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 Halle der Freiheit

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Medusa
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Medusa
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BeitragThema: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptySo 23 Aug 2020 - 21:43

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Satyrs Cornucopia Gildenhaus - Halle der Freiheit
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Geht man von der Eingangshalle aus geradeaus, kommt man in die Halle der Freiheit. Dabei handelt es sich um einen großen, leeren Saal, in dem man praktisch machen kann, was man möchte. In einer Ecke stehen Planen zum Unterlegen, und sobald man sich einen Platz gesucht hat, kann man sich frei seinen Hobbys ergeben oder die Arbeit anderer bewundern. Diese Halle ist von Morgens bis Abends und oft auch in der Nacht der am Stärksten bevölkerte Ort der Gilde.
Wer lieber allein oder in einer kleinen Gruppe arbeitet, kann eine der vielen Türen am Rand der Halle in ein kleines Werkzimmer nehmen. In diesen sind die Wände gut isoliert, sodass kein Lärm von draußen eindringen kann.

Change Log: ---


Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
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Kenji

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMi 27 Sep 2023 - 18:52

20 | @Nico
Quietschend wie eine alte Tür ließ Kenni den Schädel zurückkippen, die trüben Augen starrten gen Himmel, die Bäckchen glühten wie Leuchtfeuer auf der bleichen Haut. Das war er, der Todesstoß. Konnte man an Verlegenheit sterben? Wenn ja, dann war das wohl das erneute frühzeitige Ende des jungen Mannes. Immerhin war es dieses Mal ein schöner Tod. "Aeeehhhahhhh..." Kenji.exe stopped working. Er war wirklich kein Genie, das Einzige, in dem er je gut gewesen war, war gute Noten zu schreiben. Und das machte noch lange kein Genie. Mit beiden Handflächen klatschte er sich ein Paarmal auf die Backen, versuchte, den Reset-Knopf für sein Hirn zu erwischen. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm schließlich und so hob sich die blonde Birne langsam, der Blick fiel endlich wieder auf seinen Gesprächspartner. "Das sind aber keine schönen Namen!" Besorgt zog er die Brauen zusammen. "So würde ich dich nie nennen, ja? Niiiiemals!" Er war wirklich froh, wenn der Wuschelkopf ihm Gesellschaft leistete, wenn sie einfach nur zusammensaßen, quatschten und vielleicht ein wenig zeichneten, war er ganz schön glücklich! "Und wenn du Lust hast, dann darfst du mir echt gerne mal die Stadt zeigen. Ich hab immer noch Angst, dass ich mal nicht mehr zurückfinde." Es würde ihn freuen, doch er wollte nicht, dass der Peralta das Gefühl bekam, er müsse das tun. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand nur so tat, als würde er seine Zeit mit dem Künstler verbringen wollen. Lügen waren wirklich, wirklich fies und äußerst schwer zu erkennen - zumindest für ihn. Das merkte man nur einmal mehr daran, dass er Nicos Rechthaberei einfach hinnahm, sie gar nicht hinterfragte. "Ich- ich stehe nicht gerne in der Schuld von Leuten..." Selbst, wenn es nur eine Kleinigkeit wie ein ausgegebenes Getränk war. Es passierte nämlich ziemlich schnell, dass man mit ihm böse wurde, wenn er nicht schnell genug hinterher kam, die Schuld zurückzuzahlen. Und dann verlangte man plötzlich das Doppelte als Rückzahlung. Es war ihm deutlich lieber, wenn sie auf Augenhöhe und gemeinsam auf eine Quest gingen. Auch da hatte er ein wenig Angst, zu versagen, die Sorgen waren jedoch deutlich geringer. "Schwieriger? So richtig gefährlich meinst du?" Oh weh. Er schluckte. Das klang echt gruselig und angsteinflößend, doch er wollte nicht wie ein riesiger Angsthase dastehen. Dafür war es vermutlich schon längst zu spät, doch er erwiderte trotzdem: "Ja na klar! De-den Bösewichten würde ich das Fürchten lehren!" Natürlich würde er das. Ganz sicher. Gaaarantiert.
Während Nico an seinem Gemälde arbeitete, schwieg das Blondchen. Nur das Rauschen des Windes, das Kratzen des Stiftes über das Papier sowie das vereinzelte Zwitschern von Vögeln war zu hören. Er fürchtete, sein Gegenüber versehentlich den Fokus zu entreißen, wenn er jetzt sprach. Außerdem war es echt spannend, dabei zuzusehen, wie das Kunstwerk langsam Form annahm. Aus Linien wurden Wellen, aus Rechtecken Häusern. Farbe gesellte sich hinzu und führte langsam alles zu einem stimmigen Erlebnis für die Augen zusammen. Erst, als Nico sprach, tat er es ebenfalls wieder. "Dann haben wir noch einen Deal!", entgegnete er glücklich, grinste wie ein Honigkuchenpferd, "Das ist nicht schlimm, ich brauche ja auch noch Zeit zum Üben. Das mit eurer Band wird bestimmt was, ihr müsst nur dran bleiben!" Überzeugt nickte er. Gut Ding mochte Weile haben, sagte sein Bruder früher oft. Ein ziemlich doofes Sprichwort eigentlich, doch hin und wieder fand es vielleicht ein bisschen Anwendung. Die wenigsten Dinge klappten auf Anhieb, oft musste man sich ein wenig gedulden. "Wisst ihr denn schon, was ihr so machen wollt? Also von der Richtung her?" Nachdenklich neigte er den Kopf zur Seite, tippte geistesabwesend mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn. Er überlegte, ob er jemanden kannte, der ebenfalls Musik machte oder zumindest mochte. Äußerst schnell kam er zu dem Ergebnis, dass er das nicht tat. Denn er kannte so gut wie niemanden. "Wenn ihr schonmal ein Stück oder so habt, das ihr vorspielen könnt, dann hört euch ja vielleicht jemand und bekommt Lust, mitzumachen?"




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Nico

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMi 27 Sep 2023 - 23:45

20 | @Kenji

"Nö. Sind echt nicht schön. Aber das sollen sie ja auch gar nicht sein. Öh, ist alles in Ordnung? Das klang grade ein bisschen gepresst. Hast du Bauchschmerzen oder so?", erkundigte sich Nico, nachdem Kenji damit fertig geworden war seine beste Impression eines Spukhauses zu geben, das grade von einer verdächtig bekannten Vierergruppe betreten wurde. Mit dem Stift in der Hand, winkte Nico aber locker ab, als Kenji beteuerte, ihn niemals so nennen zu wollen. Als könne dieser personifizierte, vage menschenförmige Sonnenstrahl irgendwas Gemeines machen. Kenji benutzte vermutlich nicht einmal Schimpfwörter. Der Stift nutzte die Geste natürlich um gleich nochmal die Flucht anzutreten. Daran wurde er von Nico gehindert, der ihn mit der Geschicklichkeit eines Ninja und der Grazie eines Flamingos aus seiner sitzenden Position heraus in den nächsten Busch trat. "Scheiße!", entfuhr es Nico, der wie ein Dämon direkt aus einem Albtraum heraus auf allen Vieren in den Busch brach als hinge sein Leben davon ab. Kenji hatte gesagt, dass er fast keine Jewels hatte. Und diese Faserstifte sahen echt teuer aus. Nach einem kurzen Kampf mit dem Busch, bei dem Nico ganz klar den Kürzeren zog, kehrte der junge Peralta auch schon wieder auf die Decke zurück. Der Faserstift hatte keinen wirklichen Schaden genommen. Die Spitze hatte ein bisschen Erde abbekommen. Kurz tauchte Nico in seiner Umhängetasche ab, kam mit einem blanken Stück Papier wieder hervor und begann damit die Erde vom Stift darauf abzuschmieren.
"Ist auch Recht. Wie du magst. Ich sag sicher auch nicht Nein, wenn wir die Rechnungen teilen. Und hey, tschuldige wegen des Stifts. Bring den rasch wieder in Ordnung. Mann ey. So ein Mist", brachte Nico trotz allem recht munter die Entschuldigung hervor. Es dauerte zum Glück nicht lange, bis der Stift wieder einsatzfähig war. Immerhin fehlten dem Bild noch ein paar Wellen. "Und och. So schwer wird's schon nicht werden. Außerdem haben wir dann Mary dabei und ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Bösewicht sie ausschalten kann. Oh, und ich bin ja auch noch dabei. Hab jetzt nicht wirklich Übung mit meinen Angriffszaubern, aber dann kann ich die auch mal einsetzen. Die Quests bestanden bislang ja nur aus Grünzeug oder Kletterpartien oder Unterhaltung für Kinder machen. Und du kriegst dann auch ein wenig Erfahrung. Das schadet gar nicht, glaub mir."
Während der Faserstift für einen Moment in die andere Hand bugsiert und dort sehr, sehr, knöchelweißhervortretend fest gehalten wurde, damit er nicht wieder irgendwelchen Unfug anstellen konnte, streckte Nico die Hand gen Kenji aus. "Deal. Und, hah! Neeee. Temujin spielt die Geige, die übrigens das beste Instrument ist. Wollt's nur gesagt haben. Und Ravi spielt die Trommeln ihres Stammes. Die sind auch ziemlich cool. Wenn's hier mal klingt als würde irgendein Donnergott sich so richtig austoben. Das ist sie mit ihren Trommeln. Und das Ding dabei ist ja, dass man keine Rampensau sein will. Also muss jeder Mal seine Zeit im Rampenlicht kriegen. Und die drei Instrumente unter einen Hut zu kriegen ist gar nicht so einfach. Wobei, mit den Zaubernsind das ja schon...fünf? Sechs? Irgendwie sowas. Vielleicht mache ich also einfach den Hintergrund. Klingt bestimmt gut, wenn Temu dann einen kleinen Solo kriegt und dann Ravi. Oder andersrum. Wo war ich? Ein Stück? Ne, nicht so richtig. Wir haben ja erst ein paar Mal geübt. Und ich weiß nicht, ob die anderen überhaupt vor Publikum spielen wollen. Müsste ich erst mal fragen...hätte ich vielleicht irgendwann mal machen sollen. Eh, egal. Was hältst du von dem Bild?"
Die Luft an Worten nahm ein dankbares Ende, als Nico besagtes Bild herumdrehte. Es war...chaotisch. Die Farben von Himmel und See flossen ineinander. Die Farben des Dörfchens waren wild durcheinander gewürfelt. Allgemein passte vom Motiv her nichts so ganz richtig. Aber wenigstens die Farbkomposition war mit ihren Blau-, Grün und Grautönen, durchsetzt mit Sprenklern hellerer Farben, einigermaßen brauchbar.


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Kenji

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyFr 6 Okt 2023 - 11:58

21 | @Nico
Entsetztes Quietschen erfüllte den Garten, sorgte sogar dafür, dass eine Taube, die bisher entspannt vor sich hingegurrt hatte, die flatternde Flucht ergriff. Die trüben Seelenspiegel des Ohara beobachteten hiflos, wie einer seiner teuren Stifte die Biege machte und Spitze voraus in einem der umliegenden Büsche verschwand. Heute schien der Glückstag des Gewächses zu sein, denn er bekam direkt noch menschliche Gesellschaft in der Form des Peraltas. Laub knirschte und Zweige knacksten, ehe er wieder auftauchte. Mit dem wertvollen Marker in der Hand. Der Kopf des Blondchens kippte nach hinten, ein erleichtertes Seufzen verließ seine Lippen. Den Göttern sei dank. "Wah, halt, halt!" Bevor Nico noch eine viel zu große Ladung der wertvollen Farbe verschwenden konnte, zog er ihm den Stift entschlossen aus den Fingern. Nein, so ging das nicht! "Schon okay, mach dir keine Sorgen." Beschwichtigend tätschelte er die Schulter seines Gegenübers "Das is mir auch schon passiert. Ich fixe das schon, keine Sorge." Natürlich funktionierte auch die Methode, die Nico anpeilte, doch das wertvolle an den Stiften war nicht etwa die Spitze, sondern die Farbe im Inneren. Kurz kramte Kenni in seiner Tasche herum, ehe er ein kleines Mäppchen hervorzog. So verpeilt er auch manchmal sein mochte, auf solche Dinge war er vorbereitet. Er klemmte den Stift zwischen die Knie, ehe er mit einer Pinzette die dreckige Spitze herauszog und daraufhin mit einer neuen ersetzte. Keine große Sache und deutlich billiger! Das tiefe Blau sickerte gemütlich zurück in die neue Spitze, nachdem er den Marker auf den Kopf gedreht hatte. "Hier, schon erledigt. Als wäre nie was passiert!" Ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus während er dem Peralta den Stift in die Hand drückte. So, wo waren sie jetzt gewesen?
Grübelnd kratzte er sich am Hinterkopf, der Faden war ihm vollkommen verloren gegangen. Glücklicherweise musste er ihn gar nicht wiederfinden, denn sein Gegenüber plapperte fröhlich weiter. "Woah, ist Mary echt so stark? Sie muss ja echt cool sein." Ob sojemand überhaupt mit ihm auf eine Quest gehen wollte? Würde er sie nicht nur zurückhalten und behindern? Er konnte ja nicht einmal wirkliche Angriffszauber! Ein leises Seufzen verließ seine Lippen. Immerhin in einem Punkt konnte er dem Wuschelkopf voll und ganz zustimmen: Er brauchte dringend Erfahrung. Bisher war das gesamte Magier-Dasein noch vollkommen fremd für ihn. Alles war irgendwie gruselig und wirkte überfordernd. Das konnte so auf keinen Fall bleiben - und der einzige Weg, etwas daran zu ändern, war, Aufträge zu erledigen. Nur so konnte er lernen, wie es funktionierte und Selbstvertrauen aufbauen. Es konnte sich nichts ändern, wenn er sich nur versteckte. Seine Hände ballten sich entschlossen zu Fäusten. Oh ja, er würde mutig sein und sich auch den schweren Quests stellen! "Gut, dann machen wir das! Ich werde euch begleiten und ich werde sowas von mein bestes geben!" Und irgendwann würde er dann stark genug sein, seine Freunde und Kollegen zu beschützen, nicht mehr umgekehrt. Ganz sicher!
Bis es soweit war, würde es aber noch ein Weilchen dauern. Vorerst sollte Kenji sich lieber darauf konzentrieren, dort zu helfen, wo er es wirklich konnte. Bei der Band seines Gegenübers zum Beispiel. Ohne zu zögern ergriff er die angebotene Hand mit allen zehn Fingern und schüttelte sie kräftig durch. "Deal!" Auch, wenn er so zügig und fasts chon leichtsinnig auf das Angebot einschlug, konnte man sich bei ihm sicher sein, dass er sich daran hielt. Versprechen - und dazu zählten auch Deals - hatten bei dem jungen Mann einen großen Stellenwert. Freiwillig würde er nie eins brechen. Nico konnte sich also sicher sein, sich für die Zukunft seinen Alben-Designer gesichert zu haben. Dieser quatschte inzwischen fröhlich weiter, bombardierte das Blondchen mit allen möglichen Dingen, von denen er überhaupt keine Ahnung hatte. Trotzdem nickte er hin und wieder, wollte nicht, dass das Gespräch abbrach. Es reichte ihm vollkommen aus, seinem Gegenüber einfach nur zuhören zu können, denn dieser wirkte so begeistert und enthusiastisch, dass es einfach Spaß machte, seinen Worten zu lauschen. "Das ist alles ganz schön komplex", stellte er schließlich fest, als für einen Moment Ruhe eingekehrt war. "Ich hätte nicht erwartet, dass man sich so viele Gedanken machen muss, wenn man eine Band gründen will." Und sie waren gerade einmal drei Mitglieder, das musste ja noch viel komplexer werden, falls noch wer dazu kam! Man, da war er echt froh, dass das Zeichnen so gut alleine funktionierte. Er war zwar gerne in Gesellschaft, aber Stress mochte er gar nicht. Wenn er malte, dann wollte er einfach malen, ohne sich so viele Gedanken machen zu müssen.
Die grauen Äuglein landeten schließlich auf dem kleinen Kunstwerk, das ihm entgegen gestreckt wurde. Vorsichtig, um nicht versehentlich eine der Ecken einzuknicken oder die noch recht frische Farbe verschmierte, nahm er es entgegen. Eine Weile ließ er die verschiedenen Farben und Linien einfach auf sich wirken, betrachtete sie als großes Ganzes, ehe er begann, die Details genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Unterschied zu der ersten Zeichnung war gewaltig, man merkte sofort, dass Nico seinem inneren Chaos tatsächlich Platz auf dem Papier gegeben hatte. Da war Kenni schon ein bisschen stolz. Ein bisschen sehr. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter und breiter. "Ich liebe es", entgegnete er schließlich, nachdem er seine herumwirbelnden Gedanken ein wenig geordnet hatte. "Man erkennt dich darin echt wieder. Deine Linien wirken viel selbstbewusster und die Farben. Oh mein Gott, die Farben, Nico! Es ist chaotisch, aber du hast es trotzdem geschafft, dass sie sich nicht einfach zu einem langweiligen Grau vermischen. Es passt und es passt nicht. Das ist echt cool. Ich meine, natürlich ist es nicht perfekt, hier und da ist die Perspektive ein bisschen komisch, aber es muss ja nicht perfekt sein und das sind alles Dinge, die man mit etwas Übung verbessern kann." Auch, wenn der Autor der Lesbarkeit zuliebe Leerzeichen zwischen die Wörter des Oharas packte, eigentlich ließen sich keine Pausen dazwischen heraushören. Viel mehr war das, was er da herausposaunte, ein überdimensional langes Wort. Und dann, als er endlich die Klappe hielt, um einen Moment durchzuatmen, schmuggelten sich auch schon die ersten Tränchen in seine Augenwinkel und kullerten seine Wangen hinab. "Ich- ich bin so sto-stolz auf dich."




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptySa 7 Okt 2023 - 21:42

21 | @Kenji

"Uh", stellte Nico mal wieder seine Wortgewandtheit unter Beweis, während bei der Reinigung des Faserstifts inne hielt. Ein prüfender Blick ging runter zu dem Stift und dem Papier. Letzteres wies ein paar verschmierte, babyblaue Striemen auf. Direkt daneben die blau getünchten Krümel Gartenerde und ekligem Batz, den der unfreiwillige Flug in den Busch dem Stift beschert hatte. Wie ein getretener Welpe, der vor einem größer werdenden Fleck im Teppich hockt, wurde Kenji der Stift zurück gereicht, wobei der Ohara den Großteil der Besitzverpflanzung übernahm und den Stift ohnehin selbst Nicos Griffeln entwand. Nico lehnte sich ein wenig zurück und beobachtete den Prozess des Federwechsels. Huh, das sah gar nicht so schwer aus. So eine Feder war hoffentlich auch nicht ganz so teuer. Die würde er Kenji ersetzen, das war klar. "Bist du sicher?", hakte Nico noch einmal nach, als der Blondschopf den Stift nach erfolgreicher Reparatur wieder zurück gab. Einen Moment lang hielt der Peralta das Malwerkzeug noch in der Hand, bevor er noch ein paar Striche in sein Bild brachte. Das chaotische Wirrwarr auf dem Papier nahm...keine Gestalt an. Gestalt implizierte das Vorhandensein einer Struktur. Die war zwar mal da gewesen, aber unter Nicos Händen wurde das klare Bild einer Hafenstadt immer weiter unkenntlich und schlicht...seltsam gemacht.
"Huh? Klar. Wir waren mal hier in Maldina auf einer Quest...Äh. Also. Das war jetzt ein bisschen lax formuliert. Ist vielleicht zwei Wochen her. Da ging's in einen Abgrund, ja? Richtig duster. Ach, das hast du vielleicht mitbekommen? Die Sache, bei der ein paar Häuser verschwunden und wieder aufgetaucht sind. War hier in der Innenstadt. Wo war ich? Ach, genau. Wir sind also in diesen Schacht. Der Zauber hatte Splitter hinterlassen, die uns mit Magie attackiert haben. Einer davon war mit Dunkelheit aufgeladen. Der hat so schreiende Schädel nach uns geworfen. War ein bisschen, als würde dir eine Banshee nasskalte Hände um den Hals legen und dein Glück fressen. Echt gruselig. Keine Ahnung, wie viele von diesen Schädeln da waren, aber Mary hat geleuchtet wie die Sonne und sie allesamt zerfetzt. Einfach so. Mit einem Zauber." Mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen hielt Nico sein Bild ins Licht, sah dann doch noch einmal auf, stupfte Kenji mit dem unteren Ende des Stifts gegen die Schulter. "Abgemacht. Könnte eine Weile dauern, aber ich schaue mal nach einer geeigneten Quest. Manchmal kann man sich die selbst aussuchen, manchmal macht das die Leitung. Aber gucken wir mal, hm."
Als Kenji sich zur Band äußerte, erstarrte Nico mal wieder. Wenn man das so recht bedachte, war das ja wirklich ein Haufen Arbeit. Uff. Das hatte er eigentlich so gar nicht gewollt. Das sollte ja entspannend sein und Spaß machen. Sowie das an Arbeit grenzte, musste er die Sache vermutlich hinschmeißen. Oder den unangenehmen Mist an jemand anderen abdrücken. Hey, das war doch ein guter Plan. Einfach irgendeinen Trottel...liebenswürdigen Menschen finden, der einem die Arbeit abnahm. Wenn die Füllhörner, Name noch nicht fest, erstmal berühmt waren, wollte bestimmt irgendein geldgieriger Schmierlappen den Managerposten übernehmen. Dann war er, als Chef bis dahin, klar, den Unfug los. Das war schon fast eine Art Win-Win-Situation. Natürlich lagen da noch ein paar Schritte dazwischen, aber das war ja nur Kleinkram! "Hm. Ja, jetzt wo ich das mal so ausgesprochen habe, klingt das echt kompliziert. Aber egal. Bild!"Kenji zerfloss beinahe. Kurz fragte sich Nico, ob das Bild so furchtbar war, aber der Lehrmeister schien recht zufrieden damit zu sein. Im Gegensatz zum Schüler, der mit einer Mischung aus Freude und peinlicher Berührtheit zu dem Blondschopf rüber grinste. "Ach, so gut ist es doch echt nicht. Aber freut mich, wenn's dir gefällt. Möchtest du's haben? Ist ja quasi eh schon deins, weil's mit deinen Malsachen gemalt ist. Wobei, sollte noch ein bisschen trocknen, glaube ich." Anbietend wurde das Bild in Kenjis Richtung gehalten. "Und ich möchte noch 'nen Kaffee. Hast du noch was vor? Wenn nicht, kann ich dir ein bisschen Maldina zeigen. Gibt da ein paar gute Cafés. Das Questboard kennst du vermutlich schon, oder?"


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Kenji

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyDi 10 Okt 2023 - 15:52

22 | @Nico
In Seelenruhe und mit einem Geschick, das verriet, dass Kenji diese Sache nicht zum ersten Mal tat, wechselte er die Pinselähnliche Spitze des Stiftes und reichte diesen dann schließlich zurück an sein Gegenüber. "Jup, vollkommen sicher", bestätigte er mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, ganz, ohne zu zögern. Er mochte in Nichts wirklich ein Spezialist sein, doch mit seinen Stiften kannte er sich gut aus. "Boah, das klingt echt gruselig und krass zugleich. Ich glaube ich hätte in dem Moment einfach aufgegeben." Eine tolle Eigenschaft für jemanden, der einnmal ein starker Magier werden wollte, doch so war er nunmal. Wenn die Sache ernst wurde, knickte er stets ein und trat die Flucht an. Was wollte ein Schwächling wie er schon ausrichten? "Ah- also natürlich nicht, wenn ihr dabei wärt. Dann würde ich natürlich weitermachen!" Hastig fuchtelte er mit den Armen herum, wurde jedoch schnell wieder ruhig, als sein Blick den Händen des Peralta folgte. Es war ihm mehr als recht, wenn es noch ein wenig dauerte, bis er sich mit einer B-Rang Quest auseinandersetzen musste! Vielleicht war er bis dahin ja doch ein wenig stärker geworden.
Kurz darauf war das Kunstwerk auch schon fertig und wurde dem Blondchen präsentiert. Einen Moment lang musterte er es stumm, ehe er in eine Lobeshymne ausbrach, die Seinesgleichen suchte. Das war etwas, worin er äußerst gut war: Komplimente verteilen. Eines nach dem Anderen sprudelte aus seinem Mund, gepaart mit einem ganzen Schwall Freudentränen. Oh man, sein Schüler war echt toll. "J-ja, bitte." Vorsichtig, als würde er gerade einen gewaltigen Schatz angeboten bekommen, nahm er das Bild entgegen und platzierte es auf einer sicheren Ecke der Decke, wo es noch einen Moment Sonnenbaden durfte. Die Farbe trocknete in der Regel äußerst schnell, doch Sicherheit ging stets vor. Er wollte auf gar keinen Fall aufgrund der eigenen Leichtsinnigkeit das Gemälde ruinieren. Die daraufhin freigewordenen Pfötchen nutzte er sogleich, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. "Ich find es super. Es is einfach so schön, dass ich dich in deinem Gemälde wiedererkennen kann." Wärme blubberte gemächlich, wie eine dicke, heiße Kürbissuppe im tiefsten Winter, in seiner Brust. Ob sich echte Lehrer wohl so fühlten, wenn ihre Schüler ein weiteres Schuljahr bestanden? "Oh, Kaffee darf ich nicht trinken. Das hat mir mein Bruder damals verboten." Es war nicht so, als könnte er sich nicht über das Verbot hinwegsetzen -deshalb würde ihn der Geist des Älteren schon nicht heimsuchen- es war einfach besser, wenn er sich daran hielt. Koffein tat dem Blondchen, das bereits ohne ein pures Energiebündel war, nicht gut. Es steigerte die Unruhe in ihm ins Unermessliche und ließ ihn zum menschlichen Flummi werden. Etwas, das er weder sich selbst, noch seiner Umwelt antun wollte. "Aber nen Kakao würde ich nehmen! Oh und meinst du wir können wohin, wo sie Kuchen haben? Kuchen wäre jetzt toll .... Oooohder gleich Torte!" Mit einem vorfreudigen Funkeln in den Augen schlug er die Hände neben dem Gesicht zusammen. "Ja, das Questboard kenn ich schon!" Die Aufbruchsstimmung überkam ihn und so begann er direkt, sämtliche Stifte und Papierstapel wieder zurück in seinen Rucksack zu packen. Die Zeichnungen, die er Nico abgeluchst hatte, landeten natürlich vorher in einer Mappe, sodass ihnen nichts passieren konnte. "Vorher müsste ich aber nochmal zu meinem Zimmer und das Zeug wegbringen. Und Mochi und Purin füttern. Die bringen mich sonst um. Oh, willst du sie kennenlernen? Mochi wird wahrscheinlich Schiss vor dir haben, das darfst du ihr nicht übelnehmen, aber Purin is voll lieb!" Motiviert hüpfte er auf, sobald Nico seinen Hintern ebenfalls von der Decke gehoben hatte, faltete er diese zusammen und klemmte sie sich unter den Arm.
Mit dem Stoff von Nicos Ärmel zwischen den Fingern hüpfte das Blondinchen zurück zu seinem Zimmer. Sein Schritt war schwungvoll und leicht, erfüllt und beflügelt von der Freude, endlich einen Freund gefunden zu haben. Gab es denn etwas Schöneres? Am richtigen Zimmer angekommen, ließ er seinen (un)freiwilligen Begleiter schließlich los. Kaum drehte sich der Schlüssel im Schloss, konnte man aus dem Inneren bereits aufgeregtes Maunzen hören. Die Tür schwang auf und zwei kunterbunte, schnurrende Fellknäuel flogen Kenni regelrecht in die Arme. Fröhlich drückten sie ihre Gesichter gegen seine Wangen, ließen sich von seinen Fingern den Pelz durchkraulen. "Hiiiii! Ich hab euch sooo vermisst!", quietschte er mehrere Tonlagen zu hoch. "Schaut mal, Besuch!" Das Schnurren verstummte und zwei neugierige Augenpaare landeten auf Nico. Die dunklere der beiden Samtpfoten, Mochi, machte sich direkt aus dem Staub, verschwand in den Tiefen der Wohnung. Purin blieb jedoch zurück und blinzelte dem Braunschopf freundlich entgegen. "Da, halt mal. Bin gleich wieder da." Das oberflauschige Plüschwölkchen wurde Nico einfach in die Arme gedrückt, in die es sich ohne scheu schmiegte, während Kenni eilig in seinen vier Wänden verschwand, um sämtlichen, unnötigen Ballast loszuwerden. Danach konnte es auch schon losgehen mit ihrer Städte- und Cafétour!




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Nico

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMi 11 Okt 2023 - 15:30

22 | @Kenji

"Hey, ist nix schlimmes dran sich selbst zu retten um an 'nem anderen Tag weiterkämpfen zu können. Helden in den Heldengeschichten gewinnen ja immer nur. Klar, dass die nie Schiss haben. Aber weglaufen ist halt 'ne Option, wenn's scheiße aussieht. Besser einmal zu viel weggerannt, als einmal zu wenig. Eh, wenn wir zusammen sind, aber nicht. Glaube nicht, dass irgendwer uns drei aufhalten könnte", brabbelte Nico munter vor sich hin. Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Peralta aus, als Kenji das Bild annahm und dafür sorgte, dass es auch heil ankommen würde. Nico selbst? Nun, der betrachtete die Arbeit offensichtlich als erledigt, stemmte die Hände in den Boden und lehnte sich zurück. Die Wärme der Sonne bahnte sich von außen den Weg durch die Haut. Und die Freude darüber, jemandem ein Geschenk gemacht haben zu können, sprudelte von innen hoch. Mit geschlossenen Augen atmete Nico einen Moment lang einfach nur vor sich hin. Zumindest bis eine Auge wieder aufging, langsam, als wäre der Junge eine müde Katze, die grade ein ungewohntes Geräusch gehört hatte. "Kein Kaffee? Na ja, soll's ja geben. Könnte ich nicht." Das Grinsen wurde noch ein wenig breiter, als Kenji seine Wünsche aufzählte. Eine Hand löste sich aus dem Gras, um beruhigend abzuwinken. "Kakao und Torte. Das lässt sich machen. Hm. Lass mich nachdenken...das Heyti hat um die Zeit schon geschlossen. Hm, hm. Die Kleine Sünde sollte offen haben. Und die machen wirklich gute Törtchen. Schauen wir mal."
Das Wegräumen der Picknicksachen war offensichtlich das Problem von jemand anderem - Kenji - denn Nico tätigte nicht einen Handschlag beim Aufräumen, sah man einmal davon ab, dass er seinen eigenen Kram zusammenschaufelte und zurück in die Umhängetasche stopfte. Wenigstens rollte er von der Picknickdecke, als Kenji daran zog und blieb Gesicht zuunterst im Gras liegen. Aber was konnte er denn dafür? Die Wirkung des Kaffees von vorher ließ langsam nach. Es war warm. Die Sonne schien. Und er hatte grade was gelernt. Produktiver wurde es heute nicht mehr. Mit einem trägen Brummen, wie ein Bärenjunges wälzte sich Nico auf den Rücken. Ugh. Bewegen. Furchtbar. Aber, wenn er sich bewegte, gab es Kaffee, Kuchen und Katzen. Drei seiner vier liebsten Ks. Mit einem eleganten Hüpfer, der die vorherige Trägheit Lügen strafte und die Rockschöße des Mantels flattern ließ, wuppte er sich auf die Beine. "Alles klar. Gehen wir. Und klar. Bei Tieren sag ich nicht nein. Außer bei allen Insekten. Und allen Spinnen. Wobei, alles, was mehr als vier Beine hat, ist suspekt. Und alles, was im Wald lebt auch. Oder im Ozean. Fische sind auch nicht grade toll. Vögel sind toll. Katzen sind gut, Hunde auch. Ok, also eigentlich mag ich kaum Tiere. Aber Katzen sind flauschig und warm. Und hey, gibt viele Leute, die bei meinem Anblick Reißaus nehmen. Da kann ich das Mochi nicht übel nehmen. Den Geigenkoffer auf den Rücken geschwungen, dackelte Nico dann auch rasch hinter Kenji her. Weit hatten sie es ja ohnehin nicht und so dauerte es auch nicht lange, bis Nico eine schnurrende Katze in die Hände gedrückt bekam. Als ewiger Tierflüsterer wusste der junge Mann natürlich, was zu tun war. Einfach...öh...genau...wo streichelte man Katzen? Zwischen den Ohren sah relativ sicher aus. Der Geräusch eines startenden Motorrads, das von Purin auszugehen schien, bestätigte diese Annahme. Dass Nico dabei ganz nebenbei und mit nicht im geringsten verschleierter Neugierde versuchte einen Blick in Kenjis Zimmer zu werfen, war dabei ganz sicher nur Zufall. "Versorgst du die zwei noch mit? Vielleicht kannst du ja mal schauen, ob sie sich mit Erials Katze verstehen. Die ist aber eine Straßenkatze. Hatte ich das schon gesagt? Huh. Kann mich nicht erinnern. Uh, richtig. Einfach nur Kakao, oder magst du irgendwas drin haben? Vanille, Karamell, sowas?"


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptySo 15 Okt 2023 - 13:55

23 | @Nico
Der Plan stand! Sachen aufräumen und dann würde sich Kenji gemeinsam mit Nico einen ultimativen Zuckerschock verpassen. Genau so verbrachte das Blondchen seine Tage am liebsten. "Katzen sind sehr flauschig und warm!", bestätigte er fröhlich grinsend. Vor allem Mochi und Purin. Vielleicht kam ihm das aber auch nur so vor, da er selbst keine besonders hohe Körpertemperatur besaß. "Nimm es Mochi nicht böse. Der hat vor jedem Schiss, außer vor mir. Es liegt nicht an dir, versprochen." Wie konnte bloß freiwillig vor dem Wuschelkopf reißaus nehmen? Er war doch so nett und äußerst angenehme Gesellschaft. Wenn er da war, musste man selbst gar nicht so viel reden, das war irgendwie angenehm. Dabei quatschte Kenni eigentlich gerne. Nachdem er Purin in die Arme seines neuen Kumpels gegeben hatte, flitzte er auch schon in sein Zimmer. Die Samtpfote war selbstverständlich höchst erfreut über ein neues Paar Hände, das sie streicheln konnte. Fröhlich verarbeitete sie die Schultern ihres neuen Opfers zu frisch gebackenen Brötchen, schlabberte mit ihrer rauen Zunge über seine Finger und schnurrte ihm das Lied ihrer Leute. Purin in ihrem Element!
Derweil rumpelte und schepperte es im Zimmer des Blondinchens, dessen Rucksack (halbwegs liebevoll) in eine Ecke gepfeffert wurde und die zusammengefaltete Decke einfach gegen die nächstbeste Wand knallte. Es musste schließlich schnell gehen! Zeit nahm er sich nur, als er die Näpfe seiner Samtpfoten füllte. Geduldig wog er die entsprechenden Mengen ab und stellte sie dann auf den Boden - ein Klacken, das sowohl Mochi, als auch Purin (die sich ninjamäßig aus den Armen des Musikers yeetete) an, deren immerhungrige Mäulchen sofort tief in der Mahlzeit versenkt wurden. Somit waren alle zufrieden und das Magierduo konnte sich endlich auf den Weg machen. Kenni zog die Tür hinter sich zu und blickte Nico mit einem breiten Grinsen entgegen. Gesehen haben konnte der nicht allzu viel außer eine gewaltige Menge Katzenspielzeug und -bettchen und einem Bett, das wie immer nicht gemacht wurde. "Jup, die leben beide bei mir, seit sie ein paar Wochen alt waren." Es fühlte sich noch immer an wie gestern, als sie bei ihm eingezogen waren. Dabei waren sie beide inzwischen schon mehrere Jahre alt. "Ich denke schon, dass sie sich mit anderen Katzen verstehen würden. Hab es aber noch nie ausprobiert." Nachdenklich legte er den Kopf ein wenig schief, kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange. Wer keine Freunde hatte, der konnte schließlich auch niemanden kennen, der ebenfalls Katzen hielt. "Boah, die haben den sogar mit Zeug drinnen????" Die Augen des Ohara wurden so groß, dass man sie, dank der dunklen Pupillen, doch glatt mit dem Mond hätte verwechseln können. Er war eigentlich schon froh gewesen, überhaupt einen Kakao bekommen zu können. Wenn er ihn noch zuckerhaltiger und süßer machen konnte ... dann musste Nico vorhaben, ihm den Himmel auf Erden zu zeigen. Anstatt zu laufen machte er mehrere kleine Hopser. Oh man, oh man, oh man, wie cool war das bitte?! Da gab es nur ein Problem ... "Wie soll ich mich da entscheiden?!" Glücklicherweise hatte er noch einen kleinen Fußmarsch lang Zeit, seine Wahl zu treffen. "Hey, sag mal, wie findest du Purin? Sie ist ultra putzig, oder? Ich weiß noch, als sie so klein war, dass sie in meine Hand gepasst hat. Da hatte ich sie grade von der Straße aufgesammelt. Keine Ahnung was mit ihrer Mutti passiert ist, aber ich hab sie dann mitgenommen und mit der Flasche großgezogen." Alle paar Stunden, selbst in der Nacht, das kleine, fiepsende Fellknäuel füttern zu müssen, war wirklich anstrengend gewesen doch er bereute es kein bisschen. Er würde es jederzeit wieder tun! "Oh, äh, sorry falls dich das gar nich interessiert." Eilig schüttelte er den Kopf. Die meisten Leute mochten es nicht, wenn er so über etwas schwärmte und sie damit ungefragt vollsülzte. "Du hast keine Haustiere, oder?"




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptySo 15 Okt 2023 - 18:43

23 | @Kenji

"Sowas einer Katze übel nehmen? Ne du. Damit fange ich gar nicht erst an. Die Tierchen können ja nix dafür. Außerdem liegt's ja wohl ganz klar nicht an mir. Ich meine, schau dir dieses putzige Fellknäuel hier an", meldete Nico sofort zurück und deutete mit einer geflachten Hand auf Purin, die sich grade daran machte die Verspannungen der letzten Jahre aus seiner Schulter zu kneten. Mh, das war schon irgendwie angenehm. Ob man Massagekatzen mieten konnte? Einfach auf den Bauch legen und die Katze machen lassen. Mit ein wenig Glück schlief sie sogar auf einem ein und man hatte eine ausgezeichnete Entschuldigung, warum man jetzt grade nun wirklich nicht die eigene Bude aufräumen konnte. Apropos Bude, schoss es Nico durch den Kopf, während er mit einer Hand weiter Purins Köpfchen krabbelte, die seine Schulter wohl grade als den ersten Horst des Adlerkatzenreiches ausgerufen hatte. Kenjis Behausung war gradezu erschreckend aufgeräumt. Da stand ja alles an Ort und Stelle! So ging das aber nicht. Kreatives Chaos gehörte zum Leben wie...wie...Milch zu Cornflakes! Genau. Wie die Milch zu den Cornflakes, die er letztes in seinen Teppich verschüttet hatte, wo der Fleck bis zum Hitzetod des Universums bleiben würde. Tja, so war das Schicksal. Grausam und unbarmherzig. Vor allem zu alten Teppichen.
"Kannst ja mal mit Erial sprechen, wenn du die beiden mal in den Garten lassen willst. Seine Katze treibt sich da auch immer rum und die Tierchen können nicht einfach so raus. Aha! So ist das also. Lieber fressen als bei mir bleiben, jaja. Würde ich dir übel nehmen, Purin, wenn wir jetzt nicht das Gleiche machen würden. Sind auf jeden Fall süß, die beiden. Gespielt verärgert, jedoch nicht einmal im Ansatz den richtigen Tonfall dafür aufbringend, lunste Nico dem verräterischen Viechzeug hinterher, das sich grade eifrig über den Futternapf hermachte. Hatte bestimmt seit mindestens drei Stunden nichts mehr zu fressen bekommen, das arme Tier. Futternapf halb leer, Hungertod kurz bevorstehend, mh-hm. Oder sowas. Er hatte ja noch nie ein Haustier gehabt. Sowas kam der Familie Peralta nicht ins Haus. Nur Matteo hatte ab und an mal eine Straßenkatze in seiner Werkstatt gefüttert. Das war ein alter Krieger gewesen. Mit Narben im Gesicht und einem abgerissenen Ohr. Der hatte auch nicht geschnurrt, der hatte gebrummt. Wie ein sehr handlicher Bär. Mit einem Winken forderte Nico seinen neuesten Kumpel dazu auf ihm zu folgen. Der Geigenkasten auf dem Rücken des Violinisten war ein ähnlich gutes Erkennungszeichen wie die Regenschirme der Fremdenführer in Maldina. Kenji würde also wohl nicht verloren gehen. "Jep. Musst dir das Menü dann mal ansehen. Trinke eh fast nur Kaffee, daher weiß ich nicht, was sie in der Richtung alles haben. Vanille hab ich mir gemerkt, weil das im Kaffee auch ganz okay ist." Mit nicht mehr ganz so wehendem Mantel, da der Geigenkasten den Rücken des Kleidungsstücks doch deutlich runter drückte, stapfte Nico voran durch die Straßen von Maldina. Es wurde geschäftiger als im Gildenhaus. Hier mal eine grüßend gehobene Hand, dort ein Winken, meistens gen Bedienungen oder Besitzer von Cafés. "Mh. Das ist echt lieb von dir. Würde nicht jeder machen ein Kätzchen aufzunehmen. Also, ich zum Beispiel nicht, würde Sorgen haben, dass ich mich nicht drum kümmern kann." Kurz musterte Nico seine Begleitung, als dieser kurz massiven Unfug von sich gab. Eine Hand schob sich aus der Manteltasche, um damit Kenji einmal kurz gegen den Hinterkopf zu ditschen. "Entschuldige dich nicht für sowas. Klar interessiert mich das. Aber, ne, ich habe keine Haustiere. Schaff's ja kaum mich selbst am Leben zu erhalten. Oh, wir sind da." Nico breitete die Arme aus und deutete mit beiden in Richtung eines kleinen Cafés. Die Wände und Tische zeigten einen deutlichen rosa-lilanen Einschlag. Etwas weiter hinten im Laden war eine gläserne Theke, in der sich ein ganzer Haufen Leckereien zeigte. Tortenstücke mit Schokolade, Beeren, Nüssen, Karamell, mit Sahne oder ohne. "Hey, hallo Charles. Wir nehmen den Tisch hier, ja?", plärrte Nico in Richtung Theke, wo ein älterer Herr nur bestätigend winkte. Nico wuchtete den Geigenkoffer vom Rücken und platzierte ihn neben dem Tisch. "Kannst zur Theke gehen, wenn du dir die Torten anschauen willst. Die Getränkekarte ist da auf dem Tisch."


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMo 16 Okt 2023 - 21:52

24 | @Nico
Die Samtpfötchen in den Garten lassen? Alleine der Gedanke sorgte dafür, dass sich Kenjis geheime Identität als Helikoptermutter regte. Was, wenn sie irgendwo hängen blieben? Auf einen der großen Bäume kletterten und nicht mehr herunter kamen? Oder gar herunterfielen?! Oh nein, das konnte er auf gar keinen Fall riskieren. Er würde es sich nie verzeihen können, wenn sich einer seiner Lieblinge verletzte. Hastig schüttelte er den Kopf. Nene, der Gedanke gefiel ihm nicht. Lieber schnell wieder verdrängen und sich an den frischgebackenen Städteführer heften. Als hätte er Sprungfedern in den Fersen hopste er ihm nach, Treppen hinab und gut gefüllte Straßen entlang. Man, Nico kannte echt viele Leute! "Jep, mach ich!" Heftiges Nicken. Oh man wohl bemerkte, dass die Aussicht auf Zucker bei dem Blondchen für unübertreffbare Freude sorgte? Bestimmt nicht. "Wenn du mal eins findest, bring es einfach zu mir. Ich kümmer mich drum." Wenn es um Katzen ging, hatte er wirklich ein zu großes Herz. Naja, wenn es um Menschen ging ebenfalls. Ach, wenn es lebte, dann fand es eigentlich immer irgendwo einen Platz in seinem nicht mehr ganz so lebendigen Herzen. "Weißt du, es ist eigentlich echt schön, sowas zu machen. Fühlt sich dann an, als hätte das eigene Leben mal nen Sinn. Weil man ein Anderes gerettet hat oder so. Und es is viel leichter, sich um jemand anderen zu kümmern, als sich selbst." Für den Ohara, der oft überhaupt nicht wusste, wohin mit sich selbst, war genau das ein wertvolles Gefühl. Da störte es ihn auch nicht, wenn er abends hungrig ins Bett ging nur damit seine samtpfötigen Mitbewohner auch am nächsten Tag einen gefüllten Napf haben konnten. Das war irgendwie ziemlich ernst geworden ... sofort ruderte er zurück und fing sich dafür direkt einen Klatscher gegen den Hinterkopf ein. Mit aufgeblasenen Bäckchen rieb er sich die getroffene Stelle. "Eyyy...", schmollte er. Das war echt fies gewesen! Die Sorge war voll und ganz berechtigt - zumindest in seinen Augen. Trotzdem gab er direkt kleinbei, Diskussionen waren einfach nicht sein Ding. "Na gut ... sorry. Und äh, freut mich. Also, dass es dich interessiert. Das mit den Haustieren is doof." Er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie es war, ohne ein flauschiges Wärmekissen auf der Brust oder im Arm einzuschlafen. Oder früh morgens um Drei von den süßen klängen einer Fellbatzen raufwürgenden Katze geweckt zu werden. Hach, die vielseitigen Freuden der Tierhaltung!
Kaum im Café angekommen, polterte das Blondchen auch schon hinüber zur Theke, dafür brauchte er überhaupt keine Einladung. Neugierig huschten die trüben Äuglein über die überraschend große Auswahl. Oh man, oh man, oh man, das sah alles zu gut aus! Da gab es wirklich gar nichts, was er nicht probieren wollte. Wenn die Getränkeauswahl genauso aussah, hatte er echt ein großes Problem. Mit Mühe und Not konnte er sich schließlich auf drei ordentlich große Stücke reduzieren: Schneewittchenkuchen, Erdbeer-Sahne und ein Obsttörtchen. Das war echt ein harter Kampf gewesen! Die Teller auf den, für so ein großes Vorhaben viel zu kleinen, Pfötchen balancierend marschierte er zu dem Tisch, an dem ihn Nico bereits erwartete. Wie so viel Süßzeug in einen Kenji Ohara passte? Wenn es um Zucker ging, war er eben ein regelrechtes schwarzes Loch. Da gab es nie genug. Gerade noch so, bevor ein gewaltiges Unglück passierte, konnte er das Geschirr abstellen und kurz durchschnaufen ehe er sich in den Stuhl sinken ließ. "Du kannst frei ruhig probieren, wenn du magst", bot er seinem Gegenüber an, während die Nase bereits in den Seiten mit der Kakao-Auswahl versank. Eine Hand schob dabei eine Gabel quer über den Tisch. Kenji liebte sein Essen und gab eigentlich wirklich ungern etwas ab, doch letztendlich war er dann doch wieder glücklich, wenn er seine Freuden teilen konnte. Geteilte Freude war doppelte Freude oder so! "Mhhh ich glaube ich probier den Kakao mal mit Karamell. Das hab ich bei den Torten noch nich", grübelte er laut vor sich hin, tippte sich dabei mit dem Finger gegen die Wange. "Bleibst du bei Kaffee mit Vanille? Oh und kennst du den Besitzer hier oder wieso nennst du ihn beim Vornamen?"




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMi 18 Okt 2023 - 13:27

24 | @Kenji

"Aye, Sir Kenji!", bestätigte Nico die Bitte, dass er Tiere doch gerne bei Kenji abladen könnte. Hey, das war ein super Deal. Nico konnte sich gut fühlen, weil er ja ein Tier gerettet hatte und Kenji hatte dann die ganze Arbeit damit. Damit konnte er arbeiten. Irgendwie war Kenjis Verantwortungsbewusstsein in dieser Hinsicht ja schon bewundernswert. An sich wäre es aus erstrebenswert, wenn man denn das eigene Leben ein klitzekleines - gewaltiges - Stückchen mehr beisammen gehabt hätte. Aber bis das so war...gab es eben erst einmal kein Haustier. Vielleicht irgendwann mal eine Scheunenkatze. Die waren doch vermutlich wenig Arbeit. Klang jedenfalls immer so, wenn man die Gedichte darüber las. Die holten sich ihr Futter selbst, genossen ihre Freiheit und ab und an kamen sie mal für einen raschen Knuddler vorbei. Damit konnte er arbeiten. "Hm. Da hast du vielleicht recht. Aber bis ich nicht sicherstellen, dass es einer Katze bei mir gut geht, hole ich mir keine. Sonst wäre ich ein ziemlicher Arsch, wenn wir mal ehrlich sind. Du hast das ja gut im Griff. Da bringe ich sie lieber bei dir vorbei, wenn ich welche finde." Auf den Schlag gegen Kenjis Hinterkopf folgte nur ein gut gelauntes Grinsen. Der kleine Ohara brauchte einfach ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Und das war kein Gedanke, den Nico grade zum ersten Mal dachte. Aber das kam sicher noch mit der Zeit.
Die gute Laune blieb auch dann erhalten, als Nico sich auf einem der Stühle des Cafés zusammen faltete und den Geigenkoffer vom Rücken wuchtete. Kurz die Schulter massiert, wo der Riemen des unhandlichen Holzmonsters reingeschnitten hatte. Es musste doch eine bessere Methode geben ein Instrument zu transportieren als in einem Koffer. Wozu war man denn Magier, wenn man seinen Mist dann trotzdem noch selbst schleppen musste? Das war doch Unfug. Mit einem Auge, das andere war schon wieder zu, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, linste Nico hinter Kenji her, der sich über die Tortentheke hermachte wie ein Schwarm Heuschrecken. Na, gefallen schien es ihm hier zumindest schon mal. Na gut, nicht wie ein ganzer Schwarm Heuschrecken. Vielleicht wie eine sehr hungrige Heuschrecke, die jedoch ungleich bessere Gesellschaft abgab. In jedem Fall kam er mit gleich drei Tortenstücken zurück. Nico wedelte das Angebot mit einer Hand über den eigenen Schopf hinweg dankend ab. "Danke, aber grade brauche ich nur Kaffee. Also, eigentlich immer." Die Bestellung wurde abgenickt, bevor Nico schon die Stimme wieder hob und den Kopf halb gen Theke drehte. "Charles. Einen Kakao mit Karamell und einen schwarzen Kaffee bitte!" Der ältere Herr hinter der Theke brummte irgendwas, was zumindest Nico leise lachen ließ. "Das war ein charlessches Danke für die reichliche Bestellung", erklärte der junge Peralta und lehnte sich noch ein wenig weiter im Stuhl zurück, sodass er halb über die Rückenlehne hing. "Uh, kennen ist so ein bisschen viel gesagt. Das ist Charles. Er will den Laden eigentlich schon länger abgeben, aber sein Sohn ist lieber nach Hargeon Town gegangen um dort Seemann zu werden. Der heißt übrigens Gustav, will aber lieber Gus genannt werden. Ist inzwischen verheiratet und hat zwei Kinder. Beides Mädchen. Sehr knuffig, glaube sie sind zwei und drei Jahre alt. Uh, wo war ich? Ach, richtig, Charles. Er sagt selbst, dass er langsam zu alt wird, um jeden Morgen in der Küche zu stehen und zu backen und zu verzieren. Aber ich hab schonmal gesehen, wie er einen Dieb verfolgt und eingeholt hat. Hab noch nie einen so alten Herren dermaßen durch die Straße wetzen sehen. Und, na ja, ich wohne...uhhh", unterbrach sich Nico um ein Auge wieder aufzuklappen und sich ein paar Sekunden lang umzusehen. Ein Finger deutete über den Braunschopf hinweg in eine der Gassen hinein. "Zwei Blocks in die Richtung. Und wenn ich Langeweile habe, gehe ich gerne mal in ein Café und unterhalte mich mit Leuten oder spiele ein wenig auf. Gibt nur wenig Besseres um Langeweile zu vertrieben. Und manchmal springen ein paar Jewels rum oder man lernt irgendwen Interessantes kennen. Die Cafés hier kenne ich eigentlich alle. Und ihre Besitzer auch. Ist erstaunlich wie wenig Kunden frühmorgens in die Läden kommen. Also habe ich Zeit über einem Kaffee mit ihnen zu quatschen. Wirst keine unterschiedliche Art von Leuten kennen lernen. Mina, die das Heyti führt, war früher mal Runensoldatin. Hat auch einiges zu erzählen. Charles hier, danke Charles, hat mal ein paar Jahre auf einem Zug gearbeitet. Wie war das mit dem Überfall, Charles?" Der ältere Herr war inzwischen näher heran gekommen und bugsierte zwei Tassen auf den Tisch. Als er angesprochen wurde, räusperte er sich. Es wirkte ein wenig verlegen. "Ach, ich habe nur gemacht, was jeder Bürger Fiores tun sollte." "Du hast drei Banditen mit der Kohleschaufel verprügelt. Glaube das geht ein wenig darüber hinaus. Klong, Klong, Klo-whoopsa." Fast wäre Nico vom Stuhl gefallen, da er leicht kippelnd wild mit beiden Händen um eine imaginäre Schaufel geschlossen ausgeholt hatte. "Uh, jedenfalls. Kenne die Leute quasi kaum."


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyDi 24 Okt 2023 - 19:01

25 | @Nico
Ja, es war definitiv schlau, mit einem Haustier zu warten, bis man sein Leben ordentlich beisammen hatte. Alles andere war weder dem Tier, noch dem Halter gegenüber fair. In dieser Hinsicht war Nico wirklich sehr verantwortungsbewusst! Dementsprechend folgte auf seine Aussage hin auch ein stolzes Nicken von dem Blondchen. Oh wären doch bloß alle Tierbesitzer so vernünftig! "Aber ich hab das auch nicht immer im Griff", merkte er an, "Ich gebe zumindest mein bestes!" Er war sicherlich nicht der perfekte Katzen-Vati, doch er war zumindest überzeugt, dass es Purin und Mochi trotzdem gut bei ihm ging. Selbst an den Tagen, nachdem er sein Leben verloren hatte und kaum aus dem Bett gekommen war, hatte er sich zumindest um die zwei Fellknäule gekümmert. Irgendwie war es für ihn leichter, sich um andere zu kümmern als um sich selbst.
Nun, zumindest wenn es um Essen ging, vernachlässigte sich der Ohara nur selten. Vielleicht ernährte er sich nicht besonder gesund, aber er ernährte sich zumindest. Von Süßkram. Oder, in diesem Fall: von Torten. Als Nico das Angebot, zu teilen, ablehnte, war er ehrlich gesagt ziemlich erleichtert. Das ließ er sich natürlich nicht anmerken, aber diskutieren würde er auch nicht! "Na gut, wenn du dir sicher bist", erwiederte er, ehe er seine Gabel auch schon in dem ersten Stück versenkte. Ein Haps nach dem anderen wurde verschlungen, verschwand in der gierigen Futterluke des Künstlers. So lahm Kenji auch oft wirken mochte - wenn er nicht gerade in Panik geriet - wenn es um die Nahrunsaufnahme ging war er alles andere als das! Das Erdbeer-Sahne-Stück war vernichtet, noch bevor der Peralta seinen ersten Monolog beendet hatte. Auch Stück zwei und drei waren beinahe komplett verschwunden, als endlich die Getränke kamen. Genießen war bei ihm echt nicht drin. Gerade wollte er nach seiner Tasse greifen, da entschied sich sein Gegenüber, beinahe vom Stuhl zu kullern. In dem Fehlglauben, ihn tatsächlich davon aufhalten zu können, sprang Kenni auf, realisierte dann aber auch schon, dass es nicht nötig war, zu helfen. Der Braunschopf hatte sich von ganz alleine wieder gefangen. Puh, Glück gehabt! Erleichtert ließ er sich zurück auf seinen Platz sinken und schnappte sich nun wirklich den dampfenden Becher. Eine Hand um die Seite und eine unter dem Boden drückte er das warme Keramik gegen seine Wange, ließ die Wärme mit einem erleichterten Seufzen durch seine Haut sickern. Es war nicht kalt, aber er fror trotzdem. "Das war echt mutig!", lobte er schließlich den Café-Besitzer, der schon wieder dabei war, sich aus dem Staub zu machen. Also zurück zu Nico!
"Quasi kaum?? Du kennst die halben Lebensgeschichten der Leute, das ist doch nicht kaum!" Entgeistert schüttelte er den Kopf. Er wünschte, er würde auch nur eine einzige Person so gut kennen. Doch Kenji hatte sich daran gewöhnt, gemieden zu werden. Und es akzeptiert. Er freute sich wie ein frisch gebratenes Schnitzel, wenn sich jemand entschied, sich mit ihm zu unterhalten, doch von sich aus ging er nurnoch selten auf Leute zu. "Du kannst dich so locker mit Anderen unterhalten ... Hast du keine Angst, dass sie dich nicht leiden können?" Oder dachten, dass er nervte? Was, wenn sie heimlich über einen lästerten?! So viele Sorgen, die man sich machen konnte ... doch nichts davon schien den lockeren Wuschelkopf zu belasten. Für ihn schien es das einfachste der Welt, einfach auf seine Mitmenschen zuzugehen.  "... wie machst du das? Ich will auch so mutig sein können. Und wie schaffst du es, dass sie dich mögen? Ich mag es, mit Leuten zu reden. Aber ich glaube die wenigsten mögen es, sich mit mir zu unterhalten." Endlich löste er die Tasse von seiner Backe und nahm einen großen Schluck. Schon früher hatte man ihn ständig als schräg bezeichnet, vor allem während der Schulzeit. Und jetzt? Jetzt war er nicht nur schräg, sondern auch noch ein blöder Vampir. Tot. Er hatte echt Schiss, dass Leute herausfanden, was er war. Doch das konnte er Nico beim besten Willen nicht erzählen. Das war sein wohlgehütetes Geheimnis und das sollte es auch bleiben!




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMi 25 Okt 2023 - 14:03

25 | @Kenji

"Sah mir jetzt nicht grade danach als würden deine beiden Katzen verhungern oder als wären sie ungepflegt. Denke du machst da einen ganz ordentlichen Job", murmelte Nico, der die Törtchen keines zweiten Blickes würdigte und sich stattdessen lieber damit beschäftigte auf den Hinterbeinen seines Stuhls herum zu kippeln. Das Lob, das Charles hier einheimste, zauberte dem jungen Peralta ein breites Grinsen ins Gesicht, das durch den Beinahe-Sturz nur kurz unterbrochen wurde. Zum Glück setzte sich auch Kenji wieder. Wo kamen sie denn dahin, wenn das frische Mitglied der Gilde den neuesten B-Rang-Magier von Satyrs Cornucopia retten musste? Wenigstens einmal war das Glück Nico jedoch hold, denn es gelang ihm durch wildes Wedeln der Arme wieder nach vorne zu kommen. "Nicht wahr? Die besten Geschichten verbergen sich hinter manchmal hinter den Gesichtern, von denen man es am wenigsten vermuten würde. Aber auch wenn die Leute nicht bekannt sind, nicht berühmt sind und in keinem Geschichtsbuch auch nur eine Fußnote sein werden, verdienen sie es, dass ihre Geschichten erzählt werden. So beeindruckend die Taten von so jemanden wie Aska van der Velden, Cassius Velnarion, Charon Dargin, Yuuki Grynder, Mareo Celeris oder Shizuka Otorame sein mögen, sollten sie nicht die einzigen sein, von denen erzählt wird. Nennen wir es die Heldentaten der kleinen Leute. Es kann nicht jeder Magier sein und einen Dämonen in den Oak Lake prügeln, aber es kann jeder etwas Gutes tun."
Vorsichtig wippte Nico wieder nach vorne und saß tatsächlich einmal still. Die kurze Pause der peraltaschen Monologe war jedoch nur dem Umstand geschuldet, dass man bislang keine Methode gefunden hatte gleichzeitig zu sprechen und Kaffee zu trinken. Von langer Dauer war die Pause deswegen nicht. "Also, zuerst: Ich mag es mich mit dir zu unterhalten. Also gibt's schonmal eine Person, die damit kein Problem hat. Und warum sollte ich Angst davor haben, dass sie mich nicht leiden können? Selbst wenn mich jemand dann nicht leiden kann, kann mir das doch egal sein. Die Leute, auf deren Meinung ich was gebe, kann ich an einer Hand abzählen. Der Rest darf seine Meinungen haben, aber sie betreffen mich nicht. Meinungen sind wie Hinterteile. Jeder hat eins, aber es trotzdem unhöflich es anderen Leuten in der Öffentlichkeit ins Gesicht zu drücken. Wie bin ich jetzt auf Hintern gekommen? Ach, richtig. Mit Leuten sprechen. Schau, ich dreh mal deine Lektion von vorher um, ja? Ich glaube, du denkst zu viel darüber nach. Geh mit der Strömung. Bau dir einen kleinen Vorrat an Themen, mit denen du dich so halb auskennst. Das ist deine Munition. Wenn du mit jemandem sprichst, kramst du einfach das erste Stück Thema heraus, was dir einfällt. Nicht drüber nachdenken. Selbst wenn es nicht klappt, hast du ja noch ein paar andere in der Hinterhand. Und irgendwann weißt du dann eh, worüber die andere Person gerne redet und dann nimmst du halt vor allem die Themen. Vielleicht liest du dir noch das eine oder andere interessante Fäktchen an und bringst das dann als Gesprächsstarter. Also, weniger nachdenken, mehr reden. Es muss nicht alles immer super interessant sein. Es muss nicht immer alles fröhlich sein und es muss nicht immer funktionieren. Hast du denn gleich beim ersten Griff zum Pinsel ein Bild wie das von heute rausgehauen? Nein, wahrscheinlich nicht. Meine ersten Akkorde haben vermutlich in den Ohren gebrannt, auch wenn ich mich nicht mehr dran erinnern kann." Der Kaffee war alle, Nico schon wieder im Stuhl zurück gelehnt. "Haben die Torten geschmeckt? Charles ist ein Virtuose am Backofen, finde ich. Möchtest du Nachschlag. Glaube kaum, dass er sich beschweren wird. Oder wir gehen uns mal den Park anschauen. Der ist um die Zeit auch immer ganz nett. Huh, wo findest du eigentlich gerne mal Inspiration? Gibt auch ein paar Galerien, die man sich ansehen könnte. Die größte ist natürlich Persephone. Aber es gibt auch ein paar kleinere, meistens in Privatbesitz. Denke ich kann uns in ein paar davon reinkriegen, wenn wir nett fragen. Und das kannst du ja."


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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26 | @Nico
Verwirrt zog der Blondschopf die Brauen zusammen, sagte jedoch nichts. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wer all die Leute, die Nico da eben aufgezählt hatte, waren. Er sprach sie aus, als sollte jeder wissen, was für Personen sich hinter den Namen verbargen, doch Kenni war niemand, der sich für VIPs groß interessierte - außer es waren Künstler. Das da waren aber definitiv keine Künstler. Vielleicht große Magier oder Helden? Naja, war ja auch egal. Der Gedanke, dass man kein großer Weltenretter sein musste, um sich einen Platz im Gedächtnis von seinen Mitmenschen zu verdienen, war schön.
Der Schwall an Worten, den der Peralta schließlich auf Kenji losließ, hingegen, war nicht ganz so schön. Ja, die Worte waren tatsächlich ziemlich wertvoll, doch die Menge. Die Menge! Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ließ den Kopf über die Lehne fallen und versuchte, aus dem Brummen, das durch den ewigen Monolog in seinen Gedanken entstanden war, zu sortieren. Eins nach dem Anderen. Wie konnte ein Mensch bloß so viel reden ohne ein einziges Mal über seine Worte zu stolpern? Es war wirklich bewundernswert. Mindestens genauso sehr wie die Leichtigkeit, mit der er seine Weisheiten präsentierte. Er schien es einfach so hinnehmen zu können, wenn Leute ihn nicht mochten. Für den Untoten schien das schier unmöglich. Ob er wollte oder nicht, er machte sich Sorgen darüber, egal wie gut er die andere Person kannte oder nicht. Die Angst vor Zurückweisung war groß, ja fast schon gigantisch und begleitete ihn bei jedem Wort, das er sprach. Jup, er dachte definitiv zu viel nach. Das hatte Nico perfekt erkannt. Doch wie schaltete man den Kopf aus? Wie brachte man ihn zum Schweigen? "Ich kenne mich nur mit Kunst aus. Aber irgendwie will nie jemand mit mir darüber reden. Die sagen immer, das ist langweilig." Dabei war Kunst überhaupt nicht langweilig. Sie war vielfältig und faszinierend. Er seufzte, zupfte mit den Fingern an seiner Kleidung herum. Er verstand die Punkte, die sein Gegenüber aufzählte und erklärte zwar, hatte jedoch keine Ahnung, wie er selbst sie erfolgreich umsetzen sollte. Vermutlich war es einer dieser Sachen, die man einfach ausprobieren und machen musste, um sie zu lernen. Beim Zeichnen war das nicht so schlimm, denn Kunstwerke, die hässlich und schlecht wurden, konnte man einfach wegwerfen und so tun, als hätten sie nie existiert. Bei Gesprächen hingegen brauchte man stets eine andere Person und die würde sich daran erinnern, wenn man scheiterte. Das war wirklich furchteinflößend! Zumindest in Kenjis Augen. Und dann war da natürlich auch noch das Problem seines mangelnden Lebens. Diese Wahrheit den Leuten offenbaren zu müssen, die er mochte, zu denen er eine Bindung aufgebaut hatte, bereitete ihm große Sorgen. Man würde ihn garantiert dafür hassen, denn er sollte ja eigentlich tot sein. "... gut, die waren echt gut", bestätigte er mit einem Nicken, noch immer halb in Gedanken, "Aber ich möchte keinen Nachschlag" Er mochte Nico und Nico hatte bestätigt, dass er Kenji mochte. Noch. Wie würde er wohl reagieren, wenn er die Wahrheit wüsste? Sorge breitete sich in der Brust des Blondchens aus. Da war er schon, der Punkt, den der Wuschelkopf eben noch angesprochen hatte: zu viele Gedanken. Zu wenig reden.
"Äh ... was? Inspiration? Uuhhm ... Ich hole sie meistens aus den Manga, die ich lese ..." Ein Thema, für das er in der Regel absolut brannte, doch die Lust zum Reden hatte er sich gerade selbst genommen. "Das, äh, klingt alles gut ... aber ... ich fühle mich gerade irgendwie nicht mehr so gut. Meinst du, dass können wir morgen machen oder so?" Missmutig wendete er den trüben Blick ab. Der Gedanke ließ ihn einfach nicht mehr los. Bisher hatte er noch überhaupt nicht überlegt, wie er die Sache mit seinem Vampir-Dasein angehen wollte, wenn er tatsächlich Freunde fand. "Aber nicht wegen dir oder so. Ich, äh, ich danke dir für all die netten Worte. Ich hoffe ich kann sie irgendwann umsetzen."




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyFr 3 Nov 2023 - 19:59

26 | @Kenji

"Philister gibt's überall, Kenni mein Freund. Du bist nur an die falschen Leute geraten", antwortete Nico munter auf Kenjis Einwand hin. Kunst sollte langweilig sein? So einen gewaltigen Unfug hatte er ja schon lange nicht mehr gehört. Wer waren denn diese Banausen, an die der arme Kenji da geraten war? Fast jeder konnte doch zumindest irgendeiner Richtung der Kunst etwas abgewinnen. Und wenn es dann halt Graffiti-Sprayen war, war es eben das. Irgendwo musste man anfangen. "Wenn du magst, nehme ich dich mal auf einen meiner Rundgänge mit. Ist immer wieder krass, wie viel man entdeckt, wenn man einfach nur ein bisschen ziellos durch Maldina stiefelt. Letztens erst wieder einen Graffiti-Künstler kennen gelernt. Dachte erst er ist Großvater Winter, so dick eingemümmelt war der. Hatte auch die passende Frisur. Aber so eine künstlerische Seele! Was der mit den Sprühdosen schafft, kriege ich nicht mal im Ansatz auf's Papier. Bist also herzlich eingeladen."
Apropos Kenji. Nico wippte wieder nach vorne. Die vorderen Beine des Stuhls knackten einmal unheilverkündend, als sie wieder auf dem Boden aufkamen. Kenji klang grade wie ein Ballon, aus dem langsam die Luft entwich. Nicht auf die lustige Art und Weise, die immer ein wenig nach Darmwind klang und munter durch den Raum pfblblblblte. Auf die Art traurige Art und Weise, bei der der Ballon immer kleiner wurde und der aufgedruckte Smiley in sich zusammenschrumpelte als hätte man ihn auf eine Rosine gestanzt. Ein Blick wechselte von den drei leeren Tellern Kenjis rüber zur Theke. Grade hatte das Blondchen noch reingehauen als gäbe es kein Morgen. Und jetzt wollte er nichts mehr. Sicher, Nico selbst wäre von so viel Kuchen vermutlich schlecht geworden, aber Kenji schien das bislang nicht so wirklich gestört zu haben. Und auch wenn Kenji beteuerte, dass es nicht an Nico lag, hob die Hydra der Selbstzweifel ihre grässlichen Köpfe aus dem chaotischen Sumpf, als der sich der Verstand des jungen Peralta ständig präsentierte. Ideen blubberten an die Oberfläche und zerplatzten rasch wieder. Nur wenige Dinge waren Konstanten. Und im Gegensatz zu der Laissez-fairen Attitüde, die man aus den Worten von vorher ablesen konnte, machte sich Nico doch manchmal Sorgen darum wie er auf andere Leute wirken mochten. Nicht bei vielen Leuten, zugegeben. Manche Leute konnten ihn mal so richtig peripher tangieren. Aber die Meinung einiger, weniger, schätzte er. Wann auch immer Kenji sich einen Platz auf dieser Liste erschlichen hatte, stand er doch drauf.
Egal, einfach überspielen. Fake it, 'til you make it. "Manga? Musst du mir mal mehr drüber erzählen. Meine Eltern fanden Cartoons und sowas immer dumm. Hatte daher nie viel damit zu tun. Müsste ich vermutlich mal ändern. Aber dir eine gute Besserung, Kenji. Erhol' dich ein wenig. Soll ich dich zurück zur Gildenhalle bringen? Wäre kein Problem." Womit auch das Thema der nächsten Recherche feststand. Manga, also. Davon hatte Nico keine Ahnung. Er wusste, dass sie gezeichnet wurden. Aber was exakt sie von Cartoons unterschied? Gute Frage. Musste er rausfinden. Die Arme wieder hinter dem Kopf verschränkend, musterte Nico sein Gegenüber. Kenji wirkte abgelenkt, als wäre er mit den Gedanken woanders. Hm. Vielleicht war ihm auch nur eine gute Idee gekommen?


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptySo 12 Nov 2023 - 17:46

27 | @Nico
Der Braunhaarige war wirklich zu nett für diese Welt. Fröhlich schmiedete er einen Plan nach dem nächsten, überschüttete Kenji regelrecht mit Ideen, wie sie ihre gemeinsame Zeit verbringen konnten. Dabei verschwieg er ihm schon die ganze Zeit, wie gefährlich er eigentlich war. Mit der Zunge fuhr er über die Innenseite seiner Zähne. Spitz. Gefährlich. Warteten nur darauf, endlich einen Menschen zu verletzen. Das war einfach nur unfair. Es gab überhaupt keine Chance, dass Nico ihn noch mögen würde, wenn er wusste, dass er einen Vampir vor sich hatte. Was hatte er sich da bloß eingebrockt? "Das klingt toll", antwortete er ehrlich. Doch war es eine gute Idee? Absolut nicht. Er wollte wirklich unter Leute kommen, Freunde finden, ganz egal, wie schräg sie vielleicht sein mochten, aber er konnte doch nicht allen Leuten verheimlichen, wer er wirklich war! Aber die Wahrheit sagen konnte er genauso wenig. Diese Zwickmühle machte ihn echt verrückt...
Wenn Kenni gewusst hätte, dass sich sein Gegenüber prompt die Schuld für seine schlechte Laune gab, hätte er sich ganz sicher selbst geohrfeigt. Die Wahrheit könnte kaum unterschiedlicher aussehen, doch wer kam schon auf die Idee, dass sein Gesprächspartner Gedanken plagten, wie der Ohara sie hatte? Das war total abwegig! Ja, es sollte sogar komplett unrealistisch sein, doch das war es leider nicht. "Vielleicht haben deine Eltern ja recht ... aber, äh, ich mag sie... Keine Ahnung ob dir die gefallen würden." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Vermutlich hätte er das lieber nicht anmerken sollen. Die meisten Leute fanden Manga, Comics und Co. langweilig oder kindisch. "Ich kann dir ja mal was zeigen. Vielleicht." Blöde Idee. Richtig blöde Idee. Wieso sprach er ständig, obwohl er lieber ruhig sein sollte? "Danke, aber das, äh, ist nicht nötig. Ich komme schon klar. Hab mir den Weg gemerkt, glaube ich." Er zog seine Tasche auf seinen Schoß und kramte seine Geldbörse hervor. Die nötigen Jewel inklusive eines kleinen Trinkgelds landeten auf dem Tisch, ehe er sich aus seinem Stuhl erhob. "War echt cool mit dir Nico, echt jetzt. Hat mich total gefreut." Ja, so akzeptiert hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. "So lieb wie du war schon lange keiner mehr zu mir! Danke dafür!" Er lächelte, etwas mühsam, aber ehrlich. Die Stunden, die er mit dem Wuschelkopf verbracht hatte, waren wirklich erholsam und hatten seinem Selbstbewusstsein womöglich sogar ein wenig gut getan. Dass er sich jetzt so eilig aus dem Staub machte, tat ihm Leid, aber es war echt besser so! "Bis bald oder so." Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen winkte er seinem Gegenüber zum Abschied, dann trat er auch schon die Flucht an. Er musste echt weg hier und sich Gedanken darüber machen, wie seine Zukunft ab hier aussehen sollte.

-Off-Ende-




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Maenor
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyDo 15 Feb 2024 - 15:13




Hörst du das Licht?

Off #1 / @Mary

Wie so oft in letzter Zeit, wurde der gute Maenor mal wieder von Albträumen über eine riesige Schlange heimgesucht. In der ersten Zeit war er stets zu unmenschlichen Uhrzeiten - so gegen acht Uhr morgens - davon wachgeworden und war danach sofort aufgestanden, um zu trainieren. Es fühlte sich einfach gut an, wenn die Muskeln brannten und der Schweiß vor Anstrengung auf den Boden tropfte. Der Fice hatte das Gefühl, dass etwas im Argen war und dass er sich auf eine Konfrontation vorbereiten musste. Dank Cassandra wusste er jedoch nun um die Identität dieser mysteriösen Riesenschlange in seinen Träumen: Apophis, der Erzfeind seines Ziehvaters Ra. Allein über dieses Wissen zu verfügen, beruhigte ihn schon ein wenig, obwohl es natürlich alles andere als cool war, ständig von irgendwelchen Reptilienaugen und Schlangen zu träumen, die einen fressen wollten. Da der Lichtgodslayer nun wach war, entschloss er sich also wie üblich für ein schnelles, morgendliches Training und ein anschließendes Bettlerfrühstück - die Miete und der Erwerb des letzten Designerstücks hatten seine Ersparnisse wieder geschröpft – ehe er sich eine wohlverdiente Dusche gönnte. Damit konnte der Fice nun den Tag und er freute sich schon sehr darauf, denn er würde mal wieder aus Maldina Town rauskommen!

Ehe der braunhaarige Magier jedoch zu seiner kleinen Reise aufbrach, entschloss er sich zunächst dafür, sich ins Gildenhaus der Künstler zu begeben. Möglicherweise fand er dort jemanden, der ihn begleiten mochte? Doch wohin war die Frage? Tja, erst kürzlich hatte er aufgeschnappt, dass sich im Süden des Landes in der Nähe von Sun Village Ruinen befanden. Das alleine hätte nicht wirklich dazu geführt, dass der Fice sich dafür interessierte, doch die Ruinen waren allgemein bekannt als „Sonnenruinen“ und damit war seine Aufmerksamkeit gewonnen! Immerhin bezog er seine Kraft aus der Sonne und sein Ziehvater war der Sonnengott, also bestand doch eine Chance, dass er hier etwas Nützliches in Erfahrung bringen konnte. Eine Melodie summend, lief der Fice komplett vermummt die Straßen Maldinas in Richtung des Gildenhauses entlang. Ja, er hatte ein gutes Gefühl bei der Sache. Dass allgemein schönes Frühlingswetter herrschte und ein reges Treiben auf den Straßen herrschte, tat sein Übriges, um seine Laune noch weiter steigen zu lassen. Entsprechend bestens gelaunt, betrat er das Gildenhaus von Satyrs Cornucopia und begab sich in die Halle der Freiheit, wo er sich erstmal genüsslich streckte und sich dann wie blöd aus der Wäsche grinsend dort umschaute.

Just in diesem Augenblick erblickten seine flammenfarbenen Seelenspiegel eine Person, die er nun seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte: Mary, Lichtmagierin, Sparringspartner, Köchin und seine inoffizielle Sekretärin. Schließlich hatte er sich von ihr bereits mehrmals aushelfen lassen, als es um das Lesen von Briefen und Aufsetzen entsprechender Antworten ging. Bis dato hatte sie ihm noch all seine Flunkereien abgekauft, wieso und weshalb er das nicht selbst vorlesen oder beantworten konnte, aber wer konnte schon sagen, wie lange noch sein Lügenkonstrukt hielt? „Hey, Maaaary!“, gab Maenor eine laute Begrüßung zum Besten und winkte energisch, um ja sicherzugehen, dass er sich die Aufmerksamkeit der Baumgardner sicherte. Mit einem federnden Schritt überbrückte er die Distanz zu der kleineren Magierin und grinste diese schließlich breit an. „Wie geht’s dir? Gut siehst du aus. Hast du zufällig gerade Zeit?“ Zeit war Geld und Geld war etwas, dass der Fice nicht besaß. „Ich hab‘ nämlich etwas über Ruinen in der Nähe von Sun Village gehört, die ich mir gerne mal anschauen möchte.“ Im nächsten Moment trat der Lichtgodslayer ein wenig näher, und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. „Sie heißen Sonnenruinen.“ Diese Aussage wurde von einem ernsten Nicken begleitet, ganz so, als ob diese Aussage überhaupt irgendetwas erklärte. Was Maenor sagen wollte, aber nicht tat, war: Diese Sonnenruinen könnten mit Ra zu tun haben, also wollte er sie näher inspizieren. Mary als Lichtmagierin wäre doch prädestiniert, um ihn zu begleiten, denn vielleicht konnte sie auch das eine oder andere Nützliche lernen. Ob die blonde Jungmagierin in der Lage war, zwischen den Zeilen zu lesen? „Willst du mitkommen?“ Es wäre doch schön, etwas Gesellschaft zu haben und von einem freundlichen Gesicht umgeben zu sein. Hoffentlich hatte die Baumgardner gerade nichts Anderes zu tun beziehungsweise hoffentlich fiel ihr keine passende Ausrede ein, um den Fice nicht begleiten zu müssen!

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyFr 8 März 2024 - 12:10

01 | @Maenor

Die Halle der Freiheit war ein kurioser Ort: Überall Künstler, überall Chaos, und doch geballte Schaffenskraft und gegenseitige Hilfe. Ob man die Kunstwerke anderer beurteilte und wertvolle Tipps gab, etwas zusammen erschuf oder sich in eine der Seitenkammern einschloss, um sich von seiner Muse abknutschen zu lassen ... Mary liebte die Halle der Freiheit, auch wenn sie eigentlich nie kreativ dort tätig war. Ab und an trainierte sie in dem Areal, das für Tanz und Kampfsport abgegrenzt war, doch die meiste Zeit befand sie sich aus anderen Gründen hier. Im Moment räumte Mary ihren Gildenmitgliedern zur Abwechslung einmal nicht hinterher, sondern jagte in ihrer offiziellen Funktion als Questboardbeauftragte Questzettel, die vom Questboard verschwunden waren. Sie hatte gerade einem dusseligen Mitglied eine kleine Standpauke gehalten, dass man Quests nicht zu horten hatte und die entsprechenden Zettel einkassiert, als die Baumgardner quer durch die Halle ihren Namen hörte. Die Zettel verschwanden in ihrer Tasche und sie wandte sich um, auf der Suche nach dem Ursprung des Rufens.

Sonderlich lange suchen musste sie nicht, denn Maenor kam wie eine solarbetriebene Dampfwalze auf sie zu und überhäufte sie direkt mit einem Kompliment. Leicht misstrauisch verengten sich goldene Augen. Maenor wollte bestimmt etwas von ihr - brauchte er wieder einmal Hilfe beim Schreiben? Dennoch mochte sie den chaotischen "Göttersohn" und lächelte warm, als er eine Atempause machte und sie kurz zu Wort kommen ließ. "Hallo, Maenor. Ich habe gerade Zeit, was gibt's?" Sie trat näher an den Größeren heran, da dieser einen verschwörerischen Ton anschlug. Ruinen in der Nähe von Sun Village ... Das Dorf sagte der Baumgardner etwas. Vor einer Weile war sie auf dem Gebirge dort gewesen, um einen versteckten Eingang in das Ashmound Royal Prison zu sichern. Dabei war sie an der Riesenstadt vorbeigekommen, hatte sie jedoch selbst nie betreten. Tatsächlich gab es dort eine Vielzahl von Ruinen und verlassenen Gebäuden. Ab und zu kamen Quests herein, die Belohnungen auf Schätze ausschrieben. Die Nähe zum Hof ihrer Eltern bedingte auch, dass Mary früher öfter einmal mit Reisenden und Forschern zu tun hatte, die nach ihren Expeditionen in den Süden im Gasthaus dort einkehrten. "Ich weiß, wo das ist. Bin in der Nähe aufgewachsen. Sonnenruinen, sagst du?" Mary war leider seit ihrem letzten Gespräch nicht mit hellseherischen Kräften gesegnet worden, doch auch wenn sie nicht wusste, was genau Maenor an diesem Ort fesseln mochte, erkannte die empathische Baumgardner doch, dass es ihrem Freund etwas bedeutete, dorthin zu gehen. Die Lichtmagierin schaute sich kurz in der Halle um, seufzte leise. So viel zu ihrer Jagd auf Questzettelhorter. Aber das eilte nicht; Satyrs Cornucopia nahm die Gildenarbeit zwar schon ernst, aber sie waren nun wirklich alles andere als eine automatisierte und raffgierige Institution, die ihre Mitglieder gängelte. "Das ist ganz in der Nähe vom Hof meiner Eltern. Ich schätze, dass ich dich begleiten kann. Was hoffst du denn, dort zu finden?" Mary streckte einen Arm aus und scheuchte Maenor vor sich her wie ein Schaf zur Weide, damit sie die erbeuteten Questzettel wieder an das Questboard in der Halle der Sammlung pinnen konnte. Währenddessen sprach sie mit dem Älteren: "Was hast du eigentlich da im Gesicht? Ist dir kalt?" Wenn ja, dann sollte sie vielleicht ein wenig mehr Ausrüstung für ihre Expedition einpacken ...


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyFr 15 März 2024 - 12:23




Hörst du das Licht?

Off #2 / @Mary

Maenor blickte Mary mit einem begeisterten und breiten Lächeln an, während er auf ihre Antwort wartete, ob sie ihn nun begleitete oder nicht. Konnte sie bei seinen unschuldigen Augen und seinem freundlichen Erscheinungsbild aber wirklich nein sagen? Nun, die Angel samt Köder war ausgeworfen und jetzt galt es nur noch zu warten, bis der Fisch zuschnappte und er an Land gezogen werden konnte. Der Fice war davon überzeugt, dass die Baumgardner nicht anders als zustimmen konnte, sobald sie erfuhr, wohin die geplante Reise führte: Die Sonnenruinen. Sonne gleich Licht, ist doch klar oder? Es war eigentlich physikalisch nicht möglich, aber als ihm die kleinere Lichtmagierin offenbarte, dass sie in der Nähe von Sun Village aufgewachsen war und die Gegend dementsprechend kannte, wurde das Lächeln des Lichtgodslayers noch größer. Das konnte doch kein Zufall sein, oder?

Innerlich die Daumen drückend, verfolgten die flammenfarbenen Seelenspiegel jede Bewegung der Lichtmagierin. Als diese sich ein letztes Mal in der Halle der Freiheit umschaute und schließlich seufzte, wusste er, dass er sie überzeugt hatte! Manch einer hätte sich für sich selbst gefreut und innerlich die Faust triumphierend in die Lüfte gestreckt. Aber nicht so Maenor: „WAHUUUUU!“, stieß er seinen Freudenschrei aus und riss die Arme begeistert in die Höhe, als ihm die Baumgardner mitteilte, dass sie ihn begleiten würde. Selbst ihre komische Nachfrage hinsichtlich dessen, was er sich erhoffte in den Ruinen zu finden, konnten seine gute Laune nicht mindern. „Mein Vater ist doch Ra, der Sonnengott.“ Duh! Lag es nicht etwa auf der Hand, warum ihn gerade die Sonnenruinen interessierten? Andererseits hatten sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, also wusste die Blondine unter Umständen nicht von seinen prophetischen Albträumen und Apophis, die ihn in jede Nacht in der Traumwelt heimsuchte. Der Fice hatte so ein Gefühl im Bauch, dass die Sonnenruinen vielleicht nützliche Informationen über Ra und möglicherweise auch dessen Erzfeind enthielt. „Du erinnerst dich doch sicherlich an meine seltsamen Albträume über eine Pyramide in der Wüste und so eine Riesenschlange? Nun, so sehr ich auch verrückte Träume stehe, geht es einem nach ein paar Wochen doch ziemlich gegen den Strich. Denkst du nicht, dass wir in diesen Sonnenruinen etwas über Ra und Apophis herausfinden könnten? Vielleicht sogar einen Weg, wie ich die Albträume von Riesenschlangen unterbinden kann?“ Oh ja, Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Es wäre zu hoffen, dass Mary nun besser nachvollziehen konnte, warum sich der Fice diese Sonnenruinen unbedingt aus nächster Nähe anschauen wollte.

Ehe man aber zur Tat schreiten konnte, stolperte Maenor noch über eine Aussage seiner Gildenkollegin. „Der Hof deiner Eltern? Meinst du einen Bauernhof oder so einen richtigen Gutshof? Du bist doch nicht etwa adeligen Geblüts, oder?“ Die Fantasie des jungen Mannes nahm mal wieder Reißaus, weshalb er sich sofort irgendetwas ausmalte, was die kleinere Magierin überhaupt nicht gesagt hatte. Kurz blickte er die Baumgardner prüfend an, ehe sein überraschter Gesichtsausdruck einem schelmischen Grinsen breit machte. „Bedeutet das etwa, dass ich nun stets einen Knick vor dir machen muss? Jawohl, eure Hochwohldurchlauchtigkeit!“, sprach der Fice in seiner unterwürfigsten Stimme und führte dabei eine ziemlich peinliche Verbeugung vor Mary aus. Gut, dass sie die Gildenhallen bald verlassen würden, was? Nur allzu freudig ließ sich der braunhaarige Magier von seiner kleineren Gildenkollegin in Richtung Ausgang scheuchen … bis die Gute eine Frage stellte, mit der er nicht gerechnet hatte. Ja richtig, die Baumgardner hatte ihn noch nie außerhalb der Gildenräumlichkeiten angetroffen, also wusste sie überhaupt nichts bezüglich seiner Verkleidung. Puh, jetzt galt es eine passende Ausrede für das Halstuch zu finden, auf welches sich die Blondine bezog. „Das ist die neuste Mode. Möchtest du auch eins? Ich glaube, damit würdest du richtig verwegen aussehen.“, teilte er ihr breit grinsend mit. Okay, oder er gab einfach Schwachsinn von sich, statt sich eine passende und glaubwürdige Ausrede auszudenken. Warum nicht…


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
1 - Halle der Freiheit - Seite 4 EmptyMo 8 Apr 2024 - 23:26

02 | @Maenor

Die Sonnenruinen und der Sonnengott? Klar, natürlich. Wieso auch nicht? Mary kniff die Augen zusammen und versuchte die ihr gegebenen Informationen zu verarbeiten. Während ihrer Zeit als Satyr waren ihr schon zahlreiche seltsame Dinge und Personen begegnet, doch so recht hatte die Baumgardner die ganze Sache mit der Göttlichkeit noch nicht verwunden. Unbewusst hatte Mary sogar schon vor Maenor Bekanntschaft mit dem Göttlichen gemacht, nämlich als sich Esmée vor ihren Augen durch ein Take Over verwandelte. Dies war bei einer Quest passiert, wo ein sprechender weißer Hirsch sie gesegnet hatte. Ein angeblicher Waldgott. Insofern hatte Mary da einen offenen Horizont, doch der Sohn eines Gottes ... das ging dann doch einen Schritt zu weit. Sie wusste, dass Maenor gerne blödelte, aber hinter seinem Witz steckte meistens auch ein Körnchen Wahrheit. Die Lichtmagierin spürte, dass es ihrem Freund ernst mit der Ruine war und beschloss daher, ihm zu folgen. Auf dem Weg lauschte sie seiner Erzählung über die Alpträume, die ihr trotz der legeren Erklärweise eine Sorgenfalte auf die Stirn trieben. "Schlaf ist wichtig", meinte Mary mit einer Stimme, in der Fürsorge und Nachdenklichkeit gleichermaßen schwang. "Ich hoffe, dass dir dieser Ausflug hilft, aber wenn nicht, dann sollte sich das vielleicht jemand ansehen." Mary kannte keinen Arzt, der sich auf übernatürliche Träume spezialisierte, aber Schlafstörungen an sich ließen sich doch behandeln, nicht? Die Baumgardner beäugte Maenor skeptisch und versuchte abzuschätzen, ob seine Alpträume ihm vielleicht stärker auf die Gesundheit schlugen, als er zugeben wollte. In jedem Fall erklärte das schon einmal seine Dringlichkeit. "Nochmal von vorne, ja? Wer ist Apophis?", hakte Mary nach und schritt neben Maenor her.

Dieser hing sich seltsamerweise an ihrem Ausdruck auf, dass sie am Hof ihrer Eltern vorbeikommen würden. Sie und adeligen Geblüts? Klar, und bei Maenor handelte es sich um den Prinz eines zerfallenen Königreiches! Mary schüttelte lachend den Kopf. "Ein Bauernhof und ein Gasthof. Ich muss dich leider enttäuschen. Und ich glaube, Knickse machen nur Frauen, oder?" So gut kannte sich die Baumgardner darin nicht aus. Ihr Wissen von Adel stammte größtenteils aus Märchenbüchern und einem Theaterstück, das ein paar Gildenmitglieder vor ein paar Wochen aufgeführt hatten. Doch sie bezweifelte, dass es sich dabei um eine realistische Darstellung handelte. Mit den Adeligen Fiores hatte sie jedenfalls nichts am Hut. Das war auch ganz gut so, immerhin hielten diese das Landei vermutlich für einen dummen Bauern. Eine blonde Augenbraue hob sich an der Tür, beim Gespräch über den Lappen, den Maenor am Hals hängen hatte. Von Mode hatte Mary noch weniger Ahnung als von Adeligen, doch sie hatte auch schon eine gewisse Erfahrung mit den Späßen ihres Freundes. Aus diesem Grund legte sie den Kopf schief, öffnete den Mund ... schloss ihn dann aber einfach wieder und schüttelte den Kopf. Nein, man suchte sich seine Kämpfe aus, nicht? Und diese Schlacht würde sie nicht schlagen. Vielleicht gehörte das alles zu einem Plan oder einem Spiel oder dergleichen, doch wenn Mary noch den Rest des Tages mit Maenor reisen sollte, dann musste sie wohl mit ein wenig Mysterium leben. "Was genau weißt du über die Ruinen?" Vielleicht lebte dort ja jemand, den man nett um Einlass und eine Führung bitten konnte ...?


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