Datenblatt
Kai Falcon
Name: Kai Falcon
Spitzname: --
Geburtstag: 22. Februar
Alter: 19 Jahre
Gilde: Gildenlos
Magierrang: C-Rang
Position: --
Geburtsort: Maldina Town
Wohnort: Reisend
Volk: Tiermensch - Aviane
Gildenzeichen: --
Größe: 180 cm
Gewicht: 72 kg
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Gelb
Erscheinungsbild
Aussehen: Läuft man zügig an Kai vorbei, gibt es durchaus ein paar große Argumente an ihm zu entdecken, die einen Schulterblick und eine erneute Musterung rechtfertigen. Höchstwahrscheinlich bleibt die Aufmerksamkeit vieler Leute an den roten Vogelflügeln kleben, die extrem auffällig zwischen seinen Schulterblättern herausragen und beinahe die restliche Gestalt einnehmen. Sind diese angelegt, reicht die längste Schwungfederspitze im Stand bis zu seinen Fußknöcheln, die Flügelspannweite beträgt eindrucksvolle 2,5 Meter. Ohne das Flügelpaar wäre Kai recht unscheinbar; helle Haut und blondes, kurzes sowie buschiges und strubbeliges Haar sind innerhalb der menschlichen Gesellschaft wohl keine sonderliche Seltenheit. Auch seine unspektakuläre Größe und Statur entsprechen einem eher durchschnittlichen Mann, ist der Aviane ein Zwischending aus schlank und halbwegs athletisch. Da das Gesicht weniger markant geschnitten ist und mehr ins Ovale übergeht, wirkt Kai auf den einen oder anderen vielleicht noch gar nicht volljährig, selbst wenn er oft einzelne Bartstoppeln am Kinn trägt. Seine schmalen Augen beherbergen leuchtend gelbe Iriden, denen er mit einem wasserfesten schwarzen Eyeliner zusätzliche Schärfe verleiht und insgesamt an einen Raubvogel erinnern lässt. Ähnlich wie der Schopf wachsen die ebenso blonden Augenbrauen unberührt buschig und geben dem jungen Mann einen weiteren wilden Touch im Aussehen. Alles in allem könnte man Kai ohne Erstkontakt durch seine animalische Erscheinung für einen Bösewicht halten, jemanden, dem man nicht über den Weg trauen kann und möglichst vermeiden sollte. Da hilft auch nicht das verschmitzte Grinsen, das er nur allzu gerne scheinbar ohne offensichtlichen Grund auf den Lippen trägt, im Gegenteil.
Kleidungsstil: Die Garderobe des Falcons ist sehr vielseitig - ob casual, sportlich, rockig, elegant und was es noch so an Kleidungsstilen gibt, völlig egal, nimmt er mit. Man könnte meinen, Kai hätte das modische Verständnis verinnerlicht oder aber überhaupt keinen Geschmack und wäre eine wandelnde Modekatastrophe. Doch seine Lieblingskleidung ist überwiegend locker und lässig, vor allem bequem und in der Bewegung nicht einschränkend. Da seine liebste Farbe Gelb ist, sieht man den jungen Aviane häufig in dieser herumlaufen, weil es seiner Meinung nach auch super zu seinen roten Flügeln und das blonde Haar passt. Selbst der ständige Begleiter, die Sonnenbrille, verfügt über eine gelbe Beschichtung und dient hauptsächlich als Accessoire, nicht unbedingt als Mittel gegen grelle Sonnentage. Generell trägt Kai gerne Schmuck; Ohrringe und Stecker, Armbänder, Ringe sowie Halsketten in allerlei Formen und Farben. So legt er sich auch nicht nur auf Gelb fest und kombiniert gerne weiß und schwarz oder weitere helle und dunkle Töne miteinander. Mit den Füßen schlüpft er am liebsten in schwarze oder dunkelbraune schlichte Boots, die knapp über die Knöchel reichen, da man diese einfach mit jeder möglichen Klamotte tragen kann.
Besondere Merkmale: Große rote Vogelflügel zwischen den Schulterblättern, stechend gelbe, mit Eyeliner umrandete Augen, animalische Erscheinung.
Charakter
Benehmen: Wachsamkeit spielt in der Kennenlernphase eine wichtige Rolle für Kai. Solange er das Gegenüber nicht ansatzweise einschätzen kann, bleiben seine Sinne klar, die Zunge zurückhaltend und das Handeln ruhig. Er besitzt normalerweise ein gutes Gespür für die Personen in seiner Nähe, erkennt Unsicherheiten und Verknüpfungen im Gespräch und versteht sich darauf, im richtigen Moment auf jene Auskunft zurückzugreifen. Vorsicht hält jeden, der sich ihm annähern möchte, einstweilen auf Abstand. Dabei möchte Kai die Lage checken, bevor er in irgendeiner Form aktiv wird. Auch sein verschmitztes Grinsen dient manchmal einfach nur für einen angenehmen Effekt, denn üblicherweise hat niemand Lust auf einen Griesgram, Sauertopf oder Trauerkloß. Wenn er sich dann eine Meinung gebildet hat und diese positiv ausfällt, kann der Aviane durchaus zuvorkommend und hilfsbereit sein, sobald man ihm etwas als Gegenleistung anbietet, andernfalls bleibt er auf der Hut und passt sich seiner bescheidenen Situation bestenfalls an, denn mit schwierigen Persönlichkeiten hat er Erfahrung. In einer solchen Angelegenheit bemüht sich Kai, die angespannte Stimmung nicht reißen zu lassen und versucht ein Entgegenkommen oder macht für alle Beteiligten einen galanten Rückzieher. Es ist nicht so, dass der junge Mann verängstigt durch die Weltgeschichte läuft, er hat nur kein Interesse an zwischenmenschlichen Problemen, zumindest, wenn es um seine eigene Person geht. Kai schießt nicht zurück und beendet unnötige Provokationen mit einem Schulterzucken. Der Klügere gibt nach oder so ähnlich. Trotz Wachsamkeit unter Leuten pflegt er eine lockere Haltung und kümmert sich um ein möglichst stressfreies Beisammensein. Zwar verhält sich der Blonde zum Großteil anständig, aber auch dieser Weg eckt immer mal wieder bei irgendjemanden an. Verbringt er Zeit mit Freunden oder alleine, lässt die Konzentration deutlich nach; das könnte man anhand von vermehrten Gähnen merken. Je nach erbrachter Leistung sind Vertraute im Übrigen befreit von der Geben- und Nehmen-Regel. Muss Kai jedoch mit Adeligen interagieren, wird er sehr wortkarg und unzugänglich, versucht, nur das Nötigste zu bieten.
Unterwegs legt der Mischling gerne seinen Kopf in den Nacken, um den Himmel zu betrachten und den Vögeln beim Fliegen zu beobachten. Da besitzt er selbst solche Flügel, kann aber nicht vom Boden abheben - eine Sache, die ihm Kopfzerbrechen bereitet, weshalb man Kai manchmal mit einem kleinen Sachbuch über verschiedene Vogelarten und deren Anatomie antrifft. Auch einen Bleistift zwischen seinen Fingern sieht man hin und wieder über die Seiten eines Notizbuches tanzen, während er konzentriert die Welt auszublenden scheint. Währenddessen murmelt er unbewusst vor sich her und könnte damit auf die Nerven gehen.
Persönlichkeit: Kai hat als Kleinkind auf unliebsame Weise lernen müssen, sich um seinen eigenen Kram zu kümmern und an das eigene Überleben zu denken. Dass er sich besser nicht gegenüber jene auflehnt, die Macht auf ihn ausüben und seinen sofortigen Tod beschließen können, wurde ihm durch die Demonstration anderer Untergebene schnell bewusst. So hat sich über die Jahre eine eigennützige Persönlichkeit entwickelt, großteils auf ihre Vorteile bedacht, ohne jedoch zu viel zu fordern und damit das Gegenteil zu erreichen. Er hielt sich bei Notwendigkeit zurück und forderte da, wo das Überschreiten der Grenzen und die darauffolgenden Konsequenzen noch aushaltbar waren. So teilte man mit Kai zum Beispiel die spärliche Nahrung und Kleidung, dafür nahm er die Strafe bei kleineren Fehlern und Vergehen der Mitleidenden auf sich, die aus Mehrarbeit bestand oder das stundenlange Verharren in einer verschlossenen Kühlkammer.
Der mittlerweile neunzehnjährige Aviane ist in seiner Persönlichkeit noch nicht ausgereift - nach wie vor überwältigen ihn die verschiedenen Einflüsse der Welt nach seiner gewonnenen Freiheit vor zwei Jahren und lassen ihn in mancher Hinsicht ratlos zurück, besonders wenn es um Liebe und Freundschaft geht, insgesamt Nettigkeiten, die nichts im Gegenzug Verlangen. Er ist kein übler Zeitgenosse - ihm liegt viel Gutes und Freundliches zugrunde, doch kann man ihm eine gewisse Distanziertheit nicht absprechen. Beziehungen zu anderen bleiben häufig an der Oberfläche, schwerlich reicht ein Kontakt in die Tiefe. Gewisse Eigenschaften scheinen ihm jedoch bereits in die Wiege gelegt worden zu sein. So besitzt Kai von Grund auf ein beherrschtes Innenleben, selten wird man ihn schlecht gelaunt oder sichtbar nervös erleben, selbst wenn er dies gerade ist. Ihn triggern beispielsweise Situationen und Bilder aus seiner Vergangenheit, der Adel generell sowie die Erwähnung der Flugunfähigkeit. Geduld ist seine Stärke genauso wie seine Fähigkeit, auch in heiklen Situationen die Ruhe zu bewahren, die allerdings schon einmal in eine Sturheit übergehen kann.
Der junge Mann ist kein Stürmer und bahnt sich seinen Weg meist bedächtig vorwärts. Er lässt sich Zeit und möchte seinen eigenen, natürlichen Rhythmus in dieser Welt finden - wenn er in seinem persönlichen Tempo arbeiten kann, läuft er jedoch zur Höchstform auf, ist mental ausdauernd und zäh. Viel tiefer, scheinbar vor aller Welt verborgen, schlummern die verletzlichen Seiten seines seins. Kai selbst ist es sich nicht bewusst, doch steckt in ihm noch ein nach Liebe ausgehungertes Kind, das viel zu früh erwachsen werden musste. Er sieht hin, wenn andere lieber die Augen verschließen. Vielleicht formte unter anderem ebendieser Umstand ihn zu einem abgeklärten Wesen. Der Blonde ist kein reiner Einzelgänger, eigentlich ein geselliger Typ mit einem Hang zum Alleinsein, beides hat Vor- und Nachteile - bombardiert man ihn mit Fragen über seinen Lebenslauf, macht er dicht und wechselt abrupt das Thema. Eines, worüber er gerne lacht. Mit den absurdesten Flachwitzen und lustigen Erzählungen kann man bei dem Aviane tatsächlich Pluspunkte sammeln. Wenn es während eines Kampfes ungeahnt brenzlig werden sollte, glänzt er auch schon mal mit Galgenhumor.
Die Wachsamkeit ohne Pause zermürbt den Geist Kais manchmal so sehr, dass er durch Müdigkeit das eine oder andere Fettnäpfchen mitnimmt. So kann es schon mal vorkommen, dass er unüberlegte Dinge von sich gibt oder Sätze so missverständlich formuliert, dass er doch eine Schelte oder Faust kassiert. Darauf reagiert er natürlich zunächst mit Verwirrung, versucht hinterher jedoch, das Gesagte zu korrigieren - wenn man ihn noch lässt.
Vorlieben: • Zeichnen
• Flachwitze
• Lustige Geschichten
• Die Welt kennenlernen
• Ruhe und Entspannung
• Den Himmel betrachten
• Alleinsein und Gesellschaft
• Sachbücher über Vogelarten
• Vögel beobachten, studieren
• Notizen über allerlei Dinge festhalten
Abneigungen: • Kämpfen
• Den Adel
• Ratlosigkeit
• Unnötiger Stress
• Unnötige Provokation
• Eigene Flugunfähigkeit
• Dauerhafte Wachsamkeit
• Fragen über seine Vergangenheit
Ziel: Eines Tages mit den eigenen Flügeln durch den Himmel fliegen, das ist Kais innigster Wunsch. Allgemein möchte er seinen Federn nützliche Fähigkeiten antrainieren für den Alltag sowie körperliche Auseinandersetzungen, die nicht vermeidbar sind. Ansonsten hat er erst mal keine weiteren Ziele, die er unbedingt verwirklichen möchte.
Fertigkeiten
Stärken: Neben seinen geistigen Stärken, die in der Abgeklärtheit, Geduld und Wachsamkeit liegen, außerdem der angeborenen Beobachtungsgabe, weist sich Kai auch dank seiner dunklen Vergangenheit durch händisches Geschick und handwerkliches Können aus. Darunter zählen eher Fertigkeiten aus der Hauswirtschaft. Wäschewaschen, akribisch Putzen, makellos Nähen, exotische Gerichte kochen und Bauschäden sowie kaputte Geräte/Möbel reparieren sind alles Aufgaben, die er seit Kleinkind bis vor einer Weile täglich nachgehen und beinahe perfektionieren musste. Obendrein hat der Aviane eine künstlerische Ader, die er mit Stift auf Papier zum Ausdruck bringt. Auch wenn Kai nicht fliegen kann, sind seine Flügel im Alltag recht nützlich; so kann er zum Beispiel bei Regen oder Sonne eine Schwinge als Schutz über Köpfe halten und sich sowie eine Begleitung bei menschlich aushaltbarer Kälte mit beiden Schwingen warm halten. Zudem hat er durch die großen Flügel einen guten Gleichgewichtssinn und ist von einem schmalen Grat eher unbeeindruckt. Als Tiermensch ist Kai dazu in der Lage, mit Vögeln zu kommunizieren und nutzt diese Fähigkeit unter dem freien Himmel gerne - ob in der Freizeit oder als Hilfe während einer Quest - je nachdem, ob einer auch dazu gewillt ist. Da er keine Lust auf Kämpfe und Konflikte hat, aber trotzdem nicht nutzlos sein möchte und für sein Handeln bezahlt wird, befasst sich der Falcon mit Support-Magien, genauer genommen vorerst mit der Auramagie, um seine “Nutzlosigkeit” auszugleichen und dafür die temporären Teammitglieder vorteilhaft anzutreiben, während er selbst aus der Schusslinie und am Rand des Geschehens bleibt, wenn möglich.
Schwächen: Wenn jemand etwas Schreckliches erblickt und nicht sofort alles stehen und liegen lässt, scheinbar unberührt und dabei kaum oder keine Miene verzieht, denkt man vermutlich an eine gefühllose oder hoffnungslose Person. Auch wenn Kai keineswegs gleichgültig oder resigniert ist, senden sein teilweise stoisches Verhalten und Auftreten häufig falsche Signale. Durch seine schwierige Vergangenheit hat er nie gelernt, wirklich emotional zu reagieren, obwohl er keiner Seele etwas Böses will. Gestik und Mimik funktionieren noch nicht so, wie sie sollten, sie sind manchmal unklar zu deuten und führen gelegentlich zu Missverständnissen. Das Grinsen und/oder Lachen kann fehlplatziert erscheinen, wenn Kai zum Beispiel aufheitern oder trösten möchte, die Situation aber reines Feingefühl benötigt. Seine Geben- und Nehmen-Regel, bevor er aktiv unterstützt, schürt leider ebenso wenig gutes Licht, er weiß es einfach nicht besser. Außerdem könnte kostbare Zeit verfliegen, wenn er erst verhandeln muss. So beeindruckend seine Flügel auch sein mögen, sind diese gelegentlich im Weg und stören unheimlich. Oft sind es alltägliche Dinge oder nur Kleinigkeiten wie normale Hauseingänge, die der Aviane nur seitlich passieren kann oder enge Kutschen, zu kurze Stuhlbeine sowie schmale Betten, um mal ein paar Beispiele aufzuführen. Zudem ist Kai besonders im Nahkampf einfacher zu treffen, selbst wenn er ausweicht, können immer noch seine Flügel etwas abbekommen. Generell ist der junge Mann kein Kämpfer per se und versucht, aus dem Schussfeld zu bleiben, wodurch ein Teamkampf je nach Konstellation der Gegner recht einseitig vonstattengehen kann.
Inventar: • Nähset
• Kleingeld
• Kompass
• Erste-Hilfe-Set
• Notizbuch, Stifte
• Landkarte von Fiore
• Sachbuch über Vögel
• Selbstgemachte Snacks
Umfeld
Familie
Kai hat kaum noch Erinnerungen an seine Eltern, er wurde ihnen als Kleinkind viel zu früh aus der Obhut entrissen, um beide bewusst näher kennenzulernen. Es existieren vereinzelte Bildfetzen, die ihm einen liebevollen Umgang zeigen. Eine zärtliche Umarmung, ein Küsschen auf den Kopf, ein sanftes Lächeln. Große, weiche Federn, die einen Ring aus Geborgenheit formen. Bunte Farbe an Händen und Armen der Mutter - vielleicht eine Malerin? Raue sowie kräftige, riesige Hände und kratzige Wangen des Vaters - vermutlich ein Bartträger und Handwerker. Doch der Rest ist unmöglich wiederzuerkennen. Zu präsent sind die schrecklichen Bilder aus der Zeit danach, die sich quasi in seine Netzhaut brannten und fast nichts Gutes übrig ließen. Eine Beziehung zu seinen Eltern besteht jedenfalls nicht und Kai möchte dies in naher Zukunft auch nicht ändern, da er mit seinem eigenen Leben erst mal klarkommen muss, bevor er nach ihnen sucht - falls sie denn überhaupt noch leben. Aber eines kann er sagen: Seine Eltern waren fürsorglich.
Freunde
--
Feinde
--
Gilde
--
Geschichte
00 Jahre - Geburt in Maldina Town in einem normalen Wohnviertel mit kleinem Häuschen am Stadtrand.
04 Jahre - wurde nachts aufgrund der exotischen kleinen Flügeln von gesandten Handlangern Adliger unbemerkt aus dem Kinderzimmer entführt, nach Marokkasu verschleppt und von den älteren Mitleidenden “erzogen”, indem man Kai sagte, dass er vor den Meistern keinen Mucks von sich geben und auf keinen Fall weinen darf. Zunächst diente er bloß als eine Art Haustier unter den Adligen und sollte einfach niedlich aussehen.
07 Jahre - Kai lernte Lesen & Schreiben sowie einfaches Rechnen; immerhin musste er die verschiedenen Putzmittel unterscheiden und auch die richtige Menge bestimmen. Inzwischen übernahm er auch leichte Putzaufgaben in der riesigen, abgeschotteten Villa.
10 Jahre - da er sich vorbildlich verhielt, durfte er sich frei auf dem schier endlosen Grundstück bewegen und ohne Aufsicht seinen Aufgaben nachgehen, die neben dem Putzen aus Flicken, Stopfen und Nähen von Stoffen bestanden. Meistens war es seine eigene Kleidung, die Kai retten musste, da keine neue Kleidung gestellt wurde. Ansonsten waren es elend lange, dicke und vor allem sehr, sehr teure Gardinen, deren Stoffe man angeblich nicht mehr kaufen konnte.
13 Jahre - allgemeine Handwerksaufgaben und andere Reparaturarbeiten wurden nach und nach erlernt; wie zum Beispiel Gebäudeschäden und defekte Möbel in den alten Zustand bringen. Kai entdeckte durch das Skizzieren die künstlerische Ader in sich und versuchte vor allem die Natur in seinen Bildern einzufangen. Er begann seinen Kopf für die kleinen Fehler der Mitleidenden hinzuhalten und bekam im Gegenzug Nahrung und Kleidung - mit mehr Kleidungsschichten war dann auch die Kühlkammer besser aushaltbar, das stundenlange Knien währenddem Putzen weniger schmerzhaft und mit vollem Magen das Leben nicht so anstrengend. Kai entdeckte zum ersten Mal einen Toten im gemeinsamen Schlafraum, indem er nach wenigen Tagen am regungslosen Körper rüttelte und perfektionierte daraufhin beinahe sein Pokerface. Es war keine Seltenheit, dass unfreiwillige Arbeiter irgendwann den Freitod wählten; besonders dann, wenn sie ein Alter erreichten, welches die Tragweite der Situation verstand. Und doch war es sein erstes (bewusstes) Mal - ob die Älteren ihn bisher ablenkten oder er aus Selbstschutz nicht hinsah, könnte er nicht sagen. Der kleine Aviane wollte dort nicht kalt und steif enden. Immerhin erhielt man je nach erbrachter Leistung und entsprechendem Verhalten mehr Privilegien, die das Leben erleichterten. Und die Hoffnung auf Erleichterung ließ ihn nur hartnäckiger werden.
17 Jahre - alles, was er in all den Jahren lernte, intensivierte sich - je älter er wurde, desto mehr Arbeit konnte er verrichten. Die “Grundausbildung” war vorbei, weshalb Kai bei den kaum vorhandenen Erwachsenen mitmachte. Außerdem brachte man ihm Kochen und Wäschewaschen bei, einfach weil man davon ausging, dass er einer der wenigen war, der das Leben nicht eigenmächtig beendete und die Herrschaften jemanden brauchten, der alles irgendwie händeln könnte.
Nachdem eines Nachts die Rune Knights wie aus heiterem Himmel mit lautem Gebrüll das große Anwesen stürmen, erlangte der junge Aviane die Freiheit … mit der er ziemlich überfordert war. Kai weigerte sich, mit den Fremden mitzugehen, schlängelte sich durch die wildgewordene Masse aus Rettern und Handlanger der Adligen, bahnte einen zufälligen Weg nach draußen und versteckte sich hinter Gestrüpp. Dort verharrte er zwei Tage, bis sich die stressvolle Situation allmählich legte und er in Ruhe entscheiden konnte, was er tun sollte. Er hatte natürlich keine Ahnung. Ziellos irrte er durch Marokkasu und erntete wegen seiner verlorenen Erscheinung skeptische Blicke. Nur langsam begriff Kai, dass er wirklich frei war und hingehen konnte, wohin er wollte. Zunächst passte er sich eine Weile anderen Obdachlosen an, bis ihn ein Händler fragte, ob er sich seiner Karawane anschließen möchte, da er noch helfende Hände für den Transport seiner Ware benötigte. Der Falcon - wie sich der Familienlose schließlich nannte - würde sogar gut bezahlt werden. Ihm blieb die Wahl zwischen ein Leben weiterhin auf der erbarmungslosen Straße oder vielleicht ein Besseres. Kai willigte ein. Man gab ihm ein kleines Zimmer, Kleidung und Nahrung, bevor es losging und sich vor ihm eine neue Welt offenbarte. Am Ende trennte er sich dankbar von der Karawane, nahm ab sofort sein Leben selbst in die Hand und wanderte als Söldner durch Fiore, beschäftigte sich auch nebenbei mit Magie.
19 Jahre - RPG Start.
Offtopic
Avatarperson: Hawks (Keigo Takami) - My Hero Academia
Wie hast du uns gefunden? Durch den Anime Fairy Tail selbst und Google.
Accounts: Erstaccount.
