Ortsname: Horizon Haven Hotel Art: Hotel Spezielles: -
Beschreibung: Willkommen im "Horizon Haven Hotel" - einem paradiesischen Rückzugsort direkt am Meer! Genießen Sie spektakuläre Aussichten auf den endlosen Ozean und lassen Sie sich von der ruhigen Atmosphäre dieses exklusiven Hotels verzaubern. Das "Horizon Haven Hotel" bietet Ihnen erstklassigen Service, luxuriöse Unterkünfte und eine Vielzahl von Annehmlichkeiten, die Ihren Aufenthalt unvergesslich machen werden. Entspannen Sie am privaten Strand, tauchen Sie in den glitzernden Pool ein oder lassen Sie sich im hauseigenen Spa verwöhnen. Genießen Sie kulinarische Köstlichkeiten in unseren hervorragenden Restaurants und erleben Sie romantische Sonnenuntergänge von Ihrem Balkon aus. Tauchen Sie ein in die Magie des Meeres und erleben Sie einen unvergleichlichen Urlaub im "Horizon Haven Hotel".
Change Log: Der Gang im dritten Stock des Hotels muss renoviert werden, weswegen im Hotel zeitweise Baugeräusche zu hören sind und dieser Stock für Gäste vorerst nicht zugänglich ist.
„Warte, warte. Verstehe ich das richtig? Ein all-inclusive Urlaub auf dem Nacken der Gilde?“ Lian blinzelte ungläubig, verstummte für wenige Sekunden und brach dann in schallendes Gelächter aus. „Aram, dein Ernst? Fuck, ich glaub, das ist das erste Mal, dass ich mich ernsthaft darüber freue, in dieser Gilde gelandet zu sein!“ Der 20-Jährige versuchte händeringend, die Kontrolle über Gestik und Mimik zurückzuerlangen, aber richtig gelingen wollte es ihm nicht. Immer wieder kicherte der Illusionist in sich hinein, schloss dann die Augen und ließ sich Halt suchend mit dem Rücken gegen den Türrahmen des Büros fallen. Am anderen Ende des Zimmers saß niemand geringeres als Aram Falls, der Gildenleiter von Crimson Sphynx und nicht zuletzt auch der Onkel von Lian. Immer noch war es ein Verwandtschaftsverhältnis, das nur sehr wenigen Mitgliedern der Wüstengilde bekannt war. Normalerweise bemühte sich Lian darum, weder über diese Verwandtschaft zu sprechen, noch sich anmerken zu lassen, dass er und Aram eine engere Verbindung zueinander hatten. Doch jetzt, wo beide Männer unter sich waren, ließ sich der Falls ein bisschen mehr gehen. Sehr zum Leidwesen von Aram. Beinahe missmutig betrachtete er seinen in sich hineingrinsenden Neffen und schüttelte sachte den Kopf. “Du bist nicht dort, um Urlaub zu machen“, wiederholte er mit Nachdruck und fixierte den jungen Magier mit seinem durchdringenden Blick. “Du bist dort, um einen Dieb zu fassen.“ Der jüngere Falls verstummte, kaum dass das Wort Dieb gefallen war und verschränkte die Arme vor der Brust. Er sah vielsagend hinüber zu Aram und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Hm. Meinst du wirklich, es ist eine schlaue Idee, ausgerechnet mich zu so einem Auftrag zu schicken? Wer sagt dir, dass ich nicht mit dem Dieb sympathisiere?“ Es war klar, worauf der 20-Jährige anspielte: Auf die eigene Vergangenheit als Dieb. Darauf, dass er doch selbst derjenige war, der andere Menschen des Öfteren um ihre Habseligkeiten erleichtert hatte. Auch wenn der Falls sich stets darum bemüht hatte, es gegenüber seinem Onkel nie offensiv zu erwähnen, so war es doch ein offenes Geheimnis, dass Lian sich selbst immer noch mit seiner Vergangenheit als Dieb identifizierten. Einmal ein Dieb, immer ein Dieb… oder etwa nicht? Aram musterte seinen Neffen nachdenklich und überraschte Lian schlussendlich mir einem... Lächeln? „Lian, wann hast du das letzte Mal in den Spiegel gesehen?“ In den Spiegel? Der Braunhaarige blinzelte, von dieser Frage sichtlich aus dem Konzept gebracht. Da keine Antwort folgte, ergänzte der Gildenleiter seine Aussage und neigte den Kopf in einer ganz ähnlichen Art und Weise zur Seite, wie Lian es kurz zuvor noch getan hatte. Einer der wenigen Momente, in denen man die Ähnlichkeiten zwischen beiden Männern wirklich sehen konnte. „Wir wissen beide, dass du schon lange nicht mehr der Junge bist, der vor drei Jahren in diese Gilde eingetreten ist. Du hast dich verändert. Und daher bin ich mir sicher, dass du die absolut richtige Besetzung für diesen Auftrag bist.“ Der Angesprochene runzelte die Stirn: „Verändert? Inwiefern verändert?“ Er löste sich vom Türrahmen und trat einen Schritt in den Raum, aber Aram hatte nicht vor, noch weiter auf die Thematik einzugehen. Stattdessen schob er seinem Neffen über den Schreibtisch hinweg einen Flyer zu, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es hier überhaupt nichts mehr zu diskutieren gab. “Hier drin findest du Zugtickets und die Karte fürs Hotel. Du wirst vor Ort mit einer anderen Magierin zusammenarbeiten, die Liberty Phoenix entsandt hat.“ Lian war immer noch skeptisch, aber er nahm den Flyer entgegen und öffnete ihn. Die hellgrünen Seelenspiegel überflogen den Inhalt und kurz dachte Lian darüber nach, noch etwas zu sagen. Ein paar letzte Widerworte. Am Ende entschied er sich allerdings nur für ein Schnauben, wandte sich kommentarlos ab und wollte das Büro verlassen. Kurz bevor seine Füße die Türschwelle überbrückt hatten, hörte er die dunkle Stimme von Aram in seinem Rücken sagen: “Und wenn der Auftrag erledigt ist, komm wieder her. Ich habe noch etwas mit dir zu besprechen, Lian.“
Besprechen? Was zum Henker wollte Aram mit ihm besprechen? Die letzten Worte, die sein Onkel ihm mit auf den Weg gegeben hatte, kreisten mehr in der Gedankenwelt des jungen Mannes, als es diesem lieb war. Die gesamte Zugfahrt über zerbrach Lian sich den Kopf darüber, was ihn erwartete, sobald er von seinem Auftrag zurückkehrte. Hatte der ältere Falls irgendetwas über seinen Neffen herausgefunden, was er nicht hatte herausfinden sollen? Hatte es etwas mit Evie zu tun? Wohlmöglich damit, dass der Falls mit der Pinkhaarigen gemeinsam auf dem Schwarzmarkt gesehen worden war? Aber Lian hatte sich doch extra verhüllt! Oder etwa die Diebstähle, die er vollzogen hatte, um die Wette mit der Meadows zu gewinnen? Lian war nervös und das kotzte ihn einfach nur an. Fuck, warum interessierte ihn das alles überhaupt so sehr? Und dann wieder dieser Gedanke: Was meinte Aram damit, dass er sich verändert hätte? War das gut? Oder schlecht? Argh! Lian war so sehr in seine eigenen Gedanken versunken, dass er weder die Zugfahrt noch den Fußweg zum Hotel richtig wahrnahm. Gut, dass er zumindest daran gedacht hatte, sich seine schwarze Tasche über die linke Schulter zu werfen, bevor er losgezogen war. Einzig eine Sache fiel ihm auf, kaum dass er die leichte Brise im Haar spürte und Salz in der Luft schmeckte: Er war in Hargeon Town. Hargeon Town? War das nicht die Stadt, in die er damals direkt nach seinem Beitritt in Crimson Sphynx für seine erste Quest entsandt worden war? Die Stadt, in der er damals mit knapp 18 Jahren diese kleine Feline getroffen hatte. Wie hatte sie nochmal gehießen… Cayra? Wie es der Hellhaarigen wohl heutzutage ging? Auch sie war eine Diebin gewesen. Lian kam nicht umhin, sein damaliges Ich mit seiner heutigen Persönlichkeit zu vergleichen. „Verändert…“, murmelte der junge Mann leise und blieb dann, gar nicht mehr weit des Haupteingangs des Hotels, stehen. Immer noch zu keinem zufriedenstellenden Schluss kommend, durchwuschelte Lian sein ohnehin wuscheliges Haar mit der freien Rechten. „Fuck, ist das nervig!“, stöhnte er laut auf – vielleicht eine Spur zu laut. Ob seine Mitstreiterin für den heutigen Tag schon anwesend war?
“Ich soll..huh.” Etwas ungläubig stand Lacy im Eingang ihrer Wohnung, als sie den Zettel las, der er soeben von einem Boten überreicht wurde. Sie ging langsam nochmal jedes Wort durch, doch ihre Augen schienen sie wohl nicht zu trügen. Etwas ernst schaute die Rothaarige wieder zu dem armen, schlaksigen Tropf, der eigentlich schnell wieder gehen wollte. “Wenn das ein Witz ist, renn schnell weg.” Aber der Typ schüttelte nur nervös mit dem Kopf. Ein Seufzen entwich der Magierin. “Verzieh dich.” Und ohne dem Kerl weitere Beachtung zu schenken, schloss sie die Tür ihrer Wohnung wieder und setzte sich aufs Sofa. Ein All-Inclusive Urlaub, für den sie keinen Jewel bezahlen musste? Das klang zu schön, um wahr zu sein, aber wenn es sich hierbei wirklich um eine offizielle Quest handelte, hatte sie soeben den Jackpot erwischt. Ein breites Grinsen zog sich über ihre Lippen, während in ihren Gedanken schon all die Möglichkeiten, sich verwöhnen zu lassen, abgegangen wurden. Und all das nur, um irgendeinen lästigen Dieb zu fangen? “Ach, scheiß doch auf den. Das mach ich nebenbei vielleicht…” Normalerweise war Lacy sehr bestrebt darauf, solche Aufträge möglichst schnell abzuschließen. Wer wollte denn auch Zeit mit so nem Kleinkram verbringen? Aber das hier war etwas anderes. Wer würde sich denn so eine Chance entgehen lassen? Mit einem Enthusiasmus, den man nicht oft von der Ardére sah, hob sie ihren Hintern vom gemütlichen Sofa und spazierte nun zu ihrem Kleiderschrank hinüber. Ob ein Koffer genügte? Jaaa, bestimmt. Eines war sicher, sie würde diesen Urla- ähm, diese Quest so lange es ging hinauszögern. Also, was würde man alles brauchen?
Es war selten, dass man Lacrita auf einer Quest mit so guter Laune sah. Für Leute, die sie schon kannten, wäre das wohl schon an unheimlich gegrenzt. Daher war es vermutlich nicht verwunderlich, dass die Magierin beim Ankommen am Hotel wirklich den Vibe eines normalen Gasts erweckte und nicht wie jemand wirkte, die hier etwas zu erledigen hatte, das nicht das Buffet beinhaltete. Naja, hoffentlich war es das hier wirklich wert. Auf der anderen Seite…wie konnte ein gratis All Inclusive Trip es nicht wert sein? Kaum stand sie vor dem Horizon Haven, warf die Rothaarige einen Blick auf die anderen Gäste, die hier standen. Die meisten waren wohl schon drinnen, aber für die interessierte sie sich nicht. Denn, der einzige mögliche Negativpunkt an der ganzen Sache, war ihr Partner. Also, sie wusste seinen Namen nicht und hatte nicht mehr als ne knappe Aussehensbeschreibung, die aber auch auf eine vielzahl an Leuten hätte zutreffen können. Hmmm…hoffentlich war er cool drauf, sonst würde das die Stimmung der Magierin extrem dämpfen. Mal schauen…braune Haare…junges Gesicht…wie sollte sie damit denn jemanden fin- Hm? Ihre Aufmerksamkeit lenkte sich auf einen jungen Mann, der…eigentlich recht gut auf diese schwammige Beschreibung passte. Er schien sich über irgendwas aufzuregen. Was genau? Keine Ahnung, war aber auch nicht wichtig. “Yo.” Noch einige Meter von ihm entfernt versuchte Lacy trotzdem einen Kommunikationsversuch. “Auch für die Quest hier oder für den Pool?” Meinte sie nur mit einem frechen Grinsen. Ja, sie war erstaunlich gut drauf. Ob sich das im Verlauf des Urlaubs ändern würde? Mal sehen.
Unbemerkt war Lian in all seinen Grübeleien ein bisschen zu laut geworden. Erst in dem Augenblick, als ihn eine Stimme seitlich ansprach, ging ihm auf, dass er sich in der Öffentlichkeit befand. Ganz gleich, was Aram angedeutet hatte: Das hier war eindeutig nicht der richtige Ort, um sich derart gehen zu lassen. Eilig löste der 20-Jährige die Hand aus seinen lockigen Haaren und drehte sich stattdessen zur Quelle dieser neuen Stimme. Dort stand eine junge Frau mit auffällig roter Haarpracht, die in sanften Wellen locker bis zu der Hüfte reichte. Wow, Respekt. Wie viel Pflege diese Haare wohl benötigten, um so auszusehen? Lian konnte nicht anders, als seinen neugierigen Blick über die Gestalt der Dame gleiten zu lassen. Es war offensichtlich: Diese Frau besaß Selbstbewusstsein in Hülle und Fülle und genoss es, das gebührend zur Schau zu stellen. Hm. Ein bisschen erinnerte ihn das an Gin, jedoch verwarf er diesen Gedanken sogleich wieder. „Jo“, erwiderte er die Begrüßung und geriet kurz ins Stocken, als die Fremde ihn auf… die Quest ansprach? Moment. War das etwa seine Kollegin für den heutigen Auftrag? Kurzzeitig war es Überraschung, die man dem Gesicht des Falls ansehen konnte.
Und dann grinste er.
„Also, wenn du mich schon so fragst, steht der Pool eindeutig an erster Stelle“, gestand er unverblümt und hob das Kinn ein Stückchen an. Dieses freche Grinsen war eindeutig: Diese Rothaarige war keine Vorzeige-Magierin, die hierherkam, um schnell und akribisch nach irgendeinem Dieb Ausschau zu halten. Nein – diese Fremde wusste eine gratis und sorgenfreies all-inclusive Erlebnis genauso zu schätzen, wie Lian es tat. Wie hatte der Braunhaarige es eigentlich soweit kommen lassen können, dass er sich das Ganze beinahe von Arams Geschwafel hätte zerstören lassen? Gerade gab es wirklich wichtigere Dinge, über die er sich Gedanken machen musste: Unter anderem, wie er seinen ersten Cocktail ergatterte. „Du bist die Magierin von Liberty Phoenix, verstehe ich das richtig?“ Er trat einen Schritt näher und streckte der Rothaarigen die Hand zum Einschlagen entgegen. „Lian. Sind wir uns einig, dass es eine Schande wäre, diesen gratis all-inclusive Urlaub ungenutzt zu lassen?“ Somit lag in der Geste mehr als nur eine unschuldige Begrüßung, sondern gleichsam ein Angebot, gemeinsam einen Pakt für die bevorstehende Aufgabe einzugehen. Die hellgrünen Augen sahen direkt in die Seelenspiegel der Gegenüber und funkelten neckisch.
Für einen Moment hatte Lacy sich gefragt, ob der Kerl genau den gleichen Gedanken hatte wie sie. Denn um ehrlich zu sein war sie nicht gerade in der Stimmung dafür, sich mit einem rechtschaffenden Kerl auseinanderzusetzen, der die Vorzüge einer so seltenen Gelegenheit nicht ergreifen wollte. Also jetzt mal im Ernst, wer ließ sich denn so eine Gelegenheit entgehen? Entweder war man dumm oder hatte in seinem Leben nicht gelernt, zu entspannen. Doch zur Freude der Rothaarigen waren die Beiden in diesem Belang wohl auf der gleichen Wellenlänge. All-Inclusive für Lau? Auf jeden Fall! “Das ist die Antwort, die ich hören wollte.” Erwiderte sie, ihr freches Grinsen wuchs nur weiter und sie musterte den Kerl ausgiebig. Sie hatten das gleiche Ziel und gut sah er auch aus. Zwei Aussichten auf eine gute Zusammenarbeit. Lacrita schien zuversichtlich und ohne zu zögern nahm sie den Handschlag des Crimson Sphynx Typen an. Man, wenn das nur ein gewisser Köter sehen konnte, wie die Lavafrau sich verhalten konnte, wenn man nicht direkt auf ihre schlechte Seite gelang.
“Lacrita.” Antwortet sie nur kurz und knapp. Um sicherzugehen, dass sie wirklich denselben Plan verfolgten, wollte Lian sich nochmal versichern, dass seine Partnerin auch vorhatte, nichts ungenutzt zu lassen. “Ich bin froh, dass du keinen gigantischen Stock im Arsch hast. Das hätte ja noch gefehlt, ey…” Ja ne, sowas konnte direkt die Urlaubsstimmung vermiesen und darauf hatte Lacy gaaaar keinen Bock. “Ach, diesen zweitklassigen Taschendieb kann man sich nebenbei schnappen. Ich habe nicht vor, meine Pläne für den Pool, das Buffet und Wellness dafür zu verschieben.” Sie hatte schon einige Aktivitäten im Kopf und würde sich sicher nicht davon abbringen lassen. “Kannst mich ja gerne bei allem begleiten. Wirkst so, als wüsstest du wenigstens, was Spaß ist.” Konnte man leider nicht von jedem behaupten. Irgendwie waren ihre letzten Questpartner alle entweder hochgradig nervig oder regelrechte Weirdos gewesen. Da war es erfrischend, jemanden zu haben, der ihr von Anfang an sympathisch war. Kam auch nicht alle Tage vor. “Ich hoffe nur für die Person, dass sie sich nicht an meinen Sachen vergreift. Ich will das hier so lange wie möglich hinauszögern.” Jaaa…es wäre durchaus möglich, dass in so einem Fall jemand sehr schnell Feuer fing. Ob da der Pool noch helfen konnte? “Also, einchecken und dann “die Quest beginnen”, was meinst du?”
Lacrita war also froh, dass Lian keinen gigantischen Stock im Arsch hatte? Ein Kompliment, dass der junge Mann nur allzu gerne annahm. „Nein, die Stock-Option wäre mir einfach zu unbequem gewesen“, erwiderte er mit einem schiefen Grinsen. Die Freude, es nicht mit irgendeinem rechtschaffenden Magier zu tun zu haben, beruhte offensichtlich auf Gegenseitigkeit. Jetzt konnte der Urlaub endlich beginnen! Aufmerksam lauschte der junge Mann den weiteren Worten seiner Kollegin und schmunzelte. Lian glaubte nicht, dass sie Probleme haben würden, den gesuchten Dieb zu fassen – was nicht zuletzt daran lag, dass der 20-Jährige absolut überzeug davon war, dass diese Person kein diebisches Manöver beherrschen konnte, dass ihm – dem unglaublichen Meisterdieb – nicht bereits bekannt war. Entsprechend entspannt nickte er und deutete Lacrita an, ihm zu folgen. „Ja. Wir können zumindest den Anschein erwecken, dass die Quest für uns im Fokus steht.“ Mit diesen Worten hielt der Falls auf den Eingang des Hotels zu, vorbei an dem imposanten Brunnen, der Besucherinnen und Besucher bereits auf dem Vorplatz darauf aufmerksam machte, dass sie sich in der Nähe eines echten Luxushotels aufhielten.
Der Eingangsbereich des Horizon Haven Hotels hielt, was das Äußere bereits versprochen hatte: Die Fassade aus edlem und perfekt poliertem Marmor, der nicht nur das hereinfallende Sonnenlicht reflektierte, sondern auch dafür sorgte, dass ankommende Besucherinnen und Besucher sich aus allen erdenklichen Winkeln heraus selbst betrachten konnten. Hinzu kam eine hohe Decke mit einem kristallenen Kronleuchter, der dem Raum eine gar majestätische Atmosphäre verlieh. Allem voran zog allerdings die rechte Seite des Raumes die Aufmerksamkeit von Lian auf sich: Dort gab es eine Panoramaverglasung, die einen unvergleichlichen Blick auf den endlosen Ozean offenbarte, der in allen erdenklichen Blautönen schimmerte. Der Anblick allein reichte aus, damit Lian die sanfte Meeresbrise im Haar spürte und das Rauschen der Wellen hörte. Hier und dort gab es ein paar bequeme Sitzmöglichkeiten, um diesen wunderschönen Ausblick gebührend zu genießen, doch ehe der Falls sich hatte entscheiden können, wo genau er und Lacrita hingehen sollten, ertönte bereits eine freundliche Stimme von hinten. “Willkommen im Horizon Haven Hotel! Möchten Sie einchecken?“ Der Illusionist drehte sich herum und erkannte einen jungen Mann mit hellblonden Haaren, der mit einem warmen Lächeln am Empfangstresen wartete. So, wie er angezogen war, musste es sich um Personal des Hotels handeln. Lian wechselte einen kurzen Blick mit Lacrita und trat dann näher. „Lian und Lacrita. Wir sind…“ Weiter kam er nicht, denn die Augen des Blondschopfs wurden zuerst groß, dann zischte er und unterbrach den Wüstenbewohner mit gedämpfter Stimme: “Oh! Ich weiß, ich weiß!“ Mister Ich-Weiß warf einen Blick durch den Raum – was ziemlich unnötig war, denn aktuell hielten sich hier keine weiteren Besucherinnen oder Besucher auf – und wandte sich dann wieder an Lian und Lacrita. “Nehmt doch bitte dort hinten kurz Platz. Ich rufe die Resort Managerin.“ Er deutete auf die Sitzmöglichkeiten vor der Panoramaverglasung. Naja, es gab schlimmere Orte, um zu warten, oder?
Wie, wo und vor allem wann sie diesen Dieb fangen würden, war für Lacy gerade zweitrangig, solange er sich nicht an ihren Sachen vergriff. Sie war bereit für einen entspannten Urlaub und dass ihr Kollege genau so dachte, war ein gutes Omen. Ob sie es schafften, den Anschein zu erwecken, dass die beiden sich eindeutig und vollständig auf die Quest konzentrierten, war fraglich. Aber wenn es bedeutete, dass der Aufenthalt dadurch so lange herausgezögert werden konnte, wie möglich, war es ein willkommenes Schauspiel. Kaum betraten die Magier das Hotel, eröffnete ihnen sich ein edler und sehr hochwertiger Anblick. Ja, das Horizon Haven war wohl nicht ohne Grund so gut besucht. Lacritas Blick ging umher, man konnte sich ja gefühlt in allem hier spiegeln, so poliert und glatt waren Wände, Boden und selbst die Decke, falls man Adleraugen hatte. Ein sehr positiver, erster Eindruck, der die Rothaarige in ihrer guten Stimmung nur bekräftigte. Wenn der Eingangsbereich schon so viel her machte, wie waren dann ihre Zimmer, der Pool und der Wellness-Bereich? Doch vorher mussten sie sich noch mit was anderem auseinandersetzen, denn plötzlich hörte man eine nette Stimme, die zu einem der Hotelangestellten gehörte, der anscheinend dafür zuständig war, neue Gäste zu begrüßen. Ihre Namen kannte er allerdings schon und bat die beiden Magier, sich vorerst hinzusetzen und auf die Managerin zu warten. Lacys Blick ging hinüber zur Panoramaverglasung und ohne Widerworte pflanzte sie sich auf einen der dort perfekt auf die Aussicht ausgerichteten Sessel.
Die Lavamagierin starrte durch die Verglasung und ließ den Ausblick auf sich wirken. Ein guter Einstieg, um in das Urlaubsfeeling zu kommen war es jedenfalls, doch sie mochte es nicht, nur auf Dinge zu starren, die sie haben oder erleben wollte. Lacy würde viel lieber gerade am Strand oder im Meer Zeit verbringen und sich nicht nur vom Anblick berieseln lassen. “Yo.” Ihr Kopf drehte sich in Richtung ihres Partners, während sie diesen mit ihrem linken Arm stützte. “Dein Plan nachm einchecken? Pool? Oder bist du so jemand, der sich erstmal die gesamte Anlage anschaut?” Wenige Minuten vergingen, als man schließlich den Ton von hochhackigen Schuhen hören konnte, die durch den gesamten Eingangsbereich hallten und den beiden Magierin immer näher kamen. Lacy drehte sich um, ihr Blick wanderte nach oben und erblickte eine schwarzhaarige Frau. Bevor sie jedoch irgendwas sagen konnte, erhob diese auch schon das Wort. “Entschuldigen Sie diese kurze Wartezeit. Mein Name ist Maria E’Lai, ich bin die Managerin dieses wunderbaren Resorts.” Mit freundlicher Miene schaute sie erst Lian an, dann Lacrita. “Ich bin froh, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um uns zu helfen. Ich würde die Details gerne mit Ihnen in meinem Büro besprechen und Sie dann ihren Tätigkeiten überlassen.” Lacy blickte zu ihr, dann zu Lian, dann wieder zu ihr. “Lacrita. Das da ist Lian.” Und zeigte nur auf den Crimson Sphynx Magier, bevor sie sich von ihrem Sessel erhob, um der Dame zu folgen. Es dauerte nicht lange und der Urlaub konnte beginnen!
Also eines musste Lian diesem Hotel lassen: Der Ausblick war absolut grandios. Der Wüstenbewohner konnte sich dem Anblick des endlosen Ozeans kaum entziehen und unwillkürlich musste er daran denken, wie er genau diesen Ozean das erste Mal gesehen hatte – damals, als er Cayra getroffen hatte. Schon damals hatte der Falls Vergleiche zur endlosen Wüste gezogen und erkannte diese Parallelen auch jetzt wieder. Ein leichtes, kaum merkliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er konnte den Start dieses Urlaubs (der Quest? Naja, wie man es sah) kaum erwarten. Als Lacrita schlussendlich nach ihrem Plan fragte, zuckte der Braunhaarige grinsend mit den Schultern. „Wir können ja beim Pool starten und uns dann nach und nach die restliche Anlage anschauen. Ich könnte mir vorstellen, dass so ein Dieb sich auch an der Bar aufhalten könnte, oder? Diesen Ort dürfen wir keinesfalls unbeobachtet lassen.“ Lian zwinkerte und hätte vermutlich noch weitergesprochen, doch der Klang von hochhackigen Schuhen unterbrach ihn inmitten der Aussage. Er wandte sich herum und entdeckte eine ziemlich elegante, schwarzhaarige Frau. Maria E'Lai, die Managerin des Resorts? Lian nahm ihre Worte aufmerksam zur Kenntnis und neigte den Kopf leicht als Zeichen des Respekts. Unauffällig ließ er den Blick über ihre gesamte Erscheinung wandern und kam schnell zu einem eindeutigen Schluss: Die kann sich sehen lassen Die hellgrünen Seelenspiegel verweilten ein bisschen länger auf dem taillierte Businesskostüm im tiefen Marineblau, das die Figur von Maria ziemlich gekonnt in Szene setzte. Bevor seine Musterung tatsächlich auffiel, erhob sich der Wüstenbewohner von seinem Sitz und lächelte bewusst freundlich. „Es ist uns eine Freude, hier zu sein, Maria E'Lai. Wir sind bereit, die Details der Quest zu besprechen und uns dann unserer Aufgabe zu widmen“, äußerte Lian bewusst förmlich, denn er wollte sichergehen, dass man ihm und Lacrita bei der Quest freie Bahn ließ. Dafür war es sicherlich gut, vorab einen professionellen Eindruck bei der Managerin zu hinterlassen, oder?
Die Managerin führte die beiden Magier in ihr Büro. Lian kam nicht umhin, sich während des kurzen Weges umzusehen und er war sich ziemlich sicher, dass er einen Aufenthalt in diesem Hotel unter normalen Umständen niemals hätte bezahlen können. Das Büro von Maria E'Lai war ein Spiegelbild des gesamten Resorts – elegant und geschmackvoll eingerichtet. Die Wände waren in einem sanften Beige gehalten, und große, kunstvoll gerahmte Gemälde zierten sie. Ein großer Mahagoni-Schreibtisch thronte im Zentrum des Raumes, natürlich perfekt aufgeräumt. Auf dem Schreibtisch stand ein dezenter Blumenstrauß in einer Vase, der den Raum mit einem angenehmen Duft erfüllte. Auch in dem Büro der Managerin ließ ein großes Panoramafenster Tageslicht herein und bot einen atemberaubenden Blick auf den Ozean. Die Vorhänge aus zartem cremefarbenem Stoff umrahmten die Aussicht und verliehen dem Raum eine luftige Atmosphäre. Eine gemütliche Sitzecke mit bequemen Sesseln und einem niedrigen Tisch stand am Fenster. Das war der Ort, an dem die beiden Magier mit der Managerin zusammen Platz nahmen. Maria richtete ihren Blick auf Lian und Lacrita und fuhr fort: „Die Aufgabe, die wir für Sie haben, ist von höchster Bedeutung für unser Resort. Einige unserer Gäste haben in letzter Zeit Wertgegenstände vermisst und wir haben Grund zu der Annahme, dass ein Dieb in unserer Mitte ist. Unsere Sicherheitsvorkehrungen sind bereits verstärkt worden, aber wir benötigen zusätzliche Unterstützung, um den Dieb zu fassen.“ Maria öffnete eine Mappe und begann, einige Dokumente herauszuziehen. „Hier sind die Berichte der vermissten Gegenstände und die Aufzeichnungen unserer Sicherheitskameras. Wir vermuten, dass einer unserer Kellner der Übeltäter ist, konnten allerdings noch keine endgültigen Beweise sammeln. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Sie diskret vorgehen und weder das restliche Personal noch unsere Gäste beunruhigen.“ Sie reichte die Dokumente an Lian und Lacrita weiter und sah sie dabei ernst an. „Es wäre wichtig, dass Sie sich unter die restlichen Gäste mischen – wir haben Ihnen daher Zimmer gegeben, in denen sie sich umziehen und ihr Gepäck verstauen können. Haben Sie sonst noch Fragen, bevor wir fortfahren?“
Ja, der Ausblick war toll, doch hoffentlich war alles andere mindestens genauso gut! Der Gedanke, auf Kosten ihrer Gilde allerlei gutes Essen und Trinken zu bekommen, würde so schnell nicht langweilig werden. Schon die Idee ließ das Herz der Rothaarigen höher schlagen. Das war jetzt schon die beste Quest, die sie jemals angenommen hatte. “Auf keinen Fall.” Wer würde sich denn die Bar entgehen lassen? Sicher nicht Lian und Lacrita der Dieb. Daher war es von allerhöchster Wichtigkeit, Augen und Ohren in diesem Bereich der Anlage offen zu halten. Doch kaum sprachen die beiden über ihre Pläne, kam auch schon die Managerin an und stellte sich vor. Während Lian den höflichen Teil des Gesprächs übernahm, nickte Lacy einfach nur stumm. Sollte er ihr doch Honig ums Maul schmieren, darauf hatte sie keine Lust. Aber gut, irgendwie musste das Urlaubs-Duo ja die Idee verkaufen, dass sie sich ernsthaft um ihre Aufgabe kümmern würden. Dementsprechend machten die drei sich auf, um in Marias Büro über die Details zu reden. Kaum betrat man den Raum der Dame, war man schon fast ein zweites Mal im Urlaubsfeeling. Dieser Raum strahlte eine gewisse Ruhe und Entspannung aus, es schien, als würde sich auch hier alles um den perfekten Eindruck drehen. Sich in Szene setzen konnten die Leute des Hotels jedenfalls.
Die Aufgabe war recht simpel. Einige Gäste vermissen in letzter Zeit Wertgegenstände und es schien sich um einen Dieb inmitten des Personals zu handeln. Joa, klang logisch. Jemand, der viel mit den Gästen zu tun hatte, bekam genug Gelegenheiten für Diebstähle. Lacy warf einen kurzen Blick auf die ganzen Dokumente, die nun vor ihnen lagen. Hier hatte jemand eine Uhr verloren, da eine teure Brieftasche, und da…eine vergoldete Elefantenstatue? “Weird…”, murmelte die Magierin vor sich her. Wer zur Hölle besaß denn sowas? Und vor allem, wer nahm sowas in den Urlaub mit? Die Aufzeichnungen der Kameras überflog sie ebenfalls, auch wenn sie nur mehr oder minder darauf starrte anstatt wirklich etwas zu suchen. “Hm, dürfte machbar sein.” Unabhängig davon, wie viel Zeit sie sich ließen, schien es kein schweres Ding zu sein. Im Endeffekt mussten sie den Dieb nur auf frischer Tat ertappen und dingfest machen. Da hatte die Rothaarige schon deutlich schwierigere und vor allem nervigere Quests durchstehen müssen. “Nö, nix weiter. Damit lässt sich arbeiten.” Die ernste Miene der Managerin weichte auf und sie schenkte den beiden ein Lächeln. “Sehr schön. Ich erwarte zuverlässige Arbeit und eine schnelle Festnahme. Ihre Zimmerschlüssel bekommen Sie an der Rezeption.” Konnte die Quest (oder der Urlaub) damit endlich beginnen? Hoffentlich!
Die perfekt geformten Augenbrauen Managerin huschten minimal nach oben, als sie die gemurmelten Worte von Lacrita vernahm. Weird? Wenn sich Maria etwas dazu dachte, dann behielt sie es zumindest für sich – passend für eine pragmatische Persönlichkeit, wie Liand fand. Auch die Sphynx nickte, nachdem Frau E'Lai alle Details der Quest angesprochen hatte und beugte sich dann über die Unterlagen. Aufzeichnungen der Überwachungskamera? Vollkommen unnötig, sich diese genauer anzusehen. Sie hatten es hier mit einem Dieb zu tun, der es geschafft hatte, über mehrere Wochen nicht geschnappt zu werden – der wäre kaum so dämlich, sich von einer Überwachungskamera bei frischer Tat aufzeichnen zu lassen. Vermutlich wusste der Übeltäter ganz genau, welche Winkel des Hotels von Kameras beobachtet wurden, und konnte einer Aufnahme deshalb entgehen – was die These, es handele sich um Personal des Horizon Haven, nur zusätzlich untermauerte. „Das klingt machbar“, antwortete der Falls Maria nach kurzem Studium der Unterlagen und sah auf. „Wir werden alles dafür tun, um diesen Dieb zu finden und zu stellen.“ … nachdem wir das all-inclusive Paket ausgekostet haben, ergänzte er gedanklich. „Wir werden uns umgehend an die Arbeit machen.“ Lian wechselte einen kurzen Blick mit Lacrita und erhob sich dann von seinem Platz, um sich gemeinsam mit seiner Kollegin auf den Rückweg zur Rezeption zu begeben. An der Rezeption stand immer noch der gleiche Mann, der Lacrita und Lian vorhin begrüßt hatten. Die hellblonden Haare immer noch perfekt gekämmt und das einstudierte Lächeln noch genauso warm, wie es vorhin erschienen war. Ein Profi seines Fachs! Noch ehe der Falls ein einziges Wort hatte sagen können, wurde ihm ein Zimmerschlüssel entgegengehalten. „Frau E'Lai hat mich bereits informiert. Zimmer 215 ist für Sie reserviert.“ Ah. Wie praktisch. Lian nahm den Schlüssel entgegen und ließ sich kurz beschreiben, wohin sie zu gehen hatten. Den Flur entlang, dann rechts abbiegen, die Treppe hoch, zweite Tür auf der rechten Seite… okay. Konnte man sich merken.
Tja und wie war Zimmer 215 so? Natürlich ganz genau so, wie das restliche Hotel auch schon gewesen war: An Luxuriösität nicht zu überbieten. Ein Kingsize-Bett mit schneeweißer Bettwäsche dominierte den Raum, umgeben von großen und mindestens genauso konfortablen Korbmöbeln. Die Wände waren in einem dezenten Blau gehalten, die die Meeresatmosphäre unterstrichen. Hinzu kam ein großer Balkon, von dem aus man auf das türkisfarbene Meer blicken konnte. „An so etwas könnte man sich echt gewöhnen“, flüsterte Lian und trat mit einem Grinsen auf die Balkontür zu. „Das ist fast zu schade für einen Tag. Wollen wir unsere Diebesjagd eventuell auf eine Woche verlängern?“ Die rechte Hand der Sphynx wanderten an den Griff der Balkontür und er öffnete sie. Sofort strömte salzige Meeresluft in das Zimmer und das Geräusch von Möwen in der Ferne war zu hören. Es war so ganz anders als alles, was Lian aus der Wüste kannte, was es noch um ein Vielfaches interessanter machte. Kurz ließ er die Eindrücke auf sich wirken, dann drehte er sich wieder zu Lacrita. „Na schön, wir sollten unsere Arbeitskleidung anziehen, bevor wir loslegen." Der 20-Jährige schulterte seine Tasche neu, in der Badehose, Sonnenbrille und Flip-Flops nur auf ihren Einsatz warteten. "Ich geh mich umziehen. Wie wäre es, wenn du schon einmal unseren Schlachtplan aufstellst?“ Lian deutete auf einen Flyer sowie die Karte des Resorts, die beide auf dem gigantischen Bett des Zimmers lagen. „Bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verschwand der junge Mann in das mindestens genauso luxuriöse Badezimmer.
Wenn die Managerin wohl eines verstand, dann einen professionellen Eindruck zu machen…im Gegensatz zu einer gewissen, rothaarigen Persönlichkeit in diesem Raum. Lacy scherte sich herzlich wenig, ob die Dame vor ihr sich gedanklich das Maul über ihr Verhalten zerriss. Alles, was sie wollte, war die Infos einsacken, ins Zimmer gehen und den Urla- natürlich die Quest mit eingebauter, teambildender Maßnahme beginnen. Ihr Blick traf auf den von Lian, beide wussten, was zu tun war. Gemeinsam holten sie sich den Zimmerschlüssel an der Rezeption und begaben sich dann zu ihrem Rückszugsort - Zimmer 215. Kaum traten die Magier ein, tat Lacy etwas, dass man bei so einem Hotelbesuch als allererstes tun sollte: Sie schaute sich um und erblickte neben eine kleines Schränkchen, direkt neben dem riesigen Bett. So ein Luxusladen dürfte doch bestimmt ein paar “Geschenke des Hauses” für ihre Gäste bereitstellen, oder? Neugierig beugte Lacrita sich nieder und öffnete die Tür, ihr blick wurde mit jeder Sekunde freudiger und hatte einen Ausdruck von “wusst ichs doch” im Gesicht. Kaum griff die Magierin mit ihrer linken Hand hinein, war ein leichtes Klirren zu vernehmen, als ob Glaus aufeinanderstieß. “Yo, check das mal.” Sagte sie und hielt eine große Flasche edlen Rotwein in ihrer Hand. Und kaum war eine Flasche da, folgte die nächste zugleich. “Besser kanns doch nicht starten.” Ihre Augen trafen auf die ihres Kollegen, der sich offenbar gleich in Schale werfen wollte. “Bei der Aussicht musst du doch nicht ins Bad dafür.” Und sie meinte nicht das, was man durch die Fenster sehen konnte. Aber gut, wie er meinte.
Schulterzuckend ließ die Rothaarige sich mitsamt der Flaschen auf das Bett fallen und nahm sich dann den Flyer sowie die Karte. “Fuck, wie groß ist diese Anlage bitte?” Zwei große Pools, ein Golfplatz, mehrere offene Plätze für allerlei Sport und Fitness, eine große Bühne für Musik, plus alles, was sich im Hotel selbst befand. Restaurants, indoor-Schwimmhallen, Bars, Wellness-Bereiche und noch einiges mehr. Hier brauchte man doch sicher nen Monat, um alles zu machen! Wobei sie auf den Sportteil gut und gerne verzichten konnte. Für jemanden wie Lacy gab es exakt drei wichtige Ziele während ihrem Aufenthalt - Essen, Trinken, Wellness. Kaum war sie fertig damit, sich einen Überblick zu verschaffen, kam Lian auch schon wieder aus dem Bad. “Yo.” Aus ihrer liegenden Position richtete sie sich auf und betrachtete ihren Kollegen. “18 Uhr machen das große Buffet und die Bar auf. Bis dahin chille ich am Pool.” Meinte sie nur und kramte kurz in ihrem Koffer herum, aus dem sie schließlich eine kleine Tasche sowie eine Flasche Sonnencreme herausholte und dann ebenfalls für ein paar Minuten im Bad verschwand. Heraus kam Lacy in einem schlichten, schwarzen Bikini und zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren. “Fang.” Die Flasche mit der Sonnencreme warf sie schließlich ihrem Kollegen und und grinste ihn etwas frech an. “Kannst mich ja eincremen, scheinst ja sonst nix zu tun zu haben.”
Wow. Lacrita war auf ihrer Suche nach Alkohol genauso zielsicher wie ein Metalldetektor auf der Suche nach einem elektrischen Leiter. Lian konnte nicht verleugnen, dass er beeindruckt war – und auch ein bisschen amüsiert von der Freude, die sich in dem sonst eher streng wirkenden Gesicht der jungen Frau abzeichnete, kaum dass sie fündig geworden war. „Rotwein?“ Er musterte die beiden Flaschen aus der Ferne genauer und es war Lians Vernunft, die zuerst das Kommando übernahm. Der junge Mann hob die rechte Hand an und rieb sich über den wuscheligen Hinterkopf, ehe er mit einem Schulterzucken ergänzte: „Meine letzte Begegnung mit Rotwein lief ein wenig aus dem Ruder…“ Gleich mit dieser Aussage flackerten Erinnerungen im Hinterkopf des Illusionisten auf (zumindest der Teil der Erinnerungen, der noch vorhanden war). Aus diesen Erfahrungen sollte Lian wirklich gelernt haben, mittlerweile war er älter und reifer, ein verantwortungsbewusster Magier, der sich inmitten einer Quest befand! Doch ein Blick zu Lacrita genügte, damit eine leise Stimme im Hinterkopf des 20-Jährigen Zweifel aufkommen ließ. Oh weh… Aber wie war das? Er musste doch nicht ins Bad verschwinden, um sich umzuziehen? Lian nahm den Themenwechsel mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. „Danke für das Kompliment“, kommentierte er ungeniert und neigte den Kopf ein bisschen zur Seite. Nach kurzem Zögern winkte er leise lachend ab, drehte sich herum und verschwand dennoch aus dem Blickfeld der Rothaarigen. Zum Bad gab es nicht allzu viel zu sagen, außer, dass es genauso prächtig aussah wie die restliche Hotelanlage. Allein die gigantische Eckbadewanne lud ernsthaft zum Verweilen ein. Aber nein! Nicht jetzt. Der Pool wartete immerhin auf die Magier!
Es dauerte nur wenige Minuten, bis Lian zurück ins Zimmer trat und seine Tasche – gefüllt mit der alten Kleidung – im hohen Bogen neben die Liberty Magierin auf das gigantische Bett warf. In seinem jetzigen Outfit würde der Falls perfekt mit den restlichen Gästen in diesem schickimicki Hotel verschmelzen: Oberkörperfrei, eine schwarz-gelbe Badehose, dunkle Flip-Flops und eine Sonnenbrille mit gelben Gläsern, die er erst vor Kurzem auf dem Markt in Aloe Town ergattert hatte (und die ihm ziemlich gut stand, wie er selbst fand). Zudem hatte sich der 20-Jährige ein Handtuch aus dem Badezimmer geschnappt und über die Schulter geworfen – damit sollten die wichtigsten Utensilien für einen angenehmen Aufenthalt am Pool zusammen sein, oder? „Erst um 18 Uhr?“ Wie konnte die Bar erst so spät öffnen?! Lian sah sich um auf der Suche nach einer Uhr und stellte resigniert fest, dass es bis dahin noch gute zwei Stunden waren. Er stöhnte, aber das bekam Lacrita vermutlich gar nicht mehr mit: Sie war bereits ihrerseits ins Badezimmer verschwunden. Was sollte er jetzt machen? Lians Blick glitt durch den Raum und blieb an einer der Rotweinflaschen hängen. Eine von diesen war eindeutig bereits geöffnet worden, vermutlich von Lacrita, die sich ein paar Schlucke aufs Haus gegönnt hatte. Kurz dachte Lian nach, auf der Suche nach seinem Verstand, der ihn eben doch noch ermahnt hatte, lieber die Finger vom Rotwein zu lassen… aber er wurde nicht fündig, sodass die nächsten Worte sogleich folgten: „Ach, scheiß drauf.“ Begleitet mit diesen Worten schnappte der Wuschelkopf sich den Rotwein und wollte bereits in alter Gewohnheit direkt aus der Flasche trinken, ehe die hellgrünen Seelenspiegel auf die Weingläser aufmerksam wurden, die auf dem Schrank bereitstanden. Wir sind doch älter und reifer geworden, dachte sich der Falls grinsend, schenkte dann in zwei Gläser ein und schnappte sich eines davon, bevor er zurück zum Bett ging und sich auf die Bettkante niederließ. Immer wieder nippte er von seinem Glas und griff mit der freien Hand nach dem Flyer des Hotels, um die Anlage zu studieren. So konnte Lian zumindest vortäuschen, auch etwas für die Quest zu tun, während er sich großzügig am Rotwein bediente. In dem Moment, als sich die Tür des Badezimmers erneut öffnete, hob der Falls den Blick und stutzte, als irgendetwas auf ihn zugeflogen kam. Er ließ den Flyer fallen (zum Glück nicht das Rotweinglas) und fischte in einer fließenden Bewegung die Sonnencreme aus der Luft, die ihm zugeworfen wurde. Seine Reflexe waren eben doch nicht zu verachten. Lian blinzelte… und lachte dann. „Dein Ernst? Ich hätte den kostbaren Rotwein verschütten können!“, echauffierte er sich eindeutig gespielt und erwiderte das freche Grinsen der Rothaarigen. Die Sphynx ließ es sich nicht nehmen, ein bisschen genauer hinzugucken, denn nicht nur sah Lacrita in ihrem Bikini ziemlich gut aus, er war sich auch sehr sicher, dass diese Frau das ganz genau wusste. Vermutlich gefiel es ihr, die Aufmerksamkeit zu haben, wenn sie sich so in Szene setzte und wer wäre Lian, ihr das nicht zu gönnen? „Autsch, das tut weh“, kommentierte der 20-Jährige weiter und hielt sich theatralisch das Herz, weil er angeblich nichts Besseres zu tun hätte. „Dabei war ich als der unglaubliche Stratege, der ich eben bin, gerade dabei, den ultimativen Plan für unsere Quest auszuhecken. Und mich dabei vollkommen selbstlos dir zuliebe auch noch von der Qualität des Rotweins zu überzeugen.“ Er hob das Weinglas in seiner Hand an, trank erneut davon und deutete dann auf das weitere Glas, das für Lacrita bereitstand. „Ich würde sagen, man kann ihn trinken.“ Lian zwinkerte und beobachtete die junge Frau, als diese zielstrebig auf das Getränk zusteuerte. „Natürlich interessiere ich mich auch für das Wohlergehen meiner Teamkameraden und creme dich – ebenso selbstlos, wie ich bin – gerne ein. So ein Sonnebrand kann immerhin ziemlich fies sein. Aber lass uns erstmal zum Pool gehen, dann kann ich mich zumindest an den neidischen Blicken der anderen Gäste erfreuen.“ Wieder lachte Lian und hielt Lacrita dann mit einem verschmitzten Grinsen das Weinglas zum Anstoßen entgegen. Die Quest gefiel ihm mit jeder Minute mehr.
Das Horizon Haven Hotel besaß nicht nur eine, sondern diverse Poollandschaften, wie auch aus dem Flyer hervorgegangen war. Doch direkt im Zentrum der Anlage befand sich der größte Pool, umgeben von grünen Palmen, deren Blätter sachte im Wind tanzten – genau das war der Ort, auf den Lacrita und Lian zuhielten. Tiefblaues Mosaik funkelte in der Sonne wie ein kostbarer Saphir und wenn man nicht genau hinsah, übersah man die Glaswand, die den Pool von dem dahinterliegenden Meer abgrenzte. Es wirkte so, als würde das Wasser nahtlos in den Horizont und den Himmel übergehen, was allein schon ausreichte, um das perfekte Fotomotiv darzustellen. An den Rändern des Pools gab es elegant gestaltete Liegebereiche mit bequemen Sonnenliegen, die bereits zum Teil von anderen Gästen des Hotels eingenommen worden waren. Hier waren alle möglichen Leute vertreten: Größe, Geschlecht, Konfektionsgröße. Obwohl, nicht ganz, denn auch nach mehrmaligem Umsehen fand Lian kein einziges Kind in der Umgebung. Besonders traurig war der Falls darüber nicht. „Das hier ist doch ein guter Ort“, bekundete er schließlich, an einer der Sonnenliegen angekommen und ließ Gepäck sowie Handtuch darauf fallen. Die Ankunft der beiden Magier war nicht unbemerkt geblieben, denn so manches Gesicht drehte sich in ihre Richtung. Lian schmunzelte – die Blicke galten sicherlich nicht ihm. „Nach Ihnen.“ Der Illusionist machte einen kleinen Diener und deutete auf eine der Liegen, während er im Gepäck bereits nach der Sonnencreme suchte. Jetzt mal ehrlich: Lian wäre schön blöd gewesen, so eine Gelegenheit ungenutzt verstreichen (verstreichen. haha.) zu lassen. “Kann ich Ihnen etwas zu Trinken bringen?“, fragte gleich darauf eine helle Stimme zur Rechten der beiden Magier. Eine junge Frau, eindeutig als Kellnerin erkennbar, hatte sich zu ihnen gesellt. Obwohl die Bar noch gar nicht geöffnet hatte? Das wurde ja immer besser!
“Pff, wenn du noch hier bist, kanns nicht so schlimm gewesen sein.” Meinte Lacy nur schulterzuckend auf den Kommentar ihres Kollegen bezüglich seiner letzten Rotweineskapaden. Sie grinste den Magier breit an und schüttelte die Flasche leicht, als würde sie ihn damit nur anlocken wollen. Wo war denn der Spaß hier, wenn man sich nicht mal ein wenig (oder viel) Wein gönnen konnte! Naja, seine Entscheidung. Aber erstmal verschwand er im Bad, während Lacrita nun ganz alleine mit ihren neuen Freunden war und erstmal schaute, was es hier alles überhaupt gab und wann der richtige Spaß beginnen konnte, während die ersten Schlücke Rotwein schon den Weg in ihren Mund fanden. Zu ihrer Enttäuschung war die Bar aber noch nicht geöffnet. Na toll…dann eben der Pool zuerst, das sollte doch ganz cool sein. Ihre Augen wandten sich schließlich von den Prospekten ab, als Lian nach ein paar Minuten aus dem Badezimmer trat und sich ihr in seiner Arbeitskleidung präsentierte. Ein leises pfeifen ging durch den Raum, während sie die Blätter beiseite legte und den gut gebauten Mann vor ihr betrachtete. “Stylish, nicht schlecht.” Da wusste jemand, welche Farben ihm standen. Der Kerl wurde ihr immer sympathischer. Da musste sie doch glatt nachziehen und sich von ihrer besten Seite zeigen, oder? Gesagt, getan, denn nun kleidete sich Lacrita im einzigen Outfit ein, welches für so einen Pool/Hotelbesuch angemessen war! Ihr schwarzer Bikini war schon lange ein Freund der Rothaarigen gewesen, den sie bei jedem Strandbesuch trug. Und ja, sie wusste ganz genau, dass sie gut darin aussah, sonst würde sie den ja nicht tragen. Ein freches Grinsen legte sich auf ihre Lippen, während sie den Stoff zurechtzog und sich im Spiegel betrachtete. Wie weit man es wohl mit ihm treiben konnte? Das musste eindeutig herausgefunden werden! Ihre Gedanken hatten schon lange die Existenz der Quest komplett gestrichen, für Lacy war es in diesem Moment ein ganz normaler Urlaub mit hübscher Begleitung.
“Oh nein, vielleicht wäre der Rotwein ja aus dem Glas gesprungen und direkt auf deinem Körper gelandet. Was hätte man denn da nur tun können?” Erwiderte sie schließlich und ging auf ihren Kollegen zu, der es sich mittlerweile mit einem Glas Wein auf der Bettkante gemütlich gemacht hatte. Von oben schaute sie auf ihn und beugte sich genau vor seinem Gesicht herunter (natürlich niiiicht, um ihn einen netten Ausblick zu geben oder so…). “Na dann, du Meisterstratege, was sagt denn dein ultimativer Plan?” Meinte sie nur und richtete sich dann schließlich auf. “Ich hoffe für dich, dass dein Plan Buffet und Bar ganz oben stehen hat. Ansonsten müssen sich unserer Wege wohl irgendwann trennen, und das willst du doch bestimmt nicht.” Mit einem frechen Grinsen drehte sie sich dann um und griff sich ihre eigene Sonnenbrille und ein Handtuch, um den Weg zum Pool anzusteuern. Man würde erwarten, dass jemand wie Lacy in den Blicken der ganzen Leute baden würde, die manche ihr zuwarfen. Gerade diese waren ihr aber egal, denn Leute, die sie nicht interessierten, konnten ihr gestohlen bleiben. Außerdem galt das Interesse der Rothaarigen gerade einer ganz bestimmten Person, mit der sie bisher nur positive Erfahrungen machen durfte. Also wieso sich auf den Rest fokussieren? “Ach, spar dir den Gentleman ruhig auf.” Mit einem recht spielerischen Lächeln zuckte sie mit den Schultern und ließ sich schließlich auf einer der Liegen nieder. Kaum hatte ihr Körper es sich gemütlich gemacht, kam auch schon eine Kellnerin an. Das war ja perfekt. “Irgendwas alkohlisches…” sie blickte sich einen Moment um. “...und fruchtig.” Es war ihr dabei recht egal, was. Aber ein Cocktail dürfte doch bestimmt ein netter Anfang sein. “Einen Mango-Blitz, wie sie wünschen.” Klang spannend, auch wenn sie nicht unbedingt etwas für die Namen von Getränken übrig hatte. Die Frau wartete, ob Lian auch etwas bestellen wollte und machte sich dann schließlich auf, um das Gewünschte zu besorgen. Währenddessen genoss Lacrita die Sonne in vollen Zügen. Aber eine Sache fehlte noch. “Na, du hast die Creme doch nicht verloren, oder? Ansonsten…muss ich wohl jemand anderen fragen.” Frech grinste sie ihn an. Das würde er sich doch nicht entgehen lassen, oder?
Das hier war immer noch eine Quest. Er hatte einen Auftrag zu erledigen! Irgendwo auf diesem Hotelgelände lief ein gemeiner Dieb herum, der die Gäste um ihre Habseligkeiten erleichterte. Lian hatte diese Quest von Anfang an nicht für voll genommen, wollte die Zeit in diesem Luxushotel genießen. Dennoch hatte er die eigentliche Aufgabe nicht vergessen und sich zumindest vorgenommen, beiläufig darauf zu achten, ob er irgendwelche Auffälligkeiten bemerkte. Er musste seinen Blick schweifen lassen, die Details um sich herum wahrnehmen. Allerdings gab es genau bei dieser Sache ein Problem. Besagtes Problem hatte lange, rote Haare, samtige Haut und trug einen schwarzen Bikini, der mehr zeigte, als er verdeckte. Je länger der Falls die junge Frau auf der Liege betrachtete, desto deutlicher wurde ihm, was für eine Mammutaufgabe es war, sich bei diesem Ausblick auf die Umgebung zu konzentrieren. Er hatte gedacht, die Bar und der Pool wären verlockend, doch diese beiden Variablen waren nichts im Vergleich zu der sich bewusst präsentierenden Lacrita. Sie macht das mit Absicht, rief sich der Falls immer wieder in Gedanken. Warum machte es dieser Gedanke nur noch schlimmer? Nachdem die Kollegin ihren Getränkewunsch aufgegeben hatte, war der Falls an der Reihe. Dieser sah kurz zu der Liberty Magierin, dann wieder zur Kellnerin. Ohne lange nachzudenken, sprach er die ersten Gedanken aus, die er hatte: „Irgendwas mit Grenadine- oder Kirschlikör?“ Die Kellnerin sah ebenso zu Lacrita und schien sofort zu verstehen, worauf der Falls anspielte. Ohne die Miene zu verziehen, antwortete sie: „Red Devil, wie Sie wünschen.“ Red Devil? Ja, das war perfekt. Beinahe zu perfekt. Nachdem die Kellnerin von dannen gezogen war, wandte sich der Illusionist wieder Lacrita zu. Ob er die Sonnencreme verlegt hatte? „Was denkst du bitte von mir? Als wäre ich so ein schlechter Teamkollege, dass ich dich einfach so der Gefahr des Sonnenbrands aussetze.“ Also wirklich! Lian grinste, griff in die Tasche und holte besagte Flasche hervor. Kurz schüttelte der junge Mann sie und gab dann eine großzügige Menge in seine Handfläche. Um sie zu erwärmen, rieb er die Creme zuerst in seinen Händen, ohne dabei den Blick von Lacrita abwenden zu können und die ruhigen Hände täuschten geschickt über die prickelnde Aufregung im Inneren des 20-Jährigen hinweg. Lian wusste, dass es unprofessionell war, aber ernsthaft – wer würde sich darauf nicht freuen?!
Lacrita strich beiläufig ihr rotes Haar zur Seite und wartete geduldig ab. Und Lian? Der konnte nicht anders, als sich ein paar Sekunden länger an dem Anblick, der sich ihm hier bot, zu ergötzen. Es war genauso gut wie der Ausblick, den Lacrita ihm eben im Hotelzimmer gewährt hatte. Fuck! Das war aber irgendwie auch nicht fair, oder? Schlechter Moment. Ganz schlechter Moment. Lian grinste über sich selbst, verscheuchte die Bilder wieder und legte dann, endlich, die Hände auf Lacritas Körper. Mit sanften Bewegungen begann der Illusionist, die Creme auf dem Rücken der Rothaarigen zu verteilen. Seine geschickten Hände glitten leicht über ihre weiche Haut und noch viel besser als das war das Gefühl einer sanften Gänsehaut, die direkt unter Lians Fingern entstand. Der Braunhaarige lächelte, konzentrierte sich auf jede Bewegung und bemühte sich darum, sanft und zugleich fest genug zu sein, um die Sonnencreme gut zu verteilen, was schon beinahe einer Massage gleichkam. Der Falls hätte diese Aktion deutlich schneller durchziehen können, aber das tat er nicht. Er genoss es, die Rothaarige offensichtlich auch. Also warum hetzen? Als Lian die letzten sanften Striche mit der Sonnencreme vollendete, lächelt er, fast ein wenig traurig, dass dieser Moment schon wieder vorbei war. Er kam nicht umhin, Lacrita keck anzugrinsen, als diese sich zu ihm umwandte und sprach geschwind die erste Sache aus, die ihm im Geist herumspukte: „Wenn du noch mehr Hilfe brauchst, stehe ich gerne zur Verfügung.“ Oh Gott. Ernsthaft? Konnte den mal jemand abschalten? Vielleicht hätte Lian noch mehr Dinge gesagt, für die man sich als außenstehende Person in Grund und Boden schämen wollte, aber es war die Kellnerin, die ihn daran hinderte. Zum Glück. „Einen Mango-Blitz und einen Red Devil.“ Wenn sie etwas darüber dachte, wie Lian und Lacrita hier gerade miteinander verweilten, dann ließ die Kellnerin sich diese Gedanken zumindest nicht anmerken. Professionell wie keine zweite stellte sie die Getränke auf kleinen Beistelltischen neben den Sonnenliegen ab. Beide Cocktails wurden in eleganten, geschwungenen Gläsern mit Strohhalmen serviert. Doch während Lacritas Cocktail leuchtend gelb war, einzig unterbrochen durch die grünen Minzblätter in der Flüssigkeit, war Lians Getränk tiefrot, wie ein flüssiger Rubin und dekoriert mit einer verführerisch glänzenden Kirsche. Es war ein bisschen so, als hätten beide Magier ein Getränk ausgewählt, das auf den jeweiligen Teamkollegen hervorragend passte. Na super, das wurde ja immer besser. „Hm. Sieht ziemlich gut aus“, kommentierte der Falls, begab sich zurück auf seinen eigenen Platz und schnappte sich den Cocktail, wobei sein Blick ganz bewusst zwischen Lacrita und dem Getränk hin und herwanderte. Er hielt das Glas der jungen Frau zum Anstoßen entgegen. „Ich hoffe, der Mango-Blitz schmeckt dir.“ Lian hatte sich schon am Rotwein bedient. Jetzt kamen Wodka, Rum und wer wusste schon wie viele Liköre hinzu, die sich allesamt in einem viel zu fruchtigen Cocktail versteckten. Zusammengefasst: Die Achterbahn setzte zur unaufhaltbaren Talfahrt an.
Natürlich machte sie es mit Absicht! Dafür hatte Lacy gerade viel zu viel Spaß mit Lian, um es nicht zu tun. Sie setzte sich vollem Bewusstsein in Szene, extra für den Falls. Und seine Blicke enttäuschten kein bisschen. Mit einem selbstsicheren Grinsen schaute sie ganz genau zu ihrem Kollegen, dessen Getränkeauswahl nicht schlecht klang. Red Devil, huh? Klang nach einem Getränk, dass ihr auch schmecken könnte. Vielleicht hatte sie ja noch die Möglichkeit, einen zu probieren…auf welche Weise auch immer es geschehen sollte. Aber vielleicht müsste Lacrita sich noch ein wenig zurückhalten, immerhin wollte sie ja langsam austesten, wie weit man Lian treiben konnte. Dem Aufruf des Eincremens kam er jedenfalls so schnell nach, wie man es von einem Mann erwarten würde. “Wie nachsichtig von dir. Fast schon süß.” Sagte sie und drehte ihren Körper auf der Liege, sodass sich ihr Rücken nun oben befand. Die langen, roten Haare strich sie beiseite, um ihm einen perfekten Ausblick auf ihren Körper zu geben…und natürlich, damit er sie auch wirklich eincremen konnte. Denn so sehr sie es auch genoss, Lust auf einen Sonnenbrand hatte die Magierin echt nicht. Also hoffte sie, dass der Kerl seinen Job auch einigermaßen gut erfüllte. Und oh mein Gott, er übertraf ihre Erwartungen bei weitem. Kaum begann Lian, seine Hände auf ihren Körper zu legen und die Creme einzumassieren, konnte Lacy bestaunen, wie gut seine Fingerfertigkeit doch war. Sanft, aber nicht zu sanft, bewegte er seine Handoberflächen und ging dabei sicher, keine Stelle auszulassen. Es war eine Massage. Die vermutlich beste Massage, die sie bisher hatte. Und eigentlich wollte sie nicht, dass er aufhörte. Ihr Grinsen wurde nur breiter und zwischendurch gab die sonst so heißblütige Frau einen sehr zufriedenen Seufzer von sich. Vollkommen überrascht, aber sehr glücklich mit dieser Entwicklung, schloss Lacy die Augen und ließ es über sich ergehen. Wäre er nicht irgendwann fertig gewesen, wäre sie glatt eingeschlafen. Doch kaum hörte das gute Gefühl an ihrem Rücken auf, musste sie leider wieder in die ach so harte Realität zurückkehren.
Sichtlich von diesem kleinen Gefallen, den Lian ihr tat, beeindruckt, drehte Lacrita sich wieder um und starrte ihren Kollegen genau an. “Hey, wenn ich gewusst hätte, wie gut du das kannst, hättest du die Creme nicht mal gebraucht.” Sagte sie und legte ihre Arme auf die Liege, direkt hinter ihren Kopf. “Oh, ich werde sicher noch mehr Hilfe brauchen. Und dieses Angebot lehne ich nicht ab.” Doch bevor, was auch immer die beiden noch so besprechen konnten, eskalierte, erschien die Kellnerin mit den bestellten Drinks. Wortlos nahm sie den gelben Drink entgegen und schwenkte diesen leicht umher, wodurch die Minzblätter im Getränk im kleinen Wirbel umher schwammen. Ja, das sah gut aus. Ihre Augen wanderten umher, bis sie schließlich wieder auf dem Falls wanderten, dessen Angebot zum anstoßen sie entgegennahm. “Find ich auch.” Aber ob sie nur das Aussehen der Getränke lobte? Das Glas klirrte aufeinander und sollte nun den wahren Anfang dieser Quest…oder was auch immer das hier war…einläuten. Lacy setzte am Strohhalm an und die gelbe Flüssigkeit lief zuerst auf ihre Zunge und schließlich ihren Rachen hinunter. Nicht überraschend, Mango-Geschmack. Doch da war natürlich noch mehr bei. Eine Mischung aus Vodka, Sangria und der Minze rundeten das Ganze zu einem sehr geschmackvollen Erlebnis auf. Die Zeit am Pool verging wie im Fluge und Lacy genoss es, einfach nur auf ihrer Liege zu verweilen, die Augen zu schließen. Die Sonne verflüchtigte sich wie im Zeitraffer langsam an den Rand des Horizonts und begann, alles in ein tiefes Orange zu tauchen. In dieser ganzen Zeit hatte die Rothaarige keinerlei Anstalten, sich auch nur ein bisschen um die Quest zu kümmern. Nein, sie lag dort einfach nur und schaute hin und wieder mal auf die große Uhr, die am Hoteleingang hing, bis es schließlich kurz vor 18 Uhr war. Perfekter Moment, um die Poolzeit zu beenden und sich an den besten Ort in dieser gesamten Anlage zu begeben: Das Buffet im Restaurant und die dort anliegende Bar.
Je mehr Zeit verging, desto schwerer fiel es Lian, sich auf den Auftrag zu konzentrieren. Aber konnte man es ihm verübeln? Jetzt mal ernsthaft: Er lag direkt neben einer jungen Frau im schwarzen Bikini, der (sind wir mal ehrlich) mehr offenbarte, als das er verdeckte und offensichtlich hatte besagte junge Frau ebenso Geschmack an ihm gefunden. Gelegentlich kamen die klaren Momente, in denen sich der Braunhaarige daran erinnerte, warum er überhaupt hergeschickt worden war. Da gab es einen Dieb, irgendwo in der Hotelanlage und es galt, diesen Dieb einzufangen. Doch dann sah er wieder zu Lacrita, die sich entspannt auf ihrer Sonnenliege räkelte und es waren ganz andere Gedanken, die sich in das Köpfchen des jungen Mannes schlichen. Verdammt! Zur Ablenkung widmete sich der Falls lieber wieder seinem fruchtigen Cocktail, aber das machte es irgendwie nur noch schlimmer… obwohl, ganz so stimmte das nicht. Der Alkohol sorgte durchaus dafür, dass der verkopfte Wüstenbewohner sich weniger Sorgen machte. Also zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung! Oder Moment… war es nicht vielmehr die falsche Richtung?! Argh. „Sehr pünktlich“, sprach der Falls aus und richtete sich in eine sitzende Position aus, als Lacrita sich in Bewegung setzte. Es war 18 Uhr, also ziemlich offensichtlich, was für ein Ziel die Rothaarige hatte: Buffet. Lian leerte sein Cocktailglas (nein, es war natürlich nicht bei einem Cocktail geblieben) und stand seinerseits auf. Ein bisschen schwummrig war dem jungen Mann schon, aber noch lange nicht so, dass es ihn wirklich beeinträchtigte. Ein bisschen Grundlage würde ihm dennoch guttun. „Wenn das Buffet von diesem Hotel auch nur halb so gut ist wie der Cocktail, kann absolut nichts schiefgehen.“ Der Illusionist warf Lacrita ein Lächeln zu, schnappte sich sein Handtuch und setzte sich in Bewegung. Anständige Menschen hätten sich für das Abendessen vermutlich umgezogen, aber Lian war das egal. Er bezahlte für diesen Aufenthalt, dann mussten sie ihn auch in Badehose beim Abendessen akzeptieren! Obwohl, eigentlich bezahlte er ja gar nicht… naja, egal. Das Prinzip blieb das gleiche.
Und was soll man sagen? Nein, auch das Restaurant mit seinem Buffet enttäuschte nicht. Er und Lacrita wurden gleich an der Eingangstür empfangen und ihnen mitgeteilt, welcher Platz für sie reserviert wäre. Dann wurde ihnen die Tür geöffnet und der Duft exotischer Gewürze strömte dem Falls in die Nase. Lian nahm sich Zeit, um sich ausgiebig in dem edlen Restaurant umzusehen. Die Tische verteilten sich über die rechte und linke Seite, waren mit feinem Porzellan und silbernem Besteck gedeckt. Natürlich gab es auch Deko, insbesondere Kerzen, die auf jedem der durchnummerierten Tische brannten. Das wahre Highlight fand sich allerdings in der Raummitte: Dort erstreckte sich das gigantische Buffet, das jeden kulinarischen Wunsch zu erfüllen schien: Pizza, Pasta, Sushi, alle Formen von Fisch und Fleischgerichten, natürlich auch Vorspeisen und Desserts – es war schwierig, alles auf einmal zu erfassen. Und dann lachte Lian laut auf. „Nicht ihr ernst“, murmelte er und deutete für Lacrita auf die Eisskulptur eines majestätischen Schwans, der über einem Teil des Buffets thronte und – wie auch immer sie es anstellten – trotz der allgemeinen Hitze der warmen Speisen nicht schmolz. „Gibt es noch eine Steigerung von Extravaganz?“, kommentierte Lian kopfschüttelnd und suchte sich Teller, um sich die erste Portion Essen zu gönnen. Der Falls begann als Vorspeise mit einer gegrillten Gemüsevariation auf Hummus und setzte sich damit auf den Platz, der für ihn und und seine Kollegin reserviert war. Einige andere Menschen waren ebenso am Buffet zugange, sodass Lian zwischenzeitlich den Blick auf die Rothaarige verloren hatte. Am Tisch saß sie jedenfalls noch nicht – ob sie sich nicht entscheiden konnte, was sie essen wollte?
Lacy war sehr daran interessiert, herauszufinden, wie weit man es mit Lian noch treiben konnte. Sie machte sich einen richtigen Spaß daraus, dem Crimson Sphynx Magier ihr Interesse an ihm nicht einen Millimeter zu verbergen. Und man musste dazu sagen, dieses Interesse war keinesfalls gespielt. Lian war gutaussehend und seine Persönlichkeit sprach die Rothaarige einfach an. Er wirkte wie jemand, mit dem man eine Menge Spaß haben konnte, sonst würde sie es ja gar nicht erst versuchen. Doch kaum schlug die Uhr zur achtzehnten Stunde, erweckte etwas ganz anderes Lacritas Aufmerksamkeit. Mit leerem Magen konnte man ja keinen Urlaub genießen! …oder Quests erledigen, wie auch immer. Jaja, tief in ihrem Inneren wusste sie ja, dass es da kein drumherum gab und all das hier irgendwann enden musste. Doch um solche Details sollte sich heute keine Gedanken mehr gemacht werden! Sie konnte Lian nur zustimmen, die Qualität der Cocktails war ausgezeichnet, also konnte das Essen ja kaum enttäuschen. Kaum schulterte die Magierin ihre kleine Tasche, lief sie auch schon neben ihrem Kollegen her. “Ich bin auch schon auf den Nachtisch gespannt.” Sie erwiderte sein Lächeln mit einem kleinen Augenzwinkern, während sie das Hotel betraten.
Es war das erste Mal, dass Lacy sich in einem Restaurant dieser Klasse befand. Meistens geisterte sie ja auch nur in Tavernen herum und ernährte von Fast Food. Ein Glück war sie eine dieser Personen, die kein Gewicht zunahmen, egal wie viel gefuttert oder getrunken wurde. Ihr Magen war fast schon eine endlose Grube und diesen Fakt würde sie am heutigen Abend auch vollkommen auskosten. “Heilige…” Ihre Augen wurden gefühlt doppelt so groß, als die Rothaarige das ausführliche Buffet erblickte. Ein himmlischer Anblick. Essen, soweit das Augen reichte, ein wahres Festmahl, an dem sie sich einfach so bedienen durften. Es zu sehen reichte schon, damit ihr das Wasser im Mund zusammenlief und die Ardére dazu veranlasste, breit grinsend zu schlucken. Im Gegensatz zu den meisten Leuten, die sich einen einzigen Teller nahmen, betrat Lacrita das köstliche Schlachtfeld gleich mit zweien. Einer für die Vorspeise(n), der andere für…alles andere. Und ja, sie schlug gehörig zu. Von einer Portion gegrilltem Gemüse, einem ganzen Maiskolben und diversen Kartoffelprodukten über mehrere Varianten Fleisch und auch die Hälfte eines Karpfens landete auf ihren Tellern. Es war nicht so, dass sie lange brauchte, weil sie sich nicht entscheiden konnte. Sie brauchte länger, weil es so viel gab, das auf den Porzellanplatten landete. Kaum war sie damit fertig, begab die Rothaarige sich voll beladen zum Platz, an dem Lian schon auf sie wartete und seine kleine Portion verspeiste. “Das ist ganz nach meinem Geschmack.” Man erlebte sie selten so überglücklich, doch dieses Buffet hatte es definitiv geschafft. Mit beiden Händen griff sie nach ihrem Besteck und wollte auch schon direkt loslegen, währenddessen es wohl einen kleineren Aufruhr am anderen Ende des Restaurants gab. “Meine Tasche! Wo ist meine Tasche? Jemand muss sie gestohlen haben!” Der Griff um Messer und Gabel verfestigte sich und Lacy versuchte wirklich, es nicht zu hören. Ihr Blick ging direkt zu Lian, der hoffentlich auch einfach weiter aß. Wehe…
Das Essen sah wirklich köstlich aus. Und der Geruch, der Lian durchgehend in die Nase stieg, machte es nicht gerade einfacher, mit dem Beginn des Essens zu warten. Just in dem Augenblick, als ihm aufging, dass eine Person wie Lacrita vermutlich die Letzte war, die auf besondere Höflichkeiten Wert legte, tauchte die Rothaarige auch schon auf. Sie trug nicht wie erwartet einen Teller, sondern… unzähligen. So viele, dass sich der Falls kurzzeitig fragte, wie sie es schaffte, all diese Gerichte gleichzeitig zu balancieren. Ob an der jungen Frau eine geborene Kellnerin verlorengegangen war? „Ich bin offensichtlich nicht der Einzige, der die Auswahl an Speisen feiert“, kommentierte Lian den Anblick mit einem Grinsen auf den Lippen und sah zu, wie seine Kollegin einen Teller nach dem anderen auf dem Tisch verteilte. Der Fleisch- und Fischteller war nicht sonderlich attraktiv für den Wüstenbewohner, umso mehr blieb sein Blick dafür an den Maiskolben und Kartoffelprodukten hängen. Er sah auf seine eigene Vorspeise und verglich die Menge mit jener, die Lacrita mit zum Platz gebracht hatte. Das Resultat war, dass das Grinsen auf den Lippen des Falls noch deutlich breiter wurde. Lacrita und deren Einstellung gefiel ihm wirklich mehr und mehr. Ob das so gut war? „Na dann.“ Mit diesen Worten griff Lian nach dem Besteck und begann zu essen.
Wäre da nicht dieser eine, verdammte Störfaktor gewesen.
Natürlich entging dem Braunhaarigen die Aufruhr am anderen Ende des Restaurants nicht. Genauso wenig der Blick, der ihm von der Rothaarigen zugeworfen wurde. Was? Befahl Lacrita ihm gerade stumm, sitzen zu bleiben und es zu ignorieren? Pff. Lian überlegte ernsthaft, aufzustehen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – nicht, weil er es ernsthaft wollte, sondern einfach nur, um gegen Lacritas Willen zu handeln. Befehle waren etwas, womit der Falls noch nie sonderlich gut hatte umgehen können… doch ehe er sich entsprechend entscheiden konnte, kam ein weiterer Ausruf dazu. Dieses Mal war die Stimme deutlich näher, nur zwei Tische weiter und stammte von einem älteren Mann. “Meine Uhr? Die habe ich doch nicht auf dem Zimmer liegen gelassen?“ Der 21-Jährige wechselte einen weiteren stummen Blick mit seiner Kollegin und umgriff die Gabel fester. Okay, nein. Das war so auffällig, er würde darauf nicht anspringen. Lacrita hatte also Glück, denn anstatt aufzustehen, stach der Wüstenbewohner demonstrativ in sein Essen und aß in Seelenruhe weiter, als hätte er von alledem gar nichts mitbekommen. Ein paar Menschen waren inzwischen aufgestanden, um den Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und hier und dort waren Gespräche entflammt. Auch Personal des Hotels war hinzugekommen und hörte den Opfern aufmerksam zu. „Man muss nur lange genug warten, dann kümmern sich andere darum“, murrte Lian, sodass auch Lacrita ihn verstehen konnte. Der Illusionist stopfte sich eine weitere Gabel gegrilltes Gemüse in den Mund. “Oh nein. Nicht mein Armband! Mein geliiiiiebtes Armband!“, rief eine Frauenstimme theatralisch aus, so laut, dass Lian meinte, die Frau würde direkt neben ihm stehen.
… Moment. Diese Frau stand tatsächlich direkt neben ihm.
Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, fasste die Dame sich mit der Hand an die Stirn und verlor in all dem Drama ihr Gleichgewicht. Sie fiel, in Lians Augen wie in Zeitlupe, direkt auf den Tisch zwischen ihn und Lacrita. Das Geschirr klirrte, ein Glas fiel zu Boden und zerbarst. Ein Wunder, dass diese Frau nicht mitten in das Essen der Magier gefallen war… Der 21-Jährige starrte sprachlos auf die halb besinnungslose Frau auf dem Tisch, dann zu Lacrita, dann wieder zur Frau. Er wollte lachen, verschluckte sich dabei aber so hart an seinem gegrillten Gemüse, dass es stattdessen ein heftiger Hustenanfall war, den Lian zum Besten gab. Das hier war ja schlimmer als jede Komödie.
Es gab eine wichtige Regel bei einem Buffet, an dem man sich einfach bedienen konnte: Solange die Augen groß genug waren, ab auf den Teller damit. Vermutlich kassierte Lacy einige Blicke bei all dem, was gerade auf ihren Armen balancierte, aber wen juckte es schon? Sollten die anderen Gäste sich lieber darum kümmern, dass ihnen noch genug von ihren Lieblingsspeisen übrig blieb, bevor die Rothaarige Nachschlag besorgte. Vorerst war sie jedoch sichtlich zufrieden und kam mit einem breiten Grinsen am Tisch an, den Lian schon mit seiner Portion besetzte. “Jeder Cent, den ich für das hier nicht bezahlen muss, wird ausgenutzt.” Da kannte sie absolut keine Scham. Und anhand des Gesichtsausdruckes ihres Kollegen konnte man sehr genau sehen, dass es ihm wohl in diesen Belangen ähnlich ging. Was war Lacy doch froh, so einen Jackpot an Teammitglied gezogen zu haben. Kaum hatte sie all ihre Teller abgestellt, pflanzte sie sich auch schon auf ihren Stuhl und nahm das Besteck in die Hand. Es war schwer, bei einer Speise anzufangen, doch die Portion Spare Ribs tat es ihr dabei schon sehr stark an. Mit gierigen Augen blickte die Magierin herab und wollte gerade in das Fleisch stechen, als der erste Aufruhr im Restaurant bereits begann.
Das…konnte doch nicht deren ernst sein, oder? Und auf den ersten Zwischenfall folgte direkt ein zweiter. Oh bitte nicht…erst tauschte Lacrita Blicke mit Lian aus, bevor sie es ihm gleichtat und einfach auf ihr Fleisch starrte und sich unbeirrt dem Essen widmen wollte. Allerdings…wurde auch daraus nichts. Als würde eine große Sirene neben ihr stehen und der Magierin direkt in die Ohren brüllen, ertönte die Stimme einer Frau, die nach ihrem Armband schrie und es sich kurzerhand auf dem Tisch der Beiden gemütlich machte. Überrascht schaute sie auf die Person, die ihr geliebtes Essen gerade um ein Haar verfehlte und nun regungslos dort lag. Na toll, als würde das Schicksal wollen, dass die beiden in diese Sache jetzt involviert wurden. Natürlich zog der Zusammenbruch der Frau die Augen einiger Gäste und des Personals auf sich, sodass es sehr unnatürlich wäre, einfach so zu tun, als wäre alles normal und es läge gerade keine Bewusstlose zwischen Lian und ihr. Na toll, jetzt musste sie wohl oder übel was tun. Seufzend legte Lacrita das Besteck beiseite und nahm sich schnurstracks einen unbesetzten Stuhl, den sie nun zwei Meter entfernt von ihrem Tisch hinstellte. “Lasst mich danach bitte in Ruhe…”, murmelte sie vor sich her, während sie nun vor der Dame stand und sie unter den Schultern griff. “Hey, du Gentleman. Hast doch bestimmt zwei Arme übrig, oder?” Wandte sie sich nun an Lian und hiefte die Frau nun (ob mit oder ohne seine Hilfe) auf die hölzerne Sitzgelegenheit. “Yo, kümmert euch mal um die.” Ihre Augen wandten sich zu zwei Kellnern, die von dem ganzen Aufruhr noch etwas überrascht da standen, auf ihren Befehl hin jedoch miteinander flüsterten. Einer von denen begab sich zu der bewusstlosen Dame, während der andere hektisch zum Wasserkrug lief und eines der schön verzierten Gläser füllte. Damit…war das hier schonmal entschärft und Lacrita konnte sich ganz ruhig wieder zum Tisch begeben…oder? Kaum trat die Magierin wieder von der Frau weg, spürte sie plötzlich etwas an ihrem Kopf. Eine leichte Bewegung oder…irgendeine Berührung. Sie konnte es nicht genau festlegen, doch ruckartig fuhr sie sich mit der Hand über ihren Kopf, um der Berührung instinktiv entgegenzugehen. Ihre Augen weiteten sich, denn was sie dort spürte waren…Haare. Nur Haare. Nichts anderes als Haare. “Meine Hörner…” Sie fühlte überall an ihrem Körper herum, schaute hektisch an ihrem Platz. In jeder Ecke des Tisches, ging noch einmal zur Frau zurück. Nein, nirgendswo war das geliebte Accessoire der Ardére zu sehen. Das war doch nicht etwa… Sie biss die Zähne zusammen und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. “Du kleiner, mieser…” Ihr Kopf drehte sich zu Lian und mit einem sehr enthusiastischen Schlag ihrer flachen Hand auf den Tisch war für sie gerade eine Sache klar. “Der wird das bereuen.” Vielleicht…würden sie ja doch früher als gedacht auf die Jagd gehen.
Lian rang sichtlich nach Luft und schlug sich mit der Faust auf den Brustkorb, in dem verzweifelten Versuch, die Atemröhre frei und genug Sauerstoff ins System zu bekommen. Dadurch bekam er all die Dinge, die um ihn herum geschahen, nur halb mit. Zum Einen die Tatsache, dass alle Augen der umliegenden Gäste auf ihn und Lacrita gerichtet waren (etwas, das er eigentlich so gar nicht mochte). Zum Anderen, dass ausgerechnet die Ardére ihr Besteck trotz all dem zuvor gezeigten Widerstand zur Seite legte und stattdessen aufstand, um sich um die bewusstlose Frau auf ihrem Tisch zu kümmern. Gut, dass das nicht aus reiner Nächstenliebe geschah, war ziemlich offensichtlich, dennoch hätte der Falls es seiner rothaarigen Kollegin durchaus zugetraut, ihr Essen zu nehmen und einfach schweigend an den Nachbartisch zu fliehen. Sollten sich andere um die hiesigen Probleme kümmern. „B-bitte?“, brachte Lian hüstelnd hervor, als Lacrita sich an ihn wandte und ihn dazu aufforderte, dabei zu helfen, die Frau auf einen der Stühle zu drapieren. Noch einmal hustete der Braunhaarige, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, aber besonders viel Mitleid von der Teamkollegin durfte er sich nicht erhoffen. Gemeinsam mit Lacrita griff er demnach nach der bewusstlosen Dame und setzte sie auf dem Stuhl ab, sodass sich die Angestellten des Hotels um das Problem kümmern konnten.
Doch leider sollte es dabei nicht bleiben.
Warte. War da eine Bewegung gewesen? Es war mehr Lians Instinkt, als seine bewusste Wahrnehmung, doch er war sich sicher, dass da irgendetwas gewesen war. Just in dem Augenblick, als er sich herumdrehte, schlug Lacrita bereits mit der flachen Hand lautstark auf die Tischfläche vor sich und fluchte leise vor sich hin. Die Augen des Falls weiteten sich, als er die junge Frau … ohne Hörner sah. „Moment. Die sind überhaupt nicht echt?“, war die erste Erwiderung, die Lian bei all dem Chaos in den Sinn kam. Er war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Lacrita so etwas wie ein Halbdämon war – so wie Juno, seine wenig geliebte Gildenkollegin und Bekannte aus der Kindheit. Aber dass die Hörner nur Fake waren? Darauf wäre Lian nie gekommen. War das ein neuer Modetrend, der an dem Wüstenbewohner vorbeigegangen war? Auszuschließen war das nicht. Doch… warte, da gab es etwas, was noch viel wichtiger war als die modischen Accessoires von Lacrita. „Wann hat jemand…“ Lian war sich absolut sicher, dass keine Person der Rothaarigen nahegekommen war, außer er selbst. Und ja, er war vielleicht ein Dieb, aber nicht der Dieb, nach dem sie beide hier und heute Ausschau hielten! Wie zum Henker hatte eine fremde Person dann die Hörner der Ardére klauen können? Und warum klaut man sich Fake-Hörner… Lian schüttelte den Kopf, um seine wirren Gedanken zu klären. Er erinnerte sich stattdessen an die Bewegung, die er vorhin im Augenwinkel wahrgenommen hatte. Ob das mit dem Diebstahl von Lacritas Hörnern zu tun hatte? Aber was war das gewesen… “Bitte, beruhigen Sie sich alle! Wir werden jetzt eine Durchsuchung aller Gäste und Bediensteten durchführen, die sich hier im Raum befinden.“ Ein älterer Herr war in den Raum getreten, der – zumindest dem Outfit nach – zum Security-Personal des Hotels zu zählen schien. Sein wacher Blick wanderte einmal durch den Raum, dann deutete er den ersten Personen an, zu ihm und seinem Kollegium zu treten, um die Durchsuchung der Taschen durchzuführen. Lian und Lacrita hatten wohl noch ein bisschen Zeit, bis sie an der Reihe waren, weshalb der Braunhaarige direkt neben die Kollegin trat. „Ich bin mir sicher, dass dir vorhin niemand nahegekommen ist…“, flüsterte er Lacrita zu, ohne die hellgrünen Augen von den Geschehnissen weiter hinten im Raum zu nehmen. Lian wollte verhindern, dass irgendjemand ihr Gespräch belauschte und sie dadurch ihre Tarnung als normale Hotelgäste verloren. Das würde die Suche nach dem wahren Dieb nur erschweren. „… das heißt, das kann kein normaler Dieb gewesen sein. Glaubst du, da könnte Magie im Spiel gewesen sein?“ Die Schlussfolgerung gefiel dem 21-Jährigen so gar nicht, denn wenn sie es mit einem Magier zu tun hatten, würde diese Quest ungleich schwieriger werden. Und wenn es dann auch noch ein talentierter Magier war… Lian seufzte stumm. Darauf hatte er sich ganz gewiss nicht eingestellt. Er sah mit einem Seitenblick zur Ardére.
Lacy hatte wirklich so sehr gehofft, dass sie der alten Frau auf den Stuhl hiefte, den Kellnern die Arbeit überließ und sich dann ihrem Festmahl widmen konnte. Aber heute sollte es wohl nicht nach ihrem Willen laufen. Es war schon schlimm genug, dass der Dieb sich ausgerechnet den heutigen Abend für seinen kleinen Raubzug aussuchen musste. Die beiden Magier waren immerhin vorhin erst angekommen, hatten es sich gerade gemütlich gemacht und dann sowas. Okay, beschissen doch überlebbar. An ihren Tellern hatte er sich immerhin nicht vergriffen, das war positiv. Doch jetzt besaß, um wen auch immer es sich hierbei handelte, die Dreistigkeit, auch noch bei der Rothaarigen selbst etwas mitgehen zu lassen. Erst wollte die Kiryn es nicht glauben, suchte überall in ihrer Nähe nach ihrem geliebten Accessoire. Doch es war nirgends zu finden, keine einzige Spur. Warum ausgerechnet solche Fake-Hörner geklaut wurden, wäre vermutlich jedem ein Rätsel. Um ehrlich zu sein hatte die Rothaarige ebenfalls keine Ahnung, immerhin hieß es im Briefing, dass eigentlich nur wertvolle Dinge gestohlen wurden. Also für sie hatten diese Dinger sicher einen hohen emotionalen Wert, aber geldtechnisch? Da könnte man sich alles andere in diesem Hotel nehmen und hätte einen besseren Deal. Doch das war nicht wichtig, denn alles was zählte war, sie wiederzubekommen. “Huh? Ne, waren sie nicht.” Sichtlich genervt antwortete die Magierin ihrem Kollegen, der sich offenbar über diese Tatsache ein wenig wunderte. Sie war jedoch nicht wegen seiner Nachfrage genervt, diese ganze Situation war für sie gerade einfach beschissen.
Ungeduldig ließ sie sich wieder in ihren Stuhl fallen und tippte auf ihrem Arm herum. Auch wenn sie gerade am liebsten wie eine Wilde einfach durch das Hotel gerannt und nach dem Dieb gesucht hätte, würde das wahrscheinlich zu keinem Ergebnis führen. Außerdem würde sie nur falsche Aufmerksamkeit auf sich lenken, würde sie jetzt kurz vor der Durchsuchung aus dem Raum flüchten. Lacrita war zwar gerade aufgebracht, aber nicht dumm. Ihre rechte Hand nahm währenddessen die Gabel in die Hand und etwas frustriert stach sie in eine ihrer Fleischspeisen. Jetzt auch noch ihr Essen schlecht werden zu lassen, wäre die Krönung! Aufmerksam und kauend lauschte sie den Vermutungen ihres Kollegen, dessen Schlussfolgerung keine gute Nachricht beherbergte. “Magie? Waff ein Wiffer…” Mit vollem Mund war es schwerer auszumachen, was sie gerade sagte, doch den generellen Grundton konnte man auch ohne allzu viel Interpretation heraushören. Sie erwiderte den Seitenblick Lians mit ihrem eigenen. “Dann wird er sicher nichts dagegen haben, wenn wir uns dem gleichen bedienen.” Meinte sie nur und ließ kurz eine kleine Flamme aus ihrem Zeigefinger erscheinen, die sie jedoch schnell wieder verschwinden ließ. Aufmerksamkeit erwecken wollte sie ja trotzdem nicht. “Was kannst du überhaupt, außer gut auszusehen?” Eine etwas komische Frage nach den Fähigkeiten ihres Partners, aber er würde sicher verstehen, was damit gemeint war. Es dauerte einige Zeit, doch irgendwann war das Personal mit der Durchsuchung aller Gäste durch, inklusive den beiden Magiern. Doch kein Ergebnis, die gestohlenen Wertsachen blieben weiterhin verschollen. Langsam wurde es etwas unruhiger im Restaurant, immerhin wollten die Leute ihre Sachen wiederhaben. “Bitte, beruhigen Sie sich. Wir werden dieser kleinen…Unannehmlichkeit auf den Grund gehen, bitte genießen Sie bis dahin das restliche Buffet und alle anderen Angebote des Resorts.” Lacy hatte sich das nicht zweimal sagen lassen, immerhin hatte sie mittlerweile ein gutes Stück ihres Essens verputzt. “Also, schon nen Plan?” Sie schaute sich kurz um und betrachtete die Leute. “Wenns wirklich einer vom Personal ist, müsste man die vermutlich als Erstes checken.”
Die Art und Weise, wie Lacrita wütend in ihrem Fleisch herumstach, machte deutlich, in was für einer Gefühlslage sie sich befand. Lians rechte Augenbraue huschte skeptisch nach oben und er unterdrückte ein Schmunzeln – er hatte schon beinahe Mitleid mit diesem Fleischspieß. Ungeniert stopfte sich die Rothaarige das Essen in den Mund, als könnte der gute Geschmack sie ein wenig besänftigen. Naja, vielleicht tat es das sogar? „Ja, ich stimme dir voll und ganz zu“, kommentierte der Braunhaarige die aufgrund der vollen Wangen genuschelten Worte der Kollegin und bemühte sich darum, trotz der irgendwie lustigen Situation weiterhin ernst zu bleiben. Schließlich sollte sich der Zorn der Kollegin nicht nachher auf ihn fokussieren! Die hellgrünen Augen sahen hinab zu dem Zeigefinger, den Lacrita in die Höhe hielt und er nahm interessiert zur Kenntnis, dass sich dort eine kleine Flamme zeigte. Eine Feuermagierin also? Wow, viel passender hätten Magie und Besitzerin wirklich nicht zusammenfinden können. Kurzzeitig dachte Lian an Arkos, der ebenso ein Feuermagier war und witzigerweise ebenso feuerrote Haare besaß wie Lacrita. Ob das so eine Gemeinsamkeit war, die alle Feuermagier hatten? Er fing Lacritas Blick wieder ein und konnte es sich am Ende doch nicht verkneifen, ein bisschen zu Schmunzeln. Gegen Komplimente hatte er nie etwas einzuwenden, schon gar nicht, wenn sie von einer ziemlich attraktiven Frau wie der Rothaarigen kamen. Es gefiel ihm, dass sie ihn hübsch fand - mehr, als es eigentlich sollte. „Es ist wichtig, seine Fähigkeiten breit zu streuen.“ Der 21-Jährige hob die rechte Hand an, ballte sie zur Faust und öffnete sie wieder. In seiner Handfläche lag eine kleine, goldene Brosche. Die Hand wurde wieder geschlossen und geöffnet, plötzlich war es eine kleine Maus, die dort hockte. Lian wiederholte die Handbewegung ein weiteres Mal und schlussendlich war es… eine Mini-Version von Lacrita, die dort in seiner Handfläche hockte? Die Miniatur stand aus der Hocke auf und streckte dem größeren Original provozierend den Zeigefinger entgegen. „Er beherrscht Illusionsmagie!“, keifte die Illusion, ehe sie nach einer weiteren Handbewegung wieder verschwunden war. Sobald Lacrita Lian wieder ins Gesicht blickte, würde sie dort ein zufriedenes Grinsen erkennen. „Hinzu kommt die Emotional Magic“, ergänzte er die Aussage seiner Illusion und zuckte mit den Schultern. Es war ziemlich offensichtlich, dass der Falls ein Experte darin war, wenn es darum ging, die Welt von anderen Personen ein bisschen Kopf stehen zu lassen. Ehe sie das Gespräch hätten vertiefen können, wurden sie auch schon aufgerufen und waren nun selbst dran, vom Sicherheitspersonal durchsucht zu werden. Lian ließ das Ganze über sich ergehen und natürlich fanden sie das Diebesgut nicht bei ihm. Leider aber auch bei sonst keinem der Gäste oder beim anwesenden Personal… was die These, es handelte sich um Magie, nur zusätzlich bestärkte. Anders hätte man das Diebesgut kaum unbemerkt aus dem Restaurant bringen können.
Während ein Großteil der Gäste nach der Durchsuchung aufgrund der Unruhe doch ziemlich schnell das Weite suchte, waren Lacrita und Lian im Restaurant zurückgeblieben. Zum einen, weil sie beide Zeit brauchten, um sich einen Plan zu Überlegen. Zum anderen, weil sie sich auch non-verbal einig waren, dass das Essen viel zu schade war, um einfach so verschwendet zu werden. Zumindest der Falls hatte vor, das Angebot in diesem Hotel auch weiterhin ausgiebig zu nutzen, weshalb es umso wichtiger war, eine gute Grundlage zu schaffen – man versteht? Und so biss der Falls umso energischer von seinen gefüllten Teigtaschen ab. „Ich könnte versuchen, den Dieb mit meiner Emotional Magic ausfindig zu machen. Ich würde so etwas wie… Adrenalin oder Aufregung mit Sicherheit bemerken können, wenn ich mich darauf konzentriere“, ließ er die Rothaarige wissen, nachdem er heruntergeschluckt hatte. Sofern Lacrita mit Emotional Magic bisher nicht viel anfangen konnte, so gab ihr das zumindest einen kleinen Einblick in die Fähigkeiten, die mit dieser Magieart in Verbindung standen. Lian ließ sich das Ganze noch weiter durch den Kopf gehen. „Dafür müssen wir dem Dieb nur irgendwie nahekommen und am besten seine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Ich denke nicht, dass er sofort wieder in Aktion treten wird, nachdem er hier bereits so viel Diebesgut an sich gebracht hat. Wir müssen uns also überlegen, wo er als nächstes zuschlagen wird, um ebenso vor Ort und dieses Mal vorbereitet zu sein…“ Natürlich hatte Lacrita Recht, wenn es sich um Personal des Hotels handelte, wäre es eine Möglichkeit, sie alle zu durchleuchten. Aber wo sollten sie da anfangen? Nein, es wäre sinnvoller, auf eine Gelegenheit zu warten, bei der möglichst viele Menschen an einem Ort versammelt waren. Lian wusste, wie ein Dieb dachte und war absolut überzeugt davon, dass das etwas wäre, was sich ein Dieb nicht einfach entgehen lassen würde. Man konnte nicht nur viel Diebesgut an sich bringen, man konnte auch in der Masse untertauchen und unbemerkt bleiben. Am besten wäre ein Anlass, bei dem die Menschen so abgelenkt waren, dass sie einen möglichen Diebstahl auch erst verzögert bemerkten. Aber was… Lian hatte seine Gedanken noch nicht beendet, da kam ein junger Mann – scheinbar auch ein Angestellter des Hotels – an den Tisch der beiden Magier und zog mit einem kurzen Klopfen auf das Holz die Aufmerksamkeit auf sich. Er zwinkerte die beiden Magier an. „Nicht vergessen, heute Abend steigt wieder die legendäre Poolparty im Horizon Haven Hotel! Das dürfen sich Gäste wie ihr nicht entgehen lassen“, ließ er verlauten und grinste breit, ehe er zum nächsten Tisch weiterging, um Werbung zu machen. „Gäste wie wir, hm?“, wiederholte Lian und dann fiel der Groschen. Eine Poolparty – mit vielen Menschen, Musik, Alkohol. „Ich glaube, wir haben soeben herausgefunden, wo der Dieb das nächste Mal zuschlagen wird.“ Er drehte sich zu Lacrita und hob die Mundwinkel zu einem selbstsicheren Grinsen an. „Na? Bock auf eine kleine Party?“
Das Essen sorgte auf jeden Fall dafür, dass das Gemüt der jungen Dame nicht vollkommen mit ihr durchging. Ansonsten würde Lian mittlerweile nicht mehr in das Gesicht seiner Kollegin blicken, sondern dabei zusehen, wie ein wütendes Feuerwesen den Innenraum des Restaurants auseinandernahm. Doch zum Glück des Hotels und ihrer Tarnung war dies nicht der Fall. Stattdessen ließ sie sich im Moment genüsslich den Fisch schmecken, während Lian seine kleine Zaubershow aufführte. Lacy sagte zwar nichts, allerdings hob sich eine Augenbraue sehr hoch, als sie auf die kleine Miniaturversion ihrer Selbst blickte. Ob sie sich jetzt darüber freuen sollte, dass diese Mini-Lacy ziemlich akkurat aussah? Immerhin zeugte es zumindest davon, dass er anscheinend kein schlechter Magier war. Illusionen waren für den Geschmack der Rothaarigen zwar etwas zu…naja, unecht, aber war ja sein Ding. Sie bevorzugte es, ein paar handfeste Dinge auf Leute schmeißen zu können und ihnen nicht nur Sachen vorzugaukeln. Und dann auch noch Emotional Magic. Also…Emotionen…spüren? Verursachen? Keine Ahnung, doch das kleine Beispiel des Falls ließ zumindest auf Ersteres schließen. Nur war die Frage jetzt sehr valide, wie sie eigentlich an ihn herankommen sollten. Klar wäre es eine Möglichkeit gewesen, jeden einzelnen Angestellten unter die Lupe zu nehmen, allerdings hatten sie vermutlich weder die Zeit noch die Nerven dafür. Bis man alle durchgegangen war, könnten ja noch mehr Gegenstände geklaut worden sein. Und auch wenn das Lacrita nicht unbedingt interessierte, hatte sie keine Lust, dass die Person sich irgendwann mit dem Diebesgut aus dem Staub machte und sie ihre Hörner nie wieder sah. Ja ne, das konnte man aber sowas von knicken.
Die Lösung des ersten Problems eröffnete sich ihnen jedoch zufällig, denn heute sollte eine große Poolparty steigen. Viele Menschen, viel Alkohol, viel Musik, viele Möglichkeiten, unbemerkt etwas mitgehen zu lassen. Sie stimmte Lian zu, das war für einen Dieb vermutlich nur ein großer Präsentierteller. “Party? Da fragst du noch?” Erwiderte sie nur breit grinsend. “Yo, du mit deinen Illusionen da. Wir wollen irgendwie seine Aufmerksamkeit auf uns ziehen, ja?” Fing sie an, in ihrem Kopf formte sich ein erster Plan. “Zauber dir irgendwas schickes herbei oder so. Irgendein teures Zeug, ne Goldkette vielleicht. Ist auch egal was, Hauptsache es sieht wertvoll aus. Nen großen Klunker lässt der sich sicher nicht entgehen. Wenn er versucht, das zu klauen, wird er sicher verwirrt sein.” Vielleicht konnte Lian diese Idee ja als Anhaltspunkt nutzen. Das war zumindest Lacritas erste Idee, denn so würde man sichergehen, dass keine echten Dinge verschwanden und gleichzeitig eine Option haben, den Dieb aufzuspüren. Schlussendlich war sie mit ihrem Essen aber endlich fertig und die Teller waren bis auf ein paar Knochenreste und Gräten leer. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis die Poolparty steigen sollte, denn nur in einer halben Stunde würden die Pforten geöffnet werden. “Ich geh aufs Zimmer, bis das Ding hier losgeht.” Ob Lian mitkam oder nicht, war ihr da recht egal. Im Zweifel sahen sie sich, wenn die Party startete.
Natürlich war Lacrita bei einer Poolparty sofort mit dabei, als hätte Lian etwas anderes als Zustimmung erwartet. Noch während die Rothaarige einen möglichen Plan zum Besten gab, legte der Falls eine Hand ans Kinn und dachte über die Möglichkeit nach. Eine Illusion? Nein, das würde so einfach nicht funktionieren. Lacrita konnte es nicht wissen, aber die Illusionszauber mussten auf konkrete Ziele angewandt werden. Zwar war der Falls in seiner Magieanwendung mittlerweile weit genug, um eine Vielzahl von Menschen gleichzeitig manipulieren zu können, aber das änderte nichts daran, dass er die zu manipulierenden Personen bewusst wahrnehmen musste. Bei einer Masse von Menschen, die überall um ihn herumstanden? Kaum möglich, jeden Einzelnen gleichzeitig zu erwischen. Sie mussten auch davon ausgehen, dass der Dieb versuchte, möglichst unerkannt zu bleiben – das machte es noch schwerer, ihn im Vorfeld bewusst in eine Illusion zu packen. Lian konnte die Idee seiner Kollegin also nachvollziehen, wusste allerdings auf Anhieb, dass sie einen anderen Plan aushecken mussten. Oder musste vielmehr er besagten Plan vorbereiten? Lacrita verkündete nämlich kurzheraus, aufs Zimmer zu verschwinden, bis die Poolparty losging. Die hellgrünen Augen des Wüstenbewohners flogen kurz hinüber zur Wanduhr des Restaurants, um festzustellen, dass es noch circa dreißig Minuten dauern würde, bis die Party losging. Was man in diesen dreißig Minuten wohl so alles zu zweit auf dem Zimmer anstellen könnte? Lians Gedanken schweiften ein bisschen ab.
Moment. Nein. Konzentration!
Der Braunhaarige schüttelte den Kopf, mehr für sich selbst als für seine Kollegin und winkte ab. „Geh ruhig, wir sehen uns später.“ Das war die sinnvollere Herangehensweise, wenn er bei klarem Verstand bleiben wollte. Ein bisschen verfluchte Lian seine eigene Vernunft zwar schon, als Lacrita mit schwingenden Hüften aus dem Raum verschwunden war, aber am Ende tat der Illusionist die Chance mit einem kleinen Seufzen ab. Er stand ebenfalls vom Platz auf und verschwand in eine andere Richtung. Wohin? Nunja, der Falls hatte da so eine Idee entwickelt und dafür musste er dringend mit einer ganz bestimmten Person sprechen.
[…]
Der goldene Schleier der untergehenden Sonne zog sich bereits über den Horizont und tauchte die Umgebung in ein warmes, beinahe magisches Licht, als Lian etwas mehr als dreißig Minuten später das Poolgelände des Hotels betrat. Diverse Gäste hielten sich bereits auf dem Gelände auf, viele gekleidet in verschiedensten Formen von Sommergarderobe. Der Falls selbst trug immer noch seine Badehose und Sonnenbrille, hatte aber tatsächlich auch noch ein offenes, weißes Hemd übergeworfen. Woher dieses Hemd kam? Nun, ihm war ausgeholfen worden und zwar von niemand geringerem als der Auftraggeberin dieser Quest. Lian hatte sie aufgesucht und ihr kurzum von dem Plan erzählt, den die Magier hatten. Hierfür brauchte er allerdings Schmuck, der als Lockmittel fungieren sollte. Die Auftraggeberin hatte kurzerhand eine goldene Armbanduhr organisiert, die der Falls am Handgelenk trug sowie eine silberne Halskette, die natürlich für Lacrita bestimmt war und aktuell noch in der Hosentasche von Lian steckte. Aber wo war Lacrita überhaupt? Lian sah sich um, konnte die junge Frau aber auf Anhieb nicht finden. Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt von einer Angestellten, die zu ihm trat und ihm ein Glas prickelnden Champagner überreichte, bevor sie weiter zu den nächsten ankommenden Gästen eilte. Da die Kollegin noch nicht aufgetaucht war, nippte der Lockenkopf von seinem Getränk und sah dann zu der Poolfläche, die mit leuchtenden Schwimmkerzen geschmückt worden war. Der Blick wanderte weiter zum Rand des Pools, an dem ein DJ die letzten Vorbereitungen traf, um seine Musik aufzulegen. Am Ende blickte Lian wieder hinüber zum Horizont, betrachtete die letzten Reste der goldgelben Sonne, die allmählich verschwand. Als wäre das der offizielle Countdown, um den Start der Party einzuläuten.
Für Lacy war es am Ende egal, was für einen Plan sie ausheckten. Wichtig war, dass er funktionierte. Ob sie den Dieb nun mit echtem oder falschem Schmuck herauslockten, war ihr gänzlich egal. Hauptsache die Person gab sich zu erkennen und sie konnte ihre Hörner so schnell wie möglich wiederbekommen. Wie Lians Illusionen funktionierten, wusste sie nicht. Wenn es nicht klappen würde…joa, wie auch immer. Auf der Poolparty würden sie schon ihre Gelegenheit bekommen, doch bis dahin war es noch ein wenig hin. Im Gegensatz zu ihr war ihr Kollege wohl nicht scharf darauf, sie aufs Zimmer zu begleiten. Hm, mehr Alkohol für sie. “Yo.” Meinte sie nur knapp und verließ schließlich das Restaurant. Wenige Minuten später betrat die Rothaarige ihr Zimmer und legte sich erstmal auf das weiß bezogene Bett. Man, das war echt gemütlich und es war eine Schande, dass sie ihren Urlaub wohl doch jetzt etwas verkürzen mussten. Je länger der Dieb auf freiem Fuß war, desto mehr Zeit hätten sie hier verbringen können. Doch für Lacrita war ihr geliebtes Accessoire um einiges wichtiger als das…Buffet…oder der Pool…und der ganze, kostenlose Alk. Ahhhhh, allein bei diesen Gedanken wurde sie schon wieder wütender darauf, dass dieser Langfinger sich bei ihr bedienen musste. Mit einer schnellen Bewegung ummantelte ihre Hand auch schon den Hals der Weinflasche und kurz darauf war auch nur noch die Hälfte in dem Ding drin. Ihre Augen starrten zuerst die Decke an, bis ihr Kopf sich nach links drehte und die Aussicht der langsam am Horizont verschwindenen Sonne genoss. “Was ein Mistkerl. Der wird das bereuen…” murmelte sie vor sich her und setzte erneut an. Wer auch immer dafür verantwortlich war, die Person würde nicht ungestraft wegkommen.
Kaum hatte Lacrita Bekanntschaft mit der Flasche gemacht, war es auch schon wieder Zeit, das Zimmer zu verlassen und sich zur Poolparty zu begeben. Es war vermutlich nicht nötig, ihre Klamotten zu wechseln, immerhin trug sie nach wie vor ihren schwarzen Bikini. Bevor sie jedoch ihre vier Wände hinter sich lassen musste, warf sie einen letzten Blick auf die nun leere Flasche. Ob die da unten genauso gutes Zeug hatten? Klar war ihre Mission, den Dieb zu fassen, aber wie auch beim Restaurant würde Lacy es sich nicht nehmen lassen, das gesamte Sortiment des Hotels auszuchecken. Unten angekommen trat die Rothaarige an die Tür zum Poolgelände, wo sich gerade auch ein paar mehr Gäste einfanden. Noch war es nicht allzu voll und einige der Kellner schienen noch einen kleinen Wagen an seinen Ort zu schieben, auf dem es erneut ein paar Snacks sowie einige Getränke zum selbst nehmen gab. Trotzdem wanderten etliche Angestellte mit Tabletts umher, um den ankommenden Leuten Gläser auszuhändigen, von denen auch Lacy sich eines nahm. Champagner, ja? Nicht ihr Favorit, aber auch keine schlechte Sache. Es dauerte auch nicht lange und sie entdeckte ihren Kollegen zwischen all den Leuten. “Huh, du siehst ja so plötzlich aus, als hättest du viel zu viel Geld.” Kommentierte sie Lians neuen Look, als sie die Uhr an seinem Handgelenk und das schicke, weiße Hemd musterte. “Dürfte passen, würd ich sagen.” Sie ließ ihre Augen noch ein paar Mal über den wohltrainierten Körper des Anderen schweifen, während sie ihr Glas langsam leerte. Lacrita hatte es zwar schon mehrmals an diesem Tag bemerkt, doch der Falls war echt kein schlechter Anblick. Je mehr Zeit verging, desto mehr und mehr füllte sich das Poolgelände und schließlich fing auch der DJ an, seine ersten Tracks zu spielen. “Also, Lust dich durch die verschiedenen Alkoholsorten zu testen? Gibt bestimmt gutes Zeug hier, wenn das Essen irgendwas über die Qualität verrät.”
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