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 Burg Oak

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Kuma

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BeitragThema: Burg Oak
Burg Oak EmptyMi 15 Jul 2015 - 14:45

Ortsname: Burg Oak
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Die alte Burg, die Oak Town überblickt, war das erste Gebäude der Stadt. Einst als Bastion gegen Angreifer aus dem Norden gedacht, stellte sie relativ schnell den Wohnsitz der Fürsten Oak Towns dar. Über Jahrhunderte wurden Stadt und umliegende Ländereien von hier aus kontrolliert, bis Oak ein Teil des Königreich Fiores wurde.
Die Burg diente seitdem sowohl als gewöhnliche Wohnstätte, als auch als Gildenhaus einiger Gilden. Zur Zeit befinden sich in ihrem Inneren mittelalterlich gestaltete Räume, die der Burg ihren alten Glanz zurück geben sollen und von Touristen besucht werden können.

Change Log: Einige Mauern von Burg Oak sind nur noch Trümmer und es gibt in den Gängen ein paar Löcher mehr, die nach draußen führen.
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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptyFr 19 Aug 2022 - 16:46

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Ronyas einzige Hoffnung, diesen Marsch zu überleben, ohne sich in einen laufenden Eisstiel zu verwandeln, war die Wärme, die sie beim Laufen erzeugen würde. Gut, vielleicht war das jetzt etwas melodramatisch ausgedrückt. Als Eismagierin hatte sie zumindest etwas Kälteresistenz. War trotzdem nicht angenehm. Irgendwann gewöhnte sie sich bestimmt daran…sicherlich. Jedenfalls schien jeder bereit für die Abreise zu sein und langsam aber sicher lief die Gruppe los. “Dann hoffen wir, dass es dich jetzt nicht so schnell erwischt. Und wenn, dann…muss ich mich eben um dich kümmern”, verkündete die Grünhaarige mit einem breiten Lächeln. Hatte sie Medizin dabei? Nein. Aber falls es doch dazu kam, würde sie sich bestimmt was einfallen lassen. Immerhin würde sie ihre Namensvetterin doch nicht einfach so erkranken lassen! “Du warst schon mal in Aloe Town? Wie hat es dir dort gefallen?” Ronya war neugierig, denn mittlerweile betrachtete sie diese Stadt wirklich wie ihr Zuhause. Auch wenn es anfangs etwas schwierig war, den Menschenmengen auszuweichen. Aber mittlerweile war sie geübt darin. “Das hier ist wirklich das genaue Gegenteil von Aloe Town.” Sie zeigte um sich herum und kicherte. “Ob ich draußen schlafe? Hmmm…”, sie musste kurz überlegen. Wann war das letzte Mal, dass sie unter freiem Himmel genächtigt hatte? "Jetzt, wo du es sagst, das hab ich länger nicht mehr getan. Aber wenn, dann definitiv nur, wenn es warm war! Ich mag die Kälte einfach nicht.”
“Und du?”
, warf sie die Frage einfach mal an ihre Gefährtin zurück. “Sag mal, woher kommst du denn eigentlich? Ist es bei dir auch so warm wie in der Wüste?” Jetzt, wo das Gespräch etwas im Gang war, übernahm Ronyas Neugier erneut. Außerdem konnte sie sich so vom eiskalten Wind ablenken, der ihr hin und wieder durch das Gesicht wehte. In der Gruppe hinter ihnen kamen ab und zu ebenfalls Gespräche auf, jedoch hauptsächlich zwischen denjenigen, die sich schon von vornherein kannten. Sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie Burg Oak erreichten. Hoffentlich passierte auf dem Weg dahin nichts unvorhergesehenes…

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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptySo 21 Aug 2022 - 11:50



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In dunklen Gemäuern

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Ronja nickte. „Ein paar Taschentücher hab ich ja eingepackt. Und so lange müssen wir zum Glück nicht oben sein. Auch wenn ich schon sehr gespannt bin! Auf so einer Burg war ich noch nie.“ Ihre Augen leuchteten vor Aufregung. Nach ihrer Entdeckung der Geisterwelt konnte sie es kaum erwarten, sich noch weiter zu bilden und zu probieren. Ob es auf der Burg vielleicht gar spuckte, immerhin war sie älter als die meisten anderen Gebäude in Oak Town? Die Vates behielt ihre Gedanken für sich. Die Erfahrung hatte ihr gezeigt, das bei weitem nicht ein jeder erfreut oder entspannt war, wenn vielleicht mit Geistern zu rechnen war und sie wollte weder Ronya noch den anderen, die es vielleicht mitgehört hätten, Angst machen. Also griff sie das Gesprächsthema wieder auf. „Ja, ich habe als Jugendliche dort gelebt.“ Versonnen dachte sie an die Zeit mit Dillan zurück. Wie alt war sie gewesen? Sieben Jahre, oder acht? „Ich bin erst vor etwa vier Jahren weggezogen, aber es war eine wirklich wunderbare Zeit dort. Im Sommer habe ich Aloe Town mal für ein paar Tage besucht. Und du, was verbindet dich mit der Stadt?“, erzählte sie bereitwillig und stellte ihrerseits eine Frage. Sich so mit Ronya zu unterhalten machte echt Spaß und ließ die Zeit wie im Fluge vergehen!
„Manchmal schon, im Sommer vor allem. Ich wohne mittlerweile Maldina Town, aber in der Gilde wirst du mich nicht so oft finden. Ich hab mir ein kleines Baumhaus im Wald eingerichtet. Nicht ganz dicht an den Wänden aber mit Decken geht das schon.“


So im Gespräch vertieft kam ihre Gruppe ein gutes Stück weiter. Als es Mittag wurde, war die Burg bereits zu sehen, doch Ronja knurrte auch der Bauch. „Wollt ihr noch etwas weiter gehen oder eine kleine Essenspause machen?“, wandte sie sich an ihre Begleiter. „Dann können wir auch etwas trinken, das sollten wir nicht vergessen.“ Ihrem Vorschlag wurde mindestens von der älteren Frau zugestimmt und so verteilte die Vates Schokorigel, die sie die Tage zuvor gekauft hatte. Nachdem sie auch getrunken hatten, was ihr Rucksack etwas leichter und sie legten gestärkter wieder los. Nur der blasse Mann hatte weder getrunken noch gegessen, weshalb die Empathin ihn sorgenvoll betrachtete. Schweigsam ging er mittlerweile voran, dennoch hätte sie spüren müssen, wie es ihm ging … Unsicher wandte sie sich an Ronya. „Denkst du, er mag nichts Süßes und wollte darum keinen Rigel?“ Die Burg kam derweil immer näher und der Bogen wurde immer steiler, sodass die Vates bald keuchte. Kräftig war sie wirklich nicht …






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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptyDi 23 Aug 2022 - 0:30

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Ronya konnte nicht anders, als sich von Ronjas Aufregung und Enthusiasmus anstecken zu lassen. Die Vates sprühte förmlich vor Begeisterung. Auch wenn sich die Eismagierin nie wirklich für ältere Gebäude interessiert hatte, war es bestimmt eine ganz coole Erfahrung, so eine Burg mal von innen zu sehen. Wenn man bedachte, dass dort viele Leute früher ein- und ausgingen, um ihrem täglichen Geschäft nachzugehen und es heute nur mehr als Touristenattraktion genutzt wurde, war der Gedanke, dort durchzulaufen, wirklich faszinierend. Ronja lenkte das Gespräch wieder auf Aloe Town und erzählte von ihrer eigenen Erfahrung. Auf ihre Frage hin, zog die Grünhaarige eine ihrer Handschuhe aus und präsentierte ihrer Partnerin das Gildenzeichen, welches sich auf ihrer linken Handfläche befand. Das eisblaue Auge, das sie als Gildenmitglied von Crimson Sphynx auszeichnete. “Unser Gildensitz liegt in Aloe.” sagte sie zu der Satyrs Cornucopia Dame. Bevor ihr die Hand allerdings zufrierte, zog sie sich schnell ihren Handschuh wieder an. “Es ist wirklich kalt…”, murmelte sie zu sich selbst, bevor ihr Blick wieder gen Ronja wanderte. “Ich habe viele nette Menschen getroffen, seitdem ich einer Gilde beigetreten bin. Einige von ihnen sind wirklich komisch, aber im besten Sinne. Und…” Die letzten Worte liefen ihr etwas leiser über die Lippen. “...sie sind wie eine Familie…”. Ronya versuchte, so gut es ging, nicht rot anzulaufen. Auch wenn es ehrliche Worte waren, die sie sprach, war es trotzdem ein wenig peinlich, das jemandem zu sagen, die sie mehr oder weniger gerade erst kennenlernte.

Zum Glück erzählte Ronja dann von sich und ihrem Zuhause etwas. Ansonsten wäre die Eismagierin irgendwann in Scham versunken. Maldina Town…jetzt, wo sie den Namen hörte, klingelte da etwas bei ihr. “Oh, da war ich schon mal. Wenn auch nur kurz.” einen kleinen Job durfte sie dort erledigen. Und wenn sie sich richtig erinnerte… “Dort war echt viel los. Zu viel…” wenn sie an diese Menschenmengen nur zurückdachte, wurde ihr schon wieder schwarz vor Augen. “Du hast dir ein eigenes Baumhaus gebaut?” einige Sekunden der stille vergangen. “Wie cool!” Jetzt leuchteten Artis Augen ebenfalls. Als jemand, der früher in einer ländlichen Gegend in Süd-Fiore, umgeben von Wald, aufgewachsen war, klang das wie ein Kindheitstraum für sie. “Kann ich es mal sehen?” ihr Grinsen reichte über ihr ganzes Gesicht, so sehr freute sie sich bei dem Gedanken.
Je länger sie liefen, desto eher schien eine kleine Pause angebracht. Nachdem ihre Partnerin also Schokoriegel an die Anwesenden verteilte und sich jeder (also…fast jeder) mit etwas zu essen und zu trinken stärkte, konnte die Gruppe ihren Marsch fortsetzen. . Ein wenig gruselig fand sie den blassen Kerl schon, der es offenbar nicht nötig hatte und dort nur saß, als wäre er eine Statue. “Ich…weiß nicht. Er scheint auch sonst nicht zu essen. Ich find ihn irgendwie seltsam…” Das Bauchgefühl der Eismagierin war normalerweise recht gut. Hier war es allerdings schwer, ihn in irgendeiner Weise einschätzen zu können. Immerhin kamen sie ihrem Ziel immer näher und etwas später waren auch schon Teile der Burg zu sehen. Nicht mehr lange, dann war die Gruppe da. Die Grünhaarige legte der Vates eine Hand auf den Rücken, als sie zu keuchen begann. “Wir haben es fast geschafft. Nur noch ein bisschen.” verkündete sie mit einem Lächeln.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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In dunklen Gemäuern


Interessiert beugte Ronja sich über Ronyas Hand. Es war das gleiche Symbol wie das, was Nero auf der Haut trug. Im Gegensatz zu seinem war es nicht schwarz, sondern blau wie ihre eigenen Augen. „Oh, das ist wie das meines Freundes! Sagt dir der Name Nero etwas? Er ist auch in der Gilde.“ Dann zog Ronja ihren Handschuh aus und drehte die Hand um. Sie grinste. „Guck mal, was für ein Zufall. Meins ist auch auf der Handinnenfläche.“ Das blasse, grüne Symbol trug die Vates auf beiden Handfläche eingraviert. Aufmerksam hörte sie zu, was ihre Begleiterin über ihre Gilde erzählte. „Ja, das verstehe ich. Als ich zu Satyrs Cornucopia gegangen bin, habe ich nicht gedacht, mich da je so heimisch zu fühlen. Zwar gibt es viele, für die die Gilde viel mehr eine Familie ist als für mich, aber wichtig sind sie mir dennoch.“ Dann schüttelte sie lachend den Kopf. „Nein, so kräftig bin ich nicht. Ich habe es nur etwas umgestaltet und eingerichtet, nachdem ich es einem alten Forster abgekauft habe.“ Bei dem sollte sie auch wieder einmal vorbeischauen. Er vereinsamte sonst noch, außerdem hatte sie ihm versprochen, ihm wieder neue Bücher zum Flohmarkt mitzunehmen, wenn sie interessante Bände fand. „Wenn du mal bei mir in der Gegend unterwegs bist, voll gerne. Die Türe habe ich immer offen, also kannst du jederzeit dort auftauchen, wenn du einen Platz für die Nacht brauchst“, bot sie ihr freundlich und voll Vertrauen wie eh und je an. Sie war stets so, verschwendete gar nicht erst einen Gedanken daran, dass die Person, der sie so etwas anbot, auch böse Absichten haben könnte. Aber vor allem Ronya hatte das doch sicher nicht!

Nach der Pause machten sie sich auf die letzte Etappe des Weges nach oben zur Burg. Schnaufend kämpfte Ronja sich hoch. Und obwohl sie es nicht mochte, jemanden seltsam zu nennen, musste sie ihrer Kollegin zustimmen. Ob seltsam oder nicht, etwas stimmte mit dem Kerl nicht. Etwas war … falsch, so unnatürlich, dass es ihr eine Gänsehaut verpasste, obwohl sie schwitzte. Hätte ihr Herz geschlagen, hätte es sicher gerast, als sie endlich, endlich unter dem Burgbogen hindurchgingen. Die Empathin drehte sich zu Ronya herum und hielt schwer atmend inne. Diese hielt sich besser als sie selbst, was nicht gerade überraschend war. Die meisten waren stärker als die zarte Vogeldame, die sich in der von Schnee bedeckten Burg neugierig umsah. Dann setzten sie sich in Bewegung und begannen damit, die Stufen zu erklimmen, die in den höheren Bereich führten. Sie hatten die Treppe beinah geschafft, da geschah es! Lynn knickte um hohen Schnee um. Ihr Fuß rutschte auf dem Eis unter dem Schnee aus und nur ihr Neffe, der hinter ihr ging, konnte sie auffangen, ehe sie zu Boden lief oder gar die Treppe hinabrutschte. Ronja, die vor ihr ging, drehte sich auf der schmalen Treppe um und sah alarmiert zu ihrer Begleiterin. „Kannst du das bitte halten?“, bat sie den Schweigsamen und reichte ihm ihren Rucksack, ehe sie zurück zu Lynn kletterte, deren Gesicht schmerzverzehrt war. „Hey, alles gut.“ Sie spürte den Schreck und die Sorge der alten Frau kalt auf ihrer Haut. Ronja streckte die Hände nach ihr aus. Sie konnte den körperlichen Schmerz nicht betäuben, aber als sie ihr die Hände auf die Unterarme legte, zog sie diese Emotionen aus ihr heraus in sich selbst hinein. „Kannst du aufstehen? Es sind nur noch wenige Stufen hinauf, dann kannst du dich hinsetzen und wir sehen uns den Fuß an. Schaffen wir das zusammen?“, sprach sie auf die Frau ein und hoffte, Ronya würde sich derweil um die anderen und bestfalls um einen Sitzplatz kümmern, als sie Lynn langsam und hüpfend den Weg nach oben führte.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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“Nero…Nero…hmmm…” Ronya überlegt ein wenig. Hatte sie diesen Namen schon mal irgendwo gehört? Das wäre ein schöner Zufall gewesen, allerdings sagte ihr ihr Gedächtnis, dass es das erste Mal war, dass sie den Namen Nero hörte. “Tut mir leid, der sagt mir gerade nichts. Wie ist Nero denn so? Ich werde ihn bestimmt eines Tages mal treffen”, verkündete sie mit einem Lächeln. Wenn er mit Ronja befreundet war, dann standen die Chancen gut, dass er ein netter Geselle war. Vielleicht erkundigte Arti sich ja mal nach ihm, wenn sie nach dieser Mission wieder im Gildenhaus war. Irgendjemand könnte ihr bestimmt noch mehr über ihn erzählen. “Oh, das ist ja cool!”, begeistert schaute die Eismagierin auf die Hand von Ronja, auf der sich ebenfalls das Gildenzeichen befand. Je mehr sie über ihre Weggefährtin erfuhr, desto mehr und mehr mochte sie die Vates. Es war so, als ob dieses Treffen vom Schicksal herbeigeführt worden wäre…und gleichzeitig war es etwas erschreckend, wie viele Gemeinsamkeiten man feststellen konnte. Aber daran störte die Alysida sich kein Stück. Im Gegenteil, sie war dadurch momentan sehr froh darüber, dass sie sich auf diese Mission begeben hatte.
“Ich würde sehr gerne mal vorbeikommen.” Konnte dieser Tag eigentlich noch besser werden? Sie wollte schon immer mal in ein echtes Baumhaus! “Du kannst auch gerne mal bei mir in Aloe Town vorbeischauen und etwas bleiben. Dann kannst du mir vielleicht auch Nero vorstellen.” Es war nur fair, dass sie ihr ein Gegenangebot machte.

Als sie dann endlich den Burgbogen durchquerten und ihr Ziel quasi erreicht hatten, atmete Ronya erleichtert auf. Natürlich war es noch ein klein wenig bis zum höheren Bereich, allerdings hatten sie somit 99% des Weges geschafft. So langsam ging allerdings auch der Crimson Sphynx Magierin die Puste aus. Es war ein wirklich langer Weg gewesen, den sie zurückgelegt hatten. Der Rückweg würde bestimmt spaßig werden…
Naja, daran konnte sie jedoch erstmal nicht denken, denn das erste Unheil bahnte sich schon an. Lynn knickte um und fiel beinahe hin! Sofort reagierte ihre Partnerin und kümmerte sich um die Verletzte, während der Rest nur dort stand und wie Geier auf das Geschehen schaute. Nur wenige Stufen trennten sie vom nächsten Bereich, weswegen Ronya schnell nach oben ging und sich umschaute. Und zu ihrem Glück schien es so, als wären dort ein paar Sitzmöglichkeiten direkt in der Nähe. Sie ging zu einer kleinen , etwa kniehohen, Steinmauer, die nur wenige Meter entfernt war und beseitigte schnellstmöglich den Schnee. “Wir können hier oben erstmal eine Pause machen und uns hinsetzen.” rief sie zu ihrer Gruppe hinüber. “Hat jemand Verbandszeug oder Ähnliches dabei?” fragte sie in die Runde. Nächstes Mal sollte sie an sowas denken…

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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„Macht nichts, man kann ja nicht jeden kennen.“
Aber falls ihre Namensschwester ihm doch über den Weg laufen würde, sollte sie wissen, mit wem sie es zu tun hatte. „Er hat orange Haare, bis zur Schulter oder dem Kinn … je nach dem, ob du hinter oder vor ihm stehst.“ Sie schmunzelte und ihre Stimme nahm jenen verträumt, verzückten Ausdruck an, den frisch verliebte eben so an sich hatten. „Und er hat immer einen Hut auf, daran kannst ihn einfach erkennen … Ihr würdet euch sicher super verstehen. Weißt du, ich habe ihn zufällig an einer Oase getroffen und ich hab nie gedacht, das es sich so schön anfühlen würde. Er ist manchmal etwas unsicher, dabei hat er das gar nicht notwendig! Er ist schlau wie ein Fuchs, aber ganz lieb, würde keine Hühner aus dem Stall stehlen.“ Sie grinste und seufzte leise. Oh, sie war wirklich dankbar, @Nero getroffen zu haben. Obwohl sie einen Abdruck der Gefühle von liebe bereits bei anderen gespürt hatte, war es überwältigend gewesen, es selbst zu erfahren. Noch immer schwebte sie hoch über den Wolken und bekam das Lächeln einfach nicht aus dem Gesicht, wenn sie an Nero dachte.
„Voll gerne! Ich werde auf jeden Fall öfter in Aloe Town sein, dann gehe ich dich mit Nero mal suchen und dann machen wir uns einen schönen Tag!“
Das war es. Ronja hatte keine Ahnung gehabt, war ihr gegenüber war. Sie war einfach nur positiv gestimmt an die Sache herangegangen und Ronya war wirklich toll. Schon jetzt hatten sie ein, zwei Treffen ausgemacht, und sie waren noch gar nicht auf der Burg angekommen!

Im Nachhinein war es gut, dass sie sich auf dem Hinweg schon so ausgetauscht hatten. Während das Licht gedämpfter durch die Wolken schien, die langsam wieder aufzogen, erklomm ihre Gruppe die Treppe. Das Unglück ließ nicht lange auf sich warten. Ihre Begleiterin lief hoch, gefolgt von Rune, der Ronjas Rucksack oben abstellte. Die Vates ihrerseits nahm der älteren Dame den Rucksack ab und reichte diesen zurück, ehe sie langsam mit der verletzten Frau die Stiege erklomm. Sie hielt ihre Hand fest und zog unablässig den Schreck aus dem Körper und Geist der anderen. Später würde sie sich selbst damit herumschlagen müssen, aber erstmal schafften sie es so hinauf, wo Lynn mit Ronyas Hilfe Platz nahm. Der Rest, der wieder ins Tun kam, stimmte der Crimson Sphynx Magierin zu. Ronja spürte den Schreck und die Unsicherheit wie ein kalter Windstorm. Obwohl sich die Kälte durch Become Cold nur verstärkte, hoffte sie, das es bei den anderen eine beruhigende Wirkung haben würde.
„Ich habe nur ein paar Pflaster und einen Verband, aber keine Salbe …“,
meinte Ronja. Sie begann, Lynn mit der Hilfe ihres Enkels den Schuh auszuziehen und sprach leise auf sie ein. „Ronya … denkst du, wir können die Nacht doch hier verbringen oder sollen wir weiter? Vielleicht findest du ein Plätzchen, an dem kein Schnee liegt und wo wir genug Platz haben? Dann könnten die anderen sich ablenken“, bat sie die andere um Hilfe. Felix, der Enkel, fand in Lynns Rucksack, den er mit nach oben getragen hatte, eine Salbe und zusammen verbanden sie den Knöchel.„Ich glaube, das ist nur verstaucht. Das wird wieder, ganz sicher. Wir werden einfach zusammen helfen, dafür sind wir ja eine Gruppe.“ Sie lächelte die Ältere aufmunternd an und schickte ihr zugleich einmal noch einen Gefühlseindruck von angenehmer Wärme, ehe sie die Hände von ihr löste. Dann sah sie sich nach Ronya um. Ob diese bereits etwas ausgekundschaftet hatte?

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Zuletzt von Ronja am Mo 12 Sep 2022 - 17:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronya brauchte keine Emotional Magic, um zu spüren, wie sehr ihre Gefährtin es genoss, über Nero zu reden. Die Freude stand ihr überall ins Gesicht geschrieben, vom imaginären Funkeln in ihren Augen bis hin zur verträumten Stimme, die jedes Wort über den Kerl so klingen ließ, als wäre er ein wahrer Engel. Jetzt war die Crimson-Sphynx-Magierin wirklich daran interessiert, ihren Gildenkollegen kennenzulernen. “Also ist er…also seid ihr…”, ihr fiel es etwas schwer, jetzt so genau nachzufragen. Immerhin war es schon eine sehr persönliche Frage. Aber so wie Ronja klang, schien da mehr zu sein. “...zusammen?” Das letzte Wort sprach sie etwas leiser aus. Es war schon ewig her, seitdem die Dame sich mit jemand anderem über dieses Thema unterhalten hatte. Wahrscheinlich noch bevor sie überhaupt Teil der Gilde wurde. "Ich freu mich schon drauf.” sie grinste ihre Partnerin an. In ihrem Kopf schossen schon so einige Sachen durch, die sie zusammen mit Ronja machen könnte, wenn sie in Aloe Town ist.

Leider war dieser Trip nicht durchgehend so entspannt wie das Gespräch, welches die Beiden in den letzten Stunden geführt hatten. So wie das klang, schienen sie erstmal nicht, zumindest nicht mit Lynn, zurücklaufen zu können und die aufziehenden Wolken ließen auch nichts Gutes erahnen. “Ich denke, die Nacht hier zu verbringen, wäre kein Problem. Es gibt bestimmt irgendwo in der Burg einen Schlafraum oder Ähnliches.” Zumindest irgendetwas, wo eine ältere Dame problemlos drin schlafen konnte, sollte sich ja finden lassen. Wie sauber das alles hier war…naja, viel geputzt wurde hier sicher nicht mehr. Aber wer konnte sich schon in so einer Situation über die Sauberkeit beschweren? “Das kann doch nicht deren ernst sein…” Die Eismagierin vernahm eine Stimme hinter ihr. Wenn sie sich richtig erinnerte, war dies Meros Stimme gewesen. Mit einem etwas frustrierten Blick schaute er zusammen mit Emily, ein paar Meter abseits des Geschehens, auf die Situation. “...ich will doch nicht ewig hier verbringen. Das sollte nur ein Tagesausflug werden.” Leise meckerte er vor sich hin. Normalerweise hätte das aus dieser Entfernung niemand hören sollen, doch Ronyas Devilslayer-Gehör nahm auch solche leisen Bemerkungen wahr. Eines stand zumindest fest: Sie sollten zumindest irgendwo in dieser Burg erstmal zur Ruhe kommen, bevor weitere Mitglieder dieser kleinen Touristengruppe ihre Frustration herausließen. “Ich schau mich mal eben um. Bin gleich wieder da.” versicherte sie dem Rest und sprintete los.

Sie sah sich außen um, wo es nur ging. Genug Eingänge in das Innere der Burg gab es definitiv. Allerdings waren einige Türen verschlossen. Zumindest schien es den Eindruck zu machen, als Ronya versuchte, diese aufzudrücken. Komisch, wie sollten sie den Gästen denn alles zeigen, wenn manche Türen geschlossen waren? Oder gab es von innen noch einen Eingang? Naja, gerade nicht wichtig, denn ihre Aufgabe war es erstmal, etwas zu finden, wo man Ruhe hatte. Ein paar Türen weiter schien sie jedoch Glück zu haben, denn bald blickte sie in einen größeren Raum, in dem einige verstaubte Tische und Stühle standen. An den Wänden hing das ein oder andere Landschaftsgemälde und Kerzenständer waren überall im Raum verteilt. Das schien wie ein Raum, in dem früher wohl mal gegessen wurde. Perfekt, hier war genug Platz für alle um sich mal etwas zu entspannen. Gerade, als die Erleichterung einsetzte, erschrak die Magierin, als sie von etwas weiter weg ein Geräusch vernahm, was so klang, als würde irgendwas aufeinanderknallen. Sie sprintete zum Ursprung des Geräuschs und sah zu, wie eine weit aufgerissene Tür, getrieben durch den kalten Wind, immer und immer wieder gegen die Wand schlug. Aber… sie hatte doch alle Türen wieder zugemacht, oder? Langsam näherte sie sich der Tür und hielt diese fest, damit dieses Poltern stoppte. Einen kurzen Blick warf die Grünhaarige in die Besenkammer, die sich dort befand und machte auch hier, mal wieder, die Tür zu.
Wieder angekommen bei der Gruppe schien sich noch nicht viel verändert zu haben. “Ich habe nen Raum gefunden, wo wir uns erstmal hinsetzen können. Wie geht es dem Fuß?”, erkundigte Ronya sich vorsichtig bei ihrer Partnerin.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronja lachte leise, als Ronya etwas zögernd fragte, was sie mit Nero verband. Die Vates nickte. „Ja, er ist mein fester Freund. Noch gar nicht lange, tatsächlich.“ Sie dachte voll Schmetterlinge im Bauch an den Abend zurück, an dem sie ihn zufällig erneut getroffen hatte. Nein, nicht zufällig. Es war ohne jeden Zweifel Schicksal gewesen, dass sie in so einem großen Land wieder zusammengeführt hatte. Sie erinnerte sich an ihren überhasteten Ausbruch voll Aufregung und erfüllt von Liebe. „Ich mich auch!“, pflichtete sie Ronya bei.

Zeit später half Ronja Lynn die Treppe hinauf. Die anderen Wanderer waren freundlich genug, ihnen den Rucksack abzunehmen, sodass die kleine Vogelfrau sich ganz auf die ältere Dame konzentrieren konnte. Mit ihrer Magie versuchte sie, die ganze Gruppe zu beruhigen und sich um Lynn zu kümmern. Sie musste wirklich herausfinden, ob sie auch Schmerz selbst betäuben konnte, anstatt nur die damit kommenden Gefühle. Den Stress, die Sorge, die Aufregung. Dies erledigt, hatte sie ihre neue Freundin losgeschickt, um sich etwas in der Burg umzusehen. Derweil drehte Ronja sich um und sah sich die anderen an. Sie winkte sie näher. „Ronya wird die Umgebung erkunden. Wir werden uns jetzt gleich einen Ruheort suchen. Wenn ihr möchtet, können wir die Burg dann noch weiter erkunden und ich bleibe bei Lynn zurück. Kann von euch bitte jemand ihren Rucksack tragen?“ Stille folgte, bis ausgerechnet Rune sich anbot und sie ihn erleichtert anlächelte. „Super, danke. Dann geht es sicher gleich weiter!“
In der Tat kehrte die Grünhaarige kurz darauf zurück und Ronja stand auf und ging ihr entgegen. „Und, hast du etwas gefunden?“, fragte sie und bemühte sich, sich nicht zu viel Besorgnis anmerken zu lassen. Aber es viel ihr schwer, mit dem hatte sie nicht gerechnet. Dennoch lächelte sie Ronya aufmunternd an, als diese von ihren Entdeckungen erzählte. Ein Anflug von einem kalten Gefühl hatte sich die die Wahrnehmung gemischt, die sie von Ronya herüberkam. Als hätte sie sich erschreckt … Doch die größere erzählte nichts davon, sondern verkündete gute Nachrichten. „Das ist großartig! Ich glaub, ein Stück schafft sie mit Hilfe. Ich habe sie mit ihrem Enkel bestmöglich verarztet. Kannst du uns den Weg weisen?“ Die Gruppe packte sich wieder zusammen und brach auf. Sie folgten Ronya und deren Spuren im Schnee. Langsam, aber stetig kamen sie vorwärts, bis sie das innere der Burg erreichten. Sie gelangten in den Speisesaal, in dem sie Lynn einen Platz gaben. „Ich glaube, das passt gut. Wir sollten und möglichst nach zusammenlegen, damit uns warm bleibt. Wer möchte in der Mitte liegen?“ Sie begannen die Matten anzuordnen und sich einzurichten, ehe sie sich wieder im Kreis fanden.
„Nun, möchte von euch noch jemand die Burg erkunden? Wer nicht möchte, kann gerne bei Lynn bleiben und zum Beispiel Karten spielen“,
begann Ronja und sah sich fragend um. Worauf Ronya wohl Lust hatte?





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Zuletzt von Ronja am Mo 12 Sep 2022 - 17:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptySo 11 Sep 2022 - 16:27

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“Das klingt schonmal gut. Ich hoffe nur, dass es ihr schnell besser geht.” Sorge machte sich in Ronyas Stimme breit. Das war eine Situation gewesen, in der sie der älteren Dame nicht mehr helfen konnte, als sie eventuell mal zu stützen. Sie hatte weder medizinische Kenntnisse noch irgendeine Art von Heilmagie. Irgendwie kam sie sich etwas…nutzlos vor. Vielleicht war es genau deswegen, dass die Eismagierin sich andere Aufgaben suchte, um die Gruppe in dieser Lage zu unterstützen. Sobald die Gruppe also wieder bereit war, weiterzugehen, zeigte Ronya allen den Weg zum Speisesaal. Einem skeptischen Blick warf sie der Tür zu, die vor wenigen Minuten einfach aufgesprungen war, als sie dort vorbeiging. War sie vielleicht paranoid geworden? Das Gebäude war immerhin schon recht alt und die Türen schienen jetzt auch nicht wie neu. Da konnte sowas bestimmt passieren. Naja, fürs Erste musste sie diesen Vorfall vergessen und die Gruppe ins Innere geleiten.

Als sie den Saal erreichten, setzte Ronya sich auf einen der Stühle und verschnaufte einen Moment. Nicht etwa, weil sie außer Puste war. Nein, die Gruppe hatte jetzt einen ruhigen Ort erreicht, an dem niemandem eiskalter Wind dauerhaft durch das Gesicht wehte. Auf Ronjas Vorschlag hin, sich möglichst nah aneinander zu legen und die Frage, wer in der Mitte sein wollte, folgte nur Stille. Es schien keiner wirklich erpicht darauf zu sein, so eng von vielen Fremden umgeben zu sein. Die Crimson Sphynx Magierin selbst war auch nicht gerade begeistert von dieser Vorstellung. Bei der nächsten Frage wurden jedoch mehrere Leute hellhörig. “Erkunden?” meldete sich Marco zu Wort. "A-Also dafür sind wir…ja hier, oder? Um die Burg zu betrachten, die Struktur und den A-Aufbau gründlichst zu untersuchen und jeden Stein möglichst genau…” Seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser und am Ende schien er sich selbst in Gedanken zu verlieren. Er war wohl ein größerer Fanatiker, was solche Gebäude anging, als gedacht. “Ich geb der halben Portion recht.” Mero stieg auch in die Diskussion mit ein. “Wir sind hier hingelaufen, um uns das verdammte Ding anzusehen und nicht, um mit einem Skelett zu kuscheln.” Dabei warf er einen kurzen Blick Richtung Lynn. “Und ob eine von euch mitkommt oder nicht, ist mir egal. Ich werde das machen, wofür ich hier bin.” Er schien nicht gerade in der besten Stimmung zu sein. Emily schwieg und stand die ganze Zeit einfach nur neben ihm. Für einen kurzen Moment dachte Ronya wirklich darüber nach, ihn einfach gehen zu lassen. Er schien nicht gerade wie der Typ Mensch, der momentan mit sich reden ließ. Allerdings hörte sie erneut ein Geräusch. Diesmal war es jedoch so, als würde irgendwo etwas auf den Boden fallen. Ein dumpfes und, auch für ihr Devilslayer-Gehör, verdammt leises Geräusch. Gefolgt von mehreren kleineren Geräuschen. Schritte? So ganz genau konnte sie es nicht feststellen. Durch mehrere Wände hindurch war es echt nicht einfach, sowas akkurat zu vernehmen.
So wie es aussah, hatte außerdem niemand sonst etwas bemerkt. Marco und Mero waren immernoch fest davon überzeugt, den Rest des Burginneren zu sehen, während der Rest momentan wohl keine sichtbaren Ambitionen hegte. Ronya drehte sich zu ihrer Partnerin um. “Ich würde mit den beiden…” Ihr Blick wanderte erneut zu Mero, an dessen Seite Emily wohl weiterhin zu sein schien. “...den dreien durch die Burg gehen. Würdest du eventuell bei Lynn bleiben und ihr Gesellschaft leisten?” Man sah es der Grünhaarigen zwar nicht an, aber in ihr wuchs die Sorge, dass sie nicht alleine waren.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Für Ronja war die Reaktion der anderen zuerst seltsam. Keiner wollte in der Mitte schlafen? Dabei hatte sie den Platz doch extra angeboten … Mit ein bisschen Verspätung wurde ihr aber klar, warum. Im Gegensatz zu der Vates, die von jedem immer das Beste dachte und ein großes Grundvertrauen anderen gegenüber an den Tag legte, dachte nicht ein jeder gut darüber. Und nicht jeder wollte inmitten von anderen schlafen. Dabei war es da am wärmsten! Aber sie sprach es nicht laut aus, sondern bot sich an und legte ihre Matte auf den Boden des Saals. „Dann legen wir uns einfach so in einer Reihe hin“, schlug sie vor, in die Stille hinein. Der Unfall schien die Begeisterung und Freude mancher geraubt zu haben. Gerne hätte sie etwas dagegen getan, aber mehr als nötig griff sie ohne Erlaubnis nicht in die Gefühle anderer ein. Es war eine Gabe und Ronja war es wichtig, sie nicht zu missbrauchen. Beide Magien ließen sich nur zu einfach dafür verwenden, in den privaten Raum anderer einzudringen. In ihre Gedanken und Emotionen, Dinge, die ihnen und nur ihnen gehörten und wo niemand das Recht hatte, nur für Spaß darin herumzuwühlen. Sie würde es anders lösen müssen. Außerdem war sie ja nicht alleine, Ronya war da ja!
Auf ihre nächste Frage kam mehr Feedback. Marco und Mero schienen nicht hier bleiben zu wollen und Emily schien sie begleiten zu wollen. Zum Glück bot Ronya sich dafür an und Ronja nickte dankbar. „Ja, gerne.“ Sie drehte sich zu Lynn, Felix und Rune um, die scheinbar bleiben wollten oder mussten. „Möchtest du mitgehen, Felix? Ich passe auf deine Großmutter auf, du musst nicht bleiben, wenn du nicht möchest“, sprach sie den jüngsten sanft an, der aber den Kopf schüttelte. Dann sollte es wohl so sein, denn auch der Schweigsame entschied sich nicht um. „Dann machen wir das so.“ Sie lächelte Ronya an, deren Unruhe sie jetzt wieder deutlicher spürte. Wollte sie nicht gehen oder war es etwas anderes? Doch Ronja bekam keine Chance mehr, mit ihr zu reden, da Mero schon vorrauseilte. So winkte sie ihrer Namenskollegin nur hinterher und hoffte, ihr aufmunternder Gesichtausdruck würde sie noch erreichen.

Und dann … dann waren sie alleine. „Ich habe Spielkarten mit“, schlug Felix vor und kramte ein Päckchen aus den tiefen seines Rucksacks. Es war ein ihr neues Spiel, das er geduldig erklärte. Es schien ihm tut zu tun, sich vom Schreck abzulenken, der sein Gesicht noch immer etwas blass machte. Ronja ließ ihn erklären und sah zu Rune, der ebenfalls regungslos zuhörte. Oder tat er nur so? Er sah so unbeteiligt aus … „Spielst du auch mit?“, fragte sie ihn. Sie erwartete fast schon eine Absage stattdessen aber stimmte er zu und setzte sich. Sie spielte eine Runde, die Felix gewann und auch Lynn schien sich etwas zu entspannen, während Ronja jetzt den Widerhall ihrer Gefühle von zuvor zu spüren bekam. Sie versuchte es zu verbergen …
„Ich muss kurz weg. Wartet nicht auf mich mit der neuen Runde.“
Rune stand auf und entfernte sich. „Pass auf“, rief Ronja ihm noch nach, da verschwand er auch schon, aufs Klo vermutlich und Felix teilte die Karten wieder aus.

Was sie nicht mitbekam war, wie Rune erst den Spuren der anderen folgte, ehe er abbog und sich zu sicher, als das er das erste Mal hier gewesen wäre, durch die Gänge bewegte. Er hatte ein Ziel, das Ziel, das suchende Team von den Geräuschen und dessen Verursachern abzulenken.





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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Als die kleine Gruppe aus dem Speisesaal trat, fanden sie sich in einem langen Gang mit massiven Steinwänden und, durch das Alter dieser Burg, heruntergekommenen Wanddekorationen. Sofort holte Marco sein Notizbuch hervor, sprach in unverständlichen Worten zu sich selbst und begann, die Einzelheiten der Dekoration zu notieren und abzuzeichnen. Irgendwie faszinierend, wie er jedes kleinste Detail mitnehmen wollte. Währenddessen gingen Mero und Emily schon voraus, ohne auf den Rest zu warten. “Hey!”, rief Ronya den Beiden nach und lief ihnen hinterher. “Wir sollten uns als Gruppe bewegen. Wenn noch jemandem was passiert und man dann alleine ist, hilft einem niemand hier.” Ein etwas eingeschüchterter Blick wanderte von Emily zu Mero. “Ich glaube, sie…sie hat re-”, woraufhin der groß gebaute Mann nur genervt schnaufte. “Jaja, wie auch immer. Dann sollte sich der da hinten…” und er zeigte auf Marco “...mit seinen Kritzeleien nicht zu viel Zeit nehmen. Ich will in den nächsten Stunden von diesem Ort mehr als nur diesen einen Gang sehen.” und tatsächlich blieb die Gruppe stehen, bis ihr letztes Mitglied kurze Zeit später aufschloss. “Wir haben noch genug Zeit, um uns alles anzusehen. Ich verstehe aber auch, dass man sich nicht zu lange aufhalten will. Können wir da eventuell einen Mittelpunkt finden?”, irgendwie versuchte die Magierin das ganze etwas zu schlichten. Auch wenn sie Meros Verhalten gerade unmöglich fand, glaubte sie wenigstens zu verstehen, was an ihm nagte. “Na gut, ich denke, ich kann…nunja, vielleicht wenn ich etwas schneller Zeichne und dann hier etwas Zeit einspare…” wieder verlor sich der Burgenfanatiker in seinen eigenen Gedanken, allerdings klang das doch wie ein Anfang.
Einen kurzen Moment hatte Ronya schon die Geräusche von vorhin vergessen, da hörte sie erneut etwas. Und es war genau in der Richtung, in die ihre Gruppe sich gerade bewegte. Ronya wollte wissen, was da war aber ihr Instinkt sagte, dass sie die Anderen nicht in diese Richtung führen sollte. In einem langen Gang ohne irgendwelche Türen gab es allerdings nicht wirklich viele Ausweichmöglichkeiten. In Gedanken versunken erschrak die Grünhaarige auf einmal, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Wie ein Blitz drehte sie sich um und sprang einen Schritt zurück. Der Rest der Gruppe drehte sich ebenfalls um und vor ihnen stand Rune. “Oh, du hast mir einen Schrecken eingejagt…” gab die Magierin erleichtert von sich. “Wolltest du nicht bei den anderen bleiben?”, fragte sie den großen Mann. “Auf dem Weg zur Toilette habe ich einen großen Thronsaal gesehen. Ich dachte, der interessiert euch vielleicht.” und er zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. “Wenn wir am Speisesaal vorbeigehen, ist etwas weiter direkt der große Raum.” Er verzog bei diesen Worten keine Miene und sein Blick blieb leer und emotionslos. “Thronsaal? Nichts wie los! Da sind bestimmt ne Menge cooler Sachen!”, wie wiederbelebt verkündete Marco seinen Enthusiasmus für diesen Vorschlag. “Oh, wenn ihr wollt, dann…können wir auch da hingehen”, sagte Ronya in die Gruppe hinein. Ein glücklicher Zufall, dann konnte sich die Gruppe etwas von den Geräuschquellen entfernen.

Die Gruppe ging also nun Richtung Thronsaal, als der Alysida etwas auffiel. “Moment…wo ist Marco hin?” Er schien nicht mehr bei ihnen zu sein. Und jetzt schien sich auch Runes stramme Miene einen Millimeter zu verändern. Leider sah dies jedoch niemand, denn Ronya war gerade damit beschäftigt, wieder zurück dorthin zu laufen, wo sie ihn als letztes gesehen hatten. Doch wo war er eigentlich hin?
Marco hatte sich entschlossen, trotz des interessanten Vorschlags des Hünen dem Gang in die andere Richtung zu folgen. Und je weiter er ging, desto hörbarer wurden die Geräusche auch für jemanden, der über ein durchschnittliches Gehör verfügte. Seine Neugier war geweckt und je näher er der Quelle kam, desto klarer wurde, um was für Laute es sich handelte. Knurren, Schmatzen, große Stapfer, das Rasseln von Ketten und nicht zu vergessen…das Geräusch, wenn eine große Masse immer und immer wieder gegen die kalten Steinmauern schlägt. Je näher der Burgenfanatiker kam, desto mehr schlotterten ihm die Knie. Jedoch war seine Neugier trotz allem stärker und so warf er einen Blick in den Raum, der sich gerade direkt vor ihm befand. Ein massives Biest auf vier Beinen, pechschwarzes…Fell? Oder war das seine Haut? Schulterhöhe von ungefähr drei Metern und Körperlänge von ca. 8 Metern, rasiermesserscharfe Krallen und (selbst für dieses Ding) verhältnismäßig große und pralle Vorderbeine. Das Gesicht glich einer Mischung aus Wolf und Tiger, mit grauen Streifen zwischen seiner Nase und am Kinn. Die großen Reißzähne, die vorne herausragten, machten sich gerade über den letzten Haufen Fleisch her, den das Vieh vor sich hatte, während sein langer Schweif hin- und her wedelte und dabei einen Teil des Mobiliars zerstörte. Sobald Marco in das Zimmer schaute, drehte sich der Blick des Biests direkt zu ihm. Die beiden tauschten Blicke aus. Wobei es in dem Fall des Menschen wohl eher einer Schockstarre glich. Wenige Momente vergingen. Stille. Als ob die Zeit angehalten wurde. Da stieß das Ding ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, zog so stark es kann an seinen Ketten, bis sie aus der Wand brachen und stürmte auf die Tür zu. Schien, als sei es immernoch hungrig. Marcos Leben zog an ihm vorbei, als er schon damit abgeschlossen hatte, als Futter zu enden. “W-Wieso…ich…?” Kurz bevor das Monster jedoch durch die Tür brechen und sich sein Dessert holen konnte, sprang Ronya ein und zog den Burgfanatiker so schnell es ging von der Tür weg. Gerade rechtzeitig, denn nun zersprang sowohl die Tür als auch ein Teil der Steinmauer in Stücke und das Biest stand mitten im Gang. Hungrig türmte es über den beiden Menschen und brüllte erneut. Auch die Magierin war für einen kurzen Moment geschockt. Ihr Überlebensinstinkt sagte: Sofort weg von hier. “Hey, hat jemand die Ketten nicht befestigt? Fangt es gefälligst wieder ein!” ertönte es etwas weiter den Gang entlang. Ronya konnte niemanden sehen, da das Vieh in ihrem Weg stand. Jedoch schien es so, als wären da mehr Leute. Auch ihre Gruppe schloss nun auf und sowohl Marco, Emily als auch Rune sahen diese Szenerie vor sich. Das Vieh erhob eine seiner Pranken und ließ diesen auf Ronya und Marco hinabsausen. “Ice Devil’s Dome” und um die beiden herum bildete sich eine Kuppel aus weißem Eis. Die dürfte hoffe- nein, die schiere Kraft des Monsters brach durch, als wäre es normales Eis und war nun kurz davor, beide zu treffen. So schnell es ging schnappte die Eismagierin sich den Zivilisten und wich dem Hieb um Haaresbreite aus, als dieser auf den Boden krachte. Die daraus resultierende Schockwelle stieß die beiden ein weiteres Stück nach hinten. Was auch immer es war…es wollte seine Beute nicht entkommen lassen. “Rennt weg…” leiser als gedacht kamen ihr diese Worte über die Lippen. Es war so, als würde ihr alle Luft in der Kehle fehlen. Ronya nahm einen tiefen Atemzug und… “RENNT WEG” schrie sie in Richtung ihrer Gruppe. Ohne zu zögern richtete Marco sich auf und rannte an allen vorbei. Er war definitiv nicht dafür zu haben, als Futter zu enden. Auch Mero und Emily ergriffen sofort die Flucht und rannten wieder in Richtung Speisesaal. Nur Rune schien dort stehen zu bleiben. “Was ist los? Verschwinde!” doch keine Antwort kam. Die Grünhaarige konnte sich jedoch nicht auf ihr Gruppenmitglied konzentrieren, denn von links kam der nächste Prankenhieb, dem sie ausweichen musste. Sie hatte ein gewaltiges Problem…

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Rune kehrte nicht zurück. Nicht in der ersten Spielrunde und auch nicht in der zweiten. Mit jeder verdeckt abgelegten Karte wuchs Ronja Unruhe, während sie zugleich die Karten sammelte. Sie konnte wirklich nicht lügen und genau deshalb wurde sie immer aufgedeckt und sammelte die Karten. Was wenn er gestolpert war? Wenn ihm etwas passiert war und er keine Kraft hatte, zurückzukommen? Oder wenn er sich verirrt hatte … Immer wieder sah sie zu der Tür, durch die er verschwunden war. Die Klinke rührte sich keinen Millimeter, egal wie sehr sie darum betete, dass sein Gesicht wieder auftauchen würde. Vielleicht wollte er sich ja doch Ronya anschließen? Aber warum hatte er dann nichts gesagt. Ronja erhob sich, als das Spiel wieder zu Ende war. Sie bemühte sich um einen gefassten, ruhigen Eindruck. „Ich werde mal nach Rune schauen. Keine Sorge, wenn es etwas dauert – ruht euch gut aus.“ Sie lächelte die Großmutter und Enkel beruhigend an, eine Emotion, die sie gerade so gar nicht empfand. Ronja hatte Angst und diese wuchs, als sie auf den kalten Gang trat. Die Burg war groß und ihr fremd. Sie wusste nicht, wo Rune hingegangen war, und bereute es zu tiefst, ihn allein losgehen gelassen zu haben. Obwohl sie wusste, dass sie es wieder tun würde – immerhin machte er einen sehr selbstständigen Eindruck, tat es ihr leid. Wenn er nun wirklich in Schwierigkeiten steckte … Das würde sie sich nur schwer verzeihen! Zusätzlich spürte sie die von Lynn übernommenen Emotionen, ihren Schock und die Angst, die sich mit ihrer eigenen Ungewissheit vermischten. Es kostete Ronni viel Selbstbeherrschung, nicht blind loszustürmen und ihn zu suchen. Sie sollte zunächst zu Ronya … sie und ihre Gruppe könnten helfen, falls Rune nicht bei ihnen war und vielleicht traf sie ihn ja auf dem Weg. Leider könnte es etwas schwer werden, die Magierin aufzuspüren. Ronja schloss die Augen und bemühte sich um einen regelmäßigen Atem. Sie rief sich die Gefühl in Erinnerung, wann immer sie die andere kurz berührt hatte. Erinnerte sich ihre Stimme, an den Klang und die Emotionen darin. Und dann suchte sie danach.
Es war Ronjas Glück, wie verzweigt die Gänge waren. Und wie auflodernd Ronya Gefühle waren, die ihren Sinn streiften, als sie nach einem Anflug von Emotion suchte. Hätte sie sich zuvor nicht so angeregt mit der anderen unterhalten und sich mit ihr so gut verstanden, hätte sie diese nie gefunden. So aber konzentrierte sie sich auf Ronyas Gefühle und folgte ihnen wie einer leuchtenden Kugel. Sie lief im Laufschritt los, bog mehrmals ab, bis ihre Ohren ihre Magie ersetzten. Mittlerweile hatte auch sie keine Ahnung mehr, wo sie war, aber sie hörte Ronya Ruf.

Ronja bog um die letzte Kurve und blieb schlitternd und keuchend stehen. Etwas versperrte ihr den Weg. Sie sah die Rücken ihrer Gefährten – und einen riesigen Kopf. Die drei Begleiter ihrer Freundin rannten an ihr vor, aber sie war zu geschockt von dem Anblick, als dass sie sich hätte rühren können. Das Wesen war riesig! Einen kurzen Moment schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, das @Ravinuthala viel Spaß dabei gehabt hatte, sich mit dem Tier zu messen. Die riesigen Zähne und Tatzen zielten auf sie und Ronya und ein lautes Knurren ließ die kleine Vogeldame erzittern. Es schien, als hätte das Tier große Lust darauf, Ronnies zu essen. Als sie den Blick endlich losreißen konnte, entdeckte sie den einzigen … Menschen, der noch die Ruhe selbst war. Rune. Der hellhaarige Stand kaum einen Meter von dem Tier entfernt, dessen dunkle Augen auf sie gerichtet waren. Ronya wich dem nächsten Hieb aus, doch Rune schien völlig unberührt. Nein … nicht unberührt. Ronja taumelte zur Seite, als sie beinah getroffen wurde. Eines konnte sie versuchen, wenn sie nicht versuchen wollte, einen Zauber auf das Tier zu wirken. Noch kannte sie ihre Magie nicht gut, aber mit etwas Glück. Ronja sah zu dem Biest auf, das erneut auf Ronya losging. Sie brauchten eine Ablenkung!
Und dann erschien eine Gestalt vor der Grünhaarigen. Ein Mann in Rüstung. Halb durchsichtig stand er wenige Schritte von ihnen entfernt plötzlich vor dem Tier, das erstarrte und den Geist ansah, der vor ihm sichtbar geworden war. Ronja stieß die Luft aus. Sie griff Ronya Arm und zog sie rückwärts, ein Stück weg. „Was ist passiert?“, fragte sie zitternd und sah zu dem Tier und Rune, der es fest ansah. Seine Gesichtsmuskeln bewegten sich das erste Mal, als würde er angestrengt nachdenken. Dann deutete er auf das Tier und dann auf die beiden Magier. Noch immer spürte sie nichts, aber … mehr als probieren blieb ihr nicht. Er musste denken wie ein jeder so und konzentrierte sie sich kurz darauf, seinen aktuellen Gedanken zu unterbrechen. Rune drehte sich zu ihnen herum und einen Moment lang hielt das Biest wieder inne, sah zu dem blassen Mann. In dem Moment, indem es den Kopf senkte, konnte Ronja das erste Mal hinter es sehen. Ein bisschen zumindest, Ronya tat sich sicher einfacher, die Gruppe zu sehen, die näher kam. „Rune! Lass das, solang es im Weg steht, ist das genug Abschreckung! Da wird sich keiner hindurchwagen“, rief eine Stimme von hinten. Rune? Wer war da? Und warum … kannten sie den Fremden?

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronya konnte diese ganze Situation noch nicht ganz fassen. Eine einfache Führung durch eine angeblich verlassen Burg wurde binnen weniger Sekunden zu einem Aufeinandertreffen mit einem gefährlichen Biest und, so wie es sich anhörte, dessen Besitzern. Ihre Gefühle waren momentan eine Mischung aus Verwunderung, Schock und…Angst. Sie hatte so ein großes Monster bisher noch nie gesehen und die riesigen Pranken, die sie fast zermatschten, hatten der jungen Dame einen Schrecken eingejagt. In Reichweite des Biestes musste sie sehr vorsichtig sein. Während sie sich also hauptsächlich darauf konzentrierte, bemerkte sie nicht einmal, wie Rune plötzlich neben dem Ding stand, so als ob es ein zahmes Schaf war. Hatte er etwa gar keine Angst? Und…es schien ihn auch nicht anzugreifen. Im Gegenteil, er schaute diesem Monster tief in die Augen und murmelte ein paar Worte, die Ronya zwar hören, aber nicht verstehen konnte. Es handelte sich hierbei um eine ihr fremde Sprache.
Plötzlich erschien ein Mann in Rüstung vor der Grünhaarigen und im gleichen Moment wurde die Magierin von jemandem nach hinten gezogen. Aufgeregt drehte sie sich um und blickte in die Augen ihrer Partnerin. Was hier passiert war? Sie wüsste es ehrlich gesagt auch gerne. “Dieses Ding da war in einem der Räume und hätte Marco fast gefressen.” sie zeigte hinter sich, zu dem Monster und der zerstörten Wand. “Ich kann dir alles später nochmal genauer erzählen, dafür haben wir keine Zeit.” Mit Panik in der Stimme sprach sie zu Ronja und drehte sich wieder um. “Und so wie es aussieht, hatten wir wohl jemanden in der Gruppe, der davon wusste.” Ihr Blick fixierte Rune, der immernoch angestrengt nachdachte. “Zumindest schien er nicht wirklich überrascht gewesen zu sein…nicht, dass ich ihm irgendwas anmerken könnte…”, die Emotionen dieses Mannes waren immernoch unergründlich. Nach Ronjas Versuch, seine Gedankengänge kurz zu stören, fing der Hüne sich wieder, schaute kurz nach hinten zu der Gruppe Männer, die auf das Geschehen zugelaufen kamen und schüttelte den Kopf. Sein Blick ging wieder zu den beiden Magierinnen und er zeigte mit dem Finger auf sie. “Keine Zeugen.” Woraufhin das Biest erneut einen markerschütternden Schrei von sich ließ.

Einen kurzen Moment brauchte Ronya wieder, um sich einigermaßen zu fangen. Sie DURFTE nicht in Panik geraten. Nicht jetzt, wenn sie die Verantwortung einer ganzen Gruppe auf ihren Schultern trug, “Bring die Gruppe in Sicherheit.”, sagte sie zu ihrer Partnerin. “Wir treffen uns draußen. Ich lenk den Rest hier ab.” Mit einem gezwungenen Lächeln schaute sie die Vates an. Ihr war gerade absolut nicht nach Lächeln. Am liebsten würde sie ebenfalls wegrennen. Stattdessen rannte sie genau auf ihre Gegner zu. Rune blieb weiterhin daneben stehen, während die Bestie mit seiner Pranke ausholte und Ronya zu Mus verarbeiten wollte. Diese machte jedoch einen schnellen Seitwärtsschritt und in der gleichen Bewegung setzte sie zu einem Slide unter dem Vieh an. “Ice Devil’s Strike!” weiße Krallen bildeten sich an ihrer Hand, mit der sie die Unterseite des Biests aufschlitzte, während sie sich hinter es bewegte. Das sollte seine Aufmerksamkeit definitiv auf Arty lenken. Nun hatte sie auch einen genauen Blick auf die Banditengruppe, die jetzt vor ihr stand. Einige bewaffnete Männer und Frauen, deren Blicke nichts gutes verhießen. Gerade als sie weiterlaufen wollte, erwischte sie der Schweif des Monsters und knallte die Eismagierin mit Wucht gegen die inneren Steinmauern. Sie sackte zusammen und sah kurz schwarz vor außen, fing sich jedoch einen Moment später wieder. Die Banditen kamen ihr näher und auch das Monster drehte sich nun um. “Komm…doch…her.” um sie herum bildete sich binnen weniger Sekunden eine große Eisfläche und frierte die Gruppe Menschen und das Vieh an Ort und Stelle fest. “Ice Devil’s Lair!” so schnell sie konnte, stand die Devilslayerin auf, konzentrierte ihr Mana erneut und entfachte einen großen Schneesturm in der näheren Umgebung, welche ihre Verfolger etwas verlangsamen würde. “Ice Devil’s Fury!” Zumindest ihre menschlichen Verfolger. Ronya rannte nun in die andere Richtung, aus der die Banditen vorher kamen. Sie musste hier weg, denn nur wenige Sekunden später zerstörte das Monster das Eis, welches sich um seine Beine formte und rannte ihr schnurstracks hinterher. Die Banditen schienen mehr Probleme damit zu haben. Anscheinend war keiner von ihnen stark genug, sich zu lösen. Lange würde der Zauber jedoch nicht halten und dann würden ihr wahrscheinlich auch die hinterherkommen. Ob Rune sich dem ganzen anschloss? Oder war er doch Ronja hinterher? Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie kannte sich hier nicht aus und rannte somit erstmal, ohne zu wissen, wo sie auskommen würde…

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronjas Augen weiteten sich, als sie das große Loch in der Wand bemerkte. Die Kreatur hatte sie so erschreckt, dass sie es gar nicht gesehen hatte. Als wäre es einfach aus dem Nichts aufgetaucht und hätte sich ihren Freunden in den Weg gestellt. Es fiel Ronja schwer, sich mit dieser Realität zu konfrontieren. Sie kannte das Konzept von Böse, aber sie glaubte nicht daran. Sie glaubte nicht, dass das Wesen ein Monster war – nur mit dem Ziel sie zu verletzen. Trotzdem fiel es ihr unglaublich schwer, nicht vor Angst mit den Zähnen zu klappern. Ronjas Herz mochte groß sein und sie sich darum bemühen, jeden zu zeigen, dass er auch gut sein konnte, aber am Ende war sie nur eine junge Frau mit allen Gefühlen, die auch ein jeder anderer empfand. So hing sie in einem Zwiespalt, einen Zwiespalt, aus dem das Tier sie befreite, als es sie und Ronya angriff. Wie … freundlich das Tier aber Rune behandelte, gab ihr Hoffnung. Es schien ihm zu gehorchen und nicht von sich aus töten zu wollen. Das brachte sie auf die Idee, ihre Zauber auf Rune zu richten. Für gewöhnlich tat sie das nur sehr, sehr ungern. Sie fragte lieber nach, doch hier blieb keine Zeit für Höflichkeit. Wenn sie nichts taten, würde das Tier sie im Glauben das Richtige zu tun angreifen. Ronja war keine Kriegerin, sie wäre leichte Beute – auch wenn an ihr nicht viel dran war, dass es sich einverleiben könnte. Dazu bestand die Empathin zu sehr aus Federn und leichten Knochen – wie ein Vögellein eben.
Ihre Zauber lenkten Rune kurzzeitig ab. Zugleich konnten die zwei nun einen Blick hinter den Mann werfen. Einige Menschen waren aufgetaucht, die Rune zu kennen schien … zumindest sprach er mit ihnen, während er die beiden Damen im Moment ignorierte. Was nicht hieß, dass seine Worte keine Auswirkung auf sie haben würden. Das Tier brüllte wieder und Ronja beschloss, auf ihre neue Freundin zu vertrauen. Sie umarmte sie kurz und fest. „Pass auf dich auf, ja?“, bat sie diese. „Ich komme dich sonst wieder suchen!“ Das war ihr Ernst. Ronja würde diesen Ort nicht ohne ihre Namenskollegin verlassen! Nicht, wo sie diese doch gerade erst gefunden hatte. „Bis dann.“ Ronja zwang sich, Ronya loszulassen. Sie lief los, blieb am Eck noch einmal stehen, als das Tier angriff. Die Magierin atmete tief durch. Nein … Sie war nicht wie Ravi, die jetzt zwischen Ronya und das Wesen, was es auch war, springen konnte, um es aufzuhalten. Aber sie konnte andere Dinge. Während die Zurückgebliebende wacker und stark gegen das Tier kämpfte, schickte Ronja einen letzten Zauber zu Rune. Sie wusste nicht, ob und wie er wirken würde, aber sie musste es versuchen. Es war ein Zauber, den sie noch nie verwendet hatte. Sie kannte ihn nur theoretisch, aber seine Auswirkung, Zweifel und Unsicherheit in jemanden zu sähen, war ihr zuwider. Aber jetzt konnte er Ronya vielleicht eine Minute verschaffen. Sie blieb nicht um es herauszufinden sondern rannte los und holte Ronyas Kollegen einige Kurven weiter ein. „Los, mit!“, rief sie und lief weiter. Dem Weg folgen, den sie gekommen war zurück. Etwas später hörte sie Schritte hinter sich und rief Marco und Emily zu: „Lauft in den Raum zurück und bring die anderen hinaus. Ich und Mero halten ihn ab.“ Wie wusste sie nicht, aber sie griff nach Meros Arm und blieb schlitternd in der nächsten Kurve stehen. Die anderen beiden liefen weiter.
„Wo hin? Wo geht es hier raus?“
, rief Ronja laut um die Schritte zu übertönen. Sie spürte, wie die zwei sich entfernten, aber aus der Leere hinter ihnen konnte die andere Person nur Rune sein. „Ohh nein!“ Panisch drehte sie sich um und da war er. Einige Meter entfernt kam er langsam näher. Wie eine Raubkatze. Ihre Angst war jetzt mehr als echt und ihre Krallen krallten sich in Meros Arm, bis der ihn zischend losriss.
„Es geht nicht hinaus.“

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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“Wir sehen uns wieder. Das verspreche ich.”

Mit diesen Worten und einem sanften Lächeln ließ sie von ihrer Kollegin ab und lockte sowohl das Biest als auch die Banditen in die andere Richtung. Sie konnte durch ihr Eis einen beachtlichen Vorteil erhaschen, allerdings schien das große Biest nicht nur stark, sondern auch verdammt schnell zu sein. Und so rannte Ronya durch die Gänge dieser Burg, das Fauchen und Keuchen ihres Gegners deutlich hinter ihr zu hören. Und so, wie es sich anhörte, wollte es Blut. Allerdings würde rennen ihr auf Dauer auch nichts bringen. Sie musste es ja fern von den anderen halten und wer sagte, dass sie nicht ausversehen auf einmal vor Lynn oder Marco stand? Nein, es war unumgänglich, dieses Vieh auszuschalten. Aber…wie? Einen Moment lang konzentrierte Ronya wieder Mana, diesmal in ihrem Rücken. Dort stiegen schnell zwei Flügel aus weißem Eis empor. Die Magierin drehte sich im Laufen um. “Ice Devil’s Wings!” und die Flügel verschossen dutzende, kleiner Eisnadeln auf ihr Ziel. Eine einzelne würde vielleicht nicht viel Schaden anrichten, doch die Masse sollte dem Ding zumindest Schmerzen bereiten. Und das tat es, denn viele dieser kleinen Nadeln bohrten sich in das dicke Fleisch an seinen Oberarmen, in seinem Gesicht und auf seinem Oberkörper. Erneut entfesselte es ein lautes Brüllen und schien noch rasender zu werden. Ugh….Zeit, weiterzurennen!

Währenddessen hatte Rune Ronja eingeholt und stand nun vor ihr. “Es geht nicht hinaus”, sagte er zu den Beiden, seine Miene so emotionslos wie zuvor. “Ihr habt euch den falschen Platz für eure Tour ausgesucht.” und er begann, erneut ein paar Schritte zu laufen. “Was ist falsch mit dir?”, Mero schaute direkt in das Gesicht des Hünen. “Mit dir und diesem….RIESIGEN VIEH. Ich bin nicht hierhergekommen, um zu sterben. Und du wirst das auch nicht ändern.” Seine Worte waren mutig, in seiner Stimme lag allerdings Angst und Ungewissheit. Unbeeindruckt ging Rune erneut ein paar Schritte nach vorne. “Ich sags dir, komm mir nicht näher. Ich…sonst muss ich…ach scheiß drauf…” und Mero rannte schreiend auf ihn zu. Seine Faust holte aus zu einem Schlag, der den Verräter mitten ins Gesicht treffen sollte. Rune allerdings hob lediglich zwei Finger und blockte den Treffer damit ab. Noch bevor Mero diesen Fakt allerdings registrieren konnte, hielt der Andere seinen Arm schon fest. Und mit was für einer Griffkraft! Die Augen des protzenden Meros wurden groß, als er verstand, was soeben passiert war und er versuchte, sich verzweifelt zu befreien. “Hey hey hey, das war nur ein Scherz. Ich wollte nur testen, wie du reagierst. Du kannst mich jetzt loslassen, okay großer? …okay?” einen Moment lang schaute ihn der Größere nur an. “Netter Schlag. Ich bin dran.” Er ließ seinen Arm los und holte selber aus. Mero schaffte es noch gerade so, seine eigenen Arme schützend vor sich zu stellen, bevor die Dampfwalze ihn traf. Man hörte ein lautes Knacken und er flog mehrere Meter zurück, direkt an Ronja vorbei auf den Boden. “AHHHHHHHHH”, schmerzerfüllt schreite der Mann, der sich soeben mindestens einen Arm gebrochen hatte und winselte auf dem Boden umher.

Zurück zu Ronya. Ihr hing dieses Biest immernoch am Hintern und aus der weiten Ferne vernahm sie auch Rufe der Banditen, die sich wohl endlich befreien und ihr nachlaufen konnten. Ihre Gedanken sprangen hin und her. Sie hatte absolut keine Ahnung, ob dieses Vieh irgendwann physisch nachgeben würde, allerdings musste sie es versuchen. Plötzlich stand die junge Dame vor einem großen Raum. Viele Säulen, ein kleiner aber feiner Teppich, der bis zum großen Eingangstor führte. Moment…die Eingangshalle! Der Mittelpunkt der Burg, wenn sie sich noch richtig erinnerte. Und davor lag ein großer Platz mit viel Bewegungsspielraum. Sollte sie es dort versuchen? Oder doch weiterlaufen? Viel Zeit zum Überlegen ließ man ihr nicht, also suchte sie wohl den Kampf im Freien. Die Eismagierin rannte auf den Eingang zu und rüttelte am Schloss. Nach wenigen Sekunden konnte sie die großen Türen öffnen und stand nun vor dem Außenbereich. Genau hier drehte sie sich um und wartete auf das Monster. Und dieses ließ nicht lange auf sich warten. Die Dame nahm eine feste Stellung ein, atmete einmal tief durch und kanalisierte Mana in ihrer Hand. "Ice Devil's Spear!" Ein großer Eisspeer formte sich, sie zielte genau auf eine der Arme. Wenn sie die Pranken des Monsters schwächen konnte, war sie ihrem Ziel einen Schritt näher. Sie wartete, bis es näher kam. Und näher kam. Und näääher kaaam….und sie schoss den Speer ab, der sich binnen einer Sekunden in den rechten Oberarm des Biests bohrte und dort eine Weile verharrte. Das Tier verlor sein Gleichgewicht und schllitterte nun über den Boden unddurch das Tor nach draußen. Langsamen Schrittes ging Ronya ebenfalls durch die Eingangstür, die Treppen hinunter und stand nun direkt vor dem Ding, welches sich nach dieser Rutschpartie langsam wieder aufrichtete. Der Eisspeer zerbrach, das große, blutende Loch im Arm blieb. Beide sahen sich an und….

Zurück zu Ronja. Mero war noch bei Bewusstsein, jedoch schienen die Schmerzen groß. “Mein Arm…er…er…” mehr bekam er nicht raus. Rune schaute die Beiden weiterhin mit kühlem Blick an. “Nun zu dir.” er hob seinen rechten Arm und dunkle Magie kanalisierte sich dort. Wie ein Ball aus violett-schwarzer Materie, den er gleich auf Ronja abschießen würde. Gerade, als er dies jedoch tun wollte, erschrak der Hüne, als sich ein plötzlicher, sehr starker Schmerz in seinem Oberarm breitmachte. Es war das erste Mal, dass er vor der Gruppe eine richtige Emotion zeigte. “Was…?” schmerzerfüllt hielt er sich den Arm, die schwarze Magie verschwand und er schien kurz abgelenkt. Sein Blick wanderte in eine Richtung, in der eigentlich eine Wand war. Vielleicht kümmerte er sich um das, was irgendwo dahinter war? “...wie auch immer.” Dieser Vorfall nahm seine Aufmerksamkeit definitiv für mehrere Sekunden weg von Ronja und Mero.

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Ronja nahm das Versprechen ernst, und hoffentlich tat Ronya das auch. Dafür mussten sie aber beide aus der Gefahrenzone verschwinden. Das Problem war nur, dass besagte Gefahr ihnen beiden folgte. Ronja hörte nur die Schritte einer Person, weshalb sie annahm, dass die anderen hinter ihrer Freundin her waren. Und auch das Monster, wenn es nicht gerade lautlos hinter ihr war … Hoffentlich konnte Ronya sich besser wehren als sie, zumindest den Anschein hatte es gemacht. Ja, die Größere würde das sicher schaffen! Daran hielt sie fest, während sie mit den anderen den Gang entlanglief. Die Empathin war weder stark noch widerstandsfähig, aber sie war viel unterwegs und das trug definitiv zu ihrer Ausdauer bei. An einer Kreuzung teilten sie sich auf und sie blieb mit Mero zurück. Ronja redete laut, um die wegeilenden Schritte zu übertönend, da erreichte Rune sie auch schon. Der blasse Riese sah auf sie hinab. Hoffentlich würde Mero- Ihr Gedanke brach ab, als der junge Mann das Wort ergriff. Er sprach herausfordernd mit ihm, doch Ronja spürte seine Angst wie ihre eigene, eiskalt umschloss sie ihr Herz und fuhr wie ein kalter Windhauch über ihre von Kleidung bedeckte Haut, als wäre sie nackt. „Mero“, schaffte sie noch zu sagen, hielt ihn fest, aber er zog die leichte Vates einfach mit und erhob die Faust. „Nein!“ Doch zu spät. Er schlug nach Rune, der den Schlag mit nur zwei Finger abfing. Ronja wurde kalkweiß. War er so stark, dass er Meros Faust einfach abfangen konnte? Noch während sie das verarbeitete und versuchte, ihn rückwärts zu ziehen. Doch schon umklammerte Rune das freie Handgelenk. Ronja ließ ihrerseits los. „Lass ihn los! Das hat doch nicht so gemeint. Bitte, wir können das anders klären!“, versuchte sie ihn erfolgslos davon zu überzeugen, Mero loszulassen. Doch Rune dachte nicht daran, stattdessen versetzte er Mero einen Schlag, der ihn zurück schleuderte. Die Pein des Mannes brach über ihr wie eine Welle zusammen. Ronja lief auf ihn zu und ging neben ihn in die Knie. Schreiend und einen Arm haltend, der, der den Schlag direkt abbekommen hatte, lag er da. „Mero!?“, rief sie erschrocken und beugte sich besorgt über ihn. Sie griff nach seinen Schultern, um ihn sanft festzuhalten. Viel Erfolg hatte sie nicht, nur seine Gefühle wurden noch intensiver. Wut. Angst. Schmerz. „Hey, bewege dich nicht. Komm schon, bitte.“

Ronja sah nur über die Schulter, als Rune sich wieder einmischte. Der Ball würde sie treffen, ohne Zweifel. Aber sie würde … Ronja sprang auf und lief zur Seite, um den Schuss von Mero abzulenken. Sie konnte nur versuchen, ihm auszuweichen – oder ihn aufzuhalten. Die Vates atmete tief durch und rannte auf Rune zu. Doch statt sie abzuschießen, verglühte der Ball in seiner Hand und er hielt sich den Arm. Es war das erste Mal, das Ronja etwas von ihm empfing. Eine Schwachstelle in der undurchdringlichen Mauer. Während Rune abgelenkt war, erreichte Ronja ihn und sprang ihn kurzerhand an. Unvorbereitet wie er war, stolperte er, als er die Empathin plötzlich am Hals hängen hatte. Ronja hatte nicht mehr viel Mana, aber sie würde diese Schwachstelle nützen. „Tut mir echt leid!“, rief sie. Aber für Meros Schutz musste sie das tun. Ronja erinnerte sich an die Gefühle und den Schmerz, die sie von Lynn empfangen hatte. Daran, als sie sich einmal beim Kochen in die Hand geschnitten hatte. Und als ein Buch ihr mal auf den Kopf gefallen war, mit der Kante, sodass sie eine Platzwunde davongetragen. Sie bündelte den Schmerz, den sie erlebt hatte, der noch in ihr war, die Angst. Und dann drückte sie all das in Runes leeres Raster. Sie fühlte den Widerhall der Gefühle, die plötzlich ihm ausgingen. Mit einem Schrei kippte er endgültig um …

Irgendwo, ein gutes Stück entfernt, hatte sich das Monster wieder aufgerichtet, als es ein neues, schmerzerfülltes Brüllen von sich ab. Eine Welle von Schmerz, nicht der seine oder der seines Herrns durchflutete die Kreatur. Gerade noch aufgerichtet, schwankte es und suchte Halt mit seinen vier Pfoten. Als ihm eine wegknickte und für neuen Schmerz sorgte, fiel es wieder zur Seite, das Maul verzerrt.
Zur gleichen Zeit klammerte Ronja sich an Rune fest, nutzte ihr letztes Mana, um sich einige Sekunden zu erkämpfen. Als der Mann sich stöhnend den Oberarm hielt, sprang sie von ihm. Sie rannte zu Mero. „Hoch! Schnell!“ Sie griff nach seinem unverletzten Arm und zerrte ihn hoch. Der junge Mann ächzte, aber sie zog ihn entschloss mit sich. Sie mussten hier weg, solange Rune abgelenkt war!

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronya hatte Mitleid mit dem Vieh. Die schmerzverzerrten Augen, die sie trotz allem voller Blutlust anstarrten, die klaffende Wunde, aus der die rote Flüssigkeit unweigerlich herauslief und der Wille, aufzustehen und sich ihr weiterhin entgegenzustellen. Wenn sie könnte, würde sie mit diesem Monster Frieden schließen und es laufen lassen. Aber…das war wohl nicht möglich. Auch wenn das ihr Wunsch war, wusste die Magierin, dass es zu gefährlich war, es laufen zu lassen. Plötzlich ließ das Ding ein weiteres, noch schmerzerfüllteres Brüllen von sich und kippte zur Seite. Es machte ihr es aber auch wirklich nicht einfach, nicht mitzufühlen. Frustration bildete sich in der jungen Magierin und neben dem erschöpften Keuchen des Viehs, hörte sie nun auch Stimmen, die sich von hinten näherten. Mehrere, vermutlich die Banditengruppe, die sie endlich eingeholt hatten. “Da ist sie! Schnappt sie eu-” ihre Blicke wanderten zu dem Monster, welches dort verletzt lag und gerade wieder langsam dabei war, sich aufzurichten. Alle Augen weiteten sich und… “Was zur…TÖTET SIE! Wir dürfen das Versuchsobjekt nicht verlieren!” Der Befehl war gegeben und ein Dutzend Leute rannten auf sie zu. Versuchsobjekt? Das war auch nur ein Lebewesen. Ein sehr gefährliches, aber ein Lebewesen! Was haben die damit vor? Oder eher gesagt…schon damit angestellt? Ein müdes Seufzen entwich der Grünhaarigen. Sie hatte die Schnauze voll.
“Dann seid ihr jetzt meine Versuchsobjekte…” sie schaute die Truppe mit einem kühlen Blick an, ihre beiden Hände formten erneut blütenweiße Krallen. “Ice Devil’s Strike” Und nun bildeten sich auch auf ihrem Rücken erneut die weißen Eisflügel. “Ice Devil’s Wings!” Die Dame hatte keinerlei Mitleid für DIESE Gegner. Die ersten beiden kamen auch schon bei ihr an. Einer mit Speer, der andere mit zwei Säbeln bewaffnet. Ohne Mühe wich sie jedem ihrer Hiebe aus und verpasste beiden in einer gezielten Bewegung mit ihren Krallen tiefe Schnittwunden über den gesamten Oberkörper. Die Männer gingen schmerzerfüllt zu Boden und der Blick der Magierin richtete sich auf den Rest. Für die nächsten drei bewegte sie sich nicht einmal, sondern schoss die Hälfte ihrer Eisfedernadeln ab. Fünf down, Sieben to go.

Währenddessen hatte Ronja Rune einen Moment lang abgelenkt und ihm definitiv zugesetzt. Allerdings nicht genug, um den Hünen auszuschalten. Dieser richtete sich nach einigen Sekunden des Schmerzes und der Verwirrung wieder auf und sah, wie Ronja mit Mero davonlief. Er wusste, sie würde ihm nicht entkommen. Seine Gedanken schienen allerdings gerade woanders zu liegen. Der Schmerz, der ihn als allererstes traf. Er spürte ihn immernoch. Es war kein kurzer Impuls, sondern ein langanhaltendes Gefühl. Es war das, was das Monster gerade spürte. Seine Miene wurde wieder neutraler, sein Blick wanderte gen Ronja. Und nach ein paar Sekunden des Überlegens hob er eine Faust und schlug gegen die Wand neben sich. Diese zersprang, als wäre es Glas. In der dicken Steinmauer befand sich nun ein Loch. so groß wie Rune selbst und der kalte Wind der Außenwelt wehte hinein. “Um dich kümmer ich mich gleich.” Seine Worte richteten sich an Ronja, bevor er nach draußen rannte und sich nun in Richtung Ronya aufmachte.

Mittlerweile fiel auch der letzte der Banditen um und Ronya verschnaufte einen Moment. Ihre Flügel waren mittlerweile aufgebraucht, nur die Krallen behielt sie noch. Dieser Tag war deutlich anstrengender als sie dachte und mit ihrem Mana ging es langsam auch zuende. Hoffentlich konnten sie diese Situation bald regeln. Wie es wohl ihrer Partnerin ging? Hoffentlich konnte sie alle in Sicherheit bringen und es ging ihr gut. Ihre Gedanken waren gerade überall, doch fürs Erste musste die Eismagierin sich um das Problem vor ihrer Nase kümmern. Erneut schauten sie und das Monster sich gegenseitig an. Dieses schien jedoch nicht darauf aus zu sein, sie sofort anzugreifen. Nein, es nahm eine defensive Haltung ein, als ob es sich auf jeden Angriff gefasst machte. Ein lautes Knurren war zu hören. Es war nicht freundlich, sondern  sehr vorsichtig. Wie ein Tier, das gerade in die Ecke gedrängt wurde. Sie zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht und schaute dem Monster in die Augen. “Beruhig dich, es gibt keinen Gru-” Doch es war ihr nicht möglich, diese Worte auszusprechen, denn in ihrem Augenwinkel sah sie eine Gestalt auf sie zu laufen. Rune. In seiner Hand bildete sich schwarze Energie und kurz darauf flog eine Kugel dunkler Magie auf die Grünhaarige zu. Gerade rechtzeitig wich sie dieser allerdings aus, denn der Baum, den dieses Geschoss stattdessen traf, löste sich in schwarze Partikel auf und verschwand komplett. Nun stand der Großgewachsene erneut neben dem Tier und warf diesem einen Blick zu. So, als ob er ihm mental einen Befehl gab. Mit einem lauten Brüllen signalisierte dieses jedoch, dass es sich dem widersetzte. Nun wurde Runes Blick angestrengter. Er konzentrierte sein Mana und kurz darauf fing das riesige Vieh an, zu winseln, gefolgt von einem wütenden Knurren. Die Abwehrhaltung wurde aufgelöst und erneut merkte Ronya die Blutlust, die das Monster ausstrahlte und es begann, sie zu umkreisen. “Das ist dein Ende.” sagte Rune, ein sehr schmales Lächeln formte sich auf seinen Lippen. Ronya war umzingelt. Als ob ein starker Gegner nicht schon gereicht hätte…

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Ronja hatte den Arm um Meros Rücken gelegt. Sie hatte nicht die Kraft, ihn zu stützen oder mit sich zu ziehen. Ihre Zauber waren erschöpft und hätte ihr Herz sich gerührt, hätte es vor Anstrengung wild in ihrer Brust geklopft. So ging nur ihr Atem hektisch. Mero stolperte hinter ihr her, den verletzten Arm an die Brust geborgen. Seine Hände und Gesicht waren aufgeschrammt und an den Knien hatte seine Jeans dunkle Flecken. Ronja alleine hätte Rune möglicherweise entkommen können. Wäre sie losgerannt so schnell sie konnte, hätte sie eine Chance gehabt, doch sie konnte Mero doch nicht zurücklassen. Lieber würde sie sich vor ihn werfen und ihn mit ihrem eigenen Körper schützen. Ronja sah über die Schulter. Rune hatte sich von dem Eindruck des Schmerzes erholt, den sie ihm verpasst hatte. Sie hatte mit ihrem letzten Versuch nicht viele Sekunden erlangt, doch diese mussten einfach reichen …
Der blasse Mann erhob sich und die Vates spürte noch immer den Schmerz, als wäre Rune eine Mauer um einen Pool, die einen Riss bekommen hatte. Doch anstatt die Verfolgung aufzunehmen, schlug er sich durch die Mauer. Es schien ihm nicht viel Kraft zu kosten, die massiven Wände zu zertrümmern. Mero schrie erschrocken auf und auch Ronja fuhr zusammen. So viel gesammelte Kraft hatte sie noch nie gesehen! Ob Ravi auch so einfach eine Mauer zertrümmern konnte. Kalter Wind blies hindurch. Dann richtete er eine letzte Drohung an die Vates und rannte durch das Loch hinaus nach draußen in den Schnee. Einen Moment sahen sie ihm wie betäubt hinterher. „Los, lass uns verschwinden.“Ronja drehte sich um. Sie liefen weiter bis sie ihr Lager erreichten. Marco und Emily waren bereits angekommen und hatten mit Felix und seiner Großmutter gesprochen. Zu dritt hatten sie zusammengepackt was ging, nur Lynns Rucksack ließen sie zurück. Vielleicht könnte man ihn später holen. Ronja lud Mero bei ihnen ab. „Sucht einen sicheren Ort hier und versteckt euch dort. Ich gehe Ronya suchen, dann kommen wir zu euch. Passt gut auf.“ Damit drehte sie sich um und kramte in ihrem Rucksack. Sie fand ihre Wasserflasche und das Geschenk von @Nero. Beides nahm sie mit und lief den Weg zurück. Sie rannte durch das Loch und folgte den Spuren von Rune mit Leichtigkeit. So kam sie rasch in Sichtweite. Ronya stand noch, aber sie war umzingelt. Das Biest und Rune waren bei ihr. Es widerstrebte ihr zutiefst, doch Ronja hob die Hand mit dem kleinen Einbalsamierungsfläschen. Sie öffnete es und lief los. „He!“, rief sie und als Rune sich umdrehte, warf sie die kleine Glasflasche auf ihn. Es war wohl dem puren Glück und seiner Überraschung zu verdanken, dass es ihr gelang, seine Stirn zu treffen. Er gab einen erstaunten Laut von sich, während das Tier die Augen schmerzlich zusammenkniff. Dann lief die sterile Flüssigkeit ihm in die Augen und vernebelte ihm die Sicht. „Ronya!“, Ronni lief mit ihrer Wasserflasche in der anderen Hand auf sie zu, darauf achtend, Rune nicht in die Arme zu rennen.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronya musste jetzt genau aufpassen. Sie war von zwei Gegnern umzingelt, die jeden ihrer Fehler tödlich bestrafen würden. Und ehrlich gesagt war sie sich nicht sicher, wer von beiden schlimmer war. Das große Biest verströmte definitiv eine größere Blutlust, allerdings kam ihr von Rune ebenfalls eine erdrückende Aura entgegen. Nichts Greifbares, nur ein Gefühl. Das Gefühl, dass er sie hier nicht lebend gehen lassen wollte. Wie sollte sie diese Situation am besten lösen? Ehrlich gesagt waren sowohl Ronyas Ideenpool als auch ihr Mana bald erschöpft. Gerade, als der große Mann zum Schlag ansetzen wollte, hörten sie eine Stimme von hinten. Rune drehte sich um und bekam direkt eine Glasflasche an den Schädel. Und auch das Biest war davon nicht unberührt, was die Grünhaarige ein wenig verwirrte. Nichtsdestotrotz hatte sie gerade wertvolle Sekunden gewonnen. “Dir geht es gut. Ein Glück…” murmelte sie in sich hinein und schaute kurz gen Ronja. Mit einer Handbewegung machte sie ihr allerdings klar, dass sie kurz dort stehen bleiben sollte, wo sie gerade war. Während der Hüne mit der Flüssigkeit in seinen Augen beschäftigt war, nutzte Ronya diese Lücke in seiner Verteidigung. Sie hatte genau einen sauberen Schuss, bevor er sich wieder fangen würde. Zuerst löste sie die weißen Krallen in ihren Händen auf, nur um dann das eiskalte Mana in die Umgebung zu schießen. “Ice Devil's Lair!” Wie schon im Gang zuvor breitete sich eine große Eisfläche um die Alysida aus, welche die Beine des großen Monsters und die von Rune festfrierten. Sie wusste, dass dies keinen von beiden lange aufhalten würde. Allerdings brauchte sie nicht mehr. In ihrer linken Hand bildete sich ein großer Eisspeer und sie schaute Rune an. Einen kurzen Moment zögerte die Magierin, entschloss sich jedoch dann dafür, den Speer in Richtung des Verräters zu schicken. “Ice Devil’s Spear!” mit einem sagenhaften Tempo flog er durch die Luft. Wie in einer Zeitlupe drehte Rune sich um und sah diesem Ding quasi direkt ins Gesicht. Sein Blick wanderte hinüber zu Ronya und zum ersten Mal sah man Wut in seinem Blick. Wenige Momente vergingen und der Speer bohrte sich durch den Oberkörper des Mannes, brach durch die Wucht das Eis an seinen Füßen, riss ihn noch einige Meter mit und blieb schließlich, samt Rune, in einer der Steinmauern stecken. Der Hüne schrie vor Schmerz auf, genauso wie das große Monster. Nach ein paar Sekunden jedoch…Stille.

…also vorerst. Angeschlagen stand er dort, Blut lief aus der Wunde hinaus. Durch den großen Speer hielt sich der Blutverlust zum Glück in Grenzen und das war ihm bewusst. Jedoch hatte diese Aktion einen Teil vom Brustkorb mitgenommen und nun kam ihm auch das Blut aus dem Mund. Hatte er verloren? “Hehe…”, ein leises Lachen entwich ihm. “Dass es so weit kommen würde.” mit einem intensiven Blick schaute er erneut in Richtung des Biests. Dieses richtete sich noch ein letztes Mal auf und ließ erneut einen markerschütternden Schrei von sich. Ronya konnte dieses Schauspiel mit ansehen, denn langsam gaben ihre Beine nach und sie brach auf den Boden zusammen. Der Großgewachsene schaute mit seinem verschwommenem Blick noch ein letztes Mal zu den beiden Magierinnen. “Wenn ihr nicht mehr drauf habt…wird es euch früher oder später auch erwischen. Hahaha…” ein gequältes Lachen, gefolgt von den Schritten des riesigen Tieres. Nun stand es direkt vor Rune und bevor die Grünhaarige es überhaupt registrieren konnte, war ihr ehemaliger Begleiter mit einem Haps, samt einem Teil der Wand, im Maul verschwunden. Erneut brüllte es, schaute sich kurz um und rannte weg vom Schauplatz, weg von den Magiern, weg von der Burg. Hatten sie es…geschafft? “Ronja…was…war das?” Was war dieser Typ, dieses Biest, diese gesamte Situation? Als das Adrenalin langsam aber sicher seine Wirkung verlor, konnte die Eismagierin das Geschehene erst so richtig verarbeiten. Und ihre erste Reaktion? Ihr Körper fiel nach hinten, sie lag nun auf dem Rücken und starrte etwas verloren in den Himmel. Ruhe. Ein kurzer Moment Ruhe.

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Ronja kam schlitternd zum Stehen. Rune war von der Flüssigkeit in seinen Augen abgelenkt und ihre neue Freundin stand noch aufrecht. Eine gute Situation, abseits davon, dass das Tier noch immer ziemlich sauer zu sein schien. Die Wasserflasche in ihrer Hand schwang vor und zurück, als sie mit großen Augen zusah, wie Ronya einen großen Speer aus Eis erschuf und ihn auf den abgelenkten Magier warf. „NEIN!“, entkam es ihr, ehe sie es hätte stoppen können. Ronyas Tat war das einzig sinnvolle, das Einzige, was sie retten konnte. Die Vates lief wieder los, schlitterte über das Eis, dass plötzlich den Boden bedeckte auf die Grünhaarige zu. Zu spät. Der Speer flog und traf sein Ziel. Er grub sich in seinen Oberkörper und warf ihn zurück. Sie erstarrte, in Erwartung einer Welle aus Angst und Schmerz. Wenn jemand verletzt wurde, bekam sie immer das Echo ab. Und wie sie erlebt hatte, war dieses umso intensiver, wenn die besagte Person dabei starb. Es war wie eine Implosion, als würden alle Gefühle, die eine Person zu dem Zeitpunkt empfand, sich zu einer dichten Kugel aus kaltem Eis verbinden. Und dann explodieren. Ein Knall, eine emotionale Schockwelle, wenn die Gefühle aus dem sterbenden Körper entkamen, der sie nicht langer in sich gefangen hielt. Es war ihr zweimal geschehen. Beim ersten Mal war sie allerdings so von der Person, der niemand geringeres als ihr Ziehvater war, eingenommen gewesen, dass der Knall sie fast taub gelassen hatte. Sie war von der Trauer und der Angst um ihn völlig von anderen Gefühlen abgeschottet gewesen. Beim zweites Mal war sie ausgeflippt und hatte das erste Mal jemanden geschlagen und gekratzt. Und jetzt … jetzt blieb die Explosion aus. Rune starb nicht, noch nicht. Sie spürte die Kälte seiner Gefühle, die Wut und den Schmerz doch … Ronja konzentrierte sich mehr, um die Gefühle zu ordnen. Sie fand keine Angst. Dafür entdeckte sie ein nahezu identische Emotionsmuster bei dem Tier. Genauer gesagt, sie fand keinen Unterschied. Gar keinen. Das war unmöglich. Jedes Muster war anders, immer.
Das Wesen brüllte und riss Ronja aus ihrer Starre. Seine Worte ergaben wenig Sinn, doch sie waren vor allem eines: eine Drohung. Wie gefesselt sah sie zu, die das große Tier auf Rune zuging. Es hinkte und brach bei jedem Schritt fast zusammen. Sein Atem ging röchelnd laut in der plötzlichen Stille des Nachmittages. Dann … öffnete es das Maul und verschlang den großen Mann, inklusive Speer und einem Teil der Mauer. Ronja erwartete schon einen weiteren Angriff, doch stattdessen starrte das es sie an. Seine Augenfarbe … es war nicht mehr ihr alter Farbton, sondern die dunklen Augen von Rune, die sie voller Hass anstarrten. Die kalte Welle, die wie eisige Stiche ihre Haut trafen, war das letzte, was sie fühlte. Dann floh das Tier … das Wesen. Ronja sah ihm verstört hinterher. Sie begriff nicht, was geschehen war. Es hatte Rune gefressen, aber war er tot? Sie hatte nichts gespürt, oder lag es nur daran, dass er so wenige Gefühle hatte?
Langsam drehte sie sich um. „Ich habe keine Ahnung“, murmelte sie und sank neben Ronya in die Knie. „Was ist passiert? Hast du dich verletzt?“, fragte sie besorgt. „Ich habe die anderen sich verstecken lassen. Bist du stark genug, sie zu suchen? Und denkst du … denkst du, wir sollten heute noch zurück? Mero hat sich mindestens den Arm durch Rune gebrochen.“

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BeitragThema: Re: Burg Oak
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Je länger Ronya in den Himmel starrte, desto klarer wurde ihr Geist wieder. Die abertausenden Gedanken, die in ihrem Hirn durchliefen, wurden wieder geordneter und sie konnte sich wieder auf eine Sache fokussieren. Ihr Körper ging jedoch noch nicht aus dem Bereitschaftsmodus heraus, auch wenn die Dame sich sichtlich entspannte. Mit erschöpftem Blick schaute sie zu ihrer Kollegin, als diese sich neben ihr niederließ. “Verletzt? Ich…glaube ni-” sie versuchte sich aufzurichten und bemerkte dabei, dass sowohl ihr Kopf als auch ihr rechter Arm weh taten. Der Schmerz war ihr ins Gesicht geschrieben. Vorsichtig fasste die Eismagierin sich an den Hinterkopf. Ein Teil ihrer Haare war feucht. Als sie sich ihre Hand wieder anschaute, sah sie die rote Flüssigkeit, die an den Fingerspitzen herunterlief. Oh. “D-Das wird schon wieder.” und sie schenkte Ronja ein gezwungenes Lächeln. Jetzt, wo ihr Adrenalin sich komplett verflüchtigt hatte, tauchte der ganze Schmerz langsam aber sicher auf. Bis auf die beiden Stellen schien sie allerdings noch einigermaßen unbeschadet zu sein. Ronya konnte jetzt aber definitiv eine Ruhepause vertragen. Nur gab es da die ein oder andere Sache, die vorher erledigt werden musste. Als sie wieder in den Himmel sah, konnte man die ersten Schneeflocken erkennen. Wenn sie es sich gerade so überlegte: Vielleicht war es gar nicht so schlecht, nach so einer Situation schnell wieder abzukühlen. Sowohl körperlich als auch mental. So langsam und ruhig, wie der Schnee fiel, hatte es etwas…beruhigendes. In diesem Moment lernte Ronya Kälte etwas mehr zu schätzen. Nicht, dass sie auf einmal ihre Abneigung dagegen verlor. Aber eventuell war es hin und wieder mal ganz gut, auch diese Wetterform auf sich wirken zu lassen “Hast du zufällig ein Seil oder was anderes dabei? Die Typen dort drüben…” und sie zeigte auf die ganzen Leute, die sie vorhin ausgeschaltet hatte. “...könnten uns vielleicht sagen, was das alles hier war. Wir bräuchten etwas zum festbinden.” Sie überlegte kurz. “Vielleicht finden wir auch etwas in der Burg…ich glaube, wir sollten uns nochmal kurz aufteilen. Willst du die Anderen suchen? Dann sorge ich dafür, dass niemand sonst flieht.” Die Grünhaarige stand auf und atmete ein paar Mal tief durch. Sie hatten es fast geschafft…

“Ach und..Ronja…”, wandte Ronya sich an ihre Kollegin und bevor sie sich versah, nahm sie die Vates in eine große Umarmung. “...danke”. Sie löste sich erst nach ein paar langen Sekunden von ihr und schaute sie diesmal mit einem herzerwärmenden Lächeln an. “Ich werde mir die ganzen Leute hier mal anschauen. Komm mit dem Rest einfach hierher, okay?” Den ersten Ort, den die Alysida sich anschaute, war der Ort, an dem Rune verschlungen wurde. Ein Teil der Mauer fehlte, ganz zu schweigen von irgendwelchen Überres- moment. Ronya schaute sich alles genau an und entdeckte ein Stück Stoff auf dem Boden. Hatte der Kerl das etwa beim Einschlag in die Mauer verloren? Und irgendwas war auf diesem Stück eingraviert. Zwei Kreuze…verbunden durch eine Schlange, die diese in der Mitte umschlang. Komisch, das kam ihr doch bekannt vor…
In dem Moment, in dem Ronya sich erinnerte, pochte ihr Kopf noch mehr als vorher. Sie verspürte stärkere Schmerzen, jedoch kamen diese nicht nur durch die Wunde. Nein, viel mehr als würden ihre Erinnerungen von Innen gegen ihre Schädeldecke hämmern. “Agh…” sie brach auf ein Knie zusammen und hielt sich den Kopf. Ja, jetzt wusste sie, woher. Als sie sich dem bewusst wurde, hörte der Schmerz auf und die junge Frau atmete tief durch. Ohne zu zögern steckte sie das Stück Stoff ein und machte weiter, als wäre nichts gewesen. Die ganzen Leute ließen sich immerhin nicht von alleine fesseln!

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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptySo 9 Okt 2022 - 0:12



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#Ronja_Q5 #Ronja

schwarze Winterstiefel | grauer Wintermantel | weiße Skihose | Haare geflochten


In dunklen Gemäuern

In dunklen Gemäuern


Es war vorbei. Die lange Schweif des Wesens, was es auch war, fuhr ein letztes Mal durch den Schnee, dann verschwand es den Berg hinab. Ronja starrte ihm einige Sekunden hinterher. Sie konnte nicht glauben, dass sie es überstanden hatten. Das es ihnen gelungen war. Ronya war so … Ronya! Sie wirbelte herum und ging neben der Grünhaarigen nieder. Die Magierin lang im Schnee und sah in den Himmel. Ronja spürte ihre Erschöpfung, ihren Schmerz ebenso kühl wie die Winterluft in ihrem Gesicht. Erleichtert und sehr, sehr besorgt sah sie zu, wie die andere sich aufrichtete. Wo ihr Kopf gelegen war, war der Schnee rot. „Wir sollten doch zurück, um euch alle zu verarzten“, murmelte die Vates und griff nach der Hand ihrer tapferen Begleiterin. „Danke“, meinte sie ehrlich und sah sie fest an. Zugleich griff sie sanft nach den Gefühlen. Sie schloss die Augen, um sich zu konzentrieren und zog nahm sich ganz ihres Bildes an. Der Farben ihrer Gefühle. Ronja suchte bewusst nach denen der Erschöpfung und den damit verbundenen Emotionen. Sie konnte ihre körperliche Wahrnehmung nicht ändern, aber sie nahm die daraus entstehenden Gefühle und löste sie vorsichtig von dem Bild. Zog die Fäden von der Frau in sich hinüber, fügte sie ihrem eigenen Bild bei.
Lange dauerte es nicht, während sie die Gefühle von Ronya zu sich zog und der anderen dafür einige Momente Ruhe schenken würde. Dann wechselte sie den Zauber, richtete sich auf sich selbst. Ronja ließ ihren Gefühlen meist ihren Raum, statt sie zu verdrängen, wodurch sie das nicht konnte. Aber jetzt brauchte sie einen kühlen Kopf und sie kühlte sie ihre Gefühle hinunter. Ein, zwei Minuten Pause. Ronja stand auf. „Nicht wirklich, nur meine Schuhe.“ Sie beugte sich hinab und fädelte die Schuhbänder heraus. „Da, ich hoffe, das bringt dir etwas“, reichte sie diese weiter und sah ihre Kleidung nochmal durch. Viel praktisches gab es nicht. Es widerstrebte ihr, Ronya die armen Menschen fesseln zu lassen, aber sie musste zurück. „Vielleicht kann ja von ihnen einer mitkommen? Dann können wir das … befragen unten machen.“ Sie fühlte sich echt komisch, das so zu sagen … Zum Glück nützte Ronya den Moment für eine Umarmung und deren Dankbarkeit war mindestens so wohltuend wie die feste Umarmung. Ronja erwiderte die Geste und legte kurz den Kopf gegen ihren Oberkörper. „Ja, passt. Ich hole sie ab.“ Ronja nickte und winkte. Dann drehte sie sich um, hob die Flasche auf und joggte los. Sie bekam Ronyas Zusammenbruch gerade nicht mehr mit.

Ronja wählte Mero als ihr Ziel. Sie fühlte ihn deutlich, seinen Schmerz und die große Angst dahinter. Lange konnte sie den Zauber nicht aufrecht erhalten und auch ihr anderer Zauber war bereits erloschen, doch kaum war sie im Speisesaal, folgte sie ihrem zusätzlichen Sinn so gut es ging. Das restliche Stück irrte sie rufen in der Gegend herum, bis Marco ihren Namen rief. Der junge Mann trat aus einer kleinen Kammer, der Rest der Gruppe folgte ihm. „Wir haben es geschafft. Los, kommt.“ Sie winkte ihnen zu folgen und hielt sich an Mero. „Alles gut, wir bringen dich hinab und zu einem Arzt. In wenigen Sekunden ist alles wieder gut.“
Sie nahmen ihr Gepäck. Zum Glück war nur Meros Unterarm gebrochen. Sie erleichterten seinen Rucksack um die Matte, das Essen und den Schlafsack. Selbiges bei der alten Dame, die nur ihr nötigstes in den Rucksack ihres Enkels stopfte. Ronja nahm ihren Rucksack und schleppte den von Ronya mit, während Marco den von Rune mitnahm. Sie erzählte ihnen in Kurzform was geschehen war und trat dann mit ihnen zurück zu Ronya. Ronja reichte ihr ihren Rucksack. „Können wir gleich los, bevor es finster wird? Mero und Miss Cox brauchen einen Arzt … und du auch, oder?“ Sie sah sich um. Gut fühlte sie sich auf nicht. Sie hatte Lynns und Ronya Gefühle in sich, spürte den Cocktail der Emotionen der Leute um sich herum und war erschöpft.

Felix |Tera Lynn Cox | Marco | Mero | Emily

Zauber:






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Ronya
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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptySo 9 Okt 2022 - 12:00

Post 15

Ronya nahm die Schuhbänder ihrer Kollegin entgegen und steckte sie ein. Wenn sie gewusst hätte, dass ein dutzend Verbrecher in dieser Burg darauf warteten, von zwei Magiern in ihre Schranken gewiesen zu werden, hätte sie ein Seil mitgenommen! Aber wer rechnete bei einer Touristenführung mit sowas? Naja, hoffentlich würde sie irgendwo im Inneren etwas finden. “Ja, klingt nach einer guten Idee. Ich werde mal schauen, ob ich jemanden von denen wach bekomme.” sie schaute zu ihrer Kollegin und nach ihrer Umarmung strich sie ihr noch einmal über die Schulter. “Es wird hoffentlich nichts mehr passieren. Aber trotzdem: Pass auf dich auf", sagte sie zu Ronja, als diese sich aufmachte, um nach Mero und den Anderen zu suchen. Hoffentlich hatten sich alle auch wirklich versteckt und waren nicht in einer Panik davongelaufen. Die Eismagierin fokussierte sich jetzt aber erstmal auf ihre eigene Aufgabe. Schnell rannte sie ins Innere der Burg und suchte nach irgendetwas, womit man all diese Leute vorerst festbinden konnte. Ihre Augen schweiften zu den Gardinen, allerdings konnte man sich daraus bestimmt schnell befreien. Jedoch fand Ronya schnell einen alten Lagerraum mit vielen, verschiedenen Dingen drin. Vieles davon schon vermodert und unbrauchbar, allerdings konnte sie sich ein paar einzelne Seile zusammensuchen, die noch einigermaßen in Schuss waren. Sofort rannte die Magierin wieder nach draußen und begann damit, die Mitglieder dieser Banditengruppe zu fesseln und in die Burg zu schleppen. Erfrieren sollten die jetzt immerhin nicht. Und tatsächlich schaffte sie es auch, einen von ihnen aufzuwecken. Es war nicht gerade ein schönes Erwachen, denn die Person war, so wie die Anderen auch, verletzt und lag auf kaltem Schnee. Kampfeswille schien der Mann aber nicht mehr zu haben, nachdem, was Ronya mit allen angestellt hatte. “Weißt du, was es damit auf sich hat?” sie zeigte ihm das Stück Stoff mit dem Symbol drauf, allerdings guckte der Typ sie nur verwirrt an. Und auch nach mehrmaligem Nachfragen schien er wirklich keine Ahnung zu haben, worum es sich dabei handelte. Die Devilslayerin seufzte enttäuscht. “Wäre ja auch zu schön gewesen…”

Nach einiger Zeit kam Ronja mit dem Rest der Gruppe wieder zurück. Ronya hatte ihren Rucksack schon ganz vergessen, weswegen sie sich darüber freute, dass ihre Kollegin daran dachte. “Ja, wir sollten schnellstmöglich los.” Je mehr Zeit verging, desto eher wurde auch der Grünhaarigen klar, dass sie sich wirklich von einem Arzt versorgen lassen sollte. “Mero und Miss Cox haben Vorrang. Ich kann es etwas länger aushalten.” entgegnete sie ihr jedoch. Sie legte eine Hand auf Ronjas Schulter und lächelte sie an. “Alles wird wieder gut.” sagte sie und während die Gruppe, inklusive dem gefesselten Typen, losging, warf die Magierin noch einen letzten Blick zurück zur Burg. Diese Quest lief deutlich anders, als sie es sich am Anfang ausgemalt hatte. Und erneut wurden ihr ihre körperlichen Limits vor Augen gehalten. Vom Moment, als das Vieh sie fast zerschmettert hätte, bis hin zu ihrer Unfähigkeit, ohne Magie etwas tun zu können. Ronya hatte ihr Mana gegen Ende fast vollkommen ausgeschöpft. Wäre dieser Kampf noch länger gegangen…nunja, das malte sie sich lieber nicht aus. Vielleicht war es Zeit, etwas zu ändern.
So schnell die Gruppe konnte, liefen sie ihren ursprünglichen Weg zurück und waren wieder in Oak Town angekommen, als die Finsternis den Himmel einnahm. Dort fanden sie zu später Stunde zum Glück einen Arzt, der sich den Verletzten sofort annahm. Mero hatte es am schlimmsten erwischt, bei Miss Cox handelte es sich zum Glück nur um einen verstauchten Knöchel. Ronyas Platzwunde am Hinterkopf desinfizierte und verband der Arzt und für ihren rechten Arm bekam sie eine Salbe.
Die Befragung des Bandits verlief eher schlecht als recht. Denen wurde offenbar nicht viel gesagt. Ihre Aufgabe war es offensichtlich, das Vieh zu eskortieren. Wohin? Keine Ahnung, das wusste wohl nur Rune. Ihnen wurde allerdings ein ordentliches Sümmchen Geld versprochen, weswegen sie die Details nicht interessiert hatten. Nach der Befragung und der Verabschiedung von der Touristengruppe, blieb Ronya die Nacht noch in Oak Town und tat nichts anderes, als sich eine wohlverdiente Ruhepause zu gönnen. Nach so einem Tag war das warme Bett des Gasthauses ein wahrer Segen. Um offiziellen Kram konnte sie sich auch morgen noch kümmern...

Ende

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BeitragThema: Re: Burg Oak
Burg Oak EmptyDi 21 Nov 2023 - 20:24

Questbeginn - B-Rang: Gronak der Bleiche


Post 1/15

Ein melancholisches Gefühl zog sich in Ronyas Brust, als sie durch den Schnee trabte, die Straßen Oak Towns entlang, wo man immernoch einige Spuren der Zerstörung sehen konnte, die sich vor vielen Monaten hier ereignet hatte. Auch wenn die Reparaturen mittlerweile einen guten Fortschritt erreichten, war die Hauptstraße der Stadt an einigen Stellen weiterhin voller Löcher und einigen Häusern in der Umgebung fehlten Teile der Wand. Die Wohnungen waren vermutlich in all der Zeit unbewohnbar gewesen…wenn die Personen, die dort gewohnt hatten, überhaupt noch lebten. In Oak und Umgebung war für sie damals so einiges passiert, was den weiteren Weg der Magierin in eine Richtung schleuderte, die sie so nicht erwartet hatte. Auch wenn es natürlich einige gute Sachen gab, die sich dadurch ergeben konnten. Mittlerweile wohnte Zahar ja bei ihr und machte es sich vermutlich gerade im warmen Aloe gemütlich, ließ sich die Sonne auf ihre Schuppen scheinen und genoss eine verdorbene Banane oder so. Ein schmales Lächeln zog sich über das Gesicht der Alysida, als sie daran denken musste. Wie gerne wäre sie gerade bei ihr und würde es sich auch gut gehen lassen, doch die Pflicht rufte. Eine Pflicht, die sie niemals im Leben vernachlässigen würde. Eine Quest, die die Magierin erneut in den Norden schickte, dieses Mal sogar ausgestellt vom Mitglied einer anderen Gilde. Iron Maxim, von denen hatte sie bisher nur gehört. Ronya musste sowieso ein wenig mehr Intel über die Gilden des Landes sammeln, da war so ein kleines Vorabgespräch vermutlich keine schlechte Idee.

Doch an erster Stelle stand die eigentliche Aufgabe, denn die Details waren bisher noch ziemlich unbekannt. Sie sollten sich mit ihm hier in Oak Town treffen und nähere Infos vor Ort bekommen. Ziemlich mysteriös, doch das sollte kein Problem sein. Es war eine Quest, also würde Ronya alles geben, um ihm zu helfen. Langsamen Schrittes stoppte die Magierin vor der Tür ihres Treffpunktes und erneut traten Erinnerungen hervor. Die Taverne war ihr bekannt, denn hier hatte sie letztes Jahr schon einmal jemanden getroffen: Ronja, eine damals noch Fremde, die mittlerweile eine wirklich gute Freundin der Alysida war. Und…Rune. Noch immer war sie mit ihren Forschungen bezüglich der Daevenari nicht weitergekommen, doch sie hatte das Gefühl, dass ihre Mühen sich bald lohnen würden. Ronya stand kurz vor einem Durchbruch, es fehlte nur…der Funke. Sie atmete einmal durch und öffnete schließlich die Tür. Sofort strömte der Magierin die warme Raumluft entgegen, die Stimmung schien ausgelassen und überall konnte man die Leute der Stadt beobachten, wie sie ihren wohlverdienten Feierabend genossen. Ein echt schöner Anblick. Normalerweise hätte eine andere Person mittlerweile ihre Jacke ausgezogen und sich der Wärme hingegeben, doch Ronya besaß keine Jacke. Sie kam in ihren normalen Klamotten hier an. Mittlerweile…machte ihr Kälte eigentlich gar nichts mehr aus. Früher war die Alysida eine wahre Frostbeule gewesen, doch je weiter sich ihre Fähigkeiten als Eis Devilslayerin entwickelten, desto unberührter wurde sie von niedrigen Temperaturen. Jetzt hieß es aber nur noch auf ihre Partnerin warten…

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