Ortsname: Stillsnow Art: Ortschaft Spezielles: Eine riesige Kathedrale stellt das Zentrum von Stillsnow dar Beschreibung: Stillsnow ist eine kleine Ortschaft mit nur wenigen Einheimischen, die fast das gesamte Jahr über mit eisigen Winden und kontinuierlichem Schneefall zu kämpfen hat. Nur selten reißt die graue Wolkendecke über Stillsnow auf, wenn es jedoch geschieht, bietet der durch die Luft wirbelnde und am Boden liegende glitzernde Schnee einen absolut unvergesslichen Anblick. Den meisten Menschen ist Stillsnow als größte Ruhestätte für Verstorbene in Nord-Fiore bekannt. Man schätzt, dass etwa 25% aller Menschen aus Nord-Fiore ihre letzte Ruhe in Stillsnow finden, entsprechend groß ist auch das Friedhofsgelände, um das sich die Einheimischen der Ortschaft kümmern. Eindeutiger Mittelpunkt der Ortschaft ist eine riesige Kathedrale, die am Fuße der nahegelegenen Bergkette erbaut worden ist. Die Kathedrale sticht nicht nur durch ihre pure Größe hervor, sondern auch durch die wunderbar gepflegte, weiße Fassade zusammen mit diversen, goldenen Verzierungen. Auch die bunten Glasfenstern der Kathedrale ziehen die Aufmerksamkeit Reisender schnell auf sich, denn in den einzelnen Fenstern werden auf kunstvolle Art und Weise diverse Geschichten aus dem Dies- und Jenseits erzählt. Unter der Kathedrale befindet sich eine Krypta, zu der allerdings nur ausgewählte Geistliche einen Zutritt haben. Nur sehr hohe Geistliche und Würdenträger Nord-Fiores finden in dem Kellergewölbe unter der Kathedrale von Stillsnow ihre letzte Ruhe, weshalb es als große Ehre angesehen wird, hier bestattet zu werden.
„Weißt du Nero, es ist in Ordnung, nicht alles zu wissen. Wir leben, um zu lernen, nicht um zu wissen. Keiner von uns wird je alles erkunden und erfahren können, aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass das Leben endlose Möglichkeiten bietet, die wir in Anspruch nehmen. Und sie schwirren immer um uns rum. Egal wann du damit beginnst, es gibt immer etwas, das du tun kannst. Und es gibt keine richtige oder falsche Erfahrung, jede Erfahrung ist es wert, erlebt zu sein.“ Wenn sie da nicht auf sich selbst ansprach. Auch sie hatte Dinge erlebt, die sie erschreckt hatten. Aber sie hatte weiter gemacht, denn am Ende blieb ihr doch sonst nichts übrig. Die Erfahrung hatte sie stärker gemacht, sie hatte mehr gelernt, auch wenn feine, helle Farben auf ihren Beinen geblieben waren, um sie für die Ewigkeit zu zeichnen. Doch für Ronja war es kein Zeichen der Dummheit sondern des guten Glaubens, der Hoffnung. Wer wusste schon, vielleicht würde Valerian irgendwann, und wenn sie da dann auch schrumpelig und alt sein würde, ein kleines Herz daneben malen. Allein dafür, wäre all das es wert. „Ich möchte gerne mit dir die Erfahrung machen. Zum Leben gehört es dazu, das Dinge passieren, die sich nicht immer gut anfühlen oder dass sie einem Angst machen. Das ist okay, auch ich habe manchmal Angst. Zum Beispiel gerade eben. Aber was uns dann zusammenschweißt ist, dass wir darüber sprechen und uns zusammen setzen. Dass wir uns wichtiger sind als die Angst.“ Sie lächelte ihn sanft an und schüttelte ihre Federn aus, sodass diese weich auf ihrem nackten Rücken lagen.
Dann ging seine Hand auf Reisen und wurde auf ihre Brust gelegt. Ronja hatte keine wirklich große Oberweite, abgesehen von ihrer generellen Größe, war sie einfach zierlich mit nicht sehr ausgeprägten Kurven gebaut. Und seine Hand war eben größer. Etwas irritiert sah sie an sich hinab. Sie empfand es keineswegs als unangenehm, nur ungewohnt. Sie blinzelte zu ihm hoch, während ihre Wangen sich leicht rosig färbten. Nicht, weil es ihr peinlich war, sondern weil sie davon wirklich und wahrhaftig gerührt war. Und so hatte man es ihr noch nie gesagt. Außerdem war er stolz. Sie lächelte ihn an. „Nein, das ist es nicht. Ich möchte dir das Recht schenken, mich anzusehen. Wie du damit umgehst, ist deine Sache, aber das schenke ich dir.“ Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und hob das Gesicht an, um ihm besser in die Augen blicken zu können. „Ja, das will ich dir sehr gerne erlauben, wenn du das möchtest.“ Ronja erhob sich halb, beugte sich vor, um ihre Nase einfach so an seiner zu reiben. Ohne einen Kuss, einfach nur das Nähesuchen einer Liebenden. „Das ist sehr, sehr schön zu hören. Ich habe dein Geschenk auch immer bei mir. Und mit jeder wunderschönen, wertvollen Sekunde mit dir, wirst du unvergesslicher.“ Sie trat einen Schritt zurück und stand einfach vor ihm im fahlen Deckenlicht. Die Arme locker blickte sie ihn neugirig an, während sie sich einfach betrachten ließ. Was er wohl sah? Zerzaust, gerade erst wieder aufgewacht, mit der lockeren Jogginghose und den Wuschelsocken, so stand sie da, wie Gott sie geschaffen hatte. Ronja fragte nicht, ob es ihm gefiel oder nicht. Das zählte für sie nicht, stattdessen näherte sie sich ihm schließlich wieder und setzte sich neben ihm auf das Sofa. Gähnend hielt sie sich eine Hand vor den Mund und kuschelte sich an seine Seite. „Ich möchte dich nicht mehr verlassen, Nero“, nuschelte sie. „Aber … irgendwann werden wir es nicht verhindern können. Das Tod ist immer da, auch wenn wir ihn gerne ignorieren. Aber wir können ihn nicht aufhalten.“ War es richtig, in einer so vertrauten, kuscheligen Situation über den Tod zu sprechen? Doch es war wichtig für sie, das zu sagen. „Es kann immer enden, jederzeit. Aber sollte es je geschehen, so geht das Leben für den anderen trotzdem weiter. Auch wenn ich am Tor zum Reich der Todes auf dich warten würde, würde ich nicht wollen, dass du wegen mir zerbrichst.“ Sie stützte sich auf dem Sofa ab, um ihm ins Gesicht zu sehen. Er sollte das verstehen.
Dann, einer spontanen Eingebung folgend, rollte sie sich auf den Rücken und legte sich dabei halb auf seine Beine, um ihm zuzuhören, als er begann etwas zu erzählen, dass ihm wohl wirklich nahe ging. Ronja nahm seine Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen. Aufmerksam hörte sie zu, was er zu sagen hatte. Ja, er hatte ihr bereits davon erzählt, doch sie hatte nicht gewusst, wie viel da noch daran hing. „Danke, dass du mit mir darüber sprichst“, begann sie sanft. Sie atmete langsam aus. Aus seinen Worten und Gefühl spürte sie, wie wahr die Worte doch waren. Toxisch. Er hielt sich für toxisch, doch in welchen Wegen alle? „Es schreckt mich nicht ab, Nero. Damit wirst du mich nicht von dir wegbekommen. Ich weiß zwar nicht wie dein Gift funktioniert, aber da ich bisher lebe und es mir sehr gut bei dir geht denke ich nicht, dass du mir gefährlich sein könntest. Du bist ein toller Mensch, und ein toller Dragon Slayer.“ Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Ich weiß, ich möchte auch niemanden schaden. Aber du musst andere nicht immer vor die beschützen. Du bist in Ordnung, ich glaube nicht, dass du jemanden damit verletzen wirst. Gift kann tödlich sein, Nero. Aber in zu hoher Dosis wird alles giftig, oder? Und in einer kleinen, bemessenen Dosis kann es sogar den gegenteiligen Effekt haben. Nichts ist nur gut oder schlecht. Es kommt darauf an, was du daraus machst, Nero. Und das liegt dann rein an dir, an dem, was du möchtest.“
Zuletzt von Ronja am Mi 23 Feb 2022 - 20:45 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Nero
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XIXWerfen wir einmal einen Blick in Neros Vergangenheit: Ein einsamer Tag ging zu Ende, welcher nicht mehr zu tun hatte, als dafür zu Sorgen, dass der theoretische Unterricht des angehenden Dragon Slayers in Spe zu einer wirklichen Herausforderung wurde, denn Nero hatte niemals gerne trockenen Unterricht. Das solllte sich erst später ändern. Durch diesen trockenen Unterricht an diesem Tag, bei dem er mehr als nur einmal von seinem Ziehvater Dantalion getadelt wurde, gab es für den Orangehaarigen mit seinen fünfzehn Jahren noch sehr viel zu lernen. Was man aber genoss, war die gemeinsame Zeit beim Sonnenuntergang, die man durchaus genoss und als einzigartige Familie beenden konnte. Der junge Necrologia hatte es sich auf der Nase, genau zwischen den Augen seines schlangenähnlichen Drachenvaters bequem gemacht, um eben diesen Sonnenuntergang mit ihm genießen zu können und, was ganz wichtig war, um sich auch ausruhen zu können. "Das war ein wirklich anstrengender Teil, Vater. So in Büchern zu kleben mit der Nase ist wirklich eine Herausforderung." "Aber genau darum geht es, Nero. Ein Erfahrungsschatz lässt sich nicht allein aus den kämpferischen Fähigkeiten eines Drachens gewinnen. Ein wichtiger Teil einer jeden Erfahrung ist das nötige Wissen, was man benötigt, um sich entsprechend weiterentwickeln zu können. Insbesondere weil man so auch sicher sein kann, das man immer vorsichtig sein wird." "Ich muss mir also merken, dass es wichtig ist, sich um das theoretische Wissen zu kümmern und es immer hoch zu halten, wenn man erreichen will, das man erfolgreich wird?" "Genau mein Junge. Aber auch nur, wenn du es konsequent weiter verfolgst und dich nicht zwischendurch von irgendetwas ablenken lässt, nicht wahr?" Und so erkannte man den Vergleich, die es Nero geschafft hatte, seine Begeisterung für seine Wissenssammlung zu finden. Er ist heute so instinktiv darauf ausgelegt, weil er den Worten, die er von seinem Vater bekommen hat, sehr genau den Glauben schenkt und alles dafür tut, das er sie auch beherzigt. Nichts für ihn war wichtiger, als das er seinen Vater in jungen Jahren stolz machen konnte. Schaute man sich das Gespräch in der Vergangenheit an, wurde es aber noch viel interessanter. "Vater. Glaubst du, ich werde auch einmal Glück im Leben finden? Mit Ausnahme von dir war alles, was ich bisher begegnet bin, ein absoluter Reinfall. "Habe ich dir etwa beigebracht, aufzugeben, Nero? Im Leben läuft es nicht immer so, wie man es sich wünscht und wie man es gerne hätte. Das macht das Leben eben nun einmal aus. Du musst die Augen stehts offen halten und lernen, wie du dein Leben wirklich lebenswert gestalten kannst. Dann wirst du dein eigenes Glück auch ganz schnell finden." Doch Nero zweifelte. "Ich bin mir da nicht so sicher." "Auch, wenn du dich jetzt zu irren vermutest, oder wenn du Angst vor der Wahrheit hast, du musst eines immer bedenken, mein Sohn." "Und was ist das, Vater?" "Du kannst dir nur sicher sein, keinen Fehler zu machen, wenn du im Vorfeld jede Eventualität, und auch wenn sie noch so unwahrscheinlich erscheinen mag, in deine Gedanken und deine Planungen mit einbeziehst, um auf sie eine passende Antwort zu haben. Erst, wenn du dies berücksichtigt hast, besteht keine Möglichkeit mehr, einen Fehler begangen zu haben." Doch Nero verstand noch nicht. "Was möchtest du mir damit sagen?" "Ganz einfach. Du darfst nie aufgeben, auf dich selbst zu vertrauen und darfst niemals die Wahrheit aus den Augen verlieren. Denn wenn eine Lüge oder die Unwahrheit auch noch so viel schöner zu klingen vermag, es ist nicht richtig. Und wenn du alles Unwahrscheinliche ausschließt, alles was noch so komisch erscheinen vermag, auch wenn es noch so logisch klingt, wenn du das alles berücksichtigst, dann ist das, was übrig bleibt und wenn es doch so hart klingt oder unwahrscheinlich erscheinen vermag, dann ist das, was übrig bleibt, nur eines, die Wahrheit." Damit war auch klar, in welchem Zusammenhang Nero seine Gedanken nach der Wahrheit sortierte und warum er niemals nach einer Lüge griff. Auch, warum er sich stehts auf seinen Verstand verlies und sich nie selbst in Zweifel zog, alles war für ihn wie ein sich endlich erscheinender, sich schließender Kreis. Nero dachte stehts an die Gespräche mit Dantalion zurück, die seinen Charakter formten und die einen großen Einfluss auf seine Persönlichkeit nahmen. So brachte dieses Gespräch den jungen Kerl zum Nachdenken und er rollte sich in diesem Sonnenuntergang ein, um zu schlafen. - Ende des Rückblickes.
Zurück in der Gegenwart dachte der Necrologia sehr stark über die Worte nach, die seine Freundin ihm gegenüber aussprach. Die Gespräche, welche er mit ihr führte, taten ihm wahnsinnig gut und erinnerten ihn sehr stark an die Gespräche, die er früher immer mit Dantalion geführt hatte. Es war auch hier für ihn immer wie ein sich schließender Kreis, der für sein Herz von so großer Bedeutung gewesen ist. Es war eben einfach nur das pure Glück, was er hatte und von dem er früher immer gedacht hatte, dass es ihm nicht widerfahren könnte in seinem eigenen Leben. Aber er sollte sich dieses eine Mal geirrt haben und genau das war der schönste Irrtum, der ihm wiederum jemals widerfahren ist. Nero würde diese Zeit auf keinen Fall missen wollen und das war für ihn so entscheidend gewesen. Ronja war für ihn sein Herz, seine Seele und sein Leben und sie stellte für ihn so wichtiger Teil seiner Zukunft dar. Wahrscheinlich sogar der entscheidende Teil überhaupt. Seine Ronja schüttelte ihre Federn aus und diese landeten auf ihrem Rücken, dies erkannte der junge Dragon Slayer und ergriff eben eine dieser Federn und schaute sie ganz genau an. Dann kam ihm eine Idee. Aber zuerst begutachtete er weiterhin ihren Körper und sein Blick verfing sich an ihren Flügeln. Nero hatte nun zum allerersten Mal wirklich die Möglichkeit, ihre Flügel und damit auch ihren gesamten Körper ganz genau anzuschauen und genau das tat er nun auch. Zumal er ja auch ihre Erlaubnis dazu gerade bekommen hatte. Also nahm er seine Hand von ihrer Brust, von der er im Allgemeinen sehr stolz gewesen war, da sie zu Ronjas Körper gehörte und damit im Allgemeinen wunderschön wirklich äußerst ansehnlich gewesen war. Nero umarmte Ronja und drückte sie leicht an sich, auch, damit er ihre Flügel noch viel besser berühren konnte. Er strich sanft eben über diese und tastete sich bis hin zu ihrem Wachstumskiel, wo diese aus ihrem Körper heraussprossen. Sanft streichelte er auch über diese Stelle und freute sich sehr über diese Besonderheit an seiner kleinen Ouka. "Deine Flügel sind richtig toll. Ich bin stolz, dass du eine Vogelfrau bist. Du bist meine Vogelfrau. Wie ein richtiges, kleines Engelchen." Sprach er es aus völliger Überzeugung aus. Er hatte keine Ahnung, ob Ronja an den Stellen ihrer Flügel, die er gerade sanft gestreichelt hatte, in irgendeiner Form empfindlich gewesen war, aber er hoffte zumindest, dass sie diese Streicheleinheit gemocht hatte. Dann schaute er sie wieder an und kennzeichnete, dass er ein kleiner happy Boy war in diesem Moment.
Dann glitt das Gespräch ein wenig auf den Tod. Der Tod, welcher in den Augen des Grabgängers, dem Volk, welches Nero angehörte, fast schon wie ein Verbündeter war. Daher wusste er auch darauf etwas zu sagen. "Wir befinden uns nicht endlich auf dieser Welt, das ist wahr. Aber die gemeinsame Zeit, die wir besitzen, ist kostbar und sehr viel wertvoller, als jedes Juwel oder jeder Edelstein, den es auf der Welt gibt. Du bist mein größter Schatz und deswegen wirst du für mich auch niemals zu ersetzen sein. Irgendwann wird der Tod uns trennen, das ist wahr, aber ich werde nicht zulassen, dass es einem von uns schlecht ergeht. Würdest du wirklich vor mir sterben, was ich aber niemals zulassen werde, dann würde ich nicht zerbrechen, denn ich werde dein warmes Lächeln immer in meinem Herzen sehen. Und wenn wir uns dann an der Pforte zum Reich des Todes widersehen, werde ich dich glücklich in meine Arme schließen und die Erinnerung wieder mit dir gemeinsam aufleben lassen. Gemeinsam in der Unendlichkeit des ewigen Zusammenseins." Man erkannte regelrecht die Verliebtheit in den Augen des Orangehaarigen. Die junge Vogeldame hatte es ihm wirklich angetan und er war stolz, dass sie an seiner Seite gewesen ist. Für ihn galt es, dass sie sich immer wohl bei ihm fühlte und genau das war ihm auch wichtig. Aber das, was sie ihm sagte, verstand er auch. Doch es war noch viel mehr als das, denn durch ihre Worte machte sie das Band, was sie zueinander aufgebaut und geknüpft hatten, nur noch um ein Vielfaches stabiler, als es sowieso schon gewesen ist.
"Ich kann mein Gift frei kontrollieren. Ich entscheide, ob ich es freisetze und benutze oder nicht. Es besitzt viele verschiedene Fähigkeiten. Ein Gift, auf das ich wirklich stolz bin, hat eine wirklich gemeine Wirkung. Bekommt man dieses Gift ab, also atmet man es ein oder nimmt es irgendwie anders in den Körper auf, bekommt man weniger Luft. Man kann sehr viel schlechter atmen, da der Körper nur noch über eine Sauerstoffzufuhr von fünfzig Prozent verfügt. Dadurch simuliert mein Giftstoff eine tödliche Erstickung, genauso fühlt es sich auch an und ein Vergifteter japst augenblicklich nach Luft. Es ist zwar grausam, aber es ist nicht tödlich. Es simuliert nur diesen Erstickungstod. Es ist ein Gift, welches auch auf die Psyche wirkt." Sprach Nero, als er Ronja damit offnebahrte, was er unter Anderem an wirksamen Giften in seinen Fähigkeiten versteckte. Und es war wirklich nicht schön, einen solchen Erstickungsanfall zu verspüren, das griff die Psyche schon sehr stark an. Nero freute sich aber noch viel mehr über die tollen Worte, die Ronja da an ihn richtete, das machte ihn richtig glücklich. Entsprechend funkelten auch seine Seelenspiegel. "Habe ich dir schon einmal gesagt, dass ich dich wirklich über alles Liebe?" Sprach er total glücklich, während er bei dieser Aussprache ebenfalls seine Nasenspitze an ihre lehnte, so wie sie es selbst vor ein paar wenigen Augenblicken getan hatte. Aber dann erlaubte er sich doch etwas neckisches.
Was machte eigentlich die Feder, welche Nero die ganze Zeit sicher verwahrt hatte? Genau, die holte er wieder aus seiner Hand hervor. Urplötzlich ergriff er seine Ronja, die nach wie vor an ihn gekuschelt war, ganz sanft mit seinem Arm, um ihr einen möglichen Ausweg zu erschweren. Und dann setzte er einfach diese Feder unter ihre Achselhöhle an und begann, seine Freundin damit zu kitzeln. Er wollte nun, nachdem es ein kleines Misverständnis gab, dass sie ein klein wenig Lachen konnte und mit ihm glücklichen Spaß haben konnte. Daher sorgte er für etwas, was er schon mit ihr bei ihrem ersten Treffen in der Oase getan hatte. "Da ist das böse Kitzelmonster schon wieder aufgetaucht, meine kleine Kirschblüte. Gibst du auf oder bist du kräftig genug, um es zu zähmen?" Wenn sie genau hinschaute, konnte Ronja erblickne, dass Nero gerade wirklichen Spaß hatte und es sichtlich genoss, dies mit ihr zu tun. Er kitzelte sie und versuchte, sie ernsthaft damit zum Lachen zu bringen. Es sollte eine Erinnerung geformt werden, an welche sie sich immer mit Freuden zurückerinnern konnte, wenn sie einmal über Nero oder über gemeinsame Zeit mit ihm nachdenken würde. Ob Ronja es wohl trotzdem liebte, dass sie wieder Besuch vom bösen Kitzelmonster bekam?
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Ronja Dreaming Empath
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Ein bisschen erinnerte sie die Situation an die Tage, wo man sie verkaufen hatte wollen. Die Händlerfamilie, die sie als kleines Kind gefunden hatte, hatte sie stets in einer rasch wechselnden Mischung aus Tochter und Besitzt behandelte, je nach dem, wie sie sich verhalten hatte. Sobald sie mit dem kleinen Mädchen Aloe erreicht hatten, hatten sie versucht, sie zu verkaufen. Offiziell war es zwar verboten gewesen, doch Kriminalität gab es überall. So hatte sie damals als 7-jähriges Kind auf dem Markt gestanden, auch wenn sie voll bekleidet und noch ohne Flügel gewesen war, die ihr erst später gewachsen waren. Ein kleines, schwarzhaariges Mädchen, verloren in der Welt. Man hatte sie und all die anderen angeschaut, nicht wie Menschen sondern wie Waren. Wie Gegenstände. Man hatte nicht ihr Seelen gesehen, sondern nur ihren Wert geschätzt, obwohl dieser doch unbezahlbar sein sollte. Aber es waren nicht diese Blicke, an die Nero sie erinnerte, als er sie betrachtete. Es war der Moment, als Dillan gekommen war und sie entdeckt hatte. Das erste Mal hatte sie wirkliche Wärme in den Augen jemand anders gesehen, während sie angeblickt wurde. Er hatte sie nicht abgeschätzt, wie all die anderen. Er hatte sie nur angesehen und das gesehen, was wirklich da war: Jemand, dessen Herz sich nach einem Zuhause sehnte. Und er hatte sie mit sich genommen und ihr dies und noch so viel mehr gegeben. Und nun war sie erwachsen und vor ihr saß auf dieser schmuddeligen, alten Couch jemand, der ihr ebenfalls das Gefühl gab, zu Hause zu sein. Der sie annahm, der nicht über sie richtete. Jemand, dem sie wichtig war, der sie vermutlich vermissen würde, so wie sie ihn vermisste, wenn er nicht da war. Jemand, der all die Liebe, die sie ihm gab, ohne Vorbehalte zurückschenkte. Weil er es wollte. Das fühlte sich einfach nur gut an.
Also stand sie da, wie in einer warmen Dusche seines Blickes, bis er sie an sich zog und umarmte. Ronja legte ihre Arme in seinen Nacken und drückte das Gesicht an seine Schulter, vergrub die Nase in seinem Shirt, dass so nach ihm roch. Sie spürte Neros Finger an ihrem Rücken, wie sie sanft über ihre Flügel fuhr, die Federn erforschte. Ach, sie konnte gegen das immer breiter werdende Lächeln in ihrem Gesicht wirklich nichts tun, als sie zufrieden gurrte. Sein Engelchen. Das klang wunderschön in ihren Ohren. Langsam ließ sie ihn etwas los, um ihm ins Gesicht blicken zu können und verflocht die Finger in seinem Haar. „Weißt du, ich mag den Gedanken. Der Fuchs und der Engel. Habe ich je erwähnt, dass du mich an einen Fuchs erinnerst? Ich habe es mir zumindest oft gedacht, wenn du so nachdenkst oder irgendwelche Pläne austüftelst, dann muss ich immer an den schlauen Fuchs denken.“ Sie grinste ihn vergnügt an. „Außerdem hast du so orange Haare.“ Doch so schön ein Engel sein konnte, war er manchmal auch das Symbol des Todes, wenn ein geliebter Mensch von einem ging. Ronja mochte den Gedanken, irgendwann vielleicht ein Engel zu sein und von da aus den Menschen ein Licht in ihre dunkle, trübe Welt zu bringen. Für sie da zu sein, dann, wenn sie sich selbst daran verloren und nicht mehr an die Hoffnung glaubten. Zugleich beruhigte es sie, was Nero zu ihr sagte und sie nickte zustimmend, drückte seine Hand. „Das klingt wunderschön, Nero. Aber wie du sagst, die Zeit bis dahin können wir auf jeden Fall nutzen!“ In ihrem Fall hieß dass, das Ronja auf dem Rücken auf Neros Oberschenkel lag und die Nähe zu ihm sichtlich genoss. „Das ist doch gut. Wenn du es selbst kontrollierst, dann schadest du ja keinem damit, weil du es absichtlich tun müsstest.“ Sie lächelte ihren Taktikfuchs aufmunternd an, zumindest bis er sie mit einer Aussage etwas … aus dem Konzept brachte. Er war stolz auf etwas, das Schaden machte? Oder nein, nicht Schaden – zumindest nicht körperlich, so wie er es erklärte, war es nur ein Schein. Doch alles nahm Einfluss auf das Innere eines Menschens. Deshalb versuchte sie sonst immer so vorsichtig zu sein. Und vor allem Dinge, die beinah den Tod … wie hatte er gesagt? simulierten?, konnten langbleibende Narben in der Psyche eines Menschens hinterlasssen. Vielleicht war es dumm gewesen, doch Ronja war so auf Wolke 7 gewesen, dass sie Nero so etwas nicht zugetraut hatte! Und sie vertraute ihm so sehr, dass sie auch ihre negativen Emotionen nicht zurückhielt, um ganz ehrlich zu sein, auch wenn sie ihn damit nicht verschrecken wollte. Immerhin hatte es vorhin ja gewirkt, als wäre er sich unsicher, was er alles erzählen konnte, ohne sie zu verschrecken. Und sie hatte ihm noch gut zugeredet … Nein. Ronni schüttelte leicht den Kopf in seinem Schoß, was vermutlich etwas lustig aussah, und atmete tief durch. „Das klingt interessant“, begann sie und das meinte sie wirklich so. „Darf ich fragen, warum du stolz auf dieses Gift bist?“ Sie stellte die Frage vorsichtig, nahm dabei seine Hand, um mit dem Daumen über seine Haut zu streichen. Vielleicht sah sie ja etwas nicht, dass für ihn wichtig war?
Und seine süßen Worte brachten sie wirklich zum schmelzen. Verliebt lächelte sie ihn an. „Ich denke … ein, oder zwei mal. Oder öfter … Aber ich höre es sehr gerne“, kicherte sie leise und sah ihn mit funkelnden Augen an. Ihr kichern wurde schnell zu einem quetschendem Lachen, wie eine lustige Gummiente, als er plötzlich begann sie durchzukitzeln. Sie presste den Arm hinab, wo er sie mit ihrer eigenen Feder berührte! "He!" Lachend rollte sie auf ihm hin und her, bis sie drohte, hinabzufallen und sich an seinen Seiten festklammerte. Dadurch wurde sie noch mehr gekitzelt, aber sie gab es ihm auch zurück, indem sie nun auch versuchte, ihn unterhalb der Rippen zu kitzeln. Nach Luft schnappend schüttelte sie lachend den Kopf, dass die dunkelgrauen Strähnen nur so herumflogen. „Nein, mein liebes Kitzelmonster. Dich geb ich nicht auf.“
Nero
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XX Die Herzenswärme, ja die Herzenswärme an den Tag gelegt war etwas, was Nero aus Menschen ausmachte. Zwar handelte es sich bei ihm um einen Grabgänger, einer seltenen Volksvariante des Menschen, welches ihm eine gewisse Verbindung zum Tod einbrachte, aber dies sollte schlussendlich nichts darüber aussagen, wie er als Mensch und als Person wirklich gewesen ist. Denn der älteste der Necrologia-Geschwisterschaft war von Grund auf eine herzensgute Person, ein jemand, der sich sehr darum bemühte, dass es zunächst allen anderen Personen in seiner Umgebung gut erging. Dabei war es ihm auch völlig egal, um was für eine Person es sich handelte, es musste sich lediglich um einen Kameraden oder einen Verbündeten von ihm handeln. Aber genau das war auch schon der Knackpunkt, denn wenn man einmal zu dieser Personengruppe gehören würde, dann konnte man sich auch absolut auf den Giftnutzer verlassen. Dann hatte man mit ihm als Dragon Slayer des Giftes absolut einen sehr loyalen Kameraden und vielleicht ja sogar einen sehr loyalen Freund gewonnen. Dabei gab es aber durchaus auch einige Personen, die einen Mann wie ihn eben auch aufgrund dieser Tatsache nicht schätzten, weil es eben auch den Anschein erweckte, als würde er sich damit nur selbst in den Mittelpunkt rücken, aber das stimmte so ja überhaupt nicht. Denn Nero würde niemals irgendetwas in dieser Art tun, was ihn selbst in den Mittelpunkt rücken würde, viel eher handelte es sich bei ihm um einen Mann, der sich bewusst sogar eher in den Schatten stellte, um anderen Personen nicht zur Last zu fallen, um selbst nicht großartig aufzufallen oder um einfach nicht selbst im Mittelpunkt zu stehen. Selbst wenn es eigentlich er war, dem der Ruhm gebührte, wäre er trotzdem der Wahl entgegen gegangen, dass er eine andere Person anstellte seinerseits den Ruhm und das Licht geben würde. Sozusagen illegitimierte Nero seine eigenen Verdienste also und redete sie bewusst immer wieder klein. Aber auch damit fiel er bei manchen nicht wirklich gut auf, denn es machte ja auch auf ihn keinen wirklich guten Eindruck, wenn er immer nur davon redete, wie toll doch Andere gewesen waren und wie sehr er dabei eigentlich auch sich selbst immer wieder mal sehr gerne vernachlässigte. In dieser Hinsicht war es aber wirklich gut gewesen, dass Nero jetzt mit Ronja ein Wesen an seiner Seite hatte, die sich wirklich um ihn kümmerte, denn bei ihr konnte er sich noch so sehr anstellten oder verstecken, er wurde trotzdem auf eben genau diese Position gerückt, auf welcher man ihn auch erwarten würde. Denn Ronja konnte es einfach nicht zulassen, dass Nero sich selbst schlecht redete, nur um davon nicht zu sehr zu profitieren. Er war eben nicht auf den Erfolg auf, sondern einzig und allen auf die Freude Anderer, aber dafür musste er eben seine eigenen Aspekte und Erwartungen zurückschrauben, aber genau das machte die Vates eben nicht mit. Dahingehend musste Nero nun also erst noch erlernen, dass auch seine Person ein ebenso wichtiges Bindeglied für das große Ganze gewesen ist, wie die einzelnen Personen, für die er eigentlich immer selbst alles tun und auch alles geben wollte.
Ronjas Worte beschäftigten den Fuchs ein wenig. Sie sprach aus, dass sie in ihm wirklich einen Fuchs sah, dass er sie wirklich an eben dieses Tier erinnerte. Einmal durch die Farbe seiner Haarpracht, andererseits aber auch durch seine taktischen Planungen, sein Geschick, sich blitzschnell neue und passende Strategien auszudenken und immer auf alles vorbereitet gewesen zu sein. Ja, er stellte wirklich die Begrifflichkeit 'schlauer Fuchs' als Personifikation in eine völlig neue Bedeutung. Hier und da konnte man jetzt sagen, dass es eben auch eine Leistung von ihm selbst war, schon so aufzufallen, aber das würde Nero selbst nur auch wieder illegitimieren, denn für ihn war es eigentlich etwas völlig normales, eben die Kapazitäten auszunutzen, mit welchen man schon von Geburt an gesegnet war. Aber dennoch, es würde eben nicht anders sein, dass er dieser Fuchs nun einmal war und es war ja auch ein Teil seines Spitznamens. Der Orangehaarige hatte quasi keine andere Wahl, als es so zu akzeptieren und damit selbst in den Mittelpunkt gerückt zu werden, selbst wenn er das so eigentlich überhaupt nicht wollen würde. Aber wie würde man es da sagen? Keine Wiederrede, das würde nun einmal so sein und dann war es auch schon gut. Also arrangierte sich der Necrologia damit.
"Es freut mich, dass ich dich so sehr an einen schlauen Fuchs erinnere. Es ist ja auch irgendwo mein Spitzname. Aber für mich ist das nichts Besonderes. Ich bin eben einfach nur mit dem Talent gesegnet worden, mir relativ schnell Pläne auszudenken. Das ist aber wirklich nichts Besonderes. Sieh dir doch nur Barbatos an. Der hält es täglich mit einem Bruder wie mir aus, das ist bemerkenswert, das ist eigentlich sogar etwas ganz Besonderes. Das Gleiche gilt aber auch für dich, du bist auch etwas ganz Besonderes. Ich bin nur ein talentierter, schlauer Fuchs. Nichts weiter." Und wieder illegitimierte Nero seine eigene Person und redete sich selbst schlechter als Ronja oder seinen Bruder. Aber das war eben einfach so, er war nun einmal so gewesen und sah sich selbst nicht weiter als wichtig an. Das würde man aber wahrscheinlich auch nicht aus ihm heraus bekommen, oder es würde zumindest eine sehr lange Zeit dauern, bis man ihn daran gewöhnt hatte, dass er mindestens genauso viel wert war, wie eben all die anderen Personen, um die er sich selbst kümmern wollte oder die er in seiner Gegenwart auch erwähnte.
Der angehende Diplomat seiner Gilde umarmte seine Ronja weiter und drückte sie an sich. Solch eine Kuschelzeit war echt etwas Schönes, schon allein durch eine solche Stimmung wie an diesem heutigen Abend. "Ich habe vor Kurzem übrigens eine völlig neue Magie gelernt. Möchtest du wissen, was das für eine tolle neue Magie ist? Soll ich sie dir zeigen?" Neroo strich der auf seinen Oberschenkeln liegenden Vogeldame mit den Händen abwechselnd über ihre Haare und über ihr Gefieder. Er liebte einfach alles an ihr. Die Frage, die sie ihm aber stellte, war für einen Moment eine kleine Herausforderung für ihn. Als Dragon Slayer des Giftes nutzte er nun einmal das Gift und er war auch stolz auf seine Fähigkeiten. Aber was mochte er an seiner Technik, was machte ihn stolz darauf? Kurz grübelte er. Dann hatte er sich seine Antwort zurecht gelegt. "Naja, es ist ein Gift, was nicht direkt Schaden zufügt. natürlich, es greift die Atmungskapazität an und simuliert ein Ersticken, aber mehr auch nicht. Es tötet niemanden und hält auch nicht sehr lange an. Aber es setzt einen Feind eben effektiv außer Gefecht, sodass ein entsprechender Auftrag oder eine Gefahrensituation entschärft oder gelöst werden kann. Dadurch bin ich so stolz auf eben dieses Gift." Eine ehrliche Antwort, so war es ja eben auch. Er hatte ja nichts davon, Ronja hier in dieser Situation einen vom Pferd zu erzählen, deshalb würde er auch niemals auf solch eine Idee kommen.
Die Freude über seine beständige Liebesbekundung entgegenete die Vogeldame damit, dass sie es sehr gerne hörte. Nero nutzte das aber auch, um das frühere Kitzelmonster wieder aufleben zu lassen. Was war schon gegen ein wenig Spaß in trauter Zweisamkeit zu sagen? Wahrscheinlich gar nichts. So hatte er die Feder ergriffen und kitzelte Ronja damit durch. Ihrerseits versuchte sie nun, ihn an den Rippen zu kitzeln, doch leider war er selbst an nur einer anderen Stelle wirklich kitzelig, aber diese musste erst einmal gefunden werden. Dann aber entgegnete sie ihm, dass sie ihn nicht aufgeben würdem ihr liebes Kitzelmonster und damit eine Referenz auf Nero selbst legte, wodurch der Necrologia die Augen weitete. "Gut, wenn das so ist, ergib dich der Kitzelfolter!" Sprach er voller Freude mit einem lachenden Ton in der Stimme, ehe er die Feder von Ronjas Gefieder unterhalb ihres Halses ansetzte und sie dann an eben dieser stelle kitzelte, während er mit seiner anderen Hand den Weg unter ihre Achselhöhle suchte, um sie eben auch dort zu kitzeln. Dabei schienen sie sich regelrecht miteinander zu verknoten, aber das machte nichts, es gab doch nichts Schöneres, als die Kitzelfolter an einer Person anzuwenden, die man wirklich von Herzen liebte, nicht wahr?
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Ronja Dreaming Empath
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„Aber für mich.“ Eigentlich widersprach Ronja nicht, zumindest solange sie es nicht für notwendig empfand. Doch noch wichtiger als das war es ihr, andere nicht ins Messer laufen zu lassen oder zu belügen. Und wenn sich jemand weniger gut redete, als er war. Sie nahm Nero als jemanden war, dessen Kopf unglaublich voll mit Gedanken war. „Es ist vielleicht Talent, aber du hast etwas daraus gemacht. Das war deine Entscheidung und schau nur, wo es dich hingebracht hat. Ich finde das großartig.“ Sie lächelte ihn an. „Dein Bruder ist auf seine Art und Weise auch besonders, genauso wie du und ich. Ich kenne ihn nicht so gut wie dich und er verhält sich sehr ruhig, aber das ist ja nichts Schlechtes. Und er scheint dich sehr gern zu haben, Nero. Ich glaube, er hält dich für genauso bemerkenswert wie ich. Weil für mich bist so viel mehr als nur ein talentierter, schlauer Fuchs.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Brustkorb, dort, wo das Herz gegen ihre Fingerspitzen pochte. „Und das nicht nur, weil ich dich lieb habe.“ Ronja mochte es nicht, wenn jemand sich runterredete, aber sie selbst hatte kein Problem damit dann diejenige zu sein, die anderen das zeigte, was sie in ihnen sah. Um ihnen klar zu machen, wie großartig wie waren, auch wenn sie es einmal selbst nicht sahen. Es erforderte eine gewisse, innere Stärke, dass zu können und wenn jemand einmal nicht die Energie dazu hatte, übernahm sie das gerne und hielt die innere und äußere Schönheit eines anderen schützen in ihren Händen. Umso froher macht es sie, als er über ihr Haar und ihre Federn strich und weiter leise mit ihr sprach. Er erzählte von einer neuen Magie, die er gelernt hatte. Ronja nickte und lächelte ihn warm an. „Natürlich, das würde ich sehr gerne sehen.“ Sie kicherte leise. „Müssen wir dazu aufstehen?“, blinzelte sie zu ihm hoch und kuschelte sich in seine Arme, die ihren kühlen Körper warm umfingen.
Dann aber sprach er von seiner alten Magie. Gift. Das brachte Ronja in einen kleinen Zwiespalt, der er sicher anzusehen war. Einerseits wollte sie Nero nicht verletzen oder das Gefühl geben, gefährlich zu sein. Andererseits war das Gift, auch das er so stolz war, etwas, mit dem sie gar nichts anfangen konnte. Dann aber gelang es ihr, die Verwirrung aus ihrem Gesicht zu vertreiben und eine Frage zu stellen, durch die sie sich erstmal ein besseres Bild machen konnte, was ihm dieser Zauber bedeutete. Warum er ihm gefiel. Sie sollte und wollte ihn nicht so schnell verurteilen, nur weil sie etwas verstand. Das war doch eine der Botschaften, die sie versuchte, anderen mit auf den Weg zu geben. Würden sich nur mehr Menschen gegenseitig zuhören, würde dies unglaublich viel Hass und Leid, entstanden durch Missverständnisse verhindern. Und so etwas sollte ihre frische Beziehung nicht schädigen. Also ließ sie ihn nachdenken und lehnte den Kopf vertrauensvoll gegen seinen Bauch, um ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht übel nahm. „Du magst es, weil du damit andere schützen kannst?“, fragte sie schließlich sanft nach. „Das ist ein nobler Gedanke, Nero. Und ich verstehe, warum du darauf stolz bist.“ Ronja ergriff seine Hand und verschränkte die Finger mit den seinen, zog sie zu ihrem Mund, um einen kleinen Kuss auf dem Handrücken zu setzen. „Es ist nur nicht ganz das, was ich so mache. Eigentlich ist es fast das Gegenteil davon. Manchmal treffe ich Menschen, die nicht damit klar kommen, wenn etwas in ihrem Hals ist, oder die Panik haben, zu ersticken. Ich versuche ihnen zu helfen damit umzugehen, dass sie irgendwann vielleicht darüber hinwegkommen.“ So weit hatte sie mit Nero noch nicht darüber gesprochen, was sie abseits der Gilde machte. Dass sie es liebte, Menschen nicht ihrer Magie und Worten zu helfen. „Das sind natürlich keine Personen, die eine Gefahr darstellen. Auch wenn …“ Auch wenn sie nicht einmal einem Feind wehtun wollen würde. Oder ihn auch nur als Feind betrachten, denn erst dadurch wurde er wirklich zu ihrem Gegner. „Doch das sind zwei Ansichten und wir sind zwei Personen. Wir müssen nicht stets der gleichen Ansicht sein, denn jeder von uns hat seine Stärken und kann sie auf seine Weise am besten einsetzen.“
Eine seiner Stärken war es definitiv, die Vogellady zum Lachen zu bringen. So kitzelte Nero sie nun durch. Lachend war sie halb von ihm gerutscht und klammerte sich an ihm fest, wobei sie ihn auch zu kitzeln versuchte. Nach Luft schnappen rollte sie auf ihm herum und versuchte der Feder zu entkommen. Irgendwie schaffte sie es, sich ein bisschen mehr aufzurichten und sich gegen seinen Oberkörper zu lehnen, wodurch sie nun wie ein Klammeraffe an ihm hing, während sie sich weiter hin und her wand. „M-Magie“, kicherte sie. „Wollst du- wollst du nicht- deine. Magie.“ Ein weiterer Lachanfall ließ die Worte untergehen.
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Nero
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XXI Es ist eine abolut friedliche Wärme, die sich von den Körpern der beiden Verliebten ausstrahlten. Eine Wärme, die so viel Geborgenheit und Einfühlungsvermögen mit sich brachte, dass es fast schon nicht mehr zu beschreiben war, wie die Herzen hier aufgehen würden, wenn man das so sieht. Für die Einen oder Anderen würde man sich sicherlich fragen, ob so viel Herzenswärme vielleicht gar nicht so gut gewesen wäre, aber das könnte man sich eigentlich sparen. Denn genau das, was man hier erkannte, war das Zeichen der Friedlichkeit, das Zeichen der Herzlichkeit, das Zeichen der Liebe. Man erkannte es am Besten, wenn man diesen beiden Personen hier in die Augen blickte, so schön und wirklich friedlich wie es gewesen war, erlebte man es wohl wirklich nur selten. Man erkannte in ihnen aber auch irgendwie zwei Seelenverwandte, welche aufeinander abgestimmt waren und sich einfach blind verstanden. Blindes Verstänndnis war auch etwas, was sehr wichtig war und sich auch noch als sehr wichtig erweisen könnte. Denn wenn man sich die Welt, in der sie lebten, einmal anschaute, dann wurde einem sehr schnell klar, dass die Gefahr, in der sie sich befinden würden, durch welche Bedrohung auch immer, potenziell real gewesen war und genau das war ein Punkt, der so nicht einfach zu akzeptieren war. Aber man erkannte doch, dass es ein Licht dre Hoffnung im Leben gab, welches man so schnell wie möglich erreichen wollte und auf welches man sich selbst aufbauen wollte. Man erkannte im Leben immer nur ein paar wenige Dinge wirklich, aber diese, die man sah, die man erkannte und die man vor sich hatte, die sollte man am Besten nie wieder wegwerfen und sie so eng an sich schließen, wie es einem überhaupt möglich gewesen wäre. Dinge wie Liebe, wie Zutrauen, wie Vertrauen, wie blindes Verständnis waren eklatante Merkmale, die eine stabile Beziehung ausmachten und zu der sich Wesen bekennen mussten, um offen zueinander zu sein. Aber genau das war auch der Punkt, weswegen man sich auf einen Menschen wie man ihn im Orangehaarigen vor sich hatte, auch immer verlassen konnte. Denn solche Beschreibungen trafen auf ihn zu, auf solche Beschreibungen von Freundlichkeit, von Herzlichkeit, von Liebe und von Zutrauen konnte man von ihm sogar noch sehr viel lernen. Denn eine Person, wie sie namentlich Nero Necrologia gewesen war, gab es nicht sehr viele auf der Welt. Er hatte zwar nicht sehr viel gelernt, was zwischenmenschliche Beziehungen anging, aber er wusste zumindest das, was er wusste. Er hatte zumindest das, was Dantalion ihm einst beibrachte, stark verinnerlicht und wusste, dass es im Leben genau darauf ankam, wie sehr man auf seine eigene Persönlichkeit baute und das man immer und unter allen Umständen für Andere da sein würde. Denn erst dann würde sich zeigen, wem man wirklich sein tiefsten Vertrauen entgegen bringen konnte und wem nicht und genau das würde sich so auch relativ schnell herausstellen. Für eine Person wie Nero war aber auch klar, dass er einer anderen Person nicht direkt vertrauen würde, aber wenn er es tat, dann hatte man in ihm auch jemanden an seiner Seite, dessen Loyalität man für sich wissen konnte.
Ronja sprach und erwiederte dem Orangehaarigen sehr deutlich, dass er für sie schon etwas ganz besonderes war, obwohl er seine eigene Person wieder einmal nur relativierte, wie so häufig schon. Das gefiel der Gefühlsmagierin natürlich überhaupt nicht und das konnte man auch scehr gut nachvollziehen, so sprach der Orangehaarige doch von sich selbst immer nur schlecht und immer nur als weniger wichtig wie alle Anderen, was man ihm natürlich auch unter die Nase reiben konnte. Was aber auch bedeutete, dass er nun einmal viel mehr Rücksicht auf andere Personen nahm als auf sich selbst, so wie er es schon immer getan hatte und so, wie es ihm auch beigebracht wurde. Das er sich da selbst als Schlecht bezeichnete, hatte das auch schon seine wirklichen Gründe, denn war er bekanntlich ein Gift-Dragonslayer, was bedeutete, dass seine Magie nur Zerstörung anrichten und Unheil bringen konnte. Diesem Punkt war Nero sich durchaus bewusst, weswegen er eben auch schon so direkt von sich selbst als weniger wichtig sprach als von allen Anderen. Nero blickte seiner Fruendin in die Augen. "Ich versuche nur ich selbst zu sein. Ich versuche, für dich ein guter und lieber Freund zu sein. Jeder hat seine Besonderheiten, ich wiederum habe nur drei Dinge, auf die ich wirklich stolz bin. Meinen Bruder, meinen Verstand und..." Da stoppte er kurz ab, kam dann dem Kopf seiner Vogeldame näher und verdeutlichte damit das, was nun folgen sollte. "Dich. Du bist mein größter Stolz, mein wichtigster Schatz auf der Welt. Für nichts und niemanden werde ich alles geben, nur für dich. Das ist die Flamme, die mich von nun an stehts antreibt und immer wieder weiterbringen wird." Auch, wenn der Orangehaarige nicht so aussah, er konnte schon sehr deutlich und mit Nachdruck eine Aussage tätigen und diese auch wirklich ernst meinen, denn es war wirklich so. Er würde alles dafür geben, dass Ronja stolz auf ihn sein würde und er würde in jeder zukünftigen Situation mit mindestens einem Gedanken bei ihr sein.
"Deine Ausstahlung gibt mit Kraft, spornt mich an, motiviert mich. Wenn ich nur an dich denke, in meiner Vorstellung dein Gesicht sehe, dann weiß ich, dass nichts für mich unmöglich sein wird. Das habe ich in vergangenen Tagen schon ein ums andere Mal erlebt, als ich mich in SItuationen wiedergefunden habe, wo ich Unterstützung brauchte. Da habe ich schließlich an dich gedacht und schon hatte ich neue Kraft. Aber, ich bin ja auch schon sehr lange verliebt in dich gewesen." Beichtete der Necrologia ihr. Ja, in der Tat, er hatte sich schon vor einiger Zeit wirklich in sie verliebt, war aber einfach nur zu blöd dafür gewesen, seine Gefühle selbst richtig zu verstehen. Was er glücklicherweise hier in Stillsnow endlich geschafft hatte, was ihn auch unendlich stolz machte. Nero freute sich sehr darüber, dass er der Vates wichtig gewesen war, das gab seinem Herzen einen richtigen Schub. Er blickte hinaus in die Ferne des Himmels und erkannte, dass sich der Polarstern am Himmel gebildet hatte, er also sichtbar wurde. "Auch, wenn ich dich nicht sehen kann. Ich werde stehts in deiner Nähe sein und über dich wachen. Ich werde stehts an dich denken und immer an deiner Seite sein, so wie ein strahlender Stern, der am Himmelszelt schwebt." Flatterten als Worte aus seinem Mund hinaus, ohne dass er wirklich genau über sie nachgedacht hatte. Aber sie fielen ihm eben einfach ein, als er diesen Stern da am Himmel beobachtete.
Ob sie deshalb aufstehen mussten? Nein, das mussten sie nicht. Aber die Idee hatten ihm die Sterne gegeben, ihr diese Magie jetzt vorzuführen. Deswegen unterbrach er schließlich auch seine Kitzelfolter. Auch, wenn ihm diese wirklich sehr viel Spaß machte. Schließlich beherrschte der Necrologia jetzt die Heavenly Body Magic, die sogenannte Himmelskörpermagie, somit konnte er über die Kräfte der Himmelskörper dazu verwenden, um Magie anzuwenden. Er war stolz darauf, dass er diese Magie gelernt hatte. "Nein, müssen wir nicht, du kannst gerne weiter kuscheln. Aber bitte meine Süße, richte deine hübschen Äuglein bitte auf meine Hand." Nero nutzte nun sein Mana und sammelt in seiner Handfläche ein wenig Mana. Daraufhin nutzte er den Shooting Star und katapultierte einen kleinen Stern über die beiden Verliebten, der aber schnell wieder verschwand. Es war schließlich nur zu Vorführungszwecken erschaffen worden. "Das war die Heavenly Body Magic. Ich kann mit Hilfe von Magie jetzt Himmelskörper wie Sterne erschaffen und kontrollieren. Gefällt es dir?"
Der Zwiespalt dazu war sein Gift. Das Gift, über das sie gerade eben gesprochen hatten. Nero merkte, dass es seiner Ronni nicht wirklich gefiel, dass sie mit ihm darüber sprach, aber sie hatten beide ihre Ansichten. Dennoch schätzte er ihre Ansicht darüber und würde sie auch respektieren. Der Kuss auf seinen Handrücken entflammte ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht. "Ich finde es wirklich sehr interessant, dass du versuchen möchtest, Menschen zu helfen. Das unterstütze ich auch und das schätze ich wirklich sehr. Du bist wie ein kleiner Engel auf Erden, Süße." Nero streichelte Ronja über die Wange, dann ging er jedoch weiter auf die Giftthematik ein. "Es ist vollkommen in Ordnung für mich. Du musst mein Gift und meine Ansicht nicht mögen und auch nicht gut heißen. Ich respektiere und akzeptiere deine Meinung dazu sehr. Deine Meinung ist mir auch sehr wichtig. Ich könnte ja damit beginnen, jetzt wo ich eine weitere Magie beherrsche, mein Gift weniger oft einzusetzen, wenn du das magst?"
Der Necrologia freute sich sehr deutlich darüber, dass er seine Stärke ausspielen konnte, seine kleine Vogeldame zum Lachen zu bringen. Sie klammerte sich an ihn wie ein kleines Äffchen, hatte wirklich Spaß mit ihm und Lachte aus tiefstem Herzen. Das machte den Necrologia sehr glücklich. Plötzlich lies der Necrologia die Feder los, denn im Eifer des Kitzelns hatte er den Halt verloren. Der Necrologia rollte mit seiner Freundin im Arm von der Couch hinab auf den bequemen, weichen Teppich des Hotelzimmers, sie langen nun übereinander, wobei sich ihre Blicke trafen. Nero lief vollkommen rot im Gesicht an, als er Ronja so tief in die Augen blickte. Er streichelte ihr über den Kopf, strich ihr eine Haarsträhne beiseite, schloss die Augen und gab ihr dann einen Kuss auf ihre weichen Lippen. Als er sich danach wieder leicht erhob, blickte er ihr noch immer mit hochrotem Kopf tief und verliebt strahlend in die Augen. In diesem Moment war er einfach nur glücklich.
Spoiler:
Shooting Star TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Technik streckt der Anwender seinen Arm vor sich und sammelt vor seiner Handfläche eine gewisse Menge Mana. Diese formt sich zu einem kleinen Stern, welcher auf Andere abgeschoßen werden kann. Die Stärke und Geschwindigkeit ist abhängig von der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu einem maximalen Level von 4. Abhängig vom Stärkegrad kann der Stern leichte bis mittlere Schmerzen bei einem Treffer hervorrufen.
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Ronja Dreaming Empath
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Sanft schüttelte Ronja den Kopf. Sie war nicht ganz sicher wie sie Nero begreiflich machen konnte, dass er doch so viel mehr war. Mehr als sie, mehr als sein Bruder. Dass sein Verstand zwar etwas war, das sie bewunderte, aber dass er auch viel mehr bestand. Dass sie es liebte, wie er sie ansah. Dass sie die Wärme in seinen graublauen Augen liebte. Dass er mit seinen Worten ihr Herz aufgehen ließ. Es erinnerte sie an etwas, dass sie in einem Gedichtsbuch einst gelesen hatte, dass Dillan ihr mitgenommen hatte. „Du bist auch noch dein großes Herz, deine Ehrlichkeit. Du bist deine Gefühl, die dich noch wärmer und lebendiger machen. Für mich bist du so unglaublich viel, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Ich habe einmal etwas gelesen …“ Sie zog die Nase hoch und runzelte die Stirn, während sie angestrengt nachdachte, um sich an den Wortlaut zu erinnern. Dann begann sie leise zu zitieren: „ »Du bist wie das Feuer, die Sonne. Die glühst in mir und bringst mich zum leuchten. Du bist wie das Wasser, um mich herum. Du hältst mich sicher, ohne mich einzuengen. Du bist wie der Wind, in meinem Haar. Du machst mich ganz leicht und froh. Du bist wie die Erde, unter meinen Füßen. Du bist ehrlich und beständig, immer da. Du bist wie mein alter, vertrauter Freund. Du bist wie mein neues Abenteuer. Und deshalb sag ich Danke Und deshalb liebe ich dich. « “
Sie lächelte Nero an. „Ich hab das damals so schön gefunden, dass ich es mir rausgeschrieben und auswendig gelernt habe. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir einmal so ein großes Glück passiert wie jetzt mit dir, aber ich hab es mir gewünscht. Und jetzt hab ich dich.“
Ronja war froh, nicht aufstehen zu müssen. Das Einzige, was sie tat, war, sich ein Stückchen aufzurichten und sich seitlich in seine Arme zu kuscheln, die Wange an seinem Oberkörper. Nein, sie wollte eigentlich nur hier bei ihm sitzen, während draußen vor dem Fenster der Schneefall aufgehört hatte und die dicken Wolken aufrissen. Ronja sah auf Neros Hand. Aufmerksam betrachtete sie seine Finger, bis sich etwas Helles auf seiner Handfläche bildete. Mit offenem Mund sah sie zu, wie das Licht, ein kleiner Stern, aufstieg, über sie hinwegflog und dann verschwand. Sie lachte vergnügt. „Das ist ein unglaublich schöner Zauber! Wie eine Sternschnuppe. Kann man sich hier auch etwas wünschen?“ „Ich möchte dir nicht verbieten, deine Magie zu verbieten, ich will nur ehrlich sein. Auch wenn ich nicht will, dass du dich dadurch schlecht fühlst, denn ein schlechter Mensch bist du ganz und gar nicht“, schloss sie ihre Meinung zum Thema Magie erstmal ab. Das war gut, dann kurz darauf verlor Nero den Halt und zusammen mit ihm, immerhin hatte sie sich ja an ihm festgehalten, purzelten sie von Sofa. Ronja landete auf dem Rücken und schnappte kurz nach Luft. Es tat ein bisschen weh, doch zugleich klammerte sie sich noch immer an ihrem Fuchs fest, was das ganze etwas abgebremst hatte. Leise lachend ließ sie ihn los und sah zu ihm hoch. Und dann, als er sie küsste schmolz sie förmlich dahin. Ronja gurrte leise und genoss den Kontakt ihrer Körper, die Wärme, die so im Gegensatz zu dem kalten Boden unter ihrem nackten Rücken stand. Aber solange er da war, war das nebensächlich.
Nero erhob sich schließlich ihr viel zu schnell wieder und Ronja sah vom Boden aus zu ihm hoch, das dunkelgraue Haare wie ein Fächer um ihren Kopf ausgebreitet. „Ich hab dich wirklich ganz doll lieb“, flüsterte sie und lächelte ihn warm an. „Ich wusste echt gar nicht, dass das überhaupt möglich ist, aber irgendwie scheint es das zu sein.“ Während sie ihn so ansah, kam ihr ein Gedanke. „Nero?“, fragte sie und strich ihm die orangen Locken hinter die Ohren, um sein Gesicht besser sehen zu können. „Ich würde gerne mehr Menschen helfen. Denkst du … denkst du, ich könnte das irgendwie offiziell machen?“ Etwas unsicher blinzelte sie. Ronja hatte ja keine Ausbildung oder so, aber vielleicht kannte er sich da aus? Oder konnte das irgendwie einschätzen, was sie sich erträumt?
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Nero
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XXII Freundlichkeit. Freundlichkeit, Wärme, Zutrauen, Vertrauen, Herzlichkeit, Liebe und Zuverlässigkeit. Alles Punkte, alles Dinge, mit denen man Nero beschreiben kann, es sind alles Punkte, mit denen man Nero identifizieren kann. Er ist wohl der ehrlichste und der aufrichtigste Mann, den man sich vorstellen kann, auch wenn er in so manch einer Situation auch absolut kein Blatt vor den Mund nimmt, schon gar nicht, wenn es um eine Situation oder um eine Person geht, die ihm nahe steht. Da gab es ja die Situation damals in diesem öffentlichen Zentrum, als Nero gemeinsam mit seiner Gildenkameradin Hel unterwegs war und es ein wenig Stress gab. Letztendlich stoppte Nero diesen Aufschrei dort mit seinem Gift, selbst wenn dieses nicht wirklich provlematisch gewesen war, er sorgte dafür, dass endlich wieder Ruhr einkehrte und die Personen, welche diesen Stress vorursachten, für eine gewisse Zeit bestraft worden waren. Denn für Nero war nichts wirklich schlimmer, als das andere Personen in Gefahr gebracht werden. Das gehört sich für ihn absolut nicht und das ist für ihn auch wirklich nicht zu entschuldigen. Denn, es gehört sich auch einfach nicht, jemanden in irgendeine Situation zu bringen, welche sich nicht von alleine regeln lassen würde. Das wäre immer ein Punkt gewesen, mit welchem man den Mann zu einer Entscheidung hätte zwingen können, in welche er sich entgegen dem stellte, für das er eigentlich so sehr einstand. Denn wenn es darum ging, das er andere Personen beschützte, dann musste er hin und wieder auch mal seine ganz eigenen Prinzipien ignorieren. Denn hatte Nero nicht eigentlich auch deswegen die Heavenly Body Magic gelernt, damit er nicht mehr so häufig die Dragonslayer Magie des Giftes einsetzen musste, um eben nicht mehr so gefährlich sein zu müssen, schließlich war seine primäre Waffe, das Gift, letztendlich eine bösartige Fähigkeit, welche nicht nur den Feinden Schaden zufügen konnte, sondern eben auch den Freunden. Und das war ein Punkt, den Nero einfach nicht akzeptieren konnte und auch einfach nicht akzeptieren wollte. Denn niemals würde er irgendjemandem, den er mochte, mit seinem eigenen Gift schaden wollen. Denn das wäre das genaue Gegenteil von dem, was er eigentlich immer ausmachte und für was er stand. Denn Freundlichkeit, Wärme, Zutrauen, Vertrauen, Herzlichkeit, Liebe und Zuverlässigkeit vertrugen sich nun einmal nicht mit Gift. Und das liese sich nun einmal auch nicht ändern.
Zurück in der Gegenwart, weg von seinen eigenen Gedanken, fing sich Nero wieder und schaute sich das Szenario hier an Ort und Stelle weiter sehr genau an. Es war so ziemlich das Schönste, was er im Moment erleben konnte und das, was er im Moment auch so sehr genoss. Als Ronja ihm sagte, dass er letztendlich auch noch sein gutes Herz und seine Ehrlichkeit war, trieb sie ihm schon ein wenig die Röte ins Gesicht, denn so sah sich Nero selbst nicht. Denn er sah sich einfach nur als er selbst, er war halt einfach er. Es war ihm wahrscheinlich gar nicht mal so bewusst gewesen, dass er aber eben mit genau dieser Art, eben wie er selbst war, auf andere so eine natürliche und prägsame Erscheinung hatte, dass man ihn einfach mochte und lieb haben musste. Dies war aber eben etwas, was Nero niemals im Leben zuvor gelernt hatte, daher war es so neu für ihn und auch gerade deswegen festigte er das Band im Herzen zu Ronja so instinktiv und lies es immer fester und fester werden. Das Wachstum war unbestritten und es wuchs immer weiter. Das große Herz, was sich schon fast von selbst in die Hände der jungen Vogeldame begeben wollte, nur um dort für eine kleine Ewigkeit zu verweilen. Ja, ihr gehörte sein Herz und das würde sich auch niemals ändern. Definitiv nicht. Nicht einmal der Tod von Nero würde dies ändern können, sein Herz würde trotzdem bei ihr sein und auf Ewig über sie wachen. Es war ein tolles Gefühl, so verliebt zu sein, wie er es in die junge Dame war und er wünschte sich, dass dies auch für alle Zeit so bleiben würde. Nero tippte ihre Nasenspitze an. "Das ist ein wirklich schönes Gedicht. Es macht mich ziemlich glücklich, zu hören, dass ich dir diesen Wunsch erfüllt habe. Es freut mich, dass du solch schöne, literarische Zeichen in Gedanken hälst und lernst."
Die Sternschnuppe, die er durch seinen Zauber kurzzeitig erscheinen lies, machte auch seinem Grundsatz alle Ehre, denn er schaffte es damit, Ronja eine Freude zu machen. "Wenn du dir etwas wünschen möchtest, nur zu. Aber du darfst es nicht aussprechen, du musst es dir in Gedanken wünschen. Sonst wirkt es nicht. Das ist ganz wichtig." Zwinkerte er ihr mit einem Auge zu, während er sich schon wieder etwas ganz anderes ausdachte. Ja, Nero war ein wenig verspielt und genau das war auch ganz wichtig, denn das war ein sehr großes Zeichen dafür, wie wohl er sich einfach fühlte. Als sie ihm sagte, dass sie ihn wirklich ganz doll lieb hatte, schlug sein Herz höher, wie Wild, es vermochte überhaupt nicht mehr damit audzuhören. - Ein großes Zeichen purer Freude. "Ich habe dich auch sehr lieb. Du bist mir sehr, wirklich sehr wichtig. Du bist mein kleines Heiligtum." Dann sprach die junge Vates davon, dass sie sehr gerne mehr Menschen helfen würde, so hilfsbereit und lieb wie sie gewesen war und fragte ihren Freund, ob sie das irgendwie offiziell machen könnte. Kurz dachte Nero daraufhin nach, was man ihm auch ansah. Aber genau dann schaute er ihr in die Augen und lächelte, denn sein Verstand hatte ihm etwas verraten. "Natürlich ist dies möglich und ich wüsste auch schon, wie. Was hälst du denn davon, wenn du eine Praxis für Seelenheilkunde oder soetwas in der Art eröffnest? Dann könntest du offiziell für jede Person, ob Magier oder Zivilist da sein und mit deiner liebevollen und hilfsbereiten Art und Weise einem jeden helfen, der deine Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Wenn du magst, helfe ich dir natürlich dabei, so etwas aufzubauen. Was hälst du davon?" Stellte der Älteste der Necrologia-Geschwister seiner Freundin die Frage. Es war natürlich ihre Entscheidung, was sie davon halten würde, aber seine Hilfe hatte sie definitiv schon sicher, wenn sie diese denn gerne auch in Anspruch nehmen wollen würde.
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Ronja Dreaming Empath
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„Kennst du auch Gedichte? Magst du Gedichte?“, fragte Ronja interessiert. Obwohl ihr Herz Nero mit allem was er war und was ihn ausmachte akzeptierte, wusste sie doch noch sehr wenig über ihn. Was er den Tag über tat? Ob er sich gerne hinter Büchern vergrub oder lieber Abends mit seinem Bruder unterwegs war? Ob er gerne schwimmen ging oder es nur zur Abkühlen tat – wie an ihrem allerersten Tag. Ob er gar selbst Gedichte schrieb, vielleicht sogar eines Tages eines für sie schreiben würde? Oder über sie beide? Es gab Momente, da hätte Ronja den Gedanken als egoistisch für sich gehalten, doch zugleich empfand sie das, was sie teilten als etwas so kostbares, dass es gewiss ein Gedicht wert wäre. Sie würde ihn natürlich nicht zwingen, ihr eines zu schreiben, aber sie würde sich doch sehr darüber freuen. So wie über beinah alles, was mit dem Orangehaarigen zu tun hatte. Sie wollte ihn kennenlernen, Stück für Stück ihre Geheimnisse mit den seinen Austauschen und Tag um Tag immer vertrauter mit ihm werden. Mit seligem Lächeln drückte sie sich an ihn. „Ich liebe dich“, murmelte sie zum unbekannten Male und sah blinzelnd der kleinen Sternschnuppe zu. „So wie dieses kleine Licht.“ Dann nickte sie. Es fiel ihr sichtlich schwer, ihren Wunsch nicht auszusprechen, aber sie behielt ihn am Ende doch für sich. Vielleicht konnte Nero es sich ja auch so denken, wie ihre Augen voller Zuneigung glänzten und dem Sternchen Konkurrenz machten. „Ich könnte mir gerade so viel wünschen“, gestand sie. „Aber ich glaube, ich hab was gefunden.“ Sie lächelt ihn an, voller Stolz über diesen so schönen Zauber. So vieles hätte sie sich gerne gewünscht. Davon, dass es ihm gut ging, auf immer und ewig bis hin dazu, diesen Moment nie enden zu lassen. Am Ende hatte sie gewusst, dass beides nicht möglich war. Es war eine Sternschnuppe, kein Veränderer der Realität. Schlechte Zeiten kamen, so war es nun mal. Ronja war keine Optimistin, weil sie diese Tatsache verdrängte und darauf hoffte, es würde nicht zu kommen. Sie war es, weil sie wusste, dass es vorbeiging und dass auch der Regen etwas Schönes sein konnte. Man musste nur nach der Reflektion des Lichtes im Regentropfen suchen um die Sonne selbst an dunklen Tagen zu sehen. Nein, dafür benötigte sie keinen Wusch. Stattdessen hatte sie sich gewünscht, Nero nie aus ihrem Herzen zu verlieren.
Ronja spürte den festen, raschen Schlag seines Herzens an ihrer Schulter und sah aufmerksam zu Nero hoch, als sie ihre Frage gestellt hatte. Ein erfreutes Lächeln auf den Lippen, als er auf ihren Vorschlag einging und sie bestärkte. „Ja, das klingt wunderbar!“ Sie lachte leise. „Ich brauche das meiste Geld sowieso nicht, dass sich mit den Quests verdiene. Es wäre nicht sehr wichtig, dass nur auf freiwillige Spenden zu machen und nichts dafür zu verlangen. Das könnte so viele abschrecken, die meine Hilfe brauchen.“ Sie nickte zu sich selbst und setzte sich soweit auf, dass sie Nero mit vor Begeisterung strahlendem Gesicht direkt ansehen konnte. Ronja umgriff seine Hände. „Das würde mich sehr freuen, wenn du mir dabei hilfst. Ich habe noch nie ein Geschäft eröffnet. Da gibt es ganz sicher vieles, auf das man achten muss, oder? Braucht man dazu eine Erlaubnis?“, fragte sie. Das könnte ein kleines Hindernis sein, doch nichts, was ihre Laune trüben konnte. Vor allem nichts, was sie und Nero nicht zusammen schaffen könnte. „Weißt du Nero, am liebsten würde ich das überall machen. Ich habe schon ein paar Mal darüber nachgedacht und ein bisschen was zusammengedacht. Ich weiß nicht, wie umsetzbar das ist, aber ich glaube, zusammen können wir vieles schaffen, nicht wahr?“ Voller Vertrauen war ihre Stimme bei diesen Worten. „Ich kann nicht überall sein, aber es gibt sicher andere Menschen, die wie ich helfen möchten. Vielleicht können wir ja diese suchen und zusammen etwas großes machen? Etwas, dass dem ganzen Land und den Bewohnern hilft und wie ein schützender Flügel über ihnen wacht.“ Diesmal waren ihre Worte nicht gänzlich zufällig gewählt. Ronja hatte in der Tat diesen Gedanken schon öfters durchgespielt, war alleine aber nicht in der Lage gewesen, ihn zu verwirklichen. Doch mit Nero … mit ihm konnte ihr Schutzengel-Programm vielleicht Erfolg haben.
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Nero
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XXIII Gedichte... Kannte der Necrologia eigentlich Gedichte? Das war eine wirklich sehr gute Frage gewesen. Eine Frage, für dessen Beantwortung der Necrologia erst einmal tief in seine eigene Seele blicken musste. Er hatte in seinem Leben ja nie etwas gelernt, was mit Zwishcenmenschlichkeit zu tun hat. Das sind alles Erfahrungen und Empfindungen, welche er selbst gerade erst lernt und welche er sich folglich selbst beigebracht hat. Eine Möglichkeit, sich selbst zu fragen, was er wirklich gelernt hat, hatte er nie. Selbst als Nero damit begann, viel zu lesen und sein Wissen durch das Ansammeln von Lektüren zu erweitern, stellte sich die Frage, ob er wirklich ein kleines Gedicht irgendwo in seinen Schriften aufbewahrte. So dachte der Dragonslayer des Giftes nach, überlegte ordentlich und schloss dabei sogar die Augen. Es musste doch irgendwo eine kleine Anekdote geben, welche auch nur Ansatzweise an ein Gedicht erinnerte. Man konnte richtig in Neros Augen erkennen, wie sehr er sich anstrengte und überlegte. Zwar hatte er die Seelenspiegel geschlossen, doch anhand einer gerunzten Stirn konnte man schon eins und eins zusammenzählen. Es vermochte ihm wirklich wichtig gewesen zu sein, eine Antwort auf die Frage zu finden, welche seine Ronja ihm gestellt hatte. Im Allgemeinen war er ziemlich beeindruckt davon gewesen, dass sie so eine philosophische Ader in sich hatte, von der er selbst noch lernen konnte. Denn wenn überhaupt, dann hatte er maximal eine literarische Ader in sich, aber das alleinige Lesen von Büchern konnte man ja nicht als so etwas beschreiben. Und sein starker Gedanke an sein eigenes Hirn und dessen Leistungsvermögen war schlussendlich nicht in diesen Vergleich mit einzubringen, weil dies schlichtweg nichts bedeutete. Sogegesehen musste der Orangehaarige also einsehen, dass er eigentlich sehr talentlos war. Aber höchstwahrscheinlich machte ihm dies wohl überhaupt nicht so viel aus, denn er schien sich - wie immer eigentlich - nur für das zu interessieren, was andere Personen in seinem Umfeld betraf. Er selbst blieb dabei wie sonst auch auf der Strecke. Noch immer die Augen geschlossen, bewegte der junge Slayer nun leicht zögerlich seine Lippen und lies Töne herauskatapultieren.
"Einsam sitzend im tiefdunklen Bambushain, Die Zither schlagend mit trällerndem Gesang, Um diesen tiefen Wald wissen die Menschen nicht, Nur der volle Mond kommt mit seinem Leuchten."
Nero kannte nur ein einziges Gedicht und das war weniger ein Gedicht, als viel mehr ein Haiku, eine bestimmte Form eines Gedichtes. Er war sich aber sicher, dass diese Art seines Einfalles nicht wirklich schön klang und auch ganz bestimmt nicht so toll war, wie das schöne Gedicht seine süßen Vogeldame eben. "Leider ist dies das einzige Gedicht, was ich kenne. Ich habe lange überlegt, aber leider kenne ich wirklich nicht mehr. Aber Gedichte sind schön, es macht Spaß, darüber nachzudenken und sie anzuhören. Ja, ich mag sie." Lächelte der junge Kerl der Vates vertrauensvoll und liebevoll zu.
Als Ronja sagte, dass sie ihn liebte, ging das Herz des Necrologia mehr als nur auf. Sie war seine persönliche Sonne, ihr Lächeln war für ihn wie die Sonnenstrahlen, so warm und voller Freude, es war für ihn wirklich ein Genuss, sich in der Nähe der jungen Vogeldame aufhalten zu dürfen. "Ich liebe dich auch." Dann deutete Nero auf sein Herz, aber auch auf den Mond. "Der Mond leuchtet, weil die Sonne ihr Licht mit ihm teilt. Ich leuchte, weil du dein Herz mit mir teilst. Ich bin glücklich an deiner Seite. Was es auch war, das du dir gewünscht hast, ich wünsche dir von ganzem Herzen, das sich dieser Wunsch erfüllen wird und du noch sehr viel glücklicher werden wirst." Man, warum musste Nero eigentlich so lieb sein? Warum musste er denn so sein, wie er war? Das war schon fast unfair, so lieblich und föhlich freundlich, wie er war. Und das immer, grundsätzlich, tagein, tagaus. Es gab kaum einen Tag oder eine Reaktion, wo er mal nicht so lieb gewesen war. Man konnte schon sehr deutlich verstehen, warum man isch in ihn verliebte, allerdings sah er selbst seine liebevolle Art als Mensch einfach auch nur als selbstverständlich an. Nero war nun einmal ein so guter Mensch, er hatte so ein großes Herz, für ihn war es wichtig, dass er für diejenigen da sein konnte, die sich in seiner Nähe befanden und die ihm wichtig waren.
Als Ronja voller Begeisterung von ihrer Idee sprach und immer fröhlicher wurde, umgriff sie Neros Hände, um ihm noch näher zu sein. Sie offenbarte ihm, was ihre Wünsche dahingehend waren, aber auch, ob es womöglich sogar schwierig werden könnte, so etwas zu eröffnen. Der Necrologia drehte eine Hand geschickt und platzierte diese sanft auf den beiden Händen seiner Freundin. "Mach dir keine Sorgen. Es ist nur eine einfache Anmeldung, die ausseht. Das ist in wenigen Stunden getan, also sehr wenig Aufwand. Der größte Aufwand wird es sein, einen Ort zu finden, an dem du starten kannst. Auch die erste Einrichtung könnte schwierig werden. Aber..." Da stoppte der Necrologia mitten im Satz noch einmal. Er legte nun seine Hand hanz sanft auf Ronjas Wange, streichelte ein wenig darüber und legte dann seine Stirn gegen die Ihre. Für einen kleinen Moment blieb er so in dieser Position bei ihr und genoss ihre direkte Wärme. Dann nahm er sinen Kopf wieder leicht zurück, behielt seine Hand aber weiterhin auf ihrer Wange und streichelte weiter darüber. Dann blickte er ihr in ihre schönen und anmutenden Seelenspiegel und urplötzlich lächelte Nero von ganzem Herzen. "Aber ich helfe dir sehr gern. Ich nehme dich so lange auch gerne in meiner Wohnung auf, wenn du das magst? Ich unterstütze dich, ich helfe dir beim Aufbau deiner Träume und sorge dafür, dass deine Träume und Wünsche wahr werden. Wofür hat man denn einen festen freund? Das ist doch selbstverständlich, meine kleine Kirschblüte." Schon wieder so viel Ehrlichkeit, so viel Freundlichkeit und so viel starke Wärme des Herzens. Ja, Ronja bedeutete Nero wirklich alles. Es war nur mehr als klar, dass er ihr jeden erdenklichen Wunsch erfüllen wollte, schließlich waren ihre Träume sehr wichtig. Außerdem liebte Nero es, Ronja einfach strahlen zu sehen, ihre Fröhlichkeit machte ihn einfach nur glücklich.
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Ronja Dreaming Empath
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„Ein schöner Text. Ich glaube, solch unbekannte Orte sind in der Tat die schönsten, die es gibt. Leider werden wir sie nie sehen, denn sobald wir da sind, ist dieser gänzliche Frieden verschwunden.“ Ein trauriges, aber zufriedenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Wenn ihr Blumen sammeln gehen, dann nehme ich eines meiner Gedichtsbücher mit und lese dir daraus vor“, versprach sie ihm. Natürlich musste sie es dazu erst einmal finden. Eines lag gewiss irgendwo in der Nähe ihres Bettes, das andere … sie hatte ein paar von Dillan mitgenommen, doch seit langen nicht mehr gesehen. Vermutlich war es irgendwo in dem kleinem Lagerraum, indem sich mehr Dinge stapelten als sie zählen konnte. Sie hatte schon oft überlegte ihn aufzuräumen und auszumisten, aber weder hatte sie die Energie noch den Platz. Außerdem hing die Vates viel zu sehr an ihren Sachen, als dass sie diese wegwerfen könnte. Vieles davon waren Geschenke von Menschen, die ihr wichtig waren, die sie aber lange nicht gesehen hatte. Manche Dinge wie ein alter Spiegel oder eben die Bücher hatte sie von ihrem Adoptivvater mitgenommen. „Ich hoffe es auch“, murmelte sie, ganz verzückt über seine Worte und kuschelte sich weiter an Nero. Es war wie ein Spiegel, sie spiegelten sich ihre Zuneigung gegenseitig immer weiter hoch, bis Ronja das Gefühl hatte, selbst ohne ihre Flügel fliegen zu können. „Aber eigentlich glaube ich schon, dass es so passieren kann.“ Sie lächelte ihn verträumt an. Ja, in ihrem Herzen war sie sich in der Tat sehr sicher, dass sie ihn nie so verlieren könnte, wie eine kleine Stimme der Angst murmelte. In ihrem Herzen hatte sie auch Dillan nie gänzlich verloren und jetzt, mit ihrer neuen Fähigkeit und dem Geisterbuch, konnte nicht einmal der Tod sie von ihm trennen.
Bis dahin würden aber noch Jahrzehnte vergehen, Zeit, die sie mit Nero bis aufs letzte auskosten wollte. „Wirklich? Das ist ja toll!“ Sie nickte bestätigend und ergriff seine Hand, die nicht sanft über ihre Wange fuhr. „Es gibt ganz sicher leere Orte, da finden wir etwas. Ich brauch eigentlich nur zwei oder drei Räume. Einen für das Wartezimmer, einen für mich und meinen Gast und noch einen für alles andere. Vielleicht einfach eine Wohnung?“, überlegte die Geflügelte laut. „Ich muss gestehen, ich habe mir noch nie eine Wohnung gemietet oder gekauft. Mein Baumhaus war zwar schon da, aber das ging sehr einfach, weil es keine wirkliche Adresse hat. Offiziell bin ich im Gildenheim angemeldet.“ Dann musste sie lachen. „Für ganz vieles“, grinste sie und drückte ihrem einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Dann zog sie den Kopf zurück und leckte sich die Lippen. „Was hältst du davon: Wir fahren nach diesem Urlaub zu dir in deine Wohnung? Ich bin sehr neugierig, wo und wie du lebst“, gestand sie und sah ihn aus großen, blauen Augen an. „Und danach reisen wir zu mir, vielleicht mit Weg über die Oase? Bei mir suchen wir uns dann eine Wohnung und richten sie ein. Mein Bett ist nicht besonders groß, aber ich kuschle mich gerne an dich. Dann geht sich das schon aus“, schlug ihm Ronja vor und betrachtete ihn gespannt. Was er davon halten würde? Nicht jeder schlief gerne in einem Baumhaus und gerade war sie nicht sicher, ob sie seine Meinung dazu kannte. Sie hatten so viel am ersten Abend gesprochen … „Also wenn dir das Baumhaus nichts ausmacht“, schob sie zur Sicherheit noch hinter. „Es ist ein Stückchen von der Stadt entfernt, aber dafür ist der Wald wunderschön.“
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Nero
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XXIV Ein ernstes Thema schlug sich nun einher. Wahrlich ein ernstes Thema, ging es doch um den persönlichen Traum der Vates. Ein schöner, ein wirkliches schöner und privater Traum, warum sollte er dann nicht erfüllt werden? Wenn es etwas gab, was der Necrologia wirklich sehr liebte, dann war es doch, die Wünsche und Träume von anderen Personen zu erfüllen. Es war ja immerhin so gewesen, dass er sein eigenes Wohl immer unter das Wohl von allen Anderen stellte und das er sich grundsätzlich nur darauf konzentrieren wollte, was für die anderen Personen richtig und auch wichtig war. Das lag in seiner Natur, in genau dieser Hinsicht war er eben auch eine der engstirnigsten Persönlichkeiten, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Aber es gab auch Gründe, warum der Orangehaarige sein eigenes Wohl höchstselbst so ignorierte und immer nur für andere Personen da sein wollte. - Zwischenmenschlichkeit. Denn es gab absolut nichts wichtigeres, als persönliche Kontakte zu knüpfen und diese auch weiterhin gutheißen zu können und diese auch zu intensivieren. Was war er denn für eine Persönlichkeit, wenn er sich selbst als wichtiger erwachten würde als das, was so wichtig auf der Welt für ihn war? Auch sein Ziehvater hatte ihm etwas ganz anderes beigebracht. Auch der Drache konnte ihm seinerzeit schon beibringen, dass das, was andere Persönlichkeiten erreichen würden, viel wichtiger war, wenn man ihnen dazu verhalf. Solche Dinge sollten sich gerade im Bereich der Zwischenmenschlichkeit immer wieder auszahlen können und genau aus diesem Grund war er da einfach so rigoros drauf. Der Sternenschauer war in dieser Hinsicht aber einfach auch unverbesserlich, aber es gab jetzt auch wirklich nichts, was er an dieser Einstellung bereute. Viel mehr noch, es gab nichts, was er generell bereute. Alles, was er bisher im Leben erlebt hatte, trug mehr oder weniger dazu bei, das er zu dieser Persönlichkeit geworden ist, die er jetzt darstellt. Vermutlich wäre alles ganz anders gekommen, wenn sein leiblicher Vater nicht von vorn herein diese Erwartungen in ihn gesetzt hätte, Nero sich nicht dafür entschieden hätte, zu flüchten und dann nicht auf Dantalion getroffen wäre. Vermutlich würde er jetzt die familieneigene Bestattung führen und würde ein langweiliges Leben fristen, wahrscheinlich sogar ohne der Befähigung zur Magie. Dabei waren sein Lost Magic und seine Himmelskörpermagie doch regelrechte Lebensschätze, welche er sich irgendwie erarbeiten konnte. Aber viel schlimmer, wäre das alles nicht so gekommen wie bisher, hätte er seine Ronja vermutlich niemals kennen gelernt und das wäre für ihn unerträglich gewesen. Genau aus diesem Grund ist Nero auch sehr froh darüber, dass sich sein Leben so entwickelt hat, wie er es durchlebt hat.
Es gab da noch die ein oder andere Sache, welche Nero seiner Freundin noch anbieten könnte, denn er hatte da ja noch einen kleinen Gedanken. Schließlich entstammte er immerhin einer Bestatterfamilie, welche nicht gerade ohne Wohlstand leben musste. Zwar hatte Nero keinen Kontakt mehr zu seiner Vergangenheit, allerdings gab es da noch etwas Anderes. Vor vielen Jahren erhielt Nero Zugriff auf sein Sparbuch, was ihm kurz vor seinem Entschluss, alles hinter sich zu lassen, übereignet wurde, in dem Gedanken, dass er es sich anders überlegte und die Wege des Vaters einschlagen würde. Es kam bekanntlich anders. Mit anderen Worten, Nero erhielt Zugriff auf einen beachtlichen finanziellen Vermögenswert, über welchen er noch heute verfügt. Anders lässt sich sein kostbares Hobby, ein wandelndes Bibliotheksgemach zu besitzen, überhaupt nicht finanzieren. Weiterhin bedeutet dies, dass der älteste Necrologia nicht gerade arm war und seiner Vogeldame somit einen eigenen Grundbesitz erwerben kann. Seine Gedanken waren dahingehend auch schon einen Tick weiter, denn er hatte sich einen Vorschlag bereit zurecht gelegt. "Weißt du, meine kleine Kirschblüte, ich verrate dir jetzt mal was. Barbatos und ich sind Sprösslinge eines Bestatters. Einst sollte ich ja das Familienerbe antreten. Aber es kam ja anders. Anders gesagt, ich habe finanziell keinerlei Sorgen. Ich würde dir gerne ein Haus kaufen und schenken, was du ganz allein für dich nutzen kannst. Vielleicht auch als Wohnort, aber auf jeden Fall für deinen Traum. Du musst dir nur deine Gedanken darum machen, in welcher Stadt du dies gerne hättest. Um den Rest kümmere ich mich." Sprach er mit einem ehrlichen und fröhlichen Lächeln im Gesicht. Ja, in der Tat, Nero hatte finanziell wirklich keinerlei Probleme, dazu kamen ja noch seine Verdienste aus den Quests seiner Gildentätigkeit. Diese legte er sich ja sparend zur Seite. Er dachte eben in jeder Lebenslage um mehrere Ecken, dahingehend war er eben auch privat ein Stratege durch und durch.
Zuerst ein flüchtiger Kuss, danach ein aufregender Wunsch. In Neros Kopf arbeitete es unaufhörlich weiter. Zu Nero nach Hause? Zu Besuch in seinem wandelnden Bibliotheksgemach? Daheim in der Gilde? Das tiefste Innere des Giftslayers begann aufgeregt zu leuchten und zu funkeln. Vorfreude entwickelte sich. Zu gern würde er Ronja zeigen, wie er lebte, was sein Reich war, zu gern würde er wissen, was sie von seiner Heimat und von seiner Wohnung hält. Dieser Wunsch von ihr, ein wahrhaft glücklicher Moment. "Dann lernst du auch Aire kennen. Zu Hause habe ich einen sehr zahmen Vogel, der auch schon auf meine Rückkehr wartet. Ich würde mich so freuen, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen würden, denn ich würde dir sehr gerne zeigen, wie und wo ich lebe." Sein strahlendes Licht in seinem Inneren wurde immer stärker und immer größer, sein Herz schlug wie wild. "Ein erhöhter Ort? Du weißt doch, ich liebe es, mich an erhöhte Plätze zu begeben und nachzudenken. Ich werde mich in deinem Baumhaus bestimmt sehr wohl fühlen." Dann ging Nero seine Gedanken weiter durch, denn irgendwie packte ihn dieser Gedanke, der sich da in seinem Kopf immer weiter manifestierte und sich auch konkretisierte. Was würde ihn jetzt eigentlich davon abhalten, diesen auch in die Tat umzusetzen? Vermutlich nur die eingetretene Nacht, aber selbst das war für ihn nichts, denn wann schlief der Necrologia denn bekanntlich mal? Richtig, so selten wie nie. "Hast du Lust, unmittelbar mit mir aufzubrechen? Wir könnten Barbatos einsammeln und uns dann gemeinsam auf den Weg in Richtung Aloe Town aufmachen. Ich bin ehrlich, ich kann es kaum erwarten, dir alles zu zeigen."
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Ronja Dreaming Empath
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Ronja war tatsächlich eine der Menschen, die komplett vergessen konnten, dass sie reich waren. Nicht etwa, weil sie im Reichtum schwamm, bis sie es nicht einmal mehr mitbekam, nein, eher war das Gegenteil der Fall. Es war nicht so, als hätte sie das geplant oder so. Um ehrlich zu sein wusste sie nicht einmal, wo der Vererbungsvertrag lag … Sie hatte nie angerührt, was Dillan ihr vermachtet hatte. In ihrem Baumhaus benötigte sie nur wenig Geld und dafür reichten die Quest allemal völlig aus. Genug, dass sogar davon meist etwas übrigblieb. Sie hatte, bevor sie Nero hier getroffen hatte, bereits eine Quest erledigt, um sich das Zimmer mieten zu können und den Zug zu bezahlen, von dem, was sie noch eingesteckt hatte. Ronja lebte in den Tag hinein, nahm was kam und ging möglichst offen an die Sachen heran, auf das sie ihr schon Glück bringen würde. Bisher war sie damit auch gut gefahren, hatte nette Leute getroffen und von vielen Seiten Hilfe erhalten oder selbst geben können. Die Empathin hätte gekichert über den Zufall, wie ähnlich sie sich doch waren, hätte der Satz: „Aber es kam ja anders.“, sie nicht aufgehalten. Nero mochte fröhlich sein, sie sah und spürte es auf vielen, verschiedenen Ebenen, aber es waren dennoch Dinge geschehen, die auch ihn einst traurig gemacht hatten. Darüber wollte Ronja nicht lachen. Stattdessen nickte sie begeistert. „Ich weiß nicht, wie viel Geld ich habe“, gab sie schmunzelnd zu. „Mein Mentor hat mir das meiste mit seinem Tod vererbt, aber ich habe nie nachgezählt oder etwas damit gemacht. Vielleicht kannst du mir ja damit helfen, mir das mal genauer anzusehen. Verträge und Mathe sind nicht so wirklich meine Stärke, obwohl Dillan versucht hat, es mir beizubringen.“ Zudem war sie seit seinem Tod nicht mehr in seinem Anwesen gewesen. Sie wusste nicht, ob es noch stand, besetzt war oder umgebaut worden war – ohne ihr Zutun. Ronja war kein Mensch, der ihre Türe absperrte. „Einen Wohnort habe ich, aber für das Programm brauch ich Orte. Und eigentlich auch Mitarbeiter“, überlegte sie. Dann umarmte sie ihn voller Dankbarkeit und hüllte sich in den vertrauten Geruch seines Lieblingstees, der ihm immerzu umgab. „Ich freue mich so sehr darüber, dass du mir helfen willst. Danke Nero.“
Ihre Pläne trafen auf fruchtbaren Boden. „Ein Vogel?“ Begeistert strahlte sie ihn an. Ronja hatte keine Haustiere, aber sie liebte sie. „Darauf freue ich mich schon sehr. Wie du dir denken kannst, mag ich Vögel.“ Sie lachte leise. Es war traumhaft, wie sehr sie sich gegenseitig ergänzten. Ihr Heim war für ihn offenbar ebenso willkommen wie für sie sein Vogel. Es war fast so, als hätte das Schicksal sie nicht nur für immer verbunden, sondern auch schon vor vielen Jahren füreinander erschaffen.
Dann weiteten sich Ronjas Augen überrascht. „Jetzt?“, rief sie aus. Sie warf einen Blick hinaus in den leichten Schneefall, in die dunkle und kalte Nacht. Er wollte jetzt weg? Einige Augenblick saß sie stumm auf seinem Schoß, dann schob sie sich von ihm hinab. Hätte sie länger nachgedacht, dann hätte sie wohl mit der Entscheidung gezögert, doch so nickte sie nur und streckte ihm die Hand hin, um aufzustehen und schnappte sich dann den Pullover. Angezogen war sie schnell, während ihr Herz vor Aufregung immer schneller zu pochen begann. Sie stopfte ihr Zeug in ihre Tasche und nahm das Geisterbuch mit. Warum nicht jetzt? Sie hatte die Antworten auf all ihre Fragen genau hier gefunden. Zusammen zogen sie sich dick an, auch wenn Ronja kaum glaubte, dass ihr kalt werden könnte. Ihrer beider Gefühle, die ganze Liebe, die Nero ausstrahlte, gab ihrer Seele das Gefühl, im wärmsten Sommer zu sein. „Komm, lass uns Barbatos suchen und dann gehen.“ Sie nahm ihn an der Hand und lief beschwingt mit ihm die Treppe hinab. Fast, als könne sie fliegen, so auf Wolke 7, erreichte sie den Eingangsbereich. Sie zahlten und Ronja bedankte sich für die nette Zeit in dem Gasthaus und für das Buch, dass sie der Wirtin und Betreiberin abkaufte. Dann trat sie mit Nero in die wirbelten Flocken, deren Kälte sie kaum spürte. Ronja hob den Kopf und blinzelte Nero an, zog ihn für einen letzten Kuss zu sich hinab, ehe sie sich auf den Weg machten. Sie hatte Lust, etwas verrück verliebtes zu tun.
Play Ende … when i saw you i fell in love and you smiled because you knew …
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Elion
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Eine eisige Brise zerrte erbarmungslos an dem dicken Mantel des Elben. Der dicke Stoff ließ zwar kaum Wind durch, aber inzwischen war er von all dem Schnee doch feucht und konnte seinen Träger kaum noch warm halten. Die Sonne war gerade eben erst hinter den großen Bergen, die das Dorf umgaben, verschwunden, doch die eisige Kälte der hereinbrechenden Nacht war bereits deutlich zu spüren. Unweigerlich musste sich Elion schütteln, sein Atem formte bereits kleine Wölkchen. Glücklicherweise trat er gerade seinen letzten Schritt an der frischen Luft. Mit einem ordentlichen Ruck stieß er die dicke Holztüre auf und trat ein in die warme Stube. Gemeinsam mit einer regelrechten Wand an warmer Luft empfing ihn der Geruch von Desinfektionsmittel und übertriebener Sauberkeit. Das Krankenhaus des kleinen Dörfchens konnte man eigentlich kaum als Haus bezeichnen, es war viel mehr ein Häuschen. Viel mehr brauchte es an einem Ort, an dem mehr Tote verweilten als Lebende, wohl auch nicht. Immerhin war es gut an dem dicken, roten Kreuz zu erkennen, das an der Außenwand vor sich hinleuchtete. Er hätte wirklich keine Lust gehabt, bei dem Schneesturm, der da draußen wütete, noch lange in dem Kaff herumirren zu müssen. Mit einem schweren Seufzer schmiss er seinen Mantel an die Kleiderstange, die direkt neben dem Eingang stand und ließ sich auf einen der Stühle, die ebenfalls dort waren, sinken. Vermutlich waren diese eigentlich für wartende Patienten gedacht, doch -welch Wunder- war er gerade der Einzige hier. In irgendeinem Hinterzimmer konnte man die gedämpfte Stimme einer älteren Frau hören, vermutlich der Ärztin, doch ansonsten herrschte Stille. Zumindest im Inneren. Draußen konnte man den Wind heulen hören und die Fensterläden, die er immer wieder erbarmungslos gegen die Hauswand knallen ließ. Wirklich ein Sauwetter. Hoffentlich musste er da heute nicht mehr hinaus. Sein Auftraggeber lag ja angeblich hier und da sich der Auftrag eng mit ihm befasste, war es doch naheliegend, dass er seine Seite nicht verlassen musste, oder? Ersteinmal hieß es jedoch warten. In der Regel legte der Rosahaarige großen Wert auf Pünktlichkeit, doch heute konnte man das wohl wirklich nicht verlangen. Das hieß zwar nicht, dass es ihn nicht nerven würde, wenn sein Kollege nicht zeitig aufkreuzte, doch er würde zumindest ein wenig Verständnis zeigen können. Ein Teil der Anreise hierher bestand aus einem kleinen Fußmarsch und auch den konnte man nur bestreiten, wenn man zuvor einen Kutscher fand, der einen zumindest einen Teil des Weges abnahm. Bei diesem Wetter keine Selbstverständlichkeit. Er selbst hatte Glück gehabt, dass er aufgebrochen war, bevor der Sturm richtig fahrt aufnahm, doch wer wusste schon, von wo sein Kollege startete? Murrend legte er den Kopf in den Nacken, streckte die Beine aus und entschloss, sich einen Moment lang auszuruhen. Der hohe Schnee hatte die kurze Strecke unfassbar anstrengend gemacht und er vermutete, dass diese Nacht eine lange werden würde. Mehr als rumsitzen konnte er ja sowieso nicht. Ein Weilchen verging - vielleicht ein großes, vielleicht ein kleines, das war bei der monotonen Umgebung nicht allzu leicht zu sagen - ehe das Knirschen von Schnee direkt vor dem Fenster in seinem Rücken die eingespielte Geräuschkulisse durchbrach. Sichtlich träge hob der Elb also seinen Kopf, neigte ihn zur Seite um direkt sehen zu können, wer ihm denn Gesellschaft leisten würde. Die Tür öffnete sich langsam und ein trat ein junger Mann, deutlich kleiner als Elion. Sofort fielen dessen Mundwinkel nach unten. Das Gesicht kannte er doch ... und dessen Anblick erfüllte ihn nicht mit Freude. "Nee oder..."
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Asher
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1 Brrrr. Chris machte gleich den Hubschrauber. Er war hier oben aufgewachsen, gar nicht so weit weg von dem Dörfchen, in dem er sich gerade herumtrieb. Es war nicht sein erster Schneesturm, eigentlich liebte er das wilde Wetter hier oben. Mal als einmal war er im Schneefall aus dem Haus gerannt. Ein kindlicher Versuch dafür zu sorgen, dass seine Mutter sich um ihn sorgte. Dass sie ihm einen Beweis gab, dass er ihr nicht egal war. Seine Tränen waren im kalten Wind auf seinen Wangen gefroren, Eisperlen, die zerflossen, wenn er zurückkehrte und sie ihn beschimpfte, dämlich nannte und in sein Zimmer schleppte. Ja, er hatte nicht nur gute Erinnerungen an den Norden, und trotzdem war er jetzt hier. Er war in Oak Town aus dem Zug gestiegen und dann hier gelandet. Seine dunklen, gefütterten Stiefel hinterließen tiefe Abdrücke im Schnee, die er dank des dichten Schneefalls kaum sah. Die Kapuze über den Kopf gezogen latschte er weiter und versank immer wieder knietief in einer Schneewehe. „Wäh“, machte er und rieb sich die kalten Wangen mit den in violetten Handschuhen steckenden Fingern. Er legte den Kopf ein Stück zurück und streckte die Zunge raus, um die kalten Flocken aufzufangen, bis er dadurch welche in den Kragen bekam und es mit einem weiteren brrr wieder sein ließ. Chris erreichte sein Ziel, das Krankenhaus. Er war so selten in einem Krankenhaus, dass er sich mit großen Augen umsah, als er eintrat. Sahen die alle so aus? Irgendwie erinnerte es ihn mehr an ein Wohnzimmer und Gangsbereich. Ein ungemütliches. Chris behielt den Mantel noch an. Eines fiel ihm gleich negativ auf. Die Stille. Es war echt ruhig hier … Und als er dann zu den Stühlen sah und den Typ erkannt, fiel ihm die Kinnlade nach unten. Er wusste nicht, ob er lachen oder schreien sollte. „Heee Elli!“, entkam ihm, bevor er sich stoppen konnte. Bevor ihm einfiel, das der Rosahaarige das gar nicht mochte, wenn er ihn so nannte. Ups. Naja, er war hier im Krankenhaus. Da würde man ihn schon umsorgen, falls was passierte! „Das ist jetzt echt scheiße, ha?“ Er grinste sein Gegenüber an, blieb aber auf Sicherheitsabstand. Man piekste einen schlafenden Löwen ja auch mit einem Stock, nicht mit dem Finger in die Seite. „Äh, besuchst du hier Leute von dir? Tust du, oder? Hoff deinen … Eltern? Geschwister? Kind? Ne, das ned … es ist nix schlimmes. Ich werde dann einfach mal da drüben stehen und warten, ja? Soll noch wer auftauchen, weißt du, für so nen Dude der hier liegt und unsere Hilfe will.“ Chris hoffte echt, dass es nur ein dummer Zufall war und Elli nicht sein Questpartner. Er fühlte sich halt einfach nicht sicher mit ihm! So behielt er ihn besorgt im Blick und wippte auf den Stiefeln vor und zurück. Mit diesen zwei, drei Zentimeter Absatz, der auch sehr breit war, klappte das schon super, ohne dass er drohte umzukippen. Unruhig sah er zur Türe. Da musste einfach wer auftauchen! Tat es aber leider nicht, egal wie eindringlich er die Türe anstarrte, wenn er nicht gerade Elion im Auge behielt, dass er ihn nicht wieder anging.
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Elion
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Knarzend schwang die Tür zur Krankenstation auf und Elion legte seinen Kopf zur Seite, um direkt sehen zu können, wer zu ihm hineintrat. Neugierig musterte er das halb von einer Kapuze verdeckte Gesicht. Diese Augen und das blöde Grinsen ... oh das würde er überall erkennen. Schlagartig rutschten seine Mundwinkel hinab, viel tiefer konnte er sie kaum ziehen. Ein unzufriedenes Grummeln verließ seine Lippen, einen Moment lang fragte er sich, ob er bloß eingeschlafen war und all das nun träumte. Doch das Schicksal hatte sich tatsächlich einen absolut unlustigen Witz erlaubt, das hier war real. Auf etwas besseres war es wohl nicht gekommen? Es gab so viele Magier auf dieser Welt und man hatte ihm ausgerechnet diesen Schwachkopf an die Seite gestellt? Der Elb war sich wirklich nicht sicher, ob seine Nerven es überleben würden, noch einen Auftrag mit Chris auszuführen, doch die Alternative war, in dem Schneesturm, der da draußen gerade herrschte, wieder abzureisen. Letzteres war definitiv eine Gefahr für sein eigenes Leben, ersteres hingegen war höchstens ein Risiko für das Leben des Necrologia. Die Entscheidung war also schnell gefällt. Seufzend stämmte er die Hände auf die Oberschenkel, ehe er sich aus dem Stuhl schwang und sich vor dem Dunkelhaarigen aufbaute. "Hey, Kumpel." Seine Worte waren schwer von der Ironie, die er in sie legte. "Schön, dich wiederzusehen." Mit vor der Brust verschränkten Armen starrte er auf den Kleineren herab. Er hatte wohl nichts aus ihrer letzten Begegnung gelernt, was? "Eli." wies er ihn zurecht. Noch zeigte der Morsatra sich überraschend geduldig, doch diese Geduld war stark begrenzt. "Scheiße? Ich weiß nicht, was du hast. Ich freue mich riesig. Sieht man mir das etwa nicht an?" Er zog seine Mundwinkel übertrieben weit nach oben, 'grinste' seinen geliebten Kollegen einen Moment lang an. Oh ja, das war der Ausdruck von purer Freude. Anscheind hatte der Schwachkopf noch immer die Hoffnung, dass es nur ein blöder Zufall war, dass sie sich hier trafen und ihre Wege direkt wieder auseinandergehen würden. Das war ja fast schon süß. Zu gerne hätte der Rosahaarige diese Hoffnung ebenfalls gehegt, doch dafür war er einfach zu pessimistisch. Keiner von ihnen besuchte hier Bekannte. "Ich habe keine Familie." entgegnete er also trocken. Theoretisch besaß er durchaus Eltern, doch diese waren für ihn schon lange gestorben. Sie waren nicht mehr als Erzeuger, die irgendwann die Schnauze von ihm voll gehabt hatten und ihn hatten loswerden wollten. "Na dann warte mal schön." Er beobachtete, wie der Dunkelhaarige einige Schritte fortrat und immer wieder nervös zwischen der Tür und dem Elb hin und her blickte. Ein Weilchen ließ er diese ehrlich gesagt ziemlich amüsante Darbietung einfach laufen, ehe er seinem Kollegen schließlich alle Hoffnung raubte: "Du wartest auf mich. Jemand anderes wird nicht kommen." Die Abneigung beruhte zwar absolut auf Gegenseitigkeit, aber es war doch irgendwie lustig, wie eingeschüchtert Chris wegen ihm war. "Freust du dich nicht? Hast du etwa Angst?" fragte er mit einem frechen Funkeln in den Augen. Vor Elion brauchte man doch wirklich keine Angst zu haben, er war doch ein ganz Lieber! "Du warst doch das letzte Mal so nett gewesen und hast mir deinen Teil des Lohns auch noch überlassen. Wie könnte ich da jetzt gemein zu dir sein?" Verziehen hatte er dem Necrologia deswegen noch lange nicht, aber das Geld stimmte ihn durchaus ein wenig friedlich. "Ich bin mir ganz sicher, dass wenn du brav bist, wir super miteinander auskommen werden." Dann konnte er womöglich das Bedürfnis, dem Typen den Hals umzudrehen und ins Jenseits zu schicken, bevor das hier anwesende Personal etwas dagegen tun konnten, unterdrücken. Er beugte sich ein Stück hinab, um seinem Gegenüber direkt in die Augen zu blicken: "Das kannst du doch, oder nicht? Ich weiß nicht, ob ich mich nocheinmal bestechen lassen möchte."
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Asher
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2 Das konnte echt nicht wahr sein. Chris träumte. Ganz sicher träumte er nur. Elion hatte ihn schon in seinen Kopf verfolgt, das tat er jetzt sicher wieder! Eigentlich lag er nur daheim in seinem Bett und gleich würde er aufwachen, Elli verfluchen und- Shit. Elions Stimme klang viel zu real und in seinem Traum würde er ihn nicht Kumpel nennen, auch wenn die Worte vor Sarkasmus nur so troffen. Nein, da würde er ihn jetzt durch den Schneesturm jagen. „Äh ja, voll. Ich hab dich echt voll vermisst! Am liebsten würd ich dich jetzt umarmen, aber glaube ich bleibe besser ein Stück weg, ja?“ Chris Stimme war leiser als gewöhnlich, aber rauspurzeln taten sie dennoch. Verdammt, er musste sich echt zusammenreißen. Das letzte Mal war scheiße ausgegangen, dass brauchte er nicht schon wieder! So blieb er in hübschem Abstand stehen. „Ja, du siehst aus wie ein durchgeknallter Clown.“ Ups, das klappte wohl nicht so wie gewünscht. Er biss sich auf die Unterlippe, um die Klappe zu halten und sah bemüht konzentriert zur Türe … und linste immer wieder zu Eli zurück. Das der ihm ja nicht näher kam … „Oh, das tut mir leid. Meine ist jetzt auch nicht cool, aber so gar keine haben …“ Der Schalk war aus den Worten gewichen und zum wohl ersten Mal sah er Elli ehrlich, fast schon ernst und ohne Angst an. Chris mochte seine Eltern nicht wirklich. Es war einfacher sie nicht zu mögen und sauer zu sein, als sich mit den Gefühlen dahinter zu beschäftigen. Mit dieser … Enttäuschung. Er hasste es, hasste die Blicke seiner Mutter, auch wenn er sie bewusst provoziert hatte. Aber es hatte sowieso keinen Unterschied gemacht. Sie hatte ihn auch nicht akzeptiert, wo er noch versucht hatte, alles richtig zu machen. Diese Erinnerungen jagten einen Schatten über seine Mimik, während er weiter wartete. Zumindest bis Elion ihm die Illusion nahm. Chris wirbelte ganz zu ihm herum, die dunkelbraunen Augen aufgerissen. „Nicht dein Ernst? Das sagst du jetzt?“ Er verzog das Gesicht und deutete auf Elli. „Ja? Wie jeder normale Mensch fand ich es irgendwie nicht so vertrauenserregend, fast erwürgt zu werden. Und glaube auch jeder unnormale Mensch sieht das so, wenn die nicht gerade drauf stehen.“ Und das war bei Chris nicht der Fall. Hoffentlich war das auch nicht Ellis privater Kick oder so. Chris hatte sich nicht von seinem Platz an der Wand wegbewegt. „Ich weiß nicht ganz … du klingst wie ein Löwe der seiner Beute erklärt, dass seine Krallen nur für das Klettern da sind und nicht um sie zu zerfleischen.“ Nein, dass jetzt nahm er Elion keine Sekunde ab. Der Typ war hochgefährlich und hochexplosiv. Entsprechend hätte es das hinabbeugen gar nicht gebracht. Besser gesagt … es wäre ohne besser gewesen. Chris eigener, kleiner Tick, nichts unkommentiert zu lassen, sprang sofort darauf an, auch wenn seine Finger vor Angst zitterten. Er reckte das Kinn hoch. „Ich weiß das du größer bist und mich umbringen kannst, auch ohne, dass du so böse guckst.“ Er verbiss sich alles zu den Zähnchen, die er gerade das erste Mal wirklich realisierte. Waren die neu? Ehe er die Hand heben, nachfragen konnte und überprüfen, ob die echt waren, wich er einen Schritt zurück. „Dann schauen wir mal nach dem Dude, oder?“ Er warf Elion einen misstrauischen Blick zu. Da er aber nicht glaubte, das der ihn einfach von hinten abstechen würde, machte er sich auf den Weg um die Zimmernummer zu suchen. Nein, Elion wollte die Angst und den Schmerz in seinem Gesicht sehen, wenn er sowas tat. Wie ein richtiger Sadist. Vor Zimmer 64 blieb er stehen und klopfte. Er erinnerte sich daran, wie er mit Lio und Raz den Riesen besucht hatte und riss sich zumindest soweit zusammen, kurz abzuwarten, ehe er vorsichtig den Kopf reinstreckte. „Hallo?“
Drinnen war es dunkel, trübe das Licht, dass durch die Schneeflocken bis ins Zimmer fiel. Chris drückte die Türe ganz auf und trat in das Einzelzimmer, in dem ihr Auftragsgeber lag.
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Elion
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"Heheh, ja, ich bin mir sicher, dass du das hast." entgegnete der Rosahaarige schmunzelnd. Er war sich sicher, dass Chris jeden Tag von diesem Wiedersehen geträumt hatte, die Sehnsucht in seinen Augen war doch so klar erkennbar. "Ja. Wenn du mich anfasst brech' ich dir das Genick." Anscheinend hatte sein Kumpel ja zumindest die ein oder andere Kleinigkeit von ihrer letzten Begegnung mitgenommen. Eigentlich wusste der Elb, dass Chris nicht wirklich überlegt hatte, ihn zu umarmen, doch er wollte die Sache trotzdem klarstellen. Man wusste ja nie, auf welche Ideen der Terrorzwerg kommen würde. Er verschränkte die Arme vor der Brust um seinen Standpunkt noch deutlicher zu machen. "Hm, was hast du da gerade gesagt?" Er hatte sein Gegenüber durchaus verstanden, war aber nicht sonderlich glücklich mit dessen Aussage. Hatte er doch nichts gelernt? Oder würde er die Chance nutzen, die Elion ihm gerade gegeben hatte? "Ich habe dich nicht richtig verstanden, glaube ich." Verwundert zog er eine Braue nach oben, als der Kleine behauptete, es täte ihm Leid, dass sein Kollege keine Familie besaß. "Bitte was?" Amüsiert schnaubte er. Das war doch nichts, was einem leidtun musste. Als ob Elion Mitleid von so einem Versager brauchte. "Das ist ein Segen." stellte er ohne zu zögern klar. Er war froh, von dieser Last frei zu sein. Familie war nicht viel mehr als eine Fessel, die einen zurückhielt, die einen klein halten wollte. Hier, in Freiheit, konnte er endlich sein wahres Potential entfalten. Etwas, das er in diesem verfluchten, kleinen Stamm mitten im Nirgendwo niemals hätte tun können. So sicher der Rosahaarige sich aber auch über seine Meinung war, der Gesichtsausdruck, mit dem Chris ihn ansah, irritierte ihn. "Jetzt glotz' doch nicht so ... da kriegt man ja direkt schlechte Laune." murrte er und wendete den Blick ab. Das war ja fürchterlich, war das echtes Mitgefühl? Das war ja mal voll unangebracht ... und er hatte keine Ahnung, wie er mit sowas umgehen sollte. Konnten sie bitte zu ihrem gewöhnlichen Katz und Maus Spiel zurückkehren? Zuerst brach jedoch kurzes Schweigen aus, aber selbst das war ihm lieber. Außerdem war das kleine Schauspiel, wie der Necrologia sehnsüchtig darauf wartete, dass eine weitere Person hereinspaziert kam, echt amüsant. "Ich dachte echt das wär' offensichtlich gewesen." entgegnete er mit einem Schulterzucken, aber nicht, ohne dabei zu grinsen. "Jo, sorry. Ich dacht echt das wär voll dein Ding. Du hast mich doch regelrecht angefleht, es zu tun." Abwehrend hob er die Hände vor die Brust, meinte allerdings nichts davon ernst. Das war ja wohl offensichtlich, oder? Na gut, dass Chris mehr oder weniger danach gefragt hatte, vermöbelt zu werden, das stimmte schon. Er hatte es schließlich unaufhörlich provoziert. Was hatte er denn sonst für ein Ergebnis erwartet? "Sowas würde ich nie tun. Schließlich bin ich stolz darauf, meine gefährlichen Krallen zu haben." Pf, es durfte ruhig jeder wissen, dass er töten konnte und auch dazu bereit war. Er hatte lediglich - etwas überspitzt - angeboten, seine Krallen vorerst einzuziehen, wenn sein Gegenüber sich im Gegenzug benahm. Elion war schließlich ein Magier, der seine Aufträge (relativ) gewissenhaft erledigte und er war sich nicht sicher, ob er noch ein zweites Mal erfolgreich über einen Mordversuch an seinem Kollegen hinwegtäuschen konnte. Gleichzeitig wusste er aber um sein eigenes Temperament, war daher nicht bereit, ohne Gegenleistung von dem Dunkelhaarigen versprechen zu machen. Er begab sich sogar hinab auf die Größe des Terrorzwergs, welcher doch tatsächlich versuchte, ihm die Stirn zu bieten. Mutig, aber dumm. "Gut, dass du es weißt. Ich hoffe du vergisst es auch nicht." Er legte eine Hand auf seine Schulter, drückte leicht zu. "Zu deinem eigenen Wohl." Dem Vorschlag, nun endlich dem Auftraggeber einen Besuch abzustatten, kam er nur zu gerne nach. Dafür waren sie ja schließlich hergekommen. Ihr Wiedersehen konnten sie später noch weiterfeiern. So folgten sie dem schmalen, sterilen Gang, bis sie schließlich an dem Zimmer ankamen, welches in der Auftragsbeschreibung angegeben war. Langsam trat er hinter seinem Kollegen hinein in das düstere Zimmer. Bis auf das gleichmäßige Piepen irgendeiner Maschine herrschte Ruhe in dem Raum. Nach kurzem Warten regte sich der Mann in dem Bett jedoch. Langsam setzte er sich auf und blinzelte den zwei Magiern entgegen. Er rieb sich schwerfällig die Augen, blinzelte dann noch ein paarmal, ehe er mit rauer, erschöpfter Stimme sprach: "...Seid ihr echt?" Selten hatte der Morsatra bisher Menschen getroffen, die so resigniert und am Ende mit ihren Kräften klangen. Der konnte einem ja wirklich fast Leid tun. "Ja. Wir sind die Magier, die Sie herbestellt haben." erklärte er, souverän wie immer und trat an das Bett. Der Herr schreckte zurück, schüttelte aber direkt darauf den Kopf, als wäre er entsetzt von seinem eigenen Verhalten. Er atmete schwer durch. "Gott sei dank. Ich weiß inzwischen wirklich nicht mehr weiter." Ach echt? Da hätte ja keiner drauf kommen können. Erwartungsvoll blickte ihn der Elb an, um ihn zum weiterreden zu bringen. "Ihr habt es ja sicher schon gelsen. Ich weiß das klingt wirklich verrückt, aber, ähm, die Alpträume, die mich in letzter Zeit plagen werden immer häufiger Realität. Seht selbst." Er zog einen Arm unter der Decke hervor. Dieser war vom Handgelenk bis zum Ellenbogen dick eingegipst, der Oberarm mit Pflastern und Mullbinden überzogen. Auch das Gesicht des Alten war verschrammt und bepflastert. Sicherlich sah auch der Rest seines Körpers nicht viel besser aus. "Ich ... ich weiß nicht wieso oder wie, aber ihr müsst mir helfen, bitte! Die Träume werden mit jedem Tag schlimmer... und ich weiß nicht, wie lange ich noch haben bevor sie mich töten."
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Asher
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3 Aaalptraum. Das war ein scheiß Alptraum. So wie alle Träume, die er bisher von dem Hasendude gehabt hatte. Gut, Elion war kein Hase, er war irgendetwas anderes, aber es erinnerte Chris an einen Hasen, mit den längeren Ohren. Zumindest schluckte er den Gedanken, eine schlaue Idee, wie ihm angesichts Elions Drohung erschien. Genickbruch. Das ging sicher schneller als erwürgt zu werden, weniger Chancen, dass jemand dazwischenfunkte und ihn rettete. Ungut. „Ahhlles klar. Dann sind wir voll auf einem Nenner, cool“, plapperte er nervös weiter. Immerhin hatte der Größere die Arme vor der Brust anstatt um Chris Hals, sodass er ohne weiter darüber nachzudenken, dass Kinn hob. „Oh, ich glaub schon. So schlecht sind deine Ohren in der kurzen Zeit nicht geworden, oder?“ Ein kurzes Grinsen, um seine Angst zumindest ein wenig zu überspielen. Der feixende Gesichtsausdruck war nur allzu schnell verschwunden, als Elion erzählte, keine Familie zu haben. Chris hatte echt nicht damit gerechnet, aber ein wenig tat ihm der andere leid. Es war ja nicht so, dass er Elion wirklich nicht mochte. Er hatte nur eine scheiß Angst vor ihm, weil der umgedreht nicht gut auf ihn zu sprechen war. „Das ist … ne, glaub ich dir nicht. Meine Familie ist auch fürn Arsch, aber ganz ohne sie, so für immer, wäre nicht cool.“ Er zuckte leicht die Schultern. „Ja, für schlechte Laune können die aber echt sorgen. Aber nur weil sie noch da sind.“ Chris betrachtete den anderen, der erstmals den Blick von sich aus abwandte. Hätte er wirklich Interesse gehabt, Elion nicht nur ein wenig (sehr) zu nerven, sondern ihm damit echt zu schaden, hätte er weiter nachgebohrt. Aber das war es nicht, es tat Chris echt leid, dass Elion so dachte. Auch wenn Chris seine Eltern die nächsten zehn Jahre gerne aus den Augen hatte und es umgedreht sicher auch so der Fall war … eigentlich hoffte er immernoch, eines Tages keine Ablehnung und Enttäuschung in den Augen seiner Mutter zu sehen. Dass sie ihn als den sah, der er war. Ein junger Mann mit Träumen und Zielen und nicht als kleines Monster. Chris behielt Elion in Blick, und rang darum, in seinen eigenen Augen nicht die Verletztheit durchschimmern zu lassen. Am Ende war er doch schwach, würde immer schwach werden, wenn es darum ging. Das folgende Schweigen war wohl eines der längsten, seit sie sich kennengelernt hatten. Chris hing seinen Gedanken nach und diesmal wollte er sie nicht mit dem Rosahaarigen teilen.
„Ich glaub, in deinem Kopf ist irgendwas kaputt gegangen“, entschlüpften ihm die Worte, ehe er sie aufhalten konnte. Oh oh. Das würde spannend werden. Ein neuer Blick zur Türe. „Aber gut das wir uns nochmal treffen, um das Missverständnis aufzuklären. Nicht, dass du ne falsche Vorstellung von mir in deinen Tagträumen hast. Eigentlich ist würgen nicht so mein Ding.“ Er verzog die Lippen zu einem angespannten Grinsen, dem jedes herzliche Vergnügen fehlte. Mit dem Kinn erhoben stand er so dann auch vor Elion. Chris zuckte zusammen, als Elion ihm die Hand auf die Schulter legte, aber er wich ihm nicht aus. Dazu hielt ihn der Langohrige zu fest. Chris Blick wanderte zu besagten Ohren. „Ne, keine Sorge. Aber eine Frage, wenn du mich dafür bitte nicht beißt?“ Der Junge hob die Brauen und deutete auf Elions Mund. „Was bist du eigentlich?“ Mit der Frage wich er dann zurück und machte sich rasch auf den Weg, um die Zimmernummer zu suchen. Den Gang entlang, dann klopfte er und trat ein, um die Türe für Elli offen zu lassen. Endlich nicht mehr allein mit dem Killertyp atmete er tief durch. Piepen und Stille umfing ihn. Und eine müde Stimme mit einer unerwarteten Frage. „Hä? Ja, klar. Von dem würde ich nie träumen, dass er mir nicht-„, Chris brach mit einem Blick zu Elion ab und trat an das Bett. Dieser antwortete mit mehr Seriosität. Ihr Auftragsgeber klang derweil noch verzweifelter als der Koch, während die beiden Magier auf ihn hinabblickten. b>„Alpträume? Was träumst du denn?“ Mit Alpträume kannte Chris sich aus. Wenn immer er nicht alleine schlief, sondern zum Beispiel bei Temu, und der Skinwalker Alpträume hatte, weckte es den Nachtmahr und rief das wach, was ihn eigentlich zu der Kreatur machte: Er verschlang die bösen Träume. Ob es etwas bringen würde, wenn er bei ihm übernachtete? Dazu musste er aber erklären, was er war und das hasste er. „Diese Nacht habe ich geträumt, die Topfpflanze würde aus dem Topf klettern und mich versuchen zu erwürgen. Als ich erwacht bin, hatte ich Blätter im Mund. Sie haben alle Pflanzen aus dem Zimmer gebracht, aber … aber ich kann mich so ja nie wieder vom Ort bewegen. Und vielleicht hören die Träume und der Schreck nie auf“, die Stimme des Mannes brach ab und Chris sah zu Elion. Was der davon hielt? Ob er sich mit Alpträumen auskannte, wenn er nicht gerade Teil davon war?
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Elion
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Mit einem schmalen Grinsen auf den Lippen starrte der Elb hinab auf den Zwerg, der einfach nicht die Klappe halten konnte. Noch waren seine Worte zu ertragen, er hatte kein Problem damit, sie mit Humor zu kontern. Die Frage war jedoch: wie lange würde das anhalten? Würde der Rosahaarige es schaffen, seinen Ärger zu zügeln, bis sich ihre Wege wieder trennten, oder würde ihm die Geduldsschnur wieder reißen? Es war eine Frage, die vermutlich voll und ganz von Chris' Verhalten abhing. Würde er sich in den richtigen Momenten zügeln können? "Wieso sollte ich lügen?", entgegnete er mit einem Schnauben. Es war die Wahrheit - ein Leben unabhängig von seiner Familie war der größte Segen, den er je bekommen hatte. Auch, wenn er dafür einen triftigen Preis hatte zahlen müssen: Sein unversehrtes Gesicht. Doch je länger er hier draußen lebte, desto überzeugter war er, dass es sich trotzdem gelohnt hatte. Eigentlich fehlte nur noch eins: Rache für diesen überteuerten Preis. Doch das schien etwas zu sein, dass der Terrorzwerg nicht im geringsten Begriff. Er war viel zu simpel gestrickt, um die komplexen Geschehnisse, die restriktiven Regeln, Erwartungen an einen richtigen Elben zu kapieren und dessen Auswirkungen zu begreifen. Oder einfacher gesagt: Er war dumm wie stroh. Das war zumindest Elions Meinung und die stimmte ja bekanntlich immer. Deswegen machte er sich auch gar nicht erst die Mühe, zu versuchen, es ihm zu erklären. Es ging ihn auch nicht das geringste an, denn die Erinnerungen des Morsatras gehörten nur einem: ihm selbst. Sie waren wie ein Schatten, der stets über ihm hing, den nur er selbst sehen konnte. Und das sollte auch so bleiben, denn er hatte nicht vor, irgendeine Art von Schwäche zu zeigen. "Jetzt hör gefälligst auf mit diesem sentimentalen Scheiß und schau mich nicht an wie ein getretener Welpe.", zischte er, schüttelte den Kopf. Das war echt ekelhaft. Als ob der Necrologia nicht wusste, dass Elion der letzte war, mit dem man so ein Thema anschnitt. "Heul' dich bei jemand anderem über deine Mommy- oder Daddyissues aus." Er war hier, um einen Auftrag zu erledigen und nicht, um Seelensorger zu spielen, verdammt. "Pass bloß auf.", murrte er, "Ich bin gleich nicht mehr der Einzige, in dessen Kopf was kaputt ist." Und nicht nur der Kopf, wenn das so weiter ging. Hoffentlich fand Chris doch noch seine Vernunft. "Das ist ja spannend. Wieso willst du dann ständig, dass ich dich erwürge?" Er schnaubte amüsiert. "In meinen Tagträumen schlage ich dir höchstens den Kopf ab, damit du endlich die Klappe hälst." Langsam senkte er seinen Blick, um sein Gegenüber, der sich größte Mühe beim Aufplustern gab, direkt anzusehen. Auch, wenn er sich bemühte, war er noch immer ein Stück kleiner als das Spitzohr. Das war ja fast schon süß. "Eh? Was ich bin?" Mit der Frage hatte er nicht gerechnet - und schon gar nicht jetzt. Seine linke Braue zuckte, zusammenreißen. Der Kerl hatte vielleicht Nerven, mit seinem dreckigen Finger direkt in Elions Gesicht zu deuten. "Ich bin 'n Elbe und der Rest geht dich 'n Scheißdreck an." Ja, er sollte lieber fortlaufen, bevor der Rosahaarige es sich noch anders überlegte und ihm doch den Hals umdrehen wollte für diese rotzfreche Frage. Mit verschränkten Armen folgte er zu dem Auftraggeber, trat hinter dem Terrorzwerg in das Zimmer ein. Ein scharfer Blick zur Seite erinnerte diesen daran, seine unkontrollierte Klappe zu halten, bevor er selbst das Reden übernahm. Der resignierte Mann erzählte kurz darauf auch schon, was ihn belastete: Seine Träume schienen real zu werden. Das war wirklich schräg ... von so einem Fall hatte Elion bisher noch nie gehört. Doch der geschundene Körper des Auftraggebers sprach Bände. Auch, wenn es nicht wirklich seine Alpträume waren, die ihn so zugerichtet hatten, irgendendetwas trachtete ihm ganz offensichtlich nach dem Leben. Grübelnd legte der Rosahaarige den Kopf schief. Der Tonkei hatte zwar nach dem Erwachen Blätter in seinem Mund gefunden, doch er hatte nicht wirklich gesehen, wie ihn eine Pflanze angegriffen hatte? Oder doch? Es war ein gewaltiger Unterschied. Auch er selbst hatte oft schwere Alpträume, die sich viel zu real anfühlten, doch sobald er erwachte, konnte er keine Spuren an seinem Körper entdecken. Sie waren eben doch nicht echt gewesen. Sie waren nur in seinem Kopf - dementsprechend wusste auch keiner davon, was genau er geträumt hatte ... wenn es also nicht wirklich die Träume des Mannes waren, die sich in der Realität manifestierten ... woher wusste irgendjemand, was er träumte? So viele offene Fragen, doch nicht eine hatte eine klare Antwort. Ging es hier womöglich mit Magie zu? "Was halten Sie davon, wenn sie noch ein Ründchen schlafen, während wir hier sind?" Es war wohl das Beste, wenn sie sich selbst ein Bild davon machten, was hier abging. Sie konnten so viel spekulieren, wie sie wollten, die Wahrheit würde sich dadurch jedoch nicht offenbaren. Herr Tonkei wendete den Blick ab, rutschte sichtlich verunsichert in seinem Bett hin und her. "... was, wenn wieder irgendetwas auftaucht? Ich glaube nicht, dass ich wieder einschlafen kann ..." Der Morsatra unterdrückte ein Seufzen. "Wir sind beide erfahrene Magier. Wir werden Sie beschützen, komme was wolle.", erwiderte er ohne zu zögern, "Und mein Kollege fragt sicherlich gerne eine Schwester, ob sie Ihnen Einschlafmedikamente geben kann, nicht wahr Chris?"
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Asher
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5 Chris zuckte die Schultern. „Weiß ich doch nicht, was in deinem Hirn vorgeht. Vielleicht weil du ein sadistisch angehauchtes Arschloch bist?“ Leid tat ihm Elion dennoch. Er mochte seine Familie nicht wirklich und diese ihn noch weniger, aber sie gar nicht zu haben, wäre verdammt einsam. Haltlos. Da konnte er gegen den Welpenblick auch wenig machen. Naja, er konnte etwas dagegen machen, denn sein Mund öffnete sich schon wieder. „Keine Sorge, ich heul dir schon nicht los.“ Er heulte nie, zumindest nicht unter anderen. Temu hatte ihn weinen gesehen und das ihn wieder sehen zu lassen, viel ihm noch immer schwer. Aber er war gut darin, Dinge, die ihn wirklich tief trafen, lange genug wegzusperren, bis er alleine war. Ein Schauspiel, dass er schon seit Kindesbeinen an spielte: Die Rolle des hyperaktiven, immer scherzenden Teenagers. Chris sah Leute gerne unglücklich, da zählte Elion auch dazu. „Daddyissues“, wiederholte er und hob die Brauen an. Nachdenklich betrachtete er Elli, als würde er es in Betracht ziehen, genau das zu tun, was der Größere nicht von ihm wollte. Dann schüttelte er den Kopf. „Ne, glaube da ist Temu echt besser.“ Er grinste und wich bei Ellis Drohung einen Schritt zurück. „Das beißt sich, in meinen Tagträumen kommst du nicht vor.“ Chris musste sich wirklich zurückziehen. Ihm war klar, dass er hier eine Raubkatze mit einem Stöckchen ärgerte und dass diese sehr bald zuschnappen würde. Doch seine Überlebensdrang war unmittelbar mit einem Sprachorgan verbunden und je nervöser er wurde, desto mehr Quatsch verließ seinen Mund. Eine Sache war ihm aber so nahe aufgefallen, zumindest das wollte er noch wissen. Bei Ellis Antwort blieb ihm der Mund offen stehen. Eine Elbe? Er hatte sich Elben immer … anders vorgestellt. Irgendwie sanfter mit grüner Kleidung und einem schönen Holzbogen. Elion sah eher so aus, als würde er gleich Chris Kopf einschlagen und ihn dann verbrannen. Aber die Öhrchen … „Warum hast du dann die hier?“, deutete er auf seine eigenen Zähne. „Oh warte, vergiss das. Keine Fragen, sonst Matsch, verstanden!“, ruderte er zurück. Es wurde wirklich Zeit, zu gehen.
Chris vertraute Elion kein Stück, sodass er immer wieder hinter sich sah und versuchte, außerhalb dessen Reichweite zu bleiben, als sie den armen Kerl im Bett erreichten. Chris hielt die Klappe, seine Finger klopften unruhig auf seinen Oberschenkel. Zu reden war eine Art, den Bewegungsdrang zu befriedigen. Immerhin war er von dem, was der Mann erzählte, so faszinierte, dass das Trommeln kurz stoppte. Eine Alptraum, der Realität wurde? Alle Alpträume, die Chris bisher gefressen hatte, waren nie Realität gewesen, und alle anderen auch nicht. Eine Mischung aus der Vergangenheit, von Wünschen und Ängsten mit einer großen Ladung durchgeknallter Fantasie. Elion spuckte keine Erklärung aus, was wohl hieß, dass dieser ähnlich wenig Ideen hatte wie er selbst. Das war schlecht. Sein Vorschlag passte zu dem Elben (worauf er noch immer nicht ganz klar kam), ein wenig gemein den Auftragsgeber wieder einschlafen zu lassen, aber gar nicht so dämlich. „Total, wir sind super." Elion hoffentlich. Chris war gut im Verwandeln oder jemanden mit Asche einzuäschern. Mit Feuer wäre das aber natürlich viel effektiver. „Gleich zurück!“, verabschiedete er sich und verließ das Zimmer. Chris streunte einige Minuten durch das kleine Krankenhaus, bis er eine Schwester fand und ihr die Sache erklärte. Sie kehrte mit ihm zurück in das Zimmer. Zwar war sie nicht ganz begeistert, aber er hatte ihr erzählt, dass Elion ein sehr erfahrener Magier war und mit Problemen umgehen konnte. Sich selbst hatte er nicht erwähnt, sonst wollte die junge Blondhaarige noch einen Beweis! Sie verabreichte Herr Tonkei das Schlafmittel und Chris wartete, bis sich der nervöse Mann beruhigt hatte, dass er sein Auf- und Abgelaufe im Zimmer unterbrach und die Schwester hinaus bat. Jetzt kamen die hoffentlichen Profis ans Werk. Chris fuchtelte mit der Hand vor dem Gesicht des Schlafenden herum, berührte in an der Stirn, aber er atmete ruhig weiter. „Ich hoffe, dass dauert jetzt keine drei Stunden, dass er zu Träumen beginnt. Normal fängt man das ja nicht sofort an … Aber was he Elli-on“, rettete er sich, den verhassten Spitznamen zu verwenden. „Wäre es nicht schlauer, eine Pflanze zu holen, jetzt wo er schläft? Oder denkst du, die wachsen durch das Fenster rein?“
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Elion
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Sadistisch? Pah! Elion war doch nicht sadistisch. Er war kein Regenbogeneinhorn, das sein gesamtes Leben damit verbrachte, Freude und Glitzer zu verteilen, aber als ganz so böse sah er sich nun auch nicht. Er erfreute sich nicht direkt am Leid anderer Lebewesen, er genoss nur hin und wieder gerne ein gewisses Gefühl der Überlegenheit. Aber wer tat das nicht? Als er wieder an die Aussage des Dunkelhaarigen denken musste, schnaubte er. Mit dem 'Arschloch'-Teil konnte er ja noch leben, das stimmte ja auch gewissermaßen, aber 'sadistisch angehaucht' war übertrieben! Nicht, dass Elion sich etwas daraus machte, was der Terrorzwerg sagte und dachte, aber aus irgendeinem Grund beschäftigte ihn diese Aussage. Da konnte er sogar über die Frechheit, ihn nach seinen Zähnen zu fragen, hinwegsehen. Aber genug nachgedacht. Der Rosahaarige hatte sich auf einem Plastikstuhl neben dem Bett des Auftraggebers niedergelassen, während sie gemeinsam warteten, dass Chris -hoffentlich- mit einer Schwester und Schlafmedikamenten zurückkehrte. Auf seinem Schoß ruhte seine geliebte Axt, auf die er sich heute zweifelsohne verlassen musste. Aus diesem Grund polierte er gerade auch noch ein wenig ihre wunderschönen Klingen. Seine Magie würde an einem Ort wie diesem für viel zu viel Zerstörung sorgen und er hatte wirklich keine Lust, dass ihm im Nachhinein die Kosten für all das beschädigte Equipment in Rechnung gestellt wurden. Er würde es also wohl oder übel auf die traditionelle Art angehen lassen müssen, falls es zu einem Kampf kam: mit Fäusten und seiner kleinen, aber scharfen Freundin. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie der angespannte Blick des Tonkei auf ihm ruhte, doch daraus machte er sich nichts. Es war sicherlich nicht der schönste Anblick zum Einschlafen, den der Elb da gerade bot. "Keine Sorge, mein Kollege ist sicher gleich zu-" Bevor er seinen Satz beenden konnte, öffnete sich die Tür, hinein spazierte der Erwartete und eine Schwester. Wunderbar. Vielleicht war der Kleine ja doch ein wenig nützlich. Kaum waren die Medikamente verabreicht, ging es der Dame kaum schnell genug, wieder aus dem Raum zu kommen. Verständlich, wenn man bedachte, was in der Gegenwart des schlafenden Patienten geschehen konnte. Doch genau das musste das Duo nun herausfordern, wenn sie an Antworten und eine potentielle Lösung kommen wollten. "Wir haben es ja auch nicht mit normalen Träumen zu tun", entgegnete der Elb gelassen. Er stämmte die Hände auf die Oberschenkel und erhob sich aus seinem Stuhl, ehe er seine Waffe vorerst wieder an seinem Gürtel verschwinden ließ. Eine Braue hob sich und ein scharfer Blick flog dem Dunkelhaarigen entgegen, als dieser gerade dabei war, Elion erneut beim falschen Namen anzusprechen. Dessen Gesichtszüge entspannten sich jedoch wieder, als sein Kollege sich gerade noch rechtzeitig selbst korrigierte. "Ich glaube nicht, dass das nötig ist", gab er zu bedenken, "Schließlich könnte es genauso gut sein, dass er dieses Mal von was anderem träumt." Der Kerl hatte schließlich nichts davon erwähnt, dass sich seine Träume wiederholten. Sonst hätte er doch von Anfang an dafür gesorgt, dass keine Pflanzen mehr in seinem Raum wären. "Warten wir lieber erstmal ab. Es wäre jetzt leichtsinnig, sich zu trennen oder den Auftraggeber alleine zu lassen." Wer hätte gedacht, dass der Elb sich zielorientiert und fokussiert auf ihren Auftrag mit dem Terrorzwerg unterhalten konnte? Auch, wenn sein Ton noch weit davon entfernt war, freundlich zu sein, er war zumindest nichtmehr feindselig oder gar provozierend. Dafür war gerade einfach Platz - diese Quest war deutlich riskanter als die letzte, so zumindest sein Bauchgefühl. Und Risiko war auf seinen Aufträgen etwas, das er gerne, wenn möglich, auf ein Minimum reduzierte. Nachdenklich spazierte der Rosahaarige hinüber zu dem kleinen Fenster, welches den Ausblick auf die verschneite Straße ermöglichte. Große Flocken tanzten noch immer wie wild durch die Luft, vernebelten beinahe die gesamte Sicht. Nicht weit entfernt stand eine alte Eiche, deren kahle Äste sich viele Meter in den Himmel reckten. Diese waren zwar stetig in Bewegung, das lag aber wohl daran, dass sie von den starken Winden durchgerüttelt wurden. "Ich hoffe echt, dass du dich verteidigen kannst, wenn es sein musst. Ich will nicht deinen Babysitter spielen müssen." Seine Hände hatte er auf dem Fensterbrett abgelegt. Zu oft hatte er sich in letzter Zeit dazu verleiten lassen, sich für das Leben anderer Leute einzusetzen. Er war weich geworden. Doch wo er bei seinen vergangenen Kollegen einen Hauch von Sympathie empfunden hatte, konnte es ihn bei Chris nicht weniger jucken. Dieser sollte sich also im Notfall lieber nicht auf den Morsatra verlassen. Während er über die möglichen Verläufe dieser Nacht nachdachte, bemerkte er zuerst überhaupt nicht, wie hölzerne Fläche unter seinen Händen langsam begann, sich zu bewegen. Erst, als diese Bewegungen intensiver wurden, sich der Fensterrahmen langsam zu einem gewaltigen Schlund mit schneeweißen, scharfen Zähnen verformte, realisierte er, was da gerade geschah und wurde ruckartig aus seinen Überlegungen gerissen. Überrascht wich er mehrere Schritte zurück. "Was zur Hölle?! Was ist das denn für ein verfickter Scheiß??", fluchte er, während das Maul begann, mit seinen Zähnen zu knirschen, nur um sie dann wieder auseinander zu reißen und ein ekelhaftes Knurren von sich zu geben. Auch der Boden des Zimmers begann langsam, sich zu bewegen und seine Form zu verändern ...
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Asher
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6 Chris hatte die kleine Auszeit von Elion ganz gutgetan. Junge, der Elb konnte einen aber auch stressen! Vielleicht brauchte er eine oder zwei Minuten länger, um zurückzukehren, als nötig gewesen wäre. Er hatte die Schwester rasch gefunden und folgte dieser, als sie sich auf den Weg zum Zimmer machten, wo Elion wartete. Würde ihm der andere Typ nicht leidtun, wäre das seine Chance gewesen, abzuhauen. Er vertraute seinem Mund nicht, dass dieser ihn nicht wieder in Schwierigkeiten bringen würde. Als er hinter der Schwester eintrat, war er nicht der einzig, der mit großen Augen auf den Schoß des Elben starrte, wo dieser eine … Waffe liegen hatte. Eine verfluchte Axt. „Die ist- äh- zum Aufpassen. Wegen den Pflanzen“, warf er an die Schwester gewandt in den Raum, die den großen Elben, dennoch im Auge behielt und sich nach der Verabreichung des Mittels wieder aus dem Staub machte. Chris blieb in der Nähe des Schlafenden, wodurch er Abstand zwischen Elion und sich bringen konnte. Er beschäftigte sich tunlichst mit dem Mann, testet, ob dieser wirklich schlief, um sich von Elion abzulenken. Dieser hatte endlich diese Waffe verschwinden lassen, als er sich erhob. „Aber das macht trotzdem keinen Sinn. Egal was er träumt, er sollte es nicht träumen, wenn er noch gar nicht träumen kann, wenn ihm nicht irgendwas reinpfuscht und … keine Ahnung, ihn träumen lässt.“ Chris zuckte die Schultern. Er hatte sich mit dem Thema Schlaf und Träumen ausführlich beschäftigt. Im Unterricht war es im Vergleich zu viel langweiligem Scheiß über Wirtschaft nie wirklich wichtig gewesen, aber er hatte die Bücher der Bibliothek überfolgen und sich in Aloe noch ein paar unter den Nagel gerissen. Das hier machte alles keinen Sinn. Die Stirn nachdenklich gerunzelt bemerkte er Ellis düsteren Blick fast nicht, als ihm beinah der so verhasste Spitzname herausrutschte. „Hm, wenn du meinst.“ Chris blieb stehen wo er war, während Elion zum Fenster trat. Zumindest für eine ganze, lange, halbe Minute. Dann bewegten sich seine Füße von alleine. Still stehen war wirklich nicht seine Leidenschaft … eher sein Leid. Er hatte sich bis auf einen guten Meter dem Elb genähert um an ihm vorbei hinauszuschauen, was sich da draußen befand. An der größeren Statur des Rosahaarigen vorbei sah er aber kaum etwas. „He, ich bin kein Baby und ich brauch keinen Aufpasser!“ Hoffte er zumindest. Chris war nicht ganz sicher, wie viel seine Zauber wirklich draufhatten. Er hatte sie noch nie in einer echten Kampfsituation getestet, zum Glück. Leider würde diese Glückssträhne heute mit einer für seinen Geschmack zu hohen Wahrscheinlichkeit enden. Chris war weiter vom Brett entfernt als Elion, als das Brett sich zu bewegen und verformen begann. „Ahhh! Ach du scheiße!“, entkam es ihm ein wenig zu schrill, während Elion zugleich fluchen von dem Maul zurückwich. „Warum knurrt das! Du bist ein verdammtes Brett, sei ein Brett!“ Chris wich zurück, bis er gegen das Bett des Schlafenden stieß, der sich unruhig hin und her bewegte. Der Boden wanket unter ihm und Chris fiel beinah zurück, als eine Holzplanke sich hob und mit Schwung auf ihn zu rauschte, um seinen Kopf zu zertrümmern. „Du bist Boden!“, schrie der Planke entgegen und wich zur Seite aus. Die Planke stürzte auf das Bett und erstarrte dort wieder zu totem Holz, aber eine zweite erhob sich und bewegte sich auf den Jungen zu. Gut, war es wohl Zeit, seine Fähigkeit zu testen. Chris hob die Hand. Asche sammelte sich in seiner Hand. Er ballte die Finger zur Faust, komprimierte den Ball und warf ihn dann mit aller Wucht der Planke entgegen. Die Asche traf mit Wucht gegen das Holz und schleuderte die Planke zurück. Holz zerbrach, als die Planke, wo sein Angriff sie getroffen hatte, zersplitterte. „Oh mein Gott Elli! Ich- Schau nur!“ Chris stand der Mund offen, als er auf die kaputte Planke gegenüber des Loches im Boden starrte. Sein Triumph hielt allerdings nicht lange an, denn die nächste Blanke erhob sich, nein, zwei diesmal, die sich auf ihn zubewegten. Er wich der ersten aus, doch die zweite knallte gegen seine Schulter und er taumelte. Ein Hechtspruch rettete ihn über das Loch und er fiel auf der anderen Seite zu Boden. „Autsch!“ Auf dem Hintern sitzend, der pochte wie nichts, starrte er die beiden Planken an, als sich immer mehr aufrichteten und das Zimmer zu einem Balancierpfad machten. „He Elion? Ich glaube, unser Typ hier sollte hier raus!“, rief er dem Elb zu, seine Stimme zitterte leicht. Chris schuf weitere Asche, aber dieses mal über seinem Kopf in der Luft. Die kleine Wolke, die er bisher nur als witzigen Effet verwendet hatte oder um Asche statt Steine ins Wasser zu werfen, wanderte hinüber zu den Planken. Dann rieselte es die Asche herab, jede Flocke wie ein Stein, der auf das Holz traf und es versuchte, niederzuringen.
375 | 465 Ash Explosion TYP: Elementarmagie ELEMENT: Asche KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Hier entsteht Asche in der Hand des Anwenders. Wie einen Ball wirft er diese auf den Boden. Von dort aus schießt die Asche dann in alle Richtung davon, wie ein zersplitternder Ball aus Glas - nur eben mit Staub und Asche. Stärke und Schnelligkeit des Zaubers entsprechen der Willenskraft mit einem Maximum von 6.
Ashen Rain TYP: Elementarmagie ELEMENT: Asche KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender erschafft eine Kugel aus Asche, die in die Luft aufsteigt und sich innerhalb der Reichweite frei bewegen kann. Aus dieser Kugel rieselt langsam Asche, die Schnelligkeit der Asche ist vernachlässigbar, was die Kugel durchaus harmlos wirken lässt, aber das ist der Trick dieses Zaubers. Jedes bisschen Asche, das herausrieselt, hat eine Stärke, die der Willenskraft des Anwenders bis Level 6 entspricht. Auf Kosten der Schnelligkeit der einzelnen Geschosse, wird so eine hohe Anzahl stark durchschlagkräftiger Geschosse erzeugt. Obwohl es nur kleine Ascheflöckchen sind, fühlt sich ein treffer so an, als wäre man von einem schweren gewicht auf der Stelle getroffen worden.
Elion
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"Und wer sagt, dass niemand reinpfuscht?", fragte der Elb in den Worten seines Gegenübers. Vielleicht hatte der schlafende Kerl irgendwelche Feinde, die ihm ein möglichst unangenehmes, fast schon qualvolles Ende bereiten wollten. Getötet von den eigenen Alpträumen gehörte absolut nicht zu den schönen Wegen, zu sterben. Gab es nicht eine Art Schlaf-Magie? Vielleicht konnte man mit dieser Träume steuern ... und gegebenenfalls Realität werden lassen? Elion hatte inzwischen eine Menge verschiedener Magien gesehen, weshalb ihn in dieser Hinsicht kaum noch etwas wunderte. Verdammt, er selbst konnte Dinge mit einer simplen Handbewegung in die Luft jagen, da war ein wenig Traummanipulation ja wohl nicht allzu abwegig! "Naja, letztendlich will ich damit sagen, dass wir die Augen nach einer dritten Person offen halten sollten." Das sollte ja wohl selbst für Chris verständlich sein. Dies war nicht nur für den Erfolg der Quest wichtig, sondern auch für sein Eigenwohl. Nicht, dass es den Elben groß interessierte - das machte er auch mehr als deutlich - doch er hatte ebenso keine Lust, den Mist hier vollkommen alleine regeln zu müssen. "Genau das will ich ja auch", murrte er und schnaubte. Allerdings war er sich in dieser Hinsicht wohl genauso unsicher wie der Dunkelhaarige. War er wirklich fähig, sich um sich selbst zu kümmern? Nun, das würde sich jetzt zeigen. Kaum war etwas Ruhe im Raum eingekehrt - abgesehen von dem umherstreifenden Necrologia - begann dieser plötzlich, zum Leben zu erwachen. Zuerst verwandelte sich das Fenster in einen gewaltigen, hungrigen Schlund und auch die Dielen schienen ein Eigenleben zu entwickeln. Diese hatten es jedoch auf Chris abgesehen, welcher sich kreischend wie ein Kleinkind versuchte, zu wehren. Das Gequietsche und Geschreie machte den Morsatra sogar fast mehr fertig, als die Tatsache, dass das gesamte Zimmer zum Leben erwacht war. "Alter, halt die Fresse und stirb gefälligst leise!", keifte er, während er seine Axt wieder vom Gürtel löste und damit nach der langen, gierigen Zunge schlug, die aus dem Maul auf ihn zugeschossen kam. Er spaltete das Ding beinahe perfekt in der Mitte, doch das sorgte nur dafür, dass nun beide Hälften auf ihn losgehen wollten. "Mir is scheißegal, was du da hinten treibst!" Mit einem zweiten Schwung trennte er eine Zungenspitze ab, die daraufhin mit einem lauten Platsch-Geräusch auf dem Boden aufschlug und dort weiterzappelte. Wie bei einem lästigen Insekt trat er mehrfach kräftig drauf, bis sie schließlich aufhörte, sich zu bewegen. Erleichtert atmete er auf, doch das war noch lange nicht das Ende. Der Rest der Zunge(n) gierte noch immer nach seinem Fleisch und zeigte keinerlei Schmerzempfinden oder Zurückhaltung. Langsam wich der Elbe zurück, schlug dabei immer und immer wieder Stücke ab, doch das Ding nahm einfach kein Ende. Es schien einfach immer mehr nachzukommen. Schließlich stieß er mit den Waden gegen die Bettkante. "Das sollte er definitiv!" Und während sie ihn hier herausbrachten, sollte er am besten auch gleich aufwachen. Mit einem großen Satz sprang er auf das Bett, machte dabei gleichzeitig kehrt. Den Auftraggeber schälte er hastig aus seinen Decken, ehe er ihn sich über die Schulter warf und zur Tür hinüber blickte. Es schien, als hätte das lebendig gewordene Zimmer sie gehört, denn der Rahmen schien langsam mit dem Rest der Wand zu verschmelzen ... immer und immer mehr von der Tür wurde zu Wand. Ne, echt nicht. Garantiert nicht. Elion hatte überhaupt keine Lust, hier gefangen zu werden. "Fick dich!", fluchte er, während er mit einem großen Satz direkt vor den Eingang. Mit der einen Hand hielt er den schlummernden Mann, der immer wieder zusammenzuckte, fest, während er mit der anderen seine Axt fest umgriff und ihre schmale, aber messerscharfe Klinge in die beinahe komplett zur Wand gewordenen Tür rammte. Dies schien den Prozess aufzuhalten, sodass er den Rest des bereits geschädigten Holzes problemlos eintreten konnte und somit einen schmalen Weg zurück in den Gang schuf. "Raus hier!", befahl er während er sich hindurch quetschte, obwohl er sich sicher war, dass Chris ihm auch so folgen würde. Wenn er das nicht tat ... tja, das war dann sein Problem und nicht Elions. Er würde sicher nicht nochmal da rein gehen um diesen Schwachkopf herauszuholen! Zu seiner Erleichterung schien der Rest des Krankenhäuschens weiterhin normal. Wenn man jedoch durch den Spalt blickte, herrschte dort noch immer der wortwörtliche Alptraum. Was zur Hölle ging hier ab? Das Herz des Elben schlug noch immer schnell und hektisch, doch er konnte zumindest kurz durchatmen. Der Kerl auf seiner Schulter schien von alledem nichts mitbekommen zu haben und schlummerte weiter. Hatte die Krankenschwester ihm so starke Schlafmittel gegeben ... oder lag es womöglich an etwas anderem, magischen? Für den Moment war das wohl egal. Wichtiger war, wie sie nun fortfuhren. "Sollen wir versuchen, ihn irgendwie aufzuwecken?" Es war jedoch unklar, wie erfolgreich sie damit sein würden und ob es ihnen auf Dauer etwas brachte. "Oder ... eh?" Hatte sich der Boden unter seinen Füßen gerade schon wieder bewegt oder hatte er sich das eingebildet?
I will never surrender.
Crush my heart into embers and I will reignite.
Asher
Anmeldedatum : 25.10.21 Anzahl der Beiträge : 270 Alter : 19
7 Oh oh. Chris fand, dass das gar nicht gut klang. Wenn Elion seine Idee nicht weglachte oder ihn bedrohte, sondern es für möglich hielt, dass er Recht hatte, dann war das schlecht. „Keiner?“, murmelte er. Man, er wollte wieder Quests, wo er Sachen suchen konnte. Oder mit Leuten reden. Oder irgendetwas, das nicht so gruselig war wie das hier. „Okay, wenn du früh etwas passiert, also in der nächsten Stunde, sollten wir davon ausgehen. Weil soweit ich schätze, sollte so ein Mittel den normalen Rhythmus auch nicht crashen“, überlegte er weiter. Hoffentlich passierte wirklich nichts. Dennoch nickte er zustimmen. „Ja … macht wohl leider Sinn.“ Verdammte, magische Welt. Chris hatte keine Ahnung von dem, was er wirklich konnte. Ob es viel Schaden machen würde, ob es ihn schützen könnte? Er konnte nur probieren und hoffen nicht draufzugehen, aber er hielt den Mund. Elion brauchte auch nicht so genau wissen, wie viel Panik er vor den kommenden Stunden hatte. Unruhig streifte er durch den Raum, aber zumindest war das zum Großteil schuld seiner Unfähigkeit still zu halten. Gerne hätte er irgendetwas gemacht.
Lange blieb es nicht ruhig. Chris stand hinter Elli auf den Zehenspitzen, um über dessen Schulter zu gucken, als der Ältere plötzlich zurückwich. Die Bretter bewegten sich. Der Teenager lief zurück, besser gesagt stolperte zurück bis zum Bett, nur um selbst vom Holz angegriffen zu werden. „Geht nicht!“, rief er zurück, als Elion ihm auf sein Gekreische hin riet, zumindest leise draufzugehen. Chris würde nicht leise draufgehen! Am besten überlebte er allgemein! Elion nützte seine Axt, um das Holz zu spalten und er beschloss, besser nicht zu nahe an die Waffe zu kommen. Dann wurde er wieder abgelenkt, als ihn weitere Bretter angriffen. Chris landete auf dem Hintern. „Aber ich habe ein Brett besiegt! Ich habe noch nie gegen etwas gekämpft und es hat geklappt!“ Chris sah zu, wie auch der Elb zum Bett getrieben wurde. Das es Elion nicht schaffte, war auch nicht gut. Er hatte einen Heiden Respekt vor dem anderen, aber wenn dieser anstand, dann … naja. Chris rappelte sich wieder auf. „Dann mach!“ Er kam auf die Füße und sah die Bretter an. Elion sprang auf das Bett und schnappte sich den schlafenden Mann. Entweder kickten die Schlafmittel wirklich gut hinein, oder der Typ wachte wegen Magie nicht auf. Chris war leichtsinnig, aber nicht dumm genug, darauf zu hoffen, dass es nur das Mittel war. Während Elli den Typ hochhob rieselte die Asche aus der Wolke auf die Bretter nieder und schlug sie zu Boden. Sie blieben nicht lange dort, aber es reichte, dass sie die Tür erreichten. Dem Fluch des Größeren aus vollem Herzen zustimmend sah er zu, wie dieser mit der Axt die Tür aufschlug. Chris huschte hinter den beiden hinaus aus dem Zimmer. Sein Herz raste, als er hinausstolperte. „Ich hasse es, wenn Bretter leben!“ Chris drehte sich zu Elion um und nickte. Und sah dann zu Boden. „Hast du nicht gehört? Ich hasse es!!“ Er stampfte auf und lief los. „Lass uns hier ganz raus.“ In den kalten Schnee, aber Hauptsache hier raus, bevor das ganze Krankenhaus durchdrehte. Chris lief die Treppe hinab und hielt Elion die Türe auf, um hinter ihm her hinauszugehen. Zum Glück hatte er den Mantel nicht ausgezogen gehabt … Dennoch biss die Kälte der Nordluft in sein Gesicht, als er näher an den Mann trat und die Hände an dessen Wangen legte. Und dann griff er nach dem Alptraum. Chris sah ihn nicht, aber er fühlte ihn, fühlte die Angst dahinter. Sein Herz schlug schneller vor Aufregung. Der Hunger nach dem Traum war ein Ziehen in seinem Magen. Kurz flackerten seine Augen von dem normalen, dunklem Braun zu dem leuchtenden Gelb des Nachtmahrs. Es war noch nicht Nacht, aber das Wesen verbiss sich in dem Traum, labte sich daran. Es schauderte Chris, der Genuss der Kreatur. Dann stolperte er zurück, blinzelte. „Das … der träumt definitiv nichts Schönes. Kannst du ihn wecken, ohne zu damit umzubringen?“ Chris biss sich auf die Unterlippe. Sein Körper summte von der Energie, die er dank des Traum bekommen hatte. Es würde nicht für immer halten, aber gerade wäre er dankbar für den Kraftschub gewesen, wenn er ihn nicht auf solche Art bekommen hätte. Er wich Elions Blick aus, als er sich umsah. „Irgendjemand hier muss damit zu tun haben. Das ist weder ein normaler Traum, noch normales Holz.“ Nur wer? Und wo war dieser wer?
325 | 465 Fear power TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Kann ausschließlich vom Volk der Nachtmahr erlernt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, nur in seiner Nachtmahr Gestalt ausführbar BESCHREIBUNG: Durch Berührung ist ein Nachtmahr fähig, nachts in seiner Monstergestalt die Angst von Menschen zu saugen, wenn diese einen Alptraum erleben, indem sie ihn berühren. Die Angst der Person mildert sich ein bisschen. Zugleich gibt es dem Nachtmahr einen Boost, wodurch sein nächster Zauber effektiver ist und einen Schaden verursacht, der eine Stufe über dem eigentlichen Trefferschaden liegt. Er kann aber maximal Klasse II Zauber beeinflussen. Welche Gestalt er in dessen Wirkung besitzt spielt keine Rolle, der Vorteil verschwindet nach einer Stunde.
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