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 Central Plaza

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Kuma

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ValdaQ2 - Central Plaza Empty
BeitragThema: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDi 14 Jul 2015 - 14:25

Ortsname: Central Plaza
Art: Freifläche
Spezielles: ---
Beschreibung: In der Mitte der Stadt befindet sich der große Central Plaza, der von einem großen, steinernen Brunnen dominiert wird. Aufgrund seiner Zentralen Lage und der vielen Geschäfte in seiner Umgebung ist er besonders zur Mittagszeit sehr gut gefüllt. In den Zeiten dazwischen stellt dieser Platz eine Art Ruhepool in der hektischen Handelsstadt dar.

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Makani

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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyFr 11 Sep 2015 - 1:13

Von Hafenpromenade kommend

Makani stand noch immer neben ihrer Schwester, als die Durchsage durch die Lautsprecher ertöne, dass sie in Hargeon Town angekommen waren. Eine Millisekunde zuvor, lenkte ein Geschehnis von der eigentlichen Durchsage ab, denn das kleinere Rounx Mädchen wurde vor Scham ganz klein und bekam einen hochroten Kopf, als ihr doch tatsächlich eine kleine Blähung entwich. Man sah der Weißhaarigen an, dass sie am liebsten im Boden versunken wäre, allem voran unter den Umständen, dass die Menschen um sie herum sie mit geschockten Blicken bedachten und die Nasen rümpften. Eine Wolke des Gestankes machte sich in dem Zugabteil breit und Makani konnte nicht an sich halten. Sie hatte versucht dieses riesige Lachen in sich drin zu behalten, doch es gelang ihr nicht, sich zusammenzureißen, so unglaublich witzig fand sie diese Situation. Sie brach in schallendes Gelächter aus und hielt sich den Bauch, während sie vor Freude grunzte wie ein kleines Schweinchen, was gerade gefüttert wurde. Beinahe hätte sie vor lauter Lachen die Durchsage nicht gehört, so sehr krümmte sie sich bereits vor Lachen und verschluckte sich schließlich, als sie falsch Luft holte. Sie klopfte sich heftig auf die Brust und rang schließlich schwer atmend um Luft. Noch immer musste sie kichern und sie konnte sich eine kleine spöttelnde Bemerkung nicht verkneifen, während sie sich Luft zu fächelte und ihre kleine Schwester mit vor Amüsement glitzernden Augen betrachtete. Man sah dieser an, wie unangenehm ihr die Situation war, doch konnte sich die Rosahaarige diese kleine Stichelei nicht verkneifen, immerhin waren sie noch immer Geschwister, und unter diesen sollte es auch einmal möglich sein, den anderen ein wenig zu necken. „Puuuh Schwesterlein, was hast du bloß gefrühstückt? Ein ganzes Paket Eier?“. Noch während sie diese Worte aussprach, brach sie wieder in Gelächter aus und trat schließlich, sich den Bauch haltend, aus dem Zug aus, mit ihrer Schwester an ihrer Seite, welche auf ihre Stichelei nicht eingegangen war. Endlich an der frischen Lust angekommen, füllten sich die Lungen der Rounx mit frischem, unverbrauchten Sauerstoff und sie seufzte deutlich entspannter auf. Die Gerüche waren verschwunden und sie konnte endlich wieder klare Luft atmen, ohne gleich einen Würgereiz unterdrücken zu müssen. Man musste auch zugeben, dass es hier deutlich kühler als in Aloe Town war, was Makani als äußerst angenehm nach dieser anstrengenden Zugfahrt empfand. Man konnte das Zirkuszelt bereits aus der Ferne sehen und die Rosahaarige konnte in etwa die Ausmaße und die Größe dieser Veranstaltung erahnen. Ihr wurde etwas mulmig bei dem Gedanken, dass sie und ihre Schwester dort alleine waren, doch würden ihr ihre Zweifel nun auch nicht weiterhelfen. Sie hatte diesen Auftrag angenommen und sie würde versuchen, ihn so gut wie möglich zu erfüllen. Valyria und sie schritten zusammen durch die Stadt und den beiden Schwester war anzusehen, wie sie die kühle Brise und die salzige Luft genossen. Zum ersten Mal wurde dem Mädchen bewusst, wie angenehm diese kühle Luft zu atmen war und sie hatte das Gefühl, als würde diese ihren Körper von innen ein wenig reinigen und erfrischen. Sie atmete viel bewusster als sie es je zuvor getan hatte und sie spürte, dass es ihr gut tat. Zudem beruhigte es sie auch ungemein ein wenig und dämmte ihre Aufregung vor dem anstehenden Auftrag. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre Atmung und spürte, wie sie Kraft und Zuversicht tankte. Mit leerem Kopf musterte und inspizierte sie ihre Umgebung und die kleinen Geschäfte.  Sie war so vertieft, dass sie stolperte und einem kleinen Händler, welcher seinen Stand auch dummerweise mitten auf dem Weg platziert hatte, beim Versuch sich abzufangen, seinen Kleiderständer umriss und seine Hüte auf dem Fußboden verteilte. Nach jeder Menge wüster Beschimpfungen, hatte die Rounx es schließlich wieder geschafft, den Ständer wieder herzurichten und alle Hüte wieder an Ort und Stelle zu verfrachten. Beschämt entschuldigte sie sich und nickte dem Händler zum Abschied zu, welcher nur ein unfreundliches Grunzen entgegenbrachte. Verständlicherweise beschleunigte Makani ihren Schritt, um den Ort des Geschehens schnellstmöglich zu verlassen, und nach einer kurzen Weile kamen die Schwestern schließlich an der Hafenpromenade an, welche außerdem eine begehrte Touristenattraktion war. Jetzt zu dieser Zeit war nicht allzu viel los, weshalb die Wege nicht so extrem überfüllt waren und die beiden die tolle Aussicht auf den Hafen und das Wasser genießen konnten. Es war atemberaubend schön und die Luft unglaublich klar, und Makani bemerkte, wie die Augen ihrer kleinen Schwester zu funkeln begannen. Sie fragte sich einen kurzen Moment lang, ob Valyria überhaupt jemals schon einmal einen richtigen Hafen gesehen hatte oder ob dies sozusagen eine Premiere für die Vierzehnjährige war. Wahrscheinlich war sie genau so viel herumgekommen wie ihre große Schwester, also wagte die Rosahaarige es nicht, sie zu fragen. Wahrscheinlich würde nur eine schnippische Antwort kommen, dass sie kein Baby mehr wäre und selbstverständlich schon sehr viele Dinge erlebt und gesehen hätte, auch wenn sie noch jung war. Valyria mochte es nämlich überhaupt nicht, falsch eingeschätzt oder gar unterschätzt zu werden. Sie war sehr sensibel was dieses Thema anging, und da ihre große Schwester den Moment nicht versauen wollte, hielt sie lieber den Mund. Die kleine Rounx fand schließlich ein sehr hübsches, kleines und zentral gelegenes Café, worauf hin sie die Chance nutzte, Makani eine Freude zu machen. Die beiden setzten sich unter freiem Himmel auf die weißen Stühle und genossen den Ausblick auf das Meer und den wolkenfreien Himmel. Die Rosahaarige bebte vor Freude, denn sie wurde nicht unbedingt oft eingeladen, zudem freute sie sich einfach Zeit mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen. Die Rounx war immer ein sehr familiärer Mensch gewesen und sie liebte es, mit Valyria Dinge zu unternehmen, so banal sie auch sein mochten. Für sie war es die Welt und für sie war ihre Heimat dort, wo ihre Schwester war. Sie bestellte sich einen Latte Macchiato und eine Himbeerschnitte und lächelte die Kleine an, als der Kellner schließlich mit der Bestellung an den Tisch kam und die gewaltigen Kuchenstücke ablud. Makani hätte sich fast nicht getraut, ein Stück mit der Gabel zu nehmen, so kunstvoll sahen die Stücke aus, doch sie hätte es bitterlich bereut. Bereits nach dem ersten Bissen machte sich eine derartige Geschmacksexplosion in ihrem Mund breit, dass sie sich vor Überraschung an der Tischkante festhalten musste.  Gierig auf mehr schlang sie das Kuchenstück hinunter und stürzte den Latte Macchiato hinterher. „Das war göttlich! Genau das, was ich jetzt brauchte“, säuselte sie zufrieden, als ihre Schwester bezahlte und die beiden ihre Reise Richtung Central Plaza fortsetzen. Es dauerte nicht lange, da erreichten sie ihren Zielort und die Vorstellungen wurden noch vorbereitet. Es waren noch keine Gäste oder Publikum da, was Makani als Anlass annahm, sich erst einmal bei dem Zirkusdirektor persönlich zu melden und Bescheid zu sagen, dass sie eingetroffen waren. Die Manege war riesig und der Rosahaarigen wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als sie als die Sitzplätze betrachtete. Das Zelt war bunt und gigantisch und es schien schier unmöglich, während der Vorstellung alles beaufsichtigen zu können. Die Schwestern würden sich wohl oder übel aufteilen müssen, so ungern die größere Rounx diesen Gedanken auch hegte. Die Schwestern bewegten sich langsam hinter die Kulissen, da im Zelt an sich noch nicht viel passiert war und nur ein oder zwei Schausteller sich dehnten. Vermutlich waren sie Akrobaten. Die Rosahaarige hatte gefragt, wo sie denn den Direktor finden würden und die beiden wurden durch einen kleinen, versteckten Vorhang, welcher nach draußen auf den Hinterhof führte, geführt, mit der Erklärung, dass Herr Roncalli höchstwahrscheinlich in dem kleinen, weißen Zelt anzutreffen sei. Die Schwestern traten auf das Zelt zu. „Herr Roncalli?“, fragte die Rosahaarige schließlich, woraufhin ein dunkelhaariger Mann um die 40 heraustrat und die Rounx-Geschwister förmlich begrüßte. „Guten Tag, die Damen. Sie wissen ja weshalb sie hier sind. Die Vorstellung beginnt in einer halben Stunde, solange können sie sich gerne umsehen und sich etwas zu trinken vom Buffet hinten nehmen.“. Er deutete auf einen kleinen Tisch, auf welchem Kuchen und Getränke standen. Dann verschwand er wieder im Zelt und ließ die Mädchen alleine. „Na dann sehen wir uns mal ein wenig um“, murmelte sie schließlich zu ihrer Schwester und betrachtete die Umgebung.
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Valyria

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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 4 Okt 2015 - 16:25

Valyria war nach dem kleinen Sturz ihrer Schwester bei bester Laune und kicherte innerlich immer noch vor sich hin. Als sie dann aber schließlich an ihrem Zielpunkt angekommen waren... da konnte sie nicht anders als staunend stehen zu bleiben und das Spektakel zu mustern. Sie hatte schon viel in ihrem kurzen Leben gesehen, doch das was sie jetzt sah, war nicht dabei gewesen. Das Zirkuszelt war das größte das sie jemals gesehen hatte und alleine dieses schaffte es, ihr die Sprache zu verschlagen. Doch gleichzeitig machte sich das unbehagliche Gefühl in ihr breit, dass es eine schier unvorstellbar schwere Aufgabe werden würde, das ganze unter Kontrolle zu behalten. Die Manege war so groß das man vom einen Ende bis zum anderen sicher seine Zeit gebraucht hätte. Die Sitzplätze stapelten sich Reiheweise aneinander und Valyria mochte nicht zu schätzen, wie viele Leute insgesamt auf ihnen Platz finden konnten. Noch war rein garnichts im Zelt los, umso mehr tummelten sich die Menschen vor eben diesem. Valyria folgte ihrer großen Schwester hinter die Kulissen und suchten den Direktor des ganzen Spektakels auf. Der gute Mann hieß anscheinend Herr Roncalli und stellte sich als ein dunkelhaariger Mann heraus, dessen Alter Valyria auf Ende dreißig, Anfang vierzig schätzte. Er bot ihnen Kuchen und Getränke an und verschwand dann wieder um seine Aufgaben wieder aufzunehmen die er verrichtet hatte, bevor die Geschwister ihn gestört hatten. Valyria beschloss den Ort aufzusuchen, an dem sich die Künstler aufhielten und so setzte sie sich in Bewebung. Sie kam an einem Tiergehege vorbei indem sich eine Handvoll Elefanen tummelten, ein junger Stallbursche säuberte das Gehege und Valyria nickte ihm im vorbeigehen freundlich zu. Sie entdeckte das Quartier einer Wahrsagerin und musste unwillkürlich seufzen. Wie konnte man nur Geld für etwas ausgeben, dass ganz klar eine Verarsche war? Das junge Mädchen mochte es nicht zu verstehen. Sie sah einem jungen Pärchen bei ihren Dehnübungen zu, sah etwas das ein Clown zu sein vermochte und drehte sich schaudernd weg. Noch nie hatte sie diese grell bemalten Figuren gemocht, warum wusste sie nicht so recht. Nach einer Weile stellte Valyria fest, dass jeder begann sich auf den Weg ins Zelt zu machen und so tat sie es ihnen nach, wollte sie doch nicht den Anfang der Vorstellung verpassen. Sie musste sich ermahnen nicht auf diese zu achten sondern auf die Umgebung, doch kam sie nicht umhin zu sagen, dass sie doch gerne ein paar Sekunden dem Spektakel gefolgt wäre. Sie sah ihre Schwester am Rand des Zeltes stehen und stieß zu ihr. Die kleine Rounx schlug vor sich aufzuteilen und die beiden teilten sich die Hälften des Zeltes in denen sie patroullieren würden. Valyria begab sich auf die rechte Seite der Manege, hinter der letzten Sitzreihe drückte sie sich an die Wand und sah zu, wie die Plätze sich füllten und schon bald allesamt belegt waren. Das Licht ging aus, es wurde ruhig, und die Vorstellung begann.


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Wer mit Menschen spielt, sollte sie nicht unterschätzen, denn wer den Teufel in ihnen weckt, sollte das Feuer beherrschen.
Menschen die oft verletzt wurden, sind gefährlich, weil sie wissen, wie man überlebt.
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Yuuki
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Yuuki
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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 10 Mai 2020 - 11:16

Offplay - Vorbereitungen für den Maskenball
El & Yuuki

Es handelte sich um einen frischen und sonnigen Spätfrühlingstag in Hargeon Town. Da sich die Heimatstadt von Yuuki in der Nähe der Wüste befand, wäre es vermutlich schon ein wenig zu warm gewesen. Doch hier in Hargeon Town brachte die nahe See eine frische Brise nach der anderen in die Stadt, wofür er und die anderen Leute in der Stadt durchaus dankbar waren. Ein äußerst angenehmes Wetter also, um sich kurz vor zwölf Uhr auf dem Hauptplatz der Küstenstadt zu begeben. Auch Yuuki befand sich im Moment auf dem Hauptplatz in Hargeon Town und saß am Rand des Brunnens in der Mitte des Platzes. Es fühlte sich wie Tage her an, dass Charon, El und er auf die nahgelegene Insel Negumi geschifft waren und dort ihren Auftrag erledigt hatten. Nach dem Tod eines Mädchens war eine wahre Mordserie auf der Insel ausgebrochen, welcher die Crimson Sphynx Einhalt gebieten sollten. Letzten Endes stellte es sich heraus, dass es sich beim Mörder um niemand geringeres als das religiöse Oberhaupt der Insel gehandelt hatte, die Hohepriesterin selbst. Kein Wunder also, dass nun einiges an Chaos auf der Insel herrschte und die Ordnung erst mal wieder hergestellt werden musste. Es kam ihm wirklich so lange her vor, dabei waren sie noch gestern auf der Insel gewesen und erst am Abend mit dem letzten Schiff zurück nach Hargeon Town gefahren. Während Charon den nächsten Zug nach Aloe Town genommen hatte, wollte der Grynder zunächst noch ein wenig an der frischen See bleiben. Auf der Fahrt hatte er El über die Maskenmagie gelöchert und es geschafft, ihn oder sie – Yuuki war sich immer noch nicht im Klaren darüber, wen er hier eigentlich vor sich hatte – dazu überredet, ihn mehr über die Magie zu lehren. Der Grynder war schon ziemlich gespannt darauf, endlich Zauber zu lernen und seinerseits Masken zu beschwören. Wie cool wäre das denn?! „Danke nochmal, dass du mir hilfst, die Magie zu lernen.“, teilte er El mit einem ehrlichen Lächeln mit, auch wenn er unsicher war, wo er genau hinschauen musste. Die Maske eben. Auf dem Platz herrschte zum Glück nur reges Treiben, erst zur Mittagszeit würde er sich mit Leuten füllen. Dann würde in den Läden richtig Betrieb herrschen und es Würden viele Leute auf die Straßen kommen und Cafés besuchen, um das tolle Wetter zu genießen. Ihm persönlich machten Menschenmassen nicht wirklich etwas aus, aber er vermutete, dass die schüchterne El sich in solch einem Fall unwohl fühlen könnte. Dann müssten sie vermutlich den Ort wechseln, doch bis dahin beanspruchten die beiden Magier diesen Platz für sich. „Kannst du mir nochmal den Zauber zeigen, mit denen du die Masken beschwörst?“, erkundigte er sich wissbegierig bei der vermummten Magierin. Die Theorie hatte er soweit begriffen, aber er wünschte sich nochmals einige Vorführungen, ehe er sich selbst ans Beschwören einer Maske herantraute.


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 10 Mai 2020 - 15:05

Unglaublich, dass sich jemand so Cooles wie Yuuki mit El befassen wollte. Sie war ja schon überrascht gewesen, dass der Magier bereit war sie mit auf eine Quest zu nehmen. Am Ende hatte er sie sogar gelobt! Ein wenig zu viel des Guten für die schüchterne Magierin, aber glücklicherweise sah man ihr dank der Maske ja nicht wirklich an wie sehr sie sich schämte. Die Haut in ihrem Gesicht, die tatsächlich noch eine rote Färbung bei Verlegenheit annehmen könnte, war ja von ihrer Maske bedeckt. Die vielen Löcher, die der Rothaarige ihr gestellt hatte, versuchte sie besten Gewissens zu beantworten. Obwohl sie schon so lange mit dieser Magie hantierte, war es für sie noch schwer das so richtig zu erklären. Es war mehr ein Gefühl als eine Fähigkeit für die junge Frau. Nichtsdestotrotz freute sie sich über jede Möglichkeit mit dem rothaarigen Magier zusammen zu sein. Es war ein bisschen wie früher! Nur dass er sich halt nicht an sie erinnerte, sie nicht erkannte und auch nicht wirklich an ihr als Person, sondern an ihrer Magie interessiert war... aber das war schon mehr als sonst! Ihm also dabei zu helfen The Masked zu lernen, lag irgendwo in ihrem Interesse, denn dann konnte sie Zeit mit ihm verbringen! Aber ob sie es über sich bringen würde ihm zu erklären, dass sie ihn schon lange kannte und heimlich beobachtete... Ne. Das wäre echt gruselig... oder?

Die Ereignisse der letzten, gemeinsamen Quest gingen El noch lange durch den Kopf. Ob auf der Insel alles in Ordnung war? Wie es dort wohl weitergehen würde? Die Handlungen der Hohepriesterin warfen ja ein wirklich schlechtes Licht auf die Insel, deren Tourismus wichtig war. El hoffte, dass ihre Handlungen im Namen der Gilde nicht irgendwelchen Ärger für die Bewohner verursachten. Aber besser als weitere Tote war das alle Male, richtig?
Die Stimme von Yuuki riss sie aus den Gedanken. Er bedankte sich. Ein Lächeln schlich sich in ihre Züge. Zu schade, dass er es nicht sehen konnte. Entspannt winkte sie ab. „Nicht der Rede wert...“, krächzte sie verlegen, doch durch die raue Stimme fiel es wohl gar nicht auf. „I-Ich hoffe ich kann helfen...“ Ja, das wirklich. El war nicht sicher, ob sie überhaupt so eine große Hilfe für Yuuki sein würde. Bestimmt war er ohnehin viel talentierter als sie. Auf dem Dorfplatz war es noch relativ leer, was El tatsächlich sehr angenehm war. Wären hier superviele Menschen, hätte sie sicher Probleme mit Yuuki zu kommunizieren... und die hatte sie ja sowieso schon immer. Als er fragte, ob sie ihm zeigen könne, wie sie die Masken beschwört, nickte sie hastig. Dann beschwor das Mädchen ihre Taschendimension und zauberte eine der Masken hervor. Es war die Spinne. Die kannte Yuuki noch nicht, weshalb sie ihm die zeigen wollte. „I-Im Prinzip sind die Masken fertig in ei-einer Tasche verstaut... Du beschwörst sie u-und der magische Effekt kostet dich je nach Fähigkeit Mana.“, erklärte sie ruhig und wandte sich ab, um ihre Maske nach unten gebeugt zu wechseln. Die weiße Maske, die sie sonst vorm Gesicht trug hielt sie nun in der Hand und in ihrem Gesicht hing eine spinnenähnliche, schwarze Maske mit acht lilafarbenen Augen und acht ebenso schwarzen, langen Beinen, die sich um ihren Kopf wanden und das hübsche Teil so an ihrem Kopf befestigten. El lief ein Stück zu einer Wand, die zu einem Laden gehörte, der noch nicht geöffnet hatte. Hastig stemmte sie eines ihrer Beine an die Wand und begann ein paar Schritte daran hochzulaufen. Heh. Ganz schön cool, oder? Den Kopf ein wenig schräg gelegt, blickte sie ihn an und sagte: „I-Im Prinzip erschaffst du die Masken mit ihrem Effekt und dann beschwörst du sie nur immer wieder...“ Da fiel ihr etwas ein. Mit einem Satz sprang die zierliche Magierin wieder auf den Boden. Sie hielt die weiße Maske locker vor ihr Gesicht, ohne sie zu befestigen, denn als sie erneut in die Taschendimension griff, um die Schweinemaske hervorzuzaubern, verschwand die Spinne aus ihrem Gesicht. Gut, dass sie es vorher bedeckt hatte. „Aber es geht nur eine Maske zu jeder Zeit. H-Holst du eine Neue, verschwindet die A-Andere... Man kann ja eh nur eine tragen.“, erklärte sie schulterzuckend und legte die weiße Maske wieder an, um ihr Gesicht wie üblich zu verdecken. Dabei achtete sie quasi peinlich genau darauf, dass Yuuki nicht daran vorbeischauen konnte. Sie wollte ihr hässliches Gesicht nicht zeigen... Ob sie ihm nun überhaupt noch viel erklären konnte?


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Yuuki
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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 10 Mai 2020 - 16:24

Einer von Yuuki’s liebsten Augenblicken war, die Magien anderer Magier in Aktion zu sehen. Dementsprechend hörte er mehr oder weniger gut den Erklärungen von El zu, aber seine Gedanken drehten sich lediglich um das Beschwören der Masken. *Ich möchte es endlich selbst versuchen!* Ahh, das war eine charakterliche Schwäche des Rotschopfes, die sich auch während seiner Schulzeit bemerkbar gemacht hatte. Auf der einen Seite interessierte sich der junge Mann unglaublich für Magien, aber damals hatte er als kleiner Junge immer schlechte Noten nach Hause gebracht, da er zu faul zum Lernen war. Nun erfuhr er zumindest interessante und nützliche Tipps bezüglich der Masken, denn andernfalls wäre seine Konzentration sicherlich schneller abgeebbt, als sich Möwen auf eine Pommes am Boden stürzen konnten. Die Gedanken des Rotschopfes ratterten und versuchten alle Informationen einzuordnen. Also handelte es sich bei The Masked ganz offensichtlich um eine Requipmagie. Das Grundkonzept hinter dieser Art von Magie war eigentlich recht simpel: Ein Requipmagier verfügt über eine portable Taschendimension, in denen er seine magischen Ausrüstungsgegenstände wie Rüstungen – oder im Falle dieser Magie Masken – lagern und somit überall hin transportieren kann. Bei Bedarf kann er einen dieser magischen Gegenstände aus dieser Taschendimension beschwören und diesen ausrüsten. Das war unglaublich praktisch. *Ob das wohl auch mit Essen funktioniert?* Das wäre wirklich das Nonplusultra! *Ahh, Konzentration!*, rügte sich der Grynder in Gedanken und schüttelte seinen Kopf. El nahm sich die Zeit, ihm alles ausführlich zu erklären, also sollte er besser gut zuhören „Alles klar, soweit habe ich alles verstanden.“, teilte er seiner Gildenkollegin nickend mit und hoffte, dass sie nicht bemerkt hatte, dass seine Gedanken für einen kurzen Augenblick abgeschweift waren. Dann war endlich der Moment gekommen, auf den er so lange – ungefähr fünfzehn Minuten – gewartet hatte: El beschwor eine spinnenähnliche Maske, begab sich zum nächstgelegenen Laden und begann problemlos an der Wand hochzulaufen. Wahnsinn! Als ihre kleine Vorführung beendet war, trat El wieder zum Rotschopf und wechselte die Maske, ohne dass er einen Blick auf ihr Gesicht werfen konnte. Dabei wollte er doch endlich mit eigenen Augen in Erfahrung bringen, ob es sich bei ihr um eine Frau und einen Mann handelte. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe der Gute ins Fettnäpfchen trat und El falsch ansprach. Zudem war einfach von Natur aus neugierig. „Das ist richtig cool!“, lobte er die Maskenträgerin begeistert. So langsam taute sie etwas auf, was durchaus angenehm war, denn Selbstgespräche führte Yuuki nicht sonderlich gerne. Anschließend teilte sie ihm noch die letzten Infos mit: Man erschuf eine Maske mit einem bestimmten Effekt, der eine bestimmte Anzahl an Mana kostete. Scheinbar konnte man auch eine Maske direkt mit einer anderen ersetzen, aber warum tat das Blauhaar es dann nicht? Möglicherweise gab es dann einen Moment; in dem man auf das Gesicht des Nutzers blicken konnte, das war zumindest seine Vermutung. „So, dann bin ich jetzt wohl dran.“ Erwartungsvoll richtete sich der Grynder auf, streckte sich ein wenig – das Bett im Gästehaus war wirklich ungemütlich gewesen – und bereitete sich auf seine Aufgabe vor. Die grundlegende Theorie hatte er verstanden, jetzt galt es diese in die Praxis umzusetzen. Der Rotschopf hob die rechte Hand über seinen Kopf, konzentrierte sein Mana in dieser und stellte sich eine Maske vor, die er erschaffen wollte. Was würde wohl so jemand wie Yuuki wollen? *Essen…* Er erinnerte sich an die Vorführung von El im Zug, dann fasste er einen klaren Gedanken und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Requip:…“


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyMo 11 Mai 2020 - 8:58

Für jemanden wie El waren die Masken eine großartige Magie. Ihr zierlicher, angeschlagener Körper war nichts, mit dem sie irgendwie kämpfen und sich einen Lebensunterhalt verdienen konnte. Auch zur Schule war sie nicht wirklich lange gegangen, sodass sie kaum etwas Anderes hätte machen können und ihre Tollpatschigkeit hätte in den meisten Berufen sicherlich Ärger gebracht. Magierin zu werden, war ihr Traum, seitdem sie erfahren hatte, dass man so einen Beruf überhaupt ausüben konnte. Ihr Onkel hatte ihr so viel beigebracht und trotz vieler Rückschläge bereute sie das nicht, denn irgendwie konnte sie so allein leben und etwas für die Menschen tun. Es war alle Male besser als auf diesem langweiligen Bauernhof zu versauern...
Wenn aber jemand Anderes ihre Magie beeindruckend fand, dann überraschte das die junge Magierin irgendwie. Sie wusste ja selbst, dass die Masken so ihre Vorteile brachten, aber das war keineswegs zu vergleichen mit den Fähigkeiten von Yuuki oder gar denen von Charon. Welche davon sie beeindruckender fand, wusste sie auch nicht genau, aber ihre Masken waren dagegen irgendwie Kinderkram. El wusste, dass alles in der Welt seinen Nutzen hatte. An Wänden hochgehen, die Sinne verbessern, im Dunkeln sehen oder unter Wasser atmen... Sie war sicher, dass es Momente gab, in denen das von Vorteil war. Auf der Quest mit Yuuki und Charon hatte sie das ja gesehen, aber es war für sie irgendwie schwer zu begreifen, dass der Rotschopf mit der coolen Magie gerade an den Masken interessiert war.

Ihm das zu erklären, fiel ihr gar nicht so schwer. Vermutlich hatte sie weniger Ahnung davon wie eine Magie funktionierte, als Menschen, die darüber etwas in der Schule gelernt hatten. El wusste nur wie sie ihre eigene Magie nutzen konnte und welche Regeln dabei herrschten. Das konnte sie Yuuki also ganz gut erklären. Von seiner Aufregung und Ungeduld ahnte sie nichts, sonst wäre sie vermutlich schneller auf den Punkt gekommen. Trotz allem achtete die junge Magierin peinlich genau darauf, dass der Rotschopf keinen Blick auf ihr Gesicht erhaschen konnte. Das würde sie zu beschämen... Wenn er sie eklig fände, würde ihr das das Herz brechen! Also lieber gar nicht in so eine Situation kommen. Ihn so aufgeregt zu sehen, brachte sie kurz leise zum Kichern. Ob man ihr Lachen tatsächlich noch als solches erkannte, wusste sie nicht. Die kratzige Stimme war schon sehr eigen. Seine Begeisterung erinnerte sie an früher. An die Zeit, als sie Kinder waren. Yuuki war schon immer leicht zu begeistern und unglaublich fröhlich. Da war er fast zu beneiden... Es erinnerte sie an eine unbeschwertere Zeit... Als sie noch kein hässliches Monster war, war sie auch nicht so gewesen wie heute... Neugierig, mit den Armen vor der Brust verschränkt, beobachtete sie den Magier. Ob das auf Anhieb klappen würde? El wusste nicht so genau wie man eine Magie lernte. Sie selbst versucht sich schon eine Weile an einer anderen, nützlichen Fähigkeit, die sie in der Gilde mal gesehen hatte. Vielleicht konnte sie Yuuki mal damit überraschen. Während er sich also an der Magie versuchte, drückte die Magierin ihm die Daumen und sagte: „Viel Erfolg, Yuuki!“ Ein Stück weit fürchtete sie, dass er sich irgendwann an sie erinnerte. Lieber beobachtete sie ihn so, als dass er sie eklig finden würde.


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyMo 11 Mai 2020 - 17:59

Es war doch wirklich kurios, dass beinahe alle Menschen, die den Grynder trafen, zumeist dieselbe Meinung über ihn teilten: Dass er ein entspannter, fröhlicher und sorgloser junger Mann war. Also war es nicht verwunderlich, dass El, die Yuuki auch noch von Kindeszeiten so in Erinnerung hatte, auch davon überzeugt war. Vermutlich hatte sie nicht mitbekommen, dass Iris damals bei einem Brand umgekommen war und dass sich der Rotschopf schuldig fühlte, dass er nicht da gewesen war, um es zu verhindern. Das Schuldgefühl der Überlebenden sozusagen. Seitdem wurde strahlte er nur diese Sorglosigkeit nach außen, aber innerlich beschäftigten ihn viele Dinge, die er kaum jemandem anvertraute: Natürlich war da der unglückliche Todesfall von Iris, aber auch das Verschwinden seiner Eltern und seines Bruders spielten eine große Rolle für die Last auf seinen Schultern. So sehr sich der Grynder mit den Magiern seiner Gilde verstand und sie als eine Art Familie betrachtete, hatte er jedoch nicht wirklich jemanden gefunden, den er als engen Freund bezeichnen und sich ihm anvertrauen konnte. Möglicherweise war er einst dieses sorgenlose Kind gewesen, an dass sich El erinnerte. Doch dieses Kind hatte zu viele Rückschläge im Leben erhalten, was zur heutigen Persönlichkeit von Yuuki geführt hatte. Ein Grund dafür, dass er sich so sehr für seine Kameraden einsetzte und sie beschützen wollte, war dem Fakt geschuldet, dass er einfach niemanden mehr verlieren wollte. Vielleicht würde er eines Tages die Mörder von Iris finden und den Grund für diesen sinnlosen Mord in Erfahrung bringen. Vielleicht würde er eines Tages seines Bruders Spuren aufnehmen und ihn finden. Vielleicht würde er eines Tages seine verschwundenen Eltern finden, sodass sie wieder eine glückliche Familie sein konnten. Das waren ziemlich viele vielleicht, doch dass es nicht einfach werden würde war dem jungen Mann durchaus bewusst. Wer konnte schon sagen, wie er auf ein bekanntes – wenn auch verstelltes – Gesicht wie El reagieren würde? Aber dafür müsste der Grynder auch erst einmal in Erfahrung bringen, wen er da vor sich hatte.

Yuuki hatte das Mana in seiner Hand fokussiert und konzentrierte sich nach wie vor auf das Essen, immerhin war es beinahe Mittagszeit. Und wenn es etwas gab, dass er hatte, dann eine innere Uhr für die Mahlzeiten! „Requip: Mask of Odor!“ Während er die Worte laut aussprach, fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und setzte das gesammelte Mana frei. Wie von Geisterhand manifestierte sich eine Schweinsmaske über seinem Gesicht, er hatte es geschafft! Der junge Mann fühlte sich ein wenig seltsam, dass er nun eine Maske trug und durch diese schauen musste, daran würde er sich definitiv noch gewöhnen müssen. Aber das war ja auch nicht der Sinn dieser Schweinsmaske! Sein Geruchssinn war jedoch das, was eine wundersame Verwandlung durchgemacht hatte. Plötzlich konnte er Unmengen an Gerüche in der Luft wahrnehmen. *Mhhh Pizza … ieh, Schweiß … mhhh gebratener Fisch.* Es hatte durchaus Muster, was er gerne wahrnehmen wollte, nicht wahr? „Schau El, ich habe es geschafft!“, teilte Yuuki seiner „Lehrerin“ mit und streckte seinen rechten Arm voller Freude in die Luft. Der Grynder schaute sich noch einige Sekunden herum und ließ alle Eindrücke auf sich einwirken, ehe er sich erneut mit der Hand über die Maske fuhr und diese auflöste. „Vielen Dank für die Hilfe.“ In diesem Augenblick grummelte sein Magen laut, es war scheinbar Punkt zwölf Uhr. Und all das leckere Essen mit der Maske gerochen zu haben, hatte wohl auch seinen Anteil gehabt. „Lass uns doch was zum Essen besorgen, ich schulde dir auch was, also würde ich dich gerne einladen.“, teilte er El gut gelaunt mit. Er hatte auch allen Grund dazu, immerhin hatte er soeben eine neue Magie gelernt und erfolgreich eine Maske beschworen!

Schnell hatte er dank seiner neuen Maske den Ursprung des köstlichen Fischgeruchs ausgemacht, sodass sich die beiden Crimson Sphynx Magier kurz darauf beim kleinen Stand in der Nähe des Strandes befanden. Yuuki hatte sich einen schönen Lachswrap gegönnt, denn er gerade genüsslich verschlang und El verdeutlicht, dass sie ein Gericht ihrer Wahl bestellen sollte. Während er aß, beobachtete er den Maskenträger und fragte sich erneut, was wohl unter der Maske versteckt wurde. *Ist es etwa so grässlich?* Hmm, das war eine gute Frage. Hatte sie nicht vor einigen Tagen auf der Zugfahrt behauptet, dass sie bereits seit zehn Jahren Teil der Gilde war? Wie kam es dann, dass sie sich kaum jemals gesehen hatten? „Du bist ja auch ziemlich lange bei Crimson Sphynx, nur ein Jahr nachdem ich dort beigetreten bin.“, fing er an zu sprechen, nachdem er den Bissen runtergeschluckt hatte. „Wie kann es sein, dass wir uns kaum in der Gilde gesehen haben?“ Das war doch alles ziemlich mysteriös. Und er erinnerte sich an kein Kind mit Maske, so sehr er es auch probierte. Seltsam, wirklich seltsam.


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDo 14 Mai 2020 - 23:10

Irgendwie freute sich El so richtig darüber, dass sie Yuuki eine Hilfe sein konnte. Seit sie ihn kennengelernt hatte, glaubte die junge Magierin, dass der Rotschopf schon immer wesentlich cooler, fähiger und hübscher war als sie. Also quasi viel besser in allen Dingen! Mittlerweile war es wohl wirklich keine Kunst mehr sie in all diesen Bereichen zu überholen... El hatte viele Mankos. Sie mochte viele Zauber beherrschen, aber war nicht vergleichbar mit richtigen, starken Gildenmagiern. Da gab es schon in den Reihen der Crimson Sphynx Magier eine ganze menge Leute, die sehr viel mehr auf dem Kasten hatten als sie... Die würde sie wohl nie einholen... Aber ein ganz besonderes Gefühl hatte sie heute dabei, als sie Yuuki etwas beibringen konnte. Schon auf der Quest hatten er und Charon ihr das Gefühl gegeben nicht komplett nutzlos zu sein und das freute sie heute noch einmal sehr doll, weil sie dem Rotschopf eine Hilfe sein konnte. Mehr als das hatte sie ja nie gewollt, als sie Magierin wurde! Leider konnte er ihr zufriedenes Lächeln unter der Maske nicht sehen... Zu schade...

Aus ihren fröhlichen Gedanken wurde sie dank Yuukis Worten recht schnell gerissen. Als er die Schweinemaske beschwor, staunte El nicht schlecht. Das ging ja recht zügig... Dabei hatte sie ihm gar nicht so viel darüber erzählt. Begeistert applaudierte sie ihm. „Wow! Das ging ja schnell. Du bist ja ein richtiges Talent!“, staunte sie, obwohl es durch ihre kratzige, ausdruckslose Stimme nicht gut rüberkam wie sie es sich wünschte. Oft klang sie fast schon sarkastisch, weil ihre leise, schräge Stimme so völlig entgegen all ihrer Worte wirkte. El richtete die eigene Maske, die sie im Gesicht trug und blickte da hindurch zu Yuuki. Jener schien die Magie richtig zu nutzen, denn er begann offensichtlich herumzuschnuppern. Es war irgendwie komisch jemanden mit der Mask of Odor zu sehen, die sie selbst so oft trug... Auch als er ihr stolz berichtete, dass er es geschafft hatte und die Maske wieder auflöste, nickte sie zustimmend. Das fröhliche Lächeln, welches sich hinter ihrer eigenen Maske verbarg, konnte er leider nicht wahrnehme, doch sie freute sich wirklich für ihn.
Was zu Essen? Kurz erstarrte die zierliche Magierin. Es war eine nette Geste sie einladen zu wollen und so recht wagte El es nicht diese abzulehnen. So etwas kam so selten vor... Allgemein war es nicht häufig, dass sie sich mit Menschen traf, jenen half oder irgendwie nützlich war... und dass er ihr so etwas gönnte, war echt total lieb von ihm, aber... Essen vor anderen Menschen war für El sehr schwierig. Die Maske verdeckte ihren Mund ja nicht ohne Grund komplett und etwas darunter zu schieben, war nicht wirklich einfach. Still nickte sie, bevor sie dann doch ein leises: „D-Danke...“ hervorbrachte. So richtig wohl fühlte sie sich damit natürlich nicht, aber sie wollte Yuuki auf keinen Fall mit Ablehnung entgegentreten. Aber was sollte sie nur tun?

Eine Weile gingen sie in Richtung des Strandes und es stieg auch El schon aus der Ferne bald der Geruch des gebratenen Fisches in die Nase. An dem Strand angekommen, studierte Elena ausgiebig die Speisekarte. Viel Fisch... doch das ließ sich schwer essen. Als sie aber Pommes entdeckte, kam ihr die Idee! Die kleinen Kartoffelstreifen konnte sie leicht unter ihre Maske in den Mund bestellen! Also bat sie nach Pommes mit Ketchup und bedankte sich erneut gefühlt drei Mal dafür, dass Yuuki ihr etwas zu Essen gekauft hatte. Kurz darauf war der Magier schon ordentlich am Essen, während El auf eine Bank deutete und fragte: „Wollen wir uns setzen?“ Eine solche Frage fiel ihr schwer, aber sich auf Maske und Essen zu konzentrieren, fiel ihr leichter, wenn sie saß. Still schob sie vorsichtig eine Pommes unter ihrer Maske in den Mund, während sie Yuuki anblickte, der zu sprechen begann. Dabei konnte man einen Blick auf ihr Kinn erhaschen, an dem schon der Anfang der vernarbten Haut zu erkennen war. Aber das war für sie nicht so schlimm. Ihren Hals konnte man ja auch recht gut sehen... Erst ab den Lippen wurde es ihr richtig unangenehm. Den Blick zu ihm gewandt, grübelte sie was sie antworten sollte. Sie waren Beide schon lange in der Gilde... Seine Frage war berechtigt. „A-Am Anfang habe ich viel mit dem Mann gearbeitet, der mich in die G-Gilde gebracht hat...“, begann sie zu erzählen. Sie verheimlichte bewusst, dass es ihr Onkel gewesen war. Es war ihr irgendwie peinlich das zu erklären... „I-Ich... hatte ja dann einen Unfall und k-konnte eine Weile nicht arbeiten...“ Unsicher hielt sie sich an der Pommestüte fest und blickte nach unten. Es war nicht einmal so gewesen, dass sie nicht arbeiten konnte, weil ihre Verletzungen zu übel waren. El hatte sich lange nicht unter Leute getraut. „I-Ich war einige Jahre nicht in der Gilde... u-und ziemlich viel allein. H-Hab immer noch Probleme mit vielen Dingen...“, gab sie unsicher zu und schob sich eine Pommes unter die Maske. Sie waren lecker, aber das Thema war ihr unangenehm. Dennoch sollte sie wohl mit Yuuki darüber reden. Der meinte seine Fragen ja nicht böse. Dass sie Yuuki kannte, behielt sie weiterhin für sich. Es war ihr unangenehm ihm das zu erklären... Sicher würde er sich wundern was für ein furchtbarer Loser sie nun war... Leise seufzte sie vor sich hin. „Leider b-bin ich nicht so nützlich... D-Deshalb arbeite ich viel allein...“ Unsicher fuhr sie mit der Hand über ihren Nacken und blickte noch immer nach unten. Wer wollte eine Magierin wie sie schon mitnehmen? Konnte ja nicht mal kämpfen... Sie hatte Yuuki in den letzten Jahren oft in der Gilde gesehen und ihn bewundert! Aber jemand wie sie fiel nicht auf... Das konnte sie ihm auch so nicht sagen. Klang ja wie irgendein irrer Stalker oder so!


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 17 Mai 2020 - 7:13

Was gab es bitte Schöneres, als einen sonnigen Tag am Strand zu verbringen, dabei die frische Brise genießen und frischgefangenen Fisch zu essen? Wenn man sich nach Yuuki’s Meinung erkundigte, ehrlich gesagt nicht viel. Selbstverständlich aß er auch in seiner Heimatstadt Aloe Town dann und wann mal Fisch, aber dieser war natürlich nicht mit dem Frischen zu vergleichen, den es hier in der Küstenstadt gab. Dementsprechend war die Antwort auf die Frage, was er zu Mittag essen wollte, glasklar gewesen. Genüsslich hatte er bereits mit dem Essen bekommen, als El fragte, ob er sich setzen wollte. Ups, da hatte er wohl voreilig zu essen begonnen, aber konnte man es ihm wirklich verübeln? Essen, insbesondere gutes Essen war nämlich seine Schwachstelle, sein Kryptonit sozusagen! „Alles gut, das ist doch das Mindeste.“, winkte Yuuki ihrem mehrfachem Dank ab. Während der junge Mann weiter genüsslich sein Essen verspeiste, lag auch etwas seiner Aufmerksamkeit auf El und beobachtete ihn oder sie aufmerksam. *Schade.*, schoss es ihm beim Anblick der Pommes durch den Verstand. Ein kleiner Teil von ihm hatte gehofft, dass die Maske endlich abgelegt wurde und er einen Blick auf das darunter befindliche werfen konnte. Es handelte sich jedoch wirklich nur um einen kleinen Teil, denn er hatte El die letzten Tage erlebt und beobachtete – insofern wusste er, dass peinlich darauf bedacht wurde, niemanden einen Blick auf das Gesicht werfen zu lassen. Auch Mahlzeiten wurden auf eine solche Art und Weise zu sich genommen, dass ein Ablegen der Maske nicht nötig war. Die bestellten Pommes eigneten sich hervorragend, um sie selbst mit aufgesetzter Maske zu sich zu nehmen. Sollte er sich auch eine Maske aufsetzen und es ihr gleich tun? *Nein, sonst denkt sie noch, dass ich mich über sie lustig mache.* Das war das Letzte, was der Rotschopf erreichen wollte. Nachdem sie nun einige Tage zusammen gearbeitet und Zeit miteinander verbracht hatten, war ihm klar geworden, dass dem Thema der Maske ein großes Trauma anhing. Und genau wie er nicht wollte, dass sich jemand so über seine Familie oder Iris äußerte, würde El sicherlich nicht wollen, dass das jemand mit ihren Masken oder ihrem Unfall tat.
Geduldig lauschte der rothaarige Magier also den Erzählungen von El. Anhand ihrer Reaktion und ihrem unsicheren Ton – wenn er das denn richtig raushörte und interpretierte – schienen die Erzählungen wirklich unangenehm zu sein. Hatte er womöglich einen Fehler gemacht, sich vorschnell danach zu erkundigen ohne zu bedenken, wie El sich dabei fühlen musste? Nun, es war mittlerweile zu spät, um einen Rückzieher zu machen, also sollte er das Beste aus der Situation machen. Besonders als die Rede vom Unfall war, bemerkte Yuuki, wie El den Kopf hängen ließ. Am Selbstvertrauen des Maskenträger würde man definitiv noch arbeiten müssen! „Das tut mir wirklich Leid zu hören.“, teilte ihr der Grynder ehrlich mit, nachdem er den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte. Es gab nur eines, was er jetzt tun konnte. „Falls du mit irgendetwas Hilfe benötigst, sag mir Bescheid.“, bot er ihr mit einem warmen Lächeln an. Er selbst hatte genug im Leben durchgemacht, sodass er wusste, dass er Unterstützung nötig hatte, um alles schultern zu können. Zwar waren ihre beiden Lebensumstände völlig unterschiedlich und der Rotschopf konnte natürlich nicht wissen, wie es war, in El’s Zustand leben zu müssen. Aber er wusste wie gut sich Hilfe anfühlte. „Nicht so nützlich?“, wiederholte der Grynder ihre Frage laut. „Das würde ich nicht sagen, du hast auf der Quest einen wirklich tollen Job gemacht. Ohne dich und deine Masken hätten wir den Fall niemals so schnell lösen können.“, sprach er offen aus, was ihm durch den Kopf ging. „Die lauteste Person im Raum ist nicht unbedingt die Klügste, weißt du?“ Bei diesen Worten lachte Yuuki und dachte an all die großspurigen Schwätzer, die sich wie Könige fühlten, sich aber wie Vagabunde benahmen. El war zwar wirklich leise und schüchtern, das machte sie jedoch zu keiner schlechten Person, ganz im Gegenteil. Wie würde El wohl auf so offensichtliches Lob reagieren? „Ich würde mich freuen, wenn wir mal wieder zusammen eine Quest in Angriff nehmen können und du mir vielleicht noch einiges über The Masked lehren kannst.“ Gut gelaunt sprach Yuuki diese aufmunternden Worte aus und hoffte, dass El sie zu schätzen wusste. Seine Laune war im Laufe des Tages nur besser geworden – er hatte ein leckeres und frisches Fischgericht zugenommen und hatte eine neue Magie gelernt. Spontan wusste er nicht, wie der Tag besser werden konnte, aber wer wusste schon, was das Schicksal für einen in petto hatte?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDo 21 Mai 2020 - 18:05

Tatsächlich waren Pommes etwas, was El recht gerne aß. Dabei waren das im Prinzip einfach nur Kartoffeln mit etwas Salz. Verrückt wie gut so etwas schmecken konnte! Vor Yuuki zu essen, war ein klein wenig unangenehm, weil sie darauf achten musste, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte, aber im Allgemeinen war das hier ein ganz angenehmes Treffen mit einem Gildenkollegen. Sie fühlte sich nicht unbedingt schlecht damit. Ihm zu helfen, hatte sich auch wirklich gut angefühlt. So konnte sogar jemand wie Elena einmal nützlich sein!

Mit ihm über ihre eigene Vergangenheit zu sprechen, fiel ihr schon weniger leicht. Nicht einmal unbedingt nur deswegen, weil sie selbst nicht mehr weiterhin darin herumwühlen wollte, sondern weil es einfach allgemein recht schwer war über solche Dinge zu sprechen. Es war nun einmal ein kompliziertes Thema und auch wenn sie alle Einzelheiten genau kannte, war es nie einfach davon zu berichten. Das Mitgefühl von Yuuki war schon einmal sehr angenehm. Zu hören, dass er sie nicht für ihr Handeln verurteilte, war eine nette Abwechslung. Immerhin hatte El sich wirklich lange vor der Welt versteckt nachdem ihr der Unfall passiert war. Doch er war nicht nur verständnisvoll, sondern bot ihr auch noch seine Hilfe an. Ein wenig verblüfft blickte sie ihn an. Wie könnte er ihr denn helfen? Es war ein unheimlich großzügiges Angebot und das wusste sie, aber so ganz klar war ihr noch nicht wie sie das nutzen sollte. Und durfte sie das überhaupt? Er lächelte so freundlich. Ob er ein Engel war? Waren Engel denn rothaarig? Konnte man das auf solche Kriterien beschränken?! Still nickte sie einfach und grinste unter ihrer Maske vor sich hin. Doch bevor sie groß etwas dazu sagen könnte, hatte Yuuki noch einen Einwand, der El wirklich überraschte.
Sie war nützlich? Die lauteste Person im Raum war nicht immer unbedingt die Klügste... Diese Worte gingen Elena immer und immer wieder durch den Kopf. Hach Yuuki... Er war so ein guter Kerl. El war so froh, dass sie früher einmal befreundet gewesen waren. Wenn sie ihm nur sagen könnte, dass sie ihn kannte... „Danke Yuuki...“, antwortete sie leise, musste lächeln und blickte ihn an. Sehen konnte er davon ja leider nicht wirklich etwas. Auf die Aussage hin, dass sie ihm bei einer nächsten Quest bestimmt noch etwas zu der Magie beibringen könnte, nickte sie energisch. Natürlich wollte sie das. Freudig rief sie also: „Ja, das wäre schön!“ Sie musste nicht einmal stottern, war nicht mehr so nervös und ihre krächzende Stimme klang ein wenig heller und fröhlicher als sonst. Man konnte sogar ihre Emotionen im Klang erahnen.

Ihre Laune war so gut! El konnte sich nicht erinnern wann sie das letzte Mal gelobt worden war. Auf der Bank sitzend, wippten ihre Beine vor und zurück, während sie ihre Pommes aß. Ein Lob von einem Kollegen, der tatsächlich sogar wieder mit ihr arbeiten wollte, weil er sie für nützlich hielt und von ihr lernen könnte. So cool! Aber in Elenas Leben ging nie alles gut. Dieser Tag hätte so schön werden können! El hatte ein wenig Mut gefasst und wollte Yuuki endlich auf etwas ansprechen, was ihr schon lange auf der Seele brannte. Nun wo sie wusste, dass er sie so nicht hasste, konnte sie es ihm doch verraten, nicht wahr? Ein bisschen Angst hatte sie davor schon, dass er sich gar nicht erinnern könnte... Aber wenn sie nach half, dann doch bestimmt! „Yuuki, erinnerst du dich an ein Mädchen namens Ele-“ Weiter kam die Magerin leider nicht. Ein böses Unheil bewegte sich auf sie zu und ließ sie nicht einmal diesen einen Satz beenden. Vielleicht sollte sie einfach nicht erfahren wie er auf ihre Worte reagieren würde...? Doch welches Unheil zeigte sich ihnen?
Es kam in Form einer Möwe. Direkt auf sie zu. Wer rechnete damit? Die Möwen an Hafenstädten waren meist extrem dreist. Die bestahlen die Leute direkt und ohne jegliche Angst oder Skrupel. El war das nicht wirklich gewohnt und so rechnete sie auch nicht damit, dass ihr jemand ihre Pommes streitig machen könnte. Dementsprechend überrascht war sie auf, als sie plötzlich das Schlagen der Flügel neben sich hörte. Leider kam das Mistvieh von der Seite, an der sie kein Auge mehr hatte. So hatte sie es viel zu spät bemerkt um sich zu wehren. Schneller als sie gucken konnte, hatte das Biest ihr die Packung mit den Pommes komplett aus der Hand gerissen und war damit davon geflogen. Das allein könnte die Magierin ja locker verschmerzen. So ein paar Pommes... Halb so wild. Was ein viel größeres Problem war, war die Tatsache, dass dieses Vieh im Vorbeifliegen mit seinen riesengroßen Flügeln El die Maske vom Gesicht gerissen hatte. Das Band, mit dem sie es normalerweise an ihrem Hinterkopf befestigte, war gerissen und beim Aufprall auf dem Boden, machte es ein komisches Geräusch. Ob etwas abgeplatzt war? El konnte gar nicht so schnell reagieren. Im Schock blickte die Magierin den Rotschopf für einige Sekunden an, bevor sie realisierte, dass er ihr Gesicht richtig sehen konnte. Nun hatte er also einen kurzen Blick auf die vielen Narben, die entstellte Haut und die teilweise nicht mehr vollständigen Gesichtspartien - wie die kaputte Nase oder die fehlenden Lippen an einem Mundwinkel. Kein schönes Bild und es sollte gut zu erkennen sein warum El das normalerweise verbarg. Als sie bemerkte, dass die Maske weg war, riss sie die Arme hoch, verschränkte sie vor dem Gesicht und begann sofort zu schluchzen. Oh nein... Jetzt hatte er es gesehen. Die Magierin war sichtlich überfordert und begann zu weinen, sodass an einer ihrer Gesichtshälften die Tränen hinab liefen. Auf die Idee sich schnell eine Maske ins Gesicht zu zaubern, kam sie im Schock leider nicht. „Yuuki... K-K-Kannst du sie mir... w-w-wiedergeben?“, wimmerte sie traurig und konnte nichts weiter dazu erklären. Hoffentlich war die Maske nicht kaputt gegangen...


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyFr 22 Mai 2020 - 14:15

Bei Yuuki handelte es sich um einen Menschen, der für gewöhnlich eine hohe Auffassungsgabe an den Tag legte und bei Gesprächen auch nach Regungen im Gesicht Ausschau hielt, um die Emotionen der anderen Person einschätzen zu können. Abgesehen von El hatte der junge Mann noch nie ein längeres Gespräch mit jemandem geführt, der eine Maske trug. Insofern war ihm nicht bewusst gewesen, wie frustrierend es sein konnte, keine Eindrücke vom Gesicht, vom Lächeln, von den Augen der anderen Person empfangen zu können – die Maske war schlicht und einfach im Weg. Zum Glück ließ sich auch an der Stimme einiges an Emotionen herauslesen. Zwar konnte der Rotschopf El nicht lächeln sehen, aber dennoch vernahm er ein zögerliches und leise ausgesprochenes Danke. Kurz darauf erhob sich die Stimme des Maskenträgers und die Augenbrauen des Rotschopfes erhoben sich erstaunt – so energiereich und freudig hatte er sie bisher noch gar nicht erlebt. „Sehr gerne!“ Seinerseits stellte der Magnetismusmagier erfreut fest, dass El scheinbar auf positive Zustimmung reagierte. Wenn er sich ihr bisheriges Verhalten in Gedanken rief, dann lag es auf der Hand, dass sie davon nicht viel im Leben erhalten hatte. Ständig schlich sie im Schatten herum, darauf bedacht, dass sie ja keiner bemerkte. Zudem hielt sie sich für hilflos und unnütz, was auch nicht wirklich von einem positiven Selbstbild sprach. Aufgrund dieses Auftretens und ihrer Maske, war sie auch oft in der Gilde gemieden worden. Yuuki andererseits war immer von Liebe und Positivität überschüttet worden, sei es seine Familie gewesen, allen voran sein Bruder, oder gar Iris. Beim Gedanken an seine verstorbene Kindheitsfreundin trübte sich die Stimmung des Grynders etwas, doch das bekam El aufgrund des nächsten Ereignisses sicherlich nicht mit.

Doch bis dahin mussten noch einige Momente vergehen. Bis dato schien alles gut zu sein, El war ungewöhnlich gut gelaunt, was man natürlich nicht an ihrem Gesicht, aber ihrer Körpersprache entnehmen konnte. Die Stimme vibrierte vor Freude und wenn sie zwar noch ein wenig krächzte, war sie doch so lebendig wie kaum zuvor. Zudem wippte sie mit ihren Beinen vor und zurück, während sie auf der Bank saß, was ein erfreutes Lächeln auf das Gesicht des jungen Mannes zauberte. Plötzlich ergriff El wieder die Gesprächsinitiative, und wollte ihn fragen, ob er sich an jemanden namens Ele … weiter kam sie leider nicht. Das war einer unverschämten Möwe zu verdanken, die sich dreist an ihrer Pommestüte bedienen wollte. Der doch große Vogel kämpfte kurz mit El um ihre Pommes, während Yuuki leider zu verdattert war, um ihr schnell zu helfen. Der Kampf dauerte auch nicht wirklich lange an, ehe sich das unverschämte Biest mit dem Essen davonmachte und eine aufgelöste El zurückließ. Aber warum so aufgelöst, es war doch nur eine Tüte Pommes oder? Da konnte man problemlos Nachschub beschaffen! Was das wirkliche Problem jedoch war: Die Maske war von El’s Gesicht gerissen worden, sodass man nun einen guten Blick auf das Gesicht, beziehungsweise das, was davon übrig war, werfen konnte. Kaum hatte Yuuki das Gesicht und die vielen Brandnarben gesehen, schon riss El die Arme hoch und verbarg ihr entstelltes Gesicht schluchzend dahinter. Oh oh, das war ja mal gehörig schief gegangen! Hinter dieser Reaktion steckte wohl ein gewaltiges Trauma und wohlwollende Worte hätten in diesem Augenblick wohl mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Schnell bückte sich der Rotschopf nach der Maske, die beim Fallen gesplittert war! Noch würde sie halten, aber wer wusste schon, für wie lange das noch der Fall war? Yuuki begutachtete die Maske noch einen weiteren Augenblick, ehe er sie schließlich El überließ und darauf achtete, sie nicht unangemessen anzustarren. „Hier, deine Maske!“ Jetzt wusste er auch, warum El das Gesicht ständig hinter einer Maske verbarg! Dennoch, zumindest beschlich ihn das Gefühl, dass das Gesicht entfernt weiblich gewesen war, wenn man mal hinter all‘ den Verunstaltungen hinwegblickte. Aber ganz sicher konnte er sich dann doch nicht sein!

„Ich glaube sie ist beim Fall etwas zersplittert, aber vielleicht kann man sie ja noch reparieren.“, versuchte Yuuki erneut die Konversation zu beginnen, um der ungemütlichen Stille zu entgegnen, aber mit mäßigem Erfolg. Wahrscheinlich schämte sich El ungemein darüber, dass er ihr Gesicht gesehen hatte. *Ach, hätte ich mir doch nie gewünscht zu erfahren, was darunter steckt.* Dann hätte die Gute jetzt nicht so leiden müssen. Hmm, was nun? Irgendwie wollte er nicht so die Worte finden, zudem ihn ihr Anblick erneut an das Schicksal erinnerte, dass Iris ereilt hatte. Ob sie wohl in ihren letzten Momenten auch so ausgeschaut hatte? Kopfschüttelnd versuchte Yuuki diesen Gedanken und die aufkommende Trauer zu vertreiben. Jetzt stand nicht er im Mittelpunkt, also sollte er sich nicht um sich selbst kümmern, sondern El die nötige Aufmerksamkeit schenken. Aber wie? Ihm fiel lediglich ein Thema ein, und es kostete ihn eine Menge Überwindung, das auch nur anzutasten. Aber hier und jetzt würde er über seinen Schatten springen, möglicherweise konnte er ja damit El helfen! „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen…“, fing er an. „Ich habe … auch etwas ... jemanden an das Feuer verloren.“, gab er schließlich nach einem kurzen Zögern vor sich und schaute dabei hinaus aufs Meer, ohne ihren Namen laut auszusprechen. *Iris …* Der Grynder nahm einen tiefen Atemzug bei diesem Gedanken, der sich ungewohnt schwer anfühlte. Wann hatte er das letzte Mal überhaupt von ihr gesprochen? Es muss so lange her gewesen sein, dass er sich einfach nicht mehr daran erinnerte. Ob es jedoch El in diesem Augenblick überhaupt interessierte? Und was noch wichtiger war, wusste sie, von wem Yuuki da sprach?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDi 26 Mai 2020 - 23:04

Gerade eben war die Welt noch in Ordnung gewesen, doch wer hätte gedacht, dass das eine Möwe so einreißen konnte? So glücklich wie eben war Elena lange nicht gewesen, wenn sie mit einem anderen Menschen sprach. Die Magierin hatte nicht sonderlich viel sozialen Kontakt, da sie wegen ihrem hässlichen Gesicht und all ihrer Unsicherheiten es eher mied mit anderen Menschen zu verkehren. Mit Yuuki war das aber noch einmal etwas Anderes. Auch wenn er es nicht wusste, hatte die Magierin ja noch Erinnerungen an den Rotschopf, die vor ihrem Unfall lagen. Mit ihm konnte sie ein wenig freier reden und hatte weniger Angst... Ob das wohl nun noch so bleiben würde?

Nachdem die Möwe ihre Pommes gestohlen hatte, saß El da und versteckte ihr Gesicht rasch hinter ihren Armen, die sie schützend dafür gezogen hatte. Die dürren Unterarme der Magierin reichten nicht einmal, um ihr Gesicht ganz zu verdecken, doch das Gröbste war zumindest nicht mehr zu sehen. Still schweigend schluchzte sie vor sich hin und schaffte es gerade noch so all ihren Mut zusammen zu bringen, um Yuuki danach zu fragen, ob er ihr die Maske zurückgeben könnte. Glücklicherweise tat dieser das auch. Noch immer ein wenig schniefend setzte sich die Magierin die Maske wieder ins Gesicht und schnellte sie hinter ihrem Kopf fest. Diese blöde Möwe... Wieso hatte El so viel Pech? Seufzend wischte sie sich die Tränen vom Kinn. Als Yuuki ihr erklärte, dass die Maske ein wenig kaputt gegangen war, tastete sie jene mit ihren Fingern ab. Tatsächlich. Da war sogar ein kleines Stück heraus gebrochen, aber zum Glück nur am Kinn. „D-Danke... Ist schon okay...“, antwortete sie ihm nun, wo sie sich wieder ein wenig gefangen hatte und holte tief Luft. Wie peinlich! Als würde es nicht reichen, dass er ihr Gesicht gesehen hatte... Nun hatte sie auch noch geheult wie ein kleines Mädchen. Ohje... Aber Yuuki war ein netter Kerl. Der lachte nicht über sie, sondern machte sich noch Sorgen um ihre Maske. Immerhin hatte sie sich nun wieder einigermaßen eingekriegt.

So richtig wusste El nicht mehr was sie sagen sollte. Diese Situation hatte die Magierin sehr eingeschüchtert und das konnte sie nicht verdrängen. Wäre es wohl besser, wenn sie jetzt nach Hause ging? Dann könnte sie Yuuki aber wohl nie wieder unter die Augen treten. Das stand nun ziemlich unangenehm zwischen den beiden Crimson Sphynx Magien und El hatte nicht den Mumm da etwas aus der Welt zu schaffen. Als Yuuki dann jedoch das Wort ergriff, lauschte das entstellte Mädchen auf. Er hatte auch jemanden ans Feuer verloren? Der Blick der Blauhaarigen wanderte hinüber zu dem Magier, der traurig aufs Meer hinaus sah. Ohje... Der Arme. Es musste schlimm sein in so einer Situation zurückgelassen zu werden... Mit dem Gefühl, dass man nichts tun konnte. Ihr Onkel hatte sich auch unzählige Male bei El dafür entschuldigt, dass er es nicht geschafft hatte sie zu schützen. Wer es wohl war? Familie? Ein Freund? El kannte Yuuki nur als Kind und wusste, dass er ein sympathischer Kerl war, der alles hatte. Auch erinnerte sie sich an ein Mädchen, das öfter mit ihnen zusammen gespielt hatte. Doch den Schluss, dass es sich dabei um sie handeln könnte, zog sie nicht. Stattdessen versuchte sie etwas über sich zu erzählen, um sich offen zu zeigen und ihm auch die Chance zu geben zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. „Ich hatte meinen Unfall als ich acht war... wurde auf einer Quest von einem Explosionsmagier angegriffen. Wie genau weiß ich nicht mehr...“, gab sie zu und ihre Finger nestelten am Saum ihres Pullovers herum. Das war ein wirklich unangenehmes Thema, aber vielleicht war es mal nicht schlecht darüber zu reden. „Es ist... nicht schön.“ Tat auch immer noch an vielen Stellen weh, war sehr unpraktisch und wirklich hässlich. Aber naja. Wegzaubern konnte sie es auch mit all ihrer Magie nicht. „Es tut mir leid... für dich. Ich hoffe dieser jemand musste nicht leiden.“ Sie wirkte traurig. Obwohl man ihr Gesicht nicht sehen und an ihrer Stimme nicht viel erkennen konnte, ließen doch ihre Haltung und der Ton grob erkennen, dass sie wirklich traurig über diese ganze Geschichte war. Im Feuer zu sterben, stellte sie sich grauenhaft vor. Deshalb hoffte sie, dass diese Person, die Yuuki verloren hatte, nicht viel davon mitbekommen hatte. Den Mut ihm zu erzählen, dass sie sich an ihn erinnerte, hatte sie fürs erste verloren. Ob sie sich irgendwann wieder trauen würde?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyMi 27 Mai 2020 - 15:56

Ohne die Möwe hätte sich das Gespräch wahrscheinlich in eine völlig andere Richtung entwickelt: El hätte noch den Mut gehabt, Yuuki nach einem Mädchen von früher namens Elena zu fragen. Dieser hätte nach einigem Überlegen wohl gewusst, von wem der Maskenträger da sprach und vielleicht, vielleicht hätte El sich anschließend offenbart. Doch dieser Weg in die Zukunft war versiegt, zumindest für den Augenblick. Das alles nur, weil eine gefräßige und gierige Möwe sich dazu entschlossen hatte, die Pommes von El zu stibitzen. Aber so war das Leben nun mal, es kommt immer anders, als man denkt.

An Iris zu denken und sogar über sie zu sprechen, erfüllte Yuuki keinesfalls mit Freude, sondern vielmehr mit Schuld und Trauer. Ein bedrückendes Gefühl drückte auf seine Brust und spiegelte sich auch an seinem Gesicht wieder – damit sah El eine eher ungewöhnliche Seite von Yuuki, die Fremde eigentlich gar nicht zu Gesicht bekamen. Normalerweise kannte man den Rotschopf lediglich als lebensfrohen, stets freundlichen jungen Mann, der unbeschwert durchs Leben ging. Aber wenn man mal hinter diese Fassade blickte, so fand man einen doch traurigen Menschen vor, der im Leben von all seinen Geliebten verlassen worden war. Doch es war nicht nur seine eigene Geschichte, die zu der aktuellen Bedrückung führte. Auch zu hören, wie El auf einer Quest von einem Explosionsmagier angegriffen und verstümmelt wurde, tat seinen Teil. Allerdings musste man sagen, dass sich in diesem Augenblick auch etwas Zorn mitmischte, wenn er daran dachte, dass irgendein Erwachsener es tatsächlich gewagt hatte, ein Kind anzugreifen und sie für den Rest des Lebens zu verstümmeln. Wie konnte man nur so etwas Schreckliches tun? Willkürlich musste sich der Grynder fragen, wie El wohl vor diesem Angriff ausgesehen hatte? Und wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie nicht diesen physischen, aber vor allem seelischen Schaden davongetragen hätte? „Das tut mir wirklich Leid zu hören.“, antwortete er bedächtig nach einigen Sekunden. „Weißt du … was aus diesem Explosionsmagier geworden ist? Hat man ihn gefasst?“ Das wäre doch wirklich interessant zu erfahren, denn hoffentlich hatte dieser Dreckskerl das bekommen, was ihm zustand! Aber wie so oft im Leben kamen gerade diese Leute mit ihren Untaten davon! „Das erinnert mich an meine erste Quest mit meinem großen Bruder, als ich auch entführt und verletzt wurde.“ Ach, die schönen Kindheitserinnerungen. „Aber das ist natürlich nicht dasselbe.“, fügte er schnell hinterher. Das Letzte, was er nun wollte, war die Geschichte der Blauhaarigen runterspielen und sich selbst in den Vordergrund rücken.

El wusste natürlich nicht, nach wem sie da fragte oder was für eine Auswirkung ihre Frage auf den jungen Mann hatten. Jedenfalls sank sein Herz um einige Dutzend Zentimeter tiefer bei dieser Frage. Diese verdammte Frage … er wusste es nämlich nicht. Es war all dieses Mysterium um den Tod von Iris, den ihrer Familie, diesen Brand, die ihn auch nicht mit diesem Kapitel abschließen ließen. Er hatte keinerlei Ahnung, ob sie viel gelitten hatte, oder ob sie wenigstens ein schneller Tod ereilt hatte. Wobei am lebendigen Leben zu verbrennen eine der schlimmsten Arten zu sterben sein musste, wie er in Erfahrung gebracht hatte. „Ich … weiß es nicht.“, begann er zögerlich und wagte es nicht, El – oder die Maske – direkt anzuschauen. „Ich kam nicht rechtzeitig … ich konnte sie nicht retten…“. Stück für Stück kamen diese Worte hervor, doch jedes Einzelne fühlte sich wie ein Schlag auf sein Herz an. Derart von diesen Empfindungen überwältigt, vergrub der Grynder sein Gesicht in seinen Händen. Er wollte jetzt nicht auch noch weinen, er durfte jetzt nicht weinen. Iris … wieso war er verdammt nochmal nicht da gewesen, als sie ihn am Meisten gebraucht hatte?! Warum verließen ihn alle Menschen, die er liebte?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySa 6 Jun 2020 - 12:34

Diese dämliche Möwe hatte El all ihren Mut genommen und sie zum Weinen gebracht. Dabei wusste dieses Erbsenhirn von Vogel sicherlich nicht einmal was es da getan hatte. Bestimmt war sie einfach nur froh die Pommes zu haben, die Elena ohnehin nur aus Anstand angenommen hatte... Hätte sie das mal nicht getan. Dann wäre ihr das Vieh bestimmt vom Leib geblieben und sie hätte womöglich ein deutlich angenehmeres Gespräch mit Yuuki geführt. Ob er sich an sie erinnert hätte? Vielleicht wären sie ja sogar wieder Freunde geworden! Aber davon konnte sie nun nur träumen... Im Moment war sie nicht einmal sicher, ob sie sich wagen würde diese Frage jemals erneut zu stellen. Immerhin schien das ja wie ein böses Omen, dass sie Möwe just in diesem Moment erschienen war und dazwischen gefunkt hatte. Hm. Ja. Jetzt fand er sie sicher sowieso eklig. Aber ein bisschen froh war sie schon, dass er trotz allem nicht geschrien hatte oder vor ihr weggelaufen war...

Nun führten sie zwar auch Gespräche über die Vergangenheit, aber zumindest nicht über eine gemeinsame. El erzählte Yuuki von den Dingen, die geschehen waren, nachdem sie befreundet gewesen waren. Danach hatte sie beinahe alle Verbindungen zu bekannten Personen und Freunden getrennt... und das traurigste daran war, dass sie nie davon gehört hatte, dass irgendjemand nach ihr gesucht oder gefragt hatte. Doch an die Einsamkeit hatte sie sich in den letzten Jahren gewöhnt und begonnen sich damit abzufinden. Yuuki war der erste Mensch außerhalb ihrer Familie, der ihr Gesicht zu sehen bekam und dem sie erklärte was da geschehen war. Man merkte aber, dass der Magier auch vorsichtig mit der Sache umging. Das war gut, denn alles Andere hätte El abschrecken können. Still nickte sie als er ihr erklärte, dass ihm das leid tat. Als er aber nach dem Angreifer fragte, schüttelte sie traurig den Kopf. „Er konnte nicht gefasst werden und ich habe nie wieder davon gehört...“ Während sie das sagte, spürte sie einen eiskalten Schauer ihren Rücken hinablaufen. Wenn sie ihm jemals wieder begegnete, würde sie vor lauter Angst vermutlich nicht mehr klar denken können. El versuchte sich an sein Aussehen zu erinnern, doch es fiel ihr relativ schwer ein klares Bild von ihm in ihrem Kopf aufzurufen. Alles was sie sah, war wie sie unter dem Tisch gehockt und sich versteckt hatte... und dann sah er auf sie herab. Grüne Augen hatte er gehabt. Das war alles. Aber sie war sicher, dass sie ihn wiedererkennen würde, wenn sie ihn sah! Aber das wollte sie nicht... Bis heute hatte sie große Angst vor Explosionen, Feuer und lauten Knallgeräuschen. Wie sie wohl auf eine Begegnung mit dem Kerl reagieren würde, konnte sie sich gar nicht vorstellen... Erstaunlicherweise hatte auch Yuuki eine ähnliche Geschichte zu erzählen. Bei seiner ersten Quest war der Rotschopf entführt und verletzt worden. El schüttelte traurig den Kopf. „Das war sicher gruselig...“ Das Gefühl kannte sie ja... Es war wirklich nicht schön.

Ein wesentlich traurigeres Thema war das, was Yuuki angeschnitten hatte. Es war etwas Anderes bei der Arbeit schlimm verletzt zu werden, als einen geliebten Menschen zu verlieren und völlig machtlos und allein am Ende damit dazu stehen. Dass ihm das noch immer naheging, könnte man nur schwer übersehen. Als sie angemerkt hatte, dass sie hoffte, dass diese Person nicht gelitten hatte, konnte Yuuki nur mit sehr zögerlichen Worten antworten. El sah unsicher in sein Gesicht, welches er ihr nicht so recht zeigen wollte. Er wirkte, als ob ihm das so nahe ging, dass er gleich in Tränen ausbrechen würde. Elena tat es richtig weh den sonst so fröhlichen und offenen Rotschopf so sehr leiden zu sehen. Dass er nicht für sie hatte da sein können, schien ihn wirklich zu bedrücken. Die kratzige Stimme der Magierin erklang mit einem Räuspern. Es kostete sie viel Mut Folgendes zu sagen: „Als ich Magierin geworden bin, hat mir mein Onkel erklärt, dass man mit aller Mühe und jedem Mut der Welt leider niemals alle Menschen retten kann. Auch wenn man es sich so sehr wünscht...“ Selbst für sie war das ein herber Rückschlag gewesen, denn die junge Magierin erinnerte sich noch gut daran, dass sie diesen Weg gewählt hatte, um Situationen wie die mit ihrem Bruder zu vermeiden. Doch das funktionierte leider nicht immer so wie man es wollte... Selbst wenn man sein Bestes gab und sich so sehr anstrengte, wie man nur konnte. „Wichtig ist aber, dass wir die Menschen nicht vergessen, die wir verloren haben. Ich bin mir sicher, dass dieser jemand dankbar dafür ist, dass du noch immer an ihn denkst und ich glaube nicht, dass er sich wünschen würde, dass du dich dafür schuldig fühlst. Möchtest du mir vielleicht von der Person erzählen? Dann kann ich mit dir an sie denken und sie fühlt sich nicht einsam!“ Elena so gesprächig zu erleben, war heutzutage ein seltenes Gut. Doch wenn es nötig war, war sogar sie in der Lage dazu anderen Menschen Mut zu zusprechen. Gerade wenn jemand wie Yuuki so traurig war, dann war das nicht okay! Aber ob sie diese Zuversicht behalten könnte, wenn er ihr wirklich erzählte um wen es sich dabei handelte?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 14 Jun 2020 - 18:28

Der Tag verlief definitiv nicht wie erwartet. Er hatte wirklich toll angefangen, denn Yuuki hatte sich eine neue Magie zu eigen gemacht und ohne El’s Hilfe hätte er wahrscheinlich viel länger gebraucht. Anschließend noch etwas Leckeres zu essen hier am Strand, was konnte man sich mehr wünschen? Sicherlich hatten weder El noch Yuuki gedacht, dass sich die Ereignisse auf diese Art und Weise überschlagen würden. Erst diese blöde Möwe, die El’s Maske vom Gesicht geschlagen und sie traumatisiert hatte und jetzt die Erinnerung an Iris, die den Grynder in ein dunkles Loch zu ziehen drohten. Doch er war längst nicht der einzige, der mit einer großen Bürde zu kämpfen hatte: Soeben hatte ihm El anvertraut, dass ihr einstiger Peiniger nicht gefasst wurde und scheinbar nach wie vor auf freiem Fuß war. Das musste doch wirklich schrecklich sein, zu wissen, dass er jeden Augenblick wieder auftauchen könnte. Der Rotschopf wünschte ihr von ganzem Herzen, dass sie dieses leidige Thema ein für alle Mal abschließen könnte, wenn dieser Verbrecher gefasst und hinter Gittern saß. „Ich hoffe, dass sie ihn irgendwann noch erwischen.“, gab er von sich und hoffte inbrünstig, dass er die Gute nicht noch weiter verunsichert hatte. Er selbst wusste, wie es war, mit einem Trauma zu leben und wie er für gewöhnlich darauf reagierte, wenn man ihn darauf ansprach. Das war das Traurige, denn jeder dachte, dass es sich bei ihm um einen glücklichen und sorgenfreien Menschen handelte, doch das Gegenteil war der Fall. Und leider hatte er niemanden mehr in seinem Leben, dem er sich in solchen Dingen anvertrauen konnte, seitdem Iris, sein Bruder sowie seine Eltern ihn verlassen hatten. Nichts hätte er mehr gebraucht, als jemandem, dem er sich anvertrauen konnte. Und wer weiß, vielleicht ergab sich ja eine Gelegenheit?

Das Gesicht des jungen Mannes war nach wie vor in seinen Händen vergraben, als ein kratziges Räuspern seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt, doch er wollte sich so nicht vor El präsentieren. Was würde sie nur von ihm denken? Yuuki schluckte kräftigt und versuchte jeglichen Drang zum Tränenvergießen zu unterdrücken, während er die maskierte Magierin anblickte. Was sie ihm wohl zu sagen hatte? Wahrscheinlich dachte El ziemlich schlecht von sich selbst, aber ihre Worte berührten den Grynder von tiefstem Herzen. Ihr Onkel schien ein weiser Mann gewesen zu sein. Ein Knoten hatte sich in seinem Hals gebildet, welches es ihm unmöglich machte zu sprechen, weshalb er es einfach bei einem Nicken beließ. Der junge Mann hatte eine ernste Miene aufgesetzt, doch das Nicken sollte die Maskenmagierin in ihren Worten bekräftigen. Es tat ihm gut und er wollte mehr davon hören! Die rubinroten Augen des Magnetismusmagier wurden ganz groß, als er ihre folgenden Worte vernahm. "Ich bin mir sicher, dass dieser jemand dankbar dafür ist, dass du noch immer an ihn denkst und ich glaube nicht, dass er sich wünschen würde, dass du dich dafür schuldig fühlst." El hatte recht! Yuuki wusste auch, dass Iris niemals wollen würde, dass er sich für ihren Tod schuldig fühlte. Aber egal wie rational er an die Sache heranging, es war das Schuldgefühl der Überlebenden, und dagegen konnte er nichts machen. „Das ist … wirklich lieb.“, teilte er El nach einigen Augenblicken mit, in denen er Kraft sammeln musste. Für gewöhnlich redete er nicht mit Fremden über so persönliche Sachen, schon gar nicht über Iris. Aber irgendetwas hatten El’s Worte an sich, die Trost spendeten. Ehrlichkeit. Ehrliches Interesse daran, dass es ihm besser gehen sollte. Und dass sie wirklich an seiner Geschichte interessiert war. „Ich … weiß nicht so recht.“ Sollte er es nicht wagen …? Iris würde sich bestimmt freuen, wenn er jemanden fand, der sein Leid mindern konnte. Außerdem fühlte er sich ein wenig zu El verbunden, immerhin hatte sie auch einen Teil ihres Lebens verloren. Yuuki blickte zunächst auf das Meer hinaus, ehe er sich in dem Versuch räusperte, diesen blöden Knoten im Hals wegzubekommen. Mit mäßigem Erfolg. „Das würde sie sicher freuen.“, begann er seine Erzählungen und schaute El, beziehungsweise ihre Maske an. „Ihr Name war Iris und wir kannten uns schon von kleinauf.“, fuhr Yuuki fort, während sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht bei den Erinnerungen an das Mädchen bildete. Damals, als die Welt noch völlig unbeschwert und heile gewesen war. „Wir standen uns sehr nahe und sie war immer für mich da … selbst als meine Eltern und mein Bruder verschwanden.“ Bei diesen Worten verfinsterte sich seine Miene etwas. Wieso hatten sie ihn verlassen müssen? Das war nicht fair! Yuuki atmete mehrmals tief ein und aus. „Tut mir Leid, das ist alles nicht so leicht für mich. Ich möchte dich auch nicht damit belasten, außer … du möchtest es hören?“, erkundigte er sich bei El. Seltsamerweise schmerzte sein Herz ein bisschen weniger, nachdem er die ersten Worte über Iris gesagt hatte. Vielleicht tat es ihm wirklich gut, sich jemandem anzuvertrauen?


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyMi 8 Jul 2020 - 13:43

Wer wusste schon was dieser Mann tat, der El das Leben versaut hatte? Entweder er lebte irgendwo ein ganz normales Leben und hatte seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen oder er streifte noch immer als der Übeltäter durch das Land, der er damals gewesen war. So oder so würde die Gewissheit darüber nichts mehr an dem Schicksal der jungen Magierin ändern. Sie würde ihr Leben lang mit den Konsequenzen seiner Handlungen leben, denn sie trug diese ja so unübersehbar in ihrem Gesicht. Wenn sie ihn eines Tages wiedertreffen würde, wüsste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Eigentlich war Elena relativ gut darin anderen Menschen zu verzeihen, aber das... Bei dem Mann wüsste sie es wirklich nicht, weshalb sie einfach hoffte, dass diese Geschichte auf ewig ungeklärt blieb und sie ihn nie wiedersehen würde. Yuuki hingegen sehnte sich nach Gerechtigkeit und wollte den Täter lieber verurteilt sehen. Stumm nickte El. Schon allein, weil sie nicht weiter darauf eingehen wollte wie sie tatsächlich darüber dachte, schluckte sie das lieber einfach herunter, was sie darüber dachte. Wenn sie ehrlich war, konnte ohnehin nichts groß passieren, wenn sie den Kerl traf. Was sollte El schon ausrichten mit ihren Unterstützungszaubern? Am Ende würde er ihr noch einmal so etwas antun und darüber wollte sie gar nicht nachdenken!

Auch wenn man es dem Rotschopf nicht so sehr ansah wie ihr, hatte auch er sein Päckchen zu tragen und wo man ihn doch als lebensfrohen und mutigen, jungen Mann kannte, überraschte es El sehr, dass er ein solches Leid in sich trug. Die Mimik, die beim Gespräch über seine Vergangenheit in seinem Gesicht hängen blieb, war so ganz anders als sonst. Es tat Elena fast schon leid, dass sie das Thema überhaupt aufgegriffen hatte. Allerdings glaubte sie auch ein Stück weit, dass er dieses Gespräch nötig hatte. Immerhin hatte er damit angefangen und schien es sich von der Seele reden zu wollen. El hatte ihm gut zugesprochen und ihm versichert, dass diese Person ihm seine Abwesenheit nicht übel nahm, so lange er sie nicht vergessen würde. Man konnte nicht jeden Menschen retten. El selbst war ein guter Beweis dafür... Viele Magier hatten zur Zeit ihres Unfalls versucht den Mann aufzuhalten, aber letzten Endes brachte es keiner fertig.
Als er von dem Mädchen zu erzählen begann, dass er nicht vor dem Feuer hatte retten können, erschrak Elena ein Stück weit. Iris... Den Namen kannte sie. Gerade in Verbindung mit Yuuki, den sie ja ebenfalls als Kind gekannt hatte, ließ dies keinen Zweifel. Iris war schon immer eine Freundin des Grynder gewesen und El kannte sie ebenfalls, da sie mit den Beiden als Kind gespielt hatte. Da die junge Magierin viele Jahre nur mit sich selbst zu tun und sich versteckt hatte, war ihr das Ableben ihrer alten Freundin nicht bekannt gewesen. Sicher war ihr aufgefallen, dass es den Blumenladen der Familie von Iris nicht mehr gab, aber dass sie verstorben war, war neu für El. Traurig blickte sie nach unten und hörte dem Rotschopf weiterhin zu. Glücklicherweise konnte sie ihren Kummer recht gut unter ihrer Maske verbergen. Elena hatte nicht gedacht, dass der Rotschopf so viel mitgemacht hatte in den vergangenen Jahren. Als sie als Kinder spielten, war alles immer gut gewesen... Der Junge war ein herzlicher, mutiger Kerl, was Elena ihm stets hoch angerechnet hatte. Sie bewunderte ihn richtig als Kind. Aber nun... hatte er offensichtlich viel verloren. Und Iris... El ertappte sich dabei, dass ihr das selbst doch näher ging, als sie gedacht hatte. Still wischte sie sich eine Träne am Kinn weg, die unter der Maske herausgekullert war. Mit einem leisen Schluchzen, entschuldigte sie sich mit rauer Stimme für die Reaktion. „Ah... Verzeihung... Ich sollte doch zuhören..“ Den Blick nach unten gewandt, wischte sie öfter an ihrem Kinn entlang, da sie ihre Trauer über Iris Tod nicht verbergen konnte. „Es ist nur... Iris war so ein liebes Mädchen... und ich wusste nicht, dass sie...“ Mitten im Satz hörte sie auf, blickte schweigsam in ihren Schoß. Das war unhöflich. Yuuki klagte ihr sein Leid und sie fing an zu heulen. Na prima. „N-Nicht so wichtig... Erzähl ruhig weiter.“ Ja, richtig. Yuuki hatte etwas auf dem Herzen und Elena würde ihm zuhören! So wie man das als Freund eben tat! Oder naja... Ob sie das noch war? War wohl ein wenig vermessen das anzunehmen. Sie war recht sicher, dass er sie nicht wiedererkannt hatte. Wohl besser so. Das was sie jetzt war, war nicht mehr das kleine Mädchen von früher...


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDi 14 Jul 2020 - 14:15

Es war doch ein äußerst emotionales Thema für den rothaarigen Magier, der das Gefühlschaos in sich mit einigen tiefen Atemzügen wieder beruhigen wollte – mit begrenztem Erfolg. Doch zum ersten Mal seit Jahren, möglicherweise auch zum ersten Mal überhaupt, war er nicht der Einzige, der tief getroffen davon war. Es entging dem aufmerksamen jungen Mann nicht, dass sich El plötzlich unter die Maske griff und mit ihrer Hand eine wischende Bewegung ausführte. Als schließlich noch eine Mischung aus Räuspern und Schluchzen ertönte, war der Grynder vollends davon überzeugt, dass El die Geschichte auch nahe ging und sie eine oder mehrere Tränen vergossen hatte. Große rubinrote Augen waren auf die Maskenträgerin gerichtet und hätten gebannt auf den Mund gestarrt, wäre dieser sichtbar gewesen. So konnte der Crimson Sphynx Magier jedoch lediglich auf die allgegenwärtig getragene Maske starren und jegliche Gesichtsmimik blieb im Verborgenen. Als die brüchige Stimme erneut ertönte und ihm berichtete, dass Iris ja ein gutes Mädchen gewesene sei und sie nicht wusste, dass sie verstorben war – den Teil dichtete sich Yuuki dazu – überraschte ihn komplett. *Kannte sie etwa Iris?*, fragte er sich unwillkürlich und scheiterte aufgrund der Maske daran, irgendeine Gefühlsregung im Gesicht von El zu erkennen. Eine Mischung aus Neugier und Verwunderung hatte sich auf seinem Gesicht gebildet, während er sich fragte, wann und woher sie Iris kannte.

Es war äußerst aufmerksam und lieb von El, dass sie dem Rotschopf den Vortritt lassen wollte, aber er würde definitiv nochmal auf die Thematik zu sprechen kommen. „Mach dir keine Sorgen, alles gut.“, versuchte er seine Gildenkollegin zu beruhigen. Es war bereits zuvor klar gewesen, dass die Arme nicht wirklich selbstsicher war, weshalb es ihm in den Sinn kam, dass er ihr zusprechen und sie beruhigen musste. Schließlich bedeutete das ja, dass sie ihre Trauer mit ihm teilte und es gab wenig, was ihm in diesem Augenblick mehr bedeutet hätte. „Sie war alles … was ich hatte. Meine Eltern sind ...“, in diesem Augenblick musste Yuuki einmal schlucken und sich überwinden, da er über diese Themen für gewöhnlich mit kaum jemandem sprach. „… verschwunden, seitdem ich klein bin. Und auch mein Bruder ist weg. Ich hatte nur noch sie.“, gestand er endlich und sprach die Worte aus, die er gefühlt sein ganzes Leben mit sich getragen hatte. Der junge Mann machte zwar gute Miene zum bösen Spiel die meiste Zeit über, aber war keinesfalls so entspannt und sorglos, wie es immer den Anschein hatte. Eigentlich führte er Unmengen von Lasten und Trauer mit sich herum und es war das erste Mal, dass es ihm gelang, darüber zu sprechen. Ein komplett unbekanntes Gefühl, denn einerseits fühlte es sich befreiend an, andererseits aber riss es alte Wunden auf. „Zu ihrem dreizehnten Geburtstag wollte ich ein besonderes Geschenk holen.“, führte er seine Erzählung fort, wobei sich sein Gesichtsausdruck ziemlich verfinsterte. Wäre er nur in Aloe Town gewesen, dann hätte er ihren Tod vielleicht verhindern können. So aber war er leider einige Tage zu spät aufgekreuzt und konnte nur noch dabei zusehen, wie sein Leben in Scherben zerbrach, ohne die Macht zu haben, etwas dagegen tun zu können. „Deswegen war ich nicht in Aloe Town, als es geschah. Wenn ich nur da gewesen wäre, dann hätte ich sie vielleicht retten können …“ Bei diesen Worten vergrub der junge Mann sein Gesicht wieder in seinen Händen, denn es hatten sich tatsächlich Tränen von seinen Augen gelöst und er wollte diesen Zustand niemandem zeigen. Das Schuldgefühl des Überlebenden eben, wobei man natürlich nicht sagen konnte, ob der Grynder das Mädchen tatsächlich hätte retten können oder nicht. Das stand eben in den Sternen und würde man niemals erfahren.

Es kam zu keinem richtigen Schluchzen, stattdessen schniefte Yuuki einmal laut und rieb sich anschließend die Augen, ganz so, als ob er dadurch automatisch aufhören würde Tränen zu vergießen. Ein schwaches Lächeln hatte sich auf seinem Gesicht abgebildet. „Tut mir Leid, dass du das sehen musstest. Das geht mir … einfach sehr nahe. Tränen, hört auf!“, schimpfte er nun halblaut und hoffte, dass ihm seine Tränendrüsen nun gehorchen würden. Man konnte sich natürlich denken, was wirklich passierte beziehungsweise was nicht geschah. Um von seinem kleinen emotionalen Ausbruch abzulenken und ein vorheriges Thema aufzugreifen, wandte er sich nun mit einer Bitte an die maskierte junge Frau. „Du kanntest sie auch, oder?“, erkundigte er sich vorsichtig nach dem Verhältnis von El und Iris. Wenn ihn nicht alles täuschte und er nicht falsch zwischen den Zeilen las, dann war sich die Maskenträgerin durchaus bewusst, wer Iris war. „Möchtest du mir vielleicht von ihr erzählen, wie du sie kanntest? Das würde sie und mich bestimmt freuen.“, schloss er seine Bitte mit einem schwachen Lächeln ab. Immerhin würde Iris auf diese Art und Weise nicht nur von ihm, sondern auch von El erinnert werden.


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 19 Jul 2020 - 21:59

Die Information über den Tod von Iris hatte El doch sehr unerwartet erwischt. Natürlich hätte sie sich das irgendwie herleiten können, wenn es um einen Menschen ging, der Yuuki so nahe stand, aber irgendwie hatte sie damit überhaupt nicht gerechnet. Es machte sie wirklich traurig, dass das Mädchen gestorben war. Immerhin war sie so ein liebes und herzliches Kind gewesen. Elena war fast traurig darüber, dass ihre Erinnerungen an sie soweit zurücklagen. Wieso hatte sie Iris nicht noch einmal getroffen? Nun blieben ihr nur noch wenige, verwaschene Erinnerungen an das Mädchen. Das schmerzte richtig in ihrem Herzen. Vielleicht hätte sie auch für sie da sein können, als Yuuki es nicht gekonnt hatte... Aber El war damals zu sehr mit sich selbst beschäftigt... Nun fühlte sie sich schlecht... und Yuuki? Dessen verwunderten Blick nahm die Magierin in dem Moment gar nicht wahr. Dass er den Zusammenhang nicht herstellen konnte, war El natürlich ganz lieb so. Immerhin hatte er Elena offenbar vergessen und wenn dem so war, dann war es wohl besser so. Das, was El jetzt war, wollte man nicht kennen.

Jetzt war sie aber erst einmal an der Reihe Yuuki zu zuhören. Auch wenn ihr das Herz bei dem Gedanken an das Mädchen schmerzte, war es nun wichtiger dem jungen Magier zuzuhören, denn der hatte das offenbar sehr nötig. Als er begann zu erzählen, fühlte El sich wieder schlechter. Er hatte seine Familie verloren. Verschwunden ohne jede Spur. Dann war er ganz allein gewesen... Elena kannte seine Familie und auch Iris noch von früher. Bevor ihr Unfall geschehen war, erinnerte sie sich daran, dass alles noch in Ordnung gewesen war. Dann war sie nur mit sich beschäftigt und hatte ihre beiden Freunde für eine ganze Zeit hinter sich gelassen. Wie sich zeigte, war Beiden Grausames widerfahren. Während Iris nicht mehr unter ihnen weilte, hatte Yuuki mit schlimmen Verlusten zu kämpfen gehabt. Der arme Kerl...
Still beobachtete El die Erzählungen des Rotschopfes. Sie sah seinen Kummer, folgte seinen Erzählungen und erkannte die Reue in seinen Worten. Natürlich war seine Reaktion völlig ungerechtfertigt. Es gab keinen Grund sich die Schuld an Iris Tod zu geben und wer wusste schon, ob er überhaupt etwas dagegen hätte tun können... Dennoch verstand sie seine Gefühle sehr gut und würde ihm das nicht unter die Nase reiben. Als ihm die Tränen kamen, legte El eine Hand auf seine Schulter und hörte weiter zu. Sie sagte nichts, regte sich nicht, hörte einfach nur zu.

Es war traurig mit anzusehen. Yuuki befahl sich selbst, dass er nicht weinen sollte, aber das funktionierte eher schlecht als recht. Kaum hatte er sich beruhigt, nahm die Magierin ihre Hand von seiner Schulter und blickte ihn verblüfft an. Er schaffte es recht schnell sich wieder zu fangen, obwohl recht deutlich wurde, dass dies ein schweres Thema für ihn war. Doch als er das Thema auf El lenkte, wurde der erst einmal bewusst in welche Lage sie sich mit ihrer Reaktion katapultiert hatte. So wie er es gesagt hatte, blieb ihr nichts Anderes übrig als darüber zu sprechen. Immerhin sagte er, dass es ihn und sie glücklich machen würde. „Nun ja...“, begann sie leise, beinahe heiser und räusperte sich etwas. „I-Ich kannte Iris nur als K-Kind vor meinem... U-Unfall. Wir haben als Kinder viel zusammen gespielt... w-weil ich nicht a-aus der Stadt komme, w-wusste ich nicht, wie man sich als Mädchen richtig verhält. I-Iris hat mir gezeigt, wie ich m-meine Haare binden muss, damit sie nicht in meinem Gesicht hängen... und als sie mir e-eines ihrer Kleider geliehen hat, ha-hab ich zum ersten Mal in meinem Leben eins getragen. Das war so hübsch!“ Während ihrer Erzählungen wurde ihr selbstverständlich überhaupt nicht bewusst, dass sie vor Yuuki das erste Mal ihr Geschlecht deutlich gemacht hatte. Dabei war es nun so offensichtlich. Immerhin schämte sie sich, während sie das erzählte und drehte mit ihrem Zeigefinger die Haare an einem ihrer Zöpfe ein. Dann aber seufzte sie traurig. Denn egal wie sehr sie über Iris schwärmen würde... das brachte sie nicht zurück. Elena schluchzte und wischte erneut mit der Hand unter ihrer Maske hindurch die Tränen weg. „Ihre hellen Haare waren so schön... Ich habe sie immer bewundert, weil sie so ein hübsches und liebes Mädchen ist... So anständig und selbstbewusst... Und so cool!“ Viel besser als El hätte werden können - und hinzukam, dass sie nach ihrem Unfall derart enstellt war. Elena ließ den Kopf traurig hängen. Im Vergleich zu Iris wirkte ihr Überleben wie eine Verschwendung. Alle wären glücklicher... Hach, da war wieder ihr mieses Selbstwertgefühl. Es war nicht einmal nur, weil sie sich im Vergleich mit ihr so schlecht fühlte. El wollte einfach nie, dass andere Menschen starben. Es war furchtbar... Wie damals bei ihrem kleinen Bruder... Warum war die Welt so grausam? Sie war richtig niedergeschlagen...


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDi 21 Jul 2020 - 9:17

Es hatte wirklich etwas Tröstliches, sich jemandem anvertrauen zu können. Jahrelang hatte Yuuki diese Last, die Trauer und die Schuldgefühle still und heimlich mit sich herumgetragen, während er der Welt da draußen ein glückliches und sorgloses Lächeln präsentiert hatte. Der Kummer hatte an ihm stetig genagt und ohne ein wirkliches Ventil zur Verfügung zu haben, auch keine Möglichkeit gehabt, ihn abzubauen oder zu bekämpfen. Natürlich war es schwachsinnig, sich die Schuld am Tod des Mädchens zu geben. Objektiv betrachtet wusste es der Grynder auch, aber dennoch fühlte er die Schuld, dass er weiterleben konnte, während ihr Leben viel zu früh geendet hatte. Da war es doch wirklich schön, dass die sonst so stille und alles andere als selbstbewusste El es geschafft hatte, zum Rotschopf durchzudringen. Ob ihr bewusst war, wie sehr er bei diesen Themen über seinen eigenen Schatten gesprungen war? Die Tränen auf in seinen Augen, die seine Wangen herunterrollten waren vermutlich ein gutes Indiz für die Wichtigkeit und die Schwere dieser Themen. Umso tröstlicher also, als die Maskenträgerin eine Hand auf seine Schulter legte. Die ausstrahlende Wärme dieser kleinen Hand führte auch dazu, dass sich Yuuki in diesem Moment nicht alleine, sondern unterstützt fühlte, was das Tragen der Lasten ein wenig leichter machte. Geteiltes Leid war eben halbes Leid.

Nachdem sich der junge Mann etwas beruhigt und seinen Tränendrüsen befohlen hatte, aufzuhören, war er doch ziemlich interessiert auf El’s Geschichten von Iris. Dass die Maskenträgerin das Mädchen auch kannte, hatte den Magnetismusmagier ziemlich überrascht – doch auf eine positive Art und Weise. Denn nun konnte er auch den Geschichten von wem anders lauschen, der Iris ebenfalls gemocht hatte und Teil ihres Lebens gewesen war. Wie gebannt starrten rubinrote Augen auf die nichtssagende Maske, hinter der sich das entstellte Gesicht von El befand. Um seine Anspannung sogar noch weiter zu unterstreichen, hatte sich der Grynder etwas vorgebeugt, eine Haltung, die er oft einnahm, wenn er für etwas großes Interesse verspürte. Aufmunternd nickte Yuuki, als El zu erzählen begann, dass sie Iris als Kind gekannt hatte. Vor diesem besagten Unfall, der ihr Gesicht entstellt und ihr Leben von Grund auf verändert hatte. Während ihren Erzählungen, lebte das Bild von Iris in seinem Kopf auf und er konnte sich das Mädchen ganz genau vorstellen, wie sie sich verhalten haben musste. Bei diesem Gedanken gluckste er leise. Dieses Mal war der Rotschopf ziemlich aufmerksam, weshalb es ihm nicht entging, dass El von sich als Mädchen erzählte. Das machte ihren Unfall und das Verstecken sicherlich noch schwieriger, musste er feststellen, wobei ihn eine große Welle des Mitleids für die Maskenträgerin überkam. „Ihre hellen Haare waren so schön… Ich habe sie immer bewundert, weil sie so ein hübsches und liebes Mädchen ist... So anständig und selbstbewusst... Und so cool!“ Als Reaktion darauf, sammelten sich Tränen in Yuuki’s Augen, denn El schaffte es, Iris leibhaftig zu beschreiben – wie sie leibte und lebte. „Ja, das war sie.“, murmelte der junge Mann vor sich hin und nickte bestätigend. Die Welt hatte an diesem schicksalhaften Tag vor so vielen Jahren einen wirklich tollen Menschen verloren, der das Leben aller um sich herum stets verbessert hatte. Bei diesem Gedanken ließ er, genau wie El, den Kopf hängen. Warum sie? Und wieso lebte der Peiniger von El beispielsweise noch? Das bewies wieder einmal, dass die Welt wirklich unfair war. Schließlich hob Yuuki wieder den Kopf und versuchte – ohne Erfolg – den Blickkontakt zur jungen Frau herzustellen. „Vielen Dank für deine Geschichte über Iris. Das … bedeutet mir sehr viel.“, gab er ehrlich und mit einem traurigen Lächeln von sich. Dass er jemanden gefunden hatte, mit dem er das Leid über den Tod des Mädchens teilen konnte, war ungeheuer wertvoll.

In diesem Augenblick meldete sich leise Stimme sich in seinem Kopf und stellte die Frage, ob er nicht damals ebenfalls mit El gespielt hatte und warum er sich nicht an sie erinnerte. Das war doch eine gute Frage, nicht wahr? Sein Kopf brummte zwar etwas, aber dennoch dachte er fieberhaft an die Zeit als Kind zurück. Er kannte keine El … Aber hatte sie nicht gerade gesagt, dass Iris ihr die Haare gebunden und ein Kleid gegeben hatte? Und ständig gespielt? Er war auch ziemlich häufig mit Iris unterwegs gewesen, was bedeutete, dass es doch unlogisch gewesen wäre, El nicht zu kennen. Außerdem hatte die Maskenträgerin gesagt, dass sie von außerhalb gewesen war und so jemanden hatte er auch gekannt und damals oft mit ihr gespielt. Blaue Haare, Mädchen, ähnliches Alter, der Name El… Und plötzlich fiel es Yuuki wie die Schuppen von den Augen. „El…ena?!“, fragte er ungläubig und schaute die einstige Spielkameradin aus großen Augen heraus an.


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySo 26 Jul 2020 - 19:43

Es war schon eine traurige Erkenntnis für El. So ein liebes und herzliches Mädchen war aus dieser Welt geschieden und es fühlte sich einfach falsch an, wenn man daran dachte, was Iris für ein liebevoller Mensch gewesen war. Dass es Yuuki sehr traurig stimmte, dass sie nicht mehr unter ihnen weilte, konnte die junge Magierin also sehr gut verstehen. Sie hatten sich ja bereits als Kinder sehr nahegestanden und im Gegensatz zu Elena war das Mädchen mit dem hübschen weißen Haar nicht von seiner Seite gewichen. Ihr Tod war schon wirklich ein sehr trauriges Schicksal… und dass es Yuuki so sehr schmerzte, zeigte nur erneut was für ein großes Herz der Rotschopf hatte. Es war so ungewohnt ihn so voller Kummer zu sehen. Schon als Kind war der Rotschopf stets mutig und voller Elan gewesen. Aber das zeigte nur mehr, dass auch er nur ein Mensch war und nicht nur voller Fröhlichkeit war, sondern auch etwas Trauer und Kummer in sich trug. Etwas ganz Normales eben…
Die Tränen von Yuuki zeigten seinen Schmerz und doch schien er sich sehr darüber zu freuen mit El darüber zu sprechen und alte Erinnerungen aufleben zu lassen. Auch die kleine Maskenträgerin hatte so ihre schönen Gedanken und Bilder zu Iris im Kopf. Ihr selbst war nicht klar wie schwer dieses Gespräch gerade für den Rotschopf war. Das machte Sinn, denn es war ihr ja auch nicht bewusst, dass er noch nie so darüber gesprochen hatte. Es musste schwer gewesen sein all das mit sich so lange Zeit herumzuschleppen. Letzten Endes saßen nun Beide hier zusammen auf der Bank und schütteten einander das Herz aus. Dass El nun ihr Geschlecht so offensichtlich preisgegeben hatte, war ihr ebenfalls nicht bewusst. Immerhin machte sie ja eigentlich gar kein so großes Geheimnis daraus wie man denken könnte. Wenn man sie nicht danach fragte, band sie es einfach nur niemandem auf die Nase. Für sie selbst war ihr Geschlecht sehr offensichtlich, doch einen wirklichen Unterschied machte es kaum zu wissen ob El eine Magierin oder ein Magier war, oder? Jedenfalls dachte sie selbst da gar nicht so darüber nach, weshalb sie nicht realisierte was sie Yuuki da gerade offenbart hatte.
Stattdessen freute sie sich darüber, dass er so viel Freude an ihren Erzählungen hatte und obwohl ihm noch immer die Tränen kamen, fühlte es sich an, als wäre eine Last von seinen Schultern abgefallen. Er wirkte mit einem Mal deutlich befreiter und offener als zuvor. Auf seinen Dank hin nickte sie freudig und ließ das Ganze einfach so stehen. Hoffentlich war es ihm eine Hilfe, dass er mit El darüber hatte sprechen können. Nun hatte er immer jemanden, der ihm zuhören würde, wenn er etwas über Iris zu sagen hatte. War das nicht schön? Gerade als sie darüber nachdachte, dass sie nun wieder eine Verbindung zu dem rothaarigen Magier hatte und sich an dieser Tatsache erfreute, musterten dessen rubinroten Augen die junge Magierin. Die legte den Kopf schief, als würde sie seine Blicke nicht ganz verstehen. Als er dann aber große Augen machte und ihren vollen Namen aussprach, zuckte sie kurz überrascht zusammen. Yuuki konnte sich doch an sie erinnern? Ihr Herz schlug ein Stück in die Höhe. Die entstellte, kleine Magierin hatte geglaubt, dass ihre Kindheitsfreunde sie längst vergessen hatten. Immerhin war sie so lange aus deren Leben verschwunden und auch gar nicht mehr wiederzuerkennen. Dasselbe Bauerntrampel wie früher war sie wohl noch, aber sie sah nicht mehr ganz so aus, wie sie es mal getan hatte. Von den großen, blauen Augen war nur noch eines übrig, das hinter der Maske hervorlugte und abgesehen von den hübschen, blauen Haaren war nicht mehr viel von der Elena von früher zu erkennen. Und dennoch hatte er sie anhand ihres Gespräches ertappt. Ein wenig irritiert über diese Erkenntnis setzte sie zu einer Antwort an, doch kein Ton verließ ihre vernarbten Lippen. Nervös nestelten ihre Finger am Saum ihres Pullovers, während der Blick der Magierin nach unten wanderte. „Ja, Yuuki?“, antwortete sie letzten Endes also ein wenig verlegen und fuhr sich mit der Hand über den Nacken. Was sollte sie denn auch sonst sagen? Diese Erkenntnis hatte bei dem Rotschopf sicher mehr Fragen aufgeworfen als bei ihr…


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyDi 28 Jul 2020 - 13:20

Sekunden dehnten sich zu Minuten und schließlich zu Stunden aus, während die Iriden des jungen Mannes weiter gebannt auf die Maskenträgerin fixiert waren. Das Herz schlug dem Rotschopf dabei bis zum Hals und er war nach wie vor damit beschäftigt, diese überraschende Entwicklung und Wendung zu verarbeiten. Das konnte doch nicht wirklich Elena sein, oder etwa doch? Der Zufall war doch viel zu groß, dass die Maskenträgerin El auch Iris gekannt hatte, als Kinder auch zusammen gespielt hatten und sie ebenfalls Teil der Gilde Crimson Sphynx war. Die Gedanken des Grynders ratterten unaufhörlich, während sich neue Puzzlestücke zusammensetzten und ihm frühere Indizien plötzlich auffielen und eine ganz andere Bedeutung besaßen, als zunächst angenommen. Doch es war nicht nur Yuuki, der etwas überrumpelt war – was man an dessen Blick, aber auch dem vor Aufregung und Spannung mahlenden Kiefer erkennen konnte. El schien ebenfalls ziemlich überrascht über den Klang des Namen Elena zu sein, denn sie fummelte an ihrem Pullover herum, hatte den Blick gesenkt und schien keinen Ton loszuwerden. Womöglich hatte sich der Rotschopf ja auch geirrt und El wusste nicht so recht, was sie auf seine Frage hin erwidern sollte? Diese Möglichkeit bestand schließlich auch! In diesem Augenblick fiel Yuuki die Unterhaltung mit der Maskenträgerin besonders schwer, da es ihm nicht möglich war, ihr Gesicht zu sehen. Somit konnte er auch nicht erkennen, ob sie nun überrascht oder nachdenklich war und was in ihrem Kopf vorging, sie war wie eine Black Box für den sonst so aufmerksamen Magnetismusmagier.

Schließlich wurde er erlöst, als ihre Stimme wieder erklang. Es waren lediglich zwei Worte, die alles auf den Kopf stellten. Ja. Yuuki. Fragezeichen. Der Mund des Rotschopfes klappte auf, während er den Blick nach wie vor nicht von El abwenden konnte. Nein, von Elena. Das war sie wirklich. Elena, eine seiner wenigen Kindheitsfreunde, die mit ihm und Iris oft gespielt hatte. Der das Leben unschön mitgespielt und sie für immer verstümmelt hatte. Die leise aus dem Leben des jungen Mannes ausgetreten war und nicht mehr an seinem Leben teilgehabt hatte, sondern es lediglich von den Seitenlinien heraus beobachtet. Hinter einer Maske, die sie tragen musste, weil irgendein schrecklicher Mensch sie so zugerichtet hatte, dass sie sich niemandem mehr zeigen wollte. Sie, die lediglich im Schatten verweilte und Menschen mied. Ihre Gildenkameraden, die sie nur belächelten und nicht ernst nahmen. Das war Elena verdammt! Und er selbst hatte nichts gemacht, um ihr zu helfen! Yuuki war ein Profi darin, sich selbst die Schuld zuzuschreiben – Iris lässt grüßen – doch von dieser neuen Welle der Schuld wurde er regelrecht mitgerissen. An diesem Punkt musste man zu seiner Verteidigung natürlich sagen, dass El sich ihm auch nicht anvertraut hatte, aber das spielte für ihn in diesem Moment keine Rolle. Während sie versucht hatte, den Scherbenhaufen ihres Lebens zusammenzukehren und wieder aufzubauen, hatte er sich nicht mehr um sie gekümmert und war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er nicht nachgegangen war, dass sie aus seinem Leben irgendwann ausgeschieden war. Klar, er war damals auch noch sehr jung gewesen, aber in seinen Gedankenvorgängen war nicht viel Logik zu finden, was das Thema Schuld anging.

Der Grynder konnte nicht die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen, was ihnen beiden jeweils zugestoßen war. Aber zumindest konnte er versuchen, die alte Bande wieder anzuknüpfen und El endlich ein guter Freund und Kamerad zu sein, wie sie ihn sicherlich auch in ihrem Leben nötig hatte. Doch wie er das in Worte bringen sollte, das war eine ganz andere Frage. Für einen Moment schob der Wüstenmagier die belastende Schuld beiseite und versuchte den Menschen zu sehen, der hier vor ihm stand und wie sich dieser wohl fühlen musste. „E-es tut mir so Leid.“, begann er mit brüchiger Stimme, die nach wie vor von seinem vorherigen Gefühlsausbruch etwas lädiert war. „Ich habe dich nicht erkannt…“ Dabei legte der Rotschopf sein Gesicht wieder in seine Hände und über seine Augen. Und sowas wie er schimpfte sich ein guter Freund! Nach einigen Sekunden hob er wieder den Kopf und fixierte nun die Maske in Augenhöhe, wo er zumindest ihre Augen vermutete. „Warum hast du denn nie etwas gesagt? Dafür sind Freunde doch da!“ Klar, die Kindheit war sehr lange her, aber Freunde waren äußerst wichtig für Yuuki und er hütete sie wie seinen Augapfel – insbesondere seit Iris Ableben. Mit dieser Entwicklung hatte der junge Mann nun wirklich nicht gerechnet. Er dachte zunächst jemanden gefunden zu haben, mit dem er Erinnerungen von Iris teilen konnte, was an und für sich bereits sehr schön war. Aber dass er Elena, eine enge Kindheitsfreundin wieder gefunden hatte, das übertraf jegliche Vorstellung. Von nun an würde er alles anders machen und ihr helfen, so wie sie ihm gerade geholfen hatte!


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySa 1 Aug 2020 - 17:48

Schon lange war Elena sich der Tatsache bewusst, dass sie kaum jemand auf der Welt noch kannte. Ihre Mutter war die Einzige, die regelmäßig mit ihr Briefe austauschte und ihr Onkel besuchte das traurige Mädchen so oft er konnte, wenn er nicht für die Gilde auf Reisen war, aber alles Andere, was sie sich mühsam aufgebaut hatte, war nach ihrem Unfall wie ein Kartenhaus eingefallen. Zu lange hatte sie sich selbst weggesperrt und vor den Blicken Anderer geschützt. El hatte große Angst davor gehabt wie die Menschen damit umgingen, dass sie nun so aussah. So viele hässliche Narben, dass sie kaum noch wiederzuerkennen war, zierten ihr Gesicht. Ihre Angst vor der Zukunft mit diesem Gesicht hatte sie so weit übermannt, dass sie sich dazu entschlossen hatte, sich zurückzuziehen und alles zu vergessen. Als sie dann irgendwann den Mut gefasst hatte wieder anzufangen und einen Neustart zu wagen, hatte sie ganz allein dagestanden. Dennoch war es immer tröstlich für sie gewesen ein bekanntes Gesicht in der Gilde zu sehen. So oft war sie an Yuuki vorbeigelaufen und er hatte sie nicht erkannt. Doch für Elena reichte es ihn mit den anderen Gildenmitgliedern lachen zu sehen und zu wissen, dass es ihm gut ging. Dass auch er sein Leid still in sich trug, hatte sie bis heute nicht vermutet. Wie auch? Der Rotschopf war ein solcher Sonnenschein, dass man die Dunkelheit in seinem Herzen und die Trauer, die ihn jeden Tag bewegte, nicht im Traum vermutet hätte. Den Mut, auf ihn zuzugehen und etwas zu sagen, hatte sie niemals aufbringen können. Deshalb warf sie im Stillen ein Auge auf ihn und ging somit sicher, dass es ihm gut ging. Das hätte ihr auch bis ans Ende ihrer Tage genügt...

Das was sich nun daraus entwickelt hatte, hatte sie nicht geahnt. Dass Yuuki sie tatsächlich noch erkennen würde... daran hatte sie nicht geglaubt. Deshalb war sie ein wenig sprachlos gewesen und fand keine richtige Antwort auf die Reaktion des Rothaarigen. Anstatt sich wirklich zu freuen oder irgendwie emotional zu reagieren, hatte sie ihm einfach total plump und simpel geantwortet. Seine Reaktion darauf war jedoch noch erstaunlicher als die ihre. Seine brüchige Stimme konnte einem beinahe das Herz zerreißen. El blickte Yuuki an, der sich bei ihr so ehrlich entschuldigte, dass ihr fast die Tränen kamen. „D-D-Du musst dich doch nicht entschuldigen!“, antwortete sie recht entrüstet und schüttelte so hastig den Kopf, dass ihr fast die Maske vom Gesicht gerutscht wäre. Dass er sie nicht erkannt hatte, wunderte sie nicht. Sie war nicht mehr das Mädchen, das sie einmal gewesen war. Allerdings brachte seine folgende Frage sie etwas in Verlegenheit.  „I-Ich war so lange weg... und du hast mich nicht mehr erkannt...“, murmelte sie und blickte unsicher nach unten, während ihre Hände an ihrem Pullover nestelten. „Außerdem warst du glücklich... A-Also gab es keinen Grund...“ Sie seufzte. Warum sollte sie sich in das Leben eines Menschen einmischen, dem es gut ging? Es war ihre eigene Schuld, dass sie sich so lange versteckt hatte, dass er sie vergessen hatte. Unsicher fuhr sie sich mit der Hand über den Nacken. „Zumindest dachte ich, dass du glücklich bist...“, bezog sie sich auf seine Erzählungen von vorhin. Er schien ja doch sehr unter diesem Verlust und seinem Versagen, wie er es selbst nannte, zu leiden. „Entschuldige.“ Sie hatte ja nichts davon ahnen können. Auch sie fühlte sich wie eine schlechte Freundin dafür, dass sie nicht an seiner Seite gewesen war. Als er sie gebraucht hätte, hatte sie sich verkrochen. Beide hatten aneinander vorbei gelebt. Was für ein blödes Schicksal...


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptyMo 10 Aug 2020 - 4:58

An und für sich hätte es ein wirklich entspannter und idyllischer Tag sein können: Der Wind wehte lau und die Wellen rauschten rhythmisch und kämpften sich mit jedem Mal einige Zentimeter weiter in den Strand vor. Natürlich ertönten viele Möwenlauten, denn die Biester flogen immer noch über sie herum, ständig auf der Suche nach etwas Essbarem. Das war weniger idyllisch, aber wenn diese blöde Möwe nicht die Pommes von El geklaut hätte, dann würden sich die beiden Magier in diesem Augenblick über etwas ganz anderes unterhalten und der Grynder würde nach wie vor im Dunkeln tappen. Jedoch war alles geschehen, wie es hätte sein sollen, sodass Yuuki das Gefühl überkam, dass die Zeit für ihn stillstand. Wie gebannt waren seine roten Seelenspiegel auf die Maske der jungen Frau fixiert, hinter dem sich das bekannte, aber mittlerweile verunstaltete Gesicht seiner Kindheitsfreundin Elena versteckte. Der Rotschopf konnte es sich nicht vorstellen, wie es sein musste, sich in ihrer Haut zu fühlen. Sie war gebrandmarkt und auf ewig verunstaltet, denn solch alte Wunden konnte man für gewöhnlich nicht mehr heilen. Doch viel schlimmer als die physischen, schienen die psychischen Wunden zu sein. Wie musste sich die blauhaarige Magierin dabei gefühlt zu haben, ihren einstigen Freund nur noch aus den Schatten heraus beobachten zu können, wie er zusammen mit ihrer alten Spielgefährtin Iris glücklich spielte und das Leben teilte. Wie er in der Gilde gelebt, auf Abenteuer gegangen war und sich gut mit den Leuten verstanden hatte, während sie nur als die komische El bekannt gewesen war, die man eher gemieden als angesprochen hatte.

Ein trauriges Gefühl und ein schlechtes Gewissen überkam den Rotschopf bei ihren Worten. Er brauchte sich also nicht zu entschuldigen? Von wegen! Wäre er nur halb so aufmerksam, wie er sich immer rühmte – von wegen hohe Auffassungsgabe und es gab kein Detail, welches ihm entging – dann hätte er viel früher gemerkt, wen er da vor sich gehabt hatte. Das Ganze schien während seiner Arbeit gut zu funktionieren – im privaten Leben eher nicht. „Du konntest es doch nicht wissen.“, erwiderte der Rotschopf mit trauriger Stimme und blickte sie ihn, ehe er seufzte und begann aufs Meer hinaus zu schauen. Wenn es wirklich einen Gott gab, dann tat der einen richtig schäbigen Job. Wie anders konnte man das Leben, welches El durchgemacht hatte, sonst rechtfertigen? Vielleicht war es ja Schicksal gewesen, dass sie zusammen auf Quest gegangen waren. Dass er Interesse an ihrer Magie gewonnen und sie nun selbst gelernt hatte. Ohne all das wäre es vermutlich nicht zu diesem Austausch gekommen und die Maskenträgerin hätte vermutlich von allein nicht den Mut gefunden, sich ihm wieder zu öffnen. Den Blick wieder zurück auf El gerichtet, sprach der junge Mann weiter. „Ich fühle mich jetzt gerade etwas glücklich, zu wissen, dass du noch lebst.“ Die See hatte wahre Wunder gewirkt, denn sie hatte all die unnötigen Schichten weggespült, die sie bedeckt hatten. Nun wussten sie vom jeweils anderen wieder – Yuuki, dass Elena noch lebte und es sich bei ihr um die El aus seiner Gilde handelte. El, dass Yuuki nicht ganz das tolle Leben geführt hatte, welches sie dachte und er in all dieser Zeit einen guten Freund hätte gebrauchen können. Aber möglicherweise ergab sich ja nun wieder die Gelegenheit, an alter Bande weiter zu knüpfen und die Freundschaft wieder aufleben zu lassen.

„Die letzten Jahre waren alles andere als leicht, aber ab jetzt kannst du wieder auf mich zählen. Und es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.“, teilte er ihr noch mit etwas Unbehagen mit, dass er sie erst jetzt erkannt hatte. Ja ja, er brauchte sich nicht zu entschuldigen, schon klar. Aber so tickte der junge Mann nun Mal. Der Blick der Rotschopfes verharrte auf ihrer Maske … dem würde er auch noch nachgehen. Diesem schrecklichen Menschen, der es gewagt hatte, El’s Leben zu zerstören. Niemand verletzte einfach so seine Freunde und kam damit davon. Der Mann hatte El Jahre ihres Leben genommen und dieses auf ewig verändert – und der Grynder würde alles dafür tun, dass er zur Rechenschaft gezogen wurde. El würde er davon nichts erzählen, denn das Thema war vermutlich traumatisch genug, sodass sie sich nicht damit auseinander setzen wollte. *Irgendwann...*. schwor er sich stumm, ehe er seiner Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt richtete. Bis dahin jedoch hatte er eine alte Kindheitsfreundin wieder gefunden, derer er sich anvertrauten konnte, weshalb er schwungvoll aufstand und sich ein wenig streckte. „Lass uns zurück nach Hause fahren. Ich würde dir gerne mehr über die letzten Jahre erzählen. Und wenn du möchtest, kannst du mich auch gerne auf den neusten Stand bringen.“, sprach er mit einem vorsichtigen Lächeln an die Maskenträgerin gerichtet. Es würde einige Zeit dauern, wohl war, aber gerade hatte sich eine Gelegenheit auf ein besseres Leben geboten, nach welchem man einfach nur greifen musste. Verdient hatten es alle Beide!


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BeitragThema: Re: Central Plaza
ValdaQ2 - Central Plaza EmptySa 15 Aug 2020 - 20:35

Ein Stück weit hatte El sich lange gefragt wie diese Geschichte einmal ausgehen würde. Immerhin war sie nicht mehr diejenige, die sie früher gewesen war. Elena war ein fröhliches, offenherziges Kind gewesen, das mit einem Lächeln auf jeden zuging und sich immer bemühte. Ein wenig schüchtern und zurückhaltend, war sie schon immer gewesen, aber wenn sie einmal auftaute, dann konnte sie plappern wie ein Wasserfall, unglaublich viel lachen und war ein richtig alberner Witzbold mit großem Herzen gewesen.
Nach ihrem Unfall hatte die blauhaarige Magierin jedoch Vieles davon verschlossen. Sie lachte nicht mehr so viel, denn sie hatte keine Gründe dafür. Irgendwie war mit dem Tag, mit dem die Narben kamen, alles viel düsterer und kälter geworden. Sie war einsamer gewesen, hatte sich weggesperrt und viel Zeit allein verbracht. Übrig blieb nur diese schüchterne, stille Hülle, die sie nun noch war. Eben das Mädchen, mit einem gewissen Funken Talent, das keine beachtete, weil es zu still und irgendwie unheimlich war. An das Alleinsein hatte sie sich irgendwann gewöhnt. Auch so konnte sie einen Nutzen für die Gilde haben, auch wenn er nicht groß war. Sie erledigte die einfachsten Aufgaben allein, sodass sich niemand sonst damit befassen musste... und ihren langjährigen Freund Yuuki, dem sie so lange den Rücken gekehrt hatte, hatte sie nur im Stillen beobachtet. Schließlich war sie einfach verschwunden und er hatte sie zurecht vergessen. Bis zum heutigen Tag hatte Elena nicht geglaubt, dass sie eine Chance hatte jemals wieder wie früher mit ihm zu reden. Es war komisch und fühlte sich wie ein irrealer Traum an. Also zwickte sie sich in den Unterarm, um sicher zu gehen, dass sie nicht schlief. Nein. Das hier war echt... Wie war das gleich passiert?

Die Tatsache, dass dieser immer lächelnde und herzliche Rotschopf ebenfalls solche Narben trug, hatte sie nie erwartet. Immerhin konnte man jene nicht so sehen, wie man die von El nicht einmal vom Weiten übersehen konnte. Ein verrückter Gedanke, oder? Sie hatten Beide so schlimm gelitten, aber einander so lange verloren... und das Schlimmste für Elena war irgendwie, dass sie noch mit sich haderte. Obwohl sie nun voneinander wussten und miteinander sprachen, als wären sie wieder Freunde, fühlte es sich doch noch distanziert und fern an. Ein stiller, trauriger Teil von ihr glaubte, dass das hier nicht lang halten würde. Yuuki würde sich bestimmt abwenden, weil sie langweilig, hässlich und nichtsnutzig war... Selbst ihre Magie konnte ihm nicht mehr nutzen, nun, wo er sie selbst erlernte. Sie war ein wenig eifersüchtig... auf wen oder was auch immer. Eigentlich wollte sie selbst einfach nur besser sein, obwohl sie sich dabei so machtlos fühlte. Nichts von ihr war noch wie das Mädchen, das sie einst gewesen war. Sie sah nicht so aus, sie klang nicht so und vor allem war Vieles davon verschlossen. Konnte sie Yuuki so wirklich noch eine Freundin sein wie früher? Dieser Gedanke nagte sehr an ihr, denn sie glaubte, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn sie ihn weiterhin im Stillen beobachtet und sein Leben nicht weiter gestört hätte. Bestimmt würde er bessere Freunde finden als sie... Welche, die nützlicher waren.

Umso mehr schmerzte es zu hören, dass er sich darüber freute, dass sie noch lebte. War sie das denn noch? Die gleiche Person wie damals? Still nickte sie zustimmend, obwohl sie es nicht so meinte. Er sagte ihr, dass sie auf ihn zählen konnte, aber erneut fragte sie sich nur, ob das auf Gegenseitigkeit beruhte. Was konnte sie denn für ihn tun? Hatte sie ihm jemals irgendwie geholfen? Nach Hause. Ja. Das war eine gute Idee. Vermutlich war das für sie Beide ein bisschen viel für den heutigen Tag. Erneut nickte sie und wandte sich ihm zu: „Ich freue mich darüber, dass du mich nicht vergessen hast...“ Das kam wie von allein über ihre Lippen, denn das war wahr. Sie selbst konnte sich ja nicht mehr an sich erinnern. Ob sie die Kraft hätte etwas von ihrer Persönlichkeit wiederzufinden und diese leere, nutzlose Hülle aufzugeben? Vielleicht könnte Yuuki ihr ja tatsächlich noch dabei helfen. Aber für heute ging es erst einmal nach Hause. Sie hatten viel zu reden, aber auch viel zu verarbeiten...


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