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 Bauernhof "Ling Ling"

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Grishira

Grishira
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BeitragThema: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptySo 14 Feb 2021 - 12:05

das Eingangsposting lautete :

Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 9hICevH

Ortsname: Bauernhof "Ling Ling"
Art: Freiraum
Spezielles: -
Beschreibung: Dieser von einer idyllischen Landschaft umgebene Bauernhof ist vor allen im Sommer eine Anlaufstelle für groß und klein, um die vielen Tiere zu bestaunen, die dort versorgt werden. Mehrere Weiden, wo Galloway Rinder und Milchkühe täglich in der Sonne grasen oder Schafe umherziehen, umschließen ihn und sorgen mit dem viele Grün für den Zauber des Landlebens. Auf dem Hof gibt es Hühner und Pferde. Letztere sind in unterschiedlichen Rassen vertreten, damit jeder auf sie reiten kann. Von kleinen Shetlandponys bis hin zu großen, sanften Riesen - denn Gentle Giants. Fünfzehn Pferde und Ponys, zehn Hühner, fünf Kühe und zehn Schafe besitzt der stolze Daichi Himuro - das ist der Mann, dem dieser Bauernhof gehört. Jeder ist hier willkommen und darf das Vieh streicheln.

Change Log: Viehhütte und Haus sind herungergebrannt. Der Acker ist ausgetrocknet. Der Hof befindet sich im Wiederaufbau.



„Grishira“Sakura„Spieler“„NPC“denken
Theme ● Steckbrief
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 WvlWyRP

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Ukemochi

Ukemochi
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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 28 Aug 2023 - 11:46




# 3 Auf Ravis Kommentar hin musste auch ihre Schwester Grinsen, so als wäre ihres ansteckend. Da hielt sie sich extra zurück, um keinen Ärger mit der Gilde zu bekommen, der auf Ravi möglicherweise hätte abfärben können, da wurde sie plötzlich sogar animiert. Die Jüngere meinte, dass man halt mal ein wenig Ärger bekam. Wirklich kümmern schien sie das wohl weniger. Nun gut, dann konnte Uke sich ja wirklich etwas mehr gehen lassen. Wenn das mal kein Fehler war! "Wenn du das sagst! Aber halt mir dann nicht später auch eine Standpauke!" Nicht, dass sie dann von der Gildenleitung UND ihrer Schwester ärger bekam, nur weil irgendjemand mit nem blauen Auge petzen gegangen ist.
Ravi meinte aber auch weiter, dass es genug Gildies gäbe, die sich gerne prügelten und bei denen man dann keinen Ärger bekäme. "Hm? Woran erkenne ich die?", hinterfragte die Ältere. Schließlich kannte sie ihre Kameraden allesamt kaum. Die Antwort auf diese Frage bekam sie dann aber mehr oder minder direkt. Als es um das Thema Wrestling ging, beschrieb Ravinuthala es als „Sport“. Ein Sport, bei dem man sich gegenseitig verprügelte! "Ein Sport?", hinterfragte Uke, der man die Verwunderung mehr als deutlich anhören konnte. "Die Menschen schlagen sich beim Sport? Das ist ja perfekt, HAHA!" Ja, das amüsierte sie. Das bedeutete, dass sie bei diesem Sport einfach mitmachen konnte und niemand durfte sich beschweren, wenn er etwas auf die Mütze bekam. Sie hatten es sich ja dann selbst ausgesucht. Ravi beschrieb dieses Wrestling ein wenig. Es war zwar  nicht primär dafür gedacht sich zu schlagen, sondern zu packen und zu… werfen? Allerdings war Schlagen und sogar auf einander springen nicht verboten. Quasi alles war erlaubt, bis jemand aufgab. "Das schau ich mir auf jeden Fall an!" Ukemochi war zwar eher spirituell unterwegs, so wie ihr Vater und Ravi kam mehr nach ihrer kämpferischen Mutter, doch spielten Kraft und Keilereien in den Traditionen der Oni große Rollen. Sie hatten es gewissermaßen im Blut. Zumal es für sie eine Gelegenheit wäre, ihre sich anstauenden Aggressionen an denen abzulassen, die das auch akzeptierten.
Als Uke auf den Wolf ansprach, ging sie eigentlich davon aus, dass er ihrer Schwester mehr bedeutete. Dabei hatte sie sich wohl geirrt. Die Zwei hatten sich genauso lange nicht mehr gesehen, wie der Wolf und sie selbst. Also seit dem gemeinsamen Trainingskampf. Ravi fand ihn scheinbar wirklich nur so interessant, weil sie Wolfsfleisch liebte. Viel interessanter fand sie dann aber, dass ihre Schwester neue Masken geschnitzt hatte. "Ich zeig sie dir ja! Jede zu seiner Zeit!" Sie wollte nicht einfach ihre Masken auslegen und sie ihrer Schwester alle gleichzeitig zeigen. Außerdem war es doch auch viel spannender die Masken in Aktion zu präsentieren. Leider hatte sie sich keine Maske gemacht, die ihr wirklich etwas brachte, während sie Banditen verprügelten. Dabei musste sie sich wie bisher auf die eigene Kraft verlassen. Dass ihre Schwester ihre Vorfreude aber über die Felder brüllte, verlieh Ukemochi bereits ein leichtes Gefühl des Stolzes. Auch Ravi war stolz. Sie brannte nämlich genauso darauf, ihrer Schwester zu zeigen, was sie mittlerweile auf dem Kasten hatte. Oni waren aber auch ein stolzes Volk. "Haha! Sehr gut. Ja, gleich geht’s los!" Der Blick der Oni richtete sich wieder nach vorne und siehe da, der Hof war bereits zu sehen. Genauso wie die vereinzelten Kerle, die verdutzt in ihre Richtung blickten. Sie hatten die schreiende Magierin gehört und die beiden großen Gestalten bereits gesehen.
"Oh, pass auf!", stieß Ukemochi vorfreudig aus. Da ergab sich doch gleich eine Chance, ihrer Gefährtin eine ihrer neuen Masken zu zeigen. Uke leitete Mana in ihre Hand und wischte dann mit dieser vor ihrem Gesicht her. Nachdem sie das getan hatte, kleidete eine selbst geschnitzte Mask of Sound ihr Gesicht. Es war Oni-Kunst. Eine Stammesmaske, in schwarz und mit Fledermausohren, beziehungsweise -Visage. "Damit kann ich hören, ob sie sich schon vor Angst in die Hosen machen!", lachte die Oni auf, bevor sie sich ein wenig darauf konzentrierte in die Ferne zu lauschen.
“Da kommen welche!“
„Magier?!“
„Keine Ahnung! Frauen, glaub ich!“
„Haben die sich verlaufen? Hahaha!“
„Die… Die sehen groß aus!“


Unter der Fledermausmaske bildete sich ein breites Grinsen. "Die haben noch keine Ahnung was sie erwartet.", erklärte die Oni ihrer Schwester. Na die würden noch Augen machen.

Zauber:

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Ravinuthala
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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDo 31 Aug 2023 - 0:36

„Standpauke? Als OB! HAH!“, lachte Ravinuthala auf und schlug mit ihrer rechten Faust in ihre linke Handfläche. „Wenn wir'n Problem ham, klärn wir das mit den Fäusten, is doch klar!“ Okay, das war vermutlich nicht, worauf Ukemochi hinaus wollte. Es war eh unwahrscheinlich, dass die jüngere Oni ihrer großen Schwester Vorwürfe für Gewalt machen würde; da war sie wirklich nicht die richtige Person für. Aber selbst wenn... eine Standpauke? Im Leben nicht! Seit wann war Ravi jemand, der seine Probleme mit Worten löste? Außerdem half es ja vielleicht schon, Mochi den Wrestlern vorzustellen. Gerade fragte sie, woran sie die wohl erkennen konnte. „Wenn du die Wrestler suchst... es gibt hinten inner Gilde nen Ring. Also, es heißt Ring, aber es ist mehr so ein Viereck, auf dem man Kämpfen kann, und drumrum sind so Gummi-Schnüre gespannt. Ich zeig's dir mal. Wer da rumhängt, prügelt sich eigentlich gern, hey.“

So sehr sich Ravi darauf freute, ihr liebstes Hobby mit ihrer Schwester teilen zu können, war sie fast noch aufgeregter, als die Ältere ihr eine ihrer neuen Masken zeigte. „Das sieht ja cool aus...!“ Aus großen Augen starrte die Tsumiho auf in Ukes Gesicht, beziehungsweise auf die Maske, die es bedeckte. Dunkel und bestialisch traf der Anblick die Oni auf einem tiefen, instinktiven Level, das sie ob der Fähigkeiten der Älteren begeisterte Ehrfurcht verspüren ließ. „Das ist eine Fledermaus, richtig?“ Oben in den Bergen hatte Ravinuthala diese Tiere nur selten gesehen, erst recht nicht aus der Nähe. Fledermäuse lebten im Allgemeinen nicht in der Gegend um ihren Stamm herum, und wenn sie doch dort auftauchten, dann traf man meist nur Nachts auf sie, im Dunkeln, wo ihre schwarzen Flügel mit dem schwarzen Himmel verschwammen. Außerdem konnten sie sehr gut hören und wurden schnell aufgeschreckt, sodass nur ein paar wenige, sehr gute Jäger des Stammes je welche eingefangen hatten. Mehr als einmal hatte sich jemand darüber lustig gemacht, dass Ravinuthala nie so eine würde fangen können, und bisher hatten sie damit Recht gehabt. Ukemochi dagegen war sogar in der Lage, sich ihr feines Gehör anzueignen. „Hohoo, was sagen sie denn? Haben die Angst?“, lachte Ravi auf, während sie mit ihrer linken Hand einen ihrer beiden Taktstöcke aus ihrem Hosenbund zog. Ein blutrünstiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Dann zeigen wir ihnen doch mal, mit wem sie sich anlegen, hey, hey, HEY!“

„Was macht die denn jetzt?“, konnte Ukemochi die Stimme eines der Männer hören, als ihre kleine Schwester den Arm über ihren Kopf hob, nach hinten hin ausholte. Ein Anderer lachte. „Denke, die winkt uns zu! Die alte Kuh hat keinen Plan, mit wem sie es hier zu tun hat!“ Wieder ein anderer lehnte sich leicht nach vorne, hob eine Hand über seine Augen, um genauer hinsehen zu können. „Die winkt nicht... hey, die hat angefangen zu rennen!“, meinte er und trat vorsichtig einen Schritt zurück. „Vorsicht! Geh da lieber weg!“ „Hm?“
Ehe der Bandit realisierte, was genau passierte, knallte ihm auch schon das Ende des dicken Holzstockes direkt zwischen die Augen, den Ravi normalerweise zum Trommeln verwendete. Der kreisförmige Abdruck der Waffe blieb auf seiner Stirn hängen, während seine Augen sich leerten und sein Körper nach hinten kippte. Gleichzeitig sprang der Trommelstick wieder von ihm ab, flog hoch in die Luft. Ravinuthala, die mit einem schnellen Sprint das letzte Stück zur Farm zurückgelegt hatte, sprang ebenfalls hinauf, schnappte mit ihrer rechten Hand dieses alte Geschenk ihrer Mutter, ehe ihre Blicke einen weiteren der Männer unter ihr fokussierten.
„OOORRAAAAHH!“
Ihren Arm schnell nach unten reißend schleuderte sie den Stab abwärts mit einer wirbelnden Drehung. Kraftvoll schlug er quer auf den Kopf des Mannes und riss diesen zu Boden, purzelte ins Gras, ehe die schweren Stiefel der Oni auch schon neben ihm auf die Erde krachten. Sich auf ein Knie senkend hob sie ihre Waffe wieder auf, ehe sie sich entschlossen aufrichtete. „Hey, hey, HEY, HEEEY!“, brüllte sie lautstark, brüstete sich, während ihr Blick durch die Menge ging. Nach ein paar Momenten wandte sie sich um in Richtung ihrer Schwester, grinste sie an, während sie mit ihrer kleinen Keule in Ukes Richtung deutete. „Steht zwei zu null, Mochi! Heiz ma'n bisschen auf, HAA!“

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 6 Sep 2023 - 9:51




# 4 Da hatte Uke sich extra für ihre Schwester Mühe gegeben und ich bei den anderen Gildenmitgliedern zurückgehalten und nun erntete sie nichts als Lacher und Spott dafür! Wenn es das war was sie wollte, würde ihre Schwester sich halt in Zukunft wieder weniger zurückhalten. Sie solle nur danach nicht klagen! Aber dass sie das Verhalten der Gildenleitung kopierte und meckerte, war wohl etwas falsch gedacht. Soooo sehr hatte die Oni sich nun nicht in die Welt der Menschen integriert. Im Herzen war sie noch immer eine Kriegerin ihres Stammes und dort unter Oni klärte man Differenzen mit Fäusten. Das würde sich auch bei Ravi so schnell nicht ändern und das zu hören beruhigte die Ältere dann doch. Was sie dann über diese Wrestler sagte klang auch interessant. Sie sprach von einem Ring, der eigentlich ein Viereck war und Gummischnüren. Das war etwas verwirrend, aber weniger das was Ukemochi neugierig machte. Dass die Leute, die dort rumhingen darauf bedacht waren sich zu prügeln, das war das Wichtige an ihrer Erzählung. "Die hängen in den Schnüren und warten auf jemanden, mit dem sie sich prügeln können?", fragte die Schamanin etwas irritiert. "Diese Menschen sind echt komisch. Überrascht mich jedes Mal wieder." Seltsame Eigenartigen, die sie an den Tag legten.
Voller Stolz präsentierte Ukemochi ihrer Schwester dann schließlich eine der Masken, an der sie in den vergangenen Wochen gearbeitet hatte. Ihre Reaktion bekräftigte den Stolz der Oni dann nur noch mehr. "Ja, genau! Eine Fledermaus." Unter ihrer Maske wuchs das Grinsen der Oni bis über beide Ohren. Sie erklärte, dass sie damit besser hören konnte und Ravi war sogleich neugierig, ob die Banditen schon Angst hatten. Doch was die Weißhaarige hörte war viel mehr Verwirrung. Sie wussten nicht was da vor sich ging. Ha, die würden noch sehen! "Ich weiß nicht. Sie wissen nicht was sie tun sollen. Klingt schon ein wenig nach Angst." War nun nicht so, dass die Magierin das Knieschlottern oder Zähneklappern hörte, aber als ängstlich konnte man ihre Reaktion schon bewerten. "Haha, die wissen gar nicht worauf sie sich einlassen!" Spätestens wenn Ravi mit ihren Stöcken nach ihnen schlug, würde die Panik bei denen sicher richtig ausbrechen. Moment mal, machten sie sich etwa über ihre Schwester lustig? "Ich glaube die nehmen uns nicht ernst!", brummte Ukemochi zu ihrer Schwester. Na das würden sie noch büßen! Sie griff nach ihrer Keule, die sie auf dem Rücken befestigt hatte. Eine Hand am Griff, das dickere Ende mit der anderen stützend, beschleunigte nun auch die Ältere der Beiden. Dabei war sie nur bei weitem nicht so schnell wie Ravi, die dementsprechend auch als erste bei den Banditen ankam. Mit einem einzigen Schlag legte sie gleich den ersten Trottel, der nicht schnell genug weggelaufen war. Ihr tiefer Kampfschrei hallte dabei über die Felder des Hofes. Ukemochi kam erst auf dem Vorhof an, nachdem ihre Schwester bereits den zweiten Banditen niedergeschlagen hatte. Selbstsicher wandte sie sich der Älteren zu, um ihr klarzumachen, dass sie bereits zwei K.O.-Schläge voraus war. Sie hatte sich wirklich prächtig entwickelt! "Tse!", schnaufte die Weißhaarige ihr zu. "War ja auch nen Frühstart!", meckerte sie. Das war der Grund, sie war ohne Vorwarnung losgelaufen und hatte einfach schon angefangen, genau! Es galt also keine Zeit zu verschwenden. Ukemochi würde sich doch nicht so schnell kleinkriegen lassen!
Sofort lief die Oni los. "AAAAAAAHHHHHHRRRRR!" Mit einem tiefkehligen Kampfschrei hob sie ihre Zweihandkeule, um damit nach dem nächstbesten Banditen zu schlagen, doch dieser nahm lieber die Beine in die Hand als sich knüppeln zu lassen. “Verdamm, was ist denn in die gefahren?!“, quiekte er fast schon, während er einfach davonlief. "Hey! Hier geblieben!" Das war doch nicht sein Ernst! Ravi überrannte die Kerle einfach und Uke musste ihnen hinterherlaufen? Gleich mehrere von ihnen rannten direkt hinter das Bauernhaus. Doch so leicht würde die Oni sie nicht davonkommen lassen. Sie ließ mit der Stützhand die Keule los, die sie nun einfach hinter sich her schleifte. Mit einem hastigen Wischen vor ihrem Gesicht wechselte die Magierin ihre Maske zu der, von der sie ihrer Schwester schon erzählt hatte. Die des Wolfes, die Hunter's Mask . Mit dieser war sie in der Lage die Spuren der flüchtigen Banditen zu verfolgen. "Ihr entkommt mir nicht!", schnaubte Ukemochi zornig. Das war wirklich nicht fair!

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDo 14 Sep 2023 - 16:01

„Nee, sie hängen nich in den Schnüren“, wehrte Ravinuthala mit einem Wink ihrer Hände ab, stockte dann aber. „Hm, obwohl. Manchma schon, schätz ich.“ Uff, das war aber auch alles schwer zu erklären. Nicht ihre Stärke, ohne Zweifel. Mit einem entspannten Lachen ließ die Oni ihre Schultern zucken. „Naja. Siehste ja dann. Bin gespannt, wasde von hältst, Mochi!“ Ihre große Schwester hatte es ja nicht immer so mit Menschen... wie man auch merkte, als sie sich über die Banditen hier lustig machte. Ängstliche Kerle, die nicht wussten, worauf sie sich einließen. Dann war es wohl Zeit, ihnen das zu zeigen.
„HAH! Sowas wie nen Frühstart gibt’s nich, HEY!“, rief die Oni lautstark aus, nachdem sie gleich zwei der Banditen außer Gefecht gesetzt hatte, und stampfte kräftig auf den Boden auf. War doch nicht ihr Fehler, wenn Ukemochi sich zu viel Zeit ließ! Mit einem Gegner in Reichweite gab es keinen Grund, nicht anzugreifen! Während die Feinde in Ravis Nähe den Rückzug antraten, schlug die Größere auch schon nach dem nächstbesten Kerl, aber wenig überraschend lief der wie seine Kameraden einfach davon. „So viel Platz hamse nich, wo sie hinlaufen könn“, meinte Ravinuthala entspannt, während sie ein paar Mal zur Übung ihren Trommelstock in die Luft warf und wieder auffing. Für den Start des Kampfes hatte ein Wurf ziemlich gut funktioniert, den würde sie sich sicher auch weiterhin zunutze machen können. Erst einmal mussten sie aber wieder zu den Banditen, die sich jetzt in und hinter dem Gebäude verschanzt hatten. „Immerhin, weglaufen könnse ziemlich fix“, lachte die jüngere Oni auf, während sie zusah, wie ihre Schwester die Hand hob und ihre Maske wechselte. Ihr würde keiner Entkommen, ja? „Ooh, das ist die Wolfsmaske, nich?“, rief Thala aufgeregt und riss die Arme hoch. „Un jetzt kommse nich weg von dir? Macht dich die schneller? Oh, oder kannste riechen wie'n Hund?“ Hoffentlich war es nicht Letzteres. Der Geruch von Hunden war meistens ziemlich lecker, und Ravinuthala wollte nicht in Versuchung kommen, ihrer Schwester in den Arm zu beißen...

„Ich folg dir, bis wir sie haben“, bot die Tsumiho an, während sie hinter Ukemochi her ging, die den Spuren der Banditen folgte. Es machte nur Sinn, wenn die Frau mit dem Orientierungssinn vorging, nicht? Außerdem bekam Uke so vielleicht die Gelegenheit, ihren Rückstand aufzuholen, weil sie als Erste wieder in den Feindkontakt trat. So ein Wettbewerb sollte ja auch beiden Seiten Spaß machen, da brachte es nichts, wenn Thala einfach alle Gegner allein umhaute! Dümmlich vor sich hin grinsend stapfte Ravi hinter ihrer Schwester her, während sie sich ziemlich clever fühlte.
Ähnlich clever fühlten sich vier der Banditen, die direkt hinter der nächsten Ecke warteten. Zwei von ihnen hatten dicke Holzbretter in den Händen, die eigentlich für Reparaturen in den Zäunen da war, und einer hatte sich sogar eine Mistgabel aus der Scheune genommen. Wenn sie zu viert angriffen in dem Moment, in dem die beiden Frauen hier um die Ecke kamen... dann hatten die übergroßen Ladies doch bestimmt keine Chance gegen ein paar starke, schlaue Kerle, oder?

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Ukemochi

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 2 Okt 2023 - 12:50




# 5 Ob es so etwas wie einen Frühstart nun gab oder nicht, da waren sich die Schwestern ziemlich uneins. Wenn sie aus der ganzen Sache aber einen Wettbewerb machen wollten, dann fand Ukemochi, dass die Voraussetzungen dazu auch fair sein sollten. So etwas gehörte abgesprochen und nicht einfach bestimmt. Dementsprechend hätte Ravi etwas sagen sollen, bevor sie sich die ersten Punkte krallte! Als die Ältere dann loslegen wollte, flüchtete ihre Zielscheibe einfach. Da die Oni nicht die schnellste war, kam der Bandit auch erstmal weg, doch wie hieß es doch gleich? You can run, but you can’t hide! Die Weißhaarige hatte da eine Maske, mit der sie ihre Spuren verfolgen konnte, auch wenn sie versuchten sich zu verstecken. Sie würden nicht wegkommen. Da mussten die Kerle schon durch ganz Fiore laufen. Lauthals bemerkte Ravinuthala die Wolfsmaske, von der sie ihr ja schon erzählt hatte. "Mhm…", summte Ukemochi zustimmend, wobei sich ihr Blick auf den Boden des Hofes richtete. Auf die Mutmaßungen ihrer Schwester reagierte sie dann teilabwesend mit einem einfachen "So ähnlich, ja." Auf dem Hof waren eine Vielzahl von Spuren, die es erstmal auseinanderzuhalten hieß. Kurz darauf erkannte Uke aber diejenigen, die um das Haus herumführten. Ihre Schwester schloss sich ihr dann auch gleich an. Sie wollte gemeinsam mit ihr die Verfolgung aufnehmen. "Nur zu! Mal schauen wo wir sie finden. Auf oder hinter Bäumen vielleicht. Glaubst du, einer ist in einen Brunnen gesprungen?" Die Oni, die ihre große Keule wieder geschultert hatte, malte sich fantasiehaft aus, wo sich diese erbärmlichen Menschen überall verkrochen. Mit ihren Vermutungen sollte sie aber weit daneben liegen. Die Leute rannten nicht weg und versteckten sich in der Hoffnung, dass man sie nicht fand. Nein, sie planten bereits eine hinterhältige Gegenoffensive. Als die Magierinnen langsam um die Ecke traten, fiel Ukemochi auf, wie ein paar Spuren zur Scheune führte und wieder zurück, gleich zur Hauswand, an der… "Ich glaube da-" Weiter kam sie nicht, da knallte ihr plötzlich etwas vor den Bauch. Eine etwas morsche Holzplanke zerschellte einfach an ihrem Körper. Holzsplitter segelten durch die Luft zu Boden. Irritiert blickte Ukemochi zur Seite. Dort stand ein Mann, gut ein bis zwei Köpfe kleiner als sie mit den Überresten des Bretts, der fassungslos und bibbernd in ihr mit der Wolfsmaske bedecktes Gesicht blickte. "Ist das alles, Menschenwurm?", fragte die Magierin ihn, wobei die Oni in einer tieferen Stimme sprach als sonst, dafür aber gewohnt (passiv)aggressiv. Mit einer flüssigen Bewegung riss Ukemochi ihre Keule von der Schulter. In einem weiten Bogen schwang sie sie zu dem „Angreifer“. Dieser ließ sogleich das Holz fallen. Intuitiv riss er die Arme vor seinen Körper, doch sollte das kaum helfen. Gleich darauf rutschte sein regloser Körper von der nun beschädigten Hauswand herab. Ihm war bei dem Hieb in den Unterleib gleich schwarz vor Augen geworden. Der Blick der Tsumiho richtete sich auf die anderen Kerle. Ein weiterer mit einem Brett bewaffnet, der andere mit der Mistgabel. Sie hatten auch versucht ihre Schwester anzugreifen, doch auf diese Art und Weise kamen sie nicht weit. Als Uke plötzlich ein scharfes Atmen von der Seite vernahm, wurde sie stutzig. Auf Verdacht griff die Oni durch ein offenes Fenster, durch Gardinen hindurch. Als sie ihre Hand wieder daraus hervorzog, hatte sie einen weiteren Banditen am Kragen geangelt. "Zählt das als Versteck?", fragte die Magierin ihre Schwester. Gleich darauf setzte sie ihren gesamten Körper ein. Ukemochi drehte sich und wirbelte den Verbrecher gegen den Mann, der eben versucht hatte Ravi mit dem anderen Brett anzugreifen. Menschenbowling, vielleicht wäre das ein Sport für sie…

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyFr 20 Okt 2023 - 10:13

So ähnlich? Also hatte Ravinuthala Recht und ihre große Schwester war durch die Wolfsmaske sowas wie ein Spürhund geworden! “Is ja krass!” Leider konnte Thala Mochi unter der Maske nicht schnuppern sehen, aber sie ging davon aus, dass die Nase der Älteren die ganze Zeit über zuckte, während sie den Fluchtweg der Banditen verfolgte. Ob einer in den Brunnen gesprungen war? “Ooh, meinst du? Die sind ja voll clever!”, stellte Ravi fest, die selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, einfach in einen Brunnen zu höpfen. Dennoch ließ sie breit grinsend ihren Blick suchend über das Feld schweifen. “Die im Brunnen gehörn mir, HAH!” Auf die hatte sie grad echt Lust, die wollte sich die Oni nicht wegnehmen lassen.
So ganz wehrlos versteckten sich die Menschen aber nicht. Als Mochi die Kurve nahm und schon eine Warnung aussprechen wollte, kriegte sie auch schon einen heftigen Schlag mit hartem Holz ab! Also… Heftig für den Basis-Menschen-Standard. Als robuste Oni wirkte sie eher genervt als verletzt, anders als das arme Kerlchen, das sich entschieden hatte, sie anzugreifen. Verdientermaßen wurde er mit einem Schlag zusammengestaucht, genau wie der Kerl, den Uke aus dem Fenster riss. “Klar ist das ein Versteck”, nickte Thala, während sie eher nebensächlich die auf sie zuschnellende Heugabel mit ihrer linken Hand packte und mit ihrem rechten Arm das Brett abwehrte, mit dem sie geschlagen werden sollte. Sie stieß die improvisierte Waffe beiseite, um zuzuschlagen, doch da segelte schon der Bandit, den Uke sich geschnappt hatte, geradewegs in den Körper des Angreifers.
“Hey! Das war meiner!”, rief die Jüngere, zog leicht die Augenbrauen zusammen, aber wenn es keinen Frühstart gab, dann gab es wohl auch kein Wegnehmen. Wer zuerst den Treffer landete, der hatte sich seinen Vorteil auch verdient. Den Griff ihrer linken Hand festigend zerquetschte sie die Heugabel, ließ deren Holz zwischen ihren Fingern zerbrechen, ehe sie auch schon ihr rechtes Bein hochriss, um ihn kräftig von der Seite zu treten. Er versuchte, sich zu schützen, doch das rettete ihn nicht davor, mit knackenden Knochen zu Boden geschleudert werden, wo er ein hübsches Häufchen mit Ukes Opfern bildete. “Drei zu drei”, stellte die Oni fest, ehe sie grinste. “Und daaa… sind meine Extrapunkte.”

Aus dem Strand heraus ging Ravi in einen Sprint über, raste geradewegs in Richtung von etwas, das sie eben entdeckt hatte: Da war der Brunnen! Ein Zylinder aus grauen Steinen, nach oben hin offen, sogar mit diesem komischen Holzgestell, von dem aus man den Wassereimer nach unten ließ. Also wirklich ein klassischer, deutlich erkennbarer Brunnen, kein Irrtum! Mit Feuer in den Augen sprang Ravinuthala hoch, nahm den ganzen Schwung ihres Laufes mit und reckte ihre Beine nach vorne, um einen mächtigen, donnernden Dropkick auf den Brunnen zu lassen. Mit den Sohlen beider Stiefel kam sie an der Seite des Brunnens auf, drückte die Steine vor, sodass alles ineinander brach, und ließ so den Brunnen in sich zerfallen, während sie selbst sich auf der anderen Seite im Gras abrollte. Wonach sie nicht geguckt hatte, war, ob sich tatsächlich jemand im Brunnen versteckt hatte, aber Ukemochi hatte das Thema aufgeworfen, also würde da schon was dran sein, nicht? Eine Person… Nein, zwei Personen mindestens. Vermutlich mehr, ein ganzer Haufen, aber ohne Beweise wollte Ravi nicht zu hoch ansetzen. Also richtete sie sich wieder auf und Riss stolz die Arme hoch. “Fünf zu drei für MICH, HAH!”

@Ukemochi


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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 6 Nov 2023 - 15:24




# 6 In der Tat war die Oni durch die Kräfte ihrer Maske so etwas wie ein Spürhund. Jedoch funktionierte die Magie anders als das biologische Original, auf das sich die Kräfte bezogen. Uke roch nicht wirklich besser und folgte demnach auch keinen Geruchsspuren. Stattdessen erkannte sie Spuren auf dem Boden viel besser als zuvor. Sie vertraute also auf ihre Augen, dessen Sicht durch die Maske modifiziert wurde. Mit Schnuppern war also nichts, aber diese unterhaltsame Vorstellung würde die Oni ihrer Schwester nicht nehmen.
"Nicht clever genug!", kommentierte sie dann den Ausruf Ravis. Wer wäre sie auch, wenn sie auch nur ein gutes Haar an einem Menschen lassen würde? Jedenfalls nicht sie selbst. Die Bestätigung ihrer Schwester, dass es sich um ein Versteck handelte, zauberte Ukemochi ein Schmunzeln auf die Lippen. An ihrem Vorgehen änderte es allerdings überhaupt nichts. Der Kampf war das, worauf sie sich fokussierte. Erst als die Jüngere sich beschwerte, das sie ihr den Gegner weggenommen hatte, antwortete Uke ihr darauf. "Tja, zu langsam!", stichelte sie. Auf so etwas konnte sie keine Rücksicht nehmen, immerhin war sie hinten dran was den viel zu spontan ausgesprochenen Wettkampf anging.
Erst knackte die Heugabel in Ravinuthalas Hand wie ein Zahnstocher, dann ertönte dieses Geräusch auch aus dem Körper des Banditen, den sie kraftvoll wie einen Fußball zur Seite trat. Alle samt landeten die Kerle auf einem kleinen Haufen, nahe des Brunnens. Eher ein beiläufiges, nicht geplantes Ergebnis der Prügelaktion. Stolz blickte die Ältere auf dieses Ergebnis. Sie klatschte mehrfach reibend in die Hände, um den Schmutz dieses niederen Menschenabschaumes von ihnen zu klopfen, doch ihr Grinsen verging der Oni schnell. Was sagte ihre Schwester da? "Ex…tra?" Irritiert beobachtete sie, wie Ravi plötzlich Knallgas gab und zum Brunnen rannte. Hatte sie etwa gesehen, wie sich wirklich jemand darin versteckt hatte? Die Irritation Ukes intensivierte sich noch mehr, als sie bemerkte, dass ihre Gefährtin gar keine Anstände machte in den Brunnen hineinzublicken. Stattdessen holte sie aus und trat volle Kanone dagegen, sodass die Steinmauer auseinanderbrach und den Schacht des Brunnens einfach verstopfte. Siegessicher posaunte sie danach heraus, dass sie nun Fünf zu Drei führen würde, was also bedeutete, dass sie sich selbst für diese Aktion gleich zwei Punkte gab. "He! Du hast gar keine Beweise, dass da zwei dringesteckt haben!", beschwerte sich die Ältere gleich lauthals, die Worte in Richtung ihrer Schwester brüllend. Die Banditen mussten sie für vollkommen Banane halten. "Außerdem hast du die Idee mit dem Brunnen von mir!" Nein, nein, nein. So konnten sie das nicht einfach zählen lassen! "Das zählt nur, wenn du den Brunnen frei machst und zeigst, dass da wirklich welche drinnen stecken." Arrogant reckte Uke die Nase in die Höhe, während sie demonstrativ die Hände in die Hüften stemmte. Während die beiden sich über die Punkte stritten, bereiteten sich die Banditen in der Bauernbude darauf vor, was sie ereilen würde. Dieser kleine, Zeit fressende Zwist der Schwestern kam ihnen grade recht, um sich ein wenig Zeit zu erkaufen.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 13 Nov 2023 - 15:02

Von wegen zu langsam! Auch, wenn Mochi sich gerade ziemlich aufspielte, würde Ravinuthala nicht tatenlos zusehen. Mit lautem Krach und Donner bretterte sie geradewegs in den alten Steinbrunnen und ließ den schön in sich zusammenfallen. Damit hatten sie gleich noch zwei weitere Menschen erwischt… bestimmt. Sicherlich. Musste ja so sein, wenn Mochi gesagt hatte, dass da Leute drin gewesen waren. Nur, irgendwie… schien die da nicht so überzeugt von zu sein. “Hä? Was redste’n da?”, erwiderte Ravi schroff, stemmte die Hände in die Hüften, als ihre große Schwester behauptete, sie könne doch gar nicht wissen, ob da jemand drin steckte. “Aber klar, klar, KLAR war da wer drin! Haste doch selber gesagt, Mochi!” Vorhin noch hatte sie gemeint, dass die Menschen sich definitiv und ohne jeden Zweifel im Brunnen verstecken würden, und jetzt machte sie einfach einen Rückzieher? Das war aber nicht cool! “Tja, und wenn’s deine Idee war? Warst halt zu langsam!”, grinste die Jüngere direkt hinterher und streckte ihrer Schwester die Zunge raus. Wenn sie sich den Vorwurf anhören durfte, dann bekam Uke ihn auch gleich wieder zurück! “Wir sin nich hier, um Rätsel zu lösen, sonnern um Banditen zu kloppen! Und gekloppt hab ja wohl ich, HEY!” Ja, dass Ravi den Brunnen eingekloppt hatte, das konnte man wohl nicht abstreiten. Das mit den Punkten war dann aber nicht ganz so einfach. Die bedeuteten zwar nicht wirklich etwas und es war auch nicht so, dass sie um einen Gewinn spielten, aber die Oni-Schwestern waren beide ziemlich herausfordernde und sture Naturen. Da kamen solche Kabbeleien schonmal vor…
“Hey, hey, HEY! Was tuste überhaupt, als müsst ich hier irgendwas beweisen?”, stellte die kleine Schwester fest, deutete mit ihrem linken Zeigefinger geradewegs ins Gesicht von Ukemochi. “Du hast doch deine Maske! Kannst doch sicher schnuppern, dass da Leute drinne sind. Versuch nich, mich hier abzuzocken, Uke!” Einen Schritt zurücktretend nahm Ravinuthala eine Kampfhaltung ein. Wenn sich zwei Oni nicht einig waren… dann musste eben gekämpft werden. Das hatte schon immer gut funktioniert!

Die Streit-Zeit der Oni-Schwestern wurde von den Räubern aber nicht einfach nur zum Starren genutzt. “Öffnet die Tore”, sprach eine düstere Stimme im Inneren der Scheune, zu weit weg, als dass die Oni sie hätten hören können. “Jawohl, Boss!”, kam die Antwort, und die beiden Flügeltüren der Scheune schwangen auf, ließen Sonnenlicht ins Innere des Häuschens fallen. Der Chef der Bande stand hinter einem hölzernen Heuwagen, spannte seine Muskeln an, während vier Mitglieder der Truppe in das darauf aufgetürmte Heu kletterten, um überraschend herausspringen und attackieren zu können. “Ich kann sie sehen…”, stellte der Boss fest, die beiden meckernden Oni im Visier, ehe er mit beiden Händen gleichzeitig zustieß, geradewegs in das Holz des alten Wagens. Dieser machte einen Satz nach vorne, landete voller Schwung und raste dann ratternd auf die beiden Schwestern zu.

“Wir könn uns auf einen Punkt einigen. Weil ich’s ja nich beweisen kann”, murrte Ravinuthala, auch wenn sie dieses Eingeständnis nur widerwillig machte. Faktisch stimmte es ja schon irgendwie: Sie hatte selber nicht geguckt, ob da wer drin war, und konnte das nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Auf null Punkte würde sie sich aber nicht runterhandeln! “Nimm den einen oder ich kämpfe um zwei!”, stellte sie klar. “Dann zeig ich… hm?” Ihr Blick hob sich in Richtung des lauten Gepolters, und überrascht weiteten sich ihre Augen. Fuhr da tatsächlich ein Wagen voller Heu auf die beiden zu…?

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyFr 8 Dez 2023 - 14:53




# 7 Das war ja wohl die absolute Frechheit! Da zertrümmerte Ravi einfach den Brunnen und behauptete dann, dass da bestimmt Menschen drin waren, die ihr Punkte liefern würden. Dabei hatte sie dafür gar keine Beweise! Ob da nun drei, zwei, einer oder gar keiner drin war. Das konnte am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden! Die Oni berief sich dreist darauf, dass Uke ja gesagt hätte, dass da welche drinsteckten. "Hab ich gar nich!", blaffte diese entgeistert zurück. "Ich sagte, da kann wer drinne sein!" Da verdrehte ihre Schwester ihr doch wirklich die Worte auf der Zunge… oder im Mund oder wie das hieß! Und war das nicht genug, gab Ravinuthala auch noch provokant den Kommentar darüber zurück, dass sie zu langsam gewesen sei, so wie sie es zuvor ihrer jüngeren Schwester vorgehalten hatte. Knurrend rieb die Weißhaarige ihre Zahnreihen aufeinander. Als die Drummerin dann aber meckerte, dass sie gar nichts beweisen wollte und vorschlug, dass die Ältere mit ihrer Maske ja checken könne, ob da im Brunnen wer war, setzte Ukemochi ein verschmitztes Grinsen auf. Leider kam Ravi dabei selbst auf den Trichter, dass sie ja auch schummeln könnte. So bot sie Uke an, dass sie bis auf alle außer einen Punkt verzichten würde. Wenn ihr das nicht passte, würde sie um stattdessen um zwei Punkte raufen! "Du darfst einen Punkt haben! Aber dann will ich einen für die Idee mit dem Versteck!", motzte die Ältere zurück, die sich während des Streits Schritt für Schritt genähert hatte und nun selbst vor dem Brunnen stand, Auge in Auge mit ihrer Schwester. Bevor der Streit der Beiden aber richtig eskalieren und in einem Kampf ausarten konnte, so wie es unter Oni so oft geschah, rang etwas Anderes um die Aufmerksamkeit der Beiden Schwestern. Es rappelte, klackerte, polterte… vor allem wurden diese Geräusche immer lauter. Das zornige Gesicht der Tsumiho wandte sich von dem Streit mit ihrer Schwester ab, hin zur Quelle des Krachs. "Verdammte Scheiße…" Ziemlich spät erkannte sie dabei, dass ein Wagen voller Heu und… Banditen geradewegs auf sie zusteuerte. Die kleinen Männer wirkten dabei wirklich angriffslustig, was natürlich erfreulich war. Doch die Masse des Wagens hatte bestimmt Power! Instinktiv ließ Ukemochi ihre Keule in das grüne Gras fallen, wo sie mit einem dumpfen Aufprall zum Liegen kam. Sogleich stemmte die Magierin ihr gesamtes Körpergewicht gegen den anfahrenden Karren, was alleine sicher nicht ausreichen würde um ihn zu stoppen. Sie gab ein angestrengtes Seufzen von sich, welches sich zu einer Art Kampfschrei formte und dabei Adrenalin freisetzte, welches durch die Adern der Oni schoss. Die Entscheidung ihrer Schwester, ob sie es ihr gleichtat oder es vorzog im letzten Moment noch zur Seite zu springen, entschied darüber, ob es Ukemochi von den Beinen haute und der Wagen über sie rollte, oder ob sie es schaffen würden ihn zu bremsen. So oder so würden die Banditen ihre Chance suchen und auf die beiden Damen springen, um zu versuchen sie zu überwältigen. Davon abgesehen machte sich auch der muskulöse Boss der Bande langsam auf den Weg seinen Männern zu folgen. Er hatte den Karren losgestoßen, nun folgte er seiner Spur um den Kampf im schlimmsten Fall zu beenden.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDi 12 Dez 2023 - 10:38

So richtig kamen die beiden Oni-Schwestern nicht auf einen Nenner, was den Brunnen anging. Ravinuthala war sehr überzeugt davon, dass sie sich ihre Punkte verdient hatte, schließlich war es Ukemochi gewesen, die behauptet hatte, dass da überhaupt wer im Brunnen steckte! Die machte jetzt aber einen Rückzieher. “Pah! So feige kenn ich dich gar nich!”, gab Thala zurück, die nicht daran glaubte, dass ihre Schwester nicht zu ihrem Wort stehen würde. Sie bleckte die Zähne. “Also ein Punkt für dich, ein Punkt für mich?” Das klang… gar nicht übel, oder? Ravi hatte einen Punkt verlangt, Mochi gab ihr den. Dass sie dann überhaupt keinen Vorsprung dadurch bekam war der Jüngeren in diesem Moment nicht so ganz klar. An sich hätte sie vermutlich zugestimmt, wäre nicht plötzlich ein Wagen laut ratternd auf die beiden Frauen zugefahren.
“Hey, hey, HEEEY! Was’n da los?”, rief Thala aus, und auch ihre Schwester wirkte ähnlich überrascht. Das Brunnenversteck hatte sie kommen sehen, aber der Heuwagen war ihr zu hoch, hm? “OOORAAAH!” Gemeinsam mit ihrer Schwester stemmte sich Ravinuthala gegen das Gefährt. Ans Ausweichen war für beide offensichtlich nicht zu denken; einem Angriff wie diesem begegnete man frontal und überkam ihm mit der überlegenen Stärke einer Oni! Oder zweier Oni, in diesem Fall. Gemeinsam packten sie die Frontseite des Wagens und brachten ihn nicht nur abrupt zum Stehen, sondern brachen auch durch das Holz, das das Heu zurückhielt. In der daraufhin aufwirbelnden Heuwolke stürzte gleich einer der Banditen auf dem Wagen über die Schwestern hinweg zu Boden, offensichtlich nicht vorbereitet darauf, dass seine Kutsche so plötzlich stehen bleiben würde. Die anderen drei waren aber etwas besser vorbereitet. Waffen in der Hand stürzte sich der auf der rechten Seite geradewegs auf Thala und der auf der linken Seite auf Uke. Auf ihren Gegner reagierte Ravinuthala aber gelassen, packte ihm am Arm und zog ihn über sich, drehte einmal ihren Körper herum, um ihn kraftvoll zu Boden zu schmettern - genau auf den Kerl, der eben schon hingefallen war und sich gerade eigentlich wieder aufrappeln wollte. Diesen Moment, in dem die Hünin dem Wagen den Rücken zugedreht hatte, wollte aber der letzte Bandit ausnutzen. Versteckt in den Überresten des Heuhaufens hielt er das scharfe Messer bereit, das er aus der Küche des Bauernhauses hatte mitgehen lassen, und stürzte dann vorwärts - heraus aus dem Heu, geradewegs auf Ravi zu. Wenn ihn niemand aufhielt, würde sie die Klinge direkt zwischen die Schulterblätter bekommen!

Der Boss war bereit, sich selbst um die Feindinnen zu kümmern, wenn es nötig wurde. Eine Axt auf dem Rücken, war er zuversichtlich, jeden, der seinen Weg kreuzte, wie einen Baum fällen zu können. Außerdem war er noch nicht alleine. Ein paar seiner Partner, das feige Pack, das sich bisher erfolgreich vor den Angriffen der Oni versteckt hatte, steckten immer noch auf dem Gelände, bereit, die Frauen kalt zu erwischen, wenn es sich anbot. Keiner von ihnen kämpfte mit Ehre und wahrscheinlich könnte man auch nicht mit ihrer Loyalität rechnen… wenn sie nicht ganz genau wüssten, was passierte, wenn man den Boss im Stich ließ.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
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# 8 "Jetzt werd‘ nicht frech!", maulte Ukemochi zurück, nachdem ihre Schwester sie feige genannt hatte. Das ließ sie sich nun wirklich nicht unterstellen! Außerdem war es keineswegs so, dass sie nicht zu ihrem Wort stand. Ravi behauptete lediglich, dass sie etwas anderes gesagt hätte, als sie tatsächlich hatte! So versuchte sie die Punkteverteilung so weit herunterzuhandeln, dass sie Beide jeweils einen Punkt erhielten, was genau betrachtet auf das Gleiche hinauskommen würde, wie wenn die Jüngere gar keine Punkte bekam. Aber das spielte ja hoffentlich nicht so eine große Rolle. Ukemochi glaubte bereits an die Zustimmung zu diesem Deal, doch sollte es dazu nicht kommen. Nicht so schnell jedenfalls. Die Verhandlungen der Oni wurden nämlich jäh unterbrochen. Von wem? Natürlich von diesem unwürdigen Menschenpack! Grade so schaffte es Uke sich gegen den heranrauschenden Heuwagen zu stemmen, dem sie alleine wohl nicht gewachsen wäre. Glücklicherweise stand ihre Schwester ihr zur Seite! Mit geballter Oni-Power widerstanden sie dem zu einem Rammbock umfunktionierten Heuwagen. Dieser blieb dabei natürlich nicht einfach stehen. Der Aufprall ließ das Holz vorne am Wagen zerbersten. Das geladene Heu verteilte sich daraufhin, gemeinsam mit einem der Heuwagenreiter, der im hohen Bogen über die Schwestern hinwegflog und eine unsanfte Landung auf dem Rasen hinlegte. Fast gespiegelt zur Jüngeren, packte sich Uke den Banditen, der sie angreifen wollte. Er wollte auf sie drauf springen, doch sie griff mit einer Hand an sein Revers und mit der anderen zwischen seine Beine und lenkte seinen Sprung mit einer Halbdrehung geradewegs über sich drüber. Dem einen gestürzten Banditen folgten also gleich zwei weitere. Blöd war nur, dass ein letzter Verbrecher sich in dem Heu versteckt gehalten hatte. Er rammte Ravi kaltblütig sein Messer in den Rücken. Im Augenwinkel erkannte die Ältere diese hinterhältige Aktion leider zu spät. "Nein!", stieß Ukemochi gleichermaßen erzürnt wie erschrocken aus. Sofort verpasste sie dem Kerl eine mit ihrer Faust direkt ins Gesicht, doch da war der Stich bereits geschehen. Überzeugt davon, dass es den Kerl gleich ausgeschaltet hatte, wollte sich die Oni gleich um ihre Schwester kümmern. "Scheiße! Ich zieh es raus, warte!" Sie legte eine Hand auf die Schulter und die andere um den Griff des für sie vergleichsweise kleinen ‚Messerchens‘. "Könnte pieksen.", kommentierte sie und mit einem Ruck war das Mordwerkzeug dann auch schon herausgezogen. "Das wird dich doch jetzt nicht umhauen!", lachte Ukemochi ein wenig gezwungen auf. Einerseits war sie von der Stärke ihrer Schwester überzeugt, andererseits konnte sie ihre Sorge dennoch nicht vollkommen verstecken. Dass dabei grade der Chef der Bande mit seiner Axt anrückte, interessierte die Oni gar nicht. Das Wichtigste war ja wohl erstmal das Wohlergehen seiner Schwester! "Wenn du willst, binde ich dir etwas um den Rücken!", meinte die Ältere. Sofort schaute sie sich hastig um, doch etwas, was wirklich gut dafür geeignet war, fand sie nicht. "Ist nur nichts da, außer die Klamotten dieser Würmer!"


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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDo 18 Jan 2024 - 20:46

Gemeinsam war ein einfacher Holzwagen ja wohl kaum genug, um die zwei Oni-Schwestern zu überrumpeln! Als sie sich dagegen stemmten, ging der alte Wagen einfach kaputt, so wie es sich gehörte. Das bedeutete aber nicht, dass die beiden Tsumiho gleich sicher waren. Während einer der Angreifer selbst ungeschickt vom Karren fiel, mussten zwei andere von Hand zu Boden geschmissen werden... sodass ein vierter, der sich im Holz verborgen hatte, von hinten zustechen konnte. „Aaarrr!“ Ein jaulender Schrei entkam Ravinuthala, als sie spürte, wie sich überraschend die Klinge in ihren Rücken bohrte, tief hinein glitt. Die Wunde brannte geradezu, dabei war sie ja eigentlich alles Andere als empfindlich. So ein tiefer Stich setzte aber selbst einer gestandenen Kriegerin zu.
Mit einem kräftigen Schlag haute Ukemochi den Kerl um, der es gewagt hatte, so einen feigen Angriff zu starten. Verdient hatte er es. „D-danke...“, presste Thala zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als ihre Schwester anbot, die Waffe aus ihrem Körper zu ziehen. Es tat fast noch mehr weh als der Stich selbst, aber es war gleichzeitig auch befreiend. Für ihr Blut, mindestens, das ihr in dicken Streifen den Rücken hinab lief. „Ngh... grr... Bah! So'n Mistkerl, eiskalt von hinten abgestochen. RRRAAAH!“ Die Hände, zu Fäusten geballt, wurden gehoben, während die Tsumiho ihre Frustration und ihren Schmerz einfach herausschrie, ein böse klingendes Brüllen, das den ganzen Bauernhof zum Erschüttern zu bringen schien. Den Kopf schüttelnd schlug sie ihre Fäuste zusammen. „Als ob, OB, OOOB! Mit so nem kleinen ZAHNSTOCHER kriegt man mich doch nich klein, HEY!“ Eventuell ließ sie ihren Körper gerade nur über Adrenalin rennen, aber egal, warum es funktionierte, sie fühlte sich stark! Wie lange das noch so bleiben würde... das war bei dem Blutverlust eher fraglich. Aber hier und jetzt wollte Ravi etwas MACHEN!

„Lass stecken! Zeug binden könnwer auch, wenn wir hier fertig sind!“, grinste sie und wandte sich dem Boss der Bandien zu, die Zähne gebleckt. Er würde die beiden nicht so überraschend erwischen wie seine Handlanger. „Hey, hey! Ich hab jetzt schon fünf... ne, sechs... oder... warte...“ Leicht verwirrt blinzelte die Oni, blickte hinab auf ihre Hände, um mit den Fingern ein wenig zu zählen, aber sie stockte. „... ich hab vergessen, wie viel Punkte wir haben.“ Peinlich berührt fuhr sie sich durch die Haare, ehe sie wieder einen ihrer Schlagstöcke aufnahm und damit in Richtung des letzten Feindes deutete. „Na dann... Was hältste von, wenn wir sagen, wer den letzten Kerl besiegt, der hat gewonn? Ist der Boss, also ist der... Zehn Punkte, oder so!“

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDi 27 Feb 2024 - 11:51




# 9 War an sich keine schlechte Idee dieser Menschenwürmer, den Karren auf sie zu jagen. Für die beiden Oni bedeutete es gar einen richtigen Spaß, das Ding auszubremsen. Eine wirkliche Gefahr stellte dieser Angriff für sie nämlich nicht dar, jedenfalls hatte es erst den Anschein. Die Wagenreiter wurden abgefangen und vermöbelt und eigentlich wirkte die Gefahr wie gebannt, ehe sich plötzlich ein Feigling aus dem Heu erhob, um Ravi ein Messer in den Rücken zu rammen. War aber auch typisch für diese niederen Kreaturen! Uke gab dem Kerl Kontra, ehe sie sich ihrer Schwester zuwandte, um sich um sie zu kümmern. Das Messer war schnell rausgezogen, entlockte der Oni dabei aber auch ein schmerzhaftes Gebrüll. Die Wunde wollte sie nicht versorgt haben, dafür sei auch später Zeit, erklärte die Jüngere. Sie wollte sich lieber schnell um den Chef dieser Versager kümmern, was durchaus nachzuvollziehen war. Ukemochi stockte ebenfalls kurz, als ihre Schwester den aktuellen Punktestand klarstellen wollte. Die letzten Augenblicke war so viel Unvorhergesehenes passiert, dass die Weißhaarige ebenfalls nicht hinterherkam. Mit einem bösen Blick, schaute sie konzentriert zu Boden, aber nein, ihr wollte es auch nicht einfallen. Aber Ravi hatte eine Idee, die ihnen helfen würde die Siegerin zu bestimmen. Sie meinte, dass diejenige gewinne, die das Oberhaupt der Banditen besiegte. Damit das auch hinkam, schrieb Ravi dem Typen… Zehn Punkte zu. "Hundert, nur um sicher zu gehen!", entgegnete die Ältere, auch wenn sie garantiert nicht so viele Punkte auseinanderlagen. Konnte ja überhaupt nicht sein, so wenige Banditen wie auf diesem Hof herumliefen, aber man wusste ja nie! "Auch wenn er echt nicht so aussieht, als sei er das wert!" Auch das galt es klarzustellen. Klar, der Kerl war etwas größer und breiter gebaut als seine Handlanger, aber damit sollte er eigentlich vielleicht das Doppelte zählen, nicht mehr. Der Wert, den die Oni ihm zuschrieben, war viel mehr ein symbolischer. Er war dazu gedacht, ihre Wette abschließen zu können, nicht mehr.
Ukemochi schaute noch einmal zu ihrer Schwester herüber, während sie sich kurz beugte, um ihre Keule aufzuheben. "Erhol dich noch kurz. Ich nehme den ersten Schlag.", grinste sie der Verwundeten entgegen. Dann hob sie ihre Keule, um dem Mann entgegenzutreten. Dieser Typ machte scheinbar einen auf cool. Er war langsam, aber beständig auf die Zwei zugelaufen, seine Mimik war wie eingefroren. Finster blickte er drein, die Axt wippte auf seiner Schulter mit jedem seiner Schritte. Als Ukemochi einen Kampfschrei ausstieß und mit Wucht die Keule nach ihn zimmern wollte, sprang er dann doch einen Schritt zurück, um dem Angriff auszuweichen. Er riss dazu seine Arme, samt Axt hoch und zog die Körpermitte extra ein. Kaum war er gelandet, trat er schnell nach vorne. Er gab Ukemochi einen Stoß mit seiner Schulter, woraufhin sie ein paar Schritte zurücktaumelte, um das Gleichgewicht zu halten und nicht zu stürzen. "Heee!", klagte die Oni, kaum hatte sie sich gefangen. "Der ist gar nicht so unbeweglich wie er aussieht!", kommentierte sie weiter. Er hatte echt schnell reagiert und war geschickt ausgewichen. Vielleicht hatte er mehr auf dem Kasten, als die Weißhaarige ihm zugetraut hatte. Gerne wäre sie gleich zum nächsten Angriff übergegangen, aber es war davon auszugehen, dass Ravi nicht einfach nur zusehen wollte.


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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 13 März 2024 - 18:55

[9 | 15]

“Hundert Punkte, hm? Wir ham nen Deal!” Grinsend nickte Ravinuthala. Ja, wenn der Typ hundert Punkte wert war, dann hatte die, die ihn kaputt haute, definitiv gewonnen. Selbst wenn sich hier noch ein paar Ratten verbergen sollten, würden die nicht mithalten können. Außerdem sah der hier ein gutes Stück kräftiger aus als seine Genossen. Als Oni war die jüngere Tsumiho ja durchaus ein Fan davon, wenn wer ein paar Muckis extra zu bieten hatte. “So übel sieht er doch gar nicht aus!”, lachte sie laut, während sie ihre Kampfhaltung einnahm. Es war ungewöhnlich, dass sie nur einen Schlagstock in der Hand hatte; Ukemochi, die ihre Schwester gut genug kannte, ahnte vermutlich schon, dass das nicht mehr lange ein einfacher Stock bleiben würde. Den Gegner wollte sie damit aber ordentlich überraschen. “Wenner so gut kämpft, wie er anzusehn is, dann werd ich meinen Spaß schon haben, HAH!”

Leicht eingeschnappt blähte Ravi die Wangen auf, als Mochi meinte, sie solle sich ausruhen. Als würde eine kleine Verletzung sie aufhalten! Oder eine große Verletzung! Sie war schließlich eine wahre Kriegerin! Bevor sie sich den Erstschlag doch noch schnappen konnte, war ihre Schwester aber schon drauf und dran, den Typen kaputt zu hauen. “Unfair! Das ist doch ein Frühstart!” Weit zurück blieb sie aber nicht. Sie ging nicht wirklich davon aus, dass ihr Gegner den ersten Angriff überstehen würde, aber sie wurde positiv überrascht. “Hah!”, lachte sie auf und drängte sich zwischen ihre zurückgestoßene Schwester und den Gegner, um mit ihrem Trommelstock nach ihm zu schlagen. “Lass dir mal zeigen, wie eine echte Kriegerin das macht! ORA!”
Die ‘echte Kriegerin’ hatte mit ihrem ersten Angriff aber auch nicht mehr Erfolg. Das Gewicht seiner Axt verlagernd dehnte er seinen Körper, beugte sich gerade weit genug aus der Reichweite der Attacke, um sich mit einem Schritt zurück wieder einen festen Stand zu sichern. Seine zweite Hand legte sich an den Griff seiner Axt, während er zwei weiteren Hieben der Tsumiho geschickt auswich. Als der Schwung ihrer Waffe von ihm weg führte, stampfte er mit dem rechten Bein auf, lehnte sich nach vorne und riss die Axt von seiner Schulter, schwang sie in einem horizontalen Bogen geradewegs in Richtung der Taille der Oni, wo er sie wie einen Baumstamm zerteilen wollte.
“Hey, hey, HEY, HEEEY!”
Die Augen aufgerissen ballte Ravinuthala ihre freie linke Hand zur Faust und schlug damit kräftig von unten gegen das Axtblatt, um es nach oben zu schmettern, weg von ihrem Körper. Kurz dachte sie, die Waffe würde ihrem Gegner direkt aus der Hand fliegen, doch er hielt sich daran fest, nutzte ihren Schwung sogar, um einen Sprung rückwärts zu machen, der wieder etwas Distanz zwischen ihn und seine Gegner brachte. Leicht erschrocken atmete Thala aus. “Okay… ich geb zu, der’s nich schlecht.”

“Ihr seid auch nicht übel”, antwortete der bis eben noch so stumme Gegner. Sein Blick war immer noch finster, aber das hielt ihn wohl nicht davon ab, ein paar Worte zu wechseln. Seine Augen schienen Ukemochi aus sicherer Distanz zu untersuchen. “Ihr seid Oni, nicht? Kämpft auf jeden Fall wie welche”, stellte er fest und überraschte Ravi damit. Hieß das, er hatte schon Erfahrungen mit anderen Oni gemacht? “Aus welchem Stamm seid ihr, hm?”

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 27 März 2024 - 12:59




# 10 Der Stoß selbst war halb so schlimm. Ein stumpfer Schlag, ein Schmerz, der ihr nicht fremd war. Viel schlimmer war für die Oni, dass der Kerl nicht einmal daran dachte seine Waffe gegen sie zu benutzen. Es war so, als ging er davon aus, dass so ein Tackle reichen würde, um mit ihr fertig zu werden. Etwas, was definitiv am Stolz der Weißhaarigen kratzte, wenngleich sie das nicht sofort nach außen spiegelte. Stattdessen kommentierte sie die Fähigkeiten des gemeinsamen Feindes, damit ihre Schwester eine ungefähre Vorstellung davon hatte. So sah es nämlich aus! Aussehen war ohnehin auch das Thema. Ravi hatte davon gesprochen, dass der Kerl gar nicht so übel aussehe und dass es ein toller Kampf werden könne, wenn er sich so gut wehren könne, wie er anzusehen sei. Ukemochi schnaufte nach ihrem Rückschlag lediglich. Sie beäugte ihren Feind einen Moment genauer und zwar sehr kritisch. Es sollte ihr aber nicht so ganz klarwerden, was die Jüngere an dem Ungehörnten fand. Er war kein Schwächling, sicher, also für einen Menschenwurm. Das hatte die Oni ja dann auch am eigenen Leibe gespürt. Aber er war immer noch ein Mensch und das würde er auch bleiben. Ravinuthala, die sich natürlich zunächst darüber beschwerte, dass ihrer Schwester der erste Schlag gegen den Protz gehörte, freute sich umso mehr, als sie dann an der Reihe war sich an dem Kerl zu versuchen. Anders als die Ältere, versuchte sie es gleich mit einer Reihe an Trommelschlägen, doch tat sie das ebenfalls ohne Erfolg. Ihre Hiebe landeten im Leeren. Dafür, dass der Typ so groß und kräftig war, war er ganz schön beweglich und Flexibel. Er hatte es bis dahin nicht einmal für nötig gehalten, einen Angriff zu blocken, sondern wich halbwegs entspannt aus. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Ukemochi dann, dass der Kerl gegen ihre Schwester dann sogar seine Axt benutzte. Er schwang sie mit voller Kraft und Ravi schaffte es grade so, mit einem kräftigen Schlag gegen die Klinge der Axt, sie abzuwehren. "Sag ich doch…", stieß Uke schmollend aus. Die Aktion hatte jedenfalls wieder eine gewisse Distanz zwischen beide Parteien gebracht und siehe da, der Menschenwurm konnte sogar reden! Sein zurückgeworfenes Kompliment an die beiden Damen, ließ die Keulenkämpferin kalt. Er erkannte obendrein, dass es sich bei seinen Gegnern um Oni handelte und versuchte etwas Smalltalk anzustoßen, indem er sie nach ihrem Stamm fragte. "Tss!", stieß Ukemochi verachtend aus. "Das geht dich einen feuchten Wolfshaufen an.", ätzte die ältere Schwester ihm entgegen, wobei sie ihre Keule in die Höhe reckte, um sie danach auf ihre Schulter zu legen. "Bringt dir eh nichts das zu wissen, wenn du gleich ins Geisterreich wanderst." So nämlich! Die Tsumiho war Menschen gegenüber wirklich nicht aufgeschlossen. Erst recht nicht denen, die sogar unter ihresgleichen als Kriminelle verachtet wurden. Aber das war nur Ukemochis eigene Einstellung. Ihre Schwester war da fast das genaue Gegenteil. So wie sie sie kannte, würde sie nun eh freudig ausplappern, was der Kerl wissen wollte.


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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyFr 12 Apr 2024 - 18:05

[10 | 15]

Wo die beiden Tsumiho-Schwestern herkamen, das ging so einen dahergelaufenen Banditen-Boss überhaupt nichts an! So viel stellte Ukemochi direkt klar, mitsamt Drohung und Allem drum und dran. Nur waren sie und ihre Schwester in der Hinsicht sehr unterschiedlich gepolt. “Hey, hey, HEY, HEEEY! Ich bin Ravinuthala Tsumiho, stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne!”, grölte die jüngere Schwester und spannte die Muskeln ihres rechten Armes an, um mit der linken Handfläche darauf zu klatschen. Sie war ein Monster voller Stolz, das kein Geheimnis um seine Herkunft machte, ganz im Gegenteil. Sollte gern jeder hören, den tollen Namen ihres Stammes, der sie großgezogen hatte und denn sie selbst noch viel größer machen würde! Wenn man den verachtenden Blick von Ukemochi und das feurige Grinsen Ravinuthalas betrachtete, dann wirkten die beiden Oni ein bisschen wie Tag und Nacht. Die brennende Sonne, der eiskalte Mond. Aber keine von beiden hatte Gnade übrig für ihren Feind, wie es aussah. “Sollst gern wissen, wer dir’n Kopf vonnen Schultern haut, HAH!”

“Die rote Sonne also… aus dem Stamm habe ich noch niemanden getroffen, glaube ich”, versuchte der Barbar, das Gespräch am Laufen zu halten, doch so viel Zeit konnte er dann auch wieder nicht schinden. Selbst wenn sie ihm antwortete, war Thala nicht zum Reden hier. Ein schneller Sprung brachte sie wieder zu ihm, und sein Versuch, sie mit seiner Axt in der Luft zu erwischen, wo sie sich nicht so frei bewegen konnte, wurde niedergeschmettert von ihrem Trommelstock, der kraftvoll auf sein hartes Axtblatt traf. Mit einem Mal spürte er, wie sich das Gewicht auf seine Waffe legte, wie aus Ravinuthalas kleinem Holzstock eine schwere Eisenkeule wurde, die seine Axt zu Boden drückte. Mit einem nahezu dämonischen Grinsen im Gesicht starrte Ravi ihn an, für einen kurzen Moment, in dem ihre Augen sich trafen, ehe sie beide ihre Waffe losließen. Die Oni sprang vorwärts, versuchte ihn zu packen, doch er wich zurück, duckte sich unter ihrem Arm hinweg, ehe er mit einem eigenen Vorstoß seine Schulter in ihren Magen rammte.
“Uff!”
Das spürte selbst Thala, der die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Da sie selbst gerade in Bewegung gewesen war, hatte sie nicht einmal einen besonders sicheren Stand. Zwei Schritte zurück taumelnd trat die Tsumiho auf ihre eigene Keule, spürte, wie sie unter ihrem Fuß wegrollen wollte, und fiel mit wild wedelnden Armen nach hinten, auf ihren Rücken. “Autsch!” Der Angriff war nicht gelaufen, wie sie es sich erhofft hatte. Ihr Gegner hatte dafür gerade ziemlich freie Bahn, als sich seine beiden Hände wieder an den Griff seiner Axt legten und diese vom Boden hochrissen…

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 17 Apr 2024 - 15:22




# 11 Genervt verdrehte Ukemochi die Augen. Grade erst hatte sie diesem Oberbanditenheini erklärt, dass er überhaupt nichts von seinen beiden Peinigerinnen wissen brauchte, da ging Ravi eine ganz andere Marschroute. So ähnlich die Beiden sich auch in vielerlei Hinsicht waren, so unterschiedlich waren sie es auch, was andere Dinge betraf. Die Jüngere nämlich brachte stolz hervor wie sie hieß und auch woher sie stammte. Natürlich hatte die Trommlerin diesen Stolz nicht für sich alleine gepachtet, doch grade was den Umgang mit Menschen betraf, so war das vermutlich der größte Unterschied der Schwestern. Einig waren die Beiden sich in dem Moment zumindest darüber, dass dieser Kerl sein Ende finden sollte, ob er ihre Namen dabei nun kannte oder nicht. Ravi stellte sich dabei scheinbar vor, ihm den Schädel von den Schultern zu hauen, wie bei dieser komischen Sportart, bei der man Bälle möglichst weit schlug. Eine durchaus lustige Vorstellung, die Ukemochi dann doch wieder ein Grinsen abrang. Eines, welches ihr aber sogleich wieder verging, als dieser Banditenmensch explizit betonte, vorab niemanden von der Roten Sonne getroffen zu haben. Das warf nämlich Fragen auf und nun war die Weißhaarige diejenige, die sie stellte. "Was soll das heißen? Hast du schon andere Oni getroffen?", fragte sie irritiert. Klang fast so, so wie er sprach. Aber wie konnte er dann noch leben? Oder hatte er diese Oni etwa auf dem Gewissen?
Na toll. Grade hatte die Geistliche ihr Interesse an einem Gespräch entdeckt, war die Zeit für ein solches nicht mehr gegeben. Ravi war auf den Banditen losgesprungen. Sie nutzte ihre Waffe, um die Seine aus dem Weg zu räumen. Dann folgte ein waffenloser Kampf. Die Tsumiho wollte sich den Mann packen, dieser tauchte aber unter ihrem Griff hindurch und grub seine Schulter in den Unterleib der Oni. Ein unschöner Treffer, der Ukemochis Gesichtsmuskulatur mitfühlend zucken ließ. Dieser Kerl stieß ihre Schwester also zurückweichen, wobei sie leider auf ihrer eigenen Waffe ausrutschte und fiel. Das war der Zeitpunkt, an dem ihr Zug vorbei war und die Ältere war erneut an der Reihe. Mochi dachte kaum daran, dem Menschenwurm mit seiner Waffe einen Angriff auf ihre Schwester zu erlauben. Stattdessen holte sie sofort mit ihrer Keule aus, um sie auf die Arme des Banditen herabfallen zu lassen. Das wuchtig geschwungene Metall stieß auf die beinharte Muskulatur des Banditen, welche zumindest einen seiner Knochen nicht vor ernsthaftem Schaden bewahren konnte. Der Mann schrie auf, wobei sein Schmerzensschrei eher einem Knurren glich. Wütend fasste er Ukemochi ins Auge. Er streifte das Gewicht der Keule ab und hob seine Waffe dann trotz der vermutlich gebrochenen Knochen an. Seinen gewaltigen Schwung wehrte die Oni notgedrungen noch mit ihrer Keule ab, die für derartige Manöver aber nicht gedacht war und ihr sogleich aus der Hand gerissen wurde. Die Zahnreihen aufeinander gepresst, trat nun auch die ältere Schwester rückwärts, nur wesentlich kontrollierter. "Ihr habt mich genug gereizt.", knurrte der Bandit. "Zeit dem ein Ende zu bereiten." Ukemochis Blick fiel auf den Trommelstock ihrer Schwester. Auch wenn dies nicht ihre Waffe war, so überlegte sie, sie doch irgendwie für sich zu nutzen. Der Gedanke wurde aber gleich zerschlagen, nicht von der Axt des Endgegners, sondern vom Handeln eines seiner Handlanger. Ein anderer Menschenwurm sprang nämlich plötzlich vom Dach des Hauses auf die Oni. Er umklammerte ihren Nacken und hängte sich förmlich an sie. “Ich hab sie!“, rief er gleichermaßen stolz, wie hektisch. Auch wenn der Typ die Weißhaarige nicht umriss und sie nicht wirklich festhielt, so schränkte er ihre Bewegungen doch deutlich ein.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptySo 28 Apr 2024 - 21:44

[11 | 15]

„Ein paar Mal“, bestätigte der Bandit als Antwort auf Ukemochis Frage, doch Ravinuthala gab ihm nicht wirklich die Gelegenheit, das auszuweiten. Er grinste, während er sie angreifen sah. „Gegen einen Oni zu kämpfen ist jedes Mal wieder eine Erfahrung.“ Und dass er die nötige Kampferfahrung hatte, um selbst mit einem Oni mehr oder minder mitzuhalten, bewies er ohne Rücksicht. Ravinuthala Tsumiho war für die meisten Menschen ein schwieriger Gegner, aber er schaffte es tatsächlich, die Überhand zu behalten und sie am Ende sogar auf ihren Hintern zu befördern. Auch wenn die schlechte Positionierung ihrer Waffe da mit reinspielte: In einem Kampf gab es keine Regeln. Thala hatte Mist gebaut, und wenn nicht ihre große Schwester gekommen wäre, um sie zu retten, dann hätte das echt übel geendet. Dafür war es jetzt Ukemochi, die in Bedrängnis geriet und entwaffnet wurde. Die jüngere Oni biss die Zähne zusammen, während sie realisierte, was gerade geschah, und stützte ihre Hände auf dem Boden unter ihr auf.

„Hey, hey, HEY! Weg mit dir!“

Kraftvoll stieß sie sich vom Boden ab und nutzte den Schwung des Aufstehens, um ihre rechte Faust in einem mächtigen Vorwärtshaken von der Seite in das Gesicht des Axtkämpfers einschlagen zu lassen, der leicht erschüttert beiseite taumelte. Wollte der echt ihre Schwester angreifen, während sie von einem anderen Typ festgehalten wurde? Das würde sie auf keinen Fall zulassen! Anerkennend grinste Ravi in Richtung der Älteren. „Danke für's Helfen, Mochi!“, meinte sie und hob beide Fäuste. „Ich halt dir den Kerl vom Leib, bis du wieder frei bist, kay, kay?“ Klar hätte sie auch den Typen wegboxen können, der sich an Uke klammerte, aber mit dem wurde die Weißhaarige allemal alleine fertig! Kein Zweifel! Also erst einmal den Fokus auf den Boss legen! „Jetzt bist du plötzlich Boxerin?“, stellte der grummelig fest, während sie ihn zurückdrängte. Tatsächlich hatte sich der Kampfstil der Oni plötzlich ganz schön geändert. Nicht nur hatte sie keine Waffe mehr in der Hand, sie verzichtete auch auf die großen Schwünge, Sprünge und Sprinte, die sie bis eben genutzt hatte. Auch das Greifen hatte sie wohl aufgegeben. Stattdessen stand sie leicht seitlich vor ihm, beide Fäuste gehoben, ihre Füße in schnellen, kleinen Schritten bewegend, und schlug rapide zu. Rechts-links-rechts! Ein Uppercut! Die meisten der Hiebe konnte er mit seiner Axt abwehren, ein paar konnte er sogar entgehen. Er steckte aber auch Treffer ein, die sich gewaschen hatten. „Hah! Ich trainier mit jedem, der stark is! Ob's jetz'n Wrestler is oder'n Boxer oder so'n Sumo-Typ!“, lachte sie auf den Fokus nicht verlierend. Ihre Augen waren gerade auf ihr Ziel gerichtet. Sie ließ sich nicht ablenken. „In meiner Gilde gibt’s Leute, die finden ganz unterschiedliche Sportarten super, super, SUPER COOL, HEY! Da kriegt man nen Haufen Zeug mit, HAH!“ „Miststück...“ Unzufrieden trat er zurück, um ein wenig Distanz zu gewinnen, und wischte sich das Blut vom Mund. Ravi schloss aber sofort wieder zu ihm auf und setzte mit ihrem nächsten Schlag nach. Immerhin: Man merkte, dass sie als Boxerin nicht die gleiche Übung hatte wie beim Wrestling oder beim Schwingen von Keulen. Ihre Angriffe waren simpel und wiederholten sich. Der Schlag, den sie gerade ausführte, war vorhersehbar. Und wenn sie jetzt einen Boxer emulierte, dann wusste der Bandit, wo ihr Schwachpunkt lag. Geschickt tauchte er unter dem Schlag hindurch und machte einen Ausfallschritt vorwärts, um mit dem Ende seiner Axt in ihre Richtung zu stoßen... als ihr Körper auch schon herumwirbelte. Ihr linkes Bein hob sich, schlug von der Seite in seinen Arm ein und riss ihn von den Füßen. Der verletzte Gauner wurde mehrere Meter weit beiseite geschleudert. Gerade so schaffte er es, sich abzurollen und ordentlich auf die Beine zu kommen, während seine Axt neben ihm ins Gras purzelte.

„So kämpft aber kein Boxer...“, knurrte er und musste husten, während er sich den verletzten Arm hielt. Jetzt hatte sie den Oberarm erwischt, nachdem ihre Schwester schon den Unterarm gebrochen hatte... dann würde er das hier wohl mit links bestehen müssen. Dann durfte er aber nicht noch mehr solche Treffer einstecken...

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 15 Mai 2024 - 9:06




# 12 Ukemochi war sichtlich erstaunt darüber, dass dieser Kerl bereits andere Oni getroffen und offensichtlich sogar überlebt hatte. Ob er auf seinem Weg bereits andere ihrer Art besiegt und… getötet hatte? Unter den Oni gab es große Rivalitäten zwischen verschiedenen Stämmen. Doch wenn dieser Menschenwurm ihresgleichen getötet hatte, dann traf es die Weißhaarige sehr, unabhängig davon welcher Bruder oder welche Schwester es gewesen sein mochte und welchem Clan die Treue geschworen wurde. Alleine der Gedanke befeuerte die Wut der Keulenschwingerin noch einmal, doch reichte das nicht aus um im Kampf die Oberhand zu erlangen. Ukemochi knurrte wütend, als ihr die Waffe aus der Hand geschlagen wurde. Der Bandit, der ihr zudem an die Schultern sprang, lenkte sie hingegen vom Kampfgeschehen ab. Die Tsumiho war wirklich nicht scharf darauf, die nächste Beute dieses Monsters zu werden. Aber wie sollte sie es verhindern? Es wirkte erst so schwierig, war dann aber recht einfach: Mit der Hilfe ihrer Schwester. Diese grinste ihr ihren Dank entgegen, nachdem sie dem Boss eine verpasst hatte. Dabei erklärte sie, ihr die Zeit zu verschaffen, sich von dem Wurm zu befreien. Ukemochi spiegelte das Grinsen der Jüngerin und nickte ihr dabei zu. Dem Mann, der sich an sie klammerte, war weniger zum Lachen zumute. Er wollte die Große beschäftigen, damit sein Chef einen einfachen Treffer setzen konnte. Nun aber hatte er selbst einen heftigen Hieb einstecken müssen. Ukemochi begann damit, nach dem Kerl zu greifen, als ihre Schwester sich ihrem Gegner im Boxkampf stellte. “H-Hey! Lass mich! Finger weg!“, stammelte der Mann nervös. Dabei war er es doch, der seine Griffel da hatte, wo sie nicht hingehörten! "Wenn ich dich zu fassen kriege!", knurrte Uke zornig. Sie musste sich schließlich mit so einer nervtötenden Made herumschlagen, während ihre Schwester den Anführer dieses Packs verprügelte. Der Oni fiel auf, wie unbeweglich sie doch eigentlich war. Es fiel ihr schwer den Mann so richtig zu greifen zu bekommen. Dabei stellte das eine Voraussetzung dafür da, ihn von sich weg bringen zu können. Doch dann kam ihr eine Idee. Die Weißhaarige drehte ihren Rücken in Richtung des Bauernhauses und lief dann so schnell sie konnte rückwärts. Mit voller Wucht schlug ihr Rücken, gepolstert durch den Körper des Menschen, gegen die Wand. Uke spürte, wie der Kerl kraftlos an ihr herunterrutschte. Das war ihre Gelegenheit! Die Oni packte nach dem Mann, den sie nun endlich so richtig zu greifen bekam. Sie griff mit der einen Hand in sein Shirt, mit der anderen an sein Handgelenk. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, baute so Momentum auf und schleuderte den bewusstlosen Banditen dann in Richtung seines Anführers. Dieser hatte grade einen saftigen Tritt von Ravi abbekommen und versuch sich wieder zu fangen. Fangen konnte er dann auch seinen Freund. Also nicht, dass er dies tat, aber er hätte es gut machen können, so wie der auf ihn zuflog. Stattdessen stemmte der Axtkämpfer reflexartig seine Schulter nach vorne, um diesen unkonventionellen Angriff abzuwehren. "Der gehört glaub ich zu dir!", scherzte Ukemochi frech. Sie zupfte sich die Kleidung etwas zurecht, die unter dieser kleinen Ringereinlage etwas gelitten hatte. "Mach ihn einfach fertig, Ravi. Ich hab keine Lust mehr auf diesen stinkenden Bauernhof." Der Spaß an der Sache verging ihr so langsam. Die Punkte aus dem Spiel mit ihrer Schwester waren ihr mittlerweile egal. Dabei hatte sie sich zuvor doch so gefreut, Menschen zu verprügeln.


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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyFr 14 Jun 2024 - 17:13

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Mit einem Grinsen im Gesicht betrachtete Ravi ihren Gegner, der mit ihrem überraschenden Tritt wohl nicht gut umgehen konnte. Auch wenn sie die Haltung einer Boxerin eingenommen hatte, war sie noch lange nicht an die Regeln des Wettkampfes gebunden. Jeder ordentliche Oni wusste, dass so etwas wie Regeln in einem Kampf nichts zu suchen hatte! Insofern tat es dem Banditen auch nicht besonders gut, als Ukemochi ihn mit einem seiner Kameraden abwarf. Geschickt wehrte der Boss das menschliche Projektil ab, aber Ravinuthala wartete nicht einfach ab, bis er sich wieder gefasst hatte. Noch ehe der ohnmächtige Räuber zu Boden gefallen war, jagte die Oni auch schon vor und stieß sich vom Boden ab, um einen Kniestoß direkt gegen die Brust des Bosses auszuführen. Der ließ sich aber immer noch nicht ganz so einfach erwischen. Geschickt zog er seine Axt vor sich, wehrte mit deren dickem Blatt ab, das einen Großteil des Schwungs aus der Attacke nahm. Während einer der Füße der Tsumiho wieder festen Stand auf dem Boden der Farm fand, packte eine ihrer Hände den Griff der Axt und zog deren Besitzer dichter an sich heran, um ihm eine ordentliche Kopfnuss zu verpassen. Eine kleine Wunde platzte zwischen seinen Augen auf, als Ravinuthalas Stirn auf seine traf, und das Blut lief ihm den Nasenrücken hinab. Mit einem Grummeln ließ er seine Waffe los, um den Gefallen zu erwidern und der Größeren direkt auf die Nase zu hauen. Als Ravi dann zurückstolperte wich auch er, verschaffte sich ein wenig Distanz zu der muskulösen Kriegerin.

“Hm? Soll es echt schon enden?”

Leicht überrascht blickte Thala hinüber zu ihrer Schwester, die wohl keine Lust darauf hatte, diesen Kampf noch länger zu ziehen. Na gut, sie hatten diese Quest wohl lange genug genossen. Die Augen schmälernd fokussierte Ravinuthala, atmete langsam aus, ehe sie ihre Fäuste gegeneinander schlug und das Feuer in ihrem Herzen entfachte. “OKAY, KAY, KAY! Ich spür den heißen Beat im Herzen schlagen, HEY! Die größte Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne dreht AUF!” Es lag fast schon etwas Bösartiges in ihrem breiten, hungrigen Grinsen als Ravi noch einmal vorwärts stürmte, mit voller Konzentration ihren Gegner ins Visier nehmend. Auch der fokussierte sich auf sie, ließ die Augen nicht von ihr. Dieser Kampf war so ziemlich gelaufen, so viel stand fest. Er musste ausweichen und dann die beste Gelegenheit nutzen, um zu verschwinden. Den ersten, schnellen Schlägen der Oni wich er regulär aus, dann sprang er zur Seite, aus ihrer Reichweite, und rollte sich ab. Gleichzeitig griffen seine Finger die Erde unter ihm, packten ein wenig davon, und als die Tsumiho nachsetzte und wieder die Distanz zu ihm schloss, warf er ihr Dreck, Sand und Erde direkt ins Gesicht.
Es half ihm nicht.
Als er dieses Mal zurückweichen wollte, war sie schneller. Selbst als sich ihre Augen schlossen, weil sie etwas hereinbekommen hatte, schlossen sich die Finger ihrer großen Hand um einen seiner Arme. Ihr Griff war nicht so stark, dass er sich nicht losreißen könnte, aber die Zeit würde nicht reichen. Sie führte den Angriff nämlich schon fort. Ihre rechte Faust zurückgezogen, konnte er sehen, wie sie größer und größer wurde. Eine riesige Faust, fast so groß wie der Oberkörper der Frau, die sie führte… und genau diese Faust schlug gerade mit voller Kraft in seinen Körper ein.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 24 Jul 2024 - 9:04




# 13 Ukemochi hatte wirklich die Nase voll. Was anfangs recht interessant klang, nämlich sich einen Haufen Banditen vorzuknüpfen, die sich hier auf einem Bauernhof verschanzt hatten, artete zu einem Kampf mit jemandem aus, der vielleicht schon Oni auf dem Gewissen hatte. Die Weißhaarige war die Drescherei satt, sie wollte nur noch, dass dieser Kerl bezahlte und zwar mit seinem Leben. Möglichst schnell, aber dennoch schmerzvoll, wenn dies möglich war. Leider lag der Verlauf des Kampfes nicht so ganz in ihrer eigenen Hand. Ihre Schwester war da wesentlich bestimmender. So nutzte sie die Ablenkung, für die Uke mit ihrem Menschenwurf gesorgt hatte, um dem großen Mann eine saftige Kopfnuss zu verpassen. Ein richtiger Wirkungstreffer war das aber nicht. Stattdessen legte er aber seine Verteidigung ein wenig ab. Nicht jedoch ohne Ravi durch einen Hieb auf die Nase wieder etwas auf Abstand zu bringen. Es blieb bei einem engen Schlagabtausch, zumindest für den Moment. Die Dominantere Rolle schaffte noch niemand einzunehmen. Keine der beiden Parteien bestimmte den Kampf und drängte damit auf ein siegreiches Ende. Durch die Luft, die der Krieger zwischen Ravi und ihm schaffte, bot sich dann für die Oni auch auf den Kommentar ihrer Schwester zu reagieren. “Tze!“, entgegnete die Ältere nur, statt vernünftig Rede und Antwort zu stehen. In ihr war kaum mehr etwas als Verachtung, welche jedweden Spaß verdrängt hatte. Ja, sie wollte das der Kampf endete. Kaum etwas wollte sie mehr in diesem Moment.
Der Banditenanführer runzelte seine Stirn, als seine Kontrahentin plötzlich herausbrüllte, dass sie nun „aufdrehe“. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er sich grade selbst die Frage stellte, ob die Oni sich bisher etwa zurückgehalten hatte. War wohl eine ziemlich schlechte Nachricht für ihn, konnte er ihr doch lediglich die Stirn bieten, da er sich entsprechend verausgabte. Es in seinem Schädel so rattern zu sehen, zauberte Ukemochi ein breites Grinsen auf die Lippen. Während Ravi voran stürmte, um ihren Gegner zu attackieren, ging dieser wieder auf Distanz. Bei der Rolle, mit der er ihrem Ansturm auswich, sammelte er sogar etwas Dreck von der Erde auf, um ihn ihr ins Gesicht zu werfen, sie so zu blenden, ihre Offensive auszubremsen und gleichzeitig ein Fenster für einen effektiven Gegenschlag zu öffnen. Vergebens. Zwar fanden etwas Staub oder Steinchen den Weg in die Augen der Trommlerin, doch das hielt sie nicht davon ab einen gewaltigen Angriff zu starten, wortwörtlich. Sie packte sich den Banditen, zauberte ihre Hand riesig groß und ballerte sie volle Möhre auf den Oberkörper des Kriegers. Er musste sich in diesem Moment so fühlen, als würde er von einer Abrisskugel abgeräumt werden. “Ja! Zerquetsch ihn!“, feuerte Ukemochi ihre Schwester begeistert aus dem Hintergrund an. Sie griff sich den bewusstlosen Banditen, den sie zuvor von ihrem Rücken abgeschüttelt hatte und nahm ihn in den Schwitzkasten. Nicht, dass es nötig war, immerhin wehrte sich der Mann ja gar nicht mehr. Allerdings nutzte die Oni genau das dafür aus, die in ihr ansteigende Spannung abzubauen. Mit der freien Hand formte sie eine Faust, mit dessen Knöcheln sie aufgeregt über den Kopf des Verbrechers rieb. Wäre er wach, würde ihm das sicher heftige Kopfschmerzen verpassen. Davon durfte er nun zehren, sobald er seinen Schlaf hinter sich gebracht hatte. Mal sehen ob ihm sein Boss bis dahin dann Gesellschaft leistete. Ob Ravis Riesenfaust ihn auch ins Reich der Träume schickte?  

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 12 Aug 2024 - 9:03

[13 | 15]

BÄM! Es fühlte sich echt gut, diesem Typen die übergroße Faust in den Körper zu rammen! Nach einem überraschend anstrengenden und schmerzhaften Kampf war es ein ziemlich triumphaler Moment, als der Boss der Banditen zurück flog und unsanft über das Gras schlitterte. Sie liebte den Fluss des Kampfes, das Hin und Her mit einem starken Gegner, aber jetzt, wo es Zeit war, es zu Ende zu bringen, wollte sie einfach das Finale genießen. Wenn ihr Feind am Ende war und sie voll aufdrehte, dann ging es um das Knacken der Knochen unter ihren Knöcheln, um das Stöhnen des Opfers und das Blut, das aus seinen Wunden lief. Als wahre Kriegerin fühlte sich Ravinuthala besonders lebendig, wenn sie ihre Beute erledigte. „Wird gemacht!“, stieß sie breit grinsend aus, als Ukemochi ihr zurief, sie solle den Mann zerquetschen. Keine Ahnung, ob der überhaupt noch bei Bewusstsein war nach dem Schlag eben, aber die Oni hatte nicht vor, das herauszufinden. Mit einem großen Satz sprang sie in die Luft, geradewegs nach vorne, um dem schwer verletzten Körper des Banditen hinterher zu jagen. Ihre Riesenfaust über den Kopf gehoben warf Ravinuthala einen großen Schatten auf ihn, eine Sonnenfinsternis, die jedes Licht der Hoffnung abblockte, ehe ihre Faust von oben in ihn einschlug und den Boden leicht zum Beben brachte. Wenn er bis jetzt noch nicht das Bewusstsein verloren oder gar die Hoffnung auf Flucht gehegt hatte, dann war das jetzt auf jeden Fall vorbei. Ganz im Gegenteil: Dieser Mann sollte vermutlich so schnell wie möglich in ein Krankenhaus kommen, wenn er noch ins Gefängnis gehen sollte.

„Ooo-kay, kay, KAY! Sieht aus, als wär der Kampf hier fertig!“ Während die Faust der Tsumiho wieder zu ihrer regulären Größe zurückkehrte, riss sie die Arme hoch und streckte sich ein wenig. Das war eine gute kleine Sport-Session gewesen, bei der sie sich zwischenzeitlich tatsächlich ein wenig herausgefordert gefühlt hatte. Am Ende des Tages war es aber einfach schwierig, der stärksten Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne die Stirn zu bieten! Fröhlich vor sich hin summend stapfte sie hinüber zu Ukemochi und deutete auf den Räuber, der unter ihrem Arm steckte. „Und was machste mit dem Jungen da? Willst du den mitschleppen?“ Lustig wär's ja, wenn Ravis große Schwester einfach immer ein kleines Kerlchen mit sich zog, dem sie den Kopf waschen oder anderweitig ihren Frust an ihm auslassen konnte. Irgendwie kam das Ravinuthala aber unwahrscheinlich vor. Mochi neigte nicht dazu, mehr Zeit als nötig zusammen mit irgendwelchen Menschen zu verbringen. Fröhlich vor sich hin grinsend strich sich die jüngere Schwester die Haare aus dem Gesicht und sah sich noch einmal um. „Ich würd sagen, wir schaun nochma umher, dass sich echt nich noch einer hier versteckt, und dann könnwer zurück heim. Was meinst du, Mochi?“

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyDo 15 Aug 2024 - 15:54




# 14 Normalerweise übertraf nichts das Gefühl, jemandem so richtig eine verpasst zu haben und ihn mit dem eigenen Hieb auf die Bretter zu schicken. In diesem Moment jedoch, verspürte Ukemochi fast dasselbe Maß an Genugtuung, als hätte sie selbst den Schlag gesetzt, obwohl es ihre Schwester war, die den Banditenboss über die Wiese jagte. Die ohnehin schon zu Fäusten geballten Hände der Oni drückten noch fester zu, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie stand förmlich unter Strom, so sehr hatte dieser Kampf sie gefordert. Kaum lag der Gegner auf dem Boden riss sie die rechte Faust zum Jubel ein wenig nach oben. Der Wunsch danach, dass dieser Mistkerl zerquetscht wird, brach wutentbrannt aus dem Mund der Weißhaarigen. Uke konnte nur erahnen, was er wohlmöglich mit anderen Anhängern ihres Volkes angestellt hatte, doch alleine die Vorstellung, dass dies wirklich geschehen war, begründete die Maßnahme absolut gnadenlose Härte an den Tag zu legen. Die Zahnreihen der Schamanin pressten gegeneinander, bis es knackte. Erst als der Bandit wirklich regungslos auf dem Boden liegenblieb, spürte die Tsumiho eine gewisse Last von sich abfallen. Damit baute auch ihre Körperspannung sich langsam ab. Dennoch bemerkte sie erst, als ihre Schwester sie darauf ansprach, dass sie ja immer noch diesen Handlanger unter dem Arm geklemmt hatte. “Ich, äh…“ Irritiert blickte sie an sich herunter und sobald der Groschen gefallen war, fiel auch der bewusstlose Körper des Verbrechers und zwar in den Staub. “Grr, nein! Natürlich nicht!“, stieß sie zornig aus. Was sollte sie denn auch mit so einem Boxsack aus Fleisch? Der würde doch nur vergammeln oder auseinanderfallen, wenn sie zu oft mit ihrer Keule darauf schlug. Was den anderen Einwand Ravis betraf, so stimmte sie hingegen zu. “Ja. Ein Kontrollgang und dann reicht es mir hier auch. Hat Spaß gemacht, aber ist jetzt auch genug.“, merkte sie an. Dem fallengelassenen Kerl noch einen Stoß mit dem Fuß gegen den Kopf gegeben, schlenderte sie hinüber zu ihrer Keule, um diese aufzuheben und sich auf den Rücken zu binden, sodass sie sie nicht weiter tragen musste. “Was machen wir mit dem? Lassen wir ihn hier liegen? Überlassen wir ihm seinem Schicksal? Oder willst du ihn mitschleppen und irgendwo abgeben. Müssen wir sowas machen?“ Wie lief das denn sonst, wenn man für Geld andere verprügelte? Macht man einfach sein Ding und wird dafür bezahlt oder wollen Auftraggeber auch irgendwelche Beweise? Der Älteren fehlte es dahingehend etwas an Erfahrung. Erfahrung, die ihre jüngere Schwester glücklicherweise mitbrachte. “Also ich schleife den ganz sicher nicht die ganze Zeit hinter mir her!“, wollte sie aber unverzüglich klarstellen, noch bevor Ravi überhaupt die Chance hatte auf ihre Frage zu antworten. Kam ihr gar nicht in die Tüte, nun auch noch Packesel für diesen menschlichen Ballast zu spielen. Daran, diesen Kerl zuerst noch ins Krankenhaus zu bringen, damit seine Verletzungen versorgt werden konnten, dachte Ukemochi erst recht nicht.

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMo 16 Sep 2024 - 15:38

[14 | 15]

Ein tiefes Lachen hallte über den Hof, als Ukemochi so verdattert merkte, dass sie ja noch immer einen der Banditen unter ihren Arm geklemmt hatte. Es war richtig lustig zu sehen, wie angewidert sie ihn beiseite warf, als hätte sie gerade einen Kaugummi an ihrer Sandale bemerkt. Vielleicht sollte Ravi den herablassenden Umgang ihrer Schwester mit Menschen nicht so unterstützen, aber wenn sie ehrlich war störte sie sich nicht daran. Nur weil sie selbst sich entschieden hatte, die Regeln der menschlichen Zivilisation in einem gewissen Rahmen zu respektieren, solange sie hier als Tourist unterwegs war, musste das noch lange nicht jeder tun. Die Tsumiho war da keine Spießerin.
Noch einmal eine Runde über den Hof zu gehen und einen ordentlichen Blick darauf zu werfen, ob sich hier noch irgendwelche Banditen versteckten, war auf jeden Fall eine gute Aktivität um sich nach den ganzen Kämpfen ein wenig herunter zu kühlen. Außerdem war es eine gute Gelegenheit um die Schuldigen zu sichern. Mit einem ungenierten Grinsen packte sich Ravinuthala einen der Schergen nach dem Anderen und schleuderte sie unsanft in die Scheune, um am Ende das Tor zu verriegeln, damit sie nicht mehr rauskamen. Nur der Boss lag noch draußen auf der Wiese rum. “So müssen wir uns keinen Kopf ums Abgeben machen”, lachte sie zufrieden, als sie den schweren Holzbalken als Riegel in die Griffe des Tores legte. “Können einfach sagen, die Polizei soll sich ihre Verbrecher hier abholen, sie stecken in der Scheune fest. HAH!” Fand nur sie das so lustig? Der Gedanke, eine Gruppe Menschen wie Mäuse in der Falle zu präsentieren gefiel Ravinuthala echt gut, und es sparte den beiden Oni wirklich eine Menge unnötiger Mühe. Einen von diesen Kerlen zu tragen war keine Herausforderung, aber zwanzig auf einmal? Wie viele Hände sollten sie denn haben?

“Den hier nehm ich direkt mit. Musste nix schleifen, keine Sorge”, schmunzelte die jüngere Schwester, während sie den Banditen-Boss am Kragen packte und ihn sich über die Schulter warf wie einen nassen Sack. Rücksichtsvoll ging sie mit ihm auf jeden Fall nicht um. “Dann sehnse direkt, dasswer was gemacht haben. Außerdem wär’s blöd, wenn der Kerl hier wieder aufwacht, den könnte so’n kleines Häuschen nämlich nich’ halten.” Wenn sie ihn mit den anderen in die Scheune steckte, könnte er bestimmt einfach durch die Tür brechen oder so. Sie hatte seine Schläge gespürt; denen hielt einfaches Holz sicher nicht stand. Und auch wenn er schwer verletzt war und nicht aussah, als würde er allzu bald wach werden, musste man das Schicksal ja nicht herausfordern. Bei den anderen Gaunern machte sie sich dagegen so gar keine Gedanken. Die hatten eben einfach keinen Eindruck hinterlassen…

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BeitragThema: Re: Bauernhof "Ling Ling"
Bauernhof "Ling Ling" - Seite 2 EmptyMi 9 Okt 2024 - 15:07




# 15 Gut, die Zwei gingen den Hof also nochmal ab. Ravi machte sich dabei die Mühe, jeden einzelnen Banditen, der irgendwo herumlag, zur Scheune zu schaffen. Beim Verbrecher werfen half ihre Schwester ihr natürlich gerne. Es war eigentlich verboten, so mit Menschen umzugehen, aber wenn es um Kriminelle ging, drückten viele noch ein Auge zu. Vielleicht sollte sich die Schamanin wirklich mehr um die Belange der Menschen kümmern. Speziell wenn es darum ging, Verbrecher zu fangen. An denen könnte sie dann ihre Wut auslassen…
Die Weißhaarige schleuderte das Scheunentor zu, welches laut klapperte, als Holz auf Holz traf. Die Jüngere machte sich dann daran, das Tor auch so zu verriegeln, dass die Banditen nicht stiften gingen, sobald sie allesamt wieder bei Sinnen waren. “Sollen sie sich die doch selbst abholen. Sind ja kein Lieferservice.“, bestätigte die Oni zufrieden. Soweit sie sich erinnern konnte, hieß es in der ausgeschriebenen Quest aber auch nicht, dass man die Verbrecher hübsch verpackt bei der Polizei abliefern sollte. Das mit dem Abliefern machten sie dann auch nicht, aber hübsch verpackt waren sie ja quasi. Fehlte nur die Schleife um den Griff des Scheunentors.
Lediglich den Anführer der Truppe, sozusagen den Hauptverantwortlichen, den wollte Ravi mitnehmen und ausliefern. Den vorangegangenen Protest ihrer Schwester nahm sie sich dabei zu Herzen. Die Oni warf sich den Typen wortwörtlich selbst über die Schulter. “Wie du magst.“, entgegnete Uke ihr. Solange sie sich nicht selbst drum kümmern musste, dass der Kerl mitgenommen wurde, konnte es ihr ja auch egal sein. “Zuhause wird erstmal gefuttert. Was meinst du? Lassen wir uns bekochen? Von mir aus auch in einem dieser Menschenläden.“, schlug die Ältere vor. Ein richtiges Mahl ging immer, doch grade nach getaner Arbeit schmeckte es besonders gut. Auch wenn sie nur ein paar Männer verprügelt hatten.
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