Ortsname: Juwelier "Goldenes Zeitalter" Art: Gebäude Spezielles: Befindet sich im Reichenviertel von Oak Town und kann nur mit einer Sicherheitsfreigabe betreten werden. Beschreibung: Dieser Laden ist eines der Geschäfte, welche für gewöhnlich nur die wohlhabendsten Bürger Oak Towns betreten dürfen. Es handelt sich hierbei um einen Juwelier, der von ganz Fiore beliefert wird, um kostbaren Schmuck herzustellen und Edelsteine aus aller Welt zu schleifen und zu polieren. Unter den Einwohnern der Stadt gilt er als das sicherste Gebäude überhaupt, denn man kann es nur mit bestimmten Sicherheitsvorkehrungen betreten, die sich stetig ändern - außer man hat einen Termin oder zeigt sein Gildenzeichen vor. Ähnlich wie das Hauptquartier der Runenritter ist auch der Laden auf die Struktur von Gildenzeichen geprägt, so dass es als eine Art Prüfung für eine Gilde gilt, wenn man unter den angenommenen Gruppierungen aufgenommen wird. Aufgrund des hohen Diebstahlrisikos und den zahlreichen Botengängen, die bis in die entlegendsten Winkel des Königreiches ausgetragen werden, ist "das goldene Zeitalter" häufig Ziel oder Auftraggeber von Quests.
cf: Bahnhof Aloe # 6 Alaric hatte Recht. Waren die beiden erst einmal bei dem Klunker und konnten ein Auge auf ihn werfen, würde ihn so schnell niemand mehr anfassen. Dafür mussten sie einfach sorgen. Die Gefahr, dass es Verräter in den eigenen Reihen gab war viel zu groß, also musste die Anzahl der Befugten auf ein Minimum reduziert werden. Es verstand sich wohl von sich, dass die beiden Magier sich selbst als dieses Minimum betrachteten. Was Alaric jedoch noch hinzufügte, amüsierte die Halbdämonin kein Stück. Er spielte auf die kriminelle Vergangenheit der Gilde an und auch wenn Juno mit dieser gar nichts zu tun hatte, so schmeckte es ihr nicht, sich selbst als Diebin bezeichnet zu hören, wenn auch nur scherzhaft. Ein Kommentar, für den sie ihren Gefährten mit einem bitterbösen Blick strafte.
Der Brillenträger konnte wohl von Glück sagen, dass er eine so erstaunliche Magie die seine nannte, sonst wäre die Atmosphäre vielleicht sehr schnell gekippt. So jedoch war die Sache mit den Dieben schnell wieder vergessen. Was Alaric über seine Magie sagte, war wohl nicht ganz falsch. Zwar kam es doch noch immer noch ein wenig auf die Magie an und nicht nur auf die Art, wie man sie nutzte, doch Nekromantie selber verteufelte Juno keinesfalls. Ohnehin war sie wohl die falsche Person dafür, Magie als böse zu bezeichnen, trug sie doch das Böse sogar in ihr. Junos Augen glänzten, als ihr Gefährte ihr sein Nekromantenbuch zur Verfügung stellte. Er betonte jedoch, dass sie wahrscheinlich nicht daraus lesen könne, da es eine alte, geheime Sprache sei, mit der dort hineingeschrieben wurde. Das hinderte die Halbdämonin natürlich nicht daran, es zu öffnen und darin zu blättern. "Erstaunlich, wirklich erstaunlich.", murmelte sie, während sie Seite um Seite blätterte und ihre Augen die Zeilen herab wandern ließ. In der Tat konnte sie kein einziges Wort lesen und dennoch gab es ein Gefühl in ihr, welches diese Sprache vertraut wirken ließ. Sicher stammte dieses Gefühl von ihrer dämonischen Hälfte, ihrem dämonischen Blut. Es dauerte einen Moment, bis Juno wieder bereit war sich von der Schrift zu trennen und sie ihrem Eigentümer zurückzugeben. Dann war Juno an der Reihe, ihre dunklen Geheimnisse zu offenbaren. Dazu wäre es nie gekommen, hätte sie nicht auch diese Verbindung zu Alaric und seiner Magie gespürt. Die Magierin erklärte ihrem Kollegen, dass sie diesen Zauber gefühlt schon immer beherrschte und dass sie dafür keinen Pakt schließen musste. Diese Zugfahrt war etwas besonderes. So gesprächig und offen war Juno zuvor noch nie gewesen!
In Oaktown angekommen fiel auf, dass tatsächlich nur sehr wenige Passagiere dort ausstiegen. Diese Fahrt musste sehr exklusiv gewesen sein, was vermutlich an den strengen Kontrollen lag, derer sie ja selbst zum Opfer gefallen waren. Jedenfalls galt es nun den Juwelier zu finden, der den enorm großen Klunker auf- und vorbereitet hatte, damit sie ihn abholen konnten. Die erste Anlaufstelle dafür war der bekannteste Juwelier Oak Towns, wenn nicht sogar Nord Fiores. Es lag doch nahe, dass man sich dort um einen Edelstein dieser Größe kümmerte, oder nicht? Als Juno vor Alaric den Laden betrat, schaute sie sich direkt einmal um. Zu sehen war der Diamant nicht. Aber das war wohl auch nicht verwunderlich. Wahrscheinlich befand er sich in irgendeinem Hinterzimmer voller Wachleute. Schnell fiel Junos Blick auf eine zierliche, attraktive und junge Angestellte, die mit einer überdurchschnittlich ordentlichen Haltung hinter einer breiten Glasvitrine stand und nur auf die beiden Magier zu warten schien.
Scheinbar hatte sich Alaric bei seinem Humor doch vergriffen gehabt. Zumindest wirkte der Blick, den Juno ihm zuwarf, ziemlich ungehalten. Nicht jedes Mitglied ihrer Gilde wurde gerne auf die Vergangenheit eben jener angesprochen. Alaric selbst findet, dass man seine Vergangenheit nicht verstecken sollte. Stattdessen sollte man sie lieber nutzen, um in Zukunft eben besser zu sein. Das galt seiner Meinung nach sowohl für Personen, als auch Organisationen. Jedoch vertraten wohl nicht allzu viele Mitglieder von Crimson Sphynx diese Auffassung, zumindest hatte er noch nicht viele kennengelernt. Nun ja, solange sie gewillt waren in Zukunft Gutes zu tun sollte es ihm auch egal sein, wie sie mit ihrer Vergangenheit umgingen. Es hätte ein betretenes und peinliches Schweigen folgen können, doch glücklicherweise war seine Magie doch interessant genug für die junge Frau, um seinen Witz schnell zu vergessen und sich eher seinem Buch zu widmen. Mit einem Schmunzeln beobachtete er, wie sie durch die Seiten blätterte und fasziniert die Texte ansah, auch wenn sie sie wie erwartet nicht zu verstehen schien. Ihr Interesse und ihre Faszination erfreuten ihn wirklich sehr. Er hatte absolut nicht damit gerechnet jemandem zu begegnen, der seiner Magie so positiv gegenüberstand. Eine wahrlich freudige Überraschung. Und dennoch konnte er eine gewisse Nervosität nicht unterdrücken. Erst als sie das Buch zuklappte und er es wieder in seinen Händen hielt, verschwand diese. Ein Glück, dass er sie richtig eingeschätzt hatte und sie ihm das Buch einfach so zurückgab. Immerhin wäre er ohne es absolut wehrlos. Als er ihre Worte hörte war es wiederum an ihm fasziniert zu sein. "Hoh? Seit du dich erinnern kannst ist dir das also bereits möglich. Und einen Pakt hast du auch nicht geschlossen. Interessant… Wirklich sehr interessant. Das hört sich ja so an, als könnte es irgendetwas mit deiner Abstammung zu tun haben." Gerade der letzte Satz klang ziemlich grüblerisch, jedoch hatte er nicht vor weiter nachzubohren. Immerhin wäre das etwas, was sie, wenn von sich aus preisgeben sollte. Wirklich lange war es dem Blauhaarigen eh nicht möglich sich Gedanken darüber zu machen. Denn scheinbar waren sie kurz davor an ihrem Zielort anzukommen. Um es ja nicht zu vergessen befestigte Alaric das Buch daher wieder in der Halterung an seinem Gürtel, ehe sie sich zum Aussteigen bereit machten. Ein wenig fand er es doch schade, dass die Fahrt bereits vorbei war. Immerhin hatte er sich sehr angenehm mit seiner Begleiterin unterhalten können, die sich auch weit offener gezeigt hatte als sie anfangs den Anschein gemacht hatte. Allerdings hatten sie ja voraussichtlich auf der Rückfahrt die Gelegenheit sich weiter zu unterhalten. Schließlich hofften sie darauf, dass nichts geschehen würde.
Da es am Bahnhof und auf dem Weg keine Vorfälle gab, erreichten sie relativ schnell ihr voraussichtliches Ziel. Warum musste ihre Auftraggeberin auch so ungenau und sparsam mit den Informationen für ihre Quest umgehen? Sie hätte ihnen ruhig den genauen Ort, an dem sie das Juwel abholen konnten, sagen können. So würden sie sich jetzt nur auf Vermutungen verlassen können und sich durchfragen müssen. Aber immerhin hatten sie eine recht zuverlässige Vermutung, bei welchem Juwelier ihr Paket auf sie warten würde. Und Alaric hoffte auch sehr, dass es wirklich dort auf sie wartete. Er hatte keine große Lust auf eine Schnitzeljagd quer durch die Stadt, machte ihm die Kälte hier im Norden doch vergleichsweise mehr zu schaffen als die Wärme in der Wüste. Er konnte niedrige Temperaturen einfach nicht ausstehen. Dort angekommen stellte der Magier als erstes fest, dass der Laden erstaunlich leer war. Aber wenn man nur mit der feinsten aller Waren arbeitete, gab es wohl auch nur einen begrenzten Kundenkreis. Daher war es wohl eher selten, dass der Laden wirklich gefüllt war. Tatsächlich konnte er, außer einer Angestellten, niemanden sonst entdecken, als er nach Juno den Laden betrat. Da er ja schon bemerkt hatte, dass seine Begleiterin im Allgemeinen nicht unbedingt gerne sprach, trat er auch dieses Mal vor und näherte sich mit einem freundlichen und möglichst charmanten Lächeln der hübschen Angestellten. Diese betrachtete ihn erstmal etwas kritisch, sahen doch weder er noch seine Begleiterin aus, als würden sie zu ihrer gewöhnlichen Kundschaft gehören. Dabei verlor sie jedoch nie ihr freundliches und sicherlich für Kunden geübtes Lächeln. "Guten Tag werte Dame. Wir sind hier im Auftrag der Familie van Machenheim und sollen etwas abholen. Sind wir hier dafür richtig?"
# 7 Die Herkunft der Halbdämonin war für diese alles andere als ein einfaches Thema. In der Regel blockte sie Gespräche, die in diese Richtung zu gehen drohten auch sehr schnell ab. Dass es diesmal anders war, lag vermutlich daran, dass sie eine gewisse Verbindung zu dem Magier spürte. "Vermutlich, ja." Viel mehr als das sollte er für den Moment aber dennoch nicht bekommen. Aber für mehr war ja auch kaum Zeit. Es sollte weiter gehen, immerhin hatten sie eine Aufgabe zu erledigen!
Es war Alaric, der das Gespräch mit der hübschen Verkäuferin aufnahm. Gut erzogen wie er war, erkundigte er sich höflich danach, ob sie an diesem Ort richtig waren, wenn sie den Auftrag der Familie van Machenheim ausführen sollten. Die erste Reaktion, die Juno an der Dame auffiel, war das Hochziehen der Augenbrauen. "Sie meinen den riesengroßen Diamanten, richtig? Ja, genau. Den haben wir!" Ein kurzer Moment der Stille folgte und Juno begann schnell kritisch drein zu blicken. "Gut, wo ist er denn? Wir sollen seinen Transport begleiten." Sie versuchte die Verkäuferin etwas anzutreiben, schließlich rührte diese sich ja von alleine kein Stück. Doch die Frau reagierte eher überrascht. "Oh... Das... Das geht nicht!", antwortete sie, wobei ihr Auftreten leicht auf Überforderung hindeutete. Es wirkte fast so, als wüsste sie nicht was sie nun tun sollte. "Aber dafür sind wir doch hier. Die Familie hat uns beauftragt und-" "Ja, das mag sein. Aber das geht jetzt nicht. Der Diamant wird noch vorbereitet und das dauert." Nachdenklich wandte Juno sich ihrem Kollegen zu. "Da ist doch was faul.", murmelte sie mit gedämpfter und definitiv wenig amüsierter Stimme in seine Richtung. Das Auftreten der Verkäuferin alleine reichte aus. Bei diesem Juwelier gab es gar nichts zu holen, jedenfalls nicht für rechtschaffene und beauftragte Leute wie sie es waren. Juno nickte in Richtung des Ausganges, in die sie sich dann auch bewegen sollte. Die Verkäuferin lächelte nervös. Sie konnte kaum abwarten, bis die beiden wieder verschwunden waren.
Draußen an der kühlen Nordluft angelangt, verschränkte Juno die Arme unter der Brust. "Die erzählt doch Unsinn. Der Stein ist nicht hier. Warum auch immer sie das behauptet, aber es stimmt nicht. Hast du gesehen wie nervös sie wurde? Entweder sie wurde angewiesen zu lügen, oder aber der Stein ist schon gestohlen worden." Letzteres wollte die Halbdämonin ja nicht hoffen, aber selbst wenn es so war, konnten sie ja wohl nichts dafür. Dann geschah der Diebstahl nämlich schon vor dem eigentlichen Beginn ihres Auftrages. Vielleicht sollten sie es einfach bei einem anderen Juwelier probieren.
Scheinbar würde hier ja wirklich alles am Schnürchen laufen. Diesen Eindruck hatte Alaric zumindest, als die Verkäuferin sofort wusste, worum es ihm ging. Doch als sie sich im Anschluss absolut nicht rührte, fing er an sich zu wundern. Wenn sie doch hatten weswegen sie hier waren, weshalb händigte man es ihnen nicht aus? Er runzelte leicht seine Stirn, doch bevor er irgendetwas sagen konnten, war Juno, auf ihre temperamentvolle Art, auch schon nach vorne gestürmt. Die folgenden Worte der Verkäuferin wunderten ihn noch mehr und verstimmten ihn auch etwas. Was sollte denn dieses Theater? Warum schien jeder irgendwie zu versuchen ihnen Steine in den Weg zu legen? Erst der Schaffner, jetzt diese Verkäuferin. "Man sagte uns, dass der Stein zum Abholen bereit wäre, wenn wir hier eintreffen. Was soll das also?" Doch die Verkäuferin, die sich ziemlich merkwürdig verhielt, rückte keine weiteren Informationen heraus. Juno schien das ganze ebenfalls verdächtig zu finden und zeigte dem Blauhaarigen, dass er ihr nach draußen folgen sollte. Was er auch tat, obwohl er der Meinung war, man könnte vielleicht noch etwas aus der Dame hinter dem Tresen herausquetschen.
Draußen angekommen legte die Rosahaarige ihm ihre Sicht auf die Dinge dar und der Gesichtsausdruck von Alaric wurde sehr nachdenklich, während er seine Finger an sein Kinn legte. "Selbst wenn der Stein nicht hier ist, sie weiß auf jeden Fall über ihn Bescheid. Und auch, wem der Stein gehört. Ich denke ersteres ist kein Wunder, der Fund eines so großen Edelsteins wird in den Juwelierkreisen sicher große Wellen geschlagen haben. Zweiteres jedoch… Nun, ich kann mir vorstellen, dass die junge Dame ordentlich damit herumposaunt hat. Also wäre es wahrscheinlich auch nicht überraschend, wenn das ebenfalls bekannt ist." Leicht seufzte er auch. Sie standen hier vor einem Rätsel, das so einfach nicht zu lösen wäre. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihre Auftraggeberin die Hauptschuld an den größten Schwierigkeiten hatte. Warum konnte sie ihnen nicht einfach sagen, bei welchem Juwelier der Stein lag? Nun mussten sie herausfinden, ob ihr Ziel jemals überhaupt bei diesem Juwelier war. "Selbst wenn der Stein bereits gestohlen wurde bevor wir überhaupt hier ankamen, bezweifle ich doch, dass die Familie van Machenheim so verständnisvoll wäre, dass sie es einfach akzeptiert, dass wir mit leeren Händen zurückkehren." Ein trockenes und freudloses Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, ehe er nachdenklich hin und her lief, seine Finger noch immer an seinem Kinn. "Ich sehe hier drei Möglichkeiten. Entweder war der Stein nie hier, sondern bei einem anderen Juwelier. Dass die Verkäuferin uns angelogen hat, könnte heißen, dass sie mit Leuten, die den richtigen Juwelier bestehlen will, zusammenarbeitet. Die zweite Möglichkeit wäre, dass der Stein hier war oder ist… Und auch dann würde sie mit den Leuten, die ihn stehlen wollen unter einer Decke stecken. Oder aber…" Und bei dieser Möglichkeit verdunkelte sich sein Gesicht etwas. "Der Stein hat nie existiert und unsere Auftraggeberin wurde einfach über den Tisch gezogen. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie nicht mal auf die Idee käme die Existenz des Juwels überprüfen zu lassen, bevor sie Unsummen ausgibt." Erneut seufzte er auf und schüttelte leicht seinen Kopf. "Wir könnten also versuchen den richtigen Juwelier zu finden. Doch wüsstest du, wo der nächste ist?" Mit einem fragenden Blick sah er sie kurz an, ehe er doch noch weitersprach. "Alternativ könnten wir aber auch die Verkäuferin weiter ausquetschen und schauen, ob sie noch irgendwelche Informationen hat. Oder wir schauen mal, ob wir irgendwie durch eine Hintertür in den Laden kommen und uns heimlich nach Hinweisen umsehen können. So oder so, egal was wir machen… Ohne zu wissen was nun wirklich Sache ist besteht die Chance, dass wir falsch liegen und ordentlich Zeit verschwenden." Leicht biss er sich nun auf seinen Daumen. Er wusste wirklich nicht, welche Vorgehensweise in diesem Moment die richtige wäre.
# 8 Alaric war genauso ratlos wie Juno. Nur dass er dabei noch ein bisschen mehr die Fassung behielt. Was sollte dieses Theater? An der Sache war etwas faul und auch wenn die Halbdämonin nicht wusste was genau das war, so hatte sie doch ihre Theorien, die sie draußen ihrem Kollegen offenbaren sollte. Was Alaric da von sich gab machte durchaus Sinn. Ja, dass es einen solch großen Klunker gab war wahrscheinlich unter Juwelieren bekannt, wenn der Kreis derjenigen, die davon wussten nicht sogar weitaus größer war. Ein Umstand, der noch für Probleme sorgen konnte. Juno nickte wortlos, als der Magier davon sprach, dass sie nicht einfach mit leeren Händen gehen konnten. Nein, sie mussten sich Mühe geben und herausfinden was gespielt wurde, so viel war klar. Auch wenn es Juno ankotzte, dass man es ihnen so schwer machte. Sie wurden beauftragt und bekamen nicht einmal das nötigste an Informationen. So als wollte man gar nicht, dass sie ihre Aufgaben erledigten. Alaric hatte jedenfalls schon Ideen. Option 1: Der Stein war von Anfang an bei einem anderen Juwelier. Option 2: Der Klunker war oder ist doch in diesem Laden. Soweit so gut. Option 3 überraschte Juno dann doch sichtlich, was man ihrem Gesicht sehr deutlich ablesen konnte. Alaric stellte die These auf, dass es den Edelstein nie gegeben hatte und die Familie für die sie ihn transportieren sollten so über den Tisch gezogen wurde. "Das wäre...", murmelte die Rosahaarige, ohne selbst zu wissen wie sie den Satz beenden sollte. Ja was wäre das? Schockierend? War ja auch egal. Juno schüttelte sich, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. "Ich denke wir sollten den nächsten Juwelier aufsuchen und da mal schauen. Wie viele Juweliere kann es hier schon geben? Irgendeiner muss diesen Stein doch haben." Etwas orientierungslos schaute die Magierin sich um. "Ich glaube die Frau da sollten wir in Ruhe lassen. Auch halte ich es für keine gute Idee einfach hintenrum in den Laden zu platzen. Damit handeln wir uns nur Ärger ein.", erklärte sie indes weiter. Dann nickte Juno in eine Richtung, in die sie sich kurz darauf auch bewegte. "Lass uns einfach mal umschauen." Mit ernster Mimik setzte sie also ihren Weg durch die Stadt fort. Für sie stellte sich gar nicht die Frage was Alaric vorhatte und ob er ihr folgen würde. Das musste er einfach, war doch klar. Es dauerte auch nicht lange, da fand sich an einem der Gebäude ein Schild, welches deutlich darauf deutete, dass sich hinter der dazugehörigen Tür ein Juwelier befand. Ohne zu zögern trat Juno in den Laden. "Wir sind Magier von Crimsons Sphynx und wir sind im Auftrag der Familie Van Machenheim hier um den riesigen Edelstein abzuholen.", schoss es sofort aus der Kehle der Halbdämonin. Sie kam gleich zum Punkt. Ein älterer, gebrechlicher Herr hinter dem Tresen stutzte zunächst, ehe er dann aber seine Stimme wiederfand. "Ja, der befindet sich in meinem Besitz. Er wird für den Transport vorbereitet.", sprach er, wenn auch etwas zögerlich. Irgendwie stimmten diese Worte Juno aber nicht zufrieden. "Ihr wollt mich wohl verarschen...", murmelte sie kaum hörbar in den Raum hinein. Nein, sie glaubte diesem Kerl kein Wort.
Alaric war wirklich ratlos, was hier bitte vor sich ging. Er hatte zwar seine Theorien darüber, was los war, doch mit ihrem aktuellen Wissensstand war jede von denen so plausibel wie die andere. Was war nun also die Wahrheit? Er hoffte sehr, dass sich am Ende nicht herausstellen würde, dass es das Juwel nie gegeben hatte und sie nur einem Phantom hinterhergejagt waren. Zum einen wäre das ganzschön viel verschwendete Mühe ihrerseits, zum anderen würde dann aber wohl auch ihre Auftraggeberin ordentlich Stunk machen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie das so einfach hinnehmen und sie bezahlen würde. Nein, sie würde das eher als Grund nehmen, um sie zumindest nicht zu bezahlen. Wenn sie nicht sogar versuchen würde, anschließend noch mehr Ärger für sie und ihre Gilde zu machen. Und darauf hatte Alaric nun so gar keine Lust und gebrauchen konnte er es schon gar nicht. Er wollte den Ruf seiner Gilde und der Nekromanten verbessern und ihn nicht durch ein verwöhntes Balg einer reichen Familie schädigen lassen, nur weil sie über den Tisch gezogen wurde.
Während Alaric noch hin und her gerissen war, was sie nun tun sollten, entschied Juno bereits mehr oder weniger alleine, dass sie zum nächsten Laden gehen sollten. Da es wohl keinen großen Sinn machen würde sich jetzt aufzuteilen, folgte Alaric ihr einfach. Es dauerte ein wenig, doch dann fanden sie endlich einen weiteren Juwelier. Das Innere des Ladens war nicht weniger protzig als das des vorherigen Geschäfts, doch dieses Mal befand sich ein alter Mann hinter dem Tresen anstatt einer jungen Frau. Juno, die auf Alaric bereits einen sehr direkten Eindruck erweckt hatte, stellte diesen auch sogleich wieder unter Beweis und kam sofort auf den Punkt. Leicht zog der Blauhaarige eine Augenbraue hoch, blickte dann jedoch interessiert zu dem Mann, um zu sehen, wie er reagierte. Dieser schien zuerst verdutzt, antwortete dann jedoch zögerlich. Und seine Worte gefielen Alaric so gar nicht. Eigentlich sollte er ja der besonnenere ihres Zweierteams sein, doch seine Nerven waren durch sein ganzes Nachdenken und Theoretisieren darüber, was hier los war, eh schon überstrapaziert. Daher geschah nun etwas sehr Seltenes. Er wurde wütend. So wütend sogar, dass sich eine Ader auf seiner Stirn hervorzutreten schien. Ohne lange zu zögern, stürmte er an Juno vorbei, zum Tresen und knallte seine Hände lautstark auf diesen. Er würde gerne behaupten, dass die Glasscheiben der Vitrinen klirrten, doch leider war er dafür längst nicht stark genug. "Jetzt hör mal zu, alter Mann!", zischte er ihn stattdessen an. "Du bist nicht der erste Juwelier, der uns diese Geschichte erzählt. Und wir kaufen euch das nicht ab. Warum erzählst du uns nicht einfach was hier wirklich los ist, hm?" Er versuchte so einschüchternd wie möglich zu wirken, auch wenn es bei ihm nicht viel gibt, das einschüchternd wirken könnte. Den Mann direkt zu bedrohen, versuchte er selbst in seinem erzürnten Zustand zu vermeiden, immerhin könnte auch sowas negativ auf ihre Gilde zurückfallen. Und wenn das passieren sollte, dann wäre die ganze Mühe eh für die Katz gewesen.
Juno war außer sich. In ihr brodelte es förmlich. Sie wollte diesel alten Knacker so gerne an den Kragen, doch das durfte sie nicht. Ihre innere Stimme drängte sie dazu ihn zu bestrafen, ihm zu zeigen, dass es ein Fehler war sie an der Nase herum zu führen. Aber Juno bekämpfte den Drang danach dieser Stimme zu folgen. Allerdings wusste die Magierin auch nicht, was sie sonst tun sollte. Anscheinend behaupteten mehrere Juweliere, dass sie den besagten Klunker hatten, aber warum? Welchen Mehrwert hatten sie davon, solche Behauptungen aufzustellen? Während die Halbdämonin mit geballten Fäusten da stand und nur versuchte nicht all zu ausfallend zu werden, gab Alaric seinen inneren Dämonen nach. Er war ebenfalls sauer und ließ dieser Emotion auch freien Lauf. Wutentbrannt marschierte er nach vorne, zu dem Juwelier hin. Er stemmte schwungvoll seine Hände gegen das Glas der Vitrine, welche die räumliche Trennung zwischen dem Herrn und den Magiern darstellte. Dann geigte er ihm mal seine Meinung. Juno war überrascht. Alaric sah gar nicht so aus, als könne er richtig wütend werden und um ehrlich zu sein wirkte er bis dato auch nicht so. Allerdings schien er nun auch genug zu haben von dieser Schikane. Während der Magier seine schlechte Laune ausposaunte, ebbte Junos ein wenig ab. Sie fühlte sich unterhalten von dem Auftritt ihres Kollegen. Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Langsam spazierte sie nach vorne zum Tresen. "Weißt du, wie du ihm wirklich Dampf machen könntest? Wenn du ihm eine Kostprobe deiner Kräfte geben würdest." Vorne angekommen legte sie eine Hand auf Alarics Schulter. "Aber das wäre vermutlich zu viel des Guten." Sie grinste ihren Kollegen an, platzierte sich dann direkt neben ihm und ließ wieder von seiner Schulter ab. Juno tat es dem Necromanten gleich. Sie platzierte ihre Hände auf dem Glas der Vitrine, wenn auch sachte, im Gegensatz zu ihm vorher. "Pass auf, alter Mann. Wenn du uns nicht sagst, was hier los ist, wird es gleich ziemlich ungemütlich." Mit diesen Worten begann ihr Körper sich in ein rotes Licht zu tauchen. Sie startete einen Take Over Zauber und ließ Agash, ihr finsteres Ich zum Vorschein treten.
Nachdem das tiefrote Licht versiegt war, zückte die Dämonin ohne zu zögern ihre Klinge. Sie schnellte in Richtung des Halses des alten Mannes und stoppte erst kurz bevor sie diesen traf. "Was soll der Scheiß?! Wo ist der Edelstein, den wir eskortieren sollen?!", brüllte Agash den Mann an. Dieser war sichtlich erschrocken. Von allem was in den letzten Sekunden passieert war. Er zitterte liecht, rückte dann aber endlich mit der Sprache raus. "T-Tut mir leid.", stotterte er mit erhobenen Händen. "Wir Juweliere wurden dazu angehalten das zu sagen, um Banditen zu verwirren. I-Ihr seid doch keine, oder? Also B-Banditen? Woher weiß ich, dass ihr keine seid?!" Der Mann redete sich förmlich in einen kleinen Rausch und wurde fast schon etwas vorlaut. Die Dämonin seufzte. Sie zog ihre Klinge zurück und löste die Verwandlung auch schon wieder auf. Ihr Körper leuchtete wieder auf und kurz darauf stand Juno wieder am Tresen, in ihrer ursprünglichen Form und ohne Schwert. "Als Gilden Magierin können wir uns doch ausweisen.", erklärte sie angenervt. Gespannt wartete der Juwelier ab was geschah. Seine Hände nahm er auch wieder runter. Juno trat etwas zurück. Sie verdrehte ihren Körper, sodass sie in Richtung des Juweliers blickte, sie ihm aber gleichzeitig ihr Hinterteil zeigen konnte. Dann hob sie ihren Rock ein wenig an. Zum Vorschein kam der mit Spitze versehene Saum ihrer Unterwäsche und das Gildensymbol von Crimson Sphynx, welches sie damals aus der Provokation heraus vom Gildenmeister an genau diese Stelle hatte stempeln lassen. "Zeig ihm dein Symbol.", wies die junge Dame ihren Gefährten an. Er sollte es ihr gleich tun. Also bezogen auf das Symbol, nicht auf den Hintern. Das trug er doch auf der Hand, wenn sie es richtig gesehen hatte. Der Juwelier konnte es auch schon gesehen haben. War aber nicht verkehrt es ihm nochmal deutlich zu präsentieren. Nachdem der Herr die Nachweise ihrer Gildenangehörigkeit hatte sehen können, wurde er kooperativer. "Ich sehe. Der Klunker befindet sich..." Er beugte sich etwas vor und sprach leiser, obwohl außer ihnen gar niemand im Raum war. "Er befindet sich im Schuppen des alten Blinkerbills. Der blinkende Billy", flüsterte er, ehe er sich wieder in eine aufrechtere Haltung begab. "In dem heurntergekommenen Laden vermutet ihn niemand. Wir anderen Juweliere bekamen eine Provision dafür, dass wir Verwirrung stiften." Juno schaute verdutzt drein. Damit hatte sie nicht gerechnet. Nicht schlecht...
Es ging also zum blinkenden Billy und tatsächlich, dort war endlich der Edelstein zu finden, dessen Reise nach Crocus sie begleiten sollten. Eine Kutsche und mehrere angestellte Sicherheitskräfte standen auch schon bereit. Es konnte losgehen...
Es war wirklich selten für Alaric, dass er so dermaßen außer sich war. Normalerweise war er ein eher ruhiger Geselle, doch diese Schikane trieb selbst seine Geduld an ihre Grenzen. Von Anfang an lief auf dieser Quest nichts gut und das alles, weil ihnen scheinbar relevante Informationen einfach vorenthalten wurden. Erst die Sache mit dem Zug, für den sie eigentlich noch eine zusätzliche Genehmigung gebraucht hätten. Zum Glück war der entsprechende Schaffner korrupt genug, dass die beiden sich einfach den Weg hinein kaufen konnten. Und jetzt ließen diese verdammten Juweliere sie, zu ihrer Belustigung oder welchem wirren Grund auch immer, im Kreis laufen, ohne ihnen das zu geben, weswegen sie hier waren. Als Juno zu ihm trat und vorschlug, dem Mann sein Können zu zeigen, wünschte er sich tatsächlich, dass er nicht so bedacht um den Ruf ihrer Gilde sowie der Nekromanten wäre. Das würde alles definitiv einfacher machen. Doch nein, er musste ja unbedingt so gewissenhaft sein. Dafür zeigte Juno jedoch was sie drauf hatte und verwandelte sich in ihre dämonische Form, die sie ihm im Zug bereits gezeigt hatte. Kurz wollte er widersprechen, ihr sagen, dass das keinen guten Eindruck hinterlassen würde, doch dann ließ er es einfach. Es hatte jetzt eh keinen Sinn mehr und wenn es sie ans Ziel bringen würde, dann war es jetzt auch gut so. Tatsächlich schienen ihre Worte Wirkung zu zeigen, denn der alte Mann fing immerhin schonmal an zu gestehen, was überhaupt Sache war. Sie wollten also Banditen verwirren? Sicher hatte man ihre Auftraggeberin über diese Maßnahme informiert. Warum also, hatte sie ihnen das nicht einfach mitteilen können? Dieses adelige Fräulein wurde dem Blauhaarigen von Sekunde zu Sekunde unsympathischer. Aber wenigstens waren sie nun einen Schritt näher an ihrem Ziel, sie würden sich nur noch als Gildenmagier ausweisen müssen. Kurz atmete Alaric tief durch und wollte schon seinen Handrücken vorzeigen, als er neben sich das Geraschel von Kleidung vernahm. Als er einen Blick zu seiner Seite warf, weiteten seine Augen sich plötzlich, zeigte seine Kollegin dem alten Mann doch den unteren Rand ihres Hinterns und den Spitzensaum ihrer Unterwäsche. Dass dort das Gildensymbol von Crimson Sphynx prangte, bekam er beinahe nicht mit und als sie ihn dann ansprach stutzte er für einen kurzen Moment, war er doch noch etwas überrascht über die provokante Stelle für das Symbol und auch darüber, wie selbstverständlich und ohne Bedenken sie es vorgezeigt hat. Nicht, dass er sich beschweren würde, war es doch durchaus ein ansehnlicher Anblick gewesen. "Wie? Äh, ja, natürlich." Kurz stotterte er, fuhr dann aber mit dem Fort, was er eh machen wollte. Er hob seine rechte Hand und zeigte den Handrücken vor, auf dem bei ihm das Symbol ihrer Gilde abgebildet war. Eine Stelle, die durchaus einfacher vorzuzeigen war.
So bekamen sie endlich die erhoffte Information und konnten sich zum, hoffentlich endlich richtigen, Aufbewahrungsort des Edelsteins begeben. Ein recht abgehalfterter Laden am Rande der Stadt, weit abseits der meisten anderen Juweliere. Alaric musste zugeben, der Laden war schon ein ziemlich gutes Versteck. Niemand würde ein so wertvolles Stück hier vermuten. Dennoch war er noch immer ziemlich verärgert, dass man sie nicht vorher darüber informiert hatte. Da hätte man sich diese Schnitzeljagd wahrlich sparen können. Sobald er die Kutsche mit den Wachleuten entdeckt hatte, ging er ziemlich zielstrebig auf sie zu und steuerte den Mann an, der so aussah, als hätte er das Kommando. Noch bevor er etwas sagte, hob er erneut seine rechte Hand, um das Symbol auf seinem Handrücken vorzuzeigen. "Mein Name ist Alaric Einzbern, das ist meine Kollegin Juno Decidius. Wir sind Magier der Gilde Crimson Sphynx und wurden von der Familie van Machenheim beauftragt die Überführung des Edelsteins zu bewachen." Der große, stämmige Kerl musterte Alaric ziemlich abfällig, so als würde er ihm nicht zutrauen überhaupt irgendetwas bewachen zu können. Als sein Blick jedoch auf Juno fiel, wurde dieser weniger abfällig, dafür aber sehr anzüglich. "Ah, ich wurde bereits über euch informiert. Ihr seid reichlich spät dran." Sein Blick blieb, während er sprach, die ganze Zeit auf Juno gerichtet, während seine Worte jedoch mehr an Alaric gerichtet schienen. "Wir sind gerade damit fertig geworden den Stein zu verladen. Wie wäre es, wenn du auf dem Kutschbock Platz nimmst, während das hübsche Fräulein und ich in der Kutsch…" Bevor der Mann, dessen offensichtliche Absichten Alaric so gar nicht gefielen, fertig sprechen konnte, unterbrach der Blauhaarige ihn. "Meine Kollegin und ich werden gemeinsam den Edelstein in der Kutsche bewachen. Mein treuer Begleiter wird dafür Platz auf dem Kutschbock nehmen." Noch bevor es irgendwelche Widerworte geben konnte, griff Alaric nach dem Buch an seinem Gürtel, holte es heraus und schlug geübt direkt die richtige Seite auf, ehe er seine Hand auf das dort befindliche Bild legte. Neben ihm kam plötzlich eine Art Lichtstrahl aus dem Boden, der sich zu öffnen schien, ehe ein Skelett begann aus diesem herauszusteigen. Der Anführer der Söldner schien, genauso wie seine Leute, ziemlich geschockt bei dem Anblick zu sein. Diesen Augenblick nutzte Alaric und packte Juno bei der Hand, um sie zur offenen Tür der Kutsche zu ziehen. Dort angekommen drehte er sich jedoch nochmal kurz um. "Setz dich auf den Kutschbock und pass auf, dass nichts passiert.", sprach er an das Skelett gewandt, das sich sofort mit knarzenden Knochen in Bewegung setzte. Anschließend blickte er nochmal zum Anführer der Söldner, der bisher nicht mal Anstalten gemacht hatte, sich vorzustellen. "Ich fürchte mein Freund hier ist nicht fähig selbst die Kutsche zu lenken. Dass werden Sie dann wohl übernehmen müssen." Noch immer etwas verdattert blickte der Söldneranführer zu dem Skelett, das ihn scheinbar erwartungsvoll aus leeren Augenhöhlen anstarrte, ehe er genervt mit seiner Zunge klickte und sich in Bewegung setzte. Zeitgleich stieg Alaric, noch immer die Hand von Juno haltend, in die Kutsche. In dieser war nicht wirklich viel Platz. Sie hatte zwar zwei Bänke, eine davon wurde jedoch von einer riesigen Kiste eingenommen, weswegen die beiden sich recht eng aneinander auf die andere setzen musste. Mit seinem Seufzen ließ der Blauhaarige sich auf diese sinken und ließ nun auch endlich die Hand von Juno los. "Endlich hat die Sucherei ein Ende. Jetzt können wir uns ein wenig entspannen." Kurz warf er einen Seitenblick zur Pinkhaarigen um zu sehen, ob sie auch Platz nahm. "Hoffentlich kommen wir jetzt ohne Zwischenfälle zurück nach Aloe Town. Auch wenn das die Fahrt wohl etwas langweilig machen würde…" Sachte lächelte er bei seinen Worten, als die Kutsche sich auch schon in Bewegung setzte. Sobald sie aus der Stadt raus waren, was keine fünf Minuten dauerte, löste der Nekromant die Beschwörung des Skeletts wieder auf. Er hatte nicht das nötige Mana, um diese Beschwörung die ganze Fahrt über aufrecht zu erhalten und sie hatte ihren Zweck erfüllt. Das laute Fluchen des Söldners, das sie selbst in der Kutsche hörten, quittierte er mit einem breiten Grinsen, ehe er Juno leicht zuzwinkerte. "Dann brauchen wir uns jetzt ja nur noch irgendwie die Zeit vertreiben, bis wir endlich ankommen.", meinte er mit einem Blick zu Juno. Er könnte sich einen ganz schönen Zeitvertreib vorstellen, doch ob das wirklich so angemessen war?
Umringt von mehreren berittenen Reitern fuhr die Kutsche weiter, immer wieder schwankend und ruckelnd. Bisher war die Fahrt außerhalb der Kutsche recht ereignislos gewesen. Ob das auch so bleiben würde?
Zauber:
Create Undead TYP: Lost Magic ELEMENT: - KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 für Untote mit Körper / 15 für Untote ohne Körper / 10 für Beschwörung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Dieser Zauber ist notwendig, um andere Zauber der Magie zu erlenern VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber ermöglicht es einem, verschiedene Untote zu erschaffen, sie gefügig zu machen und in einem Grimoire zu versiegeln. Nach der Versiegelung wird eine leere Seite des Grimoires mit einem Bild und Informationen über den Untoten gefüllt. Untote können heraufbeschworen werden, indem die entsprechende Seite aufgeschlagen und eine Hand auf das Bild des Untoten gelegt wird. Für die Erschaffung eines Untoten gibt es unterschiedliche Voraussetzungen. Unabhängig der Art muss als erstes mit Farbe, in die das Blut des Anwenders gemischt ist, ein magischer Kreis auf dem Boden gezeichnet werden. Für die Erschaffung eines körperlichen Untoten muss mindestens ein Teil eines Körpers, der in etwa so stark wie der Untote ist, in den Kreis gelegt werden. Sollte kein einzelner Körper mit ausreichender Macht vorhanden sein, können auch mehrere benutzt werden. Wenn ein Teil eines Körpers bereits für die Erschaffung eines Untoten verwendet wurde, kann ein anderer Teil des Körpers nicht zur Erschaffung eines weiteren Untoten verwendet werden. Für einen körperlosen Untoten muss an einem Ort, an dem jemand verstorben ist, eine andere Art von Magiekreis gemalt werden. Dieser sammelt dann die durch den Tod entstandene Negative Energie und erschafft daraus den Untoten. Für höherklassige körperlose Untote muss an dem Ort entweder eine stärkere Person oder mehrere Personen verstorben sein.
Bony Grunt: Skeleton TYP: Lost Magic ELEMENT: - KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Zur Erschaffung eines Skeletons wird ein Skelett benötigt, dessen Knochen noch zu mindestens 25% intakt sind. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Skeletons sind einfache Fußsoldaten. Nicht schwierig zu erschaffen, dafür aber auch nicht allzu stark. Sie können einfachen Befehlen folgen, jedoch keine komplizierten Manöver ausführen. Für gewöhnlich sind Skeletons unbewaffnet und selbst wenn ihnen eine Waffe gegeben wird, würden sie diese nicht sonderlich effektiv nutzen können. Sie nehmen nur halbierten Schaden durch Stichwaffen, mit stumpfen Waffen kann man ihnen jedoch doppelten Schaden zufügen.
# 10 Na endlich! Es brauchte ja wirklich ein gewisses Maß an Überzeugungskraft, bis dieser alte Mann endlich zur Vernunft gekommen war und ihnen erzählt hatte, was sie hören mussten. Sie hatten schon viel zu viel Zeit mit der Suche verschwendet. Mit der Suche nach etwas, was sie eigentlich beaufsichtigen sollten. So ein Schwachsinn. Juno hatte nicht nur einmal in Erwägung gezogen, dass das Ganze ein absurder Spaß sein könnte und es den Edelstein gar nicht wirklich gab. Nun kamen sie dem Geheimnis aber immer näher. Der alte Mann beschrieb ihnen wo sie hin mussten und als sie vor Ort ankamen stand dort tatsächlich eine mit Wachen besetzte und umgebene Kutsche. Bingo! Sie hatten ihr Ziel erreicht. Zumindest ein Zwischenziel. Eskortiert werden musste der Stein schließlich trotzdem noch. Bei der Kutsche angekommen, marschierte Alaric schnurstracks auf den Kutscher zu. Noch bevor dieser überhaupt dazu kam etwas zu sagen, wandte der Magier etwas Effektives an, was er zuvor am Tag gelernt hatte. Er präsentierte dem Mann sein Gildensymbol und stellte sich und seine Kollegin als Magier Crimson Sphynx vor. Der Herr auf dem Kutschbock hatte nichts Besseres zu sagen, als dass man schon auf sie gewartet hatte. In Juno begann es bereits wieder zu brodeln. Das war doch eine Farce! Und dann besaß der Kerl auch noch die Frechheit… Nun gut, Juno amüsierte ein solch lüsternes Verhalten ja mehr, als dass es sie verärgerte. Sie konnte förmlich spüren, wie er versuchte sie mit seinen Blicken zu entkleiden, während das Gespräch mit Alaric mehr in den Hintergrund rückte. Er schlug sogar vor, dass der Nekromant das Steuern der Kutsche übernahm, damit er- An dieser Stelle unterbrach Alaric ihn, um ihm diese Idee gleich wieder aus dem Kopf zu schlagen. Stattdessen beschwor er einen Untoten, der sich zu dem Mann gesellen sollte, wohingegen der Beschwörer und seine Gefährtin in der Kutsche Platz nehmen sollten. Juno, die sich durch das Verhalten dieses Typen ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Alaric hatte tatsächlich ein Skelett beschworen, damit es den Kutschbock besteigen und sich zu dem Söldner gesellen konnte. Das war ja der Wahnsinn! Ein Höllenwesen, wenn man so mochte! Ein einfaches Gebilde, in einem Schachspiel vermutlich kaum so wertvoll wie ein Bauer, doch war es die Herkunft dieses Wesens, welches sie so faszinierte. Junos Augen funkelten förmlich und selbst als Alaric plötzlich ihre Hand ergriff, konnte sie ihren Blick nicht von dem Gerippe abwenden. Erst als er sie bis hin zur Tür der Kutsche zog, fiel ihr überhaupt auf was der junge Mann da machte. Sie stiegen ein, die Kutsche fuhr los und erst dann ließ Alaric die Hand seiner Begleiterin, die sich direkt neben ihn gesellte, wieder los. Eine wirkliche Platzwahl hatte sie nicht, da eine riesige Kiste die andere Sitzbank blockierte. Jedenfalls konnte Juno ihrem Kollegen nur zustimmen. Die Quest war bisher außerordentlich anstrengend, dabei hatte sie eigentlich kaum angefangen. Was Alaric aber so sagte, hallte gewissermaßen ins Nichts. Die Magierin nahm es gar nicht richtig auf. Stattdessen sollte sie sie ein Bein über das andere schlagen und sich ihrem Gefährten zuwenden. Sie lehnte ihren Ellenbogen auf der Lehne der Sitzbank ab und begann mit der Hand an einer ihrer Haarsträhnen herumzuspielen. "Erstmal müssen wir noch den Zwischenhalt in Crocus machen und den Stein dort abliefern." Diesen Fehler hatte sie dann doch mitbekommen. Die Kutsche fuhr schließlich nicht direkt nach Aloe, falls Alaric das gedacht hatte. "Bis dahin… Mir hat dieser neue Alaric sehr gefallen. Du bist ja richtig aus dir herausgefahren." Juno biss sich lasziv auf die Unterlippe, während ihr Blick den Körper des Magiers herabfuhr. Die Magierin lehnte sich ein wenig weiter zu ihm herüber, sodass sie mit ihren Schuhen sein Bein streifen konnte. Dieser dominante, knallharte Alaric, der dem Muskelprotz ohne zu zögern die Stirn geboten hatte, hatte definitiv einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen. Tatsächlich fielen ihr da viele Dinge ein, mit der sie sich die Zeit vertreiben konnten, die sie bis nach Crocus brauchten. Ohne hinzuschauen, schob die Halbdämonin der Kutschentür von innen den Riegel vor.
Endlich hatten sie es geschafft. Der Stein war gefunden, die Kutsche bestiegen und ihre Gruppe machte sich langsam auf den Weg an ihren Zielort. Den er in seinem Übereifer doch glatt falsch benannte. "Heh… Du hast vollkommen recht. Ich wollte wohl einfach zu sehr, dass diese Quest so schnell wie möglich vorbei ist. Da habe ich das Treffen mit unserer vermutlich äußerst nervigen Auftraggeberin komplett ausgeblendet." Leicht seufzte er und lehnte sich etwas mehr gegen die Rückenlehne und seufzte leicht. "Hoffentlich macht wenigstens die keine größeren Schwierigkeiten. Sonst bekomme ich echt noch Lust eine Armee der Untoten zu beschwören…" Den letzten Teil murmelte er mehr so halblaut, würde er das doch niemals wirklich machen. Das käme dem Ruf von ihm, der Gilde und der Nekromanten nun so gar nicht zugute. Als er dann jedoch die Worte von Juno hörte, merkte wie sie sich annäherte und auch noch die Tür verriegelte, besserte sich seine Laune schlagartig. Ein leichtes Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen und er begann auf ihre Annäherung einzugehen. "Ich schätze wir haben genug Zeit, um ein wenig Stress abzubauen und der Quest doch einen schönen Ausklang zu geben…" Mit diesen Worten zog er auch noch den kleinen Vorhang vor dem Fenster der Kutsche zu…
Der Rest ihres Weges verlief zum Glück tatsächlich recht ereignislos und auch bei der Übergabe machte ihre Auftraggeberin keine Anstalten ihnen weitere Kopfschmerzen zu bereiten. Sie schien sich mehr darüber zu freuen, dass ihr toller Edelstein endlich da war, auch wenn sie kurz darüber meckerte, wie lange es gedauert hatte. Doch sobald sie das gewünschte Gut hatte, interagierte sie gar nicht mehr wirklich mit den Magiern. Stattdessen übergab ein Butler ihnen ihre Bezahlung und Alaric merkte bei ihm auch an, dass man der Gilde beim nächsten Mal doch bitte auch wirklich alle relevanten Informationen zukommen lassen sollte. Im Anschluss daran blieb den beiden nur noch die Heimreise nach Aloe Town, für die ihnen tatsächlich ebenfalls eine Kutsche zur Verfügung gestellt wurde. Der Weg würde einige Stunden dauern, doch Alaric war sich sicher, dass Juno und er sich die Zeit bis dahin schon angenehm vertreiben können würden…
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.