Ortsname: Argentia - Ruinen im Wald Art: Freiraum Spezielles: Ein Aufenthalt in den Ruinen ruft ein beklemmendes Gefühl hervor. Beschreibung: Dass Argentia früher eine florierende Großstadt war, das sieht man selbst den Jahrhunderte-alten Ruinen noch an. Die teilweise noch recht gut erhaltenen Überreste von Häusern, Brücken, Türmen, Plätzen und Stauen verteilen sich auf einer mehrere Quadratkilometer großen Fläche, die mittlerweile jedoch beinahe gänzlich von der Natur zurückerobert wurde. Seit der Entdeckung der Ruinen von Argentia wurden sie schon unzählige Male das Ziel von Forschungsreisen, Expeditionen, Schatzsuchen und dergleichen, ihre Existenz ist also kein Geheimnis. Deutlich ist an Gemäuer zu erkennen, wie Argentia sein Ende gefunden hat: Brandspuren deuten darauf hin, dass die Großstadt von einem riesigen Feuer verschlungen wurde. Seitdem wurde die Ruinenstadt nicht neu besiedelt und das Gelände nicht neu erschlossen, was vielleicht an der Aura des Ortes liegt. Nur wenige Momente Aufenthalt in den Ruinen lassen einen neugierigen Erkunder sofort spüren, hier ganz und gar nicht willkommen zu sein - so als schlummere hier noch irgendetwas, das seine Ruhe haben möchte.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
“Hmmm…” kurz musterten die Augen der Alysida ihren Gildenkollegen ein wenig. Jetzt, wo sie darüber nachdachte… “Du würdest dich bestimmt gut in einem Magazin machen.” Meinte sie nur mit einem Lächeln und kicherte schließlich. Er hatte eine gute Figur, ein schönes Lächeln und es würden sich sicher einige darüber freuen, jemanden wie Charon beim Durchblättern in einem Magazin zu sehen. Sie hatte selbst noch nie den Gedanken gehabt, mal irgendwo in einer Zeitschrift vorzukommen, aber so enthusiastisch wie Karma davon erzählte, konnte es ja gar nicht so schlecht sein. Und selbst, wenn es nicht ihr Hauptgedanke war, vielleicht gab es ja die Möglichkeit, mit einer gaaanz kleinen Chance, jemanden bei einem Fotoshooting zu treffen, deren Aussehen vor nicht einmal zwei Minuten von Ronya bewundert wurde. Aber das wäre ja nur ein kleiner Bonus und nicht der Grund, so ein Angebot anzunehmen…oder? Jedenfalls stand ihre nächste Quest nun fest und sie sollte zusammen mit Charon und Karma angegangen werden! Eigentlich hatte sie heute nicht unbedingt gedacht, dass ein weiterer Besuch bei ihrem Kollegen dazu führen würde, dass sie sich gleich an die Grenze von West-Fiore und Zentral-Fiore aufmachen würde, doch da war sie nun. Dass sie den Zug nicht brauchten, war auf jeden Fall eine gute Nachricht, die Ronya sehr befürwortete. Sie hatte nichts dagegen, ein wenig durch die Wüste zu laufen. Mittlerweile hatte sie das ja schon das ein oder andere Mal hinter sich gehabt. “Wie schnell soll unser Tempo denn sein? Bis zur Grenze durch den Sand laufen wird ein wenig dauern.” Aloe war ja zum Glück nicht gaaaaaanz so weit davon entfernt. Also…schon ein gutes Stück, doch es ging deutlich schlimmer. Aufgeregt nickte die Grünhaarige schließlich, als nun Aufbruchsstimmung herrschte. Freudig ging sie in Richtung Tür, doch nicht, ohne Charon vorher ein paar Worte mitzugeben. “Hoffentlich nimmt der Amateur seinen Mund nicht zu voll.” Sie drehte sich zu ihm und lächelte ihn an. “Ungeduldig einem Monster hinterherlaufen und Zauber um Zauber zu schießen ist nicht dasselbe wie Jagen.” Man merkte Ronya sehr stark an, dass Jagen eine Passion war, in die sie eine Menge Stolz steckte. Und wenn Charon es versuchen sollte, dann nur zu! Sie war darauf gespannt, was er konnte.
Zuhause angekommen… “Zahaaar, ich gehe auf eine Quest. Machst du bitte den Schleim weg, bis ich wieder da bin? Ich bringe dir auch was mit.” Ob Bestechungen funktionierten? Mal schauen, doch jetzt musste sie erstmal ihre Sachen packen. Ihr Rucksack war mit dem nötigsten Zeug gefüllt, immerhin waren sie vermutlich nicht allzu lange unterwegs. Ansonsten waren für sie eigentlich nur praktischere Kleidung als die legeren, die sie bis gerade eben trug, ihre zuverlässigen Handschuhe und der Ring an ihrer Hand, den sie sowieso nicht abnehmen konnte, wichtig. Einige Sekunden betrachtete sie das goldene Accessoire, welches die Grünhaarige seit ihrer Reise nach Enca begleitete. Immernoch drehten sich ihre Gedanken um das, was dort passiert war. Um vieles, was im letzten Jahr in ihrem Leben vonstatten ging. Götter…Dämonen…was wollten diese Wesen überhaupt von Menschen? Von allen Sterblichen? Über so eine Frage konnte man sich bestimmt Ewigkeiten den Kopf zerbrechen, doch bevor sie in diesen Gedankenstrudel versank, verließ die Magiern lieber das Haus und traf sich mit ihren beiden Partnern. Für Übernatürliches war später noch Zeit.
Karma verzog das Gesicht. Das war traurig. Wenn auch kein Grund, aufzugeben. Wenn der Auftrag nicht zu ihr kommen wollte, kam sie eben zu ihm! „Ich gehe einfach zurück, wo ich das letzte Mal war!“, beschloss sie. Das man sie vermutlich vor die Tür setzen würde, daran dachte sie nicht. Und selbst wenn, wer nichts wagt, der nicht gewinnt! „Du kannst ja mitkommen? Dann können wir zusammen in die Zeitung!“, schlug sie vor, von der Idee zunehmend begeistert. Charon hatte einen guten Kleidergeschmack – oder besser gesagt hatte er ihr den seinen übertragen – abgesehen von der weiten Kleidung. „Ich muss den Fotografen sowieso noch fragen, wie diese Kamera funktioniert. Und ich bin sicher, wenn du etwas anziehst, wo man mehr von dir sieht, werden sie begeistert sein!“ Sie grinste auf den Magier hinab. Das Kleid mochte sie auch, hatte es ja eben darum getragen! Es hatte sogar den Stylisten genug gefallen, sodass sie es hatte anbehalten durfte. Nur mit den Narben war es eine große Diskussion gewesen, aber Karma hatte bekommen, was sie wollte. Ihre gelben Augen wurden groß. Charon kannte Lorelai ebenfalls? Und er hatte auch Erfahrung mit Talismanen. „Du kannst das auch? Ich habe noch ein paar kleine Dinge gelagert, die ich dir bringen will, aber wenn du das kannst …“ Es wäre natürlich einfacherer, sie Charon zu geben. Auch wenn sie gerne Lorelai wieder treffen würde. Die Oni wandte sich Ronya zu. „Hast du Erfahrung mit Talismane?“, fragte sie interessiert.
Charon erzählte ihnen von der Quest und der Schlange, die sie jagen würden. Karma bekam seine Verzweiflung nicht ganz mit, stattdessen kniff sie die Augen zusammen. Sie wusste, dass Züge keine wirklichen Tiere waren … auch einer sehr theoretischen Ebene. Es ergab für sie nur anders nicht wirklich viel Sinn und es änderte auch ihren Plan nicht. Sie hätte sich darauf gefreut, einen Zug zu jagen, aber dem war wohl nicht so. Dennoch nickte sie aufmerksam. Der heutige Tag würde wohl im Gesamten nichts mit Zügen zu tun haben. Sie würden mit keinem fahren und ihre Beute würden voller Muskeln sein. Hoffentlich auch noch Fett, damit es ihren Magen gut füllen würde! Auch Ronya, Artemis, schien eine Läuferin zu sein und Karma grinste die Grünhaarige an. „Das ist cool!“ Karma hatte keine wirklichen Begriffe für ihr Tempo, nachdem sie meistens alleine unterwegs war. Sie joggte eher in einem Tempo, indem sie nicht viel Lärm machte, anstatt wirklich zu rennen, also konnte sie der Magierin dahingehend wenig Auskunft geben. Die Oni stimmte zu und bewegte sich schon rückwärts, als sie Ronyas Antwort auf Charons Warnung zum Lachen brachte. „Da musst du schnell sein und unsichtbar, bis du nah genug bist, um zuzuschlagen.“ Karma lief zwar manchmal Beute wie Pumas auch Tage hinweg hinterher, aber ihr Angriff selbst kam aus dem Nichts. Ob Ronya aber auch so jagen würde … das würde sich noch zeigen. Beide Frauen waren aber sichtlich voller Vorfreude, mit dem Weißhaarigen auf Jagd zu gehen.
Karma behielt ihre Kleidung an und nahm ihren Gürtel mit den kleinen Taschen. Sie überprüfte die Inhalte. Verband, Kräuter, Trockenfleisch. An ihrer Hüfte hing ihre Wasserflasche. Dann hob sie die beiden Waffen auf, die sie sich besorgt hatte. Sie hatte das restliche Leder des Bären verwendet, um damit Riemen zu bauen. So hatte sie beide Äxte auf ihrem Rücken befestigt. Damit ausgestattet trat sie barfuß wieder hinaus. Sie fühlte sich besser mit dem Boden unter den Füßen, in der Lage, zu spüren, wo ein Ast auf sie wartete. Sie ging dadurch automatisch vorsichtiger, trat leichter auf und schlug die Beute nicht durch Vibrationen im Boden in die Flucht. Die meisten Menschen, die sie bisher getroffen hatten, vergaßen darauf. Sie wussten, dass ein Tier sie riechen konnte. Oder hören. Aber fühlen, durch den Boden hinweg, dass entging vielen. Vor allem bei Schlangen würde das wichtig sein. So ausgestattet lief die Oni die Treppen hinab, um sich am ausgemachten Ort mit den anderen zu treffen.
„Würde ich, nicht wahr?“, grinste Charon, als Ronya meinte, er würde gut in ein Magazin passen. Dann zwinkerte er ihr kurz zu. „Das Kompliment kann ich aber nur zurückgeben.“ Er war ja nicht die einzige Schönheit in diesem Raum. Gerade in einer Action-Pose sah die Alysida sicher atemberaubend aus. Und in den etwas aufreizenderen Sachen, die man in solchen Heften gerne mal sah, hatte sie sich ihm noch gar nicht gezeigt. Das wäre sicherlich auch ein spannender Anblick. Sein Blick glitt zu Karma. „Wenn wir das zusammen machen, müssen wir auch Artemis mitnehmen, ja?“ Sonst wäre das ziemlich ungerecht. Die Grünhaarige hatte doch sicher Lust darauf! Auch wenn sie sich jetzt wohl erstmal auf die Jagd konzentrieren sollten statt auf irgendwelche Photoshootings. „Nicht zu schnell, nicht zu langsam“, gab er mit einem Schulterzucken vage zurück, als es ums Tempo ging. „Wir finden sicher eine Geschwindigkeit, die unserem Team gut passt.“ Es war ein amüsanter Zufall, dass sich Charon und Karma beide für Talismane interessierten. Mit dem Wissen hatte er wohl ihre Aufmerksamkeit erregt. Stolz stemmte der Dargin die Hände in die Hüften. „Na klar kann ich das. Ich bin ziemlich gut darin“, lächelte er selbstbewusst. „Lorelai hat sogar einen von meinen Talismanen bei sich zuhause. Wenn du magst, mach ich dir auch welche fertig.“ Gab es eigentlich auch etwas, was Charon nicht konnte? Nein, natürlich nicht! Hach ja, es war fast schon eine Bürde, so absolut brillant zu sein...
„Gut seht ihr aus“, lächelte Charon, als die beiden Damen an seine Seite zurückkehrten, auch wenn Karma ihr Outfit nur ein wenig ergänzt und nicht groß verändert hatte. Die zwei glaubten wohl nicht daran, dass er bei seinem ersten Versuch die erfahrenen Jägerinnen übertreffen konnte... und ja, so wirklich glaubte der Dargin es auch nicht, hatte sie eher ein wenig aufgezogen. Einer Herausforderung konnte er aber auch nicht widerstehen, insofern würde er es zumindest versuchen. Einen Mundwinkel amüsiert gehoben machte er sich mit seinen Begleitern auf den Weg in Richtung Zentralfiore. „Irgendwelche Zeichen bisher?“ Bisher hatte Charon nichts bemerkt, aber er war hier ja auch nicht der Jagdexperte. Der Sand der Wüste wirkte ruhig, zeigte bisher nichts, was auf ein Monster hindeutete. Einerseits musste das nicht viel heißen, schließlich war das ganze Problem mit dem Thymelisken, dass er sich gut tarnte. Andererseits war das hier aber auch vermutlich das Areal, in dem er schwerer zu finden war. Sie sollten vermutlich erst sicherstellen, ob sich das Wesen im Wald aufhielt oder nicht, denn dort war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie auf eine richtige Antwort kamen. „So, wie es aussieht, müssen wir wohl tatsächlich die Grenze überschreiten...“, stellte er fest und blickte hinauf in den Himmel, wo die Sonne bereits relativ weit über den Himmel gewandert war. Ein paar Stunden hatte der Tag noch, aber sie würden auf jeden Fall nicht wieder heim kommen, bevor es dunkel wurde. Gut, dass sein Seesack hatte, was er brauchte, um im Notfall draußen zu übernachten. „Okay... hier ist es nicht mehr so sandig“, stellte er fest, als der sandige Teil der Wüste stoppte und in ein steiniges Areal überging. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zu den ersten Gräsern, und als es grün wurde und sie tatsächlich Zentralfiore erreicht hatten, war in nicht allzu viel Entfernung auch schon der Wald zu erkennen. „Da wären wir also... Wenn der Thymelisk in dieser Gegend steckt, dann wohl in diesem Wald.“ Wenn man den Wald in die andere Richtung verließ, ging es erst einmal in einige Richtungen über flache Ebene. Zentralfiore war wohl die am wenigsten hügelige Region des ganzen Landes. Hier konnte man sich nicht verstecken, wenn man so groß war. Der Thymelisk musste im Wald bleiben oder er musste in die Wüste zurückkehren, wenn er nicht entdeckt werden wollte. Der Dargin gönnte sich noch einen Schluck Wasser, ehe er sich an seine Partnerinnen wandte. „Dieser Wald... Das müsste der sein, in dem die Runen von Argentia liegen“, meinte er, fuhr sich durch die Haare. „Habt ihr davon schon einmal gehört?“
Der Gedanke, gemeinsam zu so einem Photoshooting zu gehen, klang doch ganz witzig. Zwar wüsste Ronya nicht unbedingt, wie man an sowas herankam, doch die Vorstellung war nicht schlecht. Doch bevor sie sich auch nur irgendwelche Gedanken darum machen sollten, war die heutige Jagd wichtiger. Etwas, worauf Artemis sich sehr freute. Zum Einen war sie gespannt darauf zu sehen, wie Charon sich anstellte. Seiner eigenen Aussage nach ein Amateur, ja? Irgendwo fing jeder an, doch glaubte die Grünhaarige, dass der Dargin immerhin die körperlichen Voraussetzungen für so eine Unternehmung hatte. Er war schlau, ausdauernd und hatte bestimmt immer einen Plan in der Hinterhand. Eigenschaften, die für eine Jagd vorteilhaft waren. Zum Anderen interessierte sie aber auch die Fähigkeiten der Oni. Oh, je mehr sie darüber nachdachte, desto größer wurde die Vorfreude und mit größeren Schritten ging sie nach Hause, um sich vorzubereiten. Beim Verlassen ihrer Wohnung schaute sie noch ein letztes Mal hinterher und betrachtete den Schleim an der Wand und an der Decke. Ein leises Seufzen entwich ihr, hoffentlich machte Zahar wirklich sauber. Mit positivem Gefühl stieß sie also wieder zu den anderen beiden dazu, die ihre Vorbereitungen wohl abgeschlossen hatten. Neugierig beäugte sie Karma ein wenig, ihr lag schon seit einiger Zeit eine Frage auf der Zunge, bei der sie sich nicht sicher war, ob diese unhöflich rüberkommen könnte. “Sag mal, du bist eine Oni, ja? Seid ihr eigentlich alle so groß? Ich habe ehrlich gesagt noch nie vorher eine gesehen.” Neugierig legte sie ihren Kopf schief und wartete auf eine Antwort.
Schließlich traten die drei den Weg in Richtung Zentralfiore an und hielten dabei Ausschau nach Anzeichen für den Thymelisken. “Hmmm…” Ronya konzentrierte sich auf ihren Hörsinn, jedoch… “Nein, nichts. Im Sand sind viele kleine Bewegungen, aber nichts, was ich einem großen Tier zuordnen würde.” Wenn sie vermuten müsste, handelte es sich hier eher um kleine Skorpione oder anderes Kleinvieh. Charons Vermutung war also mit ziemlicher Sicherheit richtig, sie mussten über die Grenze. Und ihre Jagd würde sich dem Sonnenstand nach auch in die Nacht hineinziehen. Natürlich könnte man auch ein Lager aufschlagen und bis zum Tag warten, allerdings war das ja mehr Zeit, in der ihnen die Beute entwischen konnte. Doch bis zum richtigen Sonnenuntergang war es ja noch ein wenig. Kaum hatten sie die sandigen Teile ihrer Reise überstanden und waren etwas weiter in die Grasebenen Zentral-Fiores gereist, bäumte sich in etwaiger Entfernung auch schon ein Wald auf. “Argentia? Mhmmm…das war mal eine Großstadt, soweit ich weiß. Ich wusste aber nicht, dass sie direkt an der Grenze lag.” Also würden sie eventuell Ruinen nach dem Thymelisken durchforsten müssen? Interessant, was es da wohl gab?
Die drei hatten gerade beschlossen, sich so ein Fotoshooting anzusehen – aus verschiedenen Motiven und Karma dachte nicht genug darüber nach, um zu merken, dass die anderen zwei etwas andere Gründe hatte als sie. Leider musste das Thema nun aufgeschoben werden – oder zum Glück, denn dafür erwartete sie eine echte Jagd. Keine kleinen Vögel oder Beute, die sie nur für kurze Zeit satt hielt. Es würde, seit dem Bären, die erste große Herausforderung werden. Und obwohl sie jetzt zu dritt waren, sogar eine noch größere, denn die Schlange musste noch aufgespürt werden. Freudige Erwartung ließ ihr großes Herz schneller schlagen und das Grinsen in ihrem Gesicht breiter werden. Dazu trug definitiv auch bei, dass Charon wohl scharmanisches Talent besaß und ihr Talismane machen konnte! Karma hatte nie gelernt, welche herzustellen, aber sie glaubte fest an ihre Wirksamkeit, so fest, wie an ihre Götter und an den unabwendbaren Lauf der Natur. „Ich habe noch ein paar kleine Dinge, die ich gerne als Kette verwenden würden“, erzählte sie und hatte für sich damit bereits beschlossen, in naher Zukunft wieder vor Charons Tür zu stehen, mit diesen in den Händen. Das Tempo würde sich wohl einregeln und wenig später trafen sich die drei vorbereitet wieder. Karma mit ihrem Gürtel und den Waffen hatte nicht viel geändert und sah die anderen zwei interessiert an. Einen ähnlich neugierigen Blick bekam sie dabei von Ronya und bei deren Frage lachte die Oni erfreut auf. „Oh ja! Vom Stamm der roten Sonne.“ Stolz klopfte sie sich auf die Brust. „Manche sind nicht so viel größer wie Charon, aber das sind nur wenige. Und manche sind noch etwas größer als ich … aber im Durchschnitt ja.“ Da waren die Menschlein im Vergleich etwas klein geraten. Und leicht zu verletzen, wie ein Rehkitz.
Rasch brachen sie auf und Karma spürte den mittlerweile vertrauten Sand zwischen ihren Zehen, als sie mit den anderen beiden lief. Es war kein gehetztes Tempo, angenehm genug, es durchhalten zu können, ohne dass sie dabei außer Atem kamen. Es fühlte sich gut an, zu laufen. Die Beine zu strecken, ohne Angst zu haben, jemanden umzulaufen. So fühlte sie sich sonst nur auf den Dächern der Stadt. Die Sonne brannte auf sie herab, aber die Wüste blieb still. Auf Charons Frage hin schüttelte sie den Kopf. Auch Ronya verneinte, obwohl ihre konkrete Aussage Karmas Interesse weckte. Sie hatte die Augen offen, in etwas, dass sie als Kind oft trainiert hatte, bis es ihr einfach fiel, auszuzoomen. Anstatt genaue Details vor sich zu erkennen, war ihr Blickwinkel weiter und auf Bewegungen konzentriert, die um sie herum geschehen könnten. Aber sie nahm keine Bewegungen im Sand war. „Spürst du den Sand?“, fragte sie Ronya, während sie weiter durch die Wüste liefen. Die Zeit verstrich, bis sie den Rand der Wüste erreichten und sie Steine unter ihren Füßen fühlte. Und Grün. Ein Gefühl von … Ruhe kam über die Oni, als sie sich dem Wald näherten, der nun in Sichtweite war. Sie atmete tief ein, als könnte sie ihn schon von hier aus riechen. „Wenn er jagt und Fleisch frisst, würde es mehr Sinn machen, das im Wald zu tun. Hier ist mehr Beute unterwegs als in der Wüste“, überlegte sie und runzelte dann leicht die Stirn. Karma hatte durch die Quests viel Teamarbeit gemacht, aber sie hatte sehr, sehr lange nicht mehr nicht alleine gejagt. Neben ihr sprachen Charon und Ronya über Runen von Argentia, etwas, wovon Karma noch nie gehört hatte. Und wie interessiert sie sonst auch in Geschichten war, gerade wollte sie vorwärts. Nicht wegen ihrer Beute … sondern wegen dem Wald. Karma bewegte sich weiter, ungeduldig, dass Charon seine Wasserflasche wieder einpackte. Sie wollte zurück unter den Schatten der Bäume. Ihr Körper hatte kein großes Problem mit der Hitze, aber … sie vermisste die stillen Riesen. Die Oni bewegte sich nach einem Blick auf ihre Begleiter weiter in den Wald, im Notfall würde sie am Waldrand auf sie warten. Kaum, dass ihre Sohlen den weicheren Boden berührten, der Schatten der Blätter über sie fiel, stieß sie die Luft aus und steckte sich. Ihre Finger wanderten über die raue Rinde einer der Bäume und ihr Blick wanderte den Stamm hinauf. Sie hatte nicht gewusste, wie sehr sie den Wald wirklich vermisst hatte – wie sehr sie vermissen konnte. Es war eine neue Empfindung für sie, als sie die ersten paar Meter eintrat. Ihre Schritte waren leicht auf dem Boden. Sie hielt inne und sah sich nach den anderen beiden um. „Charon, erinnerst du dich daran, was ich dir beim Einkaufen gezeigt habe? Das mit dem Auftreten am Boden, sodass man deine Schritte nicht mehr hört oder am Boden spürt?“, fragte sie schließlich in einem für sie leisen Tonfall, um die Vögel über ihren Köpfen nicht aufzuschrecken. „Bevor du dich auf unsere Beute konzentrierst, achte auf das, was um dich herum ist. Nicht nur, dass du auf keinen Ast trittst, sondern die Art, wie du gehst. Dein Tempo und wie sich dein Körper bewegt. Wenn Wind kommt, steht hier nichts völlig steif und still.“ Sie warf Ronya einen Blick zu, auch wenn ihre Worte mehr für Charon waren. Immerhin war Ronya eine Jägerin, sie würde Karma wohl eher ergänzen, so nahm diese an. „Und lausche nicht nur nach etwas, das den Frieden stört. Höre den Vögeln zu. Sie sagen dir, wo sich etwas bewegt, auch wenn wir es nicht sehen können.“ Sie waren ihre Augen und Ohren, wo Karma darauf achtete, trotz ihrer großen Gestalt, durch ihre Bewegungen selbst, nicht selbst die Vögel aufzuscheuchen. Denn dann würden sie auf jeden anderen aufschrecken, der auf die Vögel achtete.
Es war tatsächlich ganz interessant, Karma etwas detaillierter über die Größen der Oni reden zu hören, aber auch, wenn Charon aufmerksam zuhörte, vertiefte er das Thema erst einmal nicht. Sein Fokus lag für den Moment auf der Aufgabe vor ihnen, auf dem Thymelisken, den sie suchten. Gesehen hatte er so eine Bestie bisher nur auf Bildern, insofern konnte er nur hoffen, dass Karma und Ronya tatsächlich in der Lage sein würden, es zu finden. Aber er war zuversichtlich, vertraute in die Fähigkeiten seiner Freundinnen, während er auf dem Weg durch die Wüste nach der Bestie schaute. Ronya schien sich aber recht sicher zu sein, dass das Tier sich nicht im Sand versteckte, und Karma stimmte zu, dass der Wald das sinnvollere Ziel war. „Dann auf in den Wald“, lächelte Charon mit einem kurzen Nicken, ehe er wie selbstverständlich vorging. Auch wenn er nicht der geübte Jäger war, fühlte es sich für ihn nur natürlich an, die Führung zu übernehmen. „Es war mal eine, ja. Vermutlich lag zu ihren besten Zeiten die Grenze der Wüste noch ein Stück zurück“, nickte Charon auf Ronyas Rückfrage hin. Das Wachstum des Wüstengebietes über die letzten paar hundert Jahre war über diverse Karten ganz gut dokumentiert. Es würde aber vermutlich ein paar hundert weitere dauern, bis diese Entwicklung für Fiore problematisch werden könnte. Stand jetzt schafften es Bergketten ganz gut, die Ausbreitung zu stoppen, außerdem waren die übrigen Gebiete des Landes eigentlich klimatechnisch zu gut aufgestellt. Tatsächlich half es wahrscheinlich auch, dass kaum ein Mensch an der Grenze zur Wüste lebte. Er wollte schon weiter darauf eingehen, doch die Unruhe Karmas an seiner Seite lenkte ihn ein wenig ab. Ein paar Sekunden lang sah er sie fragend an, ehe sich sein Gesicht vor Erkenntnis aufhellte. „Ah... Du magst Wälder, nicht? Du meintest ja letztes Mal schon, dass du gern öfter im Wald wärst“, lächelte er und legte sanft seine Hand an den kräftigen Arm der Rothaut. „Na, dann freue ich mich, dich mal hierher begleiten zu können. Vielleicht sollte ich dich mitnehmen, wenn ich mal wieder nach Süd-Fiore reise.“
„Ähm... Ja, der Schleichgang, richtig?“, antwortete Charon mit einem peinlich berührten Lächeln auf die Rückfrage der Tsumiho hin. Irgendwie kam es ihm lächerlich vor, so sehr darauf zu achten, wie er auf dem Boden auftrat, aber für Karma würde er sich wohl bemühen. Erst mit den Zehen auftreten, dann achtsam abrollen. Es missfiel ihm nicht. Diese umständliche Art zu gehen machte ihn noch langsamer, und er war schon das langsamste Mitglied dieses Teams. Seine Stimme gesenkt fuhr er fort: „... nicht steif und still? Was meinst du?“ Er hatte tatsächlich keine Ahnung, was die Oni ihm sagen wollte. Er hatte so einiges studiert in seiner Zeit als Magier, aber die Eigenheiten des Waldes, das Schleichen oder die Nähe zur Natur gehörten nicht dazu. Sein Blick hob sich hinauf in die Baumwipfel. Die Vögel würden ihm sagen, wo sich etwas bewegte? Seine Augen erkannten nicht eins der kleinen Tiere, und auch, wenn er ein bisschen Zwitschern hörte, sagte ihm das tatsächlich herzlich wenig. „... Aha...“, gab er wenig beeindruckt zurück und fuhr sich durch die Haare. „Ich glaube... ihr müsst mir erst noch zeigen, was die Vögel euch erzählen...“
Es war echt interessant, etwas über Onis zu erfahren, immerhin beschränkten sich Ronyas Begegnungen mit ihnen auf…heute. Karma war die erste, die sie traf, vorher war dieses Volk nichts weiter als etwas, worüber die Magierin mal in Büchern gelesen hatte. Aber dass die Größenunterschiede teilweise so groß war, überraschte sie ein wenig. Ihre Augen gingen zwischen Charon und Karma hin und her, als sie deren Größe verglich. Manche waren also nicht viel größer als er? Im gleichen Atemzug bedeutete es auch, nicht viel größer als Artemis selbst. Krass, damit hatte sie gar nicht gerechnet. Das machte ihre Neugier allerdings nur noch größer. Doch Oni-Lehrstunden mal beiseite, Zeit für ihre Quest! Relativ schnell war nämlich klar, dass ihr Ziel sich nicht in der Wüste befand, sondern seinen Weg in die Wälder gefunden hatte. “Nein, spüren nicht.” Entgegnete sie der roten Oni schließlich. “Ich höre kein großes Tier, was sich im Sand bewegt. Ein paar kleinere, vermutlich Sandskorpione und die sonstigen, üblichen Bewohner hier. Charon, weißt du, wie groß so ein Thymelisk ist?” Das wäre vielleicht noch wichtig zu wissen, wenn sie im Waldgebiet auf verschiedene Tiere und Spuren trafen, wäre es gut, diese anhand der Größe direkt zuordnen zu können. Kaum hatten sie den Wüstensand hinter sich gelassen und waren auf festen Boden getroffen, war ihr nächstes Ziel auch schon in Sicht. Ein Wald, in dem sich die Ruinen einer alten Stadt befanden. Eigentlich ein spannendes Ziel, welches ebenfalls ihre Neugier weckte. In solchen Ruinen konnte man viel über die Geschichte eines Ortes herausfinden, auch wenn Informationen über alte Städte wie Argentia bestimmt schon in irgendwelchen Büchern niedergeschrieben wurden. Trotzdem war es ein anderes Gefühl, live vor Ort zu sein und zu erkunden.
Kaum hatten sie den Wald betreten, fing Karma auch schon mit der ersten Belehrung an. Eine, die für Ronya nicht so wichtig war, dafür vermutlich umso wichtiger für den Dargin. Es war schon irgendwie witzig mit anzusehen, wie es ausnahmsweise mal der Weißhaarige war, der eine Lehrstunde bekam und diese nur mehr schlecht als recht wirklich verstand. Ronya war auch nicht die beste Lehrmeisterin, denn mittlerweile machte sie solche Dinge aus reinem Instinkt heraus. Trotzdem versuchte sie sich an die Lehren ihres Vaters zu erinnern, der ihr all das beigebracht hatte. “Vielleicht kannst du es dir besser visualisieren, wenn du dir vorstellst, der Boden wäre voller Scherben. Wenn du einfach auf sie drauf trittst, machen sie Geräusche und alarmieren vielleicht deine Beute. Hast du dir jemals darüber Gedanken gemacht, wie du läufst?” Fragte sie ihn nun in gedämpften Ton. “So sanft wie möglich auftreten, aber so schnell wie möglich gehen. Es brauch Übung, aber irgendwann wirst du den Unterschied zwischen deinem normalen Gang und dem hier gar nicht mehr bemerken.” Meinte sie schließlich und trat mit einem kleinen Lächeln voran. Ronya schaute gar nicht auf den Boden, doch ihre Schritte waren gar nicht zu hören. Nun…sie hörte ihre eigenen Schritte selber, das lag aber vermutlich an dem Devilslayergehör. Auch als sie das Tempo ein wenig anzog und nun moderat schnell einen kleinen Kreis um Charon lief, war sie fast lautlos unterwegs. “Versuch es einfach mal.” Karma hatte ihm ja anscheinend schon einen Weg gezeigt, sich leiser fortzubewegen, vielleicht konnte er dies ja auch umsetzen. Während dieser kleinen Lehrstunde hielt Ronya ihre Ohren offen, um nach größeren Aktivitäten zu suchen. Sie wusste nicht, wie weit Argentia im Wald versteckt war, doch wenn der Thymelisk irgendwo dort war, dürften Geräusche vorprogrammiert sein.
Hören? Karmas Augen leuchteten auf. „Du hast ein so feines Gehör?“ Das war ein Talent, dass außerhalb der Fähigkeiten der Oni lag. Sie konnte sich trotz ihrer Größe an ihre Umgebung anpassen, im Wald zumindest, aber sie konnte nur nützen, was dieser ihr gab. Und was ihre eigene Magie ihr zu Verfügung stellte. „Manchmal kann ich sehr weit hören, aber nicht unbedingt sehr leise“, erzählte sie grinsend, ohne genauer auf das wie einzugehen. „Das muss sehr praktisch sein. Kannst du das immer?“ Ronya hatte sogar die Größe der Tiere bestimmen können! Wenig später hatten sie den Rand der Wüste erreicht, mit dem Wald nur noch einen kurzen Lauf entfernt. Karmas Blick war auf die hohen Bäume gerichtet und ihr großes Herz pochte schneller, was aber wenig mit dem Lauf hier her zu tun hatte. Dieser hatte ihr weniger Probleme bereit, obwohl sie weniger viel und lange lief, wie sie es vor ihrem Beitritt in die Gilde getan hatte. Neben ihr unterhielten sich die beiden erfahreneren Magier, doch die Oni hörte kaum zu. Ihre Finger juckten, weiterzulaufen, bis sie im Schatten der ruhigen Giganten stand. Charon bemerkte ihre Unruhe, ihre Aufregung und sie nickte zustimmend. „Ich war noch nie so lange nicht in einem Wald.“ Sie sah kurz weg vom Waldrand zu Charon, der ihr die Hand auf den Arm gelegt hatte. „Dort gibt es mehr Wälder?“, fragte sie, für einen Augenblick von ihrem Ziel abgelenkt, dass sie mit jedem Atemzug lockte. Die Wüste war ein schöner Ort, vielleicht der, an dem Charon sich sehr wohl fühlte. … aber der Wald war ihr daheim.
Karma atmete die vertraute Luft ein. Die Anspannung in ihrem Körper löste sich mit jedem Schritt, den sie tiefer unter die Bäume trat. Es war nicht ihr Wald, der Boden etwas anders, manche der Bäume waren ihr nicht so bekannt, aber es war gut genug. Ihre Schritte waren leicht und sie behielt den Blick gerade ausgerichtet. Die Sicht verschwamm leicht vor ihren Augen, als sie anstatt einen Punkt zu fokussieren, sich gestattete, mehr zu sehen. Ihre Augen zu entspannen, wie sie es seit Kindheit an gelernt hatte. Hinter ihr folgten Charon und Ronya ihr in den Wald. In der Nähe pfiff ein Vogel und flog von einem niedrigen Ast auf, gestört von den Besuchern, die plötzlich in sein Heim eindrangen. Die Oni drehte sich zu ihren Begleitern um, nun deutlich ruhiger als zuvor, trotz der bevorstehenden Gefahr. Sie versuchte den Weißhaarigen an das zu erinnern, was sie ihn bereits erklärt hatte und ein, zwei weitere Lektionen hinzuzufügen, die ihm die Sachen einfacherer machen würde. Ronya, so nahm sie zumindest an, würde das vermutlich schon wissen. Und wenn nicht, hörte sie es auch gleich mit! Diese fügte ihre eigenen Tipps hinzu und Karma nickte ihr grinsend zu, bevor sie sich zu Charon zurückdrehte. „Wenn du zuerst fühlst, bevor du auftrittst, ersparst du dir außerdem das auf den Boden sehen. Den Fuß spürt, wenn etwas dort ist, und du kannst ihn wo anders absetzen.“ Sie sah zu, wie er erste Schritte machte. Keineswegs so geschmeidig wie sie und Ronya, aber jeder fing einmal an! Karma hatte großes Vertrauten darin, dass er diese Aufgabe rasch meistern würde. Mit ihren anderen Aufgaben schien sie ihn allerdings überfordert zu haben. Sie runzelte die Stirn und zeigte dann auf einen Strauch vor ihnen. „Stell dir vor, jemand sitzt dahinter. Wenn der Wind kommt, bewegt sich der Strauch. Alles hier bewegt sich, die Blätter, die Äste, … Wenn die Person leicht mitschwankt, fällt sie weniger auf. Wenn man direkt hinsieht, würde man sie natürlich noch sehen … aber man ist weniger stark dazu verleitet, hinzusehen.“ Sie grinste und klopfte ihm auf die Schulter. „Aber das können wir später noch üben. Die Schritte sind wichtiger.“ Sie überließ es Ronya, Charons weitere Schrittversuche zu begutachten und drehte das Gesicht stattdessen wieder dem Wald zu. Um sie herum war es stiller geworden, aber abseits davon sangen die Vögel. Noch. „Hörst du die Vögel weiter weg?“, setzte sie an, ihren anderen Tipp zu erläutern. „Keine schrillen Warnschreie, das heißt, dort ist nichts, was sie aufschreckt. Zumindest nichts, was sie mitbekommen und Vögel bekommen sehr viel mit von dort oben. Aber wenn du darauf achtest, was du hier hörst … hier ist beinah Stille, weil wir hier sind. Wenn du die Vögel aufschreckst, warnst du alles im Umkreis und auch wenn sie zu leise sind, wissen andere, wo du bist.“ Die Oni bewegte sich weiter in den Wald hinein, langsam und leise. Darauf bedacht, keinen weiteren Vogelalarm auszulösen wie zu Beginn, als sie eingetreten waren. Ihre Stimme war gleichmäßig ruhig und vergleichsweise leise. „Aber das funktioniert auch in die andere Richtung, also achte darauf, wo die Vögel leise und laut sind.“
„Ah, ja. Deine guten Ohren.“ Der Dargin nickte. Manchmal vergaß er, wie gut die Alysida hören konnte, denn im Alltag bekam er wenig davon mit. Meistens saßen sie zusammen, wenn es abseits ihrer Gespräche ohnehin ruhig war, oder sie liefen um die Wette im Zuge ihres Trainings, wobei sie sich ohnehin eher Dinge zuriefen als in normaler Lautstärke zu sprechen. Es fiel ihm eigentlich nur auf Quests wie diesen wirklich auf. „Das Tier soll schon sehr groß sein“, meinte er nachdenklich. Sein rechter Zeigefinger wickelte in Gedanken versunken eine Strähne seines zarten, weißen Haares auf. „Ich würde sagen, wir sprechen von etwa anderthalb Karmas? Etwas weniger?“ Also schon ein großes Tier. „Trotz ihrer Größe soll es eher leise sein und sich durch sehr enges Areal bewegen können, ohne verlangsamt zu werden... wie eine Schlange eben. Wobei ich nicht weiß, ob leise in dem Fall auch für deine Ohren leise wäre.“ Vermutlich würde Ronya die Bewegungen wahrnehmen, und auch, wenn es nicht wie ein so großes Tier klingen sollte, würde sie es sicherlich von etwas so Leichtem wie einem Skorpion unterscheiden können. Davon ging er zumindest aus. Eine wirkliche Basis dafür, Ronyas Gehör einzuschätzen, hatte er nicht.
Wer auf jeden Fall zu hören war, war Charon selbst. Der Dargin war der Meinung, elegante, leichte Schritte zu machen, selbst wenn er sich nicht bemühte, aber für die beiden erfahrenen Jägerinnen war er wohl nicht vorsichtig genug. Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, aber ein wenig verstimmt war er schon, dass ausgerechnet ihm etwas schwerfallen sollte. Das passte einfach nicht. „Natürlich mache ich mir Gedanken darum, wie ich laufe. Ich habe nicht ohne Grund den sanften Schritt eines geübten Adligen“, stellte er auf Ronyas Frage hin leise klar und hob leicht eingeschnappt das Näschen. Also wirklich, wie konnte sie ihn schon einmal gehen gesehen haben und so eine Frage stellen? So sanft wie möglich auftreten, aber so schnell wie möglich gehen, das war doch ein Widerspruch. Seine Gangart war bewusst langsam und gehoben, ohne Eile. Und jetzt sollte er Eile hinzufügen, ohne lauter zu werden? „Ich soll also fühlen... bevor ich auftrete“, seufzte er, mental bereits resigniert. Eigentlich nicht der Typ dafür, jemals aufzugeben, fühlte sich Charon herzlich unmotiviert, als gleich zwei Frauen ihm vorhielten, was er zu machen hatte, und dabei Metaphern nutzten, die in seinem Kopf absolut keinen Sinn ergeben wollten. Er sah zur Seite, wich ihren Blicken aus. „Ich werde es versuchen.“ Um es ihm zugute zu halten: Er versuchte es tatsächlich. Charon machte den Gang, den Karma ihm gezeigt hatte, so gut er es eben konnte, und auch, wenn er nicht ganz glücklich damit war, versuchte er auf Ronyas Worte einzugehen und diese langsame Art der Fortbewegung mit ein wenig mehr Geschwindigkeit zu verbinden. Dass das seine Schritte nicht sonderlich leise bleiben ließ, konnte man wohl auch ohne das feine Gehör der Grünhaarigen wahrnehmen. An der Stelle hatte er offensichtlich kein Talent und noch viel zu wenig Übung. Doch er beschwerte sich nicht, wenn man seine leicht verstimmten Gesichtsausdrücke ignorierte, und er lauschte sogar Karmas Ausführungen zu den Vögeln. Die ergaben tatsächlich etwas mehr Sinn, jetzt, wo sie darauf einging. Sein Blick hob sich gen Himmel. Richtig... Hier war es still. Stiller als in der Entfernung. Das hieß nicht, dass hier weniger war, sondern es war eine Warnung. „... ich verstehe“, stimmte er also zu, nickte. Dieses Mal war es ernst gemeint, und es steckte keine Frustration dahinter. Sie lauschten also nicht nur darauf, wo auffällige Geräusche waren, sondern auch wo fehlte, was man zu erwarten hatte. Der Versuch, darauf zu lauschen, blieb aber leider ziellos. Er konnte von hier aus nicht gut einschätzen, wo die Vögel lauter und wo sie leiser waren. Sie erklangen in einigen Richtungen, und für ihn waren sie nirgends besonders laut. Wo genau es still war, fiel ihm schwer zu sagen. Wie selbstverständlich glitt der Blick des Dargin hinüber zu Ronya. Wenn jemand erkennen konnte, wohin die Laute sie führten, dann war sie das, richtig?
“Oh, äh…ja.” So genau redete sie nie über ihr Gehör, aber es stimmte schon, dass Ronya deutlich besser hören konnte als viele andere. Den Grund dafür legte sie aber nie gerne offen und war dementsprechend auch froh, dass keiner der Beiden da groß nachhakte. “Naja, ich kann nicht unendlich weit irgendwo in den Boden hören, das wäre ziemlich unmöglich. Und Bewegungen im Sand verschwimmen sehr schnell, aber je größer das Tier, desto besser kann man es zuordnen.” Das war der grundlegende Abriss. Ihre Ohren waren leider nicht omnipotent, aber wenn Charon schon meinte, dass der Thymelisk ein gutes Stück größer als Karma war, dann hätte sie den sicher gehört. Ihre Augen gingen hinüber zur Oni, zu der Artemis ihren Kopf ordentlich in den Nacken legen musste, um ihr ins Gesicht zu schauen. Und dieses Monster überragte sie, das sollte wirklich nicht allzu schwer zu finden sein. Doch das würde sich noch herausstellen, schließlich wechselten sie nun ihre Umgebung von den weiten, gelben Wüstendünen zu einem dichten Wald, in dem man sich deutlich besser tarnen konnte. Hier gab es auch deutlich mehr Geräusche, die Ronya auf einmal wahrnahm. Das Zwitschern der Vögel, auch wenn ihre Umgebung davon gerade ziemlich befreit war, der Wind, welcher Baumkronen und Büsche rascheln ließ und vieles mehr. Inmitten dessen, drei Magier, die sich nun leise verhalten sollten…wollten? Mussten? Für die Grünhaarige war es schon wie ein Instinkt, möglichst leise in einem Wald umherzulaufen. Ihre leisen Schritte hatten sich mittlerweile auch in den Alltag geschlichen, sodass Ronya gar nicht mehr anders laufen konnte. Doch für jemanden wie Charon, der anscheinend keinerlei Übung darin hatte, erschien diese Aufgabe schwerer als gedacht.
Es war schon ein seltener Anblick, wie der Dargin offenbar mal etwas nicht schaffte. Normalerweise bewältigte er seine Aufgaben mit einer Leichtigkeit, um die sie ihn manchmal echt beneidete. Beide Frauen versuchten es, ihm ihre Vorgehensweise zu erklären, doch irgendwie schien der Erfolg nur mäßig zu bleiben. Die Alysida wusste aber auch ehrlich gesagt nicht, wie sie es besser erklären sollte. Vielleicht sollten sie ihrem Training in Zukunft diesen Schwerpunkt geben? Eventuell war es für Charon leichter, erstmal in den Straßen von Aloe zu üben, bevor man sich an den Wald machte. Aber so oder so war sie sich schon sicher, dass er hieraus ein paar Tipps ziehen würde. Der Weißhaarige war immerhin jemand, dem sie eine gute Lernfähigkeit zutraute, also schaffte er es bestimmt irgendwann. Während sie ihre kleinen Lehrstunden fortführten, vernahmen die Ohren der Slayerin etwas. Es war sehr leise, doch irgendwo weiter hinten war energisches Vogelzwitschern zu hören. Und dann…gar nichts mehr. Ein kurzer Aufschrei, gefolgt von Stille. “Wir sollten in diese Richtung gehen, da war irgendwas zu hören.” Ob es nun wirklich ein Hinweis auf den Thymelisken war, wusste sie nicht. Aber es klang wie der einzige Anhaltspunkt, den sie gerade hatten. Ronya ging auch schon ein paar Schritte voraus und drehte sich schließlich wieder um, um auf ihre Kameraden zu warten. Sie war lautlos und vorsichtig, trotzdem schränkte es ihre Bewegungsgeschwindigkeit nicht ein. Wie Charon sich letztendlich wohl schlug?
Karma schaffte es gerade so sich davor zu stoppen, sich Ronyas Ohren genauer anzusehen. Zumindest von ihrem Standort in gutes Stück höher aus sahen sie relativ normal aus, normaler noch als ihre eigenen. Aber sie waren so viel schärfer als die der Oni und wenn sie so etwas tun wollte, dass veränderten ihre Ohren immer ihr Aussehen. Fasziniert von dem Rätsel, dass dieser spezielle Mensch bot, hatte sie den Kopf schiefgelegt und die Grünhaarige gemustert, als wollte sie sie unter der Lupe auseinandernehmen, bis sie das Geheimnis gelüftet hatte, Zum Glück hatte Karma aber keine solchen Pläne, vorerst zumindest nicht. Charon lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück zu ihrer eigentlichen Beute, dass wohl noch größer war als sie. Ihr großes Herz schlug schneller vor Aufregung und Vorfreude. Es war echt lange her, dass sie nicht mehr die Größte gewesen war. Und diese Schlange klang wie ein würdiger Gegner und eine gute Möglichkeit für ihren Angriff auf die Zugschlangen zu trainieren.
Die drei Magier hatten den Wald erreicht und die Jägerinnen gaben ihr Bestes, Charon einen Crashkurs zu geben, wie er sich bewegen musste. Dass es im schwer fiel, war nichts, worüber Karma lachen würde. Sie hatte ja auch viele Dinge vor sich, die sie lernen musste. Lesen zum Beispiel und Lesen war sehr frustrierend. Gewissermaßen war das hier ähnlich, immerhin musste Charon lernen, den Wald und seine Geräusche zu lesen. Dass das dauerte, war verständlich. Nichtsdestotrotz versuchten ihm beide Frauen zu verdeutlichen, was wichtig war und Karma sah ihm zu, wie er den Schleichgang übte. Sie nickte ihm grinsend zu, ihre Körpersprache deutlich lockerer und ihre Bewegungen, fließender, natürlicher als in der Zeit, in der Charon sie nun bereits kannte. Keine Stadt konnte eben mit einem echten Wald mithalten. Der vertraute Geruch füllte ihre Nase und vertrieb den von Staub und Schweiß mit jedem, tiefen Atemzug. Karma hob den Kopf, von wo sie Charons Versuchen zusah, als Ronya mit ihren feinen Ohren etwas entdeckt hatte. Zu leise für die Oni, um es zu hören. Sie nickte der andere zu, vorzugehen und den Weg zu finden und folgte dann, trat in die Fußspuren der anderen. „Tritt dort hin, wo ich hintrete“, flüsterte, so gut Karma eben flüstern konnte, Charon zu. Das würde es ihm hoffentlich erleichtern. Zudem hielt sie sich an Ronyas kleine Schrittlänge, was kein Problem für ihn sein sollte. Für sie fühlte es sich hingegen an, wie Fesseln um die Füße zu haben. Es waren entsprechend nicht viele Meter, bevor sie zur Seite trat und sich ein wenig Absatz der beiden Magier durch den Wald bewegte. Die gelben Augen nach vorne gerichtet setzte sie die Füße bedacht auf und duckte sich unter Ästen hinweg, die hier noch zu dünn waren, um ihr Gewicht verlässlich zu tragen. So blieb sie auf den Boden, wich Ästen aus, die sie unter den Sohlen ertastete, bis auch ihre Ohren die Stille entdeckten. Der Vogellärm war verstummt. Der Wald war hier dichter, tiefe Schatten auf dem Boden, der von Gestrüpp bedeckt war. Nicht genug, um etwas, dass größer als sie war, zu verstecken … aber da. Karma pfiff leise selbst wie einer der Vögel, die immer vor ihrer Höhle mit Lokesh gewartet hatten, wenn die Sonne aufging und sah zu Ronya. Sie deutete auf die niedergepresste Fläche, etwa zwei oder drei Meter breit, im Gestrüpp ein Stück weiter weg. Ob die beiden das sehen konnten, von da unten? Spielte keine große Rolle, Karma schlich weiter, näher, bahnte sich ihren Weg bis zu der Stelle, wo etwas Großes der Stille nach vor nicht langer Zeit durch den Wald gekrochen war, und sah sich um.
Wie sich herausstellte, war es gar nicht mal so einfach, ein ordentlicher Jäger zu sein. Auch wenn Charon Dargin als Meister aller hohen Künste erwartet hätte, dass es ihm ziemlich leicht fiel, stellte sich heraus, dass die Leichtfüßigkeit und Aufmerksamkeit, die hier erwartet wurde, für ihn nicht ganz einfach war. Wenn man das Tier so schwer entdeckte und so leicht verscheuchte, dann war es kein Wunder, dass es noch keiner gefangen hatte. Trotzdem hatte Charon Zuversicht in sein Team. Auch wenn er selbst bis jetzt nicht der strahlende Stern war, wirkten Karma und Ronya sehr professionell in ihrem Vorgehen, und tatsächlich, kaum blickte er sie an, konnte die Alysida auch schon etwas liefern. Sie hatte wohl aus dem Gezwitscher der Vögelt tatsächlich eine Richtung herauslesen. “Sehr schön”, schmunzelte das Weißhaar ruhig. “Ich folge euch beiden, so ruhig es geht.” Charon nickte, ein leises “Okay” auf den Lippen, als Karma ihn anwies, an genau die Stellen zu treten, die sie auch gewählt hatte. Quasi in ihre Fußstapfen. Ob das wohl half? Auch wenn er skeptisch war, verließ der Dargin sich auf die Erfahrung seiner Begleiterinnen und folgte ihren Anweisungen. Als sich Karmas Weg von Ronyas entfernte, ging er in die gleiche Richtung, sicher hinter der großen Oni bleibend. Das Gestrüpp, durch das sie durchkam, war für ihn keine Herausforderung, da war der Größenunterschied doch recht nützlich. Dann, als sie stehen blieb, tat er es auch, lauschte ihrem Pfeifen. Es fühlte sich etwas seltsam an, so im Hintergrund zu bleiben. Nicht den Ton anzugeben. Charon war eigentlich jemand, der gern im Zentrum stand und den Weg vorwärts ebnete, aber heute… nahm er genau die gegenteilige Rolle ein. Wirklich richtig fühlte sich das nicht an, aber es war wohl zielführend.
“Sieht aus, als wäre es hier gewesen”, bestätigte er mit ruhigen Worten und einem Nicken, als die drei Magier aus dem Dickicht heraustraten. Aufmerksam sah er sich um. “Jetzt ist es aber nicht mehr hier”, stellte er das Offensichtliche fest und folgte dem Abdruck in der Erde soweit möglich. “Man kann aber zumindest ungefähr erkennen, woher es kam und wo es lang ist…” Dafür musste man zum Glück kein erfahrener Jäger sein, dafür reichte eine halbwegs ordentliche Beobachtungsgabe. Wobei es interessant war, dass nicht der ganze Wald übersät war von solchen Druckstellen. “Meint ihr, der Thymelisk beschränkt sich auf bestimmte Pfade, anstatt sich frei durch den Wald zu bewegen?” Vielleicht hatte das Wesen schon ein gutes Bild davon, wo es durch kam, ohne viele Geräusche zu machen oder allzu viele Spuren zu hinterlassen. Das würde Sinn ergeben. Vielleicht steckte aber auch eine andere Logik hinter seinen Pfaden. Der Gedanke kam dem Dargin allerdings erst, als das Sphynx-Trio der Spur ein Stück weit gefolgt war… und diese vor ihnen zerlief. Wo es bis eben noch ausgesehen hatte, als hätte der Körper des großen Tieres sich über den Boden geschlängelt und dabei einiges an Grünzeug plattgedrückt, verringerte sich die Menge an erdrückten Pflanzen Stück für Stück, bis die Umgebung - zumindest auf den ersten Blick, geradezu unangetastet wirkte. Unzufrieden biss der Dargin die Zähne zusammen. Das wäre wohl auch zu einfach gewesen… Die Augen schließend lauschte er auf die Vögel. Karma und Ronya hatten ihm Tipps gegeben, die sollte er im Kopf behalten und zumindest versuchen, sie umzusetzen. Das tat er auch, dennoch schüttelte er am Ende den Kopf. “... ich höre gar nichts”, meinte Charon mit einem leisen Seufzen. Die Vögel um sie herum waren leise, wenn man ihn fragte, er würde sagen, sie waren komplett verstummt. Die Tsumiho hatte gesagt, er sollte hören, wo es still war, aber das war hier. So nah konnte die Bestie ihnen nicht sein, oder…?
Ob Charon sein Dasein als Jäger irgendwann mal finden würde, stand wohl noch in den Sternen. Immerhin versuchte er, sich leise fortzubewegen, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt war. Aber Ronya glaubte schon, dass er es eines Tages schaffte, solange er regelmäßig übte. Genau so hatte sie es ja immerhin auch geschafft, wieso dann nicht der Dargin? Die Übungsstunde musste jedoch erstmal verschoben werden, denn Ronyas Ohren vernahmen Geräusche in der Distanz. Natürlich konnten diese auch etwas völlig anderes bedeuten, doch ihre einzigen Hinweise waren die, die Mutter Natur ihnen gab. Gemeinsam gingen sie voraus, wobei Karma und Charon sich ein wenig von der Grünhaarigen abspalteten. Das war aber keineswegs ein Nachteil, denn ohne auf andere Personen achten zu müssen, konnte die Slayerin sich flinker fortbewegen und die Umgebung breitgefächerter absuchen. Auf ihrer Seite sah sie jedoch nichts, während ihre Kollegen eindeutige Spuren entdeckten, die auf den Thymelisken hinwiesen. Ronya schloss zu den Beiden auf und schaute sich den plattgewalzten Boden ebenfalls an. Ja, die waren sehr klar. Es gab vermutlich nicht viele Wesen in der Umgebung, die so große Spuren hinterließen, was auch klar machte, dass sie auf dem richtigen Weg waren.
Ob es sich nur auf bestimmte Pfade beschränkte? “Du meintest, dass es immer wieder zwischen den Regionen wechselt, oder? Dann wird es vielleicht schon seinen optimalen Weg herausgefunden haben. Wir wissen nicht, wie intelligent so ein Thymelisk ist, aber undenkbar ist es nicht." Sie überlegte. Wenn es wirklich so war, dann musste das Tier einen Grund dafür haben. Die schnellste Route für Nahrung und/oder Wasser vielleicht? Sie folgten den Anhaltspunkten, bis es keine mehr gab. Irgendwann war der Boden normal, nichts deutete auf Spuren eines großen Tieres hin. Als ob sich sein Weg einfach so Luft aufgelöst hatte. Das war schon komisch, wie konnte ein Biest dieser Größe sich aus dem Staub machen, ohne etwas sichtbares zu hinterlassen? Ronya war am überlegen, ihre Gedanken drifteten immer tiefer hinab, sodass sie ihre Umgebung in diesem Moment nicht mehr ordentlich wahrnahm. Vielleicht war es Pech, oder aber auch Glück, denn die sonst so geschickte Jägerin traf beim hin- und herlaufen ein Hindernis mit ihren Füßen und stolperte somit ein paar Schritte nach vorne. “Uahhh!” Ein Hoch auf ihren Gleichgewichtssinn! Etwas überrascht drehte die Magierin sich um und schaute auf das Objekt, welches sie fast zum Stürzen bringen konnte. Es sah aus wie ein kleiner…Hügel in der Erde? Als hätte sich der Boden aufgebäumt. Das war normalerweise nichts unbedingt besorgniserregendes, Unebenheiten gab es in Wäldern sehr oft. Doch war dieses erstaunlich groß. Bei einer genaueren Betrachtung fiel auf, dass die Stolpferfalle der Magierin fast bis zu den Knien ging. Okay, wie konnte sie sowas nochmal übersehen? Mit ihren Augen verfolgte sie diesen kleinen Hügel, der nach einer kurzen Strecke jedoch im Boden verschwand. Als ob jemand einfach einen kleinen Tunnel im Boden ausgehoben…hatte? Moment… “Das ist es!” Als hätte sie einen Heureka-Moment, leuchtete die Glühbirne der Alysida auf. “Wir finden keine Hinweise, weil es unter der Erde weitergräbt.”
Mit Charon hinter sich hielt die Oni ihre Schritte kleiner als gewöhnlich, sodass seine Menschenbeine ebenfalls gemütlich gehen konnten. Das ersparte ihm zumindest die Mühe einen Ort zu suchen, um seine Füße abzusetzen, ohne dass er auf einen Ast trat. Karma verwendete diese Art des gemeinsamen Gehens selten, aber sie hatte Wölfe oft genug so laufen gewesen. War einer Spur gefolgt, nur um zu sehen, wie diese sich schließlich wieder und wieder teilte, ohne dass sie davor auch nur hatte erkennen können, als mehr als ein Tier den Weg entlanggelaufen war. Die Oni wich kurz darauf von Ronyas Fußspuren ab und zur Seite, wobei der Weißhaarige hinter ihr blieb. Gerne hätte sie ihn einfach Huckepack genommen, aber das hier war die perfekte Chance für ihn, das Gehen zu trainieren. Es war sicher anstrengend, nichts, was er gewöhnt war. Genauso wie sie mit dem Lesen ihre Probleme hatte … Durch ihre Größe sah die Oni leicht über das hohe Unterholz hinweg und dorthin, wo eine große Fläche niedergewälzt war. Sie führte Charon dort hin, noch immer leise. Ronya tauchte wenig später an ihrer Seite auf und die drei Magier starrten auf die Stelle. Charon sprach schließlich aus, was sie alle dachten, und Karma nickte. „Die meisten Tiere beschränken sich auf gewisse Pfade. Das macht die Fortbewegung einfacher und es schwerer, zu erkennen, ob Spuren frisch oder alt sind.“ Es würde sie nicht wundern, wenn das auch auf den Thymelisk zutraf. Karma hatte sich beim Jagen meist an die Wildtierpfade gehalten und in den Bäumen darüber gewartet. Heute würden sie das Monster aber aktiver jagen. Die große Jägerin ging in die Knie und legte die Hand auf den Boden, als die Spur vor ihnen schließlich zerlief. Das Gras war niedergedrückt und ihre eigenen Spuren kaum zu sehen. Ronya war derweil weitergelaufen, während Charon versuchte, zu lauschen. Karma sah zu ihm, die Augen zusammengekniffen. Ohne dass ihr es bewusstwurde, veränderten sich ihre Ohren dabei zu denen eines Luches und drehten sich hin und her. Der erfahrenere Magier hatte recht. Die Vögel waren verstummt und das großflächiger als zuvor. Es konnte nicht nur an ihnen liegen. Sie hatten sich weit vorsichtiger fortbewegt, seit sie im Wald angekommen waren. Die Oni stand auf und trat näher zu dem Weißhaarigen, einen Finger vor den Lippen, ihre Ohren bewegten sich weiter, aber sie konnte nichts hören bis auf entferntes Vogelgezwitscher und das leise Rascheln der Blätter im Wind. Und Ronyas Schritte nicht weit entfernt. Als dieses stockte, sah Karma zu der Grünhaarigen hinüber. Deren Ausruf war so laut in ihren Ohren, sodass diese sich wieder zurückzogen. Doch die kurze Stolpererfahrung schenkte ihnen eine neue Erkenntnis und nun, wo die andere sie darauf hin wies und sie nach Anzeichen suchte, fielen ihre Augen auf den Hügel, über den Ronya gestolpert war. Darunter. Ein schlaues Wesen.
Karma kam näher und tastete wieder den Boden ab. Knapp vor dem Hügel war er aufgeweicht, als wäre etwas nur kurz davor hineingekrochen und die Erde danach nicht wieder festgetreten worden. „Falls es unsere Schritte da drinnen fühlen kann, dann weiß es bereits, dass wir hier sind.“ Sie folgte dem Hügel, leicht in den Knien, sollte etwas sich darin bewegen. Es rührte sich nichts, stattdessen verschwand der Hügel ein gutes Stück weiter wieder, als wäre es noch tiefer getaucht. Oder noch dort drinnen. Die Oni sah zu den anderen beiden zurück, nur um hinter ihnen einen Baum schwanken zu sehen. Einen großen. „Zur Seite!“, rief sie, als dieser den Halt in der Erde verlor, die sich um ihn herum aufbäumte, und in Richtung der drei Magier zu kippen begann.
Sharp Ear: Lynx Soul TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender transformiert seine Ohren zu denen eines Luchses und ist damit in der Lage sie wie Richtmikrofone zu nutzen und bis zu etwa 500m weit gezielt Geräusche aufzunehmen.
Charon Desert Night
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Okay, die beiden Damen stimmten also zu, dass der Thymelisk wahrscheinlich schon wusste, welche Wege er gerne ging. Das erklärte aber nicht, wo er jetzt gerade steckte. Charon versuchte, den Erklärungen seiner Jägerinnen zu folgen, doch wenn er versuchte, auf die Natur zu lauschen, dann kam es ihm wirklich vor, als wären sie bereits an der Stelle, an der die größte Stille herrschte. Karma lauschte mit ihm, kam aber wohl auch nicht auf ein anderes Ergebnis, und Ronya... die fand etwas. „Hm?“ Mit fragendem Blick trat Charon zu ihr hinüber, als sie ausrief, dass da etwas war, und seine Augen weiteten sich leicht, als sie erklärte, dass das Tier sich wohl unterirdisch fortbewegte. „Ah, das macht Sinn.“ Er nickte. Und dann, wie die Oni sagte, würde es wohl wissen, wo die Magier steckten. Vielleicht war es deshalb nicht weiter aufgefallen. „Ronya?“, hakte er nach und deutete auf eines seiner Ohren. „Wenn es sich im Untergrund bewegt, kannst du nicht...?“
Ein lauter Ausruf von Karma unterbrach ihn, begleitet von einem Knirschen in seinem Rücken, für das man nicht die guten Ohren der Grünhaarigen brauchte. Wohl im gleichen Moment wie sie wandte sich Charon um, um zu sehen, wie sich der Boden vor ihnen aufbäumte und der darin steckende Baum, ironischerweise, in ihre Richtung zu kippen drohte. Die Worte der Tsumiho hallten in den Ohren des Finsternismagiers wider. Zur Seite? „Nein“, sprach er klar und ruhig, die Augenbrauen zusammengezogen, während er einen Schritt nach vorne trat und schützend seinen rechten Arm vor sich hielt. „Ich bin hier der Jäger. Ich weiche nicht vor meiner Beute zurück.“ Mit einem Krachen schlug der Baumstamm auf den Unterarm des Dargin ein, doch der zuckte nicht einmal. Die Muskeln an seinem Arm spannten sich an, die Adern traten hervor, während er die Kraft sammelte, um den Stamm beiseite zu stoßen, sodass er ungefährlich neben ihm auf dem Boden landete. Aus dem Hügel vor ihm war nichts gekommen, aber die Form zeigte, dass das Biest von dort aus wohl ein Stück weiter durch den Boden geglitten und dann schnell wieder tiefer getaucht war. „Denk nicht, dass du so leicht entkommst“, sprach Charon hochnäsig und trat hinauf auf den Hügel, um seine rechte Hand zu heben, um die herum sich finstere Energie sammelte. Mit ihr fuhr er einmal durch die Luft vor sich und erschuf dabei eine gigantische Klinge aus purer Finsternis, ein düsteres, wirbelndes Violett mit einem schwarzen Kern, um den herum sich rote, pulsierende Adern durch die endlose Finsternis zogen. Ganze fünf Meter lang war die Klinge, die mit einem umso lauteren Krachen den Boden des Waldes erzittern ließ, als sie sich mit voller Kraft hinein grub und Boden und Pflanzen in der näheren Umgebung rücksichtslos vernichtete. Wenn der Thymelisk noch in ihrem Weg stünde, dann wäre er jetzt wohl tot... aber er war flink genug gewesen, dem Zorn des Dargin zu entkommen. Weit würde ihn das aber auch nicht führen. Eine massive Schneise hatte sich im Boden gebildet... und so den Tunnel freigelegt, den das Biest gegraben hatte.
„So... jetzt können wir ihm direkter folgen. Kein Versteckspiel mehr“, stellte Charon fest, während er von dem Hügel herab in die Schneise sprang, die er geschlagen hatte. Jetzt war der Wald wirklich still, dafür musste er nicht einmal groß lauschen. Kein Wunder, schließlich war nun eine erhabene Kreatur hier zu finden, die weit mächtiger war als jede übergroße Schlange es sein konnte! Charon Dargin, wie er gerade feststellte, mochte es nicht, heimlich herum zu schleichen und sich dem Tempo seiner Beute anzupassen. Das hatte er auch gar nicht nötig! Er war ein Gott unter Menschen! Wenn er jagte, dann beugte er einfach den Willen seiner Beute seinem eigenen! „Machen wir uns auf den Weg“, meinte er, während er hinein trat in den breiten Tunnel. „Wir haben es schließlich mit einem Feigling zu tun.“
Doom Blade TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: IV ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 275 MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 5, Heavy Blade BESCHREIBUNG: Indem der Anwender seine Hand durch die Luft vor sich zieht, erschafft er eine riesige, halbmondförmige Klinge aus purer Finsternis mit einer Größe von bis zu fünf Metern. Diese massive, messerscharfe Klinge schießt mit einer Schnelligkeit und Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders in gerader Linie nach vorne und schneidet dabei alles, was in ihren Weg kommt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charons Annahme war richtig. Wenn es sich im Untergrund fortbewegte, könnte Ronya es vermutlich hören. Wobei der Thymelisk sich dafür nicht allzu weit unter der Erde fortbewegen musste, immerhin war ihr Hörsinn nicht omnipotent und hatte seine Grenzen. Bewegungen im Boden auszumachen war außerdem schwerer als Geräusche wahrzunehmen, die über der Erde passierten. Doch bevor der Dargin seine Frage zu einem Ende bringen konnte, knirschte plötzlich etwas und ein großer Baum war drauf und dran, auf die Gruppe zu fallen. Die Reflexe der Grünhaarigen waren schnell und sie hätte diesem Stamm sehr einfach ausweichen können, doch das musste sie gar nicht. Immerhin stellte sich ein gewisser Herr ins Rampenlicht und sorgte dafür, dass niemand verletzt wurde. Ein schmales Lächeln zierte Artemis´Gesicht, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tunnel widmete. Sie brauchte gar nicht hinschauen, um zu wissen, dass ihr Kollege diesen kleinen Zwischenfall souverän löste. Es war nicht ganz einfach, bei all dem Lärm herauszuhören, ob sich etwas in ihrer Nähe bewegte, doch so oder so vernahm die Grünhaarige nichts. Wo auch immer der Thymelisk jetzt schon steckte, er bewegte sich ziemlich schnell in seinen Tunneln fort. “Sag mal, Cha-” Doch weiter konnte sie gar nicht reden, als ihre Augen auf das dunkle Schwert gerichtet waren, welches der Finsternismagier kurze Zeit später in den Wald krachen ließ. Also jetzt wusste vermutlich jede Kreatur in einem 500 Meter Radius, dass sie hier waren. So viel also zum vorsichtigen Vorgehen.
“Ähh…das…geht wohl auch.” Meinte sie nur kurz etwas perplex und schaute ihm dabei zu, wie er in seine eigene Schneise sprang. Jetzt verfolgten sie das Ding also in seinem eigenen Revier, ja? Aber irgendwie musste die Magierin beim Anblick des Dargins schmunzeln. Er wirkte zwar ruhig, aber irgendwie auch nicht? Sie hatte ihn selten so gesehen…hmmm, es war nicht wirklich angefressen, aber irgendwie wirkte er gerade so, als würde ihm der bisherige Verlauf nicht gefallen. Jedenfalls sprang Ronya ihm hinterher und inspizierte den Tunnel. Jetzt, wo man den Verlauf auch von Innen sehen konnte, war es erstaunlich, wie groß er war. Sie konnten hier drinnen stehen…also sie als Menschen, bei Karma zweifelte die Grünhaarige irgendwie dran. “Wir wissen nicht, wie weit der Tunnel reicht, aber wenn wir schnell genug sind, könnten wir ihn vermutlich bald hören. Dann ist es einfacher, den Thymelisken zu verfolgen.” Ob er sich einen Pfad durch den gesamten Wald gegraben hatte? “Ich werde ein Stück vorangehen und schauen, was uns erwartet, ja?” Ronya konnte vermutlich ziemlich schnell durch diesen Gang laufen, solange sie nichts unerwartetes traf. Und wenn, dann war sie bestimmt fähig genug, um sich zu behaupten.
Sie hatten eine frische Spur gefunden. Karma lief auf der weichen Erde, unter der sich das Tier bewegte hatte. Sollte sie durch ihr Gewicht einbrechen, dann hätten sie zumindest einen Startpunkt. Es musste irgendwo in der Nähe sein, es war zu still, als dass etwas anderes in Frage käme. Sie alle drei, auch Charon, würden die Vögel nicht zum Verstummen gebracht haben. Der Weißhaarige sprach mit Ronya und deutete auf ein Ohr. Eine gute Idee, vielleicht würde sie das Tier hören können. Karma lächelte zufrieden, als ihr etwas hinter den beiden Magiern ins Auge fiel. Oder besser gesagt, entgegen. Die Erde bäumte sich auf und die Bäume verloren ihren Halt, als ihre Wurzeln aus der Verankerung gerissen wurden. Einer kippe zur Seite, einer knallte gegen einen anderen und ein weiterer fiel geradewegs auf Charon und Ronya zu. Karma rief eine Warnung, aus dem Weg zu gehen. Sie war zu weit weg, um sie aus der Gefahrenzone zu ziehen … und Charon bewegte sich nicht. Mit großen Augen sah sie zu, wie der kleine Magier den Baum auf seinem Arm auffing und zur Seite warf. Das Krachen, als der Baum erst auf ihn, dann auf dem Boden aufschlug, hallte durch den Wald. Karma lief zu den anderen beiden. „Das war cool!“ Sie erinnerte sich vage daran, wie sie beim Armdrücken die Unterlage zerschmettert hatten, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er einen Baum auffangen könnte. Sie klopfte ihm auf die Schulter und starrte dann in das Loch, wo gerade noch die Wurzeln gewesen waren. Viel, viel zu klein für sie und viel zu erkennen gab es auch nicht. Ronya setzte ebenfalls dazu an, etwas zu sagen, doch bevor sie dazu kam, bewegte sich Charon. Karma blieb neben der Grünhaarigen stehen und sah zu, als ihr Freund durch die Luft fuhr und aus dem Nichts eine gigantische Klinge beschwor. Es war dieselbe Dunkelheit, die er ihr schon einmal gezeigt hatte. Sie ihr Kopfschmerzen verpasst hatte, als er sie umhüllt hatte. Sie machte der Oni keine Angst, aber eine angenehme Erfahrung war es dennoch nicht gewesen. Ihr Beherrscher hatte wohl aber genug davon, leise zu sein und auf die Art der anderen beiden zu jagen. Er ließ die Klinge in den Boden krachen und unter ihren Füßen zitterte der Boden. Karma teilte Ronyas perplexe Miene, auch wenn sie dem Boden einen leicht irritierten, fast schon unzufriedenen Blick zuwarf. Ob diese Zerstörung wirklich nötig gewesen war? Ein tiefes Loch im Boden, umgefallene Bäume und Stille im Wald, als der Schock der Klinge darin widerhallte. Es war nicht die Art der Oni, zu jagen oder mit der Natur umzugehen.
Karma blieb aber nicht mehr Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Charon war in den Tunnel gesprungen und klang entschlossen, die Jagd zu einem Ende zu bringen. Ronya folgte ihm, was die große Oni alleine draußen stehen ließ. Sie sah mit gerunzelter Stirn hinab, bevor sie den anderen beiden folgte. Der Tunnel war tief genug, dass sie mit gestreckten Armen die Kante oben noch erreichen würde, wenn auch nicht hoch genug, dass sie gehen können würde. Während die anderen in den Tunnel sahen, hatte sie nur Erde vor sich. Die Oni ging in die Knie, um in die Dunkelheit zu spähen. So würde sie hier nicht weit kommen. Es war finster und wenn auch breit genug, um nebeneinander zu gehen, nicht hoch genug für sie. Sie brauchte etwas Kleineres, etwas schnelles, etwas, dass besser sehen konnte wie sie und etwas, dass nicht ganz wehrlos war. Etwas wie den Puma, den sie verfolgt hatte. Es war halb ihr Wille, halb Instinkt, als ihr Körper schrumpfte, länger wurde und braunes Fell ihre Haut ersetzte. Einen Augenblick später war ihr Kopf auf der Hüfthöhe von Charon, während sie wartete, dass Ronya vorausging. Ihre Augen sahen besser in die Dunkelheit und sie machte testweise ein paar Schritte, um sich an diesen Körper und die vier Beine zu gewöhnen. An den Schwanz, mit dem sie ihr Gleichgewicht balancierte. Ein leises Brummen entkam ihrer Kehle anstatt Worten und sie drückte sich mit der Schulter an Charon vorbei, um ihn auch dazu aufzufordern, sich wieder in Bewegung zu setzen.
Wildcat: Panther Soul TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 125 pro 5 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Full-Body Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 7, Schnelligkeit Level 6, Stärke Level 4, Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Am Ende der Transformation nimmt der Anwender dieses Zaubers die Form einer Raubkatze mit scharfen Krallen an. Genaue Form und Fellzeichnung sind von Anwender zu Anwender verschieden. Im Durchschnitt sind sie jedoch an die 1,90 m lang, wiegen bis zu 90kg und sind etwa 80cm hoch. Die Schnelligkeit steigt in dieser Transformation um 1. Zudem ist der Anwender in der Lage im dunkeln besser zu sehen, Stürze besser abzufangen und auch durch kleinere Öffnungen zu durchqueren.
Charon Desert Night
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Eventuell, nur vielleicht, war das mit der Finsternisklinge eine Übersprungshandlung, die für ihre Jagd nicht sonderlich zuträglich war. Es war möglich, dass das was Charon da gerade tat nicht der beste Weg zum Ziel der Quest war, sondern eine Reaktion darauf, wie ungewohnt unnütz er sich im Zuge dieser Aufgabe fühlte. Aber wenn das der Fall sein sollte, dann würde er es sicher nicht offen zugeben. Schließlich machte Charon Dargin keine Fehler. Er hatte nur eben eine etwas... proaktivere Idee davon, was es bedeutete, ein Jäger zu sein. „Solange sich der Tunnel nicht irgendwo spaltet, ist garantiert, dass wir unsere Beute finden“, stellte er fest und legitimierte damit seine Entscheidung, zumindest in Worten. Der Wald um ihn herum sprach dagegen. Schwere Verwüstung und das Verscheuchen aller Tiere waren die Folgen seines Handelns. So etwas würde er niemals tun, wenn er sich in der Stadt befinden würde oder irgendwo, wo er den Besitz einer anderen Person beschädigen könnte. Für die Natur, deren Schönheit er so gerne predigte, hatte der Dargin aber wohl nicht den gleichen Respekt übrig. „Ja... du bist schneller unterwegs als ich. Ich denke, es ist am Besten, wenn du vorläufst“, nickte Charon Ronya zu und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass du die Bestie handhaben kannst, wenn du sie erst einmal gefunden hast.“ Wie viel flinker sich die Grünhaarige im Vergleich zu ihm bewegen konnte sahen die beiden häufig bei ihrem gemeinsamen Training. Selbst jetzt, wo sie den Weg kannten, würde es Charon schwerfallen, zum Thymelisken aufzuholen, aber für die Alysida war es mehr als realistisch. Auch Karma, in ihrer Form des schwarzen Panthers, huschte ziemlich beeindruckend an dem Dargin vorbei. „Oh, ist das ein neuer Zauber? Die Form habe ich noch nicht gesehen“, lächelte er ihr zu und hob beschwichtigend die Hand. „Lauf du ruhig schon einmal vor, Karma. Ich bin direkt hinter euch.“ So blieb der Dargin also hinter den beiden Frauen zurück. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht, das seine Augen nicht erreichte. Es war also nicht nur das Schleichen. Auch wenn es um die reine Verfolgung ging, konnte er mit seinen Kolleginnen nicht mithalten. Das beantwortete wohl klar und deutlich die Frage, ob er sie als Jäger ausstechen könnte...
Am anderen Ende des Tunnels hörte die Schlange auf, sich durch das Sediment zu graben, und tauchte stattdessen mit ihrem Kopf wieder aus dem Boden auf, kehrte zurück auf ihre sechs Beine, um an der frischen Luft zwischen den gesunden Bäumen des Waldes hindurch zu eilen. Sie hatte einen mächtigen Jäger wahrgenommen, und so wie all die anderen Tiere hier wollte sie es nicht darauf anlegen, ihm noch einmal zu begegnen. Ihre Bewegungsrichtung war eindeutig: Auf den Rand des Waldes zu, von wo aus sie es nicht weit haben würde, in die Wüste zurückzukehren. Eine weite, leere Fläche, in deren Boden sie sich wundervoll verbergen konnte, ganz davon abgesehen, dass sie farblich gut mit dem Sand verschmolz. Über geübte Pfade trampelnd zerriss das Tier ein paar Ranken und Büsche, doch darum ging es ihm nicht. So, wie die Vögel weggeflogen und die Eichhörnchen sich verzogen hatte, wollte es einfach raus aus diesem Wald.
Sie hatten eine heiße Spur, die sie schnurstracks zum Thymelisken führen würde. Sein Tunnel war vermutlich ziemlich…naja, tunnelig, wenn er sich nicht ein ganzes Netzwerk aufgebaut hatte. Das hieß, sie mussten nur dem Verlauf folgen und würden bald an ihrem Ziel ankommen. Noch immer war Ronya nicht von der Jagdmethode ihres Partners überzeugt, der Kollateralschaden am Wald wäre nicht nötig gewesen. Allerdings konnte man jetzt nichts daran ändern, also nutzen sie diese Chance. Ronya wusste, dass sie schnell laufen konnte, daher war es für sie nur logisch, dem Weg zu folgen und das Biest einzuholen. Sie nickte ihrem Partner zu, der ihrem Vorschlag zustimmte und schaute dann zur Oni, deren Form gerade weniger Oni und mehr Panther war. Und darauf gab es nur die einzig richtige Reaktion! “Naww, du bist ja süß.” Sollte man das wirklich zu einem Raubtier sagen? Aber sie wusste ja, wer dahintersteckte, deswegen würde sie die Alysida bestimmt nicht anfallen. Sofort ließ sie eine Hand im Fell verschwinden und kraulte die verwandelte Karma hinter den Ohren. So eine Gelegenheit durfte man doch nicht verstreichen lassen. Nachdem das jedoch getan war, richtete sie ihren Blick wieder nach vorne. “Ich werde das Tier aufhalten, so gut ich kann, ja?” Wenn sie es hier und jetzt zur Strecke bringen konnte, umso besser. Doch wie so oft war Artemis immernoch etwas bescheiden, wenn es um ihre Fähigkeiten ging. Auch wenn sich diese schlechte Eigenschaft mittlerweile nicht mehr ganz so stark zeigte, das hatten ihr ein paar bestimmte Leute schon recht gut abtrainiert.
Und damit rannte sie los, wie ein Wirbelwind huschte Ronya durch den Tunnel und nahm die Verfolgung auf. Die Dunkelheit machte es an einigen Stellen nicht leicht, einzelne Wurzeln vorausschauend zu umgehen, doch bis auf ein paar leichte Stolperer war die Alysida in ihrem Höchsttempo unterwegs. Doch recht schnell sah sie am Horizont einen (nicht metaphorischen) Lichtschein, der immer näher kam. Schnell erkannte sie, dass hier das Ende des Tunnels auf sie wartete und sie wieder an die Oberfläche mussten. Die Alysida rannte, machte vor dem Loch eine Vollbremsung und kletterte an den unebenen Wänden und ein paar Pflanzen hinauf. Sie tauchte aus der Erde auf und jetzt war sie in ihrem Element. Es kam nicht mehr oft vor, dass Ronya eine richtige Jagd durchführte, doch immer wenn das passierte, dann gab es irgendwann den Punkt, an dem sie komplett in der Aufgabe immersiert war. Keine Gedanken für etwas anderes, nur ihr Ziel und sie selbst. Ihre Ohren halfen dabei extrem, denn das starke Geraschel und die schweren Schritte eines leicht panischen Tieres waren immer sehr einfach zu verfolgen. Die Grünhaarige folgte den Spuren, die mittlerweile mehr als nur offensichtlich waren. Wenn man floh, dann hatte man wohl keine Zeit mehr dafür, sich ungesehen zu bewegen, was? Nun, und was brachte es, wenn man zu langsam war? Zum ersten Mal konnte Ronya den Thymelisken mit eigenen Augen sehen. Eine riesige Schlange mit Beinen, kein allzu gewöhnlicher Anblick. Aber wen kümmerte das schon? Es zählte einzig und allein, dass es nicht floh. Ronya sprintete, so schnell sie konnte, und hatte das Monstrum bald eingeholt. Nur wenige Meter trennten sie voneinander, doch bis zur Wüste ließ sie es sicherlich nicht kommen. Die Magierin machte einen schnellen Satz nach vorne und…sprang auf seinen Rücken? Ja, sie sprang auf seinen Rücken! Nein, sie hatte vor, ein Rodeo mit dem Biest zu reiten, auch wenn es aktiv versuchte, die Magiern herunterzuschubsen. Das Ganze hatte jedoch einen Plan, denn Ronya brauchte lediglich die Nähe, um ihre nächste Aktion auszuführen. Sie konzentrierte Mana, welches sie in die Umgebung ließ und vor ihr und dem Thymelisken erhob sich eine gewaltige Wand aus blütenweißem Eis. Ein Monument, welches man auch aus der Entfernung noch gut sehen konnte und somit hoffentlich wie ein Leuchtturm für Charon dienen sollte. Und was passierte, wenn vor einem plötzlich eine große Wand erschien? Na klar, man knallte mit voller Wucht dagegen. Mit dem Kopf voran prallte das Tier in das Eis hinein…das gab vielleicht ein paar Kopfschmerzen.
Ice Devil's Multi-Layered Wall TYP: Lost Magic ELEMENT: Eis KLASSE: IV ART: Schild MANAVERBRAUCH: 300 pro Minute MAX. REICHWEITE: 40 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7 BESCHREIBUNG: Der Anwender formt sein Mana und schafft somit sechs verschiedenen Schichten Eis, die sich vor ihm aufeinanderlegen und in ihrer Gänze eine große, 40 Meter breite und 25 Meter hohe Wand in blütenweißer Farbe erschaffen. Die Wand gleicht eher der Wand eines verzierten Thronsaals als einer stinknormalen Wohnungswand, denn nach außen hin ist diese verziert mit allerlei kleinen, aus Eis geschaffenen, Dekorationselementen wie Wandteppichen, Mini-Skulpturen und Bilderrahmen. Das Eis wehrt nur Angriffe ab, die eine Stärke haben und besitzt einen Widerstand, der der Willenskraft des Magiers entspricht. Sollte die Stärke dem Widerstand entsprechen oder sie übersteigen, zerbricht das Schild. Angriffe ohne Stärke werden hiervon jedoch nicht beeinflusst.
Karma vertraute in den meisten Bereichen in Charon Erfahrung. Sie war neu im Leben der Menschen und lauschte gerne seinen Erklärungen, auch wenn ihre Fragen ihn vielleicht das eine oder andere Mal an die Grenze der Geduld brachten. Beziehungsweise Themen, bei denen sie nicht locker ließ. Insofern schätze sie kreatives Denken und einen starken Willen, sodass sie nicht mit dem Loch selbst ein Problem hatte. Was sie störte war die Verwüstung rund herum und die Stille im Wald, ob Leben sein sollte. Verborgen vor den meisten Blicken, hoch oben in den Bäumen oder versteckt unter Laub, aber es war immer da und wenn man ganz leise saß und wartete, dann zeigten sie sich. Jetzt waren sie geflohen vor der Macht, die den Boden gespalten hatte.
Die drei Magier sprangen in das Loch, Karma mit einem letzten Blick nach oben. Schwer war es nicht, ihr Kopf passte nicht in den Tunnel, den das Tier gegraben hatte. Ihre Schultern auch nicht, von der Höhe her zumindest. Es war ein ihr vertrautes, wenn auch weiterhin unangenehmes Problem. Für gewöhnlich kam sie damit zurecht, aber heute wäre es wirklich nervig. Wer wusste zudem, wie schnell das Tier war und wie lange sie dann gebückt laufen müssen würde. Karma schüttelte sich bei den Gedanken und erinnerte sich stattdessen an etwas anderes. Durch Charon hatte sie gelernt, dass ihre Magie nicht nur sie kontrollierte, sondern auch umgekehrt. Sie konnte etwas wollen und dafür sorgen, dass es geschah. Es fiel der Oni meist zu schwer, um es auf lange Sicht zu schaffen, aber die Notwendigkeit, kleiner und schneller zu sein, ohne dabei kampfunfähig zu werden, half. Ihre Form änderte sich zu der eines Pumas. Sie kannte diese Tiere gut, wusste, wo Knochen und Muskeln waren und wie scharf ihre Krallen und Zähne waren. Die Welt wirkte seltsam von ihren neuen Blickwinkel aus und die ersten Schritte brauchte sie, um sich an die neuen Gliedmaße zu gewöhnen. Ein Grollen vibrierte durch ihre Brust, als Ronya sie süß nannte und hinter den Ohren kraulte. Diese legten sich dabei leicht nach hinten und gegen ihren Willen lehnte ihr Kopf sich gegen die Hand der anderen. Karma würde es nicht beleidigt nennen, aber süß war nichts, dass sie oft oder gerne genannt wurde. Sie war eine Jägerin und Kämpferin und manchmal Heilerin. Aber nicht süß! Das Kraulen aber entlockte ihr neue Laute, die einem Schnurren relativ ähnlich kamen …
Charon und Ronya besprachen ihr weiteres Vorgehen und schon zischte die Grünhaarige los. Karma Schweif peitschte durch die Luft und sie senkte ihren Kopf. Worte entkamen ihrem Mund nicht, aber vielleicht sah er das Ja in dem Grollen. Eine neue Form und es fühlte sich gut an. Stark und schnell. Sie öffnete das Maul, um ihm die Zähne zu zeigen, auch wenn ihre restliche Pose nicht angriffsbereit war. Sie wollte ihm nur zeigen, wie die Fänge aussahen. Dann lief sie los. Karma war nicht ganz so schnell wie Ronya, sodass sie diese nicht wieder einholte, aber ihre vier Pfoten trugen sie schneller als ihre zwei Beine und ihre Augen glimmten in der Dunkelheit. Leider hatte ihre Nase keine Verbesserung erhalten, sodass sie Ronya nicht so finden konnte … also lief sie einfach den Gang entlang. Irgendwo würde sie die andere Jägerin schon wieder treffen. Wenig später erschien Licht und kündigte das Ende des Tunnels an. Die Oni trieb ihren Körper weiter, bis sie das Loch erreichte und eine Vollbremsung hinlegte, die Krallen in den Boden gegraben. Kaum das sie stand, löste ihre Form sich auf und ihre Beine wurden durch die eines Frosches ersetzt. Sie machte einen Satz aus dem Tunnel hinaus und sah sich nach Ronya und dem Biest um. Beide waren nicht zu sehen, aber dafür die Spur, als die Schlange floh. Karmas Beine veränderten sich ein weiteres Mal, als sie losrannte, noch schneller als zuvor. Sie traf auf das große Biest, gerade als es Kopf voran gegen etwas krachte und stehen blieb. Ein Roar erschütterte den Wald, als es zurückstolperte und sich zu winden begann im Versuch, das Leichtgewicht auf seinem Rücken abzuwerfen. Die Oni lief weiter und sprang. Ihre Beine verwandelten sich zurück in ihre eigenen und Krallen wuchsen stattdessen an ihren Händen, als sie seitlich gegen das Vieh knallte und die Krallen in dessen Körper schlug, um so an ihm hochzuklettern. Ein wildes Grinsen auf den Lippen schwang sie sich höher.
High Jump: Frog Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 3, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender verwandelt seine Beine in die eines Frosches und erhöht so seine Sprungkraft drastisch. Bei jedem Sprung ist der Magier nun in der Lage bis zu 6 Meter hoch zu springen und das ganz ohne Anlauf
Fast Legs: Cheetah Soul TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 4, Schnelligkeit Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender transformiert seine Beine zu denen eines Geparden um seine Schnelligkeit um 2 Level zu erhöhen, den Widerstand der Beine jedoch um 1 Level zu senken.
Razor Sharp Claws: Cat Soul TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2, Stärke Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender transformiert einen Arm zu dem einer Wildkatze und die Hand damit zu einer mit scharfen Krallen gespickten Pfote, die natürlich als Angriffswerkzeug dient. Die Schnelligkeit des verwandelten Armes steigt für die Dauer der Verwandlung um 1 Level. Man kann den Zauber auch auf beide Arme anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten. Auch nach Ende des Zaubers hat der Magier noch ein paar Sekunden Krallen.
Charon Desert Night
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Charon konnte nicht anders als zu schmunzeln als er sah, wie Ronya Panther-Karma kraulte. Das war schon ganz schön niedlich, auch wenn er selbst da kaum besser war als die Alysida. Er tätschelte der Oni ja sogar den Kopf, wenn sie in ihrer natürlichen, riesigen Form blieb. Wenn er ehrlich war, fand er ihren normalen Körper aber auch irgendwie noch niedlicher als das gefährlich guckende Kätzchen. Nicht, dass sie das würde hören wollen. “Schicke Fangzähne hast du da”, lächelte der Dargin also stattdessen, als sie sich ihm so stolz präsentierte. “Da freue ich mich direkt darauf zu sehen, wie du deine Beute erlegst.” Wobei die Frage war, ob er diese Chance überhaupt bekommen würde. Wenn Charon Dargin auch nur eine einzige Schwäche hatte, und das war ein großes Wenn, dann war es wohl sein Tempo. Er war ein ruhiger, geduldiger und eleganter Mensch, jemand der der Welt seine eigene Geschwindigkeit auferlegte, anstatt sich eilen oder hetzen zu lassen. Das bedeutete aber auch, dass er nicht so einfach zu der Schlange, dem Panther oder Ronya aufschließen konnte. Für den Moment waren die beiden Jägerinnen wohl auf sich allein gestellt…
Ronya war die erste, die den Thymelisken einholte. Das Ziel des Tieres war klar: Raus aus dem Wald und zurück in die Sicherheit der Wüste! Ob es hier Spuren hinterließ oder nicht war egal, denn wenn es erst einmal in den Wüstensand eingetaucht war, dann würde niemand es verfolgen können! Trotz seiner erheblichen Geschwindigkeit war die Schlangenbestie aber nicht die schnellste Kreatur in der Umgebung. Sie spürte es in den Vibrationen im Boden: Etwas kam auf sie zu. Etwas Schnelles, etwas Schnelleres. Einer der Menschen ließ sich nicht abschütteln und kam immer näher, und auch, wenn die anderen beiden nicht so flink unterwegs waren, zwang das die große Schlange zur Sorge. Mit ihrem langen Schweif hinter sich her peitschend versuchte sie, die Angreiferin zu attackieren, doch stattdessen kam die Grünhaarige an ihrem Schweif vorbei und platzierte sich auf seinem Rücken, um sich ordentlich festzuhalten. Der Versuch, sie abzuschütteln, endete, als der massive Körper gegen eine Wand aus Eis schmetterte und sich dann noch eine zweite von der Sorte an die Seite seines Körpers heftete. Wütend brüllte die Bestie, brauchte einen Moment, sich zu orientieren, bevor sie konterte. Schnell die Beine eingezogen, warf sich der Thymelisk zu Boden. Wenn weglaufen keine Option war, dann konnte er zumindest versuchen, die beiden zu zerquetschen. Mit Schwung begann das Tier, seinen Körper herumzurollen, um die beiden Frauen zu Pfannkuchen zu drücken wie es eine Teigwalze tun würde. Das kam davon, wenn man sich an jemandem vergreifen wollte, der größer war als man selbst! Abgesehen davon… wenn er sich weit genug zur Seite rollte, dann würde er auch an der Eiswand vorbeikommen, nicht wahr?
Wie sollte sie Panther-Karma auch nicht kraulen wollen?! Im Gegensatz zu vielen anderen Personen, empfand Ronya große Raubkatzen eher als sehr niedliche Wesen. Natürlich gab es da auch ein paar Ausnahmen und sie würde sich sicherlich nicht einfach rücksichtslos auf eine stürzen, die sie zerfleischen wollte. Aber bei Karma konnte sie einfach nicht anders, auch wenn ihr nicht bewusst war, dass die Oni sich lieber als gefährlich sah. Mit rasantem Tempo machte die Grünhaarige sich schließlich auf die Jagd und nahm nun die Verfolgung des Thymelisken auf. Erst durch seinen Tunnel, der sie nach einiger Zeit wieder an die Oberfläche führte und schließlich rannte sie dem Wesen nun höchstpersönlich nach. Es war das erste Mal, dass sie diese Bestie mit ihren eigenen Augen sah und verstand, wieso es so gefährlich war. Ein Schlangenwesen von dieser Größe, welches sich durch den Boden grub und auf seine Beute lauerte, war unglaublich tückisch, flink und wendig. Aber leider hatte es an diesem Tag nicht damit gerechnet, dass sich in diesem Wald eine Person befand, die es in den letzten zwei Punkten schlug. Ronya holte es ein und wich seinen Versuchen, sie mit dem Schweif zu erwischen, relativ einfach aus und sprang direkt auf seinen Rücken. Von hier dürften die Angriffe erstmal stoppen, doch noch war der Thymelisk nicht aufgehalten. Stattdessen versuchte die Magierin einen sehr direkten Ansatz, der aus einer großen und ziemlich dicken Eiswand bestand, welche plötzlich vor ihnen erschien. Ziemlich auffällig und sehr effektiv, denn das Biest knallte mit voller Geschwindigkeit dagegen.
War es das nun? Nein, wäre ja auch viel zu leicht. Statt aufzugeben, windete sich das Tier erst am Boden und begann dann seinen nächsten Fluchtversuch, während Karma sich an ihm festkrallte. Wie ein rollender Stein begann der Thymelisk, sich immer und immer wieder um seine eigene Achse zu drehen. Immer schneller nahm er Fahrt auf und rollte so die Eiswand entlang, während Artemis damit beschäftigt war, immer und immer wieder am ihm hochzuklettern. Es war eine Sequenz wie aus einem Film, nur echt gefährlich und jeder falsche Schritt konnte dafür sorgen, dass sie abrutschte und vom Gewicht des Monsters zu einem nicht schön aussehenden Pfannkuchen verarbeitet wurde. “Du bist echt witzig”, sagte sie und lächelte breit. Ihr Gesichtsausdruck war ziemlich aufgeregt und man konnte ihr ansehen, dass Ronya so eine Jagd ziemlich viel Spaß bereitete. Natürlich war das hier auch Teil eines offiziellen Auftrags, weswegen die Magierin nicht herumspielen würde. “Es ist schade, dass du so viele Probleme bereitest.” Mit diesen Worten sprang sie vom Thymelisken ab und sprintete nach vorne. Dieses Monster konnte sein Momentum nicht von jetzt auf gleich verändern, selbst wenn es das wollen würde. Im Moment sah es jedenfalls so aus, als wäre es von seiner Strategie sehr überzeugt. Einige Meter vor ihm stellte die Magierin sich auf und erwartete das Tier. “Wir haben nur leider keine Zeit für weitere Spielchen.” Um Ronya herum breitete sich plötzlich ein ziemlich starker Druck aus, der binnen weniger Sekunden die Bäume in ihrer Umgebung von sich weg bog und die Bewegungen des Monsters ziemlich abrupt stoppte. Es versuchte, sich im letzten Moment zur Seite zu bewegen, doch wurde der Thymelisk in seiner Walzenform gestoppt, bevor es die Magierin erreichen konnte. “Karma, du darfst.” Sie sprach diese Worte mit einem enthusiastischen Unterton, bevor sich über ihr fünf dicke Eisspeere bildeten, welche im selben Moment auf das Monster zuflogen.
Ice Devil’s Spear Barrage TYP: Lost Magic ELEMENT: Eis KLASSE: III ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 125 MAX. REICHWEITE: 25 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5, Ice Devil’s Spear BESCHREIBUNG: Eine verbesserte Version von Ice Devil’s Spear, bei der der Anwender fünf, noch größere Speere aus weißem Eis erschafft. Diese müssen nicht auf dasselbe Ziel verschossen werden, sondern können auch in verschiedene Richtungen fliegen. Die Stärke und Schnelligkeit dieser Speere entsprechen der Willenskraft des Anwenders bis zu einem Maximum von 8.
Manarelease TYP: Allgemein ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 100 Mana pro 15 Sekunden MAX. REICHWEITE: Beim Anwender, Physischer Drück: 15 Meter Radius SPEZIELLES: Das Ausstoßen großer Mengen Mana ist hunderte Meter weit für Magier spürbar. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Magician Aura BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber lässt der Anwender sein eigenes Mana explosionsartig entweichen, sodass die Menschen um ihn herum den massiven Druck seiner magischen Energie spüren können. Es gibt gleichzeitig einen physischen Druck, der wie ein starker Wind alles vom Anwender wegzudrücken scheint und dies mit einer Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders macht. Viel eindrucksvoller ist aber, wie deutlich dieser Spruch den Unterschied zwischen dem Nutzer und den Menschen um ihn herum darstellt. Weniger fähige Magier und Zivilisten werden an dieser Stelle erkennen, wie mächtig ihr Gegenüber tatsächlich ist, was von beeindruckter Atemlosigkeit bis hin zu panischer Flucht alle möglichen starken Emotionen auslösen kann. Wie eine Person tatsächlich auf diese Machtdemonstration reagiert, kommt jedoch ganz auf die Person, Situation und weitere Einflüsse an.
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