbund, den der Dargin am Ende in der Hand hielt. „Hach ja, die gute Seite von Sicherheitspersonal... Damit dürfte es hier drin nicht allzu viele Türen geben, die uns stoppen.“ Ein selbstsicheres Schmunzeln lag auf seinem Gesicht, während er weiter den Gang hinab trat auf der Suche nach diesem Mitarbeiteraufzug, von dem die beiden gesprochen hatten. „Dann müssen wir nur noch schauen, wie wir an diese Marken kommen wollen...“
Underworld Jackal: Anubis Soul [läuft weiter] TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 für 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber eignet sich der Magier Eigenheiten des Gottes Anubis an. Dabei verändert sich sein Gesicht: Seine Ohren werden zu den langen, schwarz bepelzten Ohren eines Schakals, seine Augen werden dunkel, seine Nase nähert sich einer Schnauze an und auch im restlichen Gesicht bildet sich hier und da schwarzes Fell. Mit Augen, Nase und Ohren des Totengottes Anubis ist man in der Lage, die spirituellen Überbleibsel der Toten wahrzunehmen; der Zauber erlaubt es also, Geister zu erkennen. Dabei nimmt man eher die Schemen und Schatten der Toten wahr und kann nicht ordentlich mit ihnen kommunizieren. Man sieht auch nicht jeden, sodass man selbst auf einem Friedhof nur ein paar wenigen Geistern begegnen wird.
Hammerhead Blight TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 60 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber macht sich den besonderen Effekt von Finsternis zunutze, negative körperliche Symptome zu suggerieren. Der Anwender erschafft hierbei einen bis zu zwei Meter großen Hammer aus finsterer Energie, der keine physische Form hat und deshalb durch organische Objekte geschlagen werden kann, ohne Schaden daran zu verursachen. Vorteil dieses Hammers ist, dass, wenn ein Lebewesen damit geschlagen wird, die Schmerzen des Treffers so verspürt werden, als wäre die Waffe fest. Schlägt man also stark genug auf einen Gegner ein, um dessen Knochen zu brechen, fühlt es sich an, als sei der Knochen gebrochen, ohne dass der Körper verletzt wird. So kann man kämpfen, ohne dem Gegner oder der Umgebung Schaden zuzufügen. Der Griff passiert auch durch anorganische Objekte, die dichtere Energie am großen Hammerkopf ist aber nur für Lebewesen unschädlich. Wird der Zauber aufgelöst, so beginnen die verursachten Schmerzen damit, sich aufzulösen. Leichte Schmerzen sind schnell wieder weg, während es bei starken Schmerzen ein paar Minuten dauern kann, bis sie komplett verschwunden sind. Bei Verwendung dieser Waffe schlägt der Anwender mit Schnelligkeit + 1 zu.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Zuletzt von Charon am So 22 Sep 2024 - 20:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Rin Blood Hound
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So schwer es der Hundedame auch fallen mochte, sie gab ihr Bestes, um auch ohne Gewalt Einlass in das Nobelrestaurant zu bekommen. Es war nicht zu verneinen, dass es ihr in den Fingern juckte, diesen Kerlen zu beweisen, dass sie mehr war als nur ein dummes Haustier. Doch sie wusste, dass es nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Es würde auffallen, wenn die zwei Schränke, die den Eingang bewachten, plötzlich von der Bildfläche verschwanden. Doch genau darauf ließ es schließlich hinaus. Spätestens, als Lian die falschen Marken vorzeigte, nahm das Misstrauen der Beiden überhand. Noch bevor Rin selbst reagieren konnte, hatten ihre beiden Freunde die Kerle in die Welt der Träume geschickt. Einmal mehr durfte sie feststellen, wie stark ihre beiden Begleiter inzwischen geworden waren. Natürlich war auch sie selbst nicht auf der faulen Haut gelegen. Auch sie selbst hatte eifrig an ihrer Magie gearbeitet, doch der gewaltige Unterschied zwischen ihr und den jungen Männern war, dass sie ihre offensiven Fähigkeiten fast vollständig außer Acht gelassen hatte. Sie hatte ihren vollen Fokus auf die Heilmagie gelegt. Sie wollte Leben geben und nicht nehmen ... und trotzdem wünschte sie sich gerade, ihre Blutmagie nicht vollkommen links liegen gelassen zu haben. Doch für Reue war es nun leider zu spät, sie musste das, was sie konnte, nutzen. "Ja, genau." Und wenn sie raten durfte, würde sie darauf tippen, dass es irgendein alter, schäbiger Aufzug in der hintersten Ecke des Gebäudes war. "Wir müssen nur darauf achten, uns nicht an Orten erwischen zu lassen, an denen wir nicht sein könnten. Das würde nur wieder Fragen aufwerfen." Sie mussten sich also genau merken, welche Türen sie aufgesperrt hatten. Der Schlüsselbund eröffnete ihnen eine Menge Möglichkeiten, doch er barg auch Risiken, die die Weißhaarige nicht außer Acht lassen wollte. Ihr Schweif stand vollkommen ruhig und angespannt, während sie sich langsam den Weg ins Innere des Gebäudes bahnten. Selbstverständlich hatten sie den Hintereingang gewählt. Der kristallblaue Blick wanderte aufmerksam umher, linste in jede offen stehende Tür, suchte nach Bewegungen. Auch ihre Ohren standen aufrechter denn je, zuckten immer wieder leicht, wenn von irgendwoher ein Geräusch drang. Am Ende des schmalen Ganges standen sie schließlich vor einer Tür, die eindeutig zu einem Aufzug gehörte. Geöffnet werden konnte aber selbst diese nur mit einem Schlüssel. Natürlich. Sonst könnten die 'Arbeiter' hier ja kommen und gehen, wann sie wollten. Wie gut, dass das Magiertrio den passenden Schlüssel besaß. Erst, als sich die alten, knarzenden Aufzugtüren schlossen, wagte es die Hundedame, wieder zu sprechen. "Wir könnten sie stehlen, aber ich befürchte, das könnte nicht gut für den eigentlichen Besitzer enden. Das möchte ich nicht riskieren." Sie wollte nicht wissen, was passierte, wenn herauskam, dass jemand seine 'wertvolle' Marke 'verloren' hatte. Vermutlich nichts Gutes. "Eigentlich müsste es doch reichen, wenn du einen Blick auf eine bekommst, richtig?" Ihr Blick richtete sich auf Lian. Vor dem Restaurant war es daran gescheitert, dass er nicht wissen konnte, wie die Marken aussahen, aber sobald er es wusste, sollten sie keine Probleme mehr haben. "... aber wie bringen wir jemanden dazu, uns seine Marke zu zeigen?" Ihr Kopf wippte leicht von links nach rechts. Noch bevor sie eine Idee präsentieren konnte, erklang ein fröhliches Bimmeln und die Türen öffneten sich. Sofort strömte der Geruch von frisch gekochtem Essen und allerlei Gewürzen hinein. Im Gang vor ihnen huschten zahlreiche Gestalten vorbei. Alle besaßen sie eine Vielfalt an unterschiedlichen Schweifen, Ohren, Hörnern, Schuppen, Schnauzen und co.. Ein 'gewöhnlicher' Mensch war hier nicht zu sehen. Noch bevor Rin einen Schritt nach draußen setzen konnte, hielt ein junges Mädchen inne und blickte die Neuankömmlinge an. "Oh, euch habe ich hier noch nie gesehen. Ihr müsst neu sein, oder?" Ihre großen, fledermausähnlichen Ohren zuckten. Einen Moment lang huschte Mitleid über das zarte, jugendliche Gesicht. "... Freut mich, euch kennenzulernen. Ihr meldet euch lieber gleich beim Chefkoch, sonst bekommt ihr nur Ärger."
Charon Desert Night
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Charon hatte keine Probleme damit, Probleme wie dieses mit Gewalt zu lösen, und er hatte auch nicht erwartet, dass Lian zögern würde. Wer im Weg des Guten und Gerechten stand, mit dem konnte man nicht immer sprechen, die Erfahrung hatte der Dargin über die Jahre wieder und wieder gemacht. Gerade in einer Situation wie dieser zogen sie am Ende mehr Aufmerksamkeit auf sich, wenn sie hier ewig diskutieren oder die Sicherheitsleute irgendeine Art Alarm auslösen ließen. Insofern war er vollkommen gelassen, als sie den Aufzug öffneten. „Richtig, einen Blick auf eine Marke zu werfen sollte reichen“, nickte Charon, wickelte dabei nachdenklich eine seiner Haarsträhnen auf seinen Zeigefinger. „Das sollte auch nicht allzu schwer sein, solange wir an die richtigen Personen geraten. Ich muss mir nur überlegen, was der beste Weg ist, wenn uns die falsche Person zuvorkommt...“ Hier unten konnten sie die Wachen aus dem Weg räumen, ohne dass es direkt einen Aufruhr gab. Bis daraus ein ernsthafter Verdacht wurde, war es längst zu spät. Direkt vor oder gar im Restaurant war das etwas Anderes, und da standen die Chancen gut, dass direkt einer der unschuldigen Anwesenden zu Leide gezogen wurde. Charons Blick war fokussiert und ernst, gefangen in seinen eigenen Gedanken während sie langsam, ruhig nach oben fuhren. Noch immer schien er seine eigenen Lösungen zu suchen, anstatt mit der Gruppe gemeinsam zu überlegen.
Glücklicherweise kam es nicht so weit. Das erste, was ihnen begegnete, waren beschäftigte Arbeiter, allesamt sichtlich nicht Teil des Kultes, dem sie auf der Spur waren. Charons Schakalohren zuckten leicht, als jemand auf das Trio zutrat, aber es war nur ein junges Mädchen. Eigentlich zu jung für einen Job, aber... sie war vermutlich keine Angestellte im herkömmlichen Sinne. Charon musste sich zwingen, ein Lächeln aufrecht zu erhalten, während er sie ansah. „Danke für den Hinweis, das ist sehr lieb von dir“, meinte er sanft, während er vor dem Mädchen in die Hocke ging, um ihr auf Augenhöhe zu begegnen. „Aber sag mal, darf ich dich vorher um was bitten?“ „Hm?“ Der Blick und die Worte des Weißhaarigen waren gleichermaßen warm und sanft. Dennoch lag Unsicherheit in den Augen des Mädchens. Nur zögerlich nickte sie. „Ja, ist okay.“ „Danke dir“, nickte er und hob seine rechte Hand die Handfläche gen Decke gerichtet. „Darf ich kurz deine Marke sehen? Du kriegst auch was im Gegenzug.“ Es war vermutlich keine angenehme Frage für das Kind, aber bei jemandem, der so jung war, erwartete Charon nicht viele Gegenfragen und wenig Argwohn. Besonders als sich dunkle Energie in seiner Hand sammelte und innerhalb von Augenblicken eine hübsche, kleine Blüte formte, die die faszinierten, großen Augen des Mädchens auf sich zogen. Sie staunte nicht schlecht, schien die Blume aber sehr schön zu finden. Nach ein paar Augenblicken nickte sie erneut, und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Ja, okay. Hier, bitte.“ Eine gewisse Aufregung war spürbar, aber die junge Fledermaus blieb ruhig und höflich. Musste sie wohl sonst auch immer. Jetzt gerade spielte es Charon in die Karten, auch wenn es ihm missfiel. Ein paar Momente lang betrachtete er die Marke, prägte sie sich selbst ein, ehe er einen kurzen Blick hinüber zu Lian warf und dessen Nicken sah. Mit einem warmen Lächeln wandte er sich wieder der Kleinen zu. „Vielen Dank! Hier, die hast du dir verdient.“ Liebevoll steckte der Dargin ihr die finstere Blume in die Haare, ehe er wieder aufstand. Nach Seraphim sollte er sie nicht fragen. In ihrem Alter war nicht davon auszugehen, dass sie zu viel von den Strukturen dieser Organisation verstand, wenn die Sklaven hier überhaupt etwas wussten, und selbst wenn wollte er sie nicht unnötig in Gefahr bringen. „Jetzt müssen wir aber wirklich weiter, sonst gibt es noch Ärger.“
Den Gang entlang gehend dauerte es nicht lange, die Küche zu finden. Dennoch stoppte Charon vor dem Eintreten, sprach noch einmal leise zu seinem Team. „Was jetzt? Einfach auf ins Gefecht?“ Wenn sie einfach der Rolle als neue Kellner folgten, stieg mit jeder Interaktion das Risiko, dass jemand merkte, dass sie nicht hierher gehörten. Jetzt auffliegen würde ihnen nicht guttun, so viel stand fest. „Vielleicht lohnt es sich, uns wieder aufzuteilen? Ich weiß nicht, wie bereitwillig wir Infos zu Seraphim bekommen...“
Underworld Jackal: Anubis Soul [läuft weiter] TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 für 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber eignet sich der Magier Eigenheiten des Gottes Anubis an. Dabei verändert sich sein Gesicht: Seine Ohren werden zu den langen, schwarz bepelzten Ohren eines Schakals, seine Augen werden dunkel, seine Nase nähert sich einer Schnauze an und auch im restlichen Gesicht bildet sich hier und da schwarzes Fell. Mit Augen, Nase und Ohren des Totengottes Anubis ist man in der Lage, die spirituellen Überbleibsel der Toten wahrzunehmen; der Zauber erlaubt es also, Geister zu erkennen. Dabei nimmt man eher die Schemen und Schatten der Toten wahr und kann nicht ordentlich mit ihnen kommunizieren. Man sieht auch nicht jeden, sodass man selbst auf einem Friedhof nur ein paar wenigen Geistern begegnen wird.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Zuletzt von Charon am Sa 5 Okt 2024 - 17:15 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Rin Blood Hound
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Es war grausam zu sehen, dass diese Truppe an Monstern nicht einmal halt vor Kindern und Teenagern machte. Eigentlich sollte es Rin nicht verwundern, ein derart junges, zartes Gesicht hier zu sehen, schließlich hatte sie während ihrer Flucht Zahar, die das selbe Schicksal ereilt hatte, getroffen. Aus irgendeinem Grund wirkte die junge Echse für sie nicht wie ein Kind. Ob es daran lag, dass sie Magie beherrschte und sich daher gut verteidigen konnte? Der einzige Trost in dieser Situation war, zu wissen, dass all die Tiermenschen hier, egal wie alt oder jung, am Ende des Tages frei sein würden. Dafür würde sie eigenhändig sorgen. Doch das konnte sie dem kleinen Mädchen, das voller stolz mit ihrer schicken, neuen Blume im Haar davonstolzierte, natürlich nicht sagen. Sie mussten unentdeckt bleiben. "Das hast du gut gemacht", lobte sie Charon, schenkte ihm ein kleines Lächeln. Er hatte die Chance am Schopfe gepackt und gleichzeitig der Kleinen eine Freude bereitet. "Ich glaube es ist keine gute Idee, sich erneut aufzuteilen. Das hat schon beim ersten Mal nicht gut geklappt." Was zugegebenermaßen überwiegend ihre Schuld war, doch der spontane Hauptgewinn an der Slotmaschine war nun wirklich nicht absichtlich gewesen. Außerdem brauchten sie Lians Illusionsmagie, falls sie erneut nach ihren Marken gefragt wurden. Die Rute der Hundedame wippte leicht, als das Trio durch den Gang marschierte, um nicht allzu sehr aufzufallen. Charon hatte Recht. Je länger sie hier waren und je mehr Gespräche sie führten, desto wahrscheinlicher wurde es, dass sie auffielen. Etwas, das sie dieses Mal lieber um jeden Preis vermieden. Letztes Mal hatten sie Glück gehabt, dass die Verstärkung in Form eines einzigen Mannes kam. Ob sie dieses Mal so glimpflich davon kamen, insbesondere, wenn sie nun (hoffentlich) dem echten Seraphim gegenüber standen, war unklar. Am besten fanden sie es gar nicht erst heraus. "Greifen wir direkt an", entschloss die Hundedame schließlich. Ihre Stimme, als auch ihr Blick, waren geprägt von purer Entschlossenheit. Eigentlich war es nicht ihre Art, das wussten sowohl Charon, als Lian sicherlich auch. Doch die Situation, in der sie sich gerade befand, brachte Seiten an ihr hervor, die sie selbst zuvor nicht gekannt hatte. Nun stand nurnoch eine Frage im Raum. Wie kamen sie zu Seraphim? All die 'Arbeiter' die hier herumhuschten, würden es wohl kaum wissen. Sie mussten sich also wohl oder übel hocharbeiten. "Ich schlage vor wir melden uns wie gewünscht beim Chefkoch. Ich bin mir sicher, er kann uns mehr sagen. Ich weiß bloß nicht genau, wie wir diese Informationen aus ihm herausbekommen sollen, ohne aufzufallen." So, wie es hier roch, wurde in der Küche vermutlich schon eifrig gekocht "Wir müssen es irgendwie schaffen, dass er mit uns an einem Ort spricht, an dem sonst keiner ist..." Aber wie? "Hehhh, ihr da." Eine kräftige Stimmte hallte durch den Gang, gefolgt von langsamen, schweren Schritten. Manchmal beantworteten sich Fragen scheinbar von selbst. "Euch kenne ich nicht. Kommt gefälligst her." Ein ordentlich beleibter Mann marschierte auf das Trio zu. Die große, schneeweiße Kochmütze auf seinem kahlrasierten Kopf ließ bereits erahnen, um wen es sich handelte. Kurz wechselte die Hundedame einen Blick mit ihren Kollegen, dann tat sie auch schon, wie erwünscht. Die Ohren angelegt und mit der Rute zwischen den Beinen stand sie dem Kerl gegenüber, musste den Kopf leicht in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können. "Eure Marken." Die speckige Hand wurde ausgestreckt. Kurz darauf klirrte es auch schon leise, als Lian ihm drei Stück ergab. Der Koch betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. "... die Zahlen muss ich überprüfen. Moment." Damit stapfte er auch schon davon, verschwand in einer der Türen, auf denen groß und fett 'Zutritt verboten' stand. Das war doch nicht etwa ihre Chance?
Charon Desert Night
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„Ich danke dir“, lächelte Charon auf Rins Lob hin, fühlte sich geschmeichelt. Ja, jetzt wo sie es sagte war er auch der Meinung, die Situation wundervoll gemeistert zu haben! Fröhlich fuhr er sich durch die Haare, während sie ihr weiteres vorgehen besprachen. Sich aufteilen fanden die beiden also nicht gut? „Nun gut, dann bleiben wir zusammen.“ Charon hatte bei der Trennung zuvor wohl die weniger turbulente Seite abbekommen, auch wenn er als Erster dem falschen Seraphim gegenüber gestanden hatte. Er konnte nicht bildlich nachvollziehen, wie schlimm ihre Trennung geendet hatte. Dennoch akzeptierte er die Entscheidung, ohne zu diskutieren, auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war, als so leicht zu identifizierende Gruppe unterwegs zu sein. Konnte ihre beste Chance wirklich sein, darauf zu hoffen, dass sie den Chefkoch an einen abgeschiedenen Ort bekamen...? Nun, ihre erste Begegnung mit dem massigen Kerl war auf jeden Fall ziemlich öffentlich, mitten auf dem Gang. Sie hatten es noch nicht einmal in die Küche geschafft, die durch die wabernden, tatsächlich sehr appetitlichen Düfte eigentlich leicht zu identifizieren war, selbst wenn man keine feine Hundenase hatte. Der Koch musste aber auch ein feines Näschen haben, um so schnell die drei Neuankömmlinge zu erschnüffeln, die nicht hierher gehörten. Der Dargin begegnete ihm mit einem ruhigen „Guten Tag“, während Lian die falschen Marken übergab. Es reichte wohl nicht, dass sie welche hatten. Skeptisch betrachtete der Koch die Zahlen darauf und entschied sich, dass er die prüfen musste. Leicht zog Charon die Augenbrauen zusammen, als der ältere Mann sich abwandte. Die Tatsache, dass sie jetzt Marken hatten, war offensichtlich nicht gut genug... Wenn alle Leute in diesem Gebäude so vorsichtig waren, dann würden sie mit ihrer Geheimnistuerei nicht weit kommen. Andererseits musste man wohl vorsichtig sein, wenn man Teil einer illegalen Organisation war. Entschlossenen Schrittes folgte Charon dem Mann, und ehe die Tür hinter ihm ins Schloss fallen konnte, wurde sie sanft von der Hand des Magiers gestoppt. 'Zutritt verboten' war zielversprechend. Kurz fiel sein Blick auf Lian und Rin; sie wollten nicht getrennt werden, aber sie waren sich einig, dass sie diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen konnten, richtig?
„Das ist doch nicht richtig...“ Der Koch murrte grimmig, während er über das Verzeichnis gebeugt eine der drei Markennummern suchte. Erst reagierte er nicht, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, doch dann hatte er das Gefühl, dass es ein bisschen zu lange gedauert hatte. Wieso war die so lange offen geblieben? In dem Moment, in dem er sich umdrehte, um nach dem rechten zu sehen, wurde sein Gesicht von einer kräftigen, hellen Hand gepackt, die seinen Mund blockierte und ihn unsanft gegen den Tisch presste. Auf ihn herab sah das sanft lächelnde Gesicht des weißhaarigen Schakalmannes, den er eben, draußen auf dem Flur, das erste Mal gesehen hatte. „Du hast Recht. Hier ist so einiges nicht richtig“, bestätigte Charon ruhig, während er auf den dicken Koch hinabsah. Seine Finger drückten unangenehm in die Wangen des Mannes, pressten sein Gesicht zusammen, dass ihm der Kiefer schmerzte. „Wir sind auf der Suche nach Seraphim. Deine Aufgabe ist es, uns dabei zu unterstützen.“
Selbstverständlich konnten sie diese Chance nicht verstreichen lassen. Stumm nickte Rin, Worte brauchte es gerade keine. Leisen Schrittes folgte sie Charon, bedeutete Lian gleichzeitig, dass er doch bitte Wache halten sollte. Hier und jetzt auf frischer Tat ertappt zu werden, könnte ihr Ziel gewaltig gefährden. Daraufhin schlüpfte die Hundedame auch schon mit durch die Tür, hielt sich jedoch erst einmal im Hintergrund. Sie beobachtete Charon dabei, wie dieser mit Leichtigkeit den Koch unter seine Gewalt brachte. Dieser zeigte sich jedoch alles andere als kooperativ, starrte aus abfälligen, zornigen Augen hinauf zu seinem Gegner. "Den kannfd du hia lange suchen, du Scheiffköder." Durch die Hand, die sich um sein Gesicht legte, wurde seine Aussprache undeutlich, doch Rin verstand trotzdem jedes einzelne Wort. Mit einem leisen Knurren in der Kehle trat sie an die Seite des Dargin. Die Erkenntnis, dass es nun zwei zu eins stand, huschte über die Gesichtszüge des Kochs, doch Furcht bildete sich dort keine ab. Im Gegenzug, er schien nur noch wütender. "Lass mich raten, wir sollen es in Aloe versuchen?" Sie gab sich größte Mühe, den Frust nicht in ihrer Stimme durchscheinen zu lassen, doch ganz gelang es ihr nicht. "Netter Versuch, aber den haben wir bereits besucht. Er hat uns gnädigerweise verraten, dass er gar nicht der Echte ist. Also ..." Tief durchatmen. Es hatte keinen Sinn, wenn sie sich jetzt von ihrer Wut leiten ließ. "Heraus mit der Sprache." Der Koch riss überrascht die Augen auf. "Waff...?!" Nun machte sich doch langsam Sorge in seinen Zügen breit. Konnte es etwa sein, dass das hier mehr als nur ein paar Schoßhündchen waren, die ihren Platz vergessen hatten? Trotzdem zögerte er. Es war schwer, diese Situation einzuschätzen. Sollte er weiter Widerstand leisten und dadurch womöglich sein Leben riskieren? Oder sollte er sprechen, dafür aber seinen Job, seinen Rang, seine Macht auf's Spiel setzen? Hass flammte in seinen braunen Augen auf. Wie konnten diese wertlosen Kreaturen es wagen, ihn derart in Bedrängnis zu bringen? Sie hatten nicht das Recht...! "Ea ifft einen Sdogg übea unf." Widerwillig knickte der gut beleibte Mann schließlich ein. Sein Leben war ihm doch zu wertvoll. Sollte sich Seraphim doch um diesen aufmüpfigen Dreck kümmern. "Man eaichd ihn nua mid einem sbesiellen Schlüffel." Langsam, als könnte er den Magiern so zeigen, dass er nicht vorhatte, Widerstand zu leisten, hob er eine Hand und holte eine Kette unter seinem Oberteil hervor. Ein Schlüssel hing daran. Rin spannte ihren gesamten Körper an, als der Koch sich bewegte. Sie traute ihm nicht. Sie traute keinem dieser Leute. Ob er die Wahrheit sagte? Führte der Schlüssel wirklich zu ihrem Ziel, oder war es nur ein weiterer Hinterhalt, der sie erwartete? Nach einer Antwort suchend blickte sie zu Charon. Doch woher sollte er es wissen? Die Worte des Kochs wirkten ehrlich, auf mehr konnten sie sich wohl oder übel nicht verlassen. Ihre zierlichen Hände streckten sich nach dem Schlüssel aus und rissen ihm vom Hals des Feindes. "Wenn es sich um eine Falle handelt, werden wir zurückkommen und es dich büßen lassen." Bedrohlich richtete sich die Spitze ihrer Rute nach oben. Sie wusste selbst nicht, ob es sich bei ihren Worten um die Wahrheit handelte oder nicht. Sie war eigentlich niemand, der Rache nahm und sie wollte diesen Leuten auch nicht die Macht geben, sie derart tiefgreifend zu verändern. Mit zusammengebissenen Zähnen wendete sie sich ab. Jetzt war sowieso keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. "Lass uns keine Zeit verlieren." Ihr Blick richtete sich wieder auf Charon. "Mehr müssen wir nicht wissen. Wir können sowieso nicht sicher sein, ob er uns die Wahrheit erzählt." Kaum trat das Duo wieder aus dem Zimmer, mussten sie eins feststellen: Lian war fort. Wo war er hin? Hatte er tatsächlich jemanden ablenken müssen, sodass sie ungestört blieben? Nervös schluckte die Hundedame. Alles in ihr rief danach, ihn suchen zu gehen, sicherzustellen, dass es ihm gut ging. "Was machen wir denn jetzt...?" Aber die Zeit drängte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt wurden. Dieses Gebäude war riesig, wie sollten sie ihn zeitnah finden? Vielleicht war er noch auf dieser Etage, aber was, wenn nicht? Ihr Herz zog sich zusammen. Sie konnten es sich nicht leisten, nach ihm zu suchen. "Lian ist stark, auch alleine. Wir ... wir können ihn alleine lassen, richtig?" Die Sorge, die sich in ihren blauen Äuglein widerspiegelte, war kaum zu übersehen. War es wirklich okay, den Erfolg ihres Auftrags, nachdem sie bereits so weit gekommen waren, auf's Spiel zu setzen, weil sie ihrem langjährigen Freund und hochrangigem Magier nicht zutraute, sich im Ernstfall zur Wehr zu setzen? Sie schluckte, kräftig. Diese Entscheidung wollte sie nicht treffen.
Charon Desert Night
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Charons Augen waren kalt und ruhig, während der Koch aufmüpfig zu werden versuchte. Widerworte, in dieser Situation? Gut, sollte er es versuchen. Der Griff des Dargin wurde fester, schmerzhafter, während er seine linke Hand hob, dunkle Energie darum herum sammelnd. Das Sprechen schien für den Moment Rin übernehmen zu wollen, für die das ganze Thema hier noch einmal deutlich persönlicher war. Insofern ließ der Dargin sie gewähren, bis sie den Schlüssel in der Hand hielt. Dann warf er den Chefkoch unsanft beiseite, ließ ihn über den Boden poltern. „Fühl dich frei, nach Verstärkung zu rufen“, meinte er selbstsicher, den Kopf arrogant gehoben. „Je mehr von euch ich auf einmal festnehmen kann, desto besser.“ Für einen kurzen Augenblick blitzten seine strahlend weißen Zähne auf in einem bedrohlichen Grinsen, ehe er sich abwandte. Wie die Inuyama sagte, gab es keine Zeit zu verlieren.
„Wir gehen weiter“, stellte Charon fest mit einer absoluten Selbstsicherheit, ohne jeden Zweifel in der Stimme, als Lians Abwesenheit Rin zum Wanken brachte. „Lian kann auf sich aufpassen, und er weiß wie wichtig das hier ist. Wenn er nicht hier ist, dann leistet er gerade einen Beitrag, den wir nicht verschwenden dürfen.“ Unter anderen Umständen hätte er seinem Freund vermutlich zugetraut, im Laufe der Quest mal unterzutauchen und sich ein paar Wertsachen mitzunehmen, aber heute konnte er das wirklich nicht glauben. Genauso wenig hielt er es für realistisch, dass jemand hier den Falls ausgeschaltet hatte. Auf jeden Fall nicht, ohne dass sie davon etwas mitbekommen hätten. Eher war es andersrum. „Gut, dass ich meine eigenen Ohren mitgebracht habe“, schmunzelte das Weißhaar und setzte sich in Bewegung. „Rin, komm mit.“ Ein Stockwert weiter nach oben war ein ziemlich eindeutiges Stichwort. Charon bewegte sich sehr zuversichtlich durch die Gänge, schließlich wusste er, dass die Treppen am Eingang des Restaurants hier endeten. Wenn es weiter nach oben ging, dann gab es nur einen Weg. „Ich habe vorhin schon etwas... Interessantes bemerkt“, meinte er ruhig, während sich die Türen des Aufzuges wieder vor ihm öffneten. Hinein tretend deutete er auf ein Schlüsselloch unter den ganzen Knöpfen, mit denen man sein Stockwerk auswählen konnte. „Probier es mal hier. Wenn es tatsächlich ein zusätzliches Stockwerk gibt... dann ist es hier.“
Eine große Glaswand sah hinab auf das nächtliche Sakura Town, auf die funkelnden Lichter der Stadt, die Hotels und Restaurants, den Monolithen von Aizawa Industries und das Gewusel der niederen Klassen. Die dunkel gehaltenen, geräumigen Quartiere waren luxuriös ausgestattet, an einer Wand allerlei religiöse Symbole, an der anderen ein großes Selbstporträt von dem Engel höchstselbst mit seiner hellen Haut, seinen kurzen, weißen Haaren und seinem gleichsam weißen Anzug, ein süffisantes Lächeln auf seinen Lippen. Praktisch dasselbe Lächeln trug der echte Seraphim, während er in seinem Sessel saß, die Beine überschlagen, eine faszinierende Lektüre geöffnet. „Hm?“ Ruhig hob der schlanke, hochgewachsene Mann den Kopf, als die Geräusche des Fahrstuhls an seine Ohren drangen. Entspannt erhob er sich von seinem Sitz, wandte sich dem Aufzug zu, als sich dessen Türen öffneten, und sein arrogantes Lächeln wich nicht einen Millimeter, als er Charon und Rin erblickte. „Was für eine Überraschung. Ich habe überhaupt keinen Besuch erwartet...“
Charon hatte Recht, das wusste Rin. Wenn Lian nicht hier war, dann sorgte er gerade garantiert dafür, dass die beiden Weißhaarigen ungehindert weiterkommen konnten. Wie genau, das wussten sie nicht, aber sie würden es garantiert früher oder später erfahren. Sie musste auf die Worte des Dargin und auch auf die Taten des Falls vertrauen. Genau deshalb hatte sie doch ausgerechnet diese Beiden um Hilfe gebeten. Sie wusste, dass sie sich auf sie verlassen konnte. Mit einem Nicken ballte sie ihre zierlichen Finger zu Fäusten. "Ja. Gehen wir, du falscher Hund." In einem kurzen Anflug an Zuversicht wischte die Hundedame dem Größeren über die plüschigen Ohren. Auf Charons Wunsch hin folgte sie ihm, ihr Blick wanderte aufmerksam umher, ehe sie wieder im Aufzug standen. "Ein Schlüsselloch!", stellte sie überrascht fest, ihre Rute stellte sich ruckartig auf. Das war ihr zuvor nicht aufgefallen, vermutlich vor lauter Aufregung. Ein leises Klicken war zu hören, als der Schlüssel tatsächlich perfekt passte. Kurz darauf setzte sich der Fahrstuhl auch schon mit einem kräftigen Ruck in Bewegung. Es ging langsam nach oben. Man konnte es zwar nicht sehen, aber fühlen. Einen Moment lang starrte die Hundedame einfach nur die Wand vor sich an. In ihrem Kopf herrschte reines Chaos. Unzählige Gedanken schwirrten umher, ließen sich nur schwer greifen und tatsächlich verstehen. Nur zögerlich konnte sie den starren Blick lösen und hinauf zu dem Dargin umlenken. "Ich glaube ich habe Angst", sprach sie leise, "aber nicht vor Seraphim, sondern vor mir. Bitte lass mich nichts dummes machen. Am liebsten würde ich ihm höchstpersönlich die Kehle rausreißen ... aber das wäre nicht der richtige Weg." Eine für sie untypische Wut brodelte in ihrem Inneren, versuchte, ihre Vernunft zu verschlucken. Sie wollte dieses Monster für seine Taten büßen und bluten lassen. So sehr. Dabei wusste sie doch eigentlich, dass es niemandem etwas brachte, wenn sie ihn schwer verletzte oder gar tötete. Nein, das wäre absolut falsch. Unruhig kaute sie auf ihrem Zeigefinger herum. "Wir dürfen ihn auf keinen Fall töten", waren ihre letzten, ruhigen Worte, bevor sich die Türen öffneten sich. Helle, fast schon leuchtende Augen richteten sich auf die ungebetenen Gäste. Gemächlich, in aller Seelenruhe, schloss er seine Lektüre und legte sie auf das kleine, dunkle Abstelltischlein neben sich. Dann faltete er die Hände auf seinem Schoß ineinander. Der Blick, den er auf seine Besucher richtete, war überraschend weich, fast wie der eines echten Engels. Ein starker Kontrast zu dem widerlichen Lächeln auf seinen Lippen. Unweigerlich stellte sich Rins Fell auf, ihre Lippen zogen sich zurück, um ihre Zähne in einer drohenden Geste zu präsentieren. "Ich kann nicht behaupten, eure Gesichter schon einmal gesehen zu haben. Seid doch so brav und klärt mich auf, mit wem ich hier die Ehre habe, ja?" Seine Stimme war so warm, so weich und unschuldig, dass es der Canine einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. Das Knurren, das sich in ihrer Kehle aufgestaut hatte, brach laut und bedrohlich hervor. Dabei war sie doch eine der Guten und er der Böse! Wer die Szene ohne Zusammenhang beobachtete, könnte aber glatt das Gegenteil denken. "Sag uns lieber, ob du der echte Seraphim bist!" Herzliches Lachen hallte durch den großen Raum. "Vielleicht bin ich das. Vielleicht aber auch nicht." Für den Kurzhaarigen war der Besuch scheinbar nur ein Spielchen, eine kleine, ungeplante Ablenkung. Auch Rin faltete nun ihre Hände zusammen, jedoch nur kurz. Als sie sie mit Schwung auseinander riss, erfüllte schlagartig ein tiefroter Nebel den gesamten Raum. "Nanu?", gab der Feind amüsiert von sich, als sich das das Blut zu unzähligen feinen Nadeln verdichtete, die ihre Spitzen auf ihn gerichtet hatten. Eine falsche Bewegung reichte schon aus, um ihn zu verletzen. "Sprich!", forderte die Hundedame laut und entschlossen. Eine Antwort bekam sie auch dieses Mal nicht. Der falsche Engel ließ sich kein bisschen aus der Ruhe bringen, behielt seine entspannte Pose bei und lächelte seinen Besuchern weiterhin entgegen. Warmes, gleißendes Licht breitete sich langsam über seiner Haut aus. Ein Schild? "Na na, wir wollen mal nicht unhöflich werden, Püppchen."
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