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 Stillsnow

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Lian
Thief in Distress
Lian
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BeitragThema: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDi 20 Apr 2021 - 20:42

das Eingangsposting lautete :

Stillsnow - Seite 2 Stills10

Ortsname: Stillsnow
Art: Ortschaft
Spezielles: Eine riesige Kathedrale stellt das Zentrum von Stillsnow dar
Beschreibung: Stillsnow ist eine kleine Ortschaft mit nur wenigen Einheimischen, die fast das gesamte Jahr über mit eisigen Winden und kontinuierlichem Schneefall zu kämpfen hat. Nur selten reißt die graue Wolkendecke über Stillsnow auf, wenn es jedoch geschieht, bietet der durch die Luft wirbelnde und am Boden liegende glitzernde Schnee einen absolut unvergesslichen Anblick. Den meisten Menschen ist Stillsnow als größte Ruhestätte für Verstorbene in Nord-Fiore bekannt. Man schätzt, dass etwa 25% aller Menschen aus Nord-Fiore ihre letzte Ruhe in Stillsnow finden, entsprechend groß ist auch das Friedhofsgelände, um das sich die Einheimischen der Ortschaft kümmern. Eindeutiger Mittelpunkt der Ortschaft ist eine riesige Kathedrale, die am Fuße der nahegelegenen Bergkette erbaut worden ist. Die Kathedrale sticht nicht nur durch ihre pure Größe hervor, sondern auch durch die wunderbar gepflegte, weiße Fassade zusammen mit diversen, goldenen Verzierungen. Auch die bunten Glasfenstern der Kathedrale ziehen die Aufmerksamkeit Reisender schnell auf sich, denn in den einzelnen Fenstern werden auf kunstvolle Art und Weise diverse Geschichten aus dem Dies- und Jenseits erzählt. Unter der Kathedrale befindet sich eine Krypta, zu der allerdings nur ausgewählte Geistliche einen Zutritt haben. Nur sehr hohe Geistliche und Würdenträger Nord-Fiores finden in dem Kellergewölbe unter der Kathedrale von Stillsnow ihre letzte Ruhe, weshalb es als große Ehre angesehen wird, hier bestattet zu werden.

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Lian
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySa 22 Mai 2021 - 22:56

Rins erschrockener Schrei hallte über den Friedhof. Ja, ein Geist. Es… war ein Geist?! Lian konnte es immer noch nicht so recht glauben, doch er sah es mit eigenen Augen: Diese Gestalt, sie sich allmählich aus dem Nebel erhob und die Umrisse einer Frau annahm. Wow. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären, vielleicht auch in der Hoffnung, dadurch aufzuwachen. Zu bemerken, dass er sich das alles nur einbildete, ein böser Traum. Dieser Anblick ging gegen alles, wovon der Illusionsmagier überzeugt war, seine Welt stand gerade Kopf. Es war daher auch nicht verwunderlich, dass er viel zu spät bemerkte, dass sich sein Griff um das Handgelenk des kleinen Jungen gelöst hatte. Der Kleine rannte vorbei an dem erstarrten Lian, direkt auf den Geist zu, ohne dass der Falls auch nur Anstalten machte, ihn aufzuhalten. Erst Sekunden, nachdem Rin das Kind bereits gepackt und in eine enge Umarmung geschlossen hatte, kehrten die Sinne langsam zu dem 19-Jährigen zurück. Er fühlte sich betäubt, er… spürte Furcht. Furch vor dem Unbekannten, das sich da vor ihm zeigte. Seine hellgrünen Augen starrten auf den Jungen, der alles daransetzte, sich aus dem festen Griff der Inuyama zu lösen und immer lauter nach seiner Mutter schrie. Seiner Mutter? Es war so dunkel, dass Lian für den Bruchteil einer Sekunde sein eigenes, früheres Ich in diesem Jungen erkannte. Seine Mutter hatte ihn nicht geliebt, das wusste er. Und trotzdem fragte er sich, ob auch er sich so hätte anhören können, wenn seine eigene Vergangenheit eine andere gewesen wäre. Ob es das war, was die Liebe zwischen Mutter und Sohn ausmachte? Er zuckte zusammen, als sich der Griff von Rin löste und das Kind ungehindert zum Geist stolperte. Die Gestalt beugte sich herab, nahm den weinenden Jungen in die Arme und beide … schienen glücklich. Aber Lian kannte sich mit Trugbildern aus: Das war nicht echt. Sie klammerten sich an etwas, das nicht existierte, um der Realität zu entkommen. Er wusste besser als alle anderen, wie süchtig man nach Trugbildern werden konnte. Je länger man sich ihnen ergab, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass man irgendwann wieder in der Realität ankam. Und dann starb man – selbst wenn der Körper theoretisch noch unter den Lebenden weilte. Er wechselte einen Blick mit Rin, die sich dafür entschuldigte, das Kind nicht festgehalten zu haben. Und in ihren hellblauen Augen stand so viel Trauer, so viel Schmerz und Sehnsucht geschrieben, dass es dem Falls kurzzeitig die Kehle zuschnürte. Sie vermisste ihre eigenen Eltern, natürlich. Was war hier gerade los? Warum war die ganze Quest so emotional geworden? Lian war vollkommen überfordert, sodass er nicht mehr als ein sachtes Kopfschütteln zustande brachte.

„Scheiße“, murmelte er leise, als das Geistergeschöpf sich plötzlich von dem Jungen löste und gefährlich vor den Magiern aufbaute. Wollte es wirklich in den Angriff übergehen? Das konnte dieser Geist doch nicht ernst meinen! Geist… Lian konnte es immer noch nicht fassen. Warum sie ihren Sohn hatten fortnehmen wollen? Weil sie nicht mehr existierte, verdammt nochmal! Aber wie sollte man das einem Geist deutlich machen? Erst der Griff von Rin an seinem Ärmel machte dem Falls bewusst, dass er gerade nicht alleine war: Die hellhaarige Kollegin war an seiner Seite. Und auch wenn sie Angst hatte, sie zeigte ihm deutlich, dass sie ihn nicht im Stich lassen würde. Sie wechselten einen Blick aus, der den Falls wieder ein wenig beruhigte. Er war nicht nur für sich selbst verantwortlich, gerade ging es auch darum, die Inuyama vor Schaden zu bewahren. Eigentlich war Lian jemand, der Entscheidungen gerne anderen Leuten überließ – aber gerade wurde er gefragt, was sie machen sollten. Und es war niemand da, der ihm diese Entscheidung abnehmen konnte. Er musste entscheiden. Schnell. Fliehen? Nein, sie waren doch hier, um das Geisterrätsel auf diesem verdammten Friedhof zu lösen? Angriff? Lian war immer noch kein Kämpfer! Er musste sich was ausdenken… er ließ alle Dinge Revue passieren, die er sich in der Vergangenheit bereits ausgedacht hatte, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Irgendetwas musste es doch geben… Doch der Geist wartete nicht. Plötzlich schoss er auf die Magier zu, bereit zum Angriff.
Lians Hand schnellte reflexartig nach vorne und sandte einen Manaimpuls los, um Phantom Mirage zu wirken. Problem? Phantom Mirage erzeugte ein Trugbild von haargenau der Sache, die Lian sich im Moment des Wirkens des Zaubers vorgestellt hatte. Und in dem Augenblick, in dem der Geist zum Angriff angesetzt hatte, waren seine Gedanken gerade beim Ablenkungsmanöver von Oma Mayora gewesen. Der Geist hielt abrupt an, als direkt vor seiner Nase ein nebliger Geisterschlüpfer durch die Luft wirbelte.

Ein… Geisterschlüpfer. Ja, richtig gehört.

Oh mein Gott. Lian blinzelte, realisierte erst mit Verzögerung, was er da eigentlich für eine Illusion beschworen hatte und es legte sich eine schreckliche Stille über den Friedhof. Nicht einmal der Junge schrie mehr, sondern starrte irritiert dem Unterhöschen hinterher, das von einer weiteren Windböe erfasst wurde und einen hohen Bogen machte. Die Wangen des Illusionsmagiers wurden rot, glühten regelrecht und er wünschte sich, die Geisterfrau würde ihn einfach fressen. Er würde sich nicht wehren. Oh, bitte. Irgendjemand musste ihn von dieser Peinlichkeit erlösen! Und dann, irgendwo in der Ferne – ein Kichern. Ein Kichern? Mit einem Schlag kehrten die Lebensgeister in den Falls zurück, als er sich irritiert in die Richtung drehte, aus der er das Kichern gehört hatte. Die grünen Augen sahen wieder zu der Geisterfrau, die sich keinen Zentimeter mehr bewegt hatte und… irgendwie flackerte? Bildete er sich das gerade ein? Oh, wie hatte er eigentlich so verblendet sein können?! Endlich kehrte Lians Rationalität zurück und er wandte sich zu Rin um. Konnte sie nicht besser in der Dunkelheit sehen? Und wenn sie auch nur ansatzweise an die Fähigkeiten von Rownan herankam, sollte auch ihr Geruchssinn deutlich besser sein als seiner. Es raschelte – wer oder was auch immer da hinten gelauert hatte, er schien die Flucht ergreifen zu wollen. „Rin!“ Sie könnte deutlich besser die Verfolgung aufnehmen als er. Lian war sich sicher: Sie waren an der Nase herumgeführt worden. Und die Quelle der Trickserei versuchte gerade, sich aus dem Staub zu machen.

@Rin


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Rin
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySo 23 Mai 2021 - 21:12

Den Ärmel ihres neuen Freundes noch immer fest umklammernd, machte sich die Inuyama bereit. Sie beugte sich nach vorne, zeigte instinktartig die Zähne und legte die Ohren an. Er hatte den Kampf gewählt, also würde auch sie kämpfen. Auch wenn sie nicht den blassesten Schimmer hatte, wie sie mit ihrer Magie gegen ein Wesen ankommen sollte, dass keine materielle Form besaß, sie wollte es zumindest versuchen. Sie würde alles tun, was in ihrer Macht stand um Lian und hoffentlich auch sich selbst unversehrt aus dieser Situation heraus zu bekommen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hatte fürchterliche Angst, doch für einen Rückzieher war es bereits zu spät. Die Möglichkeit zur Flucht hatten sie verpasst. Als die geisterhafte Gestalt schließlich keinen Meter mehr entfernt von den Magiern war, riss er reflexartig den Arm nach oben. Ein Zauber? Sicherlich würde er eine Illusion erschaffen! Ein perfektes Ablenkungsmanöver! Gebannt starrte sie nach vorne um zu sehen, was gleich vor ihren Augen auftauchen würde.Was für eine geniale Idee!
... oder auch nicht. Nichts, rein gar nichts auf dieser Welt hätte die Hundedame darauf vorbereiten können, was ihr Kollege da erschaffen hatte. Ungläubig beobachtete sie den halbdurchsichtigen, mit Rüschchen verzierten Stofffetzen, der fröhlich, getrieben durch den heulenden Wind, durch die Luft segelte. Nein, nein, nein! Doch nicht so! Das funktionierte vielleicht bei einer etwas senilen, alten Oma aber doch nicht bei einem rachsüchtigen Gespenst! Bis auf die Geräusche der Natur herrschte plötzlich quälende Stille. Niemand wagte es, etwas zu sagen. Was sollte man hierzu auch sagen? Es war eine absolute Katastrophe! War das überhaupt real oder wurde hier eine Komödie gedreht, ohne es ihr zu verraten? Wie in Zeitlupe neigte sie den Kopf zur Seite um ihren Kollegen ungläubig anzustarren. Ihr Blick flehte ihn regelrecht an, ihr zu verraten, was das bloß sollte, ob ihm wirklich nichts besseres eingefallen war. Doch der arme Kerl schien genauso entsetzt von seinen Taten, wie der Rest der Anwesenden. Rot wie eine Tomate wirkte er, als würde er in diesem Augenblick am liebsten sterben. Damit war er eindeutig nicht der Einzige. Auch Rin wäre am liebsten vom Erdboden verschluckt worden. Sie konnte es einfach nicht fassen. Doch dann, leise, ertönte von hinter den Nebelschwaden ein leises Kichern. Vollkommen verwirrt suchten ihre Augen die Umgebung ab. War hier etwa noch ein weiteres Kind oder vielleicht sogar der Vater? Doch sie konnte nichts erkennen außer tiefe Schatten, es war einfach zu dunkel. Erst, als der Ursprung des Lachens sich plötzlich in Bewegung setzte, der Schnee unter seinen Stiefeln knirschte und der pechschwarze Umriss einer Kapuze mit Umhang sich vom Hintergrund abhob, schalteten die Instinkte der Canine auf Jagdmodus. Beute entdeckt! "Ja!" erwiderte sie auf Lians Ruf, setzte sich im gleichen Moment in Bewegung, sprintete los. Von der Geisterfrau, die langsam begann, zu flackern, bekam sie schon gar nichts mehr mit. Sie war nur noch auf eine Sache konzentriert.
Den würde sie kriegen. Ihre Füße fanden nur schwer auf dem verschneiten Untergrund halt, auch die verstreuten Grabsteine machten die Navigation nicht einfach, doch sobald sie den Punkt erreicht hatte, an dem sich der Unbekannte versteckt hatte, gab es für diesen kein Entkommen mehr. Selbst wenn er sich im Schutz der Dunkelheit sicher fühlte, nun konnte ihn die Inuyama problemlos aufspüren, egal wohin er flüchtete. Er konnte in die tiefsten, dunkelsten Katakomben des Dorfes fliehen, doch sie würde ihn bis auf den letzten Meter verfolgen, bis sie ihn endlich hatte. Genau konnte sie seine Schritte hören, doch eine präzise Verfolgung ermöglichte erst die Duftspur, welche er hinterließ. Selbst mehrere Schichten Klamotten schützten ihn nicht vor der feinen Nase der Inuyama - wenn er denn überhaupt von dieser Fähigkeit wusste. Wie ein feiner, roter Faden zeigte sein Geruch ihr den Weg, über Stock und Stein und zwischen Baum und Grab hindurch. Der Boden unter ihren Füßen gab immer wieder nach und brachte sie zum Stolpern, doch langsam verringerte sich der Abstand zwischen ihr und dem Flüchtigen. Die Art und Weise, wie er geschickt zwischen den Gräbern navigierte erweckte den Eindruck, dass er mit der Umgebung vertraut sein musste. Oder vielleicht hatte er auch einfach Glück. Je näher sie ihm kam, desto deutlicher konnte sie seinen gehetzten Atem hören, das leise Keuchen, dass seine Erschöpfung deutlich machte. Da war wohl jemand nicht auf Verfolgungsjagden ausgelegt! Auch sie hielt solche Situationen nicht ewig aus, doch in ihren Adern floss immer noch das Blut eines Jägers. Gleich hatte sie ihn ...
Sie biss die Zähne zusammen, vergrößerte ihre Schritte und streckte letztendlich den Arm aus ... und bekam tatsächlich Stoff zu packen! Wie die Zähne eines Wolfes in das Fleisch seiner Beute, gruben sich ihre Fingernägel in die Kleidung des Gejagten und hielten ihn fest. Wie eben noch bei ihrem Kollegen klammerte sie sich an den Ärmel. Doch dieses Mal war es kein Zeichen des Schutzes oder der Unterstützung. Jetzt gab es kein Entkommen mehr. Verzweifelt versuchte dieser, sich von seiner Kleidung zu befreien um so ihrem Griff zu entkommen, doch sie hatte ihn gepackt und würde ihn nicht so schnell wieder loslassen. "Lian, Hilfe!" Mit der zweiten Hand packte sie ihn an der Schulter. Diese Person war deutlich kräftiger als das Kind, das sie eben noch zurückgehalten hatte. Er wusste sich zu wehren ... Selbst wenn sie wollte, sie konnte ihn nicht ewig halten. Dafür war sie einfach zu schwach. Körperkraft war nie ihre Stärke gewesen. Verzweifelt versuchte sie, den zappelnden Unbekannten zu Boden zu drücken um ihn dort zu fixieren, doch es gelang ihr einfach nicht. "Lass mich endlich los, du dumme Kuh! Du wirst es noch bereuen!" Er drehte und wand sich, schlug letztendlich sogar um sich, um sich irgendwie zu befreien. Dabei erwischte er die Hundedame an der Schläfe, die daraufhin zwar kurz wimmernd zusammenzuckte, aber trotzdem nicht locker ließ. Den Jungen hatte sie gehen lassen, aber diese Person hier würde sie nicht freigeben, bevor sie nicht die Kräfte verließen. "Hier Lian!" Es war so dunkel, hoffentlich würde er sie überhaupt finden! Ob er ihrer Stimme folgen konnte? Viel länger konnte sie nicht durchhalten und selbst wenn sie dem Fremden die Kapuze vom Kopf riss, war es zu dunkel um sein Gesicht klar und deutlich auszumachen. Die einzige Möglichkeit, ihn ruhigzustellen war, ihn ohnmächtig zu schlagen. Doch auch, wenn er bereits als erstes zugeschlagen hatte, sie brachte es einfach nicht übers Herz. Ob sie es überhaupt schaffen würde, war eine andere Geschichte. Ihre Arme wurden langsam müde und ihre Finger rutschten immer wieder ab, schafften es jedoch gerade so, ihn wieder zu packen. Sie musste einfach durchhalten, bis der Falls sie eingeholt hatte!

@Lian


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Lian
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyMo 24 Mai 2021 - 21:53

Höchstens eine Sekunde war vergangen, mehr brauchte Rin nicht, um sich in Bewegung zu setzen und die Verfolgung der unbekannten Gestalt aufzunehmen. Nur kurz bestätigte sie, dass sie verstanden hatte, dann entfernten sich ihre Schritte bereits in der Dunkelheit. Lian war in diesem Augenblick wirklich dankbar, dass er die Inuyama als Kollegin dabeihatte – wer sonst hätte sich in dieser absoluten Dunkelheit zurechtfinden können? Der Braunhaarige wollte Rin nicht alleine lassen, doch bevor er ihr folgte, wandte er sich noch einmal zu dem Kind und der flackernden Geisterfrau um. Lian wurde erneut Rot um die Nase, als er sah, dass der Junge den vermeintlichen Geisterschlüpfer gepackt hatte und mit beiden Händen neugierig in die Höhe hob. Das Kind hatte scheinbar noch nicht verstanden, dass es sich um eine Illusion handelte, die in Wirklichkeit nicht existierte. Musste man ihm sein Missgeschick auch noch so unter die Nase reiben? Das war echt nicht fair! “Warum fliegt hier eine Unterhose rum?“, fragte der Junge irritiert nach und streute damit zusätzlich Salz in die Wunde. Verdammte Kinder! Der Falls wollte bereits genervt die Illusion auflösen, das verstärkte sich plötzlich das Flackern der Geisterfrau… und ein Augenblinzeln später war die Mutter des Kindes einfach verschwunden. Nicht nur Lians Augen wurden groß, auch die des Kindes. “M-Mama?...“, stotterte der Kleine, ließ das Geisterhöschen fallen und trat auf die Stelle zu, an der eben noch seine Mutter zu sehen gewesen war. Riesige Tränen sammelten sich in den Augenwinkeln des Jungen und er fing an zu weinen. So herzzerreißend dieser Anblick auch sein mochte, es bestätigte Lian doch in seiner Vermutung, dass Rin und er an der Nase herumgeführt worden waren. Falls hier wirklich Magie im Spiel gewesen war, dann war die magische Verbindung offensichtlich durch die räumliche Entfernung zum Erschaffer unterbrochen worden. Scheinbar hatten sie denjenigen gefunden, der hier heimlich Geister auf dem Friedhof heraufbeschwor. Die Frage war nur: Wer war es? Und warum tat er das? Verdammt, er musste Rin hinterher! „Ich bin gleich wieder da“, rief er dem Kind noch zu, das jedoch den Kopf in den Nacken gelegt hatte und bereits lautstark weinte. Lian hatte gerade weder Zeit noch Nerven, um den Jungen zu beruhigen, weshalb er sich auf dem Absatz umdrehte und Rin hinterhereilte. Er bezweifelte, dass das Kind in seinem jetzigen Zustand einfach weglaufen würde. Und wenn doch, dann war das auch egal: Sie waren immerhin hier, um den Spuk zu beenden und nicht um Kinder zu beruhigen.

Lian stolperte dreimal über aus dem Boden ragende Wurzeln, rutschte auf mindestens zwei Eisschollen aus und stieß sich an so vielen Grabsteinen, dass er aufgehört hatte, zu zählen. Morgen früh würde er aussehen, als hätte Rin ihn windelweich geprügelt… hoffentlich musste er sich keine Kommentare von Aram anhören. Er biss die Zähne zusammen und stieß angestrengt die Luft aus, als er irgendwo in der Ferne den Hilferuf seiner Kollegin hörte. Dort, dort musste er hin! Zumindest ein leichtes Licht spendete der volle Mond, sodass der Falls sich auf dem verschneiten Platz zurechtfinden konnte. Eine Stimme hallte durch die Dunkelheit, eindeutig männlich. Die dumme Kuh sollte ihn loslassen? Rin hatte ihn erwischt! Lian eilte weiter und atmete erleichtert aus, als er die beiden miteinander ringenden Personen erkannte – er hatte sie eingeholt. Doch so schnell, wie die Erleichterung gekommen war, schwand sie auch schon wieder: Rin rief erneut um Hilfe. Und als wäre das nicht schon genug, nahm er eine Bewegung wahr, gefolgt von einem schmerzerfüllten Wimmern der Inuyama. Hatte dieser Typ sie geschlagen? Der 19-Jährige beruhigte seinen Herzschlag und fasste einen Entschluss, als er sich dem Szenario näherte.

“Du verdammte…“, fluchte die vermummte Gestalt weiter und kämpfte mit aller Kraft gegen den Klammergriff der Magierin. Er hob die freie Faust ein erneutes Mal in die Höhe. “Wenn du es nicht anders willst“, begann er mit zorniger, entschlossener Stimme – doch von einer Sekunde auf die andere hielt er in seinen Bewegungen inne, rührte sich keinen Zentimeter mehr. Die Gestalt legte den Kopf weit zurück und hielt die Luft an, als unerwartet die Klinge eines Dolches an seinem Hals aufblitzte. Rin würde von ihrer Position aus erkennen, dass es niemand anderes als der Illusionsmagier war, der sich von hinten genähert hatte und ihrem Gegner die Klinge an die Kehle hielt. Der Blick der hellgrünen Augen war erbarmungslos, genauso wie die Stimme, die von dem 19-Jährigen ertönte. Es war ein Anblick, den die Inuyama in dieser Intensität wohl noch nicht von Lian miterlebt hatte: „Das solltest du dir lieber zweimal überlegen, ansonsten rutscht mir die Klinge aus.“ Was niemand wissen konnte: Lian hatte überhaupt keinen Dolch dabei. Auch das hier war eines seiner vielen Trugbilder. Ein paar Sekunden verstrichen und Lian spürte, dass ihr Gegner noch darüber nachdachte, ob es eine Möglichkeit zur Flucht gab. Der Braunhaarige hielt die Stille zuerst aus, als es ihm allerdings zu lange dauerte, zuckte die Klinge noch ein kleines Stückchen näher an die Haut des Fremden. “O-okay…“, ergab dieser sich erschrocken, was auch die Anspannung aus Lians Körper in gewisser Weise weichen ließ. Den Dolch hielt er weiterhin an Ort und Stelle, als sein Blick endlich zu Rin wanderte und er sie genauer musterte. „Alles okay?“, fragte er nach, obwohl er sich die Frage eigentlich selbst beantworten konnte: Sie hatte mindestens einen kräftigen Schlag eingesteckt, was man ihrem Gesicht auch ansehen konnte. Der Typ konnte froh sein, dass dieser Dolch nur eine Illusion war! Lian zog die Brauen verärgert zusammen und packte die Kapuze des Fremden. „Also, wer lässt hier nachts auf dem Friedhof Geister auftauchen?“, fragte er und zog im gleichen Atemzug die Kapuze des Mannes zurück. Zum Vorschein kam das Gesicht eines jungen Mannes, der kaum älter als Rin und Lian sein konnte. Er hielt die Augen geschlossen, so als könne er dadurch der Offenbarung seiner Erscheinung entkommen, aber das half natürlich nichts. „Moment.“ Den kannte er. Das… das war doch der Typ, der heute Mittag zusammen mit Rhefeus in der Kirche gewesen war! Wie war sein Name nochmal gewesen? Lian konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Aber was zum Henker machte der hier?!

@Rin


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Rin
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDi 25 Mai 2021 - 21:40

Verängstigt legte die Hellhaarige die Ohren zurück und kniff die Augen zusammen, als der Fremde ein weiteres Mal die Faust hob, dieses Mal jedoch deutlich zorniger als noch wenige Sekunden zuvor. Ihre zittrigen Finger klammerten sich noch immer verzweifelt in seine Kleidung. All ihre Instinkte schrien danach, loszulassen und zu flüchten, doch ihr Körper verharrte stur in Position. Sie waren so weit gekommen, jetzt aufzugeben kam einfach nicht infrage. Dann würde sie eben Schlag auf Schlag einstecken. Selbst wenn sie danach bunt und blau geprügelt war wie ein Schlumpf, sie würde an ihm festhalten bis Lian ihr endlich zur Rettung eilte. Verzweifelt biss sie die Zähne zusammen und machte sich bereit, weitere Schmerzen einzustecken. Doch da kam nichts mehr - als wäre der Unbekannte plötzlich eingefroren. Langsam öffnete die Inuyama ihre Augen wieder und sah sofort die Person, auf welche sie so sehr gehofft hatte. Vollkommen unbewusst begann ihre Rute zu wedeln und wirbelte dabei einige Schneeflöckchen auf. Als nächstes fiel ihr Blick jedoch auf den Dolch, welchen er, fest umklammert, an den Hals des Kaputzenträgers drückte. Ihre Augen wurden groß - sie hatte ja keine Ahnung, dass er bewaffnet war! Ungläubig starrte sie einige Sekunden auf die scharfe Klinge, welche im fahlen Mondlicht leicht schimmerte. Niemals hätte sie daran gedacht, dass es sich dabei um nicht mehr als eine weitere Illusion handelte. Sie wirkte so real! Die angespannte Situation, gepaart mit der furchterregenden Stimme des Falls jagten ihr einen gewaltigen Schauer über den Rücken. In diesem Moment befürchtete sie tatsächlich, dass er ernst machte und Blut vergoss. Doch als die Waffe Millimeter für Millimeter näher an seine Kehle heranrückte, gab der Fremde endlich kleinbei. Hatte er endlich realisiert, dass es kein Entkommen mehr gab und würde seine Fluchtversuche einstellen? Sie hoffte es inständig, denn sie wollte auf keinen Fall, dass heute Nacht jemand ernsthaft zu Schaden kam. "Mir geht es gut." antwortete sie beinahe reflexartig und fing dabei den Blick des Lockenkopfes auf. Durch all den Stress und das Adrenalin in ihren Adern spürte sie die Schmerzen in ihrer Schläfe kaum, doch in den kommenden Tagen würde sie garantiert noch darunter leiden. Nichtsdestotrotz wollte sie auf keinen Fall, dass er sich jetzt Sorgen um sie machte. Es gab wichtigere Dinge. Doch irgendwie machte es die Inuyama sogar ein klein wenig glücklich, wie aufgewühlt er bloß wegen ihr war. Machte er sich wirklich solche Gedanken über ihren Zustand? Das war irgendwie süß ...
Sie schüttelte den Kopf. Wichtigere Dinge! Wie in Zeitlupe beobachtete sie, wie Lian die Kapuze packte und in einer fließenden Bewegung beiseite zog. Entblößt wurde ein Haufen schwarzer Locken, welche ein Gesicht umrahmten, das ihr besorgniserregend bekannt vorkam. Zuerst sprangen ihre Gedanken zu dem kleinen Jungen, den sie eben noch von der Geisterfrau trennen wollte. Doch das war es nicht. Da war vielleicht eine Ähnlichkeit vorhanden, aber sie hatte diesen jungen Mann bereits zuvor gesehen. Aber wo...? Vor ihrem inneren Auge ging sie noch einmal alle Orte ab, die sie heute besucht hatte und damit auch alle Menschen, die sie gesehen hatte. Im Gasthof? Nein. in der Menge bei der Beerdigung? Auch nicht. In der Kathedrale vielleicht? ... Die Kinnlade der Hundedame klappte nach unten. Ja natürlich! "Alister!" Die mysteriöse Person, die noch mit dem Priester gesprochen hatte! "Was tust du bloß hier?" Ob er an dem ganzen Spuk Schuld hatte? Das konnte doch nicht sein! Der junge Lehrling verzog das Gesicht. "Das geht euch überhaupt nichts an!" Der Zorn und die Verzweiflung in seiner Stimme ließ sie zurückschrecken. Heute morgen hatte er so ruhig und friedlich gewirkt, was war bloß in ihn gefahren? "Ich verrate euch überhaupt nichts! Lasst mich gehen!" Er schien zu einer ruckartigen Bewegung anzusetzen, erinnerte sich dann wohl an die Waffe, die Lian noch immer gezückt hatte. "Ihr seid nichts weiter als ein paar Fremde, die versuchen, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen!" Sie wollte irgendetwas sagen, doch in diesem Moment war sie einfach nur sprachlos. Letztendlich musste sie jedoch auch nichts sprechen, denn dies übernahm eine leise Stimme, nur wenige Meter entfernt: "B-bruder?" Sofort richteten sich alle Augen auf den Ursprung dieser Worte ... der kleine Junge! Vollkommen verängstigt stand er da, dicke Tränen kullerten noch immer seine Wangen herab. Bei genauerem Hinsehen konnte man jedoch eine weitere Sache erkennen. Er ... hielt etwas in den Händen. "W-was machst du hier?" Seine großen, kugelrunden Augen sahen zu Alister, welcher verzweifelt versuchte, dem Blick auszuweichen. Er schien nicht antworten zu wollen. Langsam schritt der Kleine auf ihn zu, streckte ihm letztendlich etwas entgegen. Neugierig kniff Rin die Augen zusammen um in der Dunkelheit zu erkennen, was es war. "Ein Kristall...?" Ungläubig blinzelte sie. Woher hatte er den auf einmal? Und wieso übergab er ihn an seinen Bruder? Dieser starrte noch immer stur zur Seite, doch langsam schien er zu realisieren, dass er auch so der Situation nicht entfliehen konnte. "Den hast du d-da vorne verlor-ren...das ist doch dein La... Lakritzma..." Lakritzma? Moment mal, er meinte doch nicht etwa Lacrima? Wieso trug Alister denn sowas mit sich herum? Doch nicht etwa um...? Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille. "Ich ... ich..." Die Worte schienen dem jungen Mann in der Kehle stecken zu bleiben. "Es tut mir so Leid. Unsere Mutter ... sie ... das war ich..." Leicht schüttelte er den Kopf, traute sich auch weiterhin nicht, seinem Geschwisterchen in die traurigen Äuglein zu blicken. Erneut entstand Stille, diese wurde jedoch schnell von einem herzzerreißenden Schluchzen durchbrochen. "Mama w-war nicht echt?" Ein schwerer Seufzer. "Nein..." Wie gerne hätte Rin die Beiden jetzt getröstet, sie in den Arm genommen und irgendwie versucht, ihnen zu helfen. Doch so stark dieser Wunsch auch war, sie wusste zu gut, dass kein Außenstehender hier etwas tun konnte. Das mussten die Brüder ganz alleine unter sich regeln. Mit leisen Schritten schlich sie an Lians Seite zurück und schob sich unter seinen Arm. Mehr denn je brauchte sie jetzt seinen Schutz. Auch wenn das Mysterium langsam begann, sich zu lösen und all die verschiedenen Puzzelteile Stück für Stück an ihren Platz fielen ... der Schreck und die Angst saß ihr noch immer tief in den Knochen. Der falsche Geist, die Verfolgungsjagd und der Schlag. Es war einfach zu viel für ihre zarte Seele.

@Lian


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Lian
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDo 27 Mai 2021 - 18:55

Alister! Natürlich. Ihm fiel sofort die Ähnlichkeit zwischen Alister und dem kleinen Jungen auf – nicht zuletzt, weil die vielen Locken ihn auch an seinen eigenen Schopf erinnert hatten. Sofort reimte sich der Falls eine Geschichte zusammen, die erklärte, was hinter dem ganzen Mysterium der Geister auf dem Friedhof von Stillsnow steckte: Im Nachhinein würde sich herausstellen, dass die zusammengedichtete Geschichte von Lian wirklich nah an die Realität herankam. Aber: Alles Schritt für Schritt. Zuerst stritt der junge Priester alles ab und reagierte harsch und abweisend auf die Nachfragen der hellhaarigen Blutmagierin. Sie waren ein paar Fremde, die sich in ihre Angelegenheiten einmischten? Sie sollten verschwinden? Dieser Alister war sich offensichtlich nicht darüber bewusst, in welch brenzliger Lage er sich gerade befand. Der Braunhaarige grummelte und setzte bereits zu einer Bewegung an, um die Verhältnisse nochmal klarzumachen, da riss eine weinerliche Stimme in einigen Metern Entfernung die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf sich. Der Junge! Er war ihnen durch die Dunkelheit gefolgt? Damit hatte Lian nicht gerechnet. Wie sich in der Interaktion zwischen Priester und Kind herausstellte, handelte es sich um zwei Brüder, die ihre Mutter verloren hatten. Zuerst war der Falls sicher gewesen, dass Alister ein Magier war, als jedoch der Lacrima-Kristall zum Vorschein kam, revidierte er diese Vermutung. Einen Lacrima-Kristall konnte jeder aktivieren, selbst wenn er keine eigene magische Begabung besaß. Je nachdem, welche Art Lacrima-Kristall man besaß, waren die wundersamsten Dinge möglich. In diesem Fall handelte es sich offensichtlich um einen Hologramm-Lacrima, eine Art der Kristalle, von denen Lian zwar bereits gelesen, sie aber noch nie in Aktion erlebt hatte. Er mischte sich in das Gespräch zwischen Alister und seinem jüngeren Bruder nicht ein – ganz ehrlich, Lian hätte auch gar nicht gewusst, was er dazu sagen sollte. Er war ein Experte der Illusion, wusste, wie viel Trost sie einem schenken konnten. Doch der Moment, in dem eine Illusion als Lüge offenbart wurde, dazu noch gegenüber seinem eigenen Bruder, musste grausam sein. Es wäre übertrieben, zu sagen, Lian hatte Mitleid mit Alister. Aber er konnte nachempfinden, wie ausgeliefert und hilflos sich der Priester in diesem Augenblick fühlen musste. Auch als der kleine Junge erneut zu Schluchzen begann und dicke Tränen seine Wangen herabliefen, ließ Lian seinen Dolch noch nicht sinken. Sein Gesichtsausdruck war wie versteinert und erst die Berührung von Rin, die sich unter seinem Arm versteckte, ließ ihn zusammenzucken und brachte einen gehörigen Riss in die versteinerte Mimik.

Alister hatte sich nicht gerührt, was zugegeben durch den Dolch an seiner Kehle auch kaum möglich war. Sein Bruder fiel derweil auf die kleinen Knie und beweinte bitterlich den erneuten Verlust seiner Mutter. Lian biss verärgert die Zähne zusammen, als er sich dazu entschied, seinen ursprünglichen Plan zu verändern. „Flucht ist zwecklos“, prophezeite er dem Priester ernst und plötzlich verschwand die aufblitzende Klinge von seiner Kehle. Er trat einen Schritt zurück und beobachtete aufmerksam Alister, der sich trotz der neuen Bewegungsfreiheit mehrere Sekunden nicht rührte. Nur das Schluchzen seines Bruders war zu hören… die Situation war Lian unangenehm. Er hatte den Dolch nicht weggenommen, damit der Priester jetzt regungslos in der Gegend herumstand! Jetzt unternimm schon was, Mann! dachte er sich, während er den Rücken von Alister anstarrte. Es war sein Bruder. Er hatte diesen Schlamassel angestellt. Jetzt sollte er gefälligst auch die Verantwortung dafür übernehmen. Alister hatte die Gedanken des Illusionsmagiers mit Sicherheit nicht gehört, dennoch setzte er sich endlich in Bewegung. Er setzte einen Fuß vor den anderen, um näher an seinen Bruder zu kommen, blieb einen Moment über dem Häufchen Elend stehen – bevor er kraftlos auf die eigenen Knie fiel und die Arme um seinen Bruder schlang. „Es tut mir so leid, Alijan…“, murmelte er, dann erzitterte sein Körper und er vergrub das Gesicht in den Locken des Jüngeren, schluchzte mindestens ebenso herzzerreißend wie das Kind. „Bitte, verzeih mir, ich… oh, Alijan. Ich hätte das niemals tun dürfen!“ Es waren die letzten Worte, die Lian und Rin von den beiden Brüdern hören sollten. Lange Zeit verging, in denen beide schlicht Arm in Arm weinten und es wirkte fast so, als wäre es der erste Moment, in dem sie sich erlaubten, den Verlust ihrer Mutter auch wirklich zu betrauern. Ernsthaft zu realisieren, dass sie nicht mehr da war. Erst als nach langer Zeit das Zittern der beiden Körper abebbte, der Tränenfluss allmählich versiegte, trat Lian näher. Es war ein ziemlich emotionaler Moment gewesen, so emotional, dass sogar der Falls die Kälte von Stillsnow für einen Augenblick vergessen hatte. Aber nun kehrte das Gefühl wieder und er wusste, dass sie hier draußen nicht bleiben konnten, wenn sie nicht erfrieren wollten. Alister nahm die Bewegung des Falls wahr und richtete sich – schwankend – auf. Er hielt dem Blick des Magiers nur kurz stand, dann sah er zu Boden. „Ich verspreche, ich werde nicht fliehen“, äußerte er, ohne direkt darauf angesprochen worden zu sein. „Aber bitte lasst mich mit meinem Bruder zusammen nach Hause gehen. Ich… komme morgen in die Kirche. Und werde es auch Rhefeus erklären.“ Normalerweise wäre Lian auf diese Bitte nicht unbedingt eingegangen. Warum auch? Wenn er Alister nun packte und einfach ablieferte, konnten sie die Quest als beendet ansehen. Außerdem vertraute er diesem Typen nicht, der würde sicher abhauen, anstatt für seine Taten geradezustehen. Doch als er einen ungeplanten Blick auf Rin warf, erinnerte er sich daran, was sie ihm erzählt hatte. Wie schlimm der Verlust eines Elternteils war und er war sich sicher, dass sie diesen beiden Brüdern die gemeinsame Zeit zum Verarbeiten der Ereignisse gegeben hätte. Und ehe er sich versah, nickte Lian zustimmend. „Okay.“ Alister hob seinen Blick wieder und man konnte unmöglich sagen, ob er wirklich dankbar für das Entgegenkommen war. Er nahm seinen jüngeren Bruder stillschweigend bei der Hand und ging mit ihm davon. Lian rieb sich über den Hinterkopf und seufzte. „Wenn der morgen nicht in der Kirche auftaucht, werden wir uns was von Aram anhören dürfen.“ Die grünen Augen sahen zu der Kollegin, die nicht nur verletzt, sondern auch durchgefroren aussah. Ihm gefiel der Anblick nicht und er schüttelte den Kopf. „Egal. Lass uns für heute Schluss machen, das haben wir uns verdient.“ Nach einem kurzen Zögern hoben sich seine Mundwinkel an. „Ich hab doch gesagt, es gibt keine Geister.“ Und damit überspielte Lian gekonnt den kleinen Moment, in dem er wirklich daran gedacht hatte, dass die Geisterfrau echt sein könnte. Aber hey! Das hatte Rin bestimmt nicht mitbekommen. Er hielt den Arm hoch und zwinkerte. „Brauchst du trotzdem noch einen Arm zum Festklammern?“

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySa 29 Mai 2021 - 19:44

Das Herz der Blutmagierin wurde weich, als sich die zwei Brüder endlich in die Arme fielen und sich die Zeit und den Raum nahmen, um sich emotional mit dem Tod ihrer Mutter zu befassen. Zwar war da noch immer der Neid, doch in diesem Moment war sie viel glücklicher, dass sich die Geschwister versöhnen konnten. Eigentlich waren die Beiden viel zu jung, um ein Elternteil zu verlieren, doch manchmal nahm das Schicksal keine Rücksicht auf solche Dinge. Das wusste die Inuyama zu gut. Umso besser war es, dass sie sich noch immer gegenseitig hatten, um sich Trost und Sicherheit zu spenden. Auch wenn der Anblick noch so emotional sein mochte, sie wusste, dass nun alles gut werden würde. Der Spuk hatte ein Ende. Je länger sie jedoch da stand und sich kaum regte, desto tiefer kroch die eisige Kälte unter ihre Klamotten. Weder in der Nacht, noch am Tag gab es Erbarmen vor den winterlichen Temperaturen. Wie gerne sie nun wieder in Aloe zurück wäre um sich die Sonne auf die Haut scheinen zu lassen. Bald würde es schon wieder so weit sein, zuerst mussten sie allerdings noch diese Angelegenheit abschließen. Selbstverständlich fragte Alister, ob er für die Nacht mit seinem Bruder nach Hause gehen konnte. Die Dringlichkeit dieses Wunsches stand deutlich in beider Augen geschrieben. Mehr als ein einfacher Blick zu ihrem Gildenkollegen brauchte es nicht, um ihm ihre Meinung deutlich zu machen. Vermutlich wäre dieser nicht einmal nötig gewesen, er schien es selber verstanden zu haben. Die Jungen nahmen sich an der Hand und wollten gerade gehen, doch eine Kleinigkeit hatte Rin noch zu sagen: "Habt ihr nicht etwas vergessen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen schielte sie auf den Lacrima, den sie immer noch bei sich trugen. Zwar vertraute sie den Beiden, ein Risiko wollte sie allerdings nicht eingehen. Ohne ein Wort übergaben sie ihn und verschwanden dann in der Dunkelheit der Nacht. Ein Weilchen hörte man noch das Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln, doch dann wurde es still. Sie seufzte erleichtert. Endlich war es vorbei. "Das wird nicht geschehen. Er hat seine Verantwortung nun begriffen." Sie war überzeugt, dass Alister seine Verantwortung als großer Bruder ab sofort auf eine ganz neue Art und Weise ernst nehmen würde. Auf keinen Fall würde er einen Fluchtversuch starten. Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen erwiderte sie den Blick des Falls. Sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig besorgt. "Und wie wir das haben." stimmte sie mit einem kräftigen Nicken zu. "Ich brauche mindestens 20 Decken." Ein leises Kichern sollte die Müdigkeit und Erschöpfung, die die Hundedame langsam überkam, überspielen. Eine Auszeit und eine dicke Runde schlaf waren jetzt sowas von nötig. "Tu mal nicht so! Ich habe ganz genau gerochen, dass du mindestens genauso viel Angst hattest wie ich!" Natürlich hatte sie das nicht. Zwar konnte sie tatsächlich starke Emotionen erschnüffeln, doch sie hielt sich bewusst zurück. Es ging sie nichts an und war unhöflich! Spielerisch knuffte sie den Lockenkopf in die Seite. "Ich kaufe dir garantiert nicht ab, dass du von Anfang an wusstest, dass der Geist nicht echt war!" Amüsiert schwang ihre Rute hin und her. Die lockere Stimmung half ihr immens, den pochenden Schmerz, der sich langsam in ihrem Schädel ausbreitete, noch ein Weilchen zu vergessen. Als er den Arm hob legte sie für einen Moment verwirrt den Kopf schief. Was machte er denn jetzt? "Äh..." Beschämt blickte sie zur Seite. Jetzt im Nachhinein war ihr ihr Verhalten tatsächlich ein wenig peinlich. Zum Glück war es dunkel genug, um ihre roten Wangen zu verbergen. Trotzdem ... sie waren noch nicht zurück im Gasthof, somit bestand noch immer die Chance, einem richtigen Geist zu begegnen! Wortlos legte sie die Arme um den Seinen, klammerte jedoch dieses Mal nicht, wodurch sich das Laufen deutlich einfacher gestaltete. Zwar war sie noch immer sichtlich beschämt, doch dafür fühlte sie sich direkt viel sicherer. "Ich habe natürlich keine Angst..." erwähnte sie kleinlaut. Trotzdem zuckte sie jedes Mal zusammen, wenn in der Ferne eine Eule schrie oder die Äste der alten Bäume merkwürdig ächzten. Aber Angst hatte sie selbstverständlich nicht!
Endlich beim Gasthof angekommen empfing sie, trotz der späten Stunde, die Dame hinter dem Tresen. Hatte sie etwa die ganze Nacht auf ihre Rückkehr gewartet? "Da seid ihr ja endlich wieder! Ich habe die Heizungen bereits aufgedreht und heißen Tee gemacht, ihr müsst doch bis auf die Knochen durchgefroren sein!" Natürlich, die zitternden Körper der Magier waren nicht zu übersehen. "Seid ihr dem Spuk auf die Schliche gekommen?" Die Hellhaarige nickte bloß träge. Gerne hätte sie von ihrem Abenteuer erzählt, doch sie war einfach zu müde. Das würde bis morgen warten müssen. Anscheinend hatte die ältere Frau verstanden, denn sie führte die Beiden ohne weitere Umschweife zu ihrem Zimmer. Es war alles unverändert - bloß die Betten frisch waren gemacht und auch neue Handtücher lagen bereit. Duschen konnte jedoch bis morgen warten. Am liebsten hätte sie sich direkt in das weiche und warme Bett gekuschelt, doch sie hatte ihr Versprechen nicht vergessen. Das nächste Mal würde sie auf dem Boden schlafen. Selbstverständlich hielt sie sich daran. Erschöpft entledigte sie sich ihres Mantels und der Schuhe und wechselte in ihren provisorischen Schlafanzug. "Ich bin so fertig..." murmelte sie und ließ sich in die Vielzahl an Kissen fallen. Überrascht musste sie feststellen, dass es gar nicht so ungemütlich war, wie es aussah. "Gute Nacht, Lian." Blinzelnd versuchte sie, noch einen Moment wach zu bleiben, denn ihr war da noch etwas eingefallen, das sie unbedingt noch loswerden wollte. "Danke für das Beschützen." nuschelte sie und zog sich eine der Decken über den Kopf. "Hab ... dich immer noch lieb. Schlaf schön." Mit diesen Worten war sie in das Reich der Träume verschwunden.

Der nächste Morgen kam viel zu früh. Schwache Sonnenstrahlen streckten sich durch die Fenster und erhellten den Raum. Auch das dumpfe Gequatsche der Dorfbewohner drang, kaum verständlich, von draußen herein. Verzweifelt kniff die Hundedame die Augen zusammen. Es konnte noch nicht Zeit zum Aufstehen sein! Sie war noch immer totmüde. Und diese Kopfschmerzen! Zumindest noch ein oder zwei Stunden ... doch Rhefeus wartete bereits auf seine Berichterstattung. Zögerlich und mit einem leisen Murren hob sie den Kopf, ließ ihn jedoch gleich wieder in das Kissen fallen. Nein, nicht aufstehen. "Lian...?" Wenn er noch schlief, hatte sie eine Ausrede! Sie musste einfach nur behaupten, ebenfalls noch geschlafen zu haben, es konnte ihr schließlich keiner nachweisen!

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Lian
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySo 30 Mai 2021 - 22:59

Lian rubbelte sich die feuchten Haare mit dem Handtuch trocken, drehte sich dann um und sah in den an den Rändern beschlagenen Spiegel des kleinen Badezimmers. Seine eigenen, hellgrünen Seelenspiegel sahen ihm entgegen, einen Hauch unsicher, wenn man ganz genau hinsah. Der 19-Jährige war in der vorigen Nacht so erschöpft in die weichen Kissen gesunken, dass er sicher gewesen war, sofort tief und fest einzuschlafen. Und die letzten Worte, die Rin an ihn gerichtet hatte, bevor auch sie in das Land der Träume entschwunden war, hatte in ihm fast schon eine wohlige Wärme ausgelöst.  Warum also hatte der Braunhaarige kaum ein Auge zubekommen können? Warum hatte er trotz all der Anstrengungen höchstens eine Stunde geschlafen, bevor er unruhig aufgeschreckt war? Lian war sich sicher, dass er geträumt hatte, mehrere unzusammenhängende Szenen. Doch je mehr er sich daran erinnern wollte, desto mehr entglitt ihm der Inhalt seiner Träume. Rins Vergangenheit, sein Dasein als Dieb, dazu die Aussprache mit der Hellhaarigen und sein eigener Gefühlsausbruch auf der Aussichtsplattform. Die beiden Brüder, die ihre Mutter verloren hatten. Die vielen Tränen, die in der letzten Nacht vergossen worden waren, der Anblick von Rin, die einen Schlag an der Schläfe hatte einstecken müssen. Ihr Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte. Alles in allem: Der vergangene Tag hatte einfach zu viele Emotionen beinhaltet, als dass der Falls diese so einfach hätte verarbeiten können. Er fühlte sich schutzlos und angreifbar, seit die dicke Mauer, die er um sein Inneres aufgebaut hatte, deutliche Risse bekommen hatte. Und das Schlimmste daran: Lian schämte sich unheimlich dafür. Mit dem zeitlichen Abstand, den er zu den Geschehnissen hatte, wünschte er sich, mindestens den Gefühlsausbruch Rin gegenüber wieder rückgängig zu machen. Nicht falsch verstehen: Der 19-Jährige wollte noch immer gerne mit der Kollegin befreundet sein. Aber die Heulerei hätte er sowohl ihr als auch sich selbst gerne erspart – er verstand nicht, dass gerade dieser Gefühlsausbruch gut und richtig gewesen war, um der Kollegin wirklich näherkommen zu können. Er wusste auch immer noch nicht, wie genau Rin ihn so weit hatte treiben können. Daher seufzte der junge Mann, legte das Handtuch beiseite und schnappte sich seine dunkle Hose, das gelbe Shirt und den schwarzen Pullover, die er sich für den Tag bereitgelegt hatte. Er konnte es nicht mehr ändern, alles was es jetzt noch zu tun gab, war Rhefeus abschließenden Bericht erstatten und diesen Ort dann schnellstmöglich verlassen. Aloe Town würde ihm schon seine altgewohnte Sicherheit wiedergeben – Lian hoffte darauf.

„Ja?“ Lian trat gerade aus dem Badezimmer, als er seinen gemurmelten Namen von Rin hörte, die sich immer noch tief in den Decken ihrer Schlafstätte verkrochen hatte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf etwas schief, wartete belustigt ab, bis die schläfrige Inuyama verstand, dass die Stimme von Lian nicht aus dem Bett, sondern von der gegenüberliegenden Seite des Raumes gekommen war. Ob sie verwundert war, dass er schon so früh wach war? Unter normalen Umständen war er wirklich kein früher Vogel – aber er verzichtete darauf, Rin zu erklären, warum er bereits auf den Beinen war, stattdessen lächelte er leicht. „Das Badezimmer ist frei.“ Mit dem Daumen deutete er hinter sich, trat demonstrativ einen Schritt zur Seite. Die Decken rutschten zurück und offenbarten den zerstrubbelten Kopf der Kollegin, die sich nur mühselig aus ihren Decken schälte. Na, immerhin einer von ihnen hatte gut schlafen können: Das freute Lian tatsächlich. Als sie an ihm vorbeitorkelte, hing sein Blick dennoch ein paar Sekunden länger an ihrer Schläfe, die noch immer Spuren der gestrigen Auseinandersetzung zeigte. Seine Stirn legte sich deutlich in Falten.

So kam es auch, dass die beiden Magier sich bereits recht früh in voller Montur von der netten Dame des Gasthauses verabschiedeten. Diese ließ es sich nicht nehmen, sowohl Rin als auch Lian einige frisch belegte Brötchen in die Hand zu drücken – für den langen Weg bis Oak Town. Wie sie sagte, sei es das Mindeste für die glorreichen Helden, die erfolgreich die Geister vom Friedhof ihres kleinen Örtchens vertrieben hatten. Die Magier bedankten sich artig, erhielten ungefragt noch eine herzliche Umarmung (in der zumindest der Körper des Illusionsmagiers sich sichtlich versteifte), bevor sie endlich in die Freiheit entlassen wurden. „Hm, immerhin schneit es nicht“, brummte Lian, als sie nach draußen auf den Pfad getreten waren. Eine Wolkendecke hing wie immer über Stillsnow und auch ein kühler Wind wehte durch die Straßen, aber keine Schneeflocken wirbelten durch die Luft. Ob es so bleiben würde, konnte der Wüstenbewohner nicht einschätzen, aber er hoffte auf das Glück von Rin und ihm. Denn sicherlich würde es den Weg nach Oak Town deutlich leichter machen, wenn sie sich nicht zusätzlich durch Schneegestöber kämpfen mussten. Gut, nächste Station: Die Kirche.

„Alister…“ Es war die unruhige Stimme von Rhefeus, die Rin und Lian zu hören bekamen, kaum dass sie die Kirche betreten hatten. Ihnen bot sich das gleiche Bild wie am vorigen Tag: Zwei Geistliche, die gekleidet in hellen Kutten am Altar beisammenstanden und in ein Gespräch vertieft schienen. Anders als am vorigen Tag war allerdings die Atmosphäre, die beide Männer umgab, deutlich gedrückter. Der Jüngere hielt den Blick gesenkt, die Hände waren zu Fäusten geballt, während der ältere Geistliche die Arme vor der Brust verschränkte und tief seufzte. Immerhin hat er sein Versprechen gehalten dachte sich Lian beim Anblick der beiden und trat zusammen mit Rin den langen Gang zwischen den hölzernen Bänken entlang. Ihre Schritte hallten laut in dem Kirchengewölbe, sodass sowohl Rhefeus als auch Alister auf die Neuankömmlinge aufmerksam wurden und die Köpfe in ihre Richtung drehten. „Lian. Rin.“ Wieder einmal war es der Auftraggeber, der zuerst die richtigen Worte fand. Er breitete die Arme zur Begrüßung aus, lächelte aber nicht. Vermutlich hatte Alister bereits alles erzählt, ging dem Falls auf. “Ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen soll oder nicht. Ihr habt das Geheimnis um die auftauchenden Geister in Stillsnow gelöst. Aber dass ausgerechnet Alister dahintersteckt… als hätte der Verlust ihrer Mutter nicht schon genug Kummer über die beiden Brüder gebracht.“ Rhefeus schüttelte sachte den Kopf, blickte dann bedauernd zu Alister. Der hatte bisher kein Wort gesagt, sein Gesicht wirkte versteinert. “Alister, du weißt, dass wir das nicht einfach ohne Folgen lassen können. Gerade du, als angehender Priester dieses Ortest, hättest es besser wissen müssen.“ Der jüngere Geistliche nickte mechanisch, wandte den Blick wieder ab. Ob er es wirklich verstand? Der Ältere seufzte erneut, sah dann wieder zu Rin und Lian. „Aber das soll nicht eure Sorge sein. Ich werde Aram einen Bericht senden, dass ihr den Auftrag mit Bravour erfüllt habt. Er wird sicherlich stolz auf euch sein.“ Bei den letzten Worten sahen die stahlgrauen Augen des Priesters insbesondere zum Falls, bevor er abwinkte. „Alister, du kannst erstmal gehen. Wir reden später weiter.“ Wieder nickte der Jüngere folgsam, machte auf dem Absatz kehrt und würdigte die beiden Magier nicht einmal eines Blickes, als er stumm an ihnen vorbeigehen wollte. Doch als er eine Hand an der Schulter spürte, hielt Alister inne. „Oh, warte noch.“ Die Stimme von Lian ließ ihn umdrehen und die geballte Faust anstarren, die auf sein Gesicht niedersauste. Der junge Geistliche schlug der Länge nach auf den marmornen Boden der Kirche, zeitgleich ertönte das erschrockene „Lian!“ von Rhefeus. Der Auftraggeber eilte bereits herbei, doch die erhobene Hand von Alister ließ ihn stoppen. Die Blicke von Lian und Alister trafen sich, als sich der junge Geistliche mit einer fahrigen Bewegung über die aufgeplatzte Lippe strich. „Jetzt sind wir quitt“, schloss der Illusionsmagier, ohne Rin anzusehen. Ja, auch das war ein Grund gewesen, warum er nicht hatte schlafen können – und das hier war die letzte Chance gewesen, um zumindest diesem Ärger Luft zu machen. Der Braunhaarige hob die Hände und zuckte mit den Schultern, als er sich an den erschrockenen Rhefeus wandte. „Vergesst das nicht bei eurem Bericht an Aram.“ Alister erhob sich mühsam, schien seine Gedanken kurz zu ordnen und trat dann zerknirscht vor Rin. „Entschuldige…“, murmelte er und zwang sich endlich, der Hundedame sogar direkt in die Augen zu sehen – dann verneigte er sich ein letztes Mal vor Rhefeus und floh regelrecht aus dem Kirchengewölbe. Der Auftraggeber sah seinem Schützling noch hinterher, bevor er die Luft ausstieß und zu den Magiern sah. “Er kann es nicht zeigen, aber ich bin sicher, dass Alister euch dankbar ist. Ihr… habt nicht nur eure Quest erfüllt, sondern ihn auch wachgerüttelt. Ich danke euch. Als Auftraggeber, aber auch im Namen des restlichen Dorfes und insbesondere in Alisters und Alijans Namen.“ Er sah zu Lian und neigte den Kopf mit einem seichten Lächeln auf den Lippen. “Du wirst es nicht gerne hören, aber dein Temperament erinnert mich an den jungen Aram, weißt du?“ Der Illusionsmagier blinzelte, nein, damit hatte er nicht gerechnet. Er sah schnell weg, damit Rhefeus ihm nicht ansehen konnte, wie unangenehm ihm die Situation war und vergrub die Hände tief in den Taschen seines Mantels. Der Geistliche schmunzelte befreit und Grübchen erschienen an Augen- und Mundwinkeln. “Ich wünsche Euch eine gute Heimreise. Sollte es euch jemals wieder in den hohen Norden verschlagen, seid ihr in Stillsnow immer willkommene Gäste.“

- Quest Ende -

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Nero

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Off - A Winter Tale

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Post I

Eiskalt. War wirklich eiskalt und bitter frostig, nur nockonnte man es am besten beschreiben, diese Außentemperatur hier an diesem Ort. Was hatte er sich nur dabei gedacht, während er einen spontanen Urlaub machte, zu diesem Ort aufzubrechen? War es die Neugierde, war es dann Wissen darüber, das etwas neues geschehen konnte? Das etwas neues geschehen könnte? Ja, natürlich, denn unbekanntes Terrain hatte immer die Eigenart an sich, dass es etwas hatte, was man nicht kannte und dies führte unweigerlich dazu, dass man mehr aufpassen musste. Aber die Vorsicht war sowieso geboten, gerade in fremden Gebieten, denn allein schon durch das, was er jahrelang gelernt hatte, war der junge Mann kein Anfänger in diesem Gebiet mehr. Das musste aber auch nicht sein, denn wenn man einmal etwas gelernt hatte, schweißte es sich wie ein stabiler Punkt in die Erinnerungen. Dementsprechend war es bei Nero eigentlich auch so gewesen, wie es immer gewesen war. Er sprach nicht viel, da er damit beschäftigt war, die Gegend zu sondieren. Er beobachtete alles, er schaute sich genau um und sein Blickfeld erweiterte sich stetig. Schöießlich musste ausgeschlossen werden können, dass es etwas gefährliches gab, was geschehen könnte. Und eben jenes durfte nicht geschehen, schlißelich hätte er sonst seinen treuen Begleiter, seinen jüngeren Bruder unweigerlich in Gefahr gebracht. So war es auch nicht überraschend gewesen, dass Nero immer wieder auch den Blick hinter sich wagte, damit er sicher gehen konnte, dass nichts und niemand negatives da war und das alles in Ordnung war. Daher war er auch dahingehend beschäftigt, sich mehr und mehr auf seine Umwelt zu konzentrieren und sein Blickfeld stetig zu erweitern, also auch auf viel mehr Dinge und Aspekte zu achten, als er es sowieso schon tat.

So war es einfach nur ein eiskalter Tag, der sich langsam der Abenddämmerung näherte. Sie waren also gewandert und das nicht gerade wenig. Es war schon sehr überraschend, dass Barbatos noch immer problemlos mit ihm schritt halten konnte. Aber irgendetwas musste Nero ja machen, um seine Gedanken klar werden zu lassen, um sie fassen zu können. Nach dem, was vor jetzt mittlerweile guten drei Monaten in der Wüstenoase Vera geschehen war. Er hatte seinem Bruder davon erzählt, auch wenn er natürlich einige Details dabei ausgelassen hatte. Schließlich musste sein Bruder ja auch nicht alles wissen. Als sie sich einem Dorf näherten, war Nero ein wenig froh, endlich wieder an Tee kommen zu können. "Zivilisation, Barbatos. Wir haben es geschafft, kleiner." Kleiner? Sagte ausgerechnet der, der selbst kleingewachsener als sein jüngerer Bruder war. Aber das war schon in Ordnung so. Endlich würde Nero sich ausruhen können und hoffentlich endlich an etwas Anderes als die Zeit von vor drei Wochen denken können...



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Ronja
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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDo 9 Sep 2021 - 22:29




Off - A winter tale …

Post Nr I

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

Ronja ließ das hohe Tor des Friedhofs hinter sich. Ihre Fingerspitzen fuhren über Holz der alten Tanne, die unmittelbar davorstand und sie drehte den Kopf, um einen letzten Blick zurückzuwerfen. Kleine Fußspuren kennzeichneten ihren Weg durch die unzähligen Gräber des größten Ruheortes im Norden.
Vielleicht sollte man diese Geschichte weiter in der Vergangenheit beginnen. An dem Punkt, an dem sie schlecht für das Wetter gekleidet am Bahnhof für die Quest aufgetaucht war. Nach dieser hatte sie sich ordentliche Kleidung zugelegt und war nach Stillsnow weitergereist, um auch diesem ruhigen Städtchen einen Besuch abzustatten. Es war ihr dritter Tag hier und ihr zweiter Besuch am Friedhof.
Ihre restliche Zeit hatte sie damit verbracht, in der Kathedrale zu sitzen und die hohen Kunstwerke zu bestaunen. Es war bezaubernd gewesen, was für Geschichten in einem einzigen Bild steckten. Sie hatte auch mit dem Priester darüber gesprochen und weitere, faszinierende Dinge entdeckt, die sie ohne ihm nicht wahrgenommen hatte. Entweder dies oder sie hatte sich mit Büchern und warmer Milch in ihr kleines Hotel zurückgezogen. Ihr Zimmer war ein einziger Raum mit Bett und dicker, schwerer Decke, einem großen Kasten und einem Fenster auf die Straßen vor dem Haus. Sie hatte nicht viel Zeit darin verbracht und es sich dafür unten in der Gaststube vor dem großen Kamin gemütlich gemacht. Ronja hatte sich mit der Wirtin angefreundet, eine ältere Frau mit runzliger Haut und tiefen Lachfalten. Sie hatte ihr auch die Bücher zur Verfügung gestellt. Denn das war der eigentliche Grund für den Besuch. Sie hatte die Forschung ihrer Eltern etwas umgewandelt. Sie zu finden war unmöglich, noch unmöglicher als ein Stück einer abgebrochenen Nadel in einem Heuhaufen in der Größenordnung der Kathedrale. Denn dabei gab es den Zufall. Aber nicht bei ihr, denn womöglich würde sie ihre Eltern nicht einmal direkt erkennen, während die Nadel im Fleisch schmerzen würde. Nein, es ging um ein anderes Phänomen, dass sie in den Bann gezogen hatte.
Was kam nach dem Tod?
Gab es Geister?
Konnte man, wenn es sie gab, Kontakt zu ihnen aufnahmen?
Um diese Fragen zu klären hatte sie den größten Friedhof gewählt, in der Hoffnung einer der Einwohner könnte ihr etwas berichten, dass ihr weiterhalf. Oder dass sie gar ein Buch darüber fand. Dillan hatte immer Bücher genützt, um ihr etwas beizubringen und diese Methode wollte sie fortsetzen. Und abgesehen davon, fühlte sie sich hier in der Kälte eindeutig wohler als in der Wüste. Ronja erlaubte sich kurz, sich an diese Reise zu erinnerten. Es war bereits einige Monate her, trotzdem spuckte sie ihr öfters im Kopf herum. Sowohl der Besuch am Grab als auch die Bekanntschaft bei der Hinreise. Nero. Wenn sie die Augen schloss, könnte sie ihn fast vor sich sehen, auch wenn sein Gesicht in den letzten Wochen etwas verschwommen war. Aber immer, wenn sie den Pfefferminztee daheim roch, erinnerte er sie an den seltsamen Rotschopf.

Ronjas Hand glitt in ihre Jackentasche und schloss sich um das kleine Fläschchen darin. Und natürlich das. Sie schüttelte leicht den Kopf. Manchmal dachte sie, sie hätte sich die Bewegung nur eingebildet, doch zum Glück bewahrte der kleine Gegenstand sie davor, dem Irrglaube zu verfallen. Sie ließ es wieder los, steckte auf die andere Hand in die Jackentasche ihres dicken, grauen Wintermantels, nachdem sie sich die Kapuze tiefer ins Gesicht gezogen hatte. Eiskalter Abendwind kam auf und ihre Nase wurde taub. Ronja beeilte sich die kleinen Gassen hinab in Richtung Hotel weißer Hirsch. Nur wenige begegneten ihr auf ihrem Wege. Die einbrechende Nacht und die damit steigende kälte trieb die Leute zurück ins Haus, zudem erneut Schneefall eingesetzt hatte. Sie achtete darauf nicht auszurutschen, einmal schlingerte sie trotzdem, bevor ihren Halt wieder fand und dann vorsichtiger weiterging. Und dann erreichte sie endlich das Hotel, öffnete die quietschende Türe und trat in die wohlige Wärme des Eingangsbereichs. Ronja stampfte sich den Schnee von den Stiefeln und zog diese aus. In ihren lila Wollsocken lief sie die Treppe hinauf und den Gang entlang zu ihrem Zimmer. Sie sperrte auf und warf den Mantel über den Kasten. Dann ging sie in der grauen Schlabberhose und mit rosa Pulli zurück nach unten und bog rechts in die Stube ab. Feuer prasselte leise und einige Leute saßen herum und saßen warme Suppen oder süße Nachspeisen. Und so sehr ihr der Drang nach Süßes angeboren worden war und so gut sie mit der Kälte zurechtkam, jetzt benötigte sie etwas Warmes!

lila Schlabberhose  | grauer Wintermantel | schwarze Stiefel




Stillsnow - Seite 2 Sigi12


Zuletzt von Ronja am So 12 Sep 2021 - 14:11 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyFr 10 Sep 2021 - 18:16

Off -  A Winter Tale

Stillsnow - Seite 2 387b386090b74b662d4cf9mkr8

@Nero, @Ronja & @Barbatos
Post I

Ruhig folgte der junge Mann seinen Bruder durch den Schnee, jeder Schritt knirschte unter seinen Füßen, aus seiner Nase stieg bei jeden Atemzug etwas Nebel auf. Die Luft war sehr kalt und es schmerzte ein wenig zu Atmen, aber Nero wünschte sich nun mal den Ausflug also stimmte sein Bruder ihm zu, unwissend wohin es gehen würde. Schnee, überall lag Schnee, Schnee und nichts als Schnee, es war wie in der Wüste mit dem Sand, nur irgendwie etwas schöner und viel, viel kälter. In der Luft lag ein ihm bekannter Geruch, der Geruch von alten Grabsteinen und Gräbern, es schien ein Friedhof in dem Gebiet zu sein, doch wirklich toll stellte der junge Mann sich das nicht vor, der Boden musste doch steinhart gefroren sein, es musste ein Horror sein einen Verstorbenen unter die Erde zu bringen, aber anders herum dachte er sich, eine Leiche muss hier wirklich gut konserviert werden, wie in einem Gefrierschrank, man müsste viel weniger Leichenbalsam benutzten um einen Leiche für die Ewigkeit zu konservieren. Wie üblich waren die Gedanken des jungen Mannes seltsame, jeder andere würde sich wohl denken wie kalt es war, oder wie schön der Schnee war, aber Barbatos dachte nur wieder an sein Geschäft, er konnte nun mal nicht anders, so war er nun mal. Nero schien immer noch niedergeschlagen zu sein, er vermisste wohl noch immer die junge Frau, die er an der Oase traf, schon seit Monaten war er nicht mehr er selbst. Der ältere Necrologia erzählte seinen Bruder nicht alles, das war ihm klar, Barbatos aber war sich sicher das da mehr war als nur ein einfaches Treffen, denn er Geruch der Fremden war ihm an Nero nicht entgangen, ein pudriger, seltsamer Geruch, wenn der Mann es nicht besser wusste, würde er vermuten, das sein Bruder mit einem Vogel gekuschelt hatte, aber das konnte nicht sein, Nero war kein großer Tierfan. Es war einfach seltsam, aber der seltsame Geruch an dem Körper seines Bruders blieb ihm in Erinnerung. Sie näherten sich der Zivilisation, ein kleines verschneites Örtchen, mit einer riesigen Kathedrale und einen Friedhof, daher also der Duft von Gräbern. leicht schnüffelte Barbatos die es schmerzte, doch irgendwie lag ein ihm bekannter Geruch in der Luft und dieser zog ihm vom Friedhof entgegen, seltsam. Noch ein, zwei schnüffelte er die Luft und er war sich sicher, der pudrige Duft den Nero an seinen Körper hatte lag in der Luft. Irritiert legte er seinen Kopf zur Seite und überlegte ein wenig, sollte er es Nero sagen oder nicht? War die Fremde überhaupt hier oder irritierte die Kälte seine Nase? Er wusste es nicht. Es wurde langsam dämmerte und langsam wurde es immer kälter, vielleicht wäre es gut wenn die Geschwister langsam einmal einen Unterschlupf finden würden, denn wie auch in der Wüste wird es hier Nachts wohl sehr kalt. Ruhig schaute er sich um, um dann zu finden was er suchte, ein kleines Hotel. "Nero ein Hotel. Mir ist es kalt und ich kann nicht mehr." Die Stimme des jungen Mann war ruhig und sanft, die Nase jedoch schon wieder hoch in der Luft, der seltsame Geruch wurde stärker, die Fährte musste ganz frisch sein. "Ich schau mal ob ich uns ein Zimmer buchen kann. Oder willst du lieber dein eigenes?" Noch ehe der sein Bruder die Frage beantworten konnte ging er schon in das Hotel, der Geruch war hier am stärksten und vor allem frisch, er musste nur noch seine Quelle finden. Vollkommen in Gedanken buchte der Necrologia ein Zimmer für seinen Bruder und sich, schnappte den Schlüssel und machte sich auf den Weg, der Fährte folgen wie ein Bluthund einer Blutspur, er stoppte erst als als sich eine verschlossene Türe vor ihm befand, die Person war hier. Leicht schüttelte er seinen Kopf und ging dann wieder zurück zu seinen Bruder, nur um die Quelle des Duftes zu erblicken, er hatte sie gefunden. Kein Wort sagte der junge Mann als er sich der für ihn seltsam anmutenden, jungen Frau näherte. Wortlos wartete er auf seinen Bruder und das einzige was ihn verriet war sein ruhiger, aber eindeutig erschöpfter Atem.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Off - A Winter Tale

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Post II

Auch das bergische Klima hatte doch was für sich. Es war zwar wirklich sehr kalt gewesen, aber diese Kälte und der kühle Windhauch zeigten schon so etwas wie melancholie in ihrer Symbiose, ddnen si hatte man als gefangener ihrer Gewalt, keine Möglichkeit, an irgendetwaa zu denken, sondern sich darauf zu konzentrieren, dass man sich irgendwie nähern konnte. Für gewöhnlich mochte der Necrologia solche Orte, welche die ruhig waren, welche, an die er sich auch mla zurückziehen konnte, wenn er es denn wollte. Obgleich es so eiskalt war, schien auch hier kein Problem zu sein. Allerdings zeigte sich, irgendwie war der Giftmann magisch von krassen Temperaturen angezogen. Zunächst hatte er seinen Hang zu der einen Stelle in der Wüste, dieser Oase, welche von sehr hohen Tagestemperaturen und sehr niedrigen Nachttemperaturen umgeben war. Als nächstes folgte nun dieses gebirgische Klima mit seiner absoluten Kälte. Noch dazu schien es auch in gewisser Weise verbunden zu sein, mit den Erinnerungen des Orangerothaarigen, denn er überquerte hier gerade einen Friedhof. Ganz egal, ob hier aich schon die Zivilisation gewesen ist, nach Stunden oder nach Tagen des ungewissen frierens, des ungewissen wanderns, ein Friedhof hatte die Fähigkeit, dass sich Nero wieder an alte Dinge erinneren könnte, welche er eigentlich schon lange hinter sich gelassen haben wollte. Nicht, dass ein Friedhof wirklich schlecht gewesen ist oder so etwas ähnliches, schließlich entstammte er doch einer FAmilie, die grundsätzlich mit einer solchen Ortschaft in Verbindung stand, ja sein Brudre sogar auf einem Friedhof wohnte und sich sogar um diesen kümmerte, aber für Nero war das alles nichts. Er lehnte es ja schon ab, das Familienhandwerk als ältester Sohn weiterzuführen, weil er eben nichts damit zu tun hatte. - Ja, ein friedhof war eine nicht so schöne Erinnerung für den jungen Giftmann, aber nichtsdestotrotz war eben dies nur eine Ortschaft gewesen, eine Ortschaft, wie jede andere auch auf der Welt. Daher war es ihm eigentlich auch egal, da er ja wusste, dass sie sowieso nicht lange an diesem Ort verweilen würden.

Die Zivilisation entdeckt, ein kleines Dorf, eine Ortschaft, etwas, wo man sich ausruhen konnte. Barbatos schien mehr als nur froh über diesen Ort zu sein, wohin gegen Nero auch dies eigentlich mehr als nur egal war, aber gegen einen guten Tee würde er sich sicherlich nicht sträuben. Also hatte es irgendwo auch einen Vorteil, dass sie nun an diesem Ort angekommen waren und das sie nun auch an diesem Ort verweilen würden, zumindest für eine gewisse Weile. Schließlich hatte er auch noch ein enig Urlaub und was sollte schon gesehen? Etwa, dass er wie vor einigen Monaten an der Wüstenoase auch an diesem verschneiten und eiskalten Ort wieder auf seine Zufallsbekanntschaft treffen würde? Wohl eher kaum. Die Wahrscheinlichkeit für so ein Aufeinandertreffen gerade an einem solchen Ort stand wohl bei unter Null, das wusste auch Nero selbst, von daher war es auch keine große Sache, da nero als Taktiker sowieso sehr viel Zeit mit nachdenken und überleben verbrachte, erschien ihm dies als so gut wie ausgeschlossen. Ohne großartig irgendwelche Worte des Widerstandes tzu finden, lief er seinem Bruder nach, welcher drauf und dran war, ein Hotelzimmer zu mieten. Barbatos war ja schon froh, dass er überhaupt ein Hotel gefunden hatte, also musste es auch etwas sein, wodurch er sich ausruhen konnte. Warum also nicht? Viel mehr als damals an der Wüstenoase konnte nicht geschehen. Also warum dann den Spaßverderber spielen? Nicht mit Nero. Die Frage nach dem Hotelzimmer konnte Nero überhaupt nicht so schnell beantworten, wie Barbatos in seinem Namen bereits unterschieben hatte. Eigentlich hatten beide ein System überlegt, damit genau soetwas nicht geschehen würde. Denn es wäre nicht gut, wenn der eine für beide unterschreibt und anders herum. Aber da war es auch schon gesehen, sein jüngerer bruder hatte ein Hotelzimmer gemietet, eines für die beiden zusammen. Wie... komisch? Nero war es insoweit egal, wie er auch dann noch hin und wieder seine Ruhe haben kann.

Interessant wurde es erst, als der jüngerer der beiden Necrologia etwas zu erschnüffeln schien und dieser Spur dann folgte. Neros Nase funktionierte zwar auch, aber selbst ihm war gerade etwas kalt, da hatte er keine Lust, seine Nase einzusetzen und er folgte somit einfach der King Cobra. Dieser lief und lief, bis sie vor einer verschlossenen Tür zu stehen schienen. - Offensichtlich auch ein Hotelzimmer. Irgendwie ging das nun zu weit. "Was soll das, Idiot? Für so etwas habe ich keine Zeit.." Ein leicht entnervter Dragonslayer machte sich daraufhin mit seinem Bruder im Schlepptau auf zum Barbereich, mal schauen, was es hier so für die nette zeit zwischendurch geben würde. Doch plötzlich, ganz plötzlich reagierte auch die Nase des Dragon Slayers und erkannte einen vertrauten Geruch. Nur eine Person hatte diesen speziellen Geruch. Aber, das war doch unmöglich? Hätte das wirklich sein können? Die Wahrscheinlichkeit war doch unter Null? Nero konnte es nicht glauben, auch, wenn er seinen Blick genau auf den Rücken einer Person fixierte. Kurz tappte er seinem Bruder auf die Schulter und begab sich zum Kern des Geruchs, einer Frau. Als er hinter diesen Stand, wollte er seiner Nase nicht trauen, aber auch seinen Augen nicht, die es ebenfalls vermuteten. Während er hinter dieser Person stand, legte er vorsichtig und leise seine Hand auf deren Schulter. Wortlos bleib er stehen und etwartete, dass diese Person sich umdrehte und eine Reaktion zeigte. Doch, war eben diese es auch? Würde es ene überraschend positive Wendung geben, oder würde man sich auf etwas einstellen müssen, mit dem man beim besten Willen nicht gerechnet hätte? man würde es sehr bald erfahren...



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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySo 12 Sep 2021 - 14:41




Off - A winter tale …

Post Nr II

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

In der Gaststube zum weißen Hirsch war leises Stimmengewirr der Gäste zu hören, die entweder ebenfalls ein Zimmer gemietet hatten und nun den Abend hier verbrachten oder aufgrund der Kälte und des guten Essens sich für einen Abendbesuch hier entschieden hatten. Links von der Eingangstüre im Eck befand sich der große Kamin mit der Bank davor. Zwei gemütliche Stühle und ein Schaffell auf dem Boden rundeten all das ab. Ronja suchte sich den Tisch in der Nähe des prasselnden Feuers auf. Eigentlich war sie kein Fan der heißen Flammen. Sie beherrschte ihr Erschaffen, doch wenn es nicht notwendig war, vermied sie es. Nur manchmal zwang sie die Kälte und das Wissen, sich mit weniger schnell zu verkühlen dazu, dessen Nähe zu suchen. Wie damals in der Wüste, als Nero das Feuer entfacht hatte. Da war ihr Mister Fox schon wieder, spuckte in ihrem Kopf herum. Ronja zog einen Stuhl zurück und setzte sich. Eine Kellnerin kam an ihren Tisch und begrüßte sie freundlich. Sie legte die Speisekarte für ihr ab und fragte sie nach ihrem Getränkewunsch. „Warme Milch bitte“, bestellte sie und die Frau verabschiedete sich lächelnd. Dann schlug sie die Karte auf und begann die Gerichte durchzulesen. Es gab Brote mit verschiedenen Belägen, sowie Suppen und Hauptspeisen. Sie durchstöberte die Suppen und überlegte zwischen Tomatensuppe und Knoblauchcremesuppe hin und her, bis sie sich für letzteres entschied. Dann erhob sie sich wieder und ging auf den Kamin zu. In den Regalen darüber und daneben waren Bücher aufgereiht. Manche alt und abgegriffen mit kunstvoll verzierten Einbänden, manche schlich, manche mit modernen Zeichnungen. Sie hatte gestern eines begonnen und es rechts ganz unten hingestellt, um es wieder zu finden. Ronja ging in die Knie und suchte es, fuhr mit den Klauen sanft darüber, bis ihr der Titel ins Gesicht sprang. Der lebendige Tod, von S. K. Emrich. Ronja zog das Buch heraus. Es war ein dicker Schmöker, grundsätzlich das Gegenteil von dem, was sie sonst laß. Kritische Liebesgeschichten oder Romane über den Sinn des Lebens. Der lebendige Tod hingegen war ein Fantasy Krimi. Eigentlich lustig, wenn so manch einer sie auch als ein Wesen voller Fantasy genannt hätte. Jetzt waren ihre Flügel unter dem Pulli verborgen, der ihr bis zur Hälfte der Oberschenkel reichten, jeder andere würde vermutlich denken, sie trüge etwas anderes auf dem Rücken oder zusätzliche Kleidung, durch die sich der Stoff wölbte. Doch ihre Krallen, das Tattoo und die schlitzförmigen Augen waren nicht verborgen …
Die Vogeldame steuerte wieder auf den Tisch zu, als sie etwas wahrnahm … Ein stilles, aber keineswegs unheimliches Gefühl. Eher wie eine weiche Decke. Es war das Raster eines Gastes ganz in ihrer Nähe, doch vor ihr war keiner neu erschienen. Ronja drehte sich mit dem Buch in den Armen um, gerade als eine Hand auf ihrer Schulter zu liegen kam und sich das Gefühl noch verstärkte. Es war wie- Sie blickte zuerst auf die Brust eines Mannes, dann hob sie den Kopf. Orange Haarspitzen und dann sein Gesicht. Einen Augenblick starrte sie ihn ungläubig an. Mit offener Mund, sie konnte nicht glauben, dass er es war. Hier! In der Abgeschiedenheit eines Dorfes weit im Norden! Niemals hätte sie damit gerechnet ihn hier zu finden, nicht, nachdem sie ihn selbst in Aloe nicht getroffen hatte. Das Buch rutschte ihr auf den tauben Finger und sie riss sich von seinem Anblick los, um es aufzufangen, doch schon war es auf dem Boden gelandet. Ronja beschloss es vorerst liegen zu lassen. Das Buch könnte sie aufheben, aber ihn … Wenn er nur eine Einbildung war? Nein, die Hand auf ihrer Schulter war echt. „Nero“, flüsterte sie, dann schlang sie die Arme um seinen Nacken und sprang an ihm hoch, um sich auch mit den Beinen an ihn zu klammern. Vielleicht mit etwas viel Schwung, aber das konnte ihre Begeisterung nicht stoppen! Zudem stieg sie so nicht auf das Buch. Ronja drückte ihn an sich und vergrub das Gesicht kurz an seinem Hals, um tief einzuatmen. Pfefferminz. Ja, das war er. Sie hatte Nero wieder gefunden!
Dann hob sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Sie löste eine Hand von seinem Nacken und fuhr ihm über die Wange. „Du bist wirklich hier.“ Sie strahlte ihn an.
Dann bemerkte sie den Blonden, der etwas weiter hinten stand und sie anstarrte. Na ja, es starrten die meisten Gäste zu ihnen, aber das war ihr egal. Der Kerl da hinten aber kam ihr vage bekannt vor, oder erinnerte sie an jemanden. Ronja sah wieder Nero an, dann ihn. „Ist das dein Bruder?“, sie deutete mit der freien Hand auf den anderen, dessen Gesichtszüge denen von Mister Fox glichen, während sie noch immer wie ein Äffchen an ihm hing.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Post II

Mit verschränkten Armen und einen freundlichen Lächeln auf den Lippe, stand der junge Mann da und beobachtete das Schauspiel, das war also die junge Frau, welche sein Bruder bei seinen Wüstenwanderungen an der Oase traf und weswegen er so deprimiert war und nun wo sie wieder vereint waren, schienen sie wirklich glücklich. Schön für die beiden, dachte er sich, drehte sich dann um und nahm sich die Speisekarte vor, er wollte die beiden erst mal in ruhe lassen, sie hatten ja Zeit, warum sollte er es den Paar nicht gönnen, er wollte nicht derjenige sein, der sich zwischen die beiden drängte, er wollte nicht so sein wie sein Vater, der es dem orange-haarigen Verbot seinen Spaß zu haben. Barbatos war zwar jünger als Nero, jedoch hat er mehr als genug davon mitbekommen wie sein Vater mit ihm umging, denn auch wenn er es mit seinen Erben gut meinte, so ging es meist in die vollkommen falsche Richtung, er wollte seinen Sohn in seinen Fußstapfen laufen sehen, ohne je zu fragen ob sein Sohn überhaupt Interesse daran hatte und der Sohn, den es interessierte ignorierte er, weil Barbatos nun mal nicht der erstgeborene war. Auch wenn der junge Necrologia seine Familie liebte, so wusste er, wie schlecht die Kinder behandelt wurden, eigentlich wollte der junge Mann gar nicht darüber nachdenken, doch jetzt wo er die beiden so glücklich sah ging es nicht anders. Ein leichtes seufzen, dann schüttelte der Giftslayer mit seinen Kopf um die Gedanken wieder zu vertreiben, er mochte es nicht daran zu denken. "Um die Frage, die wohl an Nero gerichtet war zu beantworten, Ja, ich bin sein Bruder, Barbatos." Seine Stimme ruhig und freundlich, er nahm es Nero vorweg zu antworteten, denn er glaubte nicht, das er gerade in der Lage war zu antworten. "Und du, meine Dame bist dann wohl jene, welche Nero das Herz gestohlen hat, oder?" Weiterhin war die Stimmlage des jungen Mannes freundlich, auch wenn er nicht ganz verstand warum Nero so einen Narren an der Magierin gefressen hat, jedoch musste er zugeben das er selber keine Erfahrungen mit solchen Gefühlen hatte.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Post III

Wenigstens war es nun nicht mehr so kalt. Das war wirklich das Wichtigste gewesen. Wenn man jetzt mal so auf das blickte, was in der vergangenen Zeit geschehen war, dann handelte es sich bei dieser Erholung doch wirklich um das beste Erlebnis, was es für den jungen Necrologia gab. Unabhängig vom Treffen irgendwelcher neuer Bekanntschaften oder sonstigem, nichts ging über diesen persönlichen Ertrag der Ruhe. Endlich war eine Phase erreicht, bei der er wirklich nichts mehr mit der Gilde zu tun hatte zurzeit, aber das sollte auch nicht das große Problem sein. Denn, es war viel mehr diese Erkenntnis, dass es jetzt etwas gab, von dem er noch sehr viel mehr haben würde, als er es die letzte Zeit überhaupt erhalten hatte. - Die Ruhe. Denn, wollen wir doch mal ehrlich sein? In nahezu jeder Situation, in welcher sich Nero zurückgezogen hatte, um ein wenig Ruhe zu haben, sei es auf einen Baum oder ein Häuserdach, überall wurde er in irgendwelche Szenerien mit hineingezogen, womit er eigentlich überhaupt nichts zu tun hatte. Dabei war auch die Situation um die Geschichte in dem Kulturzentrum nicht zu vergessen, die er mit der kleinen Hel erst vor gar nicht all zu langer Zeit erlebt hatte. Aber auch dies hatte ihn wieder um seinen nötigen Frieden gebracht, um die Ruhe, die er eigentlich so gerne haben wollte. Irgendwie schien das wie ein Fluch zu sein, dass er sich einfach nicht vernünftig ausruhen konnte, irgendwie sollte es einfach nicht sein. Aber vermutlich lag es auch einfach daran, dass der junge Necrologia schlichtweg einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen ist, was das ganze Spiel der Ruhestörung für manch einen auch deutlich einfacher machen konnte, als dies vermutlich ansonsten einfach der Fall gewesen war. Aber egal, hier an diesem abgelegenen Ort irgendwo am Arsch der Welt konnte es ja nicht soweit kommen, dass er in irgendetwas mit hingezogen werden würde, worauf er ja mal so absolut keine Lust hatte. Denn schließlich wurde er bisher auhc so häufig von einer seiner Lieblingsbeschäftigungen überhaupt ferngehalten, das war auch etwas, was er nur sehr ungern akzeptieren wollte.

Kaum war nero mit seinem Bruder Barbatos in der Bar angelangt, war da dieses merkwürdige gefühl, was direkt in seine Wahrnehmung schoss. Allerdings, dieses merkwürdige Gefühl zog direkt in seine Nase hoch, das es sich direkt zu einem Geruch weiterentwickelte und dieser Geruch kam ihm mehr als nur bekannt vor.Noch einmal schnüffelte er etwas genauer nach, dann wiederum realisierte er, dass es sich dabei absolut um den Geruch von Graberde handelte. Das war also nicht möglich, das konnte echt nicht anders sein. Was heißt, nicht anders, es konnte eigenltich absolut nicht sein? War sie es wirklich? Schloss sich da ein Kreis? Kam ihm da gerde wirklich ein Deja-Vu hoch? Aber das konnte doch nicht sein. Eines war jedoch klar, dieses Mal befand er sich jedoch nicht nackt an einem Ort, wo sie sich mal wieder rein zufällig über den Weg gelaufen waren. So legte er die hand auf die Schulter der Person, von der er meinte, dass es sie sein musste, zumindest hatte dieser Geruch es ihm so verraten. Die Reaktion dabei fiel dann jedoch etwas überraschend aus. Bis eben hatte sie zumindest noch ein Buch in der Hand gehabt, aber dieses Buch war ganz plötzlich nicht mehr so wirklich fest in ihrer Hand, es erhielt auch nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit. Da war die Erdanziehung dann auch größer, denn sehr schnell fand sich diese Lektüre, was immer auch für ein Thema sie verbarg, auf dem Erdboden wieder. Schnell lag dieses Buch im Dreck, aber nur im übertragenden Sinne, war der Fußboden doch mit Teppich überzogen, wirklich schmutzig sollte dieser Lesestoff also dann doch nicht werden.

Wie aus dem Nichts hing die junge Vogeldame, die ihn wirklich wiedererkannt hatte, wie ein Kletteräffchen am Körper herum und war sichtlich froh, den jungen Necrologia wiederzusehen. Durch diese stürmische Begrüßung verrutschte selbst sein sonst so fest sitzender Fedora etwas, was dann doch relativ ulkig aussah. Aber irgendwo war Nero auch froh, seine Nacktheitsbekanntschaft wieder gesehen zu haben. Der Dragonslayer des Giftes sah ihre absolute Begeisterung ihn wieder getroffen zu haben, fuhr sie ihm mit ihrer Hand dann doch leicht über die Wange. Komisch, denn Nero war es überhaupt nicht gewohnt, dass man sich so freute, ihn wiederzusehen. Es dauerte einen kjurzen Moment, dann hatte sich der junge Necrologia wieder gefangen und reagierte mit seinem typischen Verhalten. Erst einmal nichts zu sagen. Doch das konnte er auch nicht lange beibehalten, war doch das Eis zwischen ihnen schon lange gebrochen gewesen. "Was für eine Überraschung, Ronja." Entglich es ihm aus der Haut, während sie noch immer an ihm hing. Da sie aber so klein und leicht war, hatte sie auch weniger Gewicht, sodass es ihm nicht schwer fiel, sie festzuhalten. Trotzdem nutzte der ältere der Necrologia-Brüder die Situation, um sich an einen Tisch zu begeben und dort hinzusetzen. Kurzum, wortlos und ohne weitre nachzufragen setzte er die junge Vogeldame auf seinen Schoß. "Jap. Das ist mein Bruder. Der Jüngere Necrologia und derzeitige Besitzer eines Friedhofes." Ein wenig schaurig für das ängstliche Vögelchen wollte er es doch dann schon machen, selbst wenn es nicht ganz so die passende Szenerie dafür gab. "Aber, was machst du an einem Ort wie diesem? Ich dachte, die Oase in der Wüste hätte ausgereicht?" Ein wenig grimmig reagierte Nero auf den Ausspruch seines Bruders, war es doch eben nicht ganz so richtig, was er gesagt hatte. "Sie hat mir nicht das Herz gestohlen, Barba. Es ist ein Unterschied, dass ich sie nicht mehr aus dem Herzen bekomme. Das will ich aber auch nicht mehr." Ein wenig abgekühlt sprach er dies, es schien fast so, als wäre ihm dies für einen Moment recht unangenehm gewesen, denn so schien es, als wollte er nicht, dass dies für die Ohren der Vogeldame bestimmt gewesen sein sollte. Aber dennoch, auch in dieser SItuation behielt er wie immer die absolute Ruhe bei. Wie sollte es auch schon anders bei dem jungen Dragon Slayer des Giftes sein?



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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySo 19 Sep 2021 - 13:55




Off - A winter tale …

Post Nr III

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

Ronja hing an Nero und hatte auch nicht vor ihn so schnell loszulassen. Vielmehr kuschelte sie sich an ihn, als hätte sie ihn Jahre nicht gesehen. Nicht, als wären es nur wenige Monate gewesen. Wenn sie es rational betrachtete, war es vielleicht etwas übertrieben. Der junge Mann war nur einer der vielen Bekannten, die sie sich über die Zeit hinweg gemacht hatte. Einer von vielen Gesichtern, die sie getroffen hatte, deren Geschichten sie sich gemerkt hatte. An die sie manchmal zurückdachte. Sie hatte mit Gin darüber gesprochen, wie verwirrt sie von ihm gewesen war. Vielleicht war das der Grund, dass sie ihn nicht aus dem Kopf bekam?
Dass sie noch immer nicht schlau aus ihm geworden war. Etwas war anderes gewesen als sonst, auch wenn sie es beim besten Willen nicht beschreiben konnte. Sie mochte ihn, sie freute sich darüber, ihn zu sehen. Aber im Gegensatz zu vielen anderen hatte sie ihn wirklich vermisst. Sich manchmal gewünscht, bei ihm zu sein und ihn reden zu hören. So viel an ihm war neu für sie gewesen oder hatte sie … fasziniert. Seine Art zu sprechen, zu handeln. Wie ruhig und doch liebevoll er mit ihr umgegangen war, nur um sie dann zu kitzeln oder ihr über den Hals zu schlecken.
Ronjas Hand wanderte an ihren Hals, während sie den Kopf von seiner Schulterbeuge nahm und ihm ins Gesicht sah. Sein Hut war verrutscht und sie umklammerte ihn mit den Beinen fester, um nicht abzurutschen, während sie ihn wieder an die richtige Stelle zog. Begeistert strahlte sie ihn an, ein breites Lächeln, dass aber langsam schrumpfte. Er sagte nichts. Unsicherheit kroch in ihr hoch. War das zu übertrieben gewesen? Hatte sie ihn zu sehr überrumpelte? Leichte Sorge ihm zu nahe getreten zu sein spiegelte sich in ihren großen Augen. Ronja öffnete den Mund, um sich zu entschuldigen, als er endlich etwas sagte. Das kleine Lächeln kehrte zurück auf ihr Gesicht. „Ich wollte dich nicht überrumpeln“, sagte sie dennoch und sah ihn aufmerksam an, suchte in seinem Gesicht und Raster nach Unzufriedenheit oder ähnlichem. Sie hatte doch nur nicht nachgedacht, war zu erfüllt von Freude gewesen, dass er da war! Wenn sie ihn jetzt verschreckt hatte?

Dann entdeckte sie jemanden, jemanden, der Nero unglaublich ähnlich sah. Zwar waren seine Haare länger und heller und er trug keinen Hut, dennoch sprach sie ihre Vermutung aus, die er ihr kurz darauf bestätigte. „Dann schön dich kennen zu lernen, Barbatos“, lächelte sie ihn an. Dann aber sah sie zurück zu Nero. Sein Herz gestohlen? Etwas irritiert sah sie zwischen den beiden hin und her, auch wenn sie es versuchte zu verstecken. Ronja hatte noch nie jemanden ‚das Herz gestohlen‘ oder ihres verloren wie die hübsche Vampirin, aber sie nahm stark an, dass das hier metaphorisch gemeint war. Und auch wenn sie sexuell keine Erfahrungen hatte – abgesehen von manch seltsamen Dingen, die sie komplett verwirrten – kannte sie sich mit der Liebe aus. Aber irgendwie fiel es ihr schwer, das zu glauben. Es war neu für sie, zudem hatte sie ihn nur so kurz gesehen. Auch wenn es an ihr selbst nicht ohne Nachwirkungen vorbeigegangen war.
Noch während sie so nachdachte, trug Nero sie zum Tisch hinüber, das Buch blieb am Boden liegen. Nachdem sie es selbst gerade auch ganz vergessen hatte, würde es das vorerst auch bleiben. Am Ende fand sie sich auf Neros Schoß wieder, konnte so aber nur ihn ansehen. Sie rutschte etwas von ihm weg und wand sich dann so lange herum, bis sie das zweite Bein zum anderen gebracht hatte, sodass sie seitlich auf seinen Oberschenkel saß und sich an ihn lehnen konnte und zugleich Barbatos ansehen. Zufrieden damit, dass er sie nicht neben sich plaziert hatte, was sie so auffasste, dass er sich ebenfalls über ihre Anwesenheit freute, auch wenn er es vielleicht einfach nicht so überschwänglich zeigte, kuschelte sie sich an seinen Oberkörper. Sie spürte seine Brust an ihrem Ohr vibrieren, während er sprach. Neugierig beugte sie sich über den Tisch vor. „Du hast einen Friedhof?“, fragte sie interessiert. Ob er ihr vielleicht etwas darüber erzählen könnte? Ihr bei ihrer Suche helfen? „In Aloe?“ Dann stellte ihr Fuchs wieder eine Frage und sie drehte den Kopf zu ihm herum.
„Ich hatte eine Quest hier oben, außerdem wollte ich zu dem großen Friedhof. Die Leute hier erzählen allerhand spannende Dinge darüber und ich hatte gehofft, ich könnte hier etwas finden.“
Sie brach ab, als ihr klar wurde, dass das wohl keine kleine Vorerklärung benötigte. „Ich bin auf der Suche nach Geistergeschichten. Ich will wissen, ob es sie gibt und wenn ja, ob man mit ihnen in Kontakt treten kann“, erklärte Ronja ihre Expedition in den Norden.
„Und was macht ihr zwei hier?“, erwiderte sie die Frage neugierig und deute dann noch auf die Speisekarte. „Übrigens, wenn ihr wollt – die Kellnerin sollte bald zurückkommen.“

Dann zögerte sie erneut, als Nero auf Barbatos‘ Kommentar zu seinem Herz antworte. Was sagte man da am besten? Sie wusste es nicht, nur dass sich das Lächeln auf ihrem Gesicht vertiefte. Er bekam sie nicht aus dem Herzen? Und war zufrieden damit? Sie konnte das Gefühl nicht benennen, dass in ihrem Bauch herumflatterte, aber es fühlte sich schön an. Die Worte waren schön, wie Melodie in ihren Ohren. Also kuschelte sie sich einfach enger an Nero, in der Hoffnung, dass ihm das als Antwort reichte. Dass er dadurch vielleicht verstand, wie viel es ihr bedeutete, dass zu hören.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDi 28 Sep 2021 - 17:29

Post III

Ruhig beobachtete der junge Mann das Schauspiel vor sich, selten sah er, das Nero jemanden so nah an sich heran gelassen hatte, eigentlich war er ja ein eher misstrauischer junger Mann, welcher es gar nicht mochte, wenn man ihn einfach anfasste, doch bei der jungen Dame machte er eindeutig eine Ausnahme und lies es zu, das sie ihn ansprang und sich wie ein Klammeräffchen an ihn kuschelte. Wenn Barbatos einmal genau darüber nachdachte hatte er es noch nie in seinem Leben gesehen, das Nero mit jemanden kuschelte, er tat es als Kind nicht mit ihm, er tat es nicht mit seinen Eltern und auch nicht mit den Plüschtieren, die er geschenkt bekommen hatte, aber die junge Frau konnte einfach mit ihm schmusen, ein ungewohnter, aber eigentlich ganz netter Anblick, so dachte es sich der Necrologia auf jeden Fall. Ein Wenig musste er lächeln, denn den Kommentar, den er über das gestohlene Herz seines Bruders fallen lies, irritierte nicht nur die arme Ronja, sondern auch seinen Bruder der es zwar versuchte zu verneinen, es dabei jedoch mehr oder weniger bejahte, davon ab, ein Blinder mit Krückstock konnte sehen, wie gerne die beiden sich hatten, den anderen Besuchern war es sicher auch nicht verborgen geblieben, vor allem weil das Buch, welches herunter gefallen war schon die Blicke auf sich zog. "Du kannst mich auch gerne Barba nennen. Und ja, ich bin der Besitzer eines kleinen, privaten Friedhofes in Aloe, Nero hätte zwar auch das Anrecht, aber er möchte nicht." Langsam machte er sich auf den Weg zu seinem Bruder und der jungen Dame, welche es sich auf seinen Schoß bequem machte um sich selber zu setzen. "Also Geister habe ich selber bisher noch keine gesehen, aber wir leben in einer verrückten Welt, warum sollte es  keine Geister geben?" Seine Tonlage war ruhig und freundlich, seine Nase nahm die verschiedenen Gerüche um ihn herum auf, es roch nach allerlei Essen und den verschiedensten Getränken, zwar hatte er keinen wirklichen Hunger, doch der gute Geruch konnte selbst dem sattesten Menschen dazu bringen noch einmal Hunger zu entwickeln. "Um meinen Bruder vorweg zu nehmen, Nero war seitdem ihr euch getroffen hat nicht mehr der selbe, er war traurig und schien dich vermisst zu haben und damit er seinen Kopf wieder frei bekommen konnte wollte er ins Kalte." Kurz holte Barbatos Luft und schaute auf die Speisekarte. "Und was, oder besser gesagt wen fanden wir da? Dich, meine Dame und Nero ist wieder glücklich, auch wenn er es nicht wirklich zeigt, er ist glaube ich gerade einfach nur komplett von seinen Gefühlen überfordert. Nicht das ich mich damit wirklich auskenne, ich stelle nur Vermutungen auf." Die Stimme war weiterhin freundlich, seine Augen überflogen noch immer die Speisekarte, warme Suppen und warme Getränke, passend für das eisige Wetter. "Ich glaube ich nehme eine Waldpilzcremesuppe und einen Pfefferminztee. Sucht euch was aus, ich bezahle für euch beide." Mit einen freundlichen Lächeln wartete er auf die Antwort von den beiden.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptySo 3 Okt 2021 - 14:04


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Post IV

Warum eigentlich? Was hatte nero denn falsch gemacht, dass sein Bruder so viel reden musste? Er hatte viel zu viele Informationen preis gegeben, etwas, das der ältere der Necrologia-Brüder sowieso nicht wirklich mochte. Aber das er gleich die ganze Leidensgeschichte nach diesem Schicksalhaften Aufeinandertreffen von Ronja und Nero hatte erzählen müssen, noch dazu an Ronja selbst, glich ja schon fast an Blasphemie. Noch dazu, dass sein Bruder ein Godslayer gewesen war, welcher also wissen müsste, was Blasphemie genau gewesen war. Es war im Allgemeinen echt nicht so schön, was Barbatos da alles verzapft hatte, aber was was sollte man nun einmal machen? SAo war sein bruder halt. Es fiel Nero schon fast schwer, es sich einzugestehen, aber wo der Spruch hieß, Nero war halt einfach Nero war eben Barbatos auch halt einfach Barbatos. - Eine Quatschtante, eine Person, der man wahrschneinlich einen Knebel in den Mund steckten musste, damit er auch nur ein einziges Mal damit aufhörte, so viel zu reden und noch dazu so 'wichtiges' respektive 'geheimes' Zeug der offenen Welt mitzuteilen. Es stellte nicht gerade ein wundrebares Ding dar, sodass es nicht offiziell dazu beitragen sollte, das Nero hier wirklich wunderbare Laune haben sollte. Aber egal, das war jetzt wirklich nebensächlich. Schließlich würde er als großer Bruder seinem vorlauten kleinen Bruder später schon zeigen können, wie man die Klappe am Besten halten könnte. Aber in diesem Moment wünschte Nero sich gerade einfach, nicht an diesem Ort zu sein, sondern an einem völlig Anderen, nämlich entweder hoch oben auf einer baumkrone, verzweigt von Ästen, oder ganz weit oben auf einem Häuserdach, wo er nur mit sich selbst im reinen sein konnte und es genießen konnte, diese Abgeschlagenheit zu besitzen. Aber der Reralität ins Auge blickend, war es schlichtweg gerade absolut gar nicht möglich, schließlich befand er sich an einem sehr kalten Ort in Nordfiore, in einer Art Hotel oder Herrberge, um genau zu sein in einer Art Restaurant oder Bar, in begleitung seines Bruders und auf seinem Schoß sitzend gerade eigentlich wenn man so wollte, das Objekt seiner Begierde. - Wenn man sie denn so bezeichnen konnte, denn ob es nun genau so war oder nicht, das war selbst für Nero noch ein großes Rätsel gewesen. Er war sich einfach noch nicht sicher, wo er sich selbst hinstecken musste, das lag aber auch daran, dass er keinerlei Wissen oder Erfahrungen hatte. Wie gerne wünschte er sich jetzt gerade Dantalion bei sich, der ihn aus dieser ihm doch etwas unangenehmen Situation befreien könnte und in dessen Maul er sich hätte verstecken können. Aber das war eben einfach nicht möglich, war Dantalion doch gerade an einem Ort, der sehr weit entfernt von Neros derzeitigen Aufenthaltsort gewesen war.

Zu niedlich war aber dann doch wieder diese Sorgenfalte im Gesicht und der allgemeinen Emotionslage der Vogelfrau, die sich wirkliche Sorgen darüber machte, ob sie Nero jetzt eventuell verschreckt oder gar überrumpelt hatte. Dem war aber natürlich nicht so. Eher ganz im Gegenteil, es war doch ein schöner Zufall, dass die Magierin von Satyrs Cornucopia gleichermaßen an diesem Ort gewesen war, als er und sein Bruder. Entsprehend reagierte der Taktikfuchs auch wieder so, wie man es von ihm kannte, vollkommen ruhig und gelassen. Zwar sagte er kein Wort, er strich Ronja aber über die Haare und zeigte ihr einen freudigen Gesichtsausdruck, wodurch sie merken sollte, das sie sich absolut keine Sorgen machen brauchte. Es war ja immerhin auch ein ganz tolles, wenn nicht sogar aufregendes gefühl, dass die junge Vogelfrau, welche ja nun wirklich attraktiv gewesen war und das konnte man auch nicht von der Hand weisen, so eine enge Verbindung zu ihm aufgebaut hatte und nun hier auf seinem Schoß saß. Entsprechend reagierte Nero nun aber auch, in dem er seine Arme um ihre Hüften legte und sie somit quasi sanft auf seinem Schoß fixierte. - Ein zeichen, dass sie dort ruhig die ganze zeit über hätte sitzen bleiben können.

"Geistergeschichten? Dieses Thema lässt dich nicht los, was? Ich denke, damit bist du bei meinem Bruder als Herr über einen gruseligen, dunklen Friedhof schon ganz gut aufgehoben." Signalisierte Nero durch seine warme und ruhige Stimmlage, welche deutlich machte, wie er sich innerlich gerade über diese Situation freute, obwohl er äußerlich noch immer den Anschein machte, als wäre es ihm ein wenig unwohl. Eine klassische Pattsituation in einem aufregendem Schachspiel also, wo niemand mehr einen Zug setzen konnte, ohne eine Niederlage zu riskieren. Aber auch das war weniger eine Sache, die jetzt zu sehr in das Gewicht fallen sollte. Eines störte den Necrologia dann aber doch. Das sein Bruder verflucht nochmal so viele Dinge herausposaunte, welche er Barbatos eigentlich vertraulich erzählt hatte! "Ein toller Bruder bist du! Warum erzählst du nicht gleich alles, was ich dir in Vertraulichkeit erzählt habe? Oder noch besser, warum tackerst du es mir nicht gleich auf die Stirn, dass ich sie vermisst habe?!" Entgegen seiner sonst so ruhigen und gelassenen Ader brach hier gerade eine Situation aus ihm heraus, welche absolut nicht zu ihm passte. Dies hatte rein gar nichts mehr mit dem sonst so ruhigen, gefassen und coolen Nero zu tun, Barbatos hatte schon recht, er war mit seinen eigenen Emotionen teilweise überfordert gewesen. Als er auch realisierte, was genau da gerade aus ihm herausgebrochen war, wnadte er seinen Blick auf voon seinem Bruder ab und blickte einfach nur regelrecht ins Leere. Ein leichter Schwall von Röte legte isch dabei um seine Wangen. Eine schlechte Kombination aus Ronja, Barbatos und ihm an diesem Ort und zu dieser Zeit, eindeutig. Die Apophis hatte sich gerade eindeutig nicht gefangen. Gerade auch für Ronja musste dieser Nero mit Sicherheit ein wenig komisch wirken. Entsprechend war er auch nicht dazu in der Lage, es wirkich zu realisieren, dass Barbatos gerade vorschlug, das Essen für alle drei zu bezahlen und die Dame auf seinem Schoß quasi gerade zum Essen einzuladen. Eigentlich sollte das ja Neros Sache sein, aber der orangerothaarige Dragon Slayer konnte diesen klaren Gedanken gerade einfach nicht fassen. "Oolong-Tee mit Haifischflossensuppe..." Mehr kam aus ihm gerade einfach nicht heraus. Bis er damit begann, wieder nachzudenken und die Augen zu schließen. Vor seinem geistigen Auge erschien ein Abbild Dantalions, welcher einfach nur den Kopf schüttelte. Für den Dragon Slayer des Giftes ein deutliches Zeichen, sich wieder am Riemen reißen zu müssen. - Was er dann auch tat. Seine mittlerweile etwas gelockerten Arme und die Hüften Ronjas erhielten nun wieder deutlich spürbare Spannung. Sein Blick wurde wieder wärmer und foussiert. Seine Stimme auch wieder entspannter und gefasster. "Und du, junge Dame? Was möchtest du gerne haben?" Es stimmte schon, was sollte denn auch Dantalion von ihm denken, so wie er sich hier gerade anstellte? Das hatte der Giftdrache ihm aber nun wirklich nicht beigebracht. Es dauerte zwar einen etwas längeren Moment, aber der Ausweg in dieser Situation war gefunden. - Es gab nämlich keinen. Es war besser, die Situation so zu nehmen, wie sie eben kam. Das war die Lösung, nach der er in den letzten Minuten so verzweifelt gesucht hatte...    



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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Off - A winter tale …

Post Nr IV

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

Wäre ihre Mutter ein Katzenmensch anstatt eine Vogelfrau gewesen und hätte sie Ronja die Fähigkeit vererbt zu schnurren, so hätte sie das getan, als Nero ihr über das Haar strich. Schnurren hätte sie zwar so auch können, allerdings hätte sie das aktiv tun müssen. Ein leises, zufriedenes Gurren kam ihr dafür über die Lippen, dass aber für menschliche Ohren im alltäglichem Lärm der sich füllenden Gaststube unterging. Glücklich damit, dass es Nero nicht störte, legte sie ihre Wange an seine Brust und atmete seinen Geruch nach Pfefferminz ein. Ein kleines, verträumtes Lächeln auf den Lippen, genoss sie die Nähe einfach.

Ronja lauschte Barbas Antwort. Er stritt es nicht ab? Dennoch half es ihr nicht wirklich viel, da er selbst keine gesehen hatte. „Hat dir schon einmal jemand von einer Begegnung erzählt?“, fragte sie trotzdem. Das Thema ließ sie nicht los, wie auch Nero treffend feststellte. Dieser hielt sie an den Hüften fest, was sie widerstandslos geschehen ließ. Die Empathin nickte. „Ja, ich durchsuche jedes Buch danach. Es gibt so viele Geschichten über Nekromanten, über Geister – irgendwo gibt es sicher etwas, das wirkt. Ich muss es nur finden.“ Es war in den letzten Monaten zur der Hauptaufgabe geworden, die vieles in ihrem Leben mitbestimmt hatte. Doch der Glückstreffer wollte nicht geschehen. Noch war ihr kein Buch mit Beschwörungsformeln untergekommen, doch sie würde die Hoffnung nicht aufgeben. Nicht jetzt und nicht in der Zukunft. Und wenn es erst im hohen Alter geschah, die Geister würden ihr nicht davonlaufen – zumindest hoffte sie das. Seit Flynn ist den Floh in den Kopf gesetzt hatte, war das die Suche nach ihren Eltern geworden, vorausgesetzt, diese waren bereits verstorben. Eine Zwickmühle der Gefühle, denn wünschen tat sie es ihnen nicht … Aber sie könnte noch einmal mit Dillan sprechen, ihm erzählen, was bisher passiert war. Was sie alles geschafft hatte. Sie könnte ihm von all den neuen Gesichtern erzählen, die sie getroffen hatte. Von Gin und von Flynn. Von dem seltsamen Gefühl, dass Nero in ihr auslöste. Gewiss wüsste er eine Antwort auf all ihre Fragen. Ach, wie sehr sie ihn vermisste.

Dann wurde es aber wieder interessant. Barbatos hatte bereits zuvor von Neros Herz gesprochen, was sie schweigend und etwas irritiert aufgenommen hatte. Allerdings glaubte sie Barba, warum auch nicht? Abgesehen davon, dass sich seine Worte mit dem deckten, was sie über Nero wusste, warum sollte er auch lügen. Ronja drehte sich zu Nero um und nahm sein Gesicht in die Hände. Wie sie Nero damals erzählt hatte, oder hatte sie es nur gedacht, sie war nicht mehr sicher, schien es, als würden alle Emotionen zuerst durch einen Filter laufen und dann gedämpft herauskommen. Was nicht hieß, dass er es nicht fühlte – oder? Zudem hielt er sie hier fest und hatte gar nichts dagegen, wenn sie sich an ihn kuschelte. „Das macht doch nichts, ich habe dich auch vermisst“, sagte sie und fuhr ihm mit dem Daumen über die Wange. Das stimmte, sie hatte ihn vermisst. Aber dass er ihretwegen traurig gewesen war, betrübte sie. „Aber zum Glück haben wir uns hier getroffen. Vielleicht gibt es doch Schicksal hm?“ Sie lächelte ihn an und drehte sich dann um, als Barba anbot zu zahlen.
„Vielen Dank, wenn du das willst. Ich nehme die Knoblauchcremesuppe.“
Damit sah sie zu Nero zurück, der rot angelaufen war. Ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen und sie umarmte ihn einfach erneut, legte ihre Wange an seine Schulter. „Ich habe oft an dich gedacht“, gestand sie leise und verharrte so.
Erst als die Bedienung mit ihrer warmen Milch und dem Buch zurückkam drehte sie sich erneut um. Die Frau lächelte die drei Magier an, wobei sie vor allem Nero und Barba einen Moment zu lange ansah, als es anständig gewesen wäre. Ronja merkte das nicht und bedankte sich, um dann ihren Essenswunsch und den von Nero aufzusagen. „Was möchtest du nochmal?“, fragte sie Barbatos. Zugleich griff sie nach dem Buch und zog es näher zu sich.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Post IV

Nero war angefressen und schimpfte wieder mit seinem Bruder, der ihm eigentlich ja nur helfen wollte, doch was wollte er machen? Barbatos war es gewohnt das sein Bruder mit ihm schimpfte, das tat er ständig, seitdem die beiden in der Gilde waren, immer und immer wieder schimpfte Nero mit ihm, teils deswegen weil er nicht auf ihn hören wollte, manchmal weil es ihn nicht passte das er sich kaum in die Gilde einbrachte, dann wieder weil er für den Geschmack des Orange-haarigen zu viel sprach und dann wieder weil er einfach Lust dazu hatte, Barbatos nervte es ein wenig, doch zugegebenermaßen, es war ihm egal, er hörte das Gemecker so oft, das es ihm irgendwann einfach nur noch in das eine Ohr rein ging und zum anderen wieder heraus kaum, er ignorierte es einfach vollständig und sagte nichts dazu, auch wenn er sich dieses mal schon ein wenig verletzt fühlte, er meinte es dieses mal wirklich nur gut und wollte Nero helfen, er mochte es nicht sehen wenn er so litt, es tat ihm als Bruder doch schon ein wenig leid. Er seufzte, er hatte es mit seinem Bruder einfach nicht einfach, Nero machte es ihm wirklich schwer. Im Grunde genommen hatte es sein großer Bruder eh gut, er hatte jemanden gefunden, die er in sein Herz geschlossen hatte, er konnte sich besser in die Gilde einleben und allgemein, er hatte es im Gegensatz zum jüngeren Necrologia einfacher mit Menschen, ihm ging man nicht einfach aus dem Weg, naja, er roch ja auch nicht jeden dritten Tag schlimmer als ein frisch gedüngtes Feld, der Tod roch halt nun mal nicht gut und im allgemeinen, die meisten Menschen wollten so oder so nichts mit einen bekloppten zu tun haben der freiwillig auf einen Friedhof lebte, wäre es nicht für Nero gewesen, wäre er eh noch bei seinen Eltern und würde ihnen dort helfen, doch er vermisste den Orange-haarigen nun mal so sehr, das er nach ihm suchte und sein eigentlich gutes Leben hinter sich lies. Er seufzte, schüttelte seinen Kopf und hoffte so aus seinen Gedanken zu kommen, er dachte zu viel nach, er wollte sich ja für seinen Bruder freuen, doch wenn er die beiden so sah, würde es ihm schmerzhaft klar, wie einsam er nun mal eigentlich war, ein Zustand an dem er nun einmal selber schuld war, niemand konnte ihm da helfen, er musste selber damit klar kommen und sich Freunde suchen, doch für den Eigenbrötler war das nun einmal nicht so einfach.

Offen zeigte er seinen kleinen inneren Konflikt nicht, weder Nero, noch die junge Dame sollten etwas mitbekommen, weshalb der Necrologia einfach nur ein freundliches lächeln aufsetzte, es war falsch, doch kaum von einem echten zu unterscheiden, nur wenn man genau schauen würde, würde man sehen, das er sich in Wahrheit schlecht fühlte, die beiden sollten seine Stimmung nicht abbekommen, sie waren so niedlich miteinander, das er es nicht versauen wollte, immerhin freuten sie sich so sehr sich gegenseitig wieder zu sehen. "Tut mir Leid." Ruhig war seine Stimme. "Tut mir leid wenn ich zu viel geredet habe, Nero." Er hoffte dass es ausreichen würde und sein Bruder nicht mehr so wütend auf ihn war, er sollte sich lieber auf seine zarte, kleine Geliebte konzentrieren, die im Moment mehr oder weniger nur die durch seine Irritation gefilterten Emotionen abbekam, Barbatos wusste, das er daran schuld war und das sollte so nicht sein. Die Bedienung war wieder zurück und starrte die Brüder an, Barbatos der dies gewohnt war ignorierte dies jedoch gelassen. "Ich wollte gerne eine Waldpilzcremesuppe und einen Pfefferminztee." Ein wenig drehte er sich von den beiden weg, blickte in den Raum und beobachtete die anderen, Familien aßen zusammen, Pärchen teilten sich etwas Zweisamkeit und nun ja, alleine war keiner so wirklich, jeder hatte jemanden, nur der Necrologia war alleine, es half seiner betrübten Laune nur bedingt, doch was wollte er machen? Das Schicksal half seinen Bruder seine Herzensdame zu finden, er selber wurde wie üblich nur bestraft und war alleine, egal, er durfte und wollte es nicht zeigen. So lehnte er sich zurück und blickte an die Decke, wartete auf sein Essen und ignorierte seine Umgebung, ein schönes, altes Buch über Anatomie oder Techniken der Bestattung, das wäre jetzt schön, hätte er sich mal eines eingepackt, doch woher wollte er wissen, das er in seinem Urlaub mit Nero eines brauchte? Naja, er hatte ja zur Not sein Buch über giftige Tiere dabei, darauf jedoch hatte er jetzt keine Lust. Ein Seufzer, dann setzte er sich wieder auf, das übliche freundliche Lächeln auf den Lippen. "Du scheinst Geister zu mögen, ich könnte dir ja mal anbieten das du mich mit Nero bei mir auf den Friedhof besuchen kommst, vielleicht spuckt es ja und ich bin einfach nicht in der Lage es zu sehen." Seine Stimme war freundlich und seltsam fröhlich, er versteckte seine nicht besonders gute Laune. "Ihr seht nebenbei erwähnt ziemlich niedlich miteinander aus, wenn mir es erlaubt ist das zu sagen." Mit seinem lächeln auf den Lippen wartete er auf die Antwort der beiden.

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Post V

So langsam aber sicher wurde die Apophis, die Giftschlange der altägyptischen Mythologie und Verkörperung von Chaos, Auflösung und Finsternis in seinen Gedanken immer klarer. Sein Verstand lief auf einer Sache weiter wie eine große Uhr, wie ein großer Mechanismus, unaufhörlich weiter. Dieser Verstand war beständig auf der Suche nach einer Antwort für diese komische Verhaltensweise gewesen, die augenscheinlich von ihm ausging. Es war einfach relativ komisch und er selbst konnte sich darauf keinerlei Reim machen. Der Versuch, der beständige Versuch nach einer Antwort zu suchen und diese dann auch relativ schnell zu finden, was dann doch schwieriger als es ansatzweise angenommen wurde. Zumal der Taktikfuchs ja auch auf einer Basis heraus einen Punkt in seinen Gedanken finden musste, der ihm erklären konnte, was das denn für ein Grund gewesen war, weshalb er sich so komisch in seinem Innersten heraus benahm. Diese Gefühlsregungen, diese Unsicherheit, dieses Trauergefühl der letzten Zeit war schon auffällig mit dieser Dame verbunden, die sich da auf seinem Schoß befand. Es schien auch nicht, als würde die Apophis selbst irgendwelche Anstalten dagegen unternehmen, sich irgendwie umzustellen, sich zu verstellen oder Anderes. Zwar war er immer die Vorsicht in Person, sorgte niemals für einen Schritt zu viel oder für einen zweiten Schritt vor dem Ersten, aber dennoch konnte ihm dies nicht beantwortet werden. Sein Verstand suchte weiter nach dieser einen Antwort, die wahrscheinlich bei jeder anderen Person schon zum greifen nahe gewesen wäre. Aber man musste es dem Taktikfuchs zu Gute halten, dass er bis heute einfach nur noch ohne solche Erfahrungen geblieben war, ganz egal was auch immer es in seinem Leben bisher gegeben hatte. Normalerweise sorgte Dantalion ja für seine Erziehung, für das, was er erlernen konnte, für das, was er erlernte hatte, aber gerade in dieser Sache war der Drache des Giftes einfach kein guter Lehrer, keine gute Hilfe und eine noch schlechtere Unterstützung. Die Apophis hatte nun folglich nur eine einzige Aufgabe, die er erfüllen musste, schon allein um seinen Verstand die nötige Ruhe zu gewähren und auch in dieser Hinsicht mehr zu lernen. Der Mann mit dem Fedora hatte folglich seine ganz eigenen Erfahrungen lernen zu müssen. Es konnte ihm in dieser Situation nichts zur Seite stehen, er musste von ganz allein seine eigenen Entscheidungen treffen und von ganz allein darauf kommen, was es war, wie es wirkte und was es ihm ausmachte. Niemand konnte ihm helfen, niemand konnte die Entscheidung für ihn treffen, niemand konnte ihm dabei zur Seite stehen, es war die erste Aufgabe, die er in seinem Leben ganz allein zu treffen hatte und die er auch ganz allein zu meistern hatte. Eine wahrlich interessante Aufgabe für einen Meister des strategischen Geschicks und des taktischen Denkens...

"Wenn du möchtest, unterstützen wir dich gerne. Sagmal Ronja, warum begleitest du uns nicht einmal zum Friedhof Necrologia? Ich bin mir sicher, du könntest dort Antworten finden. Ich versuche dir in jedem Fall zu helfen, wenn es dir so wichtig ist." Der junge Dragon Slayer des Giftes vergrub sein Kinn bis zu seiner Nasenspitze in den Haaren dre putzigen Vogelfrau. Irgendwie war es ja doch ganz schön gewesen, so jemanden an seiner Seite zu haben. Irgendwie war es ja doch ganz schön, gerade sie an seiner Seite zu haben. Irgendwie fühlte der ältere Necrologia-Bruder im Moment, wie sehr gut es sich anfühlte, wenn man bei Menschen war, die man mochte. Genau dieses Gefühl musste auch seine Mutter gehabt haben, als sie mit ihrer gesamten Familie noch vereint war. Zumindest in diesem Zusammenhang fing der Fedoraträger langsam an, auch die andere Seite zu verstehen. Insoweit konnte er nun zumindest ein wenig mehr die Beweggründe seiner Mutter verstehen, ihn im Stich zu lassen. - Sie wollte wohl dieses Gefühl beschützen. Dieses Gefühl, nur das zu besitzen und dabei zu sein, bei dem man sich wohl fühlte. Aber dennoch, die Apophis war noch immer mehr als nur enttäuscht davon, dass dies mehr oder weniger die billige Ausrede dafür gewesen sein sollte, dass sein Vater desse eigene Ideale über die Wünsche und Träume seines Sohnes stellte. Dann blickte Nero weiter zu seinem kleinen Bruder. Barbatos schien ein wenig geknickt darüber zu sein, was Nero zu ihm sagte, das merkte man schon anhand seiner gewählten Worte zur Entschuldigung. Nero musste auch damit beginnen, seinen kleinen Bruder besser zu verstehen und mehr zu beachten. Schließlich vermochte das Leben auch für ihn nicht sehr leicht gewesen sein, schon allein unter der Tatsache heraus, dass er noch eine längere Zeit in den Fängen des Vaters gewesen war. "Hey, Otouto. Kopf hoch, mach dir keine Sorgen. So bist du eben, das macht dich aus." Nero schloss seine Augen und lächelte ein wenig, wenn er so über die Eigenheit seines Bruders nachdachte. Ja, er war wohl gerade in dieser Hinsciht schon besonders. "Barbs, es scheint, als verstehe ich die Beweggründe etwas besser. Diejenigen von Grazia Necrologia.." Trotzdem wollte Nero es einfach nicht akzeptieren, wie mit ihm verfahren worden war. Das Thema seiner Eltern war abgeschlossen, selbst wenn er damit begann, sie besser zu verstehen.

Der Orangerothaarige merkte, dass sich die Vogeldame mehr an seinen Körper kuschelte, es schien schon fast eine Art Reflex zu sein. Es schossen ihm Gedanken aus der gemeinsamen Zeit in der Oase in den Kopf, jene Zeit, die recht schön, interessant, jedoch leider viel zu kurz gewesen ist. Nero hatte dort zumindest ansatzweise in Erfahrung gebracht, was es bedeutet, eine andere Person außerhalb der eigenen Familie zu mögen. Und das tat er wirklich, er mochte Ronja verdammt gern. Es freute ihn auch zu hören, dass die junge Vogeldame ihn auch vermisst hatte, sie sprach das so offen aus, als wäre das nichts gewesen für sie. Da war der Necrologia doch anders. Das taktische Genie war in solchen Situationen, wenn es um sein vermeintlich eigenes Glück selbst ging, maßlos überfordert. Er musste einfach noch lernen. "Augenscheinlich ist es unser Schicksal, verbunden zu sein. Beieinander zu sein. Es ist schon melancholisch, die zwei Menschen, die mir am nächsten stehen, wenige Zentimeter von mir entfernt. Irgendwie ein vertrautes Gefühl." Neros Herz begann mehr und mehr zu pochen, sein Verstand suchte mehr und mehr nach dieser Antwort, die zum greifen nah erschien. Es dauerte vermeintlich nicht mehr lange, bis er sie erreichen würde. Nur dieses Mal konnte er die partie Schach nicht spielen, gegen wen auch? Etwa gegen sich selbst? Das wäre zu lächerlich. Man konnte anhand seiner Ausstrahlung erkennen, wie gefasst er im Moment auf die Situation gewesen war.

Nachdem Ronja sagte, was sie zu essen wollte und auch Barbatos dies kund tat, besellten die drei also gemeinsam Suppe, in verschiedenen Ausführungen. Waldpilzcremesuppe, Knoblauchcremesuppe und schließlich Haifischflossensuppe. Nero verließ dabei ein wenig die Konformität, in dem er keine Cremesuppe bestellte. Aber ein Tee, was sollte er auch anderes trinken. Was das betraf, war Nero halt einfach Nero. Auch, nachdem er rot angelaufen war, blieb er einfach er. Doch Ronja machte diese Röte einfach noch schlimmer, in dem sie sagte, dass sie oft an ihn dachte und schließlich ihre Wange an seine Schulter legte. Auch hier suchte sein Verstand wieder nach einer Antwort, diesmal fiel es ihm jedoch leichter, diese Botschaft als Aussage auch zu deuten. "Würde dein Herz schlagen, würde ich den Herzschlag gerne hören. Die Melodie des Taktes, bestimmt äußerst beruhigend.." Wieder tauchte der Necrologia ein wenig Melancholie hervor, aber die Frage war einfach nur, warum er dies gerade in diesem Moment tat? Ganz einfach, er wusste wieder nicht genau, wie er darauf zu reagieren hatte. Aber, sein Verstand war sich im Moment sicherer und sicherer.

Das Buch, welches Ronja wieder näher zu sich gezogen hatte, als sie es ergriff, Nero nutzte den Moment und stibitzte es ihr aus der Hand. Aber auch nur, um es zu öffnen und der attraktiven Vogeldame so einfacher zu machen, es zu lesen. Er versuchte halt, sehr zuvorkommend zu sein. Als die Bedienung schließlich ihre Bestellungen aufgenommen hatte, dauerte es nicht lange, bis zuerst die Getränke serviert wurden und Nero sich sehr über seinen Tee erfeute. "Wie wärs, junge Dame? Möchtest du meinen Tee mal probieren?" Sehr ungewöhnlich. Nero, gerade der Magier höchstselbst, der extrem auf Sicherheit erpischt war, der nichts außer Acht lies, Sicherheit vorzuziehen und zu gewährleisten, bot doch tatsächlich gerade an, dass die attraktive Vogeldame aus seiner Tasse trinken durfte. Das war ein sehr großer Beweis des Vertrauens, was der Necrologia-Bruder der jungen Dame entgegen brachte. Das sollte auch sein Bruder selbst noch nicht oft irgendwie gesehen haben. Die letzten Worte Barbatos' schossen in Nero wieder die Unsicherheit hoch. Seine Röte nahm nun schon Extremstatus an. Hatte sein Bruder da eben gerade gesagt, dass sie niedlich zusammen aussahen? Das war zwar etwas gewesen, was ihn sicherlich sehr freute, aber dennoch war Nero eben noch sehr unbeholfen mit soetwas. Dementsprechend reagierte er auch etwas zurückhaltender. "Das liegt allein an Ronja. Ihr Niedlichkeitsfaktor ist Zehntausend. Meiner liegt bei Minus Dreizehntausend. Das kann ich auch beweisen, das erste Bild, was diese jung Dame hier von mir erhalten hat, war das meines nackten Körpers, als ich aus der Oase stieg.." Versuchte Nero seine Unbeholfenheit ein wenig zu relativieren. Er tat sich gerade sehr schwer damit, das anzuerkennen, was Barbatos sagte, denn es war nichts weiter als die Wahrheit. Aber das lag einfach daran, dass sein Verstand noch immer nach einer Lösung suchte, noch immer nach einer Antwort suchte. Mit einer Hand begann Nero, sanft über die Haare am Hinterkopf der Vogeldame zu streicheln. Wenn er jetzt nur einen Kamm oder eine Bürste zur Hand hätte. Aber es schien, als würde sich das Licht langsam immer weiter erhellen. Da waren ganz bestimmte Gefühle im Spiel, ganz bestimmte Emotionen, gerade bei Nero. Die Frage war, wie lange würde Nero noch brauchen, die Antwort darauf zu finden, was einfach sehr offensichtlich war? Wann fand sein Verstand endlich die Lösung darauf, was sein Herz ihm schon lange versuchte, mitzuteilen? Er musste es schließlich ganz alleine in Erfahrung bringen, das war seine Aufgabe. Man würde bestimmt bald sehen, wie lange es wohl noch dauern würde...

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BeitragThema: Re: Stillsnow
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Off - A winter tale …

Post Nr V

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

Ronja hätte es beinah nicht gesehen. Dabei war es so auffällig … Eine kleine Wolke hoch oben am klaren Himmel. Sah man hin, richtete man seinen Blick hinauf, so sah man sie. Verloren in der Weite der Kuppel über der Erde. Und trotzdem fiel sie nicht groß auf. Weder verdeckte sie die helle Sonne, noch fing sie deren Strahlen ein, hielt sie ab, auf den Boden zu treffen. Sie störte nicht, war einfach zu ignorieren. Aber sie war da.
Der Empathin wären die Gefühle des Bruders beinah entgangen. Zu gefangen in ihrer eigenen Freude, die sich überwältigte und die gedämpfte von Nero. Zudem empfing sie nur wenig von Barbatos. Teils lag es auch daran, dass er etwas weiter entfernt, war als ihr Fuchs, vermutlich hatte er aber ebenfalls gelernt, seine Gefühle zu filtern. Großteils schloss sie es also wie jeder andere aus dem Wortaustausch der beiden Geschwister.
Ronja war ein Einzelkind, sie hatte nie jemanden gehabt, mit dem sie sich kabbeln konnte, aber sie hatte mit Geschwisterteilen geredet. Im Kontakt mit der anderen Person verhielten sie sich oft etwas anders. Erlaubten es sich, frecher zu sein, ohne es böse zu meinen. Allerdings schien es nicht, als würden die Necrologias darüber lachen. Über das, was Barbatos über Nero gesagt hatte und über die Antwort des Rothaarigen. Ronja wollte schon etwas sagen, als er es selbst begriff und seinem Bruder eine aufmunternde Antwort gab. Dennoch lehnte sie sich vor und legte langsam seine Hand über die des Blonden. Langsam genug, um ihm die Möglichkeit zu geben, der Berührung auszuweichen. Sie sah ihn direkt an. Ja, auch ihre Augenfarbe ähnelte sich stark. Neros wusste sie nach den zahlreichen Situationen, in denen er ihr so nah gewesen war … Sie schüttelte innerlich den Kopf, um die Gedanken zu ordnen. „Ich finde es schön, etwas über ihn zu hören. Er spricht zwar über sein Gefühlsleben, zumindest mehr als ansonsten – jedenfalls vermute ich das -, aber trotzdem behält er vieles für sich. Aber das ist auch okay, er muss sein Leben nicht vor jedem ausbreiten, solange er jemanden hat, mit dem er reden kann.“ Diese Gedanken waren ihr öfter durch den Kopf gegangen. Ob er mit jemanden sprach, über das, was ihm wirklich näher ging? Gewiss gab es solche Dinge, jeder hatte sie. Kein Rucksack war je leer. Er hatte auch nicht sehr erfahren darin gewirkt mit ihr zu reden, aber sie hoffte, dass er mit Barbatos jemanden hatte. Und dass auch dieser mit Nero oder wem auch immer eine Person hatte, der er wirklich vertrauen konnte.
Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht, verharrte noch kurz so. Dann ließ sie ihn los und lehnte sich wieder zurück an Nero, der seine Nase in ihrem Haar vergrub.

Als die Bedingung kam, gaben sie alle ihre Bestellung auf, dann verschwand diese wieder und sie kehrten zum Grund von Ronjas Anwesenheit in dem Dorf zurück. „Das würde mich sehr freuen! Ich werde noch einige Tage hierbleiben und die Bibliothek durchsuchen, aber dann habe ich keine weiteren Planungen.“ Außer irgendwann ein Geburtstagsgeschenk für Gin finden, aber das eilte noch nicht.
„Habt ihr noch Pläne hier oben?“,
fragte sie. Nachdem Nero sie gefunden hatte, was würden sie da tun? Wieder gehen? Aber das würde auch keinen Sinn machen … „Wenn du willst, Barbatos, können wir auch hier noch einmal zum Friedhof gehen. Außer ihr wart dort schon.“
Sie hatte sich zurück an Nero gekuschelt. „Das klingt schön“, murmelte sie. Ein verbundenes Schicksal … wirklich schöne Worte.
Sie legte die Wange an seine Brust, atmete tief seinen Geruch ein und lauschte dem Schlagen seines Herzes. Als würde er einen ähnlichen Gedanken verfolgen, zauberte er ein trauriges Lächeln auf ihr Gesicht. Sie würde ihm das gerne geben. Fehlte es ihm? Dass ihr Brustkorb still und unbewegt war? Wie tot? Sie hatte lange keine Selbstzweifel mehr daran gehabt, doch jetzt krochen sie hoch wie Ratten. „Ich wünschte, ich könnte dir das geben …“ Tut mir leid. Etwas betrübt sah sie zum ihm auf. „Stört dich das? Findest du … also … denkst-„ Sie unterbrach sich bei dem Gestammel. Die Frage, die ihr durch den Kopf geisterte, war dumm. Sie war jeder aufbauend, noch hilfreich, noch real. Sie war so genauso viel wert, dass hatte Dillan ihr gesagt und sie wusste auch, dass es so war. Aber auch sie war nicht ganz frei von Zweifeln.
Dennoch würde sie es nicht aussprechen: Würdest du mich mit Herzschlag mehr mögen?

Schließlich kam die Bedienung zurück und riss Ronja zurück aus dem Loch, in dass sie zu taumeln drohte. Das Buch hatte sie dabei beinah vergessen, starrte nur leer auf das Papier, während ihre Gedanken rasten. Die Vogeldame drehte sich der Frau zu und bedankte sich mit einem Lächeln, dass nur langsam auf ihr Gesicht zurückkehrte. Nachdem ihre Mlich sowieso nicht mehr warm werden würde, nahm sie das Angebot an. Sie war ja nicht wütend auf Nero, nur enttäuscht von sich selbst, dass sie sich auf diese Zweifel eingelassen hatte.
„Danke, gerne.“
Sie nahm die Tasse und führte sie an ihre Lippen. Als sie in das dunkle Wasser blies, kräuselte es sich sanft im Deckenlicht. Zögerlich trank sie, hielt die Tasse aber schneller wieder weg, als ihre Lippen ihr verkündeten, dass es noch viel zu heiß war. „Autsch“, machte sie. „Das muss noch auskühlen.“
Dann aber lief sie puterrot an. Niedlich? Sie sah Nero an und dann zu Barbatos zurück, während ihre Wangen immer roter wurden. Die Ausführung von ersterem machte das nicht besser, vor allem, da sie sich noch immer an das Bild erinnerte, als er wie Gott ihn geschaffen hatte, vor ihr gestanden war. Sie hatte mit genauso rotem Gesicht wie jetzt das auch Gin erzählt und noch ein wenig mehr.
Unbewusst drückte sie sich erneut an Nero. „Danke“, nuschelte sie in Richtung Barba. „Allerdings kannst du nicht abstreiten, dass du nicht süß bist“, sagte sie dann an Nero gewandt. Ein kleines, fast schon verspieltes Lächeln auf den Lippen. „Auch wenn es dir vielleicht nicht bewusst ist, finde ich es süß.“

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDo 14 Okt 2021 - 17:38

Post V

Die zarte, warme Hand der jungen Frau berührte die des jüngeren Necrologias, welcher kurz zusammen zuckte, er war es nicht gewohnt, einfach angefasst zu werden und schon gar nicht von einer jungen Frau, das letzte mal, als eine ihn berührte, war an dem Tag, als er sich auf den Weg machte nach seinen Bruder zu suchen, es war die Umarmung seiner Mutter, welche ihn Glück wünschte Nero zu finden und ihm sagte, das sie es nicht schlimm finden würde, wenn auch er nicht mehr Heim kommen würde. Sowohl die junge Dame, als auch sein Bruder schienen seine Laune mitbekommen zu haben, auch wenn er sich Mühe gab sie zu verstecken, aber scheinbar war es doch auffälliger als er es gedacht hatte, naja so war es nun einmal. Nero hatte es gut, er wusste zwar nicht wohin mit seinen Gefühlen, doch zumindest hatte er jemanden, mit dem er sie Teilen konnte, doch Barbatos, der hatte niemanden, dem er sich zu hundert Prozent mitteilen konnte, nur sein eigenes Spiegelbild wusste, wie er sich wirklich fühlte. Kurz seufzte er, schüttelte einmal kräftig seinen Kopf und legte dann ein freundliches Lächeln auf, noch einmal wollte er nicht in diese Gedanken verfallen, es brachte ja nichts, wenn er sich selber herunter zog und auch das Paar, welches da so vor sich hin kuschelte. "Wir sind gerade erst hier angekommen, noch waren wir nicht auf dem Friedhof, gerochen habe ich ihn jedoch schon. Ich habe eine sehr, sehr feine Nase musst du wissen." Sanft war die Stimme, Mühe gab er sich wieder normal zu klingen und nicht absolut depressiv, er fühlte sich zwar wie das fünfte Rad am Wagen, doch solche Gefühle waren dumm, beide kümmerten sich ja um ihn. "Zwar tat die Kälte meiner Nase nicht wirklich gut, aber den Geruch von Gräbern kann ich trotzdem ziemlich genau bestimmen. Und dem von Nero, der so viel Pfefferminztee trinkt, das er dauerhaft danach riecht. Vielleicht badet er auch in dem Tee? Nero? Badest du in deinem Tee?" Ein kleiner Spaß um die Laune wieder in die richtige Richtung zu bringen, er wart zwar nicht gut darin Witze zu erzählen, aber um seinen Brüder ein wenig zu ärgern reichte es vollkommen aus. "Ihr habt euch kennen gelernt, als Nero nackig aus einer Oase geklettert kam?" Irritiert und mit einen leicht schief gelegten Kopf blickte er zu den beiden. "Nero? Warum? Warum kannst du nicht eine Badehose mitnehmen?" Irritiert war seine Tonlage, doch Nero war nun einmal Nero, bei ihm musste man mit so etwas rechnen, jedoch stellte er sich das Bild vor, wie sein Bruder in seinen Adamskostüm vor der arme, jungen Vogeldame stand, ein Anblick, den man von einem Fremden eigentlich nicht sehen möchte, doch scheinbar machte es Ronja nichts aus, die beiden waren wohl vom Schicksal zusammen geführt worden, auch wenn dieser Weg des Schicksals ein eher seltsamer war. Die Bedienung kam mit den Bestellungen zurück. "Dankeschön. Stellen sie es bitte hin." Freundlich war seine Stimme, doch entging ihn der schräge Blick der Dame nicht, egal, er war es gewohnt. Ruhig kramte er in seiner Tasche und holte ein kleines Gläschen hervor in dem sich auffällig rot gefärbte Pilze befanden, welche er der Suppe beifügte. "Ich würde dich zwar kosten lassen, kleine Vogeldame, aber ich glaube Nero würde es mir ziemlich krumm nehmen, wenn ich das tun würde, diese Pilze sind, ich sage mal für einen sehr speziellen Geschmack." Giftige Pilze, die gehörten in die Suppe, jedoch konnte er schlecht darum bitten, das die Küche ihn welche hinein tun würde, er musste also selber dafür sorgen. "Du musst wissen, ich bin der Godslayer des Giftes, ich kann Dinge essen, welche andere Menschen umbringen würden. Diese Pilze, die sind eine der Sachen." Ein zufriedenes Lächeln lag auf den Lippen des jungen Mannes, endlich besserte sich seine Laune. "Sag mal, ihr kleinen Lovebirds, wollt ihr in unser Zimmer, wenn wir hier fertig sind? So könnt ihr euch ganz in ruhe miteinander unterhalten, ohne das neugierige Ohren zuhören." Ruhig wartete er auf die anderen beiden , trank seinen Tee und löffelte seine ziemlich gefährliche Suppe.

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Nero

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyMi 20 Okt 2021 - 18:42

Off - A Winter Tale

Stillsnow - Seite 2 9deewcpazjj4

@Barbatos | @Ronja & @Nero
Post VI

Der träumende Fuchs, die Apophis, der Taktikfuchs... So viele verschiedene Spitznamen hatte Nero mittlerweile angesammelt und dennoch wurde er keinem dieser Spitznamen wirklich gerecht. Natürlich, er war so gewitzt wie ein Fuchs, das stand außer Frage und er war vorallem auch sehr verträumt und häufig in Gedanken zu finden, aber gab es wirklich Situationen, in welchen dieser Spitzname mehr als nur angemessen gewesen war? Schließlich brauchte er noch immer Zeit, um das zu verstehen, das mit seinem Sachverstand zu analysieren, was sein Herz ihm so verzweifelt mitteilen wollte? War es denn wirklich so schwer zu verstehen? Oder lag es daran, dass er in seinem Leben keinerlei Erfahrungen hatte sammeln können, was gerade diesen speziellen Term anging? War er denn wirklich so schwer von Begriff oder brauchte sein Kopf einfach noch eine Extraeinheit an Verständnis? Es schien, als würde selbst Barbatos bereits verstanden haben, woran sein Herz genau dachte, schließlich steuerte es gerade die Empfindungen des Orangehaarigen. Es sollte ja wohl nicht mehr lange dauern, bis es endlich klingelte. Vermutete man. Und dann Apophis, diese alte Schlange. Diesen Namen hatte er einst bekommen, weil er bei Dantalion war, welcher als Drache selbst das Aussehen einer Schlange innen hatte. Da er genauso verschlagen und gefährlich sein konnte, wie eine Schlange, noch dazu, weil der Necrologia ja auch giftig gewesen war. Etwas, was er also in sich verband, gerade die Zeit mit seinem Lehrmeister und Ziehvater, wie auch die Kombination, das er zu einem giftigen Geschöpf geworden war. Dann folgte da noch der taktikfuchs. Ein Spitzname, der ursprünglich eigentlich auf Ronja zurückzuführen war, schließlich hatte sie ihn einst Fox genannt. Und die Tatsache, dass er ein bekennender Taktiker und Stratege war, vor allem in militärischen Angelegenheiten, spielte ihm da natürlich in die Karten, sodass dieser Spitzname sehr schnell hatte Form annehmen können. Aber all diesen Bezeichnungen konnte Nero gerade einfach kein Herr werden, schließlich musste er sich dafür erst einmal selbst verstehen und das tat er einfach nicht. Es konnte doch nicht so schwer sein, zu verstehen, wo seine Gefühle einzuordnen waren. Er verhielt sich immerhin so, wie man es in dieser Situation schon erwarten konnte, er hatte auch diese Gedanken, wenn er getrennt gewesen war, die ebenso dafür sprachen, aber er konnte sich einfach nicht in die richtige Schublade sortieren. Warum, war die große Frage? Lag es wohl vermutlich daran, dass sich Nero immer zunächst den Kopf darüber zerbrach, wie er für Andere sein konnte, wie er Anderen helfen konnte, anstatt auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Wohl eine Eigenschaft, für die er jetzt wohl die Quittung bezahlte.

"Wenn mein Bruder nicht anwesend ist, gibt es niemanden, mit dem ich über das rede, was mich wirklich bedrückt. Da Dantalion zurzeit für mich nicht greifbar ist... Bleibt mir nur die Einsamkeit und das in mich kehren..." Eine leicht melancholische Stimmung trat auf, sollte aber nicht wirklich lange bleiben. Schon einmal gar nicht deswegen, weil Nero sich mit diesen beiden Geschöpfen in seiner Nähe doch auch außerordentlich wohl fühlte. Also warum sollte er da eine Stimmung aufkommen lassen, die überhaupt nicht zu seiner Situation passte. Also setzte sein Verstand schnell ein und trennte diesen negativen Gedanken, der Trauer in ihm hätte auslösen können, ganz schnell von ihm ab. Schließlich dauerte es nicht lange, bis der junge Herr seine Nase in ihren Haaren vergrub. Er fühlte sich wohl in Ronjas Nähe, das stand außer Frage. War sie da, schlug sein Herz höher und er wurde nervöser, behielt aber dennoch die Ruhe bei. Es war mittlerweile wirklich so offensichtlich, war wirklich nur er der Einzige, der nicht verstand, was wirklich in ihm selbst vorging? Man hätte ihn schon fast sympathisch als kleines dumm-dumm bezeichnen können. Aber Nero war eben Nero. "Dann ist es entschieden. Da wir bisher selbst noch nicht auf dem Friedhof gewesen sind, begeben wir uns später zu dritt auf eben diesen. Aber lasst uns zuvor hier ausruhen, schließlich sind wir ja noch nicht allzu lange im Warmen." Sprach Nero, der also quasi ein wenig die Führung übernahm und dies als Vorschlag in die Runde brachte. Wie sein Bruder und sein persönlicher Love Interest zu diesem vorschlag stehen würden, würden sie Nero sicherlich bald schon mitteilen. Dann jedoch bemerkte Nero, nachdem er über Ronjas Herz melancholisiert hatte, dass er damit womöglich eine Unsicherheit in ihr hervorgerufen hatte. Sein Verstand bemerkte dies schnell. Dahingehend überlegte er sich eine Lösung, da er vermutete, dass es da etwas gab, was sie sich nicht traute, auszusprechen und er hatte auch eine große Ahnung, was eben dieser Satz sein würde. Mit Sicherheit stellte sie sich die Frage, ob er sie viel lieber mögen würde, wenn ihr Herz denn noch schlagen würde, oder irgendwie so etwas in dieser Richtung. Schließlich war Ronja die einzige Person in der Runde gewesen, die keinen aktiven Herzschlag besaß, dafür konnte sie aber nichts. Wie Neros Verstand sofort darauf kam? Ganz einfach, durch das verunsicherte Gestammel der jungen Vogeldame. Da sie sich bereits nahe standen, konnte man relativ schnell auf diesen Term kommen, dass es etwas damit zu tun hatte und das sie sich Sorgen machen würde, ob dies ein Hindernis für Freundschaft oder ähnliches gewesen sein würde. Dahingehend errechnete Nero ganz genau, was in etwa sie ihm denn sagen wollte. Also entwickelte er auch sehr schnell eine Lösung in seinem Kopf, speziell für diese Situation, um Ronja ihre Unsicherheit zu nehmen. Aber dazu würde er noch kommen.

Leicht musste er lächeln, als sein kleines Vögelchen ihre zarten Lippen an die Teetasse setzte und sich kurz darauf daran verbrühte. Da musste er wirklich kichern. "Pusten, Ronni. Du musst zuerst ein wenig pusten, damit du den Tee auch warm genießen kannst." Mit dem anhaltenden Lächeln im Gesicht setzte er zunächst seinen Fedora von seinem Kopf ab und platzierte ihn an der Stuhllehne. So kamen die langen orangefarbenen Haare des Dragon Slayers überhaupt erst einmal richtig zum Vorschein. Dann nahm er seine Teetasse, führte sie zu seinem Mund und pustete selbst ein wenig. Dies wiederholte er drei- bis viermal, um sicher zu gehen, dass es jetzt nicht mehr der Fall war, das man sich daran verbrühen könnte. Als nächstes machte er wieder etwas außergewöhnliches, ganz liebevoll und zärtlich kam er mit der Teetasse erneut in die Nähe der Lippen der hübschen Vogeldame. Nun musste sie tatsächlich nur noch etwas trinken, verrühen könnte sie sich nun für einen kurzen Moment nicht. "Hier, versuch es noch einmal. Jetzt sollte alles gut sein." Der Slayer des Giftes erhoffte sich, dass sie bereits ein so großes Vertrauen zu ihm hatte, dass sie dies von ihm akzeptieren würde. Falls nicht, könnte sie sein Angebot auch einfach ablehnen. Falls sie dies tat, wäre es aber absolut okay für den Necrologia gewesen. "Nein, Bruder. Ich bade nicht in meinem Tee, wobei sowas ja für weiche Haut sorgen soll." Antwortete er noch während er Ronja die Teetasse erneut anbot, seinem Bruder und führte den Scherz sogar fort. Man musste aber sagen, dass Nero wirklich außerordentlich zärtlich, fürsorglich und vorsichtig mit Ronja umging und das er hoffte, dass sie sich wirklich nicht verbrühen würde. Er wollte einfach nur, dass sie ein wenig Spaß mit den beiden Brüdern hatte. Dann kam das Gespräch zu dem ersten Aufeinandertreffen zwischen Vogeldame und Drachenjunge zum Thema. Aber in der Tat, das erste Aufeinandertreffen war wirklich so, wie Nero es gesagt hatte. "Weil es eine spontane Entscheidung gewesen war, Bruder. Ich konnte ja nicht ahnen, dass so eine attraktive, junge Vogeldame ebenfalls diese Oase aufsuchen würde. Aber es war das Beste, was mir in den vergangenen Jahren geschehen ist." Offenbahrte der Necrologia einen weiteren Teil seiner aufrichtigen Gefühlsregungen. Gerade jetzt sollte er doch erkannt haben, was sein Herz ihm mittlerweile schon verzweifelt mitteilen wollte. Oder? Das Ronja wiederum sagte, dass sie Nero als schön empfand, bließ dem Tomatenkonkurrenten nur noch mehr Röte in das Gesicht. Nun hatte er diesen Status erreicht, wo er nicht mehr röter hätte werden können. Das war schon Besonders. Plötzlich tauchte die Dame vom Empfang auf, die sich direkt an Ronja wandte. "Entschuldigen Sie bitte, junge Dame. Es gibt leider ein Problem mit Ihrer reservierten Unterkunft. Wir hatten große Schwierigkeiten. Leider ist das Zimmer, was Sie gebucht hatten, von einem Wasserschaden betroffen, da es einen Unfall gab. Kann ich Ihnen vielleicht als Entschuldigung ein anderes Zimmer anbieten? Kostenfrei?" Da kam es doch gelegen, was Barbatos da gerade vorgeschlagen hatte, auch wenn Nero es nicht sonderlich lustig empfand, dass dieses Problem nun auf Ronjas Rücken hatte ausgetragen werden müssen, schließlich konnte sie doch nichts für das Dilemma des Hotels. "Na, wie wärs? Wir laden dich gern mit auf unser Zimmer ein. Für dich ist immer ein Platz an meiner Seite." Noch immer völlig rot von diesem Kompliment wusste Nero nicht, wie er darauf reagieren sollte. Aber dennoch, er blieb ruhig und machte Ronja dieses Angebot, welches eine sehr gute Idee von Barbatos gewesen war und sich sogar mit diesem Problem gut lösen lassen sollte.

Als letztes kam der ältere Necrologia-Bruder noch einmal auf die Unsicherheit von Ronja zu sprechen, gerade wegen der Situation ihres Herzschlages und Neros Anmerkung. Er hatte sich in seinem Verstand überlegt, wie er ihr diese Unsicherheit nehmen konnte, denn das hatte für ihn jetzt auch vorrang gehabt. Also hatte er etwas vor. So wie die junge Dame da gerade an ihn gekuschelt war, ging es nicht, also legte er die Hände nun sanft an ihre Hüften und drehte ihren Körper leicht, sodass sie nun seitlich auf ihm sitzen würde. So konnte er ihr nämlich besser in die Augen schauen. Dann blickten seine aufrichtigen Seelenspiegel genau in die ihre. Dabei strahlte er eine absolute Herzenswärme aus. Dann legte er daumen und Zeigefinger sanft unter ihr Kinn und erhob dieses ein wenig. "Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich genauso, wie du bist, mein kleines Ouka." Warum auch immer, aber Nero bezeichnete Ronja als seine Kirschblüte. Erinnerte ihn ihre Schönheit wohl an die schönen Blüten dieses Kirschbaumes, welchen er einst in seiner Vergangenheit beim blühen sah. Dann aber machte er etwas, womit man nicht rechnen würde, was aber wohl dazu da war, ihr die Unsicherheit gänzlich aus den Gedanken zu entfernen. Der Dragon Slayer des Giftes schloss seine Augen und näherte sich ihrer Stirn. Und dann geschah es. Seine Lippen berührten eben ganz sanft ihre Stirn und Ronja bekam von ihm einen zärtlichen Kuss auf diese Stelle. Dabei war er absolut ruhig, entspannt und wahnsinnig zärtlich zu ihr. Er wollte ihr damit zeigen, dass sie sich über seine Zuneigung gänzlich absolut gar keine Sorgen zu machen brauchte. Aber, Moment. Was hatte Nero da gerade gesagt? Das hatten sowohl Ronja, an die es gerichtet war und auch Barbatos gehört, oder? Es war bestimmt lustig mit anzusehen, was geschehen würde, wenn Nero es selbst bemerkte. Denn noch hatte er es selbst nicht realisiert...

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyMo 25 Okt 2021 - 17:48




Off - A winter tale …

Post Nr VI

#Ronja #Ronja_O4 @Barbatos @Nero 140/140

Ronja rechnete schon damit, dass der blonde Bruder sich zurückziehen würde. So wie er zusammengezuckt war, als sie ihn fast berührt hatte – als hätte er Angst, sie würde ihm Schmerz zufügen. Sie betete, dass dies nicht der Fall war. Betete dafür, dass die Kindheit und die Jugend der beiden jungen Männer ohne Gewalt vergangen war. Vermutlich, so würde sie es einschätzen, kam es einfach daher, dass Barbatos nicht oft berührt wurde. Auch Nero hatte nicht erfahren gewirkt und so … ja, fast schon abgeschottet wie sein Bruder hier saß … Zwar unter Leuten, mit ihnen auf einem Tisch und dennoch wirkte er alleine. Als wäre eine unsichtbare Wand um ihn herum, die sie als leichten, kühlen Widerstand zu spüren glaubte. Zu gerne wäre sie aufgestanden, um den Tisch herum, um ihn in den Arm zu nehmen. Seine unterschwellige Traurigkeit machte ihr das Herz schwer. Auch wenn er nun den Kopf schüttelte und wieder lächelte. Sie spürte es, wie ein ruhiges, tiefes Meer am Grund des Bodens.
Schlussendlich zog sie dennoch die Hand zurück. Vielleicht würde sie später die Möglichkeit bekommen, mit ihm zu sprechen. Also lächelte sie ihm aufmunternd zu, als das Gespräch auf den Friedhof des kleinen Ortes kam. „Bist du auch ein …“ Sie verstummte, die Stirn gerunzelt und versuchte sich das Gespräch mit Nero ins Gedächtnis zu rufen. Wie hatte er gesagt? Sie war sich nicht mehr sicher, ob er es erwähnt hatte … „Bist du auch ein Slayer?“ Interessiert legte sie den Kopf schief. „Er ist wirklich groß, als der Friedhof. Ich war zwei Mal dort und habe noch nicht alles gesehen, aber es wurde jetzt auch schon ziemlich kalt.“ Um das zu unterstreichen, schüttelte es die kleine Frau. „Brrr.“ Sie rieb unbewusste die Hände aneinander, auch wenn es ihr angenehm warm war, fast schon zu warm im dicken Pullover mit dem heißen Essen, den vielen Leuten und dem Feuer.

Als das Thema anschließend zu ihrem Herzen kam, konnte Ronja die nagenden Gedanken nicht unterdrücken. Wie Mäuse an einem Käse waren sie, nicht zu vertreiben. Und trotz ihrer sonst so offenen Art schaffte sie es nicht den Gedanken wirklich auszusprechen. Sie wusste, wie sinnlos es war. Dumm ja schon. Warum sollte man sie deshalb weniger mögen? Es gab viele, die keine Menschen waren und das war okay. Das hatte sie doch Flynn gesagt und er hatte es ihr hoffentlich geglaubt! Also konnte sie das auch. Aber so einfach wie gedacht war es nicht gemacht. Dafür erinnerte sie sich daran, ihrem besten Freund unbedingt einen Brief schreiben zu müssen. Mit ihm wieder Kontakt aufzunehmen, das zauberte ein kleines, unsicheres Lächeln auf ihr Gesicht.
Erst als Barba meinte, dass Nero in Tee baden würde, musste sie lachen. Auch wenn dieser es abstritt, vergnügte sie die Vorstellung. „Vielleicht probierst du es mal aus? Nicht dass deine Haut so nicht angenehm wäre, was ich mitbekommen habe, aber es wäre einen Test wert, ob du überhaupt noch mehr nach Tee riechen kannst.“ Sie steckte nun ihrerseits ihre Nase in seine Halsbeuge und schnupperte an ihm. Dort lachte sie erneut, mit dem Gesicht zu ihm, als Barbatos offenbar verwirrt für den Fakt war, dass Nero im Adamskostüm aus der Oase gekommen war. Sie drehte sich zu Barba zurück. „Ja, ich wollte mich gerade waschen, da habe ich ihn plötzlich gesehen.“ Sie kuschelte sich an ihren Mr. Fuchs. „Ja, ich bin auch sehr froh, dass mich Lente da vorbeigebracht hat.“

Schon kam die Bedienung und Nero bot ihr seinen Tee an. Ronja probierte und verbrannte sich prompt die Lippen. Zugleich bestätigte ihr Barba seinen Slayeranteil. „Ihr kennt Götter und Drachen“, sagte sie staunend über die Kontakte der beiden Brüder. Dass seine Suppe jetzt giftig war, ging da etwas unter. Aber sie war sowieso mit Neros Tee beschäftigt, in den er pustete und ihr dann erneut hinhielt. Davor hielt sie aber kurz inne und strahlte ihn an. Ronni piekste ihn vergnügt in die Seite. „Du hast gelacht“, stellte sie grinsend fest. Gerne hätte sie ihn jetzt ganz fest umarmt, aber dann hätte er noch den Tee verschüttet. Also grinste sie einfach begeistert über das Geräusch seines Kicherns weiter, als er ihr den Tee an die Lippen setzte. Diesmal war er nicht so heiß und sie trank ein paar Schlucke. Warm füllte es ihren Bauch. „Danke Nero.“
Von eben diesem wurde sie dann herumgedreht und erneut nahm er ihr Gesicht in die Hand. Ganz vergessen hatte sie es natürlich noch nicht, allerdings war sie etwas ablenkt gewesen. Dennoch erfüllte es ihr Herz mit Wärme, als sie ihn sprechen hörte. Ein breites Lächeln auf den Lippen, als würden die ersten, morgendlichen Sonnenstrahlen ihre Augen zum Leuchten bringen. Oder als stände sie wieder vorm Weihnachtsbaum in Dillans Anwesen, mit unzähligen Kerzen und Geschenken. Bevor die Worte, die tiefe Bedeutung ganz bei ihr ankommen konnten, küsste er sie sanft auf die Stirn. Ihr Herz hätte beinah einen Schlag gemacht. Sie konnte es nicht anders beschreiben, es fühlte sich an, als hätte sie die Sonne verschluckt und diese würde jetzt in ihrem Bauch herumrollen und strahlen.

Dieses berauschende Gefühl fand ein abruptes Ende, als eine Frau neben ihr auftauchte und sie ansprach. Ronja hob nur widerwillig den Blick weg von Nero, mit dem sie gerade diese Zweisamkeit teilte. Als dann die Botschaft ankam, sprang sie panisch von ihm hinab, ohne dazu zu kommen, noch etwas zu ihm zu sagen. Ein Wasserschaden? In ihrem Zimmer? Mit großen Augen starrte sie die Frau an und wirbelte dann zu Nero und Barba herum. „Ich muss rauf“, plapperte sie los und unterbrach Nero dabei aus Versehen. Damit lief sie auf dem Absatz los und raste in ihren rutschigen Socken die Treppe hinauf. Um Eck hätte sie es beinah geschmissen und rudernd fing sie sich. Ihre ganzen Sachen waren doch dort. Ihre Kleidung, die Jewels, ihr Kuscheltier von Dillan und die Bücher, die sie ausgeborgt hatte. Sie hatte doch versprochen, sie heile zurück zu bringen!
Ronja riss die Türe auf und starrte auf den großen, feuchten Fleck unter dem kleinen Fenster. Das Wasser gefror bereits, doch der Teppich war pitschnass. Sie sah sich um und entdeckte die Bücher zum Glück auf dem Bett in Sicherheit. Keuchend lehnte sie sich an den Türrahmen. Es schien in Ordnung zu sein … Aber dort bleiben konnte sie gewiss nicht. Was sollte sie jetzt nur tun?

graue Schlabberhose  | rosa Pulli |lila Flauschsocken


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Barbatos

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BeitragThema: Re: Stillsnow
Stillsnow - Seite 2 EmptyDi 26 Okt 2021 - 12:47

Post VI

Seine Suppe hatte er zur Hälfte aufgegessen, als die kleine Vogeldame plötzlich von dem Schoß seines Bruders aufsprang und nach oben zu den Zimmern rannte, scheinbar war etwas mit ihren Zimmer nicht in Ordnung, Wasser musste wohl irgendwie eingedrungen sein und alles überschwemmt haben. Ruhig stellte er seinen Teller auf dem Tisch, stand auf und ordnete seine Kleidung, ehe er sich zu seinen Bruder begab, welcher gerade wie ein ausgesetzter Hund aussah, dem man an einer Raststätte zurück lies, mit dem versprechen, das man gleich wieder da sein würde. „Ich schau mal nach, was los ist Nero. Pass bitte auf mein Essen auf, du weißt, wenn da jemand dran geht, der nicht gerade gegen Gift immun ist, dann haben wir ein Problem.“ Freundlich und ein kleines wenig besorgt war die Stimmlage des jungen Mannes, als er sich auf dem Weg nach oben machte, mit seiner Nase in der Luft um Ronja zu suchen, nun roch sie mehr wie ihr Bruder als wie die pudrige Federn, die er zuerst roch, er war nicht mal sicher, was er da überhaupt roch, doch das war im Moment egal, er sollte schauen ob bei der Geliebten seines Bruders alles in Ordnung war. An ihren Zimmer angekommen, die Nase des Godslayers nahm einen neuen Geruch auf, es roch nach nassen, muffigen Teppich und feuchten Möbeln, lange musste es noch nicht gewesen sein, doch der Muff breitete sich schnell aus. „Alles in Ordnung Ronja? Geht es deinen Sachen gut?“ Sorgsam war die Tonlage des jungen Mannes, als er sich hinter sie stellte, der Boden war klatschnass, doch die Sachen schienen noch in Ordnung zu sein. „Ich glaube nicht, das du hier noch schlafen kannst. Ich schau mal was ich für dich machen kann, Nero würde es das Herz brechen, wenn du nun nirgends mehr schlafen kann.“ Ruhig schlüpfte er an der kleinen Dame vorbei und räumte ihr Eigentum zusammen, zum Glück schien alles in Ordnung zu sein, sie fühlten sich kalt an, aber nicht feucht. „Ich bringe deine Sachen in unser Zimmer, meine Liebe, du musst jetzt nicht alles mit nach unten tragen, bei uns ist es sicher.“ Mit ihren Sachen im Arm machte er sich auf den Weg in das Zimmer, welches er für Nero und sich gebucht hatte, er war nur einmal selber kurz darin um seine Jacke abzulegen, wirklich angeschaut hatte er es sich selber noch nicht. Zwei Einzelbetten und ein weiches, bequemes Sofa hatte es, eigentlich sollte es perfekt sein, Ronja und Nero könnten die Betten haben und er würde das Sofa beziehen, nun musste er nur noch das Hotel davon überzeugen, das die Dame zu den Brüdern ins Zimmer zog und vor allem, er musste Nero davon überzeugen, dass er sich mit seiner Herzensdame die Betten teilen sollte, während er es sich auf dem Sofa bequem machen würde. „Hier ist der Schlüssel für unser Zimmer, Ronja, du kannst dich gerne umschauen. Ich geh mal eben mit der Rezeption reden. Außerdem spreche ich eben mit Nero. Du kannst bei uns mit in das Zimmer, wenn du magst, die kosten übernehme dann ich.“ Ruhig und freundlich war seine Tonlage, den Kummer, den er die ganze Zeit hatte, hatte er zwar nicht vergessen, aber er sollte im Moment wirklich egal sein, es war wichtiger, das die kleine Vogeldame wieder eine Unterkunft hatte. Ruhigen Schrittes machte er sich auf den Weg zur Rezeption, die Gedanken waren bei seinen Bruder, welcher wohl noch immer wie ein verlassener Hund da saß und nicht wusste was los war. „Guten Tag, ich habe mit meinen Bruder das Zimmer Nummer 303 gebucht, wäre es in Ordnung, wenn die Dame, deren Zimmer im Moment unter Wasser steht zu uns ziehen würde? Ich würde auch für sie Mitbezahlen, in dem nassen Zimmer kann sie ja schlecht bleiben.“ Mit einen freundlichen Lächeln stand er vor der Rezeptionistin. „Sie wissen, das ihr Zimmer nur zwei Betten hat, oder?“ Barbatos nickte nur kurz. „Ich habe kein Problem auf dem Sofa zu schlafen.“ „Wenn das so ist, sollte das kein Problem sein, ich buche es eben um.“ „Vielen Dank.“ Weiterhin mit dem typischen Lächeln im Gesicht machte er sich auf den Weg zu seinen Bruder, welcher noch immer alleine mit den Suppen der beiden anderen saß. Er schien ein kleines wenig traurig zu sein, so hatte die kleine Vogeldame nicht auf seine Zuneigung reagiert, doch der Godslayer konnte es ihr nicht verübeln, sie hatte sorgen um ihre Sachen. „Nero, Ronja ist bei uns mit im Zimmer angemeldet. Ich werde auf dem Sofa schlafen, ihr könnt die Betten haben. Ich bin wieder oben und sag deiner Geliebten Bescheid, ja?“ Ruhigen Schrittes machte er sich wieder auf den Weg nach oben. „Hey, du kannst bei uns Schlafen, ich habe alles geklärt.“ Zwar wusste er, das es nun wohl noch schwieriger werden würde, immerhin teilte er sich jetzt auch noch ein Zimmer mit dem beiden, es sollte im Moment egal sein, was seine Probleme waren, sein Bruder und dessen aufblühende lieben waren wichtiger, Barbatos stand mit seinen typischen, freundlichen Lächeln auf den Lippen auf dem Gang und wartete, was die beiden anderen machen würden.

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