Ortsname: Kakariko Art: Dorf und Umgebung Spezielles: --- Beschreibung: Das kleine und idyllische Dörfchen Kakariko befindet sich tief im Osten Fiores. Das Dörfchen liegt am Fuß eines inaktiven Vulkans und wird von einem Fluß in die östliche und westliche Hälfte gespalten. Der Legende nach, befreite einst ein Held das Dorf von einem Wyvern, welches es terrorisierte und mit jedem Angriff Leben nahm. Dementsprechend ist auch das Verhalten der Leute durch diese Erfahrung geprägt: Es sind harte und robuste Leute, die Fremden gegenüber jedoch sehr einladend und offen sind. Besondere Orte im Dorf und der Umgebung sind einerseits der Brunnen in der Dorfmitte, der große Friedhof und die nahe Bergruine.
Change Log: Nach der Konfrontation zwischen den für gewöhnlich menschenfeindlichen Steinfressern und Crimson Sphynx Magiern, scheint die Feindseligkeit der Steinfresser gegenüber Menschen abgenommen zu haben. Dann und wann trifft man sogar einen neugierigen Besucher aus den Bergen im Dorf an!
"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Yuuki
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Die Fahrt dauerte noch zwei, drei Stündchen, ehe der Zug zum letzten Mal langsamer wurde. "Endstation Kakariko. Alle Passagiere bitte aussteigen. Wir freuen uns, sie bald wieder als Kunden begrüßen zu dürfen.", teilte ihnen die blecherne Stimme aus den Lautsprechern mit und vermittelte ihnen auf diese Weise, dass sie doch endlich den Zug verlassen sollten. Auch die Magier packten ihre sieben Sachen und verließen den Zug. Bei der schönen Landschaft um sie herum, konnte Yuuki gar nicht anders, als tief einatmen und die frische Luft genießen. Die Nachmittagssonne stand am Himmel und wärmte sie, es war doch schon ziemlich erfrischend im Zug gewesen. Jetzt konnte der Grynder seine Jacke ausziehen und ein frisches Lüftchen auf seiner Haut spüren. Schnurstracks wollte er zu dem nächsten Bahnhofbeamten gehen, als er erkannte, dass der Bahnhof leer war. Die handvoll anderer Zuggäste, die mit ihnen ausgestiegen waren, schienen genauso ratlos. Hatte die Seuche etwa alle Menschen ... dahingerafft? Seltsam, seltsam. In der Ferne konnte er dennoch einige Leute auf der Straße sehen, also hatte es möglicherweise nur die Beamten getroffen. Karma eben. *Moment mal ...* Als sich sein Magen meldete und verkündete, dass er bald wieder Nahrung brauchte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte seinen Proviant vergessen, verdammt noch mal! Das war eine richtige Katastrophe und er musste sofort was dagegen tun. Was machte einen guten Anführer aus? Er war charismatisch, er konnte kämpfen und er konnte deligieren. Zumindest letzteres beherrschte er gut und konnte auch gleich Gebrauch von machen. "Die Lage scheint ernster zu sein, als wir dachten. "Ich möchte, dass sich Amanda zum Bürgermeister begibt und dort nach dem Rechten schaut. Unter Umständen hat er noch einige wichtige Informationen für uns die Burgruine betreffend." Anschließend wandte er sich an Hel. "Kannst du dich bei den Leuten umhören? Wir müssen auch herausfinden, wie diese Seuche ausgebrochen ist." Er selbst würde sich um Proviant und Verpflegung kümmern. Nachdem alles gesagt war, verabschiedete sich der Grynder. "Wir treffen uns genau in einer Stunde vor dem Brunnen der Stadt!" Und damit machte er sich auf den Weg. Hoffentlich war der örtliche Lebensmittelladen nicht wegen Krankheit geschlossen worden.
Der Mann hatte ihnen nur grob mitgeteilt was eigentlich los war, mehr war aber anscheinend auch nicht nötig, weil Hel direkt losstürmte um ein paar Banditen so verprügeln. Ob das Mädchen wusste, was sie da tat? War sie einfach nur stürmisch oder war sie stark? Amanda und Yuuki rannten ihr nach, was in einem Zug nicht unbedingt sehr einfach war, und würden es bald herausfinden. Fragil? Also war so ein ziemlich gefährliches Wort, wenn man quasi nichts über jemanden wusste. Als sie bei der Spitze des Zuges ankamen und die Geiselnehmer sowie Hel erreichten bot sich ein recht amüsantes Bild. Das zarte Kind hatte den Banditen ziemlich böse auf die Nase gegeben. Huh, das war beeindruckend. Amanda war sich ziemlich sicher, sie hätte das nicht so gut hinbekommen. Ihren Rubbish Zauber, welchen sie auf dem Weg beschworen hatte, lies sie wieder verschwinden, da er anscheinend nicht gebraucht werden würde. Es wäre eh ziemlich kritisch gewesen mit dem Ding hier drinnen zu zielen und Sachschaden hätte sich nicht vermeiden lassen. Sogar Personenschaden hätte sie anrichten können, wenn sie sich bei ihrem Angriff verschätzt hätte! Möglicherweise sollte sie daran arbeiten... Gut das Hel die Sache direkt übernommen und die Gefahr sehr souverän gebannt hatte. Auch wenn es einen der Männer da anscheinend ziemlich unglücklich erwischt hatte. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen wie vermutlich alle anderen anwesenden Männer kurz zusammengezuckt haben. Amanda lächelte Hel begeistert an und lobte: „Das ist beeindruckend! Du bist ziemlich stark, wie du die da alleine fertig gemacht hast.“ Jetzt sah das Mädchen mit den lockigen Haaren direkt wieder unschuldig aus. Zwischendurch hatte Amanda etwas über die gesehene Magie nachgedacht. Leider hatte Amanda nicht zu sehen bekommen, wie die Keule zu Würfeln wurde, nur wie Hel sie abgewehrt hatte. So musste sie leider weiter mit dem Rätsel leben, welches wohl die Magie des Kindes war. Auf der Quest würden sich dafür sicherlich noch genug Gelegenheiten bieten. Hätte sie mehr gesehen hätte Amanda vermutlich auch Yuuki zugestimmt, dass das sehr gekonnt ausgesehen hatte. Erneut fragte sich das Mädchen wie es wohl um die Erfahrung der Beiden stand und wielange sie schon als Magier der Gilde unterwegs waren. Bevor sie zurück zu ihren Plätzen gingen warf die Weißhaarige einen Blick auf das Schwert, aber es war schlecht und wertlos, trotzdem beschloss sie es wenigstens irgendwo zu entsorgen, wo es besser aufgehoben wäre als mitten in einem Zug unter einem Sitz. Die Drei gingen zurück zu ihren Plätzen und nach einiger Zeit kamen sie endlich am Zielort an. Amanda war sehr erstaunt, dass so ein abgelegener Ort überhaupt einen Bahnhof hatte. Yuuki nahm direkt die frische Luft in sich auf und Amanda guckte fasziniert zu dem erloschenen Vulkan an dessen Fuße sich das Dorf befand. Außerdem suchte sie beiläufig die Umgebung nach Hinweisen auf die Seuche oder Krankheit ab. Vielleicht gab es verdorbenes Korn? Hier sollte es also eine Burg geben. Ob es in der Burg Schätze gab?! Was machte einen guten Anführer aus? Vermutlich, dass er passend Amanda zum Bürgermeister schickte und Hel den Ausbruch der Seuche untersuchen sollte. Nun, vermutlich würde Hel die Informationen gut zusammentragen, schließlich war sie nicht ganz so auf den Kopf gefallen wie der Grynder wohl glaubte. Doch anscheinend hatte sich die Meinung nach dem Kampf sehr drastisch geändert. Und was tat Yuuki? Der teilte nicht mit was er vorhatte. Sicherlich sehr sehr wichtige Questleiterdinge. Unglaublich wichtige Dinge. Der Junge verabschiedete sich und ging fort. „Okay.“ Kommentierte Amanda das Ganze stumpf und machte sich auf dem Weg zum Bürgermeister, von dem sie natürlich nicht wusste wo er war. Zum Glück waren so Bürgermeister und deren Gebäude meist recht auffällig und man konnte sich sehr schnell denken wo sie waren. Oder man folgte dem kleinen Schild welches einen direkt zum Rathaus führte. Amanda achtete auf Anzeichen der Krankheit und passte auf sich nicht anzustecken, auch wenn die Krankheit anscheinend eher „lustiger“ Natur war, wie sie bald erfahren durfte. Die Betroffenen lachten dauernd und machten dumme Scherze. Huh, klang für einige Menschen nach ganz normalem Alltag. Hoffentlich lachte sich hier keiner zu Tode. Gedanklich verglich die Weißhaarige die neuen Informationen mit schon vorhandenen Informationen und anderen Krankheitsbildern die ihr bekannt waren. Amanda versuchte mit dem Bürgermeister zu reden, doch leider verhinderten seine Witze und das ständige Lachen die Kommunikation so weit, dass die junge Frau innerhalb der kompletten Stunde nur eine einzige Information von dem Mann bekommen konnte. Es gab einen geheimen Eingang in die Burg. Hoffentlich hatte Hel deutlich mehr Glück beim Umhören. Amanda fand sich beim Brunnen der Stadt ein und hielt Ausschau nach Hel und Yuuki. Sie sollten zum örtlichen Heiler gehen, der schien mehr zu wissen, wenn er sogar ein Gegenmittel kannte. Vielleicht war dies nicht der erste Ausbruch der Krankheit?
Wenigstens Amanda war nett zu ihr. Hel überging Yukis Lob einfach und ignorierte ihn weiterhin, denn der Junge dachte doch nicht ernsthaft, dass ein kleines Lob es einfach wieder gut machte, dass er sie so krass beleidigt hatte? Nun, wirklich drüber nachdenken konnte und wollte sie auch nicht, da sie in just diesem Moment in den Bahnhof von Kakariko ankamen, was durch eine Laute Durchsage angekündigt wurde. Nachdem sie sich dann in dem kleinen Ort gesammelt hatten, hielt Yuki eine kleine Ansprache und teilte jedem der Teammitglieder eine Aufgabe zu. Hel sollte also einfach nur Leute befragen, wie es zu dieser Seuche kam? Nichts leichter als das! „Bis später Glumanda!“, rief sie der weißhaarigen Dame noch hinterher und machte sich dann selbst auf den Weg. Wo sollte sie hier denn anfangen, jemanden zu befragen? Es sammelten sich am Hauptplatz des Dorfes zwar einige Menschen, die jedoch lachten die ganze Zeit nur herum und rissen einen dummen Witz nach dem anderen. „Hey kleines Mädchen! Kommt nen Pferd in ne Bar. Fragt der Barkeeper: Was machstn fürn langes Gesicht?“ Hel starrte ihn geballte zehn Sekunden an und fragte sich, ob sie die Menschen nicht einfach sterben lassen sollte, wenn sie eh so tierisch dämlich waren, erinnerte sich aber schnell an die Bezahlung, die sie bekamen, wenn sie sich an die Quest hielten und die Seuche heilten. Nachdem sie ein paar Leute ausgefragt hatte, was sie denn gegessen oder getrunken hatte und nur bescheuerte Antworten oder Gelächter bekamen, gab Hel schließlich ihre Suche auf. Sollten die Leute hier doch verrecken, wenn sie ihr nicht helfen wollten. Vor lauter Frust trat sie mit dem Fuß wütend über den Boden, übersah aber das… Huhn? Hel tat es natürlich sofort Leid, aber kam nicht umher die Veränderung der Stimmung in diesem Teil der Stadt mitzubekommen. „BOK, BOOOOOK!“ Was zur Hölle war das?! Eine riesige Schar an Hühnern war plötzlich um eine Ecke gekommen und rannte wie die personifizierte Tollwut auf sie zu und Hel hätte schwören können, dass das Böse aus deren Augen geschaut hatte. Ein kleiner Junge kam ihr schließlich zur Rettung, der sie in ein nahes Haus lotste und sie damit in Sicherheit brachte. „Bist du verrückt?! Greif niemals eines der Hühner von Kakariko an, die Viecher sind verrückt!“ Hel starrte ihn an. Hatte er die Menschen denn gar nicht gesehen? „Im Gegensatz zu den Menschen hier sind die irgendwie noch ziemlich normal.“ Der Junge seufzte. „Ja, seit alle aus dem Brunnen getrunken haben, sind sie völlig durchgedreht. Kannst du sie retten? Kannst du?!“ Hel nickte ihm zu und klopfte ihm auf die Schulter. „Überlass das Tante Hel!“ Hel war zwar maximal ein paar Monate älter als der Knabe, aber wann erwartete man schon großartige Hirnakrobatik von ihr? Hel hatte alle Infos, die sie brauchte und machte sich auch sofort auf die Socken zum Brunnen der Stadt, der sich zum Glück nur unweit des Platzes befand. Komisch, dass die Hühner sofort verschwunden waren, als Hel das Haus betreten hatte, aber so ermöglichte ihr das eine gesunde Reise bis zum Wasserspender, wo Amanda schon wartete. „GLUMAAAAANDAAAA! Ich bin auch wieder daaaaaAA!“ Hel hatte sich kurz bevor sie den Brunnen erreichte in einer der Gehwegplatten, die leicht herausstand verfangen und flog direkt vor der weißhaarigen Dame der Länge nach auf die Schnauze. Toller Auftritt, Hel…
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Yuuki
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Seltsam, Hel schien gar nicht auf Yuuki's Lob zu reagieren. Dass sie etwas an den Ohren hatte, war sein erster Verdacht, aber auf Amanda schien sie ja zu reagieren. Ob sie wohl immer noch sauer auf ihn war? Dem Grynder war das alles viel zu hoch, denn er konnte sich gar nicht ausmalen, warum um alles in der Welt das Mädchen immer noch sauer war. Aber das war schließlich nicht seine Stärke, sich in andere Leute hinein zu versetzen. Also war es an der Zeit, einige Trümpfe aus dem Ärmel zu ziehen. Wenn er seinen Proviant mit ihr teilte, konnte sie doch gar nicht mehr sauer sein! Und mit diesem Gedanken, betrat er den Lebensmittelladen, erpicht darauf, ihre Vorräte ordentlich aufzustocken. Die Hälfte der Leute – die Besitzerin eingeschlossen – konnte sich das Lachen kaum verkneifen und lachte lauthals über jeden kleinen Scheiß. "Hahahaha, der war so gut. Komm schon, erzähl noch einen." Ein Mann, möglicherweise breiter als er groß war, schien die Aufmerksamkeit zu genießen. "Treffen sich zwei Durchsichtige, sagt der eine zum andren: "Ich hab dich durchschaut." Ba-Dum-Tz! Yuuki fand den Witz total doof, aber die Leute wieherten, was das Zeug hielt und konnten kaum noch atmen vor Lachen. Hätte es sich bei dem Rotschopf um eine Comicfigur gehandelt, so wäre höchstwahrscheinlich ein dicker Tropfen an seiner Stirn zu sehen gewesen. Doch da dem nicht der Fall war, schaute er einfach unbeteiligt drein und kümmerte sich viel lieber um den nötigen Proviant. Der Lebensmittelladen führte leider nicht alle benötigten Sachen, doch zumindest konnte er einiges an Brot und süßen Honig, sowie viele Nüsse und und frische Milch. Das würde ein süßes Festmahl geben! Nach zwei weiteren Witzen, schaffte er es endlich zu bezahlen und konnte den Laden verlassen. *Was für Idioten.* Aber ehrlich, so blöde Witze hatte er ja noch nie gehört. Entweder waren das ganz komische Leute hier oder er wusste auch nicht. Das Dorf befand sich im Schatten des erloschenen Vulkans, der genauer unter dem Namen "Todesberg" bekannt war. Da der Grynder noch eine gute halbe Stunde Zeit hatte, bevor er sich mit den anderen traf, erkundigte er sich über die Geschichte Kakarikos. Eigenartigerweise hatte diese etwas an sich, was das Verlangen in ihm weckte, mehr darüber zu erfahren. Die kleine Bibliothek war glücklicherweise noch eine Oase der Ruhe und die Bibliothekarin riss keine blöden Witze. Dort erfuhr der Magier, dass sich einst ein Wyvern in dem aktiven Vulkan befunden hatte und bei jedem Ausbruch ins Freie kam, um zu jagen. Kakariko war nur eines der Dörfer in der Umgebung, die unter dem Terror dieser Naturgewalt zu leiden hatte, die Verluste waren immens. Sehr viele zogen fort aus dem Dörfchen und der Gegend, in Angst vor dem mächtigen Wyvern, bis sich eines Tages ein Krieger auf machte, um das Monster zu bekämpfen. Und tatsächlich gelang es ihm, den Halbdrachen zu erschlagen und Ruhe kehrte in diese Gegend ein. *Hmm, Held der Zeit.* So wurde der unbekannte Krieger genannt, doch aus welchem Grund. Drachenschlächter wäre doch viel logischer gewesen, oder etwa nicht? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er beinahe schon zu spät war. "Oh Mist!", entfuhr es ihm. "Pssst, leise!" Das war die Bibliothekarin, die ihm böse Blicke hinterher warf. Am Brunnen angekommen, war er endlich wieder mit den beiden Magierinnen vereint, somit konnte die Gruppe endlich geschlossen losgehen. Yuuki hatte sich in der Bibliothek ebenfalls nach der Bergruine gefunden, die schon seit Jahrzehnten eine Ruine war. Seitdem der Wyvern die Besatzung gefressen und die Festung geschändet hatte. "Habt ihr etwas Nützliches erfahren?", fragte er seine Begleiterinnen, während sie zusammen das Dorf verließen und den Aufstieg des Berges begannen. In etwa 100 Metern hätten sie ihr Ziel erreicht, bis dahin mussten sie einen Plan haben!
Hel schien bei Glumanda bleiben zu wollen. Zumindest blieb das Mädchen dabei sie so zu nennen und verabschiedete sich mit diesem Namen von ihr. Amanda störte sich nicht sonderlich an dem Namen und winkte Hel nach, als sie sich trennten. Yuuki und Hel schienen deutlich mehr Erfolg bei ihrer Suche gehabt zu haben. Was hatte Yuuki vor, dass er bestimmte Sachen als Proviant benötigte? Plante er etwa etwas Besonderes? Jedenfalls kriegte er Essen zusammen und Hel schaffte es etwas über den Ursprung der Krankheit herauszufinden, nachdem sie von aggressiven Hühnern angegriffen wurde. Eine ziemlich gefährliche Gegend hier. Während Amanda auf die anderen wartete sprach ein Vorbeikommender sie an und erzählte einen ziemlich schlechten Witz. „Warum tragen Schiffe immer Frauennamen?“ … Beeindruckend. Vielleicht hatte sie keinen Humor, eventuell hatte sie vorher schon zu viele schlechte Witze vom Bürgermeister und den anderen Leuten im Rathaus gehört, möglicherweise fand die Weißhaarige es auch einfach nicht witzig. Amanda schaute den Mann aufjedenfall todernst an und antworte: „Wenn du so ein Scherzbold wie die anderen seien willst wäre die Antwort vermutlich: Weil sie so schwer zu lenken sind. Falls du eine ernste Antwort möchtest: Sie tragen nicht immer Frauennamen. Doch es gibt Vermutungen, dass es mit der sehr negativen Tendenz der Frauenanzahl auf den Schiffen zu tun hat und die Seemänner trotzdem etwas Weiblichkeit dabei haben wollten. Außerdem sagt man, dass ein Name den Schiffen deutlich mehr Bedeutung für die Mannschaft gab, wodurch diese sich besser um ihr Schiff kümmerten.“ Zwischen seinen erzwungenen Lachanfällen schaute er sie wie einen schreckliche Erscheinung an und ging ohne weitere Worte weg. Konnte er etwas Wissen etwa nicht vertragen? Es war nicht einmal Wissen, wie Amanda nämlich erwähnt hatte, es waren lediglich Vermutungen. Wirklich sehr verrückte Leute hier. Trotzdem war es verwunderte es die junge Dame, dass bisher auf der Quest so wenig ihren Humor getroffen hat. War sie etwa doch ziemlich humorlos und so eine besserwisserische Frau? Eigentlich lachte sie sehr gerne und auch ihren Humor hatte sie bisher als durchaus vorhanden beurteilt. Alle lachten bisher, nur sie selbst war noch zurückhaltend. Kurz darauf erschien auch Hel beim Platz mit dem Brunnen. Laut rief sie ihren ihr gegebenen Namen und kam auf die Weißhaarige zu. Sie war wieder da und flog. Amanda versuchte noch das Mädchen irgendwie aufzufangen, doch sie legte sich vor ihr auf den Boden und landete direkt vor der Schmied. Die Weißhaarige beugte sich runter zu Hel und bot ihr Hilfe beim aufstehen an. „Huh. Hast du dich verletzt?“ Sorgfältig blickte sie das Mädchen an und guckte, ob sie eine Verletzung erkennen konnte. Hoffentlich hatte Hel sich nichts getan! Falls doch, würden sie die Verletzung ganz einfach verarzten. Amanda hatte sogar Pflaster dabei, falls die Blonde eins wollen würde. Es dauerte nicht viel länger, bis auch der Junge wieder zu ihnen stieß. Viel mehr passierte nicht, außer das die Gruppe sich auf den Weg zur alten Burg machte. Anscheinend wollte Yuuki direkt zur Ruine und zur Tat schreiten. Ob sie etwas Nützliches erfahren hatten? „Die Leute lachen durchgängig und sind nicht mehr in der Lage sich normal zu verständigen und auch das Denken scheint ein Stück weit beeinflusst zu sein. Direkten Schaden auf den Körper konnte ich bisher nicht sehen, weshalb die größten Gefahren für die Leute wohl ein „zu Tode lachen“ oder Erschöpfung sind. … Oder das jemand sie für ihre schlechten Witze umbringt.“ Hatte Amanda Yuuki relativ fröhlich die Leute betreffend geantwortet. Dann sagte sie: „Ich hab erfahren, dass es einen geheimen Eingang zur Burg gibt. Er befindet sich auf dem Friedhof.“
Hel richtete sich wieder auf, klopfte sich den Staub von den Klamotten und begutachtete ihren Körper, ob sich irgendwelche Schrammen oder Schürfwunden zeigten. Zhaitan sei dank hatte sie sich nichts getan, außer dass sie nun eine Ladung Wäsche waschen musste. Amanda fragte höflich, ob sie sich verletzt hatte, aber sie konnte keinerlei Schrammen erkennen. „Alles bestens!“ Hel musste unbedingt an ihrer Tollpatschigkeit arbeiten, wenn sie weiterhin so ein gutes Vorbild für die anderen sein wollte. Nachdem dann auch Yuki endlich mal wieder zu ihnen stieß, tauschten sie ihre Informationen miteinander aus und Hel erwähnte, dass die Wurzel allen Übels im Brunnen des Dorfes lag, der scheinbar vergiftet wurde und somit die gesamte Bevölkerung bedrohte. Als sich dann allesamt auf den Weg zur Festung machten, erwähnte Amanda, dass es einen geheimen Eingang zur Festung gab, der direkt unter dem Friedhof lag. Vielleicht sollten sie lieber diesen Eingang benutzen, damit die Räuber in der Festung nicht sofort wussten, was sie erwartete? Hel für ihren Teil hatte sich bereits entschieden, dass sie den Eingang nehmen würde und machte sich auf zum Friedhof, der für so eine kleine Stadt doch ziemlich riesig war. Scheinbar reichte die Geschichte der Ortschaft doch einige Jahre zurück. „Hier liegt Jason...“ Neben dem üppigen Grabstein lagen eine seltsame Maske und eine rostige Machete, die scheinbar dem Toten gehörten. Hinter dem Grabstein war komischerweise eine Art komischer Schalter, wo in großen Buchstaben „DO NOT PRESS!“ stand. Hel konnte diese fremden Sprachen nicht, also verstand sie auch nicht, was dort gefordert war und betatsche den Schalter sofort, woraufhin sich hinter der Gruppe ein Eingang öffnete, der mit lauter Totenköpfen gespickt war. Als Hel den Tunnel betrat, erblickte sie schon nach ein paar Metern einen gewaltigen Sandeinsturz, der den Weg nach vorn versperrte. Hel hatte aber auch hier eine Antwort parat, lud ihre Faust mit Crash-Magie auf und zercrashte den Haufen einfach in kleine geometrische Figuren. „Wollen wir dann weiter?“ Der Weg weiter schien nicht mehr so lang zu sein und so sollten sie bald die Festung erreichen.
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Yuuki
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Auf dem Weg zur Ruine hin, erzählte ihnen das blonde Mädchen, dass sie erfahren hatte, dass der Brunnen vergiftet war. Das war also die Quelle des Übels! Aber der Brunnen ... hatte er da nicht etwas vorhin in der Bibliothek dazu gelesen? Nicht nur der Berg spielte eine Rolle in der Geschichte des Helden, ihn hatte es auch in die Tiefen des Brunnens gezogen. Mehr wusste Yuuki leider nicht, da er dieses Kapitel aufgrund des Zeitdrucks übersprungen hatte. Wie dem auch sei, sobald sie die Räuber aus dem Weg geräumt und die nötigen Kräuter gesammelt hatten, würden sie dem Bürgermeister einen erneuten Besuch abstatten. Die Seuche löste scheinbar zwanghaftes Lachen und Witze erzählen aus, nein wie komisch. Von wegen. Gerade wollte der Grynder noch etwas nachfragen, als er nach der folgenden Information von Amanda abrupt stehen blieb. „Was? Warum sagst du das nicht gleich?“ Toll, jetzt waren sie sinnlos ein Stückchen den Berg hoch gelaufen, noch einige Minuten, und sie wären bei der Festung angekommen. Also ging es schnurstracks zurück, vorbei an lachenden Leuten und dummen Witzen. *Wer legt denn bitte einen Geheimgang im Friedhof an?* So etwas Bescheuertes. Da könnte sich ja gleich ein geheimer Tempel dort befinden, der einen Schatz beherbergt. Und dann verpasst man ihm noch einen passenden Namen, wie den „Schattentempel“. So ein Unsinn. Der Friedhof verkündete von den Unmengen an Opfern, die der Drache einst vom Dorf gefordert hatte. Wie groß und lebendig Kakariko wohl einst gewesen war? Nahe an einer Felswand befand sich ein seltsames Grab, dass Hel natürlich sofort erkundigen musste. Jason hieß der verstorbene und Trauernde hatten eine Maske und Machete neben dem Grab liegen lassen. Nein, wie rührend. Yuuki staunte jedoch nicht schlecht, als sich hinter ihnen plötzlich ein Durchgang öffnete. „Wie hast du das gemacht?“, befragte er das Mädchen beeindruckt. Von der Dekoration mit Totenköpfen im Inneren ganz abgesehen, dank eines Sandeinsturzes befürchtete der Rotschopf schon, dass ihre kleine Abkürzung doch in einer Sackgasse endete. Und dann mussten sie erneut das gesamte Dorf durchqueren und den Weg zur Ruine aufsteigen ... wäre da nicht erneut Hel und ihre nützliche Magie gewesen. Sie löste den Sandhügel ganz einfach in geometrische Formen auf, sodass sie voran schreiten konnten. „Gut gemacht!“ Dabei taschelte er ihr den Kopf, jetzt konnte sie ihm nach diesem Lob nur noch verzeihen. Tapfer ging die Dreiertruppe den Gang entlang, der immer wieder Wendungen nahm, hoch und runter verlief, bis sie schließlich in einem großen Raum angekommen waren. An der Wand verlief eine Treppe kreisförmig den ganzen Raum entlang, bis etwa 10 Meter in der Höhe. Dort befand sich auch eine schwer gepanzerte Gestalt. Eiserne Rüstung, samt Zweihänder, stierte die Gestalt vor sich hin. Der würde ein richtiger Brocken werden. *AH!* Bei diesem Gedanken, hatte der Grynder eine Idee. „Wartet kurz hier.“, flüsterte er seinen beiden Gildenkolleginnen mit. Zu seinen Füßen befand sich ein kleiner Stein, den Yuuki auflas und ihn anschließend in den Raum warf. Klatsch. Sofort beugte sich die Gestalt vor und suchte den Raum unter sich ab, auf der Suche nach dem Etwas, dass dieses Geräusch verursacht hatte. Darauf hatte der Magier gewartet! „Magnetic Pull“ Ein Ruck durchfuhr die schwere Rüstung des Banditen, der sich etwas ins Leere gebeugt hatte, um den Raum unter sich besser sehen zu können. So aus dem Gleichgewicht gebracht und nach vorne gezogen, konnte der Bandit seinen Fall nicht mehr verhindern und er landete mit einem unangenehmen Klatschen und Knacken auf dem Boden vor ihnen. Und bewegte sich nicht mehr ... „So, das wars. Lasst uns weiter gehen.“ Den schwer verwundeten oder möglicherweise toten Banditen außer Acht lassend, begab sich Yuuki zur wendelförmigen Treppe und begann diese zu aufzusteigen.
Hel gab sich nicht sonderlich beeindruckt von ihrem Sturz und stand einfach wieder auf. Amanda beobachtete, wie sie sich absuchte und guckte selbst mit, ob sie etwas sah, aber es war nichts zu sehen und das Mädchen bestätigte es sei alles bestens. Das war schön, Amanda war erleichtert und den Schmutz würde Hel sicherlich leicht wieder aus ihren Klamotten bekommen. Zusammen warteten sie auf Yuuki, der dazu kam und direkt mit ihnen zur Burg aufbrach. Auf dem Weg erfuhren sie, dass der Brunnen die Quelle war und das Yuuki irgendwelche eventuell erstzunehmenden Probleme hatte. Wollte der Junge sie auf den Arm nehmen? „Willst du uns gerade veräppeln? Ich habe es gesagt, sobald ich zu Wort gekommen bin. DU bist hier der der wusste wo der Friedhof ist und das so ein Dorf hier ein ganzes Katakombensystem hat. Du bist sofort losgelaufen. Außerdem werde ich sicherlich nicht Hel unterbrechen, nur weil du wie ein Gestörter planlos drauflos läufst und dann die Maßlose Frechheit hast dich dann zu beschweren. Ich hatte dir ja wenigstens zugetraut, dass du einen Plan hast oder erst einmal die Lage überprüfen willst. Die Dorfbewohner waren ja leider nicht sehr kooperativ was halbwegs brauchbare Informationen zu den Banditen angeht.“ Sie gingen zurück zum Dorf und zum Friedhof, welcher auf der anderen Seite vom Dorf lag. „Wie es wohl zu diesem Aufbau gekommen ist?“ dachte Amanda laut nach. Natürlich könnte der Wyvern ein Grund sein, doch warum lag das Dorf dann so ungeschützt? Wurde es nicht vor dem besiegen des Drachen gegründet? Hel erkundete sogleich den Friedhof und fand einen halbwegs versteckten Schalter bei dem stand, dass man ihn doch bitte drücken solle. Also so hatte Amanda es zumindest übersetzt. Das erste und letzte Wort deuteten darauf hin und das mittlere Wort war ihr schleierhaft, aber wer würde schon einen Schalter bauen und dann dazuschreiben, dass man ihn NICHT drücken solle? Das war ja absurd! Sicherlich war das Wort einfach eine liebe Bitte. Es öffnete sich ein geheimer Gang, ein weiterer Beweis, dass man den Knopf eindeutig hatte drücken sollen. Das hatte Hel wirklich gut gemacht, ob sie die Sprache lesen konnte? Der Eingang erinnerte an Totenkulte und alte Tempel. Das war hier auf dem Friedhof natürlich deutlich passender, als wenn der Eingang irgendwo in der Stadt wäre. Zum Beispiel im Badezimmer des Rathauses. Amanda musste ob der Vorstellung kurz lachen. Viele weitere lustige Möglichkeiten für einen Geheimgang folgten diesem, während das Mädchen den anderen in den Tunnel folgte. Hel benutzte erneut ihre beeindruckende Magie, wovon Amanda leider erneut nichts mitbekam, weil sie sich gerade auf ihre eigene Magie konzentrierte. Während das Mädchen mit den lockigen Haaren den Weg frei machte, beschwor die Weißhaarige sich eine Lumen Laterne, mit der sie die Umgebung etwas erhellte und den Gang in ein mysteriöses rosa Licht tauchte. Sie war beeindruckt wie leicht das Mädchen den Weg frei geräumt hatte und fragte sich immernoch, welche Magie das Kind beherrschte. „Beeindruckend.“ Auf die Frage hin nickte sie nur und folgte der Magierin. Sie endeten in einem ersten großen Raum, wo auch schon der erste Bandit wartete. Schwer gepanzert bewachte er eine Treppe und sah nicht so aus, als wollte er Leute vorbeilassen. Amanda wusste nicht wie sie es finden sollte, dass die Banditen von dem Geheimgang wussten und anscheinend auch Leute hier unten hatten. Yuuki zeigte ihnen eine Vorstellung seiner Magie und riss den Mann einfach hinab in die Tiefe, wo er mit unschönen Geräuschen aufklatschte. Vorsichtig ging Amanda die Treppe hoch und wieder folgten sie einem Gang, bis sie erneut zu einem etwas größeren Raum kamen. In der Mitte des Raumes brannte ein Lagerfeuer und zwei Banditen machten sich Essen, während sie irgendein Zeug rauchten... oder tranken? Nein, sie rauchten es eindeutig. Der Raum war auffällig... Amanda guckte sich den Raum genauer an und ihr fielen ein paar Sachen auf. Zum Beispiel, dass die kleine Vertiefung im Boden sehr auffällig war und einmal quer durch den Raum ging und dabei den Weg weiter kreuzte. Ob...? Die Weißhaarige blickte wieder zu den zwei Banditen und ging weiter in den Raum, ungeachtet ob man sie entdeckte. Sie trat an den Rand einer kleinen Treppe, welche von einem kleinen Absatz ein paar Stufen hinunter in den Tiefer liegenden Rest des Raumes führte. Die Unholde entdeckten sie und sprangen überrascht auf. Amanda winkte ihnen mit einem Lächeln freundlich zu und meinte: „Ihr sitzt da sehr ungünstig. Ich glaube ihr hättet euch wirklich keine ungünstigere Stelle für euer Lagerfeuer aussuchen können.“ Einer von ihnen meinte: „Wir sind schlau. Miko wird sich nicht von dir verunssichern lassen!“ Dabei zog er viele Buchstaben leicht in die Länge und gab ihnen eine merkwürdige Betonung. Der zweite benutzte Magie und verwandelte sich teilweise. Er bekam einen Katzenschwanz, Klauen und Katzenohren. „Komm. Komm und du wirst sehen was ich kann. Ich bin bereit für jeden Problemmacher. Iihhr werdet hier nicht wegkommen!“ Amanda trat einen Schritt nach vorne, auf einen Stein der auffällig leicht nachgab und fragte: „Könnt ihr schnell laufen?“ Verwirrt blickten die Zwei das Mädchen an, welches anscheinend geistig nicht ganz beisammen war. Dabei waren sie doch hier die rauchenden. Die Weißhaarige hielt einen Finger nach oben, als wolle sie Aufmerksamkeit. Dann blickte sie kurz wartend auf ihren Finger und zeigte zu einer der Wände des Raumes. Plötzlich sank der Boden auf dem die Banditen standen ein gutes Stück herab und man hörte ein Grollen. Die armen Banditen wurden noch verwirrten, gleichzeitig mittlerweile aber auch leicht panisch. Beim Absinken des Bodens hatte sich ein Loch in der Wand geöffnet aus dem ein Mann mit einem merkwürdigen Hut und einer Peitsche gerannt kam. Eilig, aber ohne Angst rannte er an den Beiden vorbei und hielt dabei einen seltsamen, gläsernen Totenschädel in der Hand. Ein Schatzsucherfreund! Schade, dass er es so eilig hatte. Die Banditen entdeckten woher das Geräusch kam und versuchten verzweifelt aus dem Graben zu kommen. Schnell merkten sie jedoch, dass sie nicht schnell genug waren und folgten dem Mann mit Hut. Ein großer, runder Stein rollte an ihnen vorbei und verfolgte die drei Leute in einen anderen Gang der anscheinend tiefer in den Berg führte. Amanda blickte ihnen hinterher und winkte ihnen fröhlich nach. „Viel Spaß!“ rief sie ihnen nach und meinte dann zu Hel und Yuuki: „Wir sollten auf Fallen aufpassen.“ Vier große Gewichte kamen aus der Decke und zogen den Boden dabei wieder nach oben. „Ich denke wir können weiter.“ sagte die Weißhaarige und es konnte weitergehen. Hoffentlich würden sie gut weiterkommen und endlich mal die Burg erreichen. Wie groß war das hier unten? Außerdem fragte sich Amanda, ob sie den Schatzsucher mit dem merkwürdigen Hut nocheinmal sehen würden. Mit ihrer wunderschönen Laterne folgte sie weiter Hel und Yuuki.
Allmählich rollte der Zug an, setzte sich in Bewegung und nahm Fahrt auf. Die rubinroten Augen des jungen Mannes wanderten mit der Landschaft mit und erfreuten sich bereits auf die Reise in den Osten, da dies einen Landschaftswechsel mit sich führte. Das Leben in der Nähe der Wüste war schön, aber es war immer ein toller Moment, die verschiedenen Landschaften Fiores zu entdecken. Schließlich fuhren die Seelenspiegel des jungen Mannes zurück zu seiner Begleitung für die heutige Quest, welches das Abteil mit ihm teilte. So wie immer hatte er Tickets für ein gehobenes Abteil gekauft, da man hier am meisten Platz hatte und es am gemütlichsten war – Spesen gingen wie immer an die Gilde. Das war einer der Vorteile, für eine Gilde von Crimson Sphynx Ruf und Stand zu arbeiten. Durch ihre äußere Erscheinung passte die in geflickten Klamotten gekleidete junge Frau nicht wirklich ins Abteil und würde sicherlich vom Kontrolleur schief angeschaut worden. Aber da sie ja beide Tickets hatten, sollte das kein größeres Problem werden und generell hatte man niemanden von Äußeren her zu beurteilen! Was dem jungen Mann bei Feyre außerdem noch aufgefallen war, war dass sie sich gern und ihre Magie – beziehungsweise die Leihgabe der Götter – ziemlich klein redete. „Mach dir keine Sorgen.“, winkte Yuuki ab. „Banditen sollten keine Probleme darstellen.“ Diese Selbstsicherheit sollte keinesfalls nach Arroganz klingen, denn so sah sich der Magnetismusmagier auch nicht. Er war aber mit weit schlimmerem als Banditen in seinem Leben fertig geworden, weshalb er die Gefahr als vernachlässigbar einschätze. Die Sache würde sich natürlich verkomplizieren, falls es sich um keine gewöhnlichen Banditen, sondern auch Magier handelte, aber das war ein Problem für später. Fürs Erste würde sich der Grynder mit ein wenig Smalltalk zufrieden geben, sie hatten ja noch einige Stunden Fahrt vor sich.
„Ich komme aus Aloe Town und habe praktisch mein ganzes Leben dort verbracht.“, antwortete der junge Mann auf die Frage der Lamina. Er würde nicht wirklich ins Detail gehen, was seine familiäre Bande anging. Dieses Privileg kam lediglich einigen wenigen Menschen zugute. „Als ich jung war, hat sich meine Magie Magnetismus manifestiert und damit stand mein Lebensweg eigentlich fest. Und mit sieben Jahren bin ich dann Teil von Crimson Sphynx geworden, da mein Bruder Ryo ebenfalls in der Gilde tätig war.” Ob Feyre wusste, von wem er da sprach? Schwer zu sagen, für gewöhnlich waren S-Rang Magier relativ bekannt, andererseits war Ryo schon seit Jahren nicht mehr gesehen worden. „Wie bist du denn nach Aloe Town und zu Crimson Sphynx gekommen?“, erkundigte sich Yuuki nun seinerseits bei seiner Gildenkollegin nach ihrem Lebensweg.
Ohne auch den Blick von der Landschaft abzuwenden, blickte Feyre aus dem Fenster ihres Abteils. Stumm, mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen, folgten ihre Augen nicht den einzelnen Elementen an welchen sie vorbeizogen.. Nein, ihr ging es gar um das sich ändernde Farbenspiel, welches sich langsam zeigte. Von dem kargen, wenn auch spärlich farbigen Gras, welches durch die Hitze meist nur als vertrocknetes beiges Gestrüpp wahrzunehmen war, zu dem langsam grüner und fruchtbarer werdendem Grund des Ostens. Sie selber hatte den Wechsel der Landschaften, die Erschwernisse und die Vorteile vieler Regionen am eigenen Leib erlebt.. Doch im Osten war es weitaus schöner, angenehmer gewesen, zumindest was die Temperaturen anging. Nach einer Weile brach der Rotschopf die Stille und die violetten Irden der jungen Frau, legten ihren Blick auf die feuerroten Rubine ihres Begleiters. »Sehr gut, dann werden wir nichts zu befürchten haben, ich bin froh, dass uns die Götter zusammen auf diese Quest gebracht haben, ein netter Zufall, nicht wahr?« sie schmunzelte kurz, während ihre Stimme sanft und ruhig wirkte, beinahe etwas verschlafen.
So früh war er der Gilde beigetreten? Zu den Zeiten, als diese noch dem dunklem Pfade zugewandt war? Die Augen der Lamina wurden größer und ihr Lächeln wieder weitaus ehrlicher, lebendiger. »Dann seid ihr ein Beweis, dass Menschen sich durchaus ändern können. Yuuki, ihr seid eine lebende Stütze, ein Beweis für die Götter, dass wir in unserer Gesamtheit uns durchaus von unserer Moral leiten lassen können.« sie schlug die Hände zusammen und war beinahe schon so gerührt, dass sie nach der des Magiers greifen wollte, doch wusste nur zu sehr, wie eigenartig dies sein würde.. Das hatte sie schon in anderen Situationen verstanden. »Mir sagt der Name eures Bruders leider nichts, verzeiht.. Ich war sehr lange Zeit etwas abgeschirmt, von dem Leben welches ihr lebt.« sie blickte entschuldigend zur Seite und rieb sich etwas den Arm, bevor ihr Blick zurückschwank. »Ich selber wurde in Nord-Fiore geboren. Mein Stamm lebt als Nomaden, somit war ich überall Zuhause, trotz dass ich nie ein festes Dach über dem Kopf hatte. Wir sind gereist, so viel.. Durch Städte, Wälder, Berge, Höhlen und schlussendlich auch durch die Wüste. « sie atmete etwas tiefer aus und nickte. Ja die Wüste. Der Platz an welchem die Götter die Welt, aufgrund der Fehler der Menschheit, verlassen hatten. Und doch änderten sich genau an dieser Stelle die Menschen. Auch die Natur tat sein Bestes um im Schatten seines früheren selbst zu florieren. Laut Sagen ihres Stammes, war die Wüste einst ein Land gewesen, welches nur so vor Wasser und Fruchtbarkeit trotzte.. Bis die Menschen sich zu viel erlaubt hatten und die Götter ihn alles nahmen. »Ich bin erst.. Lasst mich überlegen… Vor zwei Jahren habe ich mich entschlossen sesshaft zu werden und wurde bei Crimson Sphynx vorstellig. Mich imponierte es, wie sehr sich die Gilde versuchte zu ändern, zeigen wollte dass sie nicht nur aus Banditen und schlechten Menschen bestand. Ich bin ein Freund der positiven Veränderung und dies.. Ich wollte ein Teil davon werden.« sie lachte kurz und legte brav die Hände auf ihrem Schoß ab, faltete diese ineinander. Ja, die Gilde selber und die Veränderung innerhalb des Stammes.. All dies waren Gründe gewesen, einen anderen, einen einsamen Weg einzuschlagen. »Ihr besitzt keinen Glauben, nicht wahr? Was lässt euch weiter machen? Was treibt euch an, euer bestes zu tun?« eine freundliche Gegenfrage. Schließlich war Feyre die Person, welche sich derart für ihre Götter aufopferte, dass ihr Körper beinahe aufgab. »Habt ihr keine Angst, dass der Tod euer Ende sein könnte?«
Das großartige an Sitzen in der ersten Klasse war doch, dass sie außerordentlich bequem waren und sie es sich hier so gemütlich machen konnten, wie sie wollten. Der Grynder hatte seine Tasche im Stauraum über den Sitzen gepackt, in welchem Passagiere bei Bedarf Koffer, Taschen und ähnlich sperrige Dinge verstauen konnten. Hier hatten sie auch ausreichend Ruhe und Privatssphäre, ohne dass sie auf Lauscher Acht geben mussten, um auch wichtige Details der Quest zu besprechen oder gar etwas Persönliches von sich preis zu geben. Gut gelaunt machte es sich Yuuki auf seinem Platz gemütlich und kramte in seiner kleinen Provianttasche nach etwas zu Naschen, ehe er sie zu seiner Reisetasche packte und im Stauraum über sich platzierte. Dann war Multitasking gefragt: Auf der einen Seite hatte er den Proviantriegel aus der Verpackung befreit, sodass er ihn genüsslich essen konnte. Auf der anderen Seite waren seine Augen noch gebannt auf seine neue Begleitung gerichtet, erpicht darauf, dass sie endlich seine Fragen beantwortete.
Man musste natürlich sagen, dass dem kleinen Grynder mit sieben Jahren gar nicht bewusst gewesen war, dass es auch sehr viele dunkle Machenschaften bei Crimson Sphynx gab. Sein Bruder hatte sich ihnen nie hingegeben und nach einiger Zeit hatte die Gilde einen Wandel durchgemacht, denn sie wollte ihr dunkles Bild abgeben. Die Frage war doch, ob die Grynders damals schon Teil der Gilde gewesen oder ihr erst beigetreten waren, als diese ihren Neuversuch gestartet hatte? Die Eltern der beiden rothaarigen Magier waren schließlich hochrangige Runenritter gewesen, die ihre Söhne nicht einfach mir nichts, dir nichts solch einer dunklen Gilde hätten beitreten lassen. War die Gilde vielleicht ein Grund, dass sich die Familie in Aloe Town niedergelassen hatte? Dem jungen Mann im Zugabteil war all dies im Augenblick nicht bewusst, jedoch hätte er es auf jeden Fall hinterfragt, wenn es ihm aufgefallen wäre. Vielleicht ergab sich ja in Zukunft eine Möglichkeit, sich mit der dunklen Vergangenheit von Crimson Sphynx auseinander zu setzen und auch die Rolle seiner Familie zu hinterfragen. Fürs Erste begnügte sich jedoch der Rotschopf mit einem Nicken und einem anschließenden – etwas verwirrtem – Lächeln, als die junge Frau von einer lebenden Stütze und Beweis der Moral für die Götter oder so erzählte. Ganz so recht wusste der Magnetismusmagier nicht, worauf sie hinauswollte, aber das würde sich bestimmt bald ergeben. Die Geschichte der Lamina erzählte von einem alles andere als sesshaftem Stamm, der ganz Fiore bereist hatte. Bei dieser Geschichte meldete sich ein Stachel des Neid in seinem Herzen, denn beinahe so gut wie jeder Magier, den er in letzter Zeit traf, schien das ganze Land bereist zu haben. *Das würde ich auch gerne.*, dachte er sehnsüchtig an die Vorstellung einer Reise durch Fiore und über die Grenzen hinaus. Zugegeben, natürlich war der Magier in seinem Dienst weit herumgekommen – aber das war bisher immer geschäftlich gewesen. Er hatte nicht die Zeit gehabt, weit in die unberührte Natur zu wandern und den Geheimnissen magischer Spuren nachzugehen, oder abgelegene Dörfer zu besuchen, magische Kreaturen zu beobachten und vieles mehr. *Eines Tages.*, schwor sich der junge Mann und nickte innerlich, ehe er seine Aufmerksamkeit erneut Feyre zuwandte, die gerade von Crimson Sphynx schwärmte. Endlich ein Thema, dass er auch verstand, denn der Rotschopf lebte für die Gilde und identifizierte sich stark mit ihren Werten. Er war mehr als nur ein klein wenig stolz, solch einer angesehenen und professionellen Gilde anzugehören, weshalb es nicht weiter verwunderte, dass er erneut bekräftigend nickte. „Ja, Crimson Sphynx hat einen wirklich guten Ruf und ich bin auch stolz, Teil dieser Gilde zu sein. Ich denke, dass du damals die richtige Wahl getroffen hast, als du dich dazu entschieden hast, beizutreten.“, schloss der Grynder seine Erzählung ab und klang mehr wie ein Verkäufer, der einem Kunden etwas andrehen wollte, als ein Magier. Aber so war es nun Mal, wenn man sich mit etwas sehr verbunden fühlte. „Hast du noch Kontakt zu deinem Stamm? Sicherlich ist das schwierig, wenn sie durch ganz Fiore reisen.“, fragte er nun wieder nach. „Gibt es noch andere, von den Göttern erwählte Stammesmitglieder, die Teil einer Gilde werden? Oder bist du die einzige aus deinem Stamm?“ Tja, Feyre hatte die Box der Pandora – Yuuki’s grenzenlose Neugier – geöffnet und jetzt musste sie sich wohl oder übel mit seinen Fragen auseinander setzen.
Eines musste man Feyre lassen – sie war eine äußerst interessante Person, die wirklich philosophische und tiefgründige Fragen stellte. In einem hatte sie recht: Yuuki besaß keinen Glauben an irgendeine Gottheit. Denn wenn es eine solche Gottheit gab, dann verdiente sie es nicht angebetet zu werden, nach allem, was er in seinem Leben durchgemacht hatte. Viele Leute hätten jetzt gepredigt, dass alles seinen Sinn hatte, doch das sah er anders. Was wäre denn der Grund gewesen, ihm Iris zu nehmen? Oder ihn von seiner Familie zu trennen und alleine in der Welt zu lassen? Wenn das alles wirklich durch eine höhere Macht entschieden worden war, dann handelte es sich bei ihr keinesfalls um eine gutmütige Macht und verdiente es dementsprechend auch nicht, dass ihr gehuldigt wurde. „Meine Familie und Freunde sind das Wichtigste für mich.“, antwortete der Rotschopf recht knapp. Das waren Themen, die er für gewöhnlich nicht mit Fremden besprach und so interessant er seine Teamkollegin fand, so wenig kannten sie sich, als dass er solche Themen mit ihr besprechen würde. „Es gibt vieles, dass mir mehr Angst macht als der Tod.“ Zum Beispiel seine Eltern nie wieder zu sehen. Oder seinen Bruder. Oder zu wissen, dass Iris Tod völlig sinnlos gewesen war und er ihre Mörder niemals finden würde. Oder noch mehr Menschen zu verlieren. Ja, es gab wirklich so einiges, was ihn mehr ängstigte, als das Ende – so viel stand fest.
Ein heikles Thema, die gute Familie.. Der gute Stamm. Ihr Lächeln schien einen Moment lang zu zucken, bevor sie wieder aus dem Fenster blickte. Es war wirklich schon eine Zeit lang her, dass sie Marida und Nayre gesehen hatte. Das letzte Treffen war eisig gewesen, die Blicke der anderen unterkühlt und voller Wut, weshalb ließ Xhavit es zu, dass der Stamm seine eigenen Prinzipien vergiftete, was hatte er davon, wenn sie ihm gehorchten und den wahren Pfad der Götter verließen? So würden sie niemals die Gabe erhalten.. Es gab nur den Weg der kompletten Hingabe, man musste sich selber aufgeben, einzig das Gefäß der Götter sein, um deren Kraft durch sich fließen zu spüren, sich zu beweisen. »Es ist etwas komplizierter. Sie sind aufgrund ihres Status als Nomaden nie am gleichen Ort anzutreffen, ich sehe sie jedoch gelegentlich, wenn sie Aloe Town besuchen.« erklärte sie kurzerhand mit einem Lächeln und ließ ihren Blick dann wieder auf den Vielfraß schweifen, welcher anscheinend nie von Fasten gehört hatte. Aber so war es bei jedem anders, wenn sein Körper diese Mengen an Energien benötigte, dann war es wohl richtig und gut, dass er sich diese, ähnlich einer nicht aufhörend zu fressenden Kuh, einverleibte. »Zuletzt war ich die Einzige meines Stammes, welche von den Göttern erwählt wurde. Unser ehemaliges Oberhaupt war wirklich stolz auf mich, es fühlte sich unglaublich an, kaum zu beschreiben.«, langsam bewegte sich ihre Hand wieder in Richtung des Amuletts und umschloss es sanft mit der Hand, so vorsichtig als wäre es ein Ei, welches bei einer falschen Berührung zerspringen könnte. »Ihr müsst wissen, die Götter geben uns nicht ohne Grund diese Kraft, sie fordern komplette Hingabe im Gegenzug. Man muss Rituale befolgen, beten, sich seiner Sterblichkeit bewusst machen.. Verstehen wie man nicht mehr ist, als einer von vielen, welcher auf diesen Ebenen wandert. Es ist zum Teil sehr aufwendig, anstrengend und dennoch befreiend, es .. ich kann es leider nicht richtig erklären, vergibt mir.« sie kratzte sich etwas verlegen an der Wange und faltete dann brav die Hände ineinander, um diese in ihrem Schoß abzulegen.
Familie und Freunde.. Eine komische Konstellation, wenn man selber weder eine richtige Familie im üblichen Sinne, noch wirkliche Freunde besaß. So unterschieden sich die beiden Magier wohl deutlich mehr, als es schon zuvor den Anschein hatte. »Familie kann einen verlassen und Freunde könnten einen betrügen, weshalb bindet ihr euch an Sterbliche, welche ihren Emotionen erliegen und Schmerzen bereiten, wo sie es selbst nicht wollen?« fragte sie interessiert und legte den Kopf schief. Wie konnten Menschen den Platz der Göttlichkeit einnehmen, wenn sie doch so voller Fehler waren. Selbst Feyre, welche sich beinahe jeden Tag ihres Platzes bewusst machte, war von Fehlern übersät. Wut, Trauer, Einsamkeit.. All das gab es für die höheren Geschöpfe nicht und konnten somit rationaler und besser urteilen und planen. »Der Tod ist auch keine Sache, welche Angst verbreiten sollte. Es ist eine Reise, in eine oder die andere Richtung. Man verliert alles und gewinnt neues dazu, wird zu allem und zu nichts, gibt der Erde zurück was man sich geliehen hat, während die Seele in der Unendlichkeit entweder reist oder dient..« versuchte sie fröhlich lächelnd zu erklären, bevor eine raue Stimme aus den blechernen Lautsprechern ertönte. Es schien, als seien sie bald an ihrem Ziel angelangt.
Auch die Landschaft hatte sich geändert. Etwas weniger Gras fand sich vor, dafür deutlich größere Steinbrocken und größere Felsen, welche sich in der Richtung des nun zu sehenden Vulkans mehrten. Er schien nicht aktiv, kein Rauch stieg aus ihm, alleinig seine imposante Art, sein majestätisches Antlitz ließ erahnen, zu was er in der Lage war. »Es scheint, als würden wir ankommen. Vergisst euren Proviant nicht, Yuuki.« erinnerte sie ihn und ging, während der Zug langsam hielt, in Richtung des Ein und Ausstiegs, um sich kurz darauf draußen wiederzufinden. Es war warm, jedoch nicht so brennend heiß wie in der Wüste und in der Ferne konnte man das Gackern von Hühnern hören, während der Zug mit einem Pfeifen ablegte.. Da waren sie wohl.. Kakariko!
Auf Feyre’s Erklärung hin, dass ihr Stamm selten anzutreffen war, da es sich bei ihnen um Nomaden handelte, nickte Yuuki verständnisvoll. Natürlich, das hätte er sich ja gleich denken können! Hoffentlich nahm ihm seine Gildenkollegin sein Nachfragen nicht übel, denn manchmal konnten Fragen zu unangenehmen Situationen führen. Doch zum Glück schien sich die Gute nichts anmerken zu lassen, sondern führte ihre Erzählung weiter, sodass der Grynder sich genüsslich dem nächsten Proviantriegel widmen und parallel ihren Erzählungen lauschen konnte. *Interessant, dass sie die einzige Auserwählte ist.*, schoss es dem jungen Mann durch den Verstand. Weiter entging ihm auch nicht, dass das ehemalige Oberhaupt sehr stolz auf sie war – eine Information, die er fürs Erste irgendwo in seinem Hinterkopf abspeicherte anstatt direkt nachzubohren. Vielleicht ergab sich ja später oder im weiteren Verlauf eine weitere Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren. Der Magnetismusmagier ging auch nicht direkt davon aus, dass das etwas Schlimmes wie ein Ableben sein musste, es konnte ja auch einfach bedeuten, dass der Nachfolger die Führung übernommen hatte und sich das ehemalige Oberhaupt nun seinen wohlverdienten Ruhestand gönnte. *Wobei, wenn ich all das Gerede von kompletter Hingabe und Ritualen höre, hat er wahrscheinlich trotzdem mehr denn je zu tun.*, dachte er sich über die Abläufe des Stammes. Ja, das klang definitiv nach etwas, dass nicht wirklich für ihn bestimmt war. Er, der sein Bestes tat, um jeden Tag zu genießen – sei es beim Essen, Faulenzen oder gar Zeit mit ihm wichtigen Personen zu verbringen. „Kein Problem.“, teilte der Rotschopf seiner Kollegin gut gelaunt mit und winkte ihren Einwand ab, denn sie hatte sich natürlich für nichts zu entschuldigen. „Ich finde das sehr interessant, vielleicht kannst du mir irgendwann noch mehr darüber erzählen.“, stellte ihr der rothaarige und immer-neugierige in Aussicht.
Feyre meinte es sicherlich nicht böse, doch ihre Aussage hinterließ beim jungen Mann einen bitteren Stich in seinem Herzen. Er war so gesehen von seiner Familie zurückgelassen worden: Eltern, die im Auftrag der Regierung verschwunden waren. Sein einziger Bruder, der sich auf die Suche nach ihnen begeben hatte. Kein Wunder also, dass sich bei diesen Worten ein schiefes und trauriges Grinsen auf dem Gesicht des Magiers abbildete. „Das ist es nun Mal, Mensch zu sein. Die Beziehungen zu anderen, aber auch der Schmerz sind Teil des Lebens.“, sprach er langsam und mit Blick auf die an ihnen vorbeiziehende Landschaft aus. Tja, das war definitiv kein einfaches Thema, was die Lamina vermutlich auch schwerer nachvollziehen konnte, da sie aus einem nomadischen Stamm kam. Plötzlich ertönte eine Stimme und der Rotschopf bemerkte, wie der Zug allmählich langsamer wurde. „Nächste Station: Kakariko. Wir bedanken uns bei allen Passagieren, die mit uns gefahren sind und freuen uns, sie bald wieder als unsere Kunden begrüßen zu dürfen.“, ertönte es blechern aus den Lautsprechern. Mit neuer Energie durchströmt, sprang Yuuki auf und musste auf die Aussage seiner Kameradin hin lachen. „Keine Sorge, den vergesse ich nie!“ Oh ja, Mister Nimmersatt hatte dafür eine innere Uhr und so einen Faux-pas würde er niemals begehen. Schließlich hatte er seinen Kram zusammengepackt und verließ zusammen mit der jungen Frau den Zug. Die Landschaft stand stark im Kontrast zur Wüste und Yuuki nahm direkt einen tiefen Zug frischer Luft. Die Nachmittagssonne stand am Himmel und scheinte auf Kakariko herab, wo man deutliches Hühnergackern vernehmen konnte. Am Eingang befand sich eine Wache, die mehr oder weniger wachsam Ausschau hielt. „Na dann wollen wir mal.“, sprach er laut aus und begab sich in Richtung von Kakariko. Am Bahnhof war beinahe niemand zu sehen, was in ihm die Sorge schürte, dass viel mehr Menschen erkrankt waren als zunächst angenommen. Sie mussten sich beeilen und den Banditen die Heilkräuter abnehmen!
Ehe der junge Mann noch einen Schritt nahm, erkannte er plötzlich, dass sich ihnen eine Gestalt näherte. Yuuki blieb kurz wie angewurzelt stehen, denn ihn überkam das Gefühl, dass er sie bereits einige Male gesehen hatte. Aber das war doch in der Gilde gewesen, wenn er sich nicht recht irrte. Konnte der Zufall wirklich mitspielen und es befand sich bereits eine weitere Crimson Sphynx Magierin vor Ort?
Kakariko war schon ein idyllisches, kleines Dörfchen. Es war ein Ort, der so schön ruhig und friedlich war, dass man gar nicht glauben würde, wenn etwas schreckliches hier vorginge. Die pralle Nachmittagssonne strahlte herab und Ronya hätte sich ein besseres Wetter gar nicht wünschen können. Diese Atmosphäre, sie erinnerte sie an früher. Es wurde ihr gleich warm und wohlig, doch damit verbunden kamen auch Trauer und Frustration. Nein nein nein nein, es war ein zu schöner Tag, um sich unterkriegen zu lassen. Sie saß auf dem Rand des Brunnens und schaute gen Horizont, ihre Zeit hier näherte sich dem Ende. Die Grünhaarige hatte zwei Tage hier verbracht, um ihrem Auftraggeber bei der Suche nach einem wichtigen Amulett zu helfen. Naja… wichtig für ihn zumindest. Es war ein Familienerbstück gewesen und anscheinend war es abhanden gekommen...wie auch immer. Die Bezahlung war jetzt nicht die größte, aber das war für die Magierin ohnehin Nebensache. Hauptsache, der Auftraggeber war zufrieden und sie konnte dabei helfen. Ihr Blick schweifte durch das Dorf. Es war ruhig hier, gleichzeitig aber auch irgendwie nicht. Die Straßen von Kakariko waren schon so leer gewesen, seitdem sie hier angekommen war. Gleichzeitig hörte sie aus vielen Häusern schallendes Gelächter. Und auch wenn das meistens ein Anzeichen dafür war, dass es den Menschen gut ging, hier war es das momentan nicht. Es klang eher nach Verzweiflung. Seit einiger Zeit schien hier wohl eine Krankheit umherzugehen. Leider war Ronya keine Ärztin, noch besaß sie Wissen in diesem Bereich, ansonsten würde sie diesen Zustand zur allzu gerne bessern. Was sie von den Ärzten mitbekommen hatte, versprach Hoffnung. Kräuter, die dabei helfen könnte, die Dorfbewohner zu heilen? Die einzige Hürde waren aber anscheinend Banditen, die diese nicht abgeben wollten. Um ehrlich zu sein, sie wollte helfen. Sie wollte es wirklich. Aber leider waren ihr, mehr oder weniger, die Hände gebunden. Zumindest vermutete sie das. Diese prekäre Situation wurde schon an die Gilden weitergegeben und hing wahrscheinlich mittlerweile als Job am Brett. Ronya konnte nicht einfach so eingreifen. Was, wenn jemand kommen und sich beschweren würde, dass sie ihnen den Job weggenommen hatten? Das würde bestimmt nicht gut bei ihrem Gildenmeister ankommen. Alleine bei dem Gedanken, nicht helfen zu können, bis sie wieder im Gildengebäude war und diesen Job annahm, frustrierte die junge Dame. Aber ihr blieb letztendlich nichts anderes übrig als die Bahn nachhause zu nehmen. Hoffentlich würde jemand so schnell wie möglich kommen und helfen, bevor sie es machte. Je schneller, desto besser.
Mit schnellem Schritt bewegte sie sich auf den Bahnhof von Kakariko zu. Er war so leer wie die Straßen des Dorfes selber, doch zum Glück fuhren die Züge dort. Apropos, gerade schien einer in den Bahnhof einzufahren. Es waren gewaltige Maschinen, wenn man so drüber nachdachte. Sie waren dazu fähig, sehr viele Menschen auf einmal zu transportieren. Auch...wenn diesmal nicht wirklich viele ausstiegen. Ihr Blick wanderte zwischen den Leuten hin und her, die den Bahnsteig entlang gingen und blieb bei zwei Personen stehen, die ihr ungeheuer bekannt vorkamen...achja! Genau, sie waren ebenfalls Mitglieder von Crimson Sphynx. Ehrlich gesagt hatte Ronya in den zwei Monaten, in denen sie bereits Mitglied der Gilde war, nicht sooo viel Kontakt mit vielen Mitgliedern gehabt. Sie musste sich erstmal in der Stadt einleben und sich an ihr neues Leben als Gildenmagierin gewöhnen, bevor sie wirklich damit anfangen konnte, soziale Kontakte zu pflegen. Aber zumindest Gesichter konnte sie sich merken! Namen hingegen….urks. Das könnte potentiell peinlich werden. Aber äußerlich ließ sie sich davon nichts anmerken. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen und einem besorgten Blick ging sie auf die Beiden zu. “Bitte sagt mir, ihr seid hier, um den Dorfbewohnern zu helfen.” Chancen standen gut, dass sie wegen einem Job hier waren. Immerhin waren sie Gildenmitglieder.
Oh, wenn Yuuki wüsste, dass Feyre ihm ein Ohr abkauen würde, wenn er ihr diese Angebot so äußerte. Es gab nichts besseres als über ihre Gebräuche zu sprechen, über die Wunder und Zerstörung welche ihre Götter bringen konnten. Es war etwas dass das Herz der Lamina höher schlagen ließ, beinahe so als erfuhr man die erste Liebe. Schließlich waren die Götter auch die Wesen, welche ihre reine Liebe für sich beanspruchen durften, die Hingabe, das Glück und jegliche Freude war an diese gerichtet. »Es freut mich, dass euch die Götter interessieren.. Sie sind wunderbar.«, das Glitzern in ihren Augen wurde stärker und ihr Lächeln nochmal ehrlicher, gar freudig, bevor es wieder an Intensität verlor und wieder zu dem freundlichem Schmunzeln wurde.
Sofort legte sie den Kopf schief, als sie bemerkte dass der Rotschopf kein Gefallen an dem Thema besaß. Er schien verletzt, traurig, angeschlagen.. Hatte sie etwas falsches gesagt? Ungefragt streckte sie die Hand aus um sich zu strecken und diese aufmunternd auf seine Schulter zu legen. Schmerz ließ sich besser ertragen, wenn man wusste dass man nicht alleine war, geteilt wog er weniger. »Ich wollte euch nicht verletzen, es tut mir Leid. Ich weiß, dass ich mir derartige Kommentare nicht erlauben sollte, doch schaut lieber nach vorne, als zurück in das was war.. Die Vergangenheit schlingt ansonsten ihre Ranken um euch und es ist schwer sich aus diesen wieder zu lösen.« mit einem aufmunternden Lächeln zog sie die Hand zurück und schluckte ein Mal. Es war gewiss nicht einfach mit anderen Werten aufzuwachsen und Yuuki schien diese grundlegend anders aufzunehmen. Was wohl in seinem Leben passiert war?
Er hatte sich seinen Proviant geschnappt und kurz darauf waren sie schon draußen, während ein kurzer Hauch eine willkommene Erfrischung darbot und sie sich streckte. Es war anstrengend so lange auf einer Position zu sitzen, selbst für die Dienerin, welche zum Teil scheinbar tagelang nichts anderes machte. Doch bevor die Beiden ihre Quest fortsetzen konnten, kam Jemand auf sie zu. Eine junge Frau mit Haar, welches an Limetten erinnerte näherte sich ihnen und fiel mit der Tür ins Haus. Etwas überrascht blinzelte die Lamina die Fremde an und sah zu Yuuki, bevor sie die bleichen Lippen öffnete. »Ich nehme an, dass wir hierfür hier eingetroffen sind.. Dürften wir euren Namen erfahren? Es geschickt sich nicht, aus dem Nichts Fragen zu stellen, ohne sich vorzustellen.. Ich bin Feyre.« ihr Blick wirkte eindeutig etwas kühler, angespannter, während sie sich die Fremde besah. Doch weiter hinten schien etwas anderes vor sich zu gehen.
Ein Lachen tönte durch das Dorf. Es wirkte jedoch nicht froh oder gar euphorisch, nein. Es klang seltsam, fast verzerrt, gepaart mit einem Ächzen, welchem man Schmerzen zusprechen konnte. Ein junger Mann, vielleicht 15 taumelte durch die Straßen, hatte verzweifelt die Arme um sich geschlungen, während seine leicht blutunterlaufenen Augen Tränen hervorbrachten, welche zugleich zu Boden fielen und dort zerschellten. Er ging leicht gekrümmt voran, schien durch das Lachen Probleme dabei zu haben, richtig zu atmen. Hinterher rannte eine Frau mittleren Altes mit einer dicken Brille auf der Nase. »So warte doch Mika! Komm zurück, du darfst hier nicht raus, ich weiß dass es schlimm ist, bitte komm her.« ihre Haare standen in alle Richtungen und Augenringe waren deutlich unter den haselnussbraunen Augen zu sehen. Vorsichtig griff sie den Arm des Jungen, welcher sofort ausholte und sie weg schubste, bevor er lachend auf sie zuging und erneut ausholte, sie ihn verzweifelt anblickte. Feyre sah zu Yuuki und ging dann eilig auf die Szene zu, der Junge konnte doch nicht einfach eine Frau schlagen!
Jegliche Grübelei darüber, ob er die sich nahende Person bereits zuvor gesehen hatte, erübrigte sich durch das folgende Gespräch. „Bitte sagt mir, ihr seid hier, um den Dorfbewohnern zu helfen.” Die junge Frau wusste also, dass jemand sich um diese Sache kümmern würde. Und das konnte sie nur wissen, wenn sie selbst Teil einer Gilde war und wusste, dass ein Auftrag im Umlauf war. „Ja, wir sind hier im Auftrag von Crimson Sphynx, um die Kräuter für das Heilmittel zu beschaffen.“, bestätige der Grynder ihre Frage, die sie möglicherweise etwas beruhigte. „Sag mal, haben wir uns nicht schon mal gesehen? Bist du nicht auch in Crimson Sphynx?“, fragte er nun frei heraus und legte dabei den Kopf etwas schief. Die junge Frau mit den grünen Haaren war weit größer als Feyre, sogar ein Stück größer als er selbst. Aber mit seiner durchschnittlichen Größe war das auch nicht undenkbar, dass er auf größere Menschen traf, egal ob Mann, Frau, Wolfsmensch oder ähnliches. Wo der Rotschopf neugierig und offen war, schien die Lamina etwas argwöhnischer zu sein. Er war leicht überrascht darüber, dass sie die ganze Sache so ernst nahm, weshalb es definitiv an der Zeit war, die Stimmung etwas zu lockern. „Mein Name ist Yuuki.“, sprach er direkt nach Feyre mit einem Lächeln aus. „Bist du schon lange hier in Kakariko? Weißt du denn, was hier passiert ist? Was ist mit den Bewohnern los?“ Wie ein Wasserfall strömte eine Frage nach der Anderen heraus und löcherten die grünhaarige Frau gnadenlos. Tja, so war er nun mal. Sobald ihn etwas interessierte, fragte und fragte er nach, bis seine Neugier gesättigt war.
Dass so schnell eine Antwort auf seine Frage kommen sollte, damit hätte Yuuki nicht gerechnet. Und dass er gleich noch Zeuge eines Schauspiels wurde, das noch weniger. Als das laute Lachen durch das Dorf ertönte, blickte der junge Mann neugierig an der größeren Frau vorbei. So eine Art von Lachen hatte er ja noch nie vernommen, das klang ja richtig krampfhaft! Und siehe da, die Geräuschquelle näherte sich ihnen sogleich – ein junger Mann, der sich vor Lachen kaum halten konnte. Aber es war alles Andere als ein schöner Anblick, denn dieses Lachen hatte nichts Belustigendes oder fröhliches an sich. Eine seltsam wirkende Frau, mit komischer Frisur und weißem Kittel, stürmte dem Jungen hinterher und wurde sofort von diesem zurückgeschubst … und sogleich angegriffen! Das würde er verhindern! Von einem Moment auf den anderen, änderte sich das Verhalten von Yuuki und er schaltete ihn seinen Bereitschaftsmodus. Da er den Jungen nicht verletzen wollte, ging er schnell alle Möglichkeiten im Kopf durch, wie er ihn außer Gefecht setzen konnte, ohne ihm weh zu tun. Schließlich hatte er sich einen Plan zusammengestrickt und trat in Aktion. „Magnetic Field!“ Mehrere metallene Kugeln schossen aus seiner Tasche hervor, die seinem ausgestreckten Arm folgten und auf den Jungen zuschossen. Dieser sah den Angriff nicht kommen und wurde von den Kugeln zu Boden geworfen. Anschließend machte der Grynder eine Handbewegung gen Boden. „Magnetic Gravitation!“ Die Handvoll Kugeln hielten den um sich strampelnden und schlagenden Jungen am Boden und waren zu schwer, um sich darauf zu befreien. *Puh, das wäre erledigt!* Den Zauber nach wie vor aufrecht erhaltend, schloss Yuuki zu der sich am Boden befindlichen Frau auf und hielt ihr seine Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Alles in Ordnung? Wir sind die Magier von Crimson Sphynx, die damit beauftragt wurden, die Zutaten für das Heilmittel zu finden. Was geht hier vor?“ Jetzt war der Magnetismusmagier wirklich gespannt, was war die Crux des Ganzen?
Okay, ein Stein fiel ihr vom Herzen. Auch wenn sie sich sehr sicher war, im Hinterkopf schwirrte trotzdem der Gedanke, dass ihr Gesichtsgedächtnis sie im Stich gelassen und die anderen Beiden doch keine Mitglieder von Crimson Sphynx waren, herum. Aber nein, sie waren es wohl wirklich. Wohingegen die Frau eher etwas reserviert schien und Ronya darum bat, sich erst einmal vorzustellen, war der Rothaarige Kerl sehr...stürmisch? Ja, stürmisch passte da ganz gut. “Entschuldigt, natürlich sollte ich mich vorstellen.” Sie hielt ihre Hand hoch und offenbarte das Gildenzeichen der Wüstengilde, welches sich auf ihrer Handinnenfläche befand. “Mein Name ist Ronya.” Und ein breites Lächeln formte sich im Gesicht der Grünhaarigen. “Nett euch kennenzulernen.” Yúuki und Feyre also. Die Namen würde sie sich von nun an merken. Wäre ja peinlich, wenn sie die wieder vergessen würde. Aber die Frage nach dem Namen war nicht das Einzige, was ihre Kollegen wissen wollten. Yuuki legte mit einem Fragenhagel los, nach dem Ronya erstmal ihre Gedanken sammeln musste um ihnen die momentane Lage so gut sie konnte zu erklären. “Ich bin erst seit ungefähr zwei Tagen hier, aber die Situation hier ist nicht gerade schön.” In ihrer Stimme war klar und deutlich Frustration zu vernehmen. “Seit einiger Zeit scheint hier wohl eine Seuche umherzugehen die-” und auch wenn die Geräuschquelle noch etwas entfernt war, im Hintergrund schien man ein lautes, krampfhaftes Lachen vernehmen zu können. “Sie lässt die Menschen hier unkontrolliert lachen. Bis zum Punkt, dass sie nichts anderes mehr machen können und diese Tortur über sich ergehen lassen müssen.” Es war zwar nichts tödliches, trotzdem waren die Betroffenen am Leiden, weil sie nicht fähig waren, ihr Leben normal zu leben.
Und wie aufs Stichwort erschien auch schon gleich ein lebendes Beispiel für den Wahnsinn, der sich in Kakariko abspielte. Ein Junge, der unaufhaltsam lachte und eine Frau, die ihm hinterherlief. Yuuki handelte schnell und setzte ihn fest, bevor er der älteren Dame etwas antun konnte. Ronya war schon etwas beeindruckt von den Fähigkeiten des Rothaarigen. Der Junge war komplett festgesetzt, war aber weiterhin am strampeln und lachen, als gäbe es kein Morgen. Er tat der Gildenmagierin schon leid, immerhin konnte er ja nichts dafür, dass ihn diese Seuche betraf. Gemeinsam näherten sie sich den Beiden und Yuuki hielt der Frau die Hand hin, um ihr beim aufstehen zu helfen. Nach der Realisation, was gerade überhaupt passiert war, nahm sie seine Hand um wieder auf die Beine zu kommen. “Danke.” und ihre Aufmerksamkeit widmete sich direkt wieder denjenigen, den sie Mika nannte. “Wir müssen dich wieder in meine Praxis bringen, bitte wehre dich nicht.” Sagte sie und drehte ihren Kopf danach zum Grynder, als dieser preisgab, dass es sich bei ihnen um die Magier aus Crimson Sphynx handelte. “Freunde von dir?” Ihre Aufmerksamkeit widmete sich nun Ronya. Sie hatte in den wenigen Tagen, in denen sie hier war, nicht viel Kontakt zu dieser Ärztin gehabt. Allerdings hatten sie einen kurzen Austausch, als die Grünhaarige sich erkundigt hatte, was hier vorging. Ein kurzes Nicken der Gildenmagierin genügte und sie blickte erneut zu Yuuki. “Nach was sieht es denn aus? Einer meiner Patienten ist geflohen. Das ist jetzt schon das dritte Mal. Helft mir, ihn wieder in meine Praxis zu transportieren, wir reden auf dem Weg.” Von hinten legte Ronya dem Rothaarigen die Hand auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. “Das ist die Ärztin dieses Dorfes. Sie ist eine nette Person, wenn auch sehr eigen.” “Eigen, die hat sie ja wohl nicht mehr alle…” murmelte die Dame im weißen Kittel, die sehr wohl hörte, was Ronya sagte.
Yuuki nickte enthusiastisch, als sich die junge Frau als Ronya vorstellte und dabei auch noch das Gildenzeichen auf ihrer Handinnenfläche präsentierte. „Die Freude ist ganz meinerseits.“, teilte der Rotschopf der größeren Magierin mit und verschränkte seine Hände hinter dem Hinterkopf. Die Leichtigkeit war aber ganz schnell verflogen, als Ronya von der Krankheit des Dorfes zu erzählen begann. Aufmerksam lauschte der junge Mann ihren Worten und nickte immer wieder, um zu bestätigen, dass er zuhörte. Dass sie so schnell ein Beispiel für einen kranken, lachenden Menschen sehen würden, hätte er natürlich nicht gedacht.
Nachdem der Magnetismusmagier den Angreifer immobilisiert hatte und der komischen Frau am Boden aufhalf, erfuhren sie endlich die Identität der Beiden. Beim am Boden liegenden Jungen – der nach wie vor unkontrolliert lachte und schon Tränen vergoss – handelte es sich um den Patienten und bei der komischen Erscheinung am Boden um die Ärztin. Aufmerksam huschten die rubinroten Augen von der Ärztin zu Ronya hin, als diese sie ansprach und sich erkundigte, ob Feyre und sie Freunde von Ronya waren. Der Grynder musste auf die Aussage der grünhaarigen Magierin glucksen, als diese die Ärztin als ziemlich eigen bezeichnete, und diese das auch noch hörte. „Alles klar.“, bestätigte der Rotschopf nickend. „Dann mal los!“ Mithilfe seiner magnetischen Kräfte positionierte er eine Kugel am Rücken und eine andere am Oberkörper. Er hätte den kranken Jungen damit problemlos ein neues Loch im Körper verpassen können, wenn er nicht die richtige Kontrolle ausgeübt hätte. Aber seine Kräfte hatten sich mittlerweile soweit entwickelt, dass es ihm behutsam gelang, den Jungen damit zu fixieren und in die Richtung zu buchsieren, die ihm passte. Während die ungleiche Truppe sich also in Richtung der Praxis begab, drehte sich Yuuki zu ihrer neuen Gefährtin um. „Ich weiß nicht, ob du schon etwas vor hast – aber falls du gerade noch frei hast, würdest du dich gerne unserer Quest anschließen? Wir können sicherlich jede Hilfe gebrauchen, die wir bekommen könntest. Zudem kennst du dich ja hier schon etwas aus.“, fragte er frei heraus und unterstrich seine Frage mit einem aufrichtigen Lächeln. Dass die letzte Frage nicht gestellt war – Yuuki konnte diesbezüglich wirklich ein Wasserfall sein – würde die gute Ronya nur allzubald selbst in Erfahrung bringen können.
In der Praxis angekommen, schob der Grynder den Jungen mithilfe seiner Kugeln in Richtung des Bettes, sodass die Ärztin ihn dort festschnallen konnte. Falls er nicht zuvor das unkontrollierte Verhalten des Jungen selbst erlebt hätte, dann wäre der Magnetismusmagier ziemlich geschockt darüber gewesen. So aber war er nicht darüber verwundert, denn die ganze Zeit über hätte er ihn sicherlich nicht in Schach halten können – auch sein Manavorrat hatte ein Limit. Nachdem der Junge nun gegen seine Fesseln kämpfte und herumstrampelte, jedoch ohne sich davon befreien zu können, drehte sich die Ärztin schließlich zu den drei Magiern um. „Vielen Dank, ihr kamt genau richtig.“ Der Rotschopf nahm das Kompliment mit einem Nicken an, blieb jedoch stumm und wartete auf mehr. „Ich wollte ja bereits ein Heilmittel herstellen, aber die Blumen, die ich benötige, wachsen nur auf dem Todesberg. Und eine Gruppe von Banditen hat sich dort niedergelassen und hätte mich fast umgebracht, als ich die Zutaten sammeln wollte. Ich hatte gerade genug zusammen für mich selbst.“ Bei diesen Worten grinste die Ärztin das Magiertrio an und legte den Kopf ein wenig schief. Irgendwie überkam den Grynder das Gefühl, dass die Gute sie auch nicht mehr alle hatte. Kurz grübelte Yuuki über den aktuellen Stand und all die Informationen, die er bisher gesammelt hatte, ehe er sich schließlich einen Plan zurechtgelegt hatte. „Dann werden wir uns um die Banditen kümmern und die benötigten Blumen besorgen. Feyre, magst du hier bleiben und die Ärztin unterstützen, falls sich ein weiterer Patient befreien sollte?“ Die andere Crimson Sphynx Magierin bestätigte, sodass es nur noch ein loses Ende gab. Die rubinroten Seelenspiegel ruhten auf der anderen Magierin. „Hast du es dir überlegt Ronya? Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich begleiten könntest.“ Jetzt war er gespannt, was die Gildenkollegin antworten würde!
Ein wenig zuckte die Grünhaarige zusammen, als sie die Worte der Ärztin hörte. Vielleicht sollte sie sowas nächstes Mal lieber etwas leiser sagen. Aber Ronya meinte das doch überhaupt nicht böse! Diese Dame hatte nun mal einen ganz besonderen...Charme. Und von dem, was ihr einige Dorfbewohner erzählt hatten, waren einige ihrer Methoden nicht unbedingt frisch aus dem Handbuch. Aber sie schienen zu wirken, an der Kompetenz dieser Ärztin zweifelte die Magierin kein bisschen. Von Yuukis magischen Fähigkeiten war sie ebenfalls beeindruckt. Magnetismus also? Das schien sehr praktisch zu sein, jedenfalls schafften sie es damit, den Patienten wieder in die Praxis zu befördern. Was er wohl noch alles drauf hatte? Sie würde sich sicher noch ausführlich mit ihm unterhalten, wenn die Zeit dazu da war. So viel war sicher!
Auf die Frage des Rothaarigen hin machte Ronya innerliche Freudensprünge. Sie hatte doch nur auf so eine Situation gewartet. Endlich konnte sie den Bewohnern als offizielles Mitglied von Crimson Sphynx helfen. Dafür sollte sie ihrem Kollegen später noch danken. Sie konnte ihm kaum antworten, da waren sie schon in der Praxis angekommen. Ihre Entscheidung würde sie dem Grynder später noch mitteilen, aber erstmal mussten sie den Patienten hineinbringen...oder ihn zumindest dabei begleiten, während er von magnetischen kugeln reingeschoben wurde. Im Inneren der Praxis wurde er dann erstmal festgeschnürt, damit so etwas nicht nochmal passieren konnte. Es war momentan vielleicht wirklich besser, wenn die Infizierten draußen nicht einfach herumliefen. Irgendwie tat er ihr schon leid. Immerhin konnte der Junge ja nichts für seine momentane Situation. Niemand hier konnte etwas dafür und trotzdem mussten sie alle leiden. Was für eine Schande. Die Ärztin bedankte sich daraufhin bei den Gildenmagiern und erzählte von der derzeitigen Situation, die es ihnen unmöglich machte, die Heilkräuter zu sammeln. Es dauerte nicht lange und Yuuki schien sich der Sache entschlossen anzunehmen. Ein Lächeln zierte Ronyas Gesicht und sie drehte sich zur anderen Magierin um, die sich dazu entschied, im Dorf zu bleiben und der Ärztin zu helfen. “Vielen Dank, Feyre.” Die Beiden schienen wirklich gute Menschen zu sein. Erneut kam die Frage auf, ob die Eismagierin ihren Gildenkollegen begleiten wollte. Mit einem zuversichtlichen Blick schaute sie ihn an. “Natürlich. Ich werde alles dafür tun, damit dieses Heilmittel hergestellt werden kann.” Und sie blickte zur Ärztin. “Wir werden, so schnell es geht, mit den Blumen wiederkommen.” “Dann solltet ihr nicht länger hier rumstehen. Den Weg zum Todesberg dürftet ihr schnell finden. Verpasst diesen Banditen einen Einlauf, der sich gewaschen hat.” Und mit diesen Worten verabschiedete die Ärztin die Beiden Magier, die sich ein paar Sekunden später vor der Tür der Praxis wiederfanden. “Danke” fing die Grünhaarige plötzlich an und sah zu Yuuki. “Dafür, dass ich hier mitmachen kann. Ich will nicht, dass die Menschen hier noch länger leiden als sie es schon tun.” Sie nahm die Hand des Rothaarigen und umschloss sie mit ihren Beiden, dabei schaute sie ihn mit Zuversicht an. “Lass uns das alles so schnell wie möglich beenden!” Ronya blickte dem riesigen Berg entgegen, den sie bald erklimmen sollten. Irgendwo dort befanden sich die Heilmittel und eine Gruppe Banditen, die ihnen wohl das Leben schwer machen wollten.
Erwartungsvoll schaute Yuuki seine größere Gildenkollegin an und wartete geduldig auf ihre Antwort. Hätte er auf einem Stuhl gesessen, so wäre er vor Erwartung sicherlich unruhig auf seinem Hintern hin- und hergerutscht, doch da er stand, wippte er lediglich mit den Füßen etwas vor und zurück. Als Ronya schließlich zustimmte, um ihn auf der Suche nach dem Heilmittel zu begleiten und beim Kampf gegen die Banditen zu unterstützen, bildete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. „Sehr gut, das freut mich sehr. Dann können wir ja gleich los!“ Vorbereitungen galt es ja keine mehr zu treffen, alles was sie mit sich trugen, musste wohl ausreichen. Dem Grynder entging es nicht, dass der Crimson Sphynx Magierin die aktuelle Situation des Dorfes äußerst wichtig war und sie den Menschen helfen wollte. Mit einer Handbewegung verabschiedeten sich die beiden Magier von der Ärztin und Feyre und machten sich schließlich auf den Weg. Direkt vor der Praxis, sprach ihn die grünhaarige junge Frau nochmals an und bedankte sich bei ihm, während seine rechte Hand mit ihren beiden Händen umschloss. Ihr schienen die Menschen wirklich am Herzen zu liegen und der junge Mann wollte nicht wissen, wie sie sich gefühlt haben musste, die kranken Menschen zu sehen und ihnen nicht helfen zu können. „Klar, sehr gerne.“, ertönte es vergnügt aus dem Mund des Rotschopfes. „Lass uns gleich aufbrechen! Je schneller wir uns auf den Weg machen, desto schneller sind wir wieder da.“ Bei diesen Worten schüttelte er ihre beiden Hände enthusiastisch und nachdrücklich. *Nachdem wir die Banditen vermöbelt und die Blumen gepflückt haben.*, ertönte es etwas grimmiger in seinen Gedanken. Oh ja, diese Räuber würden keinerlei Rücksicht erfahren! Wie konnten sie es nur wagen, das Heilmittel für sich zu behalten und das ganze Dorf leiden zu lassen?
Der Weg zum Todesberg würde sicherlich kein Zuckerschlecken werden, aber irgendwo musste man ja anfangen! Zum Glück war der Weg gut ausgeschildert und ehe es sich die beiden Crimson Sphynx Magier versahen, befanden sie sich auf einer steinigen Straße, die immer tiefer in die Berge führte. Da sie beide sicherlich noch ein Weilchen unterwegs waren, ehe sie den Unterschlupf der Banditen erreichten, konnte sich der Rotschopf auch mit seiner Neugier nicht mehr halten. Es war mal wieder an der Zeit, jemanden mit Fragen zu löchern! „Sag mal Ronya, wie lange bist du denn schon bei Crimson Sphynx? Ich habe dich schon ein paar Mal gesehen, weshalb mir dein Gesicht am Bahnhof bekannt vorkam.“ Das war natürlich nur der Einstig, weitere Fragen folgten auch sogleich. „Bevor wir uns den Banditen stellen, wäre es vermutlich ganz gut, über die Fähigkeiten des jeweils anderen Bescheid zu wissen.“ Dabei schaute er die größere Magierin mit einem freundlichen Gesicht an. „Wie du bestimmt vorhin gesehen hast, kann ich jegliches Metall dank meines Magnetismus beeinflussen und mir zu eigen machen. Das sollte uns hoffentlich von Nutzen sein, wenn wir später auf die Banditen treffen.“, teilte er ihr glucksend und gutgelaunt mit. Ja, wirklich Sorgen machte sich Yuuki nicht. Sofern die Banditen über das gewöhnliche Arsenal an Fern- und Nahkampfwaffen verfügten, so waren sie ihm zum größten Teil ausgeliefert und würden ein blaues Wunder erleben! „Über was für Fertigkeiten verfügst du?“, erkundigte er sich sichtlich interessiert. Das war eines der schönsten Dinge für den Rotschopf – neue Dinge zu erfahren und etwas über andere Menschen zu lernen, insbesondere was für Magien beherrscht wurden. Es war doch immer wieder faszinierend, wie viele verschiedene Magien und Zauber es auf der Welt gab!
Yuuki schien ein sehr gutherziger Mensch zu sein. Zumindest von dem, was Ronya bisher so vernehmen konnte. Sie hatten noch nicht viel miteinander gesprochen, aber ihr Gefühl sagte, dass sie sich gut mit ihrem Gildenkollegen verstehen würde. Das bestätigte sich weiterhin in seiner Antwort und dem enthusiastischen Händeschütteln. Zufrieden nickte sie nur und ging neben dem Rothaarigen her. Ihr nächster Halt war der Todesberg. Kein allzu freundlich klingender Name, wenn man ehrlich war. Nicht, dass es die Beiden von ihrem Vorhaben abbringen würde, aber so, wie es klang, war es wohl der perfekte Ort für Banditen. Wer würde sich denn sonst dahin begeben, wenn er nicht musste? Naja, wer auch immer sich dort oben aufhielt, sie hätten ein friedliches Leben führen können. Aber nein, es war ihr Fehler, diese Heilmittel für sich zu beanspruchen. Und für genau diesen Fehler würden sie bezahlen. Als Yuuki dann anfing, die Grünhaarige mit Fragen zu Löchern, schaute sie ihn einen Moment lang etwas überfordert an, bevor sie sich wieder fing. “Ich bin jetzt seit ungefähr zwei Monaten erst Mitglied.” Fing sie an. “Also relativ neu. Ich hatte ehrlich gesagt noch nicht so viel Kontakt mit anderen Mitgliedern, deswegen bin ich froh, mich mit dir unterhalten zu können.” Sie lächelte den Grynder an. “Und du?” Sie war natürlich auch etwas neugierig, wie es um Yuuki stand. Er war schon da, bevor sie dort war und von dem, was sie so durch Hörensagen mitbekam, schien er schon deutlich länger Mitglied von Crimson Sphynx zu sein. Als sie dann auf das Theme Fertigkeiten kamen, drehte Ronya ihren Kopf von ihrem Partner weg und schaute etwas in die Ferne. Natürlich hörte sie Yuuki zu. Es wäre unhöflich, wenn nicht. Als er sie dann allerdings fragte, stockte die Dame einen Moment lang. Es war so, als schnürte sich ihre Luftröhre zusammen und sie bekam nicht raus, was sie eigentlich sagen wollte. “Eismagie.” Mehr sagte Ronya nicht. Es war Angst. Aber nicht vor Yuuki oder irgendjemand anderem. Sie wusste, wenn sie die Details ihrer Eismagie spezifizieren würde, würden nur weitere Fragen kommen, die ihr die schrecklichen Bilder der Vergangenheit ins Gedächtnis rufen würden. Da waren so einige dabei, die Ronya gerne vergessen würde. Diese Erinnerungen, sie würden wiederkommen. Und mit ihnen…
Sie fürchtete sich vor ihren eigenen Gedanken. Einen Moment lang fokussierte sich die Grünhaarige und bekam diese Gefühle langsam wieder unter Kontrolle. “Nur Eismagie. Mehr nicht.” Und sie schaute ihren Gildenkollegen wieder mit einem sanften Lächeln an. “Du scheinst deinen Magnetismus gut unter Kontrolle zu haben.” die Dame versuchte, von sich selbst abzulenken. Aber das Kompliment war ernstgemeint. “Was meinst du, wie weit oben haben sich die Banditen wohl versteckt?´” Sie liefen mittlerweile schon ein ganzes Stück und gefühlt fing der Berg gerade erst an.
Es freute Yuuki immer wieder aufs Neue, wenn er mehr über interessante Persönlichkeiten erfuhr. Hätte er gewusst, dass es sich bei Ronya nicht um eine gewöhnliche Magierin, sondern in Wahrheit um die Devilslayerin des Eises handelte, so hätte sie sich vermutlich nicht vor seinen Fragen retten können, auch wenn er dann und wann auch darauf achtete, den Leuten nicht einfach auf den Schlips zu treten. Man musste natürlich auch das richtige Gespür dafür haben, welche Fragen man stellen konnte und welche nicht. Im Falle von Linnéa hatte er auch die junge Frau von ihren Fähigkeiten und ihrer Beziehung zum Elternersatz in Form eines Drachen erzählen lassen, ohne aufdringlich nachzufragen oder nachzuhaken. Während die beiden Crimson Magier den Weg zum Todesberg hinaufmarschierten und miteinander plauderten, war der Grynder zwar aufmerksam, konnte aber noch die Unterhaltung genießen. Hier waren sie noch im Freien, sobald sie sich dem Banditenversteck näherten, würde er natürlich keinen Small Talk mehr führen und sich voll und ganz auf ihren Auftrag konzentrieren. Die Lage war für die Dorfbewohner Kakariko’s zwar ziemlich ernst, nichtsdestotrotz war sich der Magnetismusmagier aber sicher, dass sie am Ende des Abends das Heilmittel beschafft haben würden. Immerhin hatten sie es lediglich mit einem gemeinen Haufen Banditen zu tun, nicht wahr?
Gespannt wartete der Rotschopf auf die Antwort der jungen Frau, die er in seiner Wartezeit nochmal genauer unter die Lupe nahm. Ronyas Erscheinungsbild alleine für sich genommen war schon äußerst interessant. Klar, sah man sehr deutlich, dass es sich bei ihr um eine Vertreterin des weiblichen Geschlechtes handelte. Aber es war mehr als das, was durchaus die Aufmerksamkeit der Leute für sich gewinnen konnte. Da gab es einerseits ihre langen und grünen Haare, die noch eindrucksvoller waren, wenn man die Größe der Magierin miteinberechnete. So wie er rubinrote Seelenspiegel passend zu seinem roten Haar besaß, so verfügte sie über entsprechend grüne Seelenspiegel. Sie waren sicherlich eine lustige Erscheinung zusammen und hätten farblich gesehen sicherlich nicht konträrer sein können. Schließlich antwortete Ronya endlich und offenbarte, dass sie seit zwei Monaten Mitglied bei Crimson Sphynx war. „Dann freut es mich umso mehr, dass wir uns unterhalten können. Ich bin bereits seit meinem siebten Lebensjahr Mitglied, also schon ein bisschen länger.“, teilte er ihr lächelnd diese Untertreibung mit. „Aber das macht überhaupt nichts aus, wie lange man Mitglied ist. Du bist eine von uns und das ist alles, was zählt.“, rundete er seine Antwort vergnügt ab. Damit konnte man sich getrost den Fähigkeiten zuwenden. „Eismagie. Das klingt wirklich nützlich.“ Bei diesen Worten nickte Yuuki bedächtig und hätte seine Partnerin am Liebsten zu einer kleinen Kostprobe ihrer Magie aufgefordert. Aber sie befanden sich hier nicht auf dem Basar in Aloe Town, sondern auf dem Weg einige Banditen zu vermöbeln. Da musste man Mana sparen. „Vielen Dank.“, bedankte sich der Grynder geschmeichelt über das Interesse der jungen Frau an seinen Fähigkeiten. „Anfangs konnte ich lediglich Metall ein wenig beeinflussen, aber über die Jahre haben sich die Fähigkeiten vielfältig weiterentwickelt. Ich kann zum Beispiel auch jegliches Metall in all seinen Formen in einem großen Umkreis führen oder auch mein eigenes magnetisches Feld beeinflussen, um … Moment, ich zeige es dir einfach mal!“ Da hatte sie ja die richtige Frage gestellt, denn der Rotschopf unterhielt sich nur allzu gern. Um seinen Worten Taten Folgen zu lassen, konzentrierte er sich kurz, sodass seine Füße vom Boden abhoben und er kurz über den Boden schwebte. Natürlich konnte er noch viel höher und schneller fliegen, aber das sollte es doch sicherlich veranschaulichen. „Ich verfüge noch über eine zweite Magie, aber die kann ich dir sicherlich gleich zeigen, sobald wir zum Banditenversteck kommen.“, kündigte er schon mal an, wobei sich ein geheimnisvolles Lächeln auf seinem Gesicht gebildet hatte. Hoffentlich wäre die junge Frau nicht enttäuscht über The Masked!
„Gute Frage.“, antwortete Yuuki unschlüssig und überlegte, wie sie die Banditen wohl finden würden. Sie waren in der Tat bereits ein gutes Stück gelaufen und es wurde immer steiler. So langsam musste man sie doch finden, oder? „Magnetic Sense.“ Die Sinne des jungen Mannes streckten sich dutzende Meter in alle Richtungen, auf der Suche nach Metallischem. Auf der Suche nach irgendetwas, dass ihnen einen Anhaltspunkt geben würde, wohin sie mussten. Es vergingen lediglich einige Sekunden, ehe der junge Mann stutzte und stehen blieb. Schließlich blickte er nach links, an Ronya vorbei und zeigte auf einen kleinen Hügel. „Dort hinten spüre ich viel Metall, Stangen, Pfeiler, aber auch … am Boden liegende Waffen und Pfeile.“ Wenn das mal nicht der richtige Weg war, dann wusste er auch nicht. Schnell kraxelte er in besagte Richtung und nachdem dieser kurze, aber anstrengende Aufstieg geschafft war, fanden die beiden Magier einen Tunneleingang vor. Wahrscheinlich wurde das früher mal zum Bergbau genutzt und war nun verlassen, das wohl perfekte Versteck. Aber was hatte es mit den zerbrochenen Waffen am Boden zu tun? Und den ganzen Pfeilen, die im Boden steckten. Und das … war das etwa Blut da vorne? Mit einem fragenden Gesichtsausdruck wandte er sich an Ronya. Was hier wohl passiert war?
Seit seinem siebten Lebensjahr? Das müssen doch mindestens 10 Jahre oder so sein. Zumindest schätzte Ronya ihren Gildenkollegen älter als 17 ein. Vielleicht war er sogar ungefähr in ihrem Alter. “Du musst diese Gilde wohl in- und auswendig kennen. Also ist…” sie stoppte kurz. “Crimson Sphynx muss für dich wohl wie eine Familie sein, oder?” Sie schaute ihn mit einem Lächeln an. Sein Kommentar daraufhin machte die Grünhaarige glücklich. “Danke. Ich hoffe, es auch noch länger bleiben zu können.” Irgendwie beunruhigte sie dieser Ort mit jeder weiteren Sekunde, die sie voranschritt, immer mehr. Das Gespräch, welches sie mit Yuuki führte, trug zwar dazu bei, dass sie sich etwas von diesen Gefühlen ablenken ließ, trotzdem war ihr dieser Berg nicht unbedingt geheuer. Die ganze Atmosphäre kam der Magierin etwas komisch vor. Aber bevor sie dieses Unbehagen wirklich greifen konnte, mischte der Grynder sich erneut ein und erzählte von seiner Magie. Und um das Ganze abzurunden, gab es eine kleine Vorführung direkt hinterher! Ronya klatschte, als ihr Gildenkollege kurz zu schweben begann und daraufhin langsam wieder gen Boden sank. Magnetismus schien wirklich nützlich zu sein. “Ich bin gespannt, deine zweite Magie zu sehen, Yuuki” Gab sie ihm zu verstehen. Was es wohl war? Ronya hatte, bis sie zur Gilde kam, so wenig Magie in ihrem Leben gesehen, ehrlich gesagt hatte sie keine Idee, was auf sie zukommen würde. Und ihre Vorstellungskraft konnte sich nur sehr wenig ausmalen. Magie war, wenn man sie mit vielen anderen Magiern in ihrem Alter verglich, Neuland für die Grünhaarige. Ihre Messlatte war dementsprechend nicht wirklich hoch, denn jede neue Art der Magie war spannend und schön anzusehen.
Sie blieben einen Moment lang stehen und Yuuki schien seine Kräfte erneut einzusetzen. Diesmal aber um...Dinge zu orten oder so? Ja, wie es schien, benutzte er seinen Magnetismus um Metall zu finden. Keine schlechte Idee, wenn man bedachte, mit wie viel Metall solche Leute rumlaufen mussten. Ronya kraxelte ihrem Kollegen hinterher und kam mit ihm dann an einem Tunneleingang an. Aber irgendwie kam ihr das nicht richtig vor. Überall am Boden lagen zerstörte Waffen, unzählige Pfeile steckten im Boden und die Wände des Tunnels sahen so aus, als hätten diese auch einiges abbekommen. Mehrere Risse, kleine bis große, waren zu verzeichnen. Und...war das Blut? “Irgendwas ist hier passiert. Lass uns w-” Die Eismagierin ging einige Schritte und erblickte unzählige, leblose Körper. die auf dem Boden lagen. Waren das etwas...die Banditen? “Was ist hier passiert?” Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie stand dort, völlig geschockt vom Anblick. Es erinnerte sie an… Eínzig und alleine ein lautes Husten brachte sie aus dieser Starre und links von ihr erblickte sie, wie sich ein Körper langsam hin und her bewegte. Sofort ging die Dame auf den Überlebenden zu und inspizierte ihn. Er war übel zugerichtet. “Hey, kannst du reden?”, fragte sie besorgt nach. “Was ist hier passiert?" Der Mann brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass da jemand vor ihm hockte und hustete Blut, bevor er zu Wort kam. “Sie sind gekommen. Die Steinfresser sind gekommen.” Steinfresser? “Was meinst du mit Steinfresser?” Aber es kam keine Antwort mehr. Er schien das Bewusstsein verloren zu haben. Irgendwer oder irgendwas schien die Banditen kalt erwischt zu haben. “Yuuki, wie sieht es mit den Heilkräutern aus? Kannst du sie hier irgendwo finden?” Aber die antwort des Grynders fiel ernüchternd aus. Verdammte Scheiße, mit was hatten sie es denn jetzt zu tun? Steinfresser, was waren denn Steinfresser? “Weißt du, was er mit Steinfresser meinte?” Vielleicht konnte ihr Kollege ja etwas Aufschluss darüber geben. Die Lage hatte sich gerade deutlich verkompliziert.
Von einem Moment auf den Anderen war die ganze Situation und Stimmung komplett umgeschlagen. Hatte Yuuki keine Minute zuvor noch vergnügt Smalltalk geführt, war entspannt und leichten Schrittes gelaufen und hatte viel gelächelt, konnte Ronya nun einen ganz anderen Rotschopf sehen. Die Lage war ernst geworden, insofern kam nun die professionelle Ader des jungen Mannes zur Geltung. Aufmerksam und vorsichtig betrat der Grynder zusammen mit seiner Gildenkollegin die Höhle des Löwen. Das Innere der Höhle selbst entpuppte sich als nicht minder stark mitgenommen als der Eingang, denn am Boden lagen überall zerstörte Waffen, Blutspuren und auch die Wände des Tunnels waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Argwöhnisch begutachtete der Magnetismusmagier die Decke und er hoffte inbrünstig, dass diese trotz des Schadens noch hielt. Er war nicht unbedingt scharf darauf, unter Tonnen von Geröll begraben zu werden. Das wäre doch ein äußerst trauriges Ende seiner Geschichte, denn er hatte noch so viele Pläne, die er erfüllt sehen wollte! Je weiter sie durch den Tunnel liefen, desto grässlicher wurde der Anblick, denn mittlerweile pflasterte ein lebloser Körper nach dem Anderen den Boden. Mit einem unguten Gefühl im Magen, schluckte der Rotschopf. Sie sollten sich besser auf das Schlimmste gefasst machen. Da, eine Bewegung! Schon wollte Yuuki in den Angriffsmodus gehen, als er erkannte, dass er hier einen Überlebenden vor sich hatte. Wobei man Überlebender sicherlich in Anführungszeichen setzen konnte, so böse wie er zugerichtet worden war. Seine Kollegin begab sich sofort zu dem Verletzten und versuchte einige Informationen herauszufinden. In der Zwischenzeit konzentrierte Yuuki das Mana in seine rechten Hand, fuhr sich übers Gesicht und beschwor eine rot-orange Maske. „Mask of Heat.“ Mit einem Mal war der junge Mann in der Lage, die Welt wie durch eine Wärmebildkamera zu sehen. Doch was er da erblickte, erfüllte ihn ganz und gar nicht mit Mut. Bis auf den Verletzten, nahm er von keinem der anderen Körper eine entsprechende Körpertemperatur wahr, was bedeutete, dass sie nicht mehr am Leben waren. Und so wie es aussah, hatte auch der Kerl nicht mehr lange zu leben, wie er mit einem mulmigen Gefühl feststellte. Er hatte keinerlei Mitleid für diese Banditen, doch so viel Gewalt und Tod zu sehen, erschütterte doch sein Innerstes.
Als das Wort Steinfresser fiel, musste der Crimson Sphynx Magier stutzen. *Steinfresser?* Konnte es wirklich das sein, was Feyre während der Zugfahrt zur Sprache gebracht hatte? „Ich sehe keine Heilkräuter.“, verneinte er die Frage der jungen Frau. Erneut konzentrierte er sein Mana und fuhr sich übers Gesicht, sodass ihn jetzt eine andere Maske schmückte. „Mask of Odor.“ Es sah sicherlich ulkig aus, mit der Schweinsmaske auf dem Gesicht, aber hey, solange sie wirkte, wollte man sich doch nicht beschweren, oder? Der Grynder schnüffelte mehrmals in der Luft herum, doch bis auf den Geruch des Todes war nichts zu erkennen. „Nein, keine Spur von den Heilkräutern.“, ließ er enttäuscht verlauten und strich sich mit der Hand übers Gesicht, um die Maske erneut zurück in ihre Taschendimension zu packen. Auf Ronyas Frage hin, was Steinfresser waren, legte der junge Mann den Kopf schief und schaute die grünhaarige große Magierin an. „Einer Legende zufolge, befreite einst ein Held Kakariko von einem gewaltigen feuerspeienden Wyvern, welches das Dorf terrorisierte und mit jedem Angriff Leben nahm. Innerhalb dessen Territoriums waren Kreaturen gefangen, welche sich selber von reinen Mineralien ernährten. Die Steinfresser.“, schloss er die Geschichte ab und schaute sie ernst an. „Aber ich dachte sie seien lediglich Erzählungen aus einer Legende. Scheinbar habe ich mich geirrt.“ Rubinrote Augen wanderten im Stollen umher. „Hmm.“, gab Yuuki von sich. „Wenn diese Steinfresser wirklich hier gewesen sind, dann müssen sie Spuren hinterlassen haben. Und nur, weil wir sie nicht mit bloßem Auge sehen können, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht auch da sind!“ Nickend und mehr im Selbstgespräch als mit Ronya sprechend, lief der Rotschopf hin und her, ehe er abrupt inne hielt und sich ein drittes Mal mit der Hand übers Gesicht fuhr. „Hunter’s Mask!“ Wie aus dem Nichts hatte sich nun eine Wolfsmaske materialisiert und verdeckte das Gesicht des jungen Mannes. Wie ein Wolf, den Blick von links nach rechts werfend, suchte Yuuki den Boden ab und es dauerte nicht lange, ehe er die entsprechenden Spuren auf dem Boden entdeckte. Und sie führten in und aus die Höhle. „Ich habe eine Spur! Mir nach Ronya!“, rief Yuuki und begann wieder Richtung Ausgang zu traben. Ob sie diesen Steinfressern wohl gewachsen waren? Ziemlich friedlich schienen sie ja nicht zu sein.
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