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 Antike Ruinen

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Nero

Nero
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BeitragThema: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptySo 14 Mai 2023 - 21:07

Ortsname: Antike Ruinen
Art: Gebäude
Spezielles: -
Beschreibung: Ein Überbleibsel einer längst vergessenen Epoche. Diese antiken Ruinen verlaufen teilweise unterirdisch und liegen unter dichtem Wüstensand begraben. Der Eingang in die antiken Ruinen verbirgt sich hinter einem alten Steinsockel. Die Ruinen sind ein Durchgang zum alten Observatorium und bilden das Ende eines gewaltigen, unterirdischen Zentrums antiker Zivilisation.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMo 15 Mai 2023 - 0:46

Coming from: Gildenpalast - Südturm

05 | @Nero

"Seid bedankt, Sir. Die Aussage kommt allerdings in der Tat nicht überraschend", antwortete Cassandra in deutlich amüsiertem Tonfall, der die versuchte, höfische Steifheit einfach überrollte. Wieder vollführte sie einen Knicks. Wieder griff sie mit den Fingern die Schöße eines nicht vorhandenen Kleids. Zwar trat sie als erstes nach draußen in den grellen Sonnenschein, rückte sich den Hut zurecht, damit möglichst wenig Sonne sie versengte. Nur um sich gleich darauf halb herum zu drehen. Sie hatte schließlich nicht die leiseste Ahnung, wo es lang gehen sollte. Wahrscheinlich sollte sie sich ein paar Notizen machen, welchen Weg sie einschlugen. Und sei es nur, damit sie ihn wieder fand, sollten sich diese Ruinen als sicher und begehbar erweisen. Ein Problem würde es natürlich mindestens geben. Sie hatte außer ihrem Bogen und einer Wasserflasche nichts mitgenommen. Kein Schreibmaterial und nichts, was die Ruine würde erhellen können. Da es sich bei Cassandra aber um einen vergesslichen Schussel handelt, fiel ihr das nicht weiter auf, weswegen sie munter neben Nero herlief und den Blick neugierig mal hier hin, dann dorthin schweifen ließ. Die Stadt war einfach noch reichlich neu. Tatsächlich konnte sie sich nicht erinnern jemals in einer größeren Stadt gewesen zu sein. Sicher, es gab Erzählungen der Gäste im Resort, aber keine Erzählung konnte mit der Realität mithalten. Der Gildenpalast vor ihrem inneren Auge hatte deutlich anders ausgesehen, als die Wirklichkeit. Die blauen Stoffschuhe der jungen Frau fingen bereits jetzt eine gewaltige Menge Sand ein, als sie zu Nero aufholte.

"Hast du nicht selbst gesagt, dass Aussehen nicht alles ist?", erkundigte sie sich munter bei dem frischgebackenen Questpartner. Und dieser Barbaros schminkte sich also gerne. Da war doch nichts dabei? Wenn es ihm gefiel, sollte er das machen. Cassandra wäre die Allerletzte, die ihn deswegen angehen würde. Negative Worte darüber würden ihr nur unter magischem Zwang über die Lippen kommen. Also war Neros großer Bruder derjenige, der das Geschäft weiterführte. Das war doch auch nicht überraschend. Klassischerweise ging sowas an das älteste Kind. Sie selbst würde irgendwann, möge alle Götter diesen Zeitpunkt gemeinsam hinauszögern, das Resort bekommen. So schnell der Gedanke gekommen war, so schnell wurde er niedergeprügelt und zurück in seinen Kasten geschoben. Das war kein angenehmes Thema. Während sie Aloe langsam durchquerten, zog Cassandra am Riemen des Bogens. "Möchtest du von diesem nächtlichen Besuch erzählen?" Wieder ein Moment des Schweigens, bevor sie den Kopf zu Nero drehte. "Wenn die Golems aggressiv sind, zerstören wir sie. Falls nicht, nicht." Damit schien mal wieder alles gesagt, wenigstens ihrer Meinung nach.

Der Weg kostete eine Menge Zeit. Nur allzu schnell war Cassandra dem Sonnenhut mehr als dankbar. Ob es in Aloe wohl Rabatt auf gewaltige Mengen Sonnenschutz gab? Der würde nötig werden. Das Resort hatte wenigstens schattige Areale an jeder Ecke. Aber hier? Die Sonne brannte erbarmungslos herunter. Nero schien es damit deutlich weniger schlecht zu gehen als ihr. Die junge Frau presste die Lippen aufeinander. Das würde sie ändern müssen. Es lag noch eine gewaltige Menge Arbeit vor ihr, bevor sie auch nur daran denken konnte eine Ruine wie die, zu der sie auf dem Weg waren, alleine aufzusuchen. Mit einem Golem wollte sie sich auch nicht anlegen, geschweige denn mit zweien davon. Nein, da war es doch deutlich besser, dass Nero mit dabei war. Nicht nur wegen der Kampfkraft. "Weißt du etwas über diese Ruinen? Ich hatte keine Zeit für Recherchen." Hoffentlich schon. Niemand stürzte sich gerne mit zwei zusammengekniffenen Augen in den möglichen Untergang. Und diese Ruinen hatten die Angewohnheit ausgesprochen kreative Fallen aufzuweisen. Da sprach sie aus schmerzhafter Erfahrung. Andererseits musste sie ja fußläufig von Aloe Town liegen und war damit wohl seit längerem bekannt. Neue Erkenntnisse für die Wissenschaft konnte sie sich hier also kaum erhoffen.


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Nero

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMo 15 Mai 2023 - 20:10



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Sonne, Mond und Sterne

Quest: C-Rang

Nun war es also soweit. Sie gingen auf ihre erste, gemeinsame Quest. Ein Auftrag, bei dem sich Nero bereiterklärt hatte, Cassandra zu begleiten und ihr zu helfen, sich in diesem ersten Auftrag zurecht zu finden und ihr bei allen möglichen Überraschungen zur Seite zu stehen. Aber, selbst Nero war noch einmal etwas holen gegangen, bevor sie sich tatsächlich aufgemacht hatten. Denn, er hatte beinahe seinen Kampfstab Deimos vergessen. Er war sich zwar sicher, das die beiden nicht in eine solche Situation kommen würden, in welchem er diesen Stab einsetzen müsste, aber man konnte ja nie wirklich wissen. Und da er ja sowieso eher darauf bedacht war, alle Eventualitäten mit einzuberechnen, wenn er sein strategisches Köpfchen schon einmal verwendete, dann ging er auch lieber auf Nummer sicher. Es musste ja letztendlich keine bösartige Überrachung am Ende auftauchen. Nein, das benötigte er wirklich nicht. Wenn man sich jetzt aber auch den Punkt anschaute, das er sowieso immer vorbereitet auf einen Auftrag ging, dann war es für Cassandra eigentlich wirklich eines dieser goldenen Lose, das gerade er ihr erster Questpartner gewesen ist. Nur um der Bürokratie halber auch alles richtig zu machen, hatte sich Nero kurzerhand dafür entschieden, die Führung dieser Quest zu übernehmen. Die Verantwortung lag dann einzig und allein bei ihm. Das bedeutete im Umkehrschluss aber auch, das seine hübsche Begleiterin mit diesen türkisblauen Augen vor keinerlei Probleme gestellt werden würde. Ja, manchmal war es schon vorteilhaft, wenn man dieses System weiter verfolgte. Einer, der den Kopf hinhielt, die andere Partei war dafür schuldfrei. Es war etwas einfaches, mit dem Nero dafür sorgen konnte, das er seine schützende Hand über die junge Dame legte. Auch, wenn sie sich damit vermutlich noch nicht so ganz auskannte, der Start ihrer gemeinsamen Quest bedeutete auch, das Nero seine schützende Hand über sie gelegt hatte und damit nicht zulassen würde, das während des Auftrages irgendetwas geschehen würde. Dafür würde er schon sorgen.

Der Gang vom Südturm des Godenheimes, letztendlich durch die Eingangshalle und dann quer durch die Stadt war für ihn nichts ungewöhnliches. Er war an das grelle Sonnenlicht gewöhnt. Das störte ihn nicht. Da er ja zusätzlich zu seiner Slayermagie noch die Befähigung hatte, die Himmelskörpermagie anzuwenden, war das Thema Licht für Nero selbst sowieso nie wirklich eine ernstzunehmende Herausforderung. Anders sah es aber vermutlich aus, wenn er genauer über den Auftragszettel nachdachte. Denn, irgendetwas stimmte doch mit den Golems nicht. Das war eine mögliche Antwort, aber vielleicht stimmte auch irgendetwas mit der Stätte selbst nicht, welche die beiden zusammen besuchen würden. Er begann, sich ein wenig darüber den Kopf zu zerbrechen. Aber noch war Zeit. Sie waren ja noch nicht einmal ansatzweise in der Nähe ihres Auftragszielpunktes. Also dauerte es auch noch, bis sie wirklich mit dem Grund des Auftrages konfrontiert würden. Nichtsdestotrotz überlegte Nero bereits, welche Alternativen er hatte. Schließlich hatte er ja neben Deimos ach noch Phobos als Waffe dabei. Aber, einfach mal abwarten. Der Orangehaarige war ganz in Gedanken versunken, da wurde er durch eine Frage Cassandras wieder in die Realität zurückgeholt. Es stimmt, er sagte, das Aussehen nicht alles ist. Aber unter Brüdern konkurrierte man doch nun einmal auch gerne. Nero nickte und grinste leicht. "Ja, das habe ich gesagt. Das stimmt ja auch. Aber, Brüder sind nicht nur durch das Blut zu Brüdern geworden. Auch mental. Es ist immer gut, wenn es irgendwo eine Art Konkurrenz zwischen Geschwistern gibt. Wenn sie sich gegenseitig anstacheln, dafür Sorgen, immer alles zu geben, damit der jeweils Andere noch ein Stück besser wird. Ein Bruder sollte zu seinem Bruder aufschauen können. Ihn zum Teil auch zum Vorbild nehmen." Ja, Pustekuchen! Das wäre es schon, was Nero gern gehabt hätte, wenn Barbatos sich ihn irgendwo zum Vorbild genommen hätte, aber dieses Thema hat er ja klassisch selbst in den Sand gesetzt. Schließlich hat er seinen jüngeren Bruder im Stich gelassen und nicht anders herum. Aber dennoch konnte man in den Worten so ein wenig auch Neros Reue in diesem Zusammenhang hören.

"Barbatos ist mein kleiner Bruder, weißt du. Ich bin der große Bruder. Aber dennoch ist er es, der am Ende alles durchleben musste, weil ich weg war. Die schwere Bürde, dieses Erbe anzutreten. Worin er von Anfang an sehr viel talentierter war als ich es jemals hätte sein können. Aber als sein großer Bruder mache ich mir natürlich auch Sorgen um ihn. Ich trage eine gewisse Verantwortung dafür, das er sein Leben nie so ganz leben konnte, wie er es wollte. Er hat bestimmt auch Träume gehabt. Aber er musste vieles aufgeben." Das sollte Barbatos mal besser nicht hören, denn es klang gerade ein wenig so, wie Nero sprach, als wäre sein Bruder schon lange von ihnen gegangen. Er war zwar Bestatter, aber mit Sicherheit noch nicht selbst bestattet. Gedanken machte sich Nero aktuell keine um seinen kleinen Bruder Schließlich wusste er, wie es ihm ging, er hatte ihn ja erst vor ein paar Tagen zuletzt beobachtet. Und natürlich wieder etwas seiner Einbalsamierungsflüssigkeit für die Leichen entwendet. Es ging halt nichts über dieses kleinen Saft, selbst wenn es für jeden Anderen wohl äußerst giftig gewesen ist.

Eine weitere Frage der jungen Dame hallte im Raum. Ob Nero von der Begebenheit erzählen wollte. Sicher, warum auch nicht? Sorgte diese Begebenheit aber dafür, das die Brüder sich ein wenig gestritten hatten kurz danach. Aber auch das war bereits längst vergessen. "Es war bereits spät Abends und dunkel. Die geschäftszeiten von Barbatos Beerdiungsservice waren längst zu Ende. Trotzdem erschien eine junge Frau bei ihm. Ich hielt mich wie so häufig in der Krone eines Baumes direkt über seinem Haus auf und konnte alles gut beobachten. Für mich war das ein wenig merkwürdig, als sie an seine Tür klopfte und ihm sagte, das sie gerne ein Grab kaufen wollte. Ich dachte da eher an den Versuch, Barbatos auszurauben und versuchte, mit meiner Nase fremde Gerüche zu orten. Vielleicht wären ja komplizen in der Nähe gewesen." Begann Nero mit der Einleitung der Geschichte. Während sie nebeneinander herliefen, schaute er kurz zu Cassandra. Dann sprach er weiter. "Aber ich konnte niemanden sonst riechen. Also bin ich runter und habe mich ein wenig eingemischt. Die junge Frau und ich unterhielten uns in Barbatos Haus, denn ich traute ihr bis zum Schluss nicht über den Weg. Naja, am Ende kaufte sie ein Grab. Für sich selbst. Sie gab Barbatos das Geld dafür und verschwand wieder. Und er und ich begannen, uns wegen dieses Vorfalls zu streiten. Ich machte mir ja letztendlich nur Sorgen um ihn." Das war die Kurzform der gesamten Geschichte. Wenn Nero so an Gin dachte, fragte er sich schon, was sie wohl heute so im Schilde führte. Denn er traut ihr auch heute noch kein Stück über den Weg. Jedenfalls hatte er sie bis heute nicht mehr wieder gesehen.

Sie näherten sich ihrem Ziel. Nicht mehr weit war es, sie durchquerten aber dennoch mühevoll die Wüste und das war ja auch nicht gerade besonders einfach. Eine erneute Frage der jungen Dame, über die Nero kurz nachdenken musste. "Leider nein. Ich erinnere mich nicht, das ich in meinen Büchern irgendetwas über diese Ruinen habe finden können. Ich fürchte, das wir quasi blind auf Entdeckungstour gehen müssen." Naja, so schlimm war das ja nicht. Schließlich war der Necrologia ja vorbereitet. Er hatte seine Magie, seine Waffen bei sich und war auch in absolut toller Begleitung. Das freute ihn schon einmal umso mehr. "Mach dir keine Sorgen. Die Golems werden in uns ihre Meister finden. Wenn sie wirklich feindlich gesinnt sein sollten, dann werden sie schon ihr blaues Wunder erleben. Gift ist nicht alles, was ich beherrsche, weißt du?" Zwinkerte Nero ihr lächelnd zu. Stimmt, bisher hatte er ihr ja noch nicht verraten, was er sonst noch so für Magien beherrschte. Wer weiß, vielleicht würde sie diese ja sogar in Aktion elreben können. "Sagmal Cassandra. Nur so aus Neugierde. Nutzt du eigentlich festes Makeup und Lippenstift oder abfärbenden? Magst du eher dieselben Farben oder wechselst du zwischendurch auch mal?" Jetzt stellte sich viel eher die Frage, aus welchem Grund fragte der Dragonslayer das? Zumal sie nun auch endlich an ihrem Zielpunkt, den antiken Ruinen angekommen waren. Jetzt mussten sie nur noch einen Eingang finden...

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyDi 16 Mai 2023 - 10:49


Geschwister nicht nur im Blut, sondern auch im Geiste, waren die beiden Necrologias also. Und es herrschte ein gewisser Konkurrenzkampf zwischen den beiden, zumindest nach Einschätzung Neros. Die Frage war, was Barbatos dazu sagte. Ein leises, amüsiertes Geräusch erklang, als Nero preis gab der ältere Bruder zu sein. Vielleicht war es auch einfach nur ein angestrengter Schnaufer als Cassandra die nächste Düne anging. Wer jetzt dachte, dass Cassandra als Person, die in der Wüste einen Großteil ihres Lebens verbracht hatte, mit Sand und Dünen gut zurecht kam, lag falsch. Die junge Frau quälte sich die Dünen hinauf, während sie angestrengt versuchte die langsam aber sicher steigende Menge Sand in ihren Schuhen zu ignorieren. Irgendwie hatte sie Nero als jüngeren Bruder verbucht. Es mochte an seiner durch Drachenerziehung verursachten Menschenfremdheit liegen, aber er gab nicht die Energie eines größeren Bruder ab. Wobei Bardakos das wohl auch nicht tun würde. Der war von einem Gott erzogen worden und hatte vermutlich seine ganz eigenen Probleme. Aber waren Hisan, Rowena und sie selbst denn so viel anders? Nicht blutsverwandt, aber auch diese drei hatten sich immer wieder gegenseitig aufgestachelt, ermutigt und hochgeschaukelt. Vielleicht war das bei den beiden Necrologias ähnlich.

"Heute versteht ihr euch aber wieder?", schaffte es Cassandra wieder einmal der Kommunikation einen Ast in die Speichen zu werfen, nachdem Nero gleich zwei Ausführungen zu seinem Bruder vorgebracht hatte. Aber das war doch schließlich das, was wichtig war. Manchmal lernte man erst zu schätzen, was gewesen war, wenn man es verloren hatte. Und bei der nächsten Chance musste man es besser machen, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag. Hoffentlich hatten sich die beiden Brüder also vertragen, trotz aller Schwierigkeiten. Wobei: Hatte Nero nicht gesagt, dass er sie mal Barnabas vorstellen wollte? Dann mussten die beiden sich ja verstehen. Ein paar Sandkörner sammelten sich in Cassandras Schnute, als diese einen Moment lang offen stand. Nero war grade mit seiner Erzählung über diese seltsame Begebenheit bei Barnibus' Haus fertig geworden. Deutlich abgelenkt wurden die Sandkörner einfach runtergeschluckt. Dieser Bericht hatte eine gewaltige Menge Fragen aufgeworfen. Zuerst, wer so dringend ein Grab brauchte, dass er nach der Geschäftszeit auf der Matte stand. Das Resort hatte natürliche einen vierundzwanzig Stunden Service, aber wer noch was Essen wollte, nachdem die Küche kalt war, konnte sich einen husten und die Minibar - kleiner Aufpreis inbegriffen - nutzen. Zweitens: Wer kaufte ein Grab für sich selbst? Vor allem, wenn das eine junge Frau gewesen war. Vorsorge schön und gut, aber dann hätte man doch auch einfach zu den Geschäftszeiten auftauchen können. Und drittens, vielleicht am wichtigsten, warum bei allen Höllen saß Nero vor dem Haus seines Bruders nachts in einem Baum? Kurz schoss das Bild Neros in einem Nest vor ihrem inneren Auge vorbei. Wieder ein helles, amüsiertes Geräusch. Mit einer Feder in den Haaren. Aber, nun, Zeit zum Ernst des Lebens zurück zu kehren.

"Warum habt ihr euch deswegen gestritten? Wollte die Frau denn wirklich nur ein Grab?", hakte sie noch einmal nach. Und warum sitzt du wie ein übergroßer Habicht in einem Baum, Nero? Vielleicht mochte Bardanos es nicht, wenn man sich in das Geschäftliche einmischte. Besonders nicht, wenn der über Jahre verlorene große Bruder das machte? Immerhin hatte Nero, wenn sie das richtig verstanden hatte, Reißaus genommen und dem jüngeren Bruder die Übernahme des Familiengeschäfts mehr oder minder aufgezwungen. Wobei das auch Blödsinn war. Bornibas hätte das schließlich auch einfach ablehnen können, wenn er es nicht hätte übernehmen wollen. Die Freiheit bestand doch schließlich immer. Die junge Frau zuckte mit den Schultern. Da steckte vermutlich mehr dahinter, als auf den ersten Blick zu sehen war. Zumal sie ja bislang auch nur eine Seite der Geschichte hatte. Es wäre interessant zu wissen, was Beauregard dazu sagte.

"Ich mache mir keine Sorgen. Wenn ein C-Rang Magier es nicht schaffen könnte, wäre der Auftrag nicht dem C-Rang zugeteilt worden"
, murmelte unter dem Sonnenhut vage in Richtung Nero. Die Golems waren noch nicht in Sicht. Zwar hatte sie keine Ahnung, was diese spezifischen Golems zu tun vermochten, aber wenn sie bislang friedlich gewesen waren, gab es auch keinen Grund anzunehmen, dass sie plötzlich wild mit Magie um sich feuern oder Leute zermalmen würden. Das ganze ließ sich also hoffentlich schlicht mit Kommunikation lösen. Zumal die Golems sicher auch einen Schutz gegen Grabräuber und andere Gierlappen darstellten. Bei der Frage nach dem Makeup wanderten ihre Augenbrauen wieder in die Höhe. Warum wollte er das wissen und wieso kannte diese Begriffe? Vermutlich wegen seines Bruders? "Das kommt darauf an, was der Anlass ist. Im Dienst genügt wasserresistent. Für die Pools nicht mehr als wasserfester Lippenstift. Kein Lidschatten überlebt einen Sprung ins Wasser. Farben...rosa, dunkles Blau. Warum die Frage?" Vielleicht wollte er ein wenig Make-Up für seinen Bruder kaufen?


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Nero

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyDi 16 Mai 2023 - 19:44



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Quest: C-Rang

Barbatos und Nero hatten schon ein ziemlich irrwitziges, aber manchmal eben auch recht angespanntes Verhältnis zueinander. Alles begann ja damit, das Nero seinen jüngeren Bruder die ersten Jahre überhaupt nicht anerkannte und schon gar nicht akzeptierte. Das änderte sich erst dann, als Barbatos sich als kleines Kind vor den patriarchistischen Vater stellte und ihn fragte, warum er so ungerecht mit Nero sprach? Das war der schneidende Punkt, ab diesem Zeitraum erkannte Nero seinen jüngeren Bruder überhaupt erst an. Aber es war auch eine Zeit, bei der er ihm half, sich weiterzuentwickeln, in dem er begann, die schützende Hand über seinen heranwachsenden, kleinen Bruder zu legen. Nero erkannte früh das hiesige Talent, was da in Barbs schlummerte. Der sich schon immer für die Bestattungen interessierte und auch handwerklich und im Bereich der Chemie sehr begabt war. Weitaus besser als Nero selbst, der zwar auch alles gelernt hatte und selbstverständlich auch jemanden ordnungsgemäß bestatten konnte, wenn er das wollte, aber für ihn selbst gab sich dieser Berufszweig einfach nichts hin. Nero wollte immer schon für sich sein, seinen eigenen Weg gehen. Sich ein Leben als Magier audbauen, da er sich sehr für die Magie interessierte. Aber sein Vater hatte etwas dagegen. Denn, dieser bestimmte, welche Freizeitaktivitäten seine Söhne zu haben hatten, er entschied, wann es an der Zeit war, das seine Söhne mit dem Thema Frauen in Berührung kamen und noch besser, er bestimmte, wann seine Söhne ihm einen Nachfolger in nächster Generation des Erbes ermöglichen sollten. Ja, der Vater der Beiden war alles, aber mit Sicherheit kein liebevoller Vater. Es gab damals Gründe, sehr gute Gründe sogar, warum Nero den einfachen Ausweg wählte und einfach von zu Hause verschwand. Von jetzt auf gleich, mitten in der Nacht, ohne auch nur einer Menschenseele ein sterbenswörtchen zu sagen. Dadurch waren sie zum ersten Mal für eine lange Zeit voneinander getrennt, die beiden Brüder Necrologia...

"Ja, natürlich." Antwortete Nero sehr schnell und zeigte damit, das Cassandra sich darüber keine Gedanken zu machen brauchte. Zwar dauerte es seine Zeit, bis die beiden sich wieder vertragen hatten aber hey, sie waren nun einmal Brüder gewesen. Und das war eben doch eine Verbindung für die Ewigkeit. "Barbatos hat mir damals zwar gesagt, das er mich und meine Anwesenheit absolut nicht brauchen würde und das er ohne mich besser klar käme, aber das hat er ja auch nur in der Hitze des Gefechtes gesagt. Ich war zwar einige Zeit sehr enttäuscht über seine Worte, aber er kam später zu mir und bat mich, ihm zu vergeben." Nero erzählte ihr gern davon, denn es zeigte sich, das sie ihm auch wirklich zuhörte und auch, das sie sich zumindest ein wenig dafür interessierte. Daher hatte er auch absolut keine Probleme damit, ihr die Geschichte aus seiner jüngeren Vergangenheit zu erzählen. "Am Ende sind wir Brüder. Wir haben schon viel schlimmere Sachen gemeinsam überstanden. Da macht auch eine kleine Meinungverschiedenheit nichts Anderes draus." Nero kam zugegebenermaßen überhaupt nicht in den Sinn, das sie es merkwürdig finden konnte, das er in der Baumkrone saß. Stimmt, er hatte ihr ja auch bisher noch nicht davon erzählt, das er es liebte, sich auf erhöhte Plätze zurückzuziehen und einfach die Ruhe zu genießen. Irgendwie hatte er das wohl vergessen. Denn dadurch wäre es einfacher für sie, den Zusammenhang zu verstehen.

"Barbatos hat sich an meiner Übervorsicht gestört. Dantalion hat mir ja beigebracht, vorsichtig zu sein und niemals den zweiten Schritt vor dem Ersten zu setzen. Das gilt in jeglicher Situation. Ich habe seinen Rat da einmal auf Barbatos projeziert. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, das diese junge Frau tatsächlich einfach nur etwas kaufen wollte." Nero wurde ein kleines Stück nachdenklicher, da er sich an die Situation zurückerinnerte. Er saß da auf dem Sofa und trank - wie so häufig - etwas Tee. "Wir führten ein Gespräch, ein tiefsinniges, weil ich sie damit auch testen wollte. Ich wollte herausfinden, was für Absichten sie wirklich hegte. Am Ende wollte sie aber wirklich nur ein Grab für sich selbst kaufen. Ein symbolisches Grab." Was die Sache nur immer merkwürdiger machte, denn selbst Nero mit seinem schlauen Intellekt hatte bis heute noch nicht genau verstanden, warum Gin das dereinst so getan hatte. Das sie eine Vampirin war, beantwortete diese Frage zwar, aber das konnte Nero ja schlecht wissen. "Ich war halt einfach zu übermäßig besorgt um meinen Bruder. Bekanntlich hatte ich ihn schon einma verloren und ein zweites Mal wollte ich das einfach nicht." Waren die ehrlichen Worte seinerseits, ehe er die Gedanken dazu mit einem Lächeln übermantelte.

Lieb war gewesen, das sie seine Frage nach dem Makeup, - auch nach ihrem Makeup - so ehrlich beantwortete. Der Necrologia verfolgte mit Sicherheit auch Absichten dahinter, das in Erfahrung zu bringen, die Frage war nur, was genau er für Absichten verfolgte? Schlechte waren es in der Tat aber nicht. Es waren eher welche aus Neugierde und persönlichen Gründen. Einer davon hatte aber in der Tat sogar mit Cassandra selbst zu tun. Aber eines nach dem Anderen. "Naja, du siehst damit einfach wundervoll und bezaubernd aus. Und mein Bruder schminkt sich ja gerne. Deshalb dachte ich, das du mir mit deiner Erfahrung darin vielleicht ein paar Tipps geben könntest, welche Farben oder welche Art von Makeup gut zu ihm passen könnten? Vielleicht würdest du auch welches gemeinsam mit mir einkaufen gehen? Schließlich soll er von mir eine kleine Wiedergutmachung dafür bekommen, das er so viel Ärger mit mir hatte." Lächelte der ehrliche Nero ihr fröhlich entgegen. Mittlerweile sollte klar sein, das Nero, wenn er etwas fragte, zumeist immer erst jemand Anderen vor Augen hatte. Erst für die Anderen, dann für ihn selbst. "Der zweite Grund ist... Der Sand und der Wind könnten für Verwischungen sorgen. Und ich sorge mich einfach ein wenig darum, das diese bezaubernde Ausstrahlung, die ich gern weiter über den Auftrag hinweg sehen würde, Schaden nimmt." Er hatte ja jetzt auch schon mehrfach gesagt, das sie einfach wundervoll aussah. Das musste er nicht noch einmal widerholen, bestimmt quoll es ihr bereits zu den Ohren heraus. Dabei hatte der Necrologia ja das Ziel, das er es vielleicht schaffen könnte, ihr... "Und außerdem würde ich es einfach gerne schaffen, das du dich über meine Worte freust und lächelst. Das dich meine Worte zum Erröten bringen, werde ich glaube ich wohl eher weniger schaffen." ...Da hatte er es ihr selbst gesagt. Warum sollte er auch nicht so ehrlich mit ihr sein? Nero war schließlich einfach nur er selbst. Und so  war er nun einmal. Immer einfach eine warmherzige und herzensgute Seele. Unterdessen hatte ein Golem, der mittlerweile schon echt weit vom Observatorium entfernt, patrouillierte, die beiden mitbekommen und machte sich zügigen Schrittes auf zu den Beiden...

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMi 17 Mai 2023 - 0:26


Barbatos. Das war der Name. Den sollte sie sich wirklich mal merken. Neros Bruder heißt Barbatos. Er hat das Familiengeschäft übernommen, schminkt sich gerne und ist jünger als Nero. Ein paar Mal wiederholte Cassandra die Informationen geistig. Wiederholung half doch beim Merken oder - würde es nicht - und je öfter man es wiederholte, desto besser merkte man sich die Information. Das eine von diesen Erinnerungssachen. Aber die beiden hatten sich wieder vertragen. Das war... "Gut. Familie sollte sich vertragen. Man weiß nie, wie lange man sie hat", merkte  sie noch leiser als gewöhnlich an. Die Stimme verlor sich fast in dem bisschen Wind, der die Spitzen der Dünen verwehte. Es stimmte nun einmal. Selbst wenn die beiden sich weiter zerzofft hätten, hätte Nero doch wenigstens Erinnerungen an wunderbare, gemeinsam mit seinem Bruder verbrachte Zeiten gehabt. Und das alleine war viel wert. Cassandra rücke den Sonnenhut nach vorne, als eine Böe noch ein wenig mehr Sand verwirbelte. Zurück zum Thema und einer anderen Frage: Was war ein symbolisches Grab und warum gab man dafür Geld aus? Für ein simples "Hier liegen meine Träume und Hoffnungen" reichte doch bitte auch eine im Vorgarten ausgehobene Grube aus. Dafür nahm doch hoffentlich niemand Jewels in die Hand. Manche Leute, diese junge Frau eingeschlossen, waren scheinbar wirklich seltsam. Wobei besagte junge Frau das Geschehen vielleicht auch anders dargestellt hätte.

"Um Tipps geben zu können, müsste ich erst einmal wissen, wie er aussieht und was sein Geschmack ist. Und selbst dann...werde ich das nicht ungefragt tun"
, kam als Antwort auf Neros Erklärung für sein plötzliches Interesse an Make-Up. Derzeit stellte sie sich Barbados als eine Art Gremlinversion von Nero vor. Kleiner, längere Haare und mit dezentem Lidschatten und Lippenstift. Aber im Anzug, denn er war ja Totengräber und die brauchten schließlich ein gewisses Dekorum. Für einen Sekundenbruchteil linste sie unter dem Sonnenhut zu ihrer Begleitung hinüber. Jep. Gremlin im Anzug, klare Sache. Wenn das aber so weiterging, würde Neros Albtraum von Cassandra mit zerlaufenem Make-Up jedoch leider wahr werden. Zwar mochte sie es warm und hasste Kälte, aber immun gegen Schwitzen war sie nun einmal nicht. Hätte sie gewusst, dass es derart weit nach draußen ging, hätte sie heute morgen auf die Schminkerei verzichtet und nur das Nötigste aufgetragen. Oder eine Kutsche gemietet. Wenn denn eine so weit nach draußen fuhr. Davon mal ganz abgesehen war ein bisschen verwischte Wimperntusche bei einem Auftrag ja wohl das kleinste Problem. Und sie hatte ja wohl auch ganz ohne Schminke noch mehr als genug Ausstrahlung um auch den dunkelsten Keller durch ihre pure Präsenz zu erhellen, jawohl. "Dann hoffe ich, dass wir unser Ziel bald erreichen, damit das Bild einer perfekten jungen Dame keine Sprünge bekommt. Und ich lächle doch ständig, wenn du sprichst?" Natürlich wusste sie, was er gemeint hatte. Aber das war noch lange kein Grund das auch zuzugeben. Und damit sie errötete war ein wenig mehr notwendig als Lobeshymnen auf ihr Aussehen. Das war nun einmal nichts, was sie nicht schon mehrfach gehört hätte.

Als sich der Kopf der vage humanoiden, gewaltigen Wesenheit über die nächste Düne erhob, blieb Cassandra jedoch wie angewurzelt stehen. "Haben wir einen Plan?", erkundigte sie sich bei Nero, der sich, freiwillig oder unfreiwillig, zum Anführer gemausert hatte. Mit einer routinierten Bewegung löste Cassandra den Bogen aus seinem Riemen und damit vom Rücken. Eine Sehne für die Waffe war zwar sehr rasch hervor geholt, aber nicht so rasch eingespannt. Der weiche Untergrund aus Sand machte es nötig, dass sie sich einen ihrer Füße zerquetschte, um den Bogen soweit...nun...gebogen zu kriegen, dass die Sehne an beiden Enden in die entsprechenden Ösen flutschen konnte. "Du willst doch Diplomat werden. Vielleicht solltest du es...diplomatisieren?" Der Bogen deutete wie zum Unterstreichen der Wort einmal vage in Richtung heranwankendem Erdklumpen mit beschützerischem Hintergrund. Noch war die Kreatur ein gutes Stück weg, aber mit dem Schrittmaß würde das nicht lange anhalten. Mit sicherem Griff lupfte Cassandra einen ihrer Pfeile aus dem Köcher. Ihr Blick ging zum Pfeil, dann zum Golem. Pfeil, Golem. Würde der überhaupt irgendwas ausrichten oder würde sie dem Golem nur eine unnütze Akupunktur zukommen lassen? Nun, vielleicht hatte Nero eine gute Idee. Hoffentlich hatte  Nero eine gute Idee.


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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Quest: C-Rang

Das waren wirklcih wahre Worte, die Cassandra da whlte. Man wusste wirklich nie, wie lange man sie noch hatte, die eigene Familie. Aber, war es da umso wichtiger, das man zusammenhielt? Da war der Orangehaarige wohl noch etwas Zwiegespalten, denn um Nichts in dieser Welt würde er sich mit seinem biologischen Vater aussöhnen. Dieser Zug war schon längst abgefahren. Da konnte man ihm sonst etwas antun, das würde er nicht machen. Denn, sein Vater hatte schon zu viel in seinem Leben kaputt gemacht. Und wenn man betrachtete, das Nero erst vor Kurzem mit der Informtion umgehen musste, das er noch zwei Halbgeschwister hatte, von denen er selbst bis zuletzt nichts gewusst hatte, dann musste man schon sagen, das man es sicherlich auch verstehen könnte, warum Nero so handelte, wie er handelte. Zumindest aber nachvollziehen htte man es ja können. Auch wollte Nero mit seiner biologischen Mutter nichts mehr am Hut haben, denn für ihn hatte sie einfach nur die ganze zeit geschwiegen und erduldet, was ihm und Barbatos so wiederfahren ist. Nein, für Nero zählte einzig und allein Dantalion als Vaterfigur und als wehement einzige Person, die er überhaupt noch als Vater bezeichnen und anerkennen würde. Wie es bei seinem Bruder selbst war, das konnte er nicht sagen, aber das war bei ihm eindeutig so. Denn Dantalion hatte nahezu alles das gemacht, was er bei Fabio vermisst hatte, nämlich ein Vater zu sein. Der nicht nur nach seinen eigenen Gedanken herrschte, sondern auch mal Mitgefühl zeigte. Oh ja, eoine Emotion, die Nero fast schon als Kind hätte aufgeben müssen. Aber soweit kam es ja glücklicherweise nicht, denn das wäre wohl auch das Ende gewesen, denn Nero wäre niemals wirklich zu Nero geworden, wenn das Mitgefühl als Kind doch tatsächlich verstorben wäre. Nein, die einzige Familie, die Nero hatte, waren Dantalion und Barbatos. Zu seinen Halbgeschwistern, die er ja kaum kannte, konnte er entsprechend auch nichts sagen und lies sie außen vor.

"Ich könnte dir Barbatos zwar beschreibe, aber ich habe die Vermutung, dass das nichts bringen wird. Du würdest also erst auf die Zustimmung von ihm selbst warten, bevor du selbst aktiv werden würdest? Das ist natürlich eine sehr noble Einstellung und das respektiere ich auch. Da werde ich mir wohl etwas Anderes für ihn ausdenken müssen, oder?" Ein wenig schade war das schon, denn Nero wäre sehr gerne mit Cassandra unterwegs gewesen. Es wäre bestimmt sehr aufregend gewesen, mit ihr gemeinsam solche Utensilien einzukaufen. Zumal es ja auch für einen guten Zweck gewesen wäre, einfach dem freudigen Gesichtsausdruck seines Bruders zu sehen und dafür auch verantwortlich zu sein. Denn es ging nichts darüber, wenn sich eine Person wirklich freute. Das war das höchste der Gefühle für einen jeden, Freude war von so immenser Wichtigkeit, das Nero es schaffen wollte, das sie jeder fühlte. - Zumindest in seinem früheren selbst. Tartaros hingegen würde wohl eher genau das Gegenteil erschaffen wollen. Aber, damit würde er jetzt und hier keinen Erfolg haben. Denn dafür waren die beiden gerade viel zu sehr nur auf sich fixiert. Was aber auch gut so war.

"Bescheidenheit. Das ist der springde Punkt. Ich mag dich gern, Cassandra. Ich mag deine vielfältige Art, deine offenen Worte und deine Ausstrahlung. Es würde mich freuen, wenn wir beide Freunde werden könnten." Strahlte der Necrologia sie an. Damit hatte er ihr gezeigt, das er sie wirklich gern hatte und froh war, das sie in der Gilde war. Das er sich gerne mit ihr anfreunden würde, das stand außer Frage. Aber durfte sich solch ein Idiot wie er überhaupt über eine mögliche Freundschaft erfreuen? Das konnte nur sie ihm beantworten. "Natürlich lächelst du, das ist auch unglaublich süß. Aber das meine ich nicht. Der pure Ausdruck der innerlichen Freude, das Zeichen, wenn man sich wirklich über etwas freute, wenn man spürte, man ist für jemand Anderen etwas ganz Besonderes. Diese Erkenntnis. Das ist es, was ein ehrliches Lächeln hervorbringt. Das möchte ich bei dir gerne erreichen." Nero würde ihr vermutlich nichts sagen können, was sie nicht schon einmal gehört hatte, denn in solchen Angelegenheiten war er einfach grottenschlecht und hatte absolut keine Ahnung von gar nichts. Aber ob das wirklich so schlimm war? Es musste eben auch noch Anfänger geben, wäre ja langweilig, wenn alle nur Profis waren.

"Nein, leider noch nicht. Aber ich lasse mein Hirn schon arbeiten und denke mir etwas Gutes aus." Antwortete Nero kurz und knapp auf die Frage nach dem Plan. Der Einfall von Cassandra war zwar nicht schlecht, würde bei Maschinen aber mit sehr angrenzender Wahrscheinlichkeit nichts bringen. Dennoch würde Nero es versuchen, schließlich war Nero halt einfach Nero. Als er einen Schritt in Richtung der Blechbüchse setzen wollte, wurde dieser plötzlich schneller. Unvermittelt holte er aus und schlug nach den Beiden. "Was zur?" Nero, positioniert in unmittelbarer Nähe zum Golem hatte also die Wahl, entweder den gesamten Angriff einfangen und wegstecken, oder er traf Cassandra. Seine Entscheidnung sollte klar gewesen sein. "Nnnnrgh..." Durch die Wucht des Schlages und des Aufpralles flog Nero zielgerichtet gegen ein stabilieres Gemäuer der Ruinen. Die Wucht des Aufpralles hinterlies bei Nero eine leichte Verletzung an der Stirn, die auch sofort blutete. Nero stand von seinem Platz wieder auf. "Tse, dieses Teil hat ja wirklich Kraft..." Er hatte diese Stärke sicherlich nicht erwartet. "Wenn du spielen willst, spielen wir." Sagte re und griff sich in die Tasche, das Miniaturformat seiner Waffe, was er erst auf Normalgröße einstellen musste. Bisher hatte er also nur eine kleine Kapsel mit ihn die Maschine. "Hey Cassi, das Ding da wird dir kein Haar krümmen, darauf gebe ich dir mein Wort. Priorität des Auftrages ist, dafür zu sorgen, das du unversehrt bleibst." Lächelte Nero, blutete aber trotzdem noch stark. Dennoch setzte er das um, für was er bekannt gewesen ist, sich imer erst um die Anderen zu kümmern. Ob Cassandra übrigens einverstanden war, das sie einen solchen Spitznamen vom Fuchs erhalten hatte. "Keine Sorge, ich möchte auch keine Belohnung, wenn unser Spielkamerad hier erst einmal besiegt ist. Ich mache das gerne." Sein Lächeln auf diesen Gedanken stoppte er, als er sich mit dem Gesicht wieder zum Golem drehte. Er hatte nun also Phobos in der Hand und aktivierte dessen Sperre, sodass er nun eine übergroße fächerartige Waffe bei sich hatte. "Wobei... Es gibt da schon etwas, wovon ich träume..." Fuhr Nero noch seinen Satz fort, ehe er wieder an seiner Ausgangsposition stand. Jetzt war es also doch so, die Golems waren Eindringlingen negativ gewandt. Und es dürstete Phobos nach seinem ersten offiziellen Einsatz...

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyDo 18 Mai 2023 - 0:22


"Er könnte auch einfach bei dem Einkauf mitkommen. Dann müssen wir nur darauf achen, was ihm zwar gefällt, was er aber nicht kauft", gab Cassandra zu bedenken, während der Golem weiter auf die beiden zustampfte. Das metallene Monstrum überragte sie sicher um mehrere Köpfe. Und die Hände sahen jetzt auch nicht grade aus als wären sie geschaffen worden um Katzen zu streicheln. Nach einem Seitenblick zu Nero legte Cassandra den Pfeil auf die Sehne. Viel Hoffnung auf eine diplomatische Lösung schien es hier zwar nicht zu geben, aber jemanden oder in diesem Fall Etwas zu beschießen, war dabei nur seltenst hilfreich. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Pfeil dieses Wesen vermutlich nicht einmal verlangsamen würde. Wobei ein solider Treffer in die Gelenke ihrem Wissen nach manchmal funktionierte. Der Golem mochte aus totem Material bestehen und durch Magie betrieben werden, aber auch ein solches Wesen hatte seine Schwachstellen. Man musste sie nur finden.

"Solange der Golem uns nicht zu Mus verarbeitet, sehe ich nichts, was dagegen spräche", gab es als typisch wortkarge Antwort auf Neros Freundschaftsangebot. Cassandra klang dabei ein wenig gepresst. Das lag nicht an einem eventuell zu reichhaltigen Frühstück, sondern war einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass da grade bestimmt eine Tonne stählerne Tötungsmaschine auf sie zugewankt kam. Die junge Frau machte einen unwillkürlichen Schritt zurück. Die restlichen Worte Neros gingen im Rauschen von Blut unter. Ruhig, Cassandra, ruhig. Ein unsicheres Lächeln ging rüber zu Nero, bevor sich ihre Augen schon wieder auf den Golem richteten. Die Atmung, die sich zuerst panisch beschleunigt hatte, wurde wieder langsamer. Das Rauschen zog sich zurück wie eine Welle vom Strand und nahm die Panik mit sich. Zum Formulieren eines Plans kam es nicht mehr, denn der Golem beförderte Nero mit Wucht gegen die hinter diesem liegende Wand. Die Hände hoben sich zu einem erneuten Angriff. Eine Böe fegte den Sand auf, als Cassandra nach oben und hinten katapultiert wurde. Elegant sah dieser Sprung nicht aus, ganz im Gegenteil. Der Pfeil fiel ihr aus der Hand und wurde sofort von dem herumwirbelnden Sand begraben. Die Faust des Golems zerdellte den Strohhut, der sich bei dem plötzlichen Absprung von Cassandras Kopf verabschiedet hatte.

Mehr schlecht als recht kam Cassandra oben auf dem Gemäuer auf, das soeben Nero in steinernen Empfang genommen hatte. Kurz flutschte einer ihrer Füße weg, bevor sie sich wieder fing. Ein besorgter Blick galt Nero. Da war ziemlich sicher Blut zu sehen. Aber wer quatschen konnte, konnte auch kämpfen. "Erst die Golems", erinnerte sie den jungen Mann tiefer drunten, bevor er sich auch schon wieder ihrem kolossalem Gegner entgegen stellte. Ein sachtes Kopfschütteln, als Nero es trotz des Ernsts der Lage noch schaffte nebenbei ein Gespräch zu führen. So schlimm konnte es ihn also offensichtlich nicht erwischt haben. "Cassandra", verbesste sie Nero leise. Das war völlig nutzlos, der junge Mann war weit außer Hörweite und das Schaben von Metall auf Metall beim Golem übertönte ihr typisch verzagtes Stimmchen um Längen. Die Frage war jetzt schlicht, was sie tun konnte. Zuerst: Es war von zwei Golems die Rede gewesen, aber hier war nur einer. Also ein Auge nach dem Zweiten offen halten. Ein rasches Überprüfen der Umgebung brachte jedoch in dieser Hinsicht kein Ergebnis. Die aufkeimende Panik per Atemtechnik unterdrückend, legte Cassandra einen neuen Pfeil auf die Sehne. Der Golem war augenscheinlich stark, aber nicht übermäßig schnell. Gegen die Panzerung würden ihre Pfeile nicht das geringste ausrichten und offensive Magie hatte sie keine parat. Blieben nur noch die deutlich schwierigen Treffer in Schwachstellen. Die Füße der jungen Frau verschoben sich auf der Mauer, als sie sich breitbeiniger aufstellte. Einfach Nero ein wenig Zeit erkaufen und nicht ihn treffen. Die Arme des Langbogens ächzten, als Cassandra die Sehne neben ihre Wange brachte. Ein Pfeil sirrte durch die Luft. Die Spitze prallte neben dem Auge des Golems an dessen Kopf ab. Der hölzerne Schaft splitterte unter der Wucht des Aufpralls, als die Bahn des Pfeils komplett abgelenkt wurde. Mit frustriert aufeinander gepressten Lippen zog Cassandra einen weiteren Pfeil aus dem Köcher, während der Golem den Kopf zu ihr drehte. Mit ein wenig Glück wurde sie durch den Angriff fälschlicherweise als größere Bedrohung eingestuft.

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyDo 18 Mai 2023 - 14:33



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Quest: C-Rang

Die Idee war grundsätzlich gut, das Problem war nur, das Barbatos seinen Bruder ja kannte und er deswegen auch merkte, wenn Nero etwas im Schilde führte. Damit wäre das also leider eine Option gewesen, die nicht wirklich hätte funktioniert. Da war aber auch generell das Problem, denn es stellte sich als ein recht schwieriges Unterfangen heraus, Barbatos wirklich eine Überraschung entgegen kommen zu lassen. Gerade, wenn es sich dabei um Nero handelte, der diese Überraschung auch durchühren wollte. Denn letztendlich stellte Nero sich auch immer so ungeschickt dabei an, sich wirklich etwas Gutes einfallen zu lassen. Aber eben genau das war ja auch so die Schwierigkeit dabei, es war für ihn manchmal eben doch nicht so leicht, ein großer Bruder zu sein. Aber wenn er ein guter großer Bruder war, dann musste er sich eben auch auf solche Dinge einlassen und dafür sorgen, dass das weniger offensichtlich stattfinden würde. Schließlich hatte Nero ja immer ein wirklich so gutes strategisches Gehirn, was ihn in allen Lebenslagen unterstützte und ihm diese Wege, die teilweise als Unmöglich erdacht wurden, aufzeigten. Aber das war eben noch immer eine große Herausforderung, aber als großer Bruder würde er das sicherlich schaffen. - Also irgendwann, wenn die Zeit dazu reif war. Das musste aber nicht heißen, das es nicht doch eine Möglichkeit geben würde, wie er es schaffen konnte, etwas in einer derartigen Richtung zu unternehmen. Denn, wenn er seinen Bruder dahingehend auch als Versuchskaninchen hätte missbrauchen können, dann würde es ihm vielleicht auch einfacher fallen, soetwas generell zu unternehmen. Aber, das sollte ja auch nicht heißen, das er sich gerne seinen Bruder als Versuchsobjekt krallte, aber manchmal lud er schon dafür ein. Wie konnte man seinen kleineren Bruder denn sonst gleichzeitig beschenken und gleichzeitig ein wenig ärgern? Ja, das war durchaus die Frage, die es zu beantworten galt, vorallem, wenn man eigentlich etwas Nettes im Sinn hatte.

"Darin liegt nur leider eine Schwierigkeit. Im Allgemeinen kennt er mich sehr gut. Er wird also durchaus hinterfragen, aus welchem Grund wir das tun und warum er auch ausgerechnet mitkommen soll. Er würde mir da vermutlich misstrauen, dahingehend kennt er mich halt leider auch zu gut. Deshalb ist es recht schwierig, das so umzusetzen." Musste der Orangehaarige leider konstanieren, weil es wirklich schwierig war, Barbatos vor so eine Täuschung zu stellen, da war selbst sein sonst so guter Verstand in der Klemme. Sein Bruder war eben selbst ziemlich schlau und bei einem solchen Vorhaben stellte sich dies leider als sehr kontraproduktiv heraus. "Aber ich bin mir sicher, dass schon eine Lösung gefunden wird. Vielleicht nicht ganz so schnell, aber mit etwas Zeit. Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar für deine Hilfe." Antwortete Nero noch zusätzlich, ehe er keine andere Wahl mehr hatte, als sich auf den herannähernden Steinkoloss zu konzentrieren.

Dann war es auch schon um die mögliche Herangehensweise mit Freundlichkeit getan. Denn leider stellte sich der Golem als alles Andere als freundlich heraus. Ohne Vorwarnung griff er an und beförderte Nero selbst erst einmal ein gutes Stückchen weg, unsanft gegen das Gemäuer. Das tat ihm dann doch etwas weh, keine Frage. Und das Blut, was er hier dadurch abgab, sollte auch sein mögliches Tribut zollen. War ja nicht so, als würde es nicht auch um einiges sanfter gehen, aber das Ding da kannte wohl keine Phase von Ruhe. Das Blut rinnte ihm den Kopf hinab und Nero grinste selbst nur, kniff dabei aber ein Auge leicht zusammen. "Ach man, da habe ich mich so über den gemeinsamen Auftrag mit Cassandra gefreut und bin glücklich gewesen, einfach nur in ihrer Nähe sein zu dürfen. Dann kommt da so ein Steinkoloss und macht einem aber auch alles kaputt." Noch hatte Nero nicht realisiert, das Cassandra genau über ihm stand und deshalb die Worte, die er zu sich selbst sprach, doch deutlich hören und damit vernehmen konnte. Noch hatte der arme Junge keine Ahnung, das sie Magie konnte, was er aber dennoch stark bezweifelte und glaubte, das sie eine talentierte Magierin war, auch wenn der Necrologia noch keine Anzeichen dafür hatte erkennen können. Aber eine Böe und ein gewagter Sprung kennzeichneten erst einmal die Möglichkeit, das sie gerade Magie eingesetzt haben musste.

Dann vernahm der junge Drachenboy ihre Bestätigung, das sie nichts dagegen einzuwenden hätte, sich mit Nero auf dem Grad einer Freundschaft einzufinden. Großartig, dachte er sich, das war wirklich ein Grund zur Freude. Aber dafür musste er auch sicher stellen, das der übergroße Kieselstein hier die arme Cassandra nicht noch verletzen würde. Nun war es an der Zeit, zurückzuschlagen. Denn nun hatte Nero auch einen deutlichen Grund dafür, ernst zu sein. Phobos hatte er ja schon in der Hand, seinen Gunbai, der ihm als sekundäre Waffe diente. Noch war es nicht an der Zeit, mit Deimos seine primäre Waffe anzuwenden. Denn der Gunbai würde es gegen den Kieselstein da schon richten. "Erst die Golems? In Ordnung, erst werden die Golems zerstört und danach bekomme ich eine Belohnung. Einverstanden, da freue ich mich drauf." Natürlich drehte Nero sich das gerade so, wie er es gerne gehabt hätte, aber letztendlich war das nur Spaß, das würde Cassandra spätestens nach dem Sieg gegen die Golems sehen. Zumal ja gerade nur einer hier war. Der Organgehaarige hatte bemerkt, das sie Pfeile einsetzte, das brachte zwar nicht so viel gegen den Kieselstein, aber es hatte genau die Wirkung, die Nero jetzt gerade brauchte. Und da kam er, Neros vollendeter Plan. Eine Strategie, welche in verschiedenen Schritten zum Erfolg führen würde.

"Cassandra, kannst du ihn mit deinen Pfeilen weiter ablenken? Es wäre wunderbar, wenn du weiter auf sein Auge zielen könntest? In bereite mit meinem Auge nun selbst etwas vor." Schnell bewegte sich der noch immer blutende Nero in eine bessere Ausgangslage. Leider zog er eine tropfende Blutspur hinter sich her, aber das musste warten. Sein Wohl interessierte jetzt nicht. In seiner neuen Position angekommen, etwas seitlich vom Golem nahm er dessen Beine in sein Blickfeld und konzentrierte sich darauf. "Void!" Ertönte es aus seinen Lippen, aber zunächst einmal geschah nichts. Doch wenn man genau hinsah, konnte man die halbgare Silhouette eines medizinballgroßen Asteroiden erblicken, der sich unterhalb der Beine des übergroßen Kieselsteines gebildet hatte und geradlinig in die Luft hinaufflog. Das Void landete einen exellenten Treffer. Da der Golem selbst den Angriff nicht bemerkte, wurde er beim Versuch, Cassandra anzugreifen gestört und vom Asteroiden direkt getroffen, welcher ihn für fünf Meter nach hinten katapultierte. Deutlich zu erkennen waren durch diesen Angriff einige eklatante Bruchstellen im physischen Gesteinskörper des Golems zu erblicken gewesen. "Na bitte. Void erfolgreich. Spielen wir ein bisschen weiter mit unserem übergroßen Kieselstein?" Sagte Nero, der sich inzwischen immernoch blutend wieder direkt vor Cassandra zurückbegeben hatte und mit seinem Körper nun einen Schutzschild für sie darstellte. "Ich sagte doch, dir geschieht nichts." Auch jetzt, in einer solchen Kampfsituation hatte Nero noch den kühlen Kopf, um zu lächeln und sein gegebenes Wort auch beizubehalten. Aber das zeichnete ihn in Kampfsituationen eben aus. Einen kühlen Kopf zu bewahren, sich bitzschnell eine bewährte Strategie auszudenken und trotzdem noch genug Kraft entwickeln, um seine Freunde und Kameraden zu beschützen. Genau das war Nero wie er leib und lebte...

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Void
TYP: Elementlose Magie
ELEMENT: Finsternis
KLASSE: III
ART: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 125
MAX. REICHWEITE: 10 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber sammelt der Anwender Mana in einem seiner Augen und benutzt dieses als Katalystor zum Angriff. Nun konzentriert sich der Anwender auf einen zentralen Punkt, den er mit seinem Blick fokussiert. Das Mana strömt aus und an diesem Punkt entsteht ein ein kaum sichtbarer, medizinballgroßer Asteroid aus dunkler Materie, der sich in einer geraden Linie vom Ort seiner Entstehung aus als Projektil nach oben hin fortbewegt und daraufhin verschwindet. Bei Kontakt mit dem kaum sichtbaren Asteroiden entsteht durch seinen stumpfen Druck eine Schlagwirkung, welche eine getroffene Person verletzt und durch die Wucht auch wegschleudert. Die Stärke und Schnelligkeit dieses Zaubers entsprechen der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 8.



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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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09 | @Nero

Mal wieder gab es auf Neros Worte nicht mehr als ein nach oben Kräuseln der Mundwinkel. Warum auch immer er sich derart freute einfach nur mit ihr unterwegs zu sein. Nun, wenn man bedachte, dass er in der Gilde ja scheinbar reichlich einsam gewesen war, war das vielleicht gar nicht so überraschend. Aber wenn sie das richtig einschätzte, was er da grade an magischer Macht entfesselte, musste er zwangsläufig eine gewaltige Anzahl Einsätze mehr auf dem Buckel haben als sie. Und sowas konnte man wohl kaum schaffen, wenn man die ganze Zeit alleine vorging. Die Vorschriften, dass man zu zweit losziehen sollte, bestanden schließlich vor allem zum Schutz der Gildenmagier. Zwei Hirne dachten besser, vier Augen sahen mehr und so weiter. Und Nero sollte sich wirklich mehr auf den Gegner konzentrieren statt auf sie. Egal, wie stark man war, am Ende reichte doch eine Sekunde der Ablenkung um eine gigantische Steinfaust mit dem Gesicht zu fangen, was unweigerlich zu einem unfreiwilligen Rearrangement von dessen Struktur führen würde. Ein sachtes Kopfschütteln, als Nero irgendwas von einer Belohnung sprach. Noch war wirklich nicht die Zeit an die Jewels zu denken, die sie für die Erledigung des Auftrages bekommen würden.

Ohne sich auch nur die Illusion zu machen, dass ihre Pfeile hier irgendwas würden ausrichten können, legte Cassandra den nächsten auf die Sehne. Das unförmige Ding hatte sich zumindest in ihre Richtung gewendet. Perfekt. Wenn sie schon keinen Schaden anrichten konnte, konnte sie wenigstens Nero dabei helfen seinen Schaden ungestörter anzurichten. Hoffentlich brauchte er dafür nicht mehr als wenige Sekunden, denn sie würde ganz sicher nicht hier sein, wenn der Golem in Reichweite kam, und wenn dafür notwendig war minutenlang um diese Steinmauer zu tanzen im ungleichesten Katz- und Mausspiel der Welt, dann würde sie das auch noch hinkriegen. Auch wenn danach ganz sicher Blasenpflaster notwendig sein wären. Noch ein Pfeil schwirrte durch die Luft, prallte jedoch wieder vom Kopf des Kolosses ab. Vermutlich war nicht einmal ein Treffer ins Auge etwas, was den Golem verlangsamen würde. In der Augenhöhle brannte nicht mehr als künstliches Licht. Wenn da nicht grade eine Lacrima drin saß, brachte selbst der sauberste Schuss nichts. Trotzdem zog sie den nächsten Pfeil aus dem Köcher, legte an und ließ ihn fliegen. Noch Schuss, der zuerst den Golem traf, sich dann aber in Einzelteilen im Sand verlor. Siebzehn Pfeile waren noch da.

Noch während sie das Mana für die nächste Flucht sammelte, traf irgendwas den Golem von unten. Was auch immer Nero da fabriziert hatte, es zeugte deutlich Wirkung. Als hätte man ihm den brutalsten Kinnhaken der Welt verpasst, flog der Golem mehrere Meter nach hinten. Die Steinplatten, die den Körper formten, bekamen Risse, knackten. An mehreren Stellen platzte die magische Haut auf, entblößte das hoffentlich weichere Innenleben der Wesenheit. "Meine Sorge gilt nicht mir, Nero", merkte Cassandra an, als der junge Mann sich schon wieder vor sie stellte. Er war derjenige, der einen Treffer eingesteckt hatte und jetzt blutete. Das war doch eigentlich nicht nötig gewesen, wenn auch altmodisch ritterlich. Der Golem stemmte sich mit einem mechanischen, unheilverkündenden Geräusch wieder auf die Beine. Fertig war dieser Wächter der Ruine ganz offensichtlich noch nicht mit den beiden. "Ich habe keine Magie, die hier etwas ausrichtet, also werde ich sie zu meinem Schutz benutzen. Wenn du kannst, konzentrier' dich darauf zu zerstören. Ich werde versuchen dir Zeit dafür zu erkaufen", bat Cassandra ihren Questpartner. Und es war eine Bitte, kein Befehl, zumindest dem angeschlagenen Tonfall nach zu urteilen.

Ein Schrittchen zur Seite machend, der Langbogen war einfach zu unhandlich um ihn hinter Nero noch angemessen bedienen zu können, atmete Cassandra noch einmal durch. Wenn ein Golem wütend werden konnte, dann würde sie ihr verflucht noch mal bestes geben um diesem Golem derart zu verärgern, dass er bis zu seinem Ab"leben" nur noch hinter ihr herwankte. Wieder sirrte ein Pfeil los, bohrte sich in eine der Spalten, die Neros Angriff freigelegt hatte. Sonderlich große Wirkung ließ sich mal wieder nicht feststellen, aber wenigstens blieb der Pfeil im Ziel stecken, was schon mal ein kleiner Triumph war. Sechzehn. Gleich noch ein Pfeil flog hinterher, auch wenn dieser sich zu seinen Brüdern im Sande gesellte. Mist. Aber zumindest hatte der Golem wieder seine ganze Aufmerksamkeit auf ihr. Das war auch irgendwie ein Sieg.


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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Es war nicht sonderlich schwierig gewesen, den zu groß geratenen Steinklumpen aufzuzeigen, wer hier der Herr im Haus gewesen ist. Andererseits musste man aber auch bedenken, das es nicht gerade der Sinn der Sache gewesen war, das Nero sich so sorgsam darum kümmerte, das diese Wesen unverletzt blieben. Denn, die griffen schließlich ihn und auch seine Begleitung Cassandra an und genau das war der Punkt, der sich hier für ihn als absolutes Unding herausstellte. Wie der zynische Taktiker bereits mit seinen arbeitenden Gedanken vermutete, musste es einen Grund geben, warum dieser Golem es auf die beiden abgesehen hatte. Denn irgendetwas vermutete der Ncecrologia, was nicht ganz so ins Gewicht passen konnte. Insbesondere, weil derartige Golems eigentlich grundsätzlich nur eine beschränkte Aufgabe und in dessen Punkt auch nur eine beschränkte Auffassungsgabe hatten. Also gab es nur zwei alternative Möglichkeiten: Entweder, es wurde etwas gestohlen, was diese Steinkolosse bewachten oder es wurde etwas zerstört. Da man von ihrem Standpunkt aus den Eingang vom Observatorium durch diese Ruinen wirklich gut im Blick halten konnte, musste es etwas mit dieser zu tun haben. Die Antwort, die Nero suchte, musste sich also irgendwo in diesem Gebiet aufhalten. Schade, das Aire nicht unbedingt vor Ort war. Aber das war es, da kam ihm der Einfall, auf den er gewartet hatte. Es musste j eine Möglichkeit geben, herauszufinden, in wie weit man sich den Überblick verschaffen konnte und siehe da, aus der Luft war das alles problemlos möglich.

"Ach was. Um mich musst du dir keine Sorgen machen. Das ist doch nur ein lächerlicher Kratzer. Vollkommen harmlos." In der Tat war das sehr ritterlich, aber es spiegelte eben auch sehr gut wieder, das er sich selbst weit weniger priorisiert einschätze, wie es eigentlich war. Denn für ihn war es grundsätzlich wichtig, das seiner Kameradin gut erging. Nun erfasste der Taktikfuchs einen Plan, sinnte darauf, den ersten Golem zu zerstören und den Grund für dessen Feindseligkeit zu finden. "Das, was du machst, ist vollkommen wunderbar, Cassi. Du gibst mir Deckung und zugleich auch Feuerschutz, du nimmst also einen unersetzlichen Platz in meiner Strategie ein." Sprach der Orangehaarige, während er der jungen Dame mit einem Zwinkern zusicherte, das alles okay gewesen ist. Dann machte sich Nero auf und begab sich auf direkten Konfrontationskurs mit dem ersten Golem, eine Blutspur folgte ihm jedoch dabei und verriet seinen Weg. Körperlich gesehen war der lodernde Steinkoloss leider seiner überlegen, aber der Magier hatte ja seinen Plan. Zunächst galt es den Grund seiner Feindseligkeit herauszufinden. Deshalb musste Nero schauen, was ihm wichtiger war, die Magier anzugreifen oder sie von einem bestimmten Ort fernzuhalten. Nero ging also auf Nahkampf über und lies sich vom Steinkoloss in die Richtung der Ruinen katapultieren. "Nnnrrrgh..." Zwar fing er sich ab, das verhinderte jedoch nicht, das er erneut gegen ein Gemäuer gepfeffert wurde, was diesmal auch in sich zusammensackte und eine Staubschicht in der Luft verteilte. Aber da, neben dem Eingang der Ruinen, eigentlich verschüttet gewesen, aber nun doch gänzlich freigelegt, sah er etwas, was für ihn verdächtig nach einem Grund für diese Feindseligkeit aussah. "Na, was hab..." Zu mehr kam er nicht, denn plötzlich wurde er erneut von etwas getroffen und flog wieder ein Stück, weg von den Ruinen, diesmal wieder ganz in die Nähe seiner Kameradin Cassandra. "Nnnrrrgh..." Ertönte ein weiteres Mal, so langsam hatte er keine Lust mehr, als Flummi verwendet zu werden. Aber der Grund für seinen ereneuten Flug war ein zweiter, noch völlig intakter Steingolem. Jetzt hatten sie also ein Duell zwei gegen zwei. "So langsam habe ich keine Lust mehr, als Flummi durch die Gegend zu fliegen. Da nutze ich doch lieber meine eigenen Kräfte für." Sprach ein sichtlich mitgenommener und leicht geschwächter Nero. Noch war seine Widerstandskraft nicht ganz so hoch, das er dies so einfach hätte wegstecken können, zumal er ja immer noch blutete.

"Cassi... Ich habe herausgefunden, was sie so feindselig macht. Da hinten, am Eingang, befindet sich eigentlich verschlossen und versteckt ein weiterer Eingang, der aber so wie es aussieht, aufgebrochen wurde. Vermutlich eine Grabkammer oder soetwas. Entweder diese Steinmännchen wollen nicht, das wir sie betreten oder sie halten uns für die Zerstörer..." Nero musste weiter überlegen, er hatte jetzt zwei Gegner. Einer davon war schon halb tot, das war schon einmal etwas. Er wusste, das er Void im Moment nicht noch einmal nutzen sollte, schließlich war dieser Angriff nur gegen ein einziges Ziel gut. Gift konnte er gegen diese Viecher auch vergessen, ihm blieb also nur seine Himmelskörpermagie. Seine Waffen wollte er eigentlich noch nicht anwenden. Aber gut, er hatte sich etwas zurecht gelegt in seinem Kopf. Spielte er halt für beide Wesen so ein bisschen das Ziel, es sollte ja schließlich auch eine erfolgreiche Quest werden, bei dem unter seiner Leitung niemand verletzt werden würde. Und das würde er auch schaffen, denn er selbst zählte ja schließlich nicht, da er selbst ja bekanntlich Niemand war und auch Niemand sein wollte...

So selbstsicher, wie er wie immer auftrat und sich zeigte, erlaubte er sich bei Cassandra einen herausfordernden Spruch. Zunächst wischte er sich aber ein wenig Blut von den Lippen fort, das inzwischen sogar seinen Mundwinkeln entlanglief. "Wenn wir diesen Kampf gewonnen haben, schenkst du mir einen Kuss, richtig?" Natürlich ein nicht ernstgemeinter Satz des Taktikfuchses, aber er sprach ihn so, das Cassandra glauben musste, das er es ernst meinte. Dahinter verbarg sich auch eine kleine Taktik des Fuchses. Ohne die Antwort abzuwarten bewegte er sich auf beide Glems zu, die sich wieder formiert hatten und versuchte, sie zu trennen. Er positionierte sich in der Mitte und sammelte Mana in seiner Hand, während er die andere Hand in seine Tasche steckte. "Shooting Star!" Ein kleiner Stern bildete sich, mit welchem er dem verwundeten Golem einen weiteren Schlag verpasste und diese wieder ein wenig nach hinten geschleudert wurde. So langsam war es so, das der erste Golem an sein Ende gelangte, es dauerte nicht mehr lang. Doch während Nero dies machte, setzte der zweite Golem neben ihm zum vermeintlichen Schlag an. Doch dann erklärte sich auch, warum Nero die Hand in der Tasche hatte. Er zückte doch tatsächlich seine Waffe heraus, den Gunbai Phobos und blockierte mit diesem den gesamten Schlag des zweiten Golems, der nun in einer Blockadesituation war. Natürlich wusste bis auf Nero niemand, das sein Gunbai noch über eine geheime Fähigkeit verfügte. "Wird langsam Zeit, das du wieder zu Kieselsteinchen wirst, du wandelnder Schrotthaufen." Für einen Moment zeigte sich das Tartaros-typische Siegeslächeln auf seinen Lippen, denn urplötzlich begann der Gunbai, wie verrückt zu leuchten...

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Shooting Star
TYP: Elementlose Magie
ELEMENT: Finsternis
KLASSE: I
ART: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 10
MAX. REICHWEITE: 15 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2
BESCHREIBUNG: Der Anwender streckt seinen Arm vor sich und sammelt vor der Handfläche das Mana, um dort einen kleinen selbstleuchtenden Himmelskörper in Form eines runden Sterns zu erschaffen, der aus komprimierten Gasen und Plasma besteht. Dieser kann im Anschluss auf einen Gegner abgefeuert werden. Die Stärke und Schnelligkeit dieser leuchtenden Kugel entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu einem Maximum von Level 4 und verursacht bei einem Treffer stumpfe Aufprallschäden aufgrund der Lichtexplosion.



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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyFr 2 Jun 2023 - 17:59

10 | @Nero

Feuerschutz. Sicher. Cassandra legte den nächsten, nutzlosen Pfeil auf die Sehne. Sie machte sich nicht die geringsten Illusionen darüber, dass es Nero war, der hier die eigentliche Arbeit erledigte, während sie nichts weiter tun konnte als ihm ein wenig zuzuarbeiten. Die Axt im Haus ersparte zwar vielleicht den Zimmermann, aber gegen die Golems wäre sie auch deutlich nützlicher gewesen. Wenigstens hatte sie ein wenig Sachen für Erste-Hilfe in ihrer Tasche. Was vermutlich auch nötig werden würde, wenn sie da so verfolgte, wie sich Nero in den Kampf stürzte. Cassandra schüttelte den Kopf, bevor sie die Sehne durchzog und einen Pfeil in Richtung des Golems, weit über Neros Kopf hinweg, fliegen ließ. Auch dieser prallte mit metallischem Geräusch schlicht ab. Frustriert die Lippen aufeinander pressend, ließ die junge Alshaytan ihre Waffe sinken. So wurde das nichts, das war klar. Es wurde nicht besser als Nero durch einen Schlag des plötzlich aufgetauchten, zweiten Golems zurück zu ihr befördert wurde. Cassandra ruderte mit den Armen, um nicht von ihrem Platz ein Stück oben auf der Ruinenmauer zu fallen. Sich leicht vorbeugend, folgte sie der Richtungsansage ihres Questpartners mit dem Blick. Eine Grabkammer also, frisch aufgebrochen. Mist. Wenn diese Konstrukte so eingestellt waren, dass sie eigentlich diese Grabkammer beschützten und nicht die Ruine hier als Gesamtes, dann...ließ sich das doch vielleicht auch nutzen. Das erklärte zumindest auch, warum sie plötzlich aggressiv geworden waren. Allerdings lag hier niemand Verletztes oder Totes herum. Was im Umkehrschluss wiederum ebenfalls bedeutete, dass die Grabkammer vielleicht Plünderer enthielt. Mist. Sie hasste es in unbekannte Gefilde hinein zu laufen. Der Blick der türkisgrünen Augen richtete sich wieder auf Nero, als dieser von einem Kuss sprach. Mehr als ein sachtes Kopfschütteln und ein Hochziehen der Mundwinkel gab es darauf nicht als Antwort. Er sollte sich besser konzentrieren. Wenn er fiel, waren sie beide dran und die Quest gescheitert. Einen Kuss würde er dafür nicht bekommen. Das war nichts, was man sich erkaufen oder erkämpfen konnte. Aber irgendeinen anderen Dank würde sie sich einfallen lassen müssen.

Während Nero sich den beiden Gebrüdern Golem im Nahkampf stellte, stieß sich Cassandra von ihrem erhöhten Posten ab. Der Fall wurde gegen Ende hin verlangsamt, als eine Windhose ihre Füße in Empfang nahm und sie sacht auf dem Sand absetzte. Durch kleine Verwirbelungen vor dem Einsinken im Sand der Dünen geschützt, düste Cassandra in die Richtung ab, die Nero ihr vorher angezeigt hatte. Zeit zu testen, ob sie mit ihrer Einschätzung Recht hatte. Als es hinter ihr krachte, wirbelte sie auf der Stelle herum. Nicht nur hatte Nero den ersten, angeschlagenen Golem irgendwie ein paar Meter weit weg geschossen, er blockte auch grade einen Hieb des zweiten mit irgendeiner Art von...Fächer? Ein Fächer an einem Stock? Etwas in der Art zumindest. Das Ding musste verzaubert sein. Anders war nicht zu erklären, was hier grade vor sich ging. Faszinierend. Sie musste sich mal in die Techniken der Verzauberkunst einlesen. Aber zuerst. "Hey, du Steinklops", brachte die junge Alshaytan in kaum mehr als Zimmerlautstärke hervor. Das...konnte vermutlich nicht einmal jemand hören, der auch nur drei Meter weit weg gestanden hätte. In Ordnung. Tief durchatmen. Und dann schreist du diesen Golem an, damit Nero sie besser fertig machen kann. Eins. Zwei...es schnürte ihr die Kehle zu. Mit einem Geräusch wie eine zertretene Maus ließ Cassandra die Luft wieder entweichen. Auch das wurde nichts. Zeit für verzweifelte Maßnahmen. Statt einem kamen zwei Pfeile auf die Sehne. Das war weder Technik, noch können, sondern vor allem bescheuert. Und trotzdem ließ sie beide fliegen. Die Dinger trudelten durch die Luft und es war vermutlich ein Wunder, dass sie nicht seitlich gegen den angeschlagenen Golem klatschten.

Der bereits deutlich beschädigte Golem drehte den Kopf auf dem Torso komplett herum, als er ein paar Pfeile abbekam. Im Hintergrund des deutlich epischeren Kampfes zwischen Nero und den Maschinen vollführte Cassandra einen Freudensprung, winkte dem Golem kräftig zu, bevor sie sich mit übertriebenen Laufbewegungen auf den Weg Richtung Grabkammer machte. Fast meinte sie die schweren Schritte durch den Boden spüren zu können, als der nahezu zerstörte Golem sich in ihre Richtung in Bewegung setzte. Was natürlich Unfug war. Immerhin schwebten ihre Füße grade ganz leicht über dem Boden. Die Aktion würde aber hoffentlich Nero entweder Zeit oder eine Gelegenheit geben. Den Bogen an der Seite bergend, preschte die junge Frau indessen in Richtung der Ruine. Die war vermutlich mal beeindruckend gewesen, aber wie viele ihrer Art war vom einstigen Glanz nicht mehr viel übrig. Mit einer Hand auf dem Kopf, damit ihr Hut nicht den Abflug machte, wetzte sie durch den Eingang in die Grabkammer, prallte gegen den kühlen Stein des Eingangs und vollführte einen Stolperschritt. Eine Windböe beförderte sie direkt neben den Eingang gegen die Wand. Es war stockfinster. Ihre Augen waren an das Licht in der Wüste dort draußen gewöhnt, nicht an das Innere einer Grabkammer. Und das wenige Licht, was von draußen herein kam, reichte nicht aus. Zumal es noch einmal weniger wurde, als irgendwas dort draußen die Sonne blockierte. Blieb nur zu hoffen, dass dieser Golem eine kurze Aufmerksamkeitsspanne hatte.

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyFr 2 Jun 2023 - 19:35



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Quest: C-Rang

Ein bisschen zeigte sich im Gesicht des jungen Mannes die Begeisterung des Kampfes. Tartaros kam an die Tagesoberfläche, nur um zu zeigen, was es für Möglichkeiten gab, sich um ein bestimmtes Problem zu kümmern. Fakt ist und Fakt war auch, das diese Steinkolosse nervten und das zwar wirklich gänzlich. Wer um alles in der Welt hatte schließlich die Aufgabe erdacht, eine Grabkammer zu erreichten, unweit des alten Observatoriums einer vergangenen Zivilisation? Und noch viel schlimmer, wer um alles in der Welt kam auf die Idee, sich das ganze Spielchen als Abenteuer auf die Schultern zu legen? War ja nicht schon so, als wäre es nicht schlimm genug, das diese alte Grabkammer, von wem auch immer sie gewesen ist, von diesen Steingolems bewacht wurde. Und diese waren doch shcwieriger zu bekämpfen, als Nero das im ersten Moment dachte, denn schließlich hatte der eine Koloss einen direkten Treffer mit einem Void überstanden. Es nervte ihn ein wenig, das seine Himmelskörpermagie noch so begrenzt in seinen Augen gewesen ist und er noch nicht über wirklich stärkere Mittel verfügte. So musste man sich also darum bemühen, die Viecher auf ganz umtändliche Art und Weise auszumerzen. Aber, wer auch immer diese Dinger programmiert hatte, bei dem lief eindeutig etwas falsch. War es doch mittlerweile ein Ausdauerkampf geworden, ob Phobos länger standhalten konnte als der Schlagbolzen des Golems.

Glücklicherweise waren die Golems nicht besonders helle und somit waren sie dem Taktikfuchs generell schon einmal ausgeliefert gewesen. Aber das bedeutete nicht, das der Necrologia dies auf die leichte Schulter nehmen würde. Denn für ihn ging es hier noch um sehr viel mehr. Es war immerhin auch eine Aufgabe, er hatte sich schließlich dafür eingesetzt, das Cassandra nicht verletzt werden würde und genau das würde schlussendlich auch geschehen. Er hatte ihr das versichert und so würde es auch eintreten. Nun war es also an der Zeit, das der Orangehaarige sich einmal mehr direkt um den Konter kümmerte, den er bereits die ganze Zeit in seinen Gedanken hatte. Bisher jedenfalls lief alles exakt nach seinem hypothetischen Plan. Auch die Alshaytan setzte sich gut in Szene und sorgte mit ihren Aktionen für die nötige Ablenkung. Selbst wenn ihre Pfeile den Steinkörpern nichts anhaben konnten, so waren ihre schiere Anwesenheit und ihre Aktionen im Kampf von größter Bedeutung und von unschätzbarem Wert. Dem musste sie sich nnur noch im Klaren werden, dann würde aus ihr mit Sicherheit eine sehr gute Taktikerin werden können in Zukunft. Nero lächelte verhalten, als er daran dachte und konzentrierte sich nun wieder auf den Kieselsteinschrotthaufen da vor sich. "Jetzt hab ich aber genug gespielt. Ab zurück in den Sandkasten..." Phobos hatte nun genügend Zeit gehabt, es leuchtete auf und war bereit. "Stargaze Despair!" Aus den Blattfächern des Gunbai bildete sich eine gewaltige Druckwelle, die den Steinkoloss umschloss und ihn schlussendlich hinfortfegte. Als die Druckwelle schlussendlich versiegte, war von dem Steinkoloss nichts mehr übrig. Dieser Angriff direkt aus nächster Nähe verwandelte ihn buchstäblich zurück in Staub und Sand. Damit wäre der erste Steinkoloss beseitigt gewesen. Fehlte nur noch die Nummer zwei, die ja bereits deutlich verwundet war und sich auch noch von Cassandra hatte ablenken lassen.

In der Tat, ein Kuss war vielleicht nichts, was man sich erkaufen konnte, hinsichtlich eines Verdienstes sah das jedoch schon wieder etwas Anders aus. Denn manchmal war es ein kostbares Gut, was man einsetzen konnte, um seinen aufrichtigsten Dank auszudrücken. Anders als andere Dinge war ein solches Unterfangen nämlich grundsätzlich von Wahrhaftigkeit geprägt. Und Wahrhaftigkeit war immer noch etwas, das Glaubwürdigkeit unterstrich. Aber dieser Term war für den Orangehaarigen ja eh eine völlig andere Geschichte gewesen.

Er nahm Phobos wieder hinab und lies den Gunbai gen Boden zeigen, als er seine Aufmerksamkeit der Geruchsspur der Alshaytan widmete. Somit konnte er ihr auch folgen, ohne die gesehen zu haben. Wenngleich auch der zweite Koloss sich aufmachte, ihr zu folgen. Da er aber ein so interessanter Trottel war, der wirklich nur über ein Steinhirn verfügte, konnte sich Nero dem auch in Ruhe widmen. Er musste seinen Gunbai nicht einmal mehr einsetzen. "Shooting Star!" Ein zweiter Abschuss des Shooting Star in eine der Bruchstellen, die mittlerweile schon bis zum Rücken gingen, reichten aus, um auch den zweiten Koloss in Steinsand zu verwandeln. Erleichtert atmete der Necrologia aus. Leider mussten die beiden Wachen zerstört werden, aber sie hatten ihm keine andere Wahl gelassen. So lief er an den Überresten vorbei, ergriff sich aber die Überreste eines Lacrimas, was sich in seinem Inneren befand. Das würde doch sicherlich noch als Edelstein durchgehen, nicht? Dennoch war der Drachenjunge ein wenig geschafft. Der Koloss, der sich vor der Grabkammer positioniert hatte und somit das Sonnenlicht blockiert hatte, war zerstört und nur Neros Schatten selbst war nun das Dunkel, was den Einlass des Sonnenlichtes verwehrte. So folgte er der jungen Dame vor ihm in das Innere der Grabkammer, er wollte wissen, was dort wirklich vor sich ging. "Shooting Star" Erneut den Star anwendend gegen die Luft, diesmal jedoch als Lichtquelle, was gar nicht so blöd war. So hatten sie zumindest für ein paar kurze Augenblicke Licht.

Die Blutspur trocknete nun leicht ab, die Wunde auf seinem Kopf hatte sich langsam der Blutgerinnung zugefügt und somit sollte das keinerlei Problem mehr darstellen. Auch Phobos benötigte er nicht mehr, also nutzte er den Miniatureffekt und steckte den Gunbai so gänzlich klein wieder zurück in seine Tasche. Leicht erschöpft, aber freudestrahlend und mit dem ein oder anderen Zeichen von Blut im Gesicht erreichte er schließlich Cassandra in ihrem Versteck. "Die Gefahr ist vorrüber, die Golems sind nun Sand. Danke, das du mich so mutig unterstützt hast. Hier, ich habe dir noch etwas mitgebracht." Freudestrahlend hielt er ihr die Lacrima hin, die eventuell noch als Edelstein hätte durchgehen können. Er war halt nicht gut in solchen Dingen, aber er gab sich zumindest Mühe, für eine Erheiterung, gute Laune oder zumindest für kurzweilige Freude zu sorgen. Dann aber wich der Freude der Sorge. Er ging auf die Türkisäugige zu und fixierte sie mit seinen Seelenspiegeln und einem wirklich, wirklich ernstem und sorgenvollem Blick. "Geht es dir auch wirklich gut? Bist du auch wirklich unverletzt? Ist dir auch wirklich nichts passiert?" Neben diesen Worten folgte in der eigentlich stockfinsteren Kammer schlussendlich noch etwas. Da er ihre Schultern berührte, zog er sie plötzlich zu sich, direkt und nach an seine Brust, um ihr eine Umarmung zu schenken. "Ich bin froh, das du in Ordnung bist. Es war nicht meine Absicht, dich in Gefahr zu bringen..." Sprach der Necrologia mit sanfter und unsicherer Stimme, ehe das Licht des Shooting Stars wieder verblasste und die Kammer wieder in pechschwarze Finsternis hüllte...

200 von 510

Shooting Star
TYP: Elementlose Magie
ELEMENT: Finsternis
KLASSE: I
ART: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 10
MAX. REICHWEITE: 15 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2
BESCHREIBUNG: Der Anwender streckt seinen Arm vor sich und sammelt vor der Handfläche das Mana, um dort einen kleinen selbstleuchtenden Himmelskörper in Form eines runden Sterns zu erschaffen, der aus komprimierten Gasen und Plasma besteht. Dieser kann im Anschluss auf einen Gegner abgefeuert werden. Die Stärke und Schnelligkeit dieser leuchtenden Kugel entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu einem Maximum von Level 4 und verursacht bei einem Treffer stumpfe Aufprallschäden aufgrund der Lichtexplosion.

Stargaze Despair
TYP: Elementlose Magie
ELEMENT: Licht
KLASSE: III
ART: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 150
MAX. REICHWEITE: 25 Meter
SPEZIELLES: Lädt sich durch das Mana des Anwenders auf. Nur durch Phobos anwendbar
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4, Heavenly Body Magic
BESCHREIBUNG: Dieser Zauber ermöglicht es der Waffe, jederzeit eine deutlich sichtbare, gelblich-geradlinige Druckwelle freizusetzen, die sich von der Waffe hinweg bewegt. Dabei leuchtet der Gunbai kurzzeitig hellgelb auf. Die Stärke und Schnelligkeit der Schockwelle entsprechen jedoch grundsätzlich der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 7. Wird der Stargaze Despair gewirkt, erscheint es für einen Moment so, als setzt Phobos den Schweif einer künstlichen Sternschnuppe frei.



@Cassandra | #Neroquest04



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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyFr 2 Jun 2023 - 23:15

11 | @Nero

Während draußen im wahrsten Sinne des Wortes Meteoriten einschlugen, war es in der Grabkammer verhältnismäßig kühl und still. Cassandras Finger bohrten sich in die Fugen zwischen den Steinen hinter ihr, verkrampften einen Moment lang. Ein Frösteln durchlief ihren Körper, fing bei den Zehenspitzen an und endete in den Haaren, die sich einen Moment lang anfühlten als hätte sich Reif darauf gebildet. Atme ein. Atme aus. Langsam. Stetig. Wie der Wind konnte auch der Atem an- und wieder abschwellen. Das war normal. Es war in Ordnung. Cassandras Zeigefinger pulte ein wenig zu Sand gewordenem Mörtel aus einer Fuge. Die Zeit mochte nicht alle Wunden heilen, aber sie leistete verdammt gute Arbeit. Und um den Rest musste man sich dann eben selbst kümmern. Ihr Hinterkopf dotzte gegen die Wand. Ihr Blick wandte sich gen Eingang. Irgendwas bewegte sich dort draußen. Aber die Kampfgeräusche waren verstummt. Trotzdem hob sie den Bogen an wie die unförmigste und dünnste aller Keulen. Gewisse Oni wären bei dem Anblick vermutlich in Fremdscham ausgebrochen. Ein kleines Licht durchbrach die Dunkelheit und ließ die Schatten der Grabkammer für den Moment tanzen. Cassandra ließ ihre behelfsmäßige Nahkampfwaffe wieder sinken. Nach dem, was sie heute gesehen hatte, konnte das nur Nero sein.

Er war es. Und unverletzt war er ganz sicher nicht davon gekommen. Mehr als ein rotes Rinnsal sickerte langsam sein Gesicht hinunter. Und er hatte sich Sorgen um sie gemacht. Ehrlich. Der junge Necrologia musste mal lernen, dass auf einer Quest alle Teilnehmer zählten, also auch er selbst. Und auch wenn Cassandra wirklich nicht den leisesten Hauch einer Ahnung hätte, wie sie es hätten bewerkstelligen sollen die Quest unverletzt hinter sich zu kriegen, wäre das vielleicht doch die Verzögerung wert gewesen. Und er bedankte sich bei ihr. Cassandra schüttelte wie so häufig am heutigen Tag den Kopf, nur sacht und bedacht. "Ich habe zu danken", stellte sie leise richtig. Gleich darauf richtete sich ihr Blick auf die Überreste der Lacrima. Sie war beschädigt, vermutlich von den Treffern, die der Golem von Neros Magie kassiert hatte. Der eigentlich perfekt diamantförmige Kristall hatte einen gewaltigen Sprung quer durch die obere Hälfte. Das war vermutlich zu reparieren, wenn man genug Magie aufwand. Vorsichtig umfing sie die Lacrima mit einer Hand, lächelte dankend zu Nero hoch. Zischend verlosch die Sternschnuppe im Inneren der Grabkammer. Es fiel zwar noch Licht hinein, aber es war dennoch kaum etwas zu sehen. Hände fassten sie an der Schulter, zogen sie nach vorne. Cassandra erstarrte, als hätte man die Zeit angehalten. Die junge Frau kippte mehr oder minder gegen Nero, als sich scheinbar sogar die Fußgelenke weigerten die Bewegung mitzumachen.

Die Lacrima wurde einen Moment lang zwischen den beiden zusammengedrückt. Atme ein. Atme aus. Nur für wenige Sekunden erwiderte Cassandra die Umarmung, so gut es ihr denn möglich war. Eine ihrer Hände hielt immer noch die Lacrima und war damit zwischen den beiden blockiert. Aber die andere schob sich irgendwo im Schulterbereich auf Neros Rücken und drückte kurz. Gleich darauf fing die junge Frau an zu zappeln wie eine Katze, die definitiv nicht mehr in den Armen gehalten werden wollte und ganz klar demnächst ihren Forderungen jetzt und sofort zurück auf den Boden gelassen zu werden mit den Klauen Nachdruck verleihen würde. Hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie nicht gerne angefasst wurde? Cassandra befreite sich mit sanfter Gewalt aus der Umarmung, machte einen Schritt nach draußen. Die Sonne flutete ihr Gesicht mit sengend heißen Strahlen, während sie Nero kurz den Rücken kehrte. Aber, gut. Er hatte sich nur Sorgen gemacht. Und es war nun wirklich nicht seine Schuld, dass sie Ballast mit sich rumschleppte. Die Lacrima verschwand in einer Hosentasche, als sich Cassandra mit einer Hand am Handgelenk des anderen Arms herum nestelte. Die Bewegungen wirkten fahrig, geistesabwesend, beinahe so mechanisch wie die der Golems zuvor. Ihr Kopf drehte sich wieder nach hinten. Nur langsam fokussierten ihre Augen wieder, richteten sich auf Nero. Sie lächelte entschuldigend. "Nicht deine Schuld. Kommst du zu mir ins Licht? Dann schaue ich mir die Wunden einmal an." Sie selbst löste einen Arm aus den Riemen des winzigen Rucksacks auf ihrem Rücken und beförderte das Ding nach vorne. Ein bisschen Zeug zur Wundversorgung hatte sie eigentlich immer dabei. Auch wenn Nero vermutlich nicht mehr der Typ für Pflaster in lustigen Formen war. Wobei sie ein recht hübsches mit Sternmotiv hatte. Außerdem eine Wundsalbe und Bonbons. Als Belohnung für die Kinder, die sich im Resort immer mal wieder die Knie aufschlugen. "Entschuldige mein Verhalten. Aber, Nero, ich glaube, dass du mich aus der Gefahr herausgebracht hast. Nicht umgekehrt."


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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Quest: C-Rang

Es war schon ganz schön anstrengend gewesen, diese Unterhaltung mit den gefährlichen Golems zu führen. Aber, er hatte es gerne gemacht, denn er hatte es für sie gemacht. Nero mochte Cassandra, wirklich. Sie war als eine der wenigen Personen aufrichtig zu ihm und behandelte ihn auch endlich. Das würde er ihr niemals vergessen, ganz egal was die Zeit auch immer bringen würde. Sie würde für ihn immer eine Person bleiben, die er mit Respekt behandeln würde. Wenige, ja wirklich nur ganz wenige Personen hatten diesen Part überhaupt bei ihm erreicht. Denn es gab letztendlich auch nur ganz wenige Leute, die es sichwirklich verdient hatten, das er sie mit diesen Augen sah. Selbst in der Wahrnehmung des Tartaros würde Cassandra eine künftige Rolle spielen und einen bestimmten Platz einnehmen. Er würde sich fast schon wünschen, das sie ihn bei seinen Plänen begleiten würde, aber natürlich konnte er sie nicht in jene einweihen. Konnte ihr schlecht sagen, welche Veränderung er durchlebt hatte. Ihm war es aber wichtig, festzuhalten, das er sie wirklich mochte, das er sie wirklich gern hatte. Denn er hatte schlichtweg nicht mehr im Leben damit gerechnet, einer solchen Wärme begegnen zu dürfen. Gerade das machte diese Überraschung noch so besonders, so ganz besonders.

Natürlich war Cassandra nicht damit einverstanden gewesen, das er die hübsche Türkisäugige gerade zu dieser Umarmung zu sich zog, aber der Necrologia hatte sich wirklich aufrichtige Sorgen gemacht. Schließlich war es eine gefährliche Situation gewesen und er machte sich schon seine Gedanken darum, das etwas schlimmeres hätte geschehen können. Er war einfach froh, das der jungen Dame nichts geschehen ist. Denn es gab für ihn in seiner Funktion als Kamerad, als Gildenmitglied, als Freund nichts schlimmeres, als das sich seine Begleitung verletzte, noch dazu unter seiner Leitung. Das konnte er nicht zulassen, weshalb er lieber sich selbst zum Lockvogel machte, damit eben genau das nicht geschehen würde. Und glücklicherweise war das ja auch nicht geschehen. Das Gezappel ihrerseits zeigte, das sie nicht wirklich gerne berührt wurde, das sie nicht wirklich gerne in die Umarmung gezogen wurde. Sie wehte sich dagegen, wenngleich sie auch verstand, warum er es tat, die Erleichterung seinerseits war deutlich zu spüren. Nero hatte nicht gewollt, das ihr etwas geschah. Mittlerweile musste Cassandra verstanden haben, was so einzigartig an Nero gewesen war. Das er immer erst an alle Anderen dachte und dabei grundsätzlich sich selbst ignorierte. Das war keine Eigenschaft, die man so leicht kopieren konnte, es war auch keine Eigenschaft, die er mit Absicht machte. Es war ein tiefgreifender Automatismus, quasi schon ein Wille, ein Signal, eine Lebenseinstellung, das immer zuerst das Wohl der Anderen zu gelten hatte. Vermutlich würde man Nero diesen Weg niemals mehr abgewöhnen können. Sollte man das etwa tun? Dabei gehörte es doch zu seiner unverwechselbaren Persönlichkeit.

Die Dunkelheit setzte ein, als das Licht der Sternschnuppe so langsam verloschen war. Nur noch sehr wenig Tageslicht drang durch die verengten Schlitze des Eingangs. Sie waren gänzlich unter sich, hatten Ruhe in dieser stillen Einsamkeit. Doc, war das von beiden auch gewollt? Vermutlich würde nur einer von ihnen etwas mit dieser Ruhe, dieser Einsamkeit und dieser Abgeschlagenheit anfangen können. "Natürlich, ich komme gern in deine Nähe. Schau mich nur an. Aber, es sind doch größtenteils nur Kratzer..." Naja, bis auf das Blut, was er verloren hatte und was teilweise in seinem Gesicht, seiner Wange und seiner Stirn zu entdecken war. Aber, es stimmte, er ging gern und freiwillig zu ihr. Letztendlich hatten so schöne Frauen sie die Türkisäugige trotz alledem eine sehr anziehende Wirkung auf ihn. Dann aber weiteten sich die Augen des Fuchses, denn er hatte nicht mit einer Entschuldigung gerechnet. "Bitte, entschuldige dich nicht. Ich wusste doch, das du es nicht magst, wenn man dich berührt. Und doch habe ich dich in eine Umarmung gezogen. Das war falsch. Es tut mir leid." Für Nero spielte keine Rolle, welche 'Heldentaten' er vermeintlich begangen hatte. Für ihn war es selbstverständlich, das er Cassandra beschützte und ihr half, so gut es ging. Deshalb war ihm auch gar nicht bewusst, das eigentlich er es war, der sie die ganze Zeit über mit seinen Aktionen unterstützt hatte. Genauso sehr freute er sich aber auch darüber, das sie das Geschenk der Lacrima angenommen hatte, selbst wenn dieses kleine Steinchen leider kaputt gegangen war.

Ein Pflaster in Sternmotiv? Das würde er sich wahrscheinlich noch gern aufsetzen lassen. Allgemein war er nicht der Typ, der eine liebgemeinte Geste einfach ablehnte. Er akzeptierte diese und bat sich zumeist sogar selbst noch an. Nero war eben einfach eine herzensgute Seele, wie man es auch drehte oder wendete. Das wenige Licht, was bei ihnen scheinte, reichte aber aus, das sie ihre Gesichtszüge gegenseitig erkennen und sich somit auch gegenseitig ansehen konnten. Dabei legte der Necrologia zwei Finger unter ihr Kinn. "Ein Glück... Von deiner Farbe ist nichts verblasst. Was bin ich froh, dein Make-Up ist noch immer intakt." Lächelte er ihr wirklich erfreut entgegen. Aber ernsthaft? Das war seine größte Sorge gewesen, nachdem er wusste, das sie unverletzt war? Er selbst hatte einige Verletzungen davon getragen, aber er machte sich dennoch Gedanken darüber, das ihr schönes Make-Up hätte verwischen können? Also, Nero! Aber, naja.. Er hatte ihr ja zu Beginn ihres gemeinsamen Auftrages auch versprochen, das ihr nichts geschehen würde. Und das hatte er auch eingehalten. Ihr war nichts geschehen, sie hatte weder einen einzigen Kratzer, noch war ihr - in seinen Augen - kostbares Make-Up verwischt gewesen. Wenn man sich vorstellte, das er mit diesen Hintergedanken im Kopf dennoch auf dieser Basis die ganze Zeit inmittend des Kampfgeschehens, währenddessen er noch auf sie aufpasste, sich eine passende Strategie ausdachte, nur damit er sein Wort nicht brechen würde und es einhalten konnte... Er ist wahrlich ein taktisches Genie gewesen. Oder aber einfach nur ein Vollidiot, der das Risiko unterschätzte. Oder eben einfach nur sehr liebenswert. Eben einfach ganz er selbst...

Noch immer schwirrten ihm aber auch seine angesprochenen Thematiken während des Kampfgeschehens im Kopf heurm. Eine Vorstellung, etwas zu erhalten, lies ihn innerlich schon ein wenig Funkeln. Ein wenig senkte er den Kopf schon leicht, die Hände wieder in Richtung Boden zeigend. "Sag mal... Würdest du, naja..." Man sollte sich niemals verunsichern lassen, in keinster Weise. "Würdest du mir vielleicht einen Wunsch gewähren, Cassandra? Irgendeinen kleinen Wunsch, weil ich heute so ein heldenhafter Dummkopf gewesen bin?" Irgendwie war er ja schon ganz liebenswert gewesen. Zeichnete sich doch in seiner Vorstellung eine ganz bestimmte Situation aus, die seine Seelenspiegel leuchten lassen würde. Kam die junge Dame mit den türkisfarbenden Augen vielleicht sogar darauf? War er nicht irgendwie putzig, der kleine Fuchs?

250 von 510




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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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12 | @Nero

Das Makeup belegte nun wirklich die allerletzte Position auf der Liste der Prioritäten. Warum sorgte er sich überhaupt so sehr darum? Wenn sie einen Schlag abbekommen hätte, sähe mit oder ohne Makeup nicht mehr sonderlich gut aus. Heilsame Wirkung hatte leider nichts davon. Und am Ende war es am Wichtigsten die Leute wieder unversehrt aus der Quest zurück zu bringen. Lidschatten ließ sich leicht nachbessern. Gebrochene Knochen sehr viel weniger leicht, wenn man nicht grade einen ausgesprochen mächtigen Heiler dabei hatte. Cassandras Mundwinkel zuckten nach oben als Nero sich nun seinerseits entschuldigte. Vermutlich hatte er im Eifer des Gefechts einfach nicht daran gedacht. Das war in Ordnung. Es passierte. Außerdem war sie charakterlich schlicht sehr weit von irgendeiner Art von nachtragend entfernt. Mit einer Hand abwinkend machte sie deutlich, dass Neros Entschuldigung mehr als akzeptiert war. Die andere förderte soeben den Tiegel mit Wundsalbe aus dem winzigen Rucksack zutage. Na ja. Durch die Hitze war es eher Wundwasser geworden. Wenn man den Tiegel umdrehte, würde der Inhalt zumindest völlig anstandslos heraus fließen. "Lass mich sehen. Das wird ein wenig brennen", warnte sie Nero vor. Und trotz aller Entschuldigung zog sie das Kinn von Neros Fingern weg, sah einen Moment lang darauf hinab. Er hatte sich grade dafür entschuldigt sie ungefragt angefasst zu haben und machte es im nächsten Moment dann doch wieder. Cassandra schüttelte sacht den Kopf. Er meinte es sicher nicht böse. Aber sie wollte nun einmal nicht angefasst werden. Daran musste er sich halten. Selbst bei ihren Eltern hatte es eine ganze Weile gebraucht, bis sie den beiden erlaubt hatte sie an der Hand zu führen. Als Amir sie einmal aus einem der Pools gefischt hatte, weil sie noch nicht hatte schwimmen können, hatte sie sich tagelang von ihm fern gehalten. Ein Schmunzeln hellte Cassandras Gesicht auf. Nein, sie war wirklich kein einfaches Kind gewesen.

Neros Wunden mit Wundsalbe und frischen Tüchern abtupfend und die größeren mit Pflastern versehend, blieb Cassandra einen Moment lang konzentriert still. Nur Handgesten bedeuteten Nero den Kopf zu drehen und zu wenden, damit sie leichter an die blutenden Stellen heran kam. Der junge Mann bekam zudem wieder ein völlig mit Stickereien überladenes Taschentuch in die Hand gedrückt, damit er sich selbst das Blut aus dem Gesicht wischen konnte. Zu Cassandras Erleichterung schienen Neros Wunden tatsächlich nicht allzu schwer zu sein. Zumindest glaubte sie nicht, dass die Golems ihm irgendwas gebrochen hatten. Falls doch konnte er sich sofort beim Theater anmelden. Die konnten so gute Schauspieler sicher noch brauchen. Erstaunlich. Wenn eines der Konstrukte sie mit voller Wucht erwischt hätte, wäre sie vermutlich reif für den Heiler gewesen, was überhaupt keine gute Bilanz für einen der ersten Aufträge gewesen wäre. Tag 1, Cassandra Alshaytan, von einem unsagbar langsamen Golem lazarettreif geprügelt. "Das kommt auf den Wunsch an. Und auch nur, wenn ich im Gegenzug ebenfalls einen äußern darf", kam die Antwort auf Neros Frage dementsprechend erst mit deutlicher Verspätung. Cassandra linste in ihren Tiegel mit Wundsalbe. Den würde sie auffrischen müssen. Aber Aloe Town hatte garantiert irgendwo einen Apotheker oder dergleichen. Den musste man nur finden. Mit einem leisen Klick schloss sich der Tiegel, wurde zurück in den Rucksack an seinen Platz befördert. Mal sehen, was Nero sich wünschte. Hoffentlich nicht erneut einen Kuss oder dergleichen. Sonst würde sie ihm mal freundlich aber bestimmt den Kopf zurecht rücken müssen und das wollte sie eigentlich nicht.

Augenscheinlich zufrieden mit der Arbeit schlang sich Cassandra den Rucksack zurück auf den Rücken und schlang sich den linken Arm um die Mitte. Die Quest war erledigt. Rein technisch zumindest. Die Golems waren ge- und teilweise auch zerschlagen, die Leute damit wieder sicher. Es verblieb das Mysterium dieser Grabkammer: Wie und warum sie grade jetzt jemand geöffnet hatte. "Vielleicht sollten wir aber zur Gilde zurückkehren?" Nero war verwundet worden. Und sie selbst ausgesprochen schlecht ausgerüstet um sich diese Grabkammer zu besehen. Schließlich konnte Nero vermutlich auch nicht permanent Licht erzeugen ohne sich zu verausgaben. Außerdem brauchte sie Pauspapier, Kohlestifte und ihre Aufzeichnungen, sowie eine gewaltige Menge Schreibmaterial.

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
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Quest: C-Rang

Da wurde es wieder deutlich, Neros absolutes Defizit an Zwischenmenschlichkeit. Was war schon so wichtig, das man es thematisieien musste? Make-Up konnte es nun wirklich nicht gewesen sein. Aber in seinen Augen doch, denn das war auch das große Problem, was bei ihm vorherrschte. Nichts und niemand konnte doch ahnen, das Neros großer Schwachpunkt in der Entwicklung gerade eine Fähigkeit gewesen ist, die ein Mensch eigentlich schon seit jeher erlernte und damit auch beherrschte. Aber dieses große Defizit hatte ohnehin schon dafür gesorgt, das er in der früheren Vergangenheit negative Dinge erlebte, die für eine solche Veränderung sorgten, die absolut nicht mehr schön gewesen ist. Betrachtete man die Situation also von mehreren Blickwinkeln aus, so musste man unweigerlich feststellen, das Neros Veränderung nur auf Basis der schlechten Erfahrungen basiert, für die er selbst eigentlich nichts konnte. Zwischenmenschlichkeit war eine Befähigung, die man selbst erst einmal aktiv beherrschen musste, um sie mit anderen Personen teilen zu können. Beherrschte man sie nicht, so war es indes auch völlig unmöglich, diese mit anderen Personen zu teilen oder sie ihnen zu offenbaren. Das dabei dann, wenn es dennoch versucht würde, Fehler geschahen, dann wurden diese Fehler deutlich sichtbar auffallen, so wie es eben im Beispiel von Nero selbst geschah.

Cassandra mochte es nicht, wenn man sie berührte. Das hatte sie bereits mehr als deutlich und auch mehr als einmal klargemacht. Aber dennoch machte Nero dies unweigerlich mehrere Male. Zunächst für eine Umarmung, was man noch verstehen und durchlassen konnte. Dann folgte die Entschuldigung dafür, aber dann setzte er dem Ganzen die Krone auf, in dem er sie erneut mit den Fingerspitzen unter dem Kinn berührte. Etwas, was dennoch eine Berührung war. Aber eben hier musste man klar sehen, das er dies nicht absichtlich tat, denn er erkannte in diesem Vorgehen kein Verstoßen gegenüber ihrer eigenen Privilegien. Denn dieses Berühren unterhalb ihres Kinns diente nur dem Zweck, ihre Augen besser fixieren zu können. Aber dennoch war es ein Fehler, ein Verstoß gegenüber dem, was sie nicht mochte. Aber er meinte es eben nicht böse. Ein deutlicher Beweis für seine fehlende Kenntnis in Zwischenmenschlichkeit. Dazu kam ja auch noch der Umstand hinzu, das er von einem Drachen aufgezogen wurde, der ihm das erstrecht nicht hatte beibringen können. Eine Mutter gab es zwar, aber auch sie konnte ihm dies nicht vermitteln. Und von einem Vater... naja, da war es besser, das jetzt nicht so zu vertiefen. Cassandra sollte aber deutlich merken, das es viele Defizite gab, über die er selbst nicht Herr werden konnte.

Ach, wurd eigentlich schon eine Komplexität erwähnt? Nein? un, das würde Cassandra sehr leicht feststellen können. Zwar waren Neros Wunden größtenteils verkrustet und somit verschlossen gewesen, aber sein allgemeines Problem sollte sie doch schnell erkennen können. Denn der Necrologia besaß eine sehr schwache Wundheilung. Die allgemeine Befähigung, Wunden heilen zu lassen, dauerten bei ihm sehr viel länger als normal, woran das lag, wusste er aber selbst nicht. Er nagte also durchaus länger an körperlichen Verletzungen, was vielleicht nicht ganz so toll war. Aber es war ein Geheimnis, was nicht jeder kannte. Entsprechend humoristisch nahm er das, als die Alshaytan dabei war, eines seiner Geheimnisse zu entschlüsseln. "So langsam findest du mehr über den alten Fuchs heraus, nicht wahr? Mein Körper kann Wunden nicht so gut heilen lassen. Ich brauche sehr viel länger, um leichtere Verletzungen überstanden zu haben. Sind schwerere Verletzungen dabei, dann... naja, du weißt schon..." Da stoppte er in seiner Erklärung, denn das bedeutete, das ihn derartige Verletzungen auch schon mal vollständig hätten ausschalten können. So langsam lernte Cassandra also mehr über den geheimnissvollen, vereinsamten Fuchs. Aber, ob das eigentlich so beabsichtigt war?

Sie war also damit einverstanden gewesen, ihm einen Wunsch zu erfüllen. Eine Absicht, die ihm zumindest kurzzeitig ein Lächeln des Sieges ins Gesicht schießen lies. Denn nun konnte er sich - unter vorbehalt - fast alles wünschen, was er wollte. Selbstverständlich kamen ihm dabei die wildesten und vielleicht sogar die interessantesten Gedanken. Aber, er hatte das, was er sich wünschen wollte, ja bereits vorher einmal an sie gerichtet. Jetzt würde es wohl wieder einer erheblicheren Bedeutung zuteil werden lassen können. Nachdem sich das Brennen der Behandlung ein wenig gelegt hatte, konnte er auch schon wieder fast er selbst sein. Denn er war sich sicher, das Cassandra an das denken musste, was er erst vor kurzem gefragt hatte. "Ich... Ich kann es mir vorstellen, was du denkst. Aber... Aber keine Sorge, das ist es nicht." Seine Stimme wurde ein wenig ruhiger und angestrengter. Ein deutliches Zeichen, das der Orangehaarige ziemlich erschöpft war. "Einen Kuss werde ich mir nicht wünschen. Darüber brauchst du dich nicht zu Sorgen. Nein, mein Wunsch ist..." Zwischendurch musste er immer wieder ein paar Atempausen einlegen. Nun wusste er wie es war, wenn andere Personen sein Atmungsgift abbekamen. "...Vielleicht... Vielleicht würdest du ja auf ein Dat... Achwas, nein." Er zögerte. Es war die negative Erfahrung in ihm, die es ihm untersagte, weiterzusprechen. Zu groß war der Gedanke daran, erneut mit der Hoffnungslosigkeit konfrontiert zu werden. Zwar war eigentlich klar, Cassandra musste quasi verstehen, um was er wirklich bitten wollte, aber er änderte seine Aussprache doch im allerletzten Moment. "Würdest du mir vielleicht ein ehrliches Lächeln schenken? Eines, was tief aus deinem Herzen kommt? Das würde mir schon reichen, auch als..." Wieder ein Stop.

Für ein paar Sekunden war Ruhe, man hörte den Wind durch die Fugen pfeifen. Nero näherte sich dem Ausgang, stützte sich aber an der Wand ab. Er war geschwächt, er musste sich ausruhen. Die Rückreise mit ihm zu Fuß würde eine Herausforderung werden, das stand jetzt schon fest. "Ja, gute Idee. Gehen wir zurück. Den Auftrag haben wir ja abgeschlossen. Erkunden wir das Rätsel des Grabes ein anderes Mal..." Ganz urplötzlich wurde Nero merkwürdig schweigsam. Warum? Was war da geschehen? Was war der Grund für seine so plötzliche Reaktion? Das galt es herauszufinden. Beim nächsten Mal...

- Nero out. -


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptySa 3 Jun 2023 - 19:59

13 | @Nero

Langsamere Wundheilung. Davon hatte sie schon einmal gehört. Zumindest war diese Schwäche Neros kein Einzelphänomen. Manche Leute heilten einfach schlechter. Wobei es das vielleicht auch nicht war. Aber Crimson Sphynx hatte doch sicher jemanden, der in der Heilmagie bewandert war. Hatte nicht jede Gilde eine Art Lazarett oder wenigstens etwas Vergleichbares? Immerhin waren Verletzungen Teil des Daseins als Gildenmagier. Da konnte man doch nicht jedes Mal wenn ein Mitglied verletzt nach Hause kam einen Arzt von außerhalb rufen. Beziehungsweise, konnte man schon. War dann halt nur Mist. Cassandra folgte Nero mit dem Blick als er sich nach draußen schleppte. Der Blick wechselte zum Bogen. Es dauerte nicht lange, bis die Sehne vom Holz gelöst war. Damit taugte der Bogen immerhin einigermaßen als Gehstock. Den wollte Nero vielleicht nicht, aber das war doch allemal besser als im Sand der Dünen wegzurutschen. Zumal sie ihre Magie nicht auf jemand anderen anwenden konnte. Dementsprechend bekam Nero den Bogen hingehalten. Seine Wunden weiter zu versorgen würde bis zum Gildenhaus warten müssen. Mehr als das, was bereits getan war, konnte sie jetzt nicht tun. Die Frage war, ob er schneller heilte, wenn er Gift zu trinken bekam. Schließlich hatte er gesagt, dass er als Giftdragonslayer welches zu sich nehmen konnte und dadurch stärker wurde. Oder vielleicht war es grade die Verbundenheit mit dem Gift, die die langsame Regeneration überhaupt erst ausgelöst hatte.

Ein Lächeln bekam Nero auf seinen Wunsch hin nicht. Stattdessen schrumpfte sogar Cassandras übliches seichtes Lächeln zusammen. Ihr Gesicht wechselte einen Moment lang zwischen Ungläubigkeit und Erheiterung, bevor das Amüsement den Sieg errang. Die junge Frau lachte glockenhell auf. "Das sollte sich machen lassen. Aber zuerst einmal geht es zurück zum Gildenhaus." Wieder ein Kopfschütteln, wieder nur sacht und bedacht. Nero war wirklich manchmal eine ganz schöne Persönlichkeit. Exzentrisch, sicher, und manchmal tollpatschig. Aber auch ausgesprochen freundlich. Rasch folgte sie Nero auf seinem Weg durch die Wüste, streckte die Arme aus um im Zweifelsfall zugreifen zu können, sollte er doch anfangen zu stürzen. Auch wenn ihre Hände dabei immer noch ein Stück von ihm weg waren. Sie konnte ihn ja schlecht umfallen lassen. Der junge Mann wurde einen Moment lang vergnügt angestrahlt, bevor das sehr viel breiter als gewöhnliche Lächeln dann doch einem Ausdruck der Besorgnis wich. Herrje. Sie hätten sich wirklich einen Plan zurecht legen sollen. Vermutlich hätte es auch niemanden gestört, wenn man die Golems unter irgendwas begraben oder in eine Grube hätte stürzen lassen. Oder man hätte irgendwo die Baupläne dieser Konstrukte finden können und darüber einen Weg finden können sie auszuschalten. Vielleicht sogar ohne sie zum Sand der Wüste hinzuzufügen. "Wenn wir das nächste Mal eine Quest zusammen machen, teilen wir die Gefahr aber gleichmäßig auf. Das ist mein Wunsch", wandte sie sich an Nero, während sie auf einer Seite von ihm herumwuselte wie eine Glucke um ein Küken. "Ich möchte auch nicht, dass du verletzt wirst. Wunsch gegen Wunsch." Und darauf würde sie ihn festtackern.


» ENDE


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptySo 4 Jun 2023 - 0:01



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Da waren sie also gemeinsam nach Hause zurückgekehrt. Zurück in die Gefilde der Gilde. Zurück in die Obhut derer, die sich um alles kümmerten. Nero sah wirklich nicht besonders gut aus, der Zusammenstoß mit den beiden Golem hatte ihm doch mehr zugesetzt als es ihm lieb gewesen war. Aber hey, was machte man nicht alles für die Kameraden, vorallem wenn man nicht wollte, das man sie wirklich in eine Situation brachte, die gefährlich für sie sein könnten. Aber gut, darum musste sich Nero eigentlich auch nicht gänzlich kümmern, denn er als Kanonenfutter und als lebendiges Schutzschild reichte dafür schon aus. Zumindest aber gab es doch etwas Glückliches. Denn kurz nachdem er seinen Questbericht eingereicht hatte, wurde er doch tatsächlich zum B-Rang Magier ernannt. Eine Leistung, die endlich einmal seinen Mühen gerecht wurde. Leider war es nur ein kleines bisschen zu spät. Aber gut, die Gemütslage spielte da ja keinerlei Rolle. Denn schaute man sich einmal das ganze Problem an, was es jetzt zu bewältigen gab, dann hatte er es nämlich doch nicht ganz so einfach gehabt. Die Rede war von seiner Wundheilung, die seit jeher das große Problem war. Natürlich hatte er sich selbst gesagt, dass das doch nichts sei, was er da hatte, aber das zählte natürlich nicht. Eigentlich wollte er nämlich unmittelbar mit Cassandr aufbrechen, um die Grabkammer zu erforschen, welche sie entdeckt hatten. Doch, daraus wurde nichts. Denn Cassandra weigerte sich. Ja, sie weigerte sich und zwar so lange, bis Neros Wunden nicht ordnungsgemäß verheilt waren. Und dabei konnte der Necrologia noch so lange eine Argumentation dagegen finden oder Schauspielern, sie fand einen Weg, um ihm das Gegenteil zu beweisen.

So benötigte Nero immerhin ganze drei Wochen, bis er sich vollständig von den Verletzungen erholt hatte und aus dem Lazarett entlassen werden konnte. In der ersten Woche, er sah es ja eigentlich nicht ein, sich verwundet zu halten, reagierte Cassandra rigoros und schaute jeden Tag nach ihm. - Das er keinen Blödsinn machte und im Bett blieb. In der zweiten Woche, als er immer wieder aufs Neue zeigen wollte, das es ihm wieder gut ging, obwohl das nicht stimmte, pockte sie ihm leicht auf eine seiner Wunden und er sackte vor Schmerzen wieder zusammen, womit sie seine Planungen wiederlegen konnte. Egal was auch immer er versuchte, sie saß am längeren Hebel und zeigte ihm die Grenzen auf. In der dritten Woche dann, als die Wunden wirklich verheilt warnen, bestand er ihre Tests und sie konnten ihr Abenteuer wirklich gemeinsam angehen.

In der gesamten Zeit hatte er aber auch genügend Zeit, um über ihre Worte nachzudenken. Was sie sich da von ihm gewünscht hatte, ob das wirklich im Zeichen des Möglichen für ihn war? Zuzulassen, das sich jemand Anderes einer Gefahr aussetzen könnte? Er wusste nicht sorecht, was er davon halten sollte und wie er das am Besten umsetzen sollte. Das war tatsächlich eine Schwierigkeit, die er irgendwie angehen musste. Schließlich wollte er ja auch, das er ihrem Wunsch entsprechen könnte, aber darauf hatte er erst einmal keine Antwort, denn diese musste ihm dann auch wirklich erst einmal einfallen. Als aber dann der Tag gekommen war, an dem die beiden wieder gemeinsam zu den antiken Ruinen aufbrachen, war Nero sichtlich froh und erleichtert, dass das Ganze so schnell geschehen konnte. Irgendwie hatte es ihn gewurmt, das seine Verletzungen doch so nervig waren, das sie die Grabkammer nicht mehr gemeinsam hatten erkunden können. Das wollte er nun unbedingt nachholen. So trafen sie sich gemeinsam im Zentrum der Gildenhalle, um dann aufzubrechen und sich auch auf den Weg zu ihrem Zielpunkt zu machen.

Die ganze Zeit des Wanderweges über war er so schweigsam, er dachte genau darüber nach, was er sagen wollte. Schließlich sollte es ja auch nichts falsches sein. Zumal er ja auch strikt darauf aufgepasst hatte, das er ihre Akzeptanzgrenzen nicht überschritt. Hin und wieder blickte er im gemächlichen Gang, den er neben ihr Schritt, zu ihr hinüber. "Du, Cassi... Danke, das du dich in den letzten drei Wochen so um mein Wohlergehen gesorgt und gekümmert hast. Aber, ich hätte doch schon direkt am nächsten Tag mit dir gemeinsam aufbrechen können. Die Verletzungen waren doch gar nicht so schlimm. So haben wir immerhin ganze drei Wochen an Zeit verloren." Irgendwie wollte Nero noch nicht damit aufhören auszusagen, das sein Wohl sehr weit unterhalb dessen von Cassandra stand. Ihre Unversehrtheit war für ihn einfach als höher einzustufen gewesen. Aber dennoch gab es eines, was wie jedes Mal aus seinem Mund ertönen musste. "Du siehst heute aber auch wieder richtig bezaubernd aus." Dabei hatte sie doch schon längst durchschaut gehabt, was die wahren Beweggründe des Orangehaarigen waren, warum er sich so benahm, was er für eine versteckte Sorge hatte. Das konnte sie doch eigentlich überhaupt nicht übersehen haben. Nero schaute auch nach seinen Aussagen wührend des Laufens immer wieder weitgehend unauffällig zu den schön bemalten Lippen der jungen Frau...


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptySo 4 Jun 2023 - 18:37

01 | @Nero

Die letzten Wochen waren von etwas erfüllt gewesen, das Cassandra schlicht als "Das Übliche" bezeichnet hätte. Ab und an sah sie nach Nero, verhinderte mit der ihr eigenen sanften Gewalt, dass der Dragonslayer sich übermütig in irgendwas stürzte, das seine Verletzungen nur verschlimmert hätte und widmete sich ansonsten ihren Studien sowie der weiteren Einrichtung ihres Zimmers. Wenigstens letzteres hatte gewaltige Schritte gemacht. Die Kisten waren ausgepackt und aus dem Gildenpalast verbannt. Dem Wohnzimmertisch hatte sich ein Esstisch mit drei Stühlen hinzu gesellt, der derzeit allerdings als Erweiterung der Arbeitsflächen missbraucht wurde. Die beschädigte Lacrima ruhte in einer Halterung auf dem Schreibtisch im Nebenzimmer, angeleuchtet von der Sonne und umgeben von mehr als einer Lupe. Die restlichen ehemals freien Oberflächen waren belegt mit Karten, Nachschlagewerken zu den örtlichen Ruinen und Cassandras eigenen Notizen. Die alten Zivilisationen in Fiore waren zu den größeren Teilen noch ein Mysterium. Oftmals wussten selbst die besten Altertumsforscher nicht, wozu die Gebäude gedient hatten oder wer sie errichtet hatte. Viele der alten Sprachen waren schlicht verloren gegangen, manchmal war Magie nötig um auch nur die Chance zu haben sie zu entziffern. Neben dem von Nero eingereichten Questbericht hatte sie zudem eine Meldung an eine der Akademien gesandt. Was auch immer sich in dieser Grabkammer befand, es war zu schade um bei irgendeinem exzentrischen Sammler zu verstauben. Vermutlich würden sie ohnehin nur wenig finden. Die Archäologie wurde sich oftmals abenteuerlustiger vorgestellt, als sie eigentlich war. Man konnte eben nur eine bestimmte Menge absolut gleich aussehender Münzen und Tonscherben katalogisieren, bevor einem langweilig wurde.

Wie jede Expedition hatte sie sich auch gut auf diese vorbereitet. Solche Ruinen enthielten gerne einmal alle möglichen Arten von Fallen, Wächtern und manchmal sogar Flüchen. Dementsprechend konnte man nicht einfach so in eine Ruine hinein stiefeln und auf das Beste hoffen. Also schleppte sie einen gewaltigen Rucksack voll mit Ausrüstung mit sich herum, hatte einen festen Hut auf dem Kopf, der hoffentlich kleinere fallende Steine abwehren würde, lange Hosen und Oberteil an sowie Stiefel, die an einem Runensoldaten nicht verkehrt gewesen wären. "Die Grabkammer hat Jahrhunderte gewartet, Nero", gab Cassandra gewohnt leise auf seine Bedenken der vergangenen Zeit zu hören. Das war geraten. Eigentlich hatte sie nicht den Hauch einer Ahnung, wie alt diese Ruinen waren. Aber wenn sie das Wissen aus den studierten Büchern richtig zusammengesetzt hatte, hatte die Zivilisation, die hier gelebt hatte, eine Verbindung zum Himmel. Die Sprache war noch nicht ganz erforscht, aber die derzeitige Theorie war, dass sie Konstellationen als Worte nutzten. So oder so hatte sie ein Kompendium der bisherigen Erkenntnisse zusammengestellt und mitgenommen. Das würde natürlich nur nützlich werden, wenn sie auch Schriftzeichen oder vergleichbares fanden. Aber Gräber hatten die nette Angewohnheit Grabinschriften zu tragen, die häufig Aufschluss über mindestens den Bestatteten gaben. Vielleicht war es eine Art Priester oder Gelehrter gewesen? Auf jemanden von königlichem Geblüt konnte man wohl kaum hoffen. Gräber von Mitgliedern von Herrscherfamilien waren meistens doch etwas prunkvoller ausgestattet als mit simplen Backsteinwänden und einem schmucklosen Sarkophag. Aber hier bot sich die Gelegenheit die Grabkammer anzusehen, bevor ein Team von Akademikerin, hoffentlich mit Unterstützung von Magiern, sich das ganze einmal besah.

Das Kompliment Neros empfing Cassandra wie üblich mit einem sanften Hochziehen der Mundwinkel. Derzeit teilte sie die Meinung nicht, aber es war trotzdem nett, dass er es ausdrückte. Immerhin trug sie derzeit eine ansehnliche Menge an Kram mit sich herum und sah eher nach Bauarbeiterin aus, denn nach Kartenlegerin an einem Spieltisch. Den Spitznamen ließ sie einfach mal durchgehen. Irgendwie nannte sie fast jeder in der Gilde Cassi, Cassy oder Cassie. Die Verniedlichungsform gefiel ihr nicht unbedingt, aber irgendwann war es schlicht einfacher die neue Realität zu akzeptieren als dagegen anzukämpfen. Zumal sie dann jedes Mal gegen den Spitznamen würde widersprechen müssen, bis die Leute sich umgewöhnt hatten. Die Menge an Energie für soziale Interaktion wendete sie lieber für andere Sachen auf. "Warst du schon einmal in so einer Ruine?", erkundigte sie sich bei ihrem Partner in Sachen Grabräuberei. Langsam kam die verfallene Ruine wieder in Sicht. Sonderlich viel hatte sich dort nicht getan. Die Aussicht darauf disintegriert zu werden hielt meistens gewöhnliche Grabräuber davon ab in solche Bauwerke einzudringen. Und Magier hatten doch meistens besseres zu tun als in irgendwelchen verfallenen Gebäuden herum zu suchen, wenn diese nicht grade eine magische Signatur aufwiesen, die man auf Kilometer spüren konnte. Ihr Blick wechselte hinüber zu Nero. Es wäre doch einmal ganz nett, wenn sie mal mit etwas würde glänzen können. Auch wenn er ein deutlich erfahrenerer Magier war und die Chance damit nicht schlecht stand, dass er schon mal irgendeinen verfluchten Tempel irgendeiner alten Zivilisation hatte betreten müssen. Derzeit und schon seit einer Weile kreisten ihre Gedanken vor allem um die möglichen Entdeckungen, die sie hier würden machen können. Die Chancen, dass das irgendwas mit jener Ruine in den gefrorenen Weiten Nordfiores zu tun hatte, standen denkbar schlecht. Aber man musste nutzen, was man kriegen konnte. Und Cassandra würde sich in den Hintern beißen, wenn sie hinterher erfuhr, dass hier doch irgendein Hinweis gewesen war. "Mit sowas kenne ich mich ein wenig aus. Wenn du möchtest, zeige ich dir ein paar Sachen." Und vermutlich ging sie auch besser vor. Nero war grade erst geheilt und hatte nicht grade schwere Rüstung angelegt. Es wäre doch eine Schande, wenn er erneut verletzt würde.

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMi 21 Jun 2023 - 21:31



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Archäologie, der wohl stärkste Inbegriff der Ruhe und der Gelassenheit überhaupt. Es gab wohl kaum etwas wirklich ruhigeres und in sich gekehrteres wie diesen Punkt. Da tägliche und mühevolle Graben, das auf der Suche sein nach einem Erfolg. Es war eine gänzlich schwierige Kiste, aber es war dennoch nicht unmlmöglich, denn für Archäologie benötigte man vorallem eines, Ruhe. Aber diese Ruhe und diese Gelassenheit, in Verbindung mit dieser schier endlos wirkenden Geduld, erschien sich nicht unbedingt als etwas, was sich eine Person sehr gerne antat. Aber, es war nicht von der Hand zu weisen, das Nero dann doch tatsächlich zu so einer Situation kommen sollte. Weniger leibhaftig, dafür viel mehr in der Theorie des Buches, aber es gab bei ihm definitiv schon einmal eine Begebenheit, die sich zumindest mit theoretischem Wissen beschäftigte. Weniger als das war dann aber auch nicht drin gewesen und viel mehr schon erst recht nicht. Nero war schließlich nicht so begabt darin, sich die Wüste und dessen Begebenheiten und all seine Geheimnisse zum Wohnzimmer zu machen, so wie es der Gildenkamerad Hei immer mal wieder gerne tat. Denn dieser hatte sehr wohl mit der alltäglichen Arbeit in er Archäologie zu tun, wenngleich diesen das auch weitaus mehr interessierte. Was aber nicht heißen sollte, das es Nero nicht zugleich auch interessierte. Er hatte nur ganz einfach keine praktische Erfahrung darin, Höhlen oder Grabmäler oder was auch immer zu untersuchen. Er hatte sich eben immer nur gänzlich auf sein theoretisches Wissen verlassen. Ob das gut war oder ob das schlecht war, das konnte jeder für sich selbst entscheiden.

Es war also an der Zeit, das sie sich der Grabkammer näherten, welche die komischen Golemviecher da bis vor Kurzem so mühevoll bewacht hatten. Als Nero an den Standort des Kampfes blickte und daran vorbeilief, dachte er schon kurz über dieses Kampfgeschehen nach. Denn es stellte sich ihm die Frage, weshalb die Viecher diese Grabkammer so mit derartiger Inbrunst verteidigt hatten. Es konnte ja unmöglich der Fall sein, das sie etwas bewachten, was von so unschätzbarem Wert war, das es jetzt, nach der Niederlage der Beschützer nur darauf wartete, abgeholt zu werden. Es musste also noch etwas Anderes geben, vielleicht ein altertümliches Rätsel oder irgendetwas in dieser Art und Weise. Es sollte aber nicht bedeuten, dass es nicht doch sehr interessant sein durfte, diese Dinge in Erfahrung zu bringen, das Problem daran war einfach, das Nero etwas in seinen Gedanken herumfliegen hatte, was ihm keine Ruhe lassen wollte und was ihn auch sehr beschäftigen sollte. Man musste also wirklich schauen, in wie weit sich dieser Gedanke noch bewahrheiten sollte, aber die ein oder andere Vermutung gab es noch immer. Aber es musste irgendetwas mit einem kryptischen Rätsel zu tun haben, da war er sich sicher. Schließlich hatte er sowetwas man in einem seiner unzähligen Bücher über die Archäologie und die Geheimhaltung von Schatzkammern und deren Inhalten gelesen. Er hatte jetzt also nur die Möglichkeit, abzuwarten.

Glücklicherweis trug Nero ja in seiner hinteren Hosentasche ein kleines Hilfsmittel mit dabei. Er hatte sich, natürlich um entsprechend vorbereitet zu sein, sein Notzibuch mit Dechiffrierungscodes eingesteckt, damit er mit etwas Glück entsprechende Symbole besser deuten könnte. Aber es war ja eben noch nicht gesagt, das sie etwas vorfinden würden. "Wirklich aktives Wissen konnte ich mir dazu noch nicht aneignen. Die Untersuchung einer Grabkammer oder einer Höhle habe ich bisher noch nicht gewagt. Das einzige Wissen, was ich darüber sammeln konnte, ist das theoretische Wissen aus meinen Büchern." Das bedeutete aber auch, dass bei den beiden jede Menge an Gefahrengut lostreten könnte. Es ist mitunter schwierig zu sagen, welche Überraschungen sich den beiden offenbaren würden. Irgendwie war die empfindliche Nase des Slayers gänzlich angespannt. "Gern. Wenn diese Untersuchung dein Spezialgebiet ist, dann werde ich mich heute gänzlich an deine Führung halten und auf dein Wort hören. Gleichwohl werde ich dir den Rücken von Gefahren freihalten." Es stimmte schon, es vermochte eine Schande zu sein, wenn Nero erneut verletzt würde, aber wenn das so war, dann war es eben so. Ihm ging es darum, das Cassandra auf diesem Abenteuer der Untersuchung nicht verletzt werden würde.

Als die beiden die Ruine erreichten und die schmale Öffnung, die noch immer vorhanden war, hinter sich gelassen hatten, wurde es wieder ein wenig dunkler in diesem Vorraum. Doch diesesmal hatte Nero vorgesorgt, er zog sein Hemd vollständig aus und stand somit gerade mit nacktem Oberkörper dar. Sein Hemd nutzte er als Lichtreflektor, sodass das wenige Licht durch das Weiß seines Hemdes gleiten und somit greller strahlen musste. Dabei offenbarte sich auch der gutaussehende und stattlich trainierte Oberkörper des jungen Mannes. Nun, körperlich schwach war er ganz sicher nicht, und gut aussehen tat er nun einmal auch, wie eben jedes Mitglied der Necrologia-Familie. "Besser so? Jetzt haben wir zumindest für ein paar Minuten etwas mehr Lichteinwirkung. So musst du nicht gänzlich allein in der Dunkelheit mit dem bösen Mann ausharren." Scherzte Nero ein wenig mit Cassandra, einfach um ihr ein kleines Lächeln ins Gesicht zu bringen. Dann erblickte Nero eine ihm verdächtig erscheinende Mauer. Sie schien da nicht so recht hinzupassen und wenn er genauer hinschaute, dann erschien es... Ja, tatsächlich, das war eine Anordnung vom Schach. Doch so ganz stimmte sie nicht, denn das, was sie da sehen konnten, stellte einen verbotenen Zug dar. Der Orangehaarige, der das Schachspiel sehr gut beherrschte, begradigte schließlich den Fehler und urplötzlich reagierte ein versteckter Mechanismus mit der neuen Anordnung und die Wand begann sich vor den Beiden zu erheben. Ein neuer Korridor erschien, Treppen die hinab führten in weitere Dunkelheit. Noch immer stand Nero ohne sein Hemd dar. "Was ist, wollen wir gehen? Gemeinsam in das Abenteuer der unbekannten Finsternis vor uns?" Was dann folgte war der Versuch einer minimalen Berührung. Nero wollte probieren, die Fingerspitzen Cassandras zu berühren, zögerte dann aber und zog seine Hand wieder zurück. Schließlich mochte sie es ja auch nicht, wenn man sie generell ohne Erlaubnis einfach berührte. Warum er das denn dann überhaupt tun wollte? Weil es ihm sicherer erschien, wenn sie sich einander festhielten, wenn sie in die totale Finsternis herabstiegen. Sicherheit war ja für ihn immer schon eines der oberen Gebote gewesen. Die Frage war, ob Cassandra dies bemerkt hatte?


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMi 21 Jun 2023 - 23:57

02 | @Nero

"Gut", bewies Cassandra wie stets ihre Kunstfertigkeit in der gepflegten Konversation. Das Wort war die einzige Antwort auf Neros Ansage, dass er bislang nur mit theoretischem Wissen in Sachen Untersuchung von Ruinen aufwarten konnte und ihr den Rücken freihalten würde. Natürlich war zu hoffen, dass das gar nicht erst nötig werden würde, aber die junge Frau machte sich keine Illusionen. Die beiden Golems waren ziemlich sicher nicht das einzige Schutzsystem hier. Niemand stellte zwei maximal auffällige Wachen vor eine Ruine und beließ es dann dabei. Da konnte man auch gleich ein Schild mit "Bitte raubt mir meine Grabbeigaben, ich konnte mir nur zwei Golems leisten." aufstellen. Während die beiden sich dem freigelegten Eingang näherten, hielt Cassandra Ausschau nach Anzeichen dafür, dass sich irgendwer in den vergangenen Wochen an der Ruine zu schaffen gemacht hatte. Die Wüste war nicht grade gutes Terrain für's Spurenlesen, aber selbst im Windschatten der Mauern fanden sich weder Fußabdrücke noch sonstige Anzeichen für die Anwesenheit von Menschen. Was zugegeben nur wenig bedeutete. Selbst eine Magieanfängerin wie sie selbst war fähig im Bedarf keine Spuren zu hinterlassen. Aber, nun, was sollte man machen. Wenn da drin irgendwelche magisch begabten Grabräuber waren, mussten sie eben sehen wie sie damit zurecht kamen.

Während Nero sich seines Oberteils entledigte, wuchtete Cassandra ihren Rucksack vom Rücken. Kurz öffnete sich ihr Mund als wolle sie gegen die spontane Entkleidungsaktion protestieren, aber am Ende schüttelte sie dann doch nur sacht den Kopf. Warum zog er sich denn aus? Irgendwie schienen die Slayer bislang entweder dazu zu neigen zu viel oder zu wenig zu tragen. Na ja. Drachen waren vermutlich nicht grade Modeikonen, auch wenn sie sich durchaus vorstellen konnte, dass es eine Modelinie für hübsche Krallenscheiden gab. "Ein Jahr in der Dunkelheit mit dem bösen Mann hat sicher gereicht", gab es nur als trockene Antwort auf Neros Scherz. Das war nicht grade ein wunder Punkt, aber trotzdem nichts, worüber sie gerne sprach. Das Thema war abgeschlossen. Außerdem konnte Nero nichts davon wissen, sonst hätte er sich den Spruch vermutlich gespart. Cassandra atmete einmal durch. "Entschuldigung. Der Ton war unangemessen." Unter dem verstärkten Lichteinfall des Hemds kniete sich die junge Alshaytan vor ihren Rucksack und förderte Teile der Ausrüstung zutage. Ein faltbarer Stock, drei Meter lang, angeschafft nach einem unliebsamen Fastzusammenstoß mit einer durch unachtsame Slayer ausgelösten Falle. Öllaterne, abdeckbar, immerhin wusste man nie wann mal wieder irgendein Spaßvogel fluoreszierende Farbe genutzt hatte und man dann Dunkelheit brauchte. Jede Menge Schreibzeug und Pauspapier.

Nur kurz schaute Cassandra ihrem Forschungspartner hinterher. Hoffentlich fühlte er sich von ihrem Tonfall von vorher nicht beleidigt. Die Gewissensbisse hielten nicht besonders lange, denn der steinerne Sarkophag im Inneren der Kammer wollte untersucht werden. Er schrie gradezu danach. Sich wieder hinhockend, zückte Cassandra die mitgebrachten Notizen. Die Übersetzung lief...zäh. Das Problem an nur wenig erforschten Schriften war die Verlockung sich Dinge aus dem Kontext erschließen zu wollen. Und das klappte sehr häufig einfach nicht. Oder man lag am Ende komplett falsch, was auch nicht besser war. Zumindest war sie sich einigermaßen sicher, dass hier irgendeine Art von Baumeister begraben worden war. Was genau diese Person errichtet hatte oder gar ihr Namen verblieb unklar. Die Jahrhunderte waren nicht grade freundlich zu der Grabstätte gewesen und irgendwo mussten Wind und Sand eingedrungen sein, wenn sie die Schäden an den Vertiefungen der Schrift richtig einschätzte. Außerdem fehlte ein Stein der Decke, der die Inschrift ziemlich exakt mittig getroffen hatte. Aus den Splittern lies sich nichts mehr zusammensetzen. Da musste sich jemand drum kümmern, der in diesen Angelegenheiten bewanderter war. Irgendwas rumpelte, was Cassandra dazu veranlasste wie ein Erdmännchen über den Sarkophag hinweg zu schauen. Was auch immer Nero da gemacht hatte, es hatte einen weiteren Weg geöffnet. Das war doch schon einmal ungleich interessanter als eine kaum lesbare Grabinschrift. Mit ein paar Schritten war Cassandra neben Nero, zückte ein Stück Kreide. Nur wenig später fand sich ein Pfeil in Richtung der Treppen an der Wand, darüber Buchstaben. NNCA. "In Dunkelheit, sei Licht", murmelte sie kryptisch als Antwort auf Neros Frage, bevor ihre Mundwinkel nach oben zuckten. Mit einem leisen Zischen entzündete sich das Flämmchen in der Laterne an ihrem Gürtel. Ein Lichtstrahl schnitt durch die Dunkelheit, als Cassandra mit einem Finger die Blende hochschob. Es klackte, als der Stab auf die volle Länge gedreht wurde. Die Treppen führten weiter hinab, das Licht der Laterne reichte nicht bis zu deren Ende. Vorsichtig zupfte Cassandra mit der freien Hand einmal an Neros Fingern. "Gehen wir. Achte auf Löcher in den Wänden oder der Decke. Ich nehme mir den Boden vor." Gesagt getan. Mit der cassandratypischen Vorsicht stakte sie voran. Jede. Einzelne. Stufe wurde zuerst mit dem Stab überprüft. Niemand fiel gerne in ein Loch und wurde dann von zwanzig Speeren extrem akupunktiert. Alles schonmal passiert. Nicht ihr, aber trotzdem.


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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyDi 27 Jun 2023 - 17:08



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Wenn man einem Geheimnis auf die Gründe gehen wollte, dann erreichte man dies vermutlich nur dann, wenn man gänzlich Konsequent war. Wenn man sich darauf konzentrierte, dass man genau das erreichte, was man erreichen wollte. Wenn man sich dann aber nicht mit vollständiger Inbrunst darauf verständigte, das man genau das tun wollte, dann sollte dies aber nicht gleichbedeutend damit sein, das man nur halbherzig bei der Sache war. Die Untersuchung einer Sache benötigte vor allem eines sehr dringend, nämlich den Faktor Zeit. Denn Zeit und Geduld waren vollends schwierige Güter, die in der heutigen Zeit sowieso nicht mehr so viele Personen wirklich besaßen. Umso erstaunlicher war es doch, das es gerade diejenigen waren, die sich mit einer solchen Hingabe und leichtigkeit dem widmeten was man Untersuchung bezeichnete, dass dies ebenfalls sehr bemerkenswert war. Das beinhaltete auch ein solch komplexes Thema wie die Archäologie, für welches sich die hübsche und wirklich gutaussehende Cassandra so sehr interessierte. Nero war in dieser Hinsicht eher ein blutiger Anfänger, wenngleich er vieles seines Wissens ausschließlich aus seinen Büchern kannte. Dieses große, angesammelte Werk an theoretischem Wissen, das was einzig und allein in seinem Zimmer lagerte, hatte er über all die Jahre so mühevoll beisammen getragen und dafür unzählige Quests in Anspruch genommen, um eben das nötige Kleingeld dafür verdienen zu können. Es war der Fleiß und der Ehrgeiz dahinter, welche dafür sorgten, das Nero sein Wissen in jedem Fall konsequent weiterentwickeln konnte, egal zu welchen Zeitpunkt.

Das was ihn mehr annervte war die Tatsache, das dieser Ort so eine komplexe Dunkelheit besaß und es kaum möglich war, diesen mit Licht zu erhellen. Daher musste er auch auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise dafür sorgen, das er sich Licht zu eigen machen konnte. Zu diesem Zweck nutzte er seine Oberbekleidung, in dem er diese kurzerhand auszog und so verwendete, das er damit eine Lichtmasse bündeln konnte. Diesen Trick hatte er mal in seinem Survival.Guide gelesen und sich eingeprägt, weil man dafür keine besonderen Fähigkeiten benötigte. Sollte sich dieser Schachzug insoweit clever auszeichnen, weil er dafür temporär für eine Lichtquelle hatte sorgen können, gab es der hübschen Alshaytan auch die Möglichkeit, einfachere Nachforschungen anzustellen. Allgemein war dies ein sehr interessanter Tag für den jungen Necrologia gewesen. Denn er hatte die Möglichkeit, diese Ruine hier mit der Alshaytan zu untersuchen und weiterhin Zeit mit ihr verbringen zu können. Schließlich hatte er für sie gewisse Sympathien übrig, da sie eine sehr liebevolle und ruhige Persönlichkeit gewesen ist, die auch immer sehr liebevoll mit ihm war. - Aber auch streng. Zwar liebevoll streng, aber streng. Was aber letztendlich nicht zu Neros Nachteil sein sollte. Der beste Beweis dafür war ihre Unterstützung bei seiner Genesung.

Gleichwohl interessant war durchaus der Gedanke, diese Ruine weiter untersuchen zu können. Denn, wenn hier wirklich weitere Schätze vergraben waren oder irgendetwas Anderes zu finden war, dann sollte dies doch eine wirklich schöne Möglichkeit sein, vielleicht wirklich etwas zu finden. Man wusste ja nie, solche Untersuchungen haben schon die ein oder andere Überraschung zu Tage gefördert, vielleicht wurde das ja auch hier der Fall? So hatte er sich zwischendurch auch wieder das Hemd übergeschmissen, es aber offen gelassen. Das Zeichen, das Cassandra nach seinen Fingerspitzen zupfte, es zumindest augenscheinlich versuchte, war für Nero das Signal, nun auch weiteren Schrittes zu folgen. Da er von dieser Art der Untersuchung noch keinerlei Ahnung oder Erfahrung hatte, beschloss er, Cassandra die Führung zu überlassen und für sie die Rückendeckung darzustellen. Seine Neugierde, was alles in diesem Ort und während dieser Untersuchung geschehen würde, begann stetig anzusteigen.

Interessant war, das Nero nur einen Scherz machte und sich mit dem bösen Mann meinte, aber urplötzlich eine Art strengen Ton von Cassandra entgegen geschleudert bekam, für welchen sie sich auch gleich entschuldigte. Was war das denn? "Entschuldige, da ist mein Scherz wohl nicht gut angekommen. Ich hatte eigentlich mit dem bösen Mann gemeint, dass du mich in der Dunkelheit aushalten musst." Leicht irritiert, aber etwas traurig lies Nero den Kopf hängen. Was war denn da gewesen? Hatte er mit seinem Scherz etwa einen Punkt getroffen, welcher bei der attraktiven jungen Dame äußerst wund gewesen ist? Sicherlich konnte er das nicht wissen, er hatte ja auch keine Absichten gehegt, irgendetwas böses zu tun, er wollte sich einfach nur einen kleinen Spaß mit einem negativen Scherz über sich selbst erlauben. - So, wie er es immer tat. "Hmpf, da habe ich wohl einen Fehler begangen..." Murmelte er ganz leise vor sich hin, kaum vernehmbar. Er begann, sich den Kopf zu zerbrechen. Schade, Nero hatte gerade angefangen, fröhlich und gut gelaunt durch dieses heutige Abenteuer zu gehen.

Auf Löcher in den Wänden und der Decke achten. Charakteristische Punkte für Fallen also. Ja, der Necrologia tat, was er konnte. Er achtete sehr darauf, während er dann mit dem Fuß tatsächlich auf einen verborgenen Mechanismus trat, er in der Decke eine Vorrichtung öffnete und es plötzlich unzählige Nadeln auf die beiden Hobbyarchäologen hinabregnete. Das Problem daran war, Nero roch durch seine Nase, das es vergiftete Nadeln gewesen waren. Also musste er reagieren. In einer blitzartigen Reaktion griff er die Hand von Cassandra, drehte ihren Körper in seine Richtung und verbarg ihr Gesicht und alles andere schützend mit seinem Oberkörper. Er musste sich so leider über sie beugen und daher befand er sich in einer halb liegenden Position unmittelbar über ihr. Aber noch bevor er irgendetwas sagen konnte, prasselten die Nadeln schon auf seinen Rücken ein und verteilten ihr Gift in ihm. Glücklicherweise war er als Dragonslayer des Giftes vollständig immun gegen solche Vorrichtungen und das alles machte ihm letztendlich nichts aus. "Entschuldige, das ist nur geschehen, weil ich so unachtsam gewesen bin. geht es dir gut?" War ja klar, das er nicht reagierte, obwohl er es war, der die Nadeln mit seinem Rücken regelrecht aufgesorgen hatte. Naja, diesmal musste er aber auch nicht wirklich reagieren. Schließlich konnte ihm das Gift nichts anhaben. Seinem Venom Gland sei dank. "Ich wollte wirklich nicht gegen deine Philosophie verstoßen, aber jetzt musste ich es tun, um dich zu beschützen. Irgendwie mache ich heute nur Dinge, die falsch sind." Stellte der Orangehaarige leicht niedergeschlagen fest. Noch immer befand er sich in seiner Schutzhaltung über der jungen Alshaytan, die momentan Körper an Körper spüren konnte.

Aber, eine Sache hatte das Ganze doch ausgelöst. Ein erstes Rätsel, nachdem die Falle überwunden war. Eine mit einem speziellen Mechanismus verriegelte Tür, darüber befindlich eine Art Sonnenuhr. Auf einem Altar darunter platziert lag ein vollstnändiges Kartenspiel. Warum auch immer ein Kartenspiel in einer antiken Ruine war? Auf der verriegelten Tür die Rätselinschrift:

"Am Abend, an dem zwei Wachen zum Himmel blickten, stieg der Teufel ins Schloss hinab und der König floh mit dem Schatz unter dem Arm. Die Königin füllte den Gral mit ihren Tränen und betete um Vergebung und der Ritter befleckte sein Schwert mit seinem eigenen Blut und hauchte sein Leben aus."

Was hatte das alles nur zu bedeuten?


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptyMi 28 Jun 2023 - 12:59

03 | @Nero

Tock, Tock, Tock. Das leichte Rummsen des Steckens auf den Bodenplatten hatte etwas beruhigendes. Der Takt war gleichmäßig. Man musste nicht darüber nachdenken, wo die Schritte gesetzt werden mussten. Ein wenig wie das Tanzen, sah man einmal davon ab, dass der Stecken keinen guten Partner abgab und es hier doch deutlich an Musik mangelte. Wobei es nicht im Geringsten besser gewesen wäre, wenn in dieser Grabstätte plötzlich Musik ertönt wäre. Das wäre ein deutlicher Hinweis, dass man sich sehr, sehr rasch in die Richtung aufmachen sollte, aus der man gekommen war. Man vertraue niemals plötzlich spielender dramatischer Musik an Orten, wo die Toten aufgebahrt waren. Mehr als ein beruhigendes Abwinken gab es auf die Entschuldigung Neros wegen seines Scherzes nicht. Es war nicht seine Schuld. Er konnte das nicht wissen. Damit war die Angelegenheit zumindest für Cassandra abgeschlossen. Und am Ende wollte sie auch nicht, dass irgendwer sich ihretwegen schlecht fühlte. Es mochte den wandernden Gedanken zuzuschreiben sein, dass Cassandra die Druckplatte nicht bemerkte. Vielleicht hatte sie auch einfach nicht fest genug mit dem Stab zugedrückt, nicht genug Gewicht darauf gelegt, sodass es dann am Ende Neros Fuß war unter dem leise Stein an Stein schabte. Als sich ein Regenschauer an winzigen Bolzen auf die beiden Hobbyarchäologen ergoss, flatterten Cassandras Haare in einem plötzlichen Windstoß, der sie eigentlich mit ein wenig Glück aus der Reichweite der Falle befördern sollte.

In die eine Richtung vom Wind geworfen, in die andere von Nero gezogen gab es einen schmerzhaften Ruck durch Cassandras Arm, bevor sie hart auf den steinernen Bodenplatten aufkam. Die Kanten der Treppenstufen bohrten sich in leider deutlich weichere Haut. Ein Königreich für Drachenschuppen. Nur einen Sekundenbruchteil richtete Cassandra einen verklärten Blick nach oben auf Nero. Grade war ihr vor allem danach zumute gleichzeitig zu toben, zu heulen und um sich zu schlagen. Mit fahrigen, ungezielten Bewegungen stemmten sich ihre Stiefel gegen den Boden. Die Finger suchten nach irgendwelchen Ritzen zwischen den Bodenplatten, in die sie sich bohren konnten. Zappelnd wie ein Aal auf dem Land wand sich die junge Alshaytan unter Nero hervor, krabbelte auf den Ellenbogen noch ein paar Meter weit weg, stoppte erst als ihr Rücken gegen eine Wand prallte. Warum passierte sowas. Ständig. Weit aufgerissene Augen richteten sich auf Nero, der spontan zu einem Igel geworden war, wenn man die Geschosse in seinem Rücken so betrachten mochte. Das war doch keine Absicht gewesen, oder? Verdammt nochmal, sie wollte das nicht. Sie wollte nicht, dass jemand sich ihretwegen in Gefahr begab. Und sie war auch keine wehrlose Blume, die sich machtlos der Gartenschere gegenüber sah. Sie war in der Gilde um zu lernen, um stärker zu werden. Das war offensichtlich nötig, wenn jeder ständig dachte sie beschützen zu müssen. Die junge Frau zog die Beine näher an sich heran, rieb sich mit den Fingern abwechselnd über die Handgelenke. Das tanzende Licht der Laterne richtete sich auf Nero. Der sah ganz schön übel aus. Jetzt war nicht die Zeit für Zorn. Den aufgekommenen Ärger schluckte Cassandra hinunter, verbannte ihn tief in den Magen. "Setz' dich bitte vor mich. Rücken zu mir. Die Nadeln sollten raus", bat sie Nero gewohnt leise, ließ die Handgelenke für den Moment Handgelenke sein und machte stattdessen eine Geste auf den Boden vor sich. Über diese ganze Angelegenheit würde später noch zu sprechen sein. Aber eines nach dem anderen. Oben im Rucksack waren Salben, ein universelles Gegengift und Verbände. Aber zuerst die Nadeln. Die sahen klein genug aus, dass es nicht schaden würde sie zu entfernen. Außer natürlich man hatte sie mit Widerhaken versehen. Kam auch manchmal vor. Andererseits wären die Widerhaken bei diesen Geschossen ebenso winzig wie die Geschosse selbst.

Die Tür, das Rätsel und Neros vorgebrachte Entschuldigung würden warten müssen. Die ersten beiden hatten schon mehrere Jahrhunderte gewartet. Was waren da ein paar Minuten mehr.


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Nero

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BeitragThema: Re: Antike Ruinen
Antike Ruinen EmptySo 23 Jul 2023 - 21:18



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"Finger weg! Da ist Gift dran!" Das waren die ersten Worte, die Nero seiner Partnerin entgegensprach, während sie weder einmal damit beschäftigt war, sich um seine Wunden zu kümmern. Das hatte sie bereits während ihres ersten Aufeinandertreffens mit diesen Ruinen und der damit verbundenen Rätsel gemacht. In dieser Hinsicht erschien es dem Taktikfuchs wie ein Unglücksfall vorzukommen, dass das, was er anfasste, auch tatsächlich in die Hose zu gehen schien. Es war fast so, als würde es in dieser Welt keinen Glücksfall mehr für ihn geben. Und schon realisierte er wieder aufs Neue, warum er mit dieser Welt abgeschlossen hatte. Warum es ihm gelinde gesagt wirklich egal war, das er nicht auch nur ansatzweise um diese Welt trauern würde, wenn ihr etwas wiederfahren würde. Es war nicht anders, jetzt nicht und in der Vergangenheit, in dem diese Ruinen erbaut worden waren, vermutlich auch nicht. Das ist aber wirklich ganz schön traurig, wenn man bedachte, dass jedes Mal die Situation augenscheinlich die identische Aktion blieb, jedes Mal also irgendjemand eine Situation ins Unglück stürzte oder aber selbst ins Unglück gestürzt wurde. Das machte auch dahingehend Sinn, das Nero die Bestätigung erkannte, das alles, was diese grausame Realität wirklich vorzubringen hatte, Verzweiflung und Besorgnis waren. Von Hass mal ganz zu schweigen...

Er begann langsam erneut zu keimen. Der Hass. Denn der Frust und die Wut über das, was dem Taktikfuchs erneut wiederfahren musste. wog sehr stark. Zu stark. Zu deutlich. Erneut konnte er es nicht schaffen, ein Wort einzuhalten, obwohl er eigentlich bereits deutlich angekündigt hatte, das er nichts mehr dergleichen tun wollte. Er wollte doch zeigen, dass er solche Dinge beherrschte. Das er dahingehend so etwas wie Menschlichkeit gelernt hatte. Aber, das war wohl letztendlich nur eine Einbildung, ein Fehler. Etwas, was sich nicht in die Realität übertragen lassen konnte. Die Gewissheit, das er sie eigentlich nur vor dem gefährlichen Gift schützen wollte und es schlussendlich auch getan hatte, also diese ritterliche Geste, versank unter dem aufkommenden Frust und dem keimenden Hass zu einer nebensächlichen Randnotiz. Es war ganz gut, dass der Taktikfuchs nun mit dem Rücken zu Cassandra gedreht saß, denn in seinem Gesicht spiegelten sich gerade Zorn, Wut und auch Hass wieder. Seine Augen veränderten ihren Ausdruck, wurden matter, monotoner und starrten regelrecht ins Leere. Die rechte Hand, die sich am Boden befand, im Handschuh verborgen, wurde durch ihn zur Faust geballt. So langsam stieg sie hoch, diese ihm so vertraute Emotion des Hasses. Man durfte nicht vergessen das all das, was er innerhalb der Gefilden von Crimson und mit Mitgliedern der Gilde Drimson Sphynx erlebte, nur aufgesetzte Fassade war. Das es den gutherzigen Nero, den die Alshaytan die ganze Zeit über erlebte und auch kennengelernt hatte, eigentlich schon sehr lange nicht mehr gab.

Plötzlich stand er auf, die vergifteten Nadeln weiterhin in seinem Rücken steckend. Es interessierte ihn ja nicht, ob da etwas Gift dran war, Venom Gland kümmerte sich schon darum. Manchmal war es wirklich praktisch, wenn man so etwas wie ein eigenes Giftorgan besaß. Man musste sich aktiv um nichts kümmern, das Organ arbeitete ganz von alleine. Dann ging Nero ein paar Schritte. Ofenkundige Fallen waren zumindest in diesem Raum keine mehr vorhaden. "Es tut mir leid aber, ich denke die Nadeln bleiben wohl besser in meinem Rücken. Zumindest solange, bis mein Giftorgan analysiert hat, um was für einen Giftstoff es sich handelt. Nicht auszuschließen, dass es ein Kontaktgift ist." Sprach er mit einer Stimme, die von Eiseskälte kaum zu überbieten war. Weil der Frust gerade so stark angewachsen war, hatte sich die finstere Seele von Nero zeigen können und Tartaros stand gerade hier vor Ort. Diese Änderung durfte nun nur nicht auffallen. Aber dafür war es vermutlich auch schon zu spät.

Dabei waren seine Absichten eigentlich nur guten Herzens gewesen. Nicht jeder konnte sich vor allen Gefahren selbst bewahren. Selbst ein Nero nicht. Und damit auch eine Cassandra nicht. Hilfe zu erhalten und auf Hilfe angewiesen zu sein, waren immer noch zwei völlig unterschiedliche Dinge. Sie klangen nur zu ähnlich. Cassandras Wille, nicht beschützt werden zu müssen war groß, genauso wie Neros Wille, seine Kameraden unter allen Umständen zu beschützen und sie vor jeglichem Schaden zu bewahren, dereinst auch von gigantischem Ausmaß war. Aber darin lag das Problem, denn das waren zwei Ansichten, die sich miteinander niemals vertragen konnten. Glücklicherweise war Cassandra ja nach dieser Falle auch nichts passiert, bis auf die unsanfte Landung an der Wand vielleicht. Doch, was war mit Nero?

Der Hass keimte. Man erkannte es in ihm richtig, denn seine Körpersprache begann sich zu verändern. Sein allgemeines Auftreten wechselte. Zweifel erreichen seinen Kopf, schalteten seinen Verstand aus. Die Saat der Finsternis erreichte ihn erneut, leise vor sich hinreden, das konnte man in dieser düsteren Kammer vernehmen. "Warum mir? Warum wiederholt sich ständig alles? Was mache ich denn falsch? Warum geschieht soetwas immer mir?! Warum muss ich es ständig ertragen? Es ist hoffnungslos... Ja, die Hoffnung existiert nicht... Man kann niemanden beschützen... Das ist nur eine Illusion..." Nero blendete alles um sich herum aus. Langsam fühlte er sich wie einst auf dem Plateau des Observatoriums, als er mit seinen Gedanken in die Ferne des Nichts blickte...

Plötzlich arbeitete sein Venom Gland. Denn sein Organ legte ganz unbewusst Gift aus. Verteilte dieses Gift in Gasform langsam aber sicher im Inneren der Kammer. Nero selbst fixierte sich auf eine der hintersten Wände am Ende der Kammer, schräg neben der Rätselkammer. "Grrrrgh! Venom: Poison Dragon Claw!" Er überzog seine linke Hand mit Giftmagie und formte daraus die Giftklauen eines Drachen. Ohne zu zögern rammte er diese mitten in das uralte Ruinengemäuer. Dabei gruben sich die scharfen Giftklauen tief in die bröckelnde Wand, die nun ihrerseits ein paar Abdrücke erhalten hatte. Zumindest als Wegweiser würde sich das lohnen. Im Moment stand Nero deutlich neben sich. Der Stachel des Hasses, gesäht aus dem aufkommenden Frust über sich selbst sorgten gerade dafür, dass das geschah, was geschah. Schlimm war nur, das er nicht bemerkte, wie er sein Atmungsgift Intoxication: Diabolic Sickness im Raum verteilte. Glücklicherweise war es auch nur dieses schwächliche Gift. Arme Cassandra, hoffentlich war das für die hübsche Alshaytan mit den tollen Augen nicht eine ziemlich große Überraschung. Ob ihr etwas einfallen würde, wie Nero sich selbst wieder beruhigen könnte? Imerhin warteten noch viele Rätsel und Geheimnisse auf sie. Und vielleicht auch noch die ein oder andere zwischenmenschliche Situation miteinander...


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Venom: Poison Dragon Claw
TYP: Lost Magic
ELEMENT: Gift
KLASSE: I
ART: Nahkampf
MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber erweitert der Dragonslayer seine Fingerspitzen mit Gift und formt daraus scharfe Klauen, die in der Lage sind kleinere Schnittwunden zu verursachen und Gift in den Gegner zu injezieren. Auf beide Hände angewendet kostet der Zauber doppelt so viel Mana.

Intoxication: Diabolic Sickness
TYP: Gift
ELEMENT: Gift
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 5
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2
BESCHREIBUNG: Ein typischer Giftstoff, der auch als "Bitis Gambonica" bezeichnet wird. Dieses Gift löst bei Eindringen in den Blutkreislauf einen sehr unangenehmen Brechreiz aus. Dieser entwickelt sich durch plötzlich auftretenden, starken Husten. Kurz nach diesem einsetzenden Schwall Husten steigt der Brechreiz an, was nicht nur die Konzentration erschwert, sondern auch dafür Sorgen kann, dass der Vergiftete sich seine letzten Mahlzeiten noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Erst danach lässt die Wirkung wieder nach.


@Cassandra | #Nerooff06



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