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 "Sword & Tankard"-Inn

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Mary
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BeitragThema: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 13 Aug 2023 - 20:27

das Eingangsposting lautete :

"Sword & Tankard"-Inn


"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 Yami-yami-5

Typ:  Gebäude
Besitzer: Mary Baumgardners Familie.
Beschreibung: Halte ein, Reisender! Frischgebackenes Brot und schäumendes Bier gefällig? Freundliche Gesellschaft und ein Kaminfeuer, das die müden Knochen erwärmt? Wenn du auf der Suche nach einem gemütlichen Örtchen bist, dann bist du im "Sword & Tankard" genau richtig!

Der urige Gasthof befindet sich am Rand der Straße, die Maldina mit Ardea und Alcea verbindet und stellt eine beliebte Wegstation für Bauern, Händler und Reisende dar, die für die Nacht oder ein Päuschen Unterschlupf suchen. Es handelt sich hierbei um einen offensichtlich in anstrengender Handarbeit erbauten Komplex an Gebäuden: Ganz vorne, an der Straße liegt der Gasthof, dessen Obergeschoss einige Zimmer zum Übernachten anbietet. Das hölzerne Tavernenschild trägt ein Schwert, das durch den Griff eines Kruges sticht - wieso, das wird einem direkt ersichtlich, wenn man den Blick zur Seite neigt, denn dort befindet sich eine nach außen hin offene, gut ausgestattete Schmiede. Auf dem gepflasterten Vorplatz, der von Blumenkästen und Kreidezeichnungen von Kindern gesäumt ist, liegt auch ein Brunnen, an dem ein hölzernes Schild angebracht wurde: "Für den Durst nach Wasser, bedien dich hier. Für den Durst nach Bier, komm rein!"

Ein Bauernhaus und eine kleine Ansammlung von Feldern zur Eigenversorgung liegen hinter dem Gasthof. Betritt man die meistens gut besuchte Schänke, kommt einem sofort eine angenehme Mischung aus Kaminwärme und dem Geruch von malzigem Bier, frischem Brot und gebratenem Fleisch entgegen. Die auf Tontellern servierten Portionen sind beachtlich, wenn auch keineswegs für einen piekfeinen Gaumen geeignet. Hier bekommt man mit Herzblut zubereitete Hausmannskost und einen Wirt, der einen beim Namen nennt.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


Zuletzt von Mary am Di 24 Okt 2023 - 10:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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AutorNachricht
Mary
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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 15 Okt 2023 - 12:02

「 12 」

Mit vor Scham und Anstrengung glühend roten Wangen hetzte Mary hinter ihrem Bruder durch den Schankraum. Ihre Eltern mochten es eigentlich nicht, wenn sie durch die Stube rannten, weil die Gefahr groß war, dass man Personen mit Humpen, Tabletts oder Stühle abräumte. Schon als Kinder hatten sie deshalb oft Ärger bekommen - nun, vor allem Mary, denn "Jungen wollten eben toben", während man als Mädchen halt vernünftig sein sollte. Die Erbstücke der konservativen Ansichten ihres Elternhauses ignorierte die Baumgardner jedoch, die gerade ernsthaft überlegte, ob es sich lohnen würde Magie gegen ihren nervigen Bruder zu nutzen. Keine, die ihn verletzte. Aber ein Lichtstrahl knapp neben seinen Füßen, damit er stehen blieb ... Nein! Sie durfte sich nicht auf die dunkle Seite verführen lassen! Kaum hatte man Freundschaft mit einem Kriminellen geschlossen, geriet man auf die schiefe Bahn. Davor hatten ihre Eltern sie doch immer gewarnt ...

Gerade, als Karlchen die Bremse einlegte und unter den amüsierten Augen der Gäste hinter dem Tresen und damit auch seiner Mutter verschwand, bekam Mary ihn am Nacken am Oberteil zu packen. Keuchend schnappte das Landei nach Luft, aber ihr Bruder schaffte es irgendwie, zwischen japsenden Atemzügen von seinen Beobachtungen zu berichten. Alma Baumgardner weitete die Augen, schaute von Mary zu Karlchen und stieß ein "Was? Mary?!" aus, das im ganzen Schankraum zu hören war. Die Köpfe zahlreicher Gäste drehten sich in ihre Richtung. Die Farbpalette von Marys Wangen wechselte von heller Erdbeere zu dunkler Kirsche. "Mama, ich habe echt nicht ... Wir haben uns nur umarmt und Karlchen dachte ...", stammelte sie, den Ellenbogen ihres Bruders ausweichend, der breit grinste, sich aber dennoch dagegen wehrte wie ein Hase gepackt worden zu sein. Alma stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete nachdenklich zuerst ihre Tochter mit dem hochrotem Kopf, dann ihren grinsenden Bruder. "Karlchen, du kannst nicht einfach so herumschreien, was du denkst. Was sollen denn die Leute davon halten? Mary ist viel zu beschäftigt mit ihrer Gilde, als dass sie über sowas nachdenkt." Erleichtert, dass ihre Mutter diese unwahrscheinliche Sache sofort durchschaute, spürte Mary dennoch, wie ihr Magen sich durch eine Bodenklappe im Bauch verabschiedete. Unauffällig ging ihr Blick gen Wand, dort, wo in einigen Schritten Entfernung an einem Geigenkasten gearbeitet wurde. "G-genau ..." Karlchen musste sich entschuldigen, was er mit dem Schmollmund des Jahrtausends auch tat, und die Angelegenheit schien geklärt. Die Leute starrten noch immer. "Aber wieso hast du ihn umarmt, Mary? Du hast ja auch vorhin das Tablett fallen gelassen ...", erkundigte sich Alma mit besorgter Stimme.

Und dann hörte Mary ihren Namen. Und einen Hilferuf. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. "Ich erzähle dir später alles, Mama ... Ich muss ..." Und sie verdünnisierte sich, während ihre Mutter noch den Kopf schüttelte. Am Tresen vorbei zum Hinterausgang, nahe des Zimmers, in dem sie Hyun geparkt hatte. Nur leider befand sich die Person nicht mehr in den sicheren Gefilden der Isolation, sondern hatte sich (natürlich!) dazu entschieden, zu wandern. Mary kam von hinten im Gang an, als wäre sie ein Autofahrer, der auf eine Massenkarambolage zusteuerte. Scheinbar war es zu einer Art Auseinandersetzung gekommen. Und was machte Nico ... Wieso sah er aus, als würde er gleich davonfließen? Mary kam gar nicht so schnell zum Reagieren, da packte Junior, ihr Vater mit an. Eine seiner Schmiedepranken sank gen Hyun, um den jungen Mann ohne große Mühe, sollte er dabei nicht davonrennen oder sich wehren, auf die Beine zu ziehen. Je eine Hand legte sich auf die Schulter von Hyun, dann auf die von Nico, schraubstockartig. Ein ernster, entschlossener Blick lag in seinem stoischem Gesicht, das noch etwas von der Schmiedehitze gerötet war. Einen langen Moment lang hing Anspannung in der Luft, die Mary nutzte, um halbwegs panische Blicke mit den beiden Magiern und Chime zu tauschen, dann durchbrach ein lautes, brüllendes Lachen die Stille. Tränen traten in die Augen ihres Vaters, als ihn ein gewaltiger Lachanfall durchschüttelte, derart laut und bellend, dass beinahe die Holzbalken der Decke wackelten.


"Sprechen"| Denken | Magie
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Nico

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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 15 Okt 2023 - 17:56

Gastauftritt | @Hyun, @Mary

Es gongte fast schon durch den schmalen Bereich bei der baumgardnerschen Hintertüre. Nico, der es eilig und außerdem massiven Schiss vor dem Hünen an Mann hatte, der da hinter ihm her trottete wie eine Lawine sich trügerisch langsam einem Bergdörfchen näherte, krachte volle Möhre gegen die tätowierte Abrissbirne. Ein paar hübsche Schmerzsternchen in rot und gelb flackerten rechts im Sichtfeld auf, wo die beiden Hohlfritten aneinander geknallt waren. Noch nie sonderlich stabil gewesen, in vielerlei Hinsicht, fiel Nico mit rudernden Armen rückwärts, schaffte es gelenkig sich an der Türklinge festzuhalten und dank des Schwungs gleich noch einen Treffer gegen den Schädel zu kassieren. Dieses Mal war der andere Teil des Zusammenpralls wenigstens lebloses Holz, weswegen anderen Lebewesen der Schmerz erspart blieb noch einmal mit der peraltaschen Denkmurmel aufeinander zu treffen. "Ey, pass doch auf wo du hin läufst", maulte Nico, der wie auf einer Wippe den Oberkörper wieder in aufrechte Lage brachte und sich eine Hand auf das rechte Auge presste. Karlchen rief eine Beschreibung aus, die exakt auf sein Gegenüber passte. Einäugig glotzte Nico zu Hyun rüber. Das sollte Marys Freund sein? Äh, nein. Hier lag offensichtlich eine Verwechslung vor. Er war Marys Freund, das war doch wohl klar. Also...noch nicht offiziell. Aber inoffiziell offiziell. Also, er hatte noch nicht gefragt. Nicht so richtig. Ok, eigentlich noch gar nicht. Aber es war trotzdem sowas wie abgemacht. Außerdem kam ihm Mary jetzt wirklich nicht wie der Typus Person vor, der zweigleisig fuhr. Und auch wenn sich ein Stich der Eifersucht gemeldet hatte, wurde er rasch niedergeprügelt. Er war Mary treu und sie ihm bestimmt auch, so! Nimm das, Eifersucht, du kleiner Giftzwerg.

Außerdem starrte der Kerl ihn grade an, als hätte er einen Geist gesehen. Tja, Mensch. Nico war halt auch eine richtig furchteinflößende Gestalt. Dass die Furcht des Gegenüber vielleicht eher an dem menschlichen Kleiderschrank lag, der sich grade hinter Nico postierte, kam diesem nicht einmal in den Sinn. Ihm klingelten nämlich immer noch die Ohren wegen des Zusammenstoßes. Außerdem beteuerte das Gegenüber grade, dass das alles nur ein Missverständnis war. Verdammt richtig war das nur ein Missverständnis. Sonst gab es hier gleich alles außer einer Miss Verständnis. Mit einem Pendeln der langen Beine war Nico wieder auf eben jenen, streckte Hyun sogar die Hand hin, damit der sich hochziehen konnte. "Hey, hey. Alles kein Problem. Da hat bestimmt nur irgendwer wer was falsch verstanden. Kannst eh nicht Marys Freund sein, weil...", unterbrach sich der junge Peralta, als sich etwas, vermutlich eine Baggerschaufel auf seine Schulter senkte. "Mary? Kannst du das erklären, bitte?", erkundigte sich Nico noch, bevor er den Blick aus rehbraunen Unschuldsaugen auf Marys Vater richtete. Beziehungsweise zuerst auf dessen Fassbrust, dann auf seine Augen. Die starrten zuerst noch stoisch zu den beiden Magiern runter, bevor ein tiefer Lachanfall den Hünen durchschüttelte. Nico grinste, zuerst ein wenig peinlich berührt, dann breiter. Und schlussendlich lachte er auch. Es war jene Art von Lachen, die man erklingen ließ, wenn man sich erhoffte dadurch nicht gefressen zu werden. "Ist alles gut hier, ja? Niemand wird vermöbelt, oder?"


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyDi 17 Okt 2023 - 20:05

13 | @Mary ; @Nico
Es passierte nicht häufig, dass Hyun freiwillig um Hilfe bat ... eigentlich geschah es nie. Lieber ging er elendig zugrunde, als Unterstützung anzunehmen. Doch wegen eines beschissenen kleinen Bruders, der absichtlich Fehlinformationen verbreitete, wollte er echt nicht draufgehen. Das war es ihm sowas von nicht wert. Damit jedoch eine Sache klar war: Die einzige Person, von der er eine helfende Hand akzeptierte, war Mary. Aus diesem Grund klatschte er die angebotene Pfote des menschlichen Lauchs vor sich auch gnadenlos fort. Der Pan konnte also nicht Marys Freund sein, weil...? Ach, war ihm doch scheißegal. Immerhin das patzige 'Fuck off' blieb ihm im Hals stecken, da er, gerade als er sich selbst aufrappeln wollte, am Kragen gepackt und auf die Beine gehievt wurde. Eine gewaltige Pranke legte sich auf seine Schulter, es fühlte sich an, als würden sich die Fingerspitzen regelrecht durch seine Kleidung in seine Haut graben. Wieso zur Hölle tat die junge Baumgardner nichts, um ihren Vater - oder wer auch immer dieser verfluchte Bär war - unter Kontrolle zu kriegen?! Wie eine Wachsfigur stand der Blonde da, regte sich keinen Milimeter, aber dafür ratterten die Gedanken umso intensiver. Er konnte mit Schlägen, Fäusten und auch Tritten leben, doch was ihn richtig fertig machte, war Körperkontakt. Grundloser, unerwünschter (nun, er war eigentlich immer unerwünscht) Körperkontakt. Wie zum Beispiel die Tatze, die sich einfach nicht von seiner Schulter fortbewegen wollte. Es fühlte sich an, als würde die Haut unter den mehreren Stoffschichten fast schon brennen. Durchatmen.
War ja schön und gut, dass nun alle fröhlich gemeinsam lachten, aber der Pan hatte absolut keinen Grund dazu. Der glotzte immer noch drein wie ein Panzer. Und mit jeder Sekunde wurde das Bedürfnis, dem Riesen eins auf's Maul zu geben, größer. Er wusste durchaus, dass es kein Kampf war, den er gewinnen konnte, aber die Furcht vor dem Verlieren schwand zunehmend und wich einer gewissen 'Yolo'-Einstellung. Eigentlich gab es da nur eine Kleinigkeit, die ihn zurückhielt. Der Typ hatte mit Mary zu tun. Also konnte er ihn nicht versuchen zu vermöbeln. Fuck!
Immerhin konnte er aber den Moment, in dem der Gigant seine Pranke hob um eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen, ausnutzen, um aus dessen Kontrolle zu schlüpfen und mehrere Schritte Abstand gewinnen. So konnte sich auch Chime endlich wieder an seine Seite heften. Hektisch rieb er mit der gegenüberliegenden Hand über seine (zumindest gefühlt) geschundene Schulter als könnte er damit das Gefühl der fremden Hand vertreiben. "Alter, was is denn falsch mit euch?" Jetzt, wo er eine sichere Distanz gewonnen hatte, konnte er endlich sein Maul aufreißen und seinem Unmut Raum geben. "Du!" Er deutete mit dem Zeigefinger komplett unverfroren hinauf in das Gesicht des Schmieds. "Hast ja mal sowas von garkein Recht, mich einfach anzutatschen. Gehts noch?! Nächstes Mal mach ich dich sowas von fertig, also pass bloß auf! " Er war noch immer kein beschissenes Kuscheltier, das man einfach angrabbeln konnte, wenn einem danach war. Wie eine alte Dame, der man ihren Stammplatz im Café stibitzt hatte, plusterte sich der Pan auf und bockte und meckerte vor sich hin. "Und du." Der verurteilende Zeigefinger landete nun auf Nico. "Wenn du fucking weißt, dass ich nich ihr Macker bin, dann kannst dus ja wohl auch ENDLICH ERKLÄREN! Ich will mit so nem Dreck echt nich in Verbindung gebracht werden." Was war da eigentlich zwischen dem Braunschopf und der Blondine am Laufen? Hyun war ja echt ein ultimativer Backstein, was Gefühle und so n Mist anging, aber der Typ war schon ein bisschen sehr davon überzeugt, dass an der Hyun-Mary-Sache nichts dran war, oder? Naja, war ja auch egal. Zurück zu dem Pan selbst. Es war bereits schlimm genug, dass überhaupt jemand wusste, dass er mit Mary zu tun hatte. Dass jetzt noch der Glaube verbreitet wurde, dass sie was am Laufen hatten, war echt nervig. Es brachte ihn in verdammt beschissene Situationen. Wie diese hier. Hosentasche, Kippenschachtel, Feuerzeug. Klick. Es hatte echt keiner das Recht, sich jetzt aufzuregen, dass er rauchte. Schließlich war er selbst nicht daran Schuld, dass er gestresst war wie sau. Er schob sich die Zigarette zwischen die Lippen, nahm einen tiefen Zug und wartete ungeduldig darauf, dass sich sein Herzschlag ein wenig entspannte. Genau das war einer der fucking Gründe, warum er sich von Leuten fernhielt. Es gab immer nur Stress und er fühlte sich am Ende scheiße. Ja man, Menschen machten echt richtig Bock! Zum Kotzen war das, Alter.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 22 Okt 2023 - 15:38

「 13 」

Im Gegensatz zu Nicolo und Hyun fand Karl Baumgardner, auch unter dem eher missverständlichem Namen "Junior" bekannt, die sich ihm bietende Situation scheinbar lustig. Die starken Arme des Schmieds hatten die beiden Halbstarken wie reife Pilze vom Boden gerupft und in eine aufrechte Position bugsiert. Wenig später hatte das schallende Lachen des Hausherren das Gasthaus erbeben lassen. Zwar entschlüpfte ihm Hyun bei der kurzen Pause, in der er sich die Lachtränen aus dem stoppeligem Gesicht wischte, doch selbst das Gezeter des jungen Mannes tat seiner guten Laune nur wenig Abbruch. Karl stand in der Tür wie ein Schrank von einem Mann, dessen Kreuz in der Breite seiner muskulösen Brust in nur wenig nachstand. Das blonde Haar bildete eine verwegene Wuschelfrisur und die hellen Augen hatten den Blick einer zahmen Kuh, die tagein, tagaus auf der Wiese graste, ohne über die tieferen Dinge des Lebens zu grübeln. Für Mary strahlte ihr Vater Sicherheit und Geborgenheit aus, doch anderen mochte die wuchtige Erscheinung bedrohlich vorkommen - wie ein Bär, der an sich flauschig erschien, aber allzeit bereit war, mit seinen Pranken auszuholen und dem Unfug ein Ende zu machen. Tatsächlich hatte Junior jedoch nicht vor, irgendeinem der Anwesenden Gewalt anzutun. Er richtete sich zur vollen Größe auf und verschränkte die Arme, so dass sich die kurzen Ärmel über die prallen Muskeln seiner haarigen Oberarme wölbte. Eine Augenbraue schob sich nach oben, und so lauschte er ruhig und unentwegt der Tirade Hyuns.

Der Pan schien sich immer weiter in Rage zu reden. Mary hob die Hände und legte sie auf ihre Wangen, schlurfte zur Seite und nahm einen Platz irgendwo zwischen Hyun, Nico und Chime ein. Da Ersterer gerade damit beschäftigt war sich zu echauffieren und seinen Zorn durch sich fließen zu lassen, tauschte Mary einen alarmierten Blick mit dem Musikmagier und schüttelte leicht den Kopf, so als könnte sie damit kommunizieren, dass das Datenleck nicht ihre Schuld war. Das Landei verfolgte die recht einseitige Kommunikation der beiden Parteien (zeternder Hyun, schweigender Karl), als handele es sich vor ihr um ein besonders spannendes Tennisspiel. Erst als die Aufmerksamkeit des dunklen Magiers sich auf Nico lenkte, weiteten sich Marys Augen. Macker? Was war das? Und wieso ... Gerade wollte Mary den Mund aufklappen, da entließ Karl Baumgardner ein schnaubendes Geräusch. Ein kurzer Blick galt der auflammenden Zigarette, dann Mary. Die andere Augenbraue hob sich ebenfalls, und die Jugendliche spürte, wie sie gefühlt zu einer Figur von zwei Zentimeter Höhe schrumpfte. "Ich gehe davon aus, dass du mit "Dreck" Beziehungen meinst, nicht meine Tochter", tönte die basslastige Stimme des Baumgardners durch die beinahe knisternde Luft des Ganges. "Gut. Sie ist zu jung für dich." Wie in Zeitlupe landete der Blick einen Moment auf Nico, um ihn durchdringend anzustarren. "Papa, ich ...", setzte Mary an, doch Karl schnaubte nur. Die Verschränkung der Arme löste sich und eine Hand tätschelte mit einer Zärtlichkeit, die man dem Hünen kaum zugetraut hätte, Marys Schopf. "Wenn du rauchen musst, dann draußen. Wir haben Kinder im Haus. Viel Spaß mit deinen Freunden, Kleines. Frühstück gibt's um Acht." Der letzte Satz wurde gen Hyun gesprochen, ehe Karl den Raum verließ und die Tür hinter sich zuknallen ließ. Die Geste wirkte nicht passiv aggressiv - vermutlich hatte es alle Kraftminderung im Leib gekostet, Mary beim Liebkosen nicht das Genick zu brechen. Die Magierin wiederum ließ die Hände von den Wangen an die Augen wandern und rutschte an der Wand nach unten. Die Teile des Gesichts, die man unter den Fingern sehen konnte, waren tomatenrot angelaufen. Aber wenigstes weinte sie nicht ...? "Ich bin tot, ich bin tot, ich bin tot ..."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 22 Okt 2023 - 16:14

Gastauftritt | @Hyun, @Mary

Autsch. Vorsichtig rieb sich Nico die Hand, die der menschliche Rammbock grade weggeschlagen hatte. Was war das denn für eine Art? Was dachte sich dieser proletarische, ungehobelte Klotz eigentlich? Nicos nervöses Lachen klappte in sich zusammen wie es ein Klappstuhl vermutlich unter Juniors Hintern tun würde. Stattdessen richtete sich ein scharfer Blick auf Hyun. Die rehbraunen Augen verengten sich. Das internationale Zeichen für "Willst du Stress, Alter?". Bei Karls Worten, dass mit "Dreck" hoffentlich nicht Mary gemeint gewesen war, nickte Nico beipflichtend. Sonderlich viel stärker sah dieser Mistkerl, der sich zu allem Überfluss auch noch eine Fluppe angezündet hatte, nicht aus. Aber er hatte irgendein komisches Viech dabei, das sich grade neben ihm niederließ. Ohne Magie? Keine Chance. Die Violine lag grade oben auf dem Zimmer. Ein Instrument zu beschwören wurde viel zu viel Kraft kosten. Ugh, daran musste er echt mal arbeiten. Unter Karls Blick schrumpfte Nico in sich zusammen. Der Lauch schien gradezu zu verwelken. Mit einem Rumms, der wenigstens den Peralta zusammenzucken ließ, verabschiedete sich Marys Vater. Einen Moment lang breitete sich unangenehmes Schweigen aus. Mary sank an der Wand zusammen, der andere Kerl rauchte und verfügte über all die angenehme Ausstrahlung einer Mülldeponie im Hochsommer. Auf ungefähr so einer befand sich auch Nicos Laune. Deckel hoch, Stimmung zusammenfalten und reinschmeißen. Ab auf den Schrott damit. Noch einen Moment behielt Nico den herausfordernden Gesichtsausdruck bei, bevor die Gesichtszüge sich legten.

Mary bekam eine Hand angereicht. "Der Stimme nach zu urteilen war das Karlchen, oder? Gibt vielleicht ein paar unangenehme Fragen, aber dass deine kleinen Brüder öfter mal Unfug machen, merkt man ja selbst in ein paar Tagen. Wenn du magst, erklär' ich das. Bin ziemlich gut im Erklären. Oder es wenigstens so wirken zu lassen. Kriegen wir schon irgendwie hin. Ich meine, was ist ein dunkler Schacht voller ballernder, magischer Kristalle schon gegen sowas. Kaum, dass diese Angelegenheit für's Erste erledigt war, wirbelte Nico schon mit swooshenden Mantelschößen zu dem Fremden herum. "Ich hab' echt keine Ahnung, was dein Problem ist. Wenn du gewollt hättest, dass ich das erkläre, wär's vielleicht 'ne gute Idee gewesen hier nicht rumzuzetern wie eine getretene Gans!" Hyuns anklagender Zeigefinger von vorher wurde gleich erwidert. Ähnlich wie Hyun vorher, baute sich auch Nico zu seiner vollen Größe auf, wobei der möglicherweise einschüchternde Eindruck durch die allgemeine Lauchigkeit des Peralta gewaltig untergraben wurde. "Wenn du immer so reagierst, braucht's die Erklärung ja vermutlich nicht mal mehr. Also schalt' mal mehrere Gänge runter, nimm' dir drei Stühle und setz dich drauf oder steck deine Base in den Tiefkühler! Wenn du unbedingt Ausflipper, den cholerischen Delphin, spielen willst, kannst du das ja gerne machen, aber das sorgt nicht grade dafür, dass ich dir helfen wollen würde", zeterte Nico munter in gleicher Art zurück, wie er es vorher abbekommen hatte. Dem anklagenden Zeigefinger gesellte sich die andere Hand hinzu, die jetzt beide auf Hyun zeigten. "Und wer zur Hölle bist du eigentlich? Kannst ja kein Familienmitglied sein, sonst wärst du nett und nicht aggressiv wie ein bissiger Hund. Und was zur Hölle ist er da? Sie da? Hallo, Hundchen? Flatter...irgendwas? Ok, wow, eine Flosse hinten. Uhm, Fischhundvogelechse? Du siehst ebenso seltsam wie einigermaßen nett aus."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 22 Okt 2023 - 19:02

14 | @Mary ; @Nico | Mana:: 245/285
Dieser beschissene Lauch, wer dachte der eigentlich, wer er war?! Ohne auch nur einen Hauch von Respekt glotzte der Pan zurück und bestätigte somit 'Ja, ich will Stress.' Wenn der Typ sich prügeln wollte, dann hatte Hyun da überhaupt kein Problem mit - im Gegenteil. Ein paar hässliche Visagen zu polieren würde seinem stetig steigenden Stresspegel garantiert gut tun. Hauptsache der Schwachkopf heulte dann nicht wegen einer gebrochenen Nase. Bevor er jedoch die Fäuste fliegen lassen konnte, mischte sich noch einmal der massive Vater ein. Natürlich meinte er Beziehungen, Alter. Wenn er ein Problem mit Mary hätte, wäre es schließlich nie zu dieser gottverdammten Situation gekommen, das sollte ja wohl klar sein! Dementsprechend folgte als Antwort auch nur ein Schnauben. Was interessierten ihn die Kinder? Die konnten ja wohl Abstand halten. Ugh, ein bisschen interessierten sie ihn schon. Na gut. Widerwillig drückte er die Kippe aus - natürlich erst, nachdem Junior sich verzogen hatte und er noch einen ausführlichen, tiefen Zug hatte nehmen können. Somit hatte er schonmal einen Schwachkopf weniger an der Backe. Jetzt gab es nurnoch ein Problem ... nevermind, zwei.
Die dunklen Augen fielen auf Mary, die von dem ganzen Durcheinander doch mehr mitgenommen war, als zuerst angenommen. Hilflos, aber vor allem extrem planlos blickte der Tättowierte auf sie hinab. Was sollte er jetzt sagen? Machen? Seine Lösung wäre gewesen, den hinterhältigen Bruder einfach zu verprügeln, bis er sich schließlich entschuldigte und die Sache selbst begradigte. Doch das bisschen Taktgefühl, das er besaß, verriet ihm leise und vorsichtig, dass das die Blondine wohl kaum trösten würde. "Uhm, ich mach auch gern nochmal klar, dass ich nix von dir will", ergänzte er schließlich kleinlaut die Worte seines Vorredners. Apropos. Kaum hatte der die Baumgardner vollgequatscht, landete seine Aufmerksamkeit auf dem Pan. Wollte wohl immer noch Stress, eh?! Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ließ er die Jacke von seinen Schultern rutschen, schmiss sie an einen der Kleiderhaken, die netterweise direkt neben dem Hinterausgang bereitstanden. Dieses Mal jedoch nicht, um sein Gildenzeichen zu präsentieren (obwohl das sicherlich auch Eindruck geschunden hätte), sondern um sicherzugehen, dass er für die morgige Heimreise zumindest ein Kleidungsstück besaß, auf dem sich keine Blutflecken befanden. Die Ärmel des Pullis wurden noch zurückgeschoben, ehe er sich ebenfalls groß machte. Wenn er mal nicht dastand wie ein nasser Sack, war er doch glatt um ein paar Zentimeter größer als das lebendige Lauch. Nice. "Alter, wie viel Scheiße kann ein Mensch labern?" Uggh, er hasste Leute, die ihre Worte nicht auf den Punkt bringen konnten. Einfach nur nervig. "Ich habs nich nötig, mir deine beschissene Unterstützung zu erschleimen, die kann ich mir auch anders besorgen." Er trat einen Schritt näher an den minimal Kleineren heran, starrte ihm unentwegt in die braunen Augen. Chime, der von der Sache nur wenig begeistert war, blieb selbstverständlich trotzdem an der Seite seines Herrchens. Der Vierbeiner war eigentlich kein Fan von Auseinandersetzungen, schon gar nicht nach einem langen, furchteinflößenden und anstrengenden Tag wie heute, doch seinem Menschen blieb er trotzdem treu. Wenn dieser ihn brauchte, würde er da sein. Auch, wenn die Sache echt gruselig war! "Wer ich bin kann dir sowas von scheißegal sein." Das Einzige, was den Braunschopf interessieren sollte, war, dass weitere dumme Kommentare nur noch mehr Prügel mit sich brachten. Hyun hatte nämlich die Schnauze nun gestrichen voll. Es war eine Sache, ihn anzupöbeln. Aber Jimmy? Seinen süßen, kleinen, unschuldigen Jimmy?! Oh nein, da war wirklich Schluss im Schacht. Ende im Gelände. Klappe zu, Affe tot. Oder in diesem Fall: Klappe zu, Dummschmarrer tot. Chime war ja wohl überhaupt nicht seltsam, sondern einfach nur putzig und herzallerliebst. Der tättowierte Schädel kippte leicht zur Seite während sich das Kinn hob. "Du scheiß Arschloch, Alter. Platzt hier rein und führst dich auf als wärst du der Boss hier. Du hast nicht die geringste Ahnung, mit wem du dich gerade angelegt hast. Aber ich werd sowas von dafür sorgen, dass du es bereust." So schnell ließ sich der zahme, fast schon scheue Hyun wieder ins tiefste Innere verbannen. Für Mary tat es ihm ja beinahe ein wenig Leid, doch das hier war eine Angelegenheit zwischen Männern und die musste geklärt werden. Mit Fäusten. Die des Pans waren auf jeden Fall bereit, als er mit dem rechten Arm ausholte und mithilfe von etwas Mana und fast schon beängstigender Zielstrebigkeit auf die Schläfe seines Gegenübers abzielte.
Wer nicht hören wollte, musste verdammt nochmal fühlen.

verwendete Zauber:


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 23 Okt 2023 - 20:58

「 14 」

Die Wand war gut. Sie stützte. Sie verurteilte nicht. Sie konfrontierte Mary nicht mit getroffenen Lebensentscheidungen, die man vielleicht bereuen sollte. Aber leider hielt sie nur etwa so lange, bis Fäuste flogen. Tausende Gedanken ratterten durch den Kopf der Baumgardner, die sich ihren Heimaturlaub eigentlich nicht so vorgestellt hatte. Sie konnte nicht einmal mit Gewissheit sagen, was so eigentlich war, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es ein bisschen von allem war, was an diesem Tag passiert war. Er hatte so normal und vielversprechend angefangen und wurde dann irgendwie ... Seltsam. Gewiss, irgendwo hatte Mary wohl heute eine ihrer größten Ängste der letzten Zeit besiegt und eine neue Beziehung zu einem alten Feind geschmiedet, aber sollten Freundschaften einen mit solchen emotionalen Schmerzen erfüllen?

Mit weiterhin vor den Augen befindlichen Händen ließ Mary ihre bisherigen Freunde Revue passieren. Eine unglaublich starke Trommlerin, bei der das ganze Haus wackelte, wenn sie lachte. Ein Musiker, der mehr träumte als lebte. Ein Topmodel, die mal eben so die Gestalt von ätherischen Wesen annahm und Killerziegenböcke beschwor. Der Sohn des Gottes des Lichts, der unfassbare Mächte beschwören konnte, aber beim Briefeschreiben schielte. Ja, doch ... Vielleicht war das einfach ihr Schicksal. Was war ein emotional verstopfter Raufbold da noch im Haufen derer, denen Mary bereitwillig ihr Herz geschenkt hatte?

Apropos - das Herz ging dem Mädchen ja doch ein wenig auf, als sie die netten Worte ihrer beiden Freunde hörte, die ihr auf ganz unterschiedliche Art und Weise aushalfen. "Danke", meinte Mary auf all die Angebote, die sie hier für Erklärungsversuche in ihrem Rahmen bekam, doch bevor die Baumgardner sich für eine gute und sachliche Lösung entscheiden konnte, eskalierte alles. Mit leicht geöffneten Mund schaute Mary dabei zu, wie Hyun und Nicolo sich aus heiterem Himmel angifteten und sich die Körperhaltung der beiden massiv veränderte. Soviel zu Harmonie und einem positivem Ausgang der Lage. Mary war so vedattert, dass sie erst reagieren konnte, als es schon zu Kampfhandlungen kam. "Hey, nicht!", rief das Landei, aber da hatte die Faust des Pan schon Kontakt zur Schläfe Nicolos hergestellt. Die Augen der Lichtmagierin weiteten sich vor Schreck, aber auch Verwunderung, wie spielend leicht das Ganze vonstatten ging. Gewiss, Nico gehörte zur Gattung der Lauchgewächse, aber Hyun hatte sie ja damals auch angegriffen. War er seitdem stärker geworden oder hatte er sich ihr gegenüber zurückgehalten? Zum Glück sah sie hier niemand vom Schankraum aus, sonst hätten sie gleich ganz andere Probleme ... "Seid ihr verrückt geworden?!", sprach Mary mit deutlicher Lautstärke und stürzte nach vorne, um den Peralta beim Umkippen aufzufangen. Sein Gewicht stellte für Mary keine nennenswerte Belastung dar. Die Baumgardner ging ohne Angst oder Zurückhaltung direkt zwischen die beiden Streithähne und betrachtete beide mit enttäuschten, goldenen Augen, die beinahe zu glühen schienen. "Hyun, du kannst nicht einfach so Nicolo umhauen! Und Nico, wieso bist du so unhöflich zu Hyun?! Geht's noch bei euch?! Vertragt euch gefälligst!" Der letzte Satz kam mit deutlichem Nachdruck. Die Körperhaltung der Jugendlichen zwischen den beiden verriet dabei deutlich, dass sie vorhatte, zur Not eine körperliche Barriere zu sein. "Ich möchte, dass ihr euch entschuldigt!" Soviel zur geplanten Messerstecherei der beiden Gangsta vom Sword&Tankard - sobald Mary den Raum betrat, wurde so eine Auseinandersetzung wohl automatisch zum Sandkastenstreit.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyDi 24 Okt 2023 - 19:56

Gastauftritt | @Hyun, @Mary

Bereuen er? Nico bereute gar nichts im Le...und da wurden ihm die Lebensgeister schon mit einem gezielten Schlag gegen die Schläfe für den Moment ausgepustet. Zum wiederholten Mal in den vergangenen Monaten wurde Nico in den dunklen Ozean der Bewusstlosigkeit getunkt. Wie stets hielt auch dieser spontane Schwächeanfall nur wenige Sekunden lang an. Während der junge Peralta zuerst mit all der Rückgratstärke eines Schlucks Wasser in Marys Händen gehangen hatte, krümmte er sich gleich darauf unter einem scharfen Atemzug. Nur langsam kräuselte sich die Schwärze, durchsetzt mit funkelndem Grün und Blau - die Farben, in die Hyun Nico vermutlich prügeln konnte - zurück. So ganz bekam er den Anfang von Marys Schimpftirade nicht mit. Die Ohren rauschten und alles fühlte sich wunderbar flauschig und weit entfernt an. Als würde er sich selbst aus der Perspekte einer schwebenden, dritten Person sehen. Die Zeit schien auch zu machen, was sie wollte. Marys Stimme drang verzerrt durch den Schleier, als würde sie durch Molasse sprechen. "Uhg, wah...?", machte Nico. Warum tat seine Schläfe weh als wäre der Dirigent in seinem Hirn mal so richtig mit den Trommlern durchgebrannt? Eine zittrige Hand hob sich, um die Stelle vorsichtig zu betatschen. Kein Blut, aber es schmerzte wie die Hölle. Das würde einen blauen Fleck geben. Schuhe kratzten über den Boden, als Nico mit den Beinen austrat und versuchte seinen Stand zu sichern.

Der Kerl hatte ihn geschlagen! Der Hieb war so schnell gekommen, dass er nicht einmal Zeit gehabt hatte die Hände zu heben, geschweige denn erst ein Instrument zu rufen und dann auch noch Magie hindurch zu wirken. Nur langsam faltete sich Nico wieder zur ganzen Länge auf, hielt sich immer noch mit einer Hand die Gesichtshälfte, die so eindrückliche Bekanntschaft mit Hyuns Hand gemacht hatte. Und er sollte sich entschuldigen? Was bitte? Er hatte nur mit gleicher Münze vergolten, was dieser blonde Sohn einer Ziege und eines Nashorns zuerst verbrochen hatte. Wenn er nicht dem Gegenwind klar kam, sollte er vielleicht mal aufhören seine verbale Diarrhoe so bereitwillig jedem entgegen zu sprühen, der die "Frechheit" besaß ihn auf seine Fehler hin zu weisen! Mit dem einen Auge zwischen zwei Fingern hindurch linsend, starrte Nico erst Hyun an, dann Mary. Sie meinte das tatsächlich ernst. Wieso sollte er sich bitte entschuldigen?! Er war grade bewusstlos geschlagen worden von irgendeinem jähzornigen Irren, dessen erste Antwort auf ein paar harsche Worte Schläge waren! War das ein Gast? Konnte man so jemanden nicht heraus schmeißen? Was machte der überhaupt in den Hinterräumen statt in der Gaststube? Wenn er nicht immer noch Marys Hände um den Körper hätte, würde er jetzt selbst versuchen dem Kerl eine zu verpassen, die Konsequenzen seien verdammt. Dann würde er heute Abend eben blutig geprügelt in einem der Betten hier liegen. Aber so ging das nicht. Außerdem wollte er vor Mary nicht als grenzdebiler Prügelknabe wie sein Gegenüber dastehen. Aber er hatte auch wirklich nicht die geringste Lust sich zu entschuldigen. Und schon gar nicht als Erster! "Einen Moment, bitte. Der Schlag hat gesessen und ich muss mich ein wenig sortieren." Die Worte kamen leise, fast kläglich. Ganz so schwach fühlte sich Nico zwar nicht mehr, aber er wollte sich wirklich, wirklich nicht als erstes entschuldigen müssen. Außerdem bestand ja eine sehr gute Chance, dass dieser grunzende Bodengründler sich überhaupt nicht entschuldigte. Und dann musste er selbst auch nicht.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 29 Okt 2023 - 17:52

15 | @Mary ; @Nico
Die Worte der Baumgardner kamen zu spät. Hätte sie den Pan nur wenige Sekunden eher dazu aufgefordert, nicht zuzuschlagen, so hätte er auf sie gehört. Doch so konnte er sich nicht mehr stoppen, selbst wenn er gewollt hätte. Und so bewies er, dass er Nico sehr wohl einfach umhauen konnte. Zufriedenheit machte sich in dem Blonden breit, als er sah, wie sein Gegenüber wie ein gefällter Baum einfach aus den Latschen kippte. Hach, es fühlte sich gut an, seinen Frust rauslassen zu können! Manchmal waren ein paar ordentliche Schläge echt alles, was man brauchte, um glücklich zu sein. "Volltreffer." Dass der Kerl so leicht auszuknocken war, hatte er ehrlich gesagt nicht erwartet, doch dementsprechend freute es ihn umso mehr. Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf seine Lippen während er die Hand, mit der er den Schlag ausgeteilt hatte, ausschüttelte. "Er hat mich provoziert. Und Chime beleidigt", rechtfertigte er sich vor seiner neuen Freundin. Er war ja mal sowas von im Recht, daran hatte er überhaupt keine Zweifel. Wenn dieser Nico einfach seine viel zu lose Klappe gehalten hätte, dann hätte er auch nicht auf's Maul gekriegt. Patzig verschränkte der Blonde die Arme vor der Brust. Er war damit einverstanden gewesen, mit Mary befreundet zu sein, doch das hieß noch lange nicht, dass er nun plötzlich lieb und nett zu jedem in diesem verfluchten Gasthof war. Schon gar nicht zu Leuten, die sich aufspielten als wären sie der größte Boss und dann auch noch Chime als seltsam beschimpften. Entweder man verdiente sich die Nettigkeit des Pans oder eben nicht. Das, was die Baumgardner da forderte war schlichtweg unmöglich. Vertragen war eine Sache und dann auch noch entschuldigen?! Sicherlich nicht! Schließlich hatte er überhaupt nichts falsch gemacht. Er hatte sich nur gewehrt und seinen Begleiter verteidigt. "Natürlich hat der gesessen, kam ja auch von mir", brummte er selbstgefällig und unverkennbar stolz. Rein von der Muskelkraft her mochte er nicht der Stärkste sein, doch eine Schläge hatten trotzdem Wumms, darauf bildete er sich selbstverständlich ordentlich was ein. Und mal ehrlich, der Kerl konnte froh sein, dass Hyun nicht auch noch Chime auf ihn gehetzt hatte.
So zufrieden der Crusader aber auch gerade mit sich hatte, den Blick hatte er stur auf Nico gerichtet. Mary konnte und wollte er gerade nicht ansehen, denn er wusste genau, dass die Chance, dass er dann einknickte, viel zu groß war. Augenkontakt mit der Kleinen musste um jeden Preis vermieden werden, wenn er weiter einen auf dicke Hose machen wollte. "Von mir wirste keine Entschuldigung kriegen. Darauf kannste lange warten. Eher gibts noch ne zweite Klatsche." Das nächste Mal würde er jedoch dafür sorgen, dass Nico nicht direkt wieder aufstand. So viel sollte wohl klar sein. Wenn Hyun sich entschuldigen würde, dann allerhöchstens bei der Blondine. Die klang von dem Verhalten der jungen Männer aufrichtig enttäuscht und womöglich sogar ein wenig wütend. So richtig taktvoll war es wohl nicht, direkt vor ihren Augen Schläge zu verteilen, das sah er ja auch ein ... aber das hätte er gar nicht machen müssen, wenn Nico einfach die Klappe gehalten hätte! Das musste sie doch verstehen! Hyun war hier eindeutig das Opfer! Es gäbe hier überhaupt keine Probleme, wenn dieser Schwachkopf nicht da wäre. "Den Wunsch kann ich dir nicht erfüllen, Mary ... Sorry."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 30 Okt 2023 - 15:40

「 15 」

Das kann doch echt nicht wahr sein ... Was sollte das hier? War das so eine "Männersache"? Dominanzetablierung? Mit in die Hüfte gestemmten Händen funkelten goldene Augen Hyun und Nico abwechselnd an. Nein, eine Männersache konnte man das hier nicht nennen, dafür benahm sich keiner der beiden auch nur im Ansatz erwachsen. Viel eher fühlte sich Mary an die Kleinkriege ihrer jüngeren Brüder um Spielzeuge und den letzten Kekse aus der Dose erinnert, bei denen sie oft genug schlichtend in exakt derselben Position verharrt hatte wie jetzt. Das Landei hatte nicht unbedingt Lust darauf den Moralapostel zu spielen, da in ihrem Inneren ein eigener Tumult tobte, der sich um Hyuns Gildenzeichen drehte. Natürlich war die Prügelei und das Gekeife nicht ungehört geblieben, also war es überdies nur eine Frage der Zeit, bis jemand nachsehen würde.

"Ihr seid unmöglich!", rief Mary aus, als sich nicht nur Nicolo, sondern auch Hyun weigerte, sich bei seinem Gegenüber zu entschuldigen. Zorn schwelte auf, doch sie erlaubte sich nicht, den beiden Chaoten im Gang eine Standpauke zu erteilen. Stattdessen schüttelte sie nur enttäuscht den Kopf und stapfte davon. "Wenn ihr euch die Köpfe einschlagen wollt, dann ohne mich!" Wütende Schritte führten die Baumgardner nach draußen an die frische Luft, wo sie erst einmal durchatmete und sich auf den Rand eines steinernen Wasserbeckens setzte. Eine Hand planschte im wahrsten Sinne des Wortes zur Abkühlung im Wasser herum, während ihr Blick auf die idyllischen Felder und flatternde Wäsche an einer Leine im Hof gerichtet war. Ob die beiden sich da drinnen am Ende doch vertrugen? Oder würden sie sich noch schlimmer bekriegen? Sicherlich gehörte Hyun zu einer dunklen Gilde, doch sie hatte bisher nicht das Gefühl gehabt, dass er ihr aktiv Leid zufügen wollte. Und wieso hatte Nico so ein dämliches Alphamännchengehabe angefangen? So war er doch sonst nicht!  Das ist alles so verwirrend ... Kopfschüttelnd merkte Mary, wie ihr Zuhause ihre Wut etwas erkalten ließ, doch ihr Stolz verbot, dass sie aus freien Stücken zu den beiden Streithähnen zurückkehrte. Die konnten ruhig sehen, wo sie blieben! Blöd nur, dass sie langsam echt Hunger bekam. Hyun hatte das Gasthaus zu einem ungünstigem Zeitpunkt betreten, denn so hatte Mary keine Zeit gehabt, ihr Abendessen einzunehmen. Die Baumgardner seufzte tief und legte eine Hand auf ihren grummelnden Magen, während sie wie die einsame Protagonistin eines Liebesdramas in die Felder Süd-Fiores starrte. Bloß befand sich ihr Liebster nicht an irgendeiner schrecklichen Kriegsfront, sondern stritt sich mit einer Person, mit der das Landei eigentlich Freundschaft geschlossen hatte. Das war sicherlich auch irgendwie ein Kampf um die Männlichkeit oder so, aber Mary hätte doch viel lieber darauf verzichtet, dass einer der beiden sich verletzte. Warum auch immer sie ernsthaft Sorgen um ein Mitglied einer dunklen Gilde hatte ... Das wurde echt immer seltsamer. Früher hatte alles so schön in Schwarz und Weiß funktioniert, doch mit vergehender Zeit schienen alle Entscheidungen und Personen, die sie traf, immer mehr ins Graue zu tendieren. Hoffentlich machte sie keine Fehler ...


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 30 Okt 2023 - 21:36

Gastauftritt | @Mary, @Hyun

Im Gegensatz zu Hyun musterte Nico Mary einen Moment lang. Sie sah wirklich reichlich erzürnt aus. Schaise. Das Ganze hier ging wohl doch ein bisschen zu weit, zumindest für Mary, die ja doch eher ein freundlicher Sonnenstrahl in einer Welt war, die manchmal einfach nicht so nett war wie man es vielleicht gerne hätte. Außerdem ließ sie ihn grade mit diesem Prügelknaben alleine! Der hatte ihn doch schon einmal mit einem Schlag ausgeknockt! Der Blick kehrte zu Hyun zurück. Zu sagen, dass Nico grade ein bisschen der Arsch auf Grundeis ging wäre noch freundlich ausgedrückt. Diese blonde Kröte war definitiv schneller und stärker als er. Und vielleicht, aber nur vielleicht, war er - aber berechtigterweise! - ein klitzekleines Bisschen unfreundlich zu diesem Kerl gewesen. Nur vielleicht. Und nur ein bisschen. Wie erwartet hatte der Kerl sich natürlich geweigert sich zu entschuldigen. Und eigentlich hatte Nico auch nicht die geringste Lust sich zu entschuldigen. Immer noch nicht. Würde er auch nie haben. Dieser Kerl stand jetzt erstmal auf Shitlist, wo er vermutlich bis zum Hitzetod des Universums verbleiben würde. Zumindest sah Nico keinerlei positiven Eigenschaften bei seinem Gegenüber, die etwas daran ändern könnte. Trotzdem, und sei es nur, damit Mary nicht schlecht von ihm dachte, senkte Nico die Hand von der Schläfe herab, hielt sie mit der Innenfläche gen Hyun in die Luft.

"Hey, also wir hatten einen schlechten Start, gebe ich zu. Entschuldige bitte, dass ich dich beleidigt habe. Was Chime, das ist der Name, oder? Was Chime angeht, da habe ich doch gesagt, dass er ganz freundlich ausschaut. Wollte ihn oder sie von vorneherein nicht beleidigen. Bitte um Entschuldigung, wenn ich das gemacht habe", hob Nico an und kratzte sich mit einer Hand an der Nase. Nicht nur juckte der verdammte Riechkolben, es hatte auch den gewaltigen Vorteil, dass es nur sehr wenig Zeit kosten würde eine Mundharmonika zu beschwören, zu spielen und sich gegen den nächsten Angriff wenigstens verteidigen zu können. "Musst dich nicht entschuldigen. Ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Wollte das nur gesagt haben. Und es reicht mir schon, wenn wir uns nicht weiter zoffen. Hab' ehrlich wenig Lust noch so eine Kelle zu kassieren." Vor allem, da eine nicht unerhebliche Chance bestand, dass Hyun trotz aller Vorbereitung trotzdem schlicht schneller war als Nico. Und dann brauchte es wieder nur einen Schlag um zu Boden zu gehen. Und da Mary nicht hier war, würde dieser Hooligan sicher nicht zögern und noch ein wenig auf den bewusstlosen Nico eintreten. Der wirkte irgendwie wie ein Charakter für sowas. Nico konnte schon vor dem inneren Auge sehen wie der Kerl Hundewelpen trat, Kindern die Lollis klaute und Kätzchen ertränkte. Seine Grausamkeit kannte bestimmt keine Grenzen. Es war wirklich die Frage, warum Mary diesen Mistkerl verteidigte. Das lag vermutlich daran, dass sie einfach ein zu gutes Herz hatte. Eine Seele, die Licht in jeden Winkel der Welt tragen wollte. Selbst in das schwarze, lichtfressende Loch, das diese Mistgurke vor ihm anstelle eines Herzens in der Brust spazieren trug. "Also, was meinst du? Frieden muss es ja nicht sein. Aber vielleicht Waffenstillstand? Und sorry, meine Nase juckt wie Hölle seit dem Schlag." Vigoroses Schubbern vonseiten Nico. War das Blut an seinen Fingern? Jep. Nasenbluten, großartig. Leise pfeifend schnaufte der junge Peralta aus und machte sich zumindest innerlich schonmal bereit für den nächsten Angriff.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyDi 7 Nov 2023 - 16:42

16 | @Mary ; @Nico
Hä? Irritiert zog der Blonde die Oberlippe nach oben. Das kapierte er jetzt doch nicht so ganz. Er verstand zwar, dass das Verhalten, das er selbst und der schwachköpfige Braunschopf an den Tag legten, nicht gerade taktvoll war, doch dass es Mary so sehr aufregte und enttäuschte, wunderte ihn. So schlimm war die Sache doch nun auch nicht. Sie zofftens ich ein wenig, ein paar Fäuste flogen, das war doch ganz normal unter Kerlen. Früher hatte er sogar von seinem besten Freund ab und an auf's Maul bekommen. Wortlos folgten die Seelenspiegel dem blonden Hinterkopf, ehe die Tür nach draußen zufiel und er allein mit Nico zurückblieb. Der glotzte ihn an wie ein in die Falle gegangenes Kaninchen den Jäger. Er hatte Schiss, genau so wie er sollte! Hyun konnte es echt nicht gebrauchen, dass zu viele Leute ihn als harmlosen Softie sahen. Letztendlich streckte der Typ ihm aber tatsächlich die Hand entgegen. Ohne den Kopf zu bewegen starrte der Pan hinab. Was sollte das denn jetzt? "Chime is n er", erwiderte er, ehe er den Blick wieder hob. Nope, auch dieses Mal würde es keinen Handschlag geben. Das war jedoch weniger ein Angriff gegen den Musiker, der Tättowierte konnte es bloß einfach nicht ab, andere Leute anzupacken. Er hasste es. "Ich werd mich auch nich entschuldigen." Und da war es ihm vollkommen egal, ob Nico das nun wollte oder nicht. Es waren sowieso nur dumme Worte, die letztendlich niemanden interessierten. "Lass einfach das unnötige Aufgepisse und gut is. Das geht nämlich echt aufn Sack. Heftig." Es war ja nicht so, als würde er grundlos Leute verprügeln - meistens. Der Peralta hatte ihm einen guten Grund gegeben, zuzuschlagen, also hatte er es getan. Sobald es keinen Anlass mehr gab, würde er auch die Fäuste still halten. Easy Peasy. "Damit das klar is, dein Wohl geht mir sowas von am Arsch vorbei. Frieden wirds zwischen uns keinen geben." Das war ein Versprechen, das er womöglich nicht halten konnte. Also würde er es auch nicht geben. "Genauso wenig wie Waffenstillstand. Gib mir einfach keinen Grund, dir die Fresse zu polieren. Hab echt kein Plan, was dein Problem war, kann dir nur nochmal sagen, dass ich echt nich auf Mary scharf bin. Gönn dir ruhig." Das war echt die einzige Idee, die er hatte. Ja, Hyun war ein Arschloch, ein Rüpel und ein absoluter Schwachkopf, doch das hatte der Braunhaarige wohl kaum wissen können, als sie ineinander gerumpelt waren. Oder war es die Sache mit der weggeklatschten Hand gewesen? Gott, dieses ganze zwischenmenschliche Getue nervte sowas von. Die Arme vor der Brust verschränkt blickte er seinem Gegenüber entgegen. So heftig hatte er ihn eigentlich nicht fertig machen wollen, doch woher hätte er wissen sollen, dass der Typ so eine Lusche war? Er seufzte. "Ich geh nach Mary schaun. Kühl die Schläfe, halt den Kopf nach unten und halt n Tuch drunter, dann hörts bald auf zu bluten. Oder auch nich. Is mir egal." Er war zwar weder Heilmagier, noch Arzt, doch seine Erfahrungen in Sachen Prügelei-Verletzungen waren zahlreich. Mit der Zeit lernte man, wie man sich selbst verarztete.
Mit diesen Worten stiefelte er, gemeinsam mit seinem Vierbeiner, an Nico vorbei nach draußen an die frische Luft. Die Nacht war schon lange hereingebrochen, doch der Himmel war klar und so erhellte der Mond die Umgebung zumindest ein wenig. Die Blondine war schnell ausfindig gemacht und nach kurzem Zögern steuerte er schließlich auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder. "Jo, was geht?" Alter, war das peinlich. Er fühlte sich wie ein Kind, das ordentlich was verbrockt hatte. "Sorry, ich wollt dich echt nich anpissen oder dir Probleme bereiten." Er legte den Kopf in den Nacken und starrte hinauf zu den Sternen, die über ihnen vor sich hinfunkelten. Wie so oft hatte er nicht den Mumm, ihr in die Augen zu sehen. "Was hast du überhaupt mit so nem Idioten zu tun? Sammelst du gern Rüpel oder sowas?"


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyFr 10 Nov 2023 - 23:45

16 | @Hyun, @Nico

Mit grummelnden Magen saß Mary in ihrem selbsterwähltem Exil und ließ die Füße über den Rand des sanft vor sich hinplätschernden Wasserbeckens baumeln. Hier auf dem Land, ein Stück von größeren Städten entfernt, konnte man schon zur frühen Abendstunde die Sterne hervorkommen sehen. Sie funkelten fröhlich auf das Landei hinab, hatten jedoch leider keine Antworten für sie im Gepäck. Mary trieben gemischte Gefühle um: Schlechtes Gewissen und Unsicherheit. Sie hatte nicht gewollt, dass Nico geschlagen wurde, gleichzeitig hatte sie auch nicht gewollt, dass Hyun direkt einen so schlechten Eindruck bei der Person machte, die ihr sehr wichtig war. Warum auch immer wollte Mary, dass sich ihre Lieben vertrugen. Ihre Lieben. Zählte sie wirklich Hyun dazu? Die Baumgardner war mehr als unsicher über die heutigen Ereignisse. Lange war die Welt für sie schwarz und weiß gewesen. Menschen waren gut oder sie waren böse. Aber Hyun, der heute noch als Schreckgespenst begonnen hatte, war nun jemand, den sie als ihren Freund bezeichnete - irgendwie. Sie war sich vollkommen sicher, dass er nicht vollkommen bösartig war, dass irgendwo in ihm eine gute Seele schlummerte. Und war sie damit nicht einfach nur naiv?

Als die Tür sich öffnete und man Mary Gesellschaft leistete, rechnete sie mit dem Wasserfall Nicolos, der ihr verkündete, dass Hyun gegangen war. Aber das Gegenteil war der Fall. Der Ältere kam zu ihr nach draußen und setzte sich neben sie ins Mondlicht. Mary spürte einen Stich der Schuld und hoffte, dass der Peralta nicht böse auf sie war, schob diese Angelegenheit jedoch erst einmal auf die Ersatzbank - sie würde dem Musikmagier später alles genau erklären. Ein wenig verwundert schaute sie von Hyun zu Chime und machte ein wenig Platz auf dem Steinrand. Seine Frage, was so ging erwiderte sie mit einem leisen Brummen. Auch wenn Hyun sie nicht anschaute ... entschuldigte er sich etwa gerade? Ein sachtes Lächeln trat auf die Züge der Baumgardner und sie legte die Hände die Hände auf ihre Beine, während sie über eine angemessene Antwort nachdachte. Der Zorn war schnell verraucht; Mary war keine nachtragende Person. "Schon gut. Tut mir Leid wegen meinem Bruder. Er redet manchmal, bevor er denkt." Da kannte sie noch einen, doch sie waren hier ja zu Friedenszwecken. Es brachte nichts, Hyun jetzt eine Standpauke zu halten. Stattdessen sollte sie dieses freundliche Verhalten positiv bestärken. "Es ist lieb von dir, dass du nach mir siehst. Eigentlich sammle ich keine Rüpel im Speziellen. Nicolo ist ein Freund. Ich habe ihn sehr gerne. Nimm ihm nicht übel, was er sagt - er denkt oft nicht nach, was er so sagt, aber er meint es nie böse." Eine kurze Pause entstand, in der Mary ebenfalls in den Himmel schaute. Inmitten der Sterne und der Idylle des Landlebens konnte sie fast vergessen, welches Gildenzeichen auf Hyuns Rücken prangte. "Was wirst du jetzt tun? Wenn du hier schlafen willst, dann kriegen wir das hin, denke ich. Dich verfolgt gerade niemand, oder? Weiß überhaupt jemand, dass du ..." Sie nickte gen seiner Schulter und betrachtete Chime einen Moment lang, als könnten alle Antworten irgendwo im Fell des Tierwesens verborgen sein, die sie suchte. "Wir könnten etwas essen - ich habe dich ja überfallen und hatte selbst auch noch nichts." Ein Schritt nach dem anderen. Diesmal warf sie auch nicht mit Holzbrettern!


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 12 Nov 2023 - 19:55

17 | @Mary
Der dunkle Blick des Tättowierten hing weiterhin an den Sternen, während er Marys Worten lauschte. "Passt schon, is nich so, als würdest du ihn kontrollieren können." Es war nicht ihre Schuld, dass ihr Bruder ein Idiot war und ausgerechnet einen Punkt erwischt hatte, der ihm ordentlich auf den Sack ging. Schon immer. Im Zirkus, mit seinen alten Kumpels und auch jetzt in der Gilde schien er dem nie ganz entkommen zu können. Mahn, wieso tat die Welt sich bloß so schwer damit, dass er keinen Bock auf Beziehungen hatte? Er seufzte, neigte den Kopf leicht zur Seite. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich mehrere Themen gestapelt, die er nicht ab konnte. Wahrscheinlich hätte er sich der Baumgardner zuliebe zurückhalten sollen, aber Nicos Gesicht war einfach so verdammt prügelbar gewesen in dem Moment. "Mit sowem bist du gern befreundet?" Kurze Stille. Ein Räuspern. "Nevermind, is voll nich mein Recht, das zu hinterfragen." Schließlich war er selbst keine sonderlich angenehme Gesellschaft, das war ihm voll und ganz bewusst. Er schnallte echt nicht, was sie von ihm wollte oder eher was sie ihn ihm sah. Vielleicht würde er das irgendwann noch herausfinden. "Ich werd versuchen, ab sofort nich mehr deine Freunde zu verprügeln. Sag mir halt nächstes mal vielleicht vorher bescheid." Zumindest darum konnte er sich bemühen, das war wohl das Mindeste. Die Sache mit dem Peralta konnte er nicht rückgängig machen, das wollte er aber eigentlich auch gar nicht.
Nachdenklich ließ er die Hände in Chimes Fell wandern. Es war wirklich ruhig hier, fast schon unangenehm ruhig. Auch, wenn das Versteck seiner Gilde ebenfalls außerhalb der Stadt lag, waren doch stets Kollegen unterwegs und man hatte selten einen Moment der völligen Stille. "Jo, pennen wär echt nett." Das war schließlich sein ursprünglicher Plan gewesen bevor ... all das passiert war. "Ne und ne. Ich mach meine Arbeit ordentlich. Du hattest Glück damals, da war ich noch recht frisch." Ob diese Aussage jetzt beruhigend war oder nicht, ließ sich vermutlich diskutieren. Auch, wenn er nicht tötete, hinterließ er keine Zeugen in einem Zustand, in dem sie gefährlich für ihn werden könnten. Eigentlich gab es nur eine Situation, in der er geschnappt worden war und damals war er ein verdammt dummer Teenie gewesen. "Bin damals zwar ma wegen ner Schlägerei und, naja, uh, illegalem Zeug bei den Knights aufgefallen, aber denk nich, dass die mich noch aufm Radar ham." Zumindest hatte Yui nie irgendwas gesagt. War ja eh nur eine Kleinigkeit gewesen, zumindest im Auge des Gesetzes. Für den Blonden war es eine verdammt große Sache gewesen, was man womöglich auch an dem Ton, der Abfälligkeit, mit dem er 'Knights' aussprach, erkennen konnte. Er hasste diese verdammte Gilde. Sicherlich hatte dieser Groll auch dazu beigetragen, dass er heute zu den Crusadern gehörte. "Chime hat bestimmt Hunger, aber ich verzicht. Aber wenns dich nich stört, würd ich was trinken." Das war eigentlich alles, was er noch vor dem Schlafen brauchte. Ob man seinen Drink inzwischen weggeräumt hatte? Hoffentlich nicht. Der war echt nice gewesen. Der Vierbeiner, der bisher den Blick der Baumgardner erwidert hatte, ließ grunzte bei der Nennung seines Namens leise und sah zurück zu seinem Herrchen. Es gab Essen für ihn? Natürlich war er da dabei. Mit einem letzten Seufzen schwang sich Hyun zurück auf die Beine und streckte sich. Man, der kalte Stein war echt nich angenehm zum Sitzen gewesen. Es war ihm definitiv lieber, wieder nach drinnen zu gehen.  Mit Jimmy an seiner Seite marschierte er zurück zur Tür, hielt sie Mary brav offen und tauchte dann ebenfalls in die Wärme ein.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 13 Nov 2023 - 20:08

17 | @Hyun

Hyun besaß das beeindruckende Talent Mary mit seinen Aussagen gleichzeitig zu beruhigen und in Selbstzweifel zu stürzen. Schön war es, dass er ihr versprach, ihre Freunde und Lieben nicht mehr ungefragt zu verprügeln. Weniger schön, dass sie scheinbar nur mit Glück ihre gemeinsame Quest überlebt hatte, weil das Mitglied einer dunklen Gilde nun besser darin geworden war, Beweise verschwinden zu lassen. Mary warf dem Älteren einen unsicheren Seitenblick zu und entschied, dass sie vorerst lieber die Aufmerksamkeit ihrer Augen auf Chime richtete. Der war ein guter Junge und hatte sie damals nur gebissen, weil er auf sein Herrchen aufpassen wollte. Das Tierchen brachte die Baumgardner nicht dazu ihre Lebensentscheidungen bis zu diesem Zeitpunkt zu hinterfragen und sich damit auseinander zu setzen, dass ihre Angst vor Hyun in Freundschaft umgeschlagen hatte, von der sie noch nicht so ganz wusste, ob diese ihr gut tun würde. Tatsächlich dachte Mary kaum an die negativen Folgen für sie; ihre Sorge galt vor allem dem Tätowierten. Er war so eine komplexe Gestalt, voller emotionaler Lasten. Sie verstand ihn kein bisschen, und doch bemerkte sie, dass er sich quasi alle Arme und Beine ausriss, um es dem Landei irgendwie recht zu machen. Was für ein bizarrer Typ er doch war ...

"Die Rune Knights wollen die Bürger beschützen, Hyun - wegen schlimmeren Fingern als dich ist es gut, dass es sie gibt", erklärte Mary mit Nachdruck in der Stimme, auch wenn sie vermutlich ähnlich wie ihr Gegenüber stark in eine Richtung geprägt war. Da sie aber nicht vorhatte eine weitere existenzielle Grundlagendiskussion zu führen, erhob sich Mary ebenso von ihrem Sitzplatz wie der Größere und strich ihr Kleid glatt. Schon erstaunlich, was man alles wegignorieren und rationalisieren konnte, wenn man es sich nur in den Kopf setzte. Früher oder später würde sie mit diesen Entscheidungen und ihren Konsequenzen leben müssen, aber gerade stand nur Abendessen auf dem Plan. Und etwas zu trinken für Hyun. "Macht mir nichts aus", versicherte das Landei ihrem Gesprächspartner. Hätte sie gewusst, dass die Beziehung zu solchen Substanzen fragwürdiger Natur war, dann hätte sie sich sicherlich dagegen ausgesprochen, aber so kannte die in einer Gaststube aufgewachsene Baumgardner es nicht anders, als dass man anstrengende Tage mit einem Bierchen ausklingen ließ. So eines schuldete sie Hyun ohnehin, hatte sie doch vorhin eine ziemliche Szene veranstaltet.

Apropos ... Als Mary sich mit einem dankbaren Nicken in den Schankraum schob, wurde ihr mit einem Mal bewusst, in was für ein Theater sie eigentlich hineingeraten war. Die ganze Sache mit Hyuns dunklen Machenschaften einmal außen vor gelassen, hatte sie mitten in einem vollen Schankraum etwas hingeworfen, war mit Hyun abgehauen und wurde dann von ihrem kleinen Bruder aufs Übelste "enttarnt", sie habe sich unsterblich in den Hundeführer da neben ihr verliebt. Auf dem Gesicht der Baumgardner entstand ein ausgewachsener Strichmund. Ihre Augen huschten zu Hyun hoch, Röte trat auf ihre Wangen. Zunächst sah sie sich nach Nico um, konnte den Musikmagier aber nirgends erkennen. Dann seufzte sie und stürzte sich in das Getümmel des Schankraums. "Such uns einen Tisch", zischte Mary in die Richtung des Älteren und bog gen Küche ab, wo sie eine peinlich berührte Konversation mit ihrer Großmutter führte. Eine verhutzelte alte Dame, die auf einem Schaukelstuhl vor dem Kaminfeuer der Gaststube saß und strickte, schickte derweil Röntgenblicke gen Hyun. Nach ein paar Minuten der mörderischen Peinlichkeit kam Mary mit zwei großen Tellern zurück. Auf einem befand sich etwas rohes Fleisch und Käse, der andere war mit einer deftigen Portion Fleisch, Klöße und Soße bedeckt. Mit beidem wackelte Mary an den Tisch von Hyun heran, stellte ihre eigene Portion ab und setzte die Chimefutterportion vor ihren neuen Freund - der sollte entscheiden, was, wie schnell und wie viel sein Schützling zum Fressen bekam. "Warte", brummte Mary mit matter Stimme, die klang, als hätten sie Teile ihrer Seele verlassen, und verschwand abermals. Diesmal kam sie mit einer bauchigen Flasche mit kupferfarbenen Flüssigkeit und einem breiten Glas zurück. "Das geht auf mich", verkündete die Baumgardner und übte sich einige Momente lang in gefräßigem Schweigen. Der Kloß verschwand in Rekordgeschwindigkeit im Rachen des Landeis, bis sie schließlich die Augen hob und Hyun aus funkelndem Gold anstarrte - fast so wie ein Großteil des Schankraums, die dies auffällig unauffällig taten. Wie schön das Landleben doch manchmal war. "Hast du schonmal überlegt, die Haare wachsen zu lassen?" Wofür hatte man Freunde? Damit sie einem sagten, wenn man einen Eierkopf hatte und ignorierten, dass man die Welt brennen sehen lassen wollte? Mary wusste es nicht, aber sie war gewillt, es herauszufinden.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMi 22 Nov 2023 - 20:38

18 | @Mary
Es war definitiv eine gute Idee, keine Diskussion über die Rune Knights mit dem Pan anzufangen. Es gab nur einen Ritter, an dem er zumindest ein gutes Haar lassen würde, dem Rest würde er höchstpersönlich den Hals umdrehen, wenn er sich damit nicht einen Daueraufenthalt im Ashmound Prison verdienen würde. Anstatt diese Meinung laut herauszuposaunen, biss er sich auf die Zunge und folgte der Baumgardner zurück in die warme Stube. Während er den kleinen, brüderlichen Zwischenfall inzwischen recht gut verdaut hatte (schließlich war er hier ein fremdes Gesicht, warum sollte er sich allzu lange darüber verrückt machen?), schien Mary noch immer damit zu kämpfen. Oder ihr war einfach nur warm oder so. Auf jeden Fall war sie ziemlich rot. "Wenn wer noch nen dummen Kommentar zu uns ablässt, verprügel ich ihn, wenn du magst", bemühte er sich, sie zu trösten, ehe sie vorerst getrennte Wege gingen.
Unter den aufmerksamen Augen der anderen Gäste steuerte er, wie gewünscht, auf einen leeren Platz zu. Es war kein Zufall, dass er einen Tisch in der hintersten Ecke wählte und sich mit dem Rücken zu den restlichen Besuchern setzte. Vielleicht war ihm die Angelegenheit doch nicht so egal, wie gedacht. Chime, brav wie eh und je, hockte sich neben ihn und ließ den massigen Schädel in seinen Schoß fallen. Die Federn wurden zurückgelegt und die süßen, aufmerksamen Äuglein landeten auf dem Herrchen. Der lächelte nur und tätschelte dem Tier sanft den Kopf. "Ach Jimmy...", seufzte er und erwiderte den Blick, als würde er darin all die Antworten finden, die er suchte. Vollkommen egal, wie nett die bisherige Zeit mit der Baumgardner bisher auch gewesen war, das flaue Gefühl in seinem Magen verschwand nicht. Ganz egal wie viel er auch mit sich selbst verhandelte, er wusste, dass das, was er hier tat, verdammt dumm war. Dass er es vermutlich früher oder später bereuen würde. Eigentlich war die junge Frau ein verfeindeter Magier, konnte er sich wirklich hundertprozentig sicher sein, dass sie ihm nicht in den Rücken fiel? Als zwei Teller auf dem Tisch landeten, sah er ruckartig wieder auf, bevor er jedoch etwas sagen konnte, war Mary auch schon wieder verschwunden. Einer davon war wohl für Chime. Natürlich wusste der olle Vierbeiner das sofort und bevor sich Hyun versah, war seine Hose auch schon in dicke Sabberflecken getränkt. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurden diese größer ... und größer ... und größer ... ehe er schließlich den Teller packte und ihn komplett so, wie er gekommen war, auf den Boden stellte. Nicht, dass am Ende noch der gesamte Gasthof unter Sabber stand. Einige Schmodderfäden flogen zwar durch den Raum, als er Chimärenkopf hastig seiner Mahlzeit folgte, doch Schlimmeres konnte erfolgreich vermieden werden. Während er mit der Hand über die Flecken schrubbte und sie dadurch eigentlich nur noch schlimmer machte, kehrte die Blonde, erneut vollbeladen, zurück. "... nur Bier?", seufzte er und betrachtete die mitgebrachte Flasche einen Moment lang. "davon merkt man ja gar nix..." Wie viele Gläser musste er davon wohl trinken, um nur annähernd angetrunken zu sein? Eine Pfote trat schwungvoll gegen sein Stuhlbein und ließ ihn ruckartig aufschrecken. "Ich meine natürlich danke. Danke!" Fuck, er musste echt darauf achten, mit der Kleineren nicht so zu reden wie mit den Leuten, mit denen er normalerweise rumhing. Er mochte sie noch nicht lange und noch nicht besonders gut kennen, doch selbst er kapierte, dass sie nicht so tickte wie sein gewöhnliches Umfeld.
Während sein Gegenüber sich den Klößen widmete, begann Hyun damit, die Flasche zu leeren. Als ob er den Inhalt vorher in das Glas umschüttete. Viel zu umständlich. Er machte sich nicht einmal die Mühe, groß abzusetzen, während er das flüssig Brot in wenigen, gierigen Schlücken herunterkippte. Nach all dem Stress konnte er den süßen Effekt des Alkohols wirklich gut gebrauchen, doch von einem Bierchen konnte er das beim besten Willen nicht erwarten. Selbst, wenn er es in einem Zug trank. Nicht einmal das fiese Brennen im Rachen, das normalerweise mit solch einer Aktion einher ging, war ihm vergönnt. Oh man. Er wollte aber auch nicht unhöflich sein und um Nachschub bitten. Sie starrte ihn sowieso schon an als wäre er spontan in seinen alten Beruf als Zirkusartist zurückgekehrt. Mit einer hochgezogenen Braue erwiderte er den Blick zögerlich, ließ ihn dann aber doch weiter an die Wand hinter der jungen Frau wandern. "Hä? Wie kommstn du jetz bitte auf sowas?" Die unerwartete Frage ließ auch die zweite Braue nach oben hüpfen. "Natürlich nich. Hab mir das Tattoo nich umsonst stechen lassen." Wusste sie überhaupt, wie schweineteuer das gewesen war? Und wie fucking weh es getan hatte? No way, er war happy mit seiner Frisur! "Is doch nich meine Aufgabe, dir zu gefallen. Oder irgendwem", murrte er, pampig wie ein kleines Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte. "Ich frag dich doch auch nich, ob du vorhast, deine Haare abzurasieren. Is übrigens übel praktisch, spart saumäßig Arbeit."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 27 Nov 2023 - 20:32

18 | @Hyun

Mary hatte sich heldenhaft Hyun gegenüber an den Tisch in der Ecke gesetzt. Während der Rücken des Pan den Speisenden und Trinkenden zugewandt war, blickte das Landei in zahlreiche bekannte und unbekannte Gesichter, die nach Hause gehen und ihren Familien von neuesten Gerüchten berichten würden. Gerüchten über die Tochter der Familie Baumgardner, die nicht nur dachte, dass sie "besser" war als die einfachen Bauern, sondern offenbar auch von der großen Stadt beeinflusst worden war. Hyun würden sie als Landstreicher abtun, als exotischen Typen, den man vergessen konnte, doch Mary würde diejenige sein, die durch einen Streich ihres Bruders und eine persönliche Entscheidung die empörte Enttäuschung eines ganzen Dorfes auf ihren Schultern tragen würde. Komische Blicke, geladene Fragen an ihre Eltern und Großeltern. Und dennoch saß Mary mit erhobenem Kopf vor ihrem neuen Freund und lächelte ihn an. Freundschaft war eben nicht immer einfach. Nicht mit muskulösen Oni, nicht mit dramatischen Musikmagiern oder Kronprinzessinnen und Göttersöhnen - wieso also mit einem Zirkusjungen, der auf die schiefe Bahn geraten war und einer dunklen Gilde Treue geschworen hatte?

Mary schaute von Hyuns Getränk zu Chime und hob die Brauen. Offenbar konnte der Pan einiges an Alkohol wegstecken - in beeindruckenden Mengen. Das war nicht ungewöhnlich hier in der Gegend, ließ die Lichtmagierin aber auch darüber nachdenken, was der Ältere wohl so in seiner Freizeit trieb und wie viel davon sich mit illegalen Geschäften befasste. Auch wenn Mary versuchte, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken, kehrten sie doch immer wieder dahin zurück. Sie verstand einfach nicht wieso Hyun solche Ansichten hatte und diese auch gegen ihre ganzen Argumente vertreten hatte, die ihn doch eigentlich davon hätten überzeugen sollen, was das Leben alles für positive Dinge bereithielt. Stattdessen prügelte er sich, ranzte alle Leute in seiner Umgebung an und wirkte grimmig wie eh und je. Mary hatte sicherlich allen Grund ihre Entscheidung zu überdenken ... Und dann dachte sie daran, wie unbeholfen er versuchte es ihr recht zu machen, wie er sich korrigierte und versprach und wie er keine seiner freundlichen Dinge machen musste. Hyun sprach die ganze Zeit davon, dass das Leben ihm alle Entscheidungsgewalt genommen hatte, doch dafür, dass er zu allerhand zweifelhaften Taten getrieben worden war, traf er hier einige interessante Wahlen.

Mary schmunzelte und lehnte sich leicht zurück, als ihr Teller gut dezimiert worden war. "Keine Ahnung, du hast ein nettes Gesicht", meinte die Baumgardner mit einem Achselzucken und lächelte etwas breiter als zuvor. Als Hyun auf seine Hautkunst zu sprechen kam, wandte sich Mary etwas zur Seite und betrachtete das Symbol auf der Seite seines Kopfes etwas eingehender. "Du gefällst mir auch so! Und könntest du! Ich mag mir die Haare nicht abrasieren. Wenn ich sie flechte, dann erinnere ich mich an Zuhause. Die Arbeit mache ich mir gerne - man kann ruhig ein wenig Mühe in sich stecken, finde ich! Du bemühst dich ja bestimmt auch, damit dein Stil zusammen passt." Sie zeigte auf Hyun und bemerkte dabei, dass sie bis auf seinen Namen und eine Menge emotionalem Ballast fast nichts von ihm wusste. Ab und zu ließ er etwas fallen, aber im Großen und Ganzen war der Pan ein unbeschriebenes Blatt für Mary. Genau wie seine Begleitung, die man unmöglich auf ein Tier festpinnen konnte. "Warum eigentlich "Jimmy"?"


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 3 Dez 2023 - 15:55

19 | @Mary
Bitte was? Beschämt wendete der Blonde sein 'nettes Gesicht' ab, schnaubte dabei leise. Also wirklich, musste das sein? Komplimente waren mal so gar nicht seine Kragenweite, überforderten ihn einfach nur. Angespannt kratzte er sich an der Wange, grummelte leise vor sich hin. "Sag das noch n bisschen lauter und die Leute glauben echt noch, dass wir was am laufen ham." Schnell spülte er - zumindest einen kleinen Teil - der Scham mit den letzten herzhaften Schlücken fort. "Ich was? Alter." Mehr grummeln, noch peinlicher ging es ja wohl nicht. Er wollte im Boden versinken, einfach verschwinden. Der dunkle Blick wanderte hinab zu den Händen, die noch die inzwischen leere Bierflasche umklammerten. Es erinnerte sie an zuhause. Für die Blonde war das vermutlich eine gute Sache, ihre Familie schien nett. Ja, sie schien ein wirklich glückliches, erfüllendes Leben zu haben und das gönnte Hyun ihr.
Er selbst hingegen war froh, dass er kaum etwas hatte, das ihn an seine Familie erinnerte. Eigentlich war es nur Chime, der ihn heutzutage an seine Vergangenheit fesselte. Wie oft sah er die Taten seines Vater in den hellen Augen seines treuen Vierbeiners? "Neee, eigentlich nich. Ich bin froh, wenn ichs in die Dusche schaffe und saubere Klamotten hab. Wenns dann noch passt, isses eher n netter Zufall." Für ihn war es tagein, tagaus ein Kampf, sich um sich selbst zu kümmern. So sehr, dass er es hin und wieder einfach komplett vernachlässigte, wenn er sein Zimmer nicht verlassen musste. Dann quälte er sich erst ins Bad, wenn er sich selbst nicht mehr riechen wollte und die Luft vom Zigarettenrauch so dick war, dass selbst er das Gefühl bekam, ersticken zu müssen. Doch diese Details waren ein Geheimnis zwischen ihm und Chime. Es war kein Zufall, dass er für seine Mitmenschen ein unbeschriebenes Blatt war. Je weniger man über ihn wusste, desto weniger war er angreifbar und desto größer blieb auch die Distanz zwischen ihm und den anderen. Auch, wenn er sich von seinem Gegenüber hatte weichklopfen lassen, änderte das nichts daran, dass er sich vor Nähe scheute - ganz egal ob sie körperlich oder emotional war. "Wasn das für ne Frage? Uhm, kommt wohl davon, dass ich ihn am Anfang anstatt Chime viel Chimey genannt hat. Irgendwann isses dann zu Jimmy geworden." Vermutlich. Als ob er sich die Entstehungsgeschichte dieses Spitznamens gemerkt hatte. "Ich weiß übrigens, dass er schräg aussieht. Das musst du mir nich sagen. Hab ich schon oft genug gehört. Er is kein normales Tier, ich hab ihn vom Zirkus mitgehen lassen. Viel mehr kann ich dir nich sagen, sorry." Fragen darüber, was Chime eigentlich genau war, woher er kam, wieso er so aussah und vieles mehr kamen eigentlich immer. Doch Details hatte er noch nie jemandem gegeben und das würde sich auch bei der Baumgardner nicht ändern. Er konnte kaum etwas über den Vierbeiner erzählen, ohne dabei einen Großteil seiner Vergangenheit offenzulegen. Neben Mary wusste nur Yui, dass der Tättowierte vor seinem Wechsel zur dunklen Gilde beim Zirkus gewesen war. Bereits dieses Detail war ihm unangenehm, doch sie würde es ihn schon nicht bereuen lassen, richtig? Vielleicht sollte er doch lieber das Thema wechseln. Zur Sicherheit. "Hilfst du viel hier aus? Is doch sicher voll anstrengend, wenn man sich auch noch um Quests kümmern muss."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMi 6 Dez 2023 - 15:19

19 | @Hyun

Tatsächlich hatte Hyun insofern Erfolg bei Mary, dass er für sie undurchsichtig war - ein unbeschriebenes Blatt nicht so sehr. Ihre gemeinsame Geschichte war bisher bestenfalls als turbulent zu beschreiben gewesen: Von einer gemeinsamen Quest zum Feind ihrer Gedanken bis hin zu einem Freund. Oder wenigstens das nächste an Freundschaft, das der Pan tolerierte. Kaum zu glauben, dass diese Person ihr gegenüber vor wenigen Wochen noch der Protagonist ihrer Alpträume gewesen war und sie in ihm all das gebündelt sah, wovor sie sich fürchtete. All ihre Unzulänglichkeiten hatte sie in Hyun gebündelt, nur um sich dann im Moment der Entscheidung mit ihm anzufreunden. Was sagte das über Mary aus? Und wichtiger noch: Über ihren neuen Freund?

Mary legte die Hände auf die Tischplatte und hörte aufmerksam zu. Immer eigentlich lagen ihre Augen in denen ihres Gegenübers, zeigten ehrliches Interesse. Sie wollte, dass Hyun zumindest das Gefühl bekam, dass die Baumgardner ihm ein offenes Ohr schenkte, auch wenn sie nicht alle seiner Aussagen immer verstand. Ihr Leben war bisher zu behütet gewesen, als dass sie sich anmaßen konnte über die Abgründe und Herausforderungen zu urteilen, die der Tätowierte ihr offenbarte. Dass er überhaupt über persönliche Dinge sprach, nahm Mary bereits als Erfolg. Sie schüttelte entschieden den Kopf, als Hyun sie bat, mit den Komplimenten aufzuhören. Stattdessen zeigte sich ein sanftes Lächeln auf ihren Zügen. Keinesfalls würde jemand hier denken, dass sie etwas miteinander hatten - und wenn, dann würde sie sich danach um den Fallout ihrer Bekanntschaft kümmern. Es gab jedenfalls nichts, was sie davon abhalten würde ihre Freunde aufzubauen. Wenn Hyun sich so vor Komplimenten und netten Worten zierte, dann hatte er in seinem Leben bestimmt noch nicht genug davon bekommen. Einfache Logik oder so ...

Hyun war wirklich eine Person voller Gegensätze. Schien sich nicht um sein Aussehen zu scheren, wollte aber auch keine Kommentare oder Hinweise dazu und reagierte bei positiven Aussagen verlegen. Ein wenig fühlte sich Mary daran erinnert, dass er ihr auch gesagt hatte, dass er alle Menschen hasste, sich aber mit ihr angefreundet hatte. Was für eine kuriose Person. Die Baumgardner verkniff sich einen Kommentar und lächelte nur, leicht nickend. Sicher, manchmal war Körperpflege auch anstrengend. Besonders, wenn einem eine Quest durch Schlamm und Morast schickte. Aber am Ende tat Mary das vor allem für ihr eigenes Gefühl und fühlte sich wohl dabei, auch wenn das gewiss nicht jeder so sah. Sie mochte ihr Äußeres größtenteils. Sicher waren einige Stellen verbesserungswürdig, aber nicht jeder konnte der schönste Mensch Fiores sein. Es waren die Einzigartigkeiten, die andere so interessant machten. Ob man nun goldene Augen hatte oder sich die Seiten des Kopfes rasierte - am Ende zählte die Person im Ganzen für Mary. "Verstehe", meinte Mary auf die Aussage zu Chimes Namen und legte den Kopf schief. "Dachte, er heißt vielleicht "James" oder so." Ihr Blick wanderte von Hyun ab zum futternden Vierbeiner, ehe sie recht irritiert doch wieder den Kopf hob und Hyun ansah. "Huh? Wie kommst du darauf, dass ich sowas fragen wollte? Ich weiß nicht, was er für eine Spezies ist, aber schräg sieht er nicht aus. Du bist ein hübscher Junge, Jimmy! Ja, das bist du!" Das Letzte wurde in Richtung des Tierchens gesprochen, begleitet von einer ausgestreckten Hand, die ich allerdings nicht auf den Gefährten legte, sondern eher die Luft wuschelte. "Vom Zirkus? Hier im Süden?" Der Zirkus Dionysos war recht berühmt, aber bestimmt nicht der einzige Zirkus in Fiore. Gab es dort wirklich solche Gestalten wie Chime? "Uhm, es geht. Manchmal ist es anstrengend, wenn die Leute grob sind oder zu viel getrunken haben, aber meistens geht es. Und nein, ich komme nur alle Wochen einmal her, die meiste Zeit bin ich mit der Gilde unterwegs. Du reist auch viel für ... deine Leute?"


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 11 Dez 2023 - 21:16

20 | @Mary
Der Blick des Blonden war stur auf die Tischplatte gerichtet. Die Musterung des Holzes war wirklich äußerst spannend, darin konnte man sich glatt verlieren wie der Protagonist einer Schnulzenromanze in den Augen seiner Auserkorenen. Naja, eigentlich wollte er bloß den Augenkontakt mit Mary vermeiden, die ihn viel zu intensiv ansah. Wieso glotzte sie denn so? Hatte er was im Gesicht? Oh man, das war so unangenehm. Konnte sie nicht endlich mal wegschauen? Sie bewirkte damit, genauso wie mit ihrer Verweigerung, Komplimente zu vermeiden, vieles, aber nicht, dass der Pan sich in seiner Haut wohler fühlte. Da brauchte es mehr als ein paar intensive Blicke und nette Worte. "James?", schnaubte der Pan amüsiert, die Brauen hüpften nach oben. "Pfff, echt nich. Wer nennt n sein Tier James?" Übelst der Strebername, man. So uncool war Chime doch nicht! Schnell fielen die Mundwinkel aber wieder herab und das halbe Lachen verschwand aus dem Tonfall. "Weils die Standardfrage is." Schulterzucken, gefolgt von verdrehten Augen. "Natürlich isser der Hübscheste. Aber halt auch n bisschen schräg." Das Eine schloss das andere ja nicht direkt Aus. Kurz hob der Vierbeiner den Kopf um die entgegengestreckten Hand anzuschielen, das letzte Stück Fleisch hing ihm noch zwischen den Zähnen. Als diese nicht näher kam, schien er zufrieden und setzte sein Mahl unter leisem Schmatzen fort. "Uhm, neee. Also, ja auch, aber nich nur. Wir sind immer rumgereist." Was wie ein kleines, beiläufiges Detail wirken mochte, war für den Tättowierten eine Tatsache, die sein gesamtes Leben beeinflusst hatte. Er war nie lange an einem Ort geblieben, hatte nie lange ein und dieselbe Schule besuchen können. Beständigkeit? Fehlanzeige. "Keine Ahnung, wo die sich gerade rumtreiben. Wills auch nich wissen." Er hatte keinen Bock, in die verheulten Augen seiner Mutter zu blicken oder sich die Vorwürfe seines Vaters anzuhören. So unterschiedlich ihre Reaktionen auf seine Rückkehr auch ausfallen würden, eine Frage würden sie garantiert beide stellen: Was ist bloß aus dir geworden? Die Antwort war genauso simpel wie die Frage: Das, was ihr aus mir gemacht habt. Doch die wollte niemand hören. Weder er selbst, noch seine Adoptiveltern. Seine richtige Mutter vermutlich genauso wenig. So, wie es war, war es besser für alle Beteiligten.
Für Mary schien all das vollkommen anders zu sein. Sie schien gerne ihre Familie zu besuchen, auch, wenn es mit Arbeit und anstrengenden Gästen verbunden zu sein schien. "Was!? War irgendeiner der Anwesenden hier schonmal scheiße zu dir? Ich kann das regeln!" Eine Faust knallte auf den Tisch, ließ das Geschirr darauf hüpfen und zog auch noch sämtliche Augen auf ihn. Zwar saß er mit dem Rücken zu den meisten Gästen, doch die kurze Stille, die durch den Raum fegte, reichte aus, um ihm deutlich zu machen, dass ihn gerade die halbe Besucherschaft angaffte. Wie er es doch in der Öffentlichkeit hasste. Doch wenn er die Blonde fragte, ob sie ihn mit auf sein Zimmer begleitete, wäre das vermutlich der letzte Nagel in seinem Sarg. Darauf hatte er noch weniger Bock als auf das Geglotze. Also zurück zum Thema ... das nicht weniger unangenehm war wie seine Tischklopf-Aktion. Musste sie unbedingt wieder seine Arbeit aufbringen? Eine Hand fuhr über seinen Hinterkopf. "Ja ... was muss, das muss, ne? Immerhin verlass ich so ab und an mal das Zimmer." Mal ganz ehrlich, der Versuch, die Sache mit einem Hauch Humor zu nehmen, ging ja wohl gehörig nach hinten los. Das klang nur umso deprimierender. Fuck! "Uhm, whatever. Freizeit! Was machst du so in deiner Freizeit? Wenn du nich hier rumhängst."


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 17 Dez 2023 - 22:36

20 | @Hyun

James ... Mary verzichtete darauf zu erwähnen, dass sie den Namen eigentlich ganz süß gefunden hätte. Mittlerweile wusste die Baumgardner, dass ihr Geschmack sich komplett von Hyuns unterschied. Was sie gut fand, das fand der Ältere vermutlich schlecht. Umgekehrt konnte sich die Baumgardner bestimmt nicht für alle Dinge begeistern, die ihrem Gegenüber Freude machten. So wenige das auch sein mochten. Mary freute sich einfach, dass sie es geschafft hatte, ihren grummeligen Gesprächspartner wenigstens einen Augenblick lang zum Lachen zu bringen. "Die Standardfrage, hm?" Mary erfüllte Hyuns Wunsch, ihn nicht länger anzusehen und betrachtete stattdessen Chime nachdenklich. Ja, die beiden waren vermutlich für manche Leute ein seltsames Duo. Nicht jede Person lebte im Umfeld magischer Wesen und hatte tagtäglich mit ungewöhnlichen Vorkommnissen zu tun. Mary wusste ganz genau, wie engstirnig Leute sein konnten, die an ihren Prinzipien festhielten. Sie hatte selbst Ähnliches erlebt, als sie ihrer Familie erzählt hatte, dass sie Magierin werden wollte. Die Beziehung zu ihren Verwandten war danach eine Weile echt angespannt gewesen, aber sie hatten sich wieder vertragen, wie eigentlich immer. "Na ja, gibt ja viele Arten von Familie", versuchte Mary derweil, Verständnis für Hyuns Situation zu zeigen, auch wenn sie seine Lage nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ohne ihre Familie und ihr Umfeld war Mary gefühlt gar nichts - aber ab und an, wenn sie den Druck spürte oder man ihre Gutmütigkeit ausnutzte, dann konnte sie verstehen, dass es Personen gab, die einem eher schadeten als einen aufzubauen. "So wie Jimmy! Und mit mir kannst du auch immer etwas machen, also hast du schonmal zwei Personen!" Ein kleines Lächeln erhellte Marys Gesicht. Das hieß ... Wenn Hyun das wollte. Sie bekam da eher gemischte Signale, aber so schnell wurde man die Baumgardner wenigstens nicht los.

Die eigentlich recht entspannte Gesprächsstimmung wurde durch Hyuns Faustschlag auf den Tisch jäh durchbrochen. Die Lichtmagierin riss erschrocken die Augen auf und entfernte sich etwas von der Tischplatte, während das Besteck hüpfte. Da sie mit der Front zu den Gästen saß, konnte sie die vielen irritierten und erschrockenen Blicke sehen, die sich auf ihren Gesprächspartner legten. Oh je ... Beschwichtigend (ob Hyun oder die anderen war nicht ganz klar) hob Mary die Hände an und schüttelte hastig den Kopf. "Äh, nein! Nicht schlimm! Du musst da nichts regeln, Hyun ...!", versuchte Mary nervös gegen die gewalttätigen Tendenzen ihres Freundes zu argumentieren. Ob das etwas brachte? Besser sie ließ nicht zu, dass der Pan sah, wie unhöflich so mancher betrunkener Bauer werden konnte ... "Freizeit!", bestätigte sie, auch wenn Mary das mit dem Zimmer unter anderen Umständen vielleicht gerne angesprochen hätte. Eins nach dem anderen. "Ich ... stricke und backe gerne. Ansonsten trainiere ich viel. Ich versuche meine Selbstverteidigung zu verbessern, seit ..." Ihr Satz wurde zu einem betretenen Schweigen und nun war es Mary, die den Blick abwandte. "Seit ich Angst davor hatte, nochmal so wehrlos zu sein wie im Restaurant mit dir." Das hatte Mary bisher nur vor einer Person zugegeben, allen anderen gegenüber hatte sie die Furcht, die sie seitdem verspürte, geheim gehalten. Auch wenn sie nun mit dem Subjekt dieser Angst sprach und sich auf seltsame Art angefreundet hatte, spürte sie noch immer das verborgene Zittern in ihrem Inneren, das sie daran erinnerte, dass die Welt alles andere als rosa Flauschewölkchen und Regenbögen sein konnte.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyDi 26 Dez 2023 - 18:58

21 | @Mary
Familie. Die Blonde hatte absolut recht, es gab die unterschiedlichsten Arten davon. Doch eins hatten sie alle gemeinsam: Hyuns konnte darauf verzichten. "Mir geht jede Art am Arsch vorbei", schnaubte der begleitet von einem leichten Kopfschütteln. Vermutlich konnte Mary das nicht nachvollziehen und das konnte er ihr nicht verübeln. Es war besser, wenn sie es nicht konnte. Für ihn bedeutete das Wort nur Stress und Leid, dementsprechend konnte er darauf verzichten, einen weiteren Versuch zu starten, es neu zu definieren. Auch weiterhin würde er sich von Leuten fernhalten, die Baumgardner würde eine flüchtige Ausnahme bleiben. "Jimmy is mein Kumpel." Und damit zwar der, der ihm am nächsten stand, doch er würde sich davor hüten, den Vierbeiner als Familie zu bezeichnen, als wäre das Wort ein böser Fluch. "Uh, aber, danke oder so. Klingt nett." Zwar bezweifelte er, dass sie daran wirklich Interesse hatte, doch das Angebot entstand sicher aus guten Intentionen. Vermutlich wollte sie einfach nur, dass er sich nicht so alleine fühlte. Dabei hatte er sich daran doch schon längst gewöhnt.
Viel mehr musste er sich daran gewöhnen, sich in der Gegenwart anderer Leute aufzuhalten. Netter, normaler Leute. Dabei war es für ihn naheliegend, gegebenenfalls mit Gewalt seine Freunde zu schützen. Nur so verstanden die meisten Leute sofort, was Sache war. Vermutlich reichte bereits ein Paradebeispiel, um auch den Rest an Idioten abzuschrecken. "Natürlich muss ich nicht", meckerte er, die Stimme nun wieder deutlich leiser, aber nicht weniger entschlossen. "Aber irgendjemand sollte sich drum kümmern." Und da ihr komischer Lauch-Kumpel ganz offensichtlich nicht dazu fähig war, musste eben der Pan ran! Bei seinem alten, besten Kumpel hatte er es schließlich genauso gemacht. Der hatte es zwar nicht nötig gehabt, doch in Hyuns Gegenwart hatte es nichts und niemand mit schlechten Absichten auch nur an den Blondschopf herangewagt. Doch Mary schien das wirklich nicht zu wollen. Sichtbar verwirrt zog er die Brauen zusammen. Das war doch wirklich keine große Sache und niemand brauchte auch nur zu versuchen, ihm weis zu machen, dass es manche Leute nicht verdient hatten, die Fresse poliert zu bekommen.
Immerhin war sie nett genug, seinen dummen Zimmer-Kommentar links liegen zu lassen. Sie strickte und backte also gerne? Das passte irgendwie. Von Beidem hatte der Tättowierte aber nicht die geringste Ahnung. Er hatte weder jemals Stricknadeln, noch Mehl in der Hand gehabt. Trainieren war hingegen Musik in seinen Ohren. Damit konnte er etwas anfangen! Auch wenn er nicht ganz so fit war wie zu seiner Zirkuszeit, gab er sich trotzdem Mühe, nicht vollkommen einzurosten. Meistens tat die Bewegung seiner schlechten Laune sogar gut. Soweit er sich denn aufraffen konnte. "Oh." Der betretene Laut war alles, was ihm über die Lippen kam, als sein Gegenüber offenbarte, dass er ihre Angst, wehrlos zu sein, entfacht hatte. Eigentlich hatte er kein Problem damit, wenn Leute sich vor ihm fürchteten, genau genommen war das sogar eins seiner Ziele als Crusader. Doch da sie jetzt irgendsowas wie Freunde waren, war das eher unpraktisch. Und ziemlich unangenehm. Er fühlte sich schlecht. "Also ... so schlecht haste dich doch nich geschlagen." Dass er sich bewusst ein wenig zurückgehalten hatte, behielt er lieber für sich. "Naja, zufällig bin ich ganz gut in so Zeug. Solang niemand von erfährt, zeig ich dir n bisschen was." Während er sprach, lehnte er sich ihr ein wenig entgegen, sodass er nicht so laut sprechen musste. "Ich bin schon gefickt, wenn irgendwer rauskriegt, dass ich mit dir nur rumhäng. Wenn rauskommt, dass ich dir was beibring, kann ich mich vom Leben verabschieden. Das muss also unter uns bleiben." Ein wenig mit dem Feuer zu spielen machte dem Blonden ja schon immer Spaß, doch diese Sache war sogar für ihn zu brenzlig. Eigentlich. So sehr er auch vermeiden wollte, sich die Finger zu verbrennen, er konnte die Baumgardner auch nicht wehrlos herumstiefeln lassen. Auch, wenn sie eigentlich ein Feind war ... Warum musste diese Sache bloß so verdammt kompliziert sein?


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyDo 4 Jan 2024 - 14:08

21 | @Hyun

Im Gespräch zeigte sich, dass Mary und Hyun eigentlich kaum Gemeinsamkeiten besaßen. Das Landei schwärmte von Familie und friedlichen Problemlösungen, während der Crusader vor sämtlichen Arten von Familien abgeschreckt wurde und seine Meinungsverschiedenheiten am liebsten mit Fäusten regelte. Auch im Hinblick auf Freizeit hatten sie vollkommen andere Vorstellungen. Mary mochte es ruhig, Hyun gab zu, dass er in seinem Zimmer versauerte. Die Baumgardner erkannte einige besorgniserregende Tendenzen in den Aussagen ihres neuen Freundes. Früher hätte sie vielleicht versucht ihn zu belehren, aber einerseits hatte die Lichtmagierin nicht das Gefühl, dass Hyun sich unbewusst schadete, und andererseits hatte seine Anwesenheit zu viele Zahnräder in ihrem Geist verkeilt. Hier lief nichts gewöhnlich ab. Bis vor wenigen Stunden hatte sie noch Angst vor Hyun - jetzt saßen sie hier und er beugte sich in ihre Richtung, damit er leiser mit ihr sprechen konnte.

Mary gab bereitwillig zu, dass ihr Gegenüber eine Veränderung in ihr bewirkt hatte. Zu Beginn hatte sie sich schrecklich hilflos und schwach gefühlt. "Mach dir nichts draus", winkte Mary ab, "letztendlich hast du mir damit einen Gefallen getan, glaube ich. Ohne dich hätte ich nicht erkannt, dass ich lernen muss mich zu verteidigen. Wärst du nicht gewesen, dann säße ich vielleicht gar nicht mehr hier." Es hatte eine Weile gebraucht, um die Geschehnisse in diesem neuen Licht zu sehen. Aber wäre Hyun ein typischer Crusader, dann hätte er Mary vielleicht einfach getötet, statt sie mit einem Teil der Informationen entkommen zu lassen. So hatten sie beide einen Teilerfolg erzielt. Ihre Augen wurden bei Hyuns Worten dennoch groß vor Überraschung. Vergessen war der Essensteller und das Getränk. Mary kam ihrem Gesprächspartner ebenfalls etwas entgegen und blickte fest in die Augen des Älteren. Leicht runzelte der Blondschopf die Stirn und zog die Hände an den Körper, als müsste sie sich nach den Worten selbst umarmen. Sie erschauderte. "Du meinst sie töten dich, wenn du mir hilfst?", hauchte sie ungläubig und sah vor den geistigen Augen schon, wie die Gitterstäbe des Gesetzes sich vor ihr senkten. War all das hier vielleicht ein Fehler? Mary klopfte das Herz bis zum Hals und sie lenkte den Blick durch den Schankraum. Nach Hyuns kurzem Ausbruch hatten sich die meisten bereits wieder abgewandt, aber sie waren mitnichten alleine. Selbst ihre leisen Worte waren Mary nicht genug. Wenn Hyuns Leben wirklich in Gefahr war, nur weil er ihr half, dann konnte sie ihn nicht ans Messer liefern. "Nicht hier", schob sie fest hinterher und drückte sich von ihrem Stuhl hoch. Eilig sammelte sie das Geschirr auf dem Tablett von zuvor und blickte immer wieder wachsam gen eines Tisches in der Ecke, wo einige ältere Herren saßen und Karten spielten. Mary wusste, dass aufgrund der Tätigkeiten ihres Vaters und Großvaters hier des Öfteren Rune Knights speisten. Selbst ein Veteran mit Verbindungen würde genügen, um Hyun das Leben zur Hölle zu machen. "Ich bringe dich auf dein Zimmer." Mit einem hoffentlich vielsagenden Blick nickte sie zur Holztreppe neben dem Eingang, von wo aus man das obere Stockwerk des Gasthauses erreichen konnte.


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptyMo 8 Jan 2024 - 22:07

22 | @Mary
Nachdenklich neigte der Pan den Kopf ein wenig zur Seite. Wie die Dinge jetzt wohl aussähen, wenn er Mary einfach getötet hätte? Vermutlich wäre seine Welt dann deutlich weniger verwirrend und kompliziert. Im Gegenzug müsste er damit leben, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. Keine dieser Optionen war angenehm, doch seine Entscheidung ändern konnte er sowieso nicht mehr. "Hm", machte er leise. "Du übertreibst." Sicherlich wäre sie trotzdem noch am Leben. Er bezweifelte stark, dass er solch einen Einfluss auf irgendjemanden hatte. Wenn er nicht gewesen, dann hätte diese Rolle sicher ein Anderer eingenommen.
Während die goldenen Äuglein der Baumgardner groß vor Schreck wurden, zeichnete sich in denen des Tättowierten nur umso mehr Verwirrung ab. Womit hatte sie denn gerechnet? Dass die Crusader Verräter mit ein paar strengen Worten, einem lustigen Lied und einer liebevollen Umarmung die Leviten laß? Selbst einem naiven Unschuldslamm wie ihr sollte bewusst sein, dass Verrat kein Scherz war und mit dem Leben bezahlt wurde. "Klar, wasn sonst, eh?" Eine Braue hob sich leicht. Sie wirkte ernsthaft überrascht, doch für ihn war es nichts weiter als ein weiteres, kleines Detail seines Lebens. Schön war es nicht, doch er hatte gewusst, worauf er sich einließ, als er sich der dunklen Gilde angeschlossen hatte. Er hatte jegliche Rechte auf ein gewöhnliches Leben abgetreten. Es gab für ihn absolut keine Chance, zurück zu diesem zu treten, ohne dabei seine Existenz zu riskieren. Auf die hatte er zwar noch nie viel gegeben, doch auf den qualvollen Tod, den ihm seine Gilde bescheren würde, wollte er doch lieber verzichten. "Hä?" Wohin wollte sie? Und wofür? Machte sie nicht gerade aus einer Mücke einen Elefanten? Während sie eilig alles einsammelte, erhob er sich eher zögerlich, folgte ihren hektischen Blicken zu den alten Knackern einige Tische weiter. Die waren doch schon die ganze Zeit da gewesen, oder nicht? "Wasn mit denen?" Misstrauisch kniff er die Augen zusammen. "Sind das Idioten, die dich belästigt haben? Vor denen müssen wir nich abhaun, denen renk ich doch problemlos das Rückgrat aus." Die waren so alt und lahm, dass sie nicht mal annähernd mit ihm mithalten können würden. Bevor die ihn erwischten, würden die noch eher einen Herzinfarkt bekommen.
Doch das war nicht das, was die Blonde zu wollen schien. "Oh ... okeh?" Man, er kapierte echt gar nichts mehr, aber wenn sie es so wollte. Anscheinend hatte sie kein Interesse an einem hyun'schen Verteidigungskurs, sie beschützen sollte er wohl auch nicht. Vielleicht hatte sie nun entgültig die Schnauze voll? Dann sollte sie das ruhig ansprechen, er würde das wegstecken. Er kratzte sich kurz am Hinterkopf, warf ihr noch einen fragenden Blick zu, ehe er sich die Treppe hinaufscheuchen ließ. Das Holz knarzte verräterisch unter seinen Füßen, was ihn dazu antrieb, einen Gang zuzulegen.
Oben angekommen kramte er den Schlüssel, den er vorhin bekommen hatte, aus der Hosentasche, um die am Schlüsselbund vermerkte Nummer zu prüfen. Daraufhin sperrte er die entsprechende Tür auf und huschte in sein Zimmer. Chime trabte direkt hinein, während er noch seine Schuhe am Eingang abstellte. Ein wenig Anstand hatte selbst er. Der Vierbeiner blieb vor dem Bett stehen und warf seinem Herrchen einen fragenden Blick zu. Er bekam ein Nicken als Antwort, doch bevor Hyun sich ebenfalls in die Federn haute, wendete er seinen Blick noch einmal an Mary. In seinem Rücken knarzte das Bett leise, als der Mischling es sich darauf gemütlich machte als wäre er der König der Welt."Ich raffs nich. Wasn plötzlich los mit dir? Uh, willst du mit rein oder wie siehts jetz aus? Ich hätt eigentlich schon gern noch ne Erklärung." Wie ein verlorener Welpe blickte er die Kleinere an. So viele Fragen, so viel Verwirrung. Wieso waren Leute bloß immer so schräg?


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BeitragThema: Re: "Sword & Tankard"-Inn
"Sword & Tankard"-Inn - Seite 2 EmptySo 14 Jan 2024 - 14:03

Questbeginn: Gerüchte des Essens
(Mary & Hyun)
01 | @Hyun

Als wäre aus Hyun plötzlich Huhn geworden, scheuchte Mary ihren neuen Freund mitsamt seiner tierischen Begleitung die Treppe hinauf. Siedend heiß brannten der Baumgardner die Blicke der Gäste im Rücken, als sie mit einem wildfremden Typen und einem exotischem Wesen ins obere Stockwerk ging. Gäbe es nicht sowieso schon genug, worüber sich die Klatschweiber der umliegenden Höfe und Dörfer die Münder fransig reden konnten, so hatte sie dem Ganzen gerade noch gehörig Munition gegeben. Skandalös, was Mary hier trieb! Kaum "verlor" ihre Familie sie an die Stadt, hatte sie gar keinen Anstand mehr - so oder so ähnlich würden die Gerüchte lauten, mit denen sich Mary in den folgenden Tagen herumschlagen musste. Doch egal wie verurteilend die Leute waren, die vermutlich schon die Farbe des Hochzeitskleids der Baumgardner aussuchten, das Leben des Pan war ihr wichtiger. Seine Worte hatten es geschafft, dass Mary den Ernst seiner Identität mit einem Mal erkannt hatte. Vielleicht konnte sie die Maßnahmen der Crusader nicht ändern, aber sie würde auf keinen Fall riskieren, dass Hyun in ihrer Anwesenheit Probleme bekam. Zumindest keine solchen, die sein Leben in Gefahr brachten.

Am Zimmer angekommen, ließ sich Mary gar nicht erst bitten, sondern schlüpfte direkt hinter Hyun in die Tür. Die Zimmer im Sword&Tankard waren geräumig und gemütlich. Ein großer, flauschiger Teppich lag auf dem Boden, eine Kommode mit saisonalen Blumen und einem kleinen Spiegel gab Platz für Gepäck und ein hübsches Fenster ließ Mondlicht auf das weiche Bett mit geschnitztem hölzernen Rahmen. Idyllisch, wie der Rest des Ortes, an dem Mary aufgewachsen war. "Tut mir Leid, dass ich dich so scheuche, aber es gibt viele Runensoldaten in der Taverne, weil mein Großvater und Vater mal bei denen waren. Ich will nicht, dass dir etwas passiert." Die Baumgardner schlang die Arme um sich, als wollte sie sich selbst umarmen. Sie hatte immer noch etwas Probleme mit ihrer Entscheidung, sich mit Hyun anzufreunden. Zwei Stimmen kämpften in ihrem Inneren um Vorherrschaft: Diejenige, die ihr sagte, dass das alles hier eine sehr, sehr dumme Idee war. Und die andere, die sich überzeugt dagegen stemmte und Hyuns Bemühungen anerkannte. Ein anderes kleines Stimmchen machte sich besorgte Gedanken um Nico und hoffte, dass er sich ein wenig hingelegt hatte, um den heftigen Schlag des Pan auszukurieren. Das würde auch noch eine Diskussion werden ...

"Ich meine, jetzt denken die sich vermutlich auch nicht so tolle Sachen, aber wenigstens bist du nicht in Gefahr." Die Baumgardner runzelte die Stirn und patschte sich einmal mit der flachen Hand auf ihre Wangen,  um sich aus ihren Gedanken wieder in das Hier und Jetzt zurückzuholen. "Aber egal, wir können uns hier einigermaßen ungestört unterhalten. Wir können schließlich nicht jedes Mal, wenn wir uns sprechen wollen in irgendwelche Badezimmer gehen, das ist auf Dauer wirklich unpraktisch ..." Mary lachte leise, ohne wirklich das Gesicht zu verziehen. Vielleicht wurde sie gerade dezent hysterisch.


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