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 Alter Minenkomplex

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Álvaro
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Álvaro
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BeitragThema: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptyDi 25 Jul 2023 - 17:52

Ortsname: Alter Minenkomplex
Art: Gebäude/Mine
Spezielles: -
Beschreibung: Der alte Minenkomplex wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und wurde lediglich von einigen Bewohnern der Region betrieben. Als die DeepCorp die Rechte am Abbau der Vorkommen innerhalb dieses Berges kaufte, wurde diese kleinere Mine aufgegeben, um keine Probleme zu bekommen. Seit jeher dient sie Tieren und anderen Wesen als Unterschlupf. 
Vor der Mine findet sich ein alter Schuppen in dem alle Gegenstände für die Arbeit in der Mine gelagert wurden. Ansonsten handelt es sich nur um einen provisorisch ausgebauten Höhlenkomplex, der an verschiedenen Stellen durch geschlagene Stollen erweitert wurde. 

Change Log: 
  • Die Tür des Schuppens wurde eingetreten und liegt innerhalb des Gebäudes auf dem Boden.


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Álvaro
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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptyDi 25 Jul 2023 - 17:54

cf: Berggebiete im Norden

Die jugendliche, optimistische Art von Lyra hatte irgendwie etwas erfrischendes. Der Optimismus, dass man alles tun konnte, wenn man nur wollte, war etwas, dass Álvaro schon jahrelang abgelegt hatte. Deshalb nickte er nur auf die weiteren Worte des Mädchens, denn alles, was er hätte erwidern können, hätte Lyras Tatendrang wahrscheinlich nur gedämpft und zusätzlich wollte er nun aufmerksamer sein. Auch wenn das Wetter viele Gefahren in ihre Verstecke drängte, wie Lyra bereits bemerkt hatte, drangen sie gerade potenziell in das Gebiet eines Trolls ein und niemand mochte ungebetene Gäste.

„Vielleicht hast du Recht, aber manchmal wundert man sich, was an verlassenen Orten alles zurückgelassen wird.“ Aber auch wenn sie recht hatte, würden sie wenig Probleme haben, denn im Gegensatz zu ihm, war Lyra vorbereitet. Lichtlacrima, Proviant und Feuerstarter. Lyra würde noch putzmunter sein, wenn Álvaro schon tagelang verendet wäre. Manchmal fragte er sich, wie verzweifelt Auftraggeber waren, dass sie ihn anheuerten, wenn es so gutes Personal von den Gilden gab. Er machte äußerlich wohl kaum den Eindruck sonderlich gut vorbereitet zu sein. „Sehr gut. Damit rettest du uns vielleicht noch den Arsch. Ich kann mich dann vielleicht revanchieren, wenn uns doch ein Troll entdeckt.“ Das war immer noch nicht mehr als eine Vermutung, aber er hatte immerhin ein wenig Vertrauen in seine Fähigkeiten. Viel schlimmer als eine Horde Schläger, konnte ein Troll wohl auch nicht sein.

Als sie an der Hütte ankamen, wurde er gleich etwas entspannter, da das Wetter sie nicht mehr so sehr erfasste, wie auf dem Pfad, der sie den Berg hinaufgeführt hatte. Der dunkle Höhleneingang, der sich hinter der Hütte abzeichnete, bereitete ihm dennoch Sorgen. Er fixierte ihn und versuchte einen Meter tiefer in die Höhle zu blicken, doch er hatte keine Chance. Alles wurde von einer unendlichen Dunkelheit verschlungen, die sie ohne eine Lampe wohl kaum lebend durchqueren konnten. Hätte ich mir vorher denken können, dass es in einer verlassenen Mine dunkel ist. Er schüttelte den Kopf aufgrund seines eigenen Unvermögens und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Lyra, die erfolglos versuchte, die Tür zur Hütte zu öffnen. „Lass mich mal machen.“, antwortete er auf den fragenden Blick seiner Kameradin und nahm ein wenig Abstand zu Tür. Da sie offensichtlich verschlossen war, musste er es gar nicht auf die konventionelle Art versuchen. Er lockerte sich ein wenig, machte einen Schritt auf die Tür zu und hob dann sein rechtes Bein, um mit voller Kraft gegen die Tür zu treten. Mit einem lauten Krachen brachen die Scharniere der Tür aus den Angeln und sie landete krachend innerhalb der Hütte auf dem Boden. Mit der Hand deutete er zum offenen Türrahmen. „Hat wohl nur geklemmt. Nach dir.“


Die beiden Magier traten ein und musterten die Hütte. Scheinbar wurde hier die Ausrüstung der Arbeiter gelagert, denn in der Hütte standen mehrere Regale, die fast gänzlich leer waren. Álvaro griff nach einer verstaubten Öllampe, aber stellte sie sofort wieder ab, denn ohne Öl, mussten sie gar nicht versuchen die Lampe zu entzünden. „Du scheinst wohl leider recht gehabt zu haben.“ Álvaro wollte die Hütte schon wieder verlassen als sein Blick auf den Boden fiel. „Wir sind aber wohl nicht die einzigen gewesen, die hier nach Ausrüstung gesucht haben.“ Er deutete auf einige kleine Fußabdrücke, die sich auf dem staubigen Boden abzeichneten. Sie wirkten fast als würden sie einem Kind gehören, aber waren frisch. Álvaro musterte den restlichen Raum und der einzige andere Weg in den Raum war ein kleines Deckenfenster über einem der Regale. „Da sind sie wohl reingekommen, obwohl ich mich frage, was für ein Krieger da durch passen sollte.“ Bei Kriegern dachte Álvaro unweigerlich an Menschen, die eine ähnliche Statur wie er selbst hatten. Er selbst würde in dem kleinen Fenster sofort stecken bleiben. „Immerhin wissen wir nun, dass die beiden es immerhin bis zur Mine geschafft haben. Ich denke mal nicht das hier jemand zufällig vorbei kommt. Dann auf in die Höhle?“


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Zuletzt von Álvaro am Mi 2 Aug 2023 - 13:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lyra

Lyra
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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptySa 29 Jul 2023 - 22:00

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Lyra & Álvaro [6/15]


Lyra trat vorausschauend einige Schritte zurück, als sich ihr muskulöser Partner um die Öffnung der Tür kümmern wollte. Er brauchte nur einam kräftig zuzutreten, dass diese scheinbar mühelos aus den Angeln gerissen wurde und krachend auf den Boden fiel. Beeindruckt reckte Lyra etwas das Kinn vor, nickend anerkennend und folgte der Einladung des Mannes, zuerst in die hölzerne Hütte zu treten. Die beiden schauten sich in dem kleinen Raum um, doch viel gab es hier nicht zu betrachten. Álvaro fand zwar eine Öllampe, allerdings keinen nützlichen Brandstoff und so ließ er sie stehen. Lyra zog ein paar der Schubladen quietschend und knarrend heraus, fand darin aber nichts als Leere, Staub und etwas unnützes Zeug. Dann gab sie einen glucksenden Laut von sich. „Sieh dir das mal an! Halb Gabel, halb Löffel!“, sprach sie voller Faszination und Freude über ihren Fund und hielt ihren Fund in die Höhe, sodass der Mann ihn betrachten konnte. In einer der Schubalden hatte sie eine für sie vollkommen ungewöhnliche Schnitzerei aus Holz gefunden. Es schien sich zunächst um einen gewöhnlichen Holzlöffel zu handeln, an seinem verdickten Ende hatte man aber – wahrscheinlich nachträglich – einige Furchen hineingeschnitzt, sodass dieses Ende als dreispitzige Gabel fungieren konnte. Obwohl die beiden nichts gefunden hatten, was ihnen wirklich helfen konnte, war Lyra nun überaus wohl gestimmt und strich noch einige Male mit dem Daumen über die glatte Oberfläche des Holzes, ehe sie diesen einsteckte.
Abgelenkt von ihrem Fund, waren ihr aber die zahlreichen Fußspuren nicht aufgefallen, die im Staub auf dem Boden erkennbar waren und auf die Álvaro sie nun aufmerksam machte. Sie folgte seinem Blick auf das kleine Fenster in der Decke. „Och, ich hätte da ja auch durchgepasst und ich bin kein Zwerg!“, sprach sie, als sei sein Einwand damit hinfällig. Dass sie hingegen auch alles andere als eine Kriegerin war, bemerkte sie in diesem Gedankenstrang nicht. „Ist nur die Frage, ob sie vor oder nach dem Besuch der Mine hier gewesen sind…aber man hätte uns sicher vor Aufbrechen informiert, wenn die beiden doch zurückgekehrt sind, also ja…auf in den Berg!“, antwortete die junge Magierin und atmete tief aus. Eigentlich war das nicht gerade das, worauf sie sich gefreut hatte. Auch wenn sie dadurch dem schrecklicken Wetter entkämen, waren ihr die dunklen, engen Gänge alles andere als lieb.

Wieder im Freien wurden sie sogleich erneut vom harschen Wind begrüßt und so zögerte Lyra nicht lange, um die letzten Meter zum Eingang der Mine zu überwinden. Der Blick hinein ließ ihre frisch gewonnene, gute Laune jedoch sogleich sinken. Eigentlich hätte ihr das klar sein müssen, aber irgendwie wirkte diese absolute Dunkelheit vor ihr nun noch bedrückender, als erwartet – und dabei befanden sie sich noch nicht mal in der Mine! Lyra zog ihren faustgroßen Lichtlacrima aus der Tasche, der an einem kleinen Griff befästigt war und brachte ihn zum Leuchten (
» Magic Activation
). Das sanfte, leicht gelbliche Licht schien zunächst zu schwach zu sein, um ihnen bei der Orientierung durch die Gänge von Nutzen zu sein, doch die beiden würden sich bereits schnell an die Dunkelheit gewöhnt haben, sodass dieser schwache Schein ihnen vollkommen ausreichen würde. Sie schob die Kapuze von ihrem Kopf und stampfte sich mit ein paar heftigen Schritten den letzten Schnee von den Schuhen. Erst jetzt fiel ihr der dumpfe, pochende Schmerz in ihrem linken Schienbein auf. Der anstregende Weg durch den hohen Schnee hatte gereicht, dass sich ihre alte Verletzung meldete. Hoffentlich legte sich der Schmerz wieder, wenn die nächsten Kilometer auf leichterem Terrain lagen – falls dem denn so sein würde. Sie kannte den Zustand der Mine nicht, wusste nicht, wie die Gänge verliefen und wie viele Höhenmeter sie dabei würden überwinden müssen. Seufzend legte sie ihr Gewicht größtenteils auf ihr rechtes Bein, schüttelte das linke etwas aus und gönnte ihm so etwas Pause, während sie sich an Álvaro wandte. „Nun, ich würde sagen, wir markieren stets unseren Weg. Hast du denn ein Messer oder Kreide oder etwas Passendes dafür dabei? Ansonsten könnte ich das hier zum Einritzen in den Fels anbieten“, sprach sie während sie erneut in ihrem Rucksack wühlte und ein kleines Jagdmesser daraus hervorzog. Das würde genugen, um sich eine Makierung für den sicheren Rückweg zu setzen, wann immer sie abbogen oder eben nicht abbogen. Die Klinge würde sie danach zwar vor dem nächsten Gebrauch schärfen müssen, aber das war wohl das geringste Übel. „Sollen wir dann direkt starten und…links oder rechts?“, fragte sie und sah sich direkt der ersten von zahllosen Entscheidungen der möglichen Richtung gegenüber. Jetzt hieß es wohl genau auf Spuren zu achten, die ihnen verraten konnten, wo sie suchen mussten – oder wo besser nicht. Na wenigstens lag die Mine schon so lange still, dass wohl jeglicher frischer Hinweis der richtige sein würde.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra war schien deutlich mehr Begeisterung für die alte Hütte aufbringen zu können als Álvaro. Sie fand einen alten Göffel, der ihre Stimmung nach dem kalten Wetter schnell wieder anhob. Álvaro erinnerte das Werkzeug nur an seine Zeit beim Militär von Bosco. Eine gute Zeit für ihn, aber Lyra wollte sich jetzt sicher nicht über den Krieg unterhalten, weshalb er ihr nur leicht zunickte. Darüber hinaus war sie auch deutlich optimistischer als er selbst, was das kleine Fenster anging. Er sah in Lyras Aussage jedoch keinen Widerspruch, denn sie sah er auch nicht wirklich als Kriegerin. Da das wahrscheinlich ebenfalls kein gutes Thema für ein Gespräch war, beließ er es auch hier bei einer kleinen Bemerkung. „Hast wohl recht.“ Dann verließen die beiden die Hütte und wandten sich der Höhle zu. Jetzt wurde es wohl ernst.

Die endlose Dunkelheit wirkte alles andere als einladend, aber die Trolle hatten sie ja auch nicht eingeladen. Álvaro und Lyra waren hier, um die Krieger von Iron Maxim zu retten und – falls nicht bereits geschehen – die Höhlentrolle zu vertreiben. Nachdem beide Magier einen Moment still in den Mineneingang hineingeschaut hatten und man fast den Eindruck gewinnen konnte, dass sie sich die Sache noch mal anders überlegen wollte, aktivierte Lyra den angekündigten Lichtlacrima und brachte zumindest ein wenig Licht ins Dunkle. Damit hätte ich schon meine Probleme, dachte Álvaro, der trotz seines Trainings noch nicht wirklich gut darin war, sein Mana gezielt zu lenken.
Dann durfte Álvaro sich erneut die Blöße geben, dass er absolut gar nicht für den Tripp in die Berge vorbereitet war. „Hab ich nicht. Tu dir keinen Zwang an.“ Zum Glück hatte er es nicht wie bei Delia getan und sich zunächst still darüber aufgeregt, dass er eine junge, unfähige Frau an die Seite gestellt bekam, denn wieder war es diese Frau, die ihm den Arsch rettete. „Gut, dass du vorbereitet bist. Ich gehe vor.“, entgegnete Álvaro, während Lyra die erste Markierung im Stein anbrachte. „Rechts.“, wählte er dann noch die Richtung und rümpfte die Nase. Es war nur ein leichter Geruch, aber je länger sie an der Weggabelung standen, desto eindeutiger wurde es, dass irgendwo in den Tiefen der Mine irgendeine Kreatur hauste oder gehaust hatte. „Riechst du es auch? Scheinbar waren hier wirklich Trolle oder irgendwas in der Art.“ Dann machte das Duo sich auf den Weg, wobei Álvaro sich nicht weit von Lyra entfernte auch wenn er den Trupp anführte, denn immerhin hatten sie nur eine Lichtquelle.

Dann hieß es erstmal Laufen und eine ganze Weile tat sich nicht viel. Der Geruch wurde nur sehr langsam stärker, was hieß, dass der Ursprung wohl noch tiefer in der Mine lag. Álvaro mochte sich gar nicht ausmalen, was für ein Gestank sie am Epizentrum erwartete. Sie kamen an mehrere Abzweigungen und folgten weiter dem Geruch, bis der Gang sich in eine größere, natürliche Kammer öffnete, auf die die Stollen der Mine wohl irgendwann getroffen waren. „Troll.“, kommentierte Álvaro das offensichtliche, denn auch wenn ihr Licht nicht weit reichte, hatten sich ihre Augen inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt und es waren zumindest die Umrisse, des am Boden liegenden Wesens zu erkennen. Kurz hielten die beiden Inne, doch Álvaro erkannte relativ schnell, dass dieser Troll nicht schlief, sondern bereits tot war. „Die Leute von Iron Maxim waren wohl zumindest nicht untätig. Hätten wir den auch geschafft?“ Weiterhin aufmerksam, trat Álvaro an das leblose Wesen heran und war ganz froh, dass es sich nicht um ein lebendes Exemplar handelte. Durch die Stollen zwängten die Wesen sich wohl vor allem auf allen Vieren, wofür sich ihre gewaltigen Hände wahrscheinlich gut eigneten. Die ganze Optik erinnerte ihn ein wenig an einen Gorilla – nur um ein vielfaches Größer, sodass er aufrecht zwar in dieser Kammer, nicht aber in den Gängen stehen konnte.
Álvaro umrundete das Wesen und konnte damit leicht bestätigen, dass der Troll keines Natürlichen Todes gestorben war, denn seine Beine und Arme waren von diversen Stich- und Schnittwunden geziert. „Aber wo sind die Krieger abgeblieben?“, dachte er laut vor sich hin, als das Klackern einiger herabfallender Steine auf der anderen Seite des Raumes ihn herumwirbeln ließ. Er kniff die Augen zusammen und von einem großen Stein, blickten ihn zwei kleine Äuglein an. „S-Seid ihr hier, um uns zu helfen?“ Kein Troll und scheinbar nicht feindlich.

@Lyra


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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[B-Rang] Forsaken Mine

Lyra & Álvaro [7/15]


Auch wenn das für Álvaro wohl so aussah, war Lyra nicht besonders gut auf die Erkundung der Mine vorbereitet – jedenfalls nicht mehr, als für jeden anderen Ausflug in die Natur. Tatsächlich aber war Lyra bisher noch nie in einem so großen Höhlensystem gewesen und bisher war ihr nicht klar, dass dies noch einige Probleme für sie bereiten würde. Als Álvaro sie auf den Geruch ansprach, der ihr bereits kurz nach Betreten der Mine viel zu intensiv in der Nase lag, nickte sie.  „Leider ja…widerlich!“. Für ihre mehr als empfindliche Nase handelte es sich dabei um einen äußerst üblen Gestank, der ihr fast den Magen umkrempelte. „Wenn das Trollgeruch ist, dann können wir uns sicher sein, dass mindestens eines dieser Wesen in der Mine haust und wohl auch noch immer hier ist“, dachte sie laut und war über dieses Wissen nur mäßig angetan.

Die beiden setzten ihren Gang fort und schon nach wenigen Minuten machte Lyra neben dem unangenehmen Geruch noch etwas anderes zu schaffen: Diese dunkle Enge in den Gängen fühlte sich nicht gut an. Die junge Frau fühlte sich gleich beklommen und konnte nicht umhin, sich bereits nach kurzer Zeit immer wieder umzudrehen, als ob sie der Blick auf den Höhlenausgang etwas von diesem beengten Gefühl befreien konnte. Dieser war aber schon nach einigen Schritten in die Tiefe nicht mehr zu sehen und so wurde sie vollkommen von der Dunkelheit verschlungen, lediglich etwas beleuchtet von dem Lichtlacrima in ihrer Hand. Es war nicht das lediglich schwache Licht an sich, das ihren Puls steigen ließ, sondern der Blick und das Wissen, sich in solch engen Gängen zu bewegen, von denen sie nicht wusste, wohin sie führten. Ihr wurde erst jetzt wirklich gewahr, dass sie sich mehr und mehr unter die Erde begab und das war das Gegenteil von dem, wo sie sich wohlfühlte. Immer wieder atmete sie mehrmals tief ein und aus, um sich selbst etwas zu beruhigen – was ihr angesichts des Gestanks jedoch nicht half, sondern sie eher noch ihr flaues Gefühl im Magen verstärkte. Noch verfiel sie nicht in vollkommene Panik, aber sie fühlte sich mehr und mehr unwohl in den steigenden Tiefen dieser Mine. Lyra war nur froh, dass sich Álvaro vor ihr befand, sodass er ihr steigendes Unwohlsein nicht so sehr sah. Er wählte den Weg, sie markierte immer wieder mit einigen Ritzen in den Felsen an der Seite, woher sie gekommen waren, vor allem bei jeder Abzweigung. Der vermutete Trollgeruch waberte unentwegt um sich herum, mal etwas schwächer, mal etwas intensiver. Hin und wieder schien ein Luftzug an ihnen vorbei zu rauschen; manchmal schenkte ihr dies ein kurzes Aufatmen, manchmal kam so noch mehr des Gestanks herübergeweht. Insgesamt aber wurde der eklige Duft stärker, sie waren also auf dem richtigen Weg – wäre dem nicht so gewesen, hätte Lyra sich auch bei der Richtungswahl mehr eingebunden.

Als der Gestank von Troll und beginnender Verwesung sie buchstäblich würgen ließ, hielt auch Álvaro gerade inne. Vor ihnen lag in einer natürlichen Kammer der zum Glück reglose Leib eines riesigen Geschöpfes, bei dem es sich wohl um das gesuchte Geschöpf handeln musste. Obwohl Lyra neugierig war, sich dieses Wesen genau anzusehen, warf sie der Gestank fast um. Um sich davon zu lösen und die brennende, aufgestiegene Magensäure in ihrer Speiseröhre zu löschen, nahm sie ein paar Schlucke aus ihrer Trinkblase und hielt sie auch Álvaro hin. „Ja, aber tot“, stimmte sie dem Mann erleichtert zu. Sie musterte den Troll nur grob, nahm seine großen Konturen und den robusten Körper wahr. Sie bewegte sich soweit wie möglich am Rande der Kammer entlang und versuchte möglichst lange die Luft anzuhalten. Aus der Entfernung sah sie einige Verletzungen an den Gliedmaßen des Trolls, die letztendlich tödliche Verletzung konnte sie so aber nicht erkennen. Doch in diesem Moment war ihr das egal. Sie wollte hier nur so schnell wie möglich weg. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie hinter sich Klacken hörte und war erleichtert, als sie eine eindeutig menschliche, wenn auch eher schwache Stimme hinter sich hörte. Der arge Geruch des Wesens und die drückende Enge bescherten ihre allerdings gerade einen Schwindel, der sie kurz unsicher stehen ließ, worauf sie sich mit dem Jagdmesser in der Hand an der Höhlenwand anlehnte. „Hier…gehe schon mal vor und sieh nach, ich komme gleich“, sprach sie an Álvaro gewandt und drückte ihm das Lichtlacrima in die Hand, während sie einen weiteren Brechreiz mühsam runterschluckte.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Wäre Álvaro ein etwas aufmerksamer Mensch in Bezug auf seine Mitmenschen, so hätte er wahrscheinlich gemerkt, dass es Lyra nicht wirklich gut ging. In der Regel war er aber genug mit seinem eigenen Wohlbefinden beschäftigt, was meistens schlecht war. Er konnte es auch nicht auf die schlechten Sichtverhältnisse schieben, denn normalerweise war er ohnehin ein Gefühlsmensch und es kam ihm fast so vor, als könnte er eher spüren wie es anderen ging als irgendwas aus ihrer Mimik herauszulesen. Jedenfalls ging es ihm komplett durch, dass das Mädchen sehr unter den Verhältnissen in der Höhle litt und auch wenn sie ihm mitgeteilt hätte, dass sie eine Himmels-Dragonslayerin war, hätte ihm das nicht wirklich Aufschluss gegeben, da er nicht wirklich wusste, was es damit auf sich hatte. Es wunderte ihn daher sehr, dass das Mädchen den Lichtlacrima an ihn übergab.
Als er sich umdrehte, um ihn entgegenzunehmen, war es dann auch für ihn offensichtlich, dass irgendwas nicht stimmte. Man musste kein Menschenkenner sein, um an ihrem gequälten Gesichtsausdruck und der unsicheren Haltung zu lesen, dass Lyra litt. „Was ist los? Kann ich dir irgendwie helfen?“ Eine sinnlose Frage, denn selbst Lyra hatte wahrscheinlich gemerkt, dass Álvaro nicht wirklich etwas hilfreiches für die Mission dabeihatte. Da er sich seinem Leiden die meiste Zeit hingab, hatte er auch keine Medikamente zur Hand. Unter normalen Umständen hätte er sich nun erstmal darum gekümmert, Lyra wieder aufzupäppeln, aber erstmal musste er sich vergewissern, dass von den zwei Augen keine Gefahr ausging. „Entfern dich nicht zu weit.“ Da sie auch auf das Licht angewiesen war, war das Risiko dahingehend nicht groß, aber wenn sie sich in diesen Tunneln verloren, würden sie sich niemals wiederfinden.

Dann wandte fixierte er die Augen, die bisher interessiert die Unterhaltung der beiden Magier beobachtet hatten. Bevor Álvaro das Wort ergreifen konnte, sprach der Unbekannte erneut. „Geht es deiner Freundin nicht gut?“ Die Unsicherheit in der Stimme war ein wenig gewichen und es schien fast so als hätte die Person ihre eigenen Sorgen durch die um Lyra getauscht. „Offenbar nicht. Wer bist du? Gehörst du zu Iron Maxim?“ Kurz sah Álvaro ein Zögern in den Augen, die scheinbar ähnlich wie der Boxer noch abwogen, ob vom Gegenüber eine Gefahr ausging. Álvaro ließ ihm diese Zeit, denn er wusste, dass man nichts erreichte, wenn man jetzt Druck ausübte. Dann sprang die Person von ihrem Stein herunter und… war überraschend klein, soweit Álvaro das auf die Entfernung einschätzen konnte. „Ich bin Thors von Iron Maxim.“ Er spazierte auf den deutlich größeren Mann zu, kniff die Augen zusammen und neigte sich ein wenig zur Seite, um einen Blick auf Lyra zu erhaschen. So leichtfüßig wie er sich bewegte, hatte er scheinbar wenig Schwierigkeiten mit der Dunkelheit. Das Licht schien ihn sogar ein wenig zu irritieren. „Soll ich vielleicht einmal nach deiner Freundin schauen? Es wäre besser, wenn sie top fit ist. Also... Wenn ihr helfen wollt.“ Es wäre besser…? Natürlich wäre das besser, aber was meinte er damit? „Was meinst du damit? Mit dem Troll scheinst du auch alleine gut klargekommen zu sein.“ Als der kleine Junge dann in langsam in den Schein des Lichts trat, konnte Álvaro sich allerdings nicht so richtig zusammenreimen, wie er das geschafft hatte. Er sah nicht muskulös aus und das kleine Schwert an seiner Seite war wohl nicht mehr als ein Zahnstocher für einen Troll. „Wir sind geschickt worden, um nach euch zu sehen. Wo ist dein Partner?“ Als Álvaro genauer darüber nachdachte, passte die Waffe des Jungen nicht zu den Wunden des Trolls. Vielleicht war das fehlende Gildenmitglied also der mächtigere Krieger. „Mit dem einen Troll. Aber es gab noch einen weiteren, die uns überrascht haben.“ Sein Blick ging zu Boden und seine Stimme wurde wieder etwas schwächer. „Levi hat mich beschützt und ich konnte mich zurückziehen, aber ich weiß nicht, was ihm passiert ist und allein bin ich zu schwach.“ Lyra freute sich sicher darüber, dass zumindest einer der beiden noch lebte, doch die Aussage des kleinen Mannes, gab Álvaro keine so rosigen Aussichten. „Dann müssen wir uns wohl alle zusammen um den Troll kümmern und hoffen, dass Levi sich zumindest irgendwie verschanzen konnte.“ Thors nickte energisch und war scheinbar erleichtert darüber, dass Álvaro nicht direkt auf dem Absatz umgedreht war. Dann drehte er sich zu Lyra um, denn Thors hatte recht: Je mehr sie waren, desto größer waren ihre Chancen. „Wie siehts aus, Lyra? Kannst du arbeiten?“ Ansonsten hatte Thors hoffentlich ein paar hilfreiche Utensilien dabei. So ein Höhlentroll würde wohl nicht ewig brauchen, um seine Finger an diesen Levi zu bekommen. Es war also ein wenig Eile geboten.

@Lyra


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra & Álvaro [8/15]


Lyra kämpfte einen Moment damit, ihren Mageninhalt bei sich zu behalten und wünschte sich sehr, sie würde sich draußen an der frischen Luft befinden und könnte einige, kühle Atemzüge frischer Luft nehmen. „Dieser Gestank ist echt übel…ich brauche nur einen kurzen Moment. Könntest du schon mal zu dem Mann vorgehen?“, beantworte sie seine Frage möglichst knapp. Den Mund geschlossen halten erschien ihr beim Kampf gegen den Würgereiz sinnvoller. Obwohl sie sich zuvor sehr danach gesehnt hatte, aus der Kälte im Schneegestöber zu kommen und in die mucklige Mine zu kommen, wünschte sie sich nun doch wieder lieber nach draußen. Doch das ging nun mal nicht und so lehnte sie sich einen Moment an die harte Wand, schloss die Augen und konzentrierte sich auf etwas anderes. Glücklicherweise kam ihr Questpartner besser mit der Enge, der Dunkelheit und dem Gestank klar, sodass dieser sich nun pflichtbewusst dem Mann in der Ecke zuwenden konnte. Sie befand sich nun fast im Dunkeln, konnte Álvaro und den Zwerg aber gut im Schein des Lichtlacrima sehen. Sie hörte, dass er sch als Thors vorstellte und offenbar war er um ihr Wohl ebenso besorgt wie Álvaro. Lyra war aber froh, dass sie sich nicht in die Unterhaltung der beiden einzumischen brauchte, sondern sich eben ganz auf sich selbst konzentrieren konnte. Die Worte der beiden konnte sie bei der unendlichen Stille hier unten trotzdem gut verstehen und Lyra gefiel gar nicht, was sie da hörte; es gab noch einen zweiten Troll. Das hatte sie schon befürchtet. Aber immerhin waren beide Zwerge noch am Leben gewesen, als sich ihre Wege getrennt hatten. Wenn sich der andere Mann namens Levo ebenfalls in Sicherheit bringen konnte, dann könnten sie die beiden Zwerge tatsächlich lebens hier rausbringen – vorausgesetzt natürlich, sie begegnetem dem Troll nicht oder schafften ihn bei einem Zusammentreffen außer Gefecht zu setzen.

Als sich das Gespräch ihr zuwandte, drückte sie sich schließlich von der Wand ab und trat ein paar Schritte in die Richtung der beiden. „Ja, kann weitergehen. Je schneller wir von dem hier wegkommen, desto besser“, sagte sie und wies dabei auf den reglosen Körper des Trolls. „In welche Richtung sind Levi und der Troll gegangen?“, fragte sie Thors. Von hier aus zweigten gleich drei Wege ab und bei dem Gestank direkt hier war es ihr nicht möglich, aus den anderen Gängen eine Spur wahrzunehmen – zumal sie ganz bewusst aktiv versuchte, nicht zu tief einzuatmen. „Auf jeden nach da hinten, entweder der ganz rechts oder der mittllere daneben, ich konnte es im Eifer des Gefechts nicht genau sehen“. Seine letzten Worte wirkten etwas betrübt. Wohlmöglich machte er sich deswegen auch selbst Vorwürfe. Lyra blickte in die Richtung, konnte von hier aber nicht viel erkennen. Daher nahm sie das Lichtlacrima wieder an sich und bewegte sich in die beschriebene Richtung. Hier gab es zwei nah aneinander liegende Gänge; der linkere, ingesamte mittlere von beiden schien zunächst geradeaus weiterzuführen und sich dabei zumindest vorab weiter hinab zu bewegen. Der andere, ganz rechte Weg hingegen verlief wohl voerst recht eben, deutete aber schon bald eine weitere Rechtskurve an. Sie leuchtete auf den Boden, doch auf dem harten Fels ließen sich keine Spuren erkennen. Also hob sie die Laterne weiter an. Der linkere, weiter nach unten führende Weg hatte einen großen Durchmesser, der rechte hingegen war kleiner und schien sogar in der Entfernung noch etwas flacher zu werden. „Ich könnte mir vorstellen, dass Levi in dem kleineren Gang Schutz vor dem Troll gesucht hat. Und falls nicht, hat der Troll dort vielleicht Spuren hinterlassen, die seine Anwesenheit hindeuten. Wollen wir ein Stück hineingehen und nachsehen?“, fragte sie an Álvaro gewandt. Wenn sie sich mehr von der extremen Gestanksquelle hinter sich entfernt hatten, könnte sie vielleicht auch olfaktorisch Spuren auf Levi oder den zweiten Troll wahrnehmen. Entweder lagen sie hier richtig, oder sie kehrten dann doch nochmal um. Fragend hielt sie ihr Jagdmesser an die Minenwand gedrückt. Sie wollte Álvaros Meinung hören, war aber bereit, hier die nächste Markierung zu setzen, ehe sie weitergingen.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Álvaro konnte kaum glauben, dass lediglich der Gestank für den Zustand seiner Mitstreiterin verantwortlich war. Wenn das wirklich stimmte, musste Lyra eine sehr feine Nase haben. Viel wahrscheinlicher war jedoch, dass sie irgendwas vor ihm verheimlichte, was ihr peinlich war oder nicht für jedermanns Ohren bestimmt war. Auch junge Frauen können wohl eine dunkle Seite haben. Manchmal beruhigte es ihn sogar, dass scheinbar nicht nur er dunkle Geheimnisse hatte. Das bei Lyra nichts der gleichen vorhanden war, konnte er schließlich nicht ahnen.
Als sich das Gespräch mit Thors dem Ende neigte, schien die Situation sich ein wenig gebessert zu haben – oder Lyra spielte einfach die Gesunde. Wenn es wirklich zu einem frontalen Kampf kommen sollte, würde er sich besser nicht darauf verlassen, dass sie voll einsatzfähig war und allein klarkam. Jedenfalls stellte Lyra dann die Fragen, die Álvaro auch als nächstes in den Sinn gekommen waren, auch wenn er sich hier ebenfalls nicht sicher war, ob sie damit die Mission vorantreiben wollte oder das Gespräch wieder von sich weglenken wollte. Im Endeffekt war es auch egal, denn ein richtiges Zurück gab es jetzt nicht mehr und es war wie Lyra sagte: Je schneller sie sich um den Troll kümmerten, desto schneller waren sie auch wieder raus aus diesem Loch.

Wenn Álvaro sich den toten Troll so ansah, konnte er sich kaum vorstellen, dass sie keine Spuren finden konnten. Andererseits wunderte man sich manchmal, wie leichtfüßig selbst schwere Raubtiere unterwegs sein konnten. Sie kamen also nicht umher, etwas genauer zu schauen. „Ein guter Vorschlag. Lasst uns alle in Reichweite des Lichtlacrimas bleiben, während wir den rechten Gang durchsuchen.“ Álvaro machte sich schon auf den Weg zum Gang, doch dann ergriff Thors nochmal das Wort. „Ich werde mir besser den linken Gang schonmal anschauen, wenn es euch nicht stört.“ Er hüpfte etwas nervös von einem Bein auf das andere. Selbstbewusstsein schien scheinbar nicht zu seinen primären Stärken zu gehören. „Als Zwerg kann ich im Dunkeln sehen und das grelle Licht behindert mich in dieser Umgebung eher. Außerdem sparen wir so Zeit und…“ Er biss sich auf die Unterlippe. Scheinbar machte er sich Vorwürfe, dass er vielleicht für den Tod seines Kameraden verantwortlich war. Es war grotesk, wie viele Gemeinsamkeiten, die Arbeit des Magiers mit, der eines Soldaten hatte, wenn man sich erstmal auf gefährlichere Aufträge begab. Sie boten immer das Risiko, dass jemand nicht lebend zurückkam. Da jeder diesen Job freiwillig wählte – oder zumindest einen guten Grund dafür hatte – war jedoch auch jeder für die Folgen seines Handelns verantwortlich. „Alles klar. Sobald wir eine Gefahr wahrnehmen, rennen wir zurück in die Hauptkammer. Wir sollten uns dem Troll nur gemeinsam stellen.“ Als alle nickten, setzte Lyra die Markierung und sie trennten sich vorerst wieder von Thors, auch wenn dieser nicht weit entfernt war, und Lyra und Álvaro machten sich zu zweit in den kleineren Gang auf, um nach Spuren zu suchen.

 Tatsächlich stießen sie recht schnell auf etwas, was nach Trollspuren aussah, aber da die Trolle in dieser Höhle lebten, half das gar nicht so viel weiter, denn zumindest Álvaro hatte nicht die Fähigkeit auf dem steinigen Boden festzustellen, ob es sich um frische oder alte Spuren handelte. Dazu kam noch, dass das Lichtlacrima die einzige Lichtquelle für die Suche war, sodass der Bereich, den sie untersuchen konnten, sehr begrenzt war. „Warum wurden wir Menschen nicht mit übersinnlichen Sinnen gesegnet? Die Augen eines Zwerges scheinen ziemlich praktisch zu sein…“ Auch hier wusste der Boxer natürlich nicht, dass seine Partnerin ebenfalls über einen ziemlich übermenschlichen Sinn verfügte, der bisher aber eher ein Nachteil als ein Vorteil war. Vielleicht würde aber auch ihre Nase noch die Möglichkeit bekommen zu scheinen, wenn es nicht mehr überall nach diesem toten Troll stank.

@Lyra


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra & Álvaro [9/15]


Álvaro schloss sich Lyras Vorschlags an, den ganzen rechten Weg zu probieren, der zunächst eben verlief. Doch der gerade erst gerettete Zwerg wollte sich ihnen nicht anschließen. Lyra verstand durchaus sein Argument, dass ihn die Lichtquelle eher behinderte als ihm half, so erging es ihr gerade mit ihrer sehr feinen Nase. Dennoch hielt Lyra verwundert inne und musterte Thors genau. Er hatte sich wer weiß wie lange hier in dieser kleinen Höhle, in unmittelbarer Nähe zum Trollleichnam verschanzt. Er hatte sich offensichtlich nicht getraut, alleine in der Mine weiter zu bewegen und jetzt schlug er eben dies von sich aus vor. „Bevor wir uns trennen, sollten wir noch etwas wissen?“, fragte die Dragonslayerin daher schnell und hielt den kleinen Mann somit auf, ehe er sich alleine dem anderen Gang zuwenden konnte. Er wirkte kurz, als fühlte er sich ertappt und stammelte einen Moment, er seine Stimme wieder fand und antwortete: „Oh nein, nein. Ich möchte nur helfen, um schnellstmöglich die Trolle zu beseitigen“, beschwichtigte er. Lyra glaubte ihm nicht so recht, aber sie hatte gerade keine Kraft und wenig Hoffnung auf Erfolg, um noch weiter nachzuhaken. Also nickte sie nur, setzte die gewohnte Markierung betrat den ganz recht Gang.

Zunächst war dieser noch relativ breit und hoch, doch kaum hatte sie die Kurve hinter sich gelassen, wurde der Tunnel spürbar enger. Nicht gerade das, was Lyra ein besseres Gefühl verlieh. Dafür aber nahm der üble Geruch endlich ab und so gönnte sie sich ein paar tiefe Atemzüge, die ihr überraschend gut taten. In diesem engeren Teil entdeckten sie überall diverse Spuren, die auf ein großes Lebewesen hindeuteten, wie etwa einem Troll. Doch sie konnte nicht beurteilen, wie frisch diese Spuren waren und wenn man davon ausging, dass die Trolle schon eine ganze Weile hier hausten, dann half ihnen das hier auch nicht wirklich weiter. Was aber half, war ihre feine Nase. Nachdem der ganz starke Geruch des getöteten Trolls verblasste, konnte sie sich auf das vor ihr Liegende einlassen und wenn sie den Luftzug hier richtig deutete, dann lag da auch vor ihnen der Geruch von Troll – wenn wohl auch noch weiter entfernt. „Warum denkst du, hat sich Thors uns nicht angeschlossen – ganz ehrlich, meine ich? Er hatte sich hier doch ziemlich lange alleine nicht weggetraut und kaum sind wir hier, schlägt er einen anderen Weg ein, als mit uns nach ihm zu suchen. Weiß er wirklich nicht, wo sich der Troll aufhält und wird er sich uns wirklich anschließend, wenn wir den Troll finden? Denkst du, wir können auf seine echte Unterstützung hoffen?“, zweifelte sie laut. Sie rechtete nicht damit, dass Thors wirklich zurückkommen und sie in einem anstehenden Kampf helfen würde und wenn dem wirklich nicht so war, dann sollten sie sich dessen von Anfang an bewusst sein.

Als sie an eine Gabelung kamen, wo ein Weg schräg nach links vorne und einer schräg nach rechts vorne verlief, hielten sie kurz inne. Lyra hielt Álvaro kurz die Handfläche hin und bedeutete ihm so, einen Moment zu warten. Samt Lichtlacrima trat sie erst einige Schritte in den linken, dann in den rechten Weg, ehe sie zurückkam. „Eine feine Nase mag direkt neben einem toten, stinkendem Troll ein Fluch sein, aber sie kann auch helfen. Wir kommen dem Viech näher, da bin ich mir sicher und ich denke, wir sollten hier auch wieder den rechten Weg nehmen. Da vorne sind deutliche Kratzspuren an der Decke und in dem anderen Gang nicht. Ich vermute, der Troll ist etwas so groß wie der Gang hier – zumindest, wenn er sich auf allen Vieren bewegt. Er ist wohl mit seinem Kopf, beziehungsweise seinen Hörnern mehrfach gegen die Decke gestoßen. Außerdem, habe ich das da gefunden…“, sprach sie etwas besorgt, trat noch einmal in den Gang, beugte sich hinab und hielt das Lichtlacrima knapp über den Boden. „War wahrscheinlich ein Reh und die kommen sicherlich nicht von alleine hier herein“, sprach sie und deutete dabei auf einige Knochenreste, unter sich auch ein kleiner Schädel befand, von dem sie auf das vermutete Tier schloss. „Gehen wir jetzt zurück und schauen nach Thors oder gehen wir alleine weiter?“, wandte sie sich erneut ratsuchend an ihren Questpartner.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra hatte tatsächlich einen Punkt mit dem, was sie sagte. Vorher hatte Thors sich allein wohl nicht durch die Höhlen bewegt, denn sonst würde er genauer wissen, wo sie den Troll finden würden. Andererseits hatte er allein wohl keine Chance gegen einen Troll, denn sein Partner war wohl der bessere Kämpfer gewesen. Vielleicht war es auch eine bewusste Entscheidung gewesen auf Verstärkung zu warten? Álvaro konnte es nicht sagen und Angst war eine mächtige Emotion, die auch zu irrationalen Handlungen führen konnte. Genau konnte er also nicht sagen, was sie noch von Thors zu erwarten hatten. Andererseits war sich Álvaro auch nicht sicher, ob er so genau wusste, was mit Lyra passierte, wenn sie auf den zweiten Troll trafen. Wenn er Pech hatte, würde er dem stinkenden Riesen allein gegenüberstehen. „Ich weiß nicht, was die Angst mit ihm gemacht hat. Vielleicht will er jetzt aber auch nur möglichst schnell vorankommen, wo Verstärkung eingetroffen ist.“ Trotzdem wäre es gut, wenn Thors ihnen im Kampf beistehen würde, denn er konnte im Dunkeln sehen, hatte bereits gegen einen Troll gekämpft und war schließlich in einer Kriegergilde, auch wenn scheinbar weder er noch Lyra wirklich eine Ahnung hatten, was es mit der Gilde auf sich hatte. „Ich weiß es nicht. Er ist schließlich in irgendeiner Kriegergilde, also wird er wohl auch irgendwie kämpfen können.“ Eine kühne Behauptung, denn Álvaro würde wahrscheinlich ohne Probleme in eine Magiergilde kommen, obwohl er kaum mehr als einen Zauber beherrschte. Für Thors reichte es also vielleicht schon, dass er eine Waffe halten konnte. „Hoffen wir auf das Beste.“

Ihre Suche ging erstmal weiter, ohne dass sie spezifische Spuren finden konnten, bis Lyra Álvaro bedeutete anzuhalten. Jetzt demonstrierte sie tatsächlich, dass ihre feine Nase auch nützlich war, denn er selbst konnte durch den Geruch nicht feststellen, was der richtige Weg war. Tatsächlich fand sie darüber hinaus noch weitere Spuren, die Álvaro nicht alle auf dem Schirm hatte. Die Knochen des Tieres fielen ihm auch ins Auge, jedoch hatte er die Spuren an der Decke nicht gesehen und war sich auch nicht sicher, ob er sie hätte zuordnen können. „Sehr gut, Lyra. Gut, dass du da bist.“ Es war ehrliches Lob, denn Lyra hatte bisher schon sehr viel geleistet. Er wusste nicht, ob er auch noch seinen Beitrag leisten konnte, aber hatte das Gefühl, dass der Troll vielleicht dafür sorgen würde.

Álvaro schaute den Weg zurück. Sie waren bereits ein ganzes Stück von dem Raum entfernt, wo sie Thors getroffen hatten. Er hatte aber nicht den Eindruck, dass es helfen würde, jetzt schon zurückzugehen, um ihn zu suchen. Vielleicht würden sie ihn nicht finden oder er würde hier wieder den anderen Weg nehmen. „Lass uns erstmal weiter gehen und die Entscheidung später treffen. Wenn Thors kämpfen will, dann kommt er uns vielleicht auch von allein hinterher.“ Und eigentlich hatte Álvaro tief in sich drin das Gefühl, dass Thors seinen Kameraden wirklich retten wollte. „Ich denke wir sollten uns zunächst darauf konzentrieren, näher an den Troll zu kommen und herauszufinden, ob dieser Levi noch lebt und wie akut sein Leben in Gefahr ist.“ Vielleicht war der Zug ohnehin schon abgefahren. Dann mussten sie sich ohnehin die Frage stellen, ob Thors noch dazu in der Lage war sie im Kampf zu unterstützen.

Die beiden machten sich also weiter auf den Weg in die Mine und Lyra setzte weitere Markierungen, sodass sie später wieder herausfanden und Thors ihnen im Zweifel folgen konnte. Irgendwann öffnete sich der Tunnel wieder mehr in einen großen Raum und der Geruch nahm auch für Álvaro merklich zu, auch wenn es lange nicht so schlimm war, wie im Raum des toten Trolls. Vielleicht gingen Trolle einfach nicht dort scheißen, wo sie lebten? Álvaro hielt leicht seine Hand vor das Lichtlacrima. Da die Trolle hier im Dunkeln leben, konnten sie wahrscheinlich ähnlich wie Thors im Dunkeln sehen, aber irgendwie würden sie sicher auch das Licht wahrnehmen. Ohne den Blick nach hinten zu wenden, flüsterte er Lyra zu. „Geht’s dir gut? Sind wir wohl da?“ Álvaro kniff die Augen zusammen, um etwas zu erkennen und es fiel ihm tatsächlich etwas leichter, da er schon so lange in der Höhle war. Bevor Lyra antworten konnte, fiel ihm ein Haufen Geröll ins Auge, der gar nicht weit von ihnen entfernt war und sich zu ihrer Rechten befand. War das etwa ein Kopf der da herausschaute und versuchte ihnen etwas zu sagen? Tatsächlich! Der Mund des Mannes versuchte Worte zu formen und mit seinen Augen zur anderen Seite des Raumes wies. Álvaro hatte sich noch nicht zu dieser des Raumes umgewandt, als er bereits ein tiefes Schnaufen vernahm.  

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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra & Álvaro [10/15]


Wie sehr sie sich auf Thors verlassen konnten, wenn es darauf ankam, konnten wohl weder sie noch Álvaro sagen. Am besten war es wohl, dass sie sich zunächst aufstellten, alleine gegen einen zweiten Troll antreten zu müssen und nur, wenn sie Glück hatten, unterstützte er sie dann doch noch. „Ja, vielleicht hatte er zu viel Angst, obwohl er auf mich jetzt nicht direkt einen überaus ängstlichen Eindruck gemacht hatte. Aber wir werden sehen. Im besten Falle, ist er im entscheidenden Zeitpunkt tatsächlich an unserer Seite und unterstützt uns mit allen verfügbaren Mitteln und wenn nicht…tja, dann müssen wir uns wohl alleine dem riesigen, stinkendem Vieh widmen“, teilte sie ihre Gedanken mit Álvaro. Es schüttelte sie bei der Vorstellung, einem dieser stinkenden, riesigen Wesen direkt gegenübertreten zu müssen und ihn dann auch noch bekämpfen zu müssen.

Lyra war froh, dass ihr Partner die Entscheidung traf, ob sie zunächst zurückgingen und Thors suchten oder ob sie vorerst weitergingen und nach dem Troll und Levi Ausschau hielten. Im ungünstigsten Falle würde Thors gar nicht oder zu spät kommen, wenn sie auf das Höhlenwesen trafen. Und dennoch verloren sie unter Umständen nur unnötig Zeit, wenn sie schon jetzt zurückkehrten. Daher war Lyra damit einverstanden, dem rechten Weg an dem Gerippe des Rehs vorbei zu folgen. Pflichtbewusst setzte sie daher eine Markierung mit ihrem Messer in die steinige Höhlenwand und folgte Álvaro dann in den Gang hinein. Sie folgten eindeutig dem richtigen Weg, denn der stinkende Geruch wurde stetig mehr und manchmal kam eine dickere Geruchswolke vorbei. „Alles okay“, sagte sie leise, obwohl Lyra deutlich spürte, dass der üble Geruch an ihrem Magen rührte und sich die Enge (oder auch die schlechte Luft) auf ihre Kehle legte. Es war, als würde die Mine ihr langsam ihre Kraft rauben – oder sie war nach dem mittlerweile längeren Weg nun einfach erschöpft. Das würde sie wohl erst zuordnen können, wenn sie diese Mine verließen. „Lass uns das einfach schnell hinter uns bringen…“, fügte die Dragonslayerin flüsternd hinzu und sehnte sich danach, dieses leidige Abenteuer hinter sich zu lassen. Erst jetzt bemerkte auch Lyra den Mann, der aus einem Haufen Geröll heraus versuchte, möglichst geräuschlos ihre Aufmerksam auf sich zu ziehen und vor etwas zu warnen, dass dort am anderen Ende des Raumes war.
Es folgte ein Schnauben und sogleich waberte eine Welle des stinkenden Atems an ihnen vorbei. Lyra rümpfte die Nase und beschloss dieses Mal, sich ein wenig von dem Geruch abzuschirmen, indem sie sich ihr Halstuch bis über die Nase zog. Das schirmte den Geruch zwar nur etwas ab, aber jede Linderung war ihr willkommen und zudem lenkte der natürliche Duft des Stoffs etwas von dem grässlichen Gestank des Trolls ab. Sie würde dennoch versuchen, sich möglichst weit von dem Troll fernzuhalten; sie war eh ein leichtes im Opfer im Nahkampf und sollte sicher außer Reichweite des Wesens halten. Außerdem war der Geruch dann ein wenig milder und vielleicht würde der ein oder andere Windzauber den Gestank auch noch etwas von ihr vertreiben können, wenn es soweit kam. Im allerletzten Notfall, würde sie einen Windzauber nutzen und den Atem anhalten; aber auch das ging nur eine Weile, vor allem bei stärkerer körperlicher Betätigung und sie würde dann natürlich nicht reden können. „Was machen wir nun? Ich könnte mich Levi lautlos nähern, aber sicherlich kann ich ihn nicht lautlos aus dem Geröll ziehen – wenn ich da überhaupt heile herausbekomme…“, sprach sie. Natürlich könnte sie sich auch dem Troll lautlos nähern, aber ob das wirklich sinnvoll oder gar hilfreich wäre…? „Ich blende das Lacrima ab, das könnte ihn nur wecken. Aber vielleicht können wir das nochmal zum Blenden nutzen…bestimmt ist der Troll ebenso lichtempfindlich wie Thors“, sprach sie flüsternd, steckte das kleine Jagdmesser weg, mit dem sie unterwegs die ganzen Markierungen gesetzt hatte und dimmte das Lacrima so weit ab, dass es gerade noch ausreichte, dass sie beiden genug sahen (
» Magic Activation
).


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Da war er: Der Höhlentroll. Und dieses Exemplar, welches am anderen Ende der Kammer ruhte, wirkte tatsächlich noch ein wenig größer als das, was sie bereits tot vorgefunden hatten. Ihm blieb nicht verborgen, dass Lyra sofort ihren Geruchssinn schützte. „Wir sollten wirklich versuchen es schnell hinter uns zu bringen.“, flüsterte er und bezog sich damit auf die Worte der jungen Magierin, die sie auf dem Weg in diese Kammer bereits hatte fallen lassen. Aber wie brachte man diese Situation schnell hinter sich? Ihre Mission war es eigentlich nur die beiden Krieger von Iron Maxim zu retten. Diese hatten jedoch den Auftrag die Höhle von Trollen zu säubern, sodass es gut sein konnte, dass sie die beiden hier nicht rausbringen konnten, bevor auch der zweite Troll das Zeitliche gesegnet hatte. Wie sollten sie also vorgehen? Lyra brachte bereits einige gute Argumente vor: Wenn sie Levi aus dem „Kühlschrank“ des Trolls befreiten, würde er das sicher merken. Eine Konfrontation schien also unausweichlich. Die Idee mit der Lampe würde in diesem Fall sicher noch ein Lebensretter sein. „Gute Idee mit der Lampe. Machst dich echt gut als Magierin.“, lobte er Lyra erneut, denn sie trug fast minütlich etwas wichtiges zur Mission bei. Jetzt war es nur noch an Álvaro die Puzzlestücke zu einem Plan zusammenzustellen.

„Ich hätte einen Plan, der jedoch einiges an Vertrauen benötigt, also höre ihn dir vielleicht erstmal an.“, flüsterte Álvaro zu Lyra und schaute zwischen dem Troll und Levi hin und her, der ungeduldig mit seinen Augen hin und her schaute. „Du schleichst dich zu Levi und versuchst ihn daraus zu holen. Er sieht eigentlich recht fit aus, also kann er sich vielleicht selbst rausholen, wenn du ein wenig nachhilfst.“ Schon der Anfang des Plans war sehr fehleranfällig. Wenn Levi nicht aus dem Geröll herauskam, hatten sie ein Problem, aber Álvaro konnte nicht gleichzeitig überall sein. „Der Troll wird dich dann wohl bemerken und zu dir kommen, wo wir auch schon beim Teil sind, der ein wenig Vertrauen benötigt: Wenn er an mir vorbeirennt, werde ich ihm den Weg abschneiden, ihn zu hoffentlich zu Fall bringen und so lange ablenken, wie nur möglich.“ Eine erneute Variable, aber Álvaro war immer noch davon überzeugt, dass seine Stoppwirkung sehr zuverlässig war. „Wenn Levi frei ist, versuchen wir den Troll zu blenden und machen die Biege.“ Viel weiter war er mit dem Plan noch nicht, aber im Idealfall würden ihre Zahlen sich erhöhen und sie konnten den Troll mit vereinter Kraft in einer der hinteren Hallen in die Flucht schlagen. „Das wird zumindest genug Lärm verursachen, dass Thors und finden wird, wenn er das vorhat. Dann können wir den Troll vielleicht in der Halle bekämpfen, in der schon der andere Troll zu Boden gegangen ist.“ Álvaro hatte immer noch das Gefühl, dass der kleine Zwerg sie nicht im Stich lassen würde. Irgendwie würde sich die Sache dann schon regeln. Den Troll ein wenig hinter sich zu lassen, sollte eigentlich auch kein Problem sein, denn Lyra hatte bereits bemerkt, dass dieser sich an der Decke gestoßen hatte. Er kam in den Kammern wohl deutlich besser zurecht als in den Gängen selbst. Dort sollte er also etwas weniger wendig sein. Kein perfekter Plan, aber immerhin ein Plan.

Während Lyra ihren Senf dazu gab, bereitete Álvaro sich bereits auf darauf vor loszulegen, denn er war immer noch nicht gut darin, seine Zauber schnell zu aktivieren. Also ließ er bereits jetzt Mana in seine Arme fließen, die daraufhin von einem metallenen Konstrukt umzogenen wurden, welches er bereits in Vinternatt testen konnte. (Shock Absorbers: Melee Soul„Bereit, wenn du es bist.“ Er hatte keine Lust sich die Arme zu brechen. Deshalb würde er seine Kraft gut dosieren, wenn es losging.
 
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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra & Álvaro [11/15]


Lyra hatte vielleicht ein paar gute Ideen, jedenfalls spiegelte Álvaro ihr das wider, einen vollständigen zund effektiven Plan ausarbeiten, fiel ihr allerdings schwer. Vielleicht lag ihr das schlichtweg nicht oder ihr fehlte nur die Übung dafür, auf jeden Fall aber agierte sie zumeist aus dem Bauch heraus und verfolgte dabei nur grob ihre Überlegungen. Umso erleichterter war die Dragonslayerin, dass ihr Kamerad bereits eine Idee hatte, wie sie wohl am besten vorgehen sollten.
Lyra hörte seinen leisen Worten aufmerksam zu, während sie mit ihren eigenen Gefühlen kämpfte. Der Geruch des Trolls war für sie einfach nur widerlich und so kämpfte sie erneut gegen ihren Mageninhalt. Noch dazu fühlte sie sich irgendwie etwas schlapp. Vielleicht war einfach der ganze Weg durch den Schnee und die dunklen Gänge anstrengender gewesen als gedacht. Dass diese Enge und die fehlende frische Luft ihr zunehmend zu schaffen machte, wusste die Dragonslayerin der Lüfte bisher einfach noch nicht. Dies war ihre erste Erfahrung unter Erde und in solch muffigen Gängen. Wie sehr sie das körperlich beeinträchtigte, war ihr bisher nicht bewusst, sie fühlte sich einfach nur nicht ganz auf der Höhe. Jetzt war aber der falsche Zeitpunkt, sich darum tiefergehende Sorgen zu machen und versuchte diese Gedanken beiseite zu schieben.
Zum Plan selbst hatte Lyra nicht allzu viel hinzuzufügen. Ihnen blieb eh nichts anderes übrig, als sich gegenseitig zu vertrauen. Doch damit hatte die junge Frau immerhin keinerlei Probleme, sie vertraute eher zu früh und zu viel, als skeptisch zu agieren. Während Álvaro sprach, nickte sie daher nur immer wieder knapp, um verstehen zu geben, dass sie mit seinen Worten einverstanden war. „So machen wir es! Im Zweifelsfall habe ich Methoden, mich etwas zu wehren oder zu schützen, aber das wird nicht häufig und nicht lange gehen“, fügte sie leise hinzu. Immerhin beherrschte sie nun ein paar Techniken, die auch einen so starken Gegner wie dem Troll etwas Schaden würden oder mit denen sie sich vor Angriffen schützen konnte, allerdings kosteten diese Methoden sie noch zu viel Kraft, um sie bedenkenlos einsetzen zu können. Bewundernd beobachtete sie das von Álvaro magisch erzeugte Exoskelett und fragte sie, wie viel Unterstützung diese Technik ihm wirklich brachte und vor allem, wie man so etwas erschaffen konnte. Gerne hätte sie ihn direkt danach ausgefragt, doch dies war der falsche Moment dafür und so drängte sie ihre Faszination zunächst beiseite.

Sogleich wurde sie von einem heftigen Zusammenziehen ihres Magens unterbrochen und mühsam und leicht angewidert schluckte sie einen Schwung Mageninneres runter, ehe dieser seinen Weg nach draußen fand. Immerhin war sie sich nun sicher, dass sie sich etwas von dieser Last befreien wollte, um besser agieren zu können. „Ich versuche Levi zu befreien, dann werden wir schnellstmöglich den Rückweg antreten; hoffentlich kann Levi laufen! Du kümmerst dich um den Troll und sollte es notwendig sein, greife ich oder greifen wir mit ein!“, fügte Lyra ihren Plan zusammen und wartete kurz ab, ob sie so alles richtig verstanden hatte. Dann wandte sie sich von dem Troll ab und sog langsam reichlich Luft ein, um sich die kommenden Minuten das Atmen zu ersparen (
» Sky Dragon’s Respiration
). Dann drehte sie sich wieder um, nickte Álvaro stumm zu und schlich auf Levi zu.

Lyra schaute abwechselnd vor sich auf den Weg und auf den Troll, der noch immer schnarchend an der Wand lag. Er war so laut, dass ihre Schritte vollkommen untergingen und ein zusätzlich verstummen ihres Ganges unnötig war. Außerdem würde sie gleich wahrscheinlich eh zu viel Krach machen, sobald sie dem Zwerg aus dem Geröllhaufen half. Levi beobachtete Lyra unterdessen aufmerksam und seine Augen weiteten sich kurz, dass sich der Troll plötzlich bewegte. Doch er drehte sich nur von der Seite auf dem Rücken, wobei einer seiner Arme lautstark auf den Boden krachte. Viel Schlimmer als der Lärm war aber, dass seine Gliedmaße ihnen nun den Rückweg versperrte, sollte er sich nicht noch einmal anders hinlegen. Die Minell konnte über seinen Armen hüpfen, aber Levi war dafür vielleicht zu klein oder gar zu verletzt und vor allem würde auch das nur gehen, wenn der Troll solange absolut reglos legen blieb. Nun, darüber würde sie sich Sorgen machen, wenn sie den Rückweg antrat.
Einen Augenblick schaute sie zurück zu Álvaro, den sie nun aber nicht mal mehr sehen konnte, da sie das Lichtlacrima bei sich trug und er im Dunkeln stand. Aber er würde sie dafür umso besser sehen können. Mit der freien Hand hob sie zwei Finger an ihre Augen, dann auf den Troll und deutete schließlich auf Álvaro, bzw. in seine Richtung. Er sollte den Troll beobachten, während sie selbst sich nun Levi deutlich näherte und gleich versuchen würde, ihn aus seiner Steinfessel zu befreien.

Als sie nur noch ein paar Schritte vom Zwerg entfernt stand, sah sie in seine leuchteten Augen. Er wollte gerade etwas flüstern, da drückte sie ihren Finger stumm an ihre Lippen, um ihn zu bedeuten, möglichst leise zu sein. Vorsichtig platzierte sie das Lichtlacrima neben sich auf einem Felsvorsprung, sodass sie ihre Hände frei hatte. Mit vorsichtigen Schritten lief sie etwas um den Geröllhaufen herum, um den besten Weg zu finden, den Zwerg daraus zu befreien, ohne viel Lärm zu machen. Hätte sie geatmet, würde sie nun weiter Luft holen, hätte sie nun einmal tief durchgeatmet, um sich selbst zu beruhigen, doch so strich sie nun kurz ihre Haare aus dem Gesicht und begann dann, einen Felsbrocken nach dem anderen vorsichtig anzuheben und neben sich auf den Boden zu legen. Zwischendurch schaute sie rückversichernd auf den noch schlafenden Troll oder in Levis Gesicht. Mit fragend gehobenen Augenbrauen und einem nach oben gereckten Daumen prüfte sie immer wieder, ob es ihm gut ging. Er nickte jedes Mal vorsichtig, obwohl sie ihm deutlich ansah, dass er besorgt war und auch immer wieder Schmerzen verspürt, wenn sie einen Feldbrocken hob und sich der Geröllhaufen daraufhin etwas umlagerte, wodurch die Felsen wohl irgendwo schmerzhaft drückten. Ansonsten aber verlief zunächst alles nach Plan. Sie hatte gerade den halben Oberkörper und einen Arm des Zwergs befreit, als der Haufen etwas in Rutschen geriet und weitere Steine auf den Boden stürzten. Zwar war Levi dadurch nun oberhalb seiner Taille fast vollständig frei, allerdings hallte der dadurch entstandene Lärm so laut von den Wänden wieder, dass Lyra vor Schreck erstarrte und sich voller Sorge zu dem Troll umwandte…


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Nun war es Zeit ihren Plan in die Tat umzusetzen, den hoffentlich alle überleben würden. Es wäre immerhin eine schwache Rettungsaktion, wenn man mit weniger Leuten wiederkam als vorher. Aufmerksam beobachtete Álvaro sowohl dem Troll, der noch immer an der anderen Seite des Raumes schlummerte, als auch Lyra, die sich – bisher erfolgreich – zu Levi herüberschlich. Auch wenn sie den Lichtlacrima stark gedämpft hatte, war sie mit Abstand das einzig helle in dieser Höhle und problemlos zu erkennen. Als Lyra daher – nachdem sie bereits einen großen Teil des Weges zurückgelegt hatte – Álvaro bedeutete, er solle seine volle Aufmerksamkeit auf den Troll richten, konnte er dem problemlos nachkommen. Wahrscheinlich war es die bessere Idee, denn beide wussten, dass der stinkende Zeitgenosse nicht für immer schlafen würde. Jetzt musste er allerdings die Augen etwas zusammenkneifen, denn der Troll war nicht so nett, sein Nachtlicht anzuknipsen.

Ganz langsam entfernte Lyra einen Stein nach dem anderen, um Levi aus dem Steinhaufen zu befreien. Das sah der Boxer zwar nicht, aber hörte es, auch wenn seine Partnerin sich Mühe gab, so leise wie möglich vorzugehen. Den schlafenden Troll schien das erstmal nicht zu stören, denn er schnaufte weiter und rollte ab und an in eine andere Position, wobei er ein Geräusch erzeugte, das um ein Vielfaches lauter war als die Geräusche von Lyra. Kein Wunder, dass er das leise Klackern nicht wahrnimmt. Nicht mal wach würde er es hören. Álvaro hätte wahrscheinlich besser daran getan, das nicht zu denken, denn fast im gleichen Moment löste Lyra eine kleine Gerölllawine aus. Dadurch hatte Levi wahrscheinlich ein ganzes Stück mehr Luft zum Atmen, aber der Troll? Zunächst passierte nichts. Der Lärm verhallte und der Troll blieb liegen, doch Álvaro merkte sofort, dass sich etwas änderte. Ein kurzer Atemaussetzer der großen Kerls veränderte die Atmung und einige Momente später schlug er verschlafen seine beiden großen Augen auf, die bedrohlich aus der Dunkelheit hervorstachen. Es dauerte nicht mal einen Moment und der Troll erblickte Lyra, die sich gerade an seinem Fressen zu schaffen machte. Wenig glücklich darüber, drückte er seinen Unmut mit einem ohrenbetäubenden Schrei aus, der an den Wänden der Höhle widerhallte und fast den Eindruck entstehen ließ, dass sie einer ganzen Horde gegenüberstanden. Auch die Schritte in Richtung Lyra, wirkten eher wie eine Stampede aus Tausend Ochsen. Die Lautstärke hatte aber auch seine Vorteile: Zum einen wusste Álvaro dadurch genau, wo er hinschlagen musste und zum anderen würde der Schrei sicher auch Thors erreichen, sollte dieser noch irgendwelche Ambitionen haben Teil dieses Kampfes zu sein, der bald ausbrechen würde.

Als die stampfenden Schritte sich näher Richtung Lyra bewegten, hob Álvaro seine Fäuste vor sein Gesicht und tänzelte seitwärts, um sich in Stellung zu bringen und den richtigen Moment abzupassen, um den Troll zunächst einmal zu stoppen.  Er warf noch einen Absichernden Blick zu Lyra, die immer noch damit beschäftigt war, die letzten Steine wegzuräumen, während er tief einatmete. Bitte halte Stand, Scheißhaufen, ermahnte er seinen eigenen Körper, denn er wusste, dass er hier nichts von seiner Stärke zurückhalten konnte, wenn er den Troll ernsthaft verlangsamen wollte. Er hielt durch seinen Zauber zwar mehr aus, aber einen Schlag bei voller Stärke hatte er noch nicht getestet. Als der Troll wenige Schritte zurückgelegt hatte – viele brauchte er aber auch nicht um Lyra zu erreichen – konzentrierte Álvaro sich, holte aus und schlug mit voller Kraft gegen den Knöchel des Monsters.
Er spürte, wie die Kraft sich in den Körper des Wesens übertrug, spürte aber gleichzeitig einen Schmerz durch seine Arme fahren. Trotzdem zauberte es ihm ein Lächeln aufs Gesicht, denn als er das letzte Mal mit ähnlicher Kraft den nervigen Waschbären in den Boden gerammt hatte, war sein ganzer Körper auseinandergefallen. Dieser kleine Schmerz war im Vergleich dazu gar nichts. Sein Zauber erfüllte seinen Zweck also und Álvaro war zum ersten Mal begeistert von seiner Magie, seit er in Fiore war. Auch das Monster schien zumindest einen kleinen Schmerz zu spüren, denn es erhob seine Fäuste, mit denen es gerade noch durch die Höhle gekrabbelt war und taumelte auf den Hinterbeinen einige Schritte nach hinten, während es wild um sich schlug, sodass Álvaro wieder einige Meter Abstand gewinnen musste. „Zähes Mistvieh.“, flüsterte er und freute sich umso mehr, dass der Troll zusätzlich noch mit dem Kopf gegen die Decke stieß. Damit war das Überraschungsmoment vorbei. Eine direkte Konfrontation würde vermutlich weniger gemütlich sein, auch wenn der Troll zumindest so viel Radau machte, dass Álvaro ihn trotz Dunkelheit ganz gut lokalisieren konnte. „Beeil dich, Lyra.“, versuchte er seine Partnerin noch ein wenig anzutreiben, denn der Troll hatte sich wieder gefangen und stürmte nun auf Álvaro zu.

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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra & Álvaro [12/15]


Lyras Sorge war leider berechetigt gewesen. Als sie in Richtung des Trolls schaute, erkannte sie voller Furcht, dass sich dieses riesige Wesen mit erstaunlicher Gewandtheit vom Boden erhoben hatte. Gerade noch im absoluten Tiefschlaf gewesen, erkannte er anscheinend sofort, dass die Dragonslayerin gerade dabei war, seine nächste größere Mahlzeit zu befreien und das gefiel diesem ganz und gar nicht. „Schnell! Na los, raus hier!“, brüllte sie Levi zu, welcher die Lage aber ebenfalls erkannt hatte und nun fluchend von innen gegen den ihn fesselnden Steinhaufen drückte, als auch mit seinen bereits befreiten Händen begann, von oben nach unten einige Brocken gen Boden zu rollen, nun vollkommen ungeachtet der dabei möglicherweise entstehenden Geräusche. Lyra half ebenfalls mit und achtete nun weniger darauf, den hochgewachsenen Mann vorsichtig zu befreien, als ihn so schnell wie möglich aus seinem Gefängnis zu erlösen. Voller Panik pochte ihr Herz heftig bis in ihren Hals und dummerweise konnte sie nun auch wieder den mehr als abartigen Gestank des Trolls wahrnehmen. Doch die blanke Sorge, gleich von dem stinkenden Geschöpf zermalmt zu werden drückte jedes Würgegefühl zur Seite. Hinter sich hörte sie das Vieh bereits gefährlich nahe und sie konnte nicht anders, als sich nun doch noch einmal umzuwenden, um ihre persönliche Lage einzuschätzen. „Verdammt!“, entfuhr es ihr und instinktiv machte sie einen Schritt zurück, was bei der Reichweite des Trolls aber nur wenig helfen würde, als dieser aber von einem heftigen Schlag Álvaros erschüttert wurde. Einen kurzen Moment blickte sie dankbar auf ihren Questpartner – oder dahin, wo dieser stehen musste, denn er stand zu weit von dem schwachen Licht des Lacrimas weg, um ihn wirklich ausmachen zu können.

In diesem Moment erinnerte sie sich an das Lacrima und ihre Idee, dieses zum Blenden zu nutzen. Wahrscheinlich würden sie sich selbst auch kurzzeitig damit blenden, nachdem sie einige Zeit bei dem schwachen Licht gearbeitet hatten, aber so oder so, es konnte ihnen nur helfen, sich selbst und ihre Situation sehen zu können. Also griff sie nach dem Lacrima und ließ dieses sehr hell aufleuchten (
» Magic Activation
). Selbst davon geblendet, musste sie ihre Augen etwas zusammenkneifen, um sich vor dem hellen Schein zu schützen. Kaum, dass sie sich daran gewöhnt hatte und wieder mehr sehen konnte, erfüllte sie der nächste Schreck: Der Troll hatte sich zwar von ihr und Levi abgewandt, eilte nun allerdings auf Álvaro zu, welcher sie kurz zuvor zur Eile gerufen hatte.

Statt sich Levi zuzuwenden, wollte sie den Troll nun zunächst daran hindern, sich Álvaro zu schnappen. Wahrscheinlich könnte er sich mit seinem verstärkenden Zauber auch mit einem weiteren kräftigen Schlag schützen, aber zum einen wollte Lyra es lieber nicht darauf anzukommen, dies tatsächlich zu testen und zum anderen war sie in der günstigen Lage, den Rücken des Trolls sich selbst zugewandt zu haben und somit wahrscheinlich einen guten Treffer landen zu können. Die junge Frau schlug daher mit ihrer freien Hand in die Luft, als ob sie etwas schneiden würde. Daraufhin löste sich Windmana in Form einer großen Luftklinge, welche nun auf den Troll zuflog (
» Sky Dragon's Wind Blade
). Tatsächlich bemerkte der Troll das Kommen der Attacke nicht, sodass dieser ungebremst von der Attacke getroffen wurde. Er heulte auf, als ihm die scharfe Windklinge in den Rücken schnitt und mit solche Wucht traf, dass dieser nach vorne fiel. Er fing sich allerdings sogleich mit seinen kräftigern Armen ab, sodass er nicht gänzlich stürzte, aber der Angriff ließ ihn weiterhin aufheulen. Zudem hielt er in seiner Bewegung zumindest kurz inne und wandte sich unter dem entstandenen Schmerz. Lyra nutzte den Moment, um sich wieder Lev zuzuwenden, welcher sich aber just in diesem Moment selbst befreit hatte. „Alles okay? Kannst du laufen?“, fragte Lyra diesen nur knapp. Er wirkte erschöpft und drückte seine Hand auf seinen rechten Oberschenkel. Er nickte nur zustimmend und machte sich auch sogleich auf den Weg hinaus, wobei er bei den ersten Schritten arg ins Straucheln geriet und vor allem dann humpelte und leise aufstöhnte, wenn er sein Gewicht auf sein rechtes Bein legen musste. Er war sichtlich verletzt. „Er ist frei! Raus hier!“, rief Lyra Álvaro zu und schloss zu dem Verletzten auf, um diesen ein wenig zu stützen. Sie mussten hier so schnell wie möglich raus, wenn sie sich keinem ernsthaften Kampf mit dem Troll liefern wollten.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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So ein Troll war deutlich weniger einschüchternd, wenn er die eigene Präsenz noch nicht bemerkt hatte. Jetzt wo er Alvaro direkt gegenüber stand, war er deutlich weniger zuversichtlich, dass er dieses Monstrum lange aufhalten konnte, auch wenn sein erster Schlag gesessen hatte. Das war aber auch alles was er zu bieten hatte und seine früheren Kontrahenten hatten einen solchen Schlag nicht so gut weggesteckt wie der Troll. Mistvieh! Alvaro bereitete sich schon auf seinen nächsten Angriff vor, gegen den der Troll vermutlich mehr einzuwenden hatte, als Lyra den Lichtlacrima entfesselte. Und entfesseln war das richtige Wort, denn ein gleißender Lichtblitz erhellte den ganzen Raum der Höhle. Der Troll wurde geblendet, doch auch Alvaro verdeckte seine Augen nicht schnell genug und würde vom Licht geblendet. Tatsächlich halb so schlimm, denn auch vorher hatte er in der Dunkelheit nicht viel gesehen. Ohne Augenlicht zu kämpfen hatte er gegen Solomon und Akay bereits zu genüge geübt und die beiden waren deutlich leiser gewesen als dieser schnaufende, stinkende Troll, der – jedenfalls ließ sich das aus den Geräuschen erschließen – noch eine ziemliche Breitseite von Lyra abbekam. Dies verschaffte Álvaro gleichzeitig eine kleine Verschnaufpause, denn ein weiterer Angriff des Trolls blieb zunächst aus.  Den Zauber hätte ich zu gern gesehen. Der Troll, der seine Aufmerksamkeit für kurze Zeit auf sein fließendes Abendessen gerichtet hatte, fiel scheinbar zu Boden, denn noch bevor Álvaro sein Augenlicht wiedererlangte, fuhr ein lautes Rumpeln durch die Höhlenkammer. Der Troll war nah und vielleicht ergab sich daraus eine Möglichkeit, weshalb der Boxer sich erneut bereit machte. Schemenhaft tauchten die Umrisse des Trolls wieder vor ihm auf und auch wenn dieser nicht wirklich gefallen war, stützte er sich nun scheinbar auf seinen wulstigen Armen ab.

„Er ist frei! Raus hier!“, ertönte es sogleich von Lyra und das ließ sich Álvaro nicht zweimal sagen. Doch bevor er sich abwandte, um zusammen mit Lyra und Levi den Weg aus dieser verdammten Mine zu suchen, verpasste er dem Troll noch ein kleines Abschiedsgeschenk, um ihnen noch einen kleinen Vorsprung zu verpassen. Dadurch, dass dieser nun auf allen Vieren vor ihm stand und sich noch nicht komplett von Lyras Angriff erholt hatte, war auch sein Kopf in Reichweite, wenn Álvaro sich ein wenig Mühe gab. Also ging er in die Knie, um sich kraftvoll vom Boden abzustoßen und der hässlichen Fratze ihres Gegners einen ordentlichen Kinnhaken zu verpassen, der sogar den Kiefer dieses großen Gesellen klappern ließ. „Nimm das, du Mistvieh!“, rief Álvaro. Als er wieder Bodenkontakt hatte, wandte er sich auf der Stelle vom Troll ab und löste seinen Zauber auf. Jetzt nichts wie weg und neu formieren. Lyra und Levi waren inzwischen bei ihm angekommen und gemeinsam nahmen sie die Beine in die Hand und brachen in Richtung Ausgang aus.

Auch wenn Levi verletzt war, schien er sich entweder einigermaßen schnell zu erholen oder den Schmerz durch einen Adrenalinschub zu vergessen, denn er konnte selbstständig laufen, sodass Lyra die Hände für den Lichtlacrima frei hatte. Zunächst schienen sie etwas Abstand zum Troll aufzubauen, doch schon einige Momente später wurde das Rumpeln hinter ihnen immer lauter. „Der große Kerl ist verdammt schnell.“, bemerkte Álvaro keuchend. „In der Halle mit dem toten Troll wird er uns eingeholt haben.“ Jedenfalls hoffte Álvaro das, denn umdrehen wollte er sich nicht. „Gut so. Dort schalten wir den Mistkerl aus.“, gab Levi ächzend, aber dennoch mit einer überraschenden Überzeugung von sich. War diesem Mann klar, dass er gerade fast als Snack dieses Höhlentrolls geendet war? „Habt ihr Thors getroffen? Ist er bereit?“ Er schien es wirklich ernst zu meinen und auch wenn Álvaro nicht der Meinung war, dass gerade der optimale Zeitpunkt für ein Pläuschchen war, wäre es besser, wenn sie alle den gleichen Plan verfolgten. Wenn die Hälfte wegrannte, während die andere Hälfte kämpfte, würde es auf jeden Fall Tote geben. „Thors haben wir getroffen.“ Álvaro machte eine Pause, denn er wusste ganz genau, wie sein Körper reagierte, wenn er es übertrieb. „Aber vielleicht ist der schon über alle Berge. Wissen wir nicht.“ Wieder eine Pause. „Schaffen wir es zu dritt? Kannst du Kämpfen?“ Sie waren mittlerweile um mehrere Ecken gebogen und wenn Álvaro sich richtig erinnerte dauerte es nicht mehr lang, bis sie die große Halle erreichten. Es war wieder eine Hoffnung, denn er konnte die feuchte Spucke des Trolls fast schon in seinem Nacken spüren. „Er wird da sein.“, wieder war eine seltsame Zuversicht in der Stimme des jungen Kriegers und auch wenn Álvaro ihn nicht ansah, hörte er fast das verschmitzte Lächeln auf dem Gesicht des Mannes. „Die Krieger von Iron Maxim laufen nicht einfach weg. THORS. WAFFEN!“ Álvaro erschrak fast ein wenig als Levi lauthals den Gang herunter schrie und zum einen überrascht, dass dieser trotz Verletzungen so fit war und zum anderen mehr als überrascht als tatsächlich eine verhaltene Antwort folgte. „W-Waffen sind bereit!“ Sie würden also gegen den Troll kämpfen, oder?

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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Je länger sie hier in den Tiefen der Mine waren, desto mehr hasste Lyra es hier – und ein zusätzlicher Kampf gegen diesen übergroßen, stinkenden Troll machte es nur noch schlimmer. Aber immerhin hatten die beiden erfolgreich Levi befreit und das Höhlenvieh so sehr aufhalten können, dass sie nun mit etwas Vorsprung durch die Gänge hasteten. Lyra hatte das Gefühl, dass der verletzte Levi dabei sogar schneller und fitter war als sie. Fast erleichtert nahm die Dragonslayerin zur Kenntnis, dass auch Álvaro sich zwischendurch eine kurze Pause gönnte. Die Minell wusste, dass sie eigentlich so schnell wie möglich weiter sollten, um dem viel zu schnell näher kommendem Troll zu entkommen oder sich besser auf die kommende Auseinandersetzung gegen ihn vorbereiten zu können, doch letztlich war es auch wichtig, dass sie zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens bei Puste waren. Die stickige Luft hier unten alleine machten der Dragonslayerin mehr und mehr zu schaffen und schon ohne den zusätzlichen Gestank des Trolls japste sie nun nach Luft. Ihre Lunge brannte und ihre Glieder fühlten sich an, als wäre sie drei Tage non-stop gewandert. Das kannte sie so von sich nicht. Der Wunsch nach frischer Luft erfüllte mittlerweile all ihre Gedanken und sie war froh, dass Álvaro sich mit Levi austauschte, um ihr weiteres Vorgehen zu planen. Und es war wirklich gut zu hören, dass dieser anscheinend voller Selbstbewusstsein war. Ihre neue Unterstützung war sich sicher, dass sie den noch lebenden Troll problemlos würden zu Fall bringen können und dass ihnen dabei auch Thors helfen würde.
Lyra gönnte sich daher noch einen Moment der Ruhe, lehnte sich erschöpft an die Höhlenwand, schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Ein…zwei…drei Atemzüge, dann stieß sie sich wieder von der Wand ab und wandte sich an die anderen beiden. „Dann lasst uns schnell weiter, um uns in der großen Höhle bei dem toten Troll noch einen Moment austauschen und formieren zu können. Unser „Freund“ hat uns schon bald eingeholt!“, erklärte sie, obwohl die beiden das Näherkommen des Monstrums sicher ebenso wahrnahmen wie sie, immerhin bewegte er sich nicht gerade bedacht und erzeugte dadurch einigen Lärm.

Die drei eilten weiter und Lyra roch sehr deutlich, dass sie dem toten Troll näher kommen. Sie hatte schon fast wieder vergessen, wie stark und abartig das gestorbene Vieh stank. Wenn der Kampf gleich begann, würde sie sicher noch einmal dafür sorgen, dass sie eine Weile auf das Atmen verzichten musste. Das würde im Kampf zwar nicht lange halten und sie konnte sich dann nicht verbal austauschen, aber immerhin konnte sie sich dann mehr auf die eigentliche Schlacht konzentrierten. „Levi, Thors…“, wandte sie sich vorab noch kurz an die beiden Iron Maxim Magier. „Wie steht es um eure Fähigkeiten? Wie könnt ihr am besten agieren? Können wir dem Troll noch eine Falle stehen, bevor dieser hier ist?“, fragte sie knapp an die beiden gerichtet, kaum hatte sich die Vierergruppe mit dem Erscheinen Thors komplettiert. Lyra war keine große Taktikerin, aber wenn die anderen einen guten Plan hatten, würde ihnen das sicher im Kampf einen kleinen Vorteil geben und vielleicht waren sie genau darauf angewiesen. Zumindest aber konnte das den ganzen Prozess beschleunigen und je schneller sie hier herauskamen, desto besser. Lyra kämpfte nicht nur mit ihrem Unwohlsein und der Erschöpfung, sondern auch erneut mit einer heftigen Anwallung der Übelkeit, wo sie nun quasi direkt neben dem stinkendem Leichnam standen. Hier herauszukommen war gerade alles, nachdem sie sich sehnte und das so schnell wie möglich!


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptySa 17 Feb 2024 - 14:11

Sie hatten nur wenige Momente bevor der Troll aus dem Gang herausbrechen würde, doch Álvaro war ganz bei Lyra: Ein Plan würde ihnen weiterhelfen und immerhin hatten Thors und Levi bereits einen Troll ausgeschaltet. Wenn sie nützliche Informationen für den Kampf hätten, wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt diese zu teilen.
Levi zog auch sofort seine Mundwinkel wissend nach oben, als Lyras Worte an sein Ohr drangen. „Keine Sorge, meine Dame.“ Er griff sich zwei Speere, die neben Thors an einem Felsen lehnten und wog diese kurz in seiner Hand. Kämpfte er etwa mit zwei Speeren gleichzeitig? Das wirkte auf Álvaro nicht nur unpraktisch, sondern konnte unmöglich sinnvoll sein. „Das letzte Mal hat uns der zweite Troll auf dem falschen Fuß erwischt.“ Erst jetzt erinnerte sich Álvaro, dass Levi eigentlich verletzt sein sollte. Regenerierte er sich etwa so schnell oder war es der Adrenalinkick, der ihm neue Kraft verlieh? Dann wirbelte er seinen Speer Kraftvoll durch die Luft und deutete in Richtung der Öffnung, aus der jeden Moment ein Monstrum hervorkommen würde. „Für einen wahren Krieger von Iron Maxim gibt es immer eine beste Strategie: Den Gegner mit überwältigender Stärke frontal überwältigen! HAHA!“ War dieser Typ verrückt und hatte schon vergessen in welche Situation ihn dieses Vorgehen scheinbar beim letzten Mal gebracht hatte? Doch zumindest Thors schien zustimmend zu nicken und diesen hatte Álvaro eigentlich für einen vernünftigen Zwerg gehalten. Vielleicht sind sie völlig verrückt? Aber eins wusste Álvaro: Er würde Levi nicht aufhalten können, denn den brennenden Blick in seinen Augen kannte er nur zu gut.
Vorsichtig lehnte er sich zu Lyra und flüsterte ihr zu. „Ich glaube, dass wir einen richtig koordinierten Plan mit diesem Hitzkopf nicht hinbekommen. Beobachten wir einfach, was die beiden machen und versuchen Unterstützung zu leisten und dafür zu sorgen, dass niemand stirbt.“ Nun wandte sich auch Álvaro der Tunnelöffnung zu und machte sich bereit. Er blieb allerdings auf Abstand. Wenn die beiden Krieger eine Chance kreierten, würde er diese nutzen, denn alles andere machte keinen Sinn. Sie wussten gegenseitig nicht, wie sie kämpften und wenn alle vier auf den Troll losstürmten, würden sie sich wahrscheinlich nur gegenseitig im Weg stehen.

Dann war es so weit und die Action begann: Begleitet von dem Grollen zerbrechender Steine erhob sich der Höhlentroll aus der Finsternis und baute sich auf seinen Hinterbeinen auf, während er einen ohrenbetäubenden Schrei von sich gab, der seine Sabber durch den ganzen Raum schleuderte. Während Álvaro schützend einen Arm vor sein Gesicht hielt, schien Levi wenig beeindruckt und stürmte tatsächlich frontal auf den Troll zu. „Ist der lebensmüde?“, flüsterte Álvaro mehr zu sich als zu Lyra und beobachtete das Spektakel. Er erwartete fast schon, dass Levi mit einem Schlag an die Wand geklatscht werden würde, doch als der Troll seinen Arm für einen kräftigen Schwinger waagerecht vor sich herführte, ging Levi in die Knie, rutschte über den Boden und demonstrierte eine bemerkenswerte Körperbeherrschung als er sein Körpergewicht nach hinten verlagerte und einfach unter dem Angriff hindurchrutschte. Als er sich wieder aufrichtete, stoppte er nicht, sondern rannte weiter auf den Troll zu und überkreuzte seine Speere vor sich. „Hat er nicht-“ Bei vollem Tempo raste er durch die Beine des Trolls und entfesselte dann seine Speere zu beiden Seiten, um die Waden des Trolls aufzuschlitzen, sodass dieser vorne über auf die Knie viel und sich nur noch auf seinen Armen abstützen konnte, während er schmerzerfüllt schrie.
Erst jetzt erinnerte er sich an die Wunden des anderen Trolls und konnte sich nun sehr gut vorstellen, dass sie diesen ähnlich zu Fall gebracht hatten. Bevor der Troll sich sammeln konnte, erschien Thors wie aus dem nichts und rammte dem Monster, welches nun beinahe schon zu bemitleiden war, mit einem Sprungangriff sein Rapier ins rechte Auge, nur um sich dann kraftvoll an seiner Nase abzustoßen, auf seinem Kopf zu landen und dort einen weiteren Treffer zu platzieren. „Wir haben sie wohl unterschätzt. Los, Lyra! Jetzt sind wir dran!“ Sie waren vielleicht nicht so ein eingespieltes Team wie die beiden Krieger, aber mindestens genauso schlagfertig.

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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptyDi 20 Feb 2024 - 10:55

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Noch bevor sie sich einen Plan hatten machen können, ergriff Levi sogleich das Wort. Sowohl inhaltlich, als auch in seiner kraftvollen Stimme und dem anschließenden, festen Griff nach seinen Speeren, wirkte er jetzt wieder vollkommen fit. Er strotzte nur so vor Zuversicht und scheinbar auch vor Energie, obwohl er bis vor kurzem noch in den Gefangenschaft eines Trolls gewesen war und zudem auch Verletzungen hatte. Doch Lyra fehlte die Energie, um sich diesem freudigen Tatendrang entgegen zu stellen und ihm Grunde war sie auch sehr froh darüber, dass Levi anscheinend wieder gut ging und er sich dem Troll entgegenstellen wollte. Sie war froh um jede Bewegung die sie nicht ausführen musste, denn die Übelkeit wallte nun immer mehr in ihr auf und diese drückende Dunkelheit, Enge und muffige Luft ließen ihre Knie weich werden. Irgendwie fühlte sie sich hier untern schlechter und schlechter und wusste gar nicht genau, woran das lag. War es wirklich nur der wirklich schlimme, faule Gestank der Trolle, der ihr so zu schaffen machten? Doch darum musste sie sich später weitere Gedanken machen. Vorerst galt es, den Troll zu bekämpfen…oder Levi und Thors den Vortritt im Kampf gegen dieses Geschöpf zu lassen. Somit war die Dragonslayerin froh, dass auch Álvaro sich dafür entschied, den beiden Iron Maxim Magiern den Vortritt zu lassen und sich selbst zunächst etwas zurückzuziehen.

Als der Troll durch den Gang brach und sich in der Höhle mit einem lauten Gebrüll zu voller Größe aufrichtete, wirkte Lyra doch schnell noch einmal jenen Zauber, der ihr das Atmen und somit auch das Riechen kurzzeitig ersparen würde (
» Sky Dragon’s Respiration
). Ansonsten ber hielt sie sich ebenso wie Álvaro zunächst zurück und ließ zunächst Levi den Auftritt und der war wirklich beobachtungswert: Er stürmte auf den Troll zu, wich einem Gegenschlag aus und schaffe es dann, zwischen den Beinen des Trolls hindurch zu gleiten und gleichzeitig mit zu beiden Seiten ausgestreckten Speeren die empfindlichen Beininnenseiten des riesigen Geschöpfes aufzuschlitzen. Dieser stürzte daraufhin mit Schmerzensschreien nach vorne auf seine Arme. Und dann übernahm Thors die Bühne. Er stieß dem Troll seine Waffe zunächst in eines seiner Augen, dann schlug er erneut auf den Kopf des Trolls ein. Auf Álvaros Worte hin, nickte die Dragonslayerin nur knapp und machte sich bereit, nun ebenfalls den Troll anzugreifen. Da es sie nicht gerade in die Nähe des Höhlengeschöpfes zog, blieb sie bewusst auf Distanz. Sie wartete nur noch einen Augenblick länger, bis Thors vom Kopf des Trolles sprang, als das Geschöpf versuchte, diesen mit einem Schlag von seinem Haupt zu befördern. Nun hatte Lyra freie Bahn. Da der Troll noch immer halb am Boden lag, seine Beine konnte er wohl nicht mehr belasten, und sie ihn möglichst breitflächig treffen wollte, entschied sich Lyra für einen Angriff aus der Höhe. Kurz nach oben blickend und die Deckenhöhe abschätzend, beförderte sie sich zunächst mit einem kräftigen, magisch verstärktem Sprung bis knapp unter die Höhlendecke (
» Sky Dragon’s Jump
). Am höchsten Punkt schlug sie mit der flachen Hand in die Luft und ließ eine scharfe Luftklinge von oben herab auf den Troll zufliegen. Im besten Falle traf sie das Wesen so im Genick, am Hinterkopf und am ungeschützten Rücken (
» Sky Dragon's Wind Blade
). In dem Fall würde sie den Troll sicherlich gefährlich schneiden und zusätzlich gen Boden drücken, was Álvaro hoffentlich eine perfekte Situation zum Zuschlagen gab, sofern er dies plante.


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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
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Lyra ließ sich das nicht zweimal sagen. Kaum hatte Thors seinen Ansturm beendet, beförderte Lyra sich mit einem beeindruckenden Sprung an die Höhlendecke. Vielleicht sollte ich mir auch mal nützliche Zauber beibringen… Von dort aus feuerte Lyra eine kraftvolle Windklinge auf den Troll, sodass Álvaro den Zauber aus der letzten Kammer doch noch zu sehen bekam. Den hatte er zwar letztes Mal verpasst, jedoch wusste er, dass der Troll von diesem Zauber nicht unbeeindruckt bleiben würde. Als er Verstand, dass Lyra den Troll damit für einen Angriff von Álvaro vorbereitete, zog er die Mundwinkel ein wenig nach oben. Wir haben nur kurz zusammengekämpft und es macht bereits einen Unterschied. Lyra war wirklich schlau. Sie war aufmerksam, anpassungsfähig und traf instinktiv die richtigen Entscheidungen. Er hatte es schon angesprochen und mehrfach bemerkt, aber jeder der mit ihr zusammenarbeiten durfte, würde nicht enttäuscht werden.
Bevor der Zauber den Troll gen Boden drückte, wirkte Álvaro also erneut seinen Zauber (Shock Absorbers: Melee Soul) und merkte zum ersten Mal, dass er nicht nur einen neuen mächtigen Zauber dazu gewonnen hatte, sondern auch seine generellen magischen Fähigkeiten verbessert hatte. Als er in Maldina angekommen war, konnte er seinen schwächsten Zauber kaum mehr als 3 Minuten aufrechterhalten und es dauerte ewig, bis sein Körper sich davon erholt hatte. Das er nun schon wenige Minuten später seinen Zauber erneut wirken konnte, war ein großer Fortschritt.

In dem Moment, wo die Klinge den Troll im Nacken traf, setzte Álvaro sich in Bewegung und sprintete auf das Scheusal zu. „Runde Zwei, mein Großer!“ Er spürte, wie das Feuer des Kampfes in ihm aufloderte und eine seltene Freude in ihm entfachte. Diese Freude hatte er in den Tiefen von Bosco verloren und er hatte nicht gedacht, dass er diese in Fiore wiederfinden würde. Bringen wir es zu Ende. Der Troll heulte vor Schmerzen auf als die Klinge seinen Nacken erreichte. In ferner Zukunft würde die Wucht von Lyras Zauber einem Troll wahrscheinlich den Kopf abtrennen, aber auch jetzt reichte die Wucht aus, um zumindest eine blutende Wunde zu reißen und den Troll – wie erwartet – auf den Boden zu drücken. Doch Ruhe erwartete ihn nicht, denn das Timing war perfekt. Kurz nach dem Rumoren, welches der Sturz des Trolls verursacht hatte, folgte ein weiterer Knall, der von Álvaros Schlag ausgelöst wurde. Seine Faust traf seitlich direkt auf den Unterkiefer des Trolls, der sich durch den Einschlag ausrenkte. Zusätzlich löste sich einer seiner gewaltigen Fangzähne und wurde quer durch den Raum geschleudert. Der Troll rutschte über den Boden und blieb reglos liegen. Ein leises Gurgeln entfuhr dem Troll, doch einen Augenblick später tauchte Levi wie aus dem Nichts auf, bohrte seine Speere in den massigen Körper und verpasste dem Wesen damit den Gnadenstoß.

„Damit hat Iron Maxim zwei Trolle erlegt. Wir haben den Auftrag abgeschlossen, Thors!“ Verkündete Levi während die Vierergruppe die Höhle verließ und die Kälte des Nordens wieder ihre Körper erfasste. Thors Freude darüber war etwas verhaltener, während sein Blick kurz zu Álvaro und Lyra ging, denn er schien sich sehr darüber im Klaren zu sein, dass das ohne die externen Helfer nicht so ein schönes Ende genommen hätte. Da Álvaro ohnehin nicht für den Ruhm hier war, war es ihm scheißegal, wer den Ruhm für diese Trollhatz einsteckte. Er wollte nur die Belohnung, und zwar nicht die für die Trolle, sondern die, die Iron Maxim ihm versprochen hatte. Als nächstes würde er also diesen Rafael in Champa aufsuchen und seine Belohnung einstreichen. „Bist du froh wieder an der frischen Luft zu sein?“, fragte er Lyra ruhig, während Levi noch davon redete, wie „krass“ sie dem Troll zugesetzt hatten. Er hatte es beim Endkampf zwar nicht mehr mitbekommen, aber sicherlich hatte Lyra auch dort wieder mit dem Gestank zu kämpfen. „Ich wäre ohne dich echt aufgeschmissen gewesen. Wenn wir noch einmal zusammen auf eine Mission gehen sollte, werde ich besser vorbereitet sein. Das verspreche ich dir.“ Er kratzte sich am Hinterkopf. „So wie ich dich heute erlebt habe, wirst du dann wahrscheinlich die deutlich mächtigere und erfahrenere Magierin sein. Ich überzeugt davon, dass du es weit bringen wirst.“ Wenig später verstummte sogar Levi, denn ein wilder Schneesturm erschwerte ihnen den Abstieg zurück nach Vinternatt. Wahrscheinlich waren aber alle froh darüber, dass nun ein wenig Ruhe einkehrte und alle die Ereignisse noch einmal für sich selbst Revue passieren lassen konnten.

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BeitragThema: Re: Alter Minenkomplex
Alter Minenkomplex EmptyDo 22 Feb 2024 - 19:42

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Zum Glück verstand Álvaro auch ohne Worte, wann sein Einsatz war. Lyra wollte nämlich gerne noch etwas Länger auf die Notwenigkeit des Atmens zu verzichten und konnte ihm daher auch nichts zurufen. Doch er sah seine Chance ganz genau und schlug buchstäblich zu, sobald sie den Troll mit ihrem Zauber gen Boden gezwungen hatte. Ihr Partner nutzte erneut eine Technik, um sich mit einem verstärkenden Exoskelett zu versehen, bevor er mit so viel Kraft zuschlug, dass es den Troll den Kiefer ausrenkte und ihn einige Meter über den Boden rutschen ließ. Als die Dragonslayerin wieder auf dem Boden gelandet war, stürmte dann Levi erneut los und brachte das riesige Ungeheuer zur Strecke. Wellen der Erleichterung, der Erfurcht und der Scham durchfluteten die Minell sogleich. Erleichterung, dass sie bald alle mehr oder minder unversehrt diese Minen verlassen konnten. Ehrfurcht, vor der rohen Kraft des Trolls, aber auch vor den Kampfkünsten der anderen. Scham, dass sie dieser Kreatur das Leben genommen hatten. Ihr wäre es viel lieber gewesen, sie hätten diesen Schritt überspringen können. Auch ein riesiger, stinkender Troll war letztlich einfach nur ein Geschöpf dieser Welt, das alles tat, um zu leben – nicht mehr. Sein Tod war wahrscheinlich unumgänglich gewesen, um ihr eigenes Leben und das anderer Menschen zu schützen, aber dennoch schämte sie sich ein wenig dafür, an dieser Tragödie beteiligt gewesen zu sein. Kurz schloss sie ihre Augen und gedachte dem Geschöpf, dann aber wallte der dringende Drang nach Draußen erneut so stark in ihr auf, dass sie nichts mehr weiter hier unten halten konnte und sie war froh, dass es den anderen damit wohl auch nicht viel anders ging.

Lyra spürte deutlich, dass sie dem Eingang nach und nach näher kamen. Auch wurde der Gang zunehmend breiter und gelegentlich wehte ein Hauch frischer Luft zu ihnen herein. Sie hatte ihren Zauber mittlerweile gelöst und versuchte nun mit nach oben gereckter Nase diesen frischen Sauerstoff in sich aufzunehmen. Als es nur noch wenige Kurven bis zum Ausgang der Mine war, ging ihr eiliger Schritt erst in ein leichtes Joggen und schließlich in einen Sprint über. RAUS! Mit vor Erleichterung geschlossen Augen lief sie bis einige Meter vor die Mine, streckte den Kopf nach oben und ließ sich mit den Knien in den feuchten Schnee fallen. Die Kälte und Nässe hier draußen waren der Dragonslayerin gerade ziemlich egal, ein wenig tat diese Erfrischung sogar gut. Sie genoss einfach in tiefen Atemzügen die frische, klare Luft hier draußen und die offene Weite anstelle der dunklen Enge. Ein tiefer, zufriedener Seufzer löste sich aus ihr, ehe sie sich wieder erheben und die Augen öffnen konnte. „Unfassbar froh!“, antwortete sie Álvaro auf seine Frage hin, obwohl er sich diese Antwort sicherlich schon denken konnte. „Was für eine schreckliche, dunkle Enge da unten und dieser Gestank…kaum auszuhalten! Ich fühle mich wie neugeboren!“, brachte Lyra glückselig hervor. Gerade schien es, als brauchte sie nie wieder mehr als einfach nur diese frische Luft. Álvaros nachfolgende Worte zauberten ihr eine leichte Röte ins Gesicht und brachten sie ins Hier und Jetzt zurück. „Ach, ich hatte da drinnen so meine ganz eigenen Probleme. Ohne dich – und ohne euch – …“, fügte sie an Thors und Levi hinzu, eher sie fortfuhr: „…wäre ich da manches Mal ziemlich hilflos gewesen und wir wären vielleicht nicht so heile aus den Minen wieder herausgekommen“. Und das meinte Lyra vollkommen ernst. Ihr war es zwischendurch so schlecht da drinnen ergangen, dass es ihr schwer gefallen war, überhaupt auf den eigenen Beinen zu stehen. Sie war sich nicht sicher gewesen, was genau die Ursache dafür gewesen war. Nun aber war sie sich ganz sicher: Es lag nicht an allgemeiner Erschöpfung, den nun fühlte sie sich eigentlich wieder ganz fit, sondern tatsächlich die Dunkelheit, die Enge und die schlechte Luft da drinnen. Es war Lyras erstes Erlebnis unter solchen Bedingungen gewesen. Zukünftig wusste sie, dass ihr das nach und nach zusetzte und dass sie sich nicht zu lange in solchen Situationen aufhalten sollte – oder zumindest nicht ohne gute Vorbereitung. Sie würde sicherlich ein paar Techniken lernen, die ihr in und aus Bedingungen jener Art helfen würden. „Ich bin sehr froh, dass wir diese Quest so gut hinter uns gebracht haben und ich hoffe, dass wir uns noch einmal wiedersehen, Álvaro. Bis dahin werden wir sicher beide Neues gelernt und weiter trainiert haben. Ich bin schon gespannt darauf, welches Abenteuer dann auf uns wartet!“ Damit setzte sie sich in Bewegung, das wilde Schneetreiben und den kalten Wind hier oben nun willkommen heißend.

- Ende -



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