Ortsname: Stillsnow Art: Ortschaft Spezielles: Eine riesige Kathedrale stellt das Zentrum von Stillsnow dar Beschreibung: Stillsnow ist eine kleine Ortschaft mit nur wenigen Einheimischen, die fast das gesamte Jahr über mit eisigen Winden und kontinuierlichem Schneefall zu kämpfen hat. Nur selten reißt die graue Wolkendecke über Stillsnow auf, wenn es jedoch geschieht, bietet der durch die Luft wirbelnde und am Boden liegende glitzernde Schnee einen absolut unvergesslichen Anblick. Den meisten Menschen ist Stillsnow als größte Ruhestätte für Verstorbene in Nord-Fiore bekannt. Man schätzt, dass etwa 25% aller Menschen aus Nord-Fiore ihre letzte Ruhe in Stillsnow finden, entsprechend groß ist auch das Friedhofsgelände, um das sich die Einheimischen der Ortschaft kümmern. Eindeutiger Mittelpunkt der Ortschaft ist eine riesige Kathedrale, die am Fuße der nahegelegenen Bergkette erbaut worden ist. Die Kathedrale sticht nicht nur durch ihre pure Größe hervor, sondern auch durch die wunderbar gepflegte, weiße Fassade zusammen mit diversen, goldenen Verzierungen. Auch die bunten Glasfenstern der Kathedrale ziehen die Aufmerksamkeit Reisender schnell auf sich, denn in den einzelnen Fenstern werden auf kunstvolle Art und Weise diverse Geschichten aus dem Dies- und Jenseits erzählt. Unter der Kathedrale befindet sich eine Krypta, zu der allerdings nur ausgewählte Geistliche einen Zutritt haben. Nur sehr hohe Geistliche und Würdenträger Nord-Fiores finden in dem Kellergewölbe unter der Kathedrale von Stillsnow ihre letzte Ruhe, weshalb es als große Ehre angesehen wird, hier bestattet zu werden.
Keine verfluchte Minute bekam man hier mal Ruhe! Jetzt hatte der Elb es schon geschafft, sich aus diesem verrückten, lebendig werdenden Raum zu kämpfen und gleichzeitig noch Chris' Gekreische zu ertragen, doch auch im Flur des Krankenhauses sollten sie keine Zeit bekommen, um durchzuschnaufen. Wenn er diese Quest überstand, ohne danach mit Kopfschmerzen im Bett zu landen, würde er vielleicht sogar anfangen, an irgendeinen Gott zu glauben. Zuerst galt es jedoch, hier überhaupt lebend herauszukommen. "Ich hasse es, wenn du redest", entgegnete er seinem Kollegen trocken, "Vielleicht verstehst du ja jetzt endlich, wie ich mich fühle, wenn du den Mund aufmachst und rumkreischst wie ein kleines Kind." So dringend das eigene Überleben aber auch war, er konnte es sich nicht verkneifen, noch ein wenig auf dem Terrorzwerg herumzuhacken. Falls er wirklich sterben sollte, dann wollte er seine Lebenszeit wenigstens effektiv genutzt haben. Der Gedanke, hinaus in das Schneegestöber zu müssen, gefiel dem Rosahaarigen zwar nicht im geringsten, doch die Aussicht auf ein paar abgefrorene Zehen war immer noch schöner als die auf ein paar gebrochene Rückenwirbel oder gar Genicke. Zwar konnte niemand sagen, wie der Träumende die Welt da draußen beeinflusste, doch es konnte wohl kaum schlimmer werden. So nahm das ungleiche Duo die Beine in die Hand und machte sich schnurstracks aus dem Staub. Natürlich mit dem Auftraggeber im Gepäck. Ohne sich zu bedanken huschte Elion aus der Tür, die ihm aufgehalten wurde, jedoch nicht, ohne sich vorher seinen Mantel von der Kleiderstange zu schnappen. Ohne diesen würde er nirgends hingehen. Kaum in Freiheit warf er sich diesen über die Schultern und auch den Träumer in seinem Arm. Der Kerl trug schließlich nicht mehr als eine Krankenhausrobe. Erfrieren lassen konnte er ihn schlecht. Viel Wärme spendete der geteilte Mantel aber auch nicht ... lange konnten sie hier draußen nicht bleiben. Als Chris näher trat, wollte der Morsatra bereits einen Schritt zurück machen. Falls der Idiot kuscheln wollte, konnte er es absolut vergessen! Doch sein Interesse galt dem Tonkei. Erleichtert atmete Elion aus. Nochmal Glück gehabt. Mit hochgezogener Braue beobachtete er, die Show, die sein Kollege abzog. Das ... das war doch nicht normal. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was da passierte, gleichzeitig war er sich nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. "Was zur Hölle ist eigentlich falsch mit dir?" Das wollte er natürlich genauso wenig wissen. Am besten vergaß er das einfach direkt wieder. "Kann ich dir echt nicht versprechen. Ich meine, der Kerl ist nach all dem Mist da drin nicht aufgewacht." Versuchen konnte man es ja. Kurz legte er den Kopf schief, überlegte. Dann zuckte er mit den Achseln. "Halt mal", befahl er und drückte dem Dunkelhaarigen den Boss in die Hände. Er konnte ihn ja schlecht wecken, wenn er ihn gleichzeitig halten musste. Mit der flachen Hand wedelte er vor seinem Gesicht herum, keine Reaktion. Nicht die geringste. Einmal links, einmal rechts schnipste er neben den Ohren, zündete dabei kleine Funken, um Lärm zu erzeugen. Der Kerl pennte weiter. "Sag' ich ja." Nichts war hier normal. Die Sache war einfach nur verdammt schräg. "Ich wette wir haben es mit einem Magier zu tun. Und langsam bekomme ich echt Lust, dem eine auf's Maul zu geben. So richtig." Wenn das nichts half musste er wohl etwas kreativer werden. "Aber wenn du nicht langsam aufhörst, über Holz und Bretter zu reden, kriegst du auch eine. Ich hab's ja kapiert. Du bist stolz auf dich, dass du ein beschissenes Holz bekämpfen konntest. Ich nicht. Können wir es bitte dabei belassen?" Er beugte sich hinab, schnappte sich etwas Schnee und formte diesen zu einem festen Ball. Daraufhin zielte er ... und warf daneben. Direkt in Chris' Gesicht. "Ups." Der Elb konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das hatte er nicht beabsichtigt ... aber er bereute es auch nicht. Nicht im geringsten. Beim zweiten Versuch traf sein Ziel tatsächlich. Er warf weder besonders fest, aber auch nicht besonders sanft. Schließlich sollte der Kerl ja was spüren. Spätestens wenn die Kälte sich in seine Haut fraß, musste er ja wohl aufwachen! Oder...?
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8 „Klingt echt scheiße für dich.“ Chris kniff beleidigt die Augen zusammen. Okay, es war noch ein wenig mehr Schauspiel, dass es ihn wirklich berührte, würde er Elion nie im Leben sehen lassen. Zum Glück war er gut im Schauspielern. „Soll es halt aufhören, uns umzubringen. Du bist echt ein schlechter Umgang. Ich hab dich jetzt zweimal getroffen und war beide Male noch nie davor so kurz davor, draufzugehen“, meinte er mit leicht anklagender Stimme. Er sollte Elli mit der Scheiße hier alleine lassen, aber das brachte er auch nicht über das Herz. Der Elb warf sich seinen Mantel über die Schultern. Chris hielt ihm die Tür auf, mit dem schlafenden hatte der andere sicher schon genug zu tun. Er hatte ihn ja schon quer durch das Krankenhaus geschleppt. Chris hatte ein bisschen mehr Respekt vor dem Größeren, auch wenn er nicht gerade gut darin war, Elion das auch merken zu lassen. Die Kälte war alt und vertraut, und er hasste sie. Chris hatte sich mit vollem Herzen in die Wüste verliebt. Dein Blick auf den Schlafenden gerichtet näherte er sich vorsichtig Elion. Der Drang, der ihn Schritt für Schritt weitergehen ließ, war so überwältigend, dass er nicht widerstehen konnte. Es war nicht seine freie Wahl, der Traum zog und zerrte an ihm, bis seine Hände auf den Wangen des Schlafenden ruhten. Ihm war übel, als er den Alptraum des Mannes verschlang, als der Nachtmahr sich an dem Schrecken labte, der damit hereinkam. Elions Worte rissen ihn zurück. Chris stolperte rückwärts von ihm weg, starrte seine Hände an. Was falsch mit ihm war? Zu viel. Definitiv zu viel. Er schluckte und wich Elions Blick aus. Er wollte mit ihm nicht darüber reden. Erstens würde es den Elb kaum interessieren, warum Chris das getan hatte, und zudem war das kein Thema, über das er allgemein sprach. Also antwortete er darauf nicht, tat was er immer tat, wenn ihm etwas zu persönlich und verdrängte es. Versteckte es.
„Irgendwie muss der ja wachzukriegen sein“, brummte Chris und fing den Mann auf. „Uff, der ist schwer.“ Er war größer als der Teenager, der seine Mühe mit dem Schlafenden hatte. „Hast du irgendwelche Superkräft oder Supermuskeln da drunter?“ Mit dem Kinn deutete er auf Elion, er kleine Funken in die Luft jagte. „Oh ja. Der hier sollte nicht träumen und allgemein wach sein, aber er träumt und wacht nicht auf. Ah, und fast vergessen, das Krankenhaus wollte uns umbringen … ich glaube, Mr Elion, Sie könnten doch tatsächlich Recht haben“, murrte er sarkastisch. Der Elf griff sich Schnee. Chris ahnte Böses, aber er war zu langsam. Zack knallte er Schneeball auch schon in sein Gesicht. „Arschloch!“, fauchte er, hatte aber keine Hand frei, sich das Gesicht vom Schnee zu befreien. „Ich hasse dich, Elli!“ Dann bekam der Mann den nächsten Ball ins Gesicht. Es war wohl schwer zu sagen, ob ihn das aufweckte oder die Tatsache, das Chris ihn losließ und zur Seite sprang, um dem Ball nur im Falle das Falles zu entgehen, dass Elion erneut auf ihn zielte. Der Mann fiel in den Schnee und als Chris sich mit erschrockener Miene wieder näherte, blinzelte er verschlafen. Chris fuhr sich mit dem Ärmel über das Gesicht und ging in die Hocke. „Schau mal, wer da wieder wach ist.“ Er grinste den Mann an. „Ganz ruhig bleiben ja, und nicht wieder einschlafen. Ich weiß nicht, ob es dich beruhigt, aber wir sind sehr, sehr sicher, dass du nicht verrückt bist oder so.“ „W-Was?“, murmelte Herr Tonkai und setzte sich langsam im Schnee auf. Er zitterte sichtlich. Chris war nicht sicher, ob es der richtige Moment war, sich in einen Bären zu verwandeln, also lies er es diesmal bleiben. „Sorry, wenn ich das so gleich mal frage, aber gibt es irgendwen, den du verärgert hättest können?“ Der Mann schüttelte verwirrt den Kopf und verneinte. Das war in etwa so gut wie bei Chris. Chris hätte nämlich so viele Namen gehabt, dass es auch wieder nichts nützen würde. „Anders gefragt, was hast du die letzten Wochen gemacht? Bevor das hier anfing?“ Er deutete zum Krankenhaus. „I-ich ah. Gearbeitet. Ich bin … i-ich bin Fo-forst-er. Un-d daheim. Mit mei-meiner Freundin.“ Das Zittern der Kälte lag deutlich in den Worten. Aber ob sie es wagen sollten, ihn zurückzubringen? Chris sah fragen zu Elion hinüber.
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Elion
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Abfällig schnaubte der Elb. Ja, es war echt scheiße für ihn. Es gab kaum jemanden, den er sich weniger als Questpartner wünschte, als Chris. Seine Stimme, seine Persönlichkeit, sein unendliches Gelaber. Alles an ihm war einfach nur pure Folter. Nichtsdestotrotz war der Rosahaarige entschlossen, diesen Auftrag erfolgreich hinter sich zu bringen. Das lag sicherlich auch daran, dass eine Abreise bei dem aktuellen Wetter schlichtweg unmöglich war, des Weiteren interessierte ihn aber auch, was es mit diesen lebendig gewordenen Alpträumen wirklich auf sich hatte. "Was kann ich dafür, wenn du so unfähig bist?" Er verdrehte die Augen. Als wäre es seine Schuld, dass sein Gegenüber zu dumm zum Leben war. "Wenn du so scharf auf's Überleben bist, solltest du dir vielleicht andere Quests aussuchen." Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Terrorzwerg nicht gewusst hatte, dass sie es hier mit ernsten, gefährlichen Situationen zu tun haben würden. Das 'B' im B-Rang dieses Auftrags kam sicherlich nicht von 'Baby'. "Außerdem habe ich dafür gesorgt, dass du überhaupt wieder aus dem Zimmer raus gekommen bist. Also halt lieber die Klappe, bevor ich dich wieder rein schmeiße." Leider hatte er dafür keine Zeit. Auch der Gang schien sich langsam zu verändern, vorerst sollten sie sich also wirklich darauf konzentrieren, hier herauszukommen, bevor sie sich weiter zofften. Kaum hatten sie es nach draußen geschafft, mussten sie sich auch schon um das nächste Problem kümmern: den Kerl aufwecken. Es gab ganz offensichtlich noch Informationen, die den Magiern fehlten, um das Traum-Problem zu lösen. Informationen, die sie vermutlich nur vom Auftraggeber selbst bekommen konnten. Außerdem durften sie nicht riskieren, dass sich die Auswirkungen seiner Träume außerhalb des Krankenhauses ausbreiteten. "Schwer? Mach dich mal nicht lächerlich. Bist du 'n Kerl oder 'n Lauch?" Er schnaubte. Eigentlich sollte es ihn nicht wundern, dass in den Nudelärmchen des Dunkelhaarigen keinerlei Kraft steckte. "Wenn du etwas Zeit in Krafttraining investieren würdest, wüsstest du vermutlich, dass das hier nichts mit Superirgendwas zu tun hat." Es war schon lächerlich, dass er nicht einmal genug Stärke besaß, um seinen hilflosen Auftraggeber aus einer brenzligen Situation zu retten. Was hätte er denn getan, wenn Elion nicht da gewesen wäre? Hätte er einfach dabei zugesehen, wie der Kerl von seinen eigenen Alpträumen verschlungen wurde, nachdem er ihm doch hoch und heilig versichert hatte, dass ihm nichts passierte? Pff. Der Elb würde sich selbst niemals als eine besonders ernste Person bezeichnen, doch Chris' Leichtsinnigkeit schockierte ihn trotzdem. Wer Aufträge auf diesem Level erledigen wollte, der musste doch auch fähig sein, sich mit den Risiken und Herausforderungen messen zu können! Doch natürlich realiserte der Kleinere das nicht, meckerte stattdessen nur fröhlich weiter wie ein kleines Kind. Wie frustrierend konnte man bloß sein? "Ach halt doch die Fresse", murrte der Morsatra. Dass der Schneeball, den er warf, mitten im Gesicht seines Kollegen landete, war zwar nicht geplant, aber durchaus willkommen. Der überraschte Ausdruck und der Frust in dessen Stimme waren einfach Gold wert. "Ich hasse dich auch." Wie schön, dass ihre Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten. Der nächste Ball traf sein Ziel, doch anstatt den Mann weiterhin festzuhalten, ließ der Necrologia ihn doch wirklich fallen. "Willst du mich verarschen?!" Seine zornige Stimme kam dem Tosen des Schneesturmes überraschend nahe. "Du kannst doch nicht einfach unseren Auftraggeber fallen lassen!" Wie gerne hätte er sich noch weiter aufgeregt, doch auch ihm entging nicht, dass der Fallen-Gelassene langsam die Äuglein öffnete. Dornröschen weilte wieder unter den Lebenden! Natürlich konnte sich Elion da nicht länger seinem Ärger hingeben, man erwartete schließlich eine gewisse Souveränität von ihm. Langsam kniete er sich neben den Tiefschläfer und half ihm dabei, sich aufzusetzen und schließlich auch wieder auf die Beine zu kommen. Jetzt, wo er wach war, konnten sie ja wieder rein ins Warme, oder? Die real gewordenen Träume verschwanden, sobald er aufwachte, wenn der Morsatra es richtig verstanden hatte. Hier draußen konnten sie auf keinen Fall bleiben. Keiner von ihnen, aber schon gar nicht der leicht bekleidete Tonkei. "Förster?", wiederholte Elion leise und nachdenklich, eher zu sich selbst. Im Glauben seines Stammes gab es einige Waldgottheiten, die es sich nicht gefallen lassen würden, wenn ein Mensch in ihrem Schutzgebiet herumhantierte. Doch ob es diese wirklich gab, wusste er nicht. Es konnten durchaus einfach nur Geschichten und Ammenmärchen sein. "Haben Sie irgendwelche Wildtiere verärgert? Oder vielleicht Ihre Freundin? Ein eifersüchtiger Ex vielleicht? Jede noch so kleine Vermutung könnte uns weiter helfen." Der Mann senkte den Blick, schlang die Arme noch fester um den zitternden Körper. Sie mussten die Befragung im Warmen fortsetzen, da gab es keine Zweifel. Ob hier im Krankenhaus oder wo anders. Am schnellsten ging es, ihn wieder in ersteres zu verfrachten. Dort war auch das Risiko am höchsten, aber dieses war genauso hoch, wenn sie versuchten, in diesem Wetter herumzuirren und einen Bewohner zu finden, der ihnen Einlass gewährte. "Wir gehen erst einmal wieder hinein", entschied er mit einem kurzen Blick hinüber zu seinem Kollegen. Zumindest im kleinen Eingangsbereich schien alles normal. Weder Boden, noch Wände bewegten sich eigenständig und auch die Einrichtung schien einfach nur das zu sein: leblose Einrichtung. Hoffentlich blieb es so. Wirklich scharf darauf, herauszufinden, wie das Krankenzimmer aussah, war der Elb gerade nicht. Klar war er gewissermaßen neugierig, doch gerade war es wichtiger, diesem Problem ein für allemal ein Ende zu setzen. Dafür mussten sie sich auf den Kerl konzentrieren. Dieser hatte sich auf einen der Stühle sinken lassen, sichtlich erschöpft. "Also bitte nochmal von vorne. Sie sind Forster und wohnen hier irgendwo mit Iher Freundin, richtig? Haben Sie in letzter Zeit irgendetwas getan, was jemanden wütend gemacht haben könnte? Und wen? Egal ob Mensch oder Tier. Ist vielleicht jemand unzufrieden mit Ihrer Arbeit?" Während er seine Fragen wiederholte, trat er an den zitternden Tonkei heran und warf ihm den Mantel über die Schultern. Hier drinnen brauchte er ihn nicht selbst und je schneller ihr Auftraggeber wieder voll bei Sinnen war, desto besser. Mit Mitgefühl hatte das alles definitiv nichts zu tun.
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9 Chris schürzte die Lippen. „Beides?“ Chris hatte schon Muskeln … aber nicht so starke. Und nicht so definiert wie bei Elion. Außerdem war er über einen Kopf kleiner. „Dafür bin ich sicher schneller als du. Du musst den ganzen Kram da ja mal in Bewegung bekommen.“ Er deutete mit dem Kinn auf den Elben. Aber gut, ganz unrecht hatte Elli auch wieder nicht. Er hatte das bisschen Training fürs Tanzen ganz schon schleifen lassen. So würde er nie ein Praktikum beim Strippen bekommen, wenn es sowas überhaupt gab. Also begann er damit, ihren Auftragsgeber aufrecht zu halten. Das ging, sobald er ihn etwas besser im Griff hätte, aber wie Elion ihn herumtragen hätte er dennoch nicht geschafft. Aber gut, dafür hatte er den auch mit. Chris reagierte viel zu spät, als Eli sich Schnee griff. Das es nicht Absicht war würde er ihm keinen Moment abkaufen, denn schon der erste Treffer beförderte den Schnee direkt in sein Gesicht. In seine Haare und ließ ihn hektisch blinzeln. Allerdings hatte er ja keine Hand frei! So musste er mitanzuspüren, wie ihm Schnee in den Kragen rutschte. „Ah scheiße ist das kalt!“, fluchte er. Bevor Elion ihn nochmal treffen konnte, sprang Chris aus dem Weg und ließ den Schlafenden fallen. Hey, der schlief ja eh. Mehr als aufwachen konnte er schon nicht und der Schnee war nicht so hart wie ein normaler Boden. Außerdem wollte er nicht noch mehr Schnee abbekommen! Er hatte eher Lust, Elion damit zu bewerfen. Aber später, dann wenn alles hier geklärt war und er danach sehr schnell sehr weit weg laufen konnte. „Wie du siehst doch!“, keifte Chris zurück und wischte sich endlich den Schnee ab. Er wich zurück, als Elion wie ein aggressives Wildschwein auf ihn zustürmte. Er brauchte ein rotes Tuch oder so – mit Stab. Vielleicht würde Elli dann darauf losgehen, anstatt auf ihn?
Diesmal hatte er Glück, denn der Elb bemerkte die offenen Augen des Mannes im Schnee. „Außerdem hat es geklappt. Er ist wach, also beschwer dich du nicht.“ Chris kam wieder näher und ging in die Hocke. Er begann mit dem zitternden Mann zu reden und Elion steuerte dazu. Einer der seltenen Momente, in denen sie nebeneinander standen, oder hockten, und zusammenarbeiteten. Doch in der Kälte bekamen sie nicht wirklich eine Antwort. Zustimmend nickte Chris und folgte den beiden zu Krankenhaus zurück. Dieses war zum Glück wieder so tot wie die Patienten mit echt schlechtem Karma. Elion hatte den Forster auf einen Stuhl gepackt und in seinen Mantel eingepackt. „J-ja. Ich, es gibt keinen Exfreund, wir sind schon lange ein Paar. Mir fällt keiner ein, den ich verärgert haben könnte. Ich liefere meine Ladung immer pünktlich und im guten Zustand ab und Streit hatte ich nicht …“ Chris, der wieder hin und her tigerte und die Finger von den Daumen beginnend bis zu den kleinen Fingern nach der Reihe immer wieder zusammentippte, schnalzte mit der Zunge. Er blieb im Schwung stehen und drehte sich dem Mann zu. „Okay, Tiere? Leben da Tiere? Keine Ahnung … jagst du die auch?“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin kein Jäger.“ „Das machts komplizierter.“ Er nahm seinen Gang wieder auf. „Hm, aber irgendjemand muss das sein. Und ich glaube nicht, dass jemand grundlos dich mit Pflanzen und Holz fertig macht. Da gibt’s auch andere Sachen.“ Ein Blick zu Elion über die Schulter. „Wenn ich raten müsste, hast du irgendwem oder was Bäume gefällt, die das Tier oder die Person ganz gerne da weiter hätte, stehen sehen. Und nachdem du davon geträumt hast … dürfte der Schuldige auch nicht sonderlich weit entfernt sein.“ Chris blieb nahe an den wenigen, hängenden Mänteln stehen, die noch da waren. Kaum hatte er einen Mantel geklaut, kehrte er zurück und tauschte ihn gegen Elions. Den würde der Besitzer gerade schon nicht brauchen und sie konnten ihn dann ja zurückhängen. Elion aber schon. Er reichte ihn an den Elben. „Wir gehen raus und schauen mal, was wir finden. Kannst du hier bleiben und vielleicht eine Schwester finden, die dir was trockenes zum Anziehen gibt? Oh und schlaf bitte nur nicht ein.“ Erwartungsvoll sah er sich zu Elion um. Chris hatte Schiss vor ziemlich vielem, aber er hasste Alpträume. Und er hasste es, wenn andere sie hatten. Außerdem brummte sein Körper noch immer von der gefressenen Energie …
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Elion
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Abfällig schnaufte der Elb. Ja, mochte sein, dass der Terrorzwerg schneller war als er, das würde er gar nicht versuchen, zu verneinen. "Na und? Ich hab's normal nicht nötig, wegzurennen." Die einzige Ausnahme waren wohl Alpträume, die zum Leben erwachten. Wie wollte man auch etwas bekämpfen, das nicht wirklich real war? Das zählte nicht! Als (ungeplante) Rache klatschte er dem Dunkelhaarigen einen Schneeball ins Gesicht. Das nannte man dann wohl Karma! Wer Elion auf die Nerven ging, der wurde früher oder später bestraft. Auch der Auftraggeber bekam einen dieser Bälle und kurz darauf so ein gesamtes Schneebad ab. Es war die einzige Idee, die der Rosahaarige hatte, wie er den Typen aufwecken konnte und tatsächlich! Es funktionierte. Nützliche Informationen bekamen sie allerdings eher weniger aus ihm heraus. Angeblich hatte er keinerlei Feinde, weder Mensch noch Tier. Mit seiner Freundin war er wohl schon länger zusammen und auch als Geschäftspartner war er äußerst zuverlässig. Nicht einmal Wild jagte er. Wenn alles so stimmte, wie er es behauptete, dann war er die Unschuld in Person. Für den Elb, der sich vehement weigerte, an das Gute im Menschen zu glauben, war das schwer vorstellbar. Allerdings hatte er aktuell auch keinen Grund, den Tonkei anzuzweifeln. So entschloss sich das Duo also vorerst, den durchgefrorenen Mann mit zurück in das Krankenhaus zu bringen, um ihn ein wenig aufzuwärmen. Hier draußen konnte er schlecht bleiben. "Wenn es bloß jemand auf Ihr Leben abgesehen hätte, dann würde er es nicht so kompliziert machen. Da will jemand, dass Sie wirklich leiden", gab er zu bedenken. Das war zwar keine beruhigende Erkenntnis, doch es musste ausgesprochen werden. Irgendjemand war verdammt wütend. Ob das wirklich von ein paar gefällten Bäumen kam? Ihm selbst wäre das die Mühe nicht wert, doch verrückte Leute gab es schon immer. Wohl oder übel musste er Chris zustimmen. Wenn der Kerl sich mal wirklich auf die Aufgabe, die er hatte, konzentrierte und sie ernst nahm, war er nicht mehr ganz so nervig, das musste man ihm lassen. "Stimmt. Es ist unmöglich, dass jemand solche Zauber auf größerer Distanz wirkt." Außer sie hatten es mit einem verdammt starken Gegner zu tun, davon wollte er allerdings nicht ausgehen. Der Nachtmahr gab ihm seinen Mantel zurück, welchen er mit einem kurzen Nicken entgegen nahm. Bedanken würde er sich wegen so einer Kleinigkeit sicherlich nicht. Der Plan, einfach auf gut Glück hinaus zu marschieren und zu hoffen, dass sie den Schuldigen aufstöbern konnten, gefiel ihm kein bisschen. Ihm war jedoch bewusst, dass sie keine anderen Optionen hatten. "K-keine Sorge, einschlafen werde ich si-sicher nicht mehr", lachte der Auftraggeber bitter. Man konnte in seinen Augen erkennen, dass er sich nicht besonders wohl dabei fühlte, von den Magiern zurück gelassen zu werden, schlussendlich nickte er aber doch. "Bitte passen Sie auf sich auf, ich weiß nicht, was ich ohne Sie ma-machen soll." Der Morsatra winkte mit einem Kopfschütteln ab. Er hatte vielleicht einen absoluten Dummkopf an seiner Seite, doch solange er hier war, würde dieser Auftrag auch erfüllt werden. Wer auch immer hinter den verrückten Alpträumen steckte, würde von ihm geschnappt werden, komme was wolle. Weder von dem Wetter, noch von irgendeinem Menschen würde er sich einfach umbringen lassen. Sein Blick wanderte weiter zu dem Terrorzwerg, welchem er ein knappes Nicken schenkte. Es war Zeit, die Sache ein für allemal zu beenden. Dieses Mal würden sie nicht scheitern. Die Dunkelheit, gepaart mit dem dichten Schneeschleier, der draußen herrschte, machte dieses Vorhaben jedoch nicht leicht. Ein eisiger Wind zerrte an der Kleidung der Magier und klatschte ihnen Schneeflocken ins Gesicht, die sich anfühlten wie kleine Eisspeere. Es war schwer zu glauben, dass sich jemand in diesem Wetter freiwillig herumtrieb, nur, um einen bereits schwer verletzten Mann zu terrorisieren und zu töten. "Ich würde sagen wir suchen als allererstes das direkte Umfeld vom Krankenhaus ab", schlug er vor, trat dabei näher an den Necrologia heran, sodass dieser ihn überhaupt verstand. "Falls wir nichts finden, weiten wir unseren Radius Schritt für Schritt aus." Wie auch zuvor hatte Elion nicht vor, sich zu trennen, solange es nicht einen triftigen Grund dafür gab. Mit diesen Worten begann er, so nah wie möglich an der Hauswand entlangzuschleichen. Nicht nur bot diese ein wenig Schutz vor den Gezeiten, sie verbarg das Duo auch besser vor ungewollten Blicken. Vorsichtig lugte er um die nächste Ecke. Das Schneegestöber machte es schwer, irgendetwas auszumachen, sodass er gezwungen war, die Augen zusammenzukneifen und sich schritt für Schritt auf kleinere Bereiche zu konzentrieren. Gerade so konnte er einen kahlen Baum ausmachen, dessen Äste kräftig vom Wind durchgerüttelt wurden ... und er hätte schwören können, für einen Moment einen Schatten erblickt zu haben, der sich ruckartig hinter dem dicken Stamm verbarg, nachdem seine Augen auf ihn gefallen waren. "Ich glaube da war wer..."
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Asher
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10 Bam. Okay, das mit dem Weglaufen stimmte vermutlich etwas zu gut. Chris war ziemlich gut darin, wegzulaufen. Er lief gerne weg, vor sich selbst und dem, was ihn wirklich beschäftigte. Vor Dingen, die ihn nervten und unter Druck setzen, wie von Daheim oder von der Schule. Oder von gefährlichen Situationen … wie Elion. Oder Holzbrettern, die ihn umbringen wollten. Er war nicht wirklich mutig, war besser darin aus der Situation und auch aus sich selbst zu fliehen. Das sorgte allerdings auch dafür, dass Chris keine Ahnung hatte, wie stark er wirklich war. Er hatte keinen Schimmer, was er alles konnte, wie effektiv oder gar gefährlich sein Zauber sein könnten. Wie es jetzt aussah, hoffentlich gefährlich genug. Er nickte bei Elions Aussage zustimmend, auch wenn das dafür sorgte, das Herr Tonkai nur noch blasser wurde. „Hey, immerhin brauchst du sich jetzt nicht darum sorgen, ob dich umbringen will,“ verbesserte Chris die Sache, … auch nicht wirklich. Chris Angewohnheit, ziemlich jeden Gedanken, der ihm in den Kopf kam, auch auszusprechen war in 98 von 100 Fällen vermutlich nervig, aber wenn es um wirkliche Überlegungen ging hatte es den Vorteil, dass Elion auch alles mitbekam, was ihm durch den Kopf ging. Außerdem hatte Chris zumindest was die Reichweite betraf, kein so schlechtes Verständnis von Magie … und er hatte eine große Vorstellungskraft. So plapperte er heraus, was ihm in den Kopf kam, wenn er zusammentrug, was sie wussten. Förster, Pflanzen, die ihn verletzen wollten. Wenn Pflanzen das tun konnten … dann hatte das ein wenig einen Auge um Auge, Zahn um Zahn Nachgeschmack. Das ihm Elion aber zustimmte, ließ Chris die Augenbrauchen heben und grinsen. Er gab Elli seinen Mantel zurück und verkniff sich gerade noch einen Kommentar. Zumindest für den Moment. „Keine Sorge, wir kommen schon zurück.“ Im Notfall wieder mit weglaufen und durchschlagen, aber Chris hatte nicht vor, zu sterben. Hoffentlich würde sein Wunsch auch erhört werden. Die Tür fiel ins Schloss. „Ich habe nicht gedacht, dass du jemals ein ‚Stimmt‘ auf etwas sagts, dass von mir kommt“, stellte er grinsend fest … auch wenn das Grinsen nicht ehrlich, sondern angespannt war. Draußen war es dank dem Schnee düster und weit sah man nicht mehr. Chris schlang die Arme um seinen Körper und sah nervös zum Himmel hinauf. Er wusste nicht, wie spät es genau war, wann die Sonne untergehen würde, aber wenn es so weit war … Ob Elion ihn dann einfach zermatschen würde, wenn er den Nachtmahr sah, zu dem Chris wurde, sobald es finster wurde? Chris hoffte, dass es nicht darauf ankommen würde. Er nickte Elion zu und lief los, ein Stückchen entfernt von dem Elben, sodass sie mehr auf einmal sehen konnten. Der Wind stach, wie mit Eissplitter versehen in sein Gesicht und er kniff die braunen Augen angestrengt zusammen. Als er Elions Worte hörte, wandte er sich in die Richtung, in die der Größere blickte. Und dann nach oben. „Ist das die richtige Hausseite? Du weißt schon, wo unser Mister sein Zimmer hat“, überlegte er, die Augen mit der Hand abgeschirmt. Und selbst wenn nicht … Chris entfernte sich von dem Haus und kämpfte sich durch den Schnee, in dem seine Stiefeln bis über den Knöcheln einsanken, auf den Baum zu. Hoffentlich brach da kein Ast herab … Chris erreichte den Baum und da waren sie. Keine Person, aber Spuren, über die der Wind hinweg blies. „Schau!“ Er sah weiter in die Ferne, wo in etwa fünfzehn Metern eine kleinen Baumgruppe stand. „Okay, ich wills nicht wahrhaben aber ich schätze mal, dass es nicht unwahrscheindlich ist, dass uns die Bäume da auch umbringen werden wollen“, seufzte er und hätte die Verfolgung gerne hinausgezögert, wenn nicht A ihm die Zeit davon liefe und B sich nicht eine Wurzel des Baumes durch den Schnee graben über und auf sie beide zusteuern. „Öh Elli? Haun wir ab.“ Chris lief wieder los, auf den Wald zu. Als er den Schutz der Bäume erreichte, erkannte er, was Elion zuvor gesehen hatte. Ein schlanker, hochgewachsener Mann, der mit dem Rücken an einen der Bäume lehnte und die Hände gegen die Rinde gepresst hatte. Bingo. Ihr pflanzenmörderischer Durchgeknallter war gefunden.
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Elion
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"Halt die Fresse", murrte der Elbe, nachdem die Tür hinter ihnen fest verschlossen war und der Auftraggeber nichts mehr hören konnte. "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn." Mehr war diese kleine Zustimmung, die er gegeben hatte nicht. Eine Ausnahme, nichts, woran sich Chris gewöhnen sollte, denn es würde höchst wahrscheinlich nie wieder passieren. Darauf würde Elion schon achten. Genauso wie er darauf achten würde, dass dieser Auftrag erfüllt werden würde. Es mochte sein, dass der Tonkei seine Zweifel daran hatte und auch das Wetter schien alles zu geben, um das Duo am Erfolg zu hindern, doch davon würde er sich nicht zurückhalten lassen. Niemand, wirklich niemand, stellte sich ihm in dem Weg, wenn er sich etwas vorgenommen hatte. Auch nicht die gnadenlose Natur des hohen Nordens. Dann hob er die Knie eben ein wenig höher, um durch den tiefen Schnee zu stapfen und zog sich den Umhang noch etwas enger um die Schultern. Er wollte das hier herumkriegen, je schneller, desto besser. Gegen den Wind kämpfte sich das ungleiche Duo also an der Hauswand entlang. "Ja, ist es", versicherte der Rosahaarigen dem Terrorzwerg genervt. Letztendlich gab es ja nur vier Seiten und dem Aufbau des Inneren zufolge gab es keine Zweifel. Das, was sie vor sich sahen war auch das, was der Alte von seinem Zimmer aus sah. Spätestens an dem großen, alten Baum, der sich mit letzter Kraft gegen die steife Brise wehrte, sollte Chris ja wohl erkennen, dass sie richtig waren. Oder traute Elion ihm da mehr zu, als er sollte? Irgendwie hatte er jedes Mal auf's Neue einen kleinen Funken Hoffnung, dass der Necrologia doch etwas schlauer war, als er tat. Vielleicht sollte er damit endlich aufhören, er wurde ja doch nur wieder und wieder enttäuscht. Fußspuren ließen sich unter der Eiche zwar nicht entdecken, doch das war bei dem Wetter nicht allzu verwunderlich. Neuer Schnee kam schnell nach. "Wir sollten auf alles gefasst sein." Auch auf weitere Bäume, die zum Leben erwachten. Wenn man vom Teufel sprach! Eine dicke Wurzel begann, sich unter dem Schnee zu regen, ehe sie sich schließlich aus diesem erhob und auf die Magier zusteuerte. Einmal mehr zückte der Elbe also seine Axt, er war mehr als bereit, ein wenig Holz zu fällen, wenn es sein musste! Vorerst entschloss er sich jedoch, seinem Kollegen zu folgen. Flüchten war nicht seine Art, doch er konnte nicht riskieren, dass die Person, die sie womöglich gesehen hatten, die Ablenkung nutzte und floh. Eine Verfolgungsjagd gehörte sowieso schon nicht zu seinen Stärken, bei diesen Wetterbedingungen erst recht nicht. Besser spät als nie erreichte auch er die schmale Reihe an Bäumen. Mit einer Hand stützte er sich gegen einen Stamm, schnaufte ein paarmal tief durch. Viel Zeit zum Luftholen blieb jedoch auch jetzt nicht, denn nun war es endlich soweit: Sie hatten den Schuldigen gefunden. Also, vermutlich. Handfeste Beweise hatten sie zwar keine, aber wer sonst stand hier draußen und kuschelte mit einem Baum, der gerade dabei war, sich selbstständig zu machen? Für den Morsatra reichte das vollkommen aus. "Ich lenke ihn ab, du greifst ihn aus dem Hinterhalt an", schlug er vor. Zwar wäre es ihm anders herum lieber gewesen, doch es ließ sich nicht verneinen, dass er mit seinem roten Umhang hervorstach wie ein bunter Hund. Sicherlich hätten sie auch beide in die direkte Offensive gehen können, doch keiner von ihnen wusste, wie stark dieser Kerl war. Auch, wenn sie in der Überzahl waren, wenn es sich hierbei um einen Magier mit langjähriger Erfahrung handelte, konnte es gut sein, dass sie den Kürzeren zogen. Ein Risiko, das Elion nicht eingehen würde. "Wenn du es verkackst, mache ich dich zu Kanonenfutter, klar? Ich habe kein Bock, mich für nichts und wieder nichts in Gefahr zu begeben", murrte er, warf seinem Gegenüber einen letzten, ernsten Blick zu. Ob Mitstreiter oder Feind, seine Axt schlug jedem den Kopf ab. Eine Tatsache, die er auch dem Waldmann verdeutlichen würde. Seine Waffe fröhlich vor sich herschwingend marschierte er auf den Unbekannten zu. Der Schnee unter seinen Stiefeln knirschte und spätestens, als die Klinge geräuschvoll einige tieferhängende Äste streifte, war klar, dass er auf dem direkten Wege zu ihm war und nicht vorhatte, ein Teekränzchen zu halten. Der Schatten regte sich, löste die Hände jedoch auch weiterhin nicht von dem Baum. Ein langer, dicker Ast schnellte aus der Baumkrone hervor und direkt auf den Rosahaarigen zu. Mit einigen geschickten Bewegungen verarbeitete er diesen jedoch zu Kleinholz. "Man, man, man. Kannst du so unendlich Feuerholz produzieren? Das wäre ja richtig praktisch", rief er durch den heulenden Wind hindurch, bekam jedoch keine Antwort. Ob der Typ wohl nur Zauber wirken konnte, wenn er direkt mit dem manipulierten Objekt in Berührung war? Er kniff ein Auge zusammen, zielte kurz, ehe er mit der flachen Hand die Luft durchschnitt. Der Richtung seiner Fingerspitzen folgend breitete sich daraufhin eine schmale, aber flotte Druckwelle aus, die alles, was ihren Weg säumte, mit einer kräftigen Explosion beiseite stieß. Der Unbekannte schien zu realisieren, was passierte und machte einen gewaltigen Hechtsprung zur Seite. Vielleicht war das ja für Chris die perfekte Möglichkeit, anzugreifen?
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Asher
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11 Elion mochte ja murren, aber Chris Grinsen vertrieb das nicht. „Jeder Korn hält es länger am Leben.“ Das passte vermutlich etwas zu wortwörtlich auf die Situation, aber seinen Spaß vertat es ihm nicht. Zumindest bis ihm die kalte Abendluft ins Gesicht knallte. Er zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und lief hinter Elion her. Sie liefen um die Hauswand herum und Chris war zunehmend nicht nur wegen Elion oder der Quest nervös. Im Schneewirbel konnte er die sinkende Sonne nicht sehen. „Ah cool“, meinte er mit einer Spur Sarkasmus, auch wenn man die aus seiner angespannten Stimme vermutlich kaum heraushören konnte. Im Gegensatz zu Elion hatte er weniger viel aus dem Fenster geguckt, sondern sich mit dem Boden geschlagen, aber dazu sagte er nichts mehr. Stattdessen entdeckte er die Spuren im Schnee, die der Wind schon wieder zu verwehen drohte. Er deutete darauf, bevor er die Hand schnell wieder in die Jackentasche schob. „Jep, das klingt schlau. Zum Beispiel darauf, dass die Baumgruppe da vorne uns umbringen wird. Ich schätze, ich sollte mal mit dem Beten anfangen?“ Sie stampften durch den Schnee, als sich die ersten Wurzeln zu regen begannen. Chris hatte langsam echt die Nase davon voll, dass Holz erstens lebendig und zweitens so blutrünstig sein konnte. Es sollte einfach nur halten, schützen und brennen und sonst nichts tun. Elion schwang seine Axt, zum Glück aber nicht nach seinem Kopf. Einen Moment fragte sich ein Teil von ihm, ob er auch so lebendig sein würde … oder kontrolliert, wenn er sich in einen Baum verwandeln würde. Chris beschloss es nicht darauf ankommen zu lassen und lief durch den Schnee, indem seine Stiefel fast ganz versanken. So kamen sie bei den Bäumen an und Chris blieb halb hinter Elion stehen. Mit Absicht, wohlgemerkt. Er lugte um den größeren Magier herum und stellte dann fest, dass es vielleicht nicht so schlau gewesen war, sich so nah an Elion zu halten. „Klar, verstanden. Ich finds super, dass du dich in Gefahr begibst … äh, stirb nicht dabei, ja?“ Er schluckte nervös und sah zu, wie Elion loslief. Sein roter Mantel leuchtete fast schon hervor, als er auf die Person zusteuerte, die an dem Baum lehnte. Die Person war entweder echt mächtig oder dumm, denn sie blieb stehen, anstatt wie jeder normale Mensch vor dem Axtmörder wegzulaufen, der da auf sie zukam. Dann stob der Schnee auf und der Mann ließ den Baum los. Chris eilte seitlich durch die Bäume, bis er nahe genug an dem Mann war. Er zog die Hand aus der Tasche und hielt sie dem Mann entgegen, der nun Elion anstarrte. Die Bäume ächzten. Chris hatte eigentlich vorgehabt, ihm noch eine weitere Ladung Asche hinzuwerfen, aber als der Strauch, der Elion am nächsten war, sich streckten und nach dessen Beinen griff, verwarf er das. Stattdessen starrte er den Magier an und rief nach Asche. Viel Asche. Mit dem Schnee vermischt vielen die Flocken grau vom Himmel herab. Sie fielen dem Mann zu spät auf, erst, als dessen Bewegungsfreiheit weniger wurde und die Flocken auf ihm haften blieben, drehte er sich um sich selbst. Chris duckte sich, als ein Ast über seinen Kopf hinwegsauste, aber dann war es auch schon zu spät. Die Asche hatte den anderen eingehüllt und machte es ihm unmöglich, ihn zu bewegen. „Kannst du ihn rausschaffen? Wo kein Wald ist“, rief er Elion zu. „Ich kann das hier glaube ich nicht so lange halten.“ Drei Minuten, wenn er Glück hatte, aber um ehrlich zu sein war das nur geraten. Chris hatte noch nie den Endpunkt seiner magischen Fähigkeiten erreicht, aber er fütterte die Fessel mit Mana. Die Bäume standen für den Moment vom Wind abgesehen still, aber ob es an der Fessel lag oder daran, dass der andere nun nichts mehr sah, wusste er nicht. Er war auch nicht sicher, ob er es testen wollte. So drehte er sich Elion zu. Wenn sie den Mann von seinen Bäumen abschnitten hatten sie eher eine Chance.
325 | 650Pompeji TYP: Elementarmagie ELEMENT: Asche KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Asche fällt vom Himmel und hüllt den Betroffenen gänzlich ein. Wenn sich dieser die Asche nicht innerhalb von 5 Sekunden vom Körper wischt, wird er darin so einhüllt, dass er sich nicht mehr bewegen kann. Erst mit einer Stärke Level 7 oder Zauber mit entsprechender Stärke kann man sich aus dieser Fessel befreien und die Asche abwerfen.
Elion
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Abfällig schnaubte der Rosahaarige. "Pure Verschwendung." Früher oder später würde jedes blinde Huhn elendig verhungern, denn jeder Fund war nichts weiter als Glück und dieses würde jedem irgendwann ausgehen. Wünschte er dem Terrorzwerg dieses Schicksal? Irgendwie schon. Vorher durfte dieser sich aber ruhig ein wenig nützlich machen. "Schieb dir deine Gebete in den Arsch. Nimm dein Schicksal lieber selbstständig in die Hand, anstatt es irgendeinem beschissenen Hirngespinst zu überlassen", knurrte er. Seine Meinung zu Göttern war damit wohl mehr als klar. In seinen Augen waren sie nichts weiter als Dreck und Fantasien, die der Verzweiflung schwacher Menschen entsprangen. Sie waren nutzlos, würden letztendlich niemanden retten. Man musste schon bereit sein, seine Zukunft selbst zu gestalten und dafür musste man um sein Überleben kämpfen, anstatt zu hoffen. So auch er selbst. Der Elb war wie eine Zecke, wenn sie sich einmal festgebissen hatte, war sie nur verdammt schwer wieder loszuwerden. Er würde nicht einfach so aufgeben, niemals. Das würde auch der Unbekannte, der einmal mehr versuchte, seine Wurzen auf das Duo zu hetzen, am eigenen Leib erfahren müssen. "Heiße ich etwa Chris?", murrte er und warf seinem Mitmagier einen scharfen Blick zu. Als ob er einfach so sterben würde. Es war eine große Ausnahme, dass er sich bereit erklärte, den Lockvogel zu spielen. Doch selbst der eingebildete, selbstbewusste Morsatra wusste, wann es sinnvoll sein konnte, die weniger liebsamen Rollen zu übernehmen. Außerdem war es doch ganz passend, wenn ausgerechnet der Axtkämpfer sich dem Holz(?)magier gegenüber stellte. Die messerscharfe Waffe gezückt und bereit, im Ernstfall auch Magie zu nutzen, machte er sich also daran, die Aufmerksamkeit des Unbekannten auf sich zu ziehen. Ast nach Ast metzelte er nieder, wich nur aus, wenn er keine andere Wahl hatte. Was Chris in der Zwischenzeit trieb, wusste er nicht, denn Zeit, sich nach ihm umzusehen, hatte er keine. Er war gezwungen, seinen vollen Fokus auf den Angreifer zu legen, denn dieser war nicht einmal bereit, ihm nur eine halbe Sekunde zum Durchschnaufen zu geben. Zunehmend bemerkte er jedoch, wie die Bewegungen seines Widersachers langsamer und schwerfälliger wurden. War das etwa das Ergebnis des merkwürdigen grauen Schnees, der über diesem herabrieselte? Elion konnte sich nicht sicher sein, entschloss aber trotzdem, zur Sicherheit außerhalb dessen Reichweite zu bleiben. Nurnoch ein paar mal abblocken und zerstückeln später war es schließlich so weit, der Kerl konnte sich keinen Milimeter mehr bewegen. Nun trat auch Chris endlich aus seinem Versteck im Gebüsch hervor. "Sieh einer an, du bist ja doch zu was nützlich", kommentierte er trocken, während er auf ihn und den frisch Gefanenen zuschritt. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er den Kerl gleich komplett ausgeknockt hätte, doch das war wohl von dem Lauch einfach zu viel erwartet. "Also wirklich, als ob ich das nicht kann." Er schüttelte den Kopf. Der Kerl war trotz eines kleinen Bierbauchs definitiv kein Schwergewicht und somit nicht das geringste Problem für den durchtrainierten Elben. "Na dann komm mal mit mein Süßer~", trällerte er frech und ohne jeglichen Respekt für sein Gegenüber, ehe er diesen über den Hüften umgriff und sich über die Schulter schmiss. Ein verägertes Grummeln folgte, doch das interessierte ihn recht wenig. Wenn der Typ so unzufrieden war, durfte er sich schließlich gerne wehren! "Ich hoffe doch schwer, dass dein Zauber lang genug hält" Sein Blick fiel auf Chris, während er durch den viel zu hohen Schnee fort von der Baumreihe marschierte. Ganz sicher, was die beste Stelle für diesen Kerl war, war er jedoch nicht, denn er konnte dessen Reichweite nur schlecht einschätzen und verraten würde er sie ihm bestimmt nicht. Er konnte nur hoffen, dass der Typ weit genug fort war von allem, was holzig war, als er ihn auf einem kleinen Feld in den Schnee schmiss. Den Absatz seines Stiefels drückte er ihm daraufhin fest gegen die Brust, sodass er gar nicht erst auf die Idee kam, sich aufzurichten. "Also, raus mit der Sprache. Was soll die Scheiße?!", forderte er und erhöhte den Druck unter seinen Füßen. "Nur über meine Leiche!", knurrte der Fremde und spuckte dem Elb entgegen. Dieser blockte den respektlosen 'Angriff' unbeeindruckt mit dem Ärmel seines Oberteils ab. "Kein Problem." Er zuckte mit den Schultern. Es gab schließlich keinen Befehl, zimperlich mit dem Typen umzugehen, dieser brauchte also gar keine Gnade zu erwarten. So ging der Elb über seinem Opfer in die Hocke und packte ihn am Kragen. "Sicher, dass du nicht sprechen möchtest?" Schweigen. "Na gut." Mit der freien Hand holte er aus, ballte sie zur Faust und ließ sie gnadenlos in das Gesicht des Kerls krachen. Natürlich war ein wenig Prügel noch lange nicht alles, was Elion zu bieten hatte, weshalb er jeden einzelnen Schlag mit seiner Magie verstärkte. Ob er dem Typ dadurch die Nase brach? Womöglich, doch das war ihm egal. Erst, als ihm das Blut über das Gesicht lief, ließ er von ihm ab. Hoffentlich hatte Chris genau zugesehen, denn genau die selbe Behandlung drohte auch ihm, wenn er den Geduldsbogen des Elben überspannte. "Wie sieht's jetzt aus?"
verwendete Zauber:
Mini Explosions TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 pro Schlag MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Technik fokussiert der Zauberer seine Explosionsmagie in seiner Hand, sodass bei jedem Schlag eine kleine Explosion ausgelöst wird. Dies kann dazu genutzt werden, um dem Gegner mehr Schaden zuzufügen. Auf beide Hände angewendet verdoppelt sich der Manaverbrauch
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Asher
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12 Elion hatte wirklich keinen Sinn für Humor. Chris hatte ihn immerhin für beide, also zu viel. Es war ihm lieber, sich hinter Scherzen zu verstecken, als sich mit Dingen oder sich selbst zu konfrontieren. Während Elli Sachen als lieber selbst anpackte, lief Chris eher weg. Leider konnte er das hier nicht. Er war nicht sicher, ob Elion ihn laufen lassen würde, oder ihn über die Schulter werfen und zwingen würde, mitzumachen. Chris wollte das nicht herausfinden. „Hey chill mal. Ich weiß schon, dass es die nicht gibt.“ Er verdrehte die Augen … was Elion hoffentlich nicht sehen konnte. Chris hatte zwar viel Phantasie, aber er glaubte an nichts, was er nicht selbst gesehen hatte. Und selbst wenn es Götter gab, dann hatten die einen ziemlich schwarzen Humor oder waren selbst Schwerverbrecher. Oder beides. Nein, besser, es gab sie nicht. Chris hielt Elion den Mittelfinger hin. Nicht das schlauste, als dieser seine Axt zog, aber dafür war es zu spät. Er wich einen Schritt zurück und wartete ab, dass Elli sich in den Wald verzog, um den anderen abzulenken. Mit dem roten Mantel war dieser ziemlich gut zu sehen und sah selbst aus wie ein irrer Axtmörder. Chris blinzelte und riss sich los. Er lief selbst in den Wald in der Hoffnung, dabei nicht von Bäumen getötet zu werden. Chris schaffte es im Schutz der Bäume an den Magier heran, der sich gerade gegen Elion zu wehren versuchte. Und ja, er hatte Panik von dem Elben, aber er wollte nicht, dass dieser hier draufging. Vor allem, weil dann er als nächster an die Reihe kommen würde. Also mischte er Asche unter den Schnee. Asche, die sich um den Fremden legte und diesen fest einschloss, bis er starr stand wie eine graue Mumie. Chris trat aus dem Unterholz und rieb sich die kalten Finger. Er hielt die Asche an Ort und Stelle, als er Elion zurief. Dieser kommentierte Chris Zauber trocken und hob den Magier hoch, um ihn sich über die Schultern zu werfen. „Stimmt ja, Muskelmann.“ Er zog die Brauen hoch, als Elion den Aschekerl, nicht Chris zum Glück, Süßer nannte. Das wäre sonst weird gewesen.
Chris lief Elion hinterher, froh, dass nicht er der war, der über der Schulter hing, bis sie den Wald verließen. Vielleicht wäre es doch angenehmer gewesen, als durch den Schnee zu stapfen. Er trat in die Fußspuren des Größeren, bis sie weit genug vom Wald weg waren. Noch hatte Chris mit der Asche keine Probleme, was ihn überraschte. Aber hey, auf die positive Art und Weise. Chris löste die Fessel, sodass der Kerl wieder reden konnte. Dann musste er nicht mehr viel machen, als Elion sich über ihn kniete und ihm ins Gesicht schlug. Etwas knackte unter der Faust des Elben und der Kerl stöhnte auf. Blut lief ihm über das Gesicht und seine Nase stand seltsam schräg. Chris leckte sich nervös die Lippen, als er neben Elion in die Knie ging. „He, ich versteh schon, dass du gerne andere verhaust, aber er wird nix reden können, wenn du ihm das Gesicht zermatscht.“ Außerdem könnte der Typ hier sie in Probleme bringen, wenn sie ihn verprügelten. Soweit redete er aber nicht mehr, Chris machte sich so schon bereit, sich in den Schnee fallen zu lassen, sollte Elion jetzt auf ihn losgehen. Er behielt den Rosahaarigen noch kurz im Auge, ehe er sich dem anderen zuwandte. Chris spürt mittlerweile, wie sich der Nachtmahr immer mehr regte. Die Sonne war fast untergegangen. „Okay, wir machen das kurz. Du hast einen gewissen Herrn Tonkai versucht umzubringen. Mit … Holz? Das ist echt creepy übrigens, aber anderes Thema. Du hast auch versucht ihn hier umzubringen, also brauchst du das gar nicht zu bestreiten.“ Er deutete auf Elion neben sich. „Ich habe eine Vermutung, warum du das machst, aber korrigier mich, ja? Du findest es nicht cool, dass Herr Tonkai Förster ist?“ Chris sah in das kaputte Gesicht des anderen, der die Augen zusammengekniffen hatte. Eines zumindest, das andere schien anzuschwellen. Hoffentlich hatte er Recht und sie konnten das rasch lösen … wie auch immer man so etwas löste. Aber selbst dann wusste er nicht, wo er hin sollte. Im Krankenhaus schlafen?
175 | 650Pompeji TYP: Elementarmagie ELEMENT: Asche KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Asche fällt vom Himmel und hüllt den Betroffenen gänzlich ein. Wenn sich dieser die Asche nicht innerhalb von 5 Sekunden vom Körper wischt, wird er darin so einhüllt, dass er sich nicht mehr bewegen kann. Erst mit einer Stärke Level 7 oder Zauber mit entsprechender Stärke kann man sich aus dieser Fessel befreien und die Asche abwerfen.
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Elion
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Chris hatte wirklich Glück, verdammtes Glück, dass der Elb seinen Fokus bereits auf den Holzmagier gelegt hatte, sonst hätte er seinen Mittelfinger schon längst verloren. Die scharfe Klinge seiner Axt in Kombination mit seiner Muskelkraft durchtrennte Knochen wie diese als wäre es nicht mehr als eine Karotte oder gar eine Banane. Ja, es war wirklich gut, dass der Elb ein Outlet für seine angestaute Wut und den Frust bekam, ohne dabei wieder dem Terrorzwerg an die Gurgel gehen zu müssen. Gemeinsam mit seiner geliebten Waffe kämpfte er sich durch die magischen Holzkreationen des Unbekannten, ehe er diesen mithilfe seines Kollegen schließlich zwischen die Finger bekam und mit den Fäusten weiter machte. Ein gnadenloser Schlag nach dem anderen prasselte auf den nun vollkommen hilflosen Kerl nieder, doch der Rosahaarige fühlte keine Gnade. Nicht im geringsten, schließlich hätte er auch einfach reden können, die Wahl hatte er gehabt und nun musste er mit den Folgen seiner dummen Entscheidung leben. Der Typ sollte sich glücklich schätzen, wenn er nur mit einer gebrochenen Nase und einer blitzeblauen und geschwollenen Visage davon kam. "Ich habe ihm extra keine Zähne ausgeschlagen", entgegnete Elion trocken, als Chris ihn darauf hinwies, dass es nichts brachte, wenn er es übertrieb. Natürlich wusste er das auch selbst, er durfte diesen Mann auf keinen Fall bewusstlos schlagen, wenn sie noch irgendwelche Informationen aus ihm herausbekommen wollten. Er schüttelte sich das Blut von den Knöcheln, lehnte sich ein wenig zurück, ließ aber auch weiterhin den Kragen des unbekannten Magiers nicht los. Ob er wohl jetzt bereit war, zu sprechen? Einerseits wollte der Elb die Sache endlich hinter sich bringen, andererseits hätte er aber auch nichts dagegen, ihn noch ein Weilchen als Prügelknaben auszunutzen. Der Necrologia bemühte sich, die nötigen Informationen durch recht nette Worte aus ihm herauszubekommen, erntete dafür einen schwer deutbaren Blick aus den erschöpften Augen des Unbekannten. So, wie der zugerichtet war, war es allgemein schwer, seine Gesichtsausdrücke zu lesen. "Er hats so verdient, dieses Schwein", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Kein besonders freundlicher Umgangston, aber zumindest besser als das vorherige Schweigen. "Wärt ihr nicht aufgekreuzt, wäre mein Plan perfekt aufgegangen." Ja, man musste es ihm lassen, was auch immer er sich da ausgedacht hatte, war nicht schlecht. Eine wunderbare Kombination aus körperlicher und emotionaler Folter. "Pech gehabt. Was war das Ziel von deinem Plan?" Der Befragte schnaubte nur und wendete den Blick ab. Darüber wollte er nicht reden, hm? Mal sehen wie lange. "Sprich", forderte der Morsatra, hob ein weiteres Mal bedrohlich die Faust. "Mord." Ein widerwilliges, fast schon überhörbares Murren. Na also, der konnte ja doch brav sein! Jetzt wurde es endlich spannend. Mit etwas zu viel Begeisterung kniff Elion die Augen zusammen, ein schmales Lächeln zog sich über seine Lippen. Nun waren es nicht mehr nur Vermutungen, sie hatten es eins zu eins von dem Angreifer selbst gehört. Das Ziel war gewesen, Herrn Tonkai umzubringen und das Duo war wohl gerade noch rechtzeitig gekommen. "Aber wieso, hm? Doch sicherlich nicht grundlos." Stille. Dieses Mal schien der Angreifer jedoch nicht die Aussage zu vermeiden, sondern tatsächlich nachzudenken. Überlegte er sich gerade eine Lüge? Irgendeine Ausrede, die ihm vielleicht etwas Nachsicht einbrachte, wenn er sich für versuchten Mordes rechtfertigen sollte? Erwartungsvoll blickte der Elb auf den Verlierer deses Auftrags hinab. Die Kälte kroch langsam in seine Knie und Unterschenkel, die halb im Schnee versunken waren, aber er wollte sich noch nicht regen, noch wusste er nicht, ob der Typ nicht vielleicht doch noch eine Tracht Prügel verlangte.
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Asher
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13 Chris war nicht wirklich ein Fan von Gewalt. Gut, er hatte die eine oder andere Prügelei hinter sich … aber die hatte er alle verloren. Manchen im Internat war seine Art genug auf den Geist gegangen, bis sie ihm auflauerten, einen Moment abpassten, indem keine Lehrkraft da war, um auf ihn loszugehen. In den meisten Fällen war er dank seiner Magie entkommen, indem er sich in ein kleines Tier verwandelt und geflohen war. Chris verdrängte diese Momente ganz gerne. Seine eigene Gewalttat bestand aus dem Tag, als er die Nachbarskatze über den Zaun geworfen hatte, aber da war das Vieh auf den Pfoten gelandet, also zählte er es nicht wirklich. Und einmal hatte er Mareo erwischt … aber das bereute er. Elion war hingegen gewalttätiger. Die Fäuste des Elbens prasselten auf das Gesicht des Mannes ein, bis Chris Sorge hatte, dass von dessen Gesichtszügen noch viel da sein würde. Er ging neben den beiden in die Knie, wagte es aber nicht, Elion anzustoßen. Zum Glück bekam er keinen Schlag ab, sondern der Größere machte tatsächliche eine Pause. Chris sah in das zerschlagene Gesicht und musste sich in Erinnerung rufen, dass der hier kein Unschuldslamm war. Der hier hatte versucht ihrem Auftragsgeber, Elion und ihn selbst umzubringen und das ganze Krankenhaus in Gefahr gebracht. „Sicher, dass er noch alle hat und nicht bald an einem verschluckt, der ihm im Mund hängt?“ Chris zog die Augenbrauen hoch, beließ es aber dabei. Er wollte nicht mehr Zeit damit verschwenden … Elli lehnte sich zurück, ohne den andern loszulassen und Chris ließ den Zauber los. Viel wehren würde der hier sich nicht mehr. Der Gestaltwandler begann auf den Mann einzureden und bekam tatsächlich eine Antwort. Bingo. Gut, eigentlich überraschte Chris nicht, was der andere von sich gab, er hatte es nur noch einmal laut hören wollen. Das jemand aber einen Mord plante schickte ihm Schauder über den Rücken, die nichts mit dem Schneesturm zu tun hatten. Als der Fremde nicht weiter sprach, warf Chris Elion einen kurzen Blick zu. „Ich würde reden. Sonst boxt er dich zu Brei und dann heilt dein Gesicht nie wieder.“ Der Magier zögerte weiterhin, ehe er halb voll Schmerzen, halb genervt aufstöhnte. „Er hat sich meinen Wald gekauft und begonnen, ihn abzuholzen. Meine Bäume, mein Zuhause, nur um das Holz an andere zu verschachern.“ Der Magier spuckte Blut aus. „Drecks Förster, die meinen, sie können mit dem Wald tun, was sie wollen. Können sie nicht! Der Wald gehört uns.“ Er zischte die letzten Worte und während er sprach, begann sich Chris Kopf zu drehen. Etwas neuen fiel jetzt mit dem Sand auf ihn und Elion herab. Er musste ein Gähnen unterdrücken. „Elion … merkst du das auch?“ Der Magier lächelte durch die blutverschmierte Miene zu ihnen hoch. Chris sprang auf und wich zurück. Die Dunkelheit wurde stärker, auch wenn Chris weiterhin normal sah. Der kleine Vorteil daran, dass der Nachtmahr nur darauf wartete, dass es wirklich Dunkel wurde. Chris Augen begannen in einem hellen gelb zu schimmern. „Hör auf mit dem!“ Chris sah alarmiert zu Elion. Ob er es auch merkte? Es schaffte, den Typen zu stoppen oder auszunocken? Oder ob er auf dem Magier zusammenkippen würde, wenn der Schlafsand die Oberhand gewann. Die Nacht zog stärker an ihm und es kostete seine ganzen Willenskraft, noch in seiner menschlichen Form zu bleiben. Der Nachtmahr hoffte nicht … hoffte, dass Elion schlafen würde, träumen, um sich an den Träumen zu stärken. Aber dann … Chris Gedankengänge rissen ab und er stolperte rückwärts, um dem erschöpfenden Effekt zu entgehen, ging dann in die Knie zu Boden. Halb wegen dem Zauber, den der Magier wirkte, halb weil der Nachtmahr nun durchbrach.
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Elion
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Absolut korrekt. Wenn dieser Schwachkopf noch eigenständig aufstehen können wollte, dann sollte er nun lieber reden. Elion hatte ihm genug Zeit gelassen, seine Gedanken zu sortieren und er hatte keine Lust auf weitere Spielchen. Er würde die Information schon aus dem Kerl herausbekommen, daran zweifelte er gar nicht. Die Frage war nur, wie viele Schläge es dazu brauchte. Glücklicherweise schien der Holzmagier zu realisieren, dass seine Gegenwehr ihn nur tiefer in die Scheiße ritt. Er seufzte, ehe er wieder zu sprechen begann. Natürlich. Eigentlich brauchte der Elb gar nicht überrascht zu sein. Die gute, alte 'Ihr raubt mir mein Zuhause'-Geschichte. Wer hätte damit nur rechnen können? "Du hättest auch einfach umziehen können, anstatt Mordpläne zu schmieden. Wäre deutlich einfacher und erfolgreicher gewesen", merkte er an, wusste allerdings, dass er selbst nicht besser war. Er regelte die Dinge ja auch lieber mit Gewalt anstatt vor ihnen zu fliehen oder eine Alternative zu finden. "Ganz offensichtlich gehört der Wald nun nicht mehr euch." Er blinzelte. Und nochmal. Was zur Hölle? "...ja." Sein träger Blick fiel hinab auf den fremden Magier, der ihm hämisch entgegen grinste. Blut zierte seine Zähne, doch das schien ihn nicht im geringsten zu stören. "Das werden wir ja noch sehen." Arschloch, was war das? Konnte dieser Kerl etwa noch mehr, als nur Holz manipulieren? Mit zusammengebissenen Zähnen unterdrückte der Elb das Gähnen, das ihn überkam. Wie lange hatte er noch Zeit, um zu reagieren? Sicherlich nicht mehr lange. "Vergiss es, für so nen Scheiß hab ich jetzt echt keine Zeit", knurrte er, holte aus und knockte den Kerl mit einem gezielten Schlag gegen die Schläfe aus. Ob das den bereits wirkenden Zauber aufhalten oder beenden würde, wusste er allerdings nicht. Doch das war nicht seine einzige Sorge. Da war auch noch Chris, der mit mehr zu kämpfen schien als nur dem Schlafzauber. Gut, er wusste ja, dass er und der Dunkelhaarige nicht unbedingt auf einer Wellenlänge waren, doch dass dieser jetzt so eine Show abzog, damit hatte er nicht gerechnet. "Du willst mich doch verarschen. Was zur Hölle?!", fluchte er, betrachtete verwirrt und angewidert das Untier, dass plötzlich an der Stelle hockte, an der eben noch der Terrorzwerg mit sich gerungen hatte. War der Typ etwa irgendeine Art Gestaltwandler? Natürlich hatte der Elb schon von diesen Völkern gehört, doch in Kontakt war er zumindest bewusst noch nie mit ihnen gekommen. Darauf hätte er nur zu gerne verzichtet. "Ich hoffe doch schwer für dich, dass du diese Form unter Kontrolle hast, sonst kriegst du genauso eine auf's Maul wie der Typ." Sein Ton war trocken, so wie immer, doch er meinte es bitterernst. Mühevoll hievte er sich zurück auf die Füße, seine Knie und Schienbeine waren bereits taub von der Kälte. Die Müdigkeit des Zaubers steckte ihm tief in den Knochen, doch zumindest breitete sie sich nicht weiter aus. Angenehm machte es die Sache jedoch nicht, denn als er sich hinabbeugte, um den bewusstlosen Angreifer aufzusammeln, verließen ihn beinahe die Kräfte. Mit Mühe hievte er den Typ trotzdem über seine Schulter, ehe er mit der freien Hand auf seinen Oberschenkel klopfte. "Bei Fuß." Es schien, als wäre Chris immer noch der alte, so schräg er auch aussehen mochte. Ob das etwas Gutes war, konnte der Rosahaarige nur schwer sagen. Einerseits hätte er nur zu gerne etwas Ruhe vor der großen, ungezügelten Klappe seines Kollegen, andererseits war er froh, dass ihm das Vieh nicht an die Kehle sprang. Ehrlich gesagt war es ihm auch ein wenig schnuppe, solange er nun endlich seinen Auftrag zuendebringen konnte. Der Tag war schon lang genug gewesen, der Schneesturm und die Kälte zehrte weiter an seinen sowieso schon schwindenden Kräften. Auch, wenn er es niemals zugeben würde, er brauchte dringend eine Pause. Durch den immer höher werdenden Schnee stapften sie also zurück zum 'Krankenhaus', den Bösewicht selbstverständlich im Gepäck. Der Rest war nurnoch Formalitäten, die der Elb ehrlich gesagt kaum noch mitbekam. Wie im Autopilot navigierte er durch das Gespräch mit dem Auftraggeber und den örtlichen Polizisten, die den Typen schließlich in Gewahrsam nahmen. Danach bekam er endlich seine wohlverdiente Ruhe, nicht nur von der Arbeit, sondern auch von der unerträglichen Quasselstrippe, die sein Kollege war.
-Questende-
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Lange dauerte es nicht, dann waren die beiden Magier auch schon an dem Ort ihrer Quest angekommen. Das Dorf Stillsnow, es war zwar ein Stück weit weg von Crystalline, aber nicht so weit weg wie ihr letztes Ziel. Am Rande des Dorfes blieb der Gehörnte mit seinen Partner stehen, er verschränkte seine Arme vor der Brust und blickte Richtung des Dorfes. „Hier sind wir. Warst du schon einmal hier oder ist dies dein erstes Mal hier?“ Ruhig war die Stimme des Alten. Er konnte ja nicht ahnen, dass der Maskierte keine besonders guten Erinnerungen an den Ort hatte, die wohl seine schlechte Laune erklären würde. „Dann sollten wir mal nach unseren schwarzen Löchern schauen, nicht?“ Deswegen waren sie ja überhaupt an den Ort gekommen. Doch bisher konnte der Gehörnte nichts sehen. „Und noch eine kleine Sache. Deine Beziehung zu Neferet ist für sich sicher eine echt tolle Sache und sehr wichtig für dich. Aber für mich, oder auch für andere ist das nicht wichtig. Du kannst gerne darüber reden, dass du der Untergebene der Magierin bist, aber du darfst nicht denken, dass es etwas ist, dass du nutzen kannst, um anderen Angst zu machen. Das ist es nämlich nicht.“Die Stimme des Alten war ruhig. „Es ist einfach nur ein Streckenstein in deinem Leben, ein Ziel, welches du erreicht hast und auf das du Stolz sein kannst, Tartaros.“ So war es auch. Raziel für seinen Teil hatte seinen Meister ja verloren und zugegebenermaßen, will er auch nichts mehr von ihm hören. „Sei einfach mehr du selbst und Baue nicht nur alles auf diesen Fakt auf, ja? Du musst ja immerhin noch beweisen, wie viel wert du bist, mein Guter. Sei einfach Tarts und nicht ‚das Spielzeug von Neferet‘, ja?“ Ansonsten würde er noch enden, so wie er es lange war. Einfach nur ein dummes, wertloses Werkzeug, ganz ohne eigenen Sinn und dass, das wollte der alte Gehörnte dem Maskenmann doch ersparen. „Also nun mal zur Quest, weißt du wie die Teile aussehen?“
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Nero
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Es war schwierig, das musste man sagen. Raziel stellte sich in mancher Situation wieder wie derjenige dar, der den Maskierten verstand. Und in anderer Situation stellte er sich wieder als eine Person dar, die alles das, worüber der Mann redete, durch den Kakao zog. So auch dieses Mal. Es war generell schwierig, sich bewusst zu sein, wie man mit Tartaros reden musste, wenn man in seiner Gegenwart war. Allein das war schon recht schwierig und eine Klasse für sich. Aber das es dann jetzt noch so weit ging, dass der Gehörnte anfing, Tartaros wieder mit dieser Welt in Verbindung zu setzen, das war... tatsächlich mehr als nur schwierig. Denn schließlich bedeutete ihm diese Welt nichts mehr, hatte diese Welt für ihn keinerlei Bedeutung mehr, war diese Realität nichts weiter als ein Fehler. Es war nur klar, dass Tartaros sich dem entgegen stellen würde, was der Wendigo da so von sich gab. Aber auch wenn das bedeutete, dass sie hier nicht einer Meinung gewesen sind, so sollte das nicht bedeuten, dass sie dies in einer unüberwindbaren Differenz zueinander stellen sollte. Es zeigte dem Orangehaarigen aber, dass der Wendigo die Herangehensweise und das Weltbild des Maskierten nicht wirklich verstand, nicht wirklich ernst nahm oder einfach nicht gewillt war, sich diesem verständnisvoll anzunehmen. Es war schon eine Enttäuschung an sich, dachte sich der Maskierte doch, dass es eventuell mit dem Wendigo eine der wenigen Personen neben Alonso oder seiner Meisterin Neferet geben würde, die ihn dahingehend mehr als nur verstehen würden. Aber dem war nun einmal nicht so. Das war auf der einen Seite schon sehr bedauerlich, aber auf der anderen Seite hatte der Mann mit der Maske eben auch nichts wirklich Anderes erwartet. Dafür waren sie dann eben doch viel zu verschieden. Aber das machte ja am Ende nicht wirklich etwas, es bewies Tartaros eben nur, was er schon von vorn herein die ganze Zeit über gedacht hatte...
"Es ist sehr bedauerlich, dass du diese Worte von dir gibst... Das du nicht verstehst, was du eigentlich verstehen solltest... Ich bin Niemand. Deshalb assoziiere ich diese Welt auch als nicht mehr existent für mich. Es ist ein folgenschwerer Irrtum, mich mit dieser absurden Realität, mit dieser falschen Welt auf eine Stufe zu stellen. Mich damit gleich zu stellen... Deine Naivität ist wirklich sehr bedauerlich, denn ich hatte dich für weitaus fähiger gehalten, als du mir tatsächlich nun bewiesen hast..." Am Ende schüttelte Tartaros nur mit dem Kopf. Das es sich der Wendigo wirklich so einfach machte, htte er eigentlich nicht erwartet. Dabei hieß es doch, dass der Untote weitaus schlauer sein sollte, als er hier gerade wirkte. Schade drum, dass er Tartaros solch eine falsche Annahme gegenüber hatte zeigen lassen. Da musste man Raziel ja nur falsch verstehen können. "Das was geschehen ist, wird niemals vorbei sein. Ursache und Wirkung sind zwei Seiten ein und derselben Medallie. Sie ist nicht fallen zu lassen. Sie zeigt die Reaktion auf, welche die aus ihr hervorgegangenen Aktion entstanden ist..." Und auf mehr ging der Mann mit der Maske und den orangefarbenen Augen schon nicht weiter ein. Zu groß wurde seine persönliche Beleidigung, ihn mit dieser Welt in Einigkeit gestellt zu haben.
Als die Beiden dann tatsächlich den Vorort von Stillsnow erreichten, reagierte Tartaros fast automatisch mit diesem Ort. Denn hier ereignete sich bekanntlich etwas, was mit der entsprechenden Ursache und dessen aktueller Wirkung untrennbar verbunden war. Seine Laune wurde gerade immer schlechter, immer finsterer. Dieser Ort beflügelte den Hass, der tief in ihm saß. Der Stachel wurde beflügelt, zerstörte noch mehr, als er ohnehin schon getan hatte. Der Blick hinter der Maske wurde immer finsterer. Tötungsabsichten sprägten sich sogar in seinem Verstand aus, so voller Hass wurde er gerade. Ja, die Situation wurde gerade alles Andere als leichter. "Unbekannt ist mir dieser Ort jedenfalls nicht..." Antwortete er von tiefer Aggression zerfressen. Er ballte die Fäuste, erhöhte die Spannung auf seinen Handschuhen. Man konnte in diesem Moment wenig für ihn tun, man konnte es einfach nur geschehen lassen oder aber ihn von diesem Ort wegbringen, was jedoch keine sonderlich gute Idee wäre, da schließlich der Questpunkt genau mit diesem Ort verbunden war. Aber um zu versuchen, das Pulverfass nicht noch schlimmer werden zu lassen, lies Tartaros die weiteren Worte des Wendigo über seine Meisterin weitgehend unkommentiert. Das war in diesem Moment die deutlich sinnigere Alternative. Entsprechend antwortete er auch eher auf die letzte Frage des Wendigo. "Nein. Ich habe keine Ahnung. Wir werden sie wohl selbstständig suchen müssen. Etwas Anderes bleibt uns nicht übrig..." Diese Anspannung wie auf einem zu explodiesen drohendem Pulverfass zu sitzen war deutlich spürbar. Tartaros war gereizt ohne Ende...
Leicht seufzte der alte Mann. Er schüttelte einmal seinen Kopf und dann legte er seine Hand auf die Schulter seines Partners. „Du bist kein Niemand. Du bist Tartaros. Du bist ein Teil dieser Welt und unserer Gilde. Wärst du ein nichts, dann würdest du schon lange nicht mehr existieren. Du wärst ein Teil der Erde und nichts weiter.“Mit anderen Worten, er wäre schon langst tot, doch so deutlich wollte er es seinen Partner nicht sagen. „Die Welt mag nicht fair sein, nein die meiste Zeit ist sie sogar ziemlich unfair, aber so ist das Leben halt nun einmal. Du hast was schlechtes erlebt und bist nun sauer, aber das macht nicht die ganze Welt zu einen falschen Ort. Aber egal, wir haben eine Quest, behalte deine Gedanken bitte bei dir und denk lieber über das nach, was wir zu tun haben, ja?“Im Grunde genommen wollte der alte Gehörnte nur seine Ruhe vor dem albernen Gerede des jungen Mannes haben. Es nervte ihn doch mehr als es sollte, denn egal was ihm passiert war, es war nicht schlimm genug um sich so zu benehmen. Im Großen und Ganzen machte er letztendlich aus einer Mücke einen Elefanten und dass, das nervte nun einmal sehr, selbst den alten Mann, dem doch eigentlich alles so egal war. Leicht schüttelte er seinen Kopf, dann rückte er seine Maske wieder zurecht, er blickte kurz in Richtung das Dorfes und seufzte dann noch einmal. Der Ort schien den schlecht gelaunten Kerl nur noch mehr schlechte Laune zu machen, er wirkte noch grummeliger als zuvor. Ob der Ort etwas mit seinem Problem zu tun hatte? „Selbst wenn du den Ort hier nicht magst, sollte es dir im Moment egal sein. Unsere Quest ist wichtiger, als dein Gefühl gegenüber eines Dorfes, nicht? Denk dran, du machst das für Neferet, du solltest dir extra Mühe geben, den Auftrag zu erfüllen.“
Er wollte sie doch sicher stolz machen, nicht? Bestimmt war die Erwähnung seiner Chefin ein gutes Triebmittel um den jungen Kerl in die richtige Richtung zu schieben. „Oh das ist ja wieder so typisch…“Leicht seufzte Raziel. „Man wird losgeschickt, ohne richtige Informationen. Immer erwarten die großen, dass man alles alleine findet.“Ja, auch das nervte den armen Kerl ein ganz kleines bisschen. „Naja, dann lass uns mal losgehen. Hier in der Umgebung, um das Dorf herum passiert es ja regelmäßig, nicht? Vielleicht finden wir ja ein paar Spuren.“Mit diesen Worten lief er los, er blickte noch einmal in das Dorf und schob seinen Partner dann leicht mit, so dass er nicht womöglich auf Ideen kommen würde. Dazu hatten die beiden nun wirklich keine Zeit. „Dann lass uns mal schauen… Hier sieht es eigentlich alles normal aus… Nur ist es ein wenig still hier.“Kein Tier war zu sehen, oder zu hören. Nicht einmal ein Vogel, der auf den Bäumen saß und seinen Gesang durch den Wald schallen lies. „Du scheinst doch ein feines Näschen zu haben, mein lieber Maskenmann. Riecht du etwas auffälliges?“Rochen schwarze Löcher denn nach etwas? Wer wusste das schon. „Ansonsten weiß ich halt echt nicht, was wir suchen sollen…“Ach diese Quest würde noch nervig werden. Raziel wusste das jetzt schon. Hätte man nicht einen Informanten schicken können, der sich die Sache mal anschaut? So hätten sie zumindest schon ein wenig wissen gehabt, aber nun, naja, nun mussten sie warten.
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Er hatte es nun wirklich nicht verstanden. Es war wirklich schwierig, verstanden zu werden. Man könnte meinen, dass der Gehörnte seinen Kameraden überhaupt nicht verstehen wollte. Aber für einen Mann wie dem Orangehaarigen war es dennoch eine ziemliche Überraschung, als er feststellen musste, dass der Wendigo ihm mehr denn je widersprach als er sich wirklich zusammenriss und zumindest versuchte, dem Maskierten ein guter Kamerad zu sein. Aber nein, das funktionierte ja mal so überhaupt nicht. Da wa rwohl die Überraschung der Täuschung gewichen, jedenfalls konnte Tartaros nicht wirklich erkennen, dass der Wendig dahingehend noch in irgendeiner Form seinen Nutzen zeigte. Wenn man sich überlegte, dass der Maskierte den Wendigo als fähig betiteln wollte, dann hätte man das durchaus als Ehre ansehen können. Aber das war dahingehend wohl ein Irrtum. Denn schließlich stellte der Wendigo gerade die gesamte Grundlage seiner Zugehörigkeit zu Royal Crusade in Frage. Das war eine Tasache, die er so natürlich nicht stehen lassen konnte. Denn es hätte ja ohnehin nur zu Problemen geführt, wenn er es getan hätte. Man durfte letztendlich alles tun, aber man sollte es niemals wagen, irgendeine Ansicht, einen verfolgten Weg oder ähnliches ad absurdum zu führen, der von dem Maskierten offensichtlich gewählt oder eingeschlagen worden war. Das war ein viel zu großes Risiko, denn das Pulverfass näherte sich seiner Detonation immer weiter an. So überlegte er auch kurzzeitig, zu der auf seinem Rücken befindlichen Sense Dione zu greifen...
"Du hast es nicht verstanden. Es ist völlig sinnlos, mit dir weiter darüber zu kommunizieren. Ich erkenne diesen Fehler an. Ich habe dich unterschätzt. Ich habe erwartet, dass du weitaus fähiger bist als das, was man über dich so erfährt. Sehr bedauerlich..." Sprach der Maskierte, als er dann auch schon an dem Wendigo vorbeilief. Es stimmte, Stillsnow war wirklich nicht der Ort, über den er sich jetzt freute, Anwesend sein zu müssen, aber es war nun einmal eine Notwnedigkeit, weil es der Auftrag war, den Royal Crusade ihm aufgetragen hatte. Und schließlich führte er diesen Auftrag an. Es war sein Kommando, es war sein Wort. Zumindest etwas brauchbares an diesem Tag. "Ich bin niemand. Ich will und ich werde auch niemand sein. Eine Existenz ist völlig sinnlos. Diese Welt kann sich nur verändern, wenn alle Existenz ausgelöscht wird..." Die Läuterung konnte eben nur dann wirklich stattfinden. Das war ein Gesetz, denn das waren die Regeln seiner Ideale. Und diese konnten nicht gebrochen oder verändert werden. Das war völlig ausgeschlossen.
Dieser Ort brachte Tartaros nicht mehr ein als nur noch mehr Hass und noch viel mehr Wut. Deswegen konnte man dieses Pulverfass auch gerne so stehen lassen. Es würde sicher dafür sorgen, dass es eine schöne Detonation geben würde. Niemand wollte den Maskierten gerne erleben, wenn er von der blanken Zerstörungswut gepackt wurde. Vom Hass war er ja schon zerfressen, das war also nicht die große Sache. "Schwachkopf... Ich weiß selbst, dass dieser Auftrag sehr viel wichtiger ist. Das musst du mir nicht sagen... Also... Achtung!" Abrupt wurde der Satz gestoppt, denn der Maskierte bemerkte eine Veränderung am Boden. Urplötzlich eröffnete sich unter ihren Füßen eine Art Riss, wodurch sie in eine Art unendlichen Boden fielen. Der Sturz selbst dauerte nur wenige Sekunden. Das Loch aber war verschwunden. Und der Wendigo und der Maskierte befanden sich nun auf dem Boden in irgendeiner Art... Höhlensystem?
Leicht seufzte der alte Mann. „Nein, du verstehst mich nicht. Ich möchte einfach nur nicht während einer Quest über so etwas reden und während einer Quest bist du auch kein Niemand, sondern mein Partner. Ich kann nicht mit nichts arbeiten, Tartaros.“ Seine Stimme war ruhig. „Ich mach dir ein Angebot. Ich werde dir, wenn wir hier fertig sind zuhören und du kannst mir genau erzählen, was du mit deiner Art und Weise erreichen möchtest. Aber dafür möchte ich jetzt ganz in Ruhe die Quest mit dir bestreiten, ohne das du dich von deinem persönlichen Ziel ablenken lässt, ja?“ So ging das ja nicht. Die beiden zankten sich ja wieder nur den lieben, langen Tag und kamen gar nicht weiter. Es brachte ja nichts, wenn sie sich nur im Kreise drehten und nicht voran kamen. Da würde der Alte auch ein paar Nerven für verlieren, denn egal wie er es drehte und wendete, er war der Meinung, dass der junge Kerl nur Unsinn sprach. Aber was wollte er tun? Der Maskenmann war halt so. „Wir treffen uns in meiner Hütte und dann kannst du mir mal von Anfang an erklären, was du genau tun möchtest und warum du genau ein nichts sein möchtest. Vielleicht kann ich dich dann auch besser verstehen, ja?“ So sprach er ja nur Unsinn, Raziel war sich zwar sicher, dass er auch weiterhin nur Unsinn reden würde, aber er würde dem Welpen eine Chance geben. Vielleicht würde es ihm ja gut tun, mal seine Seele leer zu reden, denn der Gehörnte hatte das Gefühl, dass nicht viele Leute ihm zuhörten. Er brauchte einfach mal wer, der ihn diesen Gefallen tat. Aber egal, nun mal wieder zur Quest.
Der Maskierte, der war noch grummeliger als vorher, ob es was mit dem kleinen Ort Stillsnow zu tun hatte? Auch wenn Raziel gerne wissen wollte, was es damit auf sich hatte, würde er nicht Fragen, das brachte nichts und würde nur zu mehr Stress führen. Aber für eine Frage hatte er nun wirklich keine Zeit mehr, denn scheinbar überlegten die seltsamen schwarzen Löcher sich, die Streithähne zu beruhigen, immerhin hatten sie gerade einen Sturz hinter sich. Raziel schüttelte sich einmal kurz und schaute sich dann um. Ein Höhlensystem, komplett unter der Erde, doch von seltsamen Lichtern erleuchtet, kleine Kristalle an den Decken der Gänge leuchteten wie die Sterne am Himmel und brachten der Dunkelheit einen angenehmen Schein, ob sie von einer magischen Natur waren? Wer wusste das schon, Raziel auf jeden Fall nicht. „Geht es dir gut, Partner?“ Ruhig war seine Stimme, als er den Maskenmann anblickte, seine Maske war ein wenig verrutscht. Mit einen Tippen an seiner eigenen Maske deutete er dem jungen Kerl an, dass er diese vielleicht richten sollte, weil sie sonst herunterfallen würde, der Gehörnte selber, der drehte sich weg. Nicht dass es noch passieren würde. „Naja, nun wissen wir, dass es dieses Phänomen gibt… Nur wie kommen wir hier wieder weg? Ich hasse es, Tarts.. Für so etwas haben eigentlich Bauernopfer. Nun hocken wir hier…“ leicht seufzte er, schüttelte seinen Kopf und schaute sich dann noch einmal um, drei Gänge hatten sie vor sich, alle drei mussten sie wohl untersuchen. Das konnte noch lustig werden.
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Rin Blood Hound
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Die blauen Äuglein der Hundedame weiteten sich voller Sorge, als Lian zugab, sich tatsächlich nicht sonderlich gut zu fühlen. Wieso hatte er bloß die ganze Zeit über nichts gesagt? Er hatte es scheinbar wunderbar verborgen, denn sie hatte bis eben absolut nichts mitbekommen. "Was hast du denn?" Ihre Stimme war sanft, die Fürsorge darin ließ sich kaum überhören. "Ich bin mir sicher, dass ich dir helfen kann. Ich bin nicht umsonst inzwischen Gildenheilerin." Ein stolzes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie hatte hart für den Posten gearbeitet, hatte sich regelrecht in Lehrbüchern ertränkt. So gerne sie auch auf Quests ihr Bestes gab, sie unterstützte ihre Gilde am liebsten, indem sie sicherstellte, dass die Magier gesund waren und es auch blieben. Durch all die Lernerei war sie aber tatsächlich sehr beschäftigt gewesen. Dementsprechend konnte sie Lians Argument durchaus verstehen. Ein wenig verwunderte es sie aber trotzdem, schließlich hatte es schon immer kleinere Phasen gegeben, in denen sie sich nicht regelmäßig getroffen hatten. Das Bedürfnis nach einem Gespräch hatte er danach nie gehabt. Doch es gab immer die Möglichkeit, dass sich Menschen weiterentwickelten, sich veränderten. Das wusste Rin nur zu gut. "Mein Rezept?" Jetzt wurde es wirklich skurril. Hatte man ihren Lian ausgewechselt? Gab sich da jemand als Lian aus? Sie streckte eine Hand aus und zupfte ihm an der Wange. Nein. Das war keine Maske. Na gut. Trotzdem merkwürdig. Hatte er etwa einen Grund, sich dafür zu interessieren? Leise und langsam ratterten die Zahnräder im Köpfchen der Canine, bis das metaphorische Lämpchen über ihr schließlich strahlend aufleuchtete. Natürlich! Dass sie das nicht gleich erkannt hatte! "Oh, nein, nein", erwiderte sie schmunzelnd und winkte gelassen ab, "Koren scheint nur eine Schwäche für Zimtschnecken zu haben. Das ist eigentlich ein ganz gewöhnliches Rezept. Das bekommst du auch hin, selbst ohne meine Hilfe. Aber ich unterstütze dich natürlich trotzdem gerne." Das warme Lächeln auf ihren Lippen hätte problemlos jahrtausend alte Gletscher schmelzen können. "Ich hätte niemals gedacht, dass du jemals so zuvorkommend sein würdest. Ein zimtschneckenförmiges Friedensangebot glättet bestimmt die Wogen zwischen dir und Koren." Sie kicherte. Dass sie da nicht selbst drauf gekommen war! "Wenn wir zuhause sind, gebe ich dir das Rezept. Das ist leichter, als dir jetzt alles zu erklären. Dann kannst du auch entscheiden, ob du es alleine schaffst oder nicht. Oder willst du es doch lieber jetzt hören? Wie du magst." Vollkommen egal, wie Lian sich entschied. Die Inuyama hatte immer genug Stoff zum Reden, sodass die Bahnfahrt schneller vorüber war, als gedacht. Die Durchsage bewegte die Canine dazu, blitzschnell auf der Toilette zu verschwinden, um sich umzuziehen. Mit der Kleidung, die sie in Aloe getragen hatte, würde sie schlagartig zum Eisblick gefrieren, sobald sie die beheizte Bahn verließ. Als sie zurück zu Lian eilte, war ihr Outfit ein komplett anderes. Ein dicker, weißer Mantel würde sie nun warm halten, genauso wie die lockere Stoffhose, Schal und Handschuhe. Nur eine Mütze, die hatte sie in der Eile vergessen. Glücklicherweise waren ihre plüschigen Ohren von Natur aus gegen die Kälte geschützt. "Wir kriegen das so oder so hin", entgegnete sie auf Lians Sorge hin optimistisch. Eigentlich hatte sie mindestens genauso wenig Lust wie er auf den anstehenden Marsch, doch sie wollte es sich nicht anmerken lassen. Einer von ihnen musste schließlich optimistisch bleiben. Eine kalte Brise ergriff die jungen Magier, sobald sie aus dem Wagon traten. Der Norden des Landes zeigte sich einmal mehr von seiner frostigsten Seite. Dicke Schneeflocken tanzten durch die eisige Luft, glücklicherweise waren sie spärlich. "Uff." Rin fröstelte schon jetzt. Besser, sie trödelten gar nicht lange herum und kamen direkt in Beweg ung. Leise knarzte der Schnee unter ihren Stiefeln, als sie die geräumten Straßen der Stadt langsam hinter sich ließen. "Du hast den Schal ja wirklich behalten", stellte sie entzückt fest, die Rute wedelte bei ihren Worten fröhlich. "Ich wusste, dass er dir irgendwann nochmal nützlich sein würde. Und mir. Sonst hätte ich meinen wieder abgeben müssen." Sie kicherte. Natürlich hätte sie erneut ohne zu zögern ein Teil ihres eigenen Komforts aufgegeben, damit ihr Kumpel nicht frieren musste. Das hieß jedoch nicht, dass sie das wirklich gerne tat.
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