Typ: Zimmer Besitzer:Cassandra Alshaytan Beschreibung: Sollte der geneigte Kunde Zutritt zu diesem Geschäft erhalten, bietet sich ihm der Anblick eines relativ typischen Ladens für magische Gegenstände. Überall hängen Rohlinge für Verzauberungen herum, während es irgendwelchen Fläschchen verheißungsvoll blubbert. Eine der hinteren Wände, wo sich auch ein kleines Abteil für Besprechungen befindet, wurde mit von Crimson Sphynx entliehenen, ungefährlichen Trophäen behangen. Preisschilder finden sich nirgends, zumal erfahrene Magier vermutlich recht rasch feststellen werden, dass die Gegenstände hier entweder unverzaubert oder völlig harmlos sind. Die wahre Arbeit scheint wohl eher in den hinteren Räumen stattzufinden, die von einer gewaltigen, pyramidenförmigen Lacrima in strahlendem Hellblau dominiert werden. Hier stehen unterschiedliche Werkbänke, die allesamt der Verzauberkunst gewidmet sind. Auf der einen lassen sich vielleicht Lacrima schleifen, auf der anderen liegen Reagenzien herum. Halterungen für Rüstungen, Waffen und andere Werkzeuge wurden an den Wänden befestigt. Und ganz hinten hängt die Karrosserie eines M-Mobils an vier Ketten, unter dessen Haube bereits ein unwirkliches Leuchten hervor dringt.
Changelog: ---
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Zuletzt von Cassandra am Do 19 Okt 2023 - 11:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Sanft fuhren die feinen Häärchen des Handfegers über die Arbeitsfläche des Tisches. Der glitzernde Staub, Beiprodukt der Herstellung einer geladenen Lacrima, rieselte funkelnd in den bereit stehenden Eimer. Es mochte rein technisch ein Abfallprodukt sein, aber es war dennoch nützlich. Im allerschlimmsten Fall sah er eben nur hübsch aus, wenn man ihn auf einem Kleidungsstück befestigte. Die magische Ladung würde nicht lange halten und das verheißungsvolle Funkeln daher rasch verschwinden, aber für einen Abend sollte es genügen. Meergrüne Augen richteten sich kurz auf die andere Person im Raum. Cassandra nickte. Die knappste aller Gesten um anzuzeigen, dass sie durchaus zuhörte. Den Eindruck erweckte die junge Frau grade eigentlich überhaupt nicht. Mit Eimer und Handfeger in Händen dackelte sie zu abgeschlossenen Schrank hinüber, dessen Schloss klickend aufsprang, als sie einen magischen Funken in dessen Richtung sandte. Ein Auftrag. In der nahen Bibliothek ging etwas vor sich und sie sollte das mit jemandem untersuchen. Die Informationslage als ungenügend zu bezeichnen grenzte an Übertreibung. Sie war mehr oder minder nicht vorhanden. Weswegen diese Mission auch als B-Rang eingestuft worden war. Crimson Sphynx schickte ihre Magier wohl nur ungerne in potenziell gefährliche Situationen. Das war gut so. "Keine weiteren Informationen?", hakte Cassandra nach. Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. Das war enttäuschend. Aber die Bibliothek war ein wahrer Schatz an Wissen. Wenn irgendeine Gefahr für sie bestand, musste Cassandra helfen.
Mit einer Hand an einer der Ketten des M-Mobils schob sich die junge Frau darunter hindurch. Der M-Plug war noch nicht verbunden. Räder hatte der Wagen auch noch nicht. Die einzelnen Teile waren noch nicht lackiert. Und die Lacrima, die es hoffentlich erlauben würde, dass der Wagen zumindest eine Weile auch ohne verbundenen M-Plug fuhr, existierte bislang nur als Rohling. Wenigstens die Fassung war schon eingebaut. Und die kleinen Stabilisierungslacrima an den Seiten auch. Wenn sie aber ständig unterbrochen wurde, würde der Wagen vermutlich Jahre bis zur Fertigstellung brauchen. An sich wollte sie das Cabrio auf eine Jungfernfahrt durch die Wüste nehmen, bevor sie in den Ruhestand gehen konnte. Aber, nun, die Arbeit für die Gilde war wichtiger als ihre Tüftelei in der Freizeit. "Wer wird mir zur Seite gestellt?", ertönte die nächste Frage von hinter dem M-Mobil, wo sich Cassandra grade wieder hervor pellte wie eine Perle aus der Auster. "Barbatos." Das war natürlich erfreulich. Barbatos schien bislang ein ruhiger Zeitgenosse zu sein. Außerdem war er ein Godslayer und hatte dementsprechend vermutlich einiges auf dem Kasten. Ein schwarz-blauer Schopf kam hinter dem Wagen zum Vorschein, nickte dem Gildenkameraden zu. "Danke für die Nachricht." Cassandra wurde allein gelassen, was einen langsamen Durchatmer zur Folge hatte. Gut. Dann musste sie hier nur noch alles aufräumen und den Laden wieder verschließen. Der Wind sammelte sich um ihre Beine. Mit einem gewaltigen Satz sprang die junge Frau über den Wagen hinweg, blieb darüber kurz in der Luft hängen. Eine Hand streckte sich gen einer der Ketten aus, schloss sich darum. Hängend wie eine zum Räuchern aufgehangene Wurst ratterte Cassandra an der Kette nach unten, während die Karosse des M-Mobils sich gen Decke hob. Mit Magie ging so viel einfacher. Auch Aufräumen. Man könnte meinen, dass es im Geschäft zu einem lokal sehr begrenzten Sturm gekommen war, aber es war nur der Wind, der der Alshaytan helfend unter die Arme griff. Wie ein kleines, manchmal etwas ungeschicktes Kind, das unbedingt helfen wollte. Ein kleiner Schub hier, um sie rascher in Richtung einer unaufgeräumten Werkstatt zu befördern. Eine willkommende Böe dort, damit sie die Treppe schlicht ignorieren und stattdessen über die Balustrade des Ladens springen konnte. Das sparte immerhin drei Sekunden. Und sonderlich lange würde Barbatos von seinem Friedhof nicht bis zum Gildenhaus brauchen.
Am Ende stand Cassandra doch auf dem Vorplatz des Gildenhauses. Der Laden war blitzblank. Alles war an seinem Platz und ihre Haare waren wortwörtlich durch den Wind. Selbst der Bubble Bob konnte bei so viel Bewegung und Gepuste mehr Knoten entwickeln als die Takelage eines Segelschiffs. Und eben denen rückte sie grade mit einer Bürste zuleibe, verzog dabei manchmal das Gesicht, wenn der Knoten sich als besonders hartnäckig herausstellte. Der jüngere Necrologia war bestimmt gleich da. Und dann konnte es losgehen. Da wollte sie nicht aussehen wie eine Vogelscheuche, die irgendwer direkt in einen Orkan geworfen hatte. Was sollte man da von der Gilde denken, wenn die eine Sumpfhexe losschickten.
Mana:
(45/100)
Zauber:
Gentle Steps TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Durch eine Konzentration des Windmanas an den Füßen ist der Anwender in der Lage, ein Luftkissen zu erzeugen, welches viele Funktionen besitzt. Unter anderem kann man sich zum Beispiel geräuschlos fortbewegen, da man eben nicht auf kleine Äste oder knirschende Erde tritt. Weiterhin hinterlässt man auf diese Art und Weise keine Spuren, oder man kann es einfach dazu nutzen, um sich auf unebenem Boden gemütlich fortzubewegen.
High Jump TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Zunächst muss der Zauberer seine Windmagie in seinen Füßen konzentrieren. Als nächstes führt er einen normalen Sprung aus, während er die Windmagie daraus entlässt, sodass sie ihn wie ein Trampolin in die Luft katapultiert. Die Sprunghöhe/weite entspricht der Willenskraft des Anwenders in Metern, wobei sie aber nie einen höheren Wert als 4m erreichen kann. Desweiteren sollte man auch bedenken, dass man nach einem so hohen Sprung auch wieder landen muss.
Beherrschung:
Gentle Steps: Mit Hilfe des Zaubers Gentle Steps kann der Magier einen zu hohen Sprung bei der Landung abfedern. Geschicklichkeit Level 4: Nun ist man in der Lage sich einigermaßen geschickt abzurollen, um den Sprung auch bei maximaler Höhe sicher zu überstehen.
Tailwind TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Beim Nutzen dieser Technik bewegt man sich schneller durch die Umgebung als Charaktere mit gleicher Schnelligkeit, aber langsamer als Charaktere mit höherer Schnelligkeit. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender beschwört die Kraft des Windes. Dabei erzeugt er einen Luftstrom, der ihm für die Dauer des Zaubers konstant in den Rücken bläst und dadurch seine Bewegungen agiler macht.
Accell-air-ation TYP: Elementarmagie ELEMENT:Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender sich kann mit diesem Zauber schnell in Bewegung versetzen, indem er einen kräftigen Luftstoß auf sich selbst wirken lässt. So kann er zum Beispiel aus dem Stand direkt eine hohe Geschwindigkeit erreichen oder mitten in der Bewegung schnell die Richtung wechseln. Die Schnelligkeit, auf die man beschleunigt wird, entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4, man kann jedoch seine natürliche Schnelligkeit nicht übertreffen.
Magic Activation TYP: Allgemein ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Diesen Zauber erhält man Gratis sobald die Voraussetzungen erfüllt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser simple Zauber wird von so ziemlich jedem beherrscht, der weiß, wie man mit Magie umgeht. Man nutzt eine kleine Menge Mana, um magische Schalter oder Lacrima zu aktivieren oder Türen zu öffnen.
Ein neuer Tag, eine neue Quest, so war das Leben eines Gildenmagiers nun einmal, auch wenn Barbatos es eigentlich vermied an Quests teilzunehmen, so konnte er sich doch auch nicht immer davor drücken, ab und zu musste er sein Gesicht dann doch einmal zeigen und der heutige Tag war nun einmal ein solcher Tag, an dem er das tun musste, oder nein er tat es ausnahmsweise sogar einmal freiwillig. Warum? Naja, die Quest die er da angenommen hatte, klang einfach ziemlich interessant. So machte er sich also auf den Weg zu seiner Partnerin, mit der er die Quest zusammen bestreiten sollte. Diese Partnerin war die Magierin Cassandra, welche ganz zu seiner Überraschung einen Laden in der Gilde eröffnet hatte. Ja, man merkte das Barbatos nicht oft in seiner Gilde unterwegs war, denn auch wenn er schon seit einer ganzen Weile ein Mitglied von Crimson Sphynx war, so wusste er davon noch nichts, aber gut man lernte halt immer etwas neues, immerhin weiß auch nicht jeder Magier der Gilde von seinem Friedhof. Irgendwann musste er den Laden der Dame auf jeden Fall mal besuchen, aber jetzt war nicht die Zeit dafür, denn die hübsche Dame wartete schon vor der Gilde auf ihn. Langsamen Schrittes näherte er sich der Dame, dann blieb er stehen und verbeugte sich einmal kurz höflich. „Guten Tag, Cassandra.“ Seine Stimme war, so wie es für den Mann üblich war, ziemlich ruhig und freundlich. „Schön dich zu sehen.“ Ja, auch wenn er zwar mittlerweile einen Mitarbeiter auf seinen Friedhof eingestellt hatte, so war er doch ein ganz kleines bisschen Einsam, sein Bruder der untreue Depp hatte sich nämlich warum auch immer aus dem Staub gemacht und auch wenn er ab und zu von Nero genervt war, so vermisste er die Besuche seines Bruders doch ein wenig.
„Geht es dir gut? Ich hab gehört, dass du hier einen Laden hast, nach der Quest würde ich da, wenn du es mir erlaubst, vielleicht mal einen Blick in dein Inventar werfen.“ - Er wusste ja nicht genau was die Dame im Angebot hatte, aber dass wollte er auf jeden Fall gerne einmal sehen. Aber definitiv erst nach der Quest, denn die war auf jeden Fall wichtiger. „Aber erst einmal sollten wir uns lieber um unsere Quest kümmern, nicht?“ Das war ja klar, immerhin hatte der Necrologia sich eben für diese Aufgabe auf den Weg zu seiner Gildenkameradin gemacht. Aber hatte sie denn überhaupt Informationen über die Quest, oder hatte man die nur ihm zukommen lassen? Ganz sicher war der Bestatter sich da nicht, es war ja immerhin seine erste B-Rang Quest. „Wir sollen einer Bibliothek aushelfen.“ Ja, so stand das auf dem Dokument, welches er am morgen in seinen Briefkasten hatte. „Bibliothek von Iskendria, so heißt sie wohl und die finden wir ganz in der Nähe von Hargeon. Aber wo, dass weiß ich nicht.“ Ja, denn dass stand nämlich nicht in seinen Dokumenten. „Wir sollen da nur jemanden treffen, der uns dort hinbringt, aber die genaue Adresse, oder der Ort an den wir sie finden können… Keine Ahnung, Cassandra.“ Ja, ein ganz kleines bisschen komisch war das schon, immerhin wäre es für die beiden Magier vielleicht besser gewesen, wenn sie gleich gewusst hätten wo sie hin sollten, aber scheinbar wurde daraus wohl ein Geheimnis gemacht, warum? Barbatos wusste das nicht, aber ändern konnte er es auch nicht. „Wir haben noch ein bisschen Zeit, der nächste Zug nach Hargeon kommt erst gut in einer Stunde, wir können uns also ganz in Ruhe vorbereiten.“ Sie mussten ja zum Glück nicht hetzen. „Hast du eigentlich auch ein Dokument bekommen?“
Erwartungsvoll in die richtige Richtung gedreht wie sie war, erspähte Cassandra den jungen Herrn Necrologia recht rasch. Es war immerhin klar gewesen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Richtung Stadt, statt aus dem Gildenpalast kam. Waren sie eigentlich schon beim "Du"? Kurz entglitten der jungen Alshaytan die Gesichtszüge, während sich Barbatos, unaufhaltsam wie der Tod nach einer schweren Vergiftung, näherte. Oh, Götter, sie wusste es nicht mehr. Oh-oh. Ein Plan musste her. Mal sehen. Zuerst begrüßen fiel damit definitiv flach. Also...einfach verbeugen, Zeit rausschinden und hoffen, dass Barbatos das Wort erhob und sie sich nicht gegenseitig peinlich berührt anstarren mussten wie zwei Hunde, die sich einen Futternapf teilen mussten. Das war ein guter Plan, der zwar auf die Kooperationsbereitschaft Barbatos' baute, aber auf die Schnelle ging gar nichts anderes. Folglich hatte Cassandra also die Hände vor dem Bauch locker aufeinander gelegt und den Kopf unten, als Barbatos heran trat und sie, danke Götter, auch gleich mit Vornamen begrüßte. Erleichterung durchströmte sie wie eine frische Brise. "Ebenso, Barbatos", erklang also typisch leise die deutlich beruhigt klingende Begrüßung. Uff. Das wäre sonst ein reichlich peinlicher Start in die Quest gewesen. "Hallo, ich habe übrigens vergessen, ob wir uns noch Siezen oder nicht" war einfach keine gute Begrüßung.
Ein prüfender Blick ging in Richtung ihres Ladens. Die Lacrima in der Tür glomm schwach. Abgeschlossen hatte sie also. Meergrüne Augen richteten sich wieder auf Barbatos. "Das Inventar ist nicht beeindruckend. Ich verzaubere Gegenstände auf Bestellung", gab Cassandra rasch zu bedenken. Sicher, im Laden lagen ein paar der gängigen, verzauberten Gegenstände aus, Pocket-Coiffeure und dergleichen mehr, aber das waren nur Spielereien. Die Kunden hielten sich bislang ohnehin in Grenzen, aber wenn sie etwas kauften, lag das meistens nicht länger als bis zur Fertigstellung im "Under Crimson Wings". Tatsächlich war das die erste Nachfrage in dieser Hinsicht. Sollte sie überhaupt jemanden dort hinein lassen? Die Werkzeuge und Rohstoffe, die darin lagerten, waren finanziell gesehen unersetzlich. Wenn zu viel davon abhanden kam oder durch Unachtsamkeit zerstört wurde, konnte sie einpacken. "Wenn...du möchtest, kann ich dir aber einmal den Laden zeigen." Das würde hoffentlich genügen. Aber zuerst kam die Quest. Zustimmendes Nicken von Cassandra. Die Arbeit kam immer vor der Freude. Bei der Erklärung legte sich langsam, aber sicher, ihre Stirn in Falten, bildete misstrauische Hügel und Täler aus. Irgendwas an dieser Sache war seltsam. Es war doch sicher einfacher, wenn man schlicht die Adresse angab. Zumal die Gilde dann auch wusste, wohin sie ihre Magier schickte. So langsam wurde klar, warum das hier eine B-Rang-Quest war. Hoffentlich kamen nicht noch mehr Ungereimtheiten dazu. In jedem Fall sollten sie die Augen offen halten. Kopfschütteln, dass die Strähnen flogen. "Nein. Kein Dokument. Jemand kam zu mir. Das...klingt aber sehr seltsam. Wir sollten vorsichtig sein." Dass sie den Questzettel vermutlich auch einfach sofort wieder vergessen oder gar nicht erst bemerkt hätte, wenn man ihr den unter der Tür durchgeschoben hätte, tat hier ja nichts zur Sache. Der Blick Cassandras wanderte nach unten. Der Armreif glomm, enthielt ihre Waffen. Ein Ruck an der metallenen Kette der Handtasche besagte, dass auch die vorgepackt und gut gefüllt war. Eine Hand streckte sich in Richtung Ausgang des Gildenpalastes aus. "Meinetwegen können wir los. Ich habe alles. Hast du gefrühstückt?"
„Wenn ich also mal was verzaubert brauche, kann ich einfach zu dir kommen? Das klingt ziemlich gut, so muss ich nicht immer extra nach Crocus reisen um mir dort meine Werkzeuge zu besorgen.“ Ja, eine Gildenkollegin zu haben, die so etwas konnte, hatte schon etwas, für jemand, der ständig Lacrima für seinen Beruf brauchte war das schon wirklich ein großer Vorteil, Barbatos war sich demnach sicher, dass er die junge Dame wohl häufiger mal besuchen würde. Aber nun mal zur Quest, denn diese war doch ein ganz kleines bisschen komisch. Nicht nur, dass die Informationen, die Barbatos bekommen hatte, im Grunde genommen nichts über die Quest aussagten, nein auch Cassandra hatte im Grunde genommen nichts gesagt bekommen, die beiden Magier tappten also unfreiwillig im Dunklen und mussten halt doch erst einmal nach Hargeon reisen um dort vielleicht mehr zu erfahren. Doch warum waren die Auftragsgeber zu seltsam geheimnisvoll? „Da hast du recht. Normal bekommen wir immer richtige Informationen und nicht nur das hier.“ Ja, Vorsicht war besser als Nachsicht, denn wer wusste, was der oder vielleicht auch die Auftragsgeber nun wirklich im Kopf hatten. Aber das würden die beiden dann ja sehen, wenn sie sich auf den Weg zur Quest und dem Treffpunkt machen würden. „Gefrühstückt habe ich heute noch nicht, vor einer Zugfahrt esse ich nie. Ich habe aber was eingepackt, was ich zur Not danach essen kann, wenn ich da noch Appetit hatte.“ Ja, der Slayer der mochte es eigentlich nicht mit dem Zug zu fahren, denn auch wenn es ihm nicht so schlecht ging, wie seinen Bruder so ging es ihm doch danach ziemlich übel, ihm war meistens so schwindelig, dass es ihm doch glatt den Magen umdrehte und damit er sich seine letzte Mahlzeit nicht nochmal durch den Kopf gehen lassen würde, aß er einfach gar nichts. „Ich vertrage Zugfahrten nicht besonders gut, auch Aufzüge sind nicht unbedingt nett zu meinem Kreislauf, scheint damit zusammen zu hängen das ich ein Slayer bin, bevor ich die Magie gelernt hab, konnte ich nämlich ganz normal Zug fahren.“ Wohl so eine Art Fluch, den die mächtige Magie mit sich brachte. „Aber ja, ich glaube wir können los.“
Es war schon von Vorteil gleich ein Paar Räumlichkeiten im Gildenpalast haben zu können. Sicher, Under Crimson Wings war bei weitem nicht so luxuriös ausgestattet wie ihr Apartment hoch oben im Ostturm des Gebäudes, aber es bot alle Annehmlichkeiten, die für das morgendlichen Trainingsprogramm notwendig waren. Namentlich eine winzige Küche, die zumindest die Gelegenheit bot Tee zu machen und im Zweifel Wasser kalt zu stellen und ein kleiner Raum zum Umziehen. Es war nicht so, dass es Cassandra unangenehm gewesen wäre in Trainingskleidung erwischt zu werden. Viele der Magier von Crimson Sphynx betätigten sich körperlich neben ihren Trainingseinheiten in Sachen Magie. Aber verschwitzt sein bedeutete meistens auch kalt sein. Und wer mochte das schon. Sie jedenfalls nicht. Der Atem der jungen Frau kondensierte in weißen Wölkchen in der Luft. Die Morgensonne streckte grade ihre ersten, zögerlichen Strahlen über den Horizont hinweg und die Kälte der Nacht steckte Aloe noch in seinen staubigen Knochen. Trotzdem waren die Straßen rund um den Gildenpalast schon reichlich geschäftig. Jenen, die jeden Tag hier zu tun hatten, war die Route der Gildenmagierin bereits bekannt. Selbst der freundlichste Anwohner hatte jedoch rasch festgestellt, dass Cassandra kaum mehr als das typische, freundliche Lächeln und vielleicht ein Nicken für Grüße übrig hatte. Als Ergebnis blieb sie von unwillkommenen Ansprachen so gut wie immer verschont.
Die Sonne war schon deutlich weiter gen Zenit geschritten, als Cassandra die Treppen in Richtung Gildenpalast wieder hinauf flitzte und im Schatten des Baldachins vor ihrem Geschäft zum Stehen kam. Ein kurzer Blick auf die Armbanduhr ergab eine unzufriedene Falte auf der Stirn der jungen Frau. Noch zu langsam. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr. Wenn die vergangenen Quests eines gezeigt hatten, dann, dass auf ihre Widerstandskraft kein Verlass war. Ausweichen und Ausdauer waren sehr viel eher das Ziel. Beides Bereiche, die noch viel zu wenig ausgebildet waren. Bislang war noch jede Quest einigermaßen glimpflich ausgegangen, sah man einmal von der Narbe im Unterschenkel ab. Aber das hatte nie an ihr selbst gelegen. Es waren stets die Questpartner gewesen, die ihr den metaphorischen Hintern gerettet hatten. Und das musste aufhören. Sie war jetzt auf dem B-Rang, mit langsam, überlegten Schritten auf dem Weg in Richtung A. Kämpfe mussten langsam Teil des normalen Hergangs einer Quest werden können. Dafür war mehr nötig als nur Wissen über das jeweilige Problem mitzubringen. Das übliche, freundliche Lächeln kehrte in Cassandras Züge zurück, als sie ihre Wasserflasche entkorkte. Ein paar Schlucke Erfrischung taten nun einmal Wunder für die Laune. Nur noch einmal kurz mit einem zuvor bereit gelegten Handtuch über das Gesicht und den Nacken gefahren und schon flatterten Cassandras Haare einmal strahlenkranzförmig auf. Das Glühen am Armreif verlängerte sich, bis die leuchtende Bahn in beiden Händen Cassandras lag. Mit Zayn Aljald in Händen ging es nun an Teil 2 der Morgenroutine. Waffenübung.
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Dastan Der Dastman
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Der Tag begann für Dastan früh. Der einstige Krieger von Iron Maxim war zwar schon immer eher ein Frühaufsteher gewesen, doch seit er Bono an seiner Seite hatte, verließ er seine Unterkunft in der neuen Gilde noch früher. Die Hitze des Tages war für den Hund unerträglich, daher wurden die großen Spazierrunden immer in den frühen Morgen- und späten Abendstunden gemacht, damit es gut für Bono war. Die Geschäfte erledigte er tagsüber bei kleinen Ausreißern nach draußen. Der Karimi nutzte die Ausflüge bei kühler Luft für sich und kombinierte sie mit einer ausgiebigen Laufrunde, um die Kondition weiter zu trainieren. Erst danach gab es an diesem Morgen ein Frühstück und eine erfrischende Dusche. Mit der Magie mochte Dastan sich noch immer nicht beschäftigen. In ihm schlug noch immer das Herz eines Kriegers, welcher ohne magische Hilfe zurechtkam. Er konnte einfach noch nicht loslassen.
Später schnappte er sich die Duneaxe und befestigte sie an seinem Rücken, ehe er Bono motivieren wollte, ihn zum Training zu begleiten. Doch der Hund blickte nur müde von seinem großen Kissen auf und legte den Kopf dann wieder gähnend an. „Na gut, aber beschwer‘ dich danach nicht, Kumpel“, mahnte Dastan ihn scherzhaft, verabschiedete sich mit einem liebevollen Streicheln von seinem Hund und machte sich auf nach draußen. Noch immer war es ungewohnt, allein zum Waffentraining zu gehen. Es war bei Iron Maxim total unüblich gewesen, man fand sich immer in großen Gruppen wieder und jeder lernte vom anderen. Doch hier in der Magiergilde war das anders. Dastan war nicht unbedingt ein beliebter Trainingspartner, schließlich war er ein miserabler Magier. Zwar half er durchaus beim Umgang mit Waffen und Fäusten aus, aber für den Rest war er uninteressant. Das bedeutete nicht, dass Dastan einsam war, denn Kumpels hatte er hier bereits gefunden.
Gut gelaunt marschierte Dastan Karimi das Gelände entlang und erblickte im Vorbeigehen eine attraktive, junge Frau. Er hatte sie schon ein paar Mal im Gildenpalast bemerkt, schließlich hatte Dastan einen Sensor für hübsche Frauen. Da sie gerade beschäftigt zu sein schien, wollte der Karimi einfach an ihr vorbeigehen, doch just in diesem Moment machte sie etwas echt Verrücktes: Ihr Armreif leuchtete auf, verlängerte sich irgendwie und plötzlich hielt die Frau etwas in beiden Händen. Dastan blieb ruckartig stehen und starrte die Waffe in ihren Händen ungeniert an. „Hey, das war ja Wahnsinn. Wie hast du das gemacht?“, fragte er sie mit sichtlich aufrichtigem Interesse und mit einem breiten Grinsen. Ja, Dastan fehlte oft noch ein Verständnis dafür, was man alles mit Magie machen konnte. Dann verschränkte er die Arme und nickte verstehend, als er das Prinzip der Waffe verstanden hatte. „Die Dinger sind praktisch, können aber richtig gefährlich sein. Kannst du schon damit umgehen, ohne dich selbst zu verletzen?“, fragte er unverblümt, aber noch immer lächelnd. „Mein Kumpel Roy hat sich mit einem Kusarigama mal den Schädel zertrümmert“
Überrascht blinzelnd schwenkte der Blick von Cassandras meergrünen Augen rüber zu dem jungen Mann. Das eigentlich stets vorhandene, freundlich neutrale Lächeln der jungen Frau stellte sich nach dem kurzen Schockmoment wieder her. Die Waffe, die sich schützend vor ihre Brust erhoben hatte, senkte sich wieder herab, bis Pendel- und Schwertklinge locker neben dem Körper hingen. Die gesamte Waffe wechselte in eine Hand. Die andere Hand bugsierte eine verirrte Strähne Haare zurück hinter das Ohr. Aggressiv wirkte der junge Mann vor ihr nicht. Vielmehr neugierig. Über seiner Schulter ragte der Griff einer Waffe hervor. Ihrer Einschätzung nach irgendetwas Zweihändiges, auch wenn sie das Blatt der Waffe nicht sehen konnte. Die Frage war natürlich, ob dieser Mann aufrichtig interessiert war oder nur etwas gesucht hatte, um eine Konversation zu starten. Cassandra war bekanntermaßen keine gute Unterhaltungspartnerin, zumindest anfänglich nicht. Auf der anderen Seite war es dem Mann gegenüber nicht fair ihn unter Generalverdacht zu stellen. Damit wollte sie gar nicht erst anfangen. Sich ihre eigene Waffe unter den Arm klemmend, hielt sie Dastan den Armreif hin und drehte ihn vorsichtig. Eine Hälfte des Schmuckstücks hatte sein Glühen verloren, die andere zeigte ein kräftiges, leuchtendes Cyan. "Der Armreif funktioniert als Speicher. Die Waffe wird umgeformt und zu einer Schicht Metall, die sich darauf legt." Wie üblich war die Stimme Cassandras gesenkt. Nachdem ihr Gegenüber einen ihrer Meinung nach ausreichenden Blick auf den Armreif hatte werfen können, zog sich der Arm auch wieder zurück.
Noch einmal wurde Dastan gemustert, als er weitersprach. Der Mann wirkte freundlich, aufrichtig. Sein Gesicht war ihr nicht bekannt. Das lag wohl kaum an ihm. Cassandra ließ die allermeisten der anderen Mitglieder der Gilde in Frieden, in der Hoffnung, dass dieser Gefallen erwidert wurde. Was nicht bedeutete, dass sie sich nicht über neue Bekanntschaften freute. Ob der Mann auch ein Slayer war? Bislang konnte sie jene Magier, die keine waren, an einer Hand abzählen. Nun, es gab nur eine Methode das heraus zu finden. Der Blick wechselte zu der eigenen Waffe herunter, die Schultern sackten mit ab. "Ohne mich zu verletzen, ja. Aber nicht so gut, wie ich es mir wünschte", lautete die flüsterleise Antwort auf Dastans Frage. So rasch wie ihre Magie sich verstärkte, so langsam ging es mit den Fertigkeiten an den Waffen voran. Eine Augenbraue Cassandras lupfte sich munter in die Höhe, in Unisono mit dem Blick, der sich wieder Dastans Augen entgegen hob. "Ich...weiß nicht, was ein Kusarigama ist...", gestand sie dem Gegenüber langsam. Spitze Finger befriemelten die Stoffbahn Zayn Aljalds. Die Waffe war eigentlich von den Tänzen im Resort inspiriert. Vielleicht gab es so ähnliche Formen aber auch woanders? Eine Expertin für fremde Kulturen war sie ja nun einmal nicht. In jedem Fall klang diese Waffe unglaublich gefährlich, wenn man sich damit selbst den Schädel zertrümmern konnte. "Das tut mir leid für deinen Freund. Hat er...? Geht es ihm besser?" An dieser Stelle entstand eine jener fast unangenehmen Gesprächspausen, die im Umgang mit Cassandra leider an der Tagesordnung waren. Ein wenig eiliger, wenn auch keineswegs lauter, fügte sie noch an: "Ich bin übrigens Cassandra. Erfreut."
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Dastan Der Dastman
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Als ob Dastan Karimi einen Aufhänger brauchte, um ein Gespräch zu starten! Wenn der Krieger mit einer Perle quatschen wollte, dann sprach er sie einfach an. Sich einen Vorwand zu suchen war doch was für kleine Jungs. Und auch wenn die Hübsche ihm bereits in der Vergangenheit in der Gilde aufgefallen war, diesmal sprach er sie tatsächlich aufgrund dieser heftigen Vorführung mit dem Armreif an. Und dann hatte sie auch noch eine Waffe in den Händen! Der Krieger von Champa hatte ein großes Interesse an Schwertern, Äxten, Keulen und co. Alles, womit man zuhauen konnte, gefiel ihm. Bögen und Armbrüste waren nicht so interessant. Wobei, eine Armbrust konnte man notfalls jemandem drüber ziehen. Mit aufrichtigem Interesse begutachtete Dastan den Armreif der Magierin. Ein Speicher? „Das heißt, du trägst deine Waffe mit diesem Armreif stets bei dir und musst sie daher nicht rumschleppen? Das ist ja praktisch. Funktioniert mit Magie, oder?“, fragte er und dachte kurz selbst darüber nach. Er trug seine Waffen gerne offen mit sich herum, weil die Ladys das in aller Regel total super fanden. Aber in den Innenstädten war es nicht immer so gut und mehr als zwei Waffen zu tragen wurde irgendwann unpraktisch. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für ihn?
Er erkundigte sich nach ihrem Geschick mit der Waffe. Doch die Antwort kam so leise, dass Dastan sich ein wenig vorbeugen musste, um sie zu verstehen. Also wie war das? Sie kam damit klar, ohne sich zu verletzen aber da war noch Luft nach oben? Der Karimi lehnte sich wieder zurück und lächelte zufrieden. „Ist doch super, dann hast du ein Ziel vor Augen!“, meinte er entspannt und optimistisch wie immer, als sich ihre Blicke trafen. Was hatte diese Frau für schöne Augen! Türkis? Und der Kontrast zu ihrem schwarzen Haar war aufregend. Und es gefiel dem Krieger, wie sie zu den Spitzen hin immer heller wurden und blau erstrahlten. Wer so eine tolle Frisur hatte, konnte doch nur cool sein. Doch dann drückte sein vernarbtes Gesicht Überraschung aus. Sie wusste nicht, was ein Kusarigama ist? Dastan vergaß manchmal, dass nicht alle Menschen Waffennarren waren. In seinem bisherigen Umfeld war das üblich gewesen. „Oh, die sind auch nicht so bekannt, stammen aus einer anderen Kultur. Das sind Sicheln, die an langen Ketten befestigt sind und am anderen Ende der Kette findet man ein Metallgewicht“, erklärte Dastan leicht verständlich. Und da das Prinzip der Waffe somit klar sein sollte, plauderte der Karimi über seinen dusseligen Freund Roy aus Iron Maxim, der sich mit dem Metallgewicht den Schädel gebrochen hatte.
Verwundert blinzelte Dastan. Roy war unzerstörbar! Aber das konnte die Süße ja nicht wissen. „Ach, alles halb so wild. Der ist wohlauf! Mittlerweile schwingt er das Kusarigama wie kein Zweiter!“, lachte der muskulöse Mann und stemmte zufrieden seine Hände in die Hüften, während er die Fremde kurz und diskret musterte. Wirklich eine schöne Frau! Wenn sie nur lauter sprechen würde. „Hm? Wie? Cassandra?“, fragte er zur Sicherheit nach. „Freut mich auch, Cassandra. Ich hab dich schon ein paar Mal in der Gilde gesehen. Ich bin Dastan Karimi“, stellte er sich vor, ehe er auf den Stab seiner Doppelstreitaxt klopfte, welcher über seine Schulter ragte. „Aber lass dich nicht aufhalten, du Hübsche. Ich muss los, die Axt schwingt sich nicht von selbst. Und du weißt ja: Wer rastet der rostet!“, schmunzelte Dastan, zwinkerte Cassandra zu und setzte bereits zum Gehen an. Er war gerade drei, vier Schritte gegangen, als er noch einmal innehielt und sich ihr noch einmal grinsend zuwandte: „Sag Bescheid, wenn du mehr über verschiedene Waffen hören willst! Oder über Roy!“, lachte er über seinen Scherz aufrichtig auf, ehe er sich wieder abwandte und weiterging.
Kurz lupften sich Cassandras Mundwinkel, als Dastan den Blick auf den Armreif richtete und diesen mit augenscheinlichem Interesse musterte. Es war immer schön, wenn jemand Interesse an ihrer Arbeit hatte. Es mochte nicht für alle Leute gelten, aber Cassandra hatte mehr als genug Komplimente für ihr Aussehen bekommen, dass Komplimente für ihre Arbeit ihr schlicht lieber waren. Vorsichtig ließ sie den Armreif wieder los, dass er den Arm wieder hinabruschten konnte als Dastan die Stimme wieder erhob. Vermutlich hatte er sich an dem eigentlich nicht sonderlich beeindruckenden Gegenstand doch schon lange satt gesehen. Die Haare der jungen Frau schwangen leicht, als sie sacht nickte. "Richtig." Es dauerte einen Moment, bevor ihr die Idee kam, dass das vermutlich nicht reichen würde. "Ein kleiner Manaschub genügt schon. Wenn du möchtest, verzaubere ich dir deine Waffen ebenfalls." Ein wenig Werbung schadete schließlich niemals. Auch wenn sie an ihrer Arbeit für die eigene Gilde nichts verdiente. Aber Übung in Sachen Verzauberkunst war irgendwie auch eine Bezahlung. Wissen war schließlich Macht. Auch wenn es, wie sie schmerzlich hatte feststellen müssen, keine magische Macht ersetzte. Ein tonloses Seufzen entrang sich ihr. Die freie Hand wanderte nach oben, um eine verirrte Strähne zurück hinter's Ohr zu befördern. "Bis zum Ziel ist der Weg noch weit. Ich verbuche es als Triumph, sowie es mir gelingt mich auf meinen Quests angemessen zu verteidigen."
Als ließ sich der Trübsal damit einfach wegpusten, atmete Cassandra einmal langsam aus. Kaum, dass der Kopf schon wieder gehoben war, knipste sich in ihrem Gesicht ein strahlendes Lächeln an. Manche Lektionen, wie auch den Leuten gegenüber einfach ein wenig offener zu sein, waren schließlich schmerzlich erkauft. Und war es da nicht ihre Pflicht sie den Preis wert sein zu lassen. Auf Dastans Erklärung folgte ein dankendes Nicken. Kurz wanderte der Blick wieder runter auf Zayn Aljald, dessen Wurfklinge sacht angehoben wurde. Das Prinzip dieser Kusarigama schien ähnlich zu sein. Nur, dass sie am Ende der Kette keine zweite Klinge hatten. Vielleicht gab es auch Arten dieser Waffe mit zwei Klingen? Sie würde ein paar Nachforschungen anstellen. Wenn sich jemand anders mit ähnlichen Waffen beschäftigt hatte, waren ein paar Manöver sicher auch mit ihrer Waffe durchführbar. Und dieser Dastan schien sich ausgezeichnet mit Waffen auszukennen. Ob er vielleicht...? Nein, warum sollte er einer wildfremden Person einen Gefallen tun. Nicht viele Leute agierten so. "Oh. Es erleichtert mich, wenn es ihm wieder gut geht. Aufrichtig." Ob dieser Roy auch ein Gildenkollege war? Der Name wäre ihr nicht bekannt gewesen, was aber nun einmal nicht das Geringste bedeuten musste. Die meisten Namen ihrer Gildenkollegen waren ihr unbekannt. Was sie vielleicht auch mal ändern sollte. Immerhin bestand eine recht gute Chance mal mit ihnen auf eine Quest geschickt zu werden. Indes klopfte sich Dastan auf den Griff hinter seinem Rücken, offenbarte, dass es sich bei der Waffe um eine Axt handelte und wandte sich zum Gehen. Mit einer kleinen Verbeugung entließ Cassandra den Mann, wobei das freundliche Lächeln selbst durch das Wort "Hübsche" beibehalten wurde. Während er also von dannen stiefelte, blieb Cassandra still zurück. Nur für einen Sekundenbruchteil verzog sich ihr Gesicht. Nein, was war nicht fair alle Leute über einen Kamm zu scheren. Nur weil er sie als Hübsche bezeichnet hat, musste das nicht bedeuten, dass er Hintergedanken hatte.
Eine sanfte Böe huschte über den Vorplatz des Gildenpalastes hinweg. Staubkörnchen wirbelten auf, wurden in einem munteren Reigen mitgenommen. Fast schon spielerisch machte der Wind noch einen Schlenker, bevor er über Dastans Schulter hinweg wehte und ein paar leise gesprochene Worte dort entließ. "Bitte warte." Die Urheberin der Worte huschte typisch leise und ohne sonderliche Hast hinterher. "Wenn du trainieren gehst...darf ich dich begleiten?"
Zauber:
Whisper on the Breeze TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES:- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit einem Flüstern gibt der Anwender dem Wind eine Nachricht mit, die nicht länger als zehn Wörter sein darf. Jemand mit gutem Gehör kann die Nachricht mitbekommen, sofern er das Flüstern verstehen kann. Der Wind trägt die gesprochenen Worte in die vom Anwender gewünschte Richtung, flüstert sie jedoch dem ersten verfügbaren Ziel ins Ohr. Sollte der Wind auf ein Hindernis treffen, werden die Worte dort wiedergegeben. Die Schnelligkeit des Windes entspricht der Willenskraft des Anwenders -1.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Die maximale Reichweite beträgt nun 20 Meter. Willenskraft Level 7: Die maximale Reichweite beträgt nun 25 Meter. Willenskraft Level 9: Die Maximale Reichweite beträgt nun 30 Meter.
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Dastan Der Dastman
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Dastan bekam große Augen, sah Cassandra beinahe entgeistert an und reckte sich dann, um hinter seine Schulter auf seine Doppelstreitaxt an seinem Rücken zu blicken. „Verzaubern? Ich weiß nicht, darüber müsste ich erst mal nachdenken“, erklärte er, als er sich wieder grinsend Cassandra zugewandt hatte. Wer versicherte ihm, dass seine Axt danach noch genauso cool war? Er wollte kein Armband tragen wie ein Mädchen und sich daraus eine Waffe zaubern. Ein wahrer Krieger trug seine Waffe offen bei sich! Andererseits war es trotzdem mit Vorteilen verbunden, wenn man sie nicht immer öffentlich zur Schau stellte. Oder nicht immer mit sich rumschleppen musste. Na, er würde ja darüber nachdenken! Als sie meinte, es sei schon ein Triumph, sich auf einer Quest zu verteidigen, lachte er amüsiert auf. Es war kein Auslachen, denn er hatte ihre Aussage als Scherz verstanden. „So ist das richtig, immer ein Schritt nach dem anderen!“, fügte er noch immer schmunzelnd an, ehe es um das Kusarigama und den tollpatschigen Roy ging. Die Süße freute sich aufrichtig, dass es dem alten Haudegen gut ging? Was für eine Seele! Das gefiel Dastan! Roy würde es auch gefallen, aber der war ja nicht hier.
Dastan war ein sehr offenherziger Mann, der schon immer Kosenamen für all die Frauen, die ihm begegneten, verwendete. Hübsche, Süße und Mäuschen waren nur Beispiele aus dem Repertoire. Tatsächlich verband sich das nicht mit Hintergedanken, so war er einfach. Es gab Frauen, die blafften ihn deswegen an, andere lächelten verlegen und wurden rot. In beiden Fällen konnte der Karimi nur lachen, er nahm die Dinge nicht allzu ernst. So verabschiedete er sich also von Cassandra und bemerkte den Hauch von Unbehagen nicht, welchen er für eine Sekunde bei ihr ausgelöst zu haben schien. Es würde ihm sehr leid tun, hätte er den leisesten Schimmer.
Was zum..?! Als würde er eine aufdringliche Mücke von seinem Ohr wedeln, flatterte seine Hand hektisch über seiner Schulter herum. Was war das denn gewesen!? Diese Stimme.. Irritiert blickte er sich um und bemerkte, dass diese Frau ihm folgte. „Hey, sag mal: Warst du das?“, fragte er verblüfft. Sie wollte also mitkommen? Dastan grinste. „Klar kannst du mich begleiten!“ Da fuhr wohl jemand total auf ihn ab und hatte sich ein Date erschlichen. Natürlich blieb der Karimi stehen und wartete, bis Cassandra zu ihm aufgeschlossen hatte, bevor er weiter ging. „Du zauberst wohl gerne, hm? Wie hast du das gemacht? Das war total verrückt an einem Ohr“, lachte er und sah neugierig in die Augen seiner Begleitung. Wäre er an ihrer Stelle gewesen, hätte er vermutlich einfach hinterhergerufen. Aber das Mäuschen sprach so leise, dass sie wahrscheinlich gar nicht dazu in der Lage war, die Stimme zu erheben. „Ich hoffe, das war kein Missverständnis, aber ich widme mich dem körperlichen Training und dem Waffenkampf. Nur damit du es vorher weißt, ich bin kein guter Magier. Hab mich damit nie auseinandergesetzt“, erklärte er ihr lächelnd und stand auch dazu. Der Weg führte die beiden auf ein Gelände hinter dem Gildenpalast, welches um diese Tageszeit vom mächtigen Schatten des Gebäudes gesegnet wurde.
"Ja", bestätigte Cassandra die Nachfrage mit der ihr ganz eigenen, unermesslichen Eloquenz. Kurz lupften sich die Augenbrauen der jungen Frau. War es nicht ihre Stimme gewesen, die sich bei ihm am Ohr gemeldet hatte? Vielleicht musste sie doch noch ein wenig an dem Zauber feilen. Immerhin sollte die Stimme klar erkennbar sein, damit Verwechslungen ausgeschlossen wurden. Es war ihr ja nicht daran gelegen irgendwen in die Irre zu führen. Ganz im Gegenteil. Das Lächeln Cassandras weitete sich ein kleines Stückchen als Dastan dem gemeinsamen Training zustimmte. Das war gut. Sie hatte ein wenig Sorge gehabt, dass er ablehnen könnte. Immerhin war sie eine wildfremde Person. Und sie selbst hätte eine solche Anfrage vielleicht einfach abgelehnt. Auch wenn sie sich vorgenommen hatte ein wenig offener zu sein. Wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass sich dadurch jemand besser fühlte, war es ein wenig Unwohlsein von ihrer Seite mehr als wert. Die Vergangenheit musste ja nicht wiederholt werden... Während Dastan den Blickkontakt suchte, schien Cassandra ein gewaltiges Interesse am Boden entwickelt zu haben. Ihr Blick blieb gesenkt, hob sich nur ab und an, um dem Mann ins Gesicht zu sehen. Dastan wirkte recht...gradlinig. Wie ein Mensch ohne viele Schnörkel und Windungen. Aber der Schein mochte trügen, wie er das so häufig tat. In jedem Fall wirkte er, von dem "Hübsche" einmal abgesehen, recht sympathisch.
"Der Wind ist schon lange ein Freund von mir. Auch wenn er sich bislang weigert etwas anderes zu tun als mich zu verteidigen oder zu bewegen." Das war wohl die Erklärung zur Magie vonseiten Cassandras. Zumindest kamen keine weiteren Worte hinterher. Für die junge Frau war es ein kleiner Punkt der Frustration. So nützlich es war fliegen zu können und Angriffe gegen ihren Körper abzuschwächen, war der offensive Teil ihrer Magie im Vergleich vernachlässigbar miserabel schwach. Die Angriffszauber weigerten sich fast schon wie von selbst gelernt und richtig angewendet zu werden. Aber, nun, deswegen wollte sie ja mit Dastan trainieren. Um das zumindest ein wenig auszugleichen. Und mit der gewaltigen Axt auf dem Rücken bestand bei ihm zumindest nicht der geringste Zweifel daran, dass es sich bei ihm um irgendeine Art von Krieger handelte. Dementsprechend wischte Cassandras blau-schwarzer Schopf munter hin und her, als sie den Kopf schüttelte. "Kein Missverständnis. Ich möchte besser im Waffenkampf werden, damit mich nicht immer andere verteidigen müssen und dabei verletzt werden." Es war schließlich kein gutes Gefühl sich wie eine Last zu fühlen, die mit der Stärke anderer durch eine Mission getragen wurde. Alles Wissen der Welt half nichts, wenn man nicht über die Möglichkeiten verfügte es sicher anzuwenden. Ein Blick ging rüber zu Dastan. "Wenn du möchtest, mache ich mit dir ein paar Übungen für besseren Manafluss durch den Körper. Ich weiß nicht, ob es bei dir funktionieren wird, aber mir hilft es." Kurz wurde das Lächeln Cassandras aufmunternd. Es schien sich von den Lippen auf den Rest des Gesichts zu erweitern und sogar die Augen mit einzunehmen. "Du wirst der Gilde bestimmt Ruhm bringen. Keine Sorge. Uhm. Wie fängst du bei sowas an?" Die Hände Cassandras umfingen die Griffe ihrer Waffe und deuteten damit nach links und rechts. Der Platz war mehr als groß genug um Bewegungen zu erlauben. In einer Wand weiter entfernt hingen ein paar Zielscheiben. Die Löcher darin und darum herum waren ihr mehr als nur bekannt. Für ein paar davon war sie selbst verantwortlich. Wieder richtete sich der Blick auf Dastan, dieses Mal eindeutig abwartend. Er hatte wohl grade die Führung inne.
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Dastan Der Dastman
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Während Cassandra davon sprach, dass der Wind schon lange ein guter Freund von ihr sei, hob Dastan ungläubig lächelnd eine Augenbraue und blickte wieder nach vorne. Er bevorzugte ja Freunde aus Fleisch und Blut und mit einem guten Herz in der Brust. Natürlich hatte der Krieger genau verstanden, was die Dame damit zum Ausdruck bringen wollte, aber er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ihr Magier und eure blumige Sprache! Aber ich verstehe wohl, wie es dir geht. Ich kriege noch gar nichts mit Magie hin. Das ist alles neu für mich“ Nicht ganz so neu, dass er erst kürzlich davon erfahren hatte. Eher neu, dass er sie nun frei einsetzen konnte. Dastan musste es schließlich sogar geheim halten, dass er die Befähigung zur Magie hatte, sonst hätte er Iron Maxim schon als Jüngling verlassen müssen.
Um Missverständnisse sofort aus dem Weg zu räumen, machte Dastan deutlich, was genau er Cassandra bei einem gemeinsamen Training anbieten konnte. Und das war der Umgang mit Waffen und mit dem eigenen Körper als Kampfobjekt. Und so, wie er Cassandra zumindest von Beginn an einschätzte, bräuchte sie auch ein wenig mentales Training. Denn er so leise sprach wie ein Mäuschen und so zurückhaltend war, der konnte ein wenig Abhärtung gebrauchen. Passend, denn sie wollte lernen, sich selbst zu verteidigen. „Getreu dem Motto, Angriff ist die beste Verteidigung?“, fragte er grinsend nach. Ansonsten bräuchte sie wohl eher einen Schild! „Aber gut, alles klar. Das kriegen wir schon hin“ Er wusste hingegen nicht, wie er zu diesen Übungen für besseren Manafluss stand. Beinahe verlegen legte er seine Hand in seinen Nacken. „Steht dein Angebot diesbezüglich länger? Ich glaube, ich muss erst ein paar Hürden überwinden, bis ich mich darauf einlassen kann“, gestand er ihr mit einem verlegenen Lächeln, wenngleich er gar nicht groß verlegen war. Sein Leben lang hatte er sich mit seinen Kameraden über Magier lustig gemacht. Er war einfach noch nicht so weit, nun einer von ihnen zu werden.. Er wollte Cassandras liebes Angebot nicht ausschlagen, doch er konnte einfach noch nicht. Hoffentlich hätte sie Verständnis für etwas, wovon sie womöglich nicht alles verstand.
Am Zielort hinter der Gilde angekommen, ging der Karimi in den Schatten und stellte sich mit etwas Abstand gegenüber von der Magierin hin. Sie holte gleich ihre Waffe zur Hand und fragte, wie er nun loslegte. „Für gewöhnlich wärme ich mich auf. Der Luxus der Trainings, den man auf einer Quest nicht immer hat. Aber da wir erst einmal mit Trockenübungen starten, können wir den Teil überspringen, bevor wir richtig loslegen“, erklärte er, wandte sich von ihr ab und ging zu einem großen Lehmkrug, welcher im Schutz der Wände des Gildenpalasts stand. Darin befanden sich Holzstäbe, welche als Übungswaffen zu nutzen waren. Zwei davon schnappte sich Dastan und ging zu ihr zurück. „Nichts für Ungut, aber wir kennen uns nicht und können einander nicht einschätzen. Wir fangen mit ungefährlichen Waffen an“, erklärte er Cassandra und reichte ihr einen der beiden Stäbe. Um sich besser bewegen zu können, legte er seine große Doppelstreitaxt zur Seite. „Gut, zuerst möchte ich deine Grundhaltung sehen“, wies er sie an.
Blumig? Cassandras Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben. So hatte nun wirklich noch niemand ihre Weise sich auszudrücken genannt. Meistens fielen da doch eher andere Adjektive, die eher mit Lautstärke, beziehungsweise einem Mangel dessen, als mit den Worten selbst zu tun hatten. Kurz legte sich ihr Kopf schief, während sie ein wenig darüber nachdachte, wie sie nun sagen sollte, was sie sagen würde. Dastan war bislang ein recht unbeschriebenes Blatt. Da mussten die Worte doch ein bisschen vorsichtiger gewählt sein, auch wenn der Mann bisher einen Eindruck machte als nähme er die allermeisten Dinge recht locker und als wäre er nicht rasch eingeschnappt. "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch nicht in Sachen Magie." Manche Leute hatten bestimmt eine bessere Veranlagung für Magie in die Wiege gelegt bekommen. Cassandra selbst gehörte nicht dazu. Das Erlernen neuer Zauber war ein langwieriger Prozess. Die Meisterschaft in selbst den einfachsten Zaubern zog sich hin. Sie konnte nicht einmal behaupten ihre primäre Magie sonderlich gut zu beherrschen. Aber es fiel immer leichter den Wind zu rufen. Wo er Anfang ein störrisches, bockiges Wesen gewesen war, floss er nun bereitwillig an ihre Seite. Und bald würde er sicherlich ganz wie von alleine kommen. Das konnte auch Dastan schaffen, sofern er sich durchbiss. Wobei sie ja nicht wusste, welche Magie er überhaupt einsetzen konnte. Irgendeine musste es ja sein, sonst wäre er nicht in einer Magiergilde gelandet.
"Nein", lautete die typisch leise Antwort. Nein, sie wollte eigentlich nicht lernen, wie man ordentlich angriff. Auch wenn...das wohl kaum ausbleiben konnte. Die Strähnen rutschten ein Stückchen nach vorne, als die junge Frau den Kopf einen Moment lang hängen ließ. Das da draußen war häufiger einmal keine freundliche Welt. Mit Fallen und Monstern ließ sich nicht reden. Sie waren nicht zu beschwichtigen und manchmal...entgegen ihrer eigentlichen Einstellung...mussten sie zur Strecke gebracht werden. "Doch. Ich...habe keinen Spaß daran Leuten weh zu tun. Aber die B-Rang-Aufträge..." Ein leiser Seufzer entfuhr ihr, bevor sich Cassandra selbst auf die Wangen patschte. Damit brauchte sie ja nun wirklich nicht Dastan zu belasten! Der hatte garantiert seine ganz eigenen Probleme und überhaupt kannte sie den Kerl noch gar nicht! Ruckartig ging der Kopf Cassandras wieder nach oben. Auf dem Gesicht zeichnete sich das typische Lächeln ab. Ein Nicken folgte. "Natürlich. Ich trainiere jeden Morgen. Du kannst dich jederzeit dazu setzen." Welche Hürden Dastan wohl zu überwinden hatte? Vielleicht hatte er Probleme mit dem Wirken von Magie? Eine Expertin war sie auf dem Gebiet sicherlich nicht, aber mit ein wenig Recherche ließ sich viel grade biegen. Im Zweifel musste man nicht Bescheid wissen, sondern nur wissen, wen man fragen musste oder wo man nachzuschauen hatte. Zugegeben beides Dinge, an die sie sich nicht im Geringsten erinnerte, aber irgendwo hatte sie bestimmt etwas dazu aufgeschrieben. Musste man nur noch innerhalb der ganzen Notizen finden. Und natürlich erst einmal in Erfahrung bringen, was eigentlich genau Dastans Problem war. Wenn es dazu doch nur irgendeine Möglichkeit geben würde...
Apropos Dastan. Der verkrümelte sich soeben einen Moment lang in den Schatten, nachdem Cassandra seine Erklärungen wie ein besonders eifriger Wackeldackel abgenickt hatte. Und kehrte mit zwei Übungsstäben zurück. Einer davon wurde Cassandra hingehalten. Wie als Antwort begann die Stoffbahn Zayn Aljalds sanft zu glühen. Der Lichtschein schnurrte in Richtung ihres Handgelenks zusammen, fand sich dort auf dem Armreif wieder als die Waffe in ihrer Lagerung verschwand. Mit festem Griff legten sich Cassandras Finger um den angebotenen Stock. Grundhaltung...Ja, das hatte sie mal gelernt. Ein nachdenklicher Blick der meergrünen Augen traf den Stock. Wenn man sich eine Klinge am Ende dazu dachte war es fast schon eine Axt. Das Gewicht fehlte natürlich, aber vielleicht würde es genügen? Bedächtig schob Cassandra die Beine auseinander, das linke nach vorne, das rechte leicht nach hinten. Die Hände verschoben sich am Stock. Die Linke fasste das Holz weiter oben, die rechte weiter unten. Da bestand garantiert noch Verbesserungsbedarf, aber ihr Vater hatte ihr mal gezeigt, wie man mit einer Axt umzugehen hatte. Immerhin hatte sie von ihm auch eine geschenkt bekommen. Ein hoffnungsvoller Blick wanderte hoch zu Dastans Augen. "Ist das so richtig?"
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Dastan Der Dastman
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Ja, es ist noch keine Meistermagier vom Himmel gefallen. Würde Dastan jedes Mal einen Jewel bekommen, wenn ihm damit jemand kam, könnte er jetzt bestimmt ein schönes Leben auf Champa führen. Er hatte ohnehin nicht wirklich Interesse daran, ein großer Magier zu werden. Er war ein Krieger, seine Waffen waren seine Axt, seine Fäuste und sein Charme. Wie lächerlich würde er aussehen, wenn er die Arme schwingt, ohne zuzuschlagen und stattdessen ein wenig Feenstaub erzeugt? Nein, Dastan war noch lange nicht so weit, sich damit auseinanderzusetzen. Sein Leben lang hatte er im Gildenhaus von Iron Maxim über die Magier gelacht und Witze gerissen. Wenn er nun schon zu ihnen gehörte, dann würde er wenigstens seinen Prinzipien treu bleiben.
Dastan hatte ihre Worte vernommen und sah Cassandra überrascht an. Diejenigen, die Spaß daran haben, andere zu verletzen, waren weder gute Magier, noch gute Krieger. Doch der Karimi antwortete vorerst nicht darauf, er wollte dieses Thema lieber mit ins Training nehmen. Auch hatte der aufmerksame Zuhörer das Schlagwort 'B-Rang-Quests' vernommen. Dastan hatte dieses System bereits verstanden, auch in Iron Maxim waren Aufträge in Klassen unterteilt worden. Was genau hatte es dabei für Cassandra auf sich? Sie wirkte nicht gerade redselig, aber Dastan käme wohl noch darauf zu sprechen. So oder so, nun wollte er sie erst einmal in Aktion sehen. Der Karimi holte zwei Kampfstäbe und reichte einen davon mit Erklärung an die Dunkelhaarige. Dann wollte er ihre Grundstellung sehen. Dabei interessierte es ihn auch, wie sie den Stab nahm. Er rechnete damit, dass sie ihn als Einhänderschwert verwenden würde. Doch was er sah, überraschte ihn. Dastan grinste sie an und nickte. „Du benutzt beide Hände. Wie kommt’s?“, fragte er gut gelaunt. Dann ging er selbst in die Grundhaltung. Massiv, schwer und selbstbewusst stand er vor Cassandra, das Grinsen schwand augenblicklich aus seinem Gesicht und seine smaragdgrünen Augen fixierten ihre Iriden unbeugsam. Einen ganzen Augenblick lang stand er so da, ließ sie nicht entkommen und musterte Cassandra schließlich. „Bist du irgendwie.. verunsichert?“, fragte er sie, nicht aus der Haltung gehend.
„Niemandem sollte es Spaß machen, Leute zu verletzen. In all meinen Auseinandersetzungen bin ich stets darauf bedacht, meinem Gegner angemessen entgegenzutreten. Doch die Menschen, denen wir uns entgegenstellen, interessieren sich nicht für unser Wohl oder das Wohl unserer Kameraden. Bist du zu langsam und hängst dich an deiner Moral auf, werden sie den Moment gnadenlos nutzen“, erklärte er Cassandra, denn gerade hatte er den Eindruck, dass sie gar nicht unbedingt technische Schwierigkeiten haben würde, sondern viel mehr innere Hürden. „Sie riechen Zweifel und Zögern regelrecht“, beendete er seine Ansprache. Wow, er musste gerade wirklich unglaublich heiß wirken. Wie er da stand, kampfbereit, finster dreinblickend und muskulös wie eh und je. Dazu noch seine anregenden Worte, gesprochen von seiner ansprechenden, tiefen Stimme. Kein Wunder, dass Cassandra auf ihn stand. „Bist du in der Lage, mich mit deinem Stab ordentlich anzugreifen?“
"Mein Vater brachte es mir so bei", lautete die recht knappe Antwort. Amar hatte seine eigene, ruppige Art von Fürsorge an den Tag gelegt, als Cassandra hatte verlauten lassen, dass sie einer Gilde beitreten wolle. Fortan waren Übungen in Sachen Magie und Waffen an der Tagesordnung gewesen. So gut wie ihr Vater war Cassandra leider nie geworden. Aber Amar war sowohl Dastan als auch ihr Jahrzehnte an Erfahrung voraus. Dem Blick Dastans hielt Cassandra zuerst mühelos stand. Sie war es gewohnt angeschaut zu werden. Wenn man seit Jahren als Dealer in einem Casino arbeitete, trainierte man sich irgendwann eine gewisse Art von dicker Haut in dieser Hinsicht an oder man erwürgte einen Kunden. Als Tochter der Inhaber war letzteres leider keine Option gewesen. Wenigstens rutschte Dastans Blick nicht nach unten, was ihm schon einmal anzurechnen war. Erst die Frage brachte die junge Frau aus dem Konzept, dafür umso nachhaltiger. Die Spitze des Holzstabs senkte sich herab, bis sie auf Cassandras Schuhe zeigte. "Jetzt schon", gestand sie, typisch leise. Ein prüfender Blick wanderte von dem Stab rüber zu Dastan. Er führte seine Waffe mit einer Hand. Vielleicht war das ein Hinweis gewesen? Bestimmt. Cassandra verlagerte die Füße, richtete sich wieder ein Stück auf. Dastan wurde nur die dünnere Seitenansicht präsentiert. Das "Schwert" reckte sich ihm wie beim Fechten entgegen. Einzig die linke Hand tat nur Unproduktives, suchte unwillkürlich nach einer Stoffbahn, die nicht da war. Schlussendlich ballte Cassandra das nutzlose Ding zur Faust und barg es an ihrer Seite.
Wieder senkte sich Cassandras Blick. Dastans Worte trafen mittig und mit voller Wucht ins Schwarze. Auch der Stab senkte sich wieder sacht herab. es bestand nicht der geringste Zweifel daran, dass Dastan Recht hatte. Bei der Arbeit als Gildenmagier traf man auf Menschen und Monster, die der Vernunft nicht mehr zugänglich waren. Manchmal handelte es dich dabei um das gleiche Wesen. Cassandra mochte es sich noch so sehr wünschen, dass es nicht so war, aber das änderte nichts daran, dass Dastan die Wahrheit sprach. Dort draußen gab es Monstren, die nicht zögerten ihr, ihren Questpartner, ihrer Familie, Freunden und Bekannten alles Leid zuzufügen, das ein krankes Hirn sich ausdenken konnte. Und manchmal verbargen sich Monster in den eigenen Reihen. "Weise Worte. So wenig es mir gefallen mag." Für einen geborenen Krieger, wie Dastan bestimmt einer war, war es vermutlich nicht besonders schwer das Herz zu stählen. Ihm fiel das inzwischen vielleicht gar nicht mehr schwer. Aber für Cassandra, die erst einmal jemanden getötet hatte - und das war reines Pech für den Feind gewesen. Es hatte nicht einmal Tötungsabsicht bestanden - war es ungleich schwerer. Der Blick der meergrünen Augen hob sich zusammen mit der Übungswaffe wieder. Das Lächeln in Cassandras Gesicht hatte zu einem eindeutig verzagten gewechselt. Ein leiser Seufzer entrang sich der jungen Frau, die sichtlich mit sich selbst haderte. "Es tut mir leid, wenn ich dir aus Versehen weh tun sollte." Das rechte Bein knickte leicht ein, spannte sich an wie eine Feder, bevor es Cassandra in Richtung Dastan katapultierte. So brauchbar ihre Körperkontrolle jedoch war, so ungeschickt geführt war der Angriff. Der Hieb, der Dastan wohl auf die Schulter treffen sollte, befand sich bestenfalls auf dem Level eines gewöhnlichen Runensoldaten zu Anfang der Ausbildung. Definitiv nichts, womit man ernsthaften Gegnern entgegen treten sollte.
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Dastan Der Dastman
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Obwohl es eine ernste Situation sein sollte, musste Dastan grinsen. Es war ja nicht seine Absicht gewesen, Cassandra zu verunsichern, aber nun amüsierte es ihn ein wenig. Seine smaragdgrünen Augen beobachteten sie dabei genau, wie sie ihre Fußstellung wechselte, wie sie nicht wusste, was sie mit der freien Hand anstellen sollte. „Das wollte ich gar nicht bezwecken. Ich fand es interessant, dass du beide Hände nutzt. Welche Waffen hat dein Vater benutzt? Ich nehme an, schwere Waffen?“, fragte Dastan nebenbei und wartete, bis Cassandra wieder eine sichere Haltung eingenommen hatte. Niemand schwang ein Leichtgewicht wie einen Rapier mit zwei Händen, das war lächerlich. Keulen, Streitäxte oder eben Zweihänder, wie der Name bereits sagt, waren ordentliche Waffen für zwei kräftige Hände.
Dastan hatte es auch lernen müssen. Gerade eine Kriegergilde wie Iron Maxim kämpfte von Angesicht zu Angesicht. Fernkämpfer wie Bogen- oder Armbrustschützen waren selten in den Reihen der Krieger gewesen, denn auf Champa blickte man seinem Feind in die Augen. Der Karimi schätzte das Leben und vertrat seine Moralvorstellungen, doch er hatte schon im Jugendalter gelernt, dass der Beruf des Kriegers nicht immer Hand in Hand mit Verschonung und Gnade gehen konnte. Und was er bisher mitbekommen hatte, war es bei den Magiern nicht anders. Auch ihnen musste klar werden, worauf sie sich einließen. Und wer das nicht wahrhaben wollte, sollte über einen Berufswechsel nachdenken - oder für immer auf dem C-Rang verweilen und anderer Leute entschwundene Haustiere wiederfinden. Dastan erwiderte nichts auf ihre im Voraus ausgesprochene Entschuldigung. Diese Lektion hatte die Süße wohl nicht verstanden, denn dann hätte sie das nicht gemacht. Der Karimi jedenfalls war bereit und machte es sich lediglich zur Aufgabe, Cassandras Angriffe abzuwehren oder zu parieren. Er wollte sich einen Eindruck von ihr machen und ließ sie daher immer wieder angreifen. „Hast du Hemmungen, weil du mir nicht weh tun willst? Würdest du gegen einen Feind anders vorgehen?“, fragte er während des Übungskampfes. Denn wenn dem so war, dann müsste er sie wohl oder übel ebenfalls angreifen. Doch das wollte er noch nicht. Solche Manöver setzten zumindest eine kleine Grundbasis an Vertrauen voraus. „Streng dich an! Ich bin dein Feind!“, rief er ihr noch einmal zu und wartete das weitere Ergebnis ab.
Locker steckte Dastan den Stab in den Sand und stützte sich lässig daran ab, während er die freie Hand in die Seite stemmte. Cool wie eh und je! „Weißt du, Cass, ich will dir nicht zu nahe treten. Aber dein Problem ist nicht deine Technik oder dergleichen. Du hast Talent, du bist sehr geschickt. Ich habe eher das Gefühl, dass du irgendwie total blockiert bist“, sprach der Karimi wie immer ungeniert aus und lächelte sie dabei aber freundlich an. Es war auch eindeutig keine Zurechtweisung, sondern viel mehr eine Vermutung. Was ging in diesem hübschen Köpfen wohl vor? „Was erhoffst du dir denn durch Rangaufstiege und höherrangige Quests?“, fragte er dann gerade heraus. Ruhm? Reichtum? Das eigene Bild auf dem Titel des Weekly Sorcerers?
"Eine Großaxt", antwortete Cassandra in Murmelton. Die Waffe hing in den Privaträumen der Familie an der Wand. Ebenso wie der Bogen ihrer Mutter. Beide der Waffen kamen nicht mehr wirklich zum Einsatz. Die Alshaytans hatten wegen ihrer Arbeit ja nicht einmal mehr wirklich Zeit um zu Üben. Vielleicht war das auch nicht nötig, wenn man es sich leisten konnte Gildenmagier zu rufen, sollte dem Resort Gefahr drohen? Ein sanftes Kopfschütteln folgte. Das hier war vielleicht kein ernster Kampf, aber ernst nehmen sollte sie die Angelegenheit dennoch. Immerhin war Dastan schon so freundlich sich Zeit für ihre Bitte zu nehmen. Da war es unhöflich, wenn sie nicht voll und ganz dabei war.
Cassandra gehörte nicht zu jenen Menschen, die sich leicht frustrieren ließen. Die Forschungen in den alten Sprachen und nach Ruinen, nach Göttern und Drachen, sorgten häufiger einmal dafür, dass sie komplett in einer Sackgasse landete. Sei es nun, weil eine Spur schlicht versiegte oder sie auf eine Hieroglyphe stieß, die sich nicht übersetzen lassen wollte. Und am Ende stand man vor der Wahl, ob das Auge mit dem verschmierten Punkt darüber nun "Ausgang" oder "Tod" bedeutete. Und man konnte sich nicht einmal sicher sein, ob der verschmierte Punkt nicht vielleicht einfach nur eine Fliege war, die sich vor Jahrhunderten einmal am völlig falschen Fleck erleichtert hatte. Zwar ging es bei diesem Kampf im Nichts, aber derzeit fühlte sich Cassandra trotzdem als stände sie vor ebenso einer Sackgasse. Jeder einzelne Hieb, den sie in Richtung Dastan führte, wurde von diesem geblockt, pariert oder ins Leere laufen gelassen. Und obwohl Cassandra keine jener Personen war, die sich leicht frustrieren ließen, begann ihre Lippen langsam aber sicher einen dünnen Strich zu bilden. Wenn auch nur, damit sich der Gesichtsausdruck gleich wieder entspannen konnte, als Dastan erneut die Stimme erhob. Einen Moment lang senkte sich sogar die Spitze der Übungswaffe wieder herab. "Das kommt darauf an, was ein Feind tut. Wenn er meine Begleitung oder mich angreift, werde ich versuchen ihn außer Gefecht zu setzen." Holz klackte gegen Holz, als Cassandra einen weiteren Hieb zu setzen versuchte und Dastan ihre Übungswaffe beiseite drückte als wäre sie ein Spielzeug. Oh, wenn sie nur ihre Magie einsetzen könnte. Einem Angriff aus der Luft würde selbst Dastan hoffentlich nicht so leicht entgehen können. Aber dazu diente das Ganze hier nicht. Es half also auch nichts der Magie hinterher zu trauern.
Kaum, dass Dastan Anzeichen dafür zeigte sich nicht mehr verteidigen zu wollen, ließ auch Cassandra ihre Übungswaffe sinken. Meergrüne Augen folgten dem Mann dabei, wie er sich auf seine Waffe lehnte. Was wollte er damit sagen? Vielleicht wollte er nur lässig wirken. Die junge Frau wischte sich mit einer Hand über die Stirn. Sie hatte ja ohnehin gewusst, dass sie kaum eine Gefahr darstellen würde, aber das machte es nur noch einmal deutlicher. Ihr Blick senkte sich auf den Boden herab, der durch die zahlreichen Schritte in Richtung Dastan gänzlich zerwühlt war. "Möglich", gestand sie auf die Vermutung Dastans hin, dass es bei ihr irgendeine Form von Blockade geben könnte. Bei der Folgefrage hoben sich Blick und Kopf wieder. Ein fragender, plötzlich neugierigerer Blick richtete sich auf Dastan. "Ich möchte verhindern, dass dunklen Gilden und bösartigen Kulten mächtige Zauber in die Hände fallen. Sie können jetzt schon genug Leid anrichten und dürfen es nicht noch einfacher haben. Die alten Zivilisationen haben nicht nur Schönes hinterlassen und die Ruinen sind gefährlich. Wer soll versiegeln, was dort gefunden wird, wenn nicht wir?" Kaum, dass diese bislang längste Aneinanderreihung an Sätzen vonseiten Cassandra versiegt war, schob sie noch ein "Was erhoffst du dir?" hinterher. Wieder beugte sich ihr rechtes Bein durch, bevor ein Ausfallschritt sie näher an Dastan brachte um diesen vielleicht endlich einmal zu treffen.
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Dastan Der Dastman
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Verstehend nickte Dastan. Wäre Meister Magnus, das Oberhaupt seiner ehemaligen Gilde Iron Maxim nun hier, würde er Cassandra mit dem Holzstab gegen die Stirn stupsen und ihr sagen, dass ein wahrer Krieger nicht nur versucht, einen Feind außer Gefecht zu setzen, sondern es auch tut. Innerlich grinste er. Nein. Meister Magnus würde niemals eine Frau trainieren. Und er würde nicht stupsen, sondern dem Lehrling eins über den Schädel ziehen. Wie oft hatte Dastan schon einstecken müssen? Gute, alte Zeit.. Es war eine kleine, kurze Übungseinheit, in welcher der Karimi erst einmal ihre grundsätzlichen Fähigkeiten, Talent und Stil sehen wollte. Talent hatte Cassandra, das konnte Dastan schnell erkennen. Fähigkeiten waren da und sie konnte man jederzeit weiter ausbauen, wenn man talentiert war und hart trainierte. Ihr Stil wirkte trotz aller Entschlossenheit eher zurückhaltend, vielleicht verunsichert? Dastan wusste es nicht genau, er wollte ihr nichts unterstellen. Möglicherweise fiel es Cassandra schwer, die Waffe gegen ihn zu richten, weil sie ihn so heiß fand.
Das konnte er natürlich nicht direkt ansprechen und es würde ja nicht für jeden Kerl da draußen gelten. Also lehnte er sich locker zur Seite, der Holzstab im Sand stützte ihn und er fragte gerade heraus, ob Cassandra irgendwie blockiert war. Die Antwort war gewohnt knapp und leise, weswegen er nun bewusst eine offene Frage stellte. Was erhoffte sie sich durch das Aufsteigen der magischen Karriereleiter? Ruinen? Versiegelung? Magischer Schnickschnack, damit kannte Dastan sich nicht aus. Aber gut, er glaubte zu verstehen, was sie ihm damit sagen wollte. Er lächelte die junge Frau an, seine smaragdgrünen Augen leuchteten aufrichtig und freundlich dabei. Es gefiel ihm, dass Cassandra wirklich gute Absichten hatte, dass sie helfen und etwas für ihre Heimat tun wollte. Er wollte sich gerade näher erkunden, als die Gegenfrage kam. Was er sich erhoffte? Tja, das wusste er nicht mehr so genau.
Huch?! Wollte sie ihn wirklich in Mitten ihrer Konversation angreifen? Anstatt den Stab aus dem Sand zu ziehen, um den Angriff zu parieren, umgriff Dastan einfach den gegnerischen Stab mit der Hand und stoppte mit reiner Muskelkraft. Und dann konnte er es sich nicht verkneifen, seinen eigenen Stab zu nehmen und mit dessen Ende dann tatsächlich sanft gegen Cassandras Stirn zu stupsen, damit es auch sicher nicht weh tat. „Ganz schön unhöflich“, tadelte er sie verschmitzt grinsend dafür, dass sie nicht einmal seine Antwort abgewartet hatte. Dann kratzte er sich ungeniert mit dem eigenen Stab über den Rücken, da er die Stelle sonst nicht erreicht hätte und blickte nachdenklich gen Himmel. „Was ich mir erhoffe? Gute Frage. Kennst du die Gilde Iron Maxim? Ich war die letzten vierzehn Jahre meines Lebens ein Mitglied. Ich bin nicht freiwillig gegangen, aber jetzt bin ich hier in Crimson Sphynx. Ich hoffe wohl, dass ich weiterhin meinen Dienst für das Königreich tun kann, wenn auch nicht mehr als Krieger, sondern als.. Magier“, erklärte er, wobei das letzte Wort voller Unglaube mit leicht verzogenem Gesicht über seine Lippen kam.
„Pass gut auf. Ich bin ein böser Magier aus der Ruine und du willst meinen Magiekram versiegeln“, grinste er, zückte seinen Holzstab. „Das finde ich nicht cool und will dich daher kalt machen. Verteidige dich!“, kündigte er an und drehte den Spieß somit um. Er zügelte seine Kraft natürlich ein wenig, aber den Wumms durfte Cassandra ruhig spüren, damit sie merkte, dass es ihm ernst war!
Dastan blockte den Angriff mit spielerischer Leichtigkeit. Unwillens die Übungswaffe loszulassen hing Cassandra einen Moment lang an dem Stock, versuchte ihn Dastan wieder zu entreißen. Ein Unterfangen, das erst von Erfolg gekrönt war, als ihr Gegenüber die Waffe selbst entließ. Selbst mit dem Überraschungsmoment wurde das also nichts. Sacht tockte Dastans Stock gegen ihre Stirn, was nur dafür sorgte, dass Cassandra beschämt den Blick senkte. Ganz offensichtlich hatte sie noch eine ganze Menge Dinge in Sachen Nahkampf zu lernen. "Verzeihung. Ich hatte gehofft wenigstens so einen Treffer landen zu können", entschuldigte sich Cassandra sofort. Unhöflich? Nun, in gewissem Maße. Natürlich war das hier nur ein freundliches Duell unter, vielleicht nicht Freunden, aber frischen Bekannten. Vielleicht war da einen Moment lang der Frust mir ihr durchgegangen. Das ziemte sich eigentlich überhaupt nicht. Schon gar nicht für eine Alshaytan. Cassandra atmete ein Mal tief durch. Nur langsam hob sich ihr Blick wieder. Die Augen, die bis eben noch konzentriert zusammen gekniffen gewesen waren, weiteten sich ein neugieriges Stückchen. Von Iron Maxim hatte sie noch nie gehört. Das bedeutete zugegeben nicht viel, außer dass es sich dabei vermutlich nicht um eine dunkle Gilde handelte. Die Namen derer sagten Cassandra zumindest meistens etwas. Nun, es wäre auch sehr seltsam gewesen, wenn Dastan zugegeben hätte zu einer dunklen Gilde gehört zu haben. Wobei...in Crimson Sphynx war wohl auch das möglich. Dennoch war es beruhigend, dass Dastan kein Verbrecher gewesen war. Sonderlich vorurteilsbehaftet war Cassandra nicht, aber für dunkle Gilden hatte sie keine Liebe übrig.
"Hat man dich rausgeworfen? Warum?", hakte Cassandra sanft nach, nur um sich gleich darauf eine Hand vor den Mund zu halten. Mit einem Mal waren die Augen erschreckt geweitet. "Verzeihung. Das ist vielleicht eine zu private Frage. Beantworte sie bitte nicht, wenn du dich damit unwohl fühlst." Nur...wie Dastan das Wort Magier ausgesprochen hatte, war ein wenig verwunderlich. Es wirkte fast als könne der Mann selbst nicht glauben ein Magier zu sein. Nur, wie konnte das sein? Musste man Magie nicht unter Einsatz von Schweiß und Arbeit erlernen? Zumindest lief das bei ihr so ab. Die neuen Zauber kamen nicht von alleine. Jeder einzelne davon musste entwickelt und dann geübt werden. Bis sie ihn im Schlaf wirken konnte. Galt das Gleiche nicht für alle anderen Magier? Aber das war eine Frage an Dastan, die würde warten müssen. Immerhin hatte sie sich schon mit Anlauf in ein mögliches Fettnäpfchen gestürzt. Da galt es ein zweites zu vermeiden. Immerhin hatte sie sich vorgenommen sich mit ein wenig mehr Gildenmitgliedern anzufreunden. Da konnte sie das nicht gleich beim Ersten verhauen. Verzögert kam der Übungsstab wieder nach oben. Nur einmal kurz wurden Dastans Muskeln angeschaut. Paraden kamen hier ganz klar nicht in Frage. Die Erschütterung alleine würde ihr durch den Stab in die Arme fahren. Wieder ein tiefer Durchatmer. Konzentration. Die Angriffe Dastans ableiten und so viel ausweichen wie möglich.
All das war freilich leichter gesagt als getan. Zu einem Angriff vonseiten Cassandra kam es nicht mehr. Sie hatte schon mehr als genug damit zu tun einfach nur den Angriffen stand zu halten. Zumindest stellte sie sich in der Defensive besser an. So viele Hemmungen sie hatte Dastan eine zu verpassen, so wenig waren vorhanden, wenn es darum ging sich selbst vor Schaden zu bewahren. Manchmal zupfte der Wind an ihrer Kleidung und den blauschwarzen Haaren als wolle er fragen, ob sie nicht vielleicht ein wenig Hilfe brauchen könnte. Aber jedes Mal kämpfte sie das Verlangen die Magie einzusetzen wieder herunter. So langsam kam Cassandra ins Schwitzen. Unter dem Schopf lugten Dastan zwei funkelnde Augen entgegen, offenbar mehr als willens sich ihm so lange zu widersetzen, wie irgend möglich war. Sogar der Mund entspannte sich mit jeder erfolgreichen Abwehr weiter. Von dem frustrierten Lippenstrich von vorher war nichts mehr zu sehen. Stattdessen breitete sich dort ein zufriedenes Lächeln aus, das auch nicht abbrach als Dastans Stab Cassandra am Arm erwischte. "Auszeit! Bitte!", ließ die junge Alshaytan amüsiert hören, blieb schwer atmend im inzwischen zerfurchten Sand des Übungsplatzes stehen und ließ die Übungswaffe sinken. "Du kämpfst wirklich gut, Dastan. Ich würde meinen Hut ziehen, wenn ich einen auf hätte."
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Dastan Der Dastman
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Dastan fand es natürlich nicht wirklich unhöflich, dass Cassandra inmitten der Konversation versucht hatte, einen Treffer zu landen. Es brauchte schon wirklich sehr, sehr viel, um den Karimi zu verärgern. Dastan war ein Meister drin, über vieles zu lachen und locker zu bleiben. Der Schalk saß ihm jedoch ebenfalls im Nacken, weswegen er Cassandras Entschuldigung nur mit einem verschmitzten Grinsen zur Kenntnis nahm, anstatt seine Aussage zu revidieren. Als er seine Ansprache endlich beenden konnte und dabei von Iron Maxim erzählte, bemerkte er, dass die Dunkelhaarige neugierig geworden war. Ob sie die Kriegergilde kannte? Auszuschließen war es nicht, aber leider war sie bei weitem nicht so bekannt wie die großen Gilden des Landes. Doch dann stutzte er tatsächlich kurz. Ungeniert fragte sie, warum man ihn rausgeworfen hatte. Für einen Augenblick überrascht antwortete er nicht, sah Cassandra stattdessen mit großen Augen an. „Äh“, entfuhr es ihm nur, denn der Grund für seinen Rauswurf war nichts, was er großartig herumerzählte. Doch sie schien es selbst bemerkt zu haben, ruderte sogleich zurück und entschuldigte sich sogar. Sofort wurde das unglaublich gutaussehende Gesicht des Kriegers mit einem warmen Lächeln versehen. „Alles gut, so empfindlich bin ich nicht. Aber dir würde ein weiterer Stirnstupser nicht schaden“, lachte er gegen Ende auf und machte natürlich nur Spaß.
„Ich hab dir ja bereits gesagt, dass ich kein guter Magier bin. Hab mich nie damit auseinander gesetzt. Iron Maxim ist eine reine Kriegergilde. Wer Magie einsetzt, fliegt raus. Ist meinem besten Freund Max passiert. Du kannst dir vorstellen, dass die Männer sich ständig über Magier lustig gemacht haben, ich war ganz vorne mit dabei. Aber in Wahrheit hab ich schon als Kind gemerkt, dass ich diese Befähigung habe. Hab’s immer geheim gehalten. Selbst jetzt, wo ich nicht mehr Mitglied bin, weiß es niemand auf Champa“, erklärte er ihr die Kurzversion. Daraus konnte Cassandra immerhin schließen, dass Dastan nicht aufgrund seiner magischen Fähigkeiten aus der Gilde geworfen wurde. Und das erklärte, warum seine Schwerpunkte ganz anders lagen, nämlich im Nah- und Waffenkampf. Wie ein wahrer Krieger eben! Richtig männlich!
Dann läutete der Karimi die nächste Runde ein und begann damit, Cassandra zu attackieren. Alles natürlich im Rahmen des Übungskampfes, aber er wollte sehen, wie sie sich verteidigte. Und er stellte bereits fest, dass sie in der Defensive weitaus sicherer und energischer war, als in der Offensive. Es gefiel ihm zu sehen, wie zunehmend das Feuer in ihr entfacht wurde. Ihr Lächeln während des Kampfes sprach Bände und das Funkeln in ihren Augen zeigte die Leidenschaft, welche in ihr brannte. Einen leichten Treffer am Oberarm musste sie einstecken, doch das sollte nicht großartig weh tun. Die Auszeit wurde ihr natürlich sofort gewährt und Dastan stieg in ihr Amüsement ein, indem er auflachte. „Das war richtig gut! Hast du gemerkt, wie das Feuer in dir entfacht wurde? Es geht doch nichts über eine gute, alte Auseinandersetzung. Einer gegen einen!“, lachte er.
Selbstbewusst strich er sich das schwarze Haar mit dem charakteristischen, dunkelgrünen Glanz zurück, wobei diese eine, freche Strähne sich wieder ihren Weg nach vorne bahnte. Das Kompliment nahm er gerne an. Zweifellos, Cassandra fuhr total auf ihn ab! Also vielleicht. „Das will ich hoffen, sonst wären die letzten Jahre echt für die Tonne gewesen!“, scherzte er weiter. Dann nahm er der jungen Frau einfach den Stab aus der Hand und meinte wie selbstverständlich: „Gut, lass uns was trinken gehen. Während der Mittagshitze zu trainieren ist eher was für später“ Der Karimi nutzte die extremen Temperaturen durchaus, um seinen Körper und Geist weiter zu stählern, doch er konnte nicht einschätzen, wie robust Cassandra war und wollte kein Risiko eingehen. Also räumte er eben die Stäbe auf und ging wieder auf sie zu. „Da du keinen Treffer gelandet hast, ich aber schon, musst du zahlen! Regel in Iron Maxim“, bestimmte er das lachend und zwinkerte ihr dann charmant zu.
Etwas unsicher lächelte Cassandra zurück. Ob ein Feuer in ihr entfacht worden war? Das ließ sich für sie nur schwer sagen, so offensichtlich das in der Außenansicht gewesen sein mochte. Sie kämpfte einfach nicht gerne. Aber trotz der Anstrengung und den Anmerkungen der Muskeln zu der Tortur, die Cassandra ihnen aufzwang, war die Abwehr nicht unbedingt schlechter gelaufen. Na ja, bis sie den Treffer am Arm kassiert hatte. Aber Dastan war schlicht und ergreifend der bessere Kämpfer von ihnen beiden. Da konnte sie nicht mehr von sich selbst erwarten. Ihr Stab wurde entführt. Offenbar waren sie am Ende des Trainings angelangt. Vorsichtig schüttelte Cassandra ihre Arme aus, während Dastan die Trainingswaffen zurück in ihren Korb brachte. Es...war gar nicht so schlimm gewesen wie befürchtet. Dastan schien ein netter Kerl zu sein. "Einverstanden." Diese Iron Maxim Gilde schien einen etwas raueren Umgangston gewohnt zu sein. Nicht verwunderlich für eine Kriegergilde. Wobei Cassandra nicht ganz verstand, warum dort dann keine Magier zugelassen waren. Immerhin gab es mehr als einen Magier in Crimson Sphynx, der sich neben der Magie auch im Kampf mit den Waffen übte. Sie selbst war ja auch ein Beispiel dafür. Vermutlich wollte kein Magier wehrlos dastehen, nur weil die Magie mal versagte. Zumindest hielt sie das so. Wieder schwenkte der Blick einmal über Dastan hinweg. Er sah nicht sonderlich angestrengt aus. Vermutlich hatte er die Pause also ihretwegen einberufen. So ganz sicher war sich Cassandra nicht, ob sie nun beleidigt sein sollte. Aber auf der anderen Seite war es rücksichtsvoll und ihre Haut neigte nun mal dazu sich zu röten wie ein Hummer Thermidor, wenn zu viel Sonne daran kam. Also war die Pause willkommen.
"Also...sollte es auch niemand erfahren, dass du Magier bist? Ich kann es niemandem verraten, keine Sorge. Wobei du als Mitglied von Crimson Sphynx ziemlich offensichtlich einer bist." Nun, vermutlich bestand kein Problem, solange niemand von Iron Maxim herausfand wo Dastan heute war und was er heute so trieb. Cassandra wollte zumindest nicht, dass ihr Gegenüber sich dem Spott seiner ehemaligen Gildenkollegen ausgesetzt sah. Das wäre ziemlich unfair. Immerhin konnte er wohl nichts für seine magische Begabung, wollte sie vielleicht auch gar nicht haben. Was auch erklärte, warum er darin nicht so geübt war. Cassandra faltete die Hände vor dem Bauch. Deutlich verspätet ging ihr auf, dass das Trinken noch anstand. Nur...wo sollte sie mit Dastan hingehen? Es war nicht so als würde sie sich in Aloe auskennen. Natürlich kannte sie die eine oder andere Bar oder Cafés, aber sie hatte keine Ahnung wann diese öffneten, was es dort gab oder auch nur wie man zu ihnen kam. Verlegen strich die junge Frau sich eine Strähne hinter das Ohr. "Ich...weiß nicht, wo man hier etwas trinken gehen kann. Aber ich habe selbstgemachten Eistee, kann dir Tee anbieten oder etwas Alkoholisches, wenn dir das lieber ist." Ein Blick ging nach oben, die Türme des Gildenpalasts entlang. "Du könntest die Stühle und den Tisch aus dem Laden holen und im Schatten davor aufstellen, während ich alles besorge?" Die Alternative bestand darin Dastan in ihr Apartment einzuladen. Und eigentlich hatte sie da nicht gerne Leute drin. Auch wenn es trotzdem ständig passierte, weil immer irgendwer davor oder sogar darin lauerte.
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Dastan Der Dastman
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Dastan hatte die Kampfstäbe zurück in die Körber eingeräumt, als er die Frage Cassandras nebenher bereits wahrnahm. Die Süße! Sie wäre also sofort bereit, ein Geheimnis für ihn zu wahren. Dastan lachte leicht auf, zog sich völlig ungeniert das schwarze T-Shirt aus und stand mit etwas Abstand zu der Dunkelhaarigen noch bei den Waffen. Dann nutzte er in alter Iron Maxim Manier sein T-Shirt als Handtuch, um sich damit das Gesicht zu trocknen. Die Temperaturen der Wüste gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Dann zog er, als wäre nichts gewesen, das Shirt wieder über. Ein richtiger Mann eben! Nicht nur muskulös, sondern auch noch selbstbewusst und lässig. „Mach dir deswegen mal keine Sorgen. Es ist nicht relevant, ob meine Freunde in Iron Maxim davon wissen oder nicht. Unser Band ist stärker, verstehst du? Klar, ich posaune es nicht herum, aber sie würden sich deswegen nicht von mir abwenden. Nur ein Mitglied dürfte ich nicht mehr sein. Aber da ich das ohnehin nicht mehr bin, ist es auch egal“, lachte er gegen Ende noch einmal auf, wobei man wohl merkte, dass es kein aufrichtiges und fröhliches Lachen war, wie sonst. Es schmerzte noch immer, nicht mehr Teil sein zu können.
Überrascht weiteten sich die smaragdgrünen Augen. Cassandra wusste nicht, wo man hier etwas trinken gehen konnte? Schade, denn der Karimi war ja auch nicht so ortskundig. Aber er lächelte sie kurz darauf herzlich an. „Na wenn ich die Wahl habe, dann will ich natürlich deinen selbstgemachten Eistee trinken“, schmunzelte er und meinte es auch so. Verrückt! Sie machte Eistee selbst?! Leider war Dastan nicht besonders bewandert in der Küche. Die Gründe werden hier lieber nicht dargelegt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand das leckere Zeug aus dem Laden selbst zubereiten konnte - und wie einfach es doch war..
„Ich kümmere mich“, sagte er sofort zu, ließ sich zeigen und Tisch und Stühle sich befanden und trug die Möbel mit Leichtigkeit raus, um sie im Schatten wieder hinzustellen. Nach getaner Arbeit ließ Dastan sich dann entspannt aufatmend auf einen der beiden Stühle fallen und machte es sich bequem, ließ dabei den Blick über das Gelände schweifen. Als Cassandra zu ihm stieß und den Eistee mitbrachte, lächelte er sogleich wieder. „Richtig cool, ich bin gespannt!“, meinte er und konnte es kaum erwarten, davon zu kosten. Außerdem täte eine Erfrischung ganz gut. „Sag mal, bist du etwa auch nicht von hier? Ich frage nur, weil du sagtest, du wüsstest nicht, wo man hier etwas trinken gehen kann. Woher kommst du denn?“, erkundigte er sich nach ihrer Herkunft. Für den Karimi war es keine besonders große Sache, sich mit anderen zu unterhalten. Er war so offenherzig und kontaktfreudig, dass ihm alles wie selbstverständlich über die Lippen ging. Gerade so schöne Frauen wie Cassandra flirtete er gerne auch mal an. Das Problem war nur, dass die junge Dame mit der leisen Stimme irgendwie unsicher wirkte und Dastan wollte sie nicht verschrecken. Aber wer weiß, wenn sie einander besser kennenlernen würden? Der junge Mann nippte an seinem Glas. „Wow, das schmeckt ja gut!“, stieß er überraschter hervor, als er es hätte tun sollen. „Das haut mich um“
Ein zuerst verstehendes Lächeln breitete sich auf Cassandras Gesicht aus. Das Lachen Dastans war ein wenig schmerzerfüllt gewesen, wenn sie sich nicht irrte. Verdenken konnte man es ihm wohl kaum. Auch wenn sie Crimson Sphynx inzwischen deutlich zu schätzen gelernt hatte, war es nun einmal auch ihre erste Gilde. Es gab bei ihr also nicht jene Art von Schmerz, der damit einher ging, wenn man langjährige Freunde und Bekannte verlassen musste und einen Teil des Bandes, das so beständig gewirkt hatte, verlor. Ihre Freunde und Familie im Resort konnte sie jederzeit besuchen. Auch jene in Crocus Town. Und sie hatte nicht das Gefühl, dass der Beitritt bei Crimson Sphynx daran etwas geändert hatte. Nun, wenn man einmal von Witzen der Marke "Banditengilde" absah, die die beiden McLeods gerne einmal machten. Aber die beiden Runensoldaten waren noch mit Erzählungen über die Schrecknisse der Taten von Crimson Sphynx groß geworden. Also musste man es ihnen wohl verzeihen. Cassandras Gesichtsausdruck wechselte zu mitleidig. Sie mochte nicht das Gleiche durchlebt haben wie Dastan. Kalt ließ sie es dennoch nicht. "Dann hoffe ich, dass deine alten Kollegen und du euch weiterhin gut verstehen werdet. Treffen werdet ihr euch sicherlich noch einmal." Die Bestellung über den Eistee wurde vonseiten Cassandra sacht abgenickt. Einen kleinen, erleichterten Seufzer konnte sie sich dabei auch nicht verkneifen. Sie hatte es nicht sonderlich mit Essen oder etwas Trinken gehen. Auch wenn ihr Ziel ihre Gildenmitglieder besser kennen zu lernen das wohl erfordern würde.
Tatsächlich musste Dastan ein wenig länger warten. Der Kühlschrank in Cassandras Zimmer beherbergte neben teilweise und vollständig vorbereitetem Essen auch ein Fach für Eiswürfel, die erst einmal aus ihrer Schale gebrochen werden wollten. Bei den Temperaturen draußen wäre der Eistee sonst sehr rasch ein Heißtee. Ein paar Kekse mit Tahini, Kokosraspeln und welche mit Zitronencreme, die sich hoffentlich gut zu dem Eistee auf der Basis schon schwarzem Tee machen würden, kamen ebenfalls noch flugs auf einen Teller. Das Gesamtpaket bugsierte Cassandra rasch auf ein Tablett. Just in diesem Moment flatterte Aire durch das offene Fenster herein. Auch der Adler bekam seine üblichen Streicheleinheiten am Kopf und die Brocken Fleisch an seine Stange. Ein Jagdrevier hatte das Tier hier nun einmal nicht wirklich. Zufriedenes Gecronche erklang von der Sitzstange, was Cassandra zum Anlass nahm um sich ein wenig frisch machen zu gehen. Andernfalls kämen Fragen auf, wenn sie mit blutigen Fingerspitzen zurück kam. Zudem war das Training anstrengend gewesen und sie wollte niemandem stören. Nicht einmal per Angriff auf die Nase.
Mit einem Tablett auf den Armen, frisch gemacht und frisch eingekleidet dackelte Cassandra also zu ihrem Laden zurück. Wie versprochen hatte Dastan bereits Tisch und Stühle im Schatten der Markise vor dem Laden aufgebaut. Ein leichter Wind wehte von der Stadtgrenze heran, brachte den getoasteten Geruch der Wüste und ein wenig Sand mit. Unter leisem Klirren der Gläser und der Karaffe mit dem Eistee brachte Cassandra das Tablett auf dem Tisch unter. Mit fast schon feierlicher Geste bekam Dastan eingegossen, drei Kekse auf die Untertasse seines Glases gelegt und das gesamte Gebilde vor ihm auf den Tisch gestellt. Unwillkürlich hoben sich Cassandras bei Dastans Nachfrage noch einmal ein wenig. Nein, sie kam nicht wirklich von hier. Das Resort war schöner. Während sie damit beschäftigt war sich selbst einzugießen, ein paar Kekse zu sichern und das Tablett hinter dem Tisch gegen die Wand zu lehnen, hob sie auch an in Flüsterton zu antworten. "Ich komme aus dem Haza-Resort. Es liegt an der Westküste der Wüste. Ein kleiner Flecken Grün inmitten der Dünen." Sorgsam faltete sich Cassandra auf dem Stuhl gegenüber von Dastan zusammen, nahm ein paar prüfende Schlucke vom Eistee. Er war noch kalt genug. Vielleicht ein wenig zu herb geraten. Beim nächsten Mal würde sie ein wenig mehr Honig beifügen. "Aber ich arbeite jetzt seit...mehr als einem Jahr hier. Meistens verlasse ich den Palast nur für die Arbeit oder um einzukaufen...oder für Testfahrten." Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Cassandras Gesicht aus. Die junge Frau lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. "Es freut mich, wenn es dir schmeckt. Bitte bedien dich auch an den Keksen. Darf ich dir eine Frage stellen: Warum Crimson Sphynx"? Die Wüstengilde war schließlich nur eine der vielen Gilden in Fiore. Und auch nur eine von mehreren größeren Gilden des Landes. An manchen Orten hatte sie immer noch keinen guten Ruf, auch wenn sie hart daran arbeitete eben jenen zu verbessern. Für Cassandra war das ein Grund gewesen der Gilde beizutreten. Aber das mochte bei Dastan schließlich völlig anders sein.
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Dastan Der Dastman
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Es war nett von Cassandra, dass sie sich so viele Gedanken um Dastan machte und darüber, wie er damit klar kam, nicht mehr ein Teil seiner einstigen Gilde sein zu können. Doch insgeheim war der Karimi auch froh, dass das Thema dann bald wieder vom Tisch war, denn er hätte ihr nur weiter ausweichen müssen, hätte sie nach den Gründen für seinen Rausschmiss gefragt. Anlügen wollte Dastan niemanden, aber diese Sache war nicht gerade eine Glanzleistung von ihm gewesen und so etwas erzählte man nicht einfach so. Vielleicht war es sogar eine der wenigen Dinge im Leben des Karimi, für welche er sich schämte. So im Nachhinein betrachtet. Als Cassandra mit dem Eistee und sogar mit Keksen (was für eine süße Maus) wieder nach draußen kam, bemerkte Dastan auch sogleich, dass sie sich umgezogen hatte. Er schmunzelte leicht. Sie gab sich als schüchternes Mädel aus, das so leise sprach, dass er sie kaum verstand. Aber sieh mal einer an, sie hat sich extra für ihn hübsch gemacht. Und das war Cassandra gelungen, denn sie sah wirklich toll aus! Sie gefiel Dastan durchaus, wobei ihn Frauen mit mehr Temperament eher ansprachen. „Hey, richtig gut siehst du aus!“, machte er ihr dennoch ein aufrichtiges Kompliment und zwinkerte ihr charmant zu, wie er es immer tat. Er konnte ja nicht ahnen, dass der Armen dabei eher ein Schauer über den Rücken lief.
Haza-Resort. Davon hatte er doch schon einmal gehört? „Ich glaube.. meine Mutter hat meinen Vater mal für einen Urlaub dorthin entführt..“, überlegte er laut. Das war nicht unwahrscheinlich, denn Farzaneh Karimi stammte ursprünglich aus der Wüstenregion und kannte das Resort sicher. „Es gehört deinen Eltern? Das ist praktisch für dich“, lachte er unbeschwert und schnappte sich einen der Kekse. Dann stutzte Dastan jedoch kurz. Sie verließ den Palast seit einem Jahr nur zum Einkaufen und Arbeiten? Und.. „Was für Testfahrten?“, führte er seinen Gedanken laut weiter. Als das geklärt war, lehnte sich der Karimi locker in dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme lässig am Hinterkopf, sodass seine Muskeln ihm beinahe die Show stahlen. „Aber sag mal, Cassandra, wenn du nur zum Arbeiten und Einkaufen raus gehst, hast du dann auch mal Spaß? Ich meine, man kann so viel unternehmen und machen. Und wenn man nur ein wenig mit den Freunden loszieht“, erklärte er sichtlich bestürzt darüber, dass se sich anscheinend wenig Freizeit gönnte.
Die Frage von Cassandra war seriös genug, um sich wieder gerade auf den Stuhl zu setzen und die Arme vor der Brust zu verschränken. Warum Crimson Sphynx? „Ich wollte vor allem in eine der großen Gilden. Iron Maxim ist nicht so bekannt, ich wollte also wissen, wie das ist. Erst wollte ich zu meinem besten Freund zu den Rune Knights, aber ich glaube nicht, dass ich so gut dorthin gepasst hätte. Fairy Tail war hoch oben im Kurs, aber ich habe mich einfach nicht in einer Gilde gesehen, in deren Name es um einen Feenschweif geht. Also bin ich hier gelandet. Es war passend, ich wollte eine zweite Chance“, erklärte er ihr lächelnd. Das war die Geschichte. Sie war nicht spektakulär und Dastan hatte bewusst Wörter wie 'Mädchengilde' außen vor gelassen. Etwas sagte ihm, dass Cassandra das nicht cool gefunden hätte.
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