Ortsname: Crimson Sphynx Gildenpalast - Eingangshalle Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Eingangshalle der Gilde Crimson Sphynx ist genauso prunkvoll, wie der restliche Palast, der für die rechtschaffende Gilde errichtet wurde. Neben einigen Sitzmöglichkeiten gibt es einen Empfang, an dem Gäste und Auftragsteller begrüßt werden und ihre Aufgaben entgegen genommen werden. Ein Nebenraum, der ebenfalls für jeden zugänglich ist, stellt eine Art Museum dar, in dem die prestigereichsten Aufträge in Kunstwerken oder Wandteppichen dargestellt werden. Was als Versuch der Sühne und um das Image der Gilde zu wandeln entstanden war, ist eine der größten Attraktionen des Gildenhauses geworden.
Change Log:
Scheinbar über Nacht, hat sich das Questbrett verändert. Ein bunter, unregelmäßiger Schriftzug markiert nun das Brett und die Aufträge hängen leicht zusammengefaltet wie Blätter an den rankenartigen, mit Blumen verzierten Buchstaben, die den Rang der damit verbunden Aufträge zeigt
Valyria
Anmeldedatum : 02.08.15 Anzahl der Beiträge : 22 Alter : 28
Es war, wie in dieser Gegend üblich, ein heißer Tag an dem die Sonne ihr Bestes zu geben schien und man die Hitze in der Luft flimmern sah. Valyria seufzte schwitzend und öffnete die obersten Knöpfe ihres Kleides, um ihrer Haut etwas mehr Erfrischung zu gönnen. Sie hatte das meiste, ihrer sonstigen Kleidung, schon in ihrem Zimmer liegen lassen, doch auch ohne den weißen Unterrock und die Schürze, die sie sonst immer zusammen mit ihrem blauen Kleid trug, war ihr warm genug. Ihr machte die Hitze eigentlich überhaupt nichts aus, doch heute verfolgte sie diese überall hin, wie ein schrecklich penetranter Begleiter, den sie nicht abschütteln konnte. Sie mochte Orte, die die Wärme der Außenwelt gut abschirmten, und zum Glück war der Gildenpalast genau solch einer. Sie saß auf einem bequemen Sessel, hatte die Beine übereinander geschlagen und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Ihre Schwester Makani und Sie, hatten gestern einen Quest angenommen und nun wartete das weißhaarige Mädchen darauf, dass sie ihre Reise beginnen konnten. Während sie das geschäftige Treiben um sie herum beobachtete, der Gildenpalast von Crimson Sphynx war immer ein viel besuchter Ort und nur der große Basar schaffte es mehr Leute anzuziehen, ging sie noch einmal die Informationen durch, die sie bezüglich des Quests bekommen hatten. Sie sollten bei einem Zirkus in Hargeon Town die Aufpasser spielen und für Ordnung sorgen. Wenn sie schon Mädchen brauchen um alles unter Kontrolle zu halten, wie soll dann erst die Aufführung werden? dachte Valyria, behielt ihre Gedanken aber für sich. Sie war nie ein großer Fan von Zirkussen und Magie, die der Unterhaltung anderer dient, gewesen. Sie war der Meinung, dass Magie zum Kämpfen und Beschützen gedacht war, und nicht für langweilige Tricks und Unterhaltungskunst. Sie strich sich ihren Pony aus der Stirn, der ihr im Gesicht kitzelte, und betrachtete ruhig ihre Umgebung. Sie freute sich trotz allem auf den ersten Quest, den sie angenommen hatte, seitdem sie der Gilde vor nicht allzu langer Zeit beigetreten war. Und noch mehr freute sie sich auf die Tatsache, dass sie diesen mit ihrer Schwester erledigen konnte. "Wo bleibt Makani denn nur"? Sie fing an mit ihrem Fuß zu wippen, ihre Sitzposition immer wieder zu verändern und ungeduldig zu werden. Letztendlich hielt sie es auf ihrem Platz nicht mehr aus und quetschte sich an den Menschen vorbei, die aus allerlei Gründen hier waren und sie allesamt störten. Dabei hielt sie ihre lederne Tasche fest an sich gedrückt, denn in ihr befanden sich all die wichtigen Gegenstände, die sie für die Reise nach Hargeon brauchte. Valyria war jemand der lieber zu viel, als zu wenig mitnahm, und dementsprechend schwer war auch ihre Last, doch störte sie dies nicht. Sie war es gewöhnt viel mit sich herum zu tragen, war sie doch lange auf Reisen gewesen um ihre Schwester zu finden. Sie musste bei dem Gedanken grinsen, wie sie das erste Mal einen Fuß in die Gilde gesetzt hatte und wusste, dass sie am Ende ihrer Reise angelangt war. Doch merkte sie bald, dass sie eine Aufgabe brauchte, der sie nachgehen konnte, dass sie weiter neue Orte besuchen und neue Dinge erleben wollte. Da war es nur verständlich, dass sie so auf ihren ersten Quest hingefiebert hatte. Sie hatte sich mit ihrer Schwester in der Gildenhalle verabredet und es war schon eine viertel Stunde nachdem Zeitpunkt, den sie ursprünglich ausgemacht hatten. So gut wie alle anderen Mitglieder der Gilde waren schon zu ihren Quests aufgebrochen und so schnell wie möglich wollte sie es ihnen gleichtun. Valyria durchquerte die Gildenhalle einmal und dann noch einmal, aus Angst ihre Schwester übersehen zu haben, doch das war ein Irrtum. Unruhig streunte sie herum, beobachtete die Menschen um sie herum ganz genau, und versuchte sich die Zeit zu vertreiben, ohne an ihre bevorstehende Aufgabe zu denken. Jemand rempelte sie unsanft an und beinahe wäre das junge Mädchen hingefallen, hätte sie kein kräftiger Arm gepackt und wieder auf die Beine gestellt. Es Bär von einem Mann ragte über ihr auf und grinste sie entschuldigend an, seine Zähne waren strahlend weiß und wirkten, genauso wie sein buschiger brauner Bart, sehr gepflegt. "Tut mir leid Kleine, ich hab dich nicht gesehen, du bist so winzig“! lachte der bestimmt über zwei Meter große Riese und wuchtete sich davon. Valyria blies ihe Backen auf und starrte dem Berg hinterher, konnte nicht glauben, dass er sie winzig genannt hatte und ihre Augen fingen an zu glühen. Winzig oder klein genannt zu werden war für Valyria damit gleichzusetzen als schwach zu gelten und unterschätzt zu werden. "Wenn Makani nicht bald kommt, werde ich noch verrückt“! Sie zog sich vorsichtig aus der Menschenmenge zurück und lehnte sich an die Wand direkt neben dem Eingang zur Gilde, wo sie alles im Blick und genügend Freiraum hatte. Noch so eine Aktion und sie würde nur schwer an sich halten können, das wusste Valyria. Immer noch aufgebracht, starrte sie Löcher in die Luft und grummelte vor sich hin. Der Schweiß lief ihr am Körper herunter und sie wünschte sich, Makani würde ihr ein laues Lüftchen zukommen lassen.
Morgens halb 10 in Fiore. Gähnend betrat Yuuki den prunkvollen Palast, der gleichzeitig auch das Gildenhaus von Crimson Sphynx war. Seiner eigenen Gilde, wie der Grynder stolz feststellte. Kein Wunder: Stärke, Loyalität, Ehre. Crimson Sphynx stand für diese Werte und er war stolz sie in die Welt hinaus zu tragen. Nur die besten der besten Magier waren hier vertreten und man konnte als Auftraggeber sicher sein, dass alle Quests professionell und ohne großes Aufsehen ausgeführt wurden. Verlässlich, gewissenhaft, professionell. Alles Aspekte, die einen guten Crimson Sphynx Magier ausmachten. Aber es waren längst nicht alle Gilden so, man denke nur an Fairy Tail. Der Rotschopf hatte nichts gegen die Magier aus Magnolia Town, konnte und würde aber ihren schieren Zerstörungswillen auf Aufträgen nicht nachvollziehen. Warum nicht einfach eine Aufgabe gescheit erledigen? Dass die Gilde immer noch bestand und nicht aufgelöst worden war, stellte durchaus Fragen. Wahrscheinlich war sie einfach zu alt und zu mächtig, als dass man gegen sie vorgehen konnte. *Naja, nicht mein Brot.*, dachte er sich und widmete seine Gedanken wichtigeren Dingen zu: Es war an der Zeit, um etwas Geld zu verdienen. Den einen oder anderen anwesenden Magier grüßte der Magier flüchtig, ehe er sich endlich am Brett mit den ausgehängten Quests befand. Zu seinem Leid gab es leider nicht sonderlich auswahl. Scheinbar waren magere Zeiten angetreten. Seine rubinroten Augen huschten über das Questboard und überflogen potenzielle Aufträge.
Eine mysteriöse Seuche in einer abgelegenen Stadt im Osten Fiores...
Hmm, das sprach ihn nicht wirklich an. Mal schauen, ob der nächste Zettel vielversprechender klang.
Eine mysteriöse Gestalt wandert des Nachts durch Crocus ... dichter Nebel und erhöhte Einbruchsrate ...
*Sollen sich doch die Runenritter darum kümmern.* Nicht, dass ihn die Quest nicht interessieren würde, das nicht. Die Chance war jedoch hoch, dass dieser Auftrag bereits abgeschlossen war, ehe sie dort angekommen waren. Runenritter waren nicht gerade fürs Faulenzen bekannt und in Crocus Town befand sich das Hauptquartier der Regierungstruppen. Letzen Endes blieb sein Blick auf einer Quest ganz unten auf dem Brett hängen.
Toter Körper eines Inselbewohners an einem Strick im Wasserfall ... Mordserie, die nicht aufhört ...
Das Funkeln in seinen Augen blendete selbst weit entfernte Menschen. Das klang wirklich interessant! Enthusiastisch riss er den Zettel vom Bord und warf nun einen Blick in die Eingangshalle. Es würde sich doch bestimmt irgendwer finden lassen, der Lust hatte, mit ihm auf Quest zu gehen. Leider war nicht nur das Questboard mager, auch die anwesenden Magier waren nicht zahlreich. Nach einigen Sekunden erblickte er eine Person, deren komplette Haltung Unwohlsein ausstrahlte und nicht sonderlich auffallen wollte. Blaue Haar und ... eine Maske – El. Ganz selten sah der Grynder diese Person, er wusste auch nicht ob es sich um ein Männlein oder Weiblein handelte. Nur, dass viele andere Magier einen Bogen machten und sie mieden. Er persönlich hatte kein Problem damit, wenn jemand unbedingt Masken tragen sollte, sollte er doch. Freies Land und so. Aber möglicherweise ermöglichte es gemeinsame Zeit auf einer Quest mehr über diese mysteriöse Erscheinung in Erfahrung zu bringen, welche das Gildenzeichen mit ihnen teilte. Ohne weiter großartig darüber nachzudenken, ging er rasch zu El rüber und sprach ihn (oder sie) an. "Hi, du bist El richtig? Mein Name ist Yuuki und ich bräuchte Unterstützung auf meiner Quest." Damit El auch über die Details Bescheid wusste, hielt er den Zettel vor sich hin, sodass er gut lesbar war. "Hättest du Lust dich mir anzuschließen?" Vielleicht sollte er noch nach einem dritten Weggefährten suchen, für den Fall des Falles. Drei klang nach einer guten Zahl ... vorausgesetzt natürlich, dass El zustimmte.
"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Charon Desert Night
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1572
Eine lange, gründliche Dusche, das Haar so gebürstet, dass es die Aufmerksamkeit von den Augen weg lenkte, ein Hauch von Make-up und schon sah er aus wie neu. Nach einer langen Nacht der Sternenbeobachtung draußen in der Wüste war Charon nicht nur ziemlich sandig, sondern neigte auch dazu, sehr unschickliche Augenringe zu zeigen. Das ging natürlich gar nicht, also mussten sie vertuscht werden, ehe er das nächste Mal das Zimmer verließ. An sich wäre es auch angenehm, sich ein wenig Ruhe und Schlaf zu gönnen, um die Batterien wieder aufzuladen, aber den Luxus hatte er heute nicht. Heute war einer der siebzehn Tage im Monat, an denen der Dargin dringend etwas mehr Geld brauchte, also Zeit für eine neue Quest. Er nahm sich noch die Zeit, sich ordentlich anzuziehen, und verließ dann seinen Raum, um hinab in die Gildenhalle zu gehen. Mal sehen, wie die Auswahl heute aussah.
Mager. Die Auswahl war mager. Entweder waren alle schon unterwegs oder die Hälfte der Gilde schlief noch, als die dunklen Augen Charons über die anwesenden Zauberer glitten. „Eifrige Bienen, wie immer“, murmelte er mit einem sanften Lächeln, während er die Treppen hinab stieg und sich auf die gleiche Ebene wie der Rest begab. Es war eine Seltenheit, dass sich hier niemand darauf vorbereitete, zur Arbeit zu gehen, und so gab es auch heute wenigstens eine Person, die das Questboard studierte und sich entschieden einen Auftrag davon nahm. Ein rothaariger Bursche von recht stattlicher Größe, auf jeden Fall kein Winzling. Einen etwas kindlichen Eindruck machte er noch, aber man konnte auch erwachsene Züge an ihm sehen. Da hatte wohl jemand das Ende seiner Jugend erreicht. Kurz hob sich der Mundwinkel Charons amüsiert, während er überlegte, wie wohl der Name des Jungen war. Gesehen hatten sie sich auf jeden Fall schon, aber mehr als ein, zwei Konversationen hatten sie bisher nicht gehabt, wenn überhaupt. Das war Yu... Yuu... „Yuuki“, meinte Charon leise und nickte. Ja, das klang richtig. Wenn er jetzt auf der Suche nach Partnern war, dann sollte der Weißhaarige wohl zuschlagen, ehe sich die Tür vor seiner Nase wieder schloss. „Yuuki, nicht wahr?“, fragte Charon höflich, als er auf den Rotschopf zutrat, nickte kurz und hielt ihm die Hand für einen festen Händedruck hin. „Mein Name ist Charon. Falls du nach Begleitern für eine Quest suchst, wäre es mir eine Freude, dich zu unterstützen.“ Sein Lächeln war warm und offen, auch wenn sich das Strahlen nicht gleichermaßen in seinen müden Augen reflektierte. Es wich aber einer leichten Überraschung, als der Finstermagier realisierte, dass sie nicht alleine waren. Offenbar hatte Yuuki gerade schon mit jemandem gesprochen... oder mit etwas. Charons violette Augen glitten hinüber zu dem... der Person, die da neben ihnen saß. Um was für eine Art Person es sich handelte war schwer festzustellen. Die Zöpfe wirkten wie ein eindeutiges Merkmal, aber darauf war er schon einmal reingefallen, das würde ihm nicht wieder passieren. Das eigentliche Gesicht war von einer Maske bedeckt – sehr eigentümlich, aber es gab eben auch Magier, die ihr Äußeres eigenartig gestalteten. „Jedem das Seine...“, dachte sich Charon und strich mit einer Hand über seine prunkvoll verzierten Roben. Es konnte nicht jeder großartig aussehen. Das wurde umso wahrer, als er den Rest des Körpers ansah. „... ein bisschen mehr Mühe könnte es sich aber schon geben...“
„Oh, ich glaube, wir hatten noch nicht das... Vergnügen“, meinte Charon freundlich und nickte die dritte Person im Bunde an. „Wie ist dein Name?“ Er stemmte eine Hand in die Hüfte, ließ die andere entspannt hängen. Noch bestand durchaus die Möglichkeit, dass dieses dritte Rad die Questeinladung Yuukis ausschlug...
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
El
Anmeldedatum : 23.01.20 Anzahl der Beiträge : 202 Alter : 32
Schon seit einer Weile saß El im Gildenhaus. Versteckt an einem Tisch nahe der Treppe, an dem meist niemand groß saß, hockte sie ein wenig verklemmt auf ihrem Stuhl und der Blick ihres noch funktionierenden und echten Auges wanderte durch die Halle. Los war hier echt immer was, obwohl es heute hier verhältnismäßig leer war. Ein paar Magier waren noch da. Diese waren eher beschäftigt damit Tratsch auszuwerten, über ihre vergangenen Quests zu plaudern oder über andere Gilden zu schimpfen. Vor allem Fairy Tail war da ein Name, der des Öfteren fiel. Die Magier hier hatten oft etwas an der chaotischen Truppe aus Magnolia zu meckern. Vielleicht war es aber auch nur die Tatsache, dass einem bei deren verrückten Aktionen der Gesprächsstoff niemals ausging. El hörte solchen Gesprächen gerne zu. Eigentlich lauschte sie immer gern. Allein Zuhause zu bleiben, half ihr auch nicht wirklich weiter, wenn sie eine bessere Magierin werden wollte. Zwar arbeitete sie hart an ihren Masken und deren Fähigkeiten, aber es brauchte doch noch etwas mehr Praxiserfahrung, um etwas dazu zu lernen. Das Problem bisher war, dass sie fast alle Quests nur allein gemacht hatte und es waren mehr Haushalts- oder kleine Arbeitsaufgaben in der Stadt... Aber so was richtig Großes, so Sachen, über die sich die anderen Magier so unterhielten - das kannte sie selbst nicht. Zu gerne würde sie mal einen Menschen retten, gegen ein Monster kämpfen oder Bösewichten das Handwerk legen! ... Aber sie wusste ja selbst, dass sie es nicht einmal allein schaffte mit jemandem zu sprechen. Im Vergleich zu all den Magierin hier war sie einfach ein Niemand. El kannte all ihre Namen und von vielen kannte sie großartige Geschichten! Ob sie einer von ihnen kannte?
Keineswegs rechnete sie damit angesprochen zu werden. Eher nachdenklich blätterte sie in einem Buch, welches vor ihrer Nase auf dem Tisch lag. Schon eine Weile überlegte das Mädchen, ob sie heute einen Job annehmen sollte, aber irgendwie war am Questboard nichts so Richtiges dabei gewesen, was sie allein machen konnte. Dabei hatte sie ein wenig Geld bitter nötig. So erschrak sie richtiggehend, als sie eine Stimme in ihrer Nähe wahrnahm. Kurz fuhr sie zusammen und wandte ihren Blick der Geräuschquelle zu. Durch den Rand an den Augenhöhlen ihrer Maske erblickte sie einen feuerroten Schopf. Yuuki? Was wollte er denn von ihr? Seit Jahren hatten sie nicht gesprochen und sie war sicher, dass er sie nicht wiedererkannt hatte. Ohje... Was sollte sie sagen? Irgendetwas tun? Erst einmal nickte sie stumm, als er fragte, ob sie El war. Ja! War sie! Woher wusste er das? Kannten Leute sie hier wirklich? El war nicht klar, dass außer dem Gildenmeister jemand ihren Namen kannte. Die raue Stimme des Mädchens erhob sich fast schon automatisch, als sie die Frage ihres Gegenüber vernahm - doch zum Sprechen kam sie nicht. Plötzlich grätschte jemand in das anfängliche Gespräch herein. Ein Mann der funkelte und glitzerte - doch El fiel er vor allem durch sein teure wirkendes Gewandt auf. Charon war sein Name. Die Art Mensch, mit der sie es von sich aus nicht wagte zu sprechen. Edel, groß, sicher wohlhabend und offensichtlich ein wenig speziell. Sein Haar war seidig und seine Augen verdammt düster. Ob sie Respekt oder Angst vor ihm hatte, war ihr nicht klar. Bei Yuuki war das einfach. Den kannte sie ja schon immer und der war lieb! Das stand außer Frage. Er war recht groß geworden und seine Stimme klang sehr anders als früher, aber bestimmt war er noch so wie damals, richtig? Doch nun verschlug es El fast die Sprache. Endlich lud sie jemand auf eine Quest ein - und dann auch noch Yuuki! Aber jemand kam dazu und stibitzte ihr den Platz vor der Nase weg. Fast kamen ihr die Tränen. Sie wandte sich den Männern mit ihrem Glasauge zu. Da dürfte es keiner merken... Charon sah sie so komisch an. Irgendwie nicht begeistert... aber da war er nicht der Einzige. Das war sie ja mittlerweile gewohnt. „M-Mein Name ist El...“, erhob sich nun doch endlich ihre raue, etwas kratzige Stimme. Die Narben an ihrem Hals, welche sie nicht unter der Maske verbergen konnte, hatten doch einige Spuren hinterlassen. Dann wandte sie sich Yuuki zu und nickte ihm energisch - so gut sie das eben konnte - zu. Den Zettel mit der Quest hatte er ihr ja vor die Nase gehalten. Es war klar worum es ging. Skrupel und Sorgen kannte das Mädchen nicht. Deshalb zögerte sie auch nicht wirklich. „I-Ich würde gerne mitkommen... A-Also... Wenn... euch das beide nicht stört.“ Unsicher wanderte ihr Blick zwischen den beiden jungen Männern hin und her. Sie war ganz sicher die Jüngste und ihr Körper verriet offensichtlich, dass er weder robust noch stark war. Aber ihre Magie könnte auf der Suche nach einem Täter nützlicher sein als man erwartete. Vielleicht wollte Yuuki sie ja aber gar nicht mehr mitnehmen, wenn er jetzt jemand Anderen hätte... Das könnte sie auch verstehen... Charon sah viel stärker aus. Für wen er sich wohl entscheiden würde?
Reden | Denken Never pick a fight with an ugly person,
Das Leben schien es heute wahrlich gut mit ihm zu meinen. Statt nach einem dritten Begleiter Ausschau halten zu müssen, hatte dieser ihn direkt angesprochen. Während El also den hingehaltenen Brief studierte, trat eine weitere Person zu ihnen und beanspruchte die volle Aufmerksamkeit des Grynders. Es war wahrlich wie Tag und Nacht - wo El unscheinbar war, hinterließ der Neue Eindruck im Raum. Yuuki nahm sich einige Sekunden Zeit, in denen er seinen Gegenüber kurz, aber aufmerksam studierte. Alleine seine Garderobe war ausreichend, um sich die Aufmerksamkeit anderer Leute zu sichern: Während der obere Teil seiner Garderobe in weißen Farben erstrahlte, begnügte sich der untere Teil mit dunklen Farben. Dass diese gut geschnitten waren, stand außer Frage. Für jemanden, der selbst hohen Wert auf das äußere Erscheinungsbild legte, erkannte er natürlich die Qualität der Kleidung des Neuankömmlings. Er war ein wenig größer als er selbst, hatte langes weißes Haar und düstere, violette Augen. Der Grynder war sich sicher, den anderen Magier schon einige Male gesehen und sogar mal einige Wörter ausgetauscht zu haben. *Charon!*, ertönte es in seinen Gedanken, nachdem er kurz in seiner Erinnerung gewühlt hatte. Scheinbar erinnerte sich Charon ebenfalls ihn, da er mit seinem Namen angesprochen wurde. Seine Vorstellung, wie auch die Hand zum Gruß wirkte sehr elegant. Man wollte zwar nicht elitär wirken, aber Charon passte zu Crimson Sphynx wie die Faust aufs Auge. Yuuki erwiderte die Begrüßung ebenfalls mit einem festen, aber nicht unangenehmen Händeschütteln. “Hallo Charon, schön dich zu sehen. Genau, es ist lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben.", teilte er dem Anderen mit einem freundlichen Nicken mit. "Ich freue mich, dass du dich uns anschließen möchtest." Mit dem Dargin als dritten Magier in der Gruppe fühlte sich Yuuki auch vollends für diese Aufgabe gewappnet. In der Zwischenzeit hatte auch El eine Entscheidung gefasst. Anders als Charon, drückte sie sich relativ kurz aus, ihre Stimme lediglich ein Krächzen. Hmm, schwieriger Fall. Lange Haare waren kein ausschlaggebendes Kriterium – siehe Charon. So würde der Grynder nicht wirklich einschätzen können, zu welchem Geschlecht El gehörte. War das Krächzen angeboren? Oder stammt es vielleicht von einer Verwundung? Die Gedanken des jungen Mannes ratterten fieberhaft, im Versuch, alles von seinem Gegenüber zu analysieren und zu einem Resultat zu kommen. Narbengewebe am Hals unterstützte durchaus die These der Verwundung. Aber um wirklich sicher sein zu können, würde er wohl den weitere Ablauf ihrer kleinen Reise abwarten müssen. Hoffentlich ergab sich eine Situation, in welcher er das feststellen konnte, ohne in ein Fettnäpfchen zu treten. Um zurück zum Gespräch zu kommen, nickte Yuuki auch El zu und bejahte ihre Frage. "Natürlich, schön dich dabei zu haben." Es enting ihm nicht, dass Charon El keine Hand zum Gruß anbot, ließ es aber unkommentiert. Solange es sich nicht auf die Quest auswirkte, war es ihm egal. Die Begeisterung im Raum war ja förmlich greifbar. Der Grynder gab seinen beiden neuen Teamkollegen noch einen kurzen Augenblick, um sich auszutauschen, ehe er schließlich zu sprechen begann. "Es geht auf die kleine Insel Negumi, einige Kilometer von der Küste vor Hargeon Town entfernt. Während eines Inselfestes wurde ein Toter gefunden, seitdem ist eine wahre Mordserie ausgebrochen. Seid auf alles vorbereitet, denn wir werden dem Mörder das Handwerk legen." Nach seiner kleinen Beschreibung der Quest und der motivierenden Ansprache - ehem - ging es weiter. "Ich müsste meine Vorbereitungen für die Reise noch abschließen, lasst uns also am Bahnhof treffen. Der Zug um 12 Uhr sollte passen. Nehmt euch noch die Zeit und bereitet euch gut vor." Mit etwas anderem rechnete er nicht bei Magiern seiner Gilde, deswegen war er völlig unbesorgt. Da er nicht damit hatte rechnen können, dass es auf hohe See und eine Insel ging, galt es noch einige zusätzliche Vorbereitungen zu treffen. Gute Vorbereitung war schließlich der halbe Sieg. Er gab den Beiden noch etwas Zeit, um Fragen zu stellen, dann konnten sie auch schon los.
"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Charon Desert Night
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Yuuki hatte nicht Unrecht, es war eine ganze Weile her, seit die beiden Magier zuletzt miteinander zu tun gehabt hatten. „Oh ja, viel zu lange“, antwortete Charon fröhlich. Soweit er den Grynder einschätzen konnte, handelte es sich hier um einen fähigen und engagierten jungen Mann, der durchaus wusste, wie man sich in Gesellschaft zu verhalten hatte. Das konnte man nicht unbedingt über die dritte Person in ihrer Gruppe sagen, aber ohne Zweifel hatte diese... dieser... dieses El als Mitglied von Crimson Sphynx auch überzeugend gute Seiten. Es war nur sehr gut darin, diese zu vertuschen... „Je mehr desto besser“, nickte Charon, als El bekundete, dass es doch gerne mitkommen würde, auch wenn es ein wenig ärgerlich war. „Es wird schon seinen Nutzen haben... auch wenn es eine Schande ist, mit so jemandem gesehen zu werden.“ Etwas überrascht hob der Weißhaarige eine Hand an seine Stirn, verscheuchte diese dunklen Gedanken, die in seinem Kopf aufgetaucht waren. Wo kam das denn her? So etwas über einen Kollegen zu denken war mehr als unschicklich! „El ist in Ordnung! Vollkommen in Ordnung!“, rief er sich gedanklich zur Vernunft, während sein Auge zu Yuuki hinüber wanderte. Es ging wohl gerade um die Details der Quest, da musste er aufmerksam sein. „Negumi... da war ich noch nicht“, meinte Charon nachdenklich, interessierter daran, einen neuen Ort zu entdecken, als an dem Mörder. Die gab es überall. Wenn sie schnell fertig waren, konnte er sich vielleicht noch ein wenig umsehen. Eventuell gab es ja sogar ein paar lokale Speisen, die man sich günstig zu Gemüte führen konnte... „Dann sehe ich euch beide Viertel vor Zwölf am Bahnhof“, nickte er und wandte sich ab, schritt elegant zur Treppe zurück, um wieder nach oben zu steigen. Ein paar letzte Vorbereitungen zu treffen war schließlich nur vernünftig.
In seinem Zimmer glitten Charons schlanke Finger über die Buchrücken in seinem Regal, stoppten erst, als er den Atlas fand, den er gesucht hatte. Er zog den dicken Wälzer heraus und schlug ihn auf, suchte sich schnell die entsprechende Region heraus, um einen Überblick über die Insel Negumi zu finden. Der Eintrag war recht detailliert und dürfte dabei helfen, den Ort zu navigieren und potentielle Orte für Anschläge einzuschätzen. Umsichtig legte er das schwere Buch in den alten Seesack, den er auf seinen Reisen durch Fiore getragen hatte. Ein Geschenk seiner Mutter, das ihn über Jahre begleitet und viele verschiedene Inhalte gesehen hatte. Damals, als er sich in Aloe Town niedergelassen hatte, hatte er viele Zeichen der Zeit gezeigt, war ein abgewetztes Objekt, mit dem sich der heutige Charon nicht vor die Tür trauen würde, doch das hatte er nicht lange akzeptiert. Diese Tasche musste bei jeder weiteren Reise dabei sein, er nahm sie immer mit, deshalb hatte er nicht wenig Geld springen lassen, um sie quasi komplett neu vernähen und aufhübschen zu lassen. Optisch würde sie vermutlich niemand wiedererkennen, vor allem, da er sie regelmäßig wieder reparieren lassen musste, wenn auf einer Quest etwas passierte, aber er wusste, dass es noch dasselbe Geschenk von damals war. Mit einer sanften Wärme im Herzen füllte Charon den Seesack mit allem, was er für ausreichend nützlich hielt, und schwang sich die schwere Tasche über die Schulter, bereit für eine kleine Reise in einen unbekannten Teil der Welt. Oh, und natürlich bereit, um einen Verbrecher zu fangen. Das auch.
Pünktlich – sogar etwas überpünktlich, Verspätungen vermied der Dargin wie die Pest – kam er am Eingang des Bahnhofes an und blickte sich um, schaute, ob er schon einen seiner Partner aus der Menge picken konnte. An sich waren sie ja alle drei nicht schwer zu erkennen. Er mit seinem langen, weißen Haar und seinen auffälligen Klamotten. Yuuki, dessen Haare geradezu rot strahlten und dessen Kleidung auch recht schick war. El mit ihren... seinen blauen Zöpfen, der Maske und dem... unverkennbaren Stil. Sollte er einen der beiden entdecken, dann war es wohl Zeit für einen weiteren freundlichen Gruß.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
El
Anmeldedatum : 23.01.20 Anzahl der Beiträge : 202 Alter : 32
Ob die beiden Männer sie wirklich noch mitnehmen wollten? El wusste ja wie sie auf andere Menschen wirkte. Optisch sah sie nicht wirklich aus wie der stärkste Magier und ihre schüchterne Art tat dabei meist ihr Übriges. Offensichtlich störte sich so manch einer auch an ihrer Optik. Die Tatsache, dass sie, soweit es eben ging, von Charon ignoriert wurde, war ihr gar nicht bewusst. Auch, dass er ihr die Hand nicht gab, fiel ihr nicht auf. Obwohl sie so eine genaue Beobachterin war und durchaus bemerkte, dass die beiden Herren sich die Hand gaben, nahm sie es nicht wahr, dass sie selbst nicht in den Genuss derartiger Höflichkeiten kam. Und hätte sie es bemerkt, würde es sie wohl kaum wundern. Mittlerweile war sie eigentlich fast sicher, dass Yuuki nun sagen würde, dass er das mit Charon allein hinbekäme. Jemanden wie sie mitzunehmen... Wer machte das auch freiwillig? Mental bereitete sie sich also darauf vor möglichst stark und sicher auf die Absage zu reagieren, während sie äußerlich glaubte geduldig zu wirken. Naja, jeder Außenstehende hätte ihre Optik wohl als nichtssagend beschrieben. Oft vergaß man ja sogar, dass sie da war... So aber nicht die beiden Herren bisher. Sie hatte es ja ohnehin für einen sonderbaren Zufall gehalten, dass man sie einlud. Ob sie nun also einen Rückzieher machen würden?
Während Yuuki und Charon sich austauschten, denn offenbar kannten sie sich bereits mehr oder weniger, lauschte El neugierig. Hinter der Maske konnte man ihre sonderbare Mimik nicht erkennen, aber ihr Auge wanderte die ganze Zeit zwischen den Beiden hin und her. Zu ihrem Erstaunen lehnten sie ihren Willen nicht ab. Kurz herrschte absolute Stille in ihrem Kopf. Sie wollten sie wirklich mitnehmen? Ja, nicht nur das! Sie sagten sogar, dass es besser wäre, wenn sie dabei war - man freute sich, dass sie dabei war. Oh man! Sie träumte. Unauffällig legte sie eine Hand auf ihren Oberschenkel und kniff sich mit den Fingernägeln leicht in die Haut. Autsch... Aber nein. Sie träumte nicht! Was sollte sie nun tun? Eine große Quest mit gleich zwei Leuten! Das Gehirn des Mädchens arbeitete auf Höchstleistungen. Was musste sie nun tun? Was nahm man denn mit? Wie konnte sie ihnen denn helfen? Man oh man! Für einige Minuten war sie so fixiert auf das, was sie womöglich erleben könnte, dass sie die beiden Männer in ihrer unmittelbaren Umgebung fast schon ausblendete. Die Erklärungen von Yuuki hörte sie mehr oder minder nebenbei - und das auch nur, weil sie das nebensächliche Lauschen seit Jahren trainiert hatte. Negumi - bei Hargeons Küste - Tote bei Inselfest - Mordserie. Immerhin nahm sie die Schlüsselworte ganz gut auf. Vorbereitungen... für die Reise? Sie lauschte auf. So recht wusste sie nicht was man da mitnahm, aber sie hinterfragte es nicht. Das wäre ihr zu peinlich. Stumm nickte sie einfach. Um zwölf Uhr also am Zug. Ok. Das sollte sie hinkriegen, hoffte sie. Als Erster brach Charon auf, der zuvor angemerkt hatte, er wäre noch nie an diesem Ort namens Negumi gewesen. El auch nicht. Aber halb so wild... Dann machte sich der rothaarige Magier auf den Weg und zu guter Letzt watschelte El in ihr kleines Apartment. Sie hatte doch noch ein wenig zu tun...
So viel hatte sie eingepackt. All ihre Masken hatte sie in die Taschendimension gestopft, ein paar Wechselklamotten, natürlich eine Zahnbürste - eines der wenigen Dinge in ihrem Gesicht, die noch echt gut intakt waren - ein bisschen was zu Essen und eine weitere Maske, wie jene, die sie im Gesicht trug, damit sie im Notfall wechseln konnte. Bevor sie ging, goss sie all ihre Pflanzen und sprach ihnen gut zu- Immerhin würden sie womöglich ein wenig allein auskommen müssen... und ein paar Bücher packte sie auch ein. Wer weiß ob sie die Zeit hätte sie zu lesen, aber unangenehme Stille löste sich schnell in Luft auf, wenn man ein paar Zeilen las... Am Bahnhof kam El wirklich sehr überpünktlich an. Über eine halbe Stunde zu früh war sie angekommen und stand ein wenig ratlos auf dem Bahnsteig. Sie hatte sich schnell darüber informiert wo ihre Reise starten würde und stand zwischen einigen Menschen da... als wäre sie eben nicht hier. Stumm hielten ihre Hände die Riemen ihres Rucksacks, den sie am Rücken trug und das Auge suchte all die Leute nach den beiden bekannten Gesichtern an. Irgendwann entdeckte sie Charon, der gerade ankam. Still blieb sie stehen. Er bewegte sich auf sie zu! Doch als er fast direkt neben ihr zum Stehen kam, nahm er sie nicht einmal wahr. Nichts Neues. Sicher hielt er nach Yuuki Ausschau und jemand wie sie fiel in diesem regen Treiben ganz sicher nicht auf. „E-Eh... Hallo... Charon...“, bemühte sie sich um einen Ton, der laut genug war die Unruhe in der Umgebung zu durchbrechen. Schon ulkig. Der Magier sollte ihre krächzende, raue Stimme direkt hinter sich vernehmen. Er hatte sich quasi mit dem Rücken zu ihr gestellt - ohne es zu merken. Ob er sie nun wahrnahm? Oder musste sie ihn etwa antippen? Körperkontakt mochte sie nicht... Hoffentlich kam Yuuki bald...
Reden | Denken Never pick a fight with an ugly person,
Da scheinbar alles gesagt worden war, machten sich alle drei Crimson Sphync Magier auf den Weg, um die letzten Vorbereitungen für die Quest zu treffen. Yuuki selbst verließ den Palast und begab sich zurück in die Stadt. Schnell bahnte er sich seinen Weg durch die Straßen, ehe er bei seinem Elternhaus angekommen war, welches er auch gleichzeitig sein Domizil nannte. Sollte der Rotschopf Einsamkeit verspüren, so hatte er immer noch die Möglichkeit, in der Gilde ein Zimmer zu beziehen und auf diese Art und Weise unter Leuten zu sein. Aber es war nicht nur Nostalgie, die ihn daheim hielt. Hier musste er auch schließlich keine Miete zahlen und 10,000 Jewel waren zwar nicht viel verglichen mit dem Mietspiegel von Aloe Town, aber gratis war immer noch günstiger. Es war kurz vor halb elf, als er das Haus betrat, also noch gut über eine Stunde Zeit, ehe er wieder aufbrechen musste. Wie die meisten anderen Mitglieder seiner Gilde, war auch der Grynder ziemlich pünktlich un hasste Verspätungen. Nicht auszudenken, den Zug wegen so etwas Banalem zu verpassen. Den Questzettel legte er auf den Esstisch, während er sich selbst am Tisch abstützte und den Zetel eingehend begutachtete. Seine Gedanken liefen auf Hochtouren, ratterten und organisierten schon die Sachen zusammen, die er mitnehmen wollte. Wie von der Biene gestochen, stieß er sich vom Tisch ab und ging schnellen Schrittes in sein Zimmer, um seine bereits vorbereitete Reisetasche zu ergänzen. Wasserdichte Kleidung und Schuhwerk, Wechselkleidung - bei Wasser konnte man nie wissen, immerhin war er nicht scharf auf eine Erkältung -, metallene Gegenstände wie Murmeln, Klingen und ein Seil mit Haken. Der Clou dabei war, dass er dieses nicht physisch werfen musste, sondern sich auf seine Magie verlassen konnte. Alles, was das Leben einfach machte. Dazu noch einige weitere Sachen, wie eine kleine Tasche mit Verbandsmaterial und Verarztung und das allerwichtigste … ausreichend Proviant. Von Obst, zu kleinen Leckereien und selbst gestrichenen Stullen, es war alles vorhanden. Noch mal eine kurze Überprüfung, dass alles vollständig war, dann lächelte Yuuki zufrieden. Dieses Lächeln verging ihm ganz schnell wieder, als er mit Erstaunen feststellte, dass es beinahe halb zwölf war. Höchste Eisenbahn also im Wahrsten Sinne des Wortes.
Selbst mit schlendern hätte er es zeitlich geschafft, doch der Rotschopf eilte eiligen Schrittes am Bahnhof von Aloe Town entlang. Es war nicht gehetzt, aber langsam war es auch nicht. Am entsprechenden Bahngleis angekommen dauerte es auch nicht lange, ehe er seine zwei Teamkollegen erkannte. Jeder stach aufgrund seiner eigenen Art und Weise aus der Masse: Charon aufgrund seiner Erscheinung und El ... naja auch aufgrund der Erscheinung. Noch einige Schritte, dann hatte Yuuki zu ihnen aufgeschlossen. Sie hatten noch mehr als zehn Minuten Zeit, ehe der Zug abfuhr, was er als akzeptable Zeit fand. Etwas Anderes hatte er auch nicht wirklich von ihnen erwartet. „Hallo ihr Beiden. Da wir jetzt vollständig sind, lasst uns einfach einsteigen, der Zug fährt ja gleich los.“ Er ging sehr stark davon aus, dass sie keine weiteren Besorgungen mehr erledigen mussten, weshalb er ohne weiteres Zögern den Zug betrat. Für weiteren freundlichen Austausch gäbe es auch später während der Zugfahrt noch mehr als genügend Zeit. Jetzt galt es erstmal sich ein gutes Abteil zu sichern, die Sachen zu verstauen und etwas zu essen. Es war ja beinahe Mittagszeit!
Ein heißer Wind wehte durch Aloe Town, weit du breit war kein bisschen grün zu sehen, was nur eines bedeuten konnte: Der Sommer kam immer näher! Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Sonne die Luft so sehr erhitzte, dass diese zu flimmern begann und sich die Leute einfach nur in den Schatten retteten. Das kam eben so mit sich, wenn man das Tor zur Wüste war, was man so gerne über Aloe Town sagte. Durch die heiße Sonne schwitzte der Grynder etwas, weshalb er sich mit einer Hand Luft zu wedelte, um seine Haut etwas abzukühlen. Was würde er jetzt nicht alles für einen schönen Tag im kühlen Nass geben? Doch wie so oft kam ihm dabei die Arbeit dazwischen. Aram Falls hatte darum gebeten, dass die Magier von Crimson Sphynx das berüchtigte Knochental erkundigen sollte. Beim Knochental handelte es sich um eine Gruppe verschiedener Berge und Höhlen tief in der Wüst, von der kaum ein Reisender jemals lebendig zurückgekehrt war. Aus diesem Grund gab es natürlich unzählige Legenden und Verschwörungstheorien über diesen Ort, weshalb die Magier ihn erkunden und herausfinden sollen, was es damit auf sich hat und warum so viele Menschen nicht zurückgekehrt waren von ihrer Reise. Dementsprechend hatte sich Yuuki zum Dienst gemeldet und die Quest angenommen. Nun konnte er Ausschau nach Begleitern halten. Mit einem vielversprechenden Gefühl, was den Tag anging, betrat der Magnetismusmagier den prunkvollen Gildenpalast. Den wenigen anwesenden Magier grüßte der Rotschopf flüchtig, scheinbar waren so gut wie alle anderen Mitglieder der Gilde waren schon zu ihren Quests aufgebrochen. Auf den ersten Blick konnte der junge Mann auch niemanden sehen, den er kannte. Seine rubinroten Augen ließen den Blick nochmals durch den Raum schweifen. *Dann muss ich eben mit neuen Leuten arbeiten.*, dachte er etwas enttäuscht und wünschte sich, dass jemand von Charon’s Kaliber zugegen gewesen wäre. Erst letztens hatte er eine Quest mit dem weißhaarigen Magier ausgeführt, in welcher ihn der Andere mit seiner Kompetenz und seiner Magie überzeugt hatte. So jemand hätte sich auf dieser Quest wahrlich als nützliche Ergänzung des Teams erwiesen, aber sei es drum. Entweder war er nicht zugegen oder hatte wie viele andere Magier bereits eine andere Quest angenommen. Der Blick des Grynders blieb kurz an einer ziemlich großen Frau hängen … ehe er eine junge Frau mit blonden Haaren in ihrer Nähe entdeckte! „Sofia!“, stieß Yuuki erfreut aus, als er die blonde Magierin erkannte – wenigstens ein bekanntes Gesicht an diesem Tage. Natürlich durfte ihr kleiner Fuchs Ari nicht fehlen, dessen Bekanntschaft er genau wie zu seiner Besitzerin er auf dem Basar von Aloe Town gemacht hatte. Gut gelaunt und schnellen Schrittes hatte er die Distanz zu ihr aufgeschlossen, um einen kleinen Plausch zu beginnen. „Wie geht’s dir? Bist du zufällig auf der Suche nach einem Auftrag?“ Hoffentlich hatte sie nicht schon einen anderen Auftrag angenommen, sonst durfte er seine Suche wieder von vorne beginnen. „Ich habe einen Auftrag von Aram Falls erhalten, in dem wir das berüchtigte Knochental erkunden sollen und dafür suche ich gerade Mitstreiter. Hättest du Lust mitzukommen?“ Bei diesen Worten wedelte Yuuki mit dem Questzettel, den er bereits am Vorabend vom Gildenmeister erhalten hatte. Sofern sie zusagte, hatte er schon einen Mitstreiter, aber das war ihm nicht genug. Wieder fiel der Blick auf die große Frau in der Nähe, ob sie wohl die Unterhaltung mitbekommen hatte? Vielleicht konnte er sie ja ebenfalls fragen!
Es war WARM. Einer der unbestreitbaren Nachteile von West-Fiore war wohl eindeutig, dass schwarze Kleidung sehr schnell erwärmen konnte. Aus diesem Grund, und weil er so gut zum Sand passte, trug Amaya keinen schwarzen Umhang, sondern einen hellen, sandfarbenen Umhang. Die Frau hatte dabei nicht zwingend ein Problem die Hitze auszuhalten, sie war die hohen Umgebungstemperaturen mittlerweile recht gut gewöhnt und als Köchin wurde sie sowieso regelmäßig erhöhten Temperaturen ausgesetzt. Ein helles Hemd und eine knappe Hose rundeten den Rest der auffälligen Kleidungsstücke ab. Nicht zu ihren Kleidungsstücken, jedoch treu an ihrer Seite waren zwei Beutel. Ein magischer für ihren Proviant und ein nicht stinkender, stinknormaler Beutel für alles was nicht Proviant war. Beide in passender Farbe zum Mantel und Sand, damit perfekt ausgelegt im Wüstensand verloren zu gehen, sollte man nicht aufpassen. Amaya betrat an diesem durchaus schönen Tag den Gildenpalast, welcher sie noch immer faszinierte. Das Bauwerk konnte sich durchaus sehen lassen und wirkte sehr edel. Viel war nicht los, Amaya war noch nicht lange in der Gilde, vermutete aber die Leute waren unterwegs. Sie selbst hatte sich noch nicht so von dem Questfieber packen lassen und hatte dementsprechend noch sehr wenig Erfahrung mit diesen Gildenquest. Als rücksichtsvolle Magierin und zur Meidung von unnötig Stress, hatte die Frau also eine einsteigerfreundliche C-Rang Quest im Visier. Aussichten eine Quest im gewünschten Rang zu kriegen? Verschwindend gering, dafür würde schon irgendwer sorgen. Zum Beispiel das Rothaar, welches ein wenig nach ihr die Gildenhalle betrat und sich suchend umblickte. Amaya bekam erst nicht viel von ihm mit, immerhin guckte er sich lediglich um und Amaya war in Gedanken bei Quests und Essen. Yuuki sorgte jedoch für Aufmerksamkeit von der Weißhaarigen, als er ein freudig den Namen einer anderen anwesenden Person ausstieß. Sophia hieß die blonde Magierin also und einer kurzen Einschätzung nach, hatte sie etwas edles an sich. Der Rotschopf ebenfalls, wenn euch deutlich unauffälliger und ohne Sofia wäre es vermutlich nicht aufgefallen. Amaya beobachtet die Interaktion der Zwei und versuchte sie einzuschätzen. Sofia schien mehr als der gewöhnliche Magier auf ihr äußeres zu achten, eventuell war sie von Adel oder hatte andere Gründe auf ihr Aussehen zu achten. Das Rotauge dagegen wirkte zum größten Teil einfach nur entspannt und froh die andere Magierin zu sehen. Die Weißhaarige wurde durchaus neugierig, als Yuuki ein berüchtigtes Knochental erwähnte. Orte wurden meistens nicht einfach so berüchtigt und es gab Quests sie zu erkunden. Amaya überlegte wie das Knochental wohl aussah, ob es da soviel Knochen gab, wie der Name vermuten lies? Sie überlegte den Blick abzuwenden, damit sie nicht so neugierig wirkte, aber stattdessen blickte sie die Beiden weiter an und beantwortete damit wohl die gedankliche Frage des Rothaares, ob sie die Unterhaltung mitbekommen hatte. Amaya näherte sich den beiden auf eine Entfernung um normal miteinander sprechen zu können, wechselte zwischen neugierigem Blick und freundlichem Lächeln und fragte: „Was ist das Knochental und was macht es so berüchtigt?“ Damit beantwortete sie die Frage dann noch mit ihren eigenen Worten, gab eine neue Frage zurück zu Yuuki und mischte sich einfach so in eine andere Unterhaltung ein! Amaya machte eine knappe, höfliche Verbeugung und stellte sich ihren neuen Gesprächspartnern vor: „Entschuldigt meine plötzliche Neugierde bitte, aber meine bisherige Erfahrung ist, dass besondere Orte hier sehr interessant sind und das klingt nach einem davon. Freut mich ein paar andere Gildenmitglieder kennen zu lernen. Ich heiße Amaya Meztli.“ Mindestens genau so neugierig wie auf das Knochental war Amaya auf die beiden Magier. Vielleicht war sie etwas zu höflich und abgehoben mit ihrer Verbeugung und der direkten Vorstellung ihres Namens, aber die Struktur der Gilde und Sofia lassen gute Chancen erhoffen wenigstens nicht falsch zu liegen und ein annehmbares Mittel zu treffen. Sie wollte nicht zu edel erscheinen, aber ein wenig guten Ton fand Amaya ganz gut und war sie durch ihre Vergangenheit und das Cafe gewohnt. Bisher lag sie damit bei den Mitgliedern der Gilde Crimson Sphynx noch nicht so falsch, die Gilde hatte ja einen leicht elitären Anspruch. Sofia roch nach Essen! Also nicht nach irgendeinem Steak oder Curry, sondern nach Vanille.
Den heutigen Tag konnte man als wahrlich schön bezeichnen. Nicht verwunderlich, denn in der Wüstenstadt würde es wohl kaum urplötzlich zu schneien beginnen. Die Sonne strahle so fröhlich wie eh und je. Am liebsten wäre sie ein wenig durch die Straßen von Aloe Town geschlendert oder hätte gemeinsam mit Ari den Basar besucht, heute war allerdings kein freier Tag. Auf dem Basar hatte sie vor einigen Wochen Hel und Yuuki, zwei Mitglieder ihrer Gilde, kennengelernt. Was die beiden wohl gerade so treiben? Nachdenklich lehnte sich die Magierin an die Rückenlehne eines prunkvollen, roten Sessels während es sich Ari derweil auf der Sitzfläche gemütlich gemacht hatte. Nachdenklich verschränkte Sofia ihre Arme vor ihrem Körper. Hier und dort konnte man kleine Grüppchen von Magiern entdecken, welche sich offensichtlich über ihre Aufträge und Erfahrungen austauschten. Nach aktuellem Stand, hatte sie heute die freie Wahl, wie sie sich für die Gilde nützlich machen sollte. Es stand Sofia also gänzlich offen mit wem sie eine Quest absolvieren würde. Es wäre wohl am einfachsten, sich einfach zu einer der Gruppen zu gesellen und nachzufragen ob sie diese begleiten dürfte. Andererseits war die Blonde noch nie der Mensch gewesen, der einfach auf andere zuging und nachfragte. ob diese mit ihr eine Quest erledigen wollten. Dafür war Sofia nunmal leider viel zu zurückhaltend und ein bekanntes Gesicht konnte sie auch nicht entdecken... Eine große Frau in ihrer Nähe, welche sich ebenfalls alleine hier aufhielt, erweckte ihr Interesse. Ihr Haar war gänzlich weiß und sie überschattete Sofia um mindestens 2 Köpfe, wenn nicht sogar 3! Vermutlich hatte die Himmelskörpermagierin die Frau hier schon einmal gesehen, aber Crimson Sphynx war nun wirklich nicht gerade klein und sich jeden Mitstreiter zu merken wäre wohl etwas schwierig. Dennoch konnte sie ihren Blick von dem hellen Haar nicht abwenden. Ob sie vielleicht ein Albino war? Es wäre unhöflich einfach diese Frage zu stellen, Sofia sah also davon ab sie anzusprechen. Die Chance wurde ihr sowieso genommen als plötzlich eine Person ihren Namen durch die Eingangshalle rief. Ihre blauen Augen folgten sogleich dem Ruf und entdeckten einen ihr bekannten Magier: Yuuki! Er war in einigen Schritten bei ihr und stellte der Blondine sogleich die Frage, ob sie ihn nicht auf eine Mission begleiten wollte. Etwas skeptisch lehnte sie sich noch weiter an an den hinteren Teil des Sessels zurück und legte den Kopf schief. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten, welche den Questinhalt erklärten. Redet er gerade von dem selben Knochental, von dem ich denke, was er meint? Ist er lebensmüde? Als Yuuki ab das Ende seiner Erläuterung kam, holte die Magierin einmal tief Luft ehe sie selbst ansetzte. Zuerst einmal, ich wünsche dir einen schönen Tag, Yuuki, und es geht mir gut. Dann nun zum relevanten Teil: Wirst du seit neustem etwa von dem Wunsch, nach Selbstmord angetrieben oder wie kommst du auf die brillante Idee, solch eine Quest zu akzeptieren? Einen ironischen Unterton konnte sie sich nicht verkneifen, wenngleich dieser keinesfalls böse gemeint war. Ein kleines, darauffolgendes, Kopfschütteln ebenso nicht. Von einer weiteren Ergänzung musste die blonde Magierin absehen, als sich plötzlich die weißhaarige Frau zu den beiden gesellte. Diese erkundigte sich bei den beiden, was das Knochental denn so berüchtigt machte und stellte sich im Anschluss daran noch vor. Etwas verwundert, von der Verbeugung, welche sie bei der Vorstellung vollbrachte, fasste sich Sofia an ihr Kleid und "antwortete" darauf mit einem Knicks. Freut mich dich kennenzulernen, Amaya. Mein Name lautet Sofia! Sie sah davon ab Yuuki vorzustellen, dies würde er schon für sich selbst übernehmen. Stattdessen ging die Blonde auf die Frage bezüglich des Knochentals ein. Das Knochental ist ein sagenumwobener Ort. Es gibt kaum jemanden, der diesen Ort betreten und auch wieder lebendig verlassen hat. Dementsprechend sind die Legenden um das Knochental natürlich recht groß in ihrer Anzahl, doch was davon wirklich stimmt weiß kaum jemand. Angeblich soll sich dort auch ein Schatz verbergen, viele Abenteuer haben bei der Suche nach diesem bereits ihr Leben gelassen. Bevor die beiden sich noch wundern würden, hängte sie schnell eine Erklärung an: Also... Das habe ich zumindest mal gelesen... Nicht, dass ich interessiert daran wäre das Knochental zu erforschen... Etwas verlegen wandte sie ihren Blick von den anderen beiden ab und fokussierte einen unsichtbaren Punkt. Hätten ihre Wangen nicht sowieso stets einen rosigen Ton, dann wären sie es wohl spätestens jetzt geworden.
Yuuki
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Tja, wer hätte das gedacht? Während Yuuki noch auf die Antwort Sofias wartete – und sie dabei die ganze Zeit über erwartungsvoll anlächelte, wie sie sich tiefer in ihren Sessel verkrümmelte – hatte ihre Unterhaltung tatsächlich die Aufmerksamkeit der großen Magierin auf sich gezogen. Ehe sie sich jedoch Sofia und Yuuki nähern und an der Unterhaltung teilnehmen konnte, beantwortete zunächst einmal die blonde Magierin die ihr gestellten Fragen. Ihr schien es gut zu gehen und sie schien bei bester Laune zu sein, denn sie fragte ihn sarkastisch, ob er jüngst vom Wunsch nach Selbstmord angetrieben war, da er solch eine gefährliche Quest angenommen hatte. Der Grynder musste auf diese Frage hin lachen, ob das wohl dabei half, einen gesunden Eindruck zu hinterlassen? Zugegeben, viele Magier hätten sich vermutlich vor solch einer Aufgabe und Verantwortung gedrückt, doch nicht der Rotschopf! Über die Jahre hatten sich seine magischen Fähigkeiten gut entwickelt, sodass er ziemlich zuversichtlich war, dass ihnen nichts auf dieser Reise zustoßen würde. Immerhin waren sie doch Crimson Sphynx Magier, das hatte doch etwas zu bedeuten! Der junge Mann kratzte sich etwas unschlüssig am Hinterkopf und versuchte die richtigen Worte zu wählen, um die Magierin von seinem Vorhaben zu überzeugen. „Ich habe schon einige gefährliche Aufträge übernommen und für mich ist es eine Ehre, solch eine Quest von Aram Falls zu erhalten.“ Da schwang definitiv Stolz in seiner Stimme mit. Yuuki war schließlich seit seinem siebten Lebensjahr Teil der Gilde, dementsprechend lag sie ihm also sehr am Herzen. Und nicht nur das, wenn man beinahe sein ganzes Leben hier verbrachte, dann identifizierte man sich auch mit den Werten, die hier gelebt wurden. Und der Magnetismusmagier war wirklich stolz darauf, dieser Gilde anzugehören und seine Aufträge professionell und ohne großes Aufsehen zu erledigen. Wäre er nicht so ein Faulenzer, dann wäre er sicherlich längst auf einem höheren Rang, aber so war das nun mal. „Ich bin mir sicher, dass es nichts gibt, was wir nicht mit unseren Fähigkeiten bewältigen können.“ Hui, das klang ganz schön selbstsicher, beinahe eingebildet. Aber Yuuki war nun mal Yuuki und nicht wäre ihm ferner gewesen, als mit seinen Fähigkeiten sinnlos anzugeben. Er wusste nun mal um das Ausmaß seiner magischen Fertigkeiten, weshalb er entsprechend zu diesem Entschluss kam, dass ihnen nichts passieren würde. Versagen kam nicht infrage! Ehe die junge Frau antworten konnte, trat schließlich die große Magierin zu ihnen, die sich zunächst nach dem Knochental erkundigte – scheinbar hatte der Grynder wirklich ein wenig laut gesprochen – und sich als nächstes als Amaya Meztli vorstellte. Groß war eine Untertreibung, sie war wirklich ein ganzes Stück größer als Yuuki. Sein Blick betrachtete kurzerhand die Kleidung, die ganz danach aussah, als ob sie bereit wäre, eine Reise anzutreten. Perfekt! Zum Glück musste er Amaya nicht erklären, was es mit dem Tal auf sich hatte, da Sofia dies übernahm. *Hui, für jemanden, der scheinbar nicht daran interessiert ist, weiß sie ganz schön viel.* Vielleicht bestand ja noch die Hoffnung, dass sie mitkäme? „Hallo Amaya, schön dich kennen zu lernen.“ Anders als Sofia, verzichtete er auf einen Knick, was aber doch ziemlich seltsam bei einem Mann gewesen wäre. Stattdessen hielt ihr Yuuki die Hand hin. „Mein Name ist Yuuki Grynder und ich wollte dem Rätsel des Knochentals auf den Grund gehen. Dafür suche ich noch Mitstreiter, möchtest du dich denn uns … ehm mir anschließen?“ Es wäre doch unhöflich gewesen, einfach Sofia miteinzubeziehen, die nicht ganz zu wissen schien, was sie wollte. Dem Rotschopf war nicht entgangen, wie sie etwas verlegen auf ihren Wissensausbruch reagiert hatte. „Du scheinst doch ganz schön viel darüber zu wissen.“, startete der Grynder einen erneuten Versuch, die Blondine für diesen Auftrag zu gewinnen. „Sicher, dass du nicht mitkommen möchtest? Wir könnten jemanden wie dich gebrauchen und die Belohnung ist auch wirklich reichlich!“ Ganz zu schweigen von der Ehre, die ihnen zuteil kommen würde, wenn sie das Geheimnis um das Knochental lüfteten. Ob Sofia wohl einschlagen würde?
Amaya bekam leider nur Fetzen der Selbstmord Wünsche von Yuuki mit. Die Beiden reagierten aufjedenfall relativ positiv auf die neue Gesprächspartnerin. Sofia erinnerte die Weißhaarige daran, dass es hier andere Sitten gab und zeigte anstelle einer Verbeugung einen Knicks. Etwas was hier anscheinend für die Frauen üblich war und die Verbeugung ersetzte. Die Köchin freute sich über die Freundlichkeit der zwei Magier und erfuhr zusätzlich zu Sophias Namen nun auch den Namen des Rothaar. Sofia beantwortete ihre Frage ziemlich ausführlich und... schwärmend? Amaya konnte es nicht richtig einordnen, aber die Worte der Blonden klangen nicht nach einer gelangweilten Sachinformation. Amaya hatte spontan Lust auf Essen, während Sofia die Legende vom Knochental erzählte und den sanften Duft von Vanille verteilte. Das Knochental klang übrigens irgendwie ziemlich gefährlich, dachte sich Amaya, während sie ihren Beutel mit den Vorräten nahm. Sofia gab sich derweil niedlich und sorgte damit dafür, dass Amaya überlegte ihr den Spitznamen Vanillezucker zu geben. Vielleicht, wenn die blonde Magierin sich weiter niedlich und edel zeigen würde. Der verlegene Blick zur Seite und die letzten paar Worte bestätigten irgendwie das Interesse der jungen Frau am Knochental? Yuuki begrüßte sie, nach der kleinen Erklärung von Sofia, und hielt ihr seine Hand hin. Wollte er ihr irgendwas verkaufen? Amaya blickte ihn fragend an. Die Weißhaarige löste ihre Hand vom Beutel, während Yuuki sich als Yuuki Grynder vorstellte und ihr anbot sich der Quest anzuschließen. Jetzt machte es ein wenig mehr Sinn! Sie sollte einschlagen, beziehungsweise ihm die Hand geben als Zeichen für die Partnerschaft in der bevorstehenden Quest! Aber warum hielt er ihr seine Hand dann so früh hin, bevor er überhaupt das eigentliche Angebot machte? Amaya erwiderte den ihr größtenteils unbekannten Gruß und schüttelte Hände mit ihm. Auch verbal bestätigte sie die Annahme seines Angebotes: „Das klingt gefährlich, so wie Sophia es erzählt. Aber es klingt spannend und du scheinst sehr zuversichtlich zu sein, ich schließe mich euch gerne an.“ Sie lächelte fröhlich und zuversichtlich. Yuuki machte sich daran Sofia für die Quest zu begeistern, da diese bisher noch nicht zugesagt hatte, lediglich Interesse hatte sie indirekt zugegeben. Amaya lachte amüsiert und meinte dazu: „Ja, wir brauchen dich, bei seiner Motivation rennt Yuuki sonst Hals über Kopf los.“ Ein bisschen Spaß musste sein! Die Beiden würden das schon nicht böse aufnehmen. Etwas ernster hängte Amaya an: „Aram wird sicherlich keine unmöglichen Aufgaben an uns verteilen und wenn das Tal wirklich so schlimm wäre, wie die Legenden sagen, dann hätte man es schon längst mit höherer Priorität erkundet!“ Amaya widmete sich wieder ihrem Beutel, nahm etwas Schokolade daraus hervor und begann glücklich zu mampfen. Sie hielt den beiden Magiern eine Hand voll verschiedener Schokoladenstücke hin und fragte: „Wollt ihr auch Schokolade? Oder etwas anderes?“ Die Schokolade war ziemlich fein und sehr edel zubereitet. Es waren viereckige Stücke, auf deren Oberseite kleine Bilder der Füllung eingeritzt waren. Auf einem Stück war eine Vanilleschote zu sehen, auf einem weiteren eine kleine Milchkanne, eine Erdbeere war ebenfalls auf einem der Schokoladenstücke. Ansonsten gab es noch dunkle Schokolade, helle Schokolade. „Ich hab auch Getränke dabei, falls ihr wollt!“
Ganz zu Sofias Entgeisterung, schien sich Amaya, gleichermaßen wie Yuuki, über den Auftrag des Gildenmeisters zu freuen und sich bereits jetzt über eine Erkundungstour dorthin zu freuen. Die blonde Magierin konnte leider keineswegs leugnen, dass sie nicht schon zuvor in Bibliotheken über mysteriöse Orte, darunter auch das Knochental, gelesen hatte. Durch ihre starke Wissbegierde war sie seit jeher gestraft damit, Geheimnissen wie diesem auf den Grund gehen zu wollen. Trotzdem hatte ihr gesunder Menschenstand Sofia bisher davon abgehalten, übermütig in den sicheren Tod zu wandern. Grund genug, dies hier vor ihren Gildenkameraden offen zu legen, sah sie allerdings nicht. Außerdem konnten die beiden vermutlich schon anhand ihrer vorherigen Reaktion bemerkt haben, dass ihr der Begriff Knochental keineswegs fremd war. Ohne ein Wort von sich zu geben, lauschte sie nur mit einem Ohr der Konversation von Amaya und Yuuki. Missmutig blickte sie zwischen den beiden hin und her. So einfach, wie ich es mir gewünscht hätte, komm ich wohl aus der ganzen Nummer hier nicht mehr raus. Dabei wollte ich doch nur einen kleinen entspannten Auftrag für den heutigen Tage annehmen... Yuuki hatte es ihr zwischenzeitlich gleichgetan und sich der weißhaarigen Magierin mit seinem Namen vorgestellt. Schließlich gab Sofia die Hoffnung, auf eine Rettung in letzter Sekunde, auf und fügte sich ihrem Schicksal. Als der rothaarige Magier erneut versuchte, sie von dem Auftrag überzeugen und auch Amaya ihn in seinen Worten bestätigte, blieb Sofia wohl keine andere Wahl mehr. Du hast tatsächlich nicht Unrecht. Ich weiß wohl mehr über das Knochental, als mir lieb ist. Allerdings sollte man sich diese Geschichten besser nicht noch kurz vor dem Schlafen durchlesen. Glaubt mir, ich spreche aus eigener Erfahrung. Für einen Augenblick erinnerte sie sich an eine Nacht, vor etwa 2 Jahren zurück, als sie spät am Abend mit einem Buch über sagenumwobene Orte Fiores, nach Hause gekommen war. An den exakten Titel konnte sich die Blonde leider nicht mehr erinnern, dies spielte für sie aber auch keine weitere Rolle. Wie sie nun mal so war, jung und dumm, hörte sie nicht auf die Empfehlung der Bibliothekarin, sich die Verschwörungstheorien lieber bei Tageslicht durchzulesen und wurde daraufhin prompt mit einer schlaflosen Nacht gequält. Das Buch hatte sie danach nie wieder angerührt und so schnell wie möglich wieder zurück gebracht. Gruselgeschichten, die vielleicht der Wahrheit entsprachen, waren nämlich doch noch ein anderes Kaliber, als frei erfundene Märchen über den großen bösen Wolf im Wald. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, um den Gedanken daran beiseite zu schieben und sich wieder auf die aktuelle Szene vor ihr zu konzentrieren. Da Amaya bereits zugestimmt hatte und sie in ihrer Aussage ebenso miteinbezog hatte Sofia schlussendlich eine Entscheidung gefällt. Na gut... Meinetwegen begleite ich euch eben. Ich will allerdings keinen Mucks hören, falls wir als Drachenfutter enden oder als Sklaven für eine Organhandelmafia gefangen genommen werden - keiner weiß, was uns dort erwarten wird. Mit ihren Worten hoffte sie, doch noch ein wenig an das Gewissen beider zu appellieren, wenngleich sie wusste, dies würde nichts mehr ausrichten. Etwas träge fiel Sofias Blick auf Ari. Diese lag immer noch zusammengerollt auf der Sitzfläche des Sessels. An ihren aufgerichteten Ohren, konnte man aber erkennen, dass sie der Unterhaltung der Magier gefolgt war. Da der Fuchs keine Proteste von sich gab, schien er mit der Entscheidung zufrieden zu sein. War ja klar, dass sie wieder direkt dabei ist, wenn es um neue Orte geht. Die blonde Magierin wurde abgelenkt, als Amaya begann in einem ihrer Beutel umher zu kramen und ihnen schlussendlich eine Hand voll mit Schokoladenstücken entgegen streckte. Oh verdammt... Schokolade war eine von Sofias großen Schwachstellen. Ihr zu widerstehen war nahezu unmöglich! Neugierig betrachtete sie die kleinen Formen, welche auf den Stücken eingeritzt waren. Entweder sie stellten den Geschmack der Schokolade dar, oder sie dienten als Verzierung - es blieb wohl nur eine Möglichkeit um dies heraus zu finden. Also wenn es dir Recht ist würde ich das Stück dort, mit dem Erdbeersymbol, nehmen. Wäre das okay? Sofia kam sich komisch dabei vor, einfach ein Schokoladenstück zu nehmen, ohne zuvor um Erlaubnis zu bitten. Amaya hatte es zwar bereits angeboten, aber es würde gegen die Erziehung der Blonden gehen, sich einfach zu bedienen. Als die Weißhaarige noch weitere Dinge anbot, wurde es aber doch etwas verwunderlich. Du hast ja wirklich alles dabei!
Yuuki
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Yuuki hätte am Liebsten einen Freudensprung gemacht, als Amaya verkündete, dass sie auf dieser Quest mit von der Partie war! Sieh sah wie jemand aus, der auf sich aufpassen konnte und sicherlich über interessante und nützliche Fähigkeiten verfügte! Da freute sich der Grynder bereits, mehr davon zu erfahren. Auf ihre nächste Aussage hin, er würde sich ohne Sofia Hals über Kopf aufgrund seiner Motivation ins nächste Abenteuer stürzen, reagierte er glucksend. Er konnte sich zwar Hals über Kopf in Probleme werfen, aber genauso gut konnte er sich auch Hals über Kopf aus ihnen retten! Ergab nicht viel Sinn, oder? Egal, der Rotschopf war bestens gelaunt und nickte eifrig, als ihn Amaya dabei unterstützte, die andere Magierin zu überreden. „Genau, Aram Falls weiß was er tut und würde uns keine Aufgabe überlassen, der wir nicht gewachsen sind.“ *Immerhin sind wir ja Crimson Sphynx und nicht Fairy Tail.* Es waren dem Rotschopf schon Geschichten dieser Chaoten zu Ohren gekommen, dass sich unqualifizierte Magier S-Rang Quests angenommen und eine Menge Ärger verursacht hatten. Manchmal hatten sie sogar mit dem Leben dafür bezahlt. Aber was hatten sie auch erwartet? Eine Gilde ohne Disziplin und Kodex, die sich kopfüber in Probleme stürzte. Vor allem waren Quests ja nach Schwierigkeitsgrad und Gefahr klassifiziert, so mir nichts, dir nichts hätte auch Yuuki keine S-Rang Quest angenommen. Dann hätte er nicht so fröhlich einfach Magier in der Gilde angesprochen, sondern das Ganze gründlich geplant. Und selbst dann könnte noch immer alles schief gehen – so gefährlich und unberechenbar waren diese Aufträge eben. Das Knochental war sicherlich auch nicht ohne, aber wie Amaya bereits sagte, handelte es sich dabei um eine B-Rang Quest, die also machbar sein sollte. Die Gute war dem Magnetismusmagier wirklich sympathisch, was sich nur noch erhöhen würde, sobald er von ihrer Vorliebe für Essen erfuhr. Doch dazu später mehr. In der Zwischenzeit hatte die Montmoréncy den Argumenten der beiden anderen Magiern nichts mehr entgegenzusetzen. Sie versuchte zwar noch den anderen beiden Magiern zu vermitteln, dass sie zu viel über das berüchtigte Tal in Erfahrung gebracht hatte und sie deshalb einige schlaflose Nächte verbracht hatte. Doch damit würde sie Yuuki keinesfalls entmutigen, das Mysterium und Ungewisse trieb ihn ja auch voran. Zudem hatte er genügend Erfahrung und Vertrauen in seine magischen Fähigkeiten, weshalb er die Warnung zwar vernahm, sich aber nicht verunsichern ließ. „Keine Sorge, wir schaffen das schon.“, teilte er ihr mit, in dem Versuch sie zu beruhigen. Schließlich gab Sofia nach und willigte ebenfalls ein, die Knochental-Quest anzutreten und mit von der Partie zu sein. *Ja! Geschafft!* Nicht, dass die Gute nicht noch die eine oder andere Warnung aussprach und keine Beschwerden hören wollte, sofern sie als „Drachenfutter oder als Sklaven für eine Organhandelmafia endeten“. „Nur nicht zu optimistisch.“, kommentierte er grinsend ihre Aussage und war doch sehr zufrieden, dass die Truppe nun vollständig war und sie endlich aufbrechen konnten. Ehe es jedoch dazu kam, beanspruchte die große Magierin erneut die Aufmerksamkeit für sich, indem sie ihren beiden neuen Teamkollegen Schokolade anbot. Und nicht gewöhnliche Schokolade, die hier sah zum Verlieben aus! Bei diesem Anblick bekam Yuuki große Augen und er wusste nicht, wohin er zuerst blicken sollte. Milch sah nicht schlecht aus, Erdbeere hatte sich leider die Blonde geschnappt, dann fiel die Wahl wohl auf … „Ich hätte gerne die mit Vanille bitte.“ Kaum hatte der Grynder in die Schokolade gebissen, entfaltete sich der volle Geschmack von Vanille und Kakao in seinem Mund und drohte ihn zu überwältigen. „Mhh, die schmeckt fantastisch!“, lobte er die Schokolade von Amaya und war hin und weg davon, dass sie nun auch noch Getränke anbot. „Vielleicht können wir ja im Zug in aller Ruhe weiteressen und uns unterhalten.“, warf Yuuki in die Runde. Auch wenn er liebend gerne in der Gilde geblieben und immer mehr gegessen hätte, meldete sich doch seine professionelle Seite, denn sie mussten ja den Zug bekommen! Aber dann, würde sich nichts und niemand zwischen Yuuki und seine Schokolade stellen!
Mit glasigen Augen blickte sie in den Spiegel. Der Blick leer und abwesend wirkend, streckte sie die Hand nach ihrem Spiegelbild aus und berührte sanft die Wange ihres Doppelgängers hinter der dünnen Wand. Von ihren Händen tropfte rot das Blut, welches sie sich eben noch vom Rücken gestrichen hatte. Mit einem langen Ausatmen, nahm sie die Hand vom Spiegel und drehte den Wasserhahn auf, um sich das Rot des Lebens von den Händen zu waschen. Ihre Kleidung hatte sie bewusst vorher zu Seite gelegt, ebenso wie ein paar Bandagen, welche sie sich nun langsam umlegte, die Wunde zusätzlich polsterte. Einen kurzen Checkup im Spiegel und ihr war klar, dass das zumindest eine Weile halten durfte, doch bevor sie den kleinen Waschraum verließ, reinigte sie noch den Spiegel, man wollte ja Niemanden zusätzliche Arbeit zumuten. Der Schmerz, welcher sie noch vor wenigen Momenten durchzuckt hatte, das süße Leid, welches ihr gesamtes Nervensystem in Aufruhr gebracht hatte.. Wie konnten andere nicht denken, dass dies nicht die Sprache der Götter war? Wie konnte man ihnen näher sein, wenn nicht durch fleischliches Leid? Die Hand sanft auf ihr Amulett legend wanderte sie durch die Gänge des Gildenpalasts, der Gang aufrecht, das Lächeln sanft und freundlich und dennoch.. Die Meisten sahen sie mit einer Mischung aus Reserviertheit und Herablassung an. Es war kein Geheimnis, dass Feyre ihren Glauben mehr als nur auslebte. Nein sie lebte regelrecht für diesen, ihren Leib den Göttern widmend, mit welchen wohl kaum ein Anderer etwas anfangen könnte. Doch war es wichtig, was Andere in den Erscheinungen sahen? Hatte nicht jeder ein eigenes Hirngespinst, welches man sich nicht kaputt machen lassen wollte? Nur war hier der Unterschied, dass Feyre überzeugt davon war, dass all die Träume, die Halluzinationen keinerlei Illusionen waren. Im Gegenteil, sie waren die Nachrichten der Götter, das leise Flüstern der Gebieter, die Krallen welche sich um die Augen der Diener schlossen.
Kurz strich sich die junge Dame mit den Händen durch das violette Haar, um dieses ebenfalls wieder zu richten. Auf dem beige farbenen Kleid, welches gerade noch so zusammenhielt und mehr als nur ein paar Mal geflickt worden war, sah man bisweilen noch keinerlei Spuren des heutigen Gebets. Mit nackten Füßen ging sie voran, den Ledergut mit einer kleinen Tasche um ihre Schulter, quer über ihren Torso gelegt. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man sie für eine Bettlerin halten können, so schlicht sah sie aus. Alleinig das Zeichen der Gilde, welches immer wieder beim Laufen, zwischen den Rissen des Kleides aufblitzte, ließ darauf deuten dass sie wahrhaftig ein Teil dieser Gemeinschaft war. Und als solches Mitglied besaß man Aufgaben, weswegen sie sich zu dem Questboard bewegte, um dort eine interessante Aufgabe zu finden. Ihre Irden fuhren von links nach rechts, während die den Nutzen und den Lohn jeder Aufgabe abwägte. Langsam streckte sie ihre rechte Hand hervor und riss einen Zettel ab, legte leicht den Kopf schief und sah sich dann um. Eine interessante Aufgabe.. Eine Krankheit und die einzige Medizin ein paar Kräuter, welche von ein paar Räubern weggesammelt wurden, um diese zu verkaufen. An sich kein Problem, wäre da nicht die Sache mit dem möglichen Kampf, welcher sich entwickeln könnte. Bisweilen hatte sich die Lumina nur wenig mit dem Kampf auseinandergesetzt. Ihr Leben gefüllt von der devoten Arbeit einer Priesterin, blieb wenig Zeit dafür, die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, weswegen ein weiterer Partner deutlich nötig war. Und dort war Jemand, ein junger Mann mit feuerrotem Haar, auf welchen sie sich schnurstracks zubewegte. »Entschuldigt. Ich möchte nicht stören, doch ich würde gerne Eure Hilfe erbitten. Meine Fähigkeiten reichen nicht aus, um diesen armen Menschen zu helfen. Wärt ihr so freundlich, mich zu dieser Quest zu begleiten..?«fragte sie leise, die Augen nach kurzem Blickkontakt nach unten abwendend und den Kopf respektvoll nach hinab neigend. »Ich weiß, dass dies plötzlich kommen mag, doch habe ich euch hier schon des öfteren gesehen.. Yuuki Grynder, wenn ich mich nicht irre, richtig? Feyre Lamina mein Name, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.« meinte sie mit einem herzlichen Lächeln, bevor sie ihr Haupt wieder aufrichtete und auf die Antwort wartete.
Der heutige Tag begann mit einem sehr entspannten Morgen, zumindest bei Yuuki Grynder. Da sein Tag gerade erst begonnen hatte, reckte er sich genüsslich und gähnte einmal laut, während er seinen Weg zur Küche des Hauses antrat. Man mochte meinen, dass der Rotschopf ein ganz normales Leben führte, in einem großen und ordentlichen Haus wohnte und rundum glücklich war. So dachten die meisten Menschen über ihn, die ihn lediglich flüchtig oder vom Sehen her kannten – die Wahrheit hätte nicht gegensätzlicher sein können. Sein Leben war nicht mehr normal gewesen … solange er sich eigentlich erinnern konnte. Die Eltern verschwanden aus seinem Leben, da war er gerade mal sieben. Und sein Bruder machte sich nur einige Jahre später auf die Suche nach ihnen, sodass er den Jüngsten der Grynder zurückließ. Die Kindheitsfreundin und Jugendliebe war verstorben, was blieb ihm also noch wirklich? Zum Glück hatte er kürzlich eine äußerst überraschende Entdeckung gemacht, denn bei einem der eher seltsameren Gildenmitgliedern von Crimson Sphynx handelte es sich ebenfalls um eine damalige Kindheitsfreundin, von der er dachte, sie sei aus seinem Leben verschwunden und würde sie niemals mehr zu Gesicht bekommen. Aber das Leben hatte stets Überraschungen, die um jede Ecke warteten. Nach einem ausgiebigen Frühstück – denn Essen wird bei Yuuki ganz großgeschrieben – folgten die morgendlichen Vorbereitungen wie Zähneputzen und Anziehen und schon war er startklar für diesen Tag.
Tiefenentspannt und leise vor sich hin summend betrat Yuuki das Gildenhaus von Crimson Sphynx. Wie eigentlich jedes Mal seit seinem Beitritt vor über einem Jahrzehnt, überwältigte ihn der Anblick dieses prunkvollen Gildenpalastes. Das war ein Zeichen des Rufes und der Macht, welche seine Gilde ausstrahlte. Da er schon so lange Gildenmitglied war, konnte man die Gilde und seine Mitglieder – zumindest die meisten davon – gut und gerne als seine Ersatzfamilie sehen. Sein ursprünglicher Plan für den Tag waren einige Pläuschen mit den Leuten gewesen, vielleicht ein kurzer Abstecher auf den Basar und dann in ein Café, um sich bei diesem heißen Wetter im Sommer ein kühlendes Eis zu gönnen. Aber wie bereits zuvor erwähnt, manchmal hatte das Leben Überraschungen für einen in petto – wie am heutigen Tag. Ehe es sich der Magnetismusmagier nämlich versah, trat eine junge Frau auf ihn zu und sprach ihn an. Er hatte sie hier bereits öfter zu Gesicht bekommen, sodass es sich bei ihr höchstwahrscheinlich um eine Gildenkollegin handelte, auch wenn sie durch ihr Äußeres mehr wie eine Bettlerin wirkte. Aber jedem stand es ja frei sich zu kleiden, wie ihm gefiel, da würde der Rotschopf sicherlich nicht urteilen. Als Reaktion auf ihre Worte und die Einladung zu einer Quest, hob der junge Mann seine Augenbrauen an und beugte sich interessiert vor, während er den Questzettel seine Kollegin aufmerksam studierte. *Krankheit … Banditen … Heilmittel…*, poppten die Worte in seinen Gedanken auf, während seine rubinroten Augen über den kurzen Text huschten. Da war die Gute – die sich als Feyre Lamina entpuppte – bei ihm an der richtigen Stelle gelandet, denn bei so etwas half er nur allzu gerne. „Genau, mein Name ist Yuuki. Es freut mich dich kennen zu lernen, Feyre.“, erwiderte er ihre doch eher förmliche Vorstellung mit einem Lächeln seinerseits. „Sehr gerne komme ich mit. Höchste Zeit, den Banditen eine Lektion zu erteilen und den Kranken das Heilmittel zu beschaffen.“ Damit tat der Magier sein Selbstbewusst sein sowie seine Unterstützung kund, die Lamina auf diese Quest zu begleiten.
Und damit hatte sich das Team wohl gefunden, und man konnte auf diese Quest aufbrechen … oder etwa nicht? „Können wir aufbrechen oder musst du noch Vorbereitungen für die Reise treffen?“, erkundigte sich der Grynder bei seiner neuen Teamkollegin. Das Dorf, welches um Hilfe bat, war im Osten Fiores zu finden, sollte also dementsprechend gut angeschlossen sein. Anders als Reisen in den kalten Norden oder gar in die Wüste, gab es bestimmt viele Züge am Tag, welche dieses Ziel ansteuerten, sodass sie sich nicht wirklich beeilen mussten. „Wenn du soweit bist, können wir ja zum Bahnhof gehen und den Zug nehmen.“ Mit einem freundlichen Lächeln blickte er Feyre an und wartete auf ihre Antwort. Yuuki war schon ziemlich gespannt darauf, mit welchen magischen Fähigkeiten die junge Frau gesegnet worden war. Das war mit der interessanteste Teil einer Quest! ´
Zumindest sah sich der Rotschopf schon Mal den Zettel an. Zeitgleich wie die feuerroten Irden, bewegten sich auch die violetten der jungen Frau, zeitgleich das lesend, was ihr Kollege nun selber durchlas. Ihre Körperhaltung war entspannt, ihre Augen wirkten verträumt gar ein wenig müde. Die Stille zwischen den Beiden dauerte nur wenige Momente, bevor ihr Gegenüber die Lippen öffnete und ihrem Angebot zustimmte. Mit einem herzlichen Lächeln, erwiderte sie seine Worte, bevor sie kurz darauf schwungvoll ihr Haupt erneut sank. »Ich danke euch. Zu Zweit lassen sich derartige Aufgaben weitaus besser bewältigen.« scheu blickte Feyre nach oben, bevor sie kurz ihre Hand auf das Amulett legte, welches die Erscheinung eines Auges wirklich vorzüglich vortäuschte. Sie ging dann ein paar Schritte voran, in Richtung Ausgang, während sie ein wenig über ihre Schulter lugte, als wolle sie abschätzen ob der Grynder ihr wirklich folgen würde.
»Ich benötige nichts mehr, ich habe alles was ich brauche bei mir. Und ihr? Müsst ihr noch ein paar Sachen besorgen? Benötigt ihr Proviant? Wasser?«, fragte sie mit einem leichten Lächeln und drehte sich schwungvoll um, sodass sie ihm wieder richtig in die Augen blicken konnte. Sie würde weder das eine noch das andere mitnehmen. Heute war ein Fastentag, frühstens morgen dürfte sie wieder Speiß und Trank zu sich nehmen, davor hieß es ausharren. Ihr Blick legte sich auf ihn, sie checkte ihn von oben bis unten ab. Er wirkte nicht sonderlich kräftig, wenn man dies auf die körperlichen Gegebenheiten bezog und eine Waffe hatte er auch nicht an seiner Seite. »Verzeiht meine Frage, doch.. Seid ihr offensiv für diese Quest gewappnet? Ich selber besitze keine Zauber, deswegen die Suche nach einem Mitstreiter. Ich hoffe ihr nimmt mir dies nicht übel.« hauchte sie leise in einer zarten Stimme, während sie ein sanftes Lächeln bewahrte. Schließlich musste man doch wissen, ob sie noch Jemanden benötigten. Dass sie keine Zauber besaß war für sie die Realität, eine welche wohl von vielen nicht verstanden wurde. Wie sollte man auch als einfache Dienerin in der Lage sein, Magie zu verwenden. Sie konnte sich glücklich schätzen, dass die Götter ihr erlaubten, die Macht derer zu nutzen. Was wäre sie ansonsten? Ein kleiner Wurm, wie so viele, die hier auf der Erde wandelten. »Wir wissen außerdem nicht, wie die besagten Kräuter aussehen, nicht wahr? Wir brauchen ein Bild, oder eine sehr genaue Beschreibung, wir wollen die Kranken ja nicht vergiften.«, warum das Thema nicht gleich angehen, schließlich besaß die Quest nur marginal informationen.
Man konnte nicht anders als sagen, dass Feyre eine sehr angenehme und höfliche Art an den Tag legte, die den jungen Mann jedoch ein bisschen in die Verlegung brachte. Sie musste sich nicht am Ende jedes Satzes bei ihm bedanken und sich verbeugen, das war doch wirklich nicht nötig. Deshalb kratzte sich der Rotschopf mit seiner rechten Hand am Hinterkopf, während er seiner neuen Mitstreiterin zulächelte und bestätigend nickte. Diese legte ihrerseits eine Hand an ein Amulett, welches sie um den Hals trug und einem Auge glich. Das erinnerte ihn unwillkürlich an sein eigenes Silberamulett, welches er am Hals trug, anders als das der Lamina jedoch nicht sichtbar war, da es kühl auf seiner Haut unter dem Shirt ruhte. Ob es für sie wohl genauso wichtig war, wie seines für ihn? *Äußerst interessant.*, ging es dem jungen Mann durch den Kopf, während er Feyre neugierig betrachtete, die just in diesem Moment an ihm vorbeilief und vorauseilte. Sie brauchte sich definitiv keine Sorgen zu machen, ob ihr der Grynder folgte, denn dieser hatte sich ebenfalls in Bewegung gesetzt, um ihr zu folgen. „Ich besorge mir meinen Proviant unterwegs.“, teilte der Rotschopf ihr gutgelaunt mit, während seine Gedanken bereits zum Mittagessen abschweiften. Oh ja, der Magnetismusmagier war ein Schleckermaul ohnegleichen, der seine Hauptmahlzeiten pünktlich zu sich nehmen musste. Und zu diversen Snacks und Knabbereien zwischendurch sagte er auch nie nein. Das einzig Gute an seinem Körper war wohl, dass er relativ drahtig war und nicht wie ein Ballon aufging, bei den Massen an Essen, die er zu sich nahm. Aber er war auch alles andere als trainiert, faulenzte er doch in seiner Freizeit lieber herum, als sich körperlich zu betätigen. Dementsprechend war die Frage von Feyre also ziemlich berechtigt, da sie nichts über ihn oder seine magischen Fähigkeiten wusste und ihn nur aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes einschätzen konnte. Dennoch führte ihre Frage dazu, dass Yuuki stutzte und kurz stehen blieb. Schließlich bildete sich ein amüsiertes Lächeln auf seinem Gesicht, denn solch eine Frage bekam er nicht oft von Gildenkollegen zu hören. Sein kürzlicher Aufstieg zum A-Rang Magier war auch seiner Erfolgsbilanz und seinen Fähigkeiten zu verdanken und nicht etwa seiner Fähigkeit, Klinken zu putzen, wie man so schön sagte. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“, sagte er leicht glucksend zur Lamina gewandt. „Ich verfüge über eine Bandbreite an offensiven sowie unterstützenden Zaubern, insofern sollten wir das hinbekommen.“ Das mochte möglicherweise etwas zu selbstsicher klingen, aber als Teil einer Gilde von Crimson Sphynx’s Ruf und seinen eigenen Fähigkeiten, war er doch zumindest von sich überzeugt und dass ihm ein paar Banditen sicherlich nicht das Leben erschweren würden. Der zweite Teil ihrer Aussage war es jedoch, was den jungen Mann verwundert innehalten ließ. „Du kannst nicht zaubern? Über was für Fähigkeiten verfügst du denn?“, erkundigte er sich verwundert. Normalerweise konnte man einer Gilde nicht beitreten, sofern man kein Magier war, weshalb er extrem gespannt auf ihre Antwort war.
Feyre’s Einwand war durchaus berechtigt. Denn sofern sie nicht wussten, um was für ein Heilmittel es sich handelte, konnten sie auch mehr Schaden als sonst was anrichten. „Da stimme ich dir zu. Wir sollten uns auf jeden Fall zunächst im Dorf umhören und die Ärzte konsultieren. Sobald wir Gewissheit haben, können wir uns auf den Weg zu den Banditen machen und uns einen Plan überlegen, wie wir sie überwältigen können.“ Das war ganz nach seinem Geschmack, ein gut durchstrukturierter Plan und eine Vorgehensweise, wie es sich für einen professionellen Crimson Sphynx Magier nun mal gehörte. „Was denkst du davon? Hast du noch Ideen?“ Es schadete nie, einander auch zu konsultieren, immerhin waren sie nun ein Team. Im Bahnhof selbst herrschte reger Betrieb, denn das gute Wetter animierte die Menschen, auf Reisen zu gehen. In der Zwischenzeit hatte sich Yuuki in einem kleinen Laden am Bahnhof eingedeckt, sodass sein Rucksack nun angenehm ordentlich wog, da er mit allerlei Leckereien und Getränken gefüllt war. Der Grynder hielt Ausschau nach dem richtigen Gleis, denn bisher hatte er noch keine Anzeige gesehen. „Hast du gesehen, welchen Zug wir nach Kakariko nehmen müssen.“, fragte er die Lamina. Möglicherweise hatte sie sich ja umgeschaut, während er mit seinem Provianteinkauf beschäftigt gewesen war.
Natürlich fiel ihr der Blick des Anderen auf, dessen Augen auf das Amulett gerichtet, brachte sie ein warmes Lächeln hervor. Sie trug das Zeichen ihrer Religion stolz, das Auge eines Gottes.. Wie sollte man dies nicht mit voller Ehre tragen, sich von seiner Macht erfüllen lassen können. Es war das Zeichen, welches sie als Dienerin, gar als Priesterin identifizierte, sie mit den göttlichen Wesen verband und eine Verknüpfung zwischen dem Unendlichen und dem Sterblichem schuf. »Ihr solltet euch gut eindecken, Wasser ist besonders wichtig, es ist heute recht warm, nicht wahr?« riet sie ihm, während ihre trockenen Lippen ein fürsorgliches Schmunzeln annahmen. Oh ja, sie würde sich selber verfluchen, während ihr Körper nach dem feuchten Nass rief, sich bei dem Anblick von Essen und Trank lechzte. Doch sie war es ebenso gewohnt. Viele Tage hatte sie schon ohne Konsum verbracht, gelernt mit dem Verlangen, und dem Schmerz umzugehen. Doch war sie weitaus unsicherer zu Fuß, schließlich war sie auch nur ein Mensch, welcher ohne nötigen Antrieb nicht auf 100 Prozent arbeitete. Ein kurzes, dankbares Nicken erwiderte sie, während sie den selbstbewussten Worten des Rotschopfes lauschte. Es schien als hätte sie die richtige Person um Hilfe gebeten. In der Offensive hatte sie wenig zu bieten, doch auch in den anderen Bereichen mangelte es ihr stark, ihre Verbindung war noch nicht stark genug, sie hatte sich den Göttern noch nicht genug bewiesen. »Das klingt wirklich erfreulich. Ich hoffe ich werde euch keine Last sein.« murmelte sie leise und sah zur Seite, das ewig währende Lächeln beibehalten, bevor ihre Augen in seine Richtung schnellten, als er sie nach ihren Fähigkeiten fragte. Er wollte wirklich wissen, wie sie es in diese Gilde geschafft hatte? Trotz mangelnder Magie? Das konnte er gerne haben. »Nun.« begann sie und das leuchten in ihren Augen war nun wohl kaum zu übersehen. »Um es kurz zu erklären, bin ich eine Dienerin, eine Untergebene der Götter meines Stammes. Sie wachen über uns und verleihen uns eine bestimmte Macht, solange wir ihnen beweisen, dass wir dieser würdig sind.« langsam faltete sie die Hände ineinander und atmete tief aus. »Mein Amulett hier.. Es ist ein Auge, ein Auge eines Gottes, welcher auf dieser Erde wandelte und eines Tages wieder auf dieser wandeln wird.« kurz schloss Feyre die Augen und legte die Hand an das Schmuckstück, bevor sie den Kopf schief legte. Wahrscheinlich klang all dies nach Schwachsinn, für Außenstehende, doch ihr Glaube war nun Mal so echt wie er nur sein konnte, ebenso waren es ihre Götter. »Ich bin in der Lage, die Gestalt der Götter in eine physische, für Menschen verständliche Form zu bringen, sodass sie sich erbarmen und an meiner Seite kämpfen.« klang wohl auf den ersten Blick mehr als grandios, wenn man Mal außer Acht ließ, dass es simple Pictmagie war.
Am Bahnhof angekommen, schien die Lamina selber zu überlegen. Zuerst die Ärzte ausfindig machen, um die Erscheinung der Pflanze zu erfahren. Dann die Banditen aufsuchen.. Sie blieb vorerst still und schüttelte zunächst nur den Kopf, bevor der Glücksgriff sich davon machte, um sich ordentlich vorzubereiten. Dieser kam zurück, der Rucksack eindeutig voller und leicht nach unten hängend, während der kleine Lederbeutel von Feyre noch ebenso faltig und beinahe leer wie vorher wirkte. »Oh.. Ihr seid ein Freund von Speis und Trank, nicht wahr?« fragte sie kurz lachend und nickte daraufhin. In der Zwischenzeit hatte sie sich nach dem richtigen Zug erkundigt und wank ihn zu sich her, nur um mit der Hand dann auf das dritte Gleis zu deuten. »Es hieß, wir werden ein paar Stunden unterwegs sein.. Drei bis vier. Dann dürften wir in Kakariko ankommen, ein schöner Name besitzt dieser Ort, nicht wahr?« fragte sie und begab sich selber in die Richtung des Gleises, auf welcher ein Zug ankam, welcher etwas heruntergekommen wirkte. Die Farbe war zum Teil abgesplittert, einige Dellen zierten ihn und Kratzer waren auch nicht zu wenige zu sehen. Wohl ein altes Modell. »Gut.. Unser Zug, wir benötigen noch Karten, sollten uns wohl beeilen.« meinte sie und sah sich etwas verloren um. Wann war sie zuletzt mit dem Zug gefahren..? Und vor allem, wo holte man sich die Tickets. Letztes Mal hatte ein Kollege die kleinen Scheine gezückt.
Es gab durchaus einige Merkmale, an denen man erkennen konnte, ob Yuuki an einem Thema interessiert war oder ob es peripher vorbeigehen konnte. Während der Unterhaltung mit Feyre war Ersteres ganz klar der Fall, denn der Grynder hatte sich interessiert vorgebeugt, um den Worten der jungen Frau besser zu lauschen und ein interessiertes Glitzern hatte sich in seinen Augen gebildet. Er war begierig darauf, mehr zu erfahren, vor allem was es mit ihren besonderen Fähigkeiten auf sich hatte – andernfalls wäre sie schließlich niemals in Crimson Sphynx aufgenommen. Möglicherweise in Fairy Tail, die ja sowieso keine hohen Anforderungen an ihre Mitglieder hatten und jeden Rabauken aufnahmen, aber nicht seine Gilde. Bedächtig nickte der Rotschopf, als die Lamina von ihrem Stamm erzählte, von den Göttern die ihr Stamm verehrte und über sie wachte. Yuuki tat dies keineswegs als Schwachsinn ab, immerhin lebten sie in einer Welt voller Magie, welche auch von Drachen, Dämonen und Göttern bewohnt wurde. Er selbst konnte den Limitationen des Menschen einen Streich spielen und sich in die Lüfte erheben, Metall beeinflussen, sich nützliche Fähigkeiten aneignen und vieles mehr. Es gab Drachenkinder, welche von Drachen erzogen wurden und über spezielle Fähigkeiten verfügten, warum also sollte es keinen Stammesgott geben, der seinen Anbetern besondere Macht gab? Der Blick des jungen Mannes fiel erneut auf das Amulett, welches die junge Frau in die Hand nahm und etwas dazu erzählte. „Das klingt wirklich beeindruckend.“, sprach Yuuki ehrfürchtig aus. Doch damit war die Unterhaltung längst nicht beendet, denn die Lamina hatte ihm sehr viel Interessantes zu bieten gehabt und nun würde er nachbohren. „Darf ich fragen, wie euer Gott heißt? Habt ihr nur einen Gott oder gibt es viele verschiedene Götter? Ist jeder Stammesangehörige in der Lage, die Fähigkeiten der Götter zu benutzen?“ Frage um Frage sprudelte aus dem Grynder hervor – hoffentlich bereute es Feyre nicht, ihm freien Lauf zu lassen. „Dann haben wir auf der Quest sicher nichts zu fürchten mit euren Fähigkeiten.“, versicherte Yuuki seiner Kollegin, immerhin hatte diese zuvor bereits Zweifel geäußert. Aber da sie ihm einen Einblick in ihre Fähigkeiten gewährt hatte, war es wohl nur fair, wenn er selbst auch etwas von sich selbst preisgab. „Ich bin in der Lage Magnetismusmagie anzuwenden.“ Dabei handelte es sich um eine Lost Magic, eine in der Zeit verloren gegangene Magie, welche Yuuki zufällig beherrscht hatte. „Damit bin ich in der Lage, alles Metallische zu beeinflussen, so wie hier.“ Den Worten folgte eine Handbewegung, bei derer mehrere metallene Kugeln aus seiner Tasche hervorkamen, welche gleich einem kleinen Sonnensystem um seine Hand kursierten. „Abgesehen davon bin ich noch in der Lage Masken aus meiner Taschendimension zu beschwören, mit denen ich besondere Fähigkeiten erhalte – zum Beispiel kann ich längst verwischte Spuren entdecken oder Menschen anhand ihrer Gerüche unterscheiden.“ Auf eine Vorführung verzichtete der Magier dieses Mal, stattdessen schloss er seine Erzählung mit einem Lächeln ab.
Mit großem Wohlwollen nahm Yuuki wahr, dass sich Feyre für sein Essen interessierte – dass das komplette Gegenteil der Fall war, wusste er natürlich nicht. Dementsprechend grinste er breit. „Ja, ich liebe gutes Essen. Man kann nie genug davon haben!“ Oh ja, wie oft hatte er sich kugelrund gefressen und war gefühlt in der Gegend herumgerollt? Oder einfach im Oasis Park eingeschlafen? Wie jemand gutes Essen verschmähen konnte, war ihm einfach unbegreiflich. Leider war er nicht der größte Teiler, was Essen anging, weshalb er der Lamina nichts anbot. Ob sie es bemerken und sich daran stören würde? Zum Glück ging es in der Konversation gleich weiter, zum Ort ihrer Reise. „In der Tat, wir müssen tief in den Osten des Landes fahren.“, sagte der Rotschopf und nickte bestätigend. „Kakarikos Legende nach, befreite einst ein Held das Dorf von einem gewaltigen feuerspeienden Wyvern, welches das Dorf terrorisierte und mit jedem Angriff Leben nahm. Vielleicht können wir ja dort noch mehr Geschichten erfahren.“ Begeisterung pur auf dem Gesicht geschrieben, strahlte Yuuki ob der Gelegenheit, mehr über diese faszinierende Geschichte zu erfahren.
Den Zug hatten sie gefunden, jetzt mussten sie nur noch schnell Tickets besorgen. Rasch waren die gekauft und schon hechtete der Magnetismusmagier los, als er ein lautes Tuten des Zuges vernahm. „Schnell, er fährt gleich los.“, rief er seiner Begleitung zu und hoffte, dass sie es schafften. Zum Glück brauchte der Zug noch einige Minuten, sodass sich die Magier ein erstklassiges Abteil sichern konnten. Jetzt konnte ihre Reise wahrhaftig beginnen!
Wie lange war es her, dass Jemand der jungen Dienerin der Götter wahrlich zugehört hatte? Wie sehr hatte sie darauf gehofft, endlich Mal wieder ernsthaft über das Wunder sprechen zu können, welches sie tagtäglich fühlte. Stolz, Freude und Glückseligkeit erfüllten ihre Herz, während sie mit einem warmen Lächeln den jungen Mann anblickte. »Es gibt viele Götter.. Götter der Ernte, des Regens, der Heilung, der Liebe.. Der Erschaffung.« bei dem letzten hielt sie kurz inne, strich erneut über das vermeintliche Götterauge um ihren Hals, bevor den Kopf leicht nach links und rechts legte, leicht schunkelnd als würde sie einer Melodie lauschen. »Nur wenige meines Stammes sind in der Lage die Gabe der Götter zu nutzen. Es dauert lange, sehr lange, ehe die Götter uns als fähig genug ansehen, sodass sie uns helfen. Ich besitze auch erst seit geraumer Zeit die Fähigkeiten und muss mich noch weitaus würdiger erweisen, bevor die Götter mir wirklich ihre Kraft borgen. Ich muss euch damit leider enttäuschen.« murmelte sie mit einem entschuldigendem Schmunzeln, bevor sie interessiert einen Schritt auf den Rotschopf zu ging, seine Augen fixierte. Magnetismus war es also, was sein Steckenpferd war, doch nicht nur das. Er hatte die Macht sich selber mit Masken zu verstärken? Eine eigenartige Macht, wenn man bedachte, dass er lebloses Material nutzte, um sich die dargestellten Effekte anzueignen. »Masken verdecken euer Gesicht vor den Göttern. Ihr solltet es möglichst frei tragen, schließlich habt ihr nicht vor eure Seele vor ihnen zu verstecken, nicht wahr?« fragte sie und ließ ihre Hand unbewusst in Richtung ihrer Schulter wandern. Der Schmerz von vorher erreichte langsam sein volles Maß, da die Wirkung der Kräuter nachließ und Feyre atmete ein Mal kurz aus, um ihn zu ertragen, ihn willkommen zu heißen. Schließlich hatte sie ihn selber eingeladen, den Göttern huldigend.
Überrascht blinzelte die Lamina kurz, als ihr neuer Bekannter davon sprach, dass man nie genug zu essen haben konnte. Erneut fiel ihr Blick auf seinen Körper und er sah alles andere als fett wie ein gemästetes Schwein aus. Nicht mager, doch durchaus noch nicht am Rande des Schicksals, seinen Weg kugelnd zu beschreiten. »Essen ist nicht wichtig, in meinen Augen. Man nimmt etwas zu sich, um zu überleben. Der Rest, ist Genuss, welcher einen nur ablenkt.« sie zuckte mit den Schultern und strich einen Moment ihr Kleid zurecht. Doch es war ihr schon aufgefallen, dass viele der hier ansässigen ein Drang nach Nahrung hatten. Viele stopften sich voll, bis sie sich fast übergaben, gierig jeden einzelnen Krümel verschlingend, ohne zu gedenken woher all dies eigentlich kam. »Ein Wyvern..? Ich habe gehört, dass innerhalb dessen Territoriums Kreaturen gefangen waren, welche sich selber von reinen Mineralien ernährten. Eine komische Sage nicht wahr? Es heißt, dass manche ihrer Art den Bergen selber gleichen würden.. Ob wir solch einen sehen?« sie nickte eifrig, gar aufgeregt. Es war interessant, welch ungewöhnliche Legenden und Sagen ein jeder Ort beinhaltete. In jeder steckte ein Fünkchen Wahrheit und manche sogar mehr als das..!
In schnellen Schritten rannte sie zu dem Zug, ihrem heutigen Partner hinterher, welcher ihnen heute die Tickets besorgt hatte und nicht nur das, nein! Er hatte ihnen auch ein gemütliches Abteil besorgt, in welchem sie ihre Ruhe hatten. Erst langsam, dann in einem schnelleren Tempo fuhr der Zug ratternd an und setzte sich in Bewegung. Die Landschaft zog an ihnen vorbei, immer weiter verschwimmend, während Feyre verträumt aus dem Fenster blickte. »Ich werde euch offensiv nur wenig von Hilfe sein. Die Götter haben mich erst mit zwei Fähigkeiten gesegnet. Somit wäre es mir recht, wenn wir die Banditen aus dem Hinterhalt, am besten einem nach dem Anderen aufhalten könnten. Ich hoffe, ich kann dennoch eine Hilfe sein..« sie fächerte sich mit der Hand etwas Luft zu und atmete tief aus, bevor sie sich mit dem Handrücken über die Stirn wischte. Im Zug war es definitiv zu heiß, weswegen sie aufstand und das Fenster öffnete. »Erzählt mir von euch Yuuki. Wie seid ihr nach Aloe Town gekommen?«
Yuuki nickte interessiert, während Feyre ihm weiter über die verschiedenen Götter ihres Stammes erzählte. Statt sich mit ihren Antworten zufrieden zu geben, kamen nur noch weitere Fragen im jungen Mann auf. Wurde man von allen Göttern auserkoren deren Magie zu nutzen? Oder gab es einige Götter, die ihren speziellen „Champion“ hatten und andere Diener verachteten? Durchaus interessant und möglicherweise ergab sich ja im Verlauf der Quest die Gelegenheit, noch mehr darüber zu erfahren. Als die Lamina auf die wenigen Auserwählten zu sprechen kam, schweiften Yuuki’s Gedanken zu alten Büchern ab, die er einst gelesen hatte. In Urzeiten waren die magisch begabten Lebewesen in den Stämmen Fiores ebenfalls aus Auserwählte der Götter betrachtet worden. Es konnte also durchaus sein, dass es auch hier der Fall war und es keine wirklichen Götter gab, sondern die sogenannten Auserwählten lediglich über eigene magische Fähigkeiten verfügten und sie gerade aus diesem Grund vom Stamm verehrt wurden. Das war natürlich möglich, andererseits gab es ja wirklich genügend magische Geschöpfe und heilige Wesen, die Schützlinge an ihrer Macht teilhaben ließen. Der Grynder entschied sich in diesem Augenblick dafür, das Thema nicht weiter zu vertiefen, da er seine neue Kollegin auch nicht vor den Kopf stoßen wollte. Es würden sich bestimmt noch genügend Gelegenheiten auftun, ihre Magie in Aktion zu sehen und mehr über ihre Götter zu erfahren.
Als Feyre nun auf seine Magie zu sprechen kam und anmerkte, dass er sein Gesicht bloß nicht vor den Göttern verstecken sollte, bildete sich als Reaktion ein verständnisvolles Lächeln. „Das käme mir natürlich niemals in den Sinn. Sobald die Masken ihren Zweck erfüllt haben, nehme ich sie immer ab.“ Er glaubte zwar nicht an so einen Humbug, aber wie gesagt wollte er die junge Frau nicht vor den Kopf stoßen. Wahrscheinlich hätte die Gute so ihre Probleme mit El gehabt, einem weiteren Gildenmitglied Crimson Sphynx, welche aufgrund ihres entstellten Gesichts praktisch nie ohne Maske anzutreffen war. Beim Gedanken an El kam Freude im jungen Mann auf, denn erst kürzlich hatte sich offenbart, dass es sich bei ihr um seine einstige Kindheitsfreundin Elena handelte, von der er gedacht hatte, dass sie für immer aus seinem Leben ausgeschieden war. So kam es also, dass er erneut jemanden gefunden hatte, mit dem er sich über Iris austauschen und auch generell anvertrauen konnte – etwas, dass dem jungen Mann sonst ziemlich schwer fiel.
Yuuki war keine von sich aus konfliktsuchende Person, selbst als die Lamina den Wert von gutem Essen herabwürdigte. Innerlich schüttelte er lediglich den Kopf, denn wie konnte man nur so etwas frevelhaftes behaupten? Gutes Essen war doch eines der schönsten Dinge im Leben! *Naja, dann bleibt mehr für mich übrig.*, dachte sich der Rotschopf spitzbübisch. Ihn würde niemand so schnell vom Essen abhalten, Gott bewahre vor einer Diät oder gar Fasten. Als sich das Gespräch jedoch in Richtung einer in den Bergen lebenden Rasse entwickelte, beugte sich Yuuki wieder interessiert vor. „Davon habe ich noch nie gehört, hoffentlich erfahren wir im Dorf mehr darüber!“ Vielleicht spielte das Schicksal auch mit ihnen mit und ermöglichte ein Treffen mit einem solchen Geschopf, wer konnte das schon mit Gewissheit sagen?
Gut, immerhin schien er trotz fehlendem Glauben zu verstehen, dass man sein Antlitz nicht verbergen sollte. Es war ein Unding sich so vor seinen Mitmenschen und vor allem vor den Göttern zu verstecken. Diese hatten einem das Gesicht geschenkt und weshalb sollte man deren Werk anzweifeln und jenen Anblick verwehren? Sie lächelte Yuuki freundlich, gar warm an und nickte leicht, während sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich. »Es freut mich, dass ihr so umsichtig seid. Nicht jeder nimmt meine Kommentare derart gut auf. Verzeiht, falls ich ein Mal zu belehrend werden sollte, ich meine es nie böse.« unsicher spielte sie mit Zeigefinger und Daumen an der Kette ihres Amuletts und schluckte ein Mal kurz. Sie musste sich zusammenreißen, wenn sie hier zugehörig sein wollte. Sie wurde schon schräg von der Seite angeschaut, da brauchte sie nicht noch in jeder freien Minute, die Menschen belehren, welche sich hier ebenso wie sie aufhielten.
Auch der Magnetismusmagier schien den Sagen des Dorfes verfallen. Alleine der Gedanken daran, welch ungewöhnliche Wesen sie würden sehen können, welch Geheimnisse sich unterhalb der sonst recht freundlichen Stadt zeigen könnten. Ja, Feyre war vielleicht nicht die Person, welche ihr Leben dafür gab Mysterien zu erschließen, doch Geheimnisse lockten sie, wie jeden anderen auch, ebenfalls an. »Es gibt viele Sagen aus diesen Orten. Drachen, Monster welche Mineralien zu sich nehmen, eigenartige große Käfer, welche auf einen zuspringen.. Ein eigenartiger Ort, nicht wahr?« sie lächelte und schien einen Moment in Gedanken versunken. Ob diese Wesen ebenfalls Aufzeichnungen besaßen? Zumindest von den Steinfressern erwartete sie etwas, da diesen eine gewisse Intelligenz zugeschrieben wurde, zumindest laut den Erzählungen. Aber es würde schon die Zeit kommen, um dies herauszufinden. Zuerst hieß es nun ein Mal in den Zug steigen und an den Kern der Erzählungen fahren, um dort den armen Kranken zu helfen.
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