Ortsname: Crook Wither - Westseite Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Eine Insel, die auf keiner Karte verzeichnet und daher auch völlig unbekannt ist, aber den Namen Crook Wither trägt. Entdeckt wurde sie erst durch die Rettung eines Fischers, der Schiffbruch erlitten hat, dort aber wohl Teile eines Schatzes gefunden haben soll. Die Westseite der Insel verfügt über viele und allen voran gefährliche Klippen im Wasser und einer starken Strömung, die einen förmlich in diese Klippen treibt. Zugleich ist die Westseite dieser Insel von einem dichten Waldstück übersäht, der zu einem großen Berg führt, der einem die Sicht auf die restliche Insel raubt und daher keinen Einblick in die restliche Beschaffenheit des Landes gewährt. Hier befindet sich jedoch ein Eingang, der direkt in den Berg führt, wenngleich dieser sehr schwer zu finden ist.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Das Blatt hatte sich gewendet. Die junge Feline wurde ziemlich überrascht, denn ihr nutzloser und unerfahrener Begleiter entpuppte sich als recht bekannter und starker Magier von Fairy Tail, der bereits einiges an Erfahrungen auf dem Kerbholz hatte. Der schwarze Blitz von Fairy Tail, der mächtigste Blitzmagier der Gilde und Veteran im Kampf gegen die dunklen Gilden auf dieser Welt. Zwar hatte Mareo selbst noch einen weiten Weg vor sich, aber trotz allem war bereits eine ordentliche Hausnummer, wie sich herausstellte. Nichts desto trotz sollte diese Erkenntnis an der eigentlichen Quest nichts ändern, denn Cayra hatte noch immer das Kommando inne und der Celeris war ihr Kollege, der darauf achtete, dass ihr nichts passierte. An Bord des Boots nutzte er ein spezielles Utensil, um die Reisekrankheit temporär außer Gefecht zu setzen und nahm sprichwörtlich, wie auch buchstäblich, die Ruder in die Hand. Mareo konnte als Einziger die Karte lesen und war auch besser dafür geeignet, dass Boot in eine Vorwärtsbewegung zu bringen. Dazu gab er der Feline zwar kurz ein paar Kommandos, aber das diente lediglich dazu, dass er seine Arbeit eben erledigen konnte. Mareo hatte keinesfalls die Intention, ihr das Kommando abzunehmen, nur weil sie jetzt wusste, dass er zu den hochrangigen Magiern ihrer Gilde gehörte.
Und so setzte sich das Duo in Bewegung…und zwar rasant. Mithilfe seines gewaltigen Blitzatems verpasste er dem Boot einen ordentlichen Antrieb, wodurch das Gefährt wie ein Schnellboot über die Wasseroberfläche peitschte und sie somit die starken Strömungen im Nullkommanichts bewältigt bekamen. Sie mussten möglichst schnell auf die Insel kommen, um den Schatz zu bergen, damit andere Magiergilden ihnen nicht zuvor kommen konnten, schließlich wollten Cayra und Mareo natürlich ein paar Funde für sich behalten. Sie donnerten über die Wasseroberfläche, kombiniert mit erschrockenem Geschreie der Lunos, bis sie die Strömungen vor der Insel erreichten und stoppen mussten. Sie hatten ihr Ziel erreicht, aber das Rodeo war noch nicht beendet, denn hier konnten sie nicht simpel anlegen und von Bord gehen. Die Strömungen und Klippen waren ein sicheres Todesurteil, allerdings hatte die Karte genau hierher geführt, doch der schwarze Blitz reagierte ebenso schnell, wie es sein Name verlautbaren ließ. Er warnte Cayra kurz vor, packte die Feline kurzerhand und warf sie in Richtung der Felswand, wo er einen Eingang tiefer in die Insel gefunden hatte.
Das Ruderboot krachte wenige Augenblicke danach mit einer Klippe zusammen, wurde zerborsten und versank auf dem Grund des Meeres. Der Halbgott war gerade noch rechtzeitig von Bord gesprungen und mit einem Hechtsprung ins Wasser eingetaucht, wobei die starken Strömungen ihn zunächst tief unter die Wasseroberfläche zwangen. Glücklicherweise konnte sich Cayra an Land retten und erstmal verschnaufen, wobei sie ihren fragenden Ruf nach ihm nicht hören konnte. Mit aller Kraft kämpfte der Celeris gegen die Strömung an und schwamm unter Wasser an die Felswand heran, nur um sich dort aus dem Wasser zu ziehen und erst einmal tief Luft zu holen. Was war denn das für ein Weg bitte? Der Auftraggeber hatte ja echt Eier, die beiden Magier über diesen Weg auf diese Insel zu schicken, der war doch Irre. Mühsam kletterte Mareo hinauf und schon lugte sein Kopf über die Kante, in dessen Richtung Cayra gerade blickte, um nach ihm zu suchen. „Miau“, begrüßte er die Feline scherzhaft und ließ den Katzenlaut einen Augenblick lang auf sie wirken, ehe er sich hinauf hievte und erst einmal auf dem Rücken liegen blieb. Die Muskeln brannten wie Feuer, denn er musste ordentlich Kraft anwenden.
Nun war es an Cayra, das Zepter der Führung wieder zu tragen und den Auftrag fortzuführen. Die Karte war zwar verloren, aber den Rucksack trug der Blondschopf noch immer bei sich. Beute musste schließlich sein.
Der Flug durch die Luft nachdem Mareo sie plötzlich geworfen hatte, sowie der unsanfte Aufprall an der Felswand waren alles andere als angenehm für Cayra gewesen. So stressig wie die Bootsfahrt von alleine gewesen war, hatte es nur gefehlt, dass sie auch noch an einem Teil der Insel angekommen waren, wo die Küste voller großer Felsen und wilder Strömungen war. Allerdings hatte sie es dann geschafft sich festzuhalten, bevor sie wieder in die Wellen herabfiel, und war schnell den restlichen Weg zum Felsvorsprung hochgeklettert. Erschöpft von der erschreckenden Bootsfahrt atmete die Feline schwer, während sie auf den Boden gehockt über die Kante ins Wasser blickte und mit den Augen nach ihrem Kollegen suchte, den wohl die Strömung verschluckt hatte nachdem das Boot an einem Felsen zersprungen war. Ein Gefühl von Angst begann sich in der Lunos auszubreiten, als ihr Ruf nach Mareo unbeantwortet blieb und sie ihn auch nach mehreren Sekunden nicht wieder entdeckte, jedoch konnte sie dann beruhigt aufatmen als sie ein Plätschern vernahm, und den Celeris am Fuße der Felswand erblickte. Erneut beeindruckte er, indem er diese langsam mit bloßen Händen hinauf kraxelte, ein Prozess bei dem die Silberhaarige wieder nichts tun konnte außer bangend zuzusehen.
Schließlich schaffte er es aber, und kam unversehrt auf dem Felsvorsprung an, was aber nicht heißen sollte dass die Überraschungen für die Illusionistin endeten, denn was der Blondschopf jetzt von sich gab traf sie mehr als unerwartet. Hatte er sie gerade als Bastard bezeichnet? Mit geschocktem Gesicht wurde er betrachtet, während er sich über die Kante hievte. Was war bitte los mit Mareo dass er ihr in dieser Situation aus dem puren Nichts eine Beleidigung an den Kopf warf? Darüber rätselte Cayra ein Paar Sekunden lang, zumindest bis sie dann die offensichtliche Realisation traf, dass er es wahrscheinlich nicht so gemeint, sondern einfach ein Katzengeräusch gemacht hatte, ohne die Bedeutung zu kennen. Wie sollte er das denn auch können? Sie setzte sich hin, sich mit den Armen auf dem Boden abstützend, und gab erst einmal ein ausgiebiges Seufzen von sich. Jetzt hatte die Feline erst die Gelegenheit, überhaupt zu verarbeiten was gerade eben geschehen war. Der Celeris hatte sie angelogen dass er ein Anfänger war, stattdessen war er ein mächtiger Magier, nach dem was sie gesehen hatte, konnte sie das unmöglich leugnen. Genau so wenig konnte sie leugnen, wie erleichternd es war, dass ihre Einschätzung des Mannes doch gestimmt hatte, und tatsächlich machte sich in ihr ein Bisschen Bewunderung breit. Lust das ihrem Kollegen mitzuteilen hatte die Lunos jedoch nicht, denn obwohl diese Wendung eigentlich positiv war, hatte es schon ihren Stolz gekränkt, dass sie sich so einfach hatte übers Ohr hauen lassen.
"Also… denk nicht dass das irgendwas ändert! Is mir doch egal ob du der schwarze Blitz oder so bist, ich hab immernoch die Leitung!" Ließ sie also energisch verlauten während sie aufstand, und versuchte stolz zu klingen, jedoch war sie merklich immer noch aus dem Konzept gebracht. Mit verschränkten Armen betrachtete die Silberhaarige den Höhleneingang und konnte sich ein Stirnrunzeln nicht unterdrücken. Er war breit genug dass sie es aushalten konnte, aber trotzdem war sie nicht erpicht darauf schon wieder in eine Höhle zu müssen, ganz zu schweigen dass es gar nicht garantiert war, ob der Gang so breit blieb. Jedoch, nach dem was der Blondhaarige gezeigt hatte, konnte sie unmöglich Schwäche zeigen, das wäre zu blamierend gewesen. "Warum sind wir überhaupt an so ner Küste gelandet? Hast du die Karte falsch gelesen?" lenkte sie also gekonnt ab, während sie die Höhle betrat und ihr bestes gab sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. Ein Schatz wartete auf sie, und Mareo hatte den Rucksack gerettet, was bedeutete dass ihrem Plan weiterhin nichts im Weg stand. Eine weitere Sache wollte Cayra jedoch noch ansprechen, da diese im Nachhinein schon witzig gewesen war. "Ach, und du weißt schon dass du mich da eben nen Bastard genannt hast?"
Was ein interessanter Ritt das war. Mit einem Affenzahn waren sie über die Wasseroberfläche gepeitscht und crashten zu guter Letzt in die Klippen vor Ort, während die reißenden Strömungen hier ihr Unheil trieben. Tatsächlich waren diese Gegebenheiten nicht auf der Karte verzeichnet und kamen für den Celeris sehr überraschend, weswegen sie hier kurzerhand ihr Boot verloren. Rechtzeitig genug hatte er Cayra gerettet und zum Felsvorsprung geschleudert, ging selbst aber mit dem Boot unter und musste sich durch die reißenden Strömungen kämpfen. Seine Muskeln brannten bereits wie Feuer und auch das Erklimmen der Felswand war unheimlich anstrengend, aber der Celeris biss sich dadurch und bewies dadurch wieder einmal, wie wichtig mentale Stärke und Willenskraft für einen Fairy Tail Magier waren. Oben an der Kante erlaubte er sich einen kleinen Scherz und zog die Feline mit einem Katzengeräusch auf. Eigentlich wollte er damit nur zeigen, dass er wohlauf war und sie sich keine Sorgen machen musste. Das er Cayra in diesem Augenblick als Bastard bezeichnete, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. Und so lag der schwarze Blitz auf dem Rücken und holte erst einmal tief Luft, um den anstrengenden Anstieg erstmal zu verkraften.
Die Lunos saß eben ihm auf dem Boden, stieß einen Seufzer aus und der Celeris blickte wortlos gen Himmel. Sie hatten es auf die Insel geschafft und konnten nun endlich auf Schatzsuche gehen, wenngleich noch immer dicke Luft zwischen den beiden Magiern herrschte. Cayra stand auf und machte sich dahingehend auch sogleich Luft, während die goldgelben Iriden des Halbgottes auf der Feline ruhten und ihr dabei aufmerksam zuhörte. Sie sagte felsenfest, dass sich nichts änderte und sie trotzdem die Leitung inne hatte, ganz gleich ob er der schwarze Blitz war oder nicht. Zufrieden schloss der Halbgott seine Augen, schenkte Cayra ein Lächeln und atmete tief durch. „Immerhin geht es ihr gut“, murmelte er und hievte sich dann auf die Beine. „Geht klar, Chef“, bestätigte er daraufhin und meinte es auch völlig ernst. Er hätte der Feline niemals das Kommando abgeschwatzt, es sei denn eine dunkle Gilde wäre hier aufmarschiert und die Situation hätte sich geändert, aber so etwas passierte hier ja nun nicht. Dann widmete sich das Duo dem Höhleneingang und die eigentliche Quest konnte weitergehen. Hätte Mareo gewusst, wie sehr er die Feline gekränkt hatte, dann hätte er sich darum gekümmert, aber so blieb ihm das verborgen. Die Illusionistin lenkte das Thema auf die Karte, da ihr der Ankunftsort schleierhaft vorkam.
„Keineswegs. Der eingezeichnete Weg hat uns genau hier her geführt, nur waren weder Klippen noch Strömung verzeichnet“, erklärte der Godslayer daraufhin also und wusch sich damit seine Hände in Unschuld. Sie hätten natürlich vorzeitig eine andere Route einschlagen können, um auf die Insel zu gelangen, aber dann hätten sie den Höhleneingang vermutlich auch nicht gefunden. Die Feline ging vor und Mareo folgte lächelnd, bis ihm plötzlich alle Gesichtszüge entgleisten. Cayra brachte nochmal den Katzenlaut zur Sprache und erklärte ihm, dass er sie damit vorhin als Bastard bezeichnet hatte. Erschrocken blieb Mareo stehen und sah der Feline hinterher, ehe er aufholte und schockierend mit den Händen gestikulierte. „Oh mein Gott. Das tut mir leid!“, entschuldigte er sich und kam gar nicht mehr zur Ruhe. „Ich wollte dich nicht beleidigen, ganz sicher nicht! Das war nur ein Scherz, weil du doch…eine Feline bist…das...das…“, stammelte er dann etwas überfordert, da er nicht wusste, ob er Cayra damit verletzt hatte oder eben nicht. Klar wollte er ihr eine kleine Lektion erteilen, weswegen man sorgfältig Partner für eine Quest auswählen sollte, aber ein persönliches Problem mit ihr hatte er doch überhaupt nicht.
„Tut mir leid, dass ich dich getäuscht habe“, fügte er dann noch an, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte. Er wollte kein böses Blut zwischen Cayra und sich haben, schließlich mochte er die Feline ja.
Die Fahrt zur Insel war definitiv nicht so verlaufen wie Cayra es sich vorgestellt hatte. Nicht nur hatte sich herausgestellt dass Mareo ein äußerst erfahrener und kompetenter Magier war, im Gegensatz zum simplen Anfänger, als der er sich dargestellt hatte, sondern oben drein hatte die Karte, die ihnen vom Auftraggeber gegeben wurde, sie zu einer felsigen, stürmischen Klippenwand geführt, an der die Beiden beinahe zermatscht wurden wären. Nach diesem stressigen Ereignis war es nur natürlich dass die Feen sich ausruhen mussten, vor Allem der Celeris der den Großteil der Arbeit gemacht hatte, und dann auch noch mit bloßen Händen die steile Felswand hoch gekraxelt war.
Trotzdem wurde es aber Zeit wieder in Bewegung zu kommen, und dafür gab es doch keine bessere Art und Weise für die Feline, als energisch ihre Position als Questleiterin zu bestärken. Es war erleichternd dass ihr Kollege dazu keinerlei Einwände äußerte, denn hätte er sich jetzt jener Position bemächtigt, hätte die Lunos so ziemlich nichts dagegen tun oder sagen können. Ihr war bewusst dass ihre Rolle als Leiterin somit ziemlich arbiträr war, jedoch mochte sie es das Sagen zu haben und wollte diese Gelegenheit um sich zu beweisen auch noch immer nutzen, somit war sie Mareo dankbar, dass er ihr weiterhin die Chance dazu gab. Als die Silberhaarige dann fragte ob er die Karte falsch gelesen habe, beteuerte er dieser genau gefolgt zu sein. Sie dachte einen Moment nach ob der Blitzmagier in Wahrheit nicht doch einen Fehler gemacht hatte, und nur die Schuld von schieben wollte, jedoch schien es ihr doch wahrscheinlicher, dass der adelige Auftraggeber beim kreieren der Karte einfach inkompetent gewesen war. "Ernsthaft? Der Schnösel hat ja echt Nerven..." ließ sie ihre Missgunst also verlauten, bevor es dann auch schon an das nächste Thema ging.
Als der Celeris sie wie aus dem nichts beleidigt hatte, war Cayra schon überrascht gewesen, aber fast genau so überrascht war sie jetzt auf seine Reaktion, als sie dies zur Sprache brachte. Es hatte ihr wirklich nichts ausgemacht, schließlich wusste der Blondschopf ja gar nicht was er sagte, und leere Schimpfwörter machten ihr sowieso nichts aus, es war viel kränkender für sie gewesen, dass sie auf die Lüge ihres Kollegen reingefallen war. Dieser schien die Situation jedoch alles andere als locker zu sehen. Während sie es als dummen aber witzigen Zufall abgetan hätte, begann Mareo jetzt ganz erschüttert sich zu entschuldigen und seine unschuldigen Absichten zu bezeugen, ein Anblick bei dem die Feline nicht anders konnte, als… zu lachen. "Krieg dich wieder ein, is nich schlimm. Sowas macht mir nix aus, und ich weiß doch dass du keine Katzensprache kannst." versuchte sie ihren Kollegen zu beruhigen. Das war für die Lunos wirklich keine Sache die sich zwischen die Beiden stellte. Als sie dann weitergingen, drehte sie sich allerdings mit einem schelmischen Grinsen nochmal zum Schwarzen Blitz um. "Aber wenn du dich trotzdem entschuldigen willst, kannst du natürlich extra viel Schatz für mich tragen." Schließlich sprach dieser dann auch nochmal etwas an, entschuldigte sich dafür sie getäuscht zu haben. Die Silberhaarige dachte einen Moment lang nach wie sie antworten sollte, und blickte dabei weiter neutral geradeaus in den Gang hinein, den sie gerade entlang schritten. Sie war wirklich geschockt von der Offenbarung gewesen, und es hatte ihrem Stolz auch einen ordentlichen Treffer verpasst, allerdings, wirklich böse bleiben konnte sie Mareo trotzdem nicht lange. Er hatte sich als wirklich mächtig herausgestellt, und das war unweigerlich eine gewaltige Hilfe auf dem Weg zur Insel gewesen, eine Hilfe ohne die sie es vielleicht nicht geschafft hätte, und außerdem war es letzten Endes auch ihre eigene Schuld, dass sie sich hatte austricksen lassen. Schließlich ergriff sie das Wort. "Ach… ich lüge auch manchmal. Und ich beschwer mich bestimmt nich drüber, dass du in echt gar nich so‘n lahmer Anfänger bist. Ein normaler Magier hätt uns bestimmt nich so schnell hierhin gebracht." beendete sie mit einem Zwinkern. Sie musste zugeben, es fühlte sich angenehm an die Spannungen zwischen sich und dem Celeris aus dem Weg zu räumen, denn eigentlich war er schon ganz korrekt.
So hatten die beiden Feen jetzt schon eine ganz schön weite Strecke hinter sich gebracht. Die Höhle windete sich zwar ganz schön während sie immer tiefer in den Berg eindrang, allerdings hatte es zum Glück nicht viele Weggabelungen gegeben und die Gänge waren für den größten Teil auch beit genug für Cayra. Allerdings sollten dies wohl nicht mehr so bleiben, denn vor den Beiden endete der breite Tunnel jetzt schlagartig, stattdessen führte nur ein Felsspalt weiter voran. Normalerweise hätte die Feline bei diesem Anblick ohne Umschweife angeordnet, einen anderen Weg lang zu gehen, allerdings konnte man bei genauerem Hinsehen etwas seltsames auf der anderen Seite des Felsspaltes erblicken. "Siehst du das auch?" Ein goldenes Glitzern und Funkeln, geradezu wie von einem Schatz. Die Lunos musste ängstlich schlucken, denn sie wusste was das jetzt hieß. Der enge Korridor schien nur ein Paar Meter lang und breit genug dass für sie und den Blondschopf sich durch zu zwängen, allerdings entstand schon beim purem Gedanken daran, dies zu tun, schon kalter Angstschweiß auf der Stirn der Teenagerin. Das würde eine ziemliche Überwindung werden, eine Überwindung auf den sie sich erst vorbereiten musste. "Geh du zuerst."
Die holprige Bootstour wurde mehr oder minder erfolgreich hinter sich gebracht, die Landung auf Crook Wither verlief auch etwas spartanisch und zu guter Letzt sollten sie alsbald feststellen, dass der Heimweg umständlich wurde. Aber auch dafür hatte der Halbgott bereits eine Idee parat, von der sich die Lunos jedoch überraschen lassen musste. Die anfänglichen Spannungen zwischen den beiden Magiern legten sich jedoch allmählich, denn Mareo verzichtete auf irgendwelche Spielchen und er gab Cayra natürlich auch weiterhin die Chance, diese Quest erfolgreich hinter sich zu bringen und zwar als Leiterin. Er würde dahingehend nur eingreifen, wenn ihr Leben auf dem Spiel stehen würde, ansonsten sollte sie die entsprechenden Erfahrungen einfach machen. Mareo hatte schließlich auch mal so angefangen und irgendwie musste man seinen Erfahrungsschatz ja auch ausbauen, sonst entwickelte man sich nicht weiter. Das kalte Wasser bot sich da eben einfach an.
Das Duo kam wieder auf die Beine, verteufelte kurz den Auftraggeber für diese blöde Route und schon setzten sie sich in Bewegung, um den Schatz zu bergen. Der Celeris prüfte kurz den Sitz des Rucksacks und folgte dann der katzenhaften Anführerin, die er allmählich immer mehr zu mögen anfing. Sie hatte irgendetwas an sich, was ich an sich selbst erinnerte. Als die Beleidigung zur Sprache kam, war Cayra entsprechend belustigt und Mareo völlig schockiert, schließlich hatte er nie die Absicht gehabt, sie derart zu beleidigen. Ihm fiel ein großer Stein vom Herzen, als Cayra ihm versicherte, dass alles gut war und sie ja wusste, dass er der Katzensprache nicht mächtig war. „Ihr Feline habt also tatsächlich eine Katzensprache, über die ihr euch verständigen könnt?“, fragte er im Umkehrschluss und schmunzelte. „Faszinierend“, fügte er an. Die Götter und damit auch die Halbgötter sprachen ebenfalls eine eigene Sprache, doch Mareo wusste nicht, dass er dieser mächtig war. Der schelmische Gesichtsausdruck der Feline lenkte ihn aber wieder auf das eigentliche Thema zurück. Er sollte extra viel Schatz tragen, wenn er sich entschuldigen wollte? Na gut, warum nicht!
Nun entschuldigte sich Mareo aber noch einmal richtig und zwar für das falsche Spiel, welches er zur Anfang gespielt hatte, um Cayra auszutricksen. Sie hatte ihre Lehre sicherlich gelernt und würde sich so schnell nicht noch einmal hinter das Licht führen lassen. Dass sich die Spannungen endlich legten, gefiel dem Halbgott natürlich sehr. Cayra schien ihm dahingehend verziehen zu haben und zwinkerte ihm sogar zu, was Mareo mit einem Lächeln quittierte. Vielleicht sollte er sich der Feline annehmen und aus ihr eine starke Feenkriegerin machen, schließlich schien sie großes Potential zu haben. „Dafür ist unser Boot zerstört“, entgegnete Mareo. Etwas, was er nicht verhindern konnte. „Aber keine Sorge. Ich werde dich heil zurück zur Gilde bringen, versprochen“, fügte Mareo noch lächelnd an. Sie war zwar die Leiterin der Quest, aber beschützen konnte er sie ja letztlich trotzdem. Ob vor Feinden, Schatzjagdkonkurrenz oder etwaigen Eventualitäten auf der Heimreise, völlig egal.
Die beiden Feen folgten dem breiten Gang und kamen dabei gut voran. Es war zwar durchaus einengend, aber noch breit genug, um vernünftig voran zu kommen. Es war eben eine klassische Höhle, die man nutzen konnte, um etwas zu verstecken. Je tiefer sie vordrangen, desto enger wurde die ganze Sache jedoch und schon war vorerst Stopp. Der Gang wurde verdammt eng und Mareo könnte sich gerade noch so da durch quetschen, wenn überhaupt. Die Feline hätte da deutlich größeres Glück, schließlich war sie kleiner und zierlicher. Ob ein anderer Weg in Frage käme? Das wurde zügig beantwortet, denn Cayra machte den Godslayer auf ein Funkeln aufmerksam. Es war golden, könnte also vom Schatz kommen. Mithilfe seines God’s Eye blickte er dorthin und konnte feststellen, dass sie am richtigen Ort waren. Seine Augen leuchteten leicht und Mareo war sich absolut sicher, dass sie den Schatz gefunden hatten. „Bingo“, kommentierte er also und reduzierte die Kraft seiner Augen wieder, ehe er zu Cayra sah.
Die Lunos wirkte sehr angespannt und schien ein wenig Angst davor zu haben, sich da durch zu zwängen und forderte daher, dass Mareo vor ging. Der Celeris konnte das gut nachempfinden, denn viele Menschen hatten Probleme mit engen Räumlichkeiten, deswegen hatte Mareo auch kein Problem damit, die Vorhut zu übernehmen. Behutsam legte er seine Hand auf die Schulter von Cayra und schenkte ihr ein Lächeln. „Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut“, erklärte er und meinte es auch so. Mithilfe seines God’s Eye prüfte er, inwieweit diese Höhle stabil war und inwieweit nicht, ehe er an beiden Händen schwarze Blitze entstehen ließ. Mithilfe von einigen kräftigen aber gezielten Schlägen, vergrößerte er kurzerhand den Durchgang, indem er ihn Meter für Meter beim vorangehen breiter schlug und ihr somit das beklemmende Gefühl hoffentlich nehmen konnte.
Auf der anderen Seite angekommen, ließ er die schwarzen Blitze versieben und er betrachtete den glorreichen Fund, den Cayra gemacht hatte. Aufmerksam sah er sich um und atmete dann tief durch. „Du kannst herkommen, hier ist alles sicher“, meinte er dann durch den nun weniger engen Korridor zurück zur Feline. Sollte sie sich selbst aussuchen, welche Teile vom Schatz Mareo für sie mitnehmen sollte und welche Teile sie dem Auftraggeber brachten.
Zauber:
Lightning God's Bullet Fist TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute (16 da Halbgott-Volksbonus) MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser simplen Technik lädt der Godslayer entweder eine, oder seine beiden Fäuste, mit schwarzen Blitzen auf und verstärkt dadurch die Kraft des physischen Angriffes um 1. Getroffene Stellen beim Gegner werden schwach betäubt, weshalb der Gegner das Gefühl hat, dass diese Stelle seines Körpers eingeschlafen wäre. Werden beide Fäuste aufgeladen, so bleibt der Manaverbrauch unverändert.
Mastery (Nahkampf): Mastery I: Kraft +1 auf physische Angriffe (einmal möglich) Mastery II: Anwendung auf beide Hände ohne Erhöhung der Kosten (einmal möglich)
Der Marsch durch die Höhlen von Crook Wither war kein schwerer Akt, so einfach wie den Gängen zu folgen war, aber dafür war er auch ziemlich eintönig. Da bot er sich doch glatt für eine Unterhaltung an, um bisherige Missverständnisse zwischen den beiden Magiern aus dem Weg zu Räumen, das erste davon die Sache mit dem Katzenlaut den Mareo von sich gegeben hatte. Sein verzweifeltes Herumgestammel war wirklich witzig gewesen, als Cayra erklärt hatte dass er etwas beleidigendes gesagt hatte, jedoch versicherte sie ihm dann auch schnell, dass sie ihm nicht böse war, worauf dem Celeris die Erleichterung nicht schwer anzusehen war. Er zeigte Interesse an ihrer Fähigkeit, Katzen zu verstehen, allerdings musste die Feline einen Moment lang über seine Frage nachdenken. Sie hatte sich noch nie, oder nur selten, aktiv Gedanken darüber gemacht, schließlich war es selbstverständlich für sie "Hmmm also, ich kann Katzen verstehen, und auch selbst ‘n Paar Katzengeräusche machen, aber… ich würd die eigentlich nich benutzen um mit anderen Felinen zu reden, und auch nich wirklich bei Katzen. Es is eher… keine Ahnung, manchmal kommt‘s einfach raus." Es fiel der Lunos etwas schwer, ihre Erfahrungen als Tiermensch in Worte zu fassen. Sie dachte nicht von sich selbst als jemand, mit einer Menschen- und einer Katzenseite, sie war einfach sie selbst, und beides gehörte gleichermaßen zu ihr dazu. Doch wenn sie darüber nachdachte gab es manchmal schon eine gewisse, teils seltsame Dualität, vor Allem wenn die Gesellschaft ins Spiel kam, die tierischere Verhaltensweisen oft in einem negativen Licht sah.
Dann entschuldigte der Blitzmagier sich erneut, dieses Mal für die Lüge die er der Silberhaarigen aufgetischt hatte, worauf sie erneut milde antwortete. Ihr war nicht danach, weiter auf dieser albernen Sache zu verweilen, dass Mareo eigentlich der Schwarze Blitz und nicht irgendein dahergelaufener Anfänger war, stattdessen würde sie in Zukunft vorsichtiger und aufmerksamer bei der Suche nach Questpartnern sein. Von der nächsten Sache sie der Blitzmagier sagte, wurde sie dann aber doch aufgebracht. Die Teenagerin blieb plötzlich stehen, der Mund weit offen von der schockenden Realisierung. "Fuck! Du hast recht!" Das Boot war zerstört! Wie sollten die Beiden denn bitte wieder zurück zum Festland kommen? Ihr Hirn begann schon in Overdrive zu gehen und veruchte sich irgendeine Möglichkeit auszudenken die Insel zu verlassen, da ergriff der Blondschopf allerdings erneut das Wort. "Wie?" Sein selbstbewusste Gemüt, mit dem er versprach sie wieder zur Gilde zu bringen, beruhigte Cayra etwas. Die Frage war nur, wie er beabsichtigte das anzustellen. Wusste er wie man ein Boot baut? Oder vielleicht hatte er irgendeinen hilfreichen Zauber auf Lager?
Schließlich hatten die Feen aller Anschein nach ihr Ziel erreicht. Der Schatz war nur wenige Meter entfernt, allerdings würde die Feline noch eine Herausforderung meistern müssen, um ihn zu erreichen. Sie orderte den Celeris als erstes durch den Felsspalt zu steigen, da sie noch einen Moment brauchte um sich mental zu beruhigen und darauf vorzubereiten, stattdessen legte er jetzt plötzlich die Hand auf ihre Schulter, und begann ihr gut zuzureden. Überrascht wanderte der Blick der Rotäugigen zu seiner Hand, bevor sie dann defensiv die Schulter wegzog. Sie hatte sich ihre Angst wohl anmerken lassen, dabei wollte sie doch eigentlich nicht, dass man sie so sah. Sie musste in Zukunft wirklich besser aufpassen. So verfluchte die Lunos sich innerlich selbst, während ihr Kollege dann doch den engen Gang betrat, worauf ihre Augen immer größer wurden als sie beobachtete, was folgte. Langsam aber sicher schlug der Blondschopf wiederholt gegen die Felswände, sodass immer mehr Gestein heraus bröckelte, und der Gang langsam merklich breiter wurde als zuvor. Am Ende war es der Silberhaarigen zwar noch immer enger, als ihr lieb war, aber auf jeden Fall besser als vorher. Sie stand ein Paar Sekunden lang nur baff da, unsicher wie sie verarbeiten sollte, was gerade eben geschehen war. Einerseits fragte sie sich, ob es überhaupt okay war, sich so helfen zu lassen, sich vor dieser ihr auferlegten Herausforderung zu drücken, aber andererseits war sie einfach nur dankbar, sich nicht so sehr durch zwängen zu müssen wie erwartet.
Nach einem tiefen ein- und ausatmen kniff die Teenagerin die Augen zu, und eilte dann durch den Gang. Die andere Seite war schnell erreicht, und so verflüchtigte sich die Spannung von ihrem Körper, als sie zum stehen kam und die glorreiche Szenerie vor sich erblickte. Sie konnte sich nicht einmal mehr bei ihrem Kollegen bedanken, da wurde sie auch schon komplett vom Anblick eingenommen. Die Magier befanden sich jetzt in einer großen Kammer, in dessen Mitte sich ein geradezu gewaltiger Berg von kostbarem Gold, Edelsteinen und Schmuck befand, umringt von mehreren kleineren in der Kammer verteilten Schatzbergen, durch die zum Teil sogar komplett der Boden verdeckt wurde. "Wow..." Cayra betrachtete den Schatz mit einem geradezu hypnotisierten Blick und einem immer breiter werdenden Lächeln, bevor sie aufgeregt auf den großen Berg in der Mitte des Raumes zulief, geradezu hinein sprang, und begann verspielt Hände voller Klunker in die Luft zu werfen. "Wooh! Wir haben‘s geschafft, wir haben den Schatz gefunden!" entkam es ihr begeistert und fast schon lachend. Die Feline war sich nicht sicher ob sie gerade träumte oder nicht, sie hätte niemals erwartet, in ihrem Leben einmal solch einen Anblick zu erleben, jedoch wollte sie es so oder so voll auskosten. Sie begann in dem Schatzberg herumzuwühlen, einfach um zu schauen was sie so alles finden konnte, und stand dann nach kurzer Zeit auf um Mareo anzublicken, jetzt mehr als ein Dutzend schwerer, funkelnder Ketten, Armbänder und Ringe angelegt. "Na, wie sie ich aus?" Die Lunos kicherte als sie auf ihren Kollegen zuging. "Dann lass uns jetzt ma die Taschen füllen." Sie deutete auf den Rucksack an Mareos Rücken und fing an sich den Schmuck abzustreifen um ihn hinein zu legen, und dann wurde die Tasche mit weiteren Kostbarkeiten voll gestopft, bis sie bis zum Rand gefüllt war. Erst als der Rucksack komplett beladen war, holte sie den Jutesack vom Auftraggeber heraus, sodass dieser ebenfalls gefüllt werden konnte.
Ein entspannter aber durchaus langweiliger Marsch durch die Höhle folgte, weswegen die beiden Fairy Tail Magier die Zeit nutzten, um einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Für Mareo war es schlimm gewesen, die Feline derart beleidigt zu haben, schließlich wollte er sich nur einen Scherz erlauben. Die Lunos war jedoch verständnisvoll genug, da Nachsicht zu zeigen und ihm das schlechte Gewissen abzunehmen, da der Celeris natürlich keine Katzensprache sprechen konnte. Auf seine Nachfrage hin, musterte er die Feline mit seinen goldgelben Iriden, während diese darüber nachdachte. Aufmerksam lauschte er den Worten seiner Kameradin, welche ihm versuchte, diese Erfahrung als Tiermensch näher zu bringen. Offenbar war es eine völlig unbewusste Befähigung und wurde wohl auch nicht all zu oft angewendet. „Ich verstehe“, entgegnete der Halbgott also und schmunzelte. „Trotzdem sehr cool“, fügte er an und kicherte amüsiert. Das Cayra etwas so cooles konnte, verschaffte ihr gleich ein paar weitere Sympathiepunkte. Allgemein war sie ihm sympathisch, da sie ihn an sich selbst erinnerte. Auch Mareo war anfangs so, wurde vom Gildenmeister aber in die richtigen Bahnen gelenkt.
Die Thematik bezüglich seiner Täuschung war schnell abgehandelt und auch dort entspannte sich das Verhältnis zwischen den beiden Magierin deutlich, was für eine Fortführung der Quest natürlich unheimlich vorteilhaft war. Cayra behielt weiterhin die Leitung inne und gab den Ton an, während Mareo der Mann für die Arbeit wurde. Für den Blondschopf war das überhaupt kein Problem, weswegen er sich dahingehend gern engagierte. Die Sache mit dem Boot brachte jedoch kurz Panik bei der Lunos auf, doch Mareo konnte sie etwas beruhigen. Er hatte ihr versprochen, sie heil zurück zur Gilde zu bringen und daran würde er sich auch halten. Eine Idee dazu hatte er auch schon, schließlich bot der Wald hier viel Holz und anderweitiges Material. Es würde dennoch wieder eine sehr holprige Fahrt werden, so viel konnte er bereits versprechen, aber es half nicht. „Ich baue uns ein Floß. Die Antriebskraft kennst du ja schon“, erzählte Mareo also, während er verschmitzt grinste. Die arme Feline.
Wiedergefunden hatte sich das Duo letztlich dann vor einer Felsspalte, die ziemlich eng war, aber dennoch ein Durchzwängen ermöglicht hatte. Dort hinter befand sich der gesuchte Schatz und doch gab es eben noch diese letzte Hürde zu überwinden, zumindest für die Anführerin des Teams. Der Celeris legte eine Hand auf ihre Schulter und versuchte ihr erneut beizustehen, allerdings zog sie defensiv die Schulter zurück. Ihr war es offenbar unangenehm, dass er ihre Angst bemerkt hatte, doch daran störte sich Mareo keineswegs. Er war selbst mal jung und unerfahren, zumal auch er Dinge hatte, die ihm Angst bereiteten. Dennoch respektierte er die Feline und nahm seine Hand zurück, ehe er sich um die Verbreiterung des Gangs widmete. Mithilfe seiner Blitzfäuste zerschmetterte Fels für Fels, bis der Gang breit genug war und er einfach aufrecht hindurch spazieren konnte. Auf der anderen Seite sicherte der Halbgott dann alles ab und sah sich um, bevor er dann Cayra dazu rief.
Die Feline war hin und weg von diesem Fund und verlieh dem auch entsprechenden Ausdruck. Das breite Grinsen, ihre aufgedrehte Art, unverkennbar. „Du hast es geschafft.“ Der Halbgott erwischte sich dabei, wie er das Mädchen lächelnd dabei beobachtete, die gegenwärtig anfing, sich ein paar Klunker umzulegen. Der Godslayer konnte es sich nicht erklären, aber irgendetwas löste die junge Dame in ihm aus, was auch Zahar in ihm erreicht hatte. Es war eine Art der Fürsorge und ein Verantwortungsgefühl. Erst als Cayra ihn ansprach, war er wieder gänzlich fokussiert. „Steht dir gut!“, lachte er amüsiert und ließ die Lunos dann den Fund im Rucksack verschwinden. Er nahm ihn vom Rücken und öffnete ihn gänzlich, damit sie den Rucksack auch ordentlich befüllen konnten. Auch Mareo hatte das eine oder andere Schmuckstück erblickt und eingepackt, doch die Masse des Schatzes war natürlich für Cayra vorgesehen. Erst als der Rucksack randvoll war, wurde der Jutebeutel des Auftraggebers mit Schätzen befüllt, schließlich hatte sie ja einen Auftrag zu erledigen. Dank ihrer Illusionsmagie, konnten sie den Rucksack dann auch wieder verschleiern, sobald sie auf den Untergebenen des Auftraggebers trafen. Mareo schnallte den Jutesack auf das Kopfstück des prall gefüllten Rucksacks und schulterte das schwere Teil dann wieder. Das Zeug wog eine ganze Menge, aber Mareo war stark genug, den Rucksack mitzuführen. Er hatte dahingehend schon wesentlich schlimmere Herausforderungen gemeistert.
„Gut. Den Schatz haben wir“, stellte Mareo dann zufrieden fest, nachdem alles eingeräumt wurde, was möglich war. „Und zurück zur Küste?“, fragte er dann sogleich die Leiterin der Quest. Grundsätzlich wusste er ja, was nun kam, aber es war an Cayra zu entscheiden, was nun Phase war.
"Ja, ich weiß." Ein schelmisches, selbstgefälliges Grinsen erschien im Gesicht von Cayra, als ihr Kollege auf ihre Erklärung bezüglich der Katzensprache antwortete. Es stimmte, sie war schon ziemlich cool, und es war immer schön zu sehen wenn andere Leute das auch erkannten. Zumal sie das Gefühl ihrem Kollegen gegenüber auch erwiderte. Als dann das nächste Thema aufkam wurde sie jedoch geschockt. So stressig wie die Bootsfahrt und die Landung auf der Insel gewesen war, hatte die Feline hinterher gar nicht mehr darüber nachgedacht, was mit dem Boot geschehen war. Es war an einem Felsen zerschellt, was Bedeutete dass die Beiden keinen Weg zum Festland hatten und auf der Insel festsaßen. Zum Glück schien Mareo eine Lösung parat zu haben, er wusste wie man ein Floß baute. Erleichtert seufzte die Rotäugige als sie das hörte, und ging dann wieder weiter den Gang entlang. "Was hätt ich nur ohne dich gemacht?" Ja, es war schon ein ziemlicher Glückstreffer gewesen, dass sie sich den Schwarzen Blitz für eine Quest ausgesucht hatte, und dass er sich dann auch noch entschieden hatte sie zu begleiten. Mit einem durchschnittlichen Magier wären die Dinge sicher nicht so glatt gelaufen wie bis jetzt. Gut, vielleicht war "glatt" nicht ganz das richtige Wort, aber sie waren beide unversehrt auf der Insel angekommen, und würden es voraussichtlich auch unversehrt wieder zurück schaffen. Das ließ die Lunos nachdenken, was hatte sie selbst eigentlich bisher getan? Dem Celeris Befehle gegeben und sich von ihm herumkutschieren lassen, aber selbst beigetragen hatte sie eigentlich nichts wirklich. Hatte sie es da überhaupt verdient sich die Questleiterin zu nennen, wenn ihr Kollege die ganze Arbeit machte? Sie musste sich wohl Mühe geben, sich so nützlich zu machen wie möglich, und in Zukunft härter daran arbeiten ihre eigenen Fähigkeiten zu verbessern.
Trotz dieses Entschlusses sollte es allerdings nicht mehr lange dauern, bis sie erneut Hilfe brauchte. Ohne überhaupt erst danach gefragt zu werden, begann Mareo gegen die Wand des Felsspalts zu schlagen, um ihn breit genug für die Silberhaarige zu machen. Und kaum hatte sie sich von dieser Überraschung erholt, folgte auch schon die nächste, als sie den gewaltigen Schatz zu Gesicht bekam. Es machte ihr wirklich Spaß herumzuwühlen und zu schauen, was sie alles für coole und eigenartige Klunker finden konnte, auch wenn sie diese nicht behalten konnte. Sie würde sie irgendwo verkaufen um an Geld zu kommen, aber vielleicht konnte sie ja ein, zwei Sachen für Johannah behalten. Mareo hingegen schien gelassener mit dem Fund umzugehen, allerdings war es der Teenagerin gerade egal, wenn sie etwas kindisch wirkte. Wie sollte man bei solch einem gewaltigen Schatz denn bitte nicht euphorisch sein? Der Blondschopf schien ihren neuen Look gut zu finden, und so begannen die Beiden dann, ihre Taschen mit Klunkern zu füllen. Zuerst ihr eigener Rucksack, versteht sich, und danach der Jutesack des Auftraggebers. Als sie fertig waren, hatten sie gerade mal ein Bruchteil des Schatzes an sich genommen, was hieß dass noch genug für weitere Gruppen von Schatzsuchern übrig war. Ob sie selbst vielleicht noch einmal zur Insel reisen können würde um sich noch mehr vom Schatz zu holen? Ohne Boot oder dergleichen würde das auf jeden Fall schwierig werden.
Schließlich waren die Feen fertig damit, sich die Taschen zu füllen, und so gerne Cayra noch im Schatz herumgetollt hätte, war es doch an der Zeit sich wieder zum Festland zu begeben. Noch ein letztes Mal prägte sie sich den Anblick ein, bevor die Beiden sich dann in einen der mehreren Gänge begaben, die an der großen Kammer angrenzten, um nach einem Ausgang zu suchen. Es dauerte etwas, die Tunnel wandten sich jetzt nicht weniger als zuvor, und ein Paar Mal landeten sie in einer Sackgasse, aber schließlich erblickten sie ein Licht in der Ferne, und fanden dann aus dem Höhlensystem heraus. Darauf folgte der Abstieg von der Seite des Berges zur Küste der Insel, wo sie sich einen ruhigen Strand mit viel Holz in der Nähe suchten, um das Floß zu bauen. Die Feline hatte keine Ahnung wie das funktionierte und musste deswegen den Anweisungen vom Celeris folgen, zumal die physische Arbeit wirklich anstrengend war, aber nach einiger Zeit hatten sie es dann geschafft. Die Lunos wischte zufrieden den Schweiß von der Stirn, als sie das Floß betrachtete. Langsam schien es Abends zu werden, was an der rötlichen Färbung des Himmels am Horizont zu sehen war, was bedeutete dass die Beiden sich zeitnah auf den Weg machen sollten, wenn sie nicht im Dunkeln auf dem Meer treiben wollten. Sie sah zu ihrem Kollegen herüber. "Du hast noch so ‘ne Pille? Was genau war das eigentlich?" Nach der Bootsfahrt war die Silberhaarige gar nicht mehr dazu gekommen, sich über die Kapsel zu erkundigen, aber so plötzlich wie der Blondschopf vorhin durch deren Einnahme seine Reisekrankheit überwunden hatte, hatte sie durchaus ihr Interesse geweckt.
Natürlich freute sich der Celeris darüber, dass Cayra mit ihrer Wahl bezüglich des Questpartners allmählich wirklich zufrieden und glücklich war. Es hätte auch anders kommen können, aber Mareo war sich sicher, dass sie diese Lektion nun wirklich gelernt hatte und damit war das Thema durch. Je weiter sie durch das Höhlensystem spazierten, desto besser verstanden sich die beiden Magier auch. Sie konnten sich normal unterhalten und entsprechend Bewunderung füreinander aufbringen, was insbesondere für die Zukunft natürlich vielversprechend war. Nur ungern hätte Mareo ein langfristig schlechtes Verhältnis zur Feline, die in ihm irgendwie das Gefühl auslöste, sich ihrer ein wenig anzunehmen. Die junge Dame hatte offenbar ein Päckchen zu tragen, aber er konnte keineswegs erahnen welches. Seine göttlichen Augen hatten ihm lediglich jenes verraten, denn er konnte stets mehr sehen und erkennen, als ein gewöhnlicher Mensch es jemals könnte. Beim Schatz angekommen, hatte er auch erkannt, dass enge Räume wirklich nichts für sie waren und entschied sich kurzerhand dazu, den Gang mithilfe seiner Kräfte entsprechend zu verbreitern. Die Feline hätte sich zwar durchquetschen können, aber er wollte nicht, dass sie sich irgendwie unbehaglich fühlte.
Letztlich hatten sie diese Schatzkammer erfolgreich aufgefunden und ihren eigenen Rucksack proppevoll gestopft. Eigentlich war Mareo kein Fan davon, sich einfach selbst zu bereichern, aber es war wirklich genug Schatz da und vermissen würde es ja letztlich auch niemand. Der randvolle Rucksack landete wieder auf seinem Rücken und der Jutebeutel des Auftraggebers wurde reichlich befüllt. Es war wirklich reichlich Schatz da und der Celeris wollte die Feline für ihren Mut belohnen, daher unterstütze er ihr Vorhaben der habgierigen Selbstbereicherung natürlich entsprechend, in dem er sich selbst auch ein paar Dinge einsteckte. Sie hatten ganze Arbeit geleistet und den Auftrag so gut wie erledigt, allerdings kam der schwierige Teil natürlich erst noch. Sie verließen die Höhle wieder, verliefen sich dabei ein paar Mal und schafften es letztlich wieder hinaus an die Stelle, wo sie gelandet waren. Die Strömungen waren noch immer sehr stark, doch mithilfe seines Zaubers konnte er das Floß durchaus darüber hinweg bewegen. Die Rückfahrt sollte eben nicht minder holprig werden, als die Hinfahrt. Doch vorerst mussten sie ein Floß bauen. Sie sammelten Holz, schnürten Seile zusammen und nutzten die vorhandenen Ressourcen der Natur, um ein provisorisches Floß zu bauen.
Allmählich wurde es Abend, denn die rötliche Dämmerung kündigte das Ende des Tages an. Sie hatten gerade noch rechtzeitig das Floß fertigstellen können, doch sollten sie sich nunmehr sputen, um die Überfahrt noch mit möglichst viel Helligkeit bewerkstelligt zu bekommen. Cayra wandte sich an den schwarzen Blitz und fragte nach dieser Pille. Sie waren unheimlich selten, kosteten ein Vermögen und waren schwer zu beschaffen, daher musste er sorgfältig damit umgehen. Er brauchte sie allerdings ein weiteres Mal, weswegen er die Pillen hervorholte. „Das sind kleine Lacrima-Kapseln, die eine sehr spezielle und seltene Windmagie enthalten“, erklärte Mareo. „Diese heilen mich vorübergehend von meiner Reisekrankheit, beherbergen jedoch eine Nebenwirkung, wenn ich mehr als eine einnehme“, fügte er an und lächelte. Dann warf er die zweite Pille ein und verstaute die Pillen wieder in seiner Tasche. Er kontrollierte den Festsitz des Rucksacks und des Jutebeutels, damit während der holprigen Fahrt auch ja nichts verloren ging.
„Halt dich gut fest, Cayra“, lächelte Mareo und gab der Feline ausreichend Zeit, sich vorzubereiten. Das Floß trieb bereits auf dem Wasser und bewegte sich dann der Strömung relativ holprig hin und her. Nachdem Mareo das Signal bekam, dass sie bereit war, wandte er sich nach hinten und holte tief Luft. Erneut ließ der Halbgott einen gewaltigen Blitzstrahl frei, der das Floß antrieb und wie eine Rakete über die Wasseroberfläche schießen ließ. Da das Floß deutlich weniger Tiefgang hatte als das vorherige Boot, bewegten sie sich deutlich schneller voran und kamen der Küste des Festlandes immer näher. Und obwohl der Blitzstrahl langsam versiebte, hatten sie ein solches Tempo drauf, dass ein Abbremsen gar nicht so leicht werden würde. Hoffentlich konnte Cayra ihm diese Bootstouren irgendwann verzeihen.
Lightning God's Bellow TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: III ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 125 (100 da Halbgott-Volksbonus) MAX. REICHWEITE: 25 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7 BESCHREIBUNG: Hierfür atmet der Godslayer tief ein, konzentriert gleichzeitig Blitzmagie in seinen Lungen und stößt beim Ausatmen schließlich einen Blitzatem aus schwarzen Blitzen aus. Dieser Blitzatem wird selbst über Distanz nicht schwächer und erreicht eine Geschwindigkeit, die der Willenskraft des Anwenders bis zu Level 9 entspricht. Der Durchmesser des schwarzen Blitzatems beträgt 5 Meter.
Beherrschung: Willenskraft Level 9: Der Durchmesser beträgt nun 10 Meter
Alles in Allem war die Quest ja echt gut gelaufen. Sie hatte Mareo getroffen, der echt korrekt war, konnte die Leitung übernehmen, und hatte dann ohne große Probleme den Schatz gefunden. Da würde es auch keine große Herausforderung mehr werden, nach Liesfelden zurückzukehren und dem Auftraggeber seinen Anteil zu geben. Cayra konnte es gar nicht abwarten zu sehen, wie viel Geld sie für die Klunker kriegen würde. Nachdem die Beiden Magier den Schatz bewundert und sich die Taschen vollgestopft hatten, machten sie sich dann also daran, einen Weg aus diesem Höhlensystem zu finden, was ihnen ohne große Vorkommnisse gelang. Es war ziemlich beeindruckend wie der Celeris sowohl den Rucksack als auch den Jutesack tragen konnte, obwohl beide doch bis oben hin gefüllt waren. Auch das Bauen des Floßes lief flüssig, sodass sie noch vor Einbruch der Nacht fertig waren. Die Feline erkundigte sich nach der Kapsel die ihr Kollege eingenommen hatte um die Seekrankheit zu überwinden, welcher dann erklärte dass es ein Lacrima war dass eine spezielle Windmagie enthielt. Wie Windmagie dazu in der Lage war Reisekrankheit zu heilen, konnte die Lunos sich zwar nicht wirklich erklären, allerdings war es nichts ungewöhnliches dass Magie manchmal mehr konnte als sie erwartete. Sie war außerdem neugierig was wohl die Nebenwirkung war von der der Blondschopf erzählte, aber sie wollte jetzt lieber losfahren bevor es dunkel wurde, anstatt lange weiter zu reden. Und sie würde dann ja sowieso sehen worin diese bestand. Somit begaben die Beiden sich auf das Floß. Der Rucksack und Jutebeutel wurden ordentlich gesichert und die Weißhaarige hielt sich fest um nicht ins Wasser zu fallen. Mit einem Daumen nach oben signalisierte sie dass sie bereit war, und nur einen Moment später schoss erneut der große Blitzstrahl aus Mareos Mund, und ließ das Floß wie der Wind über die Wellen fliegen. Auch dieses mal konnte die Teenagerin sich einen Schrei am Anfang nicht verkneifen, jedoch bildete sich dieses Mal, im Gegensatz zu ersten Überfahrt, ein Lächeln in ihrem Gesicht. Wenn man von der Geschwindigkeit des Bootes nicht komplett überrascht wurde, machte es ja fast schon Spaß so über das Wasser zu reisen.
Die Landung am Festland verlief etwas holprig, schließlich war es nicht gerade einfach ein Floß, das wie eine Rakete über das Wasser flog, irgendwie abzubremsen, aber keine der Feen hatte sich verletzt, und vom Schatz war auch nichts verloren gegangen. Sie waren nicht weit von Liesfelden an Land gegangen, und so kamen sie schnell wieder im Gasthaus an, wo der Auftraggeber wartete. Das Zweite treffen mit diesem verlief ebenfalls relativ reibungslos, der Jutesack wurde übergeben, es sich über die Karte aufgeregt, und dann wurde sich schließlich verabschiedet. Der Butler schien dem Rucksack gegenüber skeptisch, schien aber keinen Anlass haben zu denken, dass sich darin tatsächlich etwas vom Schatz befand, anstatt der Reiseausrüstung die Cayra im mittels ihrer Magie vorgaukelte. Als die Magier den Laden verlassen hatten, gab sie dem Celeris ein High-Five. Zu ihrer Überraschung wollte dieser nur ein Paar Ketten und Ringe vom Schatz abhaben, denn so stark und nützlich wie er sich bewiesen hatte, hätte sie nur schwer dagegen argumentieren können, hätte er Fifty-Fifty verlangt, jedoch war es sowieso von Anfang an ihre Absicht gewesen so viel wie möglich selbst zu behalten, sodass sie keinen Grund hatte sich zu beschweren. Kurz nachdem die Beiden zur Heimreise angetreten waren, zeigte sich dann auch schon die Nebenwirkung von der der Blondschopf erzählt hatte, als die Wirkung der Kapsel nachließ und er begann starke Muskelkrämpfe zu bekommen, oben drauf zu seiner Reisekrankheit. Für die Feline war es unangenehm ihren Kollegen die gesamte Rückfahrt lang dadurch leiden zu sehen, wo er ja schon den Großteil der Arbeit gemacht hatte, allerdings konnte nichts wirklich für ihn tun, bis auf ihm vom Bahnhof zurückzuhelfen, nachdem sie wieder in Magnolia Town angekommen waren. Schließlich verabschiedeten sie sich, und die Lunos begab sich mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken durch die inzwischen dunklen Straßen der Stadt nach Hause, müde aber zuversichtlich.
Lash verfluchte seine verdammte Augenklappe. Oh, er hörte die anderen drei über die Insel sprechen, aber sehen tat er sie nicht, obwohl er sie gerade aktivierte. Der Stofffetzen war trotz seiner Magie, seinem Willen nicht in der Lage, ihm wirklich detaillierte Bilder zu schenken. Es war ein etwas verschwommener Anblick, als wäre er kurzsichtig. In Grautönen, hieß graues Meer, grauer Himmel, graue Insel. Irgendwo dort draußen war ein dunkler Fleck, aber ob es eine Insel oder ein Schiff war, konnte der Engel unmöglich sagen. Zu undeutlich in Helligkeitsstufen. So musste er den Worten der anderen Glauben schenken. Die Crook Wither Insel. Lash war der Name vage ein Begriff. Er hatte ihn schon einmal gehört, aber das war länger her als der Fischer alt war und die Erinnerung weder wichtig noch eindringlich genug, dass er noch wusste, woher oder wer der Mann gewesen war, hätte es die Quest ihm nicht verraten. Je näher sie kamen, umso deutlicher konnte auch Lash etwas erkennen. Die Küste, die Berge, viel grau dazwischen. Die Wellen brandeten laut gegen die großen Felsen. Es war nur Olafs Erfahrung und Instinkt zu verdanken, dass sie nicht kenterten, sondern um die Felsen herumschifften. Wohl fühlte er sich trotzdem nicht. Lash konnte schwimmen, aber er wollte sich nicht das Genick an einem Felsen brechen und bei einer Quest auf dem verdammten Meer absaufen. Nach seiner Geschichte wäre verdammt viel peinlich, wenn er dabei draufginge und das gehörte definitiv dazu. Álvaro stellte eine Frage und Lash drehte sich zu dem Fischer um. Das war ein guter Punkt. Obwohl er es gewohnt war, wortwörtlich blind in Situationen zu laufen, war es nicht schlecht zu wissen, womit sie es zu tun hatten. Der Engel hob bei Olafs Anmerkung die linke Augenbraue. „Ah, dann sieh besser zu, dass wir davor nicht absaufen. Es wäre echt schade um deine Geschichte“, meinte er sarkastisch. Lash war ein gutes Beispiel für: Was der Engel nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Allerdings hatte Olaf zugegeben, dass es noch mehr gab und Geduld war nicht gerade die Stärke des Alten. Zum Glück der Gruppe erreichten sie den Strand und zogen das Boot aus dem Wasser. „Das reicht die Entfernung mit der Flut?“, fragte Lash skeptisch und betrachtete das Boot. Olaf nickte, erklärte, dass das Wasser im momentanen Zustand nur noch wenig steigen würde. Missmutig musste er das dem Fischer überlassen. Er hatte selbst wenig Ahnung von Schiffen, Ebbe und Flucht.
Sie machten sich auf den Weg, die Felsen hinauf in Richtung des dunklen Waldes. Lashs Haut kippelte unbehaglich. Er hasste das, hasste das Gefühl beobachtet zu werden, das Gefühl von Gefahr, dass noch nicht greifbar war. Er mochte seine Gegner in Fleisch und Blut vor sich. Selbst mit Flint würde er lieber kämpfen als mit etwas so … unfassbares. Auf die Aufforderung des Katers hin, verzog Olaf das Gesicht zu einer möglichst unschuldigen Miene. „Diese anderen Leute, die ihn auch haben wollen … sind vermutlich nicht so nett. Und gut auf mich zu sprechen“, begann er etwas schuldbewusst. „Ich habe vielleicht etwas damit geprahlt, was ich mich davon alles leisten kann. Und nicht alle von ihnen, äh, sind gute Männer. Ihr wisst schon, wie es eben ist. Mit Seemännern und Piraten …“ Lash hatte seit der Augenklappe gleichsam Hass und Mitleid für die Piraten entwickelt. Hass, weil er oft für einen gehalten wurde. Mitleid, weil man mit ihm nicht gut umging, sobald der Verdacht im Raum stand. Ihm selbst ging es nicht sonderlich nahe, nervte ihn nur, aber früher hätte ihn das viele Misstrauen fertig gemacht. Das Schicksal hatte einen anderen Weg gefunden, Lasciel zu brechen. Sie hatten den Waldrand erreicht. Mit Olaf an der Spitze kamen sie rasch vorwärts, kannte er den Weg doch. „Sie könnten verhindern, dass jemand an den Schatz kommt. Beschützen ihn gegen uns, ihr wisst schon“, fuhr Olaf fort und Lash brummte verärgert in seine etwas ungleich rasierten Bartstoppel. „Wir sollen dich hineinschlagen?“, fasste er zusammen und nach kurzer Pause nickte der Fischer. Großartig. Hoffentlich würden sie wirklich jemanden treffen, an dem der Alte seinen Frust auslassen konnte. „Wie sieht es mit euch aus? Könnt ihr das?“, wandte er sich ohne Umschweife an Àlvaro und Solomon. Smalltalk oder diskutieren wenn Änderungen nicht möglich waren, gehörten nicht zu Lasciels Benehmen, so ging er mit seiner Frage direkt darauf ein, was seine Begleiter beitragen konnten.
Dieses Zwinkern. Diese flapsigen Sprüche. Álvaro wusste sofort, dass das nicht der wahre Grund war und bekam die Bestätigung auch einige Momente später von Olaf selbst. Den Rest später. Was für eine verschissene Aussage. Auch Lasciel schien das so zu sehen und bereits in Heather Town hatte Olaf etwas ähnliches gesagt. Álvaro war gern vorbereitet und wenn sie am Ufer direkt ein Volley giftiger Pfeile erwartete oder ihnen gleich der Kopf abgeschlagen wurde, half ihm die Information dann auch nicht mehr. „Hmpf.“ Er hatte aber genauso wenig Lust, sich in eine tiefere Diskussion mit dem alten Seemann zu stürzen, weshalb er sich mit der Antwort zufrieden gab. Im Zweifelsfall wählte er dann doch lieber Tod durch Gift oder Enthauptung als Tod durch Seemannsgarn.
Still begleitete er also den restlichen Weg bis zur Insel und schaute sich skeptisch um, als er seine Füße auf den sandigen Boden am Stand von Crook Wither setzte. „Keine Pfeile und der Kopf ist auch noch dran…“, flüsterte er vor sich hin und entschied, dass Solomon, Lasciel und Olaf schon ausreichten, um das Boot an Land zu ziehen. Er richtete seinen Blick lieber auf die Waldgrenze, denn er war immer noch nicht überzeugt davon, dass sie hier einfach nur einen riesigen Schatz verladen und dann verschwinden würden. Scheinbar schien die gesamte Gruppe von dieser Frage herumgetrieben zu werden, denn diesmal war es Solomon, der das Thema zurückbrachte, was Olaf ihnen vorenthielt. Dieses Mal wurden sie immerhin nicht auf später vertröstet, auch wenn Olaf wieder ein rhetorisches Ballett vollzog, um die schwere der vorenthaltenen Informationen abzumildern. Es war wie Álvaro bereits vermutet hatte: Die Quest war kein simples rein und wieder raus, sondern mehr ein Durchschlagen. So eine nervige Scheiße. Álvaro hatte immer noch keine Lust darauf zu kämpfen. Er fürchtete sich vor dem Álvaro, der dann zum Vorschein kam. Aber änderte die Information etwas? Oder hätte sie etwas geändert, wenn er sie bereits in Heather Town erhalten hätte? Vermutlich nicht. Álvaro brauchte die Kohle dringend für einen höheren Zweck, für den Schutz seiner Prinzessin – und erstmal auch um überhaupt wieder nach Maldina Town zu kommen. Dort würden ihn irgendwann weitere Kämpfe erwarten, also war es sinnvoll, wenn er vorher einen Umgang mit seiner Angst fand. Er musste kampfbereit werden. Also gab es auch keinen richtigen Grund sich bei Olaf zu beschweren. Klar wäre es nett gewesen die Information vorher zu haben, aber schlussendlich änderte es nichts und solange Olaf anständig bezahlte, wären sicher alle zufrieden zumal scheinbar alle vermutet hatten, dass mehr hinter der Quest steckte.
Lasciel schien die Sache pragmatisch zu sehen. Es gefiel ihm, dass der mysteriöse Mann sich immer auf das wesentliche konzentrierte und keine Unnötige Zeit verschwendete. Während die Gruppe also die Waldgrenze überschritt, machte Álvaro sich daran die Frage des Einäugigen zu beantworten. Dabei baute er jedoch keinen Blickkontakt auf, sondern behielt weiterhin seine Umgebung im Blick. Ein Wald war ein guter Ort für einen Hinterhalt und jetzt wussten sie schließlich, dass die Insel ein paar Überraschungen für sie bereithielt. Zusätzlich streifte er sich bereits die Jacke vom Leib um warf sie sich über seine Schulter. „In Dinge hineinschlagen ist meine Spezialität.“ Er hob seine rechte Hand und ballte eine Faust, was die Ärmel seines langen Oberteils in Spannung versetzte. Genau wie Lasciel, sparte Álvaro gern an Worten und er hielt die Frage damit für ausreichend beantwortet. Außerdem waren sie bereits mitten im Geschehen. Wenn der Job es erforderte, dann mussten sie das jetzt können oder sie würden den Löffel abgeben. Álvaro ging davon aus, dass Lasciel die Frage bereits damit beantwortet hatte, dass er sie überhaupt gestellt hatte. Somit war nun Solomon an der Reihe, der am wenigsten danach aussah, als würde er in einem Kampf sonderlich viel ausrichten. Aber im Magierbusiness sagte Optik wenig aus. So viel wusste Álvaro.
Olaf mochte es sehr blumig ausdrücken (für Seefahrer-Standards blumig), aber tatsächlich hatte er ihnen etwas verschwiegen. Interessanterweise formulierte der Fischer ihre Gegner nicht als "Konkurrenten" (womit Solomon gerechnet hatte), sondern sagte, dass sie den Schatz vor dem Quartett "schützen" würden. Warum würden sie ihn denn nicht selbst mitnehmen? Ein Rennen zum sprichwörtlichen Kreuz auf dem Boden ergab für den Kater mehr Sinn (und war auch klassischer für ein Piratenschatz-Abenteuer). Aber gut, so war das ganze natürlich einfacher. Wenn die Seeräuber und sonstigen Gauner ihnen nicht zuvorkommen wollten, sondern sich ihnen in den Weg stellten... Lasciel und Álvaro hatten es mit "Hineinschlagen" sehr gut getroffen. Kein Rennen, sondern einfach ein Gefecht (nachdem sie den sie vermutlich erwartenden Überfall überstanden hatten). Das nahm doch, abgesehen von der tödlichen Gefahr (und war es ohne diese wirklich ein Abenteuer?), gleich den Stress etwas weg. Solomon grinste und knackte mit den Fingerknöcheln. Sich mit Leuten zu prügeln war nicht sein beliebtestes Fachgebiet, aber die Heavenly Body Magic war aus gutem Grund eine prädominant offensive Magie! (Und der Kater verstand auch ohne Zauber etwas vom Kämpfen.) "Worauf warten wir dann? Es soll uns ja keiner zuvor kommen!" Olaf nickte grinsend. "Recht hat er! Auf geht's!" Und sie stapften den Strand hinauf zur Waldgrenze. Dabei scheute Solomon sich nicht, vorauszugehen (Olaf ließ sich sehr rasch zurück in die Nachhut fallen). Wenn es gleich zum Säbelrassen und Kugel-Fliegen und "Hineinschlagen" kam wollte Solomon nichts von der Action verpassen. Und so abgebrüht wie Lasciel und Álvaro sich gaben... Nun, der Kater wollte vermeiden, dass das ganze Abenteuer ohne ihn stattfand.
Wider Erwarten (wäre es taktisch nicht klug gewesen vom Schutz des Waldes heraus auf sie zu schießen?) erreichten sie den Waldrand unbehelligt. Hoch ragten die Bäume vor dem Kater auf und unter dem dichten Blätterdach herrschte eine bedrückende Dunkelheit. Kein Baum glich dem anderen, ein wilder Mischwald und trotzdem war sich Solomon sicher, dass er nach nur wenigen Schritten bereits die Orientierung verlieren würde. Und es war so still... Nur das Rauschen des Meeres hinter ihnen konnte Solomon hören. Diese ganze Insel war unheimlich. Solomon rollte seine Schultern. Er schätze sich als eine mutige Person ein, aber hier wurde ihm doch etwas mulmig. Und darin warten vermutlich Piraten auf uns... Ein ordentliches Abenteuer. Genau wie er es sich erhofft hatte. Er hätte eine Laterne mitbringen sollen. Solomon blickte zu Olaf. "Sie finden sich darin zurecht?" "Oh ja, keine Sorge! Ich kenne den Weg. Man muss nur dem Ruf des Schatzes folgen!" Olaf grinste über Solomons offene Verwunderung. (War das vielleicht mehr Seemannsgarn? Irgendein geflügeltes Wort?) "Hier entlang! Ihr werdet schon sehen was ich meine."
Lash schnaubte leise. Zum Glück war sein Kopf noch da, wo er war. Auch wenn der Engel es gerne vermied, sich im Spiegel anzusehen, so war er ganz zufrieden, dass er ein Gesicht hatte, in dem kein Pfeil steckte. Mit dem Fischer und Solomon zog er das Boot an Land, wo ersterer es gegen die Flut sicherte. Lash folgte derweil Álvaro, der den Strand betrachtete, bis Olaf dank Solomons Nachfragen endlich den Haken an der Sache ausspuckte. Es überraschte ihn nicht großartig, ansonsten hätte er keine drei Magier bezahlt, ihn zu begleiten. Freudenssprünge blieben jedoch auch aus, stattdessen fragte er nur, wie es bei seinen Begleitern mit dem Hineinprügeln aussah. Die drei traten in den Wald und Lashs Sicht schwand augenblicklich. In dem halbdunklen waren die Bäume finstere Schatten. Seine Augenklappe nützte ihm hier nur noch wenig, gerade so viel, dass er auf dem Weg blieb. So lauschte er nur, während er das Schauen den anderen beiden überließ. Während Àlvaro ihm eine kurze Antwort gab, schienen die anderen zwei Quatschköpfe hochmotiviert zu sein. Zumindest Solomon, der bereitwillig vorne lief, während der Fischer zurückblieb. Lash sagte ihm nicht, dass man am ehesten von hinten erschossen wurde. Von mehr Panik hatte hier keiner etwas. Stattdessen konzentrierte er sich auf den wortkargen Kämpfer an seiner Seite. Das Meer in der Ferne verklang mit jedem Schritt mehr. Lash hatte kein besseres Gehör als der normale Mensch, aber ein geübteres. Es verbrachte viel Zeit draußen und so war der Wald für ihn weniger still als einfach leise. Ein leises Leben mit dem sanften Wind, der vom Meer her durch die Blätter tanzte und über seine Haut strich. Lash behielt die Hand an der Hüfte, in der Reichweite seiner Kette. Dass was fehlte, waren die Vögel. Weder ein Alarmruf, noch ihr gewöhnlicher Gesang. Angespannt bewegten sie sich durch den dunklen Wald, immer weiter aufwärts. Die gesamte Insel war ein gigantischer Berg und über Wasser nur der Gipfel. Als Olaf sich dann vordrängt und die Führung übernahm, blieb Lash zurück. Nach hinten sehen konnte sowieso keiner, also war er hier vom größten Nutzen, als sie sich einem dunklen Loch in den Felsen näherten, die dem Wald nach und nach Platz gemacht hatten. „Olaf, bleib in der Mitte.“ Keine Frage oder Bitte. Der Engel überließ es der Katze und dem Kämpfer, wer vorgehen würde und folgte ihnen dann unter den Felsvorsprung und in die dunkle Höhle dahinter. Seine Stiefel auf dem Steinboden hallten leise wider, als die Höhle sich zu einem Gang schloss. Nicht hoch, aber breit, als hätte ihn das Wasser über die Jahrhunderte ausgewaschen. Ein Gang, vermutlich älter noch als der Engel selbst. Eine Enge, mit der er nicht gerechnet hatte, ergriff von seiner Brust besitzt. Lash hatte nicht wirklich damit gerechnet oder daran gedacht, aber die Luft, stehend und die rauen Felswände … Er atmete tief ein, die Kälte. Kalt. Hier war es kalt und diese Kälte hielt ihn fest. In der Hölle war es nicht kalt gewesen. An einer Abzweigung hielt Olaf inne und wandte sich nach rechts. Gerade als sie sich in Bewegung setzten, knirschte etwas im Gang nach links und Lash blieb wie angewurzelt stehen.
Eine direkte Antwort gab Solomon zwar nicht, aber sein Tatendrang sprach dafür, dass er einer Konfrontation positiv entgegensah. Entweder war Solomon also ein versierter Kämpfer, der von seinen Fähigkeiten überzeugt war oder er hatte irgendeine romantisierte Vorstellung von einer kämpferischen Auseinandersetzung, weil er noch keinerlei Erfahrungen damit gemacht hatte. Hoffentlich würde Álvaro nie erfahren, was die Antwort darauf war, auch wenn es unwahrscheinlich war, denn scheinbar war er ja genau dafür hier. Es war schon überraschend genug, dass sie den Wald ohne irgendeinen Hinterhalt durchqueren konnten, aber Álvaro machte sich nicht die Illusion, dass das zwingend so bleiben würde. Je näher sie dem Schatz kamen, desto größer wurde auch das Risiko auf Widersacher zu treffen, denn alle hatten das gleiche Ziel. Zudem konnte es auch sein, dass irgendwelche Halunken beim Schatz warteten, um eine Gruppe von Schatzsuchern nach der anderen auszunehmen. Ich kann mich viel zu gut in Dreckssäcke hinein versetzen… Es wunderte ihn nicht, aber manchmal fragte er sich schon, warum er nicht einfach ein unschuldiges Leben hatte führen können.
Auf den Wald folgte dann eine Umgebung, die sich wahrscheinlich noch viel besser für einen Hinterhalt eignete: Eine dunkle Höhle. Auch hier fielen Álvaro wieder einige Möglichkeiten für einen Hinterhalt ein, weshalb er weiterhin aufmerksam blieb. Das war nicht nur ratsam, sondern gleichzeitig eine gute Begründung, warum er sich mit niemandem unterhielt. Solomon schien mit dieser Rolle ganz gut klarzukommen und auch wenn es Álvaro lieber wäre, wenn insgesamt ein bisschen weniger geredet werden würde, stellte Solomon dem redseligen Olaf zu mindestens auch die Fragen, die Álvaro in den Kopf kamen. Er zweifelte zwischenzeitlich nämlich auch daran, ob Olaf wirklich wusste, wo sie hinmussten. Am Eingang der Höhle hielten sie nur kurz. Lasciel bildete die Nachhut und hatte Olaf vernünftigerweise vor sich gerufen. Solomon schritt motiviert voran und Álvaro gesellte sich an seine linke Seite, denn die Höhle war breit genug.
„Wie weit ist es denn noch?“, bequemte Álvaro sich irgendwann zu fragen, als sie immer tiefer in die Höhle eindrangen. Er war bedacht darauf nicht allzu laut zu reden, aber er war wirklich kein Fan davon eingeengt zu werden. „Ein bisschen noch. Ein bisschen.“, antwortete Olaf kurz, half Álvaro damit kein Stück weiter und bestätigte ihn so direkt darin, dass es wirklich besser war, einfach nicht zu reden. Als sie sich dann an einer Kreuzung nach rechts wanden, sorgte ein Geräusch dafür, dass Álvaro sich ruckartig wieder nach links drehte und die Muskeln anspannte. Der Gang zu ihrer linken war dunkel und man konnte nicht sonderlich weit sehen, aber irgendetwas war da. Nur was? „Es ist dunkel genug hier. Wenn wir jetzt noch mit verstecken anfangen, wird es einfach nur nervig.“ Álvaro hatte beschlossen die Offensive zu wählen, denn was immer dort war, hatte sie wahrscheinlich eh schon gesehen und sich entschlossen, sie nicht sofort zu erschießen.. Es dauerte einen Moment, bis eine kleine Flamme in dem dunklen Loch erschien. Ein Feuerzeug? Álvaro rechnete schon damit, dass sein Kopf im nächsten Moment von einer Kanonenkugel verunstaltet werden würde, aber tatsächlich trat ein Mann aus dem Dunkeln hervor und zündete sich eine Zigarette an. „Ich dachte schon wir wären die einzigen, die auf dieser verdammten Insel gestrandet wären. Schön mal ein paar neue Gesichter zu sehen. Was treibt euch hier her?“ Der Mann schien entspannt und schlenderte auf sie zu. Hinter ihm traten weitere Gestalten aus dem Dunkeln und folgten ihm mit etwas abstand. Sie gaben sich große Mühe freundlich auszusehen, aber Álvaro witterte schon, dass es jetzt so weit war, sich sein Geld zu verdienen. „Hatten leider auch kein Glück. Unser Schiff ist gekentert und jetzt sind wir auf der Suche nach Unterschlupf und Nahrung.“ Der Mann näherte sich weiter und nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. „So ein Jammer aber auch.“ Er lächelte und war jetzt nur noch zwei Armlängen von Álvaro entfernt. „Meine Jungs und ich haben bereits ein Lager errichtet. Wir können euch bei uns aufnehmen. Eure Fähigkeiten sind sicher hilfreich, um sich hier durchzuschlagen.“ All diese Worte reichten nicht dafür, dass Álvaro sich auch nur im Ansatz entspannte und das war genau die richtige Entscheidung gewesen, denn plötzlich schnippte der Mann seine Zigarette in Richtung von Álvaros Gesicht und Griff sich in die Kleidung, um ein Messer hervorzuziehen. Álvaro, der nur auf diesen Moment gewartet hatte, zögerte nicht lang und duckte sich unter der Zigarette weg. Noch bevor der Mann das Messer in Richtung von Álvaro richten konnte, machte dieser einen Schritt auf den Angreifer zu und rammte ihm seine Faust mit voller Wucht ins Gesicht. Ein lautes Knacken läutete den Fall des Mannes ein, der sofort das Bewusstsein verlor. „Hast recht gehabt. Hilfreich zum Durchschlagen.“, zischte er. Damit war wohl der Kampf eingeläutet und Solomon konnte nun beantworten, ob er für einen Kampf gemacht war.
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