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 Kupfermine "West"

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Medusa
Herrin der Statuen
Medusa
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BeitragThema: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyFr 28 Feb 2020 - 15:34

Ortsname: Kupfermine "West"
Art: Höhlensystem
Spezielles: ---
Beschreibung: Die größte Kupfermine des Königreiches ist vor einigen Jahren verlassen worden, da die großen Vorkommen erschöpft worden sind und es sich nicht mehr gelohnt hat. Weit hinter den letzten Ausläufern der Wüste in einem trockenen Teil des Landes schmiegt sich die Mine in ein Tal einer kleinen Bergkette.
Bereits zu aktiven Zeiten war es beinahe unmöglich eine aktuelle Karte der Mine zu führen, aber nun, wo Felsstürze, Banditen und Monster die Mine ihr Eigen nennen, wäre keine Karte, die es jemals gab, auch nur annähernd akkurat.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Asher

Asher
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 15 Nov 2021 - 16:13



Quest I @rownan @lian @ava

Heavy Metal


Die Kupfermiene lag von seiner Wohnung in etwa drei oder viermal so weit entfernt wie sein eben jene von seinem Geburtshaus. Er hatte auf der Karte nachgesehen. Vom Beginn des Handballens bis zum kleinen Finger hatte die Entfernung betragen. Allerdings war Chris mit etwas Umweg hier gestrandet. Er hatte Aloe seit seiner Ankunft vor nun zwei, drei Monaten kaum verlassen. Zu Beginn war er zu beschäftigt damit gewesen, genug Jewels zu bekommen, um sich eine Unterkunft zu mieten.
Er hatte es im Gildenhaus der Crimson Sphynx versucht, in der Hoffnung, dort einfacher und billiger etwas zu bekommen. Immerhin waren das ja auch Magier! Chris war fasziniert davon, wie normal sie mit der Magie umgingen, wie richtig es ihnen erschien. Bis zu dem Moment, als er in der Stadt angekommen war, war es immer falsch gewesen. Unprofessionell. Leider war sein Plan nicht aufgegangen. Er hatte sich am Morgen das Gildensymbol mit Flitzstift auf die Haut gemalt, allerdings hatte er sich unter dem Weg verwandelt und das Ding dabei, ohne es zu merken verloren. Lange Rede, kurzer Sinn: Er war hochkantig rausgeflogen. Am Ende der dritten Woche hatte er eine schäbige, kleine Wohnung entdeckt, aber Chris liebte sie. Immerhin war es seine, sein erster, wirklicher Besitz. Und damit es so blieb, war er auch hier.
Die Miete war bald fällig und obwohl er ein Stück hatte reisen müssen, war die Belohnung saftig. Zudem hatte er doch etwas erleben wollen, und dass hier versprach definitiv interessant zu werden.

Chris ließ sich von der Hocke auf den Hintern fallen und streckte die Beine weg. Sofort fluchte er leise. „Drecks Ding …“ Er rappelte sich wieder hoch und klopfte sich den Hintern und die Oberschenkel ab, die jetzt voller Sand waren. Wie schafften die Frauen es immer, mit dem verdammten Rock herumzulaufen? Er zog an dem zitronengelben Rock und setzte sich erneut, diesmal vorsichtiger, um keinen Sand darunter zu bekommen. Den Rücken an die kalte Steinwand gelehnt, die neben dem Eingang der alten Miene war, saß er im Schatten und starte auf die Dünen hinaus. Es war noch früh, aber bereits begann die Sonne den Sand zu erwärmen. Vielleicht war der Rock und das gelbe Top doch nicht das perfekte Outfit? Er hoffte einfach, dass die Weste ihn vor einem Sonnenbrand schützen würde. Zudem, vermutlich wären sie sowieso in der Miene und nicht hier draußen.
Leise seufzend lehnte er den Kopf zurück und zwirbelte eine Haarsträhne zwischen den Fingern. Die Absätze der Stiefel im Boden vergraben, der kleine Rucksack mit dem notwendigsten Zeug neben sich saß er ungewöhnlich still. Doch obwohl er sich abgesehen von seinen Fingern, die die Strähne weiter und weiter drehten, wieder losließen und wieder drehten, sich nicht bewegte, tickte es unaufhörlich in ihm.
Ungeduldiges Seufzen.
Chris hasste es wirklich, zu früh zu sein.


55 | 55
manavorrat


schwarze Stiefel | hellgelber Rock | gelbes Top | dunkelblaue Weste um die Hüften | Haare offen

#Chris_q2 #Chris



Kupfermine "West" Ashsig11


Zuletzt von Christoff am Mi 17 Nov 2021 - 16:45 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Ava mag diesen Beitrag

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Ava
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Ava
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 15 Nov 2021 - 18:24

Meine Fresse! Frustriert schüttelte sich die Feline sich zum wiederholten Male den Sand aus den Sneakern. Was war das hier bitte für eine beschissene Umgebung? Warum gab es hier keine Straßen oder ähnliches? Das war doch echt lächerlich. Hatten die Leute in West-Fiore noch nie etwas von Infrastruktur gehört? Frustriert stieß sie einen fauchähnlichen Zischlaut aus, als sich schon wieder die nächsten Körner zwischen ihre Füße und die Sohle geschlichen hatten. Argghh! Sie würde hier keine Sekunde länger bleiben als notwendig.
Glücklicherweise wurde der Boden unter ihren Füßen zunehmend fester und weniger sandig, je näher sie ihrem Zielort kam. Viel länger hätte sie die Folter auch nicht ausgehalten! Immerhin blieb ihr noch die qualvolle Hitze der Sonne erspart, denn als sie schließlich den Abstieg hinab in das Tal wagte, hatten gerade die ersten Strahlen die Spitzen der Gebirgskette erreicht. Der Boden bröckelte immer wieder ein wenig unter ihren Schuhen weg, doch das war nichts, was die elegante und geschickte Ava Finch nicht händeln konnte! Mit einigen federleichen Sätzen hüpfte sie das letzte Stück bis zum Mineneingang herab. "Und hopp und hopp und hopp hopp hopp~" summte sie leise vor sich hin und fing ihren letzten Sprung mit einer kleinen Drehung ab. "Oh ... halloohooo~!" Ihre Katzenäuglein wurden groß, als sie den jungen Mann, welcher sich im Schatten versteckt hatte, erblickten. Sie war also nicht die Erste!
Wie selbstverständlich wanderte ihr Blick erst einmal von den dunklen Haaren bis hinab zu den Stiefeln und selbstverständlich allem Zwischendrin. Ehe sie ganz fertig war verzog sie das Gesicht. "Öhm, du bist doch ein Kerl oder nicht?" fragte sie und deutete auf das quietschgelbe Kleidungsstück, dass er trug. "Du weißt schon, dass das Frauenklamotten sind, oder...?" Letztendlich konnte ja jeder tragen, was er wollte, aber ein bisschen geschmacklos war das schon. Wenn jeder das tragen konnte, was er wollte, warum gab es dann überhaupt Männer- und Frauenkleidung? Dann konnte man ja gleich alles einheitlich machen. Hoffentlich trug er zumindest irgendwas darunter. Außerdem war da auch noch die Kombination mit dem Oberteil ... wenn man verschiedene Stücke in der gleichen Farbe tragen wollte, dann sollte man gefälligst darauf achten, dass es exakt derselbe Ton war. Ugh, das Top war sowas von eindeutig heller! Einfach fürchterlich. Mit einem tiefen Seufzer strich sie sich die langen, offenen Haare zurück, ihre Abneigung Christoffs Outfit gegenüber war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. "Naja, ist ja auch egal..." Wenn sie mit ihm redete, würde sie ihm einfach direkt ins Gesicht schauen. Zumindest das war ansehnlich. Hübsche Augen hatte er ja, aber der Kleidungsstil ging gar nicht. Vielleicht sollte sie ihm nach dieser Quest anbieten, gemeinsam shoppen zu gehen? So konnte man ja niemanden herumlaufen lassen. "Ich bin übrigens Ava Finch, falls du das noch nicht erkannt hast. Ich bin wegen der Quest hier." Ein selbstbewusstes Lächeln zierte ihre Lippen, während sie ihrer neuen Bekanntschaft die Hand entgegen streckte. "Scheint als wären wir bisher die Einzigen." Zwar konnte sie sich deutlich Schöneres vorstellen, als mit dem Braunhaarigen alleine Zeit zu verbringen, aber für ihn war es sicherlich eine große Ehre. Es gab viele Leute, die für ein wenig Zweisamkeit mit Ava Finch töten würden! Er durfte sich also ruhig glücklich schätzen. "Ich hoffe, die Anderen lassen sich nicht allzu viel Zeit. Ich bin kein großer Fan vom Warten, weißt du?" Eine Dame ließ man schließlich nicht warten. Man ließ sie übrigens auch nicht einfach stehen, während man selber saß. Wie unhöflich! "Möchtest du mir nicht etwas geben, damit ich mich ebenfalls hier niederlassen kann? Du verstehst sicher, dass ich mich mit meinem Kleid nicht so wie du in den Dreck setzen kann." Ihr hübsches, schwarzes Minikleid mit blutroten Schnürungen hatte sicherlich mehr gekostet als sein gesamtes Outfit. Irgendwas würde er schon aufopfern können. Auffordernd nickte sie zu dem Platz neben dem Necrologia. "Der blaue Fetzen der da von deiner Hüfte hängt reicht schon vollkommen aus." Wenn sie schon mit ihm hier war, konnte er auch ein kleines Opfer bringen. Außerdem gab es ja Waschmaschinen (zumindest wenn man nicht arm war).
Ob er schließlich auf ihre 'Bitte' einging oder nicht, die Schwarzhaarige ließ sich schließlich nieder. Ihre von dem Gewaltmarsch durch die Wüste geprägten Füße sehnten sich enfach zu sehr nach einer kleinen Auszeit. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, einen Kamelverleih oder ähnliches hier zu eröffnen? Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie die Reise zurück sich gestalten würde. Ungeduldig tippte sie mit ihren Fingerspitzen kleine Rythmen auf ihre Oberschenkel, ihre scharfen Seelenspiegel beobachteten währendessen die gesamte Umgebung. Die Kollegen würden sicherlich jeden Moment auftauchen (sonst würden sie sich direkt etwas anhören können).

@Lian @Rownan @Christoff



"You say that I'm kinda difficult,
but it's always someone else's fault."

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Rownan

Rownan
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMi 17 Nov 2021 - 23:15

#1 Wer Rownan etwas kannte, der wusste, dass er ein Mann von Welt war und belesen in vielen Dingen. Nur eben mit Fell, Rute, Krallen und scharfen Zähnen. So war für ihn nicht verwunderlich welche Art von Aufträgen im Gildenhaus von Satyrs Cornucopia eintrafen, nachdem er von den Vorgängen im Gebiet um Drachenherz gelesen hatte. Es gab kein Printmedium, welches nicht über die diese Region sprach als das letzte Monster den Magiern zum Opfer gefallen war. Tatsächlich dachte er einige Tage über die tatsächlich Vorkommnisse nach. Immerhin kannte er niemanden, der dort war aber man konnte man es ihm nicht verübeln, dass die Begriffe von Monstern und Kreaturen ihn dazu zwangen über die Faktenlage nachzudenken. Wie oft tendierte man dazu die Dinge abzulehnen oder gar zu bekämpfen, die auf einen fremd und eigenartig wirkten? Wohlmöglich war es hier das gleiche. Allerdings war und blieb es eine hypothetische Diskussion, ein innerer Monolog, der nie zu einem Ergebnis kommen konnte. Dennoch tat es gut diese Eindrücke nicht unverarbeitet stehen zu lassen. Es muss wohl auch diese, meist besonnene, Art des Wolfes gewesen sein, die ihn für einen entsprechenden Auftrag qualifizierten. Nicht nur qualifizierten, er sollte die Leitung übernehmen. Worum es ging? Die Region war eine der wenigen verblieben, die, im Gegensatz zum hohen Norden, halbwegs bewohnbar gemacht werden konnten. Weiter im Süden erstreckte sich ein Gebirgszug, der Siedlungen nicht wirklich zuließ, während der zuvor erwähnte Norden schlichtweg zu feindlich war. Einzig einige Minenprojekte konnten dort unter Umständen fußfassen. Jetzt wo allgegenwärtige Gefahren gebannt waren, ging es darum auch die kleineren Probleme anzugehen. Von Schienenprogrammen über Unterkünfte errichten war alles dabei. Der Gedanke ein ganz neues Gebiet zu erschließen, war bereits sehr interessant für den Grauhaarigen. Es hatte etwas des alten Pioniergedankens. Wer konnte schon von sich behaupten zum ersten Mal eine Landstrich gesehen zu habe, den zuvor nur die wenigsten, kühnen Kundschafter gesehen hatten? Wer konnte schon behaupten aktiv an der Gründung einer neuen Siedlung beteiligt zu sein? Diese ganze Initiative löste ein Kribbeln in den Fingern des Magier aus, während er sich mitsamt seiner Ausrüstung auf dem Weg zum Bahnhof machte. Zwar widmete sich ihre Quest auch der Reaktivierung alter Infrastruktur, doch hatte sie einen ähnlich pragmatischen, wenn auch gefährlicheren Charakter: Die Kupfermine „West“, eine Mine für diverse Erze, die aufgrund der günstigeren Bedingungen in anderen Regionen Fiores stillgelegt wurde, sollte nun reaktiviert werden. So war es nicht verwunderlich, dass auch dieser Ort Gesindel der verschiedensten Art angezogen hatte, nachdem auch irgendwann das Sicherheitspersonal abgewandert war. Jetzt waren die Magier an der Reihe diesen Ort wieder für die angedachten Arbeiten freizumachen. Ein nötiges Übel, welches von Leuten entschieden wurde, die diesen Ort wahrscheinlich nie mit ihren eigenen Augen sehen würde. Im Papier stand nur, dass sie die Leute vertreiben sollten. Niemand sagte, dass es mit Gewalt passieren musste. Die Zunge war ja bekanntlich schärfer als das Schwert. Diese These galt es zu testen.

Wie so oft hatte sich Rownan, wenn es um Quests ging, zwar umfassend informiert, jedoch war ihm stets ein kritisches Detail entgangen, welches er spätestens im Zug bereute. Dem war auch heute so. Denn die Kupfermine „West“, wie sollte es auch anders sein, lag natürlich im Westen Fiores. Und was lag ebenfalls im Westen? Eine verdammt ungemütlich, heiße und riesige Wüste. Mit dem herannahenden Winter konnte der Hybride natürlich merken, wie auch sein Fell allmählicher dicker wurde. Man musste keine Genie sein, um zu wissen, dass sich dickes Fell und heiße Sonne nicht wirklich miteinander vertrugen. Und doch entschied der Wolf sich erneut dagegen sein empfindliches Fell zu scheren und stattdessen ein paar mehr Wechselklamotten einzupacken. Die kleine Reisetasche, die durch ihr Band gemütlich quer der Brust entlang getragen werden konnte, reichte auch für eine solche Mission. Bis Aloe sorgte die 1. Klasse und die dazugehörige Klimaanlage dafür, dass die Temperaturen erträglich waren. Doch bereits als der Lupine das sichere Gefährt verlassen hatte bereute er es bereits, sich dafür breitschlagen zu lassen. So oft, wie er in letzter Zeit in Aloe war, konnte er bald überlegen die Gilde zu wechseln. Ein kurzer Gedanke, den er lächelnd abschüttelte. Nie würde er freiwillig hierherkommen. Dafür musste es schon verdammt gute Gründe haben. Ein einziger fiel ihm in diesem Moment ein, doch hatte er sich bereits eine andere Vorgehensweise dafür überlegt. Das war ein Problem für Zukunfts-Rownan. So dachte er zumindest. Auf dem Basar der Stadt angekommen und diversen Proviant sowie eine Karte organisierend, hatte er nicht nur bereits Krawatte und Weste abgelegt, um schlussendlich nur sein aufgeknöpftes Hemd vollzuhecheln, sondern ihm stieg auch ein mehr als bekannter Geruch in die Nase. Ob sie sich aus dem Weg gehen konnten? Unwahrscheinlich immerhin war er selbst alles andere als unauffällig. Der Grauhaarige wusste, dass er dieses Gespräch nicht hier führen würde. Ob der andere das auch so sah?

@Lian  @Christoff  @Ava


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Lian
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 21 Nov 2021 - 20:48

„Als würden sich die Menschen einfach so aus Aloe vertreiben lassen…“, murrte der Falls, der alles andere als angetan war von der Idee, die er hier las. Natürlich hatte auch er es mitbekommen: Das Gebiet rund um das Drachenherz, das vor einer Weile von irgendwelchen Magiern scheinbar von Monstern – welche auch immer das gewesen waren – befreit worden war. Seitdem hatte es insbesondere aus Aloe diverse Forschungsteams gegeben, die in Richtung des Gebietes aufgebrochen waren und Nachforschungen angestellt hatten, um die Ortschaft in ein Siedlungsgebiet umzuwandeln. Klang erstmal ganz wunderbar, allerdings hatte es dem Braunhaarigen gar nicht gefallen, als er in den internen Nachrichten der Gilde Crimson Sphynx gelesen hatte, dass die Stadt plante, insbesondere die ärmere Bevölkerung aus den Slums Aloes in dieses neue Siedlungsgebiet zu bringen. Was sollte das werden? Eine Säuberungsaktion? Bestimmt initiiert von irgendwelchen stinkreichen Deppen, die der Stadt Geld gegeben hatten, damit sie sich nicht mehr mit dem Dreck aus den Randbezirken beschäftigen mussten. Die Randbezirke waren für Lian Heimat. Dort war er geboren, dort war er großgeworden, er hatte dort Bekannte und Freunde – zumindest ehemalige, immerhin hatte er mit ihnen seit seinem Beitritt zur Gilde Crimson Sphynx jeden Kontakt verloren. Dennoch war sich der Falls sicher: Er wäre nicht der Einzige, der so dachte. Und wenn die Leute aus den Slums von den Plänen der Stadt Aloe erfahren würden, wären auch sie nicht begeistert. Nicht nur einmal dachte Lian darüber nach, ob er Informationen diesbezüglich zu der Bevölkerung der Slums durchdringen lassen sollte… es war ein Rollenkonflikt, in dem er sich wiederfand. Entsprechend abgeneigt hatte sich der Bogenschütze auch gezeigt, als man ausgerechnet ihn in dieses ganze Vorhaben einband. Er hatte absolut keine Lust, Teil dieses Unterfangens zu werden, was er seinem Onkel gegenüber auch ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht hatte. Doch Aram Falls hatte sich nicht von seinen Plänen abbringen lassen: Lian hatte seinen Auftrag zu erfüllen, wenn er nicht wollte, dass ihre Vereinbarung – die Vereinbarung, warum er überhaupt bei Crimson Sphynx gelandet war und nicht in irgendeinem Gefängnis – platzte. Der 19-Jährige hasste es, sich erpressen zu lassen und doch wusste er, dass Aram am längeren Hebel saß. Und so hatte er sich ergeben müssen und war zu allem Überfluss auch noch einem Auftrag zugeteilt worden, der so gar nicht zu ihm passte. Er sollte dazu beitragen, dass die Kupfermine West von Banditen befreit wurde, damit Erze von dort wieder abgebaut werden konnten. Das hörte sich nach Konfrontation an. Das hörte sich nach der Möglichkeit eines Kampfes an.

Das hörte sich summa summarum so absolut nicht nach einer Aufgabe für Lian Falls an.

Entsprechend mies war die Laune des jungen Mannes, als er am Tage des Auftrages – noch zu einer sehr frühen Stunde – über den Basar von Aloe ging. So wie immer, wenn sein Weg ihn durch die Wüste führen sollte, hatte er ein braunes Cape übergeworfen, bisher allerdings die Kapuze noch nicht übergezogen, weshalb er allein durch seinen wuscheligen Lockenkopf schnell erkannt werden konnte. Festes Schuhwerk sowie die geschulterte Tasche deuteten darauf hin, dass der Falls nicht vorhatte, in der Stadt zu bleiben, sondern eine Reise anzutreten – wohin auch immer genau. Trotz der frühen Stunde war bereits viel los, was nicht zuletzt daran lag, dass die Wüstenbewohner lieber die Morgenstunden nutzten und nicht die brennende Mittagszeit. Lian wich den Menschen aus, die ihm entgegenkamen, drehte sich mal hier, mal dort halb zur Seite, um seinen Weg weitergehen zu können. Wenn er eines konnte, dann sich sicher in den Wirren der Stadt bewegen. Es war eine dieser Bewegungen, in denen er sich befand, als er plötzlich merkte, dass die vielen Menschen verschwunden waren… und nur aus dem Augenwinkel erkannte er, dass er nicht alleine in diesem eher menschenleeren Kreis stand. Es war ein wenig so wie damals auf dem Bahngleis in Crocus: Die Menschen schienen einen bestimmten Punkt zu meiden, wodurch die Person, die in dessen Mitte stand, umso deutlicher hervorstach. Und diese Person war niemand anderes als… „Rownan?“ Lian war unweit des Hybriden stehen geblieben und da niemand mehr zwischen ihnen stand, standen die Chancen nicht schlecht, dass der Hybride die Frage verstanden hatte und in das verwunderte Gesicht des Bogenschützen blicken konnte. Sofort erinnerte sich der Braunhaarige an ihre letzte gemeinsame Quest, vor allen Dingen aber an ihre Verabschiedung, die … nicht unbedingt reibungslos verlaufen war. Nein, Rownan hatte ihm Vorwürfe gemacht, hatte vermutlich mitbekommen, dass der Falls auf der Quest einen Passagier bestohlen hatte und ihn doch nicht gegenüber der Auftraggeberin verraten. Und Lian? Er hatte weder eine Erklärung, noch eine Entschuldigung über die Lippen gebracht. Dieser chaotische Zustand war es gewesen, in dem er den Satyrs das letzte Mal gesehen hatte und ein klärendes Gespräch zwischen ihnen stand noch aus. Aber jetzt? Hier? Mal abgesehen davon, dass der Falls Zeit brauchte, um sich darauf vorzubereiten, war gerade absolut nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses klärende Gespräch zu führen – Lian musste zu einer Quest. Na wunderbar, das klingt wie die billigste Ausrede der Welt, schoss es ihm durch den Kopf, bevor er sagte: „Sorry, ich muss weiter. Zu einer Quest.“ Der junge Mann kratzte sich am Hinterkopf, kam sich gehörig blöd vor, den Lupinen so dämlich auf dem Basar stehen zu lassen, obwohl die Stimmung zwischen ihnen sichtlich angespannt war. Als Rownan jedoch erwiderte, ebenfalls wegen einer Quest in Aloe zu sein und dazu, dass er auf dem Weg zur Kupfermine West wäre, wurde der Falls hellhörig. Konnte das wirklich sein? Sie… sie sollten zusammen zu dieser Quest? Das wurde ja alles immer schlimmer… Es wirkte ein bisschen so, dass beide Magier eigentlich lieber ohne den anderen gereist wären, gleichzeitig aber auch keine richtige Ausrede fanden, wenn sie doch beide das gleiche Ziel hatten. Also hatten sie sich schließlich gemeinsam auf den Weg zur Kupfermine gemacht und dadurch, dass sie auf dem Basar aufgehalten worden waren, waren sie beide etwas zu spät. So zu spät, dass Christoff und Ava noch ein paar Minuten warten mussten, bis das Team vollständig war? Ja, darauf würde es hinauslaufen. War das ein guter erster Eindruck, den Rownan und Lian machten? Nein, natürlich nicht, aber irgendwie blieb der Bogenschütze sich selbst damit treu: Als hätte er jemals einen guten, ersten Eindruck bei irgendjemandem hinterlassen. Allerdings schien er damit mittlerweile auch auf den Satyrs abzufärben. „Rownan“, durchbrach der 19-Jährige schließlich die erdrückende Stille zu seinem Kollegen, kurz bevor sie bei der Kupfermine ankamen. Mit einem vorsichtigen Seitenblick sah er zum Hybriden. „Ich weiß, dass es ein paar Dinge gibt, über die wir reden sollten. Aber… können wir das auf nach der Quest verschieben?“, fragte er nach und hoffte, dass Rownan – ganz gleich, wie wütend er vielleicht auf ihn war – mit ihm einer Meinung war. Ein klärendes Gespräch unter Zuschauern musste wirklich nicht sein.

@Christoff @Ava @Rownan


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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 21 Nov 2021 - 22:30



Quest II @rownan @lian @ava

Heavy Metal



Er wünschte sich die Nacht zurück. Die sanfte Dunkelheit, die Sterne, hoch oben. Er hatte sich früh auf den Weg gemacht. Im Sommer wo die Tage lang waren, gestaltete es sich als einfach, früh aufzubrechen, da mit dem anbrechenden Morgen des Monsters verschwand. Nein, stoppte er sich selbst. Nicht das Monster. Es war er, so musste es sein. Chris arbeitete an dieser Einstellung, aber es war nicht einfach, wo man ihn seit jüngster Kindheit an dafür fürchtete. Er wusste nicht, wie seine Mutter ihn gestillt hatte. Seit er denken konnte, war er nachts weggesperrt gewesen. Allein mit der Wandlung, die sein Körper immer und immer wieder durchmachen musste. Und trotz allem was er sich einredete, fühlte es sich nicht an, als wäre es er. Vielmehr als hätte sich der Nachtmahr in ihm eingenistet …
Chris sah hinaus aus der immer heller werdenden Wüste. Wie viel Sandkörner die Wüste wohl hatte? Hatte man das je gezählt? Er konnte es sich nicht vorstellen. Mit einem Zungenschnalzen schüttelte er den Kopf. Diese Überlegungen waren auch nicht viel sinnvoller als die zuvor. Und wo blieben die anderen nur? Hatten sie etwa verschlafen? Vielleicht war ihr Wecker kaputt gegangen? Chris hatte keinen Wecker, die Verwandlung weckte ihn immer auf. Es war auch schwer das Zerbrechen und Verschieben des eigenen Körpers zu überschlafen.

Eine Frau landete vor ihm. Einfach so. In Gedanken versunken hatte er sie nicht gehört, sodass er ein überraschtes, quietschiges: „Ahh!“, nicht zurückhalten konnte. Zudem das keine richtige Frau war! Sie erinnerte ihn eher an eine verdrehte, weibliche Version von Temujin, mit den Ohren, nur in rot statt blau. Da sich sonst aber kaum jemanden hier herumtreiben würde, hakte er sie als ein Teil der Gruppe ab. Wenn nicht und sie wäre eine Räuberin, wäre er eben am Arsch. „Hallo!“, begrüßte er sie grinsend. Immerhin wäre ihm in beiden Fällen nicht länger langweilig. Seine Begeisterung darüber, nicht mehr allein zu sein, sorgte auch dafür, dass er den Rest nicht als Beleidung nahm. Stattdessen lachte er sie einfach aus.
„Du weißt schon, dass du nachsehen könntest? Also ich würde es dich nicht freiwillig tun lassen, aber in der Theorie.“
Chris hatte mochte das Zeug, dass er anhatte. Wenn sie ein Problem damit hatte, war das ihres. Und wenn nicht, war sie cool. Seine Mutter hätte ihn verflucht, wenn er so vor ihr aufgetaucht wäre, aber sie war nicht da und das nützte er vollkommend aus.
„Also chill deine Eierstöcke Mädchen.“
Er lächelte sie vergnügt an, was den Worten hoffentlich die Schärfe nahm. Wenn sie jetzt etwas erwiderte, dann würde er sie definitiv als cool abstempeln. Er mochte Schlagabtäusche und jeden, mit dem er sich einen liefern konnte. Zumindest ein bisschen, manche waren auch einfach nur Arschlöcher.
„Chris“
, stellte er sich vor und hielt ihr die Hand hin – ohne aufzustehen. „Das ist prima, ich dachte schon, die anderen haben alle verschlafen.“ Ja, es schien, als wäre sie echt in Ordnung.
„Ich mag es auch nicht. Ich hoffe mal, die beeilen sich.“
Zumindest was das Warten anging, verstand er sich schon einmal mit ihr!

„Ich glaube deine Kleidung würde sich mit dem Sand ganz gut vertragen. Du willst die zwei doch nicht trennen, oder?“
, fragte er mit gespielt großen Augen. Er würde seine Weste auf keinen Fall hergeben! Das Ding war verdammt teuer gewesen! Entschieden hielt er sie an seinen Körper gedrückt. Nope, das war seins. „Und nenn es nicht Fetzen, es hat auch Gefühle.“<

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Zuletzt von Christoff am So 28 Nov 2021 - 13:47 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyFr 26 Nov 2021 - 20:40

Das leichte Zucken der Schwanzspitze wurde schnell zu einem regelrechten Wedeln. Man durfte nun auf keinenfall die Körpersprache der Feline mit der der Canine verwechseln, denn ein Schwanz in Bewegung bedeutete hier das exakte Gegenteil: Sie war nicht fröhlich oder gar glücklich und zufrieden, nein. Sie war genervt und gereizt. Wie sonst sollte Ava auch reagieren, wenn man so mit ihr redete? "Boah, was für ein Perversling bist du denn?!" Gekonnt ignorierte sie die Stelle seiner Aussage, der beinhaltete, dass er ihr nicht freiwillig seine männlichen (oder vielleicht doch weiblichen?) Körperteile zeigen würde und fokussierte sich einzig und alleine darauf, dass er meinte, sie könne doch nachsehen. "Wir kennen uns noch nicht einmal!" Die Finch war wirklich nicht prüde, aber direkt nach den ersten Worten so privat zu werden war etwas voreilig! Sie konnte ja verstehen, dass man sich in der Gegenwart eines Superstars womöglich nicht mehr richtig beherrschen konnte, aber etwas Anstand musste doch irgendwo in dem Hirn dieses Typen übrig sein! Was hatte er doch für ein Glück, dass er zu ihrem Team gehörte, sonst hätte sie ihm schon längst eine ordentliche Abreibung verpasst. Als Katze wusste sie schließlich, wie sie ihre Krallen einzusetzen hatte. "Chill du erst mal deine Hormone, du Weirdo!" Wie konnte er dabei bloß lachen? Wusste er etwa nicht, mit wem er redete? Nein ... unmöglich, oder? Er schien exakt der (unfreiwilligen) Zielgruppe ihrer Musik zu entsprechen: Teenageralter, männlich, hormongesteuert. Er musste sie einfach kennen!
Doch auch als sie ihren Namen laut und deutlich aussprach passierte nichts. Gar nichts. Nicht einmal ein klitzekleines, unfreiwilliges Quietschen. Un-fass-bar. Der Dunkelhaarige benahm sich nicht nur, als wäre er erst vor Kurzem aus irgendeiner Höhle gekrochen ... es musste tatsächlich so passiert sein! Wie sonst würde er die Leadsängerin der 'Misstaken' nicht erkennen? "Ah, Chris.... Freut mich." Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete sie die Hand, die ihr entgegen gestreckt wurde. Ob er die auch regelmäßig wusch? Naja ... sie wollte ja nicht unhöflich sein. Zögerlich erwiderte sie die Geste, zumindest kurz. "Ich würde niemals verschlafen. Im Gegensatz zu dem faulen Pack, das wohl der Rest unseres Teams ist." spottete sie und hob zeitgleich das Kinn. Nein, nicht einen Auftritt hatte sie je verpasst. Auch zu den Aufnahmen im Studio war sie niemals zu spät. Sowas nannte sich Anstand. "Wir werden einfach ohne sie gehen. Wie nützlich können sie schon sein, wenn sie nicht einmal pünktlich sein können?" Ihre Begeisterung, noch länger Zeit zu zweit mit dem komischen Chris zu verbringen, hielt sich jedoch in Grenzen, weshalb sie entschied: "Wir warten noch fünf Minuten." Zumindest eine letzte Chance hatten die Zu-Spät-Kommer noch verdient. Falls sie es sich noch trauen sollten, zu erscheinen, konnten sie sich auf eine gewaltige Standpauke der Schwarzhaarigen gefasst machen. Wenn sie etwas noch weniger leiden konnte, als den merkwürdigen Necrologia, dann waren es Leute, die ihre wertvolle Zeit nicht zu schätzen wussten. Es gab so viele wichtigere Dinge, die sie genau jetzt hätte tun können und stattdessen wartete sie auf diese nutzlosen Kerle oder Weiber. Einfach nur unfassbar, wie man hier mit ihr umging.
Unzufrieden zischend und grummelnd ließ sie sich schließlich auf dem sandigen Boden nieder. Sie konnte regelrecht spüren, wie ihr schöner Rock ruiniert wurde. "Meine Gefühle sind zweifelsohne wichtiger." beschwerte sie sich und erwiderte den Welpenblick ihres Gegenübers mit einem Todesblick. Dieser Typ hatte nicht einen Funken Respekt vor ihr! "Ich glaube eher dein Gesicht könnte sich gut mit dem Sand vertragen. Wieso probierst du es nicht aus?" Am liebsten hätte sie ihn am Hinterkopf gepackt und höchstpersönlich im weichen Boden versenkt, doch sowas gehörte sich für eine Dame nicht! Niemals würde sie sich so ihre Finger schmutzig machen. Außerdem konnte sie nie wissen, wann (und ob) der Rest ihrer Kollegen nicht vielleicht genau in diesem Moment auftauchten. Sie hatte bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit ungewollten Zuschauern gehabt und konnte darauf verzichten, diese zu wiederholen.

@Rownan @Lian @Christoff



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Rownan

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 28 Nov 2021 - 12:29

#2 Bieg ab, bieg ab, bieg endlich ab! Egal wie sehr er sich in diesem Moment wünschte, dass der Geruch eine andere Richtung einschlug, es ging einfach nicht in Erfüllung. Für ihn etwas ungewöhnlich versuchte er das Gespräch mit dem Händler vor sich etwas in die Länge zu ziehen als er seinen Namen vernahm. Während sein Ohr sich direkt in die Richtung der Stimme drehte, war es der Lupine der kurz die Augenschloss und sich sammelte, ehe er sich bei dem Geschäftsmann für seine Beratung bedankte und sich daraufhin auch vollständig zum Wüstenmagier umdrehte. Anders als Lian war er natürlich wenig überrascht ihn zu sehen, was sein Gesicht auch deutlich widerspiegeln durfte. So musterten sie einander wenige Sekunden, ehe es der Braunhaarige war, der erneut das Wort ergriff. Vielleicht gab es doch so etwas wie einen Gott, denn seine Gebete waren erhört worden. Zwar hatten sie sich unfreiwillig in einer verhältnismäßig großen Stadt getroffen, doch so schnell wie sich ihre Wege gekreuzt hatten, sollten sie sich auch wieder trennen. So dachte er zumindest. Denn ein ungutes Gefühl beschlich ihn, weshalb er diese Fragen stellen musste. „Ich bin ebenfalls auf dem Weg zu einer Quest. Zur Kupfermine-West, um genau zu sein“. Noch bevor der andere geantwortet hatte, wusste der Grauhaarige, dass auch jener im Auftrag seiner Gilde an dem Auftrag beteiligt war. Na wunderbar. Wären sie nicht so unbeholfen auseinander gegangen, in Ermangelung einer besseren Beschreibung, dann hätte man dieser ganzen Situation schon fast etwas Romantisches oder Mystisches andeuten können. Dass sich ihre Wege beispielweise immer wieder kreuzten ohne ihr aktives zutun. Oder dass sie, weil sie so gegensätzlich waren, den jeweils anderen irgendwie anzogen. So war Rownan schlichtweg genervt und frustriert. Damit blieb nur die Hoffnung auf Professionalität von beiden Seiten. Der Hybride für seinen Teil, würde zumindest so agieren. „Da wir anscheinend die gleiche Richtung haben, würde ich einen gemeinsamen Weg vorschlagen“. Es war eine simple Bitte aber eine wichtige. Einerseits konnten sie sich ruhig den ganzen Weg über anschweigen. Damit hatte er gewiss kein Problem. Anderseits wären ihre Chance erfolgreich von einem Hinterhalt getroffen zu werden deutlich niedriger, jetzt wo sie sich den Rücken decken konnte. Bereits von den Erzählungen auf dem Basar wusste der Wolf, dass nicht nur die Mine ihre Gefahren für die Magier bereithielt, sondern auch die Gegend an sich nicht unbedingt als sicher tituliert werden konnte. Das schlimmste, was sie tun konnten, war, ohne wirklich Plan am Eingang der Mine aufkreuzen. Wenn dort wirklich Banditen hausten, hatten sie gewiss den ein oder anderen Ausguck. Gut versteckt in einem Felsen oder möglicherweise ebenfalls durch Magie. Da die Sphynx nicht wirklich etwas dagegen sagen konnte, folgte er dem Vorschlag des Satyrn und machte sich auf in Richtung der Mine.

Scheinbar war diese unangenehme Stille etwas zu viel für den jungen Magier geworden. Sie waren bereits fast am Ziel angekommen, ohne irgendwelche Ereignisse oder Unterbrechungen, und Tiermensch war schon fast froh darüber, dass sie den Elefanten im Raum einfach fortwährend totschwiegen als er seinen Namen erneut vernahm. Wenn sie es schon ansprachen, egal wie lange oder intensiv, dann musste er zumindest so höflich sein, ihm auch seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Er blieb stehen und konnte so auch sehen, dass ihm Lian einen Blick zuwarf. Er wusste, dass der Illusionist dazu in der Lage war über seinen Schatten zu springen, wenn es der Moment erforderte. Und das hier war ein solcher Moment. „Ich hätte es nicht treffender formulieren können. Machen wir so“. Eigentlich wollte er schon weiterlaufen als er sich nochmal kurz zu seinem Partner umdrehte. „Auf gutes Gelingen“. Immerhin mussten sie die Quest beide halbwegs unbeschadet überleben, sofern sie danach wirklich noch miteinander sprechen wollten. Sich vorsichtig dem Eingang nähernd, stellte sich das Fell des Hybriden auf. War dort eine Gefahr, die er aktiv als solche wahrnahm oder spielten ihm seine Sinne Streiche? Er hatte sich mit dem Dieb so dem Zielort genähert, dass der heiße Wüstenwind ihm die Gerüche entgegentrieb. Dadurch wusste die beiden bereits, dass zwei Personen sich dort befanden. Eventuell ein Wachposten. Erst als der Sinnesreiz in seiner Nase stärker wurde, erschloss sich ihm, warum er so reagiert hatte. Warum war sie hier!? Warum ist sie vor allem vor mir und ohne mich hierhergekommen!? Während er seinem Gefährten Entwarnung andeutete, rieb er sich bereits mit einer Hand den Nasenrücken. Zwar kannte er Ava nicht persönlich, sie hatten noch kein Wort miteinander gewechselt, ihren Geruch hatte er aber bereits im Gildenhaus wahrgenommen. Sie war eine Feline und deshalb reagierte sein Körper darauf. Katzenwesen waren einfach ein Trigger über den er keine Kontrolle hatte. Demnach musste der andere Magier ebenfalls zu ihrem Gespann gehören, womit sie vollständig waren. Schnellen Schrittes ging er auf die beiden zu, wobei er sich seine Worte genau überlegte. Noch mehr jedoch musste er auf die Lautstärke achten. So nah am Eingang waren sie den Gefahren förmlich auf dem Silbertablett ausgeliefert. „Darf ich Fragen, wer die brillante Idee hatte sich direkt vor der Mine zu treffen, die vermeintlich voller Tunichtgute und Verbrecher war? Ich hoffe sie beide haben eine mehr als überzeugende Erklärung für ein derart leichtsinniges Verhalten“. Kein höflicher Auftritt, den man sonst vom Wolf gewohnt gewesen war, zumal seine Haare noch immer aufgestellt waren, noch deutlicher jetzt fast bei seiner Gildenkollegin stehend. Es grenzte wohlmöglich an Glück, dass die beiden noch lebendig waren. Gut, dass er einen so tauglichen Vermittler mitgebracht hatte.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 29 Nov 2021 - 20:30

Auf gutes Gelingen. Ja, das waren wohl die richtigen Worte für die Situation. Es war nur ein kurzes, kaum merkbares Nicken, das Lian zeigte, als Rownan sich auch schon wieder auf dem Absatz umdrehte, um weiterzugehen. Der Braunhaarige machte sich keine Illusionen: Das Verhältnis der beiden Magier war immer noch zum Zerreißen angespannt. Und dennoch war er ganz froh darüber, dass auch der Lupine der Ansicht war, dass sie ihre Differenzen auf einen späteren Zeitpunkt verlegen sollten. In der Theorie klang das also ganz hervorragend… wäre da nicht die Komponente Mensch, die einem nachher doch gerne einen Strich durch die Rechnung machte. Und das, was man sich in der Theorie erdacht hatte, scheiterte dann doch an der Realität. Für den Moment jedoch nahm der Falls die Aussage guter Dinge hin und schritt dicht hinter seinem Kollegen durch die heiße Wüstensonne… bis sich das Fell von Rownan schlagartig aufstellte. Der Bogenschütze selbst hatte noch nichts bemerkt, nach der gemeinsamen Quest im Zug von Crocus hatte er allerdings erfahren können, dass der Satyrs deutlich ausgeprägtere Sinne hatte als er selbst. Er vertraute daher tatsächlich dem Urteil des anderen Magiers und blieb einen Moment stehen, wartete ab, was Rownan tun würde. Es dauerte mehrere Sekunden, bis der Kollege sich die Schnauze rieb und mit einem stummen Wink der Hand andeutete, dass alles in Ordnung sei. Aber… wenn alles in Ordnung war, warum zu Henker rannte Rownan plötzlich wie von der Tarantel gestochen los?!

Lian kam zum Glück gerade noch rechtzeitig an, um die gedämpfte Standpauke des Hybriden live mitzuerleben. Wie er es gerne tat, hielt sich der Falls vorerst im Hintergrund, anstatt direkt zur Gruppe zu treten und beobachtete das Geschehen. Wow, so hatte Rownan sich das letzte Mal aber nicht angestellt. Der 19-Jährige erinnerte sich daran, wie er damals fast schon bewusst versucht hatte, den Satyrs zur Weißglut zu treiben und dieser sich doch durchgehend hinter seiner höflichen Fassade versteckt hatte – bis zu dem Punkt, als sie tatsächlich aufeinander losgegangen waren und Kopfnüsse verteilt worden waren. Dass der Kollege einfach so aus der Haut fuhr, überraschte Lian. Die hellgrünen Augen sahen weiter zu der jungen Frau, die direkt bei Rownan stand und von der er nicht wusste, dass sie der gleichen Gilde angehörten. Schwarze, lange Haare mit roten Strähnen. Die großen, braunen Augen, die schlanke Statur, die Katzenohren… Natürlich wusste der Falls, wer da vor Rownan stand, immerhin las er insgeheim ziemlich gerne jedes Klatschblatt, das er in die Finger bekam. Was er allerdings nicht wusste: Was machte Ava Finch hier?! Leadsängerin der Misstaken, zumindest ehemals. Lian wusste bestens Bescheid über das Zerwürfnis, das es in der Girlgroup gegeben hatte, genauso wie die Schlagzeilen, mit denen die Sängerin sich hatte auseinandersetzen müssen. Ganz ehrlich? Der Falls hatte damals absolut nicht verstehen können, warum sich die Presse so aufgeregt hatte. Er glaubte sogar, dass man mit der Story durchaus weiteres Interesse – sei es von männlichen oder weiblichen Zuhörenden – mit Leichtigkeit hätte gewinnen können… aber naja, nach seiner Meinung hatte man in der Sache nicht gefragt. Und ganz davon ab: Lian musste gedanklich zugeben, dass er Ava ziemlich attraktiv fand. Dass das vielleicht an den äußerlichen Ähnlichkeiten zu einer anderen Person lag, war ihm nur halb bewusst. Sein Blick lag ein, zwei Sekunden länger an dem schwarzen Minikleid mit blutroten Schnürungen, als es unbedingt hätte sein müssen, bevor Lian sich zusammenriss und den Blick geschwind abwandte. Dadurch sah er hinüber zu der vierten, ebenfalls anwesenden Person: Ein anderer Kerl mit auffällig langen, dunklen Haaren und einem dunklen Hautteint, der sich gar nicht mal allzu sehr von Lian selbst unterschied. Was sich allerdings unterschied, war eindeutig ihr Kleidungsstil: Trug der Typ einen Rock? Und dann auch noch quietschgelb? Der Bogenschütze war niemand, der andere für ihren Kleidungsstil verurteilte – naja, meistens jedenfalls – aber für eine Reise in die Wüste hatte er sich doch etwas anderes vorgestellt. Allgemein fiel ihm auf, dass er in seinem unscheinbaren, braunen Cape, das fast schon in den Farben der Wüste zu verschwinden drohte, der mit Abstand unauffälligste Teilnehmende war. Wie überaus passend für Lian Falls. Noch einmal schweifte sein Blick über die gesamte Gruppe und er musste einfach grinsen. Einen noch merkwürdigeren Haufen an Magiern hatte das Königreich Fiore auch nicht mehr zu bieten, schloss der 19-Jährige gedanklich und nahm sich selbst bei diesem Urteil nicht einmal heraus.

Nur langsam löste sich Lian aus Rownans Schatten, um ebenso mehr Teil der Szenerie zu werden. „Hi“, grätschte er kurz angebunden dazwischen und machte zumindest nicht den Eindruck, dass ihn die erzürnten Worte, die der Hybride geäußert hatte, irgendwie tangierten. Die rechte Hand wanderte kurz nach oben, um die Begrüßung zu vervollständigen. „Dieser überaus charmante Kerl heißt Rownan.“ Mit dem Daumen deutete der Braunhaarige auf den Satyrs, der sich bisher nicht die Mühe gemacht hatte, sich auch nur vorzustellen. Ob dem Lupinen das Verhalten gefallen würde? Vermutlich nicht. Andererseits hatte Rownan ohnehin nicht viele positive Worte für Lian übrig, weshalb er damit eigentlich nur das Bild bestätigte, das ohnehin beim Kollegen über ihn existierte. Vielleicht verhielt sich der junge Mann daher extra so? „Und ich bin Lian, aus Aloe, wie man unschwer erkennen kann.“ Nein, er sagte nicht, dass er aus der Gilde Crimson Sphynx kam, das musste man sich aus den Worten selbst herleiten. Ein Schmunzeln zeigte sich auf seinen Lippen, als er zuerst zu Ava, dann zu Chris blickte. „Wenn ich mir eure Outfits so ansehe, gehe ich nicht davon aus, dass ihr regelhaft durch die Wüste reist, kann das sein?“ Lian zuckte mit den Schultern, bevor die hellgrünen Augen tatsächlich zu der Finch wanderten. „Aber es sieht sehr schick aus, keine Frage. Du bist Ava Finch, oder? Welch eine Ehre, mit einer solchen Berühmtheit zu arbeiten.“ Der Braunhaarige neigte spielerisch den Kopf vor der Dame und machte damit keinen Hehl daraus, die Katzenlady zu kennen. Irgendwie glaubte er, dass sie es mochte, erkannt zu werden und wenn man ihr ein wenig Honig ums Maul schmierte. Die Geschichte mit den Misstaken sparte der Falls allerdings bewusst aus, denn das war sicherlich kein Thema, das die Schwarzhaarige hören wollte. Und man wollte ja für eine gute Atmosphäre zu Beginn der Quest sorgen, oder? Dann sah er zum vierten Magier im Bunde, der mindestens genauso auffällig aussah wie Rownan und Ava. „Dann fehlt mir nur noch dein Name“, begann er, um dem Fremden gleich eine Möglichkeit zu bieten, sich ebenfalls vorzustellen.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 6 Dez 2021 - 17:49



Quest III @rownan @lian @ava


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Okay. Er musste zugeben, es war nicht ganz einfach, nicht zu lachen. Wenn er ehrlich war, musste er sich dazu auch auf die Zunge beißen. Allerdings, konnte man es ihm verdenken. Die junge Frau spielte sich ihm gegenüber auf als wäre sie von königlichem Blut, wovon er nicht viel hielt. Christoff kannte sich mit Überheblichkeit gut aus. In der Schule waren sie alle so aufgetakelt gewesen, angeekelt, wenn sie Schlamm in ihren Betten gefunden hatten. Zu Beginn war er nur genervt davon gewesen, dann aber war er dazu übergegangen, diese Tatsache scharmlos auszunützen. Es hatte auch nichts mit Scharm zu tun, dass er sein Lachen unterdrückte, er wollte einfach nicht, dass sie aufhörte, so lustig mit dem Schwanz zu wedeln. Also zog er die Wangen ein, was ihn vermutlich nicht wirklich unschuldig aussehen ließ. Aber er versuchte es zumindest! Das Ganze erinnerte ihn an Temmy. Sein Freund hatte nichts dagegen gehabt, sich anfassen zu lassen, aber irgendwie glaubte er nicht, dass sie erfreut, davon wäre, wenn er sich auf sie stürzen würde. Vermutlich würde sie es noch falsch auffassen und ihn wirklich für pervers halten, wenn sie damit nicht schon abgeschlossen hatte. Er hatte kein Interesse in der Hinsicht, aber leider dachten viele in die Richtung, ohne dass er es wollte.
Wenn sie aber schon dabei waren, kam er auch nicht mehr ganz raus. Wie ein Wirbelwind nahm es ihn einfach mit, ohne dass er sich wehren konnte. Gut, so richtig bemühen tat er sich auch nicht. Stattdessen grinste er sie an. „Ja und? Würdest du anders reagieren, wenn du mich kennen würdest?“ Er zuckte mit den Schultern, rutschte dabei etwas ab und in den Sand hinein, den er dadurch prompt unter dem Rock hatte. „Scheiß Sand“, grummelnd erhob er sich und klopfte sich den Sand vom Hintern und den Oberschenkeln. So war die Katze fast gleich groß wie er, vermutlich nur wenige Zentimeter kleiner. Da war er den Stiefel schon dankbar, etwas größer zu sein. Chris war oft kleiner als andere Männer, doch er hoffte einfach, noch nicht ausgewachsen zu sein. Er war ja auch noch nicht 18, hieß er sollte auch nicht trinken, da das dem Wachstum schaden würde oder irgendwie so war es ihm erklärt worden, als er sich von der Barfrau nicht hatte abwickeln lassen.
Dennoch musste er schließlich doch lachen. Sie war gar nicht so übel, etwas verklemmt aber sonst ganz in Ordnung. Zumindest bisher, sie sollte einfach seine Kleider nicht nochmal beleidigen. Als Ava, wie sie sich vorstellte, zögernd seine Hand ergriff, hielt er sie fest und zog sie an sich heran, um sie kurzerhand zu umarmen und ihr auf den Rücken zu klopfen. Dann trat er grinsend zurück. „Du bist etwas komisch, aber ich glaube, wir werden uns prima verstehen.“ Ob sie das auch so sah oder eher nicht, was einerseits wahrscheinlicher aber andererseits ihm ziemlich egal war, stellte er nicht auf die Goldwaage.

Chris lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und wippte mit der Schuhspitze, bis er dazu überging, in dem Sand herumzuscharren wie ein ungeduldiges Pferd. Ungeduldig traf es auch gut. „Perfekt. Diese Einstellung ist gut“, gab er begeistert seine Zustimmung. Wenn sie nicht kamen, dann hatten sie eben Pech. Wenn sogar er sich bemüht hatte, früh hier zu sein!
Ava ließ sich neben ihm nieder und er sah auf sie hinab. „Musst du jetzt weinen?“, fragte er gespielt ernst und sah sie mit großen Augen an. Es bereitete ihm ein gewisses Vergnügen, wie sie sich beschwerte. Dann lachte er erneut auf. „Ich weiß nicht recht“, sinnierte er und drehte das Gesicht dem wolkenlosen Himmel zu. „Also ich das erste Mal nach Aloe kam, habe ich Sand in den Mund bekommen. Irgendwie habe ich dabei festgestellt, dass ich Sand genauso mag wie Basilikum. Ekelhaftes Zeug.“ Er schüttelte sich, wobei sein Gesichtsausdruck ziemlich deutlich seine Meinung über beides ausdrückte. „Magst du Basilikum? Das ist wichtig, denn wenn ja muss ich unsere beginnende Freundschaft gleich wieder auflösen.“ Chris sah wieder zu Ava hinab, gerade als eine Männerstimme in der Nähe erklang.
In etwa da überschlugen sich die Ereignisse auch, denn der Mann, wenn man das so nennen wollte … naja, war kein Mensch. Nicht so mit Schwanz und Hörnern, sondern ein wirklicher Wolf auf zwei Beinen! Mit Kleidung!
Mit offenem Mund starrte er ihn an, als dieser zu ihnen kam. War das sein Reisebegleiter? Einer der Zu-spät-kommer? Konnte der überhaupt reden? All diese Fragen wurden beantwortet, als dieser mit einer Standpauke loslegte. Dass er Chris aber mit sie anstatt du ansprach, verwunderte ihn kurz. Dass tat sonst keiner. Dennoch … Noch immer mit dem Schock kämpfend stieß der junge Magier sich von der Wand ab und ging dem Neuankömmling entgegen. „Du kannst echt reden. Krass“, war das erste, was er von sich gab. Nicht sonderlich mehrwertig. Den Kopf in den Nacken gelegt linste er hoch. Sein Kopf wollte irgendwie keine ordentlichen, sinnvollen Sätze formen. Etwas hilfesuchend sah er zu Ava und entdeckte dadurch einen zweiten Kerl, der dem Wolfsmann auf den Fersen war. „Ist das deiner? Oder gehört er sich selbst?“ Vermutlich verbesserte das die Situation auch nicht wirklich, aber immerhin kam er langsam über seine Überraschung hinweg. „Wir haben auf euch gewartet, aber schön, dass ihr auch gekommen seid. Ich glaube auch nicht, dass du uns anschnauzen kannst, wenn du zu spät kommst, aber holy shit. Ich glaube, ich muss eben noch verdauen, dass du redest und ähm … da bist, So halt.“ Er breitete die Arme aus, um den Kerl als Ganzes einzufangen – metaphorisch gesprochen.

Der andere Kerl mischte sich ein und rettete Chris davor, noch mehr Unsinn von sich zu geben – zumindest im Moment. Rownan und Lian also. Der Liberty Phoenix Magier grinste den Menschen an, auf jeden Fall nahm er das erstmal an. „Nope, aber es ist relativ gemütlich. Außer im Sand sitzend, da nervt der Rock“, bestätigte er die Vermutung des etwas Größeren. Das Lian dann begann Ava anzuglotzen, ließ Chris kichern. Zumindest bis auf den Teil mit der Berühmtheit. Er drehte sich so schwungvoll zu der Katze um, dass er fast ins Taumeln geriet. „Waaarte. Moment. Nochmal.“ Er starrte sie an. „Du bist berühmt? So richtig berühmt?“ Damit hatte er nicht gerechnet, auch wenn es zugegebenermaßen einiges erklärte. „Chris“, murmelte er Richtung Lian seinen eigenen Namen, war aber zu beschäftigt, dass Ganze zu verarbeiten. Ein sprechender Wolf, eine Berühmtheit, ein Mensch und ein Chaot. Dass konnte lustig werden.


55 | 55
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#Chris_q2 #Chris



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 13 Dez 2021 - 19:25

Ob Ava Finch anders reagieren würde, wenn sie den Rotzbengel besser kennen würde? Vielleicht ... wenn er sich anders benehmen würde. "Pfft, das kann man so pauschal nicht beantworten." Sie wendete den Blick ab. So wie er sich jetzt aufführte, würde daraus sicher nichts werden, das war ja wohl offensichtlich. Er brauchte sich also keine falschen Hoffnungen machen! Sie hatte schließlich sowas wie einen Mindeststandard.
Dieser Dummschmarrer versuchte tatsächlich, ihr jeden letzten Nerv zu rauben. War es vielleicht seine Taktik, über so viele unnötige, nicht einmal annähernd zusammenhängende Dinge wie möglich zu reden, bis sich ihr Hirn ausschaltete? Falls ja war er damit ziemlich erfolgreich. Irgendwann hatte sie sich einfach ein wenig von ihm weggedreht und hin und wieder mit einem halbherzigen "Mhm" oder "Nein, niemals." geantwortet. Das konnte sich beim besten Willen keiner in voller Dröhnung geben. Glücklicherweise wurden ihre Höllenqualen recht schnell beendet. Das leise Knirschen von Sand unter Schuhsohlen war zu vernehmen, ihre großen, aufmerksamen Katzenohren hatten es sofort wahrgenommen. Ganz automatisch hatten sie sich in die Richtung der Geräuschquelle gedreht, kurz darauf folgte ihr neugieriger Blick.
Ihr von Hoffnung auf Rettung geprägter Gesichtsausdruck verfinsterte sich jedoch schlagartig als sie sah, was da auf sie zukam. Sämtliche Alarmglocken in ihrem Körper schrillten, sämtliches Fell und Haar an ihrem Körper stellte sich auf. Ruckartig stand sie wieder auf den Füßen, die ockerfarbenen Seelenspiegel hatten den vermeindlichen Feind fest fixiert. Wenn er es wagte, sich auf weniger als einen Meter zu nähern würde er ihre 'Krallen' zu spüren bekommen, aber sowas von. Seine strohdumme Aussage machte es nicht gerade besser. "Die Bösewichte sind in der Miene und nicht hier draußen, duuh." Sie tippte sich an die Schläfe um zu verdeutlichen, wie sinnlos seine unnötige Tirade doch war. "Nur weil du ein Wolf bist heißt das noch lange nicht, dass du dich hier aufspielen musst." Diese überheblichen Mistviecher. Dachten doch wirklich immer, sie wären bloß aufgrund ihres Volkes etwas besseres. Einfach nur lächerlich. "Wärst du pünktlich aufgetaucht, hätten wir nie hier warten müssen." Immerhin in dieser Hinsicht war sie mit Chris auf einer Seite. "Es wäre vollkommen deine Schuld, wenn uns etwas zugestoßen wäre!"
Ehe sie ihre Standpauke fortführen konnte, trat jedoch noch ein dritter junger Mann auf den Plan. Sein dunkler Teint war umrahmt von noch dunkleren, braunen Haaren. Im Gegensatz zu seiner Begleitung schien er außerdem ganz nett. Zumindest bei weitem nicht so nervig wie der Rest dieses Haufens. Das gefiel ihr! "Schön, dich kennenzulernen, Lian aus Aloe." Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen blickte sie ihm entgegen, sie war wie ausgetauscht. "Oh, eine Dame wie ich gehört einfach nicht in die Wüste." Niemals würde sie sich einen von diesen hässlichen Stofffetzen überwerfen, die einen vor der gnadenlosen Sonne schützen würden. Zum Glück zeigte der Falls Geschmack. "Ja, in der Tat, das bin ich. Die einzig Wahre." Sie schenkte ihm ein selbstbewusstes Lächeln, ehe sie ihren Blick von seinem Gesicht hinab zu seinem Körper schickte. Im Gegensatz zu ihr war er angemessen gekleidet und so konnte man unter dem braunen Cape nicht sonderlich viel ausmachen. Trotzdem entschloss sie, dass er definitiv der Hübscheste (und der mit dem besten Geschmack) der drei Männer war. Außerdem hatte er deutlich Pluspunkte, weil er sie erkannt hatte. Mit anderen Worten: Sie mochte ihn. Dies merkte man nicht zuletzt daran, dass sich ihr Lächeln zu einem verschmitzten Grinsen verzog, während sie ihn noch einen Augenblick zu lang musterte. "Ja, das bin ich, Schnellchecker." Sie neigte den Kopf zur Seite und blickte zu Chris. "Eigentlich sollte man das wissen." Der überhebliche Unterton in ihrer Stimme war nur schwer zu überhören. "Also überlegt euch lieber zwei mal, wie ihr mich behandelt und nehmt euch ein Vorbild an Lian." Den letzten Teil der Aussage schnurrte sie schon beinahe, zwirbelte eine ihrer roten Strähnen um den rechten Zeigefinger. "Vor allem du, Köter." Und schon hatte sich ihr Tonfall wieder vollkommen verändert. Ihre Seelenspiegel verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sie den Canine anfixierte. Sie kannte den Geruch von diesem Typen, war ihm stets im Gildenhaus ausgewichen, da sie keine Lust auf die Gegenwart seiner Spezies hatte.Sie hatte gewusst, dass er nichts Gutes zu bedeuten hatte und nun hatte sie die Bestätigung. Vielleicht wäre es sogar besser, ihm einen Maulkorb anzulegen. Es wusste doch jeder, dass den Caninen das Wasser im Maul zusammen lief, sobald sie eine Katze sahen. Er war eine Gefahr für die Schwarzhaarige! Ein Glück konnte sie ihre Angst mit purem Selbstbewusstsein überspielen.
Um aber nicht doch noch auf dem Serviertablett des großen, bösen Wolfes zu landen, ließ sie jedoch von ihm ab. Man musste ja nichts riskieren! "Also, gehen wir jetzt endlich da rein?" Sie nickte zu dem großen, gähnenden Höhleneingang, der sich nicht weit von ihnen auftat. Er wirkte alles andere als einladend, man konnte kaum mehrere Meter hineinblicken, bevor alles von niemals endender Schwärze verschluckt wurde. Ein Glück hatte sie keinerlei Probleme, in der Dunkelheit zu sehen. Aber das musste vorerst keiner wissen. "Ich schlage vor, dass Chris und Rownan vorgehen! Und Lian passt auf mich auf." Kaum hatte sie den Namen des Strubbelkopfes ausgesprochen, hatte sie sich auch schon an seine Seite geschmiegt. Sie brauchte keinen Schutz, nicht im geringsten. Sie war sehr gut fähig, sich zur Wehr zu setzen. Aber das laut herauszuposaunen würde ihr nichts bringen, wieso also nicht ein Weilchen auf wehrloses Kätzchen machen?



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but it's always someone else's fault."

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 26 Dez 2021 - 13:09

#3 Amateure. Dieser Gedanke war es, der die Situation, die sich vor den Augen des Lupinen abspielte, am besten beschrieb. Dass Lian auch anders konnte, wenn er wollte, wusste er auch wenn er nicht sonderlich erpicht darauf war, auf irgendeiner Art und Weise am heutigen Tag mit dem Jungen zu interagieren. Aber Ava und Chris intensivierten Eigenschaften, die dem Wolf so ganz und gar nicht passten. Chris, seines Zeichens selbsternannte Zielscheibe, stach nicht nur durch seinen extravaganten Kleidungsstil heraus, sondern, wie sollte es auch anders sein, durch die Worte die er sprach. Statt wirklich auf die Schelte zu reagieren, musste sich dieser erst einmal mit dem Anblick des Tiermenschen anfreunden. Im Gegensatz zu der Felinen, deren bloße Anwesenheit noch immer sein Fell aufrecht stehen ließ, waren seine Merkmale deutlich stärker ausgeprägt, daher war es nichts, was Rownan nicht gewohnt war. Allerdings dachte er mit Erwachsenen zu tun zu haben, vor allem mit Magier, die unter Umständen dazu in der Lage waren, nicht jeden ihrer Gedanken laut auszusprechen. Besonders dann nicht, wenn der vermeintliche Feind keine fünf Meter entfernt auf sie lauern konnte. Was den Grauhaarigen jedoch etwas mehr triggerte als die Tatsache, dass seine Ansprache von diesem ignorierte war die Frage nach Besitzverhältnissen. Noch dazu an Lian gerichtet! Lächerlich! Andere Leute wären schon für weniger aus ihrer Haut gefahren. Zum Glück seines Gegenübers entschied er sich schlichtweg dafür es als eine Art kindliche Naivität abzutun. Immerhin war der Typ nicht inhärent bösartig, sondern schlichtweg Neugierig und hatte möglicherweise ein sehr loses Mundwerk, womit er natürlich nicht allein in dieser illustren Runde war. Wenn der erste Eindruck verblasst war, konnte man sogar etwas mit diesem Magier anfangen. So hatte es dieser selbst geäußert. Chris würde schon durch das Gesagte bemerken, wohin der Tiermensch gehörte. Deutlich überraschender hingegen war die Reaktion seiner Gildenkollegin. Genau wie bei ihm schienen die Urinstinkte sie auch nicht zu verschonen, denn es brauchte nur einen kurzen Blick, um zu sehen, dass sich auch ihr Fell aufgestellt hatte. Hund oder Wolf: beide hatte eine natürliche Antipathie den Katzenartigen gegenüber. Kein Grund sich deshalb aufzuregen. Ihre Arroganz jedoch, nicht nur seine Worte in Frage zu stellen, sondern das ganze auch noch auf ihn zu schieben setzte der ganzen Situation noch die Krone auf. Nicht nur frech, auch anmaßend und arrogant. Ein tödlicher Cocktail für ein so heikles Unterfangen. Immerhin mussten sie einander und ihren Fähigkeiten durchaus ein Stückweit vertrauen, wenn sie sich in dieses unbekannte Gebiet begeben würden, in welchem ihre Kontrahenten die Oberhand hatten. Ungläubig schaute er zwischen den beiden hin und her. Der Satyrs spürte, wie in seinem inneren ein Sturm aufzog, der nur zu gerne über die versammelte Mannschaft hereinbrechen wollte. Ein wenig verblüffte es ihn, dass es diese rohen Emotionen waren, die durch solche Lappalien derart befeuert worden. Seine Standpauke war eine Sache, aber dass er gleich explodieren wollte, war ungewöhnlich, war er doch eine Person, die sehr bedacht war auf das was sie sagte und vor allem was andere über sie dachten. Es war tatsächlich der Wüstenmagier, der seiner bereits angedachten Rolle als Vermittler gerecht wurde und den Hybriden wieder erdete. Nicht, weil er die Tragweite des Gesprochen negierte, sondern, weil es tatsächlich Rownan war, der sich nicht die Blöße geben wollte. Weder vor Chris, noch Ava aber vor allem nicht vor Lian. Das hätte er nur zu gerne. Der überwältigte Gesichtsausdruck änderte sich wieder in einem neutralen, während nun die anderen drei miteinander sprachen. Eine ganz und gar eigenartige Dynamik aber keine, die kommentiert werden musste.

Ab und an hatte er bemerkt, dass sich die Magier in Satyrs Cornucopia über die Feline unterhalten hatten. Dass die Gilde allerdings eine „Berühmtheit“ in den eigenen Reihen besaß, damit hatte auch der Lupine nicht gerechnet. Jedoch war ihr Status seiner Meinung nach nichts, dem wirklich Beachtung geschenkt werden musste. Eine Prinzessin etwa, am besten noch aus einem fremden Land, die in Fiore untergetaucht war, nun das wäre etwas, was auch den Hybriden interessieren würde. So lauschte er dem Geplänkel, während er sich überlegte, wie sie weiter vorgehen würden. Nicht sonderlich verwunderlich, dass der Braunhaarige bereits von ihr gehört hatte. So viele vermeintlich gute Eigenschaft, wie dieser mitbrachte, gab es auch etliche, die weniger Nobel waren. Sie sollte sich ruhig auf ihn einlassen, Rownan wäre gespannt, was der Dieb nach dieser Quest sein Eigen nennen durfte. Beinahe hätte er schallend anfangen müssen zu lachen. Sich an jenem ein Vorbild zu nehmen, war das letzte, was man tun sollte. Nachdem alle Höflichkeiten ausgetauscht waren, war es seine Kollegin, die sich einen abschließenden Dysphemismus nicht verkneifen konnte. Eine solche Provokation nicht ganz ohne Reaktion passieren lassen könnend, leckte sich der Wolf ebenso offensichtlich über die kurzfristig gebleckten Zähne. Sie konnte gut und gerne wissen, dass Fell, Rute und eben auch die Zähne nicht nur Show waren. Versuch es ruhig! Obwohl er nun ein etwas besseres Gespür für die ihm eher unbekannten Mistreiter bekommen hatte, würde es noch Zeit brauchen, um die ersten Eindrücke zu verfeinern. Zeit, die der Grauhaarige jedenfalls nicht einplante, besonders nicht hier und jetzt. Das war kein Auftrag, bei dem man gemütlich nebenher noch reden konnte. Zumindest wusste er das. Nach dem, was hier gerade passiert war, war er sich bei den anderen drei nicht mehr sicher. Die Reihenfolge, die die Dame der Runde vorgeschlagen hatte, entsprach auch ungefähr der Aufstellung, die sich Rownan in den letzten Minuten überlegt hatte. Zwar wussten sie noch wenig über die Fähigkeiten der anderen, beispielweise, dass gerade die weibliche Unterstützung ideal ausgestattet war, die Vorhut zu übernehmen. Dennoch entschied er sich erst einmal in das feindliche Territorium einzudringen. Immerhin wusste keiner von ihnen, ob sie wirklich unter sich waren. Jede weitere, ausgetauschte Information, würde ihren Widersachern nur in die Hände spielen. „Ein guter Vorschlag. Ich werde voran gehen, danach folgen Chris, Ava und abschließend Lian. Ich habe ihnen noch Ausrüstung mitgebracht, die uns in diesem Szenario weiterhelfen sollte“. Es waren verarbeitete Lichtlacrima. Für jeden ein eigenes. Mit offen Fackeln in eine Mine zu gehen grenzte an Selbstmord. Und der Hybrid hatte nicht vor sich spontan in die Luft sprengen zu lassen. Zumindest nicht so. Da der Braunhaarige das Schlusslicht bildete, wäre er vorerst derjenige, der in einer Konfrontation als letztes involviert werden würde. Deshalb erhielt er vom Tiermensch ein weiteres Instrument. „Das hier ist ein Messgerät aus Marokkasu. Es sollte uns auf geruchslose Gase hinweisen. Ich überlasse ihnen diese Aufgabe“. Vorsichtig legte er den kreisrunden Gegenstand in die Hand des anderen und auch wenn sich ihre Blicke nur kurz kreuzten, war dem Grauhaarige dies bereits zu viel ungewollter Kontakt an einem Tag. Kurz räusperte er sich, ehe er seinen Degen zog, in der andere Hand die Lichtquelle, und sich in den Schacht begab. „Halten Sie ein bis zwei Meter Abstand voneinander, um eventuellen Fallen zuvorzukommen“. Hoffentlich ließ ihn seine Nase nicht im Stich.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 3 Jan 2022 - 16:49

Wow. Einfach nur wow. Wie hatte eigentlich jemals jemand behaupten können, dass Lian Falls ein unhöflicher Vollidiot wäre? Nach diesem Auftritt war dem 19-Jährigen dieser unrühmliche Titel eindeutig mit Bravour durch Christoff abgenommen worden. Jetzt mal im Ernst: Verglichen mit dem Schwarzhaarigen war der Falls absolut lammfromm. Und das Beste daran – der Typ schien nicht einmal zu bemerken, wie daneben er sich benahm. Lian provozierte die Menschen in seinem Umfeld bewusst und gab nur selten unbedachte Äußerungen von sich, bei Chris verhielt sich das aber anders. Der sagte einfach nur ohne großes Nachdenken, was ihm so durch den Kopf ging und das waren ganz klar keine besonders guten Dinge. Er schien das nicht einmal unbedingt böse zu meinen – er konnte scheinbar nur nicht einschätzen, wie das auf eine gegenüberstehende Person wirkte. Er trat vor Rownan und fragte ehrlich entsetzt nach, ob dieser wirklich sprechen könnte. Das alleine hätte schon gereicht, um sich eine wütende Tirade abzuholen (neben der, die Ava und er sowieso schon kassiert hatten). Als Chris sich dann aber auch noch zu Lian umdrehte und diesen fragte, ob der Lupine ihm gehören würde, setzte er seinem Auftritt endgültig die Krone auf. Die hellgrünen Augen huschten automatisch zu Rownan, der es allerdings nicht für notwendig erachtete, sich auch nur zum Bogenschützen umzudrehen. Der Illusionist musste keine Gedanken lesen, um zu wissen, dass diese Frage nach Besitzverhältnissen seinem Kollegen sicherlich gehörig gegen den Strich ging – das aufgestellte Fell war damit scheinbar nicht mehr nur der Anwesenheit einer Felinen geschuldet. Nur mal fürs Protokoll: Lian hatte bis dato nichts weiter angestellt, als einfach nur anwesend zu sein. Trotzdem ließ ihn das Gefühl nicht los, dass Rownan ihm mindestens genauso viele Vorwürfe für dieses katastrophale Aufeinandertreffen machte wie Chris und Ava. Das war nicht ganz fair, oder? Sieh es ein, Lian. Es reicht einfach aus, dass du existierst, ging es dem jungen Mann im Selbstgespräch durch den Kopf und er hob unschlüssig die Schultern. Es war nicht das erste Mal in seinem Leben, dass er zu diesem wenig selbstreflektierten Schluss kam, anstatt über die eigenen Fehltritte ernsthaft nachzudenken. Anstatt also darauf bedacht zu sein, die Wogen zwischen sich und Rownan zu glätten, sprang der Falls eher auf den Zug auf und winkte beiläufig mit der rechten Hand ab. Gab sowieso nichts mehr zu retten. „Ich glaube kaum, dass ich es überleben würde, wenn der meiner wäre“, gab er Chris amüsiert zur Antwort und grinste schief. Erinnerungen an die Verfolgungsjagd im Zug? Vielleicht. Immerhin ergänzte der Braunhaarige nach wenigen Sekunden noch: „Der kann schon ganz gut auf sich alleine aufpassen.“ Wenn man nun dachte, dass der andere junge Mann es bei dem Fettnäpfchen dem Lupinen gegenüber beließ, dann irrte man gewaltig. Er machte gleich weiter, drehte sich zu Ava und ließ die Welt wissen, dass er absolut keine Ahnung gehabt hatte, dass es sich bei der Katzenlady um eine Berühmtheit handelte. Wieder hoben sich die Mundwinkel von Lian weit an – was ein Anfängerfehler. Man sollte die Leute, mit denen man zu tun hatte, immer beobachten und möglichst viele Informationen über sie einholen, bevor man es sich mit ihnen vermasselte – zumindest, wenn man darauf bedacht war, sie auf seine Seite zu ziehen. Und im Falle von Ava Finch war ganz eindeutig, dass Lian sie auf seiner Seite haben wollte, ohne Frage! „In welchem Teil Fiores bist du gewesen, dass du Ava Finch nicht kennst?“, nutzte der Falls die Gelegenheit gleich, um noch ein paar Pluspunkte bei der Felinen zu sammeln und warf Chris damit indirekt den Wölfen zum Fraß vor… naja, oder den Katzen, in der aktuellen Konstellation. Ob er damit übertrieb? Vielleicht ein wenig. Und doch sprach das Verhalten der Leadsängerin dafür, dass Lian mit seiner Strategie vollen Erfolg hatte. Die junge Frau schenkte ihm nicht nur ein verschmitztes Lächeln, sondern ließ ihren Blick eindeutig auch ein oder zwei Sekunden länger auf dem Bogenschützen verweilen, als es unbedingt notwendig gewesen wäre. Ein Umstand, der Lian natürlich sofort auffiel und ihn dazu brachte, das Grinsen in mindestens genau der gleichen Art und Weise zu erwidern. Niemals hätte er gedacht, einer echten Berühmtheit wie Ava wirklich nahe zu kommen. Dass sie jetzt auch noch offensiv mit ihm flirtete, war ein Umstand, den er sicherlich nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte – er würde einen Teufel tun, das zu äußern, aber in Wirklichkeit ging hier gerade ein kleiner, gut behüteter Traum des Illusionisten in Erfüllung! Wenn sein früheres Ich, das begeistert alles Ava-Songs mitsingen konnte, das mal geahnt hätte… Was Lian dann aber doch ein wenig aus der Bahn warf war ihr Urteil, dass sich die versammelte Mannschaft ein Vorbild an ihm nehmen sollte. Vor allem der Köter. Erneut kam Lian nicht umhin, sich zu Rownan zu drehen, der seinem Blickkontakt allerdings weiterhin vehement auswich. Chris war es gewesen, der Rownan beleidigt hatte. Und auch Ava war es gewesen, die ihn offensiv angriff. Aber irgendwie hatten beide Kollegen es unabhängig voneinander geschafft, am Ende ihres Auftritts den Falls in die ganze Misere mit dem Lupinen mit hineinzuziehen und seinen Stand bei dem älteren Magier noch weiter zu verschlechtern. Hatten die das irgendwie mit Absicht gemacht? Das konnte doch kein Zufall sein!

Was war also nun das Ergebnis dieses ersten Aufeinandertreffens? Rownan hatte mit fast allen Teammitgliedern Ärger und schien kurz davor, sich die Kugel zu geben. Ava konnte Rownan nicht ausstehen und hielt nicht besonders viel von Chris, der es sich irgendwie ebenso mit den anderen beiden verscherzt hatte, ohne das so richtig wahrzunehmen. Und Lian? Der stand mittendrin und hatte keine Ahnung, was genau seine Rolle in dieser Konstellation eigentlich sein sollte. Beste Voraussetzungen, um die Quest zu starten, oder? Kurz kam dem Falls der anständige Gedanke, etwas Sinnvolles beizutragen. Sie gingen jetzt in eine dunkle Höhle, in der feindliche Banditen lauerten, da sollte er sich für ein besseres Teamgefühl einsetzen, damit sie sich gegen alle Gefahren effektiv zur Wehr setzen konnten… ein Gedanke, der jäh unterbrochen wurde, als er plötzlich einen weichen Körper spürte, der sich an seine Seite schmiegte. Die hellgrünen Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde, als er Ava Finch an seinem Arm entdeckte. Mit ihr flirten war die eine Sache – dass sie jetzt aber auch noch Körperkontakt aufbaute, brachte auch den wortgewandten Bogenschützen kurz aus dem Konzept. Sie wollte zusammen mit ihm die Nachhut bilden?

Meine Güte, wie hatte er so dämlich sein und kurzzeitig darüber nachdenken können, dieses Team wieder zusammenzubringen! Wollte er sich ins eigene Knie schießen?! Wer brauchte schon ein funktionierendes Team, wenn man Ava Finch an seiner Seite haben konnte?!

„Oh, ein ganz wunderbarer Plan“, stimmte der Falls also unumwunden zu, ganz gleich, dass seine Zustimmung vermutlich gar nicht mehr notwendig gewesen war. Die Konzentration des 19-Jährigen lag auf der Felinen, bis es Rownan war, der auf ihn zutrat und ihn ansprach. Anstatt inhaltlich darüber nachzudenken, was der Satyrs ihm erklärte, fiel dem Kollegen eine ganz bestimmte Sache auf: Wir sind also wieder beim Siezen angekommen? Lian konnte sich nicht erinnern, sich jemals mit jemandem gesiezt zu haben, mit dem er sich bereits geprügelt hatte… und doch passte dieses Verhalten so unglaublich gut zum Lupinen, dass der Falls keine Widerworte gab, sondern es ihm - bewusst übertrieben - nachmachte: „Wie Sie wünschen, mein Herr“, wobei er zum Ende des Satzes nicht mehr die gleiche Ernsthaftigkeit zeigen konnte, wie Rownan es vorgelegt hatte. Der Falls nahm ihm zuerst den Lacrima, dann das Messgerät ab und betrachtete insbesondere Zweiteres genauer. Was es nicht alles gab – er erinnerte sich an Gespräche mit Bergarbeitern, die irgendetwas von Vögeln erzählt hatten, um auf giftige Gase aufmerksam zu werden. Naja, wenn durch das Ding kein Tier sterben musste, war es wohl die bessere Variante, was? Rownan ging vor, Chris folgte, dann kamen Lian und Ava. Als der Hybride, kurz nachdem sie den Höhleneingang betreten hatten, darum bat, dass sie ein oder zwei Meter Abstand zueinander halten sollten, huschte der Blick sofort zu der Finch, die noch immer an seine Seite geschmiegt war. Zwei Meter Abstand zueinander? Das konnte der Lupine ihm jetzt nicht wirklich versauen wollen, oder?! „Hm. Das sind ein oder zwei Meter, oder?“, fragte er gedämpft mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen in Richtung der Sängerin und zwinkerte ihr schlussendlich sogar zu. Lian setzte darauf, dass die Feline sich mit Sicherheit nicht ausgerechnet von dem verhassten Köter namens Rownan irgendwelche Befehle geben lassen wollte, um sein Ziel, sie in seiner Nähe zu behalten, zu erreichen. Was? Das war nicht sonderlich schlau? Sie sollten auf die Pläne des Lupinen hören, damit sie auch aufgehen konnten? Also bitte! Es ging nicht immer nur darum, was schlau war. Manchmal gab es auch einfach Chancen im Leben, die man nutzen musste. Und eine Ava Finch, die sich an seine Seite schmiegte, war ganz eindeutig solch eine Chance!

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Asher

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyDi 4 Jan 2022 - 22:50


Heavy Metal

Quest | Post Nr. 4


schwarze Stiefel | hellgelber Rock | gelbes Top | dunkelblaue Weste um die Hüften | Haare offen



Chris rappelte sich wieder auf. Die Katzendame hatte einfach aufhört ihm zuzuhören! Gerade noch hatte er über Sand und Basilikum geredet, da murmelte sie nur noch vor sich hin. Wie sie das tun konnte, war ihm schleierhaft. Es ging um ihre Freundschaft, das sollte sie doch interessieren! Auf den Knien robbte er vor sie und guckte ihr fragend ins Gesicht. Er wedelte mit der Hand vor ihren Augen herum. Ob sie einen Anfall oder so hatte? Oder war sie einfach müde? Ja, ja, das musste es sein. „Brauchst du dein Katzennickerchen?“, fragte er wirklich besorgt nach. „Ich passe auf, dass keiner kommt und uns frisst, wenn du dich hinlegen möchtest.“ Damit platzierte er seinen Hinter vor ihr und starrte demonstrativ in die Ferne. Natürlich würde er auf sie aufpassen, immerhin mochte er sie. „Über Basilikum können wir später weiterreden.“ Das durfte er dann nur nicht vergessen. Und er hoffte wirklich, dass das Nein an diese Frage gerichtet war. Nicht das sich am Ende herausstellte, dass er sich mit der dunklen Seite der Macht angefreundet hatte. Nur dass die statt Keksen Grünzeug anbot. Es schüttelte ihn. Nein, das wäre echt schlimm.

Zum Glück für seine Ungeduld und zum Pech für Ava, deren früher Mittagsschlaf wohl nichts werden würde, tauchten zwei Gestalten am Horizont auf, die schnell näherkamen. Eine normal, eine … naja … fellig. Chris sprang auf, als letzterer begann ihnen einen Vortrag zu halten. Ihnen! Die pünktlich gewesen waren! Zudem hatte Ava recht, da draußen würde sie schon nichts umbringen. Und wenn wäre es nicht seine Schuld, wenn ihr Wachhund zu spät kam, um sie zu beschützen. Der Teenager nickte bestätigend zu ihren Worten. Da, sie verstanden sich doch prima. Außerdem, wo hätten sie den ansonsten sitzen sollen?
Da die Katzenlady mit ihrer Antwort auch Chris Gedanken abgedeckt hatte, blieb er sich selbst überlassen. Und der Tatsache, dass der Hundemensch sprechen konnte. Mit der Stirn in Falten gelegt blickte er zu ihm hoch. Wie hieß der eine Typ nochmal, der auch halb Hund war? Der, der mit den Toten chillte, aus den Legenden … „Du siehst ein bisschen aus wie ein Cousin von Anubis.“ Das war viel freundlicher als das zuvor! Denn laut Lian, dem anderen Kerl, war Rownan sein eigner Herr und Meister. Chris hob die Hand und hielt sie dem Großen zum Einschlagen hin. „Aber finde ich cool, versteh das nicht falsch. Ich wusste nicht, dass es so etwas echt gibt.“ Neugierig betrachtete er dessen Nase. „Kannst du auch so supertoll riechen wie andere Hunde?“
Kaum war das verkraftet, kam die nächste Sache. Diesmal in Form von Ava, die Lian als Berühmtheit erkannt hatte. Chris schüttelte den Kopf: „Am Arsch der Welt oben im Norden. Also wirklich am Arsch der Welt. Wir hatten da nichts außer Bücher um sinnlose Gleichungen zu lösen und zu lernen, wie man mit einer Anzeige umgeht.“ Zumindest letzteres könnte er eines Tages vielleicht brauchen. Zum Beispiel wenn Ava ihn wegen Nicht-Wissen anzeigen würde. „Öhm, was genau machst du eigentlich?“ Seine Augen begannen zu glänzen. „Bist du Schauspielerin? Das wäre ja mega cool!“ Hoffentlich war sie das! Dann könnte er sie fragen, wie sie das geschafft hatte! Begeistert strahlte er sie an. Da konnte er auch ihren komischen Umgangston ignorieren, was er eigentlich sowieso tat, aber egal.

Dann ging es an die Sache. Ava schlug eine Einteilung vor und Rownan stimmte dem zu. Seine Freude verpuffte. So würde er nicht mit Ava reden können … Aber vielleicht könnte Rownan herhalten? Gewiss hätte der auch viele spannende Geschichten zu erzählen. Chris nahm das Lacrima entgegen und hängte sich an die Fersen des Wolfes. „Sollen wir die beiden hierlassen, dann können sie ihre Hochzeit schon einmal planen“, schlug er nicht sehr leise geflüstert vor, während die vier sich in den Schacht begaben. Die Dunkelheit verschluckte alles, dass mehr als einige Meter seines Lichtes entfernt war. Hinter sich hörte er die beiden tuscheln und grinste in sich hinein.
Verliebt, verlobt, verheiratet.


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Zuletzt von Christoff am So 13 Feb 2022 - 14:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyFr 14 Jan 2022 - 13:10

Hatte ... hatte der Wolf der Katze da gerade die Zähne gezeigt? Was für eine Frechheit! Auch wenn ihr beim Anblick der scharfen Beisser einen Moment lang das Herz in die Hose (oder eher den Rock) rutschte, zeigte sie keinerlei Anstalten, ihr aggressives Verhalten zurückzuschrauben. Im Gegenteil. Sie zog die großen, dreieckigen Ohren zurück, stellte ihren deutlich aufgeplusterten Schwanz auf und fauchte: "Man sollte dir einen Maulkorb verpassen!" Lupine waren wirklich das letzte - noch schlimmer als Canine, denn sie hielten sich stets für etwas besseres. Aber das waren sie nicht. Nicht einmal im geringsten! Alleine der Anblick Rownans ließ ihr Blut brodeln, doch selbst die hitzköpfige Feline wusste, dass hier eigentlich andere im Mittelpunkt standen. So entspannte sie die Muskeln in ihren Öhrchen wieder und legte auch das Fell schließlich an. Nichtsdestotrotz war ihr klar, dass es sich um eine Angelegenheit handelte, die noch Klärungsbedarf hatte. Denn diese (eigentlich) grundlose Feindschaft zwischen Wolf und Katz war etwas, das in Windeseile den Erfolg der Quest und das Wohlergehen aller Teilnehmer gefährden konnte. Aber diesen Aspekt schob sie getrost zur Seite und rückte stattdessen ihren eigenen Egoismus in den Mittelpunkt. So wie es sich für ihre Art eben gehörte.
Mindestens genauso schlimm wie das ungezügelte Verhalten des Lupinen war, dass Chris überhaupt keine Ahnung hatte, dass da gerade ein richtiger Star vor ihm stand. Schämte er sich nicht? "Ich bin keine Schauspielerin du Dummkopf!" fauchte sie entsetzt "Ich bin Sängerin! Meine Songs laufen regelmäßig im Radio!" Dass sie hier eindeutig die falsche Zeitform nutzte, war doch zweitrangig. Sie war Sängerin und ihre Songs liefen regelmäßig im Radio, aber wen interessierten solch kleine Details schon! Es ging um das Prinzip! Immerhin hatte sie Lian zur Unterstützung an ihrer Seite. Trotzdem peitschte ihr Schweif rastlos hin und her. Das war wirklich ein ganz toller Questbeginn. Echt fantastisch. Fast nur Idioten und Hohlköpfe hier.
Wie auch dem Rest der Truppe ließ sie sich einen Leuchtlacrima in die Hand drücken, war zeitgleich verdutzt über die vollkommen unerwartete Zustimmung des Wolfes. Sie hatte mit vielem gerechnet aber nicht damit, dass er ihr ohne jeglichen Widerspruch Recht gab. Das brachte ihm zumindest einen klitzekleinen Pluspunkt ein. Dieser reichte jedoch noch lange nicht, um die Vielzahl an Negativen auszugleichen. Nichtsdestotrotz breitete sich ein selbstgefälliges Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Braver Junge." schnurrte sie schließlich hämisch, jedoch hoffentlich leise genug, dass er es nicht hören konnte. Bei den guten Ohren der Wölfe konnte sie sich da nicht ganz sicher sein. Doch selbst wenn er es aufgeschnappt hatte, hatte sie kein großes Problem damit. Sollte er es doch hören!
Wie ausgemacht betrat sie gemeinsam mit Lian als letztes die Mine. Es brauchte nur wenige Blinzler, da hatten sich ihre Pupillen geweitet und die Dunkelheit war quasi verschwunden. Da brauchte sie nicht einmal den Lacrima. Der würde sie im Ernstfall doch nur verraten. Aus diesem Grund ließ sie ihn vorerst in ihrer Tasche verschwinden. Eine Katze gehörte schließlich in den Schatten! Auf leisen Sohlen pirschte sie sich elegant an ihre Opfer an und erwischte sie dann eiskalt und unerwartet. Aber jetzt witterte sie keine Gefahr, weder ihre Nase noch ihre Ohren schlugen Alarm, so konnte sie sich vorerst getrost an ihren auserkorenen Liebling schmiegen. "Natürlich sind das zwei Meter." kicherte sie und nickte nach vorne. "Zwei Meter zu denen vor uns." Selbstverständlich würde sie sich nicht von dem Köter etwas vorschreiben lassen. So weit würde es noch kommen! Vor allem wenn es ganz offensichtlich etwas war, das sie nur ärgern sollte. Fallen? Ja klar. Sonst noch was? Als ob irgendwelche Banditen tatsächlich so schlau wären. "Du bist doch nur neidisch!" blaffte sie ungewollt laut, als der Nachtmahr irgendwas von Heirat schwafelte. Ihre Stimme hallte an den engen Wänden des Ganges wider und ließ sie kurz erschaudern. Ts, dummes Kind. Ja, sie mochte Lian. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie tatsächlich so dumm war, sich an irgendwen zu binden. Einer Katze gehörte schließlich die ganze Welt! Aktuell war der Lockenkopf nicht viel mehr als ein nettes, kleines Spielzeug, mit dem sie sich die Zeit vertrieb. Würde sie früher oder später das Interesse verlieren? Vermutlich. Aber gerade jetzt war er äußerst spannend und seine Anwesenheit angenehm. Ein richtiger Popstar beschäftigte sich eben mit seinen Fans. Das gehörte sich so. Auch wenn ihre Definition von 'beschäftigen' vielleicht ein wenig anders war als die der Allgemeinheit. Aber wen juckte das schon? Sie hakte ihren Arm unter dem des Falls ein und legte ihren Kopf ein wenig zur Seite um sein Lächeln endlich mit einem charmanten Grinsen zu erwidern. Gemeinsam mit Ava Finch durch eine dunkle Höhle zu spazieren ... davon träumten bestimmt viele. Schade, dass ein gewisser Lupine und ein Nachtmahr (und womöglich eine ganze Menge blutrünstiger Banditen) der vollkommenen Zweisamkeit der beiden im Weg standen!

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but it's always someone else's fault."

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyFr 21 Jan 2022 - 22:29

#4 Es war fast schon beinahe verblüffend, dass dieses Quartett es nicht nur schaffte sich innerhalb weniger Minuten komplett zu antagonisieren sondern gleichzeitig auch einen Plan zu schmieden und diesen umzusetzen. Es war, als ob sie ein Haufen Schizophrener waren, deren unterschiedliche Persönlichkeiten mit den jeweils passenden Gegenstücke im Gespräch standen. Und zwischen all diesem Wahnsinn war Rownan, Leiter dieser Mission, genervt von einem, sauer auf den anderen und mehr als irritiert von der einzigen Kollegin. Wunderbar, einfach wunderbar. Doch noch bevor sie die Mine überhaupt betreten hatten, waren die internen Reiberein noch nicht zu einem Ende gekommen. So überraschte es den Wolf nicht, dass Lian weder zu seiner Verteidigung kam, denn das, was er von sich gab, war alles nur keine Verteidigung, noch, dass er sich direkt eine Verbündete suchte. Das war zwar ein neues Verhalten für den jungen Burschen, allerdings hatte ihn der Lupine auch nur in einer zweier Konstellation wahrgenommen. Die opportunistische Ader zog sich also durch alle Bereiche des Lebens. Der Satyrs tat gut darin ihn mit so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu strafen. Er durfte ruhig merken, dass sein Verhalten, nach allem was passiert war, alles andere als angebracht war. Die Z-Prominenz jedenfalls schien sehr angetan von den Avancen des Wüstenmagiers, was nur für ihren Charakter sprach. Wie konnte man sich nur derart leicht blenden lassen? Und sich dann auch noch auf Lian einlassen!? Gerade wollte er sich innerlich schon in eine Tirade hineinsteigern als er sich selbst ermahnte. So weit kommt es noch! Wenn es eine Person gab, von der er sich heute nicht irritieren lassen wollte, dann war es die Sphynx. Zum „Glück“ des Hybriden, gab es noch gut weitere Personen, die diese Aufgabe ausführen konnten. Cousin von Anubis. Eine Aussage, die in ihrer Absurdität bereits ausreichte, um Rownan aus seinem inneren Monolog herauszuholen, ungeachtet der aktiven Provokation Avas, die ihn gleich mit einem Maulkorb versehen wollte. Tatsächlich schien Chris seiner Aussage noch etwas mehr Tiefe geben zu wollen, indem er diese Tatsache als „cool“ titulierte. Würde das am heutigen Tag reichen, um ihn wieder etwas positiver auf seinen einzig eventuellen Verbündeten zu stimmen? Vielleicht. Sorgte dieser dafür die wenig positiven Dinge direkt zu relativieren? Durchaus! So etwas!? So … etwas!? Es gab nicht viel mehr Dinge, die er bewusst oder unterbewusst so sehr hasste, wie Besitzverhältnisse und Objektivierungen. Und der fremde Magier schaffte es gleich beide Punkte in wenigen Minuten zu tangieren. Wäre er nicht konstant dabei gewesen sich noch gleichzeitig von Fraktion Promiflash beleidigen zu lassen, wäre er am liebsten gleich irgendwem an die Kehle gegangen. So ließ er die wirklich interessante und auch relevante Frage unbeantwortet. Einerseits wollte er gerade mit niemanden hier mehr sprechen als nötig und anderseits hörte der Feind noch immer zu. Eventuell. Und noch hatte er nicht vor weitere Informationen über sich Preis zu geben, sofern es nicht unbedingt nötig war. Rownan war keinesfalls unnahbar. Er war einfach nur vorsichtig.

Wenigstens die eigentliche Missionsvorbereitung lief relativ problemlos ab. Er hatte gut daran getan den Vorschlag der Felinen anzunehmen, auch wenn sich ihr Verhalten ihm gegenüber nur merklich besserte. Und auch nur wenn man ein Auge zudrückte. Lian gab sich erneut von seiner besten Seite, indem er die Professionalität, die sie sich wenige Stunden zuvor am Basar versprochen hatten, sogleich ins Lächerliche zog. Dazu kam die Tatsache, dass keiner so wirklich verstand, was zwei Meter bedeuteten. Einziger Trost war wohl für den Tiermenschen in diesem Moment, dass er wenigsten einen von ihnen mit sich ins Verderben ziehen konnte, bevor ihn seine Lebensgeister verlassen würden. Etwas perplex machten ihn diese Gedanken schon. So oft wie er gerade an den Tod seiner Kameraden dachte, war es selbst für ihn etwas überproportional. Nur noch schlimmer war es ein einziges Mal eskaliert als sich diese Überlegungen in tatsächlichen Tagträumen manifestiert hatten. Noch bis heute konnte er sich an die imaginäre Textur des Exceeds erinnern. Nach dieser Quest würde er eine Pause brauchen. Vielleicht wieder eine Zugfahrt? Der Grauhaarige lauschte den Worten seines Begleiters und musste daraufhin tatsächlich schmunzeln, ehe er kurz nach hinten sah. Wirklich gut konnte er sie nicht erkennen, aber die Nähe der beiden war auch mit wenig Licht zu gut zu sehen. So schnell wie ihn die Aussage des anderen erheiterte, desto schneller verschwand diese Freude wieder aus seinem Gesicht. Wo er sich zuvor noch stark aufgeregt hatte, war er nun tatsächlich sauer. Aber worüber eigentlich? Dass man seine Führung unterminierte? Dass dieses Team alles andere als bereit für diese Aufgabe war? Oder war es vielleicht doch die Nähe der beiden Magier in seinem Rücken zueinander? Letzteres hätte der stolze Wolf nicht einmal auf seinem Sterbebett zugeben. „Ja“ antwortete er nun etwas zeitlich versetzt, während er wieder nach vorne sah. „Wenn sie nicht schritthalten können, wird diese Aufgabe zu zweit erledigt“. Diese Aussage komplementierte er mit einem gekünstelten Lächeln. Noch war ihm nicht wirklich nach Interaktion zu Mute jedoch war ihm nach dem, was er gerade mit ansehen musste, jede Ablenkung willkommen. Sich wieder seiner Umgebung widmend, erkannte der Lupine relativ schnell, dass dieser Schacht zwar auf den ersten Blick verlassen wirken sollte, es aber keineswegs war. Die Gerüche überlagerten sich und gaben wenig Hinweise darauf. Die relativ frischen Kabel an den Wänden, die die deaktivierte Beleuchtung miteinander verbanden, verhielten sich diesbezüglich schon anders. Ein Gefühl von Genugtuung machte sich in Rownan breit. Wusste ich es doch. Gewiss gab es noch weitere Indizien, die nicht nur an den Wänden abzulesen waren. Ihm reichten diese wenigen jedoch um seine Ohren zu spitzen und noch aufmerksamer zu sein. Womit er auch Recht behalten sollte, ihm seine Sinne allerdings überhaupt nicht halfen, waren Fallen. Nicht die „Ein-Stein-rollt-euch-hinterher“ – Fallen, sondern die realistische Sorte. Das Unheil erreichte die Gruppe als sie gerade in einen größeren Freiraum traten, welcher in zwei weiteren Gängen mündete. Normalerweise wäre es nun klug gewesen, sich zu besprechen und gemeinsam einen Weg zu finden. Dafür hätte man sich stetig klug verhalten müssen, was diese Bande nicht wirklich verinnerlicht hatte. Kaum hatten Chris und er den größeren Raum betreten und waren etwas nach rechts, zum näheren Gang abgebogen, hörten sie, wenn auch ganz leise ein Geräusch. Was genau war gerade passiert?

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 23 Jan 2022 - 19:46

Alles sprach dafür, dass die Stimmung gerade ziemlich gedrückt sein sollte. Vier Magier, die alles andere als grün miteinander waren, betraten eine dunkle und verwinkelte Höhle, in der blutrünstige und aller Wahrscheinlichkeit nach bewaffnete Banditen lauerten. Jederzeit konnte es zu einem Angriff aus irgendeinem Hinterhalt kommen, der ihnen das Leben kosten könnte. Eigentlich war es vollkommen ausgeschlossen, dass sie diese Quest ohne jede Art eines Kampfes hinter sich bringen würden und gleichzeitig sah es nicht danach aus, als würden diese Magier im Ernstfall aufeinander zählen können. Nein, die Gesamtsituation war nicht prickelnd, ganz hart ausgedrückt war sie lebensgefährlich. Und dennoch gab es mindestens ein Teammitglied, das sich diese Situation trotz all dieser Umstände überhaupt nicht besser hätte vorstellen können: Lian Falls. Der Illusionsmagier grinste in sich hinein und konnte den Blick seiner hellgrünen Augen gar nicht von seiner hübschen Begleiterin abwenden. Er lebte gerade einfach den Traum seiner Jugend! Niemand geringeres als Ava Finch, (ehemalige) Berühmtheit in Fiore, hakte sich nicht nur bei ihm unter, sondern schnurrte auch ihre Zustimmung und rückte noch ein Stückchen näher, sodass der Braunhaarige jede Wölbung ihres Körpers an seiner Seite spüren konnte. Sollte Lian heute sterben, dann starb er immerhin als glücklicher Mann. Ob Avas Interesse an ihm von Dauer sein würde? Vermutlich nicht. Der 19-Jährige war nicht dämlich und hatte neben all den positiven auch ausreichend negative Schlagzeilen über die schwarzhaarige Schönheit aus der Gilde Satyrs Cornucopia gelesen. Ihm war bewusst, dass sie früher immer wieder mit Fans abgelichtet wurde, die sie allerdings sehr schnell auch wieder fallengelassen hatte. Wie eine Katze, die die Lust an ihrem Spielzeug verlor. Die Aussage von Chris bezüglich einer möglichen Hochzeit, genauso wie die gefauchte Erwiderung der Sängerin, kommentierte Lian daher nur mit einem amüsierten Grinsen. Sowohl ihm als auch Ava war bewusst, dass die Anziehung, die sie im Moment spürten, auf reinen Oberflächlichkeiten beruhte - da war nichts, was tiefer ging. Aber das musste es auch nicht, damit beide es genießen konnten, solange es eben andauerte… wenngleich sie dadurch die eigentliche Aufgabe, wegen der sie in diese Höhle getreten waren, schändlich vernachlässigten. Ein Fehler, der ihnen schon bald teuer zu stehen kommen würde? Interessanterweise war es Rownans Kommentar, der Lian irgendwie ärgerte. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er und Chris die Aufgabe zu zweit erledigen würden? Sagte er damit indirekt, dass er und Ava überhaupt nicht notwendig waren, um die Aufgabe zu erfüllen? Dass er und Ava mehr Ballast als Hilfe waren? Es fühlte sich ein bisschen so an wie am Bahnsteig von Crocus, irgendwie traf Rownan wieder einen Nerv beim Falls. Es triggerte ihn. Aber das Letzte, was der Bogenschütze tun würde, wäre, das offen zuzugeben. Stattdessen versteckte er sich hinter seiner arroganten Art, als er mit einem süffisanten Ton bewusst laut in Richtung Ava fragte: „Oh, hast du gehört? Wenn wir nicht schritthalten, erledigen sie die Aufgabe zu zweit. Vielleicht sollten wir einfach hier warten, bis sie die Arbeit erledigt haben und uns die Zeit anders vertreiben? Mir würden da genügend Dinge einfallen.“ Seine Stimme hallte von den Steinwänden wider, sodass auch das restliche Team es sehr genau verstehen konnte. Genau das war es ja auch, was Lian hatte erreichen wollen. Glättete er mit diesem Kommentar die Wogen? Nein, er goss vielmehr zusätzlich Öl ins Feuer. Kein besonders kluger Schachzug, wenn man bedachte, in welcher gefährlichen Situation sie sich befanden. Er hasste es eben, von oben herab behandelt zu werden und gerade Rownan schaffte es einfach mit Bravour, genau dieses Gefühl in dem Falls auszulösen. Die Vereinbarung, bei dieser Quest professionell miteinander umzugehen, schien auf beiden Seiten vollkommen in Vergessenheit geraten zu sein.

Man mochte gerade von Lian meinen, was man wollte, aber der junge Mann war weder auf den Kopf gefallen, noch generell unaufmerksam. Seine gute Auffassungsgabe war sogar etwas, das ihm in der Vergangenheit so manches Mal den Kopf gerettet hatte – selbst wenn es aus Schwierigkeiten gewesen war, die er sich selbst eingebrockt hatte. Vielleicht hatte der Braunhaarige keine besonders feine Nase wie der Lupine vor ihm oder Augen, die in der Dunkelheit jedes Detail erkennen konnten, wie die Finch. Er war nicht mehr als ein gewöhnlicher Mensch, der abseits seines fixen Köpfchens keine besonderen Fähigkeiten mit der Geburt in die Wiege gelegt bekommen hatte. Aber es war gerade dieses fixe Köpfchen, das ausreichte, um gewisse Details in der Umgebung zu bemerken. Die Verkabelung an den Steinwänden der Höhle war nur eines dieser Details, aber auch Spuren am Boden, die darauf hindeuteten, dass sie nicht die erste Gruppe waren, die durch diese Gänge gingen. Die Spuren waren eindeutig: Sie führten weiter ins Innere der Höhle. Die Banditen? Tatsächlich dachte Lian darüber nach, etwas zu sagen und trotz all der schlechten Stimmung, die gerade herrschte, eine Warnung nach vorne zu rufen. Zu Rownan und Chris, die wirklich noch ein bisschen schneller gegangen und dadurch Abstand zum restlichen Team aufgebaut hatten. Aber ehe er es schaffte, den Mund zu öffnen, war es zu spät. Ein Geräusch ertönte und mehr aus Reflex als aus tatsächlich bewusster Entscheidung zog der Illusionsmagier Ava ein bisschen näher. Um sie zu schützen? Das konnte man sich einreden, vielleicht wirkte es auch so. Doch die Wirklichkeit sah anders aus: Lian hatte sich erschreckt. Und anstatt Ava Sicherheit geben zu wollen, hatte er vielmehr nach Sicherheit gesucht. Der Falls war eben kein Kämpfer… etwas, das er Ava lieber nicht auf die Nase binden sollte, wenn er wollte, dass sie weiterhin an ihn geschmiegt blieb. „Alles in Ordnung?“, fragte er daher geschwind in ihre Richtung und überspielte mit seinen schauspielerischen Talenten den Schrecken, der ihm noch immer tief in den Gliedern saß. Die beiden Magier folgten ihren Kollegen und kamen in einem größeren Raum an, von dem zwei unterschiedliche Gänge abgingen. Kurz sah sich Lian in dem Komplex um, bis er Chris und Rownan planlos in der Gegend herumstehend erblickte. Kommentarlos ging er auf die beiden zu, hob die Hand an. „Was war…“ Aber weiter kam er nicht. Die gehobene Hand prallte gegen irgendeine Mauer. Eine Mauer? Der 19-Jährige runzelte die Stirn, drückte mit der flachen Hand gegen das unsichtbare Hindernis. Eindeutig, hier gab es eine Barriere, ganz gleich, dass er Chris und Rownan nur wenige Schritte entfernt eindeutig erkennen konnte. Schweigend neigte Lian den Kopf und dann sah er es: Runen auf dem Boden. Magische Runen? „Magie?“, murmelte der Falls im Selbstgespräch. Moment! Wie konnte hier eine magische Barriere auftauchen, wenn sie es doch nur mit Banditen zu tun hatten? Waren das… waren das etwa Magier?! Hey, das hatte nicht in der Aufgabenbeschreibung gestanden! Niemand hatte ihn vorgewarnt, dass hier verdammte Magier lauerten! Wunderbar, einfach wunderbar, schoss es dem jungen Mann durch den Kopf, sich nicht darüber bewusst seiend, dass ausgerechnet Rownan gedanklich vor wenigen Minuten genau die gleiche Wortwahl genutzt hatte. Lian löste die Hand von der Barriere und sah auf. „Ihr habt eine Falle ausgelöst“, fasste er nüchtern zusammen, ohne Rownan und Chris aus den Augen zu lassen. Was? Er gab die Schuld den anderen beiden Magiern? Nunja, ganz Unrecht hatte Lian damit nicht – fair war es dennoch nicht. Mit einem Seitenblick streifte er die Finch und zuckte mit den Schultern. „Das haben wir jetzt von den zwei Metern Abstand. Eine Barriere, die das Team trennt. Grandios.“ Nein, der Braunhaarige sah keinerlei Schuld bei sich selbst. Weder war er es gewesen, der die Falle ausgelöst hatte, noch war er von Ava getrennt worden – denn die beiden waren beieinandergeblieben, ganz anders, als ein gewisser Teamleiter es gefordert hatte. Zum Glück! Lian trat einen Schritt von der Barriere zurück und rieb sich über den wuscheligen Hinterkopf. Er hätte versuchen können, mithilfe seines Manas die Runen zu deaktivieren – er war immerhin nicht unfähig was das anging. Vielleicht hätte er auch versuchen können, mithilfe seines magischen Bogens einen Angriff zu starten, der die Barriere zerstörte. Es waren Optionen, die ihm durchaus in den Sinn kamen… und doch entschied sich der Falls dagegen, diese Fähigkeiten an die große Glocke zu hängen. Er redete sich ein, dass er es tat, um Arbeit loszuwerden. In Wirklichkeit hatte Lian aber vermutlich schlicht Sorge, nicht gut genug zu sein, weshalb er es gar nicht erst probierte. Man konnte sich das Leben auch leicht machen. „Wie gut, dass ihr diese Aufgabe auch zu zweit erledigen könnt, was?“, wiederholte er die Wortwahl des Lupinen provozierend und nicht sonderlich erwachsen. Warum reagierte er nur so extrem? Warum sorgte Lian nicht dafür, dass der Konflikt sich löste? „Dann habt ihr doch sicherlich auch einen Plan, um diese Barriere aufzulösen. Ava und ich sind dafür gar nicht notwendig. Chris, wie siehts aus?“ Und wenn das nicht klappte? Ob es gutgehen würde, wenn sie die Barriere nicht auflösten und jeweils zu zweit weitermachen würden? Ehrlicherweise musste man sagen, dass es noch viel schlimmer, als in der Konstellation zu viert, gar nicht mehr werden konnte…

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyFr 28 Jan 2022 - 15:34


Heavy Metal

Quest | Post Nr. 5


schwarze Stiefel | hellgelber Rock | gelbes Top | dunkelblaue Weste um die Hüften | Haare offen



Keine Schauspielerin? Chris verzog betrübt das Gesicht. Er hatte wirklich gehofft, eine echte Schauspielerin zu treffen. Aber nur eine Sängerin? „Oh“, machte er, während seine Begeisterung sich auf den Weg hinab befand, als hätte man sie auf ein Fahrrad gesetzt und ließe sie jetzt damit den Berg hinabrollen. „Ich mein, Sänger zu sein ist sicher auch toll. Man steht ja auch vor vielen Leuten und kommuniziert auf gewisse Art mit denen. Und man muss auch Ideen haben, was man singt und performen.“ Wow, so viele schlaue Wörter hatte er lange nicht mehr benützt. Nein, weil ihm einfach der Wortschatz fehlte, sondern weil er sich schlicht weigerte, diese zu verwenden. Man hatte immer gewollt, dass er sich gehoben ausdrückte. Mit kommunizieren, Personen, performen. Für ein ‚toll‘ hätte er ein Minus eingetragen bekommen, weshalb er das Wort auch so mochte.
„Aber Schauspieler sind trotzdem cool, also sag da nichts dagegen!“
Das musste er schon klar so sagen, dass Ava das auch verstand! Ansonsten müsste er ihre Freundschaft doch noch kündigen und das wollte er wirklich nicht.

„Total!“,
rief Chris nach hinten, als er Rownan durch die Gänge folgte. „Ich dachte, wir hätten was und jetzt hängst du an dem Schönling.“ Er kicherte leise. „Echt, ich bin enttäuscht. Das bricht mir mein armes Herz.“ Also wirklich. So einfach ließ sie ihn sitzen? Er schürzte die Lippen und trabte dem Wolfsmann hinterher, wobei er mehr oder minder die zwei Meter einhielt. Oft eher minder, aber hoffentlich hatte der Typ keine Augen im Hinterkopf wie seine Mutter, wenn er sich abends hatte rausschleichen wollen, um in den Wald zu verschwinden. Zum Beispiel, um mit den Wölfen zu heulen. Chris mochte Wölfe, und Hunde. Und ausnahmsweise Ava. Und Rownan natürlich auch, drum nickte er begeistert und holte zu ihm auf. „Klingt super, ich glaub, dass schaffen wir!“
Der Teenager betrachtete eine Zeit lang den Boden unter seinen Füßen, wo sein Schatten sich über das Gestein bewegte und versuchte und seinen eigenen Schatten zu steigen. Natürlich klappte es nicht wirklich, aber es genügte, um seinen Kopf für einige Minuten zu beschäftigen. Ansonsten hätte er wieder angefangen irgendetwas zu erzählen. Jetzt sprudelten die Gedanken nur in seinem Kopf und drehten darin ihre Kreise. Fast schon zufrieden mit sich und der Welt, nur eine fette Spur gelangweilt, tänzelte er neben Wolfi durch die schwach beleuchtenden Gänge. „Muss echt anstrengend sein, so einen Gang zu butteln. Außer man ist so groß wie ein Riese. Aber dann bleibt man da sicher stecken, oder?“, murmelte er, als die Worte dann doch übergingen. Chris hob das Gesicht und sah Rownan fragen an. „Oder wie denkst du, haben die das gemacht? Mit einer Schaufel dauert das doch eeeeewig.“ Er zog das e in ewig ewig in die Länge.

Dann veränderte sich der Gang endlich, wurde breiter, bis sie in einer Art Höhle standen. Wie tief sie nun wohl unter dem Berg waren? Das Gesicht nach oben gerichtet, den Mund staunend geöffnete taumelte er mehr als er ging Rownan hinterher und stieß mit der Schulter gegen ihn. „Sorry!“
Chris sprang zurück und prallte mit dem Rücken gegen etwas. Er drehte sich um und stand … nichts gegenüber. „What the fuck…“ Ziemlich perplex starrte er die Luft vor sich an. Dabei war doch definitiv wo angestoßen! „Äh Rowi, was war das?“
Im gegenüber erreichten Ava und Lian die Höhle. Letzterer davon kam auf sie zu, doch kurz vor Chris blieb er stehen, die Hand in der Luft. Vorsicht näherte der Junge sich ihm und legte seine Hand gegen die von Lian. Er spürte einen Widerstand, doch definitiv nicht den der Hand des anderen. Okay, das war creepy.
Laut dem Wüstenmagier schien es sich zwar nur um Magie zu handeln, aber holy, das war eine unsichtbare Mauer vor ihnen! „Eine Falle?“, wiederholte Chris und starrte ihn an. „Echt? Aber ich fühl mich gar nicht tot.“ Okay, es gab auch lebendfallen. Er hatte damit mal Mäuse gefangen, bis die Katze sie gefressen hatte. Da hatte der Beef mit dem Mistvieh der Nachbarn dann auch so richtig begonnen.
„Immerhin habe ich den Wolf und den Questleiter! Ich glaube, damit kann ich mehr anfangen als du“,
schoss er zurück und warf dann einen entschuldigenden Blick zu Ava. „Nichts gegen dich.“
Die Schultern zuckend ging er in die Knie. „Ähm …“ Sollte er jetzt etwa zugeben, dass er nicht so viel konnte? Also … er hatte einen Trick, aber der würde wohl nicht viel bringen. Aber er hätte es immerhin probiert!
„Klar!“,
meinte er also, nickte bestätigend, und trat zurück. Chris hob die rechte Hand, zielte auf die Wand und leitete Magie in seine Fingerspitzen. Er konnte nicht viel, was Asche anging, aber das hier hatte er sich im Buch aufgeschrieben und jeden Tag gelesen, bis er es gekonnt hatte! Aschestaub bildete sich auf seiner Hand, und formte sich dort zu einer kleinen, grauen Kugel. Chris schleuderte das Ding gegen die Wand und hoffte nur, es würde dann nicht auf seinen hübschen Rock hinabrieseln! Da wäre es echt schade drum.


70 | 85



Zauber:


#Chris_q2 #Chris


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Zuletzt von Christoff am So 13 Feb 2022 - 14:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyDi 1 Feb 2022 - 15:28

Ein warnendes Fauchen versuchte, sich seinen Weg aus der Kehle des ehemaligen Popstars zu bahnen, doch diese schluckte es widerwillig herunter. Nicht nur heulte Chris ihr die Ohren voll, nun behauptete Rownan auch noch, dass sie die Aufgabe einfach zu zweit erledigen würden. "Heult doch!" blaffte sie schließlich zurück, der Frust in ihrer Stimme kaum zu überhören. Wie neidisch konnte man eigentlich sein? So verhielten sich doch keine Teamkollegen! "Weißt du was? Du hast absolut recht, Lian. Wir nehmen uns einfach etwas Zeit zu zweit." Von außen betrachtet war die aktuelle Situation nicht viel mehr als ein absoluter Kindergarten - keiner nahm den jeweils anderen wirklich ernst, es ging ausschließlich darum, dem Gegenüber noch eins reinzudrücken.  Niemand würde darauf kommen, dass es sich bei den vier Magiern tatsächlich um ein Team handelte, obwohl diese Aufgabe keinesfalls im Alleingang zu bewältigen war. Die Schwarzhaarige lehnte ihren Kopf ein wenig zur Seite um ihn kurz auf Lians Schulter zu ruhen und ihn aus großen, braunen Äuglein zuckersüß anzusehen. Auch wenn sie langsam das Gefühl beschlich, sich falsch zu verhalten, sie war nicht bereit, es sich einzugestehen. Schließlich waren die Anderen mindestens genauso falsch. Der Klügere gab nicht nach!
Zumindest für einen kurzen Moment kehrte schließlich Ruhe ein - somit war dieser kleine Augenblick vermutlich der erste seit dem Zusammentreffen, in dem keiner versuchte, sich die Köpfe einzuschlagen. Ein großer Fortschritt, der jedoch nicht lange anhielt. Ein merkwürdiges Geräusch ließ die Ohren der Feline hellhörig werden. Was war das eben gewesen? Auch der Falls schien es wahrgenommen zu haben, denn er zog sie ruckartig näher heran (was eigentlich kaum noch möglich war). Dies wiederum ließ sie zusammenzucken, denn mit so einer Reaktion hatte sie schlichtweg nicht gerechnet. Es war schließlich nur ein kleiner Pieps gewesen! Aber vielleicht wollte er ja Held spielen. Ein süßer Gedanke eigentlich. "Ja, vielen Dank." erwiderte sie also und schenkte ihm ein gut gekünsteltes Lächeln. Nun deutlich aufmerksamer schritten sie weiter voran, hinein in eine Art Raum, welcher mehrere Möglichkeiten bot um weiterzugehen. Ava Finch ließ sich einige Schritte zurückfallen um die räumliche Veränderung genauer zu betrachten und zumindest kurz die Luft zu prüfen. Irgendetwas schien hier nicht ganz richtig zu sein. Was genau konnte sie nicht sagen, aber ihre Sinne warnten sie vor irgendetwas. Was auch immer dieses etwas sein mochte. Instinktiv suchte sie den Blick zu dem anderen Tiermenschen hier im Raum. Wenn jemand das flaue Gefühl in ihrer Magengegend nachvollziehen konnte, dann er. Die Sinne gewöhnlicher Menschen waren schlichtweg stumpf, das hatte sie schon sehr früh gelernt. Ihre Wahrnehmung war deutlich ausgeprägter als die der normalen Bevölkerung.
Schließlich brauchte der Wolf jedoch gar nicht zu antworten, denn Lian hatte bereits den Grund für die Verunsicherung der Finch gefunden. Magie? Eine Falle? Eine unsichtbare Wand schien sich einmal quer durch den Raum zu ziehen, trennte das sowieso schon zwiegespaltene Team nun auch offiziell in zwei. Ihr Schwanz zuckte unruhig, als sie näher an das magische Konstrukt heranschlich. "Ja, echt toll, großer Herr Alphawolf. Der Plan ist echt super aufgegangen, hm?" provozierte sie an der Seite ihres Verbündeten. "Wären wir eng beisammen geblieben wäre das nicht passiert." Nicht, dass sie das gewollt hätte, aber eine Chance, dem Lupinen die Schuld in die Schuhe zu schieben würde sie sich nicht entgehen lassen. "Dann zeigt mal, wie ihr die Situation alleine lösen könnt. Lian und ich warten solange." Die trat einen großen Schritt zurück um zu verdeutlichen, dass den Magiern auf der anderen Seite nun die Bühne gehört. Natürlich brannte es ihr in den Fingern (Zehen?) der unsichtbaren Trennwand ein oder zwei ordentliche Tritte und Schläge zu verpassen um zu sehen was passierte. Rein aus Prinzip hielt sie sich jedoch zurück, überließ vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben freiwillig jemand anderem das Spotlight. "Nach dem Kommentar kannst du wirklich sehr froh sein, dass Rownan auf deiner Seite ist und nicht ich." zischte Ava Finch und visierte den Nachtmahr drohend an. Nur weil sie hübsch und zierlich war hieß das noch lange nicht, dass sie nutzlos war. Ihre Giftmagie würde zwar nicht viel gegen eine magische Wand ausrichten, aber dafür war sie auch nicht ausgelegt. Gerne legte sie diesen Aspekt als Vorteil aus - ihre Gegner schienen sie stets zu unterschätzen und sie als einfaches Ziel zu sehen. Doch das war sie beim besten Willen nicht. Wenn solch herabwürdigende Kommentare jedoch von Kollegen kamen, frustrierte es sie. Sie war kein Schwächling, verdammt! Wie viele Jahre hatte sie stundenlang in viel zu engen, bewegungseinschränkenden Kostümen im grellen Schweinwerferlicht auf der Bühne herumgetanzt? Nur um danach direkt zum nächsten Auftritt geschickt zu werden und das Gleiche noch mal zu wiederholen? Sie wollte mal sehen, wie ihr das irgendjemand der hier Anwesenden nachmachte ohne umzukippen. Tsk!
Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und beobachtete jede Bewegung, die Chris ausführte mit Adleraugen. Er sollte ruhig wissen, dass er unter genauester Beobachtung stand und nun lieber gut ablieferte. Zuerst schien er zu zögern, doch dann bereitete er einen kleinen Zauber vor. Eine dunkelgraue Kugel (Asche? Rauch? Irgendsowas) bildete sich in seiner Handfläche und wurde schließlich schwungvoll in die Richtung der Barriere geschleudert. Kurz darauf entstand eine große Staubwolke, welche vorerst die Sicht auf die Magier der anderen Seite vollkommen verschleierte. Dagegen kamen nicht einmal die scharfen Äuglein einer Katze an. "Hat es geklappt?"

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"You say that I'm kinda difficult,
but it's always someone else's fault."

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMo 7 Feb 2022 - 23:47

#5 So ganz war sich Rownan nicht sicher, was die Motive seiner „Begleitung“ waren. Nachdem dieser alles andere als einen ersten guten Eindruck bei Rownan hinterlassen hatte, begann mitten im Feindesland der Smalltalk. Nun gut, ganz unschuldig war er daran auch nicht, aber dazu gleich mehr. „Stellt euch vor Chris, es gibt Leute, die diesen Beruf ihr Leben lang ausführen. Nun überlegt vielleicht für euch selbst, wie weit ihr kommen würdet, wenn ihr euer ganzes Lebens nichts anderes als graben würdet?“. Die Aussage war relativ knapp, mit genug Betonungen, um dem anderen verständlich zu machen, dass es nicht die beste Idee war sich jetzt über so etwas zu unterhalten. Irgendwie wirkte der Magier durchaus sympathisch auf den Satyrs aber es war wohlmöglich den Umständen geschuldet, dass er nicht so richtig warm mit ihm werden konnte. Es würden sich noch genug Situationen ergeben, in welchen sich das Bild des Aschemagiers verbessern konnte. Und dann ging alles viel zu schnell den Bach runter. Wie konnte es nur dermaßen aus dem Ruder laufen und das auch noch in so kurzer Zeit. Hätte er intervenieren sollen? Noch bevor sie in die Mine gegangen waren, hätte er eine Ansage machen können. Durch eine strikte und klare Ansage wäre nicht nur die Hierarchie bewusst geworden sondern auch allen Beteiligten, dass der muntere Spaß jetzt ein Ende hatte und sie sich auf den Auftrag vor sich konzentrieren mussten. Aber das hatte Rownan nicht getan, im Gegenteil, er hatte sich nicht nur selbst anstacheln lassen sondern gleich noch mit ausgeteilt. Und dass noch Momente, bevor sie in die Falle getappt waren. Eine Falle, die der Wolf auch ohne seinen ausgeprägten Geruchssinn Meilen gegen den Wind gerochen hatte und trotzdem alle Magier hineingeführt hatte, weil die Fähigkeiten, die er dafür gebraucht hätte, nicht in seinem Arsenal waren. Vielleicht war jemand anderes hier dazu in der Lage, er jedenfalls nicht. Töricht war dafür gar kein Ausdruck mehr. Es war fahrlässig. Es hätte an dieser Stelle ohne größere Mühe passieren können, dass er nun schlichtweg allen anderen die Schuld für ihre missliche Lage gab. So jemand war der Lupine jedoch nicht. Er trug die Verantwortung. Es war demnach seine Schuld und auch seine Aufgabe alle drei hier wieder rauszuholen, die Quest abzuschließen und im besten Fall ebenfalls lebendig hier wegzukommen. Genau in dieser Reinfolge. Um das allerdings umzusetzen, brauchte er Zeit und vor allem Ruhe. Ruhe einen klaren Gedanken zu fassen, um zu verstehen, was genau sich gerade ereignet hatte und wie sie von hier aus weitermachen würden.

Zusammen mit Chris, der zwar den Abstand eingehalten hatte, durch ihr Tempo aber immer noch näher an dem Satyrs als an dem anderen war, hatte er den größeren Raum betreten. Vor ihnen gab es nur zwei mögliche Richtungen; hinter ihnen nur die Flucht zurück an Tageslicht. Wie er bereits zuvor analysiert hatte, wäre eine Besprechung nun an der Tagesordnung gewesen. Das Geräusch, welches alle Magier hellhörig machte und endlich dafür sorgte, dass so etwas wie Professionalität an den Tag gelegt wurde, war hingegen der Faktor, der ihnen genau dieses Vorgehen verwehrte. Zumindest das physische, wie es schien, denn er konnte die Stimme Lians noch vernehmen dabei aber beobachten, wie seine Hand mitten in der Luft auf eine Art Widerstand traf. Den Blick gen Boden gerichtet, erblickte er das gleiche Phänomen: Runen. Magie war, egal wie sehr er damit Kontakt hatte, in Großenteilen immer noch ein Mysterium für den Tiermenschen. Er selbst konnte sie kaum einsetzen geschweige denn kannte er sich überschwänglich gut damit aus. Mehr als dass es Runen waren, konnte er auch nicht erahnen. Von Lesen brauchte man gar nicht zu sprechen. Es wäre auch dieser Moment gewesen, in welchem der Hybride gehofft hatte, dass sämtliche Seitenhiebe für beendet erklärt wurden waren. Fehlanzeige. Noch bevor der Braunhaarige mehr als ein paar Wörter geäußert hatte, wusste der Gravitationsmagier, dass es, und er fühlt sich selbst schlecht dabei so vulgär zu denken, absolute Gülle war, die der Kerl aus Aloe von sich gab. Trotzdem fragte er sich, ob es jener mit Absicht tat, nachdem sie sich am Basar getroffen hatten oder ob er tatsächlich nicht dazu in der Lage war den Ernst der Situation zu erkennen. So erforderte es Rownans ganze mentale Stärke, um diese Kommentare einfach wegzuatmen. Was es ihm zumindest verriet war, dass Dieb nicht in der Lage sein würde, die Runen zu durchbrechen. Man musste immer das positive sehen.

Mit einem Magier aus dem Rennen blieben noch drei weitere übrig. Der Junge mit dem zweitlautesten Mundwerk fackelte nicht lange und bremste sogleich mit der eigenen Schulter am Körper des Grauhaarigen. Rowie? wiederholte nun der Tiermensch skeptisch. Er hatte ein Talent dafür ungewollte Spitznamen zu sammeln. Auch jener hatte gemerkt, dass sie Opfer einer Falle geworden waren. Nur weil es eine Falle war, musste man jedoch nicht gleich sterben. Soweit so gut. Doch genau wie Lian ließ er nicht von den Provokationen ab, wenn auch, das würde nur Rownan nie zugeben, es ihn erfreute, dass er nicht Ziel dieser Attacken war. Da sie sowieso allem Anschein nach bereits nach Sympathien aufgeteilt waren, sorgten die Worte der Felinen, die sich wohl als ebenso nutzlos wie der Illusionist entpuppte, zumindest, wenn es um magische Runen ging, nur noch für ein trauriges Schnauben. Sie wollte einen Alphawolf! Sie sollte einen bekommen! Aber er würde gewiss nicht nach ihrer Pfeife tanzen, da konnten noch hundert weitere Barrieren zwischen ihnen liegen. Ruhig Rownan, du lässt dich schon wieder anstacheln. In dieser Konstellation war es beinahe unmöglich einen kühlen Kopf zu bewahren. Nicht zuletzt, weil es seine Instinkte, seine Urreize waren, die im permanent vermittelten sich diese Attacken nicht gefallen zu lassen. So blieb es vorerst an seinem Partner etwas auszuprobieren. Viel hatte die Gruppe nicht zu verlieren also ließ er den Magier gewähren. Der Lupine hoffte nur, dass es nicht in Richtung Explosions- oder Feuermagie ging. Die kleinen, waren es Aschekugeln, bildeten sich auf der Hand des Braunhaarigen, ehe diese gegen die unsichtbare Wand geschleuderten wurden. Der dabei entstehende Staub hüllte die beiden Männern ein, bewegte sich jedoch nicht auf die andere Seite der Trennung. So konnte Rownan nicht anders als zu husten, ehe er mit seiner Waffe vorsichtig in kreisenden Bewegungen versuchte, die Sicht wieder aufzuklären. Immerhin hat er uns nicht umgebracht. Nachdem sich die Asche langsam zu lichten begann, konnte der Satyrs nicht nur seine beschmutze Bekleidung sehen, sehr zum Leidwesen seiner Laune, als auch die beiden anderen, die ebenso hoffnungsvoll auf ein Ergebnis warteten. „Fehlanzeige“ antwortet er knapp auf die eher rhetorische Frage seiner Gildenkollegin. Natürlich hätte der Hybride jetzt seine körperliche Stärke einsetzen können, um zu prüfen, ob es mit bloßer Gewalt zu lösen war. Diese Blöße wollte er sich, trotz dem Umstände, nicht vor ihnen geben. Weder vor Lian noch vor Chris aber allen voran nicht vor Ava. Egal ob es funktionieren würde oder nicht, er würde einen dummen Spruch kassieren. Nein, sie mussten sich auf andere Art und Weise befreien.

Dann, ganz plötzlich, war er da, der Moment der Ruhe, den Rownan sich so sehnlichst wünschte. Selbst wenn es nur ein kurzer Augenblick sein mochte, es reichte nicht nur, um seine Gedanken zu sammeln, sondern auch all die aufgestaute Wut zu kanalisieren. Zumindest so lange, bis ihm wieder jemand anpissen würde. Was war nur mit seinen Gedanken los? Er war selbst überrascht, wie stumpf die Worte waren, die er in den letzten Minute ausgewählt hatte. Sich elegant zumindest den gröbsten Dreck abklopfend, positionierte er sich so, dass alle drei einen guten Blick auf ihn hatten, während er mit dem Degen die Mauer entlangfuhr, immer zu einige Runen aufleuchten lassend, wenn er sie mit der Klinge berührte. „Lian, prüf bitte, ob wir noch zurückkommen oder ob uns nur die Flucht nach vorn bleibt“. Chris und er waren nicht in der Lage zum Eingang zurückzukommen, aber das Pärchen konnte dies durchaus. Noch bevor der Wolf am Ende angelangt war, informierte die Sphynx bereits alle Anwesenden, dass auch die Runen den Ausgang zu versperren schienen. Die Mauer zog sich bis zum Ende durch und so blieb jeder Zweiergruppe nur ein möglicher Ausweg. Wieder bei seinem Team angekommen, schaute er in die Runde. „Genau das war der Grund, warum wir Abstand halten sollten. So hätte eventuell zumindest eine Person Hilfe holen können“. Ganz konnte er den Kommentar des Popsternchens nicht stehen lassen. Aber damit wäre auch die vorerst letzte Spitze seinerseits geäußert worden. Er schloss die Augen, atmete einmal kräftig ein und hob dafür ebenso die Hände an, fast wie eine meditative Atemübung, ehe er ausatmete und die Hände wieder senkte. Sein Blick war nun fokussiert und ernst und er wollte diese Atmosphäre transportieren. „Ich möchte jetzt, dass sie mir ganz genau zu hören: Unsere Zwietracht hat uns in diese Situation hineinmanövriert, aber die muss nicht der Grund sein, weshalb diese Quest nicht erfolgreich zu Ende zu führen ist. Vor uns lauern unbekannte Gefahren. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt in den Zweiergruppen funktionieren. Keine Bemerkungen, keine Beleidigungen mehr! Ich möchte nur noch Informationen hören, die der Sache beitragen, mich eingeschlossen. Es gilt jetzt was ich sage“. Die wichtigste Botschaft war ausgesprochen. Mit der Asche und dem Staub auf dem Boden, zeichnete er die Gänge rudimentär nach, ehe er wieder zu sprechen begann. „In der Regel führen diese Gänge irgendwann wieder zu einem zentralen Raum zusammen. Wichtig ist: Die Aufgabe war es die Banditen zu vertreiben. Niemand hat gesagt, dass wir hier ein Blutbad anrichten müssen“ dann schaute er zu Lian konkret „Ich will, dass du deinen Verstand und deine Wortgewandtheit nutzt, um eventuelle Konflikte zu entschärfen. Ava“ sein Blick wechselte zu ihr „Sie sind seine Augen und Ohren. Das letzte was wir brauchen, ist in eine weitere Falle zu laufen. Was er sagt, gilt für sie, so wie mein Wort für alle hier“. Eine kurze Pause kehrte ein, um der Sache etwas Wirkung zu verleihen. „Chris, sie bleiben weiterhin an mir dran. Auch für uns gilt deeskalierendes Verhalten. Irgendwo da drin ist die Person, die die Runen aufrechterhält. Können wir sie überzeugen oder ausschalten, kommen wir hier weg. Ich weiß, dass sie alle fähige Magier sind und es wird Zeit, sich auch als solche zu benehmen! Gibt es noch Fragen?“. Den Degen wieder in die Scheide steckend, hoffte der Alphawolf inständig, dass die kleine Ansprache allen den Kopf gewaschen hatte. Er jedenfalls war wieder ganz bei der Sache.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
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Lian blieb offensichtlich nicht alleine mit seinem Vorhaben, einfach absolut nichts Sinnvolles zu unternehmen, um die unsichtbare Wand vielleicht doch noch zu zerstören. Ava pflichtete ihm nicht nur bei (der Falls mochte es, wenn man ihm zustimmte), sondern trat auch entschieden einen weiten Schritt zurück und überließ damit den Magiern auf der anderen Seite der Mauer das Spotlight. Als Chris seine Handfläche öffnete und Asche darüber erschien, runzelte der Bogenschütze die Stirn. Aschemagie? Eine Magieform, mit der der junge Mann bisher überhaupt keine Berührungspunkte gehabt hatte. Allgemein fiel ihm auf, jetzt wo er näher darüber nachdachte, dass das Team sich durch ihren Zwist gar nicht über die Fähigkeiten des jeweils anderen unterhalten hatten. Das war… nicht optimal. Es war der erste Denkanstoß inmitten seiner Trotzaktion, der Lian dazu brachte, zumindest ein wenig über sein bisheriges Verhalten nachzudenken. Es war noch nicht genug, dass man hätte behaupten können, er war geläutert… aber auch kleine Schritte führten irgendwann ans Ziel, nicht? Nachdem Chris seine Aschekugel gegen die Mauer geschleudert hatte, passierte zunächst… nichts. Zumindest nicht viel, wenn man von der dunkelgrauen Aschewolke absah, die sich keine Sekunde später auf der Seite von Rownan und dem Schwarzhaarigen ausbreitete und die Sicht auf die beiden Magier gänzlich verdeckte. Nur das Husten der Anderen hallte durch den hohlen Raum, bevor Ava die alles entscheidende Frage stellte: Hattes es geklappt?

„Fehlanzeige“

Wie ein einziges Wort einfach jede Hoffnung so eiskalt zerstören konnte. Die Antwort von Rownan ließ überhaupt keine Interpretationsspielraum, sondern brachte es schlicht auf den Punkt. Als die Aschewolke sich verzog, wurde deutlich, dass sie immer noch genau dort waren, wo sie vorher gewesen waren: Inmitten einer dunklen, irgendwie gruseligen Höhle, getrennt durch eine unsichtbare Mauer, die sie offensichtlich nicht fähig waren, zu durchbrechen. Aber stimmte das eigentlich? Wenn man genauer darüber nachdachte, hatte das Team bei Weitem nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die sie gehabt hätten. Der Hybride hätte mit seiner körperlichen Kraft vielleicht einen Riss in diese magische Mauer schlagen können. Und auch Lian musste sich – sofern er auf seine magischen Pfeile zurückgriff – eigentlich nicht verstecken. Warum also hatten sie es nicht versucht? Stolz. Vermutlich war es nicht mehr als ihr verdammter Stolz, der ihnen allen im Wege stand. Man konnte nur inständig hoffen, dass alle Beteiligten mit der Zeit und den Jahren noch genügend reifen würden, um irgendwann über solche banalen Dingen zu stehen… okay, zweifelhaft, dass der Falls jemals einen Punkt in seinem Leben erreichen würde, wo er sich nicht durch seinen eigenen Stolz das Hirn vernebeln ließ. Aber vielleicht bestand ja zumindest für die anderen Magier in dieser Gruppe noch Hoffnung?

Es war dieser kleine, unscheinbare Moment der Ruhe, der nicht nur bei Rownan dafür sorgte, dass sich die diversen Gedanken der letzten Minuten ordneten. Auch die Sphynx atmete plötzlich tiefer durch und realisierte jetzt erst die wilden Emotionen, die ihn fest im Griff gehabt hatten. Warum die Gefühle so mit ihm durchgegangen waren, konnte der 19-Jährige zwar immer noch nicht verstehen, aber die Erkenntnis an sich reichte schon, um mehr darüber zu reflektieren und sie wieder zunehmend zu kontrollieren. Ihm war ja nicht klar, dass er seit einer Weile besonders anfällig für Gefühle und Emotionen von Personen in seinem Umfeld war und sie ihm deshalb immer wieder entglitten. Der Braunhaarige war überrascht, als das Wort des Lupinen direkt an ihn gerichtet wurde und er mit auffallend ruhiger Stimme darum gebeten wurde, den Eingang zu überprüfen. Ja, sehr richtig, Rownan sprach eine Bitte und keinen Befehl aus und traf dadurch natürlich deutlich mehr die Wortwahl, die es brauchte, um einen Lian Falls dazu zu bewegen, mitzuspielen. Wenn der Teamleiter wieder dazu fähig war, selbst solche Kleinigkeiten bei seinen Formulierungen zu berücksichtigen, war das wohl ein Zeichen dafür, dass das Kriegsbeil vorerst wieder begraben werden konnte, oder? Der Illusionist jedenfalls haderte nicht lange, sondern trat ohne irgendeinen Kommentar auf den Ausgang der Höhle zu. Als Lian die Hand hob, traf er genauso wie zuvor gegen ein unsichtbares Hindernis. „Der Ausweg ist blockiert“, informierte er mit wenigen Worten alle Anwesenden über seine Beobachtung und drehte sich dann auf dem Absatz herum. Aus dieser entfernten Position heraus lauschte er der Ansprache von Rownan. Oha – da übernahm ja jemand richtig Führungsverantwortung. Keine Beleidigungen, keine Bemerkungen mehr? Natürlich wusste Lian, dass auch er damit gemeint war, da der Lupine sich selbst allerdings nicht ausnahm, sorgte das für keine Abwehrhaltung in dem 19-Jährigen. Er dachte sogar ernsthaft darüber nach, jetzt, wo auch er wieder einen klareren Kopf besaß. Natürlich gab es einige Dinge, die zwischen ihnen unausgesprochen waren, doch umso deutlicher erinnerte sich der Lockenkopf daran, dass sie sich auf dem Basar von Aloe einen Waffenstillstand zugesagt hatten. Einen Waffenstillstand, der bisher nicht wirklich von beiden Seiten aufrechterhalten worden war, oder? Vielleicht besaß der Illusionist grundsätzlich einen Hang zum Lügen, was aber nicht hieß, dass er sich nicht an ein Wort halten konnte, das er gegeben hatte. Und jetzt, wo er Rownan so sprechen hörte, überkam den Falls das Gefühl, dass sie beide sich ein wenig am Riemen reißen sollten. Wenn sie sich mal wieder an die Kehle gehen wollten, dann konnten sie das auch noch erledigen, wenn sie aus dieser Höhle entkommen und unter sich waren, oder? Lian war nicht erpicht darauf, irgendwelche Zuschauer bei der nächsten Schlägerei mit dem Satyrs dabeizuhaben.

Der Bogenschütze konnte gerade so eben noch einen Blick auf die am Boden gezeichnete Skizze des Höhlenkomplexes werfen, als die Stimme des Satyrs Magiers sich erneut erhob und er Lian erneut ansprach. Der blinzelte überrascht und das nicht nur aus einem Grund. Die erste, eher kleinere Sache, die dem Braunhaarigen auffiel: Er wurde wieder geduzt, weg von der distanzierten Höflichkeit, die der Lupine ihm gegenüber zuvor an den Tag gelegt hatte. Es war nichts, womit der Falls gerechnet hatte und doch hieß er es sehr willkommen. Bestätigte das nicht erneut, dass auch Rownan gewillt war, sich wieder an ihre Vereinbarung vom Basar zu halten? Aber die Verwunderung der Sphynx entstand auch aus einem anderen Grund: Verlangte der Lupine ernsthaft von ihm, dass er seine Wortgewandtheit einsetzte, um Konflikte zu entschärfen? Er? Wenn seine lose Zunge zu etwas gut war, dann dafür, die Konflikte erst so richtig explodieren zu lassen. Der Falls musste sich verhört haben und er musste sich wirklich zusammenreißen, um Rownan hier vor allen Leuten nicht an den Zug in Crocus zu erinnern. Gerade der Lupine sollte seine unvergleichlichen Fähigkeiten in Deeskalation noch lebhaft in Erinnerung haben. Aber auch nach mehreren Sekunden konnte Lian keinen Scherz in den hellblauen Augen des Hybriden erkennen – er meinte das genauso ernst wie alle anderen Worte, die er an die Gruppe aussprach. Wow, der Bogenschütze hätte gerne gelacht, entschied sich allerdings lieber dagegen – Kriegsbeil begraben und so. Aber auch damit hatte die Verwunderung von Lian noch nicht den Gipfel erreicht, denn der Lupine sprach nun an Ava weiter und verkündete offiziell, dass … der Falls das Teilkommando erhielt? Die hellgrünen Augen weiteten sich, der Mund öffnete sich einen Spalt breit. Verantwortung?! Moment, das war nichts, wonach der 19-Jährige jemals verlangt hatte! Verantwortung… und auch Vertrauen, oder? Entweder vertraute Rownan ihm in gewisser Weise oder es war für ihn die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen, als er sich zwischen Ava und Lian hatte entscheiden müssen. Ja – das Zweitere klang realistischer. Eindeutig.

Nachdem der Teamleiter geendet hatte, stellte sich eine erneute Stille ein. Kein Wunder, hatte sich die Stimmung von jetzt auf gleich gänzlich verändert. Rownan hatte es mit seinen Worten und Gesten nicht nur geschafft, zumindest Lian einzufangen, sondern ihm auch klarzumachen, dass die Situation ernst und keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen war. Die kleine Streiterei zuvor hatte den Falls ganz gut davon abgelenkt… argh, irgendwie war ihm das fast lieber gewesen. Er seufzte leise und hob dann schlussendlich ergeben beide Hände an, um seine Kooperation zu vermitteln. „Verstanden.“ Kein Herr Alphawolf oder eine andere Herabwürdigung. Lian entschied sich, zumindest vorerst auf der Seite des Lupinen zu spielen, weshalb er sich zu Ava herumdrehte und leicht schmunzelte. Er glaubte nicht, dass die selbstbewusste Sängerin sich einfach so von dem Hybriden Befehle geben lassen wollte – auch nicht, wenn der Befehl lautete, dass sie auf den Falls hören sollte. Wenn man Ava Finch motivieren wollte, nach den aufgestellten Regeln zu spielen, dann musste man ihr einen Grund geben, warum sie das vielleicht wollen könnte. Einen Grund, den Lian sich nun überlegen wollte. „Je schneller wir diese Banditen vertrieben haben, desto schneller können wir von hier verschwinden“, ließ er sie mit einem beiläufigen Schulterzucken wissen und bot ihr dann den Arm an, den sie zuvor bereits bereitwillig angenommen hatte. Der Braunhaarige kramte in dem Wissen, das er aus allen möglichen Klatschblättern gesammelt hatte und ordnete die Informationen, die er über Jahre der intensiven Recherche über Ava Finch hatte sammeln können. Er brauchte etwas, das die hübsche Feline mochte, wofür man sie begeistern konnte. Und dann fiel ihr eine Vorliebe ein, von der man immer wieder hatte lesen können – so zweifelhaft diese Vorliebe vielleicht auch gewesen sein mochte: „Und je schneller wir von hier verschwinden, desto schneller kann ich die berühmte Ava Finch in eine meiner Lieblingsbars einladen?“ Tanzlokale, Bars und Alkohol… ja, mehr als nur ein Foto, das je von der Schwarzhaarigen gemacht worden war, hatte irgendeine von diesen Komponenten besessen. Oder auch alle zusammen. „Oh und der Inhaber ist ein großer Fan deiner Songs.“ Okay, das war eine eiskalte Lüge, aber darauf kam es nicht an. Wichtig war, dass die Dunkelhaarige das Gefühl vermittelt bekam, im Mittelpunkt stehen zu können. Lian hoffte, dass diese Aussicht ausreichte, um die Feline nicht nur für den Auftrag zu motivieren, sondern auch dafür, ernsthaft mit ihm an einem Strang zu ziehen. Ob allein sein jetziges Verhalten schon zeigte, dass er vielleicht doch etwas mehr konnte, als nur für explodierende Konflikte zu sorgen? Schade, dass das dem Braunhaarigen auch nach Beendigung seiner Worte gar nicht richtig bewusst geworden war.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptySo 13 Feb 2022 - 15:55


Heavy Metal

Quest | Post Nr. 6


schwarze Stiefel | hellgelber Rock | gelbes Top | dunkelblaue Weste um die Hüften | Haare offen



„Ich würde nach spätestens fünf Minuten aufhören, das wäre mir zu langweilig und anstrengend“, gab er ehrlich zu. „Ich kanns mir echt nicht vorstellen, wie jemand das hinbekommt. Der muss ja richtige Krallen haben.“ Eine kurze Pause, in der Chris nachdachte, als ihm etwas einfiel. „Oder ne Schaufel. Eine große Schaufel.“ Aber das würde trotzdem ewig dauern … Der Teenager schüttelte den Kopf. Nein, er würde da verrückt werden. Ihm wurde ja schon langweilig, während er nur durch den Gang lief, ohne zu wissen, wie lange er das noch tun müssen würde.

„Pff.“
Chris schnaubte leise. Aber er hielt sich zurück, Ava noch mehr auf den Schwanz zu treten. Irgendwie schien er mit seinen bisherigen Kommentaren sich bei ihr nicht eingeschleimt zu habe. Eigentlich fand er einschleimen echt scheiße. Man hatte natürlich versucht ihm beizubringen, wie man den hohen Tieren in ihren fetten Allerwertesten kroch, bis man ihnen vorne wieder rauskam, nur um zu erreichen, was man wollte. Chris hatte das immer eine höchst ekelhafte Vorstellung gefunden, obwohl sie von ihm kam. Formuliert war sie ihnen natürlich anders vorgetragen worden, aber bei ihm war es so angekommen und er hatte sich dem in keiner Weise zugeneigt gefühlt. Aber bei Ava hätte er es sogar fast getan!
Ja, sie war eine Katze. Ja, Chris mochte keine Katzen und sie ihn auch nicht. Ob es vielleicht daran lag, dass er eine katzenabweisende Aura hatte? Aber trotz alledem, fand er die Sängerin cool! „Sorry“, rief er also hinüber und hob abweisend beide Hände. „Hab doch gesagt, dass das nicht gegen dich ging. Eigentlich solls gegen Lian gehen.“ Ob das die Situation so viel verbessern würde? Zweifelhaft. „Ich glaub durchaus, dass du mich in der Luft zerfetzen könntest.“ Er grinste sie entschuldigend an, auch wenn er es so meinte. Chris war nicht wirklich flott unterwegs oder hielt viel aus. Er hatte einfach nur eine verdammt große Klappe und den Filter zwischen Hirn und Mund verloren, der die Phrasen rausfischte, die nicht freundlich waren. Oder um ehrlich zu sein, hatte er diesen absichtlich verbrannt. Meistens war es ziemlich amüsant und langweilig wurde es dadurch nur selten.

Nachdem keiner sich traute was zu machen, waren sie alle Lügner und in Wahrheit Schwächlinge?, sprang Chris über seinen Schatten und formte eine Aschekugel, die er kurzerhand gegen die Barriere warf. Sie zerplatzte ein Stück über seinem Kopf daran und dichter Staub hüllte ihn und Rownan ein. „Ah scheiße, ich habs im Auge!“, rief er und taumelte rückwärts, während er die Augen zukniff und hustete. Mist, das tat weh! Jammernd rieb er sich die Augen, bis er blinzelnd wieder etwas sehen könnte, und begutachtete seine Kleidung. „Scheiß Asche“, knurrte er und klopfte sich das Oberteil und dann den jetzt nur noch blassgelben Rock ab, ohne dass es viel brachte. Außerdem hatte er jetzt Asche in den Stiefeln.
Das niederschmetternde Fehlanzeige des Wolfes sorgte für einen weiteren Fluch. Da hatte er sich und Rownan eingestaubt, ohne dass es etwas genützt hatte. „Drecks Wand.“ Chris kam wieder näher und trat mit dem Fuß dagegen. Das Ding gab keinen Millimeter nach, dafür taten seine Zehen jetzt ein wenig weh. „Die Mauer hasst mich“, stellte er fest. „Ich hass sie auch.“

Mit einem Ohren hörte er Rownan zu, als dieser mit einem schlauen (oder vermutlichen schlauen) Vortrag zu ihrer Zusammenarbeit bekam. Irgendwas von keine dummen Sachen mehr sagen. Chris würde seine Weste darauf nicht verwetten, dass er das einhalten würde, aber das mussten die anderen ja nicht wissen. Sie würden es schon noch früh genug erfahren.
Aktiv zuhörte er erst, als sein Name fiel. „Hm?“, drehte er sich um. Er nickte, dann lachte er aber. „Deeskalierendes Verhalten?“, wiederholte er und grinste. Na, ob das was werden würde? „So eskalierend warst du bisher ja eh nicht.“ Dass Chris es schon war, ließ er erstmal außer Acht.
Immerhin Lian schien sich daran zu halten, befolgte die Anweisung und kam mit schlechten Neuigkeiten. Zumindest für ihn und Ava, Chris saß ja sowieso in der wortwörtlichen Falle. Da war eine Wand mehr oder weniger auch schon egal. Aber wie der sich schon wieder an Ava ranwarf! Arsch. „Man, was hat der, was ich nicht hab“, murmelte er nicht gerade leise. Ja, ihm war schon bewusst, dass Lian mehr rumschleimte, wie eine ekelhafte Schnecke, aber trotzdem! Das nervte ihn echt!
Um sich das nicht länger anzusehen, drehte er den beiden den Rücken zu. „Also, wir schauen einfach mal, wo wir hinkommen ohne zu sterben? Wie wärs, wenn ich vorgehe? Ich glaube, die zwei werden eher dir zuhören und helfen als mir. Und wenn wir dich verlieren, sind wir am Arsch.“ Eigentlich war Chris gar nicht so fluchend unterwegs, so oft hatte er Arsch innerhalb kurzer Zeit noch nie gesagt.
Der Junge schüttelte den Kopf und lief los in den rechten Gang, den der Wolf zuvor angestrebt hatte. „Du Rowi, warum genau hat keiner von euch etwas gegen die Wand gemacht? Könnt ihr alle nichts?“, fragte er unverblümt.


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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyDi 15 Feb 2022 - 19:40

Fehlanzeige, huh? Ehrlich gesagt war die Feline nur wenig überrascht von der schlechten Nachricht. Sie hatte es bereits im Voraus geahnt, auch wenn sie das Gegenteil gehofft hatte. Natürlich war sie froh, dass die unsichtbare Wand ihr den Wolf und den Weirdo von der Pelle hielten, doch dies kam mit einem viel zu hohen Preis: halbierte Kampfkraft. Selbst sie war clever genug um zu verstehen, dass das kein fairer Tausch war. Frustriert biss sie die Zähne zusammen. Ihr Schweif peitschte unruhig hin und her während sie gezwungenermaßen den Worten des Lupinen lauschte. "Wären wir zusammengeblieben hätten wir uns gemeinsam dem Gegner stellen können." zischte sie leise zu sich selbst. Wie konnte Lian nur so dumm sein und ohne Widerworten diesem Schwachkopf folgen? Abweisend verschränkte sie die Arme vor der Brust und warf der anderen Seite einen kritischen Blick zu. Nein, so einfach würde Ava Finch sicher nicht folgen. "Führt der sich hier auf als hätte er tatsächlich den Respekt verdient, den er gerade einfordert... pah!" grummelte sie weiter. Mit haltlosen Befehlen und ein wenig schlauem Geschmarre würde er sie sicherlich nicht zum Schweigen bringen. So einfach würde sie ihren Rang als Prinzesschen sicherlich nicht abtreten. Wenn Rownan ihr Befehle erteilen wollte, dann musste er sich dieses Privileg verdienen - mit kristallklaren Taten. Bisher hatte er ausschließlich gezeigt, dass er kein Anrecht darauf hatte. Trotzdem ließ sie ihn seine kleine Tirade abhalten - zumindest bis er glaubte, ihr sämtliche Entscheidungskraft zu rauben indem sie sich nun auch noch dem Falls unterordnen sollte. Sie hatte nichts gegen den Wuschelkopf und sie vertraute seinen Worten deutlich mehr als die der Anderen, doch hier ging es um ihre Ehre. Sie ließ sich nicht einfach zum Omega der Gruppe degradieren. Da konnte das Hündchen sich auch das ach so heuchlerische Kompliment, das es vorangeschoben hatte, in den Arsch schieben. "Der Wolf ernennt die Katze zum schwächsten Glied der Gruppe. Wie ironisch." bemerkte sie, das Fell an Schwanz und Ohren nun gesträubt. "Du magst dich zwar plötzlich wie ein fairer Anführer aufspielen, aber mich kannst du nicht verarschen. Du hast mir bewiesen, dass du diesen Rang nicht verdienst." Auch wenn ihre Körpersprache ihre Frustration über die Entscheidung des Grauhaarigen deutlich wiederspiegelte, ihre Stimme war überraschend ruhig. Das ehemalige Idol konnte sich viel und gerne den ganzen Tag lang lautstark und ungezügelt aufregen, viel steckte dahinter jedoch nicht. Wenn ihre Wut aber den Punkt erreichte, an dem gemächlich und gleichmäßig köchelte, dann sollte man sich in Acht nehmen.
Doch bevor sie ihre Krallen komplett ausfahren konnte trat Lian in ihr Sichtfeld. Vertraute er nun wirklich dem Wolf oder wieso bemühte er sich plötzlich so sehr, den Konflikt zu lösen? Zähneknirschend wendete sie den Kopf ab. Ja, er hatte recht; wenn sie sich zusammenrissen würden sie das ganze viel schneller hinter sich bringen können. Doch Ava Finch konnte und wollte das Geschehene nicht einfach hinter sich lassen. Sie war misstrauisch - und ihrer Meinung nach zurecht. Nichtsdestotrotz ließ sie sich beschwichtigen, zumindest für den Moment. Mit einem tiefen Schnaufer legte sie ihr Fell wieder an. "Dann lass uns das Ganze mal möglichst schnell hinter uns bringen damit ich nicht so lange warten muss." Ihre Stimme klang beinahe schon wieder so verspielt und unbeschwert wie früher, doch geschickte Ohren konnten dahinter noch immer die Anspannung heraushören. "Ich kann es kaum erwarten, den Inhaber für seinen guten Geschmack zu loben." Eins musste man dem Illusionsmagier wirklich lassen: Er wusste genau, wie er mit der Sängerin umzugehen hatte. Da hatte jemand definitiv seine Hausaufgaben gemacht. Das war natürlich auch ihr nicht völligst entgangen. Sie wusste, was um sie herum geschah, sehr gut sogar. Aber auch wenn ihr klar war, dass er einfach nur gezielt die Knöpfchen drückte, die man zu drücken hatte um bei Ava Finch zu landen, hieß das noch lange nicht, dass es ihr nicht trotzdem gefiel. Schließlich bekam sie dadurch Anerkennung und Aufmerksamkeit. Das war alles, was sie wollte und brauchte. Ehrliches Interesse brauchte sie nicht nur nicht, es war ihr auch schlichtweg fremd.
So begab sie sich wieder an Lians Seite und drehte dem Rest ihres 'Teams' den Rücken zu. Ganz unverfroren griff sie sich seine Hand, verkreuzte ihre Finger mit den Seinen. "Wenn ich schon deine Augen und Ohren spielen soll muss ich ja auch aufpassen, dass du mir nicht versehentlich wegläufst." Sie zwinkerte. Und da war sie auch schon wieder, die alte Ava Finch. Natürlich überhörten ihre Ohren die frustrierten Worte von Chris nicht. Wie war das nochmal mit dem deeskalieren? Sie kommentierte es nicht mit mehr als einem kurzen Zischen. Stattdessen schenkte sie dem Falls erst Recht all ihre Aufmerksamkeit. "Normalerweise bin ich ja die, die den Ton angibt. Aber für dich kann ich mal eine Ausnahme machen. Enttäusch mich bloß nicht." Sie schenkte dem Falls ein zuckersüßes Lächeln, ehe sie schließlich gemeinsam auf den Gang zusteuerten. "Immerhin kriegen wir jetzt endlich ein bisschen Zweisamkeit." Mit dem Daumen strich sie über seinen Handrücken, ihre Augen waren jedoch aufmerksam auf den Weg vor ihnen gerichtet. Noch einmal leichtsinnig in eine Falle laufen würde sie sicherlich nicht - auch wenn es genau genommen Rownan und Chris gewesen waren, die in die blindlings in die erste marschiert waren.

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"You say that I'm kinda difficult,
but it's always someone else's fault."

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" EmptyMi 16 Feb 2022 - 13:02

#6 Vielleicht brauchte es diese physische, wenn auch unsichtbare Distanz, um allen Beteiligten zumindest bedingt den Kopf zu waschen. Allen voran Lian und er waren es, die durch die geäußerte Worte wieder näher an den Zustand kamen, den sie sich kurz zuvor bei ihrem unfreiwilligen Aufeinandertreffen noch zugesichert hatten. Obwohl es eigentlich obligat sein sollte, dass ein jeder sich hier so verhielt, hatten ihre Taten sehr deutlich gezeigt, dass dem nicht so war. Das knappe „Verstanden“ aus der Kehle des Wüstenmagiers war daher eine willkommene Überraschung, wobei Rownan innerlich immer noch davon ausging sich auf den Dieb verlassen zu können, unabhängig ihrer schwierigen, ungeklärten Historie. Und nicht nur das, der Schütze dachte sogleich einige Schritte weiter, denn es war letztendlich Ava, die für den Lupinen die schwierigste Baustelle war. Dabei waren ihre physiologischen Unterschiede schon dezent in den Hintergrund getreten, sorgten aber dennoch weiterhin für Spannungen zwischen ihnen. Eine Tatsache gegen die auch der Wolf konstant ankämpfen musste. Besonders da sie es war, die immer und immer wieder attackierte. Wäre die Mauer nicht gewesen, die Anwesenheit der beiden anderen. Ein kurzer Blick zur Sphynx verriet ihm direkt, in welche Richtung seine Gedanken abschweiften. Sie konnte sich sehr glücklich schätzen nicht alleine mit ihm auf Mission gegangen zu sein. Wenn das alles hier vorüber war, würden die beiden über kurz oder lang ein klärendes Gespräch führen müssen. Irgendwie sollten es doch zwei zivilisierte Tiermenschen schaffen ihre Differenzen zu beseitigen. Oder? Statt auf ihr Verhalten zu reagieren, wirklich zu reagieren, rollte er nur mit den Augen, außerhalb ihres Sichtfeldes, und klopfte sich weiter etwas Asche von den Klamotten. Vielleicht hätten es ein oder zwei Worte mehr getan und er hätte die Mauer mit allem angegriffen was er in sich hatte. So eine explosive Mischung war potent, seiner Meinung nach jedoch weiterhin alles andere als zielführend. Sie war eben eine Diva. Diesen Fakt musste man sich immer und immer wieder vor Augen führen. Es gab also durchaus Mitglieder, die auch nicht für Satyrs Cornucopia geeignet waren. Spannend. Hätte sie wenigstens Argumente, statt haltlose Behauptungen grummelte er in sich hinein. Wohlmöglich, so kam ihm plötzlich, könnte er doch noch auf ihre Anfälle reagieren, ohne damit direkt zu eskalieren. Allerdings verflog dieser Gedanke so schnell wie er kam. Würde er sich jetzt für ihre Kooperation bedanken, wäre das nur Öl ins Feuer und auch Rownan wusste, dass sein Dank nicht vollkommen aufrichtig gewesen wäre. Sobald sie respektive in ihren Gängen verschwunden waren, bot sich für alle Parteien genug Zeit und Raum wieder runterzufahren, so dass ihr nächstes aufeinandertreffen etwas geordneter ablaufen sollte, wenn die Lager sich beruhigt hatten. Was den Wolf tatsächlich noch etwas mehr tangierte, als es ihm lieb war, war die Art, wie sich die Feline wieder an Lian ran warf. Die Erinnerungen ihrer gemeinsamen Quest waren noch alles andere als verblasst und je länger er sich diese beiden mit ansehen musste, und der Wolf war sich sicher, dass sie es mit den verschiedensten Intentionen taten, desto schwieriger war es für ihn sie beide auch nur eines Blickes zu würdigen. Das war etwas was er beiden weiterhin krumm nahm, tatsächlich persönlich nahm. Diese Feststellung allein reichte ebenso aus sein Blut wieder in Wallungen zu bringen. Warum hatte der Typ so eine Macht über ihn und warum ließ er sich im gleichen Zug durch das Verhalten seiner Gildenkollegin so aufwühlen? Wohlmöglich brauchte der Lupine noch am meisten den Abstand von seinem Team. „Passt auf euch auf“ zischte er daher etwas mehr als er wollte, ehe er Chris folgte, der die Spitze des diesseitigen Teams bilden wollte.

Allgemein entwickelte sich Chris gerade in den letzten Minuten eher zum Anker für den angespannten Wolf, als es seine Kollegen auf der andere Seiten vermochten geschweige denn wollten. Auch wenn die verbalen Ausrutscher oder vielleicht auch einfach seine Persönlichkeit sich durchaus lautstark manifestierten, so hatte er nicht lange damit gezögert etwas produktives beizutragen. Dabei waren ihm natürlich die Schmeicheleien des noch jungen Magiers keinesfalls entgangen, im Gegenteil, sie waren eine willkommene Abwechslung zum Bombardement der Felinen. Wenn man ehrlich mit sich war, dann schmachtete doch ein jeder nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, egal wie plump sie wohlmöglich verpackt war. Zudem zeigte es dem Hybriden auch, dass er mit dem Aschemagier arbeiten konnte, so aufgeschlossen wie er seinem Anführer gegenüber war. Diskussionen über Hierarchie oder Aufträge sollte es mit ihm nicht geben. Viel eher belächelte er die Versuche des vermutlich Pubertierenden die Aufmerksamkeit des einzig weiblichen Mitglieds auf sich zu ziehen. Tipps oder Kommentare brauchte er sich bei dieser Thematik vom Satyrs allerdings nicht zu erhoffen. Es wusste zwar keiner der Anwesenden hier, jedoch wusste Rownan in dieser Sache sehr wahrscheinlich noch am wenigsten Bescheid. Er agierte also von einem ganz schön hohen Ross. „Das klingt nach einer wundervollen Idee, Chris. Ich denke wir werden uns ganz gut ergänzen. Aber ich bin mir auch sicher, dass du nicht gleich am „Arsch“ bist, wenn mir etwas zustoßen sollte. Sonst wärst du sicher nicht ausgewählt worden“ bestätigte er der neuen Vorhut und wechselte dabei sogleich in eine informellere Form gespickt mit einigen Komplimenten. Das Vertrauen, dass der andere ihm so ohne zu zögern zuschoss, sollte belohnt werden und alles in allem schien er durchaus eine aufrichtige Person zu sein. Die Unterhaltung würde zeigen, wie tiefgehend er diese Bekanntschaft pflegen wollte. Auf die Frage, die ihm der Magier mit dem außergewöhnlichen Kleidungsstil stellte, antwortet er nicht direkt. Erst als sie einige Meter in den Schacht gegangen waren, wollte er sprechen. Die anderen mussten nicht alles mit anhören. Die Zeit hatte er genutzt um sich seine Worte zurechtzulegen. Noch immer bestand die Möglichkeit, dass sie abgehört wurden. Die feindliche Seite mit Desinformationen zu füttern, wäre jedoch auch eine valide Strategie, für die er sich jetzt entschied und dabei nicht einmal wirklich lügen musste. Die indirekte Beleidigung lächelte der Wolf wie so vieles an diesem Tag einfach weg. „Magie ist nicht unbedingt meine forte Chris, auch wenn das in so einer Profession merkwürdig klingen darf. Mit bloßer Gewalt war da sicherlich wenig zu erreichen und so wollte ich meine Kräfte aufsparen. Ava wollte sich vor mir nicht die Blöße geben und Lian … der hat andere Stärken. Aber dein Versuch hat mir einen guten Eindruck gegeben, womit wir es zu tun haben. Danke dafür“. Das sollte ausreichen, um die Neugierde seines Partners zu befriedigen. Jetzt, wo sie zu zweit waren, konnte jedoch auch Rownan eine Frage stellen, die er sich bereits bei ihrer Ankunft gestellt hatte, es aber dringlichere Probleme gab. Bevor er sie jedoch äußerte, näherte er sich dem Hinterkopf des anderen ganz vorsichtig, es musste so wirken, als ob er einfach aufgeschlossen hatte, ehe er einige Mal schnupperte. Tatsächlich. Mit seiner Schnauze fast am Ohr des Frontmans, begann er etwas leiser zu sprechen. „Verratet mir Chris: Sind es eure außergewöhnlichen Klamotten, die diesen einzigartigen Duft haben oder seid ihr es?“. Eine Frage, mit der bestimmt keiner der Anwesenden gerechnet hätte und damit bot sie weitere Möglichkeiten ihn aus seiner noch unbekannten Komfortzone zu holen. So viel, wie er von sich gab, würde er doch sicher auch direkt losplappern. Er durfte den Grauhaarigen, dessen aufblitzende Zähne ihm in diesem Licht sicher etwas unheimliches verliehen, jetzt gerne als merkwürdig abstempeln und den weiteren Kontakt minimieren. Auch das wäre eine nicht unwillkommene Wendung. Schon einmal hatte er einen ungewöhnlichen Duft vernommen und wurde nur indirekt bestätigt. Natürlich fragte sich der Hybride durchaus, wozu seine Nase wirklich in der Lage war.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
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„Man, was hat der, was ich nicht hab?“

Wo soll ich mit der Aufzählung nur anfangen?, dachte sich Lian und grinste selbstgefällig in sich hinein, ohne Chris auch nur eines direkten Blickes zu würdigen. Es streichelte sein Selbstbewusstsein ungemein, mitzubekommen, dass sein Kollege eifersüchtig auf ihn war. Aber ganz ehrlich: Als würde es irgendjemanden auf dieser Welt geben, der gerade nicht eifersüchtig auf Lian wäre, weil Ava Finch ausschließlich ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte. Was war es, das Lian hatte und das Chris fehlte? Wenn man den Braunhaarigen gefragt hätte, wären es sicherlich Sachen wie Charme, Ausstrahlung und sein anziehendes Äußeres gewesen, auf die er in vollkommen übertriebenem Tonfall zu sprechen gekommen wäre… was natürlich vollkommener Schwachsinn war. Das, was der Falls wirklich hatte, war Wissen. Wissen darüber, was die Sängerin mochte, gespickt mit der notwendigen Empathie, um dieses Wissen auch zu seinem Vorteil einzusetzen. Lian konnte sich gut in Menschen hineinversetzen und nutzte diese Fähigkeit nicht selten im Alltag, um seine Umwelt zu manipulieren. Er sprach die Dinge aus, von denen er glaubte, dass Ava diese hören wollte und hoffte darauf, dass er dadurch die Wirkung erzielte, auf die er aus gewesen war.

Und es funktionierte nicht nur… es übertraf die Erwartungen sogar noch bei Weitem!

Die Verspieltheit, mit der die Schwarzhaarige ihm auf das Angebot antwortete, konnte nicht über die Anspannung hinwegtäuschen, die sich im Unterton verbarg. Es missfiel ihr offensichtlich, sich unterordnen zu sollen, insbesondere weil Rownan es von ihr verlangt hatte. Damit hatte Lian gerechnet, was auch der Grund dafür gewesen war, dass er die Finch mit weiteren Aussagen gelockt hatte. Als die junge Frau äußerte, dass sie es kaum erwarten könnte, den Inhaber der Bar für seinen guten Geschmack zu loben, grinste der Braunhaarige schief. Dann werde ich den Inhaber wohl vorab gut briefen müssen, schoss es ihm durch den Kopf. Entweder das oder er musste sich jemanden suchen, der für ihn den Inhaber schauspielerte… sollte es denn wirklich jemals zu dieser Einladung kommen. So ganz glauben, dass er Ava Finch – berühmt berüchtigte Sängerin der Misstaken – wirklich mal in eine Bar ausführen könnte, konnte Lian ehrlich gesagt noch nicht. Aber das war ein Gedanke, der vorerst nach hinten geschoben wurde und das nicht nur aus strategischen Gründen. Der Illusionist hatte sich darauf eingestellt, dass Ava sich an seinen Arm lehnen würde, so wie zuvor, aber die Wirklichkeit sah anders aus. Die junge Frau schnappte sich kurzerhand die Rechte des Falls und verschränkte ihre zierlichen Finger in den Seinen, hielt ihn fest… und dann strichen ihre zarten Fingerchen über seinen Handrücken.

Whoa. Okay, offensichtlich hatte Lian eine Spur zu dick aufgetragen, wenn das das Ergebnis seiner Manipulation war.

Es sah vielleicht so aus, als würde der Falls die Leitung übernehmen, aber es war doch vielmehr Ava, die auf den abzweigenden Tunnel des Höhlenkomplexes zutrat und Lian, der ihr folgte – weiterhin verblüfft von dem Gefühl ihres weichen Fingers auf seinem Handrücken. Der 19-Jährige schluckte und schloss mit Verzögerung den Mund, der sich sprachlos geöffnet hatte. Ob er rot um die Nase geworden war? Er hoffte nicht! Lian, reiß dich zusammen, ermahnte er sich gedanklich selbst, aber das war gar nicht so einfach, wenn sein Jugendschwarm so weitermachte. Argh. Der junge Mann sah stoisch nach vorne und dachte an alles Mögliche, nur nicht an die Sängerin. Aram? Oh ja, Aram war gut! Von seinem Onkel war er genervt, also die perfekte Ablenkung, um wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu kommen.

Der Gang, durch den Ava und er schließlich traten, war … stockfinster. Die einzige Lichtquelle, die ihnen blieb, war der Lichtlacrima, den sie zuvor von Rownan erhalten hatten und für den Lian dem älteren Magier in diesem Augenblick sogar ganz dankbar war. Da die Finch seine rechte Hand fest im Griff hatte, hielt er den Lacrima mit der Linken in die Höhe und konnte somit zumindest die direkte Umgebung ein wenig erleuchten. Viel weiter als drei Meter konnte er dennoch nicht blicken. „Sag mal, Ava“, begann er das Gespräch, nachdem sie beide eine Weile eher stillschweigend neben einander gegangen waren, ohne direkt zu ihr zu blicken. Rownan hatte davon gesprochen, dass die Sängerin Augen und Ohren des Falls sein sollte, aber wenn der 19-Jährige genauer darüber nachdachte, hatte er eigentlich keinen Schimmer, was das in der Praxis bedeutete. Die einzige Feline, mit der er bisher zu tun gehabt hatte, war Cayra gewesen – und das war nicht nur zwei Jahre her, sondern damals hatten sie beide auch keinen Grund gehabt, über solche Dinge ins Gespräch zu kommen. Das Bordell, in dem sie gewesen waren, war so ausgeleuchtet gewesen, dass man alle Details problemlos hatte erkennen können… „Wie viel kannst du in der Dunkelheit sehen? Und stört dich das Licht des Lacrimas dabei?“ Es war vermutlich die erste, ernsthafte Frage, die er an die Sängerin stellte und die nicht nur darauf abzielte, sie auf seine Seite zu ziehen. Fast wie ein normales Gespräch! Eigentlich hätte der Falls noch nachsetzen wollen, doch plötzlich blieb er stehen, schwieg und spitzte die Ohren. War da … nicht irgendein Geräusch gewesen? Aber nein, er hörte nichts mehr. Ob das nur Einbildung gewesen war? „Hast du auch etwas gehört?“, flüsterte er, um zu verhindern, dass seine Stimme von den Felswänden weitergetragen wurde. Wenn sie nicht nur einen besseren Sehsinn, sondern auch ein besseres Gehör als der Falls besaß, hatte sie vielleicht mehr wahrnehmen können als er?

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