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 Kupfermine "West"

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Medusa
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Medusa
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BeitragThema: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 28 Feb 2020 - 15:34

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Kupfermine "West"
Art: Höhlensystem
Spezielles: ---
Beschreibung: Die größte Kupfermine des Königreiches ist vor einigen Jahren verlassen worden, da die großen Vorkommen erschöpft worden sind und es sich nicht mehr gelohnt hat. Weit hinter den letzten Ausläufern der Wüste in einem trockenen Teil des Landes schmiegt sich die Mine in ein Tal einer kleinen Bergkette.
Bereits zu aktiven Zeiten war es beinahe unmöglich eine aktuelle Karte der Mine zu führen, aber nun, wo Felsstürze, Banditen und Monster die Mine ihr Eigen nennen, wäre keine Karte, die es jemals gab, auch nur annähernd akkurat.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
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Ronya
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMo 31 Okt 2022 - 16:36

Post 12/15

Ronja hoffte einfach, dass sie sich mit ihrem Gefühl diesmal irren würde und die Typen irgendetwas harmloses anstellten. Hatte ihre Intuition sich schon mal bei sowas geirrt? Möglich. War sie sich trotzdem nicht sicher dabei, diese Gruppe einfach machen zu lassen? Definitiv. Allerdings würde die Magierin Bonnys Wunsch nachgehen und es diesmal ignorieren, um sich auf die eigentliche Mission zu konzentrieren. Hoffentlich war das nicht die falsche Entscheidung…
Jedenfalls waren diese Rollidillos schwer zu finden. Dabei sollten die doch groß sein, so schwer dürften sie doch nicht zu finden sein, oder? Naja, anscheinend war ihnen dieses Tier einen Schritt voraus, denn anstatt dass Ronya und Bonny das Tier fanden, fand das Tier offenbar die beiden Magierinnen. Als großer Fels getarnt, hatte es sich wohl ausgeruht…oder auf Futter gewartet. Wie auch immer, es schien zumindest nicht gerade in der besten Stimmung zu sein, was man wohl am bösen Blick dieses Monstrums sehen konnte. Hatten sie es vielleicht gerade gestört? Zumindest hatten sie es jetzt gefunden, das war schon mal der erste Schritt jetzt fehlte nur noch…genau, das Ei! Und im gleichen Moment, in dem auch Ronya ihre Augen auf das Objekt ihrer Begierde legte, rief ihre Kollegin genau das heraus! Sie waren so nah dran, diese Quest erfolgreich zu beenden. Nur mussten sie es jetzt irgendwie schaffen, sich das Ei zu schnappen, während dieses aufgeregte Rollidillo nichts davon mitbekam. Die Rothaarige fragte etwas eingeschüchtert, ob Ronya den Teil der Ablenkung übernehmen konnte. Ein Blick zu Bonny genügte, um ihr anzusehen, dass sie definitiv nicht bereit war, sich dem Vieh offen entgegenzustellen. “Ja, ich mach das. Versuch du, ans Ei zu kommen, ohne dass es etwas bemerkt.”

Okay, einen groben Plan hatten sie. Nur war die Aufmerksamkeit des Tiers immernoch auf Ronyas Partnerin. Schnell konzentrierte die Magierin Mana in ihrer Hand und erschuf einen großen Eisspeer (Ice Devil’s Spear). Diesen hatte sie jedoch nicht vor, direkt auf das Tier zu feuern. Nein, sie brauchte einen Moment, um zu zielen und schoss diesen Speer direkt zwischen das Rollidillo und Bonny. Etwas erschrocken wich das Tier nun zurück und nahm kurzzeitig Abstand von der Dame. Kurz darauf legte sich direkt um das Tier ein kleiner Kältesturm. Eine dünne Schneeschicht bedeckte sowohl Panzer, Kopf als auch Schweif und es fiel ihm immer schwerer, sich zu bewegen (Ice Devil’s Fury). Verwirrt schaute es sich um, denn mit dieser plötzlichen Wetteränderung hatte es nun nicht gerechnet. Diesen kurzen Moment nutzte Ronya und rannte direkt vor das Vieh, um sich nun direkt in sein Blickfeld zu stellen und die Aufmerksamkeit von Bonny wegzulenken. Die Eismagierin warf ihrer Kollegin nur einen schnellen Blick zu, dass dieser Moment gut wäre, um sich um das Ei zu kümmern.

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@Bonny

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMi 2 Nov 2022 - 10:23



Bonny & @Ronya

# 12|15 Da hatten sie doch noch ein Rollidillo gefunden! Erst der lange Weg durch die Wüste und dann die Auseinandersetzung mit diesen Möchtegernbanditen. Nun hatte sich es doch noch gelohnt! Eigentlich ja ein Grund zur Freude, doch diese empfand Bonny in diesem Moment nun wirklich nicht. Dieses Ding wirkte nämlich alles andere als glücklich damit auf die Magierinnen getroffen zu sein. Vielleicht war es sogar niemals glücklich. Sie konnte sich jedenfalls nicht vorstellen wie dieses Tier glücklich aussah. Jedenfalls war die Rothaarige wie versteinert. Ihr Körper war von jetzt auf gleich eingefroren. Panisch sah sie sich einem überdimensionalen Gürteltier gegenübergestellt, welches so aussah als wollte es sie direkt fressen. Die Magierin stotterte die Bitte danach aus, dass Ronya sich doch um das Ding kümmern könnte. Sie würde die Aufgabe übernehmen sich das Ei zu schnappen um dann um ihr Leben zu laufen. So oder so ähnlich. Glücklicherweise lehnte die Grünhaarige diesen Vorschlag nicht ab. Was für eine Heldin! “J-Ja, klar!“, stimmte Bonny also zu. Sie nahm das Ei, Ronya das Rollidillo! Die Vampirin versuchte den Klos in ihrem Hals herunterzuschlucken, doch das gelang nicht. Ihr Blick fixierte das Tier, innerlich betend, dass es nicht plötzlich auf sie zu stürmte. Als dann plötzlich ein Eisspeer im Boden vor ihr landete, erschrak auch Bonny. Sie zuckte zusammen, blickte dann nur kurz und flüchtig zu ihrer Gefährtin. Ihre Aktion war von Erfolg gekrönt, denn das Tier wich zurück. Gleich darauf beschäftigte sie es weiter mit ihrer Eismagie. Perfekt! Das war Bonnys Gelegenheit. Sie tauschte quasi mit ihrer Partnerin die Plätze. Als Ronya zwischen das Tier und sie sprang, machte die Rothaarige einen Satz weg. Sogleich verspürte sie wie die Anspannung von ihrem Körper wich. Grade noch war sie steif und verkrampft und auch wenn sie nun kaum einen Schritt weiter weg von dem Rollidillo war, fühlte sie sich gleich viel lockerer und unbeschwerter. Dieses Tier hatte nun Ronya im Fokus und das würde sich sicher nicht so schnell ändern, wurde es doch von ihr und ihrer Eismagie attackiert.
Bonny seufzte erleichtert. Sie schlich, das Rollidillo immer noch fest im Blick, zu dem runden Objekt welches hervorgekullert war, als das Ding sich ausgerollt hatte. Dort angekommen griff sie danach. Das Ei war schwerer als es aussah, doch sollte sie es schaffen es zu tragen. “Ich hab‘s.“, sprach die Vampirin zu ihrer Kollegin. Sie konnten also gleich abdampfen. “Kannst du es irgendwie festfrieren oder so?“, erkundigte sich Bonny bei ihrer Gefährtin. Das würde ihre Flucht erleichtern. Als das Rollidillo die Konversation bemerkte, schaute es plötzlich zu ihr und für einen Moment konnte Bonny etwas spüren. Es war die blanke Wut des Tieres, als es bemerkte, dass sie das Ei in ihren Händen trug. Ronya war plötzlich vollkommen egal. Es kämpfte gegen die Vereisung an und stapfte langsam aber kraftvoll auf die Rothaarige zu. Da war sie wieder, die Verkrampfung, die Panik. “Scheiße…“, hauchte Bonny aus. Sie streckte ihren Arm hervor und schickte mit Brick Bat ein paar pechschwarze Fledermäuse aus ihrem eigenen Schatten auf das Rollidillo. Hoffentlich lenkte es das noch etwas ab!

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 4 Nov 2022 - 15:55

Post 13/15

Ronyas Plan schien zumindest soweit zu funktionieren. Mithilfe ihrer Eismagie hatte sie nicht nur das Rollidillo ein paar Schritte von Bonny Abstand nehmen lassen, es wurde durch einen Kältesturm auch noch aufgehalten und verlangsamt. Schnell tauschte sie mit ihrer Kollegin den Platz und hatte vorerst die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Tieres, welches wohl nicht sehr erfreut über die derzeitige Situation war. Naja, wer konnte es dem Ding auch verübeln. Da war man ganz entspannt zusammengerollt und auf einmal kamen da zwei Leute an und fingen an, seine Ruhe zu stören. Wirklich glücklich darüber wäre wohl niemand. Aber leider mussten die Magierinnen es um ein wohlgeliebtes Ei erleichtern. Apropos, das war in diesem Moment Bonnys Aufgabe. Sie schien sich aus ihrer Schockstarre befreit zu haben und schlich sich zum Objekt ihrer Begierde. Währenddessen stapfte das Tier verlangsamt auf Ronya zu und versuchte, nach ihr zu schnappen. Dies erwies sich allerdings als erfolglos, denn die Grünhaarige war deutlich zu flink für so ein großes Vieh. Eine große Gefahr verspürte die Eismagierin nicht, da hatte sie schon deutlich angsteinflößendere Gegner vor sich gehabt. Auch ein Grund, weswegen sie dem Rollidillo eigentlich nichts tun wollte. Es hatte immerhin schon einen Sinn dahinter, dass sie es bisher nur in der Bewegung einschränkte. Ihre Aufgabe derzeit war es einzig und allein, die Aufmerksamkeit dieser Bestie auf sich zu behalten.

…zumindest temporär, denn kurze Zeit später schaffte ihre Partnerin es, sich das Ei zu schnappen und verkündete ihren Erfolg lautstark. So laut, dass auch das Rollidillo es mitbekam und sich wutentbrannt in Richtung der Rothaarigen drehte. Oh, das war gar nicht gut. Ja, Ronya konnte es definitiv festfrieren. Nur… “Du bist noch zu nah dran. Renn weg und ich friere es ein!”, rief sie Bonny zu. Die Eismagierin konzentrierte Mana in ihren Füßen und wartete den richtigen Moment ab. Währenddessen achtete das Tier gar nicht mehr auf sie und versuchte, gegen den Kältesturm anzukämpfen, der es immernoch umgab. Langsam aber sich stapfte es der Eierdiebin nach, konnte jedoch durch die Verlangsamung nur wenige Meter aufholen. “Noch nicht…nein…warte…jetzt!” sobald Bonny aus ihrer Reichweite lief, entfesselte die Magierin ihre Magie und um sie herum bildete sich ein großes Eisfeld. welches sowohl den Boden, als auch die Wände in der Nähe komplett mit Eis überzog (Ice Devil’s Lair). Auch das Rolldillo war von diesem Effekt nicht unbetroffen, den nun schien es sich nicht mehr nur langsam fortbewegen zu können. Nein, es steckte komplett fest. Seine Beine wurden von blütenweißem Eis umgeben, welches sich immer weiter hochfraß und bald alle vier komplett bedeckte. “Renn einfach weiter. Ich komme gleich nach!” rief sie ihrer Kollegin zu. Ronya war schnell genug, um sie in Nullkommanichts einzuholen. Nur sollte Bonny möglichst aus der Sichtweite des Rollidillos verschwinden. Ansonsten würde ihnen wohl ein großes Tier durch die Wüste folgen…
Die Eismagierin stand zwei komplette Minuten in einem Blickaustausch mit dem Biest, welches sich immernoch versuchte, zu lösen, es aber nicht schaffte. “Das dürfte genügen…”, murmelte sie vor sich her und hörte damit auf, Mana in das Eis zu leiten. Damit würde es sich bald von selbst auflösen. “Entschuldige für die Umstände. Wir meinen es wirklich nicht böse.” auch wenn das Tier sie nicht verstand, entschuldigte Ronya sich trotzdem für diese Situation, bevor sie ihrer Kollegin hinterher rannte. Missionsobjekt erhalten!

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 4 Nov 2022 - 17:10



Bonny & @Ronya

# 13|15 Eigentlich lief ja alles nach Plan. Allerdings auch nur eigentlich. Ronya lenkte das wildgewordene Tier ab und ersetzte dabei Bonny, die sich im Umkehrschluss aus der Affäre, beziehungsweise aus dem Fokus des Tieres ziehen konnte. Damit war sie also wieder frei. Natürlich war die Quest damit noch nicht abgeschlossen. Die Freiheit hatte sich die Magierin nämlich erkaufen müssen. Mit ihr kam die Aufgabe sich um das Ei kümmern zu müssen. Die Rothaarige wartete und wartete um schließlich einen günstigen Zeitpunkt zu nutzen und das Ei des Rollidillos an sich zu nehmen. Soweit, so gut! Ronya kümmerte sich ja auch prächtig um dieses Ding. Also sie befeuerte es so lange mit Eis, wie sie musste und konnte. Als Bonny also das Ei an sich genommen hatte, verkündete sie das auch, damit ihre Kollegin das mitbekam und sie eventuell eine Flucht einleiten konnte. Doof war nur, dass auch das Tier das mitbekam. Es sah, wie Bonny das Ei hatte, welches das des Rollidillos war und es wollte das Ei wiederhaben. War ja auch gut nachzuvollziehen. Sie klauten dem Tier quasi das Kind unter der Nase weg. Welche Mutter – Das war doch wahrscheinlich die Mutter – würde da nicht eskalieren und alles dran setzen es zurück zu bekommen? Nun, irgendwo hatte Bonny vermutlich Verständnis dafür, nur war es ihr irgendwo auch einfach… egal. Sie erledigte ja bloß ihre Arbeit und dafür wurde sie bezahlt! Auch wenn der erste Versuch, das Tier mit Schattenfledermäusen abzulenken, kaum etwas gebracht hatte, versuchte Bonny es weiter. Brick Bats! Wieder stiegen Fledermäuse aus ihrem Schatten auf, um im Gesicht des wütenden Wesens herumzuwuseln. Das reichte nur leider nicht aus! Ronya bestätigte ihr, dass sie das Rollidillo festfrieren könne, dass Bonny selbst nur zu nahe dran war. Sie würde vermutlich mit festgefroren werden, wenn sie das richtig verstand und das war ja auch nicht zielführend. Angespannt biss die Rothaarige ihre Zähne aufeinander. Gut, wenn Ronya sogar wollte, dass sie weglief, dann hielt sie nun wirklich nichts mehr davon ab dieser Bitte Folge zu leisten! Wortlos machte die Magierin also kehrt, um davonzulaufen. Besonders schnell war sie zwar nicht, aber das hieß ja auch nur, dass sie sich nicht länger Zeit lassen sollte. Was mit Ronya war? Das war ja mehr oder minder ihr Problem. Sie wollte, dass Bonny weglief, dann hatte sie sicher auch einen Plan wie sie selbst weg kam. Mühsam arbeitete Bonny sich also die leichte Steigung des Tals herauf, auf dem Weg dieses zu verlassen und durch die Schlucht wieder in die Wüste zu gelangen. Die Grünhaarige würde sicher bald folgen, oder? Hoffentlich… Wahrscheinlich würde Bonny sich noch verlaufen, müsste sie den Weg durch die Wüste alleine hinter sich bringen! Mal ganz davon abgesehen, dass die Zeit abgelaufen war und die Stärkung, die ihr das frische Blut verliehen hatte, immer weiter nachgab. Die Vampirin erschöpfte und das keinen Augenblick zu früh. Man hätte sich nur vorstellen müssen, wenn sie in diesem Zustand vor dem Rollidillo hätte weglaufen sollen…

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 4 Nov 2022 - 19:10

Post 14/15

Ronya hatte das Monster nun festgesetzt, damit ihre Partnerin mit dem Ei fliehen konnte. Hoffentlich würden ihr die Kerle von vorhin nicht nochmal über den Weg laufen, denn das wäre ein wirklich unpassender Moment. Etwas tat der Grünhaarigen die ganze Situation ja schon leid, denn eigentlich hatte ihnen dieses Tier gar nichts getan. Aber sie hatten nun mal einen Auftrag und den mussten sie erfüllen. Sie ließ sich Zeit, bis Bonny außer Sichtweite war und versorgte das Eis nicht länger mit Mana. Die Entschuldigung, die sie aussprach, würde zwar an der Situation nichts ändern, allerdings tat sie dies auch etwas für ihr eigenes Gewissen. Schnell rannte sie ihrer Kollegin hinter, damit die Beiden von hier verschwinden konnten, bevor das Rollidillo sich befreien und ihnen folgen konnte. Lange musste sie nicht laufen, denn sonderlich weit war die Rothaarige mitsamt Ei nicht gekommen. Also zumindest waren sie noch nicht wieder am Eingang des Tals. “Hey, alles gut?” fragte sie ihre Kollegin, als sie bei ihr angekommen war. Einen kurzen Blick warf Ronya auf das Ei. Es war groß, größer als sie gedacht hatte. Naja, was auch immer der Questgeber damit anstellen wollte, hoffentlich war es diese Reise wert gewesen. Erleichtert seufzte die Magierin und schaute sich um. Einen Moment lang spitzte sie ihr feines Gehör in die Richtung, in der das Rollidillo war. Hmmm…sie konnte ganz leise hören, wie Eis zu brechen begann. Es würde also sicher nicht mehr lange dauern, bis das Tier ihnen folgte. “Lass uns schnell von hier verschwinden. Willst du das Ei tragen oder soll ich?” fragte sie ihre Kollegin. Diese sah allerdings nicht gerade so aus, als wäre sie erpicht darauf, dieses Objekt noch viel länger herumzuschleppen, weswegen Ronya es wohl diesmal auf sich nahm, das Ei den kompletten Rückweg durch die Wüste zu schleppen. “Hey, brauchst du Hilfe?”, erkundigte sie sich bei Bonny. Irgendwie sah sie momentan etwas schwächlicher aus als zuvor. Hatte das Wegrennen ihr wirklich so sehr zugesetzt? Wie auch immer, sie mussten schnell aus diesem Tal raus und zurück in die Wüste. Wahrscheinlich würde das Rollidillo ihnen nicht den ganzen Weg folgen und irgendwann aufgeben. Und je mehr Abstand sie aufbauten, desto besser. Nächstes Ziel: Aloe Town!

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Bonny

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 4 Nov 2022 - 19:31



Bonny & @Ronya

# 14|15 An die komischen Banditen dachte Bonny schon lange nicht mehr. Sie waren in ihre Höhle gekrochen und durften dort gerne bleiben und machen was sie wollten. Gemeinsam mit Ronya hatte sie entschieden, ihnen nicht in die Quere zu kommen und vermutlich würden sie das ihrerseits auch nicht tun. Nein, Bonny dachte einzig und alleine nur noch daran, wieder nach Aloe zurück zu kommen und dieses blöde Ei abzugeben. Gut, vielleicht nicht einzig und allein daran. Vielleicht wollte sie auch ein bisschen von diesem blöden Rollidillo weg. Da die Vampirin sich nicht mehr umdrehte, bekam sie zunächst gar nicht mit wie plötzlich ihre Gefährtin auf- und sie dann sogar überholte. "Huh?" Was hatte sie gefragt, ob es ihr gut ging? Bonny jauchzte, sie atmete schwer. "Hm…" Keine klare Antwort auf ihre Frage, aber was sollte sie sagen? Mal davon abgesehen, dass es ihr schwer fand den Atem fürs Sprechen bereit zu halten, ging es ihr wirklich nicht gut. Sie war erschöpft, es dürstete ihr nach Blut. Die Sonne drückte auf sie herab, drohend sie letztlich ganz kleinzukriegen. Dass Ronya schnell verschwinden wollte, war ja schön und gut. Es war ja nicht so, dass sie das nicht wollte! Sie konnte einfach nur nicht schneller. Auf die Frage hin, ob Ronya das Ei übernehmen sollte, antwortete die Rothaarige dann auch nicht. Nicht verbal. Stattdessen blieb sie stehen, um es ihr einfach zu reichen. Mit diesem Ding zu laufen war für sie aber auch wirklich schwer. Das Ei war so unhandlich, sie musste es zudem mit beiden Händen tragen und so schleppte sie es hin und her, während sich ihr Oberkörper bei jedem Schritt etwas mit ihren Schultern drehte. Dieser umständliche Laufstil fand nun glücklicherweise sein Ende. "Schon… Gut…", hechelte die Magierin dann, auf Ronyas nächste Frage. Natürlich fragte sie die Grünhaarige nicht, ob sie einen Schluck ihres Blutes haben konnte. Das war eine Frage, die sie tatsächlich noch nie gestellt hatte. Sie nahm es sich einfach, wenn es sich anbot. Diese Frage war so abstrus und würde wohl nur Sinn machen, wenn sie eine tiefergehende Beziehung zu jemandem aufgebaut hatte. Eine Beziehung wie… Freundschaft zum Beispiel. Aber Freunde hatte sie nicht, keinen einzigen. "Rolli… Dillo?", brachte Bonny, unterbrochen von mehreren Atemzügen, fragend hervor. Sie hoffte, dass dies ausreichte um Ronya zu signalisieren, dass sie wissen wollte ob sie das Tier hinter sich gelassen hatten. Bald führte sie der Weg in die Wüste. Bewegten sich diese Tiere durch die Wüste? Eine gute Frage. Wären sie doch nur besser vorbereitet gewesen, oder vorbereitet worden! Dann wüssten sie vielleicht wie weit sie hetzen mussten…

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 4 Nov 2022 - 20:20

Post 15/15

Die Antworten ihrer Kollegin fielen sehr…sporadisch aus. Es schien sie wohl wirklich gerade deutlich härter mitzunehmen als gedacht. Das war für Ronya nur ein größeres Anzeichen, dass sie hier weg mussten, bevor ihnen etwas in die Quere kam. So nahm die Grünhaarige das Ei mit beiden Händen und sah zu ihrer Partnerin. Das Ei war nicht so schwer wie gedacht. Allerdings würde sich das Gewicht auf der Rückreise wahrscheinlich bemerkbarer machen. Nach kurzer Zeit waren die beiden am Anfang des Tals angekommen, der karge Boden erstreckte sich vor ihnen und in etwas Entfernung konnte man auch schon den weichen Wüstensand sehen. Als die Rothaarige sich nach dem Rollidillo erkundigte, überlegte die Magierin kurz. “Ich denke nicht, dass es uns den ganzen Weg folgen wird. Also…ich hoffe es zumindest. Vielleicht läuft es nicht gerne auf Sand?” Ronya wusste ja nicht, wie genau sich dieses Tier verhielt. Sie konnte also nur spekulieren und darauf vertrauen, dass sie ungestört nach Aloe kommen würden.
Und erstaunlicherweise…war es auch so. Auch wenn die Devilslayerin am Anfang des Weges noch hinter ihr ganze leise die wütenden Schritte des Rollidillos hörte, je weiter sie in die Wüste drangen, desto weiter entfernten sich diese Geräusche, bis sie irgendwann gar nicht mehr zu hören waren. Kurzzeitig fragte sie sich zwar, ob das vielleicht daran lag, dass es nicht so laute Geräusche auf weichem Sand verursachte. Allerdings verschwanden ihre Sorgen irgendwann, denn mit dem derzeitigen Tempo hätte das Ding sie wahrscheinlich schon eingeholt. Die Grünhaarige passte sich Bonnys Geschwindigkeit an. Sie schien nicht gerade in guter Verfassung zu sein, wirklich unterstützen konnte sie die Rothaarige allerdings auch nicht. “Halte noch etwas durch. Wir dürften bald wieder in Aloe angekommen sein.” versuchte sie ihrer Partnerin mut zu machen. Dieses Mal würden sie keinen Zwischenstopp beim Saloon machen, dementsprechend gab es auf dem Rückweg keine großen Pausen. Irgendwie fühlte Ronya sich schlecht. Sie konnte nichts für Bonny tun, sie hatte es versäumt, sich ordentlich über das Rollidillo zu informieren und die Banditen gingen ihr auch nicht aus dem Kopf. Auch wenn sie diese Mission heute erfolgreich abschließen würden, wirklich gut fühlte es sich nicht an.

Ungefähr beim Übergang zwischen spätem Nachmittag und frühen Abend kamen die beiden dann wieder in Aloe an. Die Sonne stand zwar noch hoch oben am Himmel, doch ließen auch dessen Strahlen langsam nach. Mittlerweile war die Eismagierin ebenfalls erschöpft. Zwei lange Märsche durch die Wüste waren kräftezehrender als gedacht. Wie es wohl erst Bonny gehen würde? Trotz allem, was heute vorgefallen war, spürte Ronya die Erleichterung, von diesem Trip zurückgekehrt zu sein. Jetzt mussten sie nur das Ei übergeben und die Belohnung einkassieren. Mit einem etwas müden Blick drehte sie sich zu ihrer Kollegin um. “Ich hoffe, du hast kein zu schlechtes Bild von mir.” fing sie an. Ihr tat es wirklich leid, dass sie heute so unvorbereitet war. “Entschuldige, ich…beim nächsten Mal mache ich es besser. Versprochen!” wenn sie denn jemals wieder zusammenarbeiten würden. Immerhin war Bonny kein Teil von Crimson Sphynx und würde wahrscheinlich schon bald wieder aus Aloe verschwinden. “Lass uns…lass uns das Ei abgeben, okay?”


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Bonny

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMo 7 Nov 2022 - 10:44



Bonny & @Ronya

# 15|15 Bonny war fix und fertig. Der unersättliche Durst zehrte an ihr und die Sonne brannte unerbittlich auf sie herunter. Gut, sie brannte auf beide Magierinnen herunter, doch traf es sie weitaus schwerer als die Grünhaarige. Diese zeigte sich nämlich kaum beeindruckt. Während Bonny, das Ei abgegeben, trotzdem durch die Wüste schlürfte, als hätte sie bereits mehrere Tagesmärsche hinter sich, hatte Ronya sogar noch die Kraft sich Sorgen zu machen. Immerhin versicherte sie ihrer Gefährtin, dass das Rollidillo wohl nicht hinterherkommen würde. Vermutete sie jedenfalls. Erleichtert war ihre Kameradin dadurch zwar nicht, doch was sollte sie machen? Plötzlich losrennen, so zur Sicherheit? Dafür fehlte ihr ohnehin die Kraft. Es war eine triste Landschaft und genauso trist war auch die Kommunikation. Ronya versuchte der Rothaarigen gut zuzusprechen, doch diese reagierte nicht wirklich. Bei einem solchen Marsch durch die Wüste musste sie als Vampirin jedes bisschen Kraft sparen, was sie nur irgendwie sparen konnte. Es dauerte also so lange, bis sie die Schatten Aloes erreicht hatten, bis Bonny sich wieder erholen konnte. Ausgerechnet dann, wenn sie die Schatten kaum mehr nötig hatte, weil die Sonne ohnehin bald unterging.
Ähnlich wie im Saloon früher am Tag, ließ sich die Magierin kraftlos einfach hinter der nächsten Häuserecke auf den Boden sinken. Sie winkte zunächst nur erschöpft ab, als Ronya sich bei ihr für ihre mangelnde Vorbereitung entschuldigte. Irgendwie niedlich, immerhin hatte sie ja selbst keine Ahnung gehabt. Wäre die Situation umgedreht verlaufen, hätte sie sich sicher nicht so entschuldigt. So aber konnte sie sich gütig zeigen und der Grünhaarigen verzeihen. "Schon gut. Wir haben es ja geschafft.", merkte Bonny also an. Nein, sie war ihr natürlich nicht böse und hatte auch kein schlechtes Bild von ihr. Sowohl als sie von Banditen umzingelt waren, als auch gegen das Rollidillo hatte sie die Arbeit gemacht. Sie hatte die Vampirin quasi durch diese Quest getragen, was gab es da zu meckern? Dennoch war dieser Tag voller anstrengender Arbeit für sie. Auch wenn diese Arbeit primär daraus bestand einfach zu existieren. Nach einem Augenblick der Ruhe raffte Bonny sich wieder auf, beziehungsweise sie ließ sich von ihrer Gefährtin aufhelfen. "Natürlich.", stimmte sie dann der Idee zu, das Ei abzugeben. "Wird Zeit, dass wir für diesen Kraftakt belohnt werden.", schmunzelte sie der Magierin zu. Sie wussten wo sie den Auftraggeber in der Regel finden konnten, hatte er sie doch angewiesen ihn in einem Lokal aufzusuchen, welches er regelmäßig besuchte. Der Kerl war erfreut, als er das Ei entgegennahm. Nicht überschwänglich, aber doch deutlich genug. Bonny zählte das Geld, welches sie für ihren Teil der Arbeit gereicht bekam. Für das, was sie im Vergleich zu Ronya geleistet hatte, war es eigentlich gutes Geld. Doch für kein Geld der Welt würde sie noch einmal auch nur einen Tagesmarsch durch die Wüste hinter sich bringen.
Die Vampirin verabschiedete sich höflich, jedoch distanziert von Ronya. Sie würde den Abend im Nachtleben der Stadt noch einmal genießen, ehe sie in der folgenden Nacht Aloe für (hoffentlich) immer Lebewohl sagte.

fin...

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Arkos

Arkos
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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySa 25 März 2023 - 23:10

» Bahnhof - Eingangshalle


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 4 | @Lian | Outfit
Warum Lian es irgendwie schaffte, in Arkos keine direkte Unruhe zu wecken, wusste eben der nicht wirklich - aber es war eine angenehme Abwechslung. Normalerweise versuchte er Konversationen eher schmal zu halten, inbesondere wenn es um Aufträge ging - Arkos war ein Freund davon, möglich schnell und direkt die Quests abzuschließen, ohne große Annäherungsversuche der entsprechend Beteiligten. Bisher hatte das zwar mäßig funktioniert, aber grundsätzlich hielt er es schon für erfolgreich. Die meisten hatten bei ihm zwar meistens durch irgendeine Besonderheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber zumeist kein besonderes Interesse geweckt (außer Esmée, aber das war ja eher in die falsche Richtung passiert). Lian hingegen war irgendwie komisch: Arkos und er gaben ein sehr ungleiches und eigentlich auch relativ heterogenes Pärchen ab. Trotzdem hatte Arkos seltsamerweise nichts dagegen, sich mit ihm auszutauschen. Zumal Arkos der absoluten Überzeugung war, dass der Wuschelkopf sich weit unter Wert verkaufte und einiges zu erzählen hatte, wenn man ihm zuhörte. Er strahlte zwar andauernd eine Aura von 'Bitte schau mich nicht an und stell mir keine Fragen' aus, aber reden tat er ja irgendwie trotzdem ganz gerne. Irgendwie.

"Explosiv?" Arkos zog eine Augenbraue hoch und warf seinem Kollegen einen etwas nachdenklichen Blick zu. "Ich habe bisher nur eine sehr explosive Person kennengelernt, seit ich Magier bin. Ich habe das Gefühl, sie ist schon in sich selbst so eine Katastrophe, wie diese Gruppe da gewesen zu sein scheint. Aber ich kann es glauben." Diverse, zwischenmenschliche Ereignisse, aha. Der Rotschopf beließ es erst einmal dabei, denn Lian würde sowieso nur wieder anfangen, irgendetwas drum-herum zu erzählen, wenn er nicht mehr dazu sagen wollte. Arkos hatte zumindest gelernt, dass Lian - wenn er nicht von sich aus etwas sagte - zwar manchmal ein wenig dazu gebracht werden konnte, aber auch nur, wenn es mit einem gewissen Nachdruck passierte. Arkos konnte diesen Nachdruck nur aufbringen, wenn es tatsächlich etwas wichtiges oder interessantes war. Es schien aber nicht wirklich etwas mit der Mission an sich zu tun gehabt zu haben, weshalb er sich nur noch zu einem Kommentar hinreißen ließ. "Vier Leute sind aber auch eine Menge für eine Quest." Er fand, vier waren allermeist einer zu viel. Es war schwer, Entscheidungen zu treffen, wenn Persönlichkeiten aufeinandertragen - erst recht, wenn es drei oder gar vier Personen auf einmal betraf.

Schließlich huschte tatsächlich ein zufriedener Ausdruck über das Gesicht des Schmiedes, und seine goldenen Augen schienen leicht amüsiert zu funkeln. Oder eher... stolz? Na, eines war sicher: Arkos war mit Leib und Seele Schmied. Einem Kompliment würde er sich nicht verwehren. "Probier' sie in aller Ruhe aus", antwortete er also. "Ich habe überlegt, ob es ein System gibt, Pfeilspitzen schnell austauschen zu können, aber die meisten Versuche sind bisher eher fehlgeschlagen. Ich bin Schmied, kein Pfeilmacher. Aber... es geht voran." Er lächelte zufrieden. "Für die Konzeption oder die Umsetzung? Ich habe mir in der Gilde einige Ratschläge geholt, habe dann einige Skizzen angefertigt und bin ans Schmieden gegangen. Der tatsächliche Vorgang dauert nicht furchtbar lang, aber je mehr Zeit man sich lässt, desto besser wird das Ergebnis. Das, was du da hast, sind Prototypen. Wenn ich sie tatsächlich schmiede, dann könnten das sehr durchschlagskräftige Einzelstücke werden. Weißt du... wen ich mir ein Werkstück genau vorstelle, dann fließt es beinahe wie von selbst in die Form. Es ist fast ein wenig wie Magie." Überrascht nickte er. Lian erinnerte sich an den Namen seines Ziehvaters. "Ja, er hat geholfen. Hat in seinem Leben bereits alles geschmiedet, was man so schmieden kann. Ein wenig grantig vielleicht, aber solange er warm ist, ist er verträglich. Er ist ein Reptilia." Arkos kratzte sich am Kopf, während ihre Beine sie immer weiter von der Stadt wegtrugen. Es war wirklich warm - aber das Problem war die Sonne. Arkos sah mit einem leuchten Seufzen nach oben, schüttelte leicht den Kopf. "Er würde sich hier wohl fühlen. Ich weiß nicht, wieso er überhaupt in Maldina ist." Es war vermutlich nichts dabei, wenn Lian schon fragte, oder? Ein schiefes Grinsen huschte über die Züge von Arkos, der seinen Hammer von seiner Hüfte löste und ihn vor sich hier. "Er hat sich immer gewünscht, dass ich Schmied werde, aber... ich bin Schmied, weil es mir Spaß macht. Es fühlt sich richtig an. Er hat mich in Sun Village aufgelesen, soweit ich weiß. Dieser Hammer wurde mir wortwörtlich in die Wiege gelegt." Nachdenklich sah er das Werkzeug an und reichte es dann Lian, damit er den steinernen Hammer anschauen konnte. Sorgen machte er sich keine - höchstens, dass Lian sich den Fuß kaputt machen würde, wenn er ihn fallen ließ. Der Hammer war absolut unkaputtbar. Nichts hatte ihm bisher auch nur ein Stück von seinem ursprünglichen Aussehen entfernen können. Er warf Lian einen Blick zu, fragte sich, woher die Frage genau gekommen war. Es war nicht unbedingt die Art des Falls, solche Fragen zu stellen - zumindest bisher. "Aber zugegeben, es ist leicht Schmied zu werden, wenn man seit man denken kann in einer Schmiede mitarbeitet." Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht, und er holte eine einzelne Pfeilspitze aus seiner Tasche, die er separat aufbewahrt hatte - natürlich nachdem er seinen Hammer zurückgenommen und befestigt hatte. "Die hier ist gut geworden, glaube ich." Die Spitze schien in sich gewunden zu sein und wies beinahe elegant anmutende Einkerbungen auf, die sich rotierend von der Spitze bis zu dem dickeren Ende ausbreiteten. "Mal abgesehen davon, dass das richtig Durchschlagskraft haben dürfte, unterstützt die Form und das Gewinde die Flugeigenschaften. Es sollte damit möglich sein, einige Meter weiter und dabei genauer zu schießen." Aber es war auch aufwendig gewesen.

Nun allerdings noch einmal zu der Mine. "Ihr habt die Mine also bereits erkundet? Sind euch damals keine komischen Gestalten aufgefallen? Auf dem Questzettel stand etwas davon, dass jemand von dort 'entkommen' und um Hilfe bittet, und es klang so, als wäre die Mine generell eher... weniger leicht zu betreten. Aber wenn du noch vor kurzem dort warst... ist das nun also in der Zwischenzeit passiert?"



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMi 29 März 2023 - 15:25

Lians Stirn legte sich in Falten, als Arkos davon berichtete, bisher nur eine sehr explosive Person kennengelernt zu haben. Handelte es sich hierbei um einen anderen Magier? Wohlmöglich auch ein Mitglied der Gilde Satyrs Cornucopia? Wenn man genauer hinhörte, schien es sogar eine Frau zu sein? Normalerweise war der 20-Jährige durchaus aufgeschlossen, wenn es darum ging, Magierinnen anderer Gilden kennenzulernen, denn seine Erfahrungen waren dahingehend nicht einmal schlecht gewesen. Aber das, was Arkos hier beschrieb? „Eine Bekanntschaft, auf die ich dann lieber verzichte“, schlussfolgerte Lian und hob die rechte Augenbraue ein Stückchen an. „Bei Gelegenheit musst du mir den Namen nennen. Damit ich schleunigst die Flucht ergreifen oder zumindest den Auftrag ablehnen kann, sollte ich den Namen auf irgendeinem Questzettel lesen.“ Lian mochte zwar extrovertierte Frauen, aber auch das hatte irgendwo seine Grenzen. Den Kommentar, dass vier Leute ziemlich viel für einen Auftrag wären, quittierte der Lockenkopf derweil mit einem schlichten Zucken der Schultern. Der Schmied hatte durchaus recht, aber es war nichts, worüber der Falls entschieden hätte. Er war nicht nur über seinen Kopf hinweg, sondern sogar gegen seinen Willen zu dem Auftrag geschickt worden. So oder so ähnlich hatte es sich auch bei den anderen Questteilnehmenden verhalten. Im Nachhinein betrachtet konnte Lian dieses riesige Personalaufgebot nicht mehr nachvollziehen, denn die Gefahr, die vorhanden gewesen war, war… beherrschbar gewesen. Der Falls hatte schon deutlich anspruchsvollere und gefährlichere Missionen hinter sich bringen müssen und dabei dachte er noch nicht einmal an DeepCorp.

Das zufriedene Lächeln sowie das Strahlen, das wenige Augenblicke später in die bernsteinfarbenen Augen des Aurelius trat, sprachen Bände. Lian lauschte den Worten des anderen Magiers und absolut jede Silbe vermittelte das Gefühl von Stolz und Begeisterung, die Arkos für das Schmieden empfand. Eigentlich war es ein schöner Anblick und der Rothaarige schaffte es sogar mit seinen Worten, die Begeisterung auf den Falls überschwappen zu lassen. Gleichzeitig brachte es Lian aber auch ins Grübeln. Besaß auch er etwas, worüber er mit so einem Stolz hätte berichten können? Das, was diesen Dingen am nächsten kam, waren seine Talente als Dieb. Früher, bevor er der Gilde Crimson Sphynx beigetreten war, hatte er hierüber vermutlich in einem ähnlichen Wortlaut wie Arkos beim Schmieden berichten können. Aber seit er ein Magier geworden und neue Bekanntschaften geschlossen hatte, hatten sich die Dinge geändert. Damals, als er Evie getroffen hatte, war Lian das klargeworden. Das, was ihn früher ausschließlich mit Stolz erfüllt hatte, war heutzutage getrübt. Getrübt von dem Wissen, dass er so etwas wie Unrecht tat? Lian konnte nicht mehr stehlen, erst Recht nicht davon erzählen, ohne sich gleichzeitig vorzustellen, wie Leute wie Rin oder Rownan ihn enttäuscht anblickten. Obwohl er sich immer noch dabei ertappte, hier und dort Dinge mitgehen zu lassen, hatte sich die Anzahl seiner Diebstähle in den letzten Monaten deutlich heruntergeschraubt… denn sie hinterließen heutzutage immer auch einen bitteren Beigeschmack. „Ich wollte sowieso demnächst nochmal in Maldina vorbeischauen“, eröffnete der Lockenkopf seiner Begleitung und sah ihn mit einem Seitenblick an. „Dann können wir zusammen an so einem System zum schnellen Wechsel der Pfeilspitzen feilen.“ Lian war zwar kein gelernter Pfeilmacher, aber es zählte seit vielen Jahren zu seinen Hobbys. Ein gewisses Können in dieser Hinsicht gestand er sich selbst durchaus zu. Natürlich konnte man jetzt sagen, dass der Falls doch ein Magier war, dass er nicht so viel Zeit damit verbringen müsste, Pfeile und Bögen selbst herzustellen, wenn er sie auch mittels Magie erschaffen konnte. Tatsächlich hielt der junge Mann allerdings bis heute mehr von klassischen Waffen als von jenen, die man mit einem kleinen Manaimpuls so schnell erschaffen wie auch wieder verschwinden lassen konnte. Lian glaubte, dass viele Magierinnen und Magier den eigentlichen Wert ihrer Waffe dadurch vergaßen.

Die Erzählungen zu Mimir wurden derweil abgenickt. Beim Ziehvater von Arkos handelte es sich um ein Reptilia? Lian hatte noch nie einen Angehörigen dieses Volkes getroffen, konnte sich aber auch so vorstellen, was es ungefähr zu bedeuten hatte. „Wer würde sich in der Wüste bitte nicht wohlfühlen?“, fragte er und musterte den schwitzenden Arkos mit einem amüsierten Grinsen. Der Rothaarige war also in Sun Village von seinem Ziehvater aufgelesen worden? Ein Ort, an dem die Sphynx noch nie gewesen war, er allerdings wusste, dass Riesen dort leben sollten. Zweifelsohne war Arkos kein Riese. Aber was… war er dann? Der Falls erinnerte sich an den Moment in DeepCorp, als sich der Rothaarige von den Fesseln Minervas befreit hatte – irgendwie war er immer noch überzeugt davon, dass der Aurelius kein stinknormaler Mensch war wie er selbst. Und dass das auch der Grund war, warum die Hexe Interesse an ihm hatte. Was genau Arkos allerdings war und warum man ihn ausgerechnet in Sun Village ausgesetzt hatte… Lian versuchte zwar, eine Verbindung herzustellen, kam allerdings ebenso zu keinem zufriedenstellenden Schluss. Die hellgrünen Augen musterten den Hammer des Schmiedes, als dieser ihm gereicht wurde. Wie schwer das Ding ist, war der erste Gedanke, den der Braunhaarige hatte, kaum dass er den Hammer in beiden Händen hielt. Nicht zu vergleichen mit einem Bogen und ein paar Pfeilen. Durch die Musterung des Hammers entging Lian auch der fragende Blick, der ihm von Arkos zugeworfen wurde. Aber irgendwie... glaubte er, diese Waffe schon einmal gesehen zu haben. Nur wo? „Ein interessantes Geschenk für ein Neugeborenes.“ Andere Säuglinge bekamen ein Kuscheltier, Arkos einen steinernen Hammer. Wobei… sich tatsächlich eine weitere Frage in den Geist der Sphynx schlich. Ja, diese Waffe war nicht unendlich schwer, aber das Gewicht, das Lian hier halten musste, war nicht zu verachten. Er sah zu Arkos und fragte, ehrlich interessiert: „Wie lange hast du gebraucht, um das Ding hier hochheben zu können?“ Lian glaubte, dass ein normales Kind so ein Gewicht frühstens mit vierzehn Jahren hätte stemmen können. Unabhängig davon, wie die Antwort ausfiel, reichte er dem Schmied seinen Hammer natürlich wieder zurück. Die Pfeilspitze, die Arkos hervorholte, musterte Lian kurz und neigte den Kopf. „Eine hervorragend gearbeitete Pfeilspitze. Durchschlagkraft wird sie haben, wenn sie gut geschossen wird“, bestätigte er die Vermutung, ergänzte allerdings: „Es kommt allerdings darauf an, welches Ziel mit dem Pfeil verfolgt wird. Durch die Windungen ist die Spitze leicht aus einem Zielobjekt wieder zu entfernen.“ Natürlich hieß das nicht, dass es nicht dennoch schmerzhaft war. Aber eben doch so, dass sogar eine getroffene Person ohne fremde Hilfe sich von dem Pfeil befreien konnte, ohne die Wunde zu verschlimmern. Wenn es darum ging, jemanden an einer Verfolgung zu hindern, könnte es unter Umständen sinnvoller sein, Pfeile mit Widerhaken zu nutzen. Aber das… war nur ein Gedanke am Rande.

Das Thema wechselte nochmal zur Quest, die Lian bei dem ganzen Smalltalk irgendwie schon wieder in den Hintergrund seines Bewusstseins gerückt hatte. Ach ja, da war ja was. Er rieb sich über den Hinterkopf und zuckte mit den Schultern. „Die komischen Gestalten waren der Grund, warum wir dorthin geschickt wurden. Es gab einige Banditen, die sich in der Mine niedergelassen und den Abbau von Erzen behindert haben. Als wir gingen, waren die Banditen vertrieben… zumindest war es das, wovon ich ausgegangen bin.“ Er wechselte einen Blick mit Arkos und löste die Hand aus seinem Haar. Er erinnerte sich an seinen Bekannten – Maahir – den er damals ebenso in der Mine getroffen, seit dieser Begegnung allerdings nicht wiedergesehen hatte. Der abgemagerte Musiker, mit dem Lian eine Vergangenheit als Dieb teilte. Sie waren nach dieser Quest nicht gerade im Guten auseinandergegangen, aber der Falls bezweifelte dennoch, dass Maahir zur Kupfermine zurückgekehrt war. Was hätte er davon? Und selbst wenn, würde er kaum irgendwelche Wissenschaftler angreifen und verletzen, oder? „Ich bin selbst überrascht. Hatte eigentlich die Hoffnung, dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen dort kommt... aber vielleicht sind ja ein paar der Banditen zurückgekehrt. Wenn dem so ist, muss ich gestehen, dass es sich ein wenig so anfühlt, als hätten wir uns die Mühe damals auch sparen können.“ Was genau heutzutage in der Mine vorgefallen war, hatte nicht im Auftrag gestanden. Das sollten die Magier vor Ort in Erfahrung bringen. Wie passend, dass genau jetzt am Horizont einige Zelte sichtbar wurden, deren Umrisse in der warmen Wüstenluft tanzten. „Das wird das Lager der Wissenschaftler sein“, ließ Lian den Satyrs Magier wissen. Die Zeit bis hierhin war wirklich im Fluge vergangen – wozu ein wenig Smalltalk so gut sein konnte. Lian nickte in besagte Richtung. „Hoffentlich haben die auch nen Schluck Wasser. Ich bin am Verdursten.“ So ein Marsch durch die Wüste ließ die Kehle trocken werden – in Kombination mit viel Gerede umso mehr.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMo 3 Apr 2023 - 16:40


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 5 | @Lian | Outfit
Eine Sache, die Arkos tatsächlich eher weniger bedacht hatte war, was die Pfeilspitzen tatsächlich tun sollten. Ehrlich gesagt glaubte er nicht, dass es sonderlich einfach war, eine solche geformte Spitze aus einem Körper zu ziehen (man hätte es quasi 'herausdrehen' müssen, was generell immer eine schlechte Idee war) - aber Lian ließ ihn für einen Moment ein wenig nachdenklicher werden. Natürlich hatte der Bogenschütze Recht - man musste definitiv die genauen Situationen bedenken, in denen man die Pfeilspitzen auch einsetzen musste und wollte. Und wenn man töten wollte, insbesondere Menschen, dann war es wohl wichtig, dass die Pfeilspitze das komplimentierte. Allerdings war Arkos nicht unbedingt sehr gerne dafür verantwortlich, Pfeilspitzen zu entwickeln, die einem Kriegsverbrechen gleichkamen. Für einen Moment hatte er geschwiegen, dann aber genickt und sich mental abgespeichert, dass er sich noch viel mehr um den Anwendungsfall gedanken zu machen. Auch bei seinen anderen Werkstücken. Gerade in der Welt der Magier schien ja durchaus einiges unterschiedlich zu laufen als in der Welt von 'normalen Menschen'. EIne Schaufel tat eben, was sie tat. Aber ein Schwert konnte in der Magierwelt vermutlich für die unterschiedlichsten Dinge in unterschiedlichster Art eingesetzt werden.

"Einfach nur hochheben?", fragte der Rothaarige ein wenig amüsiert zurück und zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, vielleicht mit... sechs oder sieben?" Der Schmied legte den Kopf ein wenig auf die Seite, schien sich dabei nichts furchtbar großes zu denken. Das Lian quasi erst vor kurzem die Schallmauer durchbrochen hatte, zwei Eimer Wasser hochheben zu können, konnte Arkos ja nicht wissen. "Aber angefangen zu nutzen habe ich ihn tatsächlich erst, nachdem ich Magier geworden bin. Vorher war ich absolut untrainiert in Magie. Das ich mich mehr damit beschäftige... scheint sich auf die Konstitution auszuwirken. Ich bin nicht sicher, wie das funktioniert, aber ich mache deutlich größere Fortschritte. Als ich 'zivil' gelebt habe, war ich einfach nur ein durchschnittlicher Schmiedelehrling." Einer Sache war sich Arkos nämlich trotz allem bewusst: Seine körperliche Stärke war schon... eher ungewöhnlich hoch mittlerweile. Er wusste wirklich nicht genau, wie das passiert war. Natürlich hielt er sich einigermaßen fit, vor allen Dingen aber, um der einseitigen Belastung in der Schmiede entgegenzuwirken und keine Rückenschmerzen zu bekommen. "Vorher konnte ich ihn überhaupt nicht vernünftig nutzen. Aber er ist ein fantastischer Schmiedehammer, auch wenn er nicht so aussieht." Für alle normalen Arbeiten war der Stiel viel zu lang und der Kopf viel zu schwer. Er wirkte unhandlich und so, als würde er kaum in eine normale Hand passen, und selbst wenn, wirkte es, als würde der Schaft einem in die Quere kommen. War aber komischerweise nicht so. Es funktionierte wirklich ganz fantastisch.

Aber mehr Gedanken machte sich Arkos dann auch nicht mehr. Sein Hammer war definitiv ein wenig geheimnisumwoben. Er war sich ziemlich sicher, dass er irgendwie magisch war, weil er einfach nicht kaputtzugehen schien - obwohl er eigentlich nichtmal aus Metall bestand. Keine Delle, kein Splittern. Und dann war da noch das Tuch gewesen, welches er noch immer besaß. "Es gab zwei Geschenke. Das andere war ein Babytuch, auf dem mein Name eingestickt war", ergänzte er noch, zuckte dann leicht mit den Schultern. Sie würden das Rätsel seiner Herkunft sicherlich nicht bei einem Spaziergang durch die Wüste lüften. Viel wichtiger war doch, dass die Quest langsam ein wenig vorankam. Und Lian schien eben das auch vergessen zu haben - was Arkos ein Kopfschütteln entlockte. Ein amüsiertes, mit einem kleinen Schmunzeln verbundenes, aber trotzdem ein Kopfschütteln. "Hattest du schon wieder vergessen warum wir hier sind? Ich wäre nicht freiwillig in die Wüste gefahren", erinnerte Arkos ihn und sah seufzend in den Himmel, während er seinem Kollegen zuhörte. Die Sonne brannte wirklich erbarmungslos. "Einige Banditen", murmelte er ein wenig nachdenklich und teilte erst einmal keine Gedanken dazu. Das schien etwas zu sein, was sich in letzter Zeit verstärkt zeigte. Banditen, Räuber, Diebe, Tunichtgute... wo kamen die nur alle her? "Es klingt alles sehr... seltsam", erwiderte er schließlich. "Was treiben Forscher in einer Mine? Wie hat er es überhaupt derart verletzt rausgeschafft? Und war das 'Monster' ein Monster oder nur ein besonders 'böser Mensch'?" Arkos war etwas unzufrieden. "Wir hatten das Thema, aber ich fürchte, die Questbeschreibungen könnten ein wenig mehr Aufmerksamkeit vertragen." Ihm war währenddessen nicht einmal aufgefallen, dass in der Ferne irgendwas aufgetaucht war, und kniff leicht die Augen zusammen. "... Bogenschützen-Augen. Ich glaube dir mal." Ein wenig grummelig war er, aber das hatte nichts mit Lian zu tun. Er fühlte sich mal wieder nicht gut vorbereitet. Und langsam war er ein wenig satt, was dieses Gefühl anging. Wie konnte er nur bereits auf seiner neunten Quest unterwegs sein und jedes Mal mehr oder weniger unvorbereitet gewesen sein? "Hattest du schon einmal eine Quest, wo klar war, was zu tun ist, und man sich genau vorbereiten konnte?", fragte er ein wenig matt und konzentrierte sich im Anschluss größtenteils auf seine gefühlt dampfenden Füße, die ihn über den Wüstensand trugen.

"Flamme, erlöse mich einfach", gestattete sich Arkos einen kurzen Ausdruck seines Leidens, als sie in das Zelt kamen und zwar nicht wirklich kühlere Luft sie erwartete, aber zumindest Schatten. Oh, Wärme machte ihm nichts aus. Aber Arkos spürte schon, dass seine Haut protestierend ein wenig brannte. Immerhin würden sie gleich in eine potentiell kalte Mine abtauchen. Als sich der Rotschopf allerdings umsah, sah er... niemanden. Keine Menschenseele. Irgendwie hatte er erwartet, dass hier noch jemand war und sich um sie kümmern würde, aber... trotz kurzem Ausruf ("Hallo?") antwortete niemand. Arkos runzelte die Stirn, begann, das Zelt abzugehen. "Scheint so, als wäre das hier eher ein temporäres Lager gewesen. Vorräte sehe ich keine, aber ich denke, die würden sie auch in der Mine aufbewahren. Ist kühler." Nachdenklich kratzte er sich am Kopf, entdeckte dann auf einem leichten und etwas wackeligen Schreibtisch ein Blatt Papier. Überrascht schnappte er es sich und las es laut vor. "Habe es grad so aus der Mine geschafft. Das Monster ist noch da drin und hat meinen besten Freund in seinen Händen. Händen?" Das letzte Wort von Arkos war offensichtlich sein eigenes gewesen, aber er fuhr fort. "Ich werde versuchen, nach Aloe zu kommen und Hilfe zu holen. Falls jemand das hier ließt, bitte rettet meinen Freund in der Mine!" Arkos drehte den Zettel, fand aber auf Anhieb keine weiteren Informationen und reichte Lian das Blatt. "Scheint so als wäre der Verfasser der Questgeber, oder? Hat es wohl nach Aloe geschafft. Ich denke, dass das keine einfachen Banditen sind."




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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMi 5 Apr 2023 - 17:19

Lian verstand nicht sonderlich viel von Schmiedekunst und konnte entsprechend wenig einschätzen, ob der Hammer, den Arkos bei sich trug, für eine solche Tätigkeit besonders geeignet war oder nicht. So oder so glaubte er den Worten des Rothaarigen allerdings – zumindest gesehen hatte der Falls andere Schmiede in der Vergangenheit bereits. Und wenngleich er wenige Worte mit den Leuten aus dieser Branche gewechselt hatte, so war er sich doch sicher, dass die Hämmer, die genutzt wurden, doch anders aussahen als jener, den der Aurelius bei sich trug. Diese steinerne Waffe mit dem langen Stiel reihte sich ein in die vielen Mysterien, die sich um Arkos rankten wie der Efeu um ein Fassadengitter. Ob Minerva wirklich mehr darüber wusste? Aber wenn ja: Warum hatte sie dann keinen Klartext gesprochen, als sie die Frau in der Mine von DeepCorp getroffen hatten? Lian musste gestehen, dass diese gesamte Thematik sein Interesse geweckt hatte. Sogar in einem solchen Ausmaß, dass er sich vorstellen konnte, ein wenig mehr darüber nachzuforschen – ein ganz unübliches Verhalten für den sonst eher reservierten Bogenschützen. „Und dabei hätte ich gedacht, ich alleine wäre schon Grund genug, der Wüste einen Besuch abzustatten“, erwiderte der 20-Jährige mit einem amüsierten Grinsen auf das Kopfschütteln des Satyrs Magiers. Es war nicht so, dass Lian wirklich vergessen hatte, warum sie gemeinsam in der Wüste unterwegs waren. Er hatte es höchstens… verdrängt. „Ich muss gestehen: Das mit den Forschern verwundert mich auch. Ich habe zumindest keine Ahnung, was genau man in der Kupfermine erforschen sollte. Gibt es dort irgendein besonderes Gestein? Bei meinem letzten Besuch ging es ausschließlich darum, dass Erze für den Bau einer neuen Siedlung abgebaut werden sollten.“ Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern, sah wieder nach vorne – dorthin, wo die Zelte am Horizont erschienen. Ob er schon einmal auf einer Quest gewesen wäre, wo klar war, was es zu tun galt? „Ehrliche Antwort? Nein, ich kann mich nicht entsinnen. Und früher habe ich mich über diesen Umstand irgendwie mehr aufgeregt als heute.“ Der Falls lächelte in sich hinein. Es war eigentlich immer so, dass er mit kaum Informationen losgeschickt wurde und vor Ort erfuhr, dass die Umstände doch ganz anders waren, als er zuerst gedacht hatte. Er hatte sich daran gewöhnt, könnte man sagen. Und entsprechend entschied er sich auch dagegen, sich weiterhin darüber zu ärgern. Ändern konnte er daran sowieso nichts.

Auch Lian verspürte eine gewisse Erleichterung, als sie die Zelte erreicht und in den Schatten von diesen eingetaucht waren. Ein Blick auf den rothaarigen Satyrs Magier machte allerdings schnell deutlich, dass das Ausmaß ihrer jeweiligen Erleichterung recht unterschiedlich ausfiel. „Ich hoffe, du neigst nicht allzu leicht zu Sonnenbränden.“ Passend zu diesen Worten musterte Lian die auffallend helle Haut seiner Begleitung und schmunzelte. Wenn man in der Wüste großwurde, vergaß man manchmal, was für eine Wirkung die intensiven Sonnenstrahlen auf Haut haben konnten, die das nicht gewohnt waren. Der Falls selbst konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er eigentlich das letzte Mal einen Sonnenbrand gehabt hatte. Als Kind, vermutete er. Er überließ Arkos sich selbst und sah sich stattdessen in dem Zelt um. „Niemand hier“, stellte auch die Sphynx fest, während seine Schritte ihn durch den Innenraum führten. „Und auch kein Wasser“, ergänzte er nach wenigen Sekunden des Suchens und seufzte leise, über diesen Umstand noch enttäuschter als über die fehlenden Menschen. Hoffentlich bewahrten sie das Zeug wirklich in der Mine auf, denn der Hals des Falls war unangenehm ausgetrocknet. Der Stress des Morgens machte sich dann eben doch bemerkbar. Der Aurelius war es, der zuerst den Zettel mit der Nachricht fand und während er vorlas, trat Lian näher und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hm. Scheint so“, stimmte Lian der Vermutung zu und nahm den Zettel entgegen. Mehr Informationen als jene, die Arkos vorgelesen hatte, fand die Sphynx aber auch nicht. „Monster? Schon wieder?“ Und wo zum Henker kam denn nun plötzlich ein Monster in dieser Mine her? Es war wenige Monate her, seit der Falls hier gewesen war und weder war damals von Forschungsarbeiten, noch von irgendwelchen Monstern die Rede gewesen. Es war so, als hätte sich innerhalb kürzester Zeit alles an diesem Ort verändert. Und das nicht zum Positiven, schlussfolgerte der 20-Jährige gedanklich und legte den Zettel zurück an den Platz, wo Arkos ihn gefunden hatte. „So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass wir nicht nur hierher geschickt wurden, weil wir eine Mine gesichert… sondern weil wir in DeepCorp auch ein Monster besiegt haben. Also zumindest ist es das, was die Welt von uns denkt.“ Und genau deshalb echauffierte sich der Falls so sehr darüber, dass diese Gerüchte über ihn kursierten. Es war das, was er befürchtet hatte. Würde man ihn jetzt ständig losschicken, um Monster zu besiegen? Monster, die er überhaupt nicht besiegen konnte?! Es waren wirklich keine schönen Aussichten. „Wie hoch stehen unsere Chancen, dass wir wieder einen mysteriösen Fremden treffen, der uns die Arbeit abnimmt?“, fragte Lian in Richtung von Arkos, erwartete aber nicht wirklich eine Antwort. Der Braunhaarige wollte am Liebsten umkehren, aber dafür war es zu spät. Und die Zeit schien zu drängen – wenn dieser Freund denn überhaupt noch lebte. Bei der ganzen Zeit, die vergangen war, seit diese Nachricht formuliert wurde, zweifelte Lian ein wenig daran. Dennoch machte sich der 20-Jährige vor dem Aufbruch auf die Suche nach einer Karte, musste aber überrascht feststellen, dass es… keine gab? Ernsthaft? „Es wird ja immer besser.“ Okay, dann eben ohne Karte. Was sollte schon schiefgehen?...

Als sie den Eingang der Mine erreichten, fühlte sich Lian ein weiteres Mal in der Zeit zurückversetzt. Er erinnerte sich daran, wie Ava und Chris genau an dieser Stelle gewartet hatten und an den Wutausbruch von Rownan, weil sie vor einer Mine voller Banditen warteten wie an einer Bushaltestelle, anstatt sich zu verstecken. Es war der Anfang einer vollkommen chaotischen Quest gewesen und hatte an unendlichen vielen Stellen an Professionalität vermissen lassen. Dennoch musste der Falls bei der Erinnerung leicht Schmunzeln. Es sah eigentlich genauso aus wie damals – wie also hatten sich die Umstände bei dieser Mine so drastisch seitdem verändern können? „Keine Karte. Und auch keine Tiermenschen, die uns helfen könnten.“ Aber immerhin Wasser. Arkos hatte mit seiner Vermutung Recht gehabt – wenige Schritte innerhalb der Mine lagerten einige Lebensmittel, unter anderem prall gefüllte Wasserflaschen, aber auch andere Utensilien wie Leuchtstäbe. Einen der Stäbe warf er dem Schmied zu, während Lian selbst sich eine der Wasserflaschen schnappte und trank. Während Arkos die Gelegenheit erhielt, ebenso seinen Durst zu löschen, wandte sich der Falls erneut der Mine zu und schloss die Augen. Als er das letzte Mal hier gewesen war, war er auf Rownan und Ava angewiesen gewesen. Aber seitdem war viel Zeit vergangen – Zeit, in der Lian Möglichkeiten gefunden hatte, sich auch alleine in solch einer Situation orientieren zu können. Was in DeepCorp funktioniert hatte, müsste hier doch genauso klappen, oder? Vorausgesetzt natürlich, der Mann, den sie suchten, lebte noch. Es dauerte ein paar Sekunden – aber dann erhaschte der Falls etwas. „Eine gute, eine schlechte Nachricht.“ Die Lider des 20-Jährigen hoben sich wieder und er betrachtete den Aurelius aus dem Augenwinkel. „Die Gute: Da drinnen ist auf jeden Fall ein Mensch, der lebt.“ Eine kurze Pause setzte ein, ehe Lian im ernsten Tonfall ergänzte: „Schlechte Nachricht: Dieser Mensch hat nicht nur Angst, sondern pure Panik. Kein besonders gutes Zeichen, wenn du mich fragst.“

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyDo 6 Apr 2023 - 20:12


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Na, nun wurde Lian aber keck. Arkos beinahe schon strafender Blick war hoffentlich genug Antwort auf die spielerische Erwiderung des Braunhaarigen. Es war ja nicht so, dass Arkos Lian unsympathisch fand oder unangenehm, aber sie sollten sich jetzt auch nicht in Spaßigkeiten verlieren. Sie hatten hier immer noch einen Job zu erledigen! Arkos hatte leicht durch die Nase geschnauft, das Thema aber vorerst auf sich beruhigen lassen. Lian schien jemand zu sein, der mit derartigen Humor mit seiner SItuation umging. War nicht unbedingt verkehrt, wenn es ihn nicht tatsächlich davon abhielt, seinen Job zu machen. Was der Schmied hingegen noch weitaus interessanter fand war, dass Lian anscheinend noch nicht einmal genau wusste, was in dieser Mine jetzt gerade Phase war. Es kam ihm also auch seltsam vor. Komisch.

Nachdem die beiden Magier den Hilfruf in Briefform gelesen und durchgegangen waren, schüttelte der Rotschopf ein wenig seine Haare und seufzte ein wenig. "Monster, ja. Aber es scheint ja tatsächlich Hände zu haben, ansonsten hätte der Kerl nicht so eine spezifische Formulierung gewählt, oder? Wenn es einfach 'nur' ein Löwe wäre, dann hätte er den 'Freund' von dem Kerl doch einfach aufgefuttert. Da hätte es nichts zu retten gegeben." Arkos brummelte ein wenig vor sich hin, ärgerte sich erneut über die Missionsinformationen, die anscheinend doch dazu führten, dass sie gegen irgendetwas kämpfen mussten. Ohne, dass sie sich direkt hatten vorbereiten können. "Hm", murmelte Arkos und atmete einmal durch, klopfte dann auf seinen Hammer. "Hör mal, ich weiß, dass du nicht unbedingt vor Selbstbewusstsein und Tatendrang strotzt, Lian, aber..." Die goldenen Augen fixierten den Crimson-Magier und ruhten einen Moment auf ihm. "Im Gegensatz zu DeepCorp kann ich hier mein eigenes Gewicht tragen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass du das noch besser kannst als ich. Mach dir keine Gedanken. Wir gehen da rein, und sehen, was wir tun können." Ein schwaches Lächeln huschte über die Lippen von Arkos. "Und falls Minerva noch einmal auftauchen sollte, werde ich mich definitiv nicht beschweren. Ich habe noch einige Fragen an sie." Kurz konnte er zusehen, wie Lian nach etwas suchte, aber wohl nicht fündig wurde. Was genau brauchte er denn?

Eine Karte! Natürlich. Ein paar Minuten später wurde klar, was Lian gesucht hatte. Eine... Karte. Arkos lachte tatsächlich ernsthaft kurz auf, und es klang unerwartet... heiter. "Du bist lustig. Lass mich raten, du bist ein rechter Menschenfänger in deiner Gilde." Im positiven Sinne wahrscheinlich. Bisher hatte noch kein anderer Magier Arkos ein so amüsiertes Lachen entlockt. Seine unbedarfte Art, die tatsächlich nicht aufgesetzt wirkte, und seine etwas flapsig wirkende, fast naive Empörung gegenüber Arbeit und seiner eigenen Position gegenüber waren sympathischer als Arkos zugeben wollte. Das (relativ) kühle Wasser aus einer Flasche verschwand komplett in Arkos - auch beim trinken verschwendete er keine Zeit. "Ich dachte, die Mine ist viel kleiner. Ist sie ähnlich verzweigt?" Etwas verwundert hörte er seinem Kollegen zu und nickte dann. "Also verlieren wir keine Zeit." Mit diesen Worten klopfte Arkos dem Braunhaarigen auf den Rücken, während er ihn gleichzeitig ein wenig tiefer in Richtung der gähnenden Dunkelheit vor ihnen drückte. Seine Schritte wurden weiter und schneller. "Also verlassen wir uns wieder auf deine Sinne", stellte Arkos fest, während ihrer beider Schritte von den steinernden Wänden hallten und ein etwas unheimliches Echo erzeugten - es klang konstand, als würden sie verfolgt. "Falls es zu einem Kampf kommt, erwarte ich Rückendeckung von dir", stellte der Rotschopf fest, kurz bevor sie an eine Minengabelung kamen. Er schüttelte den Kopf. "Es sieht tatsächlich nicht so aus, als wäre hier noch furchtbar viel gearbeitet worden sein. Kupfermine..." Nachdenklich hielt er für einen Moment inne. "... findest du nicht, dass es hier etwas seltsam riecht?" Er schnupperte ein wenig. Es roch nicht bloß nach Gestein, Felsen und kühler Minenluft. Arkos fand, es roch ein wenig muffig. Es stank ein wenig wie abgestandenes Wasser oder so. "Vielleicht sind die Forscher hierhergekommen, weil irgendetwas in der Mine schiefgegangen ist, was sie korrigieren sollten? Ein Wassereinbruch scheint mir mitten in der Wüste zwar eher unwahrscheinlich, aber... Kupfer ist nicht sonderlich wertvoll. Dafür würde sich der Aufwand kaum lohnen. Möglicherweise ist das Kupfererz auch abgebaut, und es wurde versucht, tiefer zu schürfen, um andere Erze zu Tage zu bringen." Ein Schulterzucken folgte. "Spürst du [i]wirklich[i] nur eine Person?"



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 7 Apr 2023 - 19:19

Wie selten Arkos lachte, ging Lian erst in dem Moment auf, als er es tatsächlich hörte. Es war ein gelöster, ziemlich heiterer Ton, der die sonst verhältnismäßig strengen Gesichtszüge des Schmiedes auflockerte. Wie sehr so ein Lachen die Ausstrahlung eines Menschen verändern konnte. Lian, ein Menschenfänger in seiner Gilde? Eine Gedanke, der den 20-Jährigen sichtlich zum Nachdenken brachte. „Das erklärt vielleicht, warum meine Wohnung mittlerweile zu einer Versammlungsstätte diverser Kolleginnen und Kollegen mutiert ist.“ Der Bogenschütze lächelte und zuckte mit den Achseln. Eigentlich hatte er genau das nie sein wollen – ein Menschenmagnet. Lian war mehr der Einsiedler-Typ, der es mochte, Zeit für sich alleine zu haben und der bewusst oder unterbewusst die Leute gegen sich aufbrachte. Aber das, was Arkos hier äußerte, ergab erschreckend viel Sinn. Es war nicht zu leugnen, dass Lian inzwischen zu einem Magier geworden war, der diverse Kontakte innerhalb und außerhalb der Gilde pflegte. Und auch wenn er es bis heute schaffte, mit genügend Menschen aneinanderzugeraten, so konnte er nicht leugnen, dass er auch ein ganz gutes Netz an Bekannten und Freunden aufgebaut hatte, mit denen er sogar ganz gerne seine Freizeit verbringen wollte. War aus Lian, dem Einsiedler, wirklich ein ganz geselliger Typ geworden? Ein Gedanke, der jäh unterbrochen wurde, als der Schmied ihm mit nicht wenig Kraft auf den Rücken klopfte und sich auf den Weg in das Innere der Mine begab. Ja, der Rothaarige hatte Recht: Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Und so atmete Lian tief durch und folgte seinem Kollegen. So locker sich Lian auch gab, war das in den meisten Fällen doch nicht mehr als Fassade, um die eigene Unsicherheit zu überspielen. Hoffentlich würde das hier wirklich alles gutgehen…

Wie bereits in DeepCorp war es Lian, der die Führung mithilfe seiner Emotional Magic übernahm. Immer wieder blieb der Wüstenbewohner stehen, um sicherzugehen, sich bei der Richtung auch nicht zu irren. Anders als in der Mine Nord-Fiores gab es allerdings bei Weitem nicht so viele Abzweigungen und Verwinklungen, in die sich Arkos und er hätten verirren können. Sie kamen daher gut voran – bis der Schmied den Geruch ansprach. Lian, der sich normalerweise als sehr aufmerksam bezeichnet hätte, stutzte, schnupperte und zog die Augenbrauen schlussendlich zusammen. Das war ihm entgangen - war er zu abgelenkt von der Magieanwendung gewesen? „Hm. Stimmt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es hier das letzte Mal so gerochen hat.“ Sicherlich wäre Ava Finch die erste Person gewesen, die bei so einem modrigen Geruch die Nase krausgezogen und sich lautstark beschwert hätte. Aber jetzt, wo er darüber nachdachte... „Das letzte Mal, als wir hier waren, haben wir einige verwahrloste Menschen gefunden, die sich in der Mine versteckt hatten“, erklärte Lian, ohne Arkos dabei groß anzusehen. Dass unter diesen verwahrlosten Menschen auch Bekannte von ihm selbst gewesen waren, behielt der Braunhaarige für sich. Lian erinnerte sich daran, dass Ava Finch mit armen Menschen wenig hatte anfangen können. Das lag unter anderem an ihrer Herkunft, aber vielleicht auch daran, dass Städte in Süd-Fiore deutlich weniger mit Obdachlosigkeit zu kämpfen hatten als Orte wie Aloe Town. „Auch wenn es in Maldina deutlich weniger vorkommt, kannst du dir vielleicht dennoch vorstellen, dass sie entsprechend gerochen haben. Wohlmöglich haben sie den Geruch überdeckt?“ Nur eine These, keine Sicherheit. So oder so blieb die Tatsache bestehen, dass auch der Falls aufgrund der muffigen Luft hier drinnen zumindest skeptisch wurde. Er deutete nach rechts und schritt gemeinsam mit seinem Kollegen weiter in der Mine voran. Auf die letzte Frage, die ihm von Arkos gestellt wurde, nickte Lian: „Nur eine Person“, bestätigte er, auch ohne die Magie ein weiteres Mal zu bemühen. „Allerdings spüre ich auf längere Distanz nur sehr intensive Gefühle. Das war auch der Grund, warum mir Minerva damals erst aufgefallen ist, als sie sich uns auch tatsächlich genähert hat.“ Also: Keine Garantie, dass nicht doch noch irgendeine andere Person in den Tiefen der Kupfermine auf die beiden Männer lauerte. „Ich werde mich darum bemühen, dieses Mal eine bessere Rückendeckung zu sein als damals bei Minervas Auftauchen.“ So viel, wie damals schiefgegangen war, sollte das keine allzu große Herausforderung sein. Der Falls zuckte mit den Schultern... und blieb dann stehen.

Okay, sie waren genau an dem Punkt, an dem er gemeinsam mit Rownan, Ava und Chris damals auf die Banditen getroffen war, die sie gemeinsam bekämpft hatten. Aber anders, als Lian sich erinnerte, zweigte nun ein anderer Pfad von diesem Punkt der Höhle ab. „Als ich das letzte Mal hier war, gab es diesen Tunnel dort noch nicht“, ließ er auch Arkos an der Erkenntnis teilhaben. Die Lider des 20-Jährigen senkten sich und er fand die Bestätigung, die er erwartet hatte: „Da drinnen muss der Mann sein, den wir suchen.“ Seit Lians letztem Besuch hatten die Bauarbeiter also einen gänzlich neuen Tunnel gegraben. Vielleicht hatten sie dort ja wirklich irgendetwas gefunden, das den Einsatz von Wissenschaftlern begründete? Die Sphynx trat auf den Gang zu und rümpfte sofort die Nase. Der modrige Geruch, den der Schmied zuvor bereits angesprochen hatte, wurde in diesem Tunnel nochmals intensiver. Die Nackenhaare stellten sich dem Falls auf und sein Körper signalisierte ihm eindeutig, dass er nicht dort hineingehen sollte. Dieser Geruch... der Illusionist glaubte, diesen Geruch irgendwie zu kennen. Womit auch immer Lian es assoziierte, es waren auf keinen Fall gute Erinnerungen. Im Moment kam sein Geist noch nicht auf den richtigen Schluss, weshalb er es vorerst in den Hintergrund schob, anstatt sich weiterhin verrückt zu machen. „Ich glaube, wir sollten uns darauf gefasst machen, dass das Monster irgendwo da drinnen ist.“ Lian entschied sich dazu, seinen dunklen Bogen erscheinen zu lassen. Eine Waffe, an die der rothaarige Schmied sich mit Sicherheit noch erinnerte. „Ab hier kenne auch ich den genauen Pfad nicht mehr. Wir sollten uns besser auf alles gefasst machen.“ Das fröhlich-lockere Lächeln war aus den Zügen der Sphynx verschwunden, als er den Aurelius anblickte und mit einer Bewegung des Kinns andeutete, dass sie weitergehen sollten.

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 9 Apr 2023 - 19:57


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 7 | @Lian | Outfit
Eine Versammlungsstätte? Gut, damit hatte Arkos zwar jetzt nicht unbedingt gerechnet, aber wenn er Lian so ansah... wenn er sich daran erinnerte, wie er mit seiner orangenen Pudelmütze ausgesehen hatte, und wie er sich gab und gerne wirkte, nun ja - er mochte vielleicht der Meinung sein, dass es nicht hieß 'Bitte freunde dich mit mir an', aber ein wenig so wirkte es auf Arkos. Lian hatte die Ausstrahlung von jemandem, mit dem man grundsätzlich gerne bekannt war. Er wirkte... ungefährlich. Zugänglich. Alles in allem irgendwie 'lieb'. Er wirkte weder wie jemand, der gerne zu Gewalt griff, noch zu jemandem, der stets alle aufhielt. Arkos war wahrscheinlich lange nicht so nahbar wie Lian, wenngleich dieser sich ja eigentlich gar nicht so gab. Schon interessant, wie jemand ohne es wirklich zu wollen, so ein Menschenmagnet sein konnte. "Ob du es magst oder nicht, es wird von dir ausgehen. Ansonsten würden sie sich in anderen Wohnungen treffen", erwiderte Arkos schlicht und rümpfte leicht die Nase. "Verwahrloste Menschen... wie verwahrlost denn? Ich bin wirklich kein Experte, aber das riecht nicht einfach nur nach... Fäkalien." Arkos massierte die Falte zwischen seinen Augen ein wenig und merkte dann, dass er Lian wahrscheinlich falsch verstanden hatte. "Das glaube ich kaum. Normalerweise riecht es in Minen eher so wie in DeepCorp. Irgendwie ein wenig feucht und kalt, nach Stein und Boden. Aber nicht so." Er schüttelte nachdrücklich den Kopf und folgte Lian dann weiter in die Mine hinein. Es würde schon schiefgehen. Trotzdem schmunzelte der Rotschopf ein wenig. "Ich glaube nicht, dass du an Minerva Schuld hattest. Wir hätten so oder so nichts tun können." Oder wollen, wahrscheinlich. Es war sicher besser gewesen, dass sie sich nicht 'gewehrt hatten'.

"Stützt zumindest die These, dass ihnen in ihren ursprünglichen Tunneln das Erz ausging. Also haben sie wohl woanders gegraben." Arkos sah sich ein wenig genauer um, sah aber nicht wirklich irgendwelche Hinweise, die ihnen geholfen hätten. Außer... der Geruch, nun einmal. Der war stärker geworden und war jetzt auch überhaupt nicht mehr subtil, sondern mehr aufdringlich. "In Ordnung", antwortete Arkos. Er war generell ziemlich erfreut, wie fokussiert Lian wirkte. Er war ein wirklich angenehmer Zeitgenosse, wenn er sich auf das Arbeiten konzentrierte und nicht auf das Motzen darüber, arbeiten zu müssen. Die Waffe, die auftauchte, entlockte Arkos einen etwas neugierigen Blick, aber er nickte leicht. "Ich werde vorgehen", entschied der Schmied bereitwillig, löste seinen Hammer von der Hüfte und packte ihn unterhalb des Kopfes, um möglichst schnell reagieren zu können. Er hörte nichts, absolut nichts - was einerseits etwas gutes sein, andererseits auch bedeuten konnte, dass sie bereits bemerkt worden waren. Die Leuchtstäbe spendeten nur ein kleines, fahles Licht. Plötzlich wurde sich Arkos wieder bewusst, wo sie sich befangen - und wie absolut ausgeliefert sie einem Wesen waren, welches sich hier zuhause fühlte. Es war nicht, dass er Angst hatte, wohl aber wurde ihm peinlich deutlich bewusst, dass er bislang noch keinen einzigen, wirklich ernsthaften Kampf hinter sich gebracht hatte. Bisher hatte er sich mit - mehr oder weniger erfolgreicher - Diplomatie einen Weg suchen können, oder aber andere hatten die leicht handfesteren Dinge übernommen. Erial, Minerva... höchstens der Schneemann war vielleicht ein 'Gegner' gewesen. Der Aurelius packte seine Waffe ein wenig fester. Bislang war er absolut d'acor damit gewesen, den lieben langen Tag vor der Schmiede zu stehen und seiner Arbeit nachzugehen. Jetzt aber dämmerte ihm langsam, dass es nicht genug war, immer nur darauf zu warten, dass andere ihm die Dinge lieferte, die er brauchte. Er musste in der Lage sein, in solchen Situationen selbst die Zügel in die Hand zu nehmen. Das Lian jetzt der war, der mit erstem Gesichtausdruck hinter ihm folgte... tat sein übriges. Arkos grinste ein wenig in sich hinein, aber es war kein fröhliches Grinsen. Es war eher, dass er sich über sich selbst lustig machte. Er war fünfundzwanzig Jahre alt, wahrscheinlich mindestens fünf älter als Lian. Und doch hatte dieser Typ, der so wirkte als wolle er niemandem irgendetwas zu Leide tun, offenbar einiges mehr an Erfahrung als er. Das wurmte ihn.

"Ich gebe dir meinen Leuchtstab. Ich brauche nicht unbedingt mehr als einen Meter weit sehen, wenn ich gehe, und... vielleicht würde man so erst einmal dich wahrnehmen und nicht mich", erklärte er und stopfte Lian den Leuchtstab irgendwo hinein, wo er eben stecken blieb. Kurz sah er den etwas kleineren Magier nachdenklich an, klopfte ihm dann leicht auf die Schulter. "Du willst es sicher nicht hören, aber gut, dich dabei zu haben." Arkos drehte sich um und machte sich wieder auf den Weg. So knapp im Lichtkreis von Lian befindlich war es natürlich schwieriger, schnell zu gehen, aber der Tunnel war nicht eben verzweigt - und seine Augen gewöhnten sich erstaunlich gut an die Dunkelheit vor ihm. Zumindest glaubte der Rotschopf, eine Bewegung erahnen zu können, sollte es eine geben. Es dauerte nicht sonderlich lang, da wurde der Tunnel noch ein wenig enger, und sie hätten nun wohl nicht mehr nebeneinandergehen können... und der Geruch wurde noch stärker. Der Rotschopf kräuselte die Nase. "... das riecht nach Verwesung", stellte er leise fest, drückte sich durch einen Spalt - und fand sich in einem dunklen Raum wieder. Die Wände öffneten sich noch ein wenig mehr als zuvor - vermutete er - und als Lian sich auch durch den Ritz zwängte, konnte man einige Werkzeuge erkennen, kleine Apparaturen und Gesteinsproben, Zettel... und ein leises Summen von Fliegen. Leises Tropfen von Wasser aus der Ferne, aber noch war niemand da. Arkos hob die Hand über den Kopf und ließ eine Flamme darauf entstehen - er musste einfach sehen, womit sie es hier jetzt gerade zu tun hatten.



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyDi 11 Apr 2023 - 15:53

In ihren ursprünglichen Tunneln war ihnen das Erz ausgegangen und deshalb hatten die Minenarbeiter einen neuen Weg graben müssen? Ja, das war möglich. Allein für den Bau der Siedlung Pitaya war eine Vielzahl an Materialien eingesetzt worden. Merkwürdig blieb allerdings der penetrante Geruch, der in der sowieso schon stickigen Luft hing. Je länger Lian und Arkos sich in der Kupfermine und insbesondere in diesem immer schmaler werdenden Tunnel aufhielten, desto mehr gewöhnten sich ihre Nasen an den Geruch, was es zumindest aushaltbar machte. Gänzlich verschwinden tat der Gestank allerdings nicht und das machte zumindest die Sphynx ein Stück weit unsicher. Bisher konnte Lian nichts entdecken, das besonders wirkte. Die steinernen Wände waren kahl und in regelmäßigen Abständen gab es ungenutzte Halterungen für Fackeln. Aber Moment – was tat Arkos denn jetzt? Unerwartet wurde der Leuchtstab, der bisher vom Schmied getragen worden war, in die Hosentasche des 20-Jährigen gestopft und die hellgrünen Augen wechselten überrascht vom Leuchtstab zum Aurelius und wieder zurück. Dann verstand Lian – und grinste schief: „Ah. Mir gebührt die zweifelhafte Ehre, bei einem Angriff den Lockvogel zu spielen.“ Bevor ihm noch weitere dumme Kommentare oder Witze über die Lippen kamen, verstummte Lian zum Glück. Nicht, weil er nicht den einen oder anderen Satz noch parat gehabt hätte, sondern weil die plötzliche Berührung an seiner Schulter den jungen Mann überrumpelte. Es war gut, ihn dabei zu haben? Hm. Anstatt das Lob von sich zu schieben, wie er es sonst vielleicht getan hätte, schenkte Lian seinem Kollegen ein Verschwörerlächeln und nickte: „Danke, gleichfalls.“ Und mit diesen Worten widmeten sich die beiden Männer wieder ihrer eigentlichen Aufgabe. Lian wusste nicht, was genau Arkos gedacht hatte, aber unabhängig davon hatte der Schmied durchaus Recht: Die Sphynx konnte auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückblicken, was die Tätigkeit als Magier und das Durchführen von Quests anging. Und auch, wenn er gerne so tat, als wäre es nicht so: Lian hatte bereits des Öfteren um sein Überleben kämpfen müssen. Aber war es trotzdem schlau, ausgerechnet den Bogenschützen vorgehen zu lassen? Aufgrund seiner Fähigkeiten als Fernkämpfer nahm der Braunhaarige für gewöhnlich eher einen Platz in zweiter oder dritter Reihe ein.

Aber gut, jetzt war es so. Und zumindest bisher war es ja noch zu gar keinem Kampf gekommen.

Der Tunnel wurde enger und enger, je weiter die beiden Magier gingen. Am Ende mussten sie sich durch einen schmalen Ritz kämpfen… und fanden sich dann in einem größeren Hohlraum wieder. Aber an dieser Höhle war irgendetwas anders. War des ein Hohlraum natürlichen Ursprungs? Lian betrachtete die Werkzeuge, Apparaturen und Gesteinsproben, die er am Rande des Lichtkreises wahrnehmen konnte, als Arkos schlussendlich zu ihm aufschloss. Es roch nach Verwesung? Kaum waren die Worte ausgesprochen, erschien dem 20-Jährigen das Summen der Fliegen irgendwo in der Dunkelheit viel lauter. Und natürlich hatte der Falls eine Befürchtung: „Gab es etwa doch Todesopfer?“ Es war zwar nur die Rede von einem Wissenschaftler gewesen, der noch in diesem Tunnelsystem feststeckte, aber was, wenn die Informationen mal wieder unvollständig gewesen waren? Lian schluckte leise, wechselte einen kurzen Blick mit Arkos. „Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.“ Mit diesen Worten setzte der Bogenschütze vorsichtig einen Fuß vor den anderen, sodass der Leuchtstab einen größeren Teil des Raumes beleuchtete. Ohne es bewusst wahrzunehmen, hielt der Falls die Luft an und stellte sich darauf ein, dass jeden Moment leblose Körper vor ihm erscheinen würden.

Aber es waren keine Toten, die Arkos und Lian hier fanden. Sondern… „Wandreliefs?“

Lian brauchte selbst ein paar Momente, um zu begreifen, was er sah, kaum dass er vor einer der steinernen Wände zum Stehen gekommen war. An vielen Stellen war die Farbe abgeblättert oder einzelne Teile aus dem Stein gebrochen, aber insgesamt konnte man die menschlichen Figuren in bunten Farben noch gut erkennen. Es waren eigentümliche Gestalten, bei denen die wenigsten Proportionen zu stimmen schienen und die teils in Vorder- und teils in Seitenansicht präsentiert wurden. Erst nach und nach erkannte Lian, dass es verschiedene Szenerien waren, die an der Wand abgebildet waren: Eine menschliche Gestalt, die mit einem Heer in die Schlacht zog. Eine Stadt, die in Flammen stand. Eine Feierlichkeit, in dessen Zentrum eine Krönung stattfand? Der Lockenkopf war sich nicht sicher, ob er all die Bilder richtig deutete, dafür kannte er sich zu wenig in dieser alten Kunst aus. Aber es war eine Form der Kunst, die gerade ihm als Wüstenbewohner natürlich durchaus geläufig war. „Sind die Minenarbeiter auf eine alte Ruine gestoßen?“ Lian runzelte die Stirn. Das würde zumindest erklären, warum es Wissenschaftler gab, die hierhergekommen waren. Der 20-Jährige war noch mitten in seinen Gedankengängen, als es ein lautes „NEIN, BITTE!“ war, das irgendwo aus der Dunkelheit zu den Magiern herüberhallte. Es war eine verängstigte Männerstimme gewesen und ein Geräusch, das vermutlich mehrfach von den Wänden zurückgeworfen worden war, weshalb es schwierig war, die tatsächliche Entfernung einzuschätzen. Aber… das konnte nur der gesuchte Wissenschaftler sein, oder? Der Falls warf Arkos einen Blick zu und deutete dann in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. „Schnell!“

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 16 Apr 2023 - 20:52


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 8 | @Lian | Outfit
"Nun ja", murmelte Arkos ein wenig angespannt. "Die Informationen waren ja wie immer spärlich. Wer weiß, was hier passiert ist, und wie traumatisiert der Auftraggeber tatsächlich ist." Der Rotschopf biss sich ein wenig ungehalten auf die Unterlippe. Das war etwas, was er nicht sonderlich gut konnte... dieses sehr langsame, vorsichtige Vorgehen war sicherlich der logischste Ansatz und der, mit dem man hier am ehesten seine Sicherheit im Blick behalten konnte. Aber... es zog sich. Arkos erschuf also seine Flamme und Lian tat mit dem Leuchtstab sein übriges. Es offenbarte sich aber weder ein Leichenberg noch ein verrottender Wissenschaftler, sondern... recht detaillierte Wandreliefs. Etwas erstaunt zog der Schmied eine Augenbraue hoch und hielt seine Hand ein wenig anders, so, dass das Licht ein wenig besser auf die Reliefs fiel und ihm einen kurzen Überblick verschafften. Was für kuriose Wandbilder... er war nicht sonderlich gut darin, einen Sinn in Kunst zu finden. Arkos war einfach ein handfester Typ, und verlor gerne ein wenig den Faden, wenn es jenseits des direkt sichtbaren Sinns noch weitere Schichten gab. Jedenfalls war es normalerweise so, doch diese Reliefs erzählten einfach nur eine Geschichte, und das konnte Arkos dann doch noch ganz gut identifizieren. Trotzdem: So etwas hatte er noch nie vorher gesehen. Es war ein faszinierender Anblick und es erklärte vielleicht, warum Wissenschaftler hier waren und keine Minenarbeiter. Zwar war das nicht in der offiziellen Questbeschreibung einhergegangen, doch langsam fing das ganze an, Sinn zu ergeben. Arkos stieß ein kleines Schnauben aus. "... immerhin beginnt jetzt dieser Auftrag langsam ein wenig Sinn zu ergeben. Zumindest ein wenig mehr, als bisher", befand der Schmied und wand sich in Richtung Lian. "Die Minenarbeiter haben wahrscheinlich nach einer neuen Ader gesucht und sind dann auf diese alten Reliefs gestoßen. Im Bewusstsein, dass man sie nicht einfach zerstören kann, haben sie diese... Wissenschaftler informiert, und diese dann hier mit ihrer Arbeit alleine gelassen. Und dann...", fuhr er fort, wollte gerade den Schluss ziehen, dass wohl irgendetwas die jetzt fast leere Mine ebenso interessant gefunden hatte, da schallte ein Ruf durch die Dunkelheit der Kammer. Arkos fuhr herum, doch offensichtlich war es nicht Lian gewesen, der um Hilfe gerufen hatte (war wohl auch nicht die richtige Stimmlage gewesen). "Ja", antwortete Arkos bloß und nickte seinem Kollegen zu, wand sich von den doch wirklich interessanten Reliefs ab - und bewegte sich in die Richtung der Stimme. Doch so nah, wie sie geklungen hatte, war die Quelle überhaupt gar nicht zu finden, nein - je tiefer sie in die Kammer eindrangen, desto... unnatürlicher schienen die Wände zu werden, umso ausgearbeiteter wirkten sie. Arkos sah sich um, und immer weitere Reliefs schienen sich zu offenbaren, während sie der einzigen Richtung folgten, die sich ihnen überhaupt noch eröffnete. Der Schmied war einerseits verblüfft, andererseits... umso beunruhigter. Das hier fühlte sich nicht richtig an, und so ganz anders als damals in der Mine DeepCorp Alpha. Das hier war keine Mine.

Als sie schließlich um eine Ecke bogen, eröffnete sich ihnen ein finsterer Gang. "Aaargh", ertönte es von weiter vorne, und der Ton war zwar nicht ein Todesschrei gewesen, wohl aber wirkte er nicht eben... erleichtert. Oder so. "Verdammt", knurrte Arkos, hatte seine Flamme natürlich schon erlöschen lassen und musste so ein wenig vorsichtiger sein. Die Wände waren hier jetzt relativ glatt, steinern, und mit großer Vorsicht in die Felsen gehauen. Dasselbe konnte man vom Boden nicht zwingend sagen - klar, er war nicht unbedingt zerstört, wohl aber war er auch nicht furchtbar eben. Ein, zweimal stolperte Arkos ein wenig, fing sich aber wieder, und lief weiter. Einmal nach rechts abgebogen und es eröffnete sich ein kuzer Gang mit einigen Säulen an beiden Seiten, und dahinter... offenbar ein etwas größerer Raum. Zwischen den Säulen waren einige Statuen von... Tieren zu sehen, und ein paar... Urnen? Arkos wand sich kurz zu Lian und seine Augenbrauen waren eng zusammengezogen. "Das ist keine Mine mehr. Das ist ein Grab", zischte er unzufrieden und lief weiter. Das hieß nichts gutes. Zusammen mit diesem penetranten, immer schlimmer werdenen Geruch... nach Verwesung... da, eine Bewegung. Arkos hatte in dem matten Schein etwas sich bewegen gesehen, packte seinen Hammer und war drauf und dran, sich bereits auf die Gestalt am Boden zu stürzen - und stoppte. Ein bleicher, sehr ängstlich wirkender Mann lag dort, ein wenig Blut an der Schulter. Die weiße Robe, die er trug, war schmutzig und befleckt, und seine üblen Augenringe ließen ihn wie einen Untoten aussehen. Und doch... Arkos war sich recht sicher, dass das hier die Person war, die um Hilfe gerufen hatte. "HALT!", quiekte der Mann und riss die Arme vor das Gesicht. Arkos trat einen Schritt zurück und hob die Hände leicht an. "Wer bist du? Bist du der Wissenschaftler, der hier in Gefahr sein soll?" Arkos sah sich um. Das stank doch alles zum Himmel hier. Wortwörtlich. "I-ich... ja... nein... oh Gott, hilf mir", wisperte der Mann zitternd und ihm stiegen Tränen in die Augen. "Ich will nicht sterben." Ein Wispern nur, und jetzt fing der Mann erst richtig an zu zittern. Kein anderes Geräusch war gerade in dem dunklen Raum zu hören, und doch... da war etwas. Ein Hauch von einem Geräusch, ein Rascheln einem Wispern gleich schien sich außerhalb der Lichtkegel zu befinden und immer von dort zu kommen, wo man gerade nicht hinsah. "Sterben? Komm mit. Wir bringen dich hier raus." Arkos wurde ungeduldig und streckte die Hand nach dem Mann aus, um ihm aufzuhelfen. Aber der schien kaum Kraft mehr entwickeln zu können. "Nein, nein, nein, nein... wir können nicht... er wird wiederkommen." Arkos zog erneut die Augenbrauen zusammen und knirschte leicht mit den Zähnen. "Keine Sorge", versuchte er den Mann zu beruhigen. "Wir sind zwei Magier, die auf die Suche nach dir geschickt wurden." Langsam ging er noch ein Stück weiter in den Raum hinein, vorsichtig, und erspähte eine erloschene Fackel an einer Säule. "Wer ist er?" Der Rotschopf zündete mit einer schnellen Anwendung von Magie die Fackel an, welche einen nur sehr spärlichen, flackernden und sanften Lichtkegel ins Leben rief. Der Mann am Boden starrte die Flamme an und schien ein kleines bisschen Hoffnung zu schöpfen. "Oh Gott... Licht..." Er fing an sich aufzurappeln und Arkos sah in Richtung Lian - und erstarrte.

Hinter Lian, zwischen den Säulen des Ganges, aus dem sie gekommen waren, stand ein Schatten. Bestimmt zwei Meter groß, vollkommen unbeweglich. Ein animalisch anmutender Kopf, ähnlich der Tierstatuen. Mit widerlichen, schlanken Gliedmaßen, die herunterhingen und den Eindruck erweckten, es handelte sich um eine Statue. Doch in dem nur spärlichen Licht ging von dem Schatten eine Aura aus, die Arkos... bis ins Mark erschaudern ließ. Kälte kroch seine Wirbelsäule hinauf und er spürte zum ersten Mal in seinem Leben... so etwas wie Furcht. Das Ding da war eben noch nicht dagewesen. Und es hatte sicher nicht einfach so im Gang gestanden. Und doch hatte er nichts davon mitbekommen. Und gleichzeitig bewegte es sich nicht. Arkos wollte Lian zurufen, ihn warnen, doch gerade funktionierte sein Mund nicht. Der Mann am Boden war es, der wieder zurück auf die Steine fiel. "Er ist es.", wimmerte der Mann und seine Augen drehten sich ein wenig zurück. "Ich... er wird..." Mit diesen Worten sackte der Mann in sich zusammen. Sein Geist schien aufgegeben zu haben. Arkos riss sich mit Gewalt am Riemen, als er das sah. "Lian - hinter dir", zischte er, irgendwie fast in der Hoffnung, das Ding würde sich nicht plötzlich bewegen. Bisher... stand es einfach da. Unbewegt. Und doch bedrohlicher als alles, was Arkos bisher begegnet war. Sein Herz klopfte auf eine Art und Weise, die er nicht kannte. "Sei vorsichtig", fuhr er gleichsam zischend fort. "Ich weiß nicht, was es ist, aber gerade bewegt es sich nicht."



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 23 Apr 2023 - 13:54

Die Schritte der beiden Magier hallten in dem langen Gang mehrfach wider, ließen die Atmosphäre in dem unterirdischen Konstrukt noch unheilvoller wirken. Lian schluckte, unterdrückte gleichzeitig das vehemente Gefühl in seiner Magengegend, lieber umkehren zu wollen und konzentrierte sich nicht nur auf die panischen Hilferufe, die irgendwo aus den Tiefen der Mine zu kommen schienen, sondern auch auf die Gefühle, die er mittels Magie wahrnehmen konnte. Angst, Furcht, Entsetzen – es war eine Mischung, die sich anfühlte, als würde sich eine eiskalte Hand um das Herz des Falls legen und zudrücken. Es raubte dem jungen Mann die Luft zum Atmen. Ja – Arkos und er waren auf dem richtigen Weg, eindeutig. Aber was genau war hier unten geschehen, um diese hoffnungslosen Emotionen auszulösen? Worauf genau waren die Wissenschaftler der Mine gestoßen, das ihnen solch eine Angst einjagte? Das spärliche Licht, von dem Lian und Arkos umgeben waren, reichte nicht aus, um die weiteren Wandbilder bis ins letzte Detail zu entziffern, an denen sie vobei eilten. Aber das, was Lian erkannte, reichte aus, damit er zu dem gleichen Schluss kam wie der Aurelius. Ein Grab, wiederholte er gedanklich die Worte, die zuerst von dem Schmied ausgesprochen worden waren und er nickte in die Dunkelheit. Viel hatte Lian über die alten Gräber von Pharaonen der Vergangenheit gelesen, von Ruinen, die irgendwo in den Weiten der Wüste gefunden worden waren und die neben allerlei Schätzen auch wertvolle Informationen über die Vergangenheit West-Fiores beinhaltet hatten. Früher hatte der Braunhaarige so manches Mal auf seinem Bett gelegen und sich vorgestellt, wie es wäre, auf solch einen Ort zu treffen. Wie es sich anfühlen würde, irgendeine Schatzkammer zu finden und das Gold darin aufblitzen zu sehen. Es war ein Traum gewesen, der in Lian euphorische Glücksgefühle geweckt hatte. Just in diesem Augenblick merkte der 20-Jährige, dass all diese Fantasien unendlich weit von der Realität entfernt waren. Während der Dieb durch das alte Grab hetzte, spürte er nicht mehr als Anspannung und Sorge. Alles in allem wäre er überall lieber gewesen als hier. „Dort hinten“, zischte der Falls, bog um eine letzte Ecke und bremste abrupt ab, um nicht über die wimmernde Gestalt am Boden dieser Ruine zu stolpern. Dort lag ein Mann in weißer Robe, die Arme schützend über den Kopf gehalten. Man konnte das Gesicht des Fremden zuerst nicht erblicken, aber die Geräusche, die er von sich gab, waren auch so eindeutig: Der Mann weinte. Während Arkos das Gespräch mit der ausgemergelten Gestalt suchte, setzte Lian ein weiteres Mal auf seine Emotional Magic. Eindeutig: Das hier war der Mensch, dessen Furcht die Sphynx hatte spüren können. Sie hatten ihre Zielperson also gefunden. Doch die Evakuierung gestaltete sich als schwierig. Dieser Wissenschaftler war so verängstigt, gar traumatisiert, dass er sich kaum bewegte. Und auch die Informationen, die er mit den beiden Magiern teilte, waren vollkommen durcheinander. Er würde wiederkommen? Wer genau sollte er sein? Lian runzelte die Stirn, versuchte die Puzzleteile zu einer logischen Geschichte zusammenzusetzen. Erst mit Verzögerung bemerkte der 20-Jährige den entsetzten Gesichtsausdruck von Arkos, der ihn direkt anstarrte. Obwohl… nein, das stimmte nicht. Der Rothaarige sah nicht direkt zum Falls, er sah vielmehr an ihm vorbei.

Wieder war es der Wissenschaftler, der zu sprechen begann und der Falls spürte die Todesangst des Mannes am eigenen Leibe, ehe dieser in die Bewusstlosigkeit abdriftete. Aber nicht nur der Mann hatte Angst: Auch vom Satyrs Magier konnte Lian solche Gefühle wahrnehmen. Dann die gezischten Worte des Schmiedes. Hinter mir? Das konnte nicht sein. Lian hätte es spüren müssen, wenn sich ein Feind genähert hätte. Aber hier war niemand außer diesem Wissenschaftler gewesen, keinerlei andere Emotion, die von der Emotional Magic lokalisiert hatte werden können. Was auch immer da hinter ihm lauerte, der Anblick alleine schien auszureichen, um jemanden zu lähmen. Der Falls entschied sich, dass sie sofort handeln mussten – und so drehte er sich herum, riss in gleicher Bewegung seinen Bogen nach oben und schoss just in dem Augenblick ab, in dem er die vagen Umrisse der unbekannten Gestalt zwischen den Säulen ausgemacht hatte.

Aber der Pfeil traf ins Leere, prallte irgendwo in der Dunkelheit von den steinernen Wänden ab. Lian hatte sein Ziel verfehlt?

„Er ist weg.“ Ein ungläubiges Flüstern. Zwar hatte die Sphynx anders als Arkos die Details dieser fremden Gestalt in der Eile nicht erkennen können und doch war er sicher, dass er Umrisse dort hinten erhascht hatte, auf die er auch gezielt hatte. Wie hatte dieses Wesen sich einfach so in Luft auflösen können? Und dann auch noch so schnell? Der Falls wollte gerade etwas sagen, da fiel ihm eine Bewegung aus dem Augenwinkel auf - aus einer gänzlich neuen Richtung. Lian drehte sich herum, bog seinen Körper rein instinktiv zur rechten Seite und hielt die Luft an: Es war ein tiefschwarzer Speer, der aus der Dunkelheit heraus direkt auf ihn zugeschossen kam und nur wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbeiflog, ehe die Waffe mit der dahinterliegenden Dunkelheit wieder verschmolz. Was auch immer da in der Dunkelheit der Ruine lauerte: Dieses Wesen war den beiden Magiern nicht freundlich gesinnt. „Wo ist er?“, fragte der Falls und sah sich aufmerksam um, ehe sein Blick an Arkos hängenblieb. Ob der Schmied die dunklen Stränge bereits bemerkt hatte, die sich seinen Rücken emporgezogen hatten?

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMo 1 Mai 2023 - 20:41


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 9 | @Lian | Outfit
Die Anspannung in seinen Muskeln war in diesem Moment für Arkos so deutlich spürbar, dass es ihn erstaunte, wie genau er seinen Körper spüren konnte. Es war alles so... deutlich, und gleichzeitig so verschwommen. Seine Wahrnehmung musste ihm einen Streich spielen, anders konnte er sich das hier nicht erklären. Und doch... die Reaktion von dem jetzt Ohnmächtigen war ihm Warnung genug gewesen. Was auch immer er war, oder wer, es bedeutete sicherlich nichts Gutes. Und Lian hatte gerade in diesem Moment eindeutig die etwas schlechteren Karten - immerhin hatte er nicht einmal einen Blick auf das Etwas erhaschen können. Arkos fiel auf, dass der Gestank nach Tod gerade so intensiv war, dass es ihm schwer fiel, auch nur vernünftig zu atmen. Der Schmied bewegte sich nicht, hoffte, dass Lian die richtige Entscheidung treffen würde. Auch der Crimson-Magier schien einen Moment lang zu erstarren, doch dann... in einer unheimlich schnellen, fließenden Bewegung drehte sich der Falls um, und in eben jener Bewegung hob er den Bogen und schoß einen Pfeil ab. Es war ein ziemlich beeindruckender Anblick, und derart schnell und sauber, dass Arkos sicherlich nicht hätte reagieren können.

Aber den Schatten schien das nicht zu interessieren.

Es war wie eine Illusion - die Gestalt verschwand einfach. Als ob er sich teleportiert hätte. Arkos zog die Luft scharf durch die Zähne ein und drehte den Kopf suchend hin und her. Er hatte das unwirkliche Gefühl, dass das Wesen einfach immer hinter ihm war, egal, wie er sich drehte. Wie sollte man etwas überhaupt im Auge behalten, was sich derart schnell bewegen konnte? Da, eine erneute Bewegung! Arkos war nicht einmal schnell genug um Lian zu warnen - aber immerhin war das nicht nötig, denn der Falls bewies mal wieder, warum er für den Job doch gar nicht so schlecht geeignet war, wie er immer wieder behauptete. Mit nahezu keinen Informationen schien der A-Rang-Magier nur aus dem Augenwinkel etwas wahrzunehmen, drehte den Körper - und wich einem schattenhaften Geschoß aus. Verdammt. Arkos schüttelte den Kopf. "Nicht sicher. Verdammt." Sein Blick huschte in Richtung des Ausgangs - beziehungsweise des Wegs, aus dem sie gekommen waren. "Müssen hier raus", bekam er heraus, wollte einen Schritt machen - und merkte jetzt erst, dass seine Bewegungslosigkeit nicht nur die Schuld seines Gemütszustandes war. Schattenhafte Stränge hatten sich um seinen Oberkörper, seine Arme und Beine gelegt und hielten ihn fest - und ließen keine Bewegung zu. Nur sein Kopf bewegte sich noch. Sein Kiefer knackte, als er seine Backenzähne fest aufeinanderpresste. "Was zur...", fluchte er und begann, gegen die Fesseln anzukämpfen, aber der erste Versuch ging recht schief. "Lian, der Wissenschaftler!" Der Schmied kämpfte mit einem Fuß gegen die Fessel an, und ein wenig Bewegung war drin - wenngleich nicht viel. Ein Fußstoß würde nicht reichen, um den sackschlappen Körper des Mannes zu Lian zu schieben. "Zieh ihn zum Ausgang!"

"Langer Schlaf, ewige Ruhe. Dann Neugierige. Eindringlinge. Nahrung." Das Wispern aus dem Schatten klang fast so, als wäre es ein Windhauch, der versuchte, zu sprechen. Ein Schatten schälte sich aus den anderen Schatten, bewegte sich derart unnatürlich und steif, dass es absolut unmenschlich wirkte. Die Gestalt schwebte mehr, als dass sie ging, auf Arkos zu, der sich - jetzt fast ein wenig panisch - wehrte, die Schattenstränge aber nicht loswurde. Er glaubte nicht, dass das hier eine ähnliche SItuation war wie mit MInerva. Das hier war wirklich gefährlich, und nicht auf diese spielerische Art und Weise. Ein langer, viel zu schlanker und ledriger Arm streckte sich langsam nach ihm aus. "Das Reich der Schatten wartet auf euch", hauchte es, und Arkos sah gelbliche Fingernägel immer näher herankommen. Ein widerliches Gefühl von Grauen machte sich in ihm breit. "Fass mich... nicht... an", knurrte er, riss an den Strängen, jetzt mit aller Kraft, spürte, wie sich die Fesseln nur langsam lösten, aber... dazu kam es gar nicht. Während er sich versuchte zu wehren, berührte die Kreatur beinahe seine Brust - und mit einem Mal spürte Arkos etwas wie einen... Kraftschub durch sich fahren, und erneut - ein wenig wie in DeepCorp Alpha - brach aus ihm ein goldener Schein aus. Arkos spannte seinen Körper an und mit einem Mal zerfetzte er die Fesseln wie nichts, in einer schnellen Drehung. Wieder glühten seine Augen in goldenem Licht, die Schatten wichen für einen Moment, und das Wesen wich zurück, mit einem markerschütternden Kreischen. Für einen Moment war es sichtbar gewesen - dunkle ledrige Haut, zum Teil in Leinen gehüllt, mit goldenen Armreifen und Applikationen. Er trug eine Maske, die an einen Falken erinnerte. Doch so schnell der Anblick möglich gewesen war, so schnell verschmolz das Wesen wieder mit dem Schatten. "Gutes Blut... mächtiges Blut..." Ein heiseres Lachen. "Fleisch, einem König angemessen." Arkos schauderte. König? Waren sie hier in einem Königsgrab? Wie konnten sie diesem Wesen überhaupt beikommen? "Verdammt", knurrte er. Nur weil er die Fesseln gelöst hatte, hieß das mal gar nichts. Sein Blick huschte ein wenig hin und her - an den Wänden und an den Säulen waren alte Feuerschalen befestigt. Vielleicht... Arkos sah, wie der Schatten erneut aus seinem Sichtfeld verschwand. Mit einer Handbewegung und ein wenig Manaeinsatz setzte er einige der Fackeln und Feuerschalen in Brand, und das aufflackernde Licht vertrieb die Schatten und offenbarte das Wesen, welches bei näherer Betrachtung wirklich wie eine wandelnde Mumie wirkte. Mit einem Zischen verzog das Wesen sich zurück in die Schatten.

Für einen Moment zögerte Arkos - dann drehte er sich um und rannte in Richtung des Ausgangs. "Komm schon, Lian, nimm die Füße in die Hand", rief er seinem Kollegen zu und hoffte, dass das plötzliche Licht den alten König (wenn es denn mal einer gewesen war) lange genug in Schach halten konnte. Auf dem Weg packte er den ohnmächtigen Körper des Geologen (?) und rannte mit Lian (hoffentlich) in Richtung des Ganges, aus dem sie gekommen waren.

Hinter ihnen hörte und spürte Arkos nur, und sah nicht, wie eine Welle aus... etwas durch den Raum fegte und seine jämmerlichen Lichtquellen auspustete. Die direkt im Raum befindlichen Feuerschalen gingen sofort wieder aus, und nur zwei Fackeln an den Wänden schienen noch Licht zu spenden. Mit einem Mal, kurz bevor sie an der Abbiegung angekommen waren, aus der sie gekommen waren, brodelte unter ihnen der Boden und schwarze Tentakel brachen daraus hervor. Der Rotschopf schaffte es noch, den Körper des Wissenschaftlers wegzuschmeißen, weiter nach vorne, und gab Lian noch einen ordentlichen Stoß - dann schlangen sich erneut schattenhafte Fesseln um den Schmied, der mit einem frustrierten Aufschrei reagierte und sich versuchte, gegen den Angriff zu wehren - erfolglos. "Bring den Typen raus", rief er seinem Kollegen zu und riss an den Fesseln. "LOS!"


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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 7 Mai 2023 - 14:12

"Lian, der Wissenschaftler!"

Der Wissenschaftler? Wie jetzt, der Wissenschaftler?! Lian drehte sich herum und die hellgrünen Augen weiteten sich sichtlich, als er die schwarzen Stränge entdeckte, die langsam und unheildrohend über die rechte und linke Schulter von Arkos krochen. Was ist das? Auch ohne auf diese gedanklich gestellte Frage eine Antwort zu erhalten, war dem Falls sofort klar, dass diese Stränge nichts Gutes für sie als Magier bedeuteten. So tat der junge Mann mal wieder das, was er am besten konnte: Fluchen. „Fuck“, entkam es seiner Kehle und vermutlich hätte Lian noch mehrere genauso unnötige Worte parat gehabt, wäre das gruselige Wispern aus der Dunkelheit nicht dazwischengekommen. Nahrung – natürlich. Als wären die Umstände ohne dieses körperlose Gefasel nicht schon unheilvoll genug gewesen. Der Braunhaarige biss die Zähne zusammen und wollte sich gerade nach vorne bewegen, um den Wissenschaftler – der immer noch bewusstlos war – aus der Gefahrenzone zu befördern, da geschahen mehrere Dinge auf einmal. Das Erste: Aus der Dunkelheit erschienen gelbliche Klauen, die nach dem rothaarigen Schmied griffen. Das Zweite: Arkos knurrte, in einem dunklen Tonfall, den Lian so bisher nur einmal von ihm vernommen hatte – damals, in DeepCorp, als er sich von den Fesseln Minervas befreit hatte. Und passend dazu geschah die dritte Sache, die ebenso Ähnlichkeit mit den Ereignissen im hohen Norden hatte: Der Aurelius leuchtete am gesamten Körper auf, vertrieb die Dunkelheit und seine Seelenspiegel glühten in einem überirdischen, goldenen Glanz. Da war es wieder: Diese Erscheinung, die Arkos seiner Menschlichkeit beraubte. Anders als der untote König musste Lian bei diesem Anblick keinen markerschütternden Schrei ausstoßen, sehr wohl allerdings blieb auch ihm der Atem weg. Den 20-Jährigen überkam beinahe das Gefühl, sich vor dem so erstrahlenden Aurelius auf die Knie werfen und den Kopf gen Boden senken zu müssen… ein gänzlich unbekanntes Gefühl für den sonst so stolzen Dieb, der normalerweise schon Probleme damit hatte, einer anderen Person gegenüber auch nur durch ein minimal gesenktes Haupt den nötigen Respekt zu zollen. Arkos war nicht normal – so viel stand fest. Aber leider war gerade absolut nicht der richtige Zeitpunkt, um das näher zu thematisieren, wie der Satyrs Magier durch seinen energischen Ruf – nachdem er eindrucksvoll mehrere Feuerschalen entflammt hatte – auch sehr deutlich machte.

Sie mussten versuchen, den Wissenschaftler von hier fortzuschaffen. Und im Optimalfall bei dieser Aktion nicht selbst den Löffel abzugeben. Hach ja… vielleicht hätte der Falls heute doch lieber im Bett bleiben sollen.

Die beiden Magier (+ Wissenschaftler) waren nicht besonders weit in dem unterirdischen Komplex gekommen, als eine undefinierbare Welle durch den Gang sauste und beinahe sämtliche Feuerschalen wieder löschte. Die Dunkelheit kam zurückgekrochen, nahm die gesamte Umgebung ein und dann warf Arkos zuerst den Zivilisten von sich und stieß danach gänzlich unerwartet in den Rücken des Falls. Dieser stolperte nach vorne, konnte sich allerdings auf den Füßen halten und drehte sich herum. Schwarze Tentakel schossen aus dem Boden und umklammerten den Schmied – ein Anblick, der den 20-Jährigen sofort an Charon Dargin erinnerte. Es war die eine Sache, Finsternismagie auf der eigenen Seite zu wissen. Auf die Erfahrung, sich gegen solch eine Magie selbst behaupten zu müssen, hätte Lian aber auch gerne verzichten können. Der Illusionist schnaubte und wollte etwas erwidern, doch da waren es wieder diese geblichen, langen Klauen, die sich direkt hinter Arkos aus der Dunkelheit schälten. Sie wollten nach dem Schmied greifen, ihn in die Dunkelheit ziehen. Lian erinnerte sich an das Wispern des Untoten, an seine Gier nach Nahrung, nach Fleisch. War das ein lähmendes Gefühl von Angst, das sich in die Beine des Lockenkopfes schlich?

“Hmm. Willst du dich ausgerechnet von einem verfluchten Götterjungen vorführen lassen?“

Da war sie wieder: Diese Stimme. Diese Stimme, die schon einmal zu Lian gesprochen hatte… In Calavera und auch in der Anwesenheit von Gin. Oder bildete sich der Bogenschütze diese Stimme nur ein? Was genau meinte diese Stimme überhaupt?

Die Bedeutung der Worte verschwand so schnell aus Lians Geist, wie sie erschienen war. Genauso verhielt es sich allerdings auch mit dem lähmenden Gefühl der Angst, die einem heißen Zorn wich. Zuerst war es nur ein zartes Lodern, das sehr schnell an Intensität im Körper der Sphynx gewann und ihn kurz darauf vollkommen eingenommen hatte. Genauso wie damals sorgte die Stimme dafür, dass Lian handelte, dass er sich nicht weiter zurückhielt. Der junge Mann bewegte sich, ohne einen wirklichen Entschluss dazu gefasst zu haben. Nicht etwa in Richtung Ausgang, wie Arkos es verlangt hatte – nein. Lian steuerte direkt auf den Schmied zu und damit auch auf die unheilvolle Gestalt des untoten Königs, der sich aus der Dunkelheit schälte, um den Schmied mit sich zu nehmen. Schneller, als der Illusionist es von sich selbst kannte, erschien er direkt neben dem Aurelius und packte in einer gezielten Bewegung die halb verwesende Hand, ehe sie den Hals von Arkos erreicht hatte und riss sie weg. Dann schrie der König lautstark auf und nicht nur seine, sondern auch die Hand von Lian entflammte, ließ die gesamte Umgebung in neuem Licht erscheinen. Zischend versuchte der Untote sich in die Schatten zurückzuziehen, das Feuer, das sich auf seinen Händen ausbreitete, auszulöschen – aber es gelang ihm nicht. Und so blieb er vorerst im Schein der Flammen für Lian und Arkos sichtbar. Zum allgemeinen Geruch nach Verwesung gesellte sich nun auch noch der Gestank von verbranntem Fleisch. Der Falls rümpfte die Nase. „Keine Schimmer, was genau du bist, aber mach deine Leuchtsache nochmal und befrei dich von diesen verdammten Tentakeln!“, fuhr er stattdessen seinen Kollegen an und wandte sich herum. Erst jetzt würde Arkos es sehen: Dort, wo zuvor Lians Hand gewesen war, waren nun tiefschwarze Klauen zu sehen, die immer noch in Flammen gehüllt waren. Und auch die Augen des Falls hatten sich verändert, waren zu schmalen Schlitzen geworden, die den Schmied fixierten. Lian knurrte. „Hör zu, ich habe schon einmal gegen Untote kämpfen müssen.“ Die Geschehnisse aus Calavera waren etwas, das der Braunhaarige bis heute versucht hatte, aus seinem Geiste zu verdrängen. Es war ein dunkles Kapitel seiner Geschichte als Magier, etwas, woran er sich nicht mehr erinnern wollte. Aber im Moment war es notwendig – und so ließ der 20-Jährige die Erinnerungen zu, ganz gleich, welche Schmerzen sie in ihm auslösten. „Wir müssen seinen Kopf abtrennen. Wenn er dann noch lebt, muss es einen magischen Gegenstand in unmittelbarer Nähe geben, der ihn am Leben hält.“ Die hellgrünen, zu Schlitzen verformte Augen musterten Arkos, der immer noch von den Tentakeln gefangen gehalten wurde. „Ich krieg das nicht alleine hin. Ich brauche deine Kraft, verstanden? Also: Zeig, zu was du fähig bist.“

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 7 Mai 2023 - 19:46


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 10 | @Lian | Outfit
Arkos hatte keine Ahnung was ihn jetzt erwartet. Er hoffte, dass Lian einfach floh, und dann würde er wohl hier mit diesem Monster alleine bleiben müssen. Scheiße. Das war nicht geplant gewesen - er hatte gehofft, dass diese Quest ein wenig einfacher werden würde als DeepCorp Alpha. Warum war diese B-Rang-Quest so viel gefährlicher als die A-Rang-Quest, die Lian und Arkos zuvor zusammen erledigt hatten? Das machte einfach keinen Sinn. Wütend zerrte er an den Fesseln. Was war das nur für eine Magie - und wieso war dieser König überhaupt wieder erwacht? Hatte der Durchbruch gereicht?

Lian hatte sich einen Moment lang überhaupt nicht gerührt. Es war als hätte man ihm die Fäden abgeschnitten. Arkos war kurz davor ihn anzubrüllen, endlich die Füße in die Hand zu nehmen und den Wissenschaftler hier mit rauszubringen... doch plötzlich passierten auf einmal viele Dinge, die Arkos nicht erwartet hatte. Erstens straffte sich die Körperhaltung von Lian, und zwar auf eine Art und Weise wie es zurvor kaum der Fall gewesen war, drehte sich um und in einer sehr, sehr schnellen und ebenso fließenden Bewegung schien der junge Mann förmlich auf ihn zuzufließen, packte etwas, was sich anscheinend direkt hinter ihm befand. Arkos konnte sich nur vorstellen, was das war - und drehte den Kopf, gerade noch schnell genug um zu sehen, wie der alte König von einer Art Flammen erfasst worden war und ein wenig zurückstolperte. Und es schien kein normales Feuer zu sein, denn er konnte sie nicht löschen - der Blick des Schmiedes huschte zu Lian, der ihn ansprach - und Arkos zog leise zischend Atem durch seine Zähne. Was war denn mit dem los? Was waren das bitte für Augen? Der Rotschopf vergaß für einen Moment, sich gegen die Tentakel zu wehren, und starrte sein Gegenüber an. "Keine Ahnung was du meinst, aber was bist du", brachte er hervor und seine Augenbrauen trafen sich in der Mitte seiner Stirn, als er sie weit zusammenzog. Der Falls steckte so voller Überraschungen, dass Arkos nur umso mehr der Überzeugung war, dass er sich nur vor seiner Verantwortung versteckte. Diese Augen? Irgendeine schwarze Klauenhand? War das wirklich der Typ, der mit einer knallorangenen Mütze auf ihn gewartet hatte, und sich direkt darüber beschwerte, dass er seinen Nachnamen kannte?

Die Information, die Lian präsentierte, war allerdings Gold wert. "Gut", antwortete Arkos, atmete tief ein. "Dafür müssen wir ihn zwar kriegen, aber es ist ein Anfang." Er ging ein wenig in die Knie, packte mit einer Hand einen seiner Tentakelfesseln, mit der anderen eine andere, und drückte sich mit den Beinen langsam nach oben. Seltsam quietschende Geräusche ertönten von den schattenhaften Fesseln, und das Boden begann kleine Risse zu zeigen, während Arkos den Druck erhöhte. "Ich hoffe allerdings... du hast eine gute Erklärung... dafür", knurrte er, und riss die Fesseln kurze Zeit später mit einem Urschrei einfach in Stücke. "Was auch immer die Leuchtsache sein soll." Arkos biss sich auf die Unterlippe. "Erwarte nicht zu viel von mir", merkte er an, wand sich allerdings direkt dem Raum zu und hob die Hand, um nach und nach wieder die Fackeln und Feuerschalen zu entzünden. Je heller es wurde, desto besser konnte man sehen - und desto einfacher würde es werden, diesem Schattenmonster Herr zu werden. Ein Schauer jagte über den Rücken von Arkos, als er Lian noch einmal in seine Reptilienaugen sah. Sie erinnerten ihn keinesfalls an seinen Vater, im Gegenteil. Sie erinnerten ihn an die Geschichten, die Mimir ihm als Kind erzählt hatte - Geschichten über Dämonen hatten auch die Reptilia. So hatte er sich diese Dämonen ungefähr vorgestellt. Er straffte sich, packte seinen Hammer unter dem Kopf. "Ignite", knurrte Arkos und sein Hammer glühte in Feuer auf - und ein wenig des goldenen Scheins schien auch darin zu liegen. Dann nickte er seinem Kollegen zu. Er hatte ihn schließlich gerettet und er glaubte nicht, dass Lian ihm in den Rücken fallen würde. Aber diese Form war auf jeden Fall besorgniserregend. Arkos sah zu dem Monster. "Nur den Kopf abschlagen, ja?" Er machte sich bereit. "Dann mal los." Mit diesen Worten überbrückte er die Entfernung zwischen ihnen und dem König mit einem Satz, den Hammer weit über dem Kopf erhoben - und drosch mit voller Kraft auf das Wesen ein. Flammenzungen folgten der Waffe, die mit lautem Getöse auf dem Boden einschlug. Der Untote war ausgewichen, schien in seiner Hand bereits den nächsten Zauber zu formen. "Oh nein!" Arkos riss seinen Hammer hoch und schleuderte einige der Steintrümmer auf den Ghul, setzte nach, hieb einhändig mit dem Hammer zu - und traf etwas. Sofort ballte er die Faust. "Dancing Flame", murmelte er und schlug in das Gesicht des uralten Königs, und auch seine Faust schien nun entflammt - verglühte aber auch schnell wieder. Trotzdem hatte es Wirkung. Abgesehen von dem widerlichen Gestank nach verbrannten Fleisch taumelte der Untote mit verbrannten Gesichtszügen zurück - Arkos sprang so weit er konnte nach hinten. Sein Mana neigte sich rapide dem Ende entgegen. Wieder sprang er auf den Untoten zu. Dessen Bewegungen, die vorher so gruselig erschienen waren, wirkten jetzt eben deshalb ungelenk. Arkos wich irgendeinem Schattenzauber aus, indem er zur Seite sprang, und schleuderte in der gleichen Bewegung seinen Hammer mit aller Kraft auf das Bein des Untoten. Die Waffe zertrümmerte definitiv irgendwas, denn ein knirschendes Geräusch belohnte die Aktion des Rothaarigen, der den alten König jetzt von hinten packte und dessen wiederlichte, ledrige Arme wie ein Schraubstock festhielt. Arkos war kein sonderlicher Magier, aber Kraft hatte er, und das merkte auch dieser Untote. "Ihr Gewürm", zischte er. "DEIN EINSATZ", brüllte der Schmied.



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyDo 11 Mai 2023 - 20:40

Tja, was genau war Lian? Bis vor kurzem hätte die Antwort noch gelautet: Irgendein namenloser Typ, der sich in die vielen Gesichter der Wüstenstadt Aloe Towns eingliederte und sein unscheinbares Dasein in der Masse zelebrierte. Doch es waren Monate, wenn nicht Jahre, vergangen, die auch an dem Falls nicht spurlos vorübergezogen waren. War der Lockenkopf mittlerweile etwa mehr als das, was er sich in der Vergangenheit selbst eingeredet hatte? Er wusste nicht, wie genau er in diesem Augenblick aussah, er wusste auch nicht, dass es eine dämonische Magie war, die ihm dieses Aussehen verlieh, während er sich neben Arkos positionierte und dem Kollegen direkt in die Seelenspiegel blickte. Sehr wohl spürte Lian allerdings, dass sich irgendetwas an und auch in ihm verändert hatte. Seine Angst war verschwunden, Wut und Entschlossenheit stachelten ihn stattdessen an. Der Bogenschütze wusste nicht, woher diese Veränderung genau kam, aber das war auch nicht entscheidend. Entscheidend für Lian war die Tatsache, dass diese undefinierbare Macht ihm die Möglichkeit gab, sich gegen den Untoten in den tiefen dieser Mine behaupten zu können. Lian könnte überleben und musste weder sich selbst noch den durchaus irgendwie liebgewonnenen Schmied aus der Gilde Satyrs Cornucopia opfern. Ein schmales, dämonisch angehauchtes Grinsen zog sich über die Lippen der Sphynx, als er beobachtete, wie der Aurelius die Schattenfesseln, die ihn eng umschlungen hatten, mit aller Kraft zersprengte. „Ich erwarte genau das Richtige von dir“, kommentierte Lian entschlossen und auch ein bisschen amüsiert, ehe sein Kopf sich wieder in Richtung des untoten Zombiekönigs drehte. Die Flammen, die Lian mithilfe seiner dämonischen Magie hatte entstehen lassen, waren mittlerweile wieder gelöscht. Im Gegenzug dazu entflammte Arkos allerdings die Feuerschalen längs der Wände aufs Neue, sodass die Umgebung in warmes Licht gehüllt wurde. Der Untote zischte unzufrieden auf – und dann ging es auch schon los.

Die heiße Glut, die dem erhobenen Hammer von Arkos umschloss, war imposant. Steintrümmer flogen durch die Gegend und hinderten den Ghul daran, einen weiteren Zauber wirken zu können. Dann überbrückte Arkos auch die letzten Meter, die ihn vom Gegner getrennt hatten, schlug ihm die flammende Waffe ins Gesicht. Es zischte bedrohlich und der Geruch von verbranntem Fleisch kroch Lian in die Nase, doch das war ein Detail, für das der Falls gerade keine Aufmerksamkeit übrighatte. Aus den reptilienhaften Augen heraus beobachtete er die ungelenken Bewegungen des Ghuls sowie den Angriff, dem Arkos auswich. Dann warf der Kollege seinen Hammer, zertrümmerte ein Bein des Gegners, der dadurch nur umso mehr ins Wanken geriet. Den ehemaligen König im Klammergriff haltend, wanderten die goldenen Seelenspiegel hinauf und musterten nun Lian.

Sein Einsatz.

Der Dämon im 20-Jährigen schrie laut auf und Lian selbst schnaubte. Das war der Moment, auf dne er gewartet hatte. Der Augenblick, um zu zeigen, welch unglaubliche Macht in den Tiefen des Falls schlummerte. Der junge Mann richtete sich noch ein Stückchen gerader auf, um nochmal zu verdeutlichen, wer die Kontrolle über die gesamte Situation übernommen hatte. Dass man es sich lieber zweimal überlegen sollte, bevor man sich ausgerechnet mit Lian anlegen wollte!

Und das… nun, das war sowohl der Höhepunkt wie auch das Ende des angsteinflößenden, dämonischen Auftretens, das dem Ilusionisten für wenige Minuten eine gewisse Autorität verliehen hatte. Ja, ein nur sehr kurzes Vergnügen, denn in allem Plan, in all den Ausführungen, die er geteilt hatte, hatte Lian ein winziges, aber nicht zu verachtendes Detail vergessen mitzuteilen. Ein Detail, das den 20-Jährigen just in diesem Augenblick mit umso mehr Heftigkeit erwischte, ihm das überhebliche Grinsen aus dem Gesicht wischte und ihn dümmlich ins Nichts blinzeln ließ – eine ganz und gar unpassende Reaktion, wenn man bedachte, in was für einer gefährlichen Situation er und Arkos sich befanden. Sekunden verstrichen, in denen Lian grübelte und sogar der boshafte Zombiekönig inmitten seiner zischenden Laute innehielt. Der Untote wechselte einen fragenden Blick mit dem Aurelius, der so viel sagte wie ‘Was ist denn nun? Beeilt ihr euch mal?‘. Lian räusperte sich und kratzte sich am Hinterkopf. Seine Stimme – dämonisches Erscheinungsbild hin oder her – ertönte auffallend kleinlaut: „Ähm. Ich… ich habe nichts, um Köpfe abzutrennen.“ Moment… war das Lians verdammter ernst?! Ja, leider war das die Wahrheit. In Calavera waren es Rin und Charon gewesen, die mithilfe von Klingen – aus Blut, Finsternis oder auch Metall – einen Zombie nach dem anderen enthauptet hatten. Lian selbst hatte höchstens aus Distanz mit seinen Pfeilen geschossen, aber so, wie Arkos da zusammen mit dem Ghul stand, war das ein unmögliches Unterfangen. Und die Vorstellung, mit der Spitze eines Pfeils wie ein Wilder in die Kehle dieses Königs zu stochern, bis der Kopf endlich abfiel, war doch mehr als unappetitlich. Etwas, worauf der Falls lieber verzichten wollte.

“Vollidiot.“

Wow. Nicht einmal diese unbekannte Stimme in der Gedankenwelt des 20-Jährigen konnte diesen überaus peinlichen Moment unkommentiert lassen. Lian bemühte sich, die Röte aus seinem Gesicht herauszuhalten und hob stattdessen die Hand in Richtung Ghul. Die zappelnden Bewegungen wurden weniger, bis der Gegner vollkommen innehielt. Er war gefangen von einer Illusion Lians – das war gerade das Beste, was dieser unglaubliche A-Rang-Magier zu der Situation beizutragen hatte. Es wurde irgendwie nicht besser... „Hau einfach mit deinem Hammer drauf!“ Lian war ungeduldig, denn er wollte das hier einfach nur noch hinter sich bringen, bevor auch noch Arkos auf die Idee kam, irgendwelche unqualifizierten Kommentare abzugeben.

@Arkos

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyFr 19 Mai 2023 - 11:39


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 11 | @Lian | Outfit
Arkos hatte sich wirklich Mühe gegeben mit seinem Einsatz. Noch nie war er derart in einen Kampf verwickelt gewesen, und noch nie hatte er derartiges Adrenalin durch seine Adern pumpen spüren. Alles bisherige war dagegen eher ein Witz gewesen, und er merkte in diesem Moment auch erst einmal wieder, wie anstrengend solche Bewegungen waren. Bereits der kurze Einsatz ließ seinen Atem schwerer gehen, und das Gerangel mit dem Untoten half auch nicht wirklich dabei. Wütend riss er die Arme des Königs immer wieder zurück, wenn er versuchte, sich zu befreien, und war sich zumindest einer Sache sicher: Er hatte vielleicht noch einen Zauber in sich, aber alles andere würde seine Muskelkraft erledigen müssen. Oder halt Lian. Lian, der ihm gesagt hatte, dass er seine Hilfe brauchte und dass sie dem Wesen den Kopf von den Schultern treffen musste. Er hatte alles getan was er konnte, um es seinem A-Rang-Magier-Freund/Bekannten/Kollegen zu ermöglichen, den vernichtenden Schlag auszuführen. Der Schmied sah nicht viel, da die große Gestalt, die er festhielt, ihm den Blick versperrte, aber in einem Moment war Lian noch hoch aufgerichtet gewesen, stolz fast schon, überlegen, mit einer fast etwas unheimlichen Aura.

Der nächste Blick von Arkos auf seinen Kollegen aber zeigte nicht mehr den Lian, der eben derart offensiv gewesen war. Eher wirkte er wieder wie Pudelmützen-Lian. Fast nachdenklich. Für einen Moment hielten selbst Arkos und der Ghul (oder was auch immer er war) in ihren Bewegungen inne, weil man irgendwie ja darauf wartete, dass... etwas passierte.

Was dann aus dem Mund von Lian erklang, war eine etwas kleinlaute Erklärung für die Wartezeit. Arkos blinzelte. Verdattert lockerte sich sein Griff ein wenig, und er verarbeitete für einen Moment lang was das für die Situation hieß. Moment mal. Er hatte gar nichts, um Köpfe abzutrennen? Kein Messer, kein kleines Schwert oder so? Nichtmal irgendeine tolle Magie? Bisher war Arkos ja davon ausgegangen, dass Lian einfach nur tief stapelte, aber... in einigen Belangen schien der Falls wirklich noch ein wenig hinter dem klassischen A-Rang-Magier-Bild hinterherzuhinken. Hatte er nicht gesagt, er hatte Erfahrung im Umgang mit Untoten? "Scheiße", grollte Arkos und packte den König wieder fester, der jetzt die Gunst der Stunde nutzen wollte. Aber... das schien überhaupt gar nicht notwendig zu sein. Die Bewegungen des Wesens wurden weniger, und plötzlich bewegte er sich überhaupt nicht mehr. Arkos warf einen Blick in Richtung Lian, der seine Hand gehoben hatte und irgendwas... tat. "Dein Ernst?" Arkos spürte eine gewisse Empörung sein Urteilsvermögen ein wenig vernebeln. Er wusste noch nicht einmal mehr was er genau dazu sagen sollte. Es war so unwirklich, dass der Rotschopf sich bückte und seinen Hammer nahm. Zwar war die Situation noch lange nicht bewältigt, aber... irgendwie fühlte es sich durch Lians unseriösen Auftritt nicht mehr ganz so brisant an. Arkos hatte eigentlich überhaupt keine Lust, einen Schädel mit seinem Hammer zu zertrümmern. Das konnte nur schmutzig werden, und außerdem... und da war er wohl ehrlich... hatte er so etwas noch nie gemusst. Es widerstrebte ihm ziemlich. Trotz allem war das hier ein irgendwie denkendes Wesen. Die glimmenden Augen des Königs starrten ihn an, offenbar versuchte er gerade noch, sich aus dem Griff von Lian zu befreien. Arkos griff  seinen Hammer fester. Das Vieh würde sie vernichten, wenn er es jetzt nicht zerstörte. Und wahrscheinlich würde es sie auch noch auffressen. Verdammt.

"Ein König schaut seinem Tod stets ins Auge." Der Ghul schaffte es irgendwie zu sprechen. "Auch wenn es der Zweite ist." Arkos hielt noch einen Moment inne. Was wollte das Wesen ihm sagen? "So bette er mich zur Ruhe, in meinem Sarkophag", befahl der König, und Arkos schnaufte. Befahl der ihm gerade, endlich zu Pötte zu kommen? "Es widerstrebt mir, von jemandem wie dir zerstört zu werden, aber... die Samen der Finsternis werden auch heute noch gesäht. Das erfreut." Die Iriden des Königs huschten zu Lian und die Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "In meinem Sarg ruht eine alte Waffe. Gib sie dem Narren, auf das er auf Worte auch Taten folgen lässt." Arkos hielt noch immer inne. Tatsächlich interessierte ihn, was der alte König zu sagen hatte. Doch irgendetwas störte ihn. Er hatte sogar Fragen an den Ghul. Doch dann... Moment... das Grinsen... und jetzt meinte er, dass die Arme und Finger des Ghuls begannen, sich langsam zu bewegen. Der Rotschopf spürte ein Schaudern durch seine Glieder fahren. Er alte König erkaufte sich Zeit. "Ohne mich", knurrte er, packte seinen Hammer noch fester, atmete durch und hielt ihn kurz vor sich. Atmete durch. Konzentrierte sich. Nahm alle seine Kraft zusammen, holte aus und nutzte seinen ganzen Körper, um die Kraft zu generieren.

Der Hammer traf den Ghul mit einer Kraft an der Seite des Kopfes, die Arkos noch nie in seinem Leben so entfesselt hatte. Schmiedearbeit war trotz allem feine Arbeit, zumindest wenn man gute Ergebnisse erzielen wollte. Das hier war anders. Er hielt sich nicht zurück. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber der junge Mann meinte, es alles in Zeitlupe zu sehen: Wie der Hammer traf, sich förmlich in den Schädel fraß, wie die Kraft des Aufpralles nur langsam durch den Schädel zu pulsieren schien, wie der eine Augapfel des Ghuls zerplatzte und die alte Haut nach und nach aufriss. Es knackte und knirschte, und Arkos schrie auf, als er schließlich mit voller Kraft durchzog, den Kopf abtrennte und von der Wucht seines eigenen Schlages ein paar Schritte tun musste, um nicht hinzufallen. Der zerschundene Schädel des Ghuls flog durch den halben Raum, und langsam klappte der Körper in sich zusammen, als hätte man ihm die Fäden abgeschnitten. Keuchend fiel Arkos auf ein Knie, stemmte seinen Hammer auf den Boden und stützte sich darauf ab. Die Bilder von eben huschten ihm durch den Kopf, immer und immer wieder. Er hatte schon immer gewusst, dass so ein Tag kommen konnte, wenn er sich einer Gilde anschloss - der Moment, wo dieser Hammer etwas traf und ihm das Leben nahm. Dass es ein Unleben gewesen war, machte es unwesentlich besser. Der Anblick war trotzdem nicht besser. Widerlich. Und dann war da erneut diese Unsicherheit über die Worte des Königs. Was war 'Jemand wie er'? Ein Mensch? Arkos verstand nicht. Obwohl ihm für einen Moment kotzübel wurde, drückte er sich hoch und befestigte den Hammer mit zitternden Fingern wieder an seiner Hüfte. Die Gefahr war wohl gebannt. Mit mehr oder weniger festen Schritten trat er auf Lian zu und packte ihn am Kragen. "Du...", knurrte er und sah dem Dunkelhaarigen in die Augen, fragte sich, was der König mit den Samen der Finsternis gemeint hatte. Aber das war gar nicht sein Problem. Der Blick der goldenen Augen des Aurelius bohren sich in die von Lian, und für einen Moment hielt er den Mann am Kragen gepackt - und ließ ihn dann erschöpft wieder los. "Wir besorgen dir eine Waffe, verdammt nochmal." Mit diesen Worten drehte sich der Schmied um. "Komm. Nimm seinen Kopf. Bevor wir hier rausgehen, legen wir dieses Monster zur Ruhe." Mit diesen Worten trat er weg, auf den Körper zu - und hob diesen mit einem Arm hoch und warf ihn über seine Schulter. Dieser Tag war schnell beschissen geworden. Mist. Andererseits... war gerade sein erster, richtiger, gefährlicher Kampf vorbei, den er gehabt hatte. Und so oder so, sie hatten das hinbekommen. Arkos überlegte, während seine Füße ihn in Richtung der anderen Seite des Raumes führten, wo ein kleiner Durchgang wohl den Raum zur Ruhestätte an sich verbarg. "Trotzdem... ich bin froh, dass das vorbei ist. Gute Arbeit. Gegen so etwas hast du... schon öfter gekämpft?", fragte der Rotschopf ein wenig verhalten in Richtung des Bogenschützen.



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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptyMo 22 Mai 2023 - 19:16

Wo war es hin, dieses Selbstvertrauen, das Lian eben noch um mehrere Zentimeter hatte heranwachsen lassen? Einfach geplatzt – wie ein zu stark aufgeblasener Luftballon, der Bekanntschaft mit einer kleinen Nadel machte. Da waren weiterhin die dämonischen Details, die sein Äußeres verändert hatten – die tiefschwarze Klauenhand oder die zu Schlitzen verformten Pupillen – doch nicht einmal dieses Erscheinungsbild konnte darüber hinwegtäuschen, wie dämlich sich Lian gerade vorkam. Dieses etwas, das irgendwo in seinem Inneren lauerte und ihn gedanklich beleidigt hatte, fand die Situation ebenso dämlich und hatte sich entsprechend zurückgezogen. Der Falls schnaubte auf den entsetzten Kommentar des Satyrs Magiers hin und musste sich wirklich anstrengen, um nicht empört den Blick abzuwenden. Ja, verdammt! Es war sein ernst! Sah Lian etwa so aus, als würde er in dieser brenzligen Situation einfach so Späße auf die eigenen Kosten machen? Auch der Ghul wurde ungeduldig und richtete sein Wort an Arkos. Lian hörte zwar zu, konzentrierte sich insgesamt allerdings darauf, seine Magie aufrechtzuerhalten und die Fesseln nicht zu lockern, die den Gegner in Schach hielten. Es war nicht sonderlich schwer, der untote König konnte kaum etwas gegen die Fesseln unternehmen. Doch dann stutzten Lian. Irgendetwas zog plötzlich an seinem Mana, irgendeine Kraft, die rasant heranwuchs und sich seiner Illusion entgegenstellte. Hatte dieser untote König noch weitere Tricks in der Hinterhand? Lian öffnete den Mund, wollte Arkos darauf hinweisen, dass irgendetwas nicht stimmte.

Aber das musste er nicht einmal.

Der Rothaarige hob seine Waffe und schlug zu. Das Bild, wie Arkos Hammer sich in den Schädel des Zombies bohrte, war erschreckend, aber – da musste Lian ehrlich sein – nicht das Schrecklichste, was er je gesehen hatte. Der 20-Jährige hatte gesehen, wie Rin mit ihren Schwertern das Leben einer jungen Banditin genommen hatte und auch Charons Finsternisklingen, die sich durch ein ganzes Heer aus Untoten gefressen hatten. Der Falls war konfrontiert gewesen mit dem Anblick von mittig durchteilten Körpern, die leblos zu Boden fielen und das Wasser unter ihnen rot verfärbten. Und auch Lian selbst hatte hinsehen müssen, wenn er mit den eigenen Pfeilen Menschen verletzte… und Leben nahm. Jetzt, wo er Arkos so auf dem Boden kauern sah, erinnerte sich der Falls wieder daran, dass der Schmied davon erzählt hatte, noch gar nicht allzu lange als Magier tätig zu sein. Er bezeichnete sich selbst mehr als Handwerker und nicht als Magier. Zu gut konnte sich der Braunhaarige daran erinnern, wie er sich selbst gefühlt hatte, als er das erste Mal in seinem Leben einen Pfeil auf ein lebendes Ziel hatte richten müssen – damals, in Crocus Town, bei seiner ersten gemeinsamen Quest mit Rownan. Er hatte gezögert und das Entsetzen über seine eigenen Handlungen hatten ihn kurzzeitig gelähmt. Nur für einen winzigen Augenblick erlaubte sich Lian, an die damaligen Geschehnisse zurückzudenken. Ein Augenblick der Abwesenheit, der ausreichte, damit ihm das wütende Näherkommen von Arkos vollkommen entging.

Plötzlich wurde Lian am Kragen gepackt und einen Schritt nach vorne gerissen.

„H-hey!...“, protestierte die Sphynx wenig überzeugend und hob beide Hände an. Just in diesem Augenblick verschwanden die dämonischen Merkmale. Die Klauen zogen sich zurück, die tiefschwarze Farbe löste sich Stück für Stück auf und die Pupillen in den weit aufgerissenen Augen wurden wieder rund. Okay, spätestens jetzt war tatsächlich der wenig imposante Pudelmützen-Lian zurückgekehrt. Zum Glück ließ Arkos wieder von ihm ab und der junge Mann atmete verstohlen durch. Er sollte den Kopf mitnehmen? Zweifelnd blickte der Magier hinüber zu dem abgetrennten Schädel und am liebsten hätte er sich verweigert, aber ein vages Bauchgefühl sagte Lian, dass er sein Glück nicht überstrapazieren sollte. Nachher bekam er von dem Schmied doch noch eine verpasst, worauf Lian nun wirklich gerne verzichten wollte. So murrte der unglaubliche A-Rang-Magier nur leise vor sich hin und machte sich auf den Weg. Vor dem Kopf angekommen hielt die Sphynx kurz inne und erschauderte. Der eine Augapfel, der übriggeblieben war, starrte Lian direkt an und es fühlte sich beinahe so an, als könnte dieses Auge bis auf den Grund seiner eigenen Seele blicken. Jetzt bild dir nichts ein, ermahnte der 20-Jährige sich selbst und griff nach den fransigen Strähnen an dem verdorrten Schädel, um ihn – mit einer Armlänge Abstand – in die Höhe zu heben. Warum erwiesen sie diesem Vieh eigentlich noch die letzte Ehre? Das Ding hatte sie eben noch fressen wollen… „Hm?“ Die Stimme von Arkos war eine willkommene Ablenkung. Ob er bereits öfter gegen so etwas gekämpft hätte? „Öfter nicht. Aber… ja, es ist schon einmal vorgekommen. Und damals war es eine ganze Horde Untoter.“ Lian wollte eigentlich mehr erzählen und war selbst überrascht, als ihm keine weiteren Worte über die Lippen kamen. Er hatte sogar Schwierigkeiten, richtig Luft zu holen, weshalb er schon bald die Lippen unverrichteter Dinge wieder schloss. Die Bilder von der Siedlung Calavera blitzten zwar auf, aber er konnte sie nicht in Worte fassen. Die vielen Menschen, die damals endgültig gestorben waren – nicht zuletzt durch die Hand von Rin, Charon und ihm selbst. Die Haut des jungen Mannes wurde eine Spur blasser, aber das bekam Lian nicht einmal mit. Was er schlussendlich in Worte fassen konnte, war ein kurzes: „Daher wusste ich, wie man sie besiegt“, bevor er erneut verstummte und gemeinsam mit Arkos durch den schmalen Gang in dem Höhlenkomplex schritt. Viele Gedanken huschten durch den Kopf des Lockenkopfes. Er dachte an damals, verglich die Situation mit dem heutigen Kampf und zuletzt erinnerte er sich daran, wie entsetzt Arkos nach seinem entscheidenden Hammerschlag ausgesehen hatte. Mit einem Seitenblick musterte Lian seinen Kollegen. „Es war das erste Mal, dass du deinen Hammer gegen ein anderes Wesen eingesetzt und ein Leben beendet hast?“ Dann wandte er den Blick wieder nach vorne, wo ein von Fackeln erleuchteter Altar erschien, auf dem ein geöffneter Sarkophag stand. Das war dann vermutlich die Ruhestätte, die sie gesucht hatten? Es war das erste Mal, dass Lian so etwas nicht in irgendwelchen Büchern, sondern in Wirklichkeit sah. Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein Schauer über den Rücken kroch. „So oder so: Das mit der guten Arbeit kann ich zurückgeben. Und dieses Mal haben wir es sogar ganz ohne Minerva geschafft, wer hätte das gedacht?“ Lian lächelte sogar bei diesen Worten… zumindest bis sein Blick wieder auf den untoten Schädel fiel, den er in der Hand hielt. Es war aber auch schwer, bei so einem Anblick das Lächeln aufrechtzuerhalten…

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BeitragThema: Re: Kupfermine "West"
Kupfermine "West" - Seite 3 EmptySo 28 Mai 2023 - 20:41


Arkos Aurelius | Quest: Wüstengeister # 12 | @Lian | Outfit
Lian war wirklich ein Lauch. Wie konnte man derart überzeugend sein, nur um im Anschluss derart unkonsequent zu wirken? Andererseits, sagte sich Arkos, war er vermutlich eben so lauchig, dass er nicht einmal abkonnte, wenn er einen Untoten 'wieder' tötete. Es war noch nicht einmal so, als wäre es der erste Tod dieses Wesens gewesen, und erstaunlicherweise war es irgendwie noch nie wirklich in das Bewusstsein des jungen Mannes gekommen, aber... die Tatsache, dass es Untote gab, hieß im Umkehrschluss doch prinzipiell, dass es so etwas wie eine unsterbliche Seele gab, oder? Was für ein beruhigender Gedanke. Oder gruselig, wie man es eben nah. Lian zumindest beschwerte sich nicht über seine ihm auferlegte Aufgabe und gabelte den kopf auf, starrte ihn ein wenig länger an als nötig - was Arkos aber nicht wirklich sah, da er am anderen Ende des Raumes auf seinen Kollegen gewartet hatte. "Eine ganze Horde Untoter? Und wir sind diesem hier kaum beigekommen", merkte Arkos ein wenig verblüfft an und schüttelte leicht den Kopf. Das Lian kurz gestockt hatte, war ihm aufgefallen, im Schein der warme Feuer-Lichtquellen aber fiel ihm nicht auf, dass er sogar blasser geworden war. Trotzdem: Dass Lian etwas beschäftigte, merkte Arkos, aber er wusste nicht so recht was. "Hm", brummet er leise und fragte sich, was für eine Situation das gewesen sein musste - wenn man gegen eine ganze Horde Untoter kämpfen musste.

Arkos drehte seinen Kopf ein wenig in die Richtung des Lockenkopfes, als er ihn erneut ansprach. Es war eine äußerst ungewohnte Frage, wenn er ehrlich war - nicht nur, dass jemand genau diese Frage stellte (das kam eh nicht wirklich vor). Aber die Implikation war, dass a) Lian sich für die Antwort interessierte und b) die Situation als entsprechend belastend einschätzte. Der Rothaarige runzelte leicht die Stirn und seufzte leise, entschied sich, für einen Moment noch nicht zu antworten. Es war tatsächlich so, dass der alte König aus seinem Sarkophag entflohen war - es schien zumindest so - und sie ihn wieder hineinstopfen mussten. Da wollte er nicht noch mit Gefühlsduselei um die Ecke kommen. Ein etwas erschöpfes, trockenes Lachen entfloh Arkos. "Bei meiner Schmiede, mir wäre es lieber gewesen, wenn sie aufgetaucht wäre." Er trat an den Sarkophag heran und warf noch einen Blick zu Lian. "Aber immerhin brauchen wir dieses Mal keine Lügen verbreiten, sondern können ganz ehrlich sagen, dass der tolle A-Rang-Magier Lian die Quest wieder bravurös bestanden hat." Ein kleines Fast-Grinsen huschte über seine Züge, aber dann wand er sich wieder dem Grabmal zu. Er legte den Körper des Ghuls für einen Moment auf der Platte ab, die halb zur Seite geschoben auf dem Steinsarg lag, und warf einen Blick hinein. Entgegen seiner Erwartung... lag dort tatsächlich eine Waffe. Oder etwas, was wie eine Waffe aussah. Er griff hinein und zog eine nachtschwarze Klinge aus dem Sarg, deren geschwungene Klinge nicht nur immer noch verdammt scharf aussah, sondern auch noch von zwei weiteren, gebogenen Klingen flankiert war. "Das sieht ja gruselig aus", murmelte er leise - und als er sie für einen Moment hochhielt, schien ein kleiner Puls durch den Raum zu gehen. Für einen Moment flackerten die Lichter, aber ansonsten passierte nichts. Aber die Klinge fühlte sich verdammt kalt in seiner Hand an. Lian hingegen würde vielleicht so etwas wie... eine ungewohnte, unruhige Freude in sich verspüren, Neugierde - etwas, was wohl nicht von dem jungen Man selbst kam. Zumindest etwas in ihm schien sich über den Anblick des Mordwerkzeuges zu freuen. "... da haben wir doch eine Waffe. Wie geschaffen für jemanden, der keine Klinge hat." Arkos reichte Lian die Klinge, hob dann den Körper des Ghul an und schob ihn zurück in den Sarkophag. Dann setzte er den von Lian gereichten Kopf wieder an die Stelle, die ungefähr passte (tja...) und schnaufte dann leicht, als er seine Muskeln anspannte und den steinernden Deckel wieder an Ort und Stelle verschob. Erleichtert atmete er auf und nickte in Richtung Ausgang. "Komm, lass uns den Archäologen aufwecken und verschwinden."

Zurückkehrend in den Raum, in dem eben noch der Kampf stattgefunden hatte, seufzte Arkos leise. "Bevor ich es vergesse... ja, ich habe vorher noch keinen derartigen Kampf kämpfen müssen. Es fühlt sich auch nicht wirklich gut an." Es fühlte sich gut an, seine Grenzen auszutesten und seinen Körper zu fordern, ja. Aber es fühlte sich absolut nicht gut an, irgendein Lebewesen derartig malträtiert zu sehen. "... auch wenn ich froh bin, nicht als Snack geendet zu sein." Das widerum klang wieder mehr wie Arkos. Ein wenig ironisch. "Du hörst allerdings auch nicht auf, zu überraschen", fuhr er dann ein wenig schief grinsend fort, während sie den zu rettenden Mann aufgabelten. Naja. Arkos gabelte, um genau zu sein.



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