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 Westküste

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Vahid
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BeitragThema: Westküste
Westküste EmptyMo 15 Jan 2024 - 21:55

Westküste


Westküste 28790d303642f960b141a475dbbefa8cd048f5ac_2000x2000

Typ: Landstrich
Besitzer: ---
Beschreibung: Die westliche Küste Fiores ist ein steiniger, von Klippen gesäumter Abschnitt, an dessen felsigen Hängen nur Seeadler und harte Fischersleute siedeln. Vereinzelt gibt es Handelsposten und größere Städte, doch die meiste Fläche gehört der Natur. Je näher man an das Meer gelangt, desto vermehrter tritt Vegetation auf: Akazienbäume, Haine von Feldfrüchten, die das heiße, trockene Klima lieben und allerlei Sorten von Kakteen und Sukkulenten. Die Gezeiten haben eine Vielzahl von verschlungenen Höhlen in den Sandstein gefressen, die von allerlei Getier bewohnt werden.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
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Vahid
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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyMo 15 Jan 2024 - 22:17


Vahid vertraute Kenji uneingeschränkt mit dem Wüstengefährt. Erstens tat er das wirklich, zweitens musste er das auch, denn sobald der Kleinere den entsprechenden Hebel betätigte und sich der Gleiter in Bewegung setzte, fühlte der Drachensohn, wie ihn die Kräfte verließen. Der Slayer warf sich problemlos allen möglichen Gefahren in den Weg und fürchtete nur wenig, doch sobald er sich auf einem fahrbaren Untersatz befand, war es mit seiner Tapferkeit vorbei. Mit klammen Händen und einem plötzlich blasserem Teint krallte sich Vahid an die hölzerne Balustrade des Gleiters und kommentierte den Fall seines Kameraden mit einem kehligen Würgen. Wenige Kilometer später ließ er sich auch schon das Frühstück wieder durch den Kopf gehen. Hallo, Brot - war schön mit dir. Die scharfen Wüstenwinde boten genug Kraft, dass der Wüstengleiter beinahe ohne Input von Kenji über die sanft geschwungenen Dünen flog. Hinter ihnen blieben nur Kufenabdrücke zurück, während vor ihnen Ruinen, Pyramiden und Gestein vorbeizogen. Die Fahrt war flott, erreichte aber nicht gerade Geschwindigkeiten, die man vielleicht von Zügen gewohnt war. Dafür war man nicht an das Schienensystem gebunden und konnte eine szenische Route genießen. Hin und wieder hob eine Echse oder eine andere Wüstenkreatur neugierig das Köpfchen, als die beiden vorbei bretterten. Vahid verblieb während der ganzen Fahrt nicht wirklich ansprechbar, rollte sich nur irgendwann zu einem Häufchen Elend zusammen und erwiderte Kommunikationsversuche des Ohara mit leidigem Grunzen und Schnaufen, wie ein von Übelkeit geplagtes Wildschwein. Erst als das Terrain allmählich steiniger wurde und sich in den trockenen Wüstenwind das salzige Aroma der See verirrte, wurde der Gleiter langsamer, denn er fand nicht mehr genug weichen Untergrund, um wie auf windigen Kissen zu gleiten. Die Sonne hatte sich bereits etwas dem Horizont entgegen geneigt und strahlte die beiden Partner von Westen her an - eine Weile lang schienen sie dem riesigem feurigem Ball geradezu entgegen zu fahren.

Als der Gleiter schließlich stehen blieb, kullerte Vahid wie ein Sack Kartoffeln von der Tragfläche. Mit einem dumpfen Aufprall fiel der nackte Oberkörper des Drachensohns auf den Kies, der die Klippen der Westküste säumte. Die Sonne tauchte die Umgebung in rotes Licht und spiegelte sich im Wasser, als hätte jemand Farbe ausgekippt. Steinige Klippenpfade führten an Büscheln trockenen Grases und Sukkulenten vorbei nach unten an die steinigen Strände. Wackelig stemmte sich Vahid vom Boden hoch und trat an den Rand der Klippen heran, die Hände auf die Knie gestützt. Nach ein paar gierigen Atemzügen zupfte sich der Drachensohn das Stirnband vom Kopf und wuschelte sich durch die verschwitzten Haare. "Urgh, hoffentlich finden wir die Schiffsbauer hier irgendwo - so ein Schiff ist ja nicht gerade klein, he?" Zumindest in Vahids Kopf konnte man ein Schiff nicht einfach so verstecken, auch wenn er zugegeben noch nicht sonderlich oft in Kontakt mit solchen Gefährten gekommen war. Er verbrachte seinen Alltag nun einmal hauptsächlich in der Wüste, wo die meisten "Schiffe" braun, haarig und mit Höckern ausgestattet waren. Wenigtens war es hier an der Klippe sehr malerisch. Hätte er das Wort gekannt, dann hätte er es vielleicht romantisch gefunden - aber sowas kam Vahid natürlich niemals in den Sinn!


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Kenji

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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyDi 23 Jan 2024 - 20:25

13 | @Vahid
Für manch ein junges Pärchen wäre ein Ausflug in die unendlichen Weiten der Wüste in trauter Zweisamkeit sicherlich ein Traum, doch für Vahid und Kenji war es ein Alptraum. Während Ersterer mit seiner 'Reisekrankheit' zu kämpfen hatte, wurde Letzerer durch die unnachgiebige Wüstensonne ordentlich durchgeschmort. Innerhalb der Stadt konnte er sich zumindest noch im Schatten verstecken, doch hier draußen gab es absolut kein Entkommen. Wie ein nasser Lappen hing er über dem Lenkrad. Es war, als würde die Sonneneinstrahlung alles in seinem Körper zu Gummi werden lassen. Er war in dieser Hinsicht schon immer empfindlich gewesen, doch heute schien es schlimmer als je zuvor. War an den Gerüchten, dass Vampire die Sonne mieden, vielleicht wirklich etwas dran? Darüber wollte er gerade wirklich nicht nachdenken.
Als sie - wie durch ein Wunder - tatsächlich ihren Zielort erreichten, verschwand der feurige Ball schon beinahe hinter dem Horizont. Spätestens dann würde es auch dem Ohara (hoffentlich) besser gehen. Der Gleiter blieb stehen und noch, bevor Kenni etwas sagen konnte, war der Drachensohn auch schon hinuntergekullert. "Mh-hmmm...", stimmte der Kleinere zu und torkelte gemächlich an die Seite seines Freundes. Kurz beobachteten graue Äuglein, wie dunkle Haare durchgewuschelt wurden, ehe sie gerade hinaus auf den Ozean wanderten. Warmes Licht tanzte, angeregt von zarten Wellen, über die Oberfläche. Gemeinsam mit dem Geruch von Salz, zauberte der Ausblick unweigerlich ein Lächeln auf die Lippen des erschöpften Blondinchens. Der Strohkopf kippte leicht gegen den kräftigen Oberarm seines Begleiters. Wie sehr er es doch vermisst hatte und wie gerne er noch ein Weilchen hiergeblieben wäre, um zu beobachten, wie die Sonne gänzlich vom Meer verschlungen wurde. Doch dafür war einfach keine Zeit. Wie sollten sie eine Münze finden, wenn es komplett dunkel war? Selbst das Schiff, nach dem sie Ausschau halten sollten, würde ohne Tageslicht nur schwer zu entdecken sein.
Wie der Zufall es wollte tuckerte ein kleines Fischerboot gerade hinter einer kleinen, felsigen Insel hervor, ein weißer Tupfen in einem Meer aus Bunt. Es war nicht das, was sie suchten, aber die Richtung, die es einschlug, sollte sie direkt zu ihrem Ziel führen. Wenn man der Richtung folgte, erkannte man einige kleine Hütten und den Bug eines deutlich größeren Schiffes hinter den rauen Kanten einer Klippe hervorlugten. "Ah- da! Schau!" Während eine Hand aufgeregt am Arm des Größeren rumdrückte, streckte sich die andere zu der besagten Entdeckung. "Vielleicht ist das ja das Schiff, das wir suchen?" So groß, wie es war, würde es ihn nicht wundern. Er wollte gerade loseilen, doch er hielt noch einmal inne. Der Blick hob sich hinauf zu den strahlend blauen Augen. "Geht es dir überhaupt schon wieder gut genug? Ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst." Ja, es war wichtig, dass sie das letzte Bisschen Tageslicht noch effektiv nutzten, aber noch wichtiger war es, dass es dem Draconia gut ging. Zumindest für Kenji. Zwar war der auch noch weit davon entfernt, wieder fit zu sein, doch er wollte sich zusammenreißen, sich möglichst wenig anmerken lassen. Er war stark und vor Allem war er ein Magier! Von ein bisschen Sonnenschein durfte er sich nicht aufhalten lassen.
Dem Tempo seines Begleiters angepasst marschierte der Ohara schließlich los, übernahm sogar ausnahmsweise die Führung. Zumindest, bis sie einen schmalen Pfad erreichten, der den Abhang hinab zu der winzigen Fischersiedlung führte. Sobald wieder die Gefahr bestand, Leuten zu begegnen, verzog er sich doch lieber hinter seinen Beschützer. "Ich hoffe, der Auftraggeber ist nicht komisch. Ich hatte mal so eine alte Oma, die mich ständig Süßer und Schnuckelchen und Schatz undso genannt hat, das war echt schräg", quasselte er halb in Gedanken verloren vor sich hin. Er hatte nichts gegen Spitznamen, aber von einer komplett fremden Frau so genannt zu werden war echt unangenehm! Er schauderte. Wieso musste er jetzt daran denken? An einigen Stellen bröckelte ein wenig Gestein herab, als sie das Weglein hinabstiegen. Hier wollte man wirklich nicht hinabstürzen! Dementsprechend vorsichtig setzte Kenni einen Fuß vor den anderen, achtete genau darauf, wohin er trat. So dauerte es zwar etwas länger, aber das große Schiff, an dem noch munter gearbeitet wurde, erreichten sie trotzdem. Sie waren noch einige Meter entfernt, da lief ihnen bereits ein älterer Herr entgegen. "Eure Gesichter habe ich hier noch nie gesehen. Ihr seid garantiert die Magier, die mir bei meiner Suche helfen wollen, nicht wahr?"




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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyMo 29 Jan 2024 - 20:07

13 | @Kenji

"Mir geht's prima!" Vahid hob eine Faust und klopfte sich damit gegen die nackte Brust. Ein paar Sandkörner rieselten herab. Kenjis Besorgnis in allen Ehren, aber der Wüstenbewohner zählte zu den Unverwüstlichen - ihm war meistens nicht zu lange schlecht, wenn es um Fortbewegungsmittel ging. Wie ein Kind, das den ganzen Nachmittag Süßigkeiten gegessen hatte, heilten bei ihm fast alle Wunden nach einem Nickerchen oder einer kräftigen Kotzerei. Insofern verzichtete Vahid freundlicherweise darauf, Kenji mit seinem Mund zu belästigen, um ihn zu beruhigen. Der Größere schaute nur nach unten und erwiderte den besorgten Blick aus den grauen, leblosen Iriden des Ohara. Schon seltsam, dass man dem Anderen kaum anmerkte, dass er durch die Wüste gefahren war. Als er die Hand ausstreckte, um Kenji leicht gegen die Wange zu pieken, fühlte sich dessen Haut immer noch angenehm kühl an. Bestimmt war der Andere nur super isoliert - wie eine Robbe! "Ich kann mich doch nicht mit sowas überanstrengen, dafür müsste es anstrengend sein", spuckte der Slayer weiterhin große Töne.
Zusammen mit seiner Begleitung nahm er den bröckeligen Klippenpfad nach unten. Vahid achtete auf seinen Schritt, doch seine Augen hingen vor allem auf den Füßchen von Kenji. Er vertraute dem Kleineren schon, dass er laufen konnte, aber dennoch flammte etwas Sorge in Vahid auf. Er wollte wirklich nicht, dass sein Partner dieses Erlebnis mit irgendwelchen negativen Erlebnissen verband. Er sollte glücklich sein, um noch viele Tage mit ihm verbringen zu wollen! Aus diesem Grund machte Vahid sich platt und ließ Kenji nach hinten, als die Zeichen der Zivilisation näher kamen. Er würde ihn natürlich vor allen Gefahren beschützen, selbst, wenn diese rein sozialer Natur waren. "Süßer und Schnuckelchen und Schatz", wiederholte Vahid mit gerunzelter Stirn und schien einen Moment nicht weiter auf den Untergrund zu achten. Winzige Steinchen und staubiger Sand rieselte die steile Klippe hinab ins Meer, dessen Wellen schäumend an den schroffen Felsen unter ihnen leckten. Kurz war einer von Vahids Füßen freischwebend. "Aber du bist ein Schatz." Der Drachensohn fror kurz ein, wackelte mit den Zehen. Nachdem der Gedanke seinen Upload beendet hatte, marschierte er aber schon weiter. "Ein Drachenschatz!" Sollte Kenji diese Gelegenheit nicht nutzen, um Vahid in den Abgrund zu treten, erreichten sie nach diesen treudoof geäußerten, geistigen Ergüssen das große Schiff, das sich beinahe majestätisch in das Rotorange des Sonnenuntergangs schob. Bereits von Weitem konnte man sehen, dass das Gefährt riesig war und sich noch mitten im Bau befand. Der Trockendock selbst war gigantisch - definitiv größer als die meisten Schiffe, die Vahid bisher gesehen hatte. Am ehesten wohl zu vergleichen mit jenen, die in Hargeon Town am Hafen angelegt hatten. Kaum hatten sie sich der Attraktion genähert, wackelte ihnen schon ein Herr entgegen. Als er bei ihnen angekommen war, pflückte er ein Taschentuch aus seiner Westentasche und tupfte sich damit die Stirn ab. "Yo!", machte Vahid, der damit gleichzeitig die Aussage bejahte und den Mann begrüßte.
"Dem Meer sei Dank, ihr kommt gerade richtig. Wenn ich meine Glücksmünze nicht finde, dann kann der Bau des Schiffs nicht weitergehen. Ich kann das Schiff nämlich nicht ohne Glück bauen, sonst nistet sich das Pech ein. Und was ist schlimmer als Pech bei einem Schiff?" Der Schiffsbaumeister bebte geradezu vor Aufregung.
"Wir finden deine Münze ganz sicher. Wir sind nämlich dafür ausgebildete Magier!" Mit einer dramatischen Armgeste deutete er auf Kenji, als erwartete er, dass dieser sofort ein Zertifikat als Münzsucher oder Numismatiker hervorkramte.
"Oh, das trifft sich gut. Also, die Baustelle ist ganz die Eure - wenn ihr was findet, ich bin in der Küchenhütte da drüben bei den Männern." Er lächelte breit und winkte den beiden zu, um dann durch den Küstensand in Richtung einer Hütte zu stiefeln, aus der fröhliche Geräusche und Rauch gleichermaßen drangen. Es roch nach gebratenem Fisch, Bier und salziger Seeluft. "Wenn du eine Münze wärst, wo wärst du dann, Kenji ...", übergab Vahid direkt sämtliche Denkarbeit an den Jüngeren. Er sah sich hier eher verantwortlich für das Anheben und Ausgraben von Dingen.


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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptySo 4 Feb 2024 - 19:57

14 | @Vahid
So überzeugend der Draconia auch verkünden mochte, dass er fit war wie ein Turnschuh, ganz konnte er Kenjis Sorgen damit nicht vertreiben. Es gab nunmal keinen Ausschalt-Knopf, auch nicht auf seiner kühlen Wange. Zeit zum Verrücktmachen blieb jedoch keine, der Auftrag wartete und die untergehende Sonne drängte. Gespräche lenkten wunderbar ab und so quasselte er einfach fröhlich vor sich hin. Die trüben Äuglein wurden groß, als sein Begleiter die Chance ergriff und die von ihm zuvor genannten Spitznamen wiederholte. Wenn Vahid das sagte klang es irgendwie gar nicht mehr so doof. Irgendwie wärmer. Vertrauter. Wenn er das öfter sagen würde, wäre das voll okay, ja! Ziemlich sehr okay sogar! Das tat er auch und setzte sogar noch einen drauf. Sofort schossen die Hände des Ohara hinauf zu seinem Gesicht und versuchten, die roten Bäckchen zu verbergen. Das war dann doch etwas zu viel des Guten!! "Wa-was? Wie- wie kommst du denn dara-auf ... Meinst du ech-echt?" Als ob sowas heftig krasses wie ein Drache sich für ihn interessieren würde. Dafür war er viel zu uncool! Er konnte ja nicht ahnen, dass er gerade quasi einem Miniatur-Drachen hinterherwackelte. Ein bisschen wie einer benahm sich der Dunkelhaarige ja schon. Er konnte bestimmt sogar Feuer spucken! Doch wer ging schon davon aus, dass der mysteriöse Typ, den man am Vortag mitten in der Wüste getroffen hatte, der Sohn eines echten Drachen war? Kenji wusste ja nicht einmal, dass diese wirklich existierten! Nur zu gerne hätte er das Kompliment zurück gegeben, stolz herausposaunt, dass auch der Größere ein wahrer Schatz war, der größte, allerschönste und flauschigste Schatz, den Kenni bisher gefunden hatte ... aber das traute er sich einfach nicht.  
Auch als sie dem Auftraggeber gegenüber standen, hielt er sich mit seinen Worten zurück. Erst als man auf ihn deutete, quetschte er hervor: "Ga-ganz genau! Es gibt keine Münze, die sich vor uns verstecken kann, ja!" Entschlossen ballte er die leicht zitternden Hände zu Fäusten und unterstrich das Ganze noch mit einem herzhaften Nicken. Wenn das mal nicht überzeugend war! "Bis dann der Herr. Wir werden Ihre Münze gaaanz sicher wiederfinden!" Ob das etwas zu viel Optimismus war? Hoffentlich nicht. Als der Mann in der Hütte verschwand, landeten die trüben Äuglein wieder auf Vahid. So zuversichtlich, wie er gesprochen hatte, hatte er sicherlich einen Plan ... oder auch nicht. Ein bisschen verdutzt blinzelte Kenji während die Hand an seinen Hinterkopf wanderte, um dort Chaos zu hinterlassen. "Uuuhhhmm..." Wenn er eine Münze wäre ... Oh, konnte sich nicht irgendein Münzgott erbarmen und seine Weisheit mit ihm teilen? Leider nicht. Am besten fing er also von ganz hinten an. "Sicherlich hatte er sie in irgendeiner Tasche und als er dort reingegriffen hat, ist sie rausgefallen." So weit so gut. Der Mann hatte keine Jacke getragen, es war schließlich warm in der Wüste. Also war es garantiert eine Hosentasche gewesen. "Wann greift man sich in die Hosentasche?" Überwiegend, wenn man etwas herausholen wollte. Kenni wollte einfach nicht davon ausgehen, dass der Kerl seinen Schatz verloren hatte, weil er sich am Hintern gekratzt hatte. "Wenn du etwas Wichtiges aus deiner Hosentasche holen wollen würdest, dann wooo? Hmmmm..." Dieses Etwas musste klein genug sein, um in eben jene Tasche zu passen. Etwas Ausweiß-mäßiges vielleicht? Aber als Bauleiter kannte ihn bestimmt so oder so jeder. Uff. Hier kam er nicht weiter. "Ääähh ... vergiss es." Eine andere Perspektive musste her. Eine Münze war hart ... "Also wenn sie herausgefallen ist, dann sicher nicht im Schiff. Das hätte man gehört. Auch, wenn sie ins Wasser gefallen wäre. Das heißt doch, dass sie auf weichen Untergrund gefallen sein muss. In den Sand." Ja, das gefiel ihm schon besser. Aber eine Sache gab es da noch, die sie unbedingt noch beachten mussten, die auf gar keinen Fall außer Acht gelassen werden durfte. "Äh, ich weiß, dass er zwar behauptet hat, er hätte sie verloren ... aber ich glaube wenn wir sie im Sand nirgends finden, sollten wir vielleicht darüber nachdenken, ob sie nicht vielleicht gestohlen wurde ..." Das war die einzige andere Option, wenn er tatsächlich nichts hatte fallen hören. Doch davon wollte Kenji erstmal echt nicht ausgehen. Das würde die Sache nämlich echt deutlich schwerer machen. Nicht, dass es nicht schon herausfordernd genug war, in dem Sand etwas so Kleines wie eine Münze zu finden ... oh man. Irgendwie hatten seine Gedanken auch nicht viel geholfen, oder? "Es tut mir Leid, mehr weiß ich auch nicht ..."




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Vahid
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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptySo 25 Feb 2024 - 21:14

14 | @Kenji

Ihre Quest nahm endlich Fahrt auf! Wie Vahid schon großspurig gegenüber ihres Auftraggebers erwähnt hatte, bewies sich Kenji als schlaues Köpfchen und kombinierte sich mit seinem rasiermesserscharfem Verstand den Aufenthaltsort der Münze zusammen. Zumindest wirkte es so auf den Drachensohn, dessen Plan bei solchen Aufträgen eher darin bestanden hätte, alles umzugraben und zu schnüffeln. Lebewesen und Personen konnte seine feine Nase gut orten, doch ein winziger Gegenstand wie eine Münze war problematisch. Gerade in einer solch windigen Lage inmitten von fremden Gerüchen. Für ihn war das hier, als würde man ihn darum bitten, mitten im Basar von Aloe ein einzelnes Pfefferkorn zu erschnüffeln. Zum Glück hatte er also Kenji dabei! Vahid trat neben den Blondschopf und lauschte seinen Ausführungen aufmerksam und mit wachem Blick. Dass es den Wüstenbewohner tief beeindruckte, wie souverän sein Questpartner spekulierte, war ihm deutlich anzusehen. Kenji erklärte seine Theorien auch so, dass er mitkam. Natürlich, Geld machte Geräusche, wenn es auf Holz krachte oder in Wasser plumpste."Vor allem passt man auf seine Glücksbringer ja gut auf, oder?", brachte Vahid ein. Er verstand zwar von vielen menschlichen Dingen nichts, aber sein Vater hatte ihm von Drachen erzählt, die Gegenstände horteten und darauf achteten, dass nichts verloren ging. Je wertvoller die Objekte, desto mehr achtete man darauf, dass sie eben nicht einfach abhanden kamen. Wenn ihr Auftraggeber also seine Münze so sehr liebte, dass er dafür sogar eine Quest bezahlte, dann kam es Vahid reichlich komisch vor, dass sie sich so einfach in Luft auflöste. Kenjis Idee wurde somit wahrscheinlicher und wahrscheinlicher! "Uh, ein Dieb! Aber welcher bescheuerte Dieb klaut denn nur eine kleine Pimmelmünze?" Vahid war voll dabei und sah sich insgeheim schon als Meisterdetektiv. Doch sie durften nicht zu voreiligen Schlüssen gelangen! So bekam er Kenjis akute Selbstzweifel nicht direkt mit, sondern drehte sich erstmal zum Schiff und den Sandmassen um, die es hier an der Küste gab. In der Abendsonne kniff Vahid die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, ob etwas im Sand glitzerte. Dass eine genauere Beschreibung der Münze vielleicht von Vorteil gewesen wäre, kam ihm nicht. Stattdessen wandte er sich zu Kenji um und hob die Arme. Er wollte sie eigentlich um den Kleineren legen und diesen zur nächsten freien Sandfläche schleifen, als dieser sich entschuldigte. "Hä? Was laberst du? Das war super schlau, Kenji. Du bist voll klug." Energisch schüttelte Vahid den Kopf und ergriff mit den Drachenpranken die blassen Patscher seines Gegenübers, um diese mit Nachdruck im Blick kurz zu quetschen. "Wir drehen einfach ne Runde und gucken, ob wir die Münze finden. Graben können wir dann immer noch!" Vahid löste eine seiner Hände, behielt die andere jedoch wie zuvor schon in den Menschenmassen von Aloe an Kenjis geheftet. Hier drohte ihnen zwar keine Trennung durch Personen und er musste den anderen auch nicht vor fiesen Typen schützen, doch vielleicht gab es hier ja Treibsand oder gefährliche Seeigel oder dergleichen. Auf jeden Fall war es wichtig, dass sie hier zusammen über den Strand wanderten! Sehr wichtig! Wieso - nun, das wusste Vahid selbst nicht so genau. Aber das kleine Lächeln, das seine Züge erhellte, als er Kenji im Orangerot des Sonnenuntergangs an den Rand der rauschenden Wellen zog, zeigte, dass es dem Drachensohn gefiel. Wenn man etwas schätzte, dann wollte man schließlich darauf aufpassen.


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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptySa 2 März 2024 - 16:18

15 | @Vahid
Zum ersten Mal seit langem wurden die grauen Zellen des Ohara wieder gefordert. Nur zu gerne ließ er sie verkümmern, denn denken war anstrengend. Lieber dümpelte er in angenehmer Gedankenlosigkeit, doch das war hier und jetzt nicht möglich. Die Münze wollte gefunden werden. "Na klar!", nickte er kräftig. Aber manchmal verlor man wichtige Dinge trotzdem. Kenji hätte sein eigenes Leben nur zu gerne behalten und trotzdem war es ihm aus den Händen geglitten. Aber das war kein Gedanke, den er gerade weiter ausführen wollte. "Pimmelmünze?", wiederholte er kichernd, brauchte einen Moment, um sich genug zu fassen, um weiterzureden, "Wer weiß, vielleicht ist sie ja wertvoll? Ich kenne mich da nicht so aus, aber ich glaube es gibt Münzen, die sind deutlich teurer als ihr materieller Wert, ja! Weil sie selten sind oder so!" Es gab schließlich für fast alles einen Sammler, der ein kleines Vermögen für einen scheinbar wertlosen Gegenstand hinlegen würde. Ein bisschen konnte er das sogar nachvollziehen, denn für ein Autogramm von seinem Lieblingsautor würde er sowas von für einen Monat auf regelmäßige Mahlzeiten verzichten! "Also ich denke schon, dass ein Diebstahl eine Option wäre .. aber, äh ... wir sollten trotzdem lieber erstmal suchen, glaub ich. Bevor wir noch wen falsch beschuldigen." Vollkommen sicher war er sich nicht. Er war schließlich kein Meisterdetektiv. Vielleicht waren seine Vermutungen sogar vollkommen falsch. Vielleicht sollten sie sich zur Sicherheit doch lieber im Schiff umsehen und die umliegenden Gewässer. Vielleicht ... sollte er einfach aufgeben. Einmal mehr beschlich ihn das Gefühl, dass er sich vielleicht doch lieber einen anderen Job suchen sollte.
Doch das sah Vahid anders. Er sah es immer anders. Es war, als würde er etwas in dem Blondchen sehen, das dieser selbst nicht sah, womöglich sogar nicht sehen wollte. Man hatte ihm früher oft gesagt, dass er clever war, dass er es mit seinen Schulnoten einmal weit bringen würde. Doch dann war er in die Arbeitswelt gestolpert und plötzlich war alles anders. Niemand interessierte sich dafür, ob er komplexe Matheaufgaben lösen konnte oder fantastische Aufsätze schrieb. Das Lob der Lehrer war Worten wie 'Nichtsnutz' und 'Idiot' gewichen. Dass er nun, nach Jahren, wieder hörte, dass jemand in schlau fand, ließ die trüben Äuglein groß werden. Nein, nicht nur schlau, sondern super schlau! Unweigerlich schlich sich ein Lächeln auf das bleiche Gesicht. Es war schier unmöglich, an den Worten zu zweifeln, wenn der, der sie aussprach, so aufrichtig und überzeugt klang. Wärme sickerte über die umklammerten Hände in seinen Körper. Aber nicht nur das, auch seine Brust fühlte sich angenehm warm an. Kribbelig warm. "Okay, ja. Das klingt gut ... danke, Vahid." Wie ein frisch geborenes Entenküken watschelte er dem Größeren hinterher, die Finger fest um die Pranke, die ihn hielt, gelegt. Die Haut war zwar - im Vergleich zu der eigenen- rau, doch keinesfalls unangenehm zu halten. Im Gegenteil. Es war schön und irgendwie aufregend. Der trübe Blick haftete eine ganze Weile an dem Hinterkopf seines Begleiters, ehe er dann doch mit Schrecken realisierte, dass er nicht auf einem romantischen Date hier war. Auch, wenn es sich ein bisschen so anfühlte ... Der Auftrag! Die Münze! Das musste zuerst erledigt werden. Sofort wurden die Seelenspiegel hinab auf den sandigen Untergrund gerichtet. Münze, Münze, Händchenhalten ... Mist ...! So wurde das nichts. "Vahid!", hob er ein wenig widerwillig die Stimme, "Lass uns erst wieder Hände halten, wenn wir die Münze gefunden haben! Ich muss mich konzentrieren!" Nicht nur radierte er somit die Ablenkung aus, er hatte auch zusätzlichen Ansporn und eine dicke Belohnung, wenn sie es dann schließlich schafften! Mit diesen Worten zog er sein Pfötchen aus dem Griff, so sehr er die Berührung daraufhin auch vermisste. Wenn das mal kein Grund war, sich ordentlich zu fokussieren!
Mit frisch gefundener Motivation huschten die grauen Äuglein wie Adleraugen über den Strand. Zumindest gefühlt drehte er mit seinem Blick jedes Sandkorn zweimal um, doch eine Münze fand er nicht. Einmal hatte sich ein Flaschendeckel im Licht der untergehenden Sonne gespiegelt und einmal sogar eine Glasscherbe, doch der große Jackpot blieb aus. Oh man. "So wird das nichts", seufzte er schließlich. So würden sie niemals fündig werden. Hinzu kam, dass die Sonne inzwischen beinahe komplett hinter dem Horizont verschwunden war. Sie brauchten irgendeine effektivere Methode. Aber was? Das Feuer des Draconia würde ihnen die Suche kaum erleichtern und auch die Kreaturen, die Kenni zum Leben erwecken konnte, waren keine Meisterdetektive. "Sollen wir echt versuchen, danach zu buddeln?" Wo wollten sie damit überhaupt anfangen? "Vielleicht sollten wir doch lieber mal gucken, ob sie nicht wer geklaut hat ..."




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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyMi 13 März 2024 - 22:28

15 | @Kenji

Normalerweise hatte Vahid nur wenige Probleme damit, Gegenstände und Personen aufzuspüren. Sein drakonisches Erbe kam schließlich mit einem überdurchschnittlich gutem Geruchsinn, der dem Drachensohn in vielen Lebenslagen (manche würden sagen, zu vielen die Richtung wies). Vahid eignete sich also im wahrsten Sinne des Wortes als Spürhund, denn auch er konnte viele verschiedene Nuancen in der Luft erschnuppern und sogar einzelne Personen anhand ihres persönlichen Duftes auseinander halten. Bei dem Wüstenbewohner ging das sogar so weit, dass er manche Leute nicht "gut riechen" konnte und manche Gerüche ihm sofort verrieten, dass er diese Person nicht mochte oder ihr nicht vertrauen wollte. Das alles lag darin begründet, dass Vahid auf sein Bauchgefühl und auf seine Instinkte stets mehr vertraute als auf seine logischen Schlussfolgerungen. Insofern konnte man behaupten, dass er auf einer solchen Quest, wo es nicht um rohe Gewalt, Glück oder eben Instinkte ging recht aufgeschmissen war ... Da kam aber Kenji ins Spiel! Der Blondschopf hatte schon bewiesen, dass er sehr scharfsinnig sein konnte und kam mit allerlei Theorien daher, die dem Slayer imponierten. Sogar das mit der Münze konnte der Ohara widerlegen - wow! Vahid brummte zustimmend und nickte mehrmals, denn mehr fiel ihm wirklich nicht ein, um seine Bewunderung auszudrücken. "Selten, klar", wiederholte er wie der Watson zum Sherlock, hätte nie im Leben darauf spekuliert, dass es ja auch eine besondere Münze sein konnte. Dabei neigte Vahid sogar zum Sammeln und Horten und mochte glitzernde und goldene Dinge ... Aber um die Ecken denken, das lag ihm eben so gar nicht.

Natürlich hatte der Drachensohn überdies nichts als aufbauende Worte für seinen Freund übrig. Vahid mochte es nicht, wenn andere sich schlecht fühlten, aber der Slayer besaß nicht wirklich die emotionale Intelligenz, in einer solchen Situation die richtigen Worte zu wählen. Er mochte Kenji und legte seine Qualitäten möglichst positiv aus, doch er fühlte sich auch ehrlich beeindruckt von der Kombinationsfähigkeit des Anderen. Es handelte sich schließlich dabei um Talente, die er nicht besaß. Das Ego des Drachensohns täuschte über viele Dinge hinweg, aber dass Vahid nicht gerade die hellste Kerze auf dem Leuchter war, dessen war er sich nun einmal selbst durchaus bewusst. Es störte ihn nur nicht. Seine Muskeln halfen genauso gut wie ein Superhirn! Es freute Vahid, dass Kenji wieder lächelte und er seinen Teil dazu beitragen konnte, dass dessen düstere Gedanken sonnigeren wichen. Es kam nicht sonderlich viel Leben in die trüben Augen, doch sie weiteten sich und seine Begleitung ließ sich bereitwillig über den Strand schleppen, gekettet an die Pranke des Drachensohns, der aufmerksam im Sand herumschaute und in sich hinein grinste. "Huh?" Plötzlich blieben sie stehen, denn Kenji hatte eine Bitte. Erst später Hände halten? Blinzelnd legte Vahid den Kopf schief. Er verstand nicht ganz, wieso genau sein Gegenüber von diesem Akt abgelenkt wurde, doch natürlich entließ er sofort das blasse Händchen Kenjis und nickte. "Yo, okay. Wir brauchen schließlich deine Denkmurmel", stimmte Vahid zu und stupste sanft mit einem ausgestrecktem Zeigefinger in das Zentrum von Kenjis Stirn. Dahinter verbarg sich das Genie, das ihnen die Quest erleichtern würde!

Wie ein tüchtiger Assistent folgte Vahid dem Blondiner und sammelte allerlei glitzernden Kleinkram ein. Immer, wenn Kenji etwas entdeckte, sprang er aufgeregt los und barg das Kleinod, doch es stellte sich einfach kein einziger Fund als die Glücksmünze heraus. Die Sonne ging allmählich unter und die warme Wüstentemperatur fiel gefühlt mit jedem hinter dem Horizont verschwindendem Sonnenstrahl um ein paar Grade ab. Vahid gehörte nicht wirklich zu den geduldigen Leuten, weswegen er sich auch auf dem Rücken in den Sand warf und den Himmel mit gerunzelter Stirn anstarrte, der es wagte, hier zu verdunkeln, bevor sie fertig waren. "Das können wir machen, aber wie finden wir das denn raus? Sollen wir den Typen fragen, wo er seine Münze sonst so hat?" Vahid wies auf die Hütte und das kleine Lager etwa hundert Meter entfernt, von dem Gelächter und Grölen herüberdrang. Scheinbar arbeiteten die Schiffsbauer nicht nur hart, sondern feierten ihren Feierabend auch ordentlich. "Ich hab Hunger ..."


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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptySo 24 März 2024 - 10:44

16 | @Vahid
Oh man, Vahid schien echt zu glauben, dass das Blondchen eine Art Superhirn war. Dabei war er wirklich nicht viel schlauer als der Rest! Echt nicht! Jemand, der super clever war, würde sich doch niemals von einer gehaltenen Hand ablenken lassen. Der würde einfach weitermachen. Aber das konnte Kenji nicht. Und das schlimmste war, als sein Gegenüber ihm den Wunsch erfüllte, fühlte er sich auch noch schlecht. Am liebsten hätte er sich die Drachenpranke sofort wieder zurückgeholt, ihre Wärme fehlte ihm schon jetzt. Oh man, blöder, blöder Kopf! Der Finger, der für einen Moment auf seiner Stirn einkehrte, machte das Chaos perfekt. Als hätte dieser einmal seine gesamten Gedanken durchgerührt, blieb ein blinzelnder Kenni zurück, der mit sich kämpfte, um nicht schon wieder rot anzulaufen. Inzwischen dachte Vahid bestimmt, irgendwas wäre bei ihm kaputt. Wie schafften es normale Leute bloß, nicht ständig ihre Emotionen nach außen zu tragen? Egal wie sehr er sich bemühte, letztendlich schwappten sie doch wieder in seine Körpersprache über.
Wie gerne hätte er nach der erfolglosen Suche für den Dunkelhaarigen den Optimistischen und Zuversichtlichen gespielt, doch er wusste genau, dass sein Schauspiel sofort auffliegen würde. So ließ er sich stattdessen neben ihm in den Schneidersitz fallen und legte nachdenklich die trüben Äuglein auf die strahlend blauen. Das feuerrote Licht der untergehenden Sonne verlieh ihn einen warmen Schimmer. Hach. Wie schön es doch wäre, wenn das hier einfach nur ein romantisches Date wäre. Keine blöde Quest, nur Zweisamkeit. Sie könnten Händchen halten, den Sonnenuntergang beobachten, unter dem Sternenhimmel baden und dann kuscheln, um sich gegenseitig warm zu halten. Oh, das wäre wie in einem seiner Romance-Manga. Am Ende küssten sie sich und erklärten sich gegenseitig die niemals endende Liebe. Sehnsüchtig seufzend legte er die Hände über die Brust, erwartete aus reiner Gewohnheit, dort sein Herz kräftig schlagen zu spüren. Natürlich herrschte absolute Stille, dort wo seine Finger ruhten. Für einen Moment hatte er es glatt vergessen. Bevor sein Gegenüber nicht ganz genau wusste, was für einen Fluch Kenji mit sich trug, hatte dieser absolut kein Recht, auch nur an 'wahre Liebe' zu denken. Außerdem war da ja auch noch die Quest, in der sie kein Schritt weiter gekommen waren. Die Sonne, deren allerletzte Strahlen gerade erloschen, erhöhten den Druck zusätzlich. "Ich weiß es nicht...", gestand er leise. Einen potentiellen Dieb ohne jeglichen Anhaltspunkt zu finden war quasi unmöglich. Kenji war eben kein Herlock Sholmes.
Mit einem weiteren Seufzen machte er sich lang, ließ sich ebenfalls mit dem gesamten Körper in den Sand fallen. Oh man. "Dann lass uns- hä?" Verwirrt hob er den Kopf vom Sand, fuhr mit den Händen einige Male über die Stelle, wo dieser eben noch gelegen hatte. Da war nichts. Merkwürdig. Er ließ sich wieder fallen, stellte aber direkt erneut fest, dass es sich anfühlte, als würde er auf irgendetwas liegen. Etwas Kleines, aber deswegen nicht weniger Nerviges. "Hä?", wiederholte er, fuhr sich mit den Fingern über den blonden Hinterkopf. Nein, es hing auch nichts in seinen Haaren. "Wir können dir gleich was zum Essen holen, aber warte kurz. Ich will nur eben..." Er wollte nicht, dass sie die Stelle später nicht wiederfanden. Es wäre schon wirklich verrückt, wenn sich da wirklich ihre gesuchte Münze versteckte, aber irgendwie... ja, das war irgendwie schon schräg. Aber trotzdem war das der letzte und einzige Hoffnungsschimmer, den er gerade hatte. Entschlossen grub er die schmalen Finger in den noch warmen Sand, doch wirklich Erfolg hatte er nicht. Ehrlich gesagt stellte er sich ziemlich dumm an, denn bevor ein zuverlässiges Loch entstehen konnte, rieselte der Sand direkt wieder zurück. Er war zwar am Meer und dementsprechend auch am Strand großgeworden, doch das mit dem Buddeln, das hatte er nie rausbekommen. "Moment ... das will einfach nicht... aber da ist irgendwas. Ich weiß es!"




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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyDi 16 Apr 2024 - 22:08

16 | @Kenji

Vahid hatte Spaß, doch sie waren eigentlich gar nicht zum Vergnügen hier ... Der Drachensohn wollte dem Bauarbeiter natürlich helfen, aber noch viel mehr wollte er, dass Kenji Geld bekam und sein Ticket bezahlen konnte. Eigentlich wollte er zwar nicht, dass der Blondschopf ihn verlassen musste, doch es ging immerhin um die Leben seiner Katzen! Außerdem, wenn Kenji eine gute Zeit hatte und sie die Quest zufriedenstellend erledigten, dann wollte er bestimmt öfter in den Westen des Königreiches reisen. Vielleicht hatte er sogar vor, der Wüstengilde beizutreten! Vahid ignorierte, dass Kenji ja eigentlich schon einer Gilde angehörte und fläzte sich neben ihm in den Sand. Entspannt ließ er sich nach der anstrengenden Suche die verschwindende Abendsonne auf den Bauch scheinen und lauschte dem Gluckern des Wassers. Es schien in Harmonie zu seinem Magen zu grummeln und zu blubbern, der nach all dem Herumlaufen und der mörderischen Fahrt mit dem Wüstengleiter nach Nahrung verlangte. Die gab es natürlich bei den Arbeitern im Zelt, wo sie tranken und feierten. Und die beiden Magier mussten hier im Sand sitzen und bekamen nichts ab, dabei erledigten sie die ganze Arbeit! Schnaufend wandte sich Vahid um und wollte quängeln, doch da verkündete Kenji, etwas gefunden zu haben. Mit geweiteten Augen krabbelte der Drachensohn auf alle Viere und kroch näher an den Blonden heran, um ohne große Umschweife am Boden zu schnüffeln. "Ich rieche Metall", verkündete er triumphierend, als wäre ein solcher Superzinken absolut normal, und machte sich daran, mit seinen eigenen Pranken die blassen Hände des Blondschopfes zu unterstützen. Vahid war im Gegensatz zu Kenji den Wüstenboden gewohnt und grub so in Windeseile wie ein Hund, der seinen Knochen besonders tief vergraben wollte. Irgendwann kratzten seine Knöchel über einen metallischen Gegenstand, der beim Graben immer tiefer gerutscht war. Ein rundes Objekt. Gebannt hielt er es in der flachen Hand und zeigte es Kenji. Schwach schimmerte Gold an feuchtem, festgetrocknetem Sand und an der Seite pappte eine Muschel, doch man konnte eindeutig eine Prägung ausmachen. "Eine Münze!", jubelte Vahid und riss die Arme vor Freude in die Höhe. Die Münze segelte davon und blieb ein paar Schritte entfernt im Sand liegen. "Hoppla!" Vahid hechtete dem Kleinod hinterher, schloss diesmal fest die Hand darum und krabbelte zu Kenji zurück. "Du hast sie gefunden! Ich wusste, du würdest sie finden! Dein Hintern kann Gold finden!", überschüttete der Drachensohn seinen Freund mit zweifelshaften Lobeshymnen und grinste ihn breit an. Tja, eigentlich war diese Quest ja wirklich ein Klacks gewesen, oder? Nichts kam an den beiden Detektiven Kenji und Vahid vorbei, nicht einmal eine winzige sandfarbene Münze auf einem riesigen Strand. Wenn das mal nicht ein Erfolg auf ganzer Linie war. Der Vorarbeiter würde sich bestimmt freuen und ihnen wegen der schnellen Erledigung des Auftrags einen saftigen Bonus auszahlen. Zufrieden sprang Vahid aus der Hocke auf die Beine und vollführte einen kleinen Tanz der Freude. Dass sie Münze in seiner Hand eindeutig golden war und nicht aus Kupfer bestand wie gesucht, hatte der Drachensohn dabei spontan vergessen ... Aber machte das wirklich einen Unterschied? Und viel wichtiger: Konnte sich Kenji an dieses kleine, feine Detail erinnern?


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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptySa 20 Apr 2024 - 19:35

17 | @Vahid
Voller Überraschung wurden die grauen Äuglein des Ohara groß, als sein Gegenüber verkündete, Metall riechen zu können. "Das riechst du? Woah!" Dass der Dunkelhaarige ein feines Näschen hatte, war ihm schon längst aufgefallen, doch dass er sogar das erschnüffeln konnte, hätte er niemals gedacht. Oh, hoffentlich war es das richtige Metall und nicht nur wieder irgendwelcher Müll, den jemand liegengelassen hatte! Große Pranken unterstützten schmale Pfötchen und so war tatsächlich schnell etwas gefunden. "Eine Münze!", wiederholte er mindestens genauso begeistert, konnte sein Glück kaum fassen. Sollte es wirklich so einfach sein? Meinte es das Schicksal womöglich endlich einmal gut mit ihm? Es war schwer zu glauben, doch wenn es so war, nahm er das Glück natürlich mit offenen Armen an. "Vorsicht!", quietschte er, als der Glücksbringer in hohem Bogen davon flog. Verloren war er aber nicht, wurde kurz darauf schon wieder sicher in Vahids starken Fingern geborgen. "Heh, also, naja, so würde ich das jetzt nicht sagen." Verlegen kratzte sich das Blondchen am Hinterkopf, ließ dabei einige Sandkörner herabrieseln. Es war garantiert reiner Zufall gewesen, eine kleine, schöne Fügung des Schicksals. Nicht mehr und nicht weniger. Sicher wäre es schön, einen magischen Hintern zu besitzen, der einen zuverlässig zu Gold führte, aber ...
Moment. Hatte der Draconia gerade Gold gesagt? War das einfach nur so dahin gesagt? Ein unangenehmer Zweifel blubberte in Kenji auf. Auf keinen Fall wollte er das zuckersüße Freudentänzchen des Dunkelhaarigen vorzeitig beenden, eigentlich wollte er lieber mitfeiern, doch er wollte auch keinen falschen Sieg zelebrieren. So rappelte er sich ebenfalls auf, klopfte sich den vielleicht doch nicht so magischen Hintern ab und blickte aus großen, besorgten Äuglein hinauf zu den strahlend blauen. "Zeig mir bitte mal die Münze", bat er und ließ den Blick hinab wandern. Er brauchte einen Moment, um die zappeligen Hände einzufangen und die Finger auseinander zu pflücken. Kaum hatte er es geschafft und einen ersten Blick auf den kleinen Schatz geworfen, ließ er ein langes, enttäuschtes Seufzen hören. "Das ... das ist nicht die Richtige..." So viel zu seinem 'Glück', er hätte es wissen müssen, misstrauisch bleiben müssen. Nun hatten sie den Salat. Es war schön gewesen, Vahid so glücklich zu sehen, weshalb es umso mehr schmerzte, ihn nun enttäuschen zu müssen. Aber diese Münze war nunmal golden und nicht kupferfarben. "Wir suchen eine aus Kupfer", stellte er klar und zuckte hilflos mit den Schultern. "Es tut mir Leid, du hast dich so gefreut..." Die Brauen hatte er entschuldigend zusammengezogen. Vahid würde schon nicht böse sein, oder?  Es reichte aber auch schon, wenn er nur enttäuscht wäre. Was verständlich wäre. Oh man. Ein weiteres Mal krochen die Selbstzweifel in das Bewusstsein des Blondchens, kratzten unangenehm an seinem Verstand, verlangten, hereingelassen zu werden. Jetzt waren sie doch wieder bei Null. Dieser Auftrag war wie eine fürchterliche Achterbahnfahrt, der konstante Wechsel zwischen Freude und Enttäuschung war noch schlimmer, als sowieso schon. Es war anstrengend. Einfach nur anstrengend. "Oh man...." Missmutig ließ er den Kopf hängen, durchwuschelte den blonden Schopf verzweifelt mit beiden Händen. "Ach, Vahid, was machen wir denn jetzt? Ich kann mich doch nicht einmal quer über den ganzen Strand rollen um zu gucken, ob ich nochmal sowas merke." Dann konnte er als knuspriger Kenji mit Sand-Panade nach Hause gehen. Und ob sie damit tatsächlich Erfolg hatten, war sowieso zu bezweifeln. Die Angelegenheit war wirklich verflucht. "Willst du vielleicht doch erstmal etwas essen?"




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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyFr 26 Apr 2024 - 17:02

17 | @Kenji

Gold?
Vahid beugte sich von hinten über Kenji. Sein Kinn ruhte auf dem Blondschopf, während der Drachensohn den kleinen Schatz in den blassen Händen begutachtete. Tatsächlich: Nachdem sie von dem klebrigen Sand befreit worden war, schimmerte sie gülden im Mondlicht. Ein tiefes, sonores Brummen stieg die Kehle des Wüstenbewohners hoch, wie das Knurren eines unzufriedenen Hundes. Verdammt! Sie hatten geglaubt, endlich am Ziel dieser nervigen Suche zu sein, doch stattdessen befanden sich die beiden Magier nun wieder ganz am Anfang. Ohne Tageslicht oder auch nur die leiseste Ahnung, wo die dumme Glücksmünze des Vorarbeiters abgeblieben sein könnte. Vahid liebte seine feurige Magie, doch gerade im Moment wünschte er sich, eine Zauberei zu beherrschen, die in solchen Situationen nützlicher war. Er konnte schlecht den Strand abbrennen, bis nur noch die Münze übrig blieb ... "Ach, mach dir nichts draus", brummte der Slayer und legte Kenji einen Moment von hinten die Arme um die Körpermitte, drückte den enttäuschten Blondiner gegen seine Brust. "Nicht aufgeben, wir versuchen es einfach morgen nochmal!" Vahid verkündete seinen Plan mit absoluter Überzeugung und blies sanft ein paar verirrte Sandkörner aus dem Nacken seines Freundes. Eine Münze hatte er schon gefunden. Vielleicht musste der magische Metalldetektorhintern erst eine Nacht aufladen? Und Vahid beschwerte sich nicht, dass Kenji noch ein wenig länger in der Wüste fest saß, denn das bedeutete auch, dass der Satyr in seiner Nähe bleiben musste. Nach so schönen Erlebnissen wie in der vergangenen Nacht klammerte der Slayer nicht nur körperlich an seinem neuen Freund, wollte ihn nicht direkt wieder missen. Wie immer fiel es Vahid nicht schwer, in scheinbaren Fehlschlägen das Positive zu erkennen.

"Oh ja, Essen!" Vorfreudig auf den guten Schmaus der Schiffsarbeiter löste sich der Wüstenbewohner von Kenji und stiefelte durch den Sand auf die grob gezimmerte Hütte zu, die den Bauleuten als Zuflucht vor Wind und Wetter diente. Draußen vor dem Eingang brannte ein großes, in den Boden gebuddeltes Lagerfeuer. Ein paar Arbeiter hoben Krüge in die Richtung der beiden Magier, doch die meisten waren mit ihren eigenen Grüppchen beschäftigt und unterhielten sich über allerlei Dinge, immer wieder unterbrochen von schallendem Lachen, lautem Rülpsen und betrunkenem Grölen. Vahid wackelte mit der Nase, als ihm der scharfe Geruch das Alkohols in die empfindlichen Nüstern stieg. Ehe er die Hütte und den verlockenden Duft nach Eintopf, den vermutlich sogar Kenjis Näschen vernehmen hätte können erreichen konnte, schlang sich ein muskelbepackter Arm um seine Schulter. "Da sind sie ja, die Schatzjäger .. hick!", blubberte der Vorarbeiter in das Ohr des Drachensohns, dessen Schultern sich zunächst anspannten. Als Vahid aber bemerkte, dass es sich nicht um einen Angriff, sondern um kameradschaftliche Geselligkeit handelte, blitzten seine spitzen Zähne in einem Grinsen auf. Irgendwer reichte ihm einen Krug, den er ansetzte, um einen Schluck zu nehmen. Was auch immer die Arbeiter tranken, schmeckte nach Kaktusfeige und hartem Alkohol. Es brannte heiß wie Feuer seine Kehle hinab. "Sind wir, ja! Wir hatten leider keinen Erfolg ..." Der Vorarbeiter winkte ab und wankte so sehr, dass er Vahid einen Schritt mit sich zog. Der Drachensohn weitete die Augen und schaute zu Kenji, als er versuchte, den Besoffenen zu stützen. "Schade, nicht? Die armen Kerle, die draußen nach der Münze suchen ... 'ch sag euch was, nee ..." Er hob eine Hand, winkte die beiden verschwörerisch heran. Kaum öffnete er den Mund, um leise zu sprechen, kam erst einmal ein deftiger Rülpser hervor, der nach Eintopf, Eiern und Alkohol stank. Dann aber sprach er mit leiser Stimme: "Meine Frau hat mir vorhin nen Botenfalken gechickt, heh ... hab die Münze einfach Zuhause vergessen! Aber ich lass die lieber ackern, nicht? Sonst muss ich die noch bezahlen ..." Vahid lachte auf, als es der Vorarbeiter tat, doch seine Freude hielt nicht lange, als er verstand, was der Kerl da erzählte. Moment mal ... SIE waren doch die Schatzjäger! Wollte man sie etwa übers Ohr hauen? Nah, das konnte nicht sein ... Wenn doch nur dieser Kaktusfeigenschnaps nicht so reinhauen würde ...


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BeitragThema: Re: Westküste
Westküste EmptyGestern um 16:04

18 | @Vahid
Wie ein Kätzchen schmiegte Kenji trostsuchend das Köpfchen gegen die Brust des Größeren. Seine Wärme wirkte schon jetzt irgendwie vertraut und tröstend. Vielleicht lag es generell daran, dass er sich nach Wärme und Nähe sehnte und Vahid der einzige war, der bereit war, ihm das zu bieten, doch darüber wollte er gar nicht nachdenken. Es gab viiiel wichtigere Dinge! "M-morg- eeek!" Jedes einzelne, noch so kleine Härchen im Nacken des Ohara stellte sich senkrecht, als der warme Atem daran entlang strich. Es war kein schlechtes Gefühl, doch gleichzeitig erinnerte es ihn an etwas, woran er sich eigentlich gar nicht erinnern konnte oder wollte. Seinen Tod. Als würde er ein weiteres Paar Bissspuren erwarten, ließ er die Finger über seinen Nacken wandern. Natürlich war da nichts. Trotzdem war er irgendwie erleichtert. Eilig wischte er wieder einige blone Strähnen über die zarte Haut, ehe er sich dem widmete, was er eben eigentlich hatte ansprechen wollen. "Aber wo sollen wir denn übernachten? Wir können doch nicht einfach hier draußen schlafen ..." Das war total gefährlich! Ihnen könnte sonstwas zustoßen! Natürlich würde er gerne eine weitere Nacht mit dem Größeren verbringen, inzwischen war es eh unmöglich, noch vor Ende des Tages nach Hause zu kommen, aber sie hatten doch überhaupt keine Unterkunft. Geschweige denn Geld für eine. Vielleicht war es wirklich das beste, erst einmal etwas zu essen und die Situation dann mit vollem Magen noch einmal zu betrachten.
Eilig wackelte er dem Draconia hinterher, der sich bereits von seiner Nase zu dem großen, blubbernden Kochtopf führen ließ. Es roch wirklich gut ... wenn nicht auch der beißende Geruch von Alkohol in der Luft hängen würde. Sofort verlangsamte der Ohara seinen Schritt wieder und hielt sich hinter seinem deutlich mutigeren Kollegen versteckt. Erneut spürte er die fast schon lähmende Angst in seine Knochen kriechen. Er wollte hier nicht sein, nicht in der Nähe all dieser Betrunkenen. Doch dann wurde er auch schon gepackt. "He, Kleiner, guck doch nich so bedröppelt. Hier, das wird dir helfen." Der Krug, den man ihm entgegenstreckte, war beinahe zu groß, um die Finger einmal komplett außenrum wickeln zu können. Im Inneren funkelte eine scharf riechende Flüssigkeit und lockte ihn mit seiner bewusstseinsvernebelnden Eigenschaft. Oder schreckte genau das ihn ab? Angestrengt ratterten die Zahnräder in seinem Kopf, während er seinem Spiegelbild im Schnaps entgegenblickte. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, seine Angst einfach zu ertränken ... und sich nebenbei noch selbst zu beweisen, dass der Alkohol gar nicht der böse war. Er würde ein wenig trinken und merken, dass ihm nichts schlimmes passierte. Nur ein kleines Schlückchen... Vorsichtig setzte er den Krug an, wollte nur einige Tröpfchen auf seine Zunge träufeln lassen, doch dann ... "Na los, trink ordentlich, Jungchen!" Der Kopf des Blonden klappte unweigerlich nach hinten, als jemand das andere Ende des Kruges anhob und die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinabschwappen ließ. Oh nein. So war das nicht geplant gewesen! Und widerlich war es auch noch! Kurz fummelte er hilflos mit den Händen herum, ehe er den Krug zu fassen bekam und von sich wegschob. Wieso waren Betrunkene immer so fies und unangenehm?! Sofort wurde das Teufelszeug an den ursprünglichen Besitzer zurückgereicht und sich hektisch über die klebrigen Lippen gewischt. Schon jetzt spürte er ein unangenehmes Brummen im Schädel. Auch der dicke Nebel, der in seinen Gedanken aufzog, ließ ihn nicht lange warten. Instinktiv rutschte er wieder näher an Vahid, seinen sicheren Hafen, heran, klammerte sich an dessen Arm wie ein Affe an seinen Lieblingsbananenbaum. Halb abwesend lehnte das Blondinenköpfchen gegen den starken Oberarm, nur etwa die Hälfte alles Gesagten, das auf ihn einprasselte, kam tatsächlich auch bei ihm an. Eine Sache verstand er zum Glück recht deutlich: Jemand hatte seine Münze daheim vergessen. So ein Pech aber auch! Das war wirklich ärgerlich. "Ich vergesse auch gerne Dinge ... wäre mein Hintern nicht angewachsen, würde ich sogar den vergessen...", murmelte er gedankenverloren vor sich hin, während der Inhalt der Münz-Aussage nur langsam tiefer sickerte. War schon ein schräger Zufall, dass gleich zwei Leute hier ihre Glücksmünzen nicht mehr bei sich hatten. Ein wirklich, wirklich schräger Zufall. Moment mal. Die trüben Äuglein bemühten sich, sich wieder richtig wach zu blinzeln, während sie sich auf den Mann, der ihnen gerade ihr Geheimnis verraten hatte, zu fokussieren versuchten. Das war doch ihr Auftraggeber! Oder hatte er einen geheimen Zwilling? Nein, bestimmt nicht! "Ich brauche dich mal kurz, Vahid, ganz dringend. Das geht aber nur privat, also komm bitte mit!" Aufgeregt zupfte er an Vahids Hosenbund, ein Shirt trug er ja nicht. Mit dem Rest seines Körpers zerrte er am Arm, um so ein Stückchen abseits zu kommen.
Außerhalb des tanzenden Lichts des Lagerfeuers zog er das warme, freundliche Gesicht schließlich auf Augenhöhe hinab. Sanft hielt er es zwischen seinen Fingern und blinzelte den hübschen, blauen Äuglein entgegen. Was wollte er noch gleich? "Ich, äh." Kurzes Zögern, dann machte es aber doch wieder Klick. "Die Münze! Genau! Der Mann, der sucht gar nicht seine Münze! Der betrügt uns nur!"




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