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 Abgelegene Ausgrabungsstelle

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Flint Wood

Flint Wood
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Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle Empty
BeitragThema: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyFr 25 Jun 2021 - 14:49

Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle Untitl10

Ortsname: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Fernab jeder Handelsrouten und dutzende Kilometer vom nächsten Ort entfernt liegen, tief im Sand versunken, die Überreste von alten Grabstädten. Seit die Ruinen vor einigen Jahren durch Zufall entdeckt wurden, werden hier ständig Grabungsarbeiten durchgeführt. In den alten Gräbern lauert so mancher Schatz, der seinen Weg ans Tageslicht finden möchte. Dass die Ruinen mit Fallen, teils sogar magischen, gespickt sind, ist weitläufig bekannt, weshalb die Grabungsstätte für Grabräuber nicht sehr interessant ist.
Heutzutage findet sich eine kleine Zeltstadt, die von Forschern, Archäologen und Grabungshelfern bewohnt wird, in unmittelbarer Nähe der wenigen Zugänge in die Gräber.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle P8v9jfjj
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Flint Wood

Flint Wood
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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyFr 25 Jun 2021 - 20:19


C-Rang Quest:
Unruhestifter


Jeldrik, Shion und Flint


1 | 8
Sommer, Sonne, Sonnenschein? Von wegen! Die kleine Karawane, der Flint sich angeschlossen hatte, steckte schon seit einigen Stunden in einem heftigen Sandsturm, kam nur schleichend voran. Auf einer handvoll Wüstenschiffen waren Nahrungsmittel, Werkezeuge und andere Versorgungsgüter gelagert, die zur Ausgrabungsstätte transporiert wurden, diesem kleinen Transportzug hatte der Riese sich angeschlossen. So musste er nicht alleine durch die unbarmherzige Wüste ziehen. Den ersten der beiden Reisetage hatte das auch sehr gut funktioniert, nun aber, kurz vor dem Ziel, spielte der Reisegruppe das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Flint, mit seiner massiven Statur, gab den Reisenden einen Windschatten, er selbst stämmte sich mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, gegen den Sturm. Sein Cape schlug, vom Wind angepeitscht, wild um den Riesen herum. "ES KANN NICHT MEHR WEIT SEIN!", rief Demir, der Karawanenführer, über den Sturm hinweg. Flint nickte und grinste breit auf (ein Fehler, der mit einer Fresse voll Sand gestraft wurde) und brachte seinen Körper weiter zwischen den Sturm und die Kleinlinge und ihre Kamele. Der Riese selbst hatte sich einen gewaltigen Seesack über die Schulter geworfen, in der er sein Hab und Gut mittransportierte. Darin hätte er sicher ein, zwei der Mitreisenden unterbekommen, doch die Kleinlinge sollten, wie Flint, ihre Kraft mit dem Sturm messen. Ein Duell mit Mutter Natur war etwas, was er niemandem vorenthalten wollte. Schritt für Schritt zwang der Rothaarige Riese sich weiter durch den rauen Sand, die freie Hand stets irgendwie vor oder neben den Augen, um sie gegen die Sandkörner im Sturm zu schützen.
ICH GLAUBE, ICH SEHE WAS!!, rief der Gigant nach einer Weile aus. Die rotbraunen Seelenspiegel hatten in der Ferne einige Formen ausgemacht, die viel zu gerade und regelmäßig für Sanddünen waren. "ENDLICH!! DURCHHALTEN, LEUTE!!", rief Demir zu den Männern und Frauen der Karawane, feuerte sie zu einem letzten Kraftakt an. Und tatsächlich, mit jedem weiteren Schritt kam Flint etwas näher, was er am ehesten als Zeltlager beschrieben hätte. Vielleicht zwanzig Zelte, kleinere und größere, dicht aneinandergequetscht. Das Flattern der Stoffbahnen war noch über den Sturm zu hören.
Eine der Gestalten, die in der Zeltstadt hin und herwuselte, erblickte die sich nähernde Karavane wohl, denn schon bald kam er mit einer handvoll weiteren Kleinlingen auf Flint und seine Reisegruppe zu. Die Männer waren in Stoffgewänder eingewickelt, Turbane um die Köpfe schützten sie vor dem Sand. Das war schlau. Flint winkte die Leute heran und sie halfen, die bockigen Kamele zu ziehen und griffen abgeschafften Karawanenmitgliedern unter die Arme. Die letzten Meter zur Zeltstadt gingen also recht zügig vonstatten.

Endlich angekommen machte Flint sich schnurstracks auf den Weg in das größte der Zelte (nicht etwa, weil er wusste, wo er hinmusste, sondern weil er sich ausmalte, da am ehesten durchzupassen), um aus dem Sandsturm rauszukommen. Was er darin vorfand war erstmal nicht so wichtig, denn er setzte den Seesack ab, kramte darin nach einem kleinen Weinfässchen, das er als Trinkflasche nutzte, und schüttete sich erst einmal ein wenig Bier den Rachen hinunter. Bäh, war ganz warm. Mit gestilltem Durst und vom Geschmack enttäuscht blickte der Riese sich um und bemerkte dann 1) dass er wohl in einer Art Lager-Zelt angekommen war (dafür sprachen zumindest die vielen Kisten, Koffer, Schatullen und Boxen) und 2) dass zwei Frauen und ein Mann ihn ein wenig entgeistert ansahen. Freundlich hob er die linke Hand und grüßte die Dreie. Yooo! Eine der Frauen antwortete nach einem kurzen Moment: "Wa... wer sind sie?!" Flint Stone, erwiderte der Riese. Das war natürlich gelogen, denn der Magier war undercover hier. Um seine Zugehörigkeit zur Dunklen Gilde Royal Crusade zu verbergen hatte er nicht nur ein paar Lederhandschuhe aufgetrieben, die sein Gildensiegel verdeckte, sondern sich auch einen genialen Decknamen ausgedacht. Idiotensicher. Ich bin hier wegen der Anzeige... Mit ein wenig Schwierigkeiten zog der Riese einen Zettel aus einer Tasche an seinem Gürtel (für Papier waren seine Finger eindeutig nicht gemacht) und reichte es der Dame. Die warf einen Blick aus ihren haselnussbraunen Augen auf den Schrieb und reichte ihn dann an Flint zurück. "Magier?" Flint nickte. "Na dann... Ich bin Moira Leeds, sie sollten am ehesten nach dem Herrn Schielmann suchen." Flint nickte. "Aber vermutlich erst, wenn der Sturm vorbei ist. Sie sehen ein wenig durch den Wind aus..." Anspielung auf Flints Sturmfrisur und den ganzen Sand in seinen Haaren und Klamotten, der Riese verstand. "...aber können sie trotzdem schon helfen, draußen zu sehen, dass nichts und niemand davongeweht wird? Sicher werden ein paar große, starke Hände gut gebraucht." Ha, sicher kann ich das. Bis später, Moira Leeds... samt... schweigsamem Gefolge. Der Riese blickte die anderen beiden an, die sich wenig-heldenhaft beinahe schon hinter Moira verborgen hatten. Feiglinge, hmpf. Flint nahm nochmal einen großen Schluck aus der Pulle, steckte dann das Weinfässchen in seinen Seesack zurück und ließ ihn im Zelt zurück, bevor er sich wieder hinaus an die frische Luft ging. Das fing ja spaßig an.

@Shion @Jeldrik


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Zuletzt von Flint Wood am Do 11 Nov 2021 - 16:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 27 Jun 2021 - 11:30

Ein großer Haufen Jewels lag neben Shions Glas warmer Kamelmilch. Ein anderer Spieler hatte ähnlich viel Zaster und es würde am Ende vielleicht auf ein Duell zwischen den beiden hinauslaufen. Als sie damit anfing, die Karten auszuteilen, erhielt sie ein zufriedenes Grunzen von dem Gegenspieler. Nachdem die Kevuem den restlichen Stapel beiseitelegte, nahm sie ganz gelassen eine Karte nach der anderen auf. Ihr Blatt war gut, nicht unschlagbar, aber definitiv nicht scheiße. Natürlich wusste Shion, welche Karten sie sich selbst ausgeteilt hatte, es war ein wirklich einfacher Kartentrick, die Ausführung war ausschlaggebend. „Sooo, ich muss mich beeilen, lasst uns die Partie schnell beenden. Alles oder nichts!“ Das offene Grinsen, das sie freudig entblößte, ließ ihre Mitspieler schwer schlucken, doch besonders eingeschüchtert wirkte niemand. Sie überlegten einen Moment, dann stimmte einer nach dem anderen dem Vorschlag zu. Alle Jewels wurden in die Mitte des runden Tisches geschoben, anschließend legte jeder sein Blatt vor sich. Shions Blick sog jedes Einzelne gespannt wie ein Bogen auf. Auch ihre Gegner hatten keine schlechten Hände, aber ihre war besser, besser, besser, bessser... sie stutzte. Der Wüstenkämpfer zu ihrer linken, ein muskulöser Kerl, der bisher zweiter gewesen war, hatte nun ebenso ein breites Grinsen im Gesicht. Kein Wunder, schließlich hatte er die beste Kombination, die existierte. „Bwahahahaha!“, lachte er dröhnend auf, ließ seine Faust energisch auf die Tischplatte poltern und zog die verdienten Jewels mit beiden Armen an sich. „Pech gehabt, Leute!“ Murrend und nicht sehr nette Worte murmelnd, stand einer nach dem anderen auf, während der Sieger seinen Preis zu kleinen Türmchen stapelte. „Wenigstens hat die Teufelsbrut nicht gewonnen.“, knurrte einer nachdrücklich, vermummte sein Gesicht und riss angepisst die Öffnung des Zeltes auf, eher er verschwand. Wie einfallsreich Menschen doch wurden, wenn man deren Stolz ankratzte! Nicht.
Nur Shion saß noch am Tisch, ein wenig in sich zusammengesackt und mit einem ausdruckslosen, starren Gesicht, die kupferroten Augen auf ihre Karten gerichtet. Erst als der siegreiche Wüstenkämpfer ihr aufmunternd auf den Rücken klopfte, schlich sich erneut ein Grinsen auf die Lippen. „Ein sehr starkes Spiel!“, meinte er gut gelaunt, während er seine Karten einsammelte. „Wie gut du Dinge manipulieren kannst, unglaublich. Damit könntest du die reichste Frau werden!“ Es fiel der Rosahaarigen schwer, das Lachen zu verkneifen. Diese „Manipulation“ war nichts anderes als ein gezinktes Kartenspiel und Falschspieler-Trick. „Wer spielt schon mit jemandem, der immer gewinnt?“, fragte sie rhetorisch und verstaute die eigenen Karten in die Hosentasche. Der Wüstenbewohner, der sehr glücklich wirkte, nickte nur langsam und schob dann die Hälfte des Geldes Shion zu. Zufrieden füllte sie ihren leeren Geldbeutel auf, der nun deutlich schwerer wog als zuvor. „War mir ein Vergnügen mit dir Geschäfte zu machen!“, meinte sie abschließend, leerte das Glas in einem Zug und neigte den Kopf zum Abschied.

Als sie das schützende Zelt verließ, sah sich die Gehörnte kurz die nähere Umgebung an, um sicherzugehen, dass ihr niemand auflauerte. Man wusste ja nie. Der Tag war bisher genau nach Plan verlaufen, da sollte es nicht am nächsten Zielort scheitern, der nur ein paar Schritte entfernt lag. Eigentlich hatte sie nicht vor, Feinde zu kreieren, aber ihr war hier nach ein paar Stunden schon so langweilig, dass sie kurzerhand entschied, ein, zwei, drei Runden Poker auszurufen. Überraschenderweise hatten ein paar Leute sofort Interesse. Sie seufzte laut, als ihr die Hitze der Wüste entgegenschlug sowie der Sand, der durch den aufdringlichen Wind aufgewirbelt wurde. Shion blinzelte und hob die Arme vor das Gesicht, um Schlimmeres abzublocken, während sie langsam auf das größte Zelt zu stapfte. Denn dort würde sie ihre aller erste Quest annehmen! Als sie vor zwei Tagen hier ankam, herrschte noch windstille und gleißende Sonne, doch das Wetter hier war unberechenbar. Jedenfalls hatte man sie auf solch ein Wetterumschwung aufmerksam gemacht und diesbezüglich auch beraten – ungeschickt und hastig wickelte sie also ein Stück Stoff um den Kopf; Nase und Mund, das nur schlecht als recht diente. Aber egal! Sie war ja sowieso fast da! Das Tempo zog sie trotzdem mal an, während sie den Blick stur gen Boden hielt, sollen doch die anderen Passanten ausweichen! „Aus dem Weg! Aus dem Weg! Oder du hast gleich zwei Hörner im- UFF!“ Tja, der Ausruf, für den sich Shion dann doch noch entschied, kam ein bisschen zu spät. Gegen irgendwas oder irgendwen prallte sie volle Bandbreite, doch die Hörner steckten nirgendwo fest. Sie rieb über Nase und Stirn, wagte den Blick vom Sand zu lösen. „Hä?“ Zunächst hatte sie keine Ahnung, was sie sah, wackelte drei Schritte zurück, um ein besseres Bild zu schaffen. Definitiv kein Gegenstand. Definitiv etwas Lebendiges, das megagroß war und sehr rote Farbkleckse an der Spitze hatte! Auch wenn die Kevuem nicht viel erkannte, schoss ihr sofort Flint in den Kopf. Warum? Sie kannte nur einen Riesen mit roten Haaren und Bart. „Dings! Flint, bist du's!?“, rief sie nach oben und versuchte dann den Kerl wegzudrücken. „Ich muss da rein einen Job annehmen!“

@Flint Wood @Jeldrik



she is catalyst.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 27 Jun 2021 - 20:43



Job: VS: Grabräuber




Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle V42EsuD

Wenige Tage vor Antritt seiner Mission, bekam Jeldrik einen Brief, in dem er um einen Auftrag ersucht wurde. Alles andere als begeistert über die Umstände, hatte sich der Elb auf seinen dunkelroten Ledersessel gesetzt, den Kopf nach hinten geworfen und die Augen geschlossen. Hitze, Sommer… all das war für ihn mehr als suspekt. Nicht ohne Grund nannte er Herbst und Winter seine Lieblingsjahreszeit. Frischer Wind, die Kälte, die Dunkelheit… Ja, allen voran die Dunkelheit war ihm lieb. Seine Großmutter war eine Vampirin und obschon er, bis auf die blasse Haut, die roten Augen, das weiße Haar und die spitzen Eckzähne, nichts von ihr hatte, merkte der Mann dennoch, dass die Nacht und die Kühle ihm am liebsten war. Doch er brauchte die Jewels um die Miete zu zahlen, um sein Hobby nachzugehen, das ihm wichtig war. Also musste er da durch, ob er es wollte oder nicht. Daneben hätte Belenus es auch nicht zugelassen, dass er sich gedrückt hätte. Ein Außenstehender würde meinen, der Rabe bestimmte sein Leben, was in gewissen Blickwinkeln auch tatsächlich so war, doch er war sein bester und einziger Freund. Und bisher waren Belenus (erzwungene) Ratschläge ein Segen. Der Mann kam weiter im Leben, stieg auf und blieb nicht auf einer Stelle stehen. Der Langhaarige fackelte auch nicht lang und traf Vorbereitungen für die Reise in die Wüste. Es würde ein Horrortrip werden, er musste sich geeignete Kleidung besorgen, Proviant… Es würde eine lange Reise werden und er musste mit einer Karawane gehen, weil er ansonsten drohte, sich zu verirren. Ja, er war ein Elb und sehr naturverbunden. Doch die Sanddünen und die unendliche Weite des leblosen Gebiets würden seine Sinne nur verwirren und er war sich nicht sicher, ob er die Grabstätte ohne eines umsichtigen Führers sicher erreichen konnte.

So kam es dazu, dass er sich zunächst auf den Weg in die Stadt Miln machte, um in geeigneten Läden seinen Einkauf zu machen. Unterwegs würde ein Sturm ausbrechen, das spürte er, denn die Kopfschmerzen waren so heftig, dass sie ihnen beinahe die Sinne raubten. Belenus hatte sich in seine Brustinnentasche verschanzt und schaute ihn ab und an besorgt an. Dieser Klimawechsel, die trockene Luft, die extremen Wetterverhältnisse… das war nicht gut für jemanden, der ein derart ausgeprägtes Feingespür hatte. Jeldrik kaufte sich eine weiße Robe mit Kapuze und Mundschutz. Die braun gebrannte Verkäuferin erklärte dem Elben, dass er seine normale Kleidung anbehalten könne und die Robe überziehen konnte. Der helle Stoff reflektierte das Sonnenlicht, sodass er kaum Wärme speicherte und der Mundschutz war ziemlich zuverlässig gegen schweren Sandstürmen – der bald auf den Anmarsch war. Bei der Grabstätte musste er in das größte Zelt, da würde er sich mit seinen beiden Kameraden treffen.

„Belenus, du wirst jetzt eine ganze Weile kein Tageslicht mehr sehen. Bleib unter den Mantel. Der Sturm kommt bald.“ Sich einer Karawane angeschlossen, machte sich der Hüne auf den Weg. Viele Händler und Reisende und auch zwielichtige Gestalten fanden sich hier ein. Ein kleines Mädchen schaute Jel neugierig an und gesellte sich zu den Weißhaarigen. Noch war der Himmel klar und gleißend, sodass er den Mundschutz noch nicht benötigte. Sie konnte also unschwer erkennen, dass er kein Mensch war. „Bist du ein Elb?“, fragte es. Abschätzend blickte er hinab. Sie war so klein, dass er sie beinahe übersehen hätte. Ein Kind von acht oder neun, schätzte er. „Ja, das bin ich.“
„Und warum bist du hier?“, kam das helle Stimmchen zurück.
„Um einen wichtigen Auftrag zu erledigen.“
„Welchen denn?“
„Dafür bist du noch zu jung, kleines Mädchen. Geh zurück zu deiner Mutter.“ Mit einem beinahe väterlich mahnenden Blick schaute er das Kind an, das sich aber nicht von ihm abbringen ließ.
„Entschuldigen Sie bitte, meine Tochter ist sehr neugierig.“ Ihre Mutter gesellte sich zu Jeldrik und blickte ihn freundlich an. Ihr langes, schwarzes Haar, die gebräunte Haut und die vollen Lippen zeugten davon, dass sie aus dieser oder einer ähnlichen Gegend kam. Doch auch sie schien fasziniert zu sein, dass jemand wie er in der Wüste unterwegs war. Nur war sie zurückhaltender als ihr kleiner Sprössling und hielt sich mit unverblümten Fragen zurück. „Ich bin Gäa. Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir Sie begleiten? Sie scheinen ein Gentleman zu sein. Als Frau fühlt man sich bei Leuten wie Sie doch etwas sicherer.“

„Nur zu“, antwortete er knapp. Dem Hünen machte es zwar nicht aus, eine Begleitung zu haben, doch sie konnten auch nicht erwarten, dass er sie unterhielt. Da hatten sie sich leider den Falschen ausgesucht. „Wo ist Euer Gatte?“, wollte der Hüne wissen. Jel konnte sich nicht vorstellen, dass eine Frau mit ihrem Kind allein reiste, zumal sie nicht den Eindruck machte, dass sie körperlich besonders stark war. Warum auch hätte sie sich ihm anschließen wollen?
Er fing einen traurigen Blick ein. „Er ist vor einiger Zeit verstorben… in der Grabstätte. Mein Mann war Archäologe und ich möchte ihn dort seine letzte Ehre erweisen.“ Sie senkte betrübt die dunkelbraunen Seelenspiegel. „Das… tut mir leid.“ Der Yrr wusste nicht so recht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte und schwieg dann. So kam es dazu, dass die drei zusammen den langen Weg auf sich nahmen, umgeben von unterschiedlichen Wesen… Die Nacht war kalt, wie der Winter und der nächste Tag war, wie vorhergesagt, derart stürmisch, dass keiner der Anwesenden wirklich etwas sehen konnte. Der Wind peitschte heulend gegen seine Kleidung und da er sich an die Anwesenheit von Gäa und ihrer Tochter bereits gewöhnt hatte, ließ er es sogar zu, dass sie sich an ihn festklammerten und hinter seiner großen Gestalt Schutz suchten… Stunden dauerte der Sturm. Noch nie hatte der Mann so heftige Windböen erlebt. Doch scheinbar waren die extremen Wetterbedingungen hier üblich.

Doch es kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie endlich ankamen. Die Mutter verabschiedete sich von Jeldrik und das kleine Mädchen winkte ihn fröhlich zu. Vielleicht hätte auch er jetzt einen Sohn oder eine Tochter, vielleicht sogar zwei oder drei… Efiane… Sie war seine erste große Liebe und sollte eigentlich die letzte sein. Der Gedanke traf ihn, wie ein Speer mitten ins Herz und er fasste sich an die Stelle, verzog das Gesicht und musste sich anstrengen, keine Panikattacke zu bekommen. Blitzartig tauchten Bilder in seinem Kopf auf. Blutige Bilder, schreckliche Szenen… Mord, abgetrennte Körperteile, Tod, Leid, Hass… Jeldriks Herz hämmerte gegen die Brust. Der Schmerz war einfach unerträglich. Schnell ging er in Deckung, hinter einem Zelt, wo er nicht gesehen wurde und versuchte sich zu beruhigen. Stets hatte sich der Hüne bemüht, seine Erinnerungen zu unterdrücken. Doch wenn sie hochkamen, kamen sie mit voller Wucht.
„Maestro, geht es dir gut? Beruhig dich… Es ist alles jut. Du bist in Sicherheit!“ Die vertraute, krächzende Stimme von Belenus riss ihn aus seinem Horrortrip.
„Oh bei den Göttern…“ Seine Stimme war brüchig und voller Schmerz. Tränen liefen ihm die Wangen herunter, sein Gesicht war schmerzverzerrt und er vergrub es hinter seinen Händen. „Ich halte das nicht mehr aus… diese Schmerzen. Es ist alles fort. Es… ist, als wäre es gestern gewesen…“
Mit Mühe bahnte sich der Rabe seinen Weg aus dem Mantel und schlüpfte kopfwärts hinaus und befreite sich aus seiner Kleidung, hopste vor ihn und blickte ihn liebevoll an. Belenus wusste um den Schmerz seines Herren. Er wusste es nur zu gut und als sein Freund war ihm klar, wie sehr der Elb litt. Nur ihm gegenüber zeigte der Mann Gefühle. „Es is‘ drei Jahre her. Ich bin bei dir, okay? Maestro, beruhig dich. Ik glaub dat war keene jute Idee, mit dieser Frau und der Tochter zusammen zu jehen.“ In der Tat… So verharrte er einige Minuten im Schneidersitz und kam langsam wieder zur Besinnung… Bald musste er sich mit den beiden Teamkameraden treffen. Da musste er seine Fassung wahren. Doch irgendwann war es tatsächlich wieder so weit, dass er sich zeigen konnte. Das große Zelt war in Sichtweite und er steuerte schnurstracks darauf zu und als er hineinwollte, stieß er auf zwei Personen. Bei einer war er sich sicher, dass es eine Person war. Eine junge Frau mit zwei Hörnern auf der Stirn und… ein Riese!? Erstaunt blickte der Elb zu dem großen Rotschopf von einem Mann hoch. Der war doppelt so groß wie er! „Verzeihung? Ich muss hier mal durch. Ein Auftrag wartet hier auf mich.“

⭑⭑⭑✵⭑⭑⭑


„Jeldrik“„Spieler“„NPC“Denken„Belenus“
Theme • Steckbrief

Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle TMLT701
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Flint Wood

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDi 29 Jun 2021 - 22:29


2 | 8
Flint half noch ein wenig mit, zurrte ein paar Seile fest, haute ein paar Heringe tiefer in den Sand, trug lose Gegenstände, die noch nicht vom Sturm erfasst und weggetragen wurden, unter Planen und tat, was man ihn anhieß. So verging eine ganze Weile (der Riese fand es schwer, die Zeit einzuschätzen), dann began die Naturgewalt, sich langsam zu legen. Noch immer tobte der Sturm, doch ließ die Stärke nach. Sah man nach Osten, konnte man den Sturm dorthin weitere ziehen sehen. All der aufgewirbelte Sand wirkte beinahe blutrot im Licht der Sonne. Zufrieden wuschelte der Gigant sich mit den Händen durch die Haarpracht, um den darin verfangenen Sand herauszuschütteln, bevor er sich zu einem der größeren Zelte aufmachte, wo man den werten Herrn Schielmann nun (hoffentlich) erreichen konnte.
Flint steckte den Kopf hindurch, wozu er sich ducken musste, und staunte nicht schlecht. Wo das andere große Zelt wie eine Art Lagerhaus vollgestopft war, war dieses Zelt beinahe leer - einzig der Boden war über und über mit Zeichnungen, Karten, Notizbückern, Abschriften von Inschriften und und und bedeckt. Das leichte Papier wurde von verschiedensten "Briefbeschwerern" gehalten. Von einfachen Steinen über Geschirr und Besteck (in unterschiedlichen Reinheitsgraden) bis hin zu Schuhen war scheinbar ohne großes System einfach genommen worden, was gerade da war, um die vielen losen Zettel und Blätter an Ort und Stelle zu halten.
Ein Mann, menschlich, tänzelte zwischen dem "Blattwerk" umher, den Rücken hatte er durchgebeugt und die Nase hing nur wenige Handbreit über dem Boden. Während er die Schriftstücke absuchte, machte er Notizen auf einem Klemmbrett, das er in den Händen trug. Herr Schielmann?, wollte Flint wissen und drückte sich vollends in das Zelt.
Der Mann sah auf, blickte durch eine dicke Hornbrille, die seine Augen seltsam vergrößerte, zum Riesen. "Oh, hmm? Na Sie hab ich hier auch noch nicht gesehen.", stellte der Archäologe fest. Flint wollte sich gerade vorstellen, da rannte ihm jemand gegen den Oberschenkel. PASS DOCH AUF!!, brüllte er zornig und holte schon mit der Rückhand aus, da erkannte er einen vertraut wirkenden rosa Haarschopf zusammen mit zwei roten Hörnern. Was für ein Zufall. Nervensäge, Shion, hahaha!! Gut dich zu sehen!!, rief er begeistert aus (was einige der Blätter am Boden gefährlich zum Flattern brachte), beugte sich zu Shion hinunter und streckte ihr die Faust entgegen.
Der Riese hatte vor einigen Jahren das zweifelhafte Vergnügen gemacht, auf die junge Shion zu treffen. Neben einem gemeinsamen Kneipenverbot und der darauß folgenden Verbrüderung hatte sich herausgestellt, dass die Dame gerne zu Kartenspielen neigte und Flint hatte sich blöderweise drauf eingelassen. Eine halbe Stunde später hatte er einen Wochensold an das Mädchen mit den Hörnern verloren gehabt. Doch Flint war kein schlechter Verlierer, weshalb die beiden einige Zeit lang gemeinsam unterwegs waren. Shion gab Flint genügen Chancen auf eine Revange, doch das Glück war ihm nicht hold gewesen. Nachdem sich die Wege der beiden dann getrennt hatten, hatte der Riese nie wieder etwas von der Rosahaarigen gehört und sich dabei auch nicht mehr gedacht. Doch hier, gefühlt am Arsch der Welt, wieder aufeinanderzutreffen, das hatte beinahe schon etwas von Schicksal.
Und Flint hatte für eine potentielle Verbündete hier im Lager gute Verwendung. Ich war erster da!, stellte er fest, als Shion sich dennoch an ihm vorbeidrängen wollte, und es entstand ein kurzes Gerangel zwischen den beiden, bevor noch ein dritter eintrat.
Der Kerl war, für Kleinlinge, hochgewachsen, hatte schneeweiße Haare und die Hautfarbe passte da auch dazu. Sein Körper steckte in teurer Klamotte und seine Stimme zeugte von Ruhe und Anstand. Netter Kerl, bisher, Flint nickte ihm zu. Na dann eben alle gleichzeitig verdammt!, beschloss Flint (gab somit quasi seine Pole Position auf) und wandte den Kopf zurück zum Archäologen um, der das kleine Schauspiel am Zelteingang amüsiert betrachtet hatte. Ich bin Flint Stone, das da ist Shion und der Helle muss sich selbst vorstellen., meinte der Riese, wieß mit seinen Händen zuerst auf sich, dann auf Shion und zuletzt zu Jeldrik. Ich glaube, wir sind alle drei wegen der Quest hier. Magier, zur Fallenentschärfung. Damit war doch die Situation gut zusammengefasst.
"Na bei so einem bunten Haufen kann da ja gar nichts mehr schief gehen.", sprach der Forscher mit einer Gelassenheit und Zuversicht, dass Flint direkt vermutete, der Kerl sei auf Drogen. Hing da irgendein Dampf im Zelt? Hmm... "Ich bin Professor Heiko Schielmann, der Leiter der Ausgrabung und damit euer Auftraggeber. Wir sind seit einigen Wochen dabei, die Grabkammern des alten Hochkönigs Sou-Vla-Ki zu erforschen." Flint nickte und hörte zu, das war so jetzt der Part, an dem es die wichtigen Informationen gab, glaubte er. "Bisher wurden einige Vorkammern und Nebengräber erschlossen, doch je tiefer wir in die Grabanlage eindringen, desto gefährlicher wird es." Gefährlich? "Ja sicher! Fallen, ganz gemeingefährliche. Manche sogar mit Gift, und das nach..." Schielmann wuselte kurz zu einem nahen Papierstapel, warf sich bückend einen Blick darauf und redete dann weiter. "...schätzungsweise anderthalb Jahrtausenden, erstaunlich erstaunlich. Ein Extrakt des  Opistophthalmus glabrifrons, meiner Meinung nach... Ich schweife ab." Das tat er in der Tat. Zum Glück hatte er es selbst bemerkt. "Auf jeden Fall, da kommt ihr ins Spiel. Als Magier kommt ihr bestimmt mit Fallen besser klar, deshalb werdet ihr beim nächsten Vorstoß die Vorhut bilden. Also voraus gehen, Fallen erkennen und entschärfen." Das war ja ziemlich simpel. Vorgehen und nicht von Giftfallen getroffen werden. Beinahe schon ein wenig zu simpel für Flints Geschmack. "Es gibt einen Tageslohn, den ihr bekommt, wenn ihr aktiv an den Grabungen teilnehmt. Den Papierkram macht jemand anderes mit euch. Wollt ihr noch was wissen?" Der Riese hatte sicher noch die ein oder andere Frage, doch blickte er nach links, zu Shion, und rechts, zum großen Weißhaar, und wollte die auch mal zu Wort kommen lassen.

@Shion @Jeldrik


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Shion

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyFr 2 Jul 2021 - 13:58

Shion legte noch einmal den Kopf in den Nacken, um ihre eigene Empörung zu verdeutlichen. "Ich geb' dir gleich Nervensäge UND BRÜLL' NICHT SO SONST PLATZEN NOCH KÖPFE!" Keifte sie schrill nach oben und schluckte durch den weit geöffneten Mund aufgewirbelten Sand, der durch die Luft waberte. Hustend und keuchend trat sie zwei Mal gegen den großen Fuß Flints und boxte auch seinen Oberschenkel, weil die Kevuem offensichtlich gerade nicht mehr in der Lage war, sich anders auszudrücken. Natürlich war es nicht ihr Ziel, ihn zu verletzen, selbst wenn - für Flint waren diese Schläge und Tritte wahrscheinlich so ähnlich lästig wie Stiche von frischgeschlüpften Mücken. Als die Luftröhre wieder mehr oder weniger Ruhe fand, räusperte Shion kräftig und grinste breit, während sie den Faustgruß erwiderte. Ihr gefiel die lockere Art und Weise mit dem Riesen, bei ihm musste sie kaum aufpassen, was sie sagte oder wie sie es sagte, weil er einen ähnlichen Humor besaß, sie einander respektierten und tolerierten. Daher fürchtete sie auch keine weiteren Konsequenzen nach dem leichten möchtegern Piesacken. Das kannte er ja schon. Ob die erste Zusammenarbeit mit ihm auch so reibungslos verlief, stand in den Sternen, immerhin hatte sie den Mann zuvor noch nicht wirklich seriös erlebt. Aber vielleicht änderte sich sein Handeln gar nicht. Mal sehen! Dann wickelte sie das verrutschte Tuch erneut über den Mund und nuschelte irgendwas von 'blöder Sand', wischte die Tränen aus den Augenwinkeln, ehe eine weitere Person an das laute Duo herantrat.
"Nee, ich zuerst!" Protestierte die 18-Jährige, ohne nachzudenken und umzudrehen, versuchte wieder durch Flint und Eingang zu schlüpfen. Nachdem keine Widerworte mehr fielen, verlor Shion das Interesse an dem 'Wettkampf', ließ vom Riesen ab und drehte schließlich doch zum Neuankömmling um. Zunächst entdeckte sie Weiß, Weiß und noch mehr Weiß. Die Kupferaugen mit Fadenkreuz als Pupille wanderten langsam von unten nach oben und oben und oben ... Was zur Hölle noch ein Riese?! Nein, dafür war der bleiche Mann dann doch zu schmal und klein geraten, oder? Eventuell doch ein Riese mit Handicap? So oder so, nach dieser Quest hatte die Kleinste in der Runde mit Sicherheit einen steifen Nacken. Auch wenn der andere nicht sooo riesig war wie Flint, war er dennoch groß genug, um ihr dieses Leid ebenso zu bescheren. Die gemeinsame Zeit mit dem Rotschopf hatte ihr nachhaltig wirklich Schmerzen bereitet, grrr. Sie war eben viel zu neugierig und beobachtete gerne die Mimik des Gesprächspartners. Es war nicht zu übersehen, wie sehr die Rosahaarige ihn anstarrte, als sie beim Gesicht ankam und es ploppten immer mehr Fragen in ihrem Köpfchen auf, die sie ihm unbedingt stellen musste! Doch die mussten wohl oder übel warten, denn in dem Moment, als sie ihre Lippen wieder freilegen wollte, machte Flint Platz - und sie stolperte mit einem erstickten 'uff' rückwärts durch den Eingang in das Zelt hinein. Doch Shion konnte sich gerade noch fangen; wollte trotzdem wieder meckern, ließ es aber bleiben, als sie einen Haufen Papierstapel entdeckte. Am liebsten wäre sie dort hineingesprungen und hätte jedes einzelne Blatt unter die Lupe genommen, aber als die Namensvorstellung schon begann, ließ sie auch diesen Drang vorerst bleiben.
Die Kevuem kicherte bei 'Schielmann' und stieß amüsiert ihren spitzen Ellenbogen in Flints Bein, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Sie kniff ihre Augen zusammen, schielte der Prof tatsächlich? Sie war nicht sicher, da sein Pony teilweise im Gesicht hing und dadurch Schatten entstand. Während der Prof also ein paar Infos über den Ort und die Quest preisgab, hörte Shion aufmerksam zu, während sie neugierig durch das Zelt spazierte und merkwürdig aussehende Gegenstände antatschte. Ihr Verhalten schien dem Schielmann zu missfallen, denn zwischen seiner Rede scheuchte er sie mit tadelnden Blick zurück zu den anderen beiden. Hmpf. "Ooooh! Opistophthalmus glabrifrons!", ignorierte die Gehörnte freudig die erwähnten Fallen und klopfte ein paar Mal aufgeregt mit dem Handrücken ohne Rücksicht gegen Jeldriks Seite. "Ein Skorpion, der schwere Vergiftungen verursachen kann! Wie cool! Hoffentlich sehen wir welche!" Sie strahlte dem Weißhaarigen mit einem offenen Grinsen entgegen und zeigte somit den Ausmaß ihrer Piranha-Zähne. Doch das kümmerte die junge Erwachsene null. Es war klar erkennbar - Shion hatte Bock auf diese Quest voller Gefahren und wollte gleich losstürzen. "Hast du mal welche gesehen? Allein in Büchern sehen die Tierchen faszinierend aus!" Plapperte die Aufgeregte weiter und dachte gar nicht daran, Fragen bezüglich der Mission zu stellen, immerhin hatte der Prof bereits erläutert, was das Trio tun sollte. Dass man auch genauer nachhaken könnte, war ihr gerade egal. Selber schuld, wenn man so was Exotisches ansprach!

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDi 6 Jul 2021 - 19:28



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Nachdem Jeldrik Platz bekam, um einzutreten, sah er sich zwei sehr unterschiedlichen Gestalten gegenüber. Die beiden, die offenbar seine Kameraden waren, kannten sich bereits, denn das Mädchen sprach ihn direkt mit Flint an. Flint Stone. Und die Andere hieß Shion. Jetzt wusste er ihre Namen. Das Mädchen schien ein recht großes Mundwerk zu haben, strahlte Selbstbewusstsein und Dominanz aus, während Fint mit seiner schier überdimensionalen Körpergröße Eindruck machte – sein herzliches Lachen zeugte davon, dass er ein Mann war, dessen Herz am rechten Fleck zu sein schien. Beide machten auf den Elben keinen bösartigen Eindruck, was ihn froh stimmte, da er sich in seinem letzten Auftrag mit ganz anderen Leuten herumschlagen musste. Unfreiwillig erinnerte er sich an den rosahaarigen Elben, welcher sich furchtbar aufgeführt und ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte – aber das war Schnee von gestern. Er musste sich nun auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

„Jeldrik, angenehm.“ Er nickte seinen beiden Kameraden distanziert zu, während er sich seine Kopfbedeckung und den Mundschutz abnahm und widmete sich dann seinem Auftraggeber. Jetzt konnte man ohne Zweifel erkennen, dass Jel ein Elb war. Professor Heiko Schielmann – ein ungewöhnlicher, fremd klingender Name, dessen Laut er bisher nur ganz selten in seinem Leben vernommen hatte. Er erklärte dem Trio die Ausgangslage. Während er erzählte und Shion begeistert auf die Einzelheiten einging, blieb er schweigend im Hintergrund und analysierte die Informationen. Die Grabstätte war uralt und noch funktionierende Fallen. Entweder waren die damaligen Ingenieure ihrer Zeit voraus oder sie wurde von einer Zivilisation erbaut, die technisch noch fortgeschrittener war, als die heutige. Mit Geschichte kannte sich Jeldrik wenig aus, wusste lediglich die Namen unterschiedlichster Schlüsselfiguren und ein paar wichtige Datums, aber das beschränkte sich alles eher auf die letzten zwei Jahrhunderte. Großmutter Saya hatte ihn damals viel über ihre Jugend erzählt… es waren andere Zeiten gewesen.

Da sich keiner dazu herabließ, Fragen zu stellen, musste das wohl der Weißhaarige übernehmen. Er hob für einen kurzen Moment seine schwarzbehandschuhten Hände und sagte: „Ich wüsste gern, um welche Fallenarten es sich handelt. Mit diesen Informationen kann man die Mechanik einkalkulieren und die Fallen vielleicht umgehen.“ Der Professor blickte den Hünen, der neben Flint eher wie ein kleiner Junge aussah, an und kratzte sich am Kinn. „Ja, da wäre etwas. Kürzlich ist jemand auf eine Druckplatte getreten – da wurde wohl eine Selbstschussanlage ausgelöst und einige meiner Leute wurde von vergiftete Pfeilen getroffen. Hütet euch davor und achtet auf den Fußboden. Einer der Überlebenden sagte, die Druckplatten sind nicht ganz unsichtbar und man kann sie bei genauerem Hinsehen erkennen. Noch etwas?“ Der Mann hielt kurz inne und überlegte. „Ah, da fällt mir noch etwas ein. Einem von uns hat’s übel erwischt. Ein Steinblock ist auf einen meiner Archäologen gefallen. Der war sofort tot. Ich habe das Ding mit meinen eigenen Augen gesehen. Wiegt bestimmt eine halbe Tonne oder sogar mehr. Ähm, fahr fort. Gibt es noch etwas?“
„Ja“, setzte der Elb noch einmal an. „Gibt es irgendwelche Tiere, die uns schaden könnten?“
„Eigentlich haben wir bisher keine Tiere in den Höhlen gesehen – jedenfalls keine, die der Erwähnung wert sind. Wie gesagt, nehmt euch vor den Fallen in Acht, dann seid ihr hoffe ich auf der sicheren Seite.“

Jeldrik war zufriedengestellt und trat einen Schritt zurück. Überzeugt von der Sicherheit war der Elb allerdings nicht gerade. Diese Fallen waren lebensgefährlich und keiner konnte wirklich wissen, ob sie da leben wieder herauskamen. Er hoffte, dass sie dafür gut honoriert werden. Den Marsch in die Wüste, diese Tätigkeit… Der Elb hoffte, dass er mehr zurückbekam, als er an Energie aufgewendet hatte. Sonst überlegte er es sich, ob er das nächste Mal so einen Aufwand auftrieb. Allerdings…. Wenn er an diese fleißigen Leute dachte, die hier jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzten, ruderte der Mann mit seinen Gedanken zurück. Wenn die Drei nicht halfen, würden mit Sicherheit noch mehr sterben. Konnte er das zulassen? All die Menschen und andere Wesen, die durch ihre Hilfe überleben konnten? Sein innerer Gerechtigkeitssinn schaltete sich ein. Wie konnte er auch nur ansatzweise daran denken, dass alles zu seinem persönlichen Vorteil passieren sollte? Der Yrr schämte sich. Damals… konnte er nur dastehen und zusehen, wie… Nein! Mit aller Kraft versuchte er diese Gedanken in den hintersten Winkeln seines Bewusstseins zu schieben… Es gelang ihm knapp und er konnte sein Gesicht wahren. Seine roten Seelenspiegel ruhten abwechselnd auf seine Kameraden und dem Professor. Das würde anstrengend werden… doch wenn er dadurch verhindern konnte, dass Andere ihr Leben verloren, übernahm er diese Aufgabe gern, wenngleich ihm Teamarbeit überhaupt nicht schmeckte. Er war Einzelgänger. Das lag in seiner Natur… nun, nicht ganz. Seit dem damaligen Vorfall war er so. Das Vertrauen missbraucht, die Vorsicht gestiegen… Ein Leben voller Skepsis.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyMo 12 Jul 2021 - 2:02


3 | 8
Ironischerweise war Shion, die einzige, die herum brüllte. Und dann beschwerte sie sich auch noch. Das Rufen und Kreischen artete nach kurzer Zeit in Husten, Schlagen und Treten aus und wurde von Flints brummendem Lachen begleitet, als der Rotschopf sich an der doch eher eigenen Begrüßung der alten Reisegefährtin erheiterte. Als die Gehörnte auf Flints Faustschlag antwortete, zog der Riese die Mundwinkel so weit im Grinsen nach oben, dass er einen kurzen Moment die Augen zusammenkneifen musste. Dann legte er den Zeigefinger auf den Kopf der aufbrausenden Magierin, genau zwischen die Hörner, und wuschelte ihr damit kurz durch das Haar. Schön, dass es dir gut geht, Kleine., sprach Flint ruhig.
Die beiden waren zwar ein paar Wochen gemeinsam unterwegs gewesen, doch dann hatten sie sich aus den Augen verloren und einige Jahre nicht mehr gesehen. Vielleicht würde sich das jetzt ja ändern? Die Opportunistin würde sich bei Royal Crusade sicher wohl fühlen. Und dann wiederum war Shion, wenn Flint sich da recht entsinnte, nie großartig eine Frau für Bindungen, Verpflichtungen oder dergleichen gewesen.

Der dritte im Bunde stellte sich als “Jeldrik” vor. Flint enthielt auch dem hochgewachsenen Mann den Faustgruß nicht vor, reckte seine Rechte dem blassen Kerl entgegen und wartete ab, ob dieser einschlagen würde. Freut mich, Jeldrik!, polterte es von Flint zum Gruß, bevor der Professor mit seinen Erklärungen anfing. Dann musste halt später Zeit zum Kennenlernen sein.
Aus dem Augenwinkel warf Flint - wenn Shion ihm nicht gerade den Ellenbogen in die Wade stieß um sich über den Namen des Professors lustig zu machen (was von Flint natürlich ein Kichern erntete) - dem Dritten ab und zu einen Blick zu. Er war für einen Menschen beinahe schon zu groß, dazu kamen noch die spitzen Ohren. Flint hatte zwar auf seinen Reisen schon den ein oder anderen Elben gesehen, doch Jeldrik hatte noch etwas anderes an sich. Oder in sich. Doch im Moment konnte der Riese nicht so recht den Finger darauf legen, was es war.

Professor Schielmann erklärte also, was die Dreie zu erwarten hatte: Giftpfeile, Druckplatten und Steinquader - bisher. Missmutig verzog Flint das Gesicht, alles keine guten “Gegner” für ihn. Der Riese war zwar ein wenig härter im Nehmen als die meisten Leute, doch gegen Gift half ihm das nichts. Sonderlich leicht auf den Beinen war er auch nicht, er war eher eine Dampfwalze, weniger eine Primaballerina. Und Steinquader, die eine halbe Tonne oder mehr wogen, waren selbst für den kräftigen Riesen doch eine Hausnummer zu schwer.
Als weder Jeldrik noch Shion noch Fragen an den Archäologen übrig hatten, stellte Flint die einzige, die ihm noch übrig war: Und wann geht es los?
Professor Schielmann blickte Flint einen Moment an, lief dann wortlos zum Zelteingang, warf einen Blick hinaus und drehte sich dann wieder um, zu den Magiern blickend. "Na der Sandsturm hat uns heute einen ganz schönen Strich durch die Rechnung gemacht. Den nächsten Vorstoß wagen wir besser erst morgen."
Das dämpfte die Stimmung Flints ein wenig, der Riese hatte sich noch auf Action am gleichen Tag gefreut. Doch wenn er ehrlich war, dann steckte ihm die anstrengende Anreise noch in den großen Knochen und einen Abend lang ausspannen, sich mit Shion auszutauschen, Jeldrik kennen lernen und eventuell einen Plan für den morgigen Tag machen, das klang gar nicht so abwegig. Und was trinken konnte der Riese dann auch. "Am Ost-Ende des Lagers müssten noch zwei Zelte frei sein, da dürft ihr euch einrichten. Gegen Sonnenuntergang gibt es Abendessen für alle, falls ihr da teilhaben wollt. Also hopp, hopp, ich muss hier noch ein paar Sachen erledigen." Damit war das Briefing wohl beendet.

Am Ost-Ende des Lagers gab es tatsächlich zwei große, leerstehende Zelte, in denen Jeldrik, Flint und Shion es sich gemütlich machen konnten. Nur wie nur aufteilen? Flint nahm so viel Platz weg, das es in seinem Zelt wohl sehr kuschelig werden würde, sollte sich ein zweiter dazugesellen. Doch Jeldrik, so schätzte Flint ihn ein, sah nicht wie der Art von Kerl aus, der sich einer Dame wie Shion aufdrängen würde. Bestimmend (und schwungvoll) schleuderte Flint seinen Seesack in eines der Zelte und beobachtete dann, wie die anderen beiden sich verteilen würden. So konnte er vielleicht etwas über seine Gefährten lernen.
Unabhängig davon stellte er sich Jeldrik - nach der Zeltwahl - aber noch noch einmal richtig vor. Jeldrik, ich bin Flint., wiederholte er seinen Namen und präsentierte sich mit breiter Brust vor dem Elben. So Aufträge wie der hier, das ist beinahe schon mein täglich Brot. Meine Stärken sind… also… dass ich stark bin. Mit meiner Magie kann ich mich noch stärker, schneller oder tougher machen. Ich hoff, dass wir gut zusammen arbeiten werden! Der Blick des Riesen blieb am Zweihänder Jeldriks hängen, der Anblick entlockte Flint ein Grinsen. Er mochte Leute, die sich dem Zweikampf verschworen hatten. Vielleicht hatte der Elb ja Lust auf einen Trainingskampf? Nette Klinge. Leider werden uns unsere Schwerter gegen Giftpfeile und Fallblöcke nix helfen. Ein Königreich für ein paar Wüstenbanditen, das wäre ein Spaß!, schwärmte Flint und legte die rechte Hand an den Schwertknauf - machte aber keine Anstalten, seine Waffe zu ziehen. Du siehst nicht aus, als wärst du oft in der Wüste unterwegs…, Flint spielte natürlich auf die eher bleiche Haut des Elben an. Wo kommst du her?

Doch auch Shion würde sich einem kurzen Gespräch mit Flint nicht entziehen können. Kleine, ich brauch nachher ein paar Minuten mit dir. Flint hatte da etwas Dringendes mit der aufgedrehten Dame zu besprechen und er war sich noch nicht sicher, ob der Riese Jeldrik auch dabei haben wolle. Dazu kannte er den Weißhaarigen noch nicht gut genug.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyMi 14 Jul 2021 - 16:42

Oho! Auch wenn dieser Jeldrik von der ersten Sekunde an einen wirklich zugeknöpften Eindruck machte, schien ihm Shions Ruppigkeit nicht sonderlich zu stören. Zumindest war er in der Lage, den Ausrutscher mit der Hand gekonnt zu ignorieren und unkommentiert zu lassen. Ob das wohl ein Test ihrerseits war? Vielleicht! Denn nichts war schlimmer als eine Zusammenarbeit mit Mimosen. Da war seine reservierte Art zwar besser, aber gleichzeitig deutlich schwieriger zu lesen - ein Verhalten, das gründlich untersucht werden musste! (Außerdem provozierte Shion gerne, um Trantüten aus dem Schneckenhaus zu locken, aber psssht.) Erfahrungsgemäß konnten versteckte Persönlichkeiten wiederum ziemlich unangenehm werden, doch vielleicht war der Weißhaarige bloß schüchtern. Jedenfalls warf er noch wichtige Fragen in die Runde, die der Schielmann ohne Zögern oder Gefühl beantwortete und animierte das Trio sogar dazu. Hegte der Prof etwa eine Vorliebe für das Leid anderer? Hm! Als der Mann über die Unfälle sprach, konnte man aber auch Shions Reaktion darauf kaum übersehen, deren Augen vor Begeisterung zu leuchten anfingen und sich mit jeder Erwähnung einer neuen Falle ein Stück weiter öffneten. Die gefallenen Kameraden des Profs juckten sie dabei natürlich gar nicht, immerhin kannte sie niemanden von ihnen, doch dass sie demnächst eine große Kammer mit allerlei gefährlichen Schutzmechanismen besuchen durfte, war einfach extrem aufregend! Die Gehörnte hatte zwar noch keine Ahnung, wie sie zum Beispiel fliegende Pfeile abwehren beziehungsweise solche Fallen umgehen sollte, aber das würde schon irgendwie klappen. Klienten sollten es zur Gewohnheit machen, gewisse Fähigkeiten zu verlangen, doch das wäre ja zu einfach was? Den Schielmann interessierten die Talente der ungleichen Truppe scheinbar null; denn Magier war nicht gleich Magier, der alles verpuffen lassen konnte. Ein Fakt, den Unbegabte wohl nicht in den Sinn kam. Na, sei's drum! Auch wenn die junge Kevuem bereits die nicht vorhandenen Hummeln im Hintern spürte und gleich aufbrechen wollte, musste sie leider einsehen, dass das Wetter dabei nicht mitspielte und dem Prof wohl oder übel recht geben. Zwar war das bevorstehende Abenteuer total spannend, doch das eigene Leben dafür opfern war dann doch nicht drin.

###

Shion ließ weder Flint noch Jeldrik die Gelegenheit, die Vorstellung weiter zu vertiefen, solange sie der aktuellen Wetterlage ausgesetzt waren. Mochte ja sein, dass der Sand und der Wind den beiden nicht so viel ausmachte wie ihr - war sie doch deutlich kleiner und leichter; aber der Plausch außerhalb der Zelte musste nun wirklich nicht sein, ginge er auffallend gemütlicher! „Ich finde wir verlegen das Gespräch ins Innere! Kein Bock, noch mehr Sand zu fressen!“, rief sie also nach oben und verschwand ohne auf Antwort zu warten durch die Öffnung eines Zeltes. Wer die Nacht nun bei wem verbrachte, konnte man auch auf später verschieben, ohnehin war ihr die Wahl eher gleichgültig. Wahrscheinlich musste sie sowieso mit jemandem den Schlafplatz teilen, da die Männer einfach riesig waren und beide zusammen schlimme Folgen haben könnten. Als erstes entledigte sich Shion die Tücher vom Kopf und Gesicht gänzlich, schüttelte danach das lange Rosahaar aus und seufzte erleichtert. Trotz Wind war die Temperatur viel zu warm. Außerdem zog sie die zusammengebastelte Robe aus, sodass ein einfaches weißes Shirt und eine bequeme, hochgekrempelte Trainingshose zum Vorschein kam. Man konnte das Outfit durchaus als kuschelige Mode für auf die Couch betiteln. Den Sand aus den dunklen Sneakern schüttete sie achtlos in eine Ecke, kehrte ihn mit den Fingern jedoch schnell zu einem kleinen Häufchen; Ordnung musste sein! Dann hüpfte sie fröhlich summend zum Eingang zurück und platzierte die Schuhe sorgfältig auf eine Höhe daneben. Das Hab und Gut stellte sie in eine andere Ecke und setzte sich schließlich in Schneidersitz davor, ehe sie noch eine Feldflasche mit Wasser daraus angelte, und grinste in die Runde. Jap, im Grunde hatte sie sich für dieses Zelt entschieden, sollten doch die anderen entscheiden, wer bei ihr Ausruhen wollte/musste! „Alsooo~ Jeldrik, ja? Ich bin Shion.“, wiederholte sie wie Flint den eigenen Namen und klopfte mit der Handinnenfläche gegen die Brust. Daraufhin legte sie nachdenklich die Hand an das Kinn. „Ist das so üblich, die Stärken vor der Quest zu offenbaren? Das ist irgendwie langweilig ... Aber wenn das unbedingt sein muss: Ich kann coole Illusionen erschaffen und jemanden um den Verstand plappern.“, gab sie also ehrlicherweise zu. Ob das so klug war, wird sich wohl zeigen. Da dieser Auftrag Shions erster Offizieller war, hatte sie sich erst mal anzupassen. Aus Fehlern lernte man schließlich. Vorteil war, dass sie Flint kannte und der erzählte zunächst bestimmt keinen Mist, der sie in den Nachteil rücken könnte. Und trotzdem hatte diese Offenbarung einen leicht bitteren Nachgeschmack, da sie ihre Fähigkeiten normalerweise unbemerkt einsetzte. Wenn man sich darauf vorbereiten konnte, war das eher schlecht. „Bist du ein Vampir?!“, platzte es endlich hinterher, der verdammten Neugier sei Dank. „Ich mein ... Langes, weißes Haar, rote Augen, spitze Ohren, lange Reißzähne, bleiche Haut, irgendwie gut aussehend, kein Gramm Fett und so weiter und so fort. In vielen Büchern werden Vampire so beschrieben! Wie alt bist du? Wieso kannst du am Tag ohne Verbrennung umherwandern??“ Beinahe verurteilend zeigte Shion energisch bei jedem Fakt punktiert auf Jeldrik und lehnte dabei weit nach vorne. „Flint!“, ihr Kopf schnellte zum Riesen. „Wie kannst du bloß so sachlich bleiben?!“, ihr Kopf schnellte aufgeregt zum Elben und zurück, die junge Frau stockte einen Moment. „Oh, du wolltest mit mir reden?“

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyMi 18 Aug 2021 - 17:22



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Nachdem alles geklärt war, verließ das Trio das Zelt vom Auftraggeber und machte sich auf den Weg in Richtung Osten, auf denen zwei Zelte auf sie warteten. Wie bitte, zwei? Das stimmte den Elb mehr als unzufrieden. Entweder musste er sich mit Flint in das Zelt hineinquetschen oder er musste mit Shion in eins schlafen, was für ihn als Gentlemen auch nicht unbedingt infrage kam. Er sah sich einem Dilemma ausgesetzt, das er so nicht erwartet hatte. Mit undurchdringlicher Miene beobachtete der Mann, wie sich Shion und Flint in den jeweiligen Zelten gemütlich machten. Die beiden kannten sich doch, warum gingen sie nicht zu zweit in eins? Eine andere Lösung musste her, und zwar schnell. Vielleicht würde er sich eine Schlafgelegenheit in der Nähe suchen. Doch der Professor hatte nicht erwähnt, dass noch andere Zelte freiwaren, weshalb er sich nur zum Affen machte, wenn er vergeblich nach einem freien Schlafplatz suchte. Just in dem Moment gesellte sich Flint zu ihn und stellte sich noch einmal persönlich bei ihm vor. „Es ist auch mein Anliegen, dass alles reibungslos abläuft. Ich erhoffe mir auch eine gute Zusammenarbeit“, antwortete der Weißhaarige und nickte seinen beiden Kameraden höflich zu. Seine Stärken? „Nun, in einem Punkt muss ich Euch widersprechen. Mit Geschick und Geschwindigkeit kann man auch Pfeile mit einem Schwer aufhalten. Doch ich maße mir nicht an zu behaupten, ich wäre dazu in der Lage. Noch nicht jedenfalls“, kommentierte er Flints Aussage. „Eure Stärke wird gewiss eine Bereicherung für diese Mission darstellen. Ich würde auch von mir behaupten, dass ich meine analytischen Fähigkeiten einzubringen imstande bin. Es mangelt mir, wie Euch, ebenfalls nicht an körperlicher Stärke“, Jeldrik schwieg für einen Moment und überlegte, was er auf Flints Frage auf seine Herkunft antworten sollte. Er beschloss, vage zu bleiben. „Ich komme aus den Wäldern von Nordwest-Fiore. Dort ist das Klima für Gewöhnlich weniger dramatisch. Und Ihr?“ Der Kontrast zu ihm und Flint war wirklich gewaltig. Jel kam sich neben ihn sehr steif und kühl vor. Es war zwar nicht von Belang, doch er hoffte, dass das die Zusammenarbeit des Trios nicht störte, wenn drei so unterschiedliche Charaktere aufeinandertrafen. Dennoch befürchtete er, dass der Friede nicht lange währte. Nun hieß es, die Ruhe vor den Sturm zu genießen und das Beste aus der Situation zu machen.

„Ich finde, wir verlegen das Gespräch ins Innere! Kein Bock, noch mehr Sand zu fressen!“, meldete sich Shion. Sie hatte recht, zwar hatte er unterwegs seine Kopf- und Mundbedeckung wieder aufgesetzt, doch der Sand zerrte allmählich an seinen Nerven und er entschied sich kurzerhand, in Shions Zelt einzutreten. Nicht, dass er sich bereits entschieden hatte, wo er diese Nacht denn schlafen wollte. Der Yrr wollte nicht zwischen Tür und Angel mit jemanden sprechen. Sie hatte sich blitzschnell ihrer Kleidung für draußen entledigt und war nun sehr häuslich und gemütlich gekleidet. Wie er und Flint offenbarte auch sie ihre Stärken. Illusionen… hoffentlich würde das Mädel nicht auf die Idee kommen, sie an ihn oder Flint auszuprobieren. Dass sie andere Leute um ihren Verstand plappern konnte, glaubte er ihr aufs Wort. Denn sie bombardierte ihn mit Fragen, dessen Antworten auf sein Privatleben zurückzuschließen waren. Das nebenher gesagte Kompliment quittierte er mit einer ausdruckslosen Mine. Ein gepflegtes Äußeres war für ihn selbstverständlich und bedurfte keine besondere Aufmerksamkeit von außen. Er kam aber nicht umhin sich von ihren Worten geschmeichelt zu fühlen, was man dem Elben allerdings nicht ansah.

„Nun… In meinem Stammbaum findet sich tatsächlich die Blutlinie eines reinblütigen Vampirs. Ich erbte nur einige Äußere Merkmale, den Blutdurst habe ich nicht mitgenommen, worüber ich sehr froh bin“, er überlegte, was er noch sagen konnte, um ihre Neugierde zu stillen. „Ich kann tagsüber wie jeder normale Elb leben.“ Dass er sich nachts besser konzentrieren konnte und er die dunklen Stunden des Tages bevorzugte, verschwieg er besser. Nicht, dass noch ein weiterer Schwall Fragen auf seine Antworten folgte. „Ich lebe seit zweieinhalb Dekaden. Und… Ihr?“ Gegenfragen stellen fiel ihm ziemlich schwer. Nicht, dass es ihn sonderlich interessierte, wie alt seine Kameraden waren, doch es war wohl eine universelle Formalität sich über solche banalen Dinge auszutauschen. Jeldrik hatte noch einiges zu lernen. Just in dem Moment lugte Belenus‘ Köpfchen aus seinem Ausschnitt. „He, kann ik jetz‘ ma‘ raus?“
„Draußen wütet noch der Schneesturm. Du kannst dich hier ins Zelt setzen, bis er vorbei ist.“ Er hob seinen Blick auf Shion. „Verzeihung, das ist mein Begleiter“, klärte er sie auf. Plötzlich meldete sich Flint. Er wolle allein mit der gehörnten Frau sprechen. „Nun, ich würde vorschlagen, ich verweile so lange in Flints Zelt während Eurer Unterredung“, sagte der Hüne, stand auf und ging in Flints Zelt, in dem er auch Belenus freiließ. Dieser reckte genüsslich seine schwarz-weißen Flügel und setzte sich dann neben seinen Freund. Es brachte nichts, gegen die geheime Unterhaltung der beiden zu rebellieren. Der Riese und die Rosahaarige kannten sich, da ging ihm private Gespräche nichts an. So viel Anstand hatte der Elb und auf seine gute Erziehung war er sehr stolz.

„Wat meenste, wat die beeden da labern?“, fragte der kleine Raberich. „Ik find dit net jut, dat se dich ausschließen. Schließlich biste auch eener vom Team.“
„Sei nicht albern. Mir ist es herzlich egal, was sie bereden. Ich möchte die Mission möglichst glatt durchbekommen. Kleinigkeiten wie diese sollten uns kein Dorn im Auge sein.“ Der Elb strich mit seiner Handfläche über das Gefieder und hatte seine Stimme gedämpft. „Du hattest eine Weile nichts mehr zu essen. Hier, iss.“ Jeldrik holte aus seiner Tasche eine kleine Dose mit Regenwürmern hervor, die er vor der Reise für seinen Begleiter gesammelt hatte. Darüber freute sich der kleine Vogel natürlich und er schlang die zappelnden Tierchen gierig herunter. Ein dünnes Lächeln umspielte Jeldriks Lippen. Ob es in der Nähe warme Nahrung gab, die man kaufen konnte? Langsam bekam der Mann Hunger. Seit Stunden hatte er nichts mehr gegessen. Das Wasser war auch aufgebraucht. Ob es in der Nähe eine Oase gab? Er würde sich rumfragen, sobald das Unwetter vorbei war. Der Yrr hoffte, dass es möglichst bald der Fall sein würde…

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyMi 25 Aug 2021 - 5:26


4 | 8
Argwöhnisch kniff Flint die Augen zusammen und betrachtete die rosahaarige Gehörnte. Dass sie mit einer Unmenge an Worten jeden Zuhörer dazu bringen konnte, sich die Ohren zuzuhalten oder um Gnade zu flehen, dass die Tortur doch endlich enden solle, war dem Riesen bereits bekannt, dazu hatten bereits einige Stunden in der Gesellschaft Shions gereicht. Doch dass sie mit Illusionen auffahren konnte, das war dem Rotschopf neu. Während die beiden einige Zeit zusammen verbracht hatten war das Thema "Magie" nie so recht aufgekommen, tatsächlich wusste der Crusader lange Zeit nicht, dass Shion überhaupt eine Magierin war. Hast du damit immer im Kartenspielen gewonnen?, wollte Flint wissen. Nicht, dass es ihn stören würde. List und Tücke gehörten ebenso ins Repertoire eines Kriegers wie Mut und Stärke. Doch wenn Shion mit ihrer Magie Flint an der Nase herumgeführt hatte, dann wollte der Riese das wenigstens wissen. Denn aus seinen Fehlern zu lernen, das machte nicht nur einen schlauen Krieger sondern allgemein einen erfolgreichen Menschen/Riesen aus.
Jeldrik stellte sich als halbwegs gesprächig heraus und wich keiner der Fragen Flints aus. Dass er eher aus dem Norden kam, das glaubte der Riesen dem Elben auf’s Wort und auch sonst hatte der Rothaarige keinerlei Anlass, an den Worten des bleichen Gentlemans zu zweifeln. Ich hab noch nie jemanden gesehen, der mit ‘nem Schwert ‘nen Pfeil abwehrt., meinte der Riese nachdenklich, während er seinen massiven Körper langsam so positionierte, dass Jeldrik und Shion in seinem Windschatten waren. Der Wüstensturm zerrte am roten Mantel des Kriegers und ließ ihn wie den Zeltstoff flattern. Allgemein war es recht laut, also rief Flint ein wenig. Aber denkbar ist es schon.

Shions Idee, das Gespräch ins Innere eines Zeltes zu verlegen, war tatsächlich eine gute. Der Riese ließ den beiden anderen den Vortritt, ging dann vor dem Zelt in die Hocke und streckte nur den Kopf und einen Teil des Torsos durch die Öffnung in der Zeltplane, sonst würde er drinnen zu viel Platz wegnehmen. Als die Gehörnte ihre Tücher vom Kopf nahm konnte der Riese ihr Gesicht zum ersten mal wieder richtig betrachten, sah die raubfischartigen Zähne und die seltsamen Iriden der jungen Frau. Jeldrik hatte, wie Flint, ebenfalls roten Augen aufzuweisen, eine Eigenschaft, die alle drei Magier sich teilten. Seltsam. “Seltsam” traf allgemein auf die Dreiergruppe zu. Shion sah aus wie eine Mischung aus einem Mädchen, einem Piranha und einem Teufelchen, Jel war - wie er es selbst Shion gerade erklärte - ein Elben-Vampir-Mischling und Flint… Flint kam sich - wohl zum allerersten Mal seit langer Zeit - als einer der Normalsten vor, er war halt einfach ein wenig groß.
Nachdem die Vorstellungsrunde geendet hatte, tauchte aus dem Hemd des Elben noch ein Rabe auf. Belustigt gluckste Flint, als Jeldrik mit dem krächzenden Vogel sprach - und zweifelte dabei keinen Moment lang an, dass die beiden einander auch wirklich verstanden. Elben-Kram. Die beiden ließen Shion und Flint, auf dessen Bitte hin, ein paar Minuten Zweisamkeit. Geduldig wartete der Riese, bis Jeldrik sich an ihm vorbeigequetscht hatte, und zog dann die Plane um seinen Kopf herum ein wenig fester zu - nicht, dass er noch belauscht wurde.
Mit etwas gesenkter Stimme richtete er einen Vorschlag an die alte Bekannte: Okay, Kleine, ich bin eigentlich hier um ein paar Relikte aus dem Tempel zu erobern. Der Unterschied zwischen “klauen” und “erobern” - so Flints Definition - war, dass man nach dem Klauen heimlich wegschlich und nach dem Erobern stolz erhobenem Hauptes von dannen zog. Machst du mit? Wir teilen fair und du hast einen Gefallen gut bei mir.
Durchdringend blickte der Riese Shion an. Sie in sein Vorhaben einzuweihen gefährdete dieses zwar potentiell, doch hatte der Rotschopf das Gefühl, Shion ließ sich, wenn genug Profit in Aussicht stand, auch zu einem etwas illegaleren Ende des Auftrags begeistern. Ich arbeite mittlerweile für ein paar große Tiere..., ließ der Riese seine ehemalige Reisegefährtin wissen. Die beiden hatten sich kennengelernt, als Flint noch als Eigenbrötler durch Fiore gezogen war. Ob Shion wohl mittlerweile ebenfalls irgendwo “Anstellung” gefunden hatte? Vielleicht hatte sie eine eigene Agenda, hier zu sein? Nur ein Gespräch unter alten Bekannten konnte das aufklären. Wenn nicht, dann waren die Kontakte, die Flint ihr unter der Hand gerade anbot, vielleicht ein weiteres Lockmittel für die Rosahaarige.
Noch während er auf die Antwort Shions wartete, musste Flint auf einmal breit grinsen. Freudig legte er den Kopf ein wenig schräg. Fühlt sich irgendwie fast an wie früher, oder? Du und ich, der Rest kann uns egal sein. Jeldrik kann ich nicht einschätzen, vielleicht frag ich ihn auch, glaube aber nicht. Er wirkt mir zu korrekt, was hältst du von ihm?  

---

Mit langsamen Schritten stemmte Larya sich gegen den unnachgiebigen Wüstensturm. Ein blauer Schal vor dem Mund und die runde Brille auf der Nase verhinderten, dass der Sandsturm der Junior-Assistentin von Professor Schielmann die Haut aus dem Gesicht rieb. An den in einen braunen Umhang gewandten Leib drückte sie eine Mappe aus vor wenigen Wochen noch so sauber geprägtem Leder. Sie hatte sie von ihren Eltern bekommen. Mittlerweile war sie abgenutzt und abgegriffen, als hätte sie schon hunderte Händepaare gesehen.
Im Vorbeigehen grüßten drei der Tagelöhner, die in einem Zelt saßen und darin gerade ein einfaches Mahl zubereiteten, die Assistentin. Larya war den meisten hier im Lager als die gutmütige rechte Hand des Professors bekannt, die ihm nacheilte, wann immer er irgendwo hin unterwegs war, und Notizen für ihn schrieb. Trotz ihrer zarten sechzehn Jahre war Larya keineswegs das Nesthäkchen im Grabungs-Team. Die Blonde war mit drei kleineren Geschwistern aufgewachsen und hatte so früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und ab und zu auch ein Machtwort zu sprechen. Wenn sie einmal deutlich wurde, dann kuschten selbst die erfahrensten Arbeiter auf der Ausgrabung, aus furcht vor den unbarmherzigen Fingern Larias, mit denen sie schon mehr als einmal jemandem die Ohren langgezogen hatte.
Plötzlich drehte der Wind und stand dem Mädchen nun ihm Rücken. Von einer plötzlichen Wehe erfasst beschleunigten die Schritte Laryas ruckartig beinahe auf das Dreifache und mit ehe sie sich versehen konnte, war sie auch schon an ihrem Ziel angekommen. Drei Neuankömmlinge waren heute eingetroffen, die mussten noch unter Vertrag genommen werden - eine Aufgabe, der Larya mit Vergnügen nachkam. Sie hatte die entsprechenden Schriftstücke und Stifte dabei, die drei Magier zu finden war ihr ebenfalls gelungen. Aus einem der Zelte präsentierte sich ihr ein gewaltiges Gesäß, aus einem anderen hörte eine Stimme. Da Larya es recht unhöflich fand, den Riesenhintern anzusprechen, entschied sie sich, zuerst das Zelt nebenan auf zu suchen. “ENTSCHULDIGUNG!”, rief sie laut. “ICH KOMME SCHNELL REIN!” Anständig wartete sie ein paar Augenblicke auf Widerworte, dann trat sie ein. Ein Mann saß da drin, groß, bleich und mit weißen Haaren. “Hallo, ich bin Larya und komme von Professor Schielmann wegen den Verträgen.” Mit Magiern hatte Larya noch nie zu tun gehabt und jetzt, da sie einen vor sich hatte, merkte sie, wie sich doch ein wenig Nervosität in ihr breit machte. “Wollen Sie das bitte schnell unterschreiben? Und sind nebenan die anderen beiden?”, fragte sie höflich, wennglauch ein wenig zögerlich. Jeldrik händigte sie aus ihrer Ledermappe einen knappen Arbeitsvertrag aus, in dem die Tätigkeit “Hilfe bei den Ausgrabungen” sowie ein angemessener Tageslohn festgemacht wurde. Nichts ungewöhnliches. Nachdem sie dem Elben den Vertrag gereicht hatte, blickte sie ihn ein wenig interessiert an. Von seiner Sorte hatte sie noch nie welche gesehen. Hoffentlich fand er das nicht unhöflich, dass sie ein wenig genauer hinsah.


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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDo 2 Sep 2021 - 13:18


C: VS! Grabräuber


Shion klappte die Kinnlade herunter. “Du redest auch echt wie so ein Vampir mit Stock im Arsch!”, meinte sie ehrlich verblüfft und gar nicht böse, ignorierte aber gekonnt das Elben-Blut, weil er ihrer Meinung nach wie keiner wirkte. Zwar teilten Vampire und Elben eine gewisse Eleganz, aber irgendwie schien er trotzdem mehr Klischee-Vampir zu sein. Wie aus einem alten Buch entsprungen! Spannend! Mal abgesehen vom fehlenden Blutdurst und die Fähigkeit unter der Sonne zu wandeln … “Was, nur zweieinhalb Dekaden?! Bist du dir da wirklich sicher? Leidest du vielleicht schon an Demenz? Du wirkst wie ein alter Sack!” Ja, doch, die Kevuem war wahrhaftig erstaunt. So erstaunt, dass ihr Kiefer krampfte und nur mithilfe ihrer Finger wieder in normale Position gebracht werden konnte. “Ah, Flint, Dekaden bedeutet Jahrzehnte!”, übersetzte sie noch schnell, in der Annahme, dass der Riese die Bedeutung nicht kannte. Nein, sie hielt ihn nicht für dumm, doch war das Wort Dekaden wirklich gar nicht üblich. Deshalb wirkte der Weißhaarige ja so alt! “Und ich lebe seit 6570 Tagen!” Natürlich könnte Shion ebenso abgehoben oder auch normal antworten, aber Zahlen brachten ein bisschen mehr Pfiff ins Spiel! Außerdem klang das so viel älter, haha. Und wieder blieb ihr die Spucke weg, als plötzlich ein schwarzer Vogelschnabel aus Jels Ausschnitt hervorkam und schließlich einen Rabenkopf präsentierte. Warte, der Vogel sprach?! Und die Aussprache war ganz anders als die des Herrchens, nämlich nervig. Die junge Magierin konnte diese Mundart nicht leiden, klang sie viel zu hart und irgendwie abgehackt, unvollkommen. Da war ihr die gehobene Art des Elben lieber. Seinem gefiederten Freund schenkte Shion jedoch keine besondere Aufmerksamkeit, blieb ohnehin keine Zeit, da er sich gleich verabschiedete, um Flint und ihr die gewünschte Privatsphäre zu lassen. Einen Moment lang glotzte sie dem weißen Hünen stirnrunzelnd hinterher, bis er schließlich durch die Zeltöffnung verschwand. Noch konnte sie den Kerl nicht so recht einschätzen, schon gar nicht mit dem seltsamen Raben in Verbindung. Aber hey! Er hatte die Schlafplätze besiegelt.

“Nein, ich gewinne auch ohne Magie illegal!”, beantwortete Shion wie aus dem Nichts Flints Frage und streckte ihm grinsend die Zunge entgegen. Das machte sie gern. Erst die Leute reden und fragen lassen und dann irgendwann ihren Senf dazu geben, wenn es ihr passend erschien oder komische Stille herrschte. Auch, wenn etwaige Fragen schon eine Weile unbeantwortet in der Luft hingen und dadurch vielleicht in Vergessenheit gerieten. Die zusätzlich daraus resultierende Verwirrung in den Gesichtern fand Shion ziemlich amüsant, falls die denn stattfand. “Also was liegt an, Großer?” Doch bevor sie ihm die Gelegenheit gab zu Wort zu kommen, kramte sie erneut im Rucksack und fischte eine Snacktüte hervor, schmiss sich ein paar Cracker in den Mund und sah dann gespannt zum Riesen auf. Während er sprach, weiteten sich ihre Augen langsam, so als würde sie gebannt einen Film ansehen, in dem gerade etwas Aufregendes passierte. “Oh, natürlich mache ich beim Klauen mit! Hast du denn schon einen Plan?”, rief sie ein bisschen zu laut aus, hob sofort beide Hände an den Mund und kicherte leise. “Ich meinte, ich mache beim Krallen stutzen mit, das arme Tier verletzt sich und andere sonst noch!”, korrigierte sie dann noch ein bisschen lauter, um eventuelle Lauscher zu beruhigen. “Welche Tiere denn?” Wenn die beiden schon beim Thema “Tiere” waren, konnte sie auch weiter so nachfragen. Natürlich war ihr klar, dass es sich nicht wirklich um Tiere handelte, sie war schließlich nicht dumm - auch wenn man sie wohl überwiegend dafür hielt. Shion konnte sich überhaupt nicht vorstellen, jemals für irgendjemanden dauerhaft zu arbeiten. Man war ständig dazu gezwungen, dann und wann aufzustehen, irgendwo zu sein und Dinge zu machen, auf die man in dem Moment wahrscheinlich keine Lust hatte. Befehle befolgen, urgh. Aber der Auftrag Relikte aus der Ausgrabungsstätte zu bergen, war wirklich cool. Zumindest glaubte sie, dass das ein Auftrag war, sonst hätte er die Tiere wohl kaum erwähnt.

“Wundert mich ehrlich gesagt, dass du sesshaft geworden bist. Wie und womit konnte man dich überzeugen?” Die quirlige Persönlichkeit schlug in ernsthaftes Interesse um, mochte sie Flint gern und wollte mehr über seinen Lebensweg erfahren. Tatsächlich wusste Shion nur wenig über den Riesen, wurde die gemeinsame Reise damals überwiegend von Spaß begleitet und weniger von privaten Dingen. Nebenbei betrachtete sie einen salzigen Cracker zwischen den Fingern und überlegte weiter. “Ich kann Wesen sowieso nur sehr schlecht einschätzen und wenn die dann kaum eine Miene verziehen, bin ich verloren. Aber dass der Vampir-Elb einen Stock im Arsch hat, kann sogar ich sagen! Muss nichts Konkretes heißen - vielleicht ist er korrekt, vielleicht ist er verschlagen, keine Ahnung!” Mit einem lauten Knacken verschwand der letzter Cracker zwischen den Zähnen, die leere Tüte landete zerknüllt neben dem Mülleimer in der anderen Ecke. Unzufrieden grummelnd stand sie auf und lochte das Plastik ein. Seufzend ließ Shion sich erneut auf den Hintern plumpsen. “Huh, wann gehts denn endlich los?” Mit den Fingern auf einem Knie trommelnd, wurde die Kevuem langsam, aber sicher wirklich ungeduldig.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyMo 8 Nov 2021 - 21:31


5 | 10
Die Offenbarung Shions, dass die auch ohne Magie schummeln konnte, lies Flint herzlich (und entsprechend laut) auflachen. Die kleine Gehörnte war so offen mit ihren Schandtaten, das musste der Krieger einfach respektieren. Es gehörte einiges an Größe oder Wahnsinn dazu, zuzugeben, dass man eine Betrügerin war. Doch Shion ließ es einfach so beiläufig fallen. Kein Wunder hatte der Rotschopf damals die Gesellschaft der jungen Dame so sehr geschätzt. Und kein Wunder freute er sich mit jeder Minute mehr und mehr, hier wieder durch einen glücklichen Zufall auf sie gestoßen zu sein.
Auf ihre Frage hin erklärte Flint, was er denn vor hatte. Betrug und Diebstahl, das passte ja wohl sehr in das Metier der frechen Trickbetrügerin. Erwartungsvoll streckte er die Handfläche offen in Shions Richtung, die Cracker sahen recht verlockend aus. Und nachdem er geendet hatte und Shion wohl hoffentlich antwortete, hätte der große Krieger genug Zeit, einen der Cracker zu vernaschen.
Die Rotäugige vergaß leider wohl, dass Zelte recht hellhörig waren und posaunte erst einmal durch die Gegend, dass die beiden etwas klauen wollten. Pssscht!!, machte Flint und sofort reagierte Shion und dichtete das Gesagte um. Einen kurzen Moment runzelte der Riese die Stirn, als die Kevuem plötzlich anfing, von Tieren zu sprechen, doch dann machte es Klick und der Magier von Royal Crusade verstand, worauf sie hinaus wollte. Schlaues Mädchen!
Dann wollte Shion wissen, welche Tierchen, äh, Schätze Flint denn haben wollte. Doch da er vom Zelt nebenan Gesprächsfetzen wahrnehmen konnte, bedeutete er seiner neuen und alten Partnerin mit einer beschwichtigenden Geste, dass jetzt nicht gerade die beste Zeit war, darüber zu reden. Ich habe eine Einkaufsliste., meinte er nur mit einem Zwinkern, dann rollte er sich ein wenig zur Seite, als er an seinem Bauch ein Zupfen spürte.

Ins Zelt trat die junge Assistentin Larya ein. „Entschuldigen Sie die Störung, aber ich muss kurz unterbrechen.“, meinte die Blondine und ihre goldenen Augen glänzten voller Eifer und Tatendrang hinter den runden Brillengläsern hervor. Flint presste das Kinn an die Brust und sah so zur Assistentin hinunter. Ja?, wollte er interessiert und freundlich wissen. „Es geht um die Verträge, wegen der Anstellung.“, erklärte Larya und drückte Shion und Flint eifrig ein Klemmbrett mit einem aufgesetzten Arbeitsvertrag und einem Stift in die Hand. „Das müssten Sie kurz unterzeichnen.“
Flint hatte ein wenig Schwierigkeiten, den Stift richtig zu fassen, entsprechend sah seine „Flint Stone“-Unterschrift auch ein wenig krakeliger als sonst aus, dennoch reichte er die Dokumente Larya recht schnell (durchgelesen hatte Flint den Vertrag nicht so recht) wieder zurück. Und du bist...?, wollte er wissen, hatte dabei einen höflichen Ton aufgesetzt. Dennoch konnte er bemerken, dass die Assistentin einen kleinen Sicherheitsabstand zum Riesen hielt – so sehr das das enge Zelt eben erlaubte.
„Mein Name ist Larya, ich bin Assistentin vom Herrn Professor Schielmann. Auf der Ausgrabung bin ich für die Personalverwaltung und einen Teil der Dokumentation verantwortlich.“, erklärte Lyra emsig und ließ dabei eine gehörige Portion Stolz in der Stimme mitschwingen. Dann ist es toll, dich kennen zu lernen, Larya., grüßte Flint sie freundlich und hob ihr die Faust entgegen, doch wurde seine Geste nicht erwidert. Anscheinend wusste Larya nicht so recht, wie sie darauf reagieren sollte. Dass sie ein wenig verängstigt zurücktrat ließ darauf schließen, dass Flint sie vielleicht sogar eingeschüchtert hatte.

Nachdem der Papierkram erledigt war, machte sich Larya wider von dannen, sie schien ein vielbeschäftigtes Bienchen zu sein. Jeldrik ließ sich vorerst nicht blicken, das ließ Flint also genug Zeit, auf die anderen Fragen seiner alten Freundin einzugehen. Da stand das Thema mit Royal Crusade im Raum. Ertappt kratzte Flint sich verlegen am Hinterkopf. Tatsächlich hätte er sich vor einigen Jahren auch noch nicht vorstellen können, irgendwann mal sesshaft zu werden – auch wenn es schon lange ein Wunsch war. Sein Vater hatte auch ein Haus gebaut, eine Frau geheiratet und eine Familie gegründet, all das stand irgendwann auch noch in Flints Plänen. Doch seine Sesshaftigkeit bei Royal Crusade war eher zweckmäßiger. Weißt du, ich hab' 'nen Ort gefunden, wo man mich nicht mit Fackeln und Mistgabeln verscheucht – und das ist zur Abwechslung ganz nett., meinte er - so halb im Scherz und zur Hälfte wahr. Vielerorts war man dem Riesen mit Abneigung und Feindseligkeit begegnet, bei Royal Crusade akzeptierte man ihn seiner Stärke wegen. Und das passte sehr gut in die Philosophie des Riesen. Außerdem komme ich ja immer noch in ganz Fiore 'rum, wie du siehst. Nur der Sold kommt am Ende meistens von der gleichen Stelle. Flint war schon immer ein Weltenbummler gewesen, er fühlte sich nirgends so recht zu Hause – auch nicht im Kloster außerhalb von Crystalline Town und auch nicht mehr bei seinen Eltern im Sun Village. Deshalb unterschied sich seine Arbeit als Magier, der überall Aufträgen und Quests nachging, nur wenig von den „wilden Jahren“ des Riesen, als er ohne Herr von Ort zu Ort gezogen und seinen Waffenarm für Jewels feilgeboten hatte.
Flint war noch immer frei.
Außerdem werd’ ich da gebraucht. Den meisten Leuten aus meiner Gilde fehlt der Sinn für das Schöne am Leben, das kann ich denen zeigen., erklärte er noch hintendrein und verzog das Gesicht zu einem breiten, krummen Grinsen, das seine runden Kulleraugen gefährlich weit zudrückte. Ja, viele Leute aus Royal Crusade waren richtige Spaßbremsen, das musste Flint den Schwarzsehern, Trübsalblasern und Edgelords noch austreiben – auch wenn es zum Beispiel mit Thana und natürlich seinem besten Kumpel Diego auch positive Ausnahmen von diesem Schema gab.
Dann kam das Gespräch noch auf Jeldrik zu sprechen, dem Dritten im Bunde. Grübelnd ließ Flint seine Fingerspitzen durch den Bart an seinem Kinn streichen. Shion schien vorerst noch keine weitere Meinung zum Weißhaarigen zu haben, daher verließ der Riese sich auf sein Bauchgefühl. Dann behalten wir das mit den Tieren vorerst noch für uns., beschloss er und teilte seine Meinung Shion mit. Wenn wir früher oder später das Gefühl bekommen, wir können ihn vielleicht an Bord ziehen, dann können wir das immer noch machen. Abwarten und weiterplanen, nichts überstürzen, Optionen offenhalten, das war Flints übliches Vorgehen, wenn er sich denn einmal die Mühen machte, etwas zu planen.
Die letzte Frage Shions hatte der Professor zuvor schon beantwortet gehabt. Also in die Grabkammer geht es wohl erst morgen früh wieder. Die Sache mit den Tieren hängt ja davon ab, dass wir da erstmal fündig werden. Kurz grübelte der Riese, Professor Schielmann hatte noch etwas gesagt. Ach ja. Und heute Abend gibt’s wohl noch Essen für alle. Willst du da mal hinsehen und ein paar der Leute kennen lernen? Oder machen wir uns einen netten Abend zu zweit? , legte Flint Shion die beiden Optionen offen. Wir könnten mal wieder Karten spielen und plaudern, wie früher.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDo 11 Nov 2021 - 18:42


C: VS! GRABRÄUBER 5

Eine Einkaufsliste? Shion grinste breit und wohlwissend, Flints Beute bestand also aus mehreren Teilen, wie aufregend! Am liebsten würde sie auf die Quest und die Sicherheit der Menschen scheißen und sich vollkommen der Illegalität widmen, schien die inoffizielle Aufgabe des Riesen tausendmal spannender. Aber wie konnte er wissen, was genau die Ausgrabungsstelle beherbergte und an welchen Stellen? Na, egal. Wie praktisch war die Kombination aus diesem Wissen bitte: Schielmann wusste, wo die Fallen lagen und Flint, wo die Schätze ruhten. Besser ging es doch wirklich nicht! Und weil der Riese energisch zischte, hob sie still einen Daumen, um ihre heimliche Mitarbeit zu garantieren. Sie kicherte in sich hinein, als sie die Vorstellung eines schleichenden Flints zuließ - ein großer Fels, der sich dann und wann bewegte, um mal einen Pilz sprießen zu lassen, um das betäubende Puder auszuschütteln oder anders gesagt: einen vom Trupp diskret niederschlagen, wenn nötig. Ehrlich gesagt war Shion bisher eher legal unterwegs und konnte alles auf ihre eigene Art und Weise regeln. Doch wenn man noch weiterkommen wollte, musste man wohl irgendwann in die Trickkiste greifen, ob man wollte oder nicht. Das Leben war nun mal kein Ponyhof. Plötzlich vermisste sie Zion, der genau das früher für sie darstellte - eine bessere Welt. Shions Blick wanderte kurz gedankenverloren gen Boden, schnaufend wandte sie sich von Flint zu ihrem Hab und Gut, ehe eine unbekannte junge Frau ohne Vorwarnung das Zelt betrat, wie unhöflich!

Hä? Noch nie hatte die Kevuem irgendwelche Verträge unterzeichnen müssen. Sie zögerte, als Larya ihr Zettel und Stift unter die Nase hielt, schenkte ihr stattdessen einen skeptischen Blick. “Ähm, keine Sorge, du kaufst hiermit keine M-Kutsche.”, beschwichtigte die Frau lächelnd und hielt Shion die Zettel näher entgegen. “Ich will nicht. Entweder kack ich ab, oder eben nicht.”, kommentierte die Gehörnte schnippisch den Vertrag und lehnte sich ausweichend zurück. In Wirklichkeit hatte sie keine Lust, dass ihr Name irgendwo auftauchte, wo er nichts zu suchen hatte. In irgendeinem Archiv oder so, auf das man mir nichts dir nichts zugreifen konnte. Für ihre damaligen Forscher war der Name wie ein gefundenes Fressen, dem man sofort nachgehen und ihre Person womöglich bald auffinden konnte. Irgendwann war Shion in der Lage, dem Feind die Stirn zu bieten, aber nicht jetzt oder in absehbarer Zeit. “Hmm, na gut. Dann bekommen Sie am Ende aber auch keine angemessene Vergütung, ich hoffe, das ist Ihnen bewusst.”, meinte Larya klipp und klar und steckte betont Papier und Stift in die Manteltasche, die letzte Chance sozusagen. Die Kevuem nickte zur Bestätigung nur kräftig und seufzte laut aus, als die Assistentin mit erhobenen Brauen aus dem Zelt wuselte. Nachdem sie weg war, trat zunächst Stille ein, die nicht unterbrochen werden wollte. Shion hatte keine Absicht, darüber zu reden und hoffte auf Verständnis des Riesen. Zum Glück griff er dann das vorherige Thema auf und erklärte sein Bündnis mit einer irgendeiner Gilde. “Du lässt dich mit Fackeln und Mistgabeln verscheuchen, dein Ernst?”, kicherte die junge Frau amüsiert und bedrückt zugleich, konnte Flint dem Unsinn schließlich mit einem Streich Einhalt gebieten. Kein Wesen sollte jemals für das, was er war, leiden müssen, die konnten absolut nichts dafür. “Intoleranz ist kein Grund, sich ein Halsband anlegen zu lassen, weißt du. Sold hin oder her.”, warf sie ohne Grinsen hinterher und schnalzte tadelnd mit der Zunge. Da hörte der Spaß tatsächlich auf. Den Teil von wegen ich werde gebraucht ignorierte sie komplett, weil Shion nur für sich selbst lebte und solche Gemeinschaften überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Nach wie vor hatte sie keine Lust, sich um irgendwen kümmern zu müssen oder dauerhaft Aufträge für ein und denselben erledigen zu müssen, egal ob sie dabei herumkam oder nicht. “Also, Leute kennenlernen muss ich jetzt nicht unbedingt, aber Essen fassen wäre schon toll. Essen schnappen und zurück ins Zelt.”, meinte sie schließlich auf Flints Idee hin. Doch was war nun mit Jeldrik? Vielleicht sollten sie den dritten im Bunde dazu einladen? Eigentlich auch egal, immerhin hatte er sich unnötigerweise selbst ausgeladen und wollte wahrscheinlich seine Ruhe, bevor das Abenteuer losging. Ob er die Verträge wohl unterschrieb? Im Hinterkopf verblieb die Frage in welcher Gilde der Riese nun Zuflucht finden konnte, doch die verkniff sich Shion weiterhin. “Wollen wir?” Die Kevuem stand wieder in voller Montur bereit und hielt eine Seite des Zeltes auf.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 21 Nov 2021 - 22:05


6 | 10
Die Assistentin verzog sich nach nur zum Teil verrichteter Dinge wieder aus dem Zelt. Flints (falsche) Unterschrift hatte sie sie bekommen, die von Shion blieb aber aus. Kurz hatte der Rotschopf sich gefragt, warum Shion einem kleinen Vertrag so widerspenstig entgegen stand, doch als er kurz darüber nachdachte, was er zusammen mit Shion vorhatte, war es auf jeden Fall sinnvoll, nicht allzu viel von sich preiszugeben. Schlaues Mädchen. Als die beiden Magier sich sicher war, dass Larya außer Hörweite waren, nahm Shion das Gespräch wieder auf. Gewieft drehte sie dem Riesen die Worte im Mund um und malte ihm das Bild, wie ein wütender Mob ihn von seinem Mittagessen aufscheuchte, in den Kopf. Er musste breit grinsen. Man kann sie ja nicht alle umbringen. Auch wenn Flint das, höchstwahrscheinlich, könnte.
Doch seine Worte waren irgendwie noch nicht ganz bei Shion angekommen. Die Gehörnte redete von Flint wie von einem Hund, der sich die Eier hatte abschneiden lassen und nun im Vorgarten nach Eichhörnchen jagte. Da hatte sie wohl das falsche Bild. Ich hab bisher schon unter vielen Herren gedient und keiner hat mir ein Halsband angelegt gebracht. Das ist hier nicht anders. Sollte es irgendwann bei Royal Crusade nicht mehr für Flint passen, dann würde er weiterreisen, so wie er es in seinem Leben zuvor auch schon gemacht hatte. Außerdem schaut jeder ohnehin so mehr oder weniger nur nach seinem eigenen Kram und wenn man einem den Kopf einschlägt, dann war der Schuld, weil er zu schwach war. Ich lad’ dich mal ein! Dass die berüchtigte dunkle Gilde wohl keine Besuchertouren oder dergleichen duldete, das war Flint zu gleichen Teilen egal und unbewusst. Wenn jemand was sagen würde, dann würde es ausdiskutiert werden und der, der als letztes stand, hatte recht.
Essen holen hörte sich nach einem soliden Plan an. Shion stand auf und Flint robbte rückwärts aus dem Zelt hinaus - sicher ein lustiger Anblick (sowohl von vorne als auch von hinten). Schon unterweg., meinte Flint zur Gehörnten und blickte einen kurzen Moment in Jeldriks Zelt hinein, um den Elben mit einzuladen. Huh?, gab er verwundert vor sich, denn das Zelt war ziemlich, ziemlich leer. Hmm, der ist wohl schon ausgeflogen., meinte er zu Shion und zuckte dann mit den Schultern. Na wie dem auch sei, sein Verlust.

Der Sandsturm hatte sich mittlerweile größtenteils gelegt, weshalb die beiden sich auch ohne sich anzuschreien und ohne die Gefahr, dass einer der beiden vom Wind weggeweht wurde, weiter in Richtung des Lagers gehen konnten. Die Sonne war schon nahe am Horizont, doch noch immer lag die Hitze wie eine dicke Matte auf der Ausgrabungsstelle, drückte unerträglich auf die Anwesenden herunter.
In einer größeren Gruppierung aus Zelten hatte sich eine Ansammlung aus Leuten zusammen gefunden, die um ein größeres Lagerfeuer saßen. Ein dicker, großer Kochtopf hing an einem Holzgestell über dem Feuer, ein Eintopf köchelte darin. Der Geruch von Zwiebeln und Tomaten lag in der Luft. ’n Abend., meinte Flint höflich in die Runde und Schweigen antwortete ihm. Überhört oder -sehen hatte man ihn und Shion sicher nicht, dennoch erhob von den Anwesenden niemand so wirklich die Stimme.
Niemand außer ein junger Mann, der sich nach einigen Momenten von einer bunten Decke erhob, auf der er gesessen hatte. Sein Oberkörper war nur von einigen Schleiern und Tüchern bedeckt, die Kleidung gab eine gute Sicht auf den muskulösen Bauch und die Brust des Mannes. Eine Mähne aus langen, weißen Haaren stahl sich seitlich neben seinem Gesicht aus einer Kapuze hervor. Ihr seid die Magier, oder?, sprach er mit einem dicken West-Fiorischen Akzent. Viele der Anwesenden blickten zu ihm. Ich bin Sahid, ich kümmere mich um die Leute hier. Flint vermutete, dass es sich bei dem Mann wohl um eine Art Aufseher oder dergleichen handelte. Wenn ihr etwas braucht, sagt Bescheid. Obwohl die Worte des Weißhaarigen freundlich waren schwang Misstrauen, beinahe schon bedrohliche Feindseligkeit mit. Das entging dem Riesen nicht, doch wollte er keinen Streit anfangen. Die Brillenschlange meinte, wir bekommen hier was zu essen., meinte er deswegen und trat auf den Kessel zu. Ich bin Flint. Shion konnte sich selbst vorstellen, wenn sie wollte. Allerdings hatte sie ja zuvor schon erwähnt, dass sie auf Gesellschaft keine großartige Lust hatte. Und so wie Flint die Sache einschätzte hatte Gesellschaft auch keine großartige Lust auf die beiden Magier.
Langsam nahm Flint eine Holzschale, die in der Nähe des Feuers auf einem kleinen Tisch gestapelt war, und füllte ein wenig des Eintopfs hinein. Dann griff er nach einem viel zu kleinen Löffel und machte Anstalten, zu gehen. Danke für das Essen., sprach er noch in fröhlichem Ton in die Runde, doch wieder war es nur Sahid, der ihm antwortete. Gute Nacht, Flint.

Einige Minuten später hatte Flint sich mit Shion wieder ein wenig von der Kochstelle entfernt. Mittlerweile neigte die Abenddämmerung sich dem Ende zu. Komm’ mit, ich muss dir was zeigen., meinte der Riese zu seiner alten Bekannten und ging dann zielsicher einige Dutzend Meter aus dem Zeltlager heraus hinter eine hohe Düne, wo das Licht von nun entzündeten Fackeln und Feuerkörben die beiden nicht mehr erreichte. Dort setzte sich in den warmen Sand. Hmm… Wird noch ein paar Minuten brauchen, aber in der Wüste gibt es Nachts den besten Sternenhimmel. Vielleicht gefällt dir das ja., meinte er und hoffte, dass die sprunghafte Shion ein wenig Geduld aufbringen konnte. ’n Guten!, meinte er zu ihr und schlürfte seinen Eintopf mit ein, zwei Schluck auf.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 28 Nov 2021 - 13:01


C: VS! GRABRÄUBER 6

”Huch, der Sandsturm hat sich gelegt.”, nuschelte Shion erstaunt durch den Schal und linste unter der Kapuze hervor, als sie leicht gebeugt, mit schützenden Arm vor dem Gesicht aus dem Zelt trat. “Warte kurz.” Geschwind wickelte sie den langen Schal ab, zog die Kapuze herunter, öffnete die Robe und verschwand noch mal in das Zelt. Den überschüssigen Stoff knüllte sie zusammen und warf den unförmigen Haufen achtlos in die Richtung Ecke, wo ihr Rucksack lag. In der Luft zerfiel das Knäuel wieder in Einzelteile, ein Unding das den Ordnungstick in der jungen Frau zum lautlosen Aufschrei bewegte. Schnell sammelte sie alles wieder auf, faltete die Sachen und stolperte beinahe durch die Eile über die eigenen Füße, ehe sie den Stapel endlich ablegte und in der gewohnten Kleidung, die circa zwei Nummern zu groß waren, gut gelaunt das Zelt verließ. “Jap, das ist deutlich angenehmer!”, kommentierte Shion die kühle Temperatur und stiefelte schließlich los.
“Wieso wirst du nicht einfach Boss und lässt andere für dich arbeiten, während du dich ganz deinen Interessen widmest? Das könntest du doch bestimmt mit Leichtigkeit händeln.” Ein aufrichtiger Vorschlag, wer würde schon auf die dumme Idee kommen, einen Riesen zu widersprechen oder zu hintergehen, der mit einem Finger ein paar Leben auslöschen konnte? “Du lädst mich zum Köpfe einschlagen ein?” Das üblich leichte Grinsen wurde breiter, ehe ein Prusten und dann amüsiertes Lachen durch den ruhigen Abend schallte. Als die Belustigung langsam abebbte, wischte Shion die Tränen aus den Augenwinkeln, kicherte nur noch leise. “Ich bediene mich lieber der Synapsen und lasse den Wirt für mich tanzen.” Den Kopf in den Nacken legend, sah sie grinsend zu Flint auf und zwinkerte ihm schelmisch zu. Die diskrete Einladung an sich ließ Shion unter den Tisch fallen; wollte sie zur Zeit immer noch nichts von Organisationen und Anschluss an solcher wissen. Es musste schon einiges mehr kommen, um die Kevuem neugierig zu machen. Aber das Thema war nicht der Grund, weshalb die bereits Bekannten aufeinandertrafen, sondern die abenteuerliche Quest. “Wie, der ist weg?”, fragte sie erstaunt, als die beiden vor Jeldriks Zelt hielten und Flint den Eingang verstopfte. Ob sie den Vampir- ähm, Elben wohl mit den vielen persönlichen Fragen am Ende doch noch vergraulte? “Auch gut, ein mögliches Problem weniger.” Shion zuckte ebenso mit den Schultern.

“Oh wow, riechst du das? Mann, hab ich Hunger.” Schon von Weitem konnte man den wunderbaren Geruch wahrnehmen. Und die Snacks zuvor haben natürlich nicht gereicht! “Aber Flint, was wirst du essen? Du brauchst doch bestimmt…“ neckisch zählte sie die vermutliche Menge an den Fingern ab. “Fünfzig Kessel in dieser Größe, damit du ansatzweise satt wirst. Oder?” Sie streckte ihm frech die Zunge entgegen, ehe das ungleiche Paar das gut besuchte Lager erreichte und sich dem großen Feuer näherten. Es wimmelte von grimmigen Gestalten, die nicht mal den Anstand besaßen, die Begrüßung des Riesen zu erwidern, deshalb sagte Shion auch nichts; schenkte der Runde allerdings ein fieses Grinsen, das die Piranha-Zähne komplett präsentierte. Das Abwenden und entsetztes Keuchen einiger Besucher entlockte ihr ein zufriedenes Kichern. Nur ein junger Mann schien nicht sonderlich schockiert, sprach die Magier ohne Zögern, aber mit scharfem Unterton an. Das seltsame Verhalten bewegte die Kevuem dazu, ihn einfach zu ignorieren, da sie keine Ahnung hatte, wieso weshalb warum der so todernst auf deren Erscheinung reagierte, noch haben die ja gar nichts getan! Also verdiente der Kerl auch keine Aufmerksamkeit! Während die Männer also aneinander vorstellten, trat Shion einmal mit der Zunge schnalzend an den Kessel, nahm sich eine Holzschüssel sowie die Kelle aus dem Topf und schöpfte die dicke Suppe bis zum Rand. Danach ließ sie betont die Kelle in den Topf fallen, sodass der Inhalt über den Rand auf drei andere Männer spritzte. “Hoppla!”, flötete die junge Frau mit blutroten Hörnern unschuldig und stapfte ohne Bedauern zurück zu Flint, der sich einen Moment später eine eigene Schüssel gönnte. Schade. Shion hatte gehofft, dass er einfach den ganzen Kessel mitnahm, nur um dem witzlosen Haufen eine reinzuwürgen. Als die Begabten versorgt waren, wollte der eine der anderen etwas ganz Bestimmtes zeigen.

Leicht aus der Puste stützte sich Shion auf die Knie, nachdem sie die hohe Düne erklomm und dabei Flints Grund zu dieser nächtlichen Wanderung lauschte. Skeptisch blinzelte sie zu ihm hinauf, ehe sie den Kopf schief legte und in den schwarzen Himmel blickte. Tatsächlich hatte sie dem Firmament nie sonderlich Beachtung geschenkt, war sie immer mit anderen Dingen beschäftigt. Wie mit einer neuen Existenz aufbauen oder mit der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. Das Überleben unter Menschen und anderen Lebewesen. Eigentlich lebte die Kevuem in ständiger Sorge, erneut gefangen genommen zu werden, aber das würde sie niemals zugeben, denn dieses Gefühl wurde gekonnt verdrängt. Da war nur eine lästige Ahnung, die dann und wann in den Nacken biss, wenn sie mal Ruhe und Entspannung suchte. “Ich weiß nicht, ob...” Ihre Augen wurden groß, als etwas in der Schwärze aufleuchtete, erst ein heller Punkt und bald darauf viel mehr davon. “...mir Gas und Plasma in Kombination gefallen. Ich meine, den Versuch habe ich noch nie ausprobiert, also...”, murmelte die junge Frau und ließ die roten Augen eindeutig fasziniert hin und her huschen, so als würden sie jeden einzelnen Stern aufsaugen. So einen dichten Sternenhimmel hatte sie bisher noch nie gesehen! In Zeitlupe plumpste sie in den Sand und verknotete die Beine wieder in den Schneidersitz. Der Eintopf wurde so gebannt wie Popcorn gegessen, unregelmäßig und bedächtig. Plötzlich japste Shion, ließ die fast leere Schüssel fallen, sprang auf und zeigte irgendwo aufgeregt in den Himmel. Zwischendurch imitierte sie den langen Schweif einer Sternschnuppe nach, weil ihr durch Sprachlosigkeit das Wort gerade nicht einfiel. “Dings! Hast du die auch gesehen, Zion?!” Ihr Kopf schnellte herum. “Äääh, Flint! Hast du die Sternschnuppe gesehen?!”, ignorierte sie den Fehltritt und riss den Kopf wieder zum leuchtenden Himmel. Jaja, der Himmel erinnerte sie an Zion, weil er ständig davon schwärmte und unbedingt mal eine Sternschnuppe sehen wollte. Oh, jetzt hatte sie vor Aufregung nichts gewünscht. Zumindest nicht bewusst…

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyFr 10 Dez 2021 - 0:32


7 | 10
Warum wurde er nicht selber Boss und ließ andere die Arbeit für sich machen? Na das hatte einen einfachen, aber guten Grund. Na weil Aufgaben wie diese her meine Interesse sind., meinte der Riese zu Shion. Würde er ein hohes Tier in der Gilde werden, dann müsste er sich sicher mit Papierkram oder Organisatorischem herumschlagen. Nein, Flint war lieber draußen, unterwegs, reiste durch Fiore und erlebte etwas. Im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten hatte Flint keine großen Ziele oder Ambitionen. Er wüsste nicht, was er mich Macht oder Einfluss anfangen sollte. Er war ein Krieger, kein König. Aber das musste Shion auch nicht verstehen. Vorsichtig tätschelter der Riese den Kopf der Scharfzähnigen zwischen ihren beiden roten Hörnern und lachte leise vor sich hin. Du darfst natürlich trotzdem gern vorbei kommen. Bist mein Gast!

-

Wie auch Shion ließ Flint sich nach dem Erklimmen der Düne in den Sand fallen (wobei eine kleine Staubwolke aufgewirbelt wurde). Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf wie ein (mächtig muskulöses) Kissen, legte den Kopf in den Nacken und blickte in die Sterne. Ein jeder von ihnen war so unendlich weit weg, dennoch konnten Shion und Flint sie deutlich sehen. Ihre Größe auch nur annähernd zu verstehen fiel dem Riesen nicht leicht. Er war ein Mann, der im Jetzt und hier lebte. Fiore war seine Heimat und alles, was darüber hinaus ging, war ihm recht egal. Wenn er allerdings darüber nachdachte, wie unglaublich gewaltig ein Stern sein musste, wie unfassbar weit er entfernt sein musste, dann fühlte selbst der Riese sich ganz klein und unbedeutend. Und der Gedanke beruhigte ihn irrsinnigerweise ein wenig.
Brummend drehte Flint den Kopf zu Shion. Du benutzt immer so schlaue Wörter…, stellte der Riese fest. Im Zelt bei Herrn Schielmann zuvor hatte sie auch etwas mit der seltsamen Bezeichnung von einem Skorpion anfangen können. Bestimmt war die Behörnte ein richtiger Bücherwurm oder mal auf eine gute Schule gegangen. Nachdenklich presste der Riese die Lippen zusammen. Shion und er waren einige Zeit lang zusammen gereist, hatten Abenteuer erlebt und Spaß gehabt, doch über ihre Herkunft hatte die Rosahaarige bisher noch nicht gesprochen. Vielleicht hatte sie einen guten Grund deshalb? Flint würde nicht nachfragen. Wollte sie irgendwann von alleine darüber reden, dann würde er sich freuen, doch so lange durfte sie ihre Geheimnisse wahren. Flint hatte selbst kaum welche, doch er wusste auch, dass andere da nicht so tickten wie er selbst. Und das war in Ordnung.
Hmm? Shion war begeistert aufgesprungen und zeigte in den Nachthimmel. Anhand ihrer wilden Gesten vermutete Flint, dass sie eine Sternschnuppe gesehen hatte. Einen halben Herzschlag später bestätigte sie das auch, nannte ihn dabei aber versehentlich… Zion? Das war sehr weit von “Flint” entfernt, alsdass es ein Versprecher gewesen sein konnte. Vielmehr hörte es sich fast wie Shions Name an. Ob das wohl jemand war, den sie kannte? Auch das war eine Angelegenheit, in der der Riese seine dicke Nase nicht unbedingt stecken wollte. Hmmm… Hab ich verpasst. Aber die Nächste sehe ich bestimmt vor dir!, meinte er, drehte den Kopf wieder von Shion weg und begann, den Umhang von seinem Hals zu lösen. Frech lachend warf er ihn über den Kopf der Gehörnten. Vor allem so! Mit tiefem Bass lachte er amüsiert aus, bevor er langsam sprach: Behalt den Mantel für’s erste… Nachts wird es in der Wüste wahnsinnig kalt. Flint selber war da eher hart im Nehmen.



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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 12 Dez 2021 - 23:56


C: VS! GRABRÄUBER 7

“Ich bin ja auch schlau! Ein Gespräch kann richtig witzig werden, wenn man doof spielt und wie aus dem Nichts mit Fachsimpelei anfängt. Das Verhalten überrascht und irritiert Leute ganz oft.” Ein freches Kichern und Zunge herausstrecken folgte, als Shion zu Flint aufsah. “Aber ich mag Sterne, da hast du richtig vermutet.” Das spitze Grinsen wurde weicher, als sie erneut in den Sternenhimmel blickte und für einen Moment schwieg, um das besondere Ereignis ausgiebig zu würdigen. Ohne die roten Augen abzuwenden, ließ sie sich rückwärts in den weichen Sand auf den Rücken fallen. Noch drei weitere Sternschnuppen konnte die junge Frau beobachten, verriet diesmal aber nichts und wünschte jedes Mal ein friedliches und sorgenfreies Leben, falls sie die ersten Falten heimsuchten. Ob die Forscher und Wächter noch immer auf der Suche nach den entflohenen Versuchspersonen waren? Sehr wahrscheinlich sogar. Shion hatte keine Ahnung, wie viele ihrer Artgenossen die Flucht damals gelang und überlebten, doch bisher traf sie auf keine. Das musste nichts heißen, ein Untertauchen wäre nur logisch und natürlich. Plötzlich warf sich ein gewaltiger Schatten über die Kevuem, der ihre Sicht und das Leuchten stahl und bei Berührung- Moment, der Schatten bekam feste Substanz?! Wie eine unglaublich schwere Decke legte sich etwas über ihren horizontalen Körper und drückte ihn in den feinen Sand. Außerdem nahm es Shion beinahe die Luft zum Atmen, deshalb trat und schlug sie wild um sich, bis sie die Schwärze endlich wegstrampelte und japste. “Flint! Erschreck’ mich doch nicht so!”, knurrte sie dem Riesen entgegen und blies empört die Wangen auf, bedeckte sich aber - außer den Kopf - wieder mit dem warmen Umhang, weil es tatsächlich rasant kühler wurde. “Übrigens hab’ ich insgesamt 4 Sternschnuppen gesehen, ätsch!”, petzte die junge Frau nun doch und hob grinsend den Mittelfinger. Nach einer kleinen Weile stand sie auf, klopfte die Wüste von ihren Klamotten und schüttelte die langen Haare aus. “Ich geh’ zum Zelt zurück, sollte morgen fit sein.” Kurz überlegte Shion den Umhang auch nach Flint zu werfen, doch würde sie sich damit bloß lächerlich machen und vermutlich selbst darin verheddern. Nicht, dass sie ein Problem damit hätte, aber dieser Move wäre wirklich dämlich. Als ob die zierliche Person ein paar Quadratmeter Stoff werfen könnte. Also ließ sie ihn da, wo er war und winkte dem Riesen stattdessen zu. “Bis morgen!” Und fröhlich summend hüpfte die Magierin die Düne hinab.

Wieder in Wüsten-Vollmontur trat Shion stark blinzelnd in die Morgendämmerung, gähnte nach kurzer Gewöhnungszeit an die Helligkeit laut und ausgiebig. Ungeniert am Hintern kratzend schlenderte sie einfach mal Richtung große Feuerstelle, da sie nicht wusste, ob sie auf Flint warten oder sich schon der Gruppe von gestern anschließen sollte. Entweder war der Riese bereits anwesend, oder er holte sie auf dem Weg noch locker ein, so langsam, wie sie sich fortbewegte. Shion hatte keine Lust, von Anfang an schweißdurchtränkt eine Quest anzugehen, zwar war es noch relativ frisch, doch die Stofflagen gaben alles, um geballte Wärme zu erzeugen. Na ja, lieber mehr statt weniger, nicht wahr? Aus der Hosentasche fischte die Kevuem eine Packung Zahnseide hervor und säuberte damit die Zwischenräume der spitzen Zähne. Wenn sie schon nicht duschen konnte, dann doch wenigstens die Zahnpflege einhalten. Danach entfernte sie die Kapuze vom Kopf und kämmte sich mit den Fingern durch das glatte Haar. Zum Glück war die Struktur geschmeidig genug, um dafür auszureichen. “Oh, den Forschern sei Dank, blabla…”, feixte Shion und schnaufte verächtlich. Manchmal gab es doch Momente, in denen sie sich fragte, wie sie ohne Genmanipulation aussah. Vielleicht wurde kaum etwas verändert, vielleicht wurde ihr Hirn in einen anderen Körper gepflanzt, vielleicht war sie ja tatsächlich zum Teil ein Oni - alles davon war möglich. Und wenn sie zu sehr in diesen Gedankenstrudel geriet, drohte sie eine Welle von… irgendwas Unguten zu verschlingen. Aaaalso schüttelte sie energisch den Kopf und setzte das übliche Grinsen auf. Shion musste sich eben weiterhin selbst neu erfinden und auf alles andere scheißen, ganz einfach. “Nummer 666 wird euch allen den Arsch aufreißen!” Motiviert klatschte sie sich gegen die Wangen und zeigte den ersten Leuten auf die sie traf, ein unerschütterliches Grinsen.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDi 28 Dez 2021 - 23:59


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Was Flint so sehr an Shion liebte war, wie verrückt und rational sie gleichzeitig war. Ihre Erklärung machte absolut Sinn, doch dass die Gehörnte es wohl scheinbar darauf anlegte, Leute zu verwirren, war in sich selbst eigentlich unsinnig. War es nicht besser, wenn man sich gegenseitig verstand? Also ich bin auf jeden Fall überrascht und irritiert…, gab Flint schmunzelnd zu, ehe er den Kopf wieder in den warmen Sand legte und in die kalten Wüstenhimmel blickte. Mit großen, großen Augen ließ er das Funkeln und Glitzern des Sternenhimmels auf sich wirken. Ich auch, Shion.
Es herrschte eine Weile Ruhe zwischen den beiden. Shion war ein Ding mit kurzer Lunte und Hummeln im Hintern. Dass sie so lange still bleiben konnte war ganz ungewohnt für den Riesen und ließ ihn hoffen, dass der Wüstensternenhimmel den kleinen Wirbelsturm derart gefallen hatte, dass sie ihre unstete Art einen Moment vergessen hatte. Doch dieser Moment sollte nicht für immer währen, denn nach einer kleinen Weile stand Shion auf, klopfte sich aus und machte sich auf den Weg zurück zum Zelt. Vier? Ich nur zwei…, protestierte er, als Shion mit ihren Sternschnuppensichtungen angab. In vielen, vielen Momenten wirkte sie wie ein Kind auf den Riesen (gut, Flint hatte schon die Dreißiger geknackt, da war klar, dass Shion ein wenig jünger herüberkam). Ob das wohl war, wie Shion wirklich war? Oder auch nur, um andere Leute zu überraschen und zu irritieren?
Flint ließ ihr ein wenig Zeit. Sie war trotz allem eine Dame und da die beiden nun wohl das Zelt teilen würden wollte Flint Shion die Gelegenheit geben, sich ungestört umzuziehen und bettfein zu machen. Die Kühle der Wüstennacht ergriff den hartgesottenen Riesen langsam dennoch mit eisigen Händen, sodass er den Umhang wieder an sich nahm und die Arme und den Nacken damit bedeckte.
Ruckartig setzte Flint sich auf, brachte das eigene Blut in Wallungen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, noch etwas zu trainieren, ein paar Kniebeugen und Liegestützen hinzulegen, doch dann wäre er hinten drein nur noch verschwitzter, als er es ohnehin schon war. Und das wollte er seiner armen Zellennachbarin nicht antun.
Seinen Wetzstein hatte er bei seinen Sache im Zelt, also konnte er auch nicht nach seiner Waffe sehen. So vertrieb der Riese sich noch ein wenig Zeit damit, um das Lager herumzulaufen. Zu wissen, was wo war, würde für den kommenden Abend noch wichtig werden. Und als er noch etwa eine halbe Stunde totgeschlagen hatte, machte er sich seinerseits auf den Weg ins Zelt, ein wenig Schlaf zu finden.

⚔

Als Flint am nächsten Morgen aufwachte schlief Shion noch seelenruhig - doch war sie weit davon entfernt, friedlich auszusehen:
Der Mund war weit geöffnet und präsentierte, einer Bärenfalle gleich, die spitzen Piranhazähnchen. Die Zunge hing seitlich aus dem Mundwinkel heraus und neben ihrem Kopf hatte sich auf dem Boden eine kleine Lache an Sabber gesammelt. Als hätte sie im Schlafe wild um sich geschlagen lagen Decke, Kissen und Schlafsack um sie herum verstreut. Ein Arm war weit von ihrem Körper weggestreckt, der andere klemmte irgendwie verwinkelt unter ihrem Nacken. Und wie ihr Brusthob sich unregelmäßig hob und senkte, gab ihre Kehle ein rasselndes Pfeifen von sich.
Der Riese betrachtete Shion einen kurzen Augenblick und grinste - so kannte er seine Partnerin von früher. Leise schlich er sich aus dem Zelt und ließ das Mädchen noch ein wenig schlafen. Sie sah (immer) aus, als hätte sie es nötig.

Das Frühstück bei den Grabungshelfern fiel wortkarg aus, doch dieses Mal ließ Flint es sich nicht entgehen, eine Riesenportion in sich hineinzuschaufeln. Nach dem knappen Abendmahl am Vortag war er recht hungrig aufgewacht. Sicher, der Riese aß für fünf, dafür würde er arbeiten für zehn.
Danach dehnte Flint sich ein wenig und machte sich dann auf dorthin, wo das meiste Gewimmel los war: In Richtung Grabanlage. Dorthin floss ein kleiner, stetiger Fluss an Arbeitern, Forschern und Helfern und so ließ Flint sich treiben.
Die Grabanlagen waren im Sand verschüttet. Nur eine mehrstöckige Front aus bleichem Kalkstein, die sicher fünfzehn, zwanzig Meter in die Höhe ragte, war zu sehen. Um dorthin zu kommen musste Flint jedoch erst einmal eine ähnliche Distanz herabsteigen. Die schmalen, befestigten Wege, die die Grabungsarbeiter angelegten, waren nicht für Riesenfüße ausgelegt, so stapfte er seitlich vorsichtig einen steilen Abhang aus Sand hinab. Bis er unten angekommen war, hatte auch Shion ihn dann eingeholt. Guten Morgen!, grüßte er sie freundlich, streckte ihr dabei die zur Faust geballte Hand entgegen.
Nachdem die beiden Magier sich gegenseitig gefunden hatten, trat schnell ein bekanntes Gesicht zu ihnen. Es war die kleine Blondine Larya, die am Vorabend nach dem Papierkram der Magier gesehen hatte. “Gut, ihr seid schon hier!”, sprach sie schnell zu dem ungleichen Duo. “Es gab eine kleine Planänderung. Dieser große Elb, der begleitet eine Karawane zurück nach Aloe Town. Ihr beiden seid nun alleine für die Sicherheit der Erkundung verantwortlich.”, ließ sie Shion und Flint trocken wissen. Zwar war der Weißhaarige definitiv jemand, der nun bei der Erkundung der Gräber fehlen würde, doch bedeutete es auch, dass er in dem, was danach geschehen würde, nun keine unberechenbare Variable mehr darstellen würde. Ach, wir beide kriegen das schon hin!, meinte Flint polternd und klatschte Shion aufmunternd und zuversichtlich (und mit dosierter Kraft) auf den Rücken.
Das schien die Assistentin des Professors, der bisher nicht aufzufinden war, zu beruhigen. “Ich werde die heutige Expedition in Richtung der zentralen Grabkammer leiten. Uns wird ein kleiner Hilfstrupp begleiten, zur Absicherung.” Larya deutete in Richtung von etwa einem halben Dutzend Männer, die gerade massive Balken auf einen kleinen Handkarren mit Werkzeug verluden. Sahid, der Mann, den die beiden Magier gestern an der Essensausgabe kurz kennen gelernt hatten, schien das Kommando über den Trupp zu haben. Gut, gut. Und wir beiden gehen vor und sehen zu, dass niemand ums Leben kommt, richtig?, stellte Flint klar und erntete ein Nicken. “Es gibt noch ein, zwei Dinge vorzubereiten, doch wir wollen in den nächsten zehn Minuten losgehen.” Das würde Shion und Flint noch eine paar kurze Momente geben, sich vorzubereiten.
Der Riese wartete, bis Larya sich wieder entfernt hatte, lehnte sich dann zu Shion hinunter und flüsterte ihr mit gesenkter Stimme zu. Das mit dem Tier, das wartet bis heute Abend. Jetzt sehen wir erstmal zu, dass wir hier unbeschadet aus diesem Grab wieder rauskommen. Du bist die Schlaue von uns beiden, ich verlass’ mich auf dich! Flint selbst war zwar kein Trottel, doch Shion war definitiv belesener als der Hüne. Und der gestandene Söldner konnte besser arbeiten, wenn er jemand hatte, der ihm Befehle gab.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 2 Jan 2022 - 22:34

C: VS! GRABRÄUBER 8

I can’t believe you took my story for truth. Humans really are foolish. - Power

Wieder herzhaft- und lautstark gähnend zeigte Shion Zähnchen und teilte der Welt mit, wie verdammt kurz sie die letzte Nacht auf ihrer Schlafstelle im Zelt verbrachte. Der Schlaf an sich war zwar nicht unruhig oder schlecht, aber auch nicht ausreichend. Eigentlich doch, aber die Jugendliche brauchte tatsächlich mehr Stunden als der Durchschnitt, um ausgeschlafen zu sein. Also eigentlich nicht. Jedenfalls… danke dafür Flint! Überraschenderweise war sie diejenige, die ihn auf dem Weg schließlich durch den Sand watend und leichtes Dünensurfen einholte. Der übliche coole Faustgruß wurde vollzogen und sich gegenseitig einen tollen Morgen gewünscht. Ehrlich gesagt war sie froh darüber, nicht alleine auf die grimmige Gruppe von gestern stoßen zu müssen, denn ohne Flint wären die bestimmt ungehalten ihr gegenüber und trauten sich eher zum Schikanieren. Dabei war sie doch die ganze Zeit über total brav! Die sollten lieber erleichtert darüber sein, von zwei solch supertollen, großartigen Magiern begleitet zu werden! Pah…!
“Was will die denn schon wieder?” Shions Mimik verfinsterte sich schlagartig, als sie die olle Blondine auf die beiden zu eilen sah. Was, musste sie nun doch nachträglich ihre Unterschrift aufnehmen, damit sie überhaupt mitdurfte? Kurz überlegte sie unter den Umhang des Riesen zu schlüpfen und die Frau zum eigenen Spaß auflaufen zu lassen, entschied sich im letzten Moment jedoch dagegen. Auf dauerhaftes Verstecken hatte sie keine Lust. Stattdessen ließ Shion der Finsternis freien lauf, die Larya bei der Ankunft prompt verunsicherte und dann zu ignorieren versuchte. Hastig ratterte sie ihre ganz anderen Anliegen herunter und wuselte danach zu den Männern, die mit den Vorbereitungen fast fertig waren. Sofort erhellte sich das Gesicht der Kevuem, die Mundwinkel bekamen Schwung nach oben. “Das Verschwinden vom Vampir-Elben wissen wir ja schon. Aber gut, dass wir nicht unbedingt Ersatz brauchen… stell dir mal vor, wir müssten jetzt noch tagelang warten, bis einer hier wäre. Hätt ich gar kein Bock drauf.”, kommentierte Shion das Gerede und strich mühsam über den leicht zwiebelnden Rücken, nickte dann bezüglich des Tiers. “Vielleicht verläuft das Abenteuer so schwieriger, aber für unser Vorhaben ist das ziemlich gut!” Verschwörerisch klopfte sie freudig grinsend gegen Flints Bein, ehe noch ein schnelles Frühstück stattfand und ein bisschen Proviant in den Rucksack gestopft wurde. Vor allem Wasser war wichtig.

“Okay Leute, es geht los!” Larya stand auf zwei wackeligen gestapelten Holzkisten und fuchtelte ausladend mit dem Klemmbrett herum, um die Aufmerksamkeit der Abenteurer zu erlangen. Der Rest blieb an Ort und Stelle, bereit für die medizinische Versorgung und Hunger- beziehungsweise Durstnot für die Rückkehrer. Falls denn jemand lebend zurückkehrte. Wie die Ameisen fanden die Leute zueinander, reihten sich mehr oder weniger in die immer länger werdende Karawane ein. Kameltreiber, Karrenzieher, Träger, Forscher, Archäologen, Grabungshelfer und die beiden supertollen, großartigen Magier, die das Ganze mit dem freundlichen Sahid im Nacken leiteten. Während Shion und Flint erhobenen Hauptes an die Spitze stapften, wagte die kleine Magierin zwischendurch einen Seitenblick. Die Männer wirkten grimmig wie eh und je. Oh Mann. “Wieso gucken die Kerle die ganze Zeit so? Die müssen doch nicht mitkommen, wenn die nicht wollen. Oder liegt das wirklich an uns?” Normalerweise würde Shion so was nicht stören, doch wenn Leute mit ernsten Ausdruck hinter ihr herliefen, kam ein mulmiges Gefühl hoch. Als hätten die einen Plan entworfen, der Magier loswird und die konnten es kaum noch erwarten. “Fühlt sich seltsam an.”, teilte Shion ihre Gedanken dem Riesen mit, während sie die Spitze bildeten. Sie gaben das Tempo vor, das etwas angehoben wurde und der Spaß endlich beginnen konnte, niemand auf dem Weg einschlief. Die junge Frau ging einfach mal davon aus, dass die Männer eine gewisse Ausdauer besaßen, die das Beschleunigen erlaubte. Außerdem luden die zum größten Teil freigeschaufelten Wege, die mit jedem Meter tiefer lagen, dazu ein. Als die Karawane direkt vor der Grabstätte stand, legte Shion staunend den Kopf in den Nacken, trat ein paar Schritte wieder zurück, um die riesige Ruine besser in Augenschein nehmen zu können. Das gewaltige Objekt war sogar so groß, dass sich Flint problemlos darin bewegen konnte, ohne Schaden anzurichten oder eingeschränkt zu sein. “Wow, das ist krass!”, sagte sie ehrfürchtig, machte mehrere Schritte vorwärts und hielt vor der nächsten Säule. “Bevor wir weitergehen sollte jede Säule, jede Steinplatte und was noch alles zum Grab gehört abgecheckt werden. Guck mal, in die Säule hier wurde eine seltsame Rune geritzt.” Die Kevuem scheuchte Flint wieder zurück, nahm dann einen handgroßen Stein in die eine Hand und warf ihn so fest sie konnte gegen den Pfahl, der daraufhin Risse bekam und gefährlich aufleuchtete. Hastig zog sich die Magierin weiter zurück, ehe er mit lauten Knall in kleine Einzelteile explodierte. “Oha! Ehehehe…”, äußerte Shion weniger geistreich und blieb erschrocken auf dem Arsch sitzen, während der meiste Rest der Reisegruppe ängstlich reagierte.



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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyFr 7 Jan 2022 - 0:51


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Mit verschränkten Armen nickte der Riese der Pinkhaarigen zu. Sicher, bei der Erkundung des Grabes hätte Jeldriks Hilfe sicher gut getan, doch dafür war er beim wichtigen Part der Quest, dem was danach passieren würde, nun keine unbekannte Größe mehr. Gegen eine Handvoll Sandkastenbuddler, Holztürmchenbauer und Bücherleser konnte Flint sich zur Wehr setzen, ein anderer Magier war immer eine etwas unberechenbare Gefahr. Ist mir, ehrlich gesagt, so rum lieber…, murmelte Flint Shion zu, bevor er sich zwei Mal mit der flachen Hand gegen den Brustkorb schlug. Ein paar staubige Steine und ein paar tote Mumien können uns nichts anhaben!, rief er nun etwas enthusiastischer aus. Das durften die Grabungshelfer ruhig mitbekommen.
Als die kleine Larya nach einigen Minuten dann das Kommando gab, setzte sich der Tross in Bewegung. Schnell waren Shion und Flint an die Spitze eines kleinen Trusses vorgestoßen, die die heutige Expedition in das Grabmal durchführen sollte. Dem Riesen entgingen die Blicke von sahid und auch die von Shion nicht. Schmunzelnd zuckte er auf ihre Frage hin mit den Schultern. Du hast Hörner, ich bin ein verdammter Riese. Für manche Leute reicht das schon als Grund., Das war wohl leider eine Wahrheit, mit der sowohl Flint als auch sicherlich Shion sich gelegentlich arrangieren mussten. Doch wenn Sahid und seine Männer es bei bösen Blicken belassen würden, dann war das Flint recht egal.
Als Shion und Flint als Erste an der Grabstätte ankamen musste selbst der Riese den Kopf in den Nacken legen um die ganze Fassade des alten Baus betrachten zu können. Woah…, entging es staunend seiner Kehle, als er die viele Säulenreihen betrachtete. Er hatte noch gar nicht zu Ende gestaunt, da ging Shion schon in den “Einsatzmodus” über, huschte umher, suchte Sachen ab, verteilte Befehle. Ein breites Grinsen, das die Zähne entblößte und die Augen ein wenig zusammen kniff, fand seinen Weg auf die Lippen des Riesen. So kannte er die kleine Shion zu gut.
Doch übertrieb sie nicht ein wenig? Der Professor hatte doch erwähnt, dass bereits ein paar Erkundungen gestartet worden waren. Shion, ich glaub’ nicht, dass hier direkt am Eingang…
Und dann explodierte nach dem Wurf des kleinen Energiebündels eine Steinsäule. Instinktiv war Flint nach vorne getreten, hatte versucht, sich zwischen die Säule und Shion zu bringen, doch dafür war es viel zu spät und er war viel zu langsam gelesen. Glücklicherweise hatte Shion selbst einige Distanz zur Säule aufgebaut gehabt und war so von keinem der herumfliegenden Steinsplitter getroffen worden. Die Wucht, mit der die Säule zerborsten war, hatte diese in sicherlich tödliche Projektive verwandelt. Verdammt…, fluchte der Riese aus, während er besorgt nach Shion sah. Ich nehm’s zurück. Wir schauen alles an., gab er ihr damit Recht. Damit war er wieder an dem Punkt angekommen, den er zuvor schon festgestellt hatte. Shion war der Kopf des Duos. Das hübschere Gesicht hatte sie ja auch.

So gingen die beiden vorsichtig voran. Aus dem Hintergrund konnte Flint schon Knurren und Murren hören, dass man derart langsam voran kam. Doch ein gelegentlicher böser Blick über die Schulter und einmalig das Angebot: Na dann lauf doch du voraus. ließen das Zetern der Nachfolgenden relativ klein halten.
Die Grabstätte war groß und geräumig. So groß, dass selbst der Riese sich in den hohen Gängen, deren Decke das Licht der Fackeln und Laternen des Trusses nicht erreichte, ziemlich klein. Die Wände waren über und über mit verwitterten Wandmalereien und Hieroglyphen verziert, die wohl das Leben der hier Begrabenen erzählte.
Erstaunlich wenig Sand fand sich in der Grabanlage wieder. Das war ein Zeichen davon, dass das alte Gemäuer gut gebaut worden war. Auch fehlte Kadaver von totem Getier, doch das gab es wohl inmitten der Wüste ohnehin kaum.
Flint hatte sich einen der schweren Holzbalken vom Wagen Sahids geschnappt und nutzte ihn gelegentlich, um seltsame Bodenplatten aus der Ferne abzudrücken. Einmal entfesselte das, wie Professor Schielmann schon beschrieben hatte, eine kleine Salve von Bolzen aus der Seite, die wirkungslos in der gegenüberliegenden Wand einschlug. Ein weiteres Mal konnte Shion eine ähnliche Rune ausmachen, die dafür sorgte, dass der Boden explodierte und so eine metertiefe Fallgrube (Nur echt mit 52 PfählenTM) freigab.
Spätestens nachdem eine weitere Rune eine Art Feuerzauber auslöste, die mehrere Minuten lang den Hauptgang in Flammen hüllte, war das Meckern von hinten dann vergangen. Flint hatte in der Zeit, in der der Truss darauf gewartet hatte, dass das Flammeninferno nachließ, auch die ganze Zeit urteilend zu den Meckerern zurückgeschaut. Mit so einem “Haben wir es euch nicht gesagt…”-Gesicht.
Sag mal, Chefin., wollte der Riese von Larya wissen. Wo geht es denn hin? Den Weg in die Grabstätte hatte Larya vorgegeben. Wo auch immer es Kreuzungen oder Abzweigungen gegeben hatte, hatte sie entschieden. “Wir versuchen, in die Hauptkammer vorzudringen. Es gibt noch jede Menge Nebngräber und -kammern, die werden wir jedoch erst erkunden, wenn wir das Hauptgrab gefunden haben.”, erklärte die Brillenträgerin und Flint nickte ihr dankend zu. Das passte ja nur zu gut.

Nach einer ganzen Weile kamen die Magier an einer Stelle an, in der ein gewaltiger Felsblock das Weitergehen behinderte. Das war dann wohl die Stelle, an der die letzte Falle ausgelöst worden war, von der der Professor erzählt hatte. Dass wohl schon einmal Forscher bis hierher vorgedrungen waren und dennoch so viele Fallen auf dem Weg hier her aktiv gewesen waren bedeutete wohl, dass der Vorstoß-Trupp eine Menge Glück gehabt haben musste - bis es hier ausgegangen war.
Shion und Flint suchten die Trümmer des Felsquaders ab. Nicht, dass gleich der Nächste herabfiel, wenn sich jemand dem ersten Stein näherte. Als sie sich sicher waren, dass keine direkte Gefahr bestand, rollte Flint mit der linken Schulter. Dann machen wir mal den Weg frei…, feuerte er sich selbst an, bevor er ein wenig seiner Magie entfesselte. Sein linker Arm schwoll um einige Zentimeter Umfang an, die Haut wurde mit dunkelrot-leuchteten Runen, die sich wie Tätowierungen um den Arm schlungen, verziert. Dann haute Flint zu. Prügelte seine Faust mit einem Roaaadadadadaaa!!! gegen den tonnenschweren Stein.
Einen Moment geschah nichts.
Dann zog Flint fluchtend und brüllend den Arm zurück und rieb sich die sofort rot angelaufene und angeschwollene Hand schmerzerfüllt. Ab und zu stieß selbst der kräftige Hühne an die Grenzen seiner Kräfte. Okay… hier brauchen wir vielleicht doch Werkzeug…, gab er geschlagen zu und ging dann zu Sahid und seinen Leuten, um sich die größte Spitzhacke auszuleihen, die der Unterstützungstrupp dabei hatte. Die machten sich zusammen mit dem Riesen an das Werk, einen Weg durch den Steinbock zu hauen. Das war ein Unterfangen, was sicherlich eine Weile dauern konnte. Vielleicht wuchsen die Leute Sahids ja mit dem Riesen zusammen, wenn sie zusammen ein wenig Schweiß vergossen? Ab und zu blickte der Rotschopf zu Shion. Von ihr wurde nicht erwartet, dass sie beim Steine-Klopfen half. Was sie wohl mit diesem kleinen Time-Out anfing?

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDo 13 Jan 2022 - 17:34

C: VS! GRABRÄUBER 9

Nachdem sich Shion einen Moment angesichts der ersten Explosion gezwungenerweise im Sand bequem machte, sprang sie irre lachend wieder auf, um sich mit großer Freude und Aufregung den nächsten Fallen zu stellen. Es dauerte jedes Mal einige Augenblicke, bis sie eine neue Rune entdeckte, denn viele waren es tatsächlich nicht. Spaßeshalber löste sie diese dann mit Absicht aus, auch weil sie keine Ahnung hatte, wie sie die Fallen entschärfen sollte. Und da das ganze Prozedere den Herrschaften anscheinend zu lange dauerte, nahm Shion das Murren und Knurren wie Flint irgendwann genauso dringend wahr. Mit zuckersüßem Lächeln vollführte sie eine grottige Pirouette, wandte sich wie Flint an die liebe Reisegruppe und klatschte einmal motivierend in die Hände: “Wie der Große bereits vorschlug: Wenn das schneller gehen soll, könntet ihr euch aufteilen und einfach jeden Stein hier berühren. Höchstwahrscheinlich verliert ihr diverse Körperteile, aber alles hat ja seine Vor- und Nachteile nicht wahr?” Dafür erntete die Kevuem natürlich noch mehr Murren und Knurren sowie wegwerfende Gesten, sie selbst hob betonend den Mittelfinger. “Flint, heb mich hoch, damit auch der Letzte ihn sehen kann!”
Je näher die Karawane dem Eingang zur Grabkammer kam, desto weniger Explosionen. Wäre ja schön blöd, wenn die gelegten Fallen die Kammer bei Ungeschick zerstörten, deshalb ging man dann zu Fallgruben über - die Erste wurde soeben betreten und die dünne Tarnung aufgrund des Gewichts durchbrochen, nun lag ein armer Mann auf Holzpflöcken aufgespießt in einem tiefen Loch. Gut zu wissen! Shion studierte daraufhin pausenlos den Sand vor sich, ehe sie den nächsten Schritt setzte und Flint sie einholen durfte, immerhin machte er viel größere Schritte als alle anderen. Ein weiterer Mann fiel in eine andere Grube voller hungriger Giftschlangen, die ihm sofort die Lichter auswürgten. “Oh Mann, seid ihr doof? Ihr müsst schon selbst die Augen offen halten. Glaubt es oder glaubt es nicht, aber ich besitze tatsächlich nur ein Augenpaar! Aber du bist Magierin, zieht nicht, ich habe keinen Röntgenblick!”, meinte die Genmanipulierte lautstark schnippisch und rollte demonstrativ mit den Augäpfeln. Manchmal waren Menschen und Wesen wirklich belastend, auf welche Art und Weise auch immer. Da waren die Kerle die ganze Zeit über schon misstrauisch und nun folgten sie den beiden blindlings? Hä? Shion hing am Leben, wollte ebenso kein Fremdes unbedingt auslöschen sehen, doch bei Dummheit war ihr das dann egal. Vor allem bei solch sinnlosen Tode. Auch Flints Haben wir es euch nicht gesagt…-Gesicht wurde scheinbar entweder nicht berücksichtigt oder nur teilweise wahrgenommen. “Nicht unser Problem…”, murmelte die Kevuem ihrem Gewissen zu und überwand dann ohne weitere nennenswerte Vorkommnisse den restlichen Weg. Irgendwie war sie gespannter auf die erwähnten Nebenkammern, deren Inhalt möglicherweise die wahren Schätze trugen und die Hauptkammer nur zur Ablenkung diente.

Als Flint daran scheiterte, einen riesigen Felsblock zu zertrümmern, sein Schmerz jedoch unter Klagelauten relativ schnell nachließ, mischte er sich unter die anderen Männer, um das Gestein mit ihnen gemeinsam zu vernichten. Dass etwas existierte, das Flint mit roher Gewalt nicht teilen konnte, wunderte Shion kaum bis gar nicht. Natürlich hatte auch der Riese Schwächen. Vielleicht brauchte dieser Stein aber zusätzlich besonderes Fingerspitzengefühl, wie zum Beispiel ein Tresor und deswegen wurde das ganze Werkzeug mitgeschleppt. Ebenso massive Steine hatten Schwachstellen und waren nicht unzerstörbar. Und was machte die Gehörnte zwischenzeitlich? Auf den Zehenspitzen und Fersen hin und her wippen, den Schauplatz überblicken sowie altkluge Kommentare abgeben, wenn ein Mann eine ungünstige Stelle bearbeitete, somit sinnlos Energie verschwendete. Es wäre sicherlich zu auffällig, wenn sie die Gunst der Stunde nutzte, um sich davonzuschleichen und auf eigene Faust ein paar Ecken anzusehen. Bis der erste Riss entstand (selbstverständlich trotzdem durch Flint) verging ca eine knappe halbe Stunde, dann gab der Fels ziemlich schnell nach und fiel bald in sich zusammen. Das allgemeine Jubeln riss auch Shion mit, die ihrerseits kleine Teile zur Seite schaffte, um endlich die spannenden Bereiche der Stätte zu erkunden. Nach einer kleinen Pause und mit frisch entzündeten Fackeln stapften sie los. Immer noch auf der Hut vor Fallen konnte sich die Kevuem nur mehr schlecht als recht umsehen und das ging ihr auf die Nerven. Das war unfair. Während Laryas unaufhörliche Oooh’s und Wooow’s widerhallten, grummelte die ebenso wissbegierige Magierin unzufrieden vor sich hin, ließ hin und wieder Flüche und Schimpfwörter murmelnd fallen. Sie war diejenige, die Larya bereits zweimal am Kragen packte, damit sie nicht zu weit vorlief, wenn sie etwas Erstaunliches entdeckte. Unterdessen ging Shion dazu über handgroße Steine aufzusammeln und sie irgendwo gegen zu werfen, um mögliche Fallen auszulösen. Dieser Vorgang klappte sogar ganz gut. Derweil entwickelte sie ein Auge für unauffällige Auffälligkeiten und achtete auch besonders auf die hohe Decke, an der manchmal mit Seilen befestigte Baumstämme mit Pflöcken hingen, die hinunterstürzten, sobald man unbewusst einen Mechanismus auslöste. Oder blanke Sicheln, die einen in zwei Teile schnitten. Zum Glück spickten keine komplizierten Rätsel die Wege. Hier und da gab es jedoch einen Part mit künstlichen Schluchten, deren Boden man gar nicht sah, die nur mit einer sehr schmalen Brücke ohne Geländer überwunden werden konnten. Nichts für Höhenangst und Schwindelanfälligkeit. Außerdem schwangen auch hier Sicheln hin und her, die man abpassen musste, um lebendig weiter zu kommen. Doch außer Jammern und Zetern gab es zunächst keine weiteren Tode. Schließlich schnappte Larya laut nach Luft und stoppte abrupt, sodass Shion schnurstracks in ihren Rücken hinein rannte. Bevor sie meckerte, riss sie ihren Kopf hoch und stockte ebenfalls. Eine graue, massive Doppeltür mit allerlei Schnörkeln ragte vor der Reisegruppe empor. Vorsichtig bei ihr angekommen, strich die Kevuem mit dem Zeigefinger zaghaft über die Oberfläche und hinterließ einen goldenen Streifen. Ihre Augen weiteten sich. Na, wenn der Glanz nicht das Tor zum Reichtum darstellte… "Wir sind wohl da."

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 16 Jan 2022 - 18:29


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Die Arbeiten am Felsquader gingen recht mühselig voran. Doch mit dem ausgezeichneten Verständnis der Gesteinsstruktur von Shion und Flints schierer Muskelkraft konnte auch das steinige Hindernis nach einer Weile überwunden werden.
Bei den schmalen Brücken war Flint besonders vorsichtig. Die uralten Steingebilde knirschten unter dem Gewicht des Riesen und sendeten gelegentlich rieselnd Staub in die Tiefe, doch hielten Flint letzten Endes stand. Schwingende Sicheln waren hingegen kein Problem für den Rotschopf. Die erste überraschte ihn ein wenig, doch weitere der massiven Metallklingen konnte er mit seinem Schwert abblocken und dadurch einfach zum Stillstand bringen, sodass sie für den Rest der Truppe keine Gefahr mehr darstellten. Ein wenig etwas zur Sicherheit der Gruppe konnte Flint also auch beitragen.
Eine ganze Weile später - Flint hatte unter Tage das Zeitgefühl verloren - war die kleine Expeditionsgruppe wohl an ihrem Ziel angelangt. Eine massive Doppeltüre, die bei genauerer Untersuchung wohl aus purem Gold zu bestehen schien, markierte - umflankt von zwei großen Statuen, die bedrohliche Zepter in den Händen hielten - wohl dann die Hauptgrabkammer des Komplexes.
Shion erkundete die Türe vorsichtig mit einem Finger und Larya tat es ihr gleich. Bald schon waren einige Helfer da, um das massive Goldportal von Staub zu befreien und damit die Hieroglyphen, die darunter verborgen waren, freizulegen. “Das ist es! Hier drin soll… Oh gute Güte. Hier soll der Gott Tza-zi-ki begraben liegen.”, stieß Larya entzückt aus und ein Raunen ging durch den Expeditionstrupp. Flint sagte der Name tatsächlich etwas. Es war nicht so, dass er sich wirklich mit der Geschichte dieser Hallen auskannte, aber einige Artefakte des Tza-zi-ki waren auf der “Einkaufsliste”, die der Riese von seiner Gilde bekommen. So war er recht froh, dass die Expedition bisher wohl scheinbar recht erfolgreich verlief. Mehr Erfolg in diesem Part bedeutete nämlich mehr Beute heute Abend. “Da steht, wer eintreten will, muss sich zuvor der Prüfung der Wächter stellen.”, sprach die Grabungsassistentin und - als wäre das Timing einer göttlichen Komödie entsprungen - tappte Sahid just in diesem Moment auf eine kleine Druckplatte.
Knirschend schwangen, wie zum künstlichen Leben erweckt, die beiden Statuen ihre Zepter nach unten und hätten den Weißhaarigen sicher zerquetscht, wenn Flint nicht da gewesen wäre. Er beugte sich über den Helfer und fing die beiden Zepter mit seinem Rücken ab. Zwei dumpe Schläge pressten dem Riesen die Luft aus den Lungen und er stöhnte ächtzend aus. Ouaah…. Hastig sprang Sahid zur Seite und Flint bewegte sich langsam weg, woraufhin die Steinwaffen auf den Boden prallten. Der Stein platzte unter der Wucht des Angriffes auf, doch damit war er beendet. Die Statuen waren nahmen ihre ursprüngliche Wachposition wieder ein und langsam begann die Doppeltüre, sich zu öffnen.
Sahid bedankte sich knapp bei Flint, doch der Winkte ab und rieb sich schmerzend den Rücken. Das hatte selbst ein Dickschädel wie er nicht einfach so weggesteckt. Während die anderen das Grab des Tza-zi-kis erkundeten, blieb Flint draußen und tastete seinen Rücken ab. Durch die Türe hätte er ohnehin nicht gepasst und drinnen waren vermutlich lauter Sachen, die Flint nur unnötig kaputt machen konnte.

⚔

Ein langer, ereignisreicher aber auch erfogreicher Tag neigte sich für die Arbeiter des Professor Schielmanns langsam dem Ende hin zu. Man hatte die erfolgreiche Expedition unter den Helfern und Arbeitern ordentlich gefeiert, während die eher akademisch angehauchteren Teilnehmer des Lagers sich mit Pinseln, Stiften, Zetteln und Büchern an die Arbeit gemacht hatten, um Fundstücke zu reinigen, zu analsysieren, zu identifizieren und letzten endes auch zu katalogisieren.
Flint hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, auch ein wenig bei den Festivitäten beizuwohnen. Zu einem guten Mahl und Wein sagte der Rotschopf nicht nein. Doch übertreiben tat er es nicht, schließlich war sein Tag noch lange nicht vorbei.
Als gegen Mitternacht auch die schlimmsten Nachteulen sich langsam in Richtung der eigenen Zelte verzogen um eine Mütze Schlaf für den nächsten Arbeitstag zu sammeln, traf Flint sich mit Shion im eigenen Zelt. Es war teil, zum spannenden Part der Quest überzugehen.
Ich hab’ die Aufgabe, drei Sachen zu klauen. Die Maske, die auf der Mumie gelegen ist, das Schwert, das bei ihr im Sarkophag lag und dann noch ein Ding namens “Kubus der Finsternis”. Kleiner Würfel mit Lichtern drin. Den hab’ ich heute noch nicht gesehen, aber vielleicht haben die den ja vor ein paar Tagen schon gefunden., erklärte der Riese seiner Komplizin. Wir teilen das irgendwie. Kannst du, bevor wir anfangen, mal ein wenig rumschleichen und schauen, ob du rausfinden kannst, wo der Kram ist? Bevor ein Schlacht geplant werden konnte mussten die Späher und Kundschafter ausgeschickt werden. Diese Rolle würde Shion hoffentlich erfüllen können.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptySo 6 Feb 2022 - 18:10

C: VS! GRABRÄUBER 10

Larya war entzückt und der Rest raunte bloß ehrfürchtig? Wirklich? Bei dem Namen des Gottes explodierte Shions Lachen, nachdem sie erfolglos versuchte, das aufgestaute Prusten hinter den aufgeblähten Wangen zu halten, ehe es überkochte. Das laute Gelächter hallte und echote durch die Kammern, sodass Staub sowie feiner Sand hier und da herunterrieselte. Vor lauthals Lachen krümmend, klopfte sie wiederholt auf einen Schenkel und hielt sich den langsam schmerzenden Bauch. Als Shion bemerkte, dass niemand den sehr witzigen Witz verstand und man sie nur entgeistert anglotzte, japste sie angestrengt nach Luft, um sich irgendwie zu beruhigen und die Situation zu erklären. Seltsamerweise kam auch Flint nicht dahinter, das war ein wenig schade… “Ich meine TZATZIKI!? Joghurt, Essig, Olivenöl, Gurke, zerdrückter Knoblauch, Salz und Pfeffer; zum Schluss fein gehackter Dill?” Immer noch kein Schmunzeln? Wow. Jetzt war es die Kevuem, die entgeistert in die Runde glotzte und sich dann mit einer flachen Hand gegen die Stirn klatschte. “Könnt ihr überhaupt lachen…?”, nuschelte sie und drehte wieder leise kichernd zur goldenen Doppeltür um. Egal, Hauptsache, sie selbst hatte Spaß!
Der Spaß hörte allerdings auf, als ausgerechnet der eigentliche Anführer der Truppe auf eine Steinplatte trat, nachdem Larya die Hieroglyphen fertig übersetzte. Die Gehörnte quiekte erschrocken, da Flint mutig/dumm die beiden Waffen mit dem eigenen Rücken abfing, die auf Sahid herunterkrachten. Sie überkam ein neuartiges Gefühl, in ihrer Vorstellung rutschte das Herz bei diesem Anblick rapide nach unten und ein unangenehmes Kribbeln glitt über den gesamten Körper. Nach der kurzen Schockstarre spürte Shion so was wie Verärgerung und sie stapfte ohne nachzudenken mit aufgeblähten Wangen auf Flint zu, der sich unbeschadet wieder aufrichtete. Sie gab ihm einen saftigen Tritt gegen den Unterschenkel. “Bist du blöd?! Mach das nie wieder!” Fauchend, und ohne ihm Zeit für Reaktion zu lassen, machte sie wieder auf dem Absatz kehrt und schenkte Sahid einen vernichtenden Blick, der daraufhin eine Hand an sein Messer am Hosenbund legte. Für einen flüchtigen Moment überlegte die Kevuem seinen Geist einzunehmen und ihn die nahe Schlucht hinunterstürzen zu lassen, doch gab es gerade zu viele Zuschauer und… sie war kein Wesen, das anderen Wesen einfach das Leben ausknipste. Dem Riesen ging es so weit gut, kein Grund, ihn auf diese Art und Weise zu rächen. Wie aus dem Nichts war das übliche Grinsen da und Shion zeigte dem grimmigen Wüstenmann zum Abschluss die Zunge, die er wohl seiner Mimik nach zu urteilen am liebsten abschneiden würde. Auch die Magierin blieb außerhalb der Hauptkammer, denn ohne Flint hätte sie mit Sicherheit ein Messer im Rücken.

Während der Feier nach der erfolgreichen Erkundung musste Shion still und heimlich zugeben, dass sie ziemlich müde war. Kein Wunder bei der stundenlangen Konzentration auf allerlei Fallen und das Sichern der Wege. Sie trug quasi die ganze Zeit über viele Leben auf ihren Schultern, das manche jedoch durch Eigenverschulden verloren, aber scheinbar waren diese armseligen Seelen bereits in Vergessenheit geraten - also tatsächlich kein Verlust und somit kein Grund für Gewissensbisse. Trotz der Müdigkeit schaufelte sie wie der Riese neben ihr Essen in den Rachen und spülte ordentlich mit Wasser nach, denn Alkohol mochte Shion nicht. Glaubte sie zumindest. Der Geruch allein hielt sie vom Probieren ab. “Mann, ich kann kaum noch meine Lider offen halten…”, maulte sie irgendwann, stand auf und machte den Hampelmann, um den erschöpften Körper wachzuhalten. Keine gute Idee mit vollem Magen… als schließlich der letzte Feierwütige in Richtung Zelt taumelte, wackelte auch Shion gähnend zum nächsten Treffpunkt. Hoffentlich holte sie noch einmal das Adrenalin ein, wenn es ans Eingemachte ging, ansonsten wäre das alles vermutlich nur mit Mühe zu bewältigen. Die Kevuem blieb lieber stehen, als Flint das Vorgehen erklärte und die Dinge preisgab, die er für seine Gilde an sich reißen sollte. “Warum gerade diese Sachen, sind die magisch oder so?” Die Antworten wollte Shion zwar wirklich wissen, doch überlegte sie bereits, wo sie mit dem Auskundschaften am besten beginnen sollte und linste aus der Zeltöffnung. Das nächstgrößere Zelt war wahrscheinlich das, was die ganzen Fundstücke barg, also als erste Anlaufstelle am naheliegendsten. Außerdem wurde es pausenlos und offensichtlich von einer Person überwacht. “Alles klar, ich geh mal, bevor ich echt noch einschlafe!”, verkündete die Gehörnte, schenkte Flint ein Grinsen und hob den Daumen, ehe sie durch die Öffnung schlüpfte und duckend zum Ziel stapfte. Schleichen war natürlich keine ihrer Stärken, doch der Sand machte ja sowieso kaum bis keine Geräusche und die meisten Leute schliefen bereits, sodass sie bestimmt keine Probleme auf dem Weg bekam.

Hinter ein paar gestapelten Kisten ging Shion in die Hocke und beobachtete den Mann am Eingang, der eigentlich Wache schieben sollte. Typischerweise schlief auch der und rutschte dabei beinahe vom Klappstuhl. Trotzdem huschte die Kundschafterin um das Zelt herum, um einen anderen Weg in das Innere zu finden, lockerte einen Hering und hob den Rand des Zeltes ein Stück hoch, damit sie hindurchkriechen konnte. Zum Glück war der Raum beleuchtet, spärlich zwar, aber ausreichend, um die Dinge noch erkennen zu können. Auch wenn Shion gerne alles unter die Lupe nehmen wollte, hielt sie nur Ausschau nach genannten Sachen und wurde sogar schnell fündig: die Maske. Im Prinzip konnte sie die einfach einstecken, aber Flint meinte, sie solle nur auskundschaften, also ließ sie das Teil an Ort und Stelle und verließ das Zelt wieder auf demselben Weg, auf dem sie gekommen war, wischte hinterher grob über die Oberfläche, um die auffälligen Spuren undeutlich zu machen. Mal ehrlich… grottige Wache. Als Shion leises Murmeln ganz in der Nähe vernahm, horchte sie gespannt auf und schlich bei der nächsten Gelegenheit dorthin - das müsste die Unterkunft vom Schielmann sein, anscheinend schlief der noch gar nicht. Sein Zelt war so hell beleuchtet, dass die Magierin sämtliche Schatten sehen konnte und somit auch seinen Umriss, der fast die Zeltwand berührte. Der Professor hielt in diesem Moment etwas Langes zwischen den Händen und wirkte entzückt, so wie er gluckste und langsam über das Etwas strich. Um herauszufinden, was genau der Typ anschmachtete, wagte es Shion näher zu treten und riskierte einen Blick durch den halb geöffneten Reißverschluss des Einganges, nachdem sie sich das Alleinsein auf dem Platz vergewisserte. Tatsächlich hielt der Mann besagtes Schwert ungelenk in den Händen, tätschelte es hin und wieder, drehte das Heft nach einigen Augenblicken und begutachtete jeden Glanz, jede Kerbe, jedes Ornament doppelt und dreifach. Dann legte er es vorsichtig gar sanft zur Seite und notierte begeistert etwas in ein Heft. Dabei rückte ihr etwas Quadratisches in das Blickfeld, das keinen Meter weiter in eine Art Vitrine stand. Aber ehe Shion genauer hinsehen konnte, zuckte Schielmann wie von einer Tarantel gebissen hoch und drehte den Kopf Richtung Eingang. “Wer ist da?!” Oh. Die Späherin musste irgendein Geräusch gemacht haben oder wurde zu unvorsichtig, hastig stolperte sie rückwärts und fiel beinahe über eine Zeltleine, konnte sich aber noch fangen und hinter die nächsten Kisten verstecken, bevor der Mann seinen Kopf alarmiert durch die Öffnung steckte. Als er nichts entdeckte, zog er sich wieder seufzend zurück. Erleichtert ausatmend machte sich die Kevuem auf den Rückweg, um Flint Bericht zu erstatten.

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BeitragThema: Re: Abgelegene Ausgrabungsstelle
Chris_q7 - Abgelegene Ausgrabungsstelle EmptyDi 8 Feb 2022 - 23:50


11 | 10
Die Nacht hatte ihr schweres Tuch auf die Ausgrabungsstelle gelegt und die meisten der Arbeiter, Forscher und Helfer in seichten Schlaf gedrückt. Doch Shion und Flint wachten noch (großteils), denn ihr Tag war noch lange nicht vorbei. Heute Nacht musst du dich ein wenig durchkämpfen. Schlafen können wir, sobald wir ein paar Schätze reicher und in Sicherheit sind.
Als Flint die Kevuem anblickte erinnerte er sich daran, wie sie zuvor verärgert gewesen war, als Flint sich, ohne groß nachzudenken, zwischen Sahid und die beiden Steinzepter geworfen hatte. Shion hatte es zwar nicht ausgesprochen, doch ihr wütender Tritt war ein Zeichen der Sorge gewesen. Es war schön zu wissen, dass Flint auch hier in der Wüste eine Person hatte, der er am Herzen lag. Andersrum verhielt es sich natürlich genauso. Der Würfel und das Schwert sind magisch, die Maske ziemlich, ziemlich wertvoll., meinte der Riese. Was hältst du davon, wir stecken die drei Sachen ein, du darfst dir eins davon aussuchen, und wenn du irgendwo noch andere tolle Sachen findest, dann darfst du die behalten. Blöderweise ließ sich Drei nur schwer durch Zwei teilen. Aber vielleicht fanden die beiden ja noch etwas, was Shions Seite des Handels noch ein wenig aufwerten konnte. Schließlich hatte der Riese nicht vor, die alte Bekannte über den Tisch zu ziehen. Das war normalerweise ihr Part. Bis gleich.

⚔

Das Warten vor der Schlacht war schrecklich. Flint hatte sich, so gut es ging, in sein Zelt verzogen, hatte seine Rüstung angelegt und wetzte nun sein Schwert. Der Riese sorgte sich nicht um Shion, der pinkhaarige Teufel hatte schon des Öfteren bewiesen, dass sie nicht kleinzukriegen war. Aber die Tatsache, dass er selbst gerade nichts zum Voranschreiten des Abendprogramms beitragen konnte, machte ihn nervös. Es war wie das in-Formation-stehen, während die Generäle und Feldherren in ihrem Zelt den Verlauf einer Schlacht besprachen. Man war dem Schicksal ausgeliefert.
Als nach einer gefühlten Ewigkeit das Zelt raschelte und Shion sich neben Flint hinein drückte, blickte der Riese sie mit großen, erwartungsvollen Augen an. Und?, wollte er - recht ungeduldig - von seiner Späherin wissen. Und diese berichtete.
Shion hatte die Maske in einem schlecht bewachten Zelt gefunden. Wenn sie so einfach unter der Plane hatte einsteigen können, dann war das ein guter Anfang. So konnten die beiden den ersten Gegenstand entwenden, ohne dabei Aufmerksamkeit zu erregen. Gut, gut. Meinst du, da sind noch ein paar andere schöne Sachen für dich dabei? Falls ja, halt’ dich nicht zurück. Ich hab’ ein breites Kreuz und eine große Tasche für lauter Plündergut.
Die anderen beiden Gegenstände, der Kubus und das Schwert, waren wohl bei Professor Schielmann im Privatzelt. Grübelnd runzelte der Riese die Stirn. Der werte Professor musste irgendwie von seinen Habseligkeiten getrennt werden. Doch so, wie er die Schätze Shions Bericht nach liebkost hatte, würde er sie vermutlich selbst in einem Notfall nicht einfach zurücklassen. Hmm… Dem Riesen konnte man regelrecht ansehen, wie die Zahnrädchen in seinem Hirn werkelten.
Ich glaub’, ich hab’ nen Plan., meinte er dann nach ein wenig Bedenkzeit. Während du dich nochmal in das erste Zelt schleichst und die Maske und vielleicht noch was für dich besorgst, leg’ ich ein Feuer. Ein paar Zelte anzünden, am besten welche mit Vorräten oder Baumaterial oder so. Muss ja niemand drin sein. Dann machen wir Panik. Ich scheuch den Professor aus seinem Zelt. Kriegst du es hin, dass er dir die Fundstücke anvertraut? Er wusste, dass die Rosahaarige ein Talent dafür hatte, andere dazu zu bringen, genau das zu tun, was sie wollte. Wenn es jemanden gab, der dem Professor Schwert und Kubus abschwafeln konnte, dann war es Shion. Und während die Leute hier versuchen, den Brand zu löschen, machen wir uns aus dem Staub. Was hältst du davon? Flint stellte nicht einmal ansatzweise in Frage, dass Shion die schlauere der beiden Magier war. Ihre Meinung zum Plan des Riesen war ihm wichtig. Aber da er jede Menge Chaos und Verwüstung mit sich brachte, war Flint sich eigentlich sicher, dass er Shion gefallen würde.

Und so geschah es dann auch. Die beiden Magier stifteten mit einem Feuer eine gewaltige Ablenkung, die für Aufruhr im Lager sorgte. Unter all der Verwirrung konnte Shion die gewünschten Gegenstände und noch ein paar andere Goodies on top stehlen, die halbwegs wertvoll aussahen. Flint wurde in ein kurzes Gefecht verwickelt, das für den gewaltigen Krieger jedoch keine Herausforderung darstellte und so nahmen die beiden Magier im Schutze der Nacht noch Reißaus. Die Beute teilten sie Fair auf, dann trennten sich die Wege der beiden ein weiteres Mal.

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