StartseiteSuchenAnmeldenLogin

Die Suche hat 5 Ergebnisse ergeben Nerosoff06

AutorNachricht
Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Antike Ruinen
Nero

Antworten: 39
Gesehen: 743

Suchen in: West-Fiore   Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Antike Ruinen    Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyDi 20 Feb 2024 - 19:29
 

Post X | Outfit


Notably Investigation

Offplay
Zweifel waren die bestimmte Waffe der Vorsicht. Sie waren allgegenwärtig, denn sie beschützten eine jede Person grundsätzlich vor Leichtsinnigkeit oder bewahren eine Person davor, eine naive Dummheit zu begehen. Im Grunde genommen waren Zweifel überhaupt nichts schlechtes. Sie trieben aber wohl die Möglichkeit des Argwohn mit sich einher, denn schließlich waren Zweifel auch immer mit einem negativen Gedankengang beschätigt. Denn wenn man an etwas oder jemandem zweifelte, stellte das mitunter ein gänzliches Vertrauenskonzept vollkommen infrage. Und natürlich würde das, - falls es vom Gegenüber bemerkt würde - nicht gerade dienlich dafür sein, ein vertrauensvolles Gespräch auf Augenhöhe zu führen. Aber, was war denn schon überhaupt Vertrauen? Was bedeutete dies? Hatte es überhaupt einen Sinn, gab es einen wirklichen Grund dafür, das Vertrauen überhaupt existierte? Man musste nocht undbeindgt ein Hellseher sein, man konnte sich selbst die Frage schon wirklich sehr gut erörtern, dass dieser Part des Daseins eine der gröten Mysterien der Geschichte sein würde. Vermutlich konnte niemand sagen, ob es wirklich notwendig gewesen war, zwingend über soetwas wie Vertrauen verspüren zu müssen oder eben dieses Vertrauen auch in andere Personen zwingend besitzen zu müssen. Schließlich stellte Tartaros doch sehr gut unter Beweis, das es auch ohne Vertrauen sehr gut funktionierte und es sowieso ein Spiel mit dem Feuer war, wenn man ihm blind vertraute...

Die Frage aller Fragen war nur, ob sich das Ganze auch für Cassandra so darstellte? Ob sie dieselben Befürchtungen künftig verspüren müsste wie alle Anderen auch? Schlussendlich stellte sie ja einen bestimmten Punkt in den Augen von Tartaros dar, einen Punkt, der anders war als alles Andere. Schließlich waren seine Gedanken ihr gegenüber alles Andere als negativ. Dennoch gab es natürlich keine Möglichkeit, ihr zu zeigen, dass er sich bei ihr anders verhielt und auch bewusst verhalten wollte, als er es bei jeder sonstigen Person tun oder denken würde. Schließlich hatte sie ihm gegenüber in der Vergangenheit immer nur Positives gezeigt, sie war immer aufrichtig zu ihm und vorallem, sie war ihm ähnlich. Und genau das war der Punkt, der ihn einfach nicht loslassen konnte. Der sie vielleicht sogar mehr miteinander verbinden würde, als es beiden vermutlich sogar lieb sein würde.

"Die Finsternis und das Licht, welche gleichwohl in den Herzen der Lebewesen stecken, ernähren sich von den Erlebnissen ihrer Zeit. Sie werden stärker, abhängig davon, welche Situation sie erleben und sie sehr sie das selbst involviert. Überwiegen die positiven Dinge, wächst das Licht im Herzen. Überwiegen jedoch die negativen Dinge, so verstärkt sich nur die Finsternis im Herzen. Der Unterschied ist, ein einmal in die absolute Finsternis getauchtes Herz wird nie wieder dazu fähig sein, zum Licht zurück zu finden..." War die duchaus destruktive und eher verhaltene Ansicht des Mannes, der sich ja gerade selbst viel zu sehr in der Finsternis befand und ein durchgehend äußerst finsteres Herz hatte. Schließlich waren die Schlüsselmomente für sein eigenes Herz im Grunde genommen durchweg nur negativen Urspungs gewesen. Womit man auch bei der Geburt der absoluten Finsternis in ihm angekommen war. Denn erst dadurch ergab sich ein gleichmäßiger Faden, eine Schnur, welche als ultimative Erklärung seines Lebensweges gut genug fungieren konnte. - Wenn man es denn verstand, die Grundsätze seiner gewählten Entscheidungen und seines daraufhin eingeschlagenen Weges ohne Widerkehr...

"Ich verstehe... Die Angst ist das dominierende Gefühl in deinem Herzen. Sie beschützt dich gleichermaßen, wie sie dich auch verunsichert. Doch sie lässt es nicht zu, das die Finsternis in deinem Herzen sprießen kann, selbst wenn sie bereits gekeimt sein könnte. Doch ironischerweise hindert sie dich auch daran, Liebe und Wärme zu verspüren..." Sein analytischer Charakter bezog Stellung. Nur anhand ihrer Bestätigung erstellte sein Verstand ein verständliches Bild einer Cassandra, deren Zweifel bedingt durch Angst und bitterer Erfahrung verhinderten, dass sie sich entwickeln konnte. Dieser Schleier lastete auf ihr und doch akzeptierte sie ihn, machte ihn gar zu einem Teil von ihr. Dies wiederum zeigte, das sie sich sehr wohl entwickelte. - Denn sie bestimmte selbst, welchen Weg sie ging. Eine Eigenschaft, über die nicht viele wirklich verfügen konnten.

Die junge Alshaytan wählte ihren Weg. Sie deutete auf die Schatztruhe, ein waghalsiges Unterfangen, wenn man doch bedachte, das es vielleicht eine Falle sein könnte, den offensichtlichsten Weg zu wählen. Betrachtete man den Blickwinkel jedoch etwas Anders, dann könnte man auch zu dem Schluss kommen, das es sich hierbei um eine doppelte Falle handeln könnte. Was wäre, wenn die Wahl aus Totenkopf und Schatztruhe selbst nur ein Test war. Dann wäre die offensichtliche Wahl natürlich der Totenkopf, weil jeder im ersten Moment davon ausgehen würde, das es sich bei der Schatztruhe um eine Falle handeln würde. Doch was wäre, wenn der Erbauer eben genau dies gedacht hatte und deswegen die SChatztruhe auf den wirklich richtigen Weg hindeuten würde? Dann wäre es nun keine Chance mehr von 50 Prozent, hier den richtigen Weg gewählt zu haben, sondern sogar von 75 Prozent. Es war beeindruckend, das Cassandra fast schon automatisch den richtigen Weg erkannte, obwohl sie vermutlich nicht einmal genauer über diese hypothetische Variabilität nachgedacht hatte. Der Weg, den sie wählten, war jedenfalls der Richtige. Denn kaum hatten sie den Weg der Schatztruhe gewählt, pressten sich die Wände des Weges des Totenkopfes ineinander und zerstörten so den Weg. Hätten sie diesen Weg gewählt, wäre das ihr sicherer Tod gewesen. Doch ganz so freundlich war der Ruinenerbauer wohl doch nicht. Denn kaum war der eine Weg gänzlich zerstört, aktivierte sich ein versteckter Mechanismus und zog seine Steinmauer hinter Cassandra hoch. Der Rückweg wurde dadurch blockiert, Flucht nach Vorne war nun die einzig wirkliche Alternative. "Teh. Sieht so aus, als wären wir eingeschlossen..." Auch wenn Tartaros diesen Fakt mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hinnahm, erübrigte sich für ihn jeder weitere Gedanke, den ihm war klar, dass Cassandra sich alles andere als darüber freuen würde, nun so zwanghaft mit ihm allein zu sein. Darüberhinaus war dieser Gang ja auch noch so stockfinster. Nicht gerade eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Tartaros jedoch war das völlig egal, schlussendlich konnte ihn nur selten wirklich etwas überraschen.

"Nein. Mein Herz hat sich in ein schwarzes Loch verwandelt. Oder in einen Friedhof. Wenn du Metaphern lieber magst." Antwortete er auf ihre Feststellung, selbst wenn sie mit ihrer Annahme doch schon sehr nah am Ziel war. Ohne große Umschweife und völlig unbeeindruckt von der eben eingetretenen Überraschung der Ruinen setzte er seinen Weg weiter fort. "Ich habe jemanden geliebt. Ehrlich, warhaftig und von ganzem Herzen. Ich bildete mir ein, dass diese Liebe auch für mich gelten würde, doch letztendlich war es nur eine Illusion. Mein ganzen Leben lang habe ich niemals soetwas wie wahrhaftige Liebe verspüren dürfen. Nicht von meiner Mutter, nicht von meinem leiblichen Vater, nicht von meinem Bruder und schon gar nicht von dieser Illusion. Wenn du immer nur eine Enttäuschung erlebst, verletzt wirst und leidest, wenn du sehr viel Zeit in Einsamkeit verbringt und merkst, das deine Existenz keinen Sinn macht und auf dieser Welt eigentlich kein Platz für dich ist, dann veränderst du dich. Die Finsternis keimt in deinem Herzen. So wie es bei mir der Fall war." Er wählte seine Worte weise, erzählte Cassandra ein paar interessante Informationen, selbst wenn sie es ihm nicht gleichtat und nur sehr rar wirklich über sich sprach. Aber das war ihm egal, es bestätigte nur seinen Grundgedanken, das soetwas wie Vertrauen eben einfach nicht existiert.

"Ich verlor die Liebe von jetzt auf gleich, in einem völlig unerwarteten Moment. Obwohl Sekunden zuvor noch alles in Ordnung war. Wie aus dem nichts wurde ich verlassen, zeigte man mir, das diese Liebe nichts Wert war, das ich sie mir nur eingebildet hatte. Man zeigte mir, das ich nur einer Illusion verfallen war. Ich war so glücklich, das erste Mal in meinem Leben etwas Positives verspüren zu dürfen. Doch dann... wurde es mir wieder geraubt. Wie schon meine Kindheit, eine Unbekümmertheit und alles Andere auch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Hoffnung. Schließlich liebte ich sie wirklich, die Illusion, die auf den Namen Ronja Tarcross hört..." Als Tartaros dieses Thema zurück in sein Gedächtnis holte, intensivierte sich der Hass bedingt aus dem Stachel tief in seinem Herzen sitzend und der Zorn stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Schlussendlich hatte sie mit dem Beenden ihrer Beziehung den letzten Stein ins Rollen gebracht, der nötig war, um den Keim der Finsternis in Tartaors' Herzen endgültig sprießen zu lassen. "Verstehst du mich nun? Vertrauen, Hoffnung, Liebe. Was ist das alles schon? Es ist nichts, es ist nur eine Illusion! Es gibt sie nicht, sie existieren nicht! Wer auf etwas vertraut, wer auf etwas hofft oder wer etwas liebt, der hat sich schon aufgegeben. Sieh es ein, die grausame Wirklichkeit ist nicht aufzuhalten. Deshalb werde ich eine Welt erschaffen, in der es all diese Gefühle nicht gibt. In dem niemand so armselig sein muss, auch nur daran zu denken, solche Gefühle zu empfinden. Ich werde sie alle verbinden. Gemeinsamkeit durch den grenzenlosen Hass! Wir alle werden vereint sein durch die Finsternis, die sowieso schon in unseren Herzen schlummert!"

Als Tartaros sich zu ihr umdrehte, waren seine Augen fanatisch weit aufgerissen. Er sprach mit einer solchen Überzeugungskraft, man konnte ihm anmerken, dass er das, was er da sprach, auch wirklich ernst meinte. Taten hatte er dafür ja schon sprechen lassen, darüber wurde Cassandra ja bereits Zeugin, als sie sah, wie er einfach so Menschen ermordet hatte. Erkannte sie nun, wie sehr er sich wirklich verändert hatte? Der Stachel, für den Ronja in seinem Herzen gesorgt hatte, bohrte sich bei diesem Thema nur noch weiter in dieses hinein und zerstörte es nur noch weiter. Aber es sorgte auch dafür, dass die Tartaros' Gedanken wieder einmal mehr in seinem Kopf schimmerten. So begann er urplötzlich zu lächeln, selbst wenn seine fanatisch aufgerissenen Augen und sein charakteristisches Starren weiterhin deutlich zu erkennen waren. War Tartaros letztendlich doch ein Marionettenspieler, ein Taktiker, ein gewiefter Fuchs, konnte er sich in diesem Moment nun dann doch einen kleinen Spaß erlauben. "Deine Fragen haben Sinn und Zweck. Du agierst clever. Doch fürt cleverness oftmals auch zu Waghalsigkeit, die manchmal auch nach hinten losgehen könnte."

Am Ende des Ganges der Schatztruhe erwartete sie eine riesengroße Kammer mit einem Sarkophag darin. Am anderen Ende der Kammer waren weitere Eingänge zu erkennen, auch wieder welche, die kleine Bildnisse über dem Eingang hatten. Als sie angekommen waren und diese Kammer betraten, war es nun an Tartaros, der sich seinen kleinen Spaß nicht verkniff. Schließlich konnte man bei ihm nie wissen, ob es nun Spaß sein würde, oder nicht doch vielleicht sogar bitterer Ernst? "Wurdest du in deinem Leben schon einmal geküsst? Oder bist du darauf vorbereitet, vielleicht irgendwann sogar geküsst zu werden? Vielleicht sogar von einer Person, von der du es nicht erwarten würdest? ..." Es wurde erst dann wirklich interessant, wenn Tartaros ein wenig von seinem verschalgenen und analytischen Selbst dazu verwenden konnte, Unsicherheit zu erzeugen. Schließlich konnte er jetzt sogar etwas direkt auf die Probe stellen: Wie stand es wirklich um Cassandras ausgesprochenes Vertrauen zu ihm? Würde sie diese Frage verunsichern und ihr den Gedanken in den Kopf jagen, das Tartaros soetwas in der Art mit ihr vorhaben könnte oder würde sie ihm vielleicht sogar dahingehend vertrauen, so wie sie es sagte mit dem Gedanken, das sie sich keinerlei Sorgen machen müsste? Gerade dieses Spielchen war für Tartaros ein wirklich sehr interessantes Unterfangen zu erkennen, in wie weit Wahrheit und Lüge wirklich miteinander verbunden oder voneinander getrennt waren...

520 von 520

-



@Cassandra | #Nerosoff06

Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Antike Ruinen
Nero

Antworten: 39
Gesehen: 743

Suchen in: West-Fiore   Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Antike Ruinen    Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptySo 14 Jan 2024 - 19:48
 

Post IX | Outfit


Notably Investigation

Offplay

War es denn klug, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten? Und das Ganze sogar wiederholt? Mehrfach? Normalerweise wahrscheinlich nicht, aber in diesem Fall war es genau die richtige Entscheidung gewesen. Denn Cassandra nutzte die einzige Möglichkeit, die ihr noch verblieben war. Sie nutzte ihre Erfahrung im Umgang mit Nero aus. Wenn es eine Möglichkeit gab, etwas über ihn herauszufinden, ihm bewusst irgendwelche Dinge zu fragen, die man in Erfahrung bringen wollte, dann wäre dies die einzige wirkliche Möglichkeit gewesen. Und sei es auch nur, weil Nero der Ansicht war, das Cassandra es verdiente, gewisse Informationen und Umstände früher zu erfahren als Andere. Der Taktikfuchs konnte sich allerdings auch sehr sicher sein, dass sie all diese Informationen für sich behalten würde. Warum? Nun, er wusste es einfach. Ob er darauf vertraute, das sie es tat? Nein. Weil Vertrauen für ihn keine Existenzgrundlage war. Er hatte bereits mehrfach erwähnt, das diese Emotion nicht existierte, in keiner Form. Daher vertraute er auch auf nichts. Selbst wenn man ihn verraten würde, selbst wenn ihm das Schwierigkeiten bereiten würde, so wäre es doch nur logisch, dass seine Vergeltung sehr viel deutlicher und sehr viel schlimmer ausfallen würde, als man sich das jemals vorstellen konnte. Schon alleine deshalb gab es keine andere Option, als das alles hier in den Ruinen auch in diesen zu belassen.

"Warum du noch hier bist? Sagen wir aus Interesse. Aus Neugier. Aus Furcht. Aus Panik. Aus Angst. Oder aus Überzeugung. Vielleicht auch aus Einsicht heraus, dass dir sowieso keine andere Wahl bleibt. Oder aus zu großen Interesse daran, was sich noch für Geheimnisse in dieser Ruine befinden. Jedenfalls nicht aus soetwas lächerlichem wie Vertrauen." Die Antwort des Orangehaarigen diesbezüglich war mehr als nur deutlich. Anhand dessen, was er die ganze Zeit über durch ihre Körpersprache hatte beobachten können, gab es kaum etwas, was ihm wirklich verborgen geblieben war. Ein Muskelzucken, eine zu schnelle Bewegung, ein Schritt zurück, all diese Dinge beobachtete er als visueller Mensch. Schließlich hatte er schon immer auf die kleinsten, unbedeutensten Dinge geachtet. Solche Tatsachen zeichneten einen guten Strategen aus. Das wussten aber nur die wenigsten Personen wirklich. "Licht und Finsternis sind immer gemeinsam vorhanden. Doch wir blicken immer nur ins Licht und missachten die Finsternis. Obwohl sie uns immer begleitet. Mache diesen Fehler in deinem Leben nicht. Vielleicht bewahrt dich das davor, so wie ich zu werden..." Obwohl Nero davon überzeugt war, das letztendlich alle Menschen irgendwann so werden würden wie er, sagte er dies der jungen Alshaytan gegenüber. Worauf wollte er nur hinaus?

Wenn Neugierde und Interesse zusammenspielten, dann ar das Ergebnis oftmals unvorhersehbar. Es gab dann immer eine grundlegende Wahrscheinlichkeit, das man mit allem rechnen musste. Wenn das Ganze dann noch mit einer munteren Fragerunde verbunden wurde, konnte man sich erstrecht darauf verlassen, dass sehr viel interessante Begebenheiten dabei ans Tageslicht kommen würden. Als Cassandra ihre Bedingung stellte, die auch er in seinen Augen als fair betrachtete, nickte er. Schließlich kannte sie auch sein Gesicht und wusste, wer er war. Sie kannte ihn vor seiner Mutation zu Tartaros und sie kannte ihn währenddessen. Nur danach hatte sie ihn noch nicht kennengelernt, aber noch war diese charakterliche Verwandlung ja auch noch nicht abgeschlossen. Nachdenklich hörte er sich ihre Antwort an. "Furcht und Trauer, Leid und Zwang. Sie erschufen Misstrauen und streuten die Saat der Zwietracht aus. Hinterließen Angst. Allgegenwärtige Erinnerungen..." Nero erkannte einen Zusammenhang. Es war ihm nicht unähnlich, genau das, was er ja schon die ganze Zeit in ihr gesehen hatte, bestätigte sich seiner Meinung nach erneut. Es schien für sie nachwievor eine unangenehme Erinnerung zu sein. Und obwohl sie das so für sich erkannte, konnte sie nicht realisieren, warum Nero so wurde, wie er gewesen ist? Das war merklich schwer für ihn zu verstehen.

"Die Realität. Wenn du in eine Situation kommst, von der du glaubst, dich verbinden Emotionen, tiefe, warme und vertrauensvolle Gefühle zu Personen, dann erhoffst du dir von ganzem Herzen, das sich niemals etwas ändert. Wenn du aber erkennst, das alles das, woran du geglaubt hast und worauf du gehofft hast nur eine Illusion war, dann erkennst du, das es in dieser Wirklichkeit soetwas überhaupt nicht gibt." Eine kurze Zusammenfassung dessen, was den Stachel der Enttäuschung und den Keim des Hasses so in ihn trieb. Natürlich war da noch viel mehr, aber das was er da erwähnte, war letztendlich nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Aber er beschrieb bereits so viel. Am Ende der Treppen angelangt, gab es eine Weggabelung. Ein Gang führte nach rechts, der andere Gang führte nach links. Der rechte Gang war mit einem Totenkopf versehen, der linke Gang war mit einer Schatztruhe versehen. "Siehst du die Symbole? Welchen Weg willst du nehmen? Totenkopf oder Schatztruhe?" Die Antwort sollte auf der Hand liegen, aber Nero wollte, das Cassandra die Entscheidung darüber traf.

Währenddessen sie  vor dieser Weggabelung anhielten, drehte er sich um, das Leuchten der Fakel an seiner Hüfte erhellte den dunkle Kammergang, in der sie sich aufhielten, nur ganz schwach. Es reichte aber aus, dass sie beide ihre Gesichter klar sehen und sich gegenseitig anschauen konnten. "Hast du in deinem Leben bisher jemals soetwas wie Herzenswärme erlebt? Ein Gefühl, eine Emotion oder eine damit verbundene Tat? Selbst wenn dich diese Erinnerungen an das, was du erlebt hast, zwischenmenschlich blockieren, wünschst du dir dann nicht trotzdem nichts mehr als solche Interaktionen selbst auch zu erleben?" Wenn Cassandra wirklich etwas bei Nero erreichen wollte, wenn sie ihn von seinem gewöhlten Weg abbringen wollte und es ihr wirklich ernst damit war, dann durfte sie nicht damit aufhören zu zeigen, das er sich irrte. Wenn er eine Tür zu öffnen anbot, dann musste sie diese auch nehmen und durfte sie nicht wieder verschließen lassen. Wer wusste schon, ob sich ihr solch eine Möglichkeit jemals wieder bieten würde? Sofern sie ihn also zum nachdenken brachte, wären alle Erlebnisse, die sie jetzt in diesen Ruinen erleben würden, die letzte Möglichkeit, vermutlich doch noch etwas zu erreichen. Alles was hier geschah, sollte schließlich für immer in diesen Ruinen verbleiben und niemals nach außen dringen...

520 von 520

-



@Cassandra | #Nerosoff06

Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Antike Ruinen
Nero

Antworten: 39
Gesehen: 743

Suchen in: West-Fiore   Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Antike Ruinen    Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyMo 8 Jan 2024 - 20:10
 

Post VIII | Outfit


Notably Investigation

Offplay

Vorbeugen war doch immer besser, als es hinterher zu bereuen, nicht wahr? Wenn man in die Augen von Nero sehen würde, dann konnte man nur erahnen, welchen Schrecken sich mittlerweile in seiner Seele abspielten. Bekanntlich waren die Augen ja die Spiegel der Seele und entsprechend seinen konnte man sich sicherlich schon denken, dass die Abgründe, wie sich da innerhalb dieser auftaten, gewaltig sein mussten. Denn schließlich verleugnete er alles. Er verleugnete jeden kleinen Zentimeter, jedes noch so kleine Überbleibsel seiner bisherigen Vergangenheit. Ja, es war wirklich schrecklich mit anzusehen, in welchen tiefen Sphären sich der Orangehaarige mittlerweile befand. Vom dereinst eigentlich so freundlichst und liebevollen Drachenjungen zu einer Kreatur voller Hass und Empfindungen, die jenseits allem Guten waren. Man konnte sich doch überhaupt nicht vorstellen, was das alles in ihm bewirkt haben musste, wie sehr er sich selbst mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben musste. Ja, es war wirklich nicht leicht, wenn man das Herz auseinandergerissen bekam, wenn es zerstört wurde und aus unzähligen Puzzleteilchen immer wieder neu zusammengesetzt werden musste. - Stückchen für Stückchen. Doch diesmal war es eben nicht so, diesmal wurden die Puzzleteile von der tiefen Finsternis verschlungen, die sich mehr und mehr in ihm gebildet hatten, eine Saat der Finsternis bildeten und letztendlich keimte.

War es denn wirklich so schwer, seine Motive zu verstehen? War es denn wirklich so schwer zu verstehen, das er die Dunkelheit in seinem Herzen anerkannt hatte? Nein, er war nicht mehr derselbe, der er einmal war, aber das änderte ja dennoch nichts daran, das er weiter auf dieser Welt umherwanderte. Selbst, wenn er selbst diese Realität verleugnete. Vermutlich konnte von all den Personen, von all den Menschen, die er bis dato in Aloe Town, Crimson Spyhnx und Umgebung kennengelernt hatte, niemand wirklich nachvollziehen, warum er sich so dermaßen verändert hatte. Aber das war auch nicht schlimm, schließlich musste alles irgendwann einmal enden. Warum nicht also dieses Kapitel hier jetzt und sofort? Eines blieb aber unangetastet. Sein Wort, das Cassandra nichts geschehen würde. Nero mochte sich verändert haben, aber ein Wort von ihm war ein in Stein gemeißeltes Gesetz. "Vertrauen ist etwas, was in dieser Welt nicht existiert. Hoffnung existiert sowieso nicht. Wenn man sich etwas wünscht, wird man am Ende nur bitterlich enttäuscht. Warum also in einer Realität leben, die außer Schmerz, Verzweiflung und Hass nichts Anderes bewirken kann?" War seine Frage, die er enfach so blindlinks in den Raum warf. Er war gespannt darauf zu sehen, ob die junge Alshaytan darauf eine Antwort finden würde, ob sie ihm eine Antwort geben könnte und, was ihre eigene Ansicht darauf war. Doch auch wenn der Keim des Schattens nun über ihrer Begegnung lag, ja ihre Zweisamkeit irgendwo verdarb, so zeigte Nero ihr, dass die Zeit, welche sie bisdato gemeinsam verbrachten, auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen sind. "Sieh diese Begebenheit heute einfach als unser letztes Date an. Von diesem Gewäsch habe ich in der Vergangenheit dir gegenüber zwar immer geschwafelt, im Grunde war es aber einfach nur eine Illusion. Dennoch war die gemeinsame Zeit mit dir immer irgendetwas Anderes für mich. Wenn wir uns früher kennengelernt hätte, wer weiß, was dann alles geschehen wäre..." Lies Nero seinen Satz absichtlich unvollkommen. Damit ein jeder Anwesende, also sowohl sie wie auch er, die Möglichkeit dazu hatten, ihre ganz eigene Interprätation dieses Satzes zu deuten und mit entsprechenden Bedeutungen aufzufüllen.

Als Cassandra die weitere Treppe offenbarte, zeigte sich, das diese Ruinen weitaus tiefer in den Erdboden führten, als bisher zunächst angenommen. Was verbarg diese Ruine nur? Was gab es für Gründe, selbst für altertümliche Vorzeiten, einen Ort zu erbauen, der so geheimnisvoll und tief verwurzelt war? Dessen Geheimnisse galt es zu ergründen. Nero war gespannt darauf, ob sich tatsächlich ein mythischer Schatz an diesem Ort befinden würde. Daher war er bereit, so viel Zeit wie nur möglich dafür zu opfern. Und wenn er tagelang hier unten wäre, das störte ihn nicht. Er würde schon etwas finden, von dem er sich ernähren konnte. Und falls nicht, so folgte er einfach der Geruchsspur zurück zur Zivilisation, verlaufen konnte er sich also unter garkeinen Umständen. "Nun gut. Dann sollten wir weitergehen." Als die junge Türkisäugige ihm die Laterne reichte, nahm er sie wortlos entgegen und befestigte sie ebenfalls an seinem Gürtel. Es stimmte schon, Fallen die mit Gift zu tun hatten, konnten ihm überhaupt nichts anhaben, im Gegenteil. Sie erährten ihn sogar. Das bedeutete aber nicht, dass der Orangehaarige nicht gleichermaßen gegen alle Arten von Fallen resistent war, das war schlichtweg quatsch. Während sie die Treppen hinabstiegen, immer weiter und tiefer in die Dunkelheit und Trostlosigkeit vordrangen, stellte Nero seiner Begleiterin eine interessante Frage. "Erzählst du mir ein wenig aus deinem Leben? Mich interessiert, warum du so eine ablehnende Haltung gegenüber Berührungen an den Tag legst. Und auch, warum du selbst nur dann einen Laut von dir gibst, wenn es unbedingt notwendig ist. Ich bin mir sicher, dass dies einen bestimmten Grund hat. Ist dem nicht so?" Warum der Orangehaarige ihr in genau so einer Situation eine solche Frage stellte, würde für Cassandra bestimmt sehr überraschend kommen, doch wie so häufig dachte sich Nero etwas dabei. Doch was nur? Die Situation, das alles drumherum und die Finsternis dieser Ruine waren mit Sicherheit mindestens genauso verzweigt wie das hohle Loch in seiner Brust, wo sich dereinst noch ein Herz befand...

520 von 520

-



@Cassandra | #Nerosoff06

Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Antike Ruinen
Nero

Antworten: 39
Gesehen: 743

Suchen in: West-Fiore   Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Antike Ruinen    Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptySo 15 Okt 2023 - 13:47
 

Post VII | Outfit


Notably Investigation

Offplay

Sie hatte schon ganz recht mit ihrer Annahme, dass es in Nero und seinen Gedanken viel darum ging, Emotionalität anzuhäufen. Doch nur leider war das ein Punkt, der so auch nicht mehr gänzlich zu verändern war. Denn was bedeutete es schon für ihn, wenn er sich wieder auf dieses ganze Gewäsch einlassen würde? Richtig, es würde überhaupt nichts bedeuten. Es würde ihm auch absolut nichts bringen. Denn er hatte seine Lektion gelernt, war von dieser Welt, die er eigentlich immer mit allen Mitteln geschützt und bewahrt hatte, ausgelaugt, ja sogar zerstört worden. Das Leben sollte nicht das friedliche, freundliche und wirklich positive sein, nein. Es gab sich umher die Situation, dass es für ihn besser gewesen wäre, wenn diese Welt besser heute als gestern zu dieser verkommenen, ausgewechselten, ja geläuterten Welt geworden wäre. Doch leider war da noch der ganz große Haufen Arbeit vor ihm, der sich ja nicht von alleine bewerkstelligen lies. Doch gab es in den Situationen umher immer irgendeine Ader, welche sich ja nicht so einfach verändern lies. Aber nichsdestotrotz offenbarte Nero sich ihr als eine Person, die nicht umher kam, alles verändern zu wollen, weil er es selbst leid war, so viel Leid in Form dieses Schicksales erlebt haben zu müssen. Sein Weg, den er sich gesetzt hatte, war für ihn richtig. Doch traf das auch für die Anderen zu?

Was in dem Kopf des Monsters Nero Necrologia alias Tartaros vorging, das wusste wohl nur er selbst. Zweifelsohne aber war er selbst der Dunkelheit verfallen. Sein Blick fürs Wesentliche beschränkte sich einzig und allein auf den Erfolg des Hasses. Auf das, was er alles erlebt hatte und auf die Frage, was es noch alles werden würde in der Zukunft. Er hatte sich auf jeden Fall sein Ziel gesetzt, er war auch der vollendeten Überzeugung, dass es nur so ging, wie er es der Alshaytan geschildert hatte. Die Frage wr allerdings nur, wie sie selbst die ganze Sache bedenken würde? Denn eigentlich wusste sie ja nun, dass Nero diese Ader der Dunkelheit in sich stecken hatte. Diesen Stachel der Verderbtheit, welcher nicht mehr so ohne Weiteres aus ihm zu entfernen war. Den das war auch eine Sache, die man vermutlich auch niemals mehr aus ihm entfernt bekomemn würde, denn dafür waren die Erfahrungen, die er in der Finsternis gemacht hatte, viel größer und viel Stärker als die Erfahrungen, die er im Licht gemacht hatte. Was bedeutete, dass es fast schon vorherbestimmt war, Nero in das Chaos gehen zu lassen.

Es war letztendlich nicht nur der massive Herzensbruch, den Nero durch die Dame aus Satyrs Cornucopia erlitten hatte, der ihn letztendlich zu Tartaros machte. Es war eine Vielzahl an Faktoren gewesen, die letztendlich dazu beitrugen. Dieses Szenario war nur eine Art Schlüsselmoment, es war der Moment, der einfach zu viel des Guten für die geschundene und bereits massiv verwundete Seele des jungen Mannes gewesen ist. Am Ende war es das Zusammenspiel dieser ganzen Umstände und Faktoren, die für das Outcome als Bösewicht gesorgt hatten. Am Ende war es der Weg, den Nero nun wählte um das, was er erlebte, selbst zu verarbeiten und beenden zu können.

Das Nero nun auch da auf dem Boden saß und nichts weiter tat, als weiter die Verzweiflung und den Hass in sich keimen zu lassen, gab es noch die junge Alshaytan, die regelrecht eine Acht um ihn herum in den Boden lief. Er bemerkte, dass sie sich gänzlich unsicher war, wie sie nun mit ihm umgehen sollte. Aber das war ein Problem, was auf jede Person zukommen würde, die ihn in der Zukunft noch begegnen würde. Letztendlich war die Verunsicherung bei ihr definitiv vorhanden und er war keine Person, welche diese wegnehmen würde, wohl eher im Gegenteil. "Hast du nun Angst, mit mir alleine in diesen Ruinen zu sein? Hast du nun Angst, dass ich dir etwas antun könnte? Glaubst du daran, das ich jetzt nicht mehr diejenige Person bin, die du eigentlich kennengelernt hast? Sei ehrlich, sei offen. Es wird sich sowieso nichts ändern." Nero war sich sowieso bewusst, dass viele Dinge nicht so vorhergesehen werden könnten und sich nicht so entwickeln könnten, wie er es gerne hätte. Ihm war auch bewusst, das er in manchen Situationen auch nachhelfen musste. Manchmal sogar mehr als deutlich. Wenngleich auch überraschend kam, das Cassandra aber dann mit dem Angebot kam, dass er ihr helfen sollte, diese Tür weiter zu öffnen. Sie reichte ihm die zitternde Hand. Der Beobachter erkannte das natürlich. Dann stand er auf. "Nimm die Hand runter. Zwing dich nicht zu etwas, was dein Körper dir verbietet. Es ist ja nicht so, dass du es absichtlich nicht willst. Du kannst es nur einfach nicht. Also sei unbesorgt." Dann begab sich Nero tatsächlich direkt neben die junge Alshaytan und stämmte mit ihr gemeinsam diese verschlossene Tür auf. Es erwarteten sie Treppen, die weiter hinab in ein finsteres Reich führten. Die Situation wurde also nur noch finsterer, düsterer und unsicherer. "Willst du mich wirklich weiter begleiten? Oder lieber doch umkehren? Noch hast du die Gelegenheit dazu." Was aber vermutlich auch implizieren würde, dass sie ihn niemals wiedersehen würde...

510 von 510

-



@Cassandra | #Nerosoff06

Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Antike Ruinen
Nero

Antworten: 39
Gesehen: 743

Suchen in: West-Fiore   Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Antike Ruinen    Beiträge mit dem Tag nerosoff06 auf Fairy Tail RPG Forum EmptySo 17 Sep 2023 - 20:01
 

Post VI | Outfit


Notably Investigation

Offplay

Hass war nicht das stärkste Gefühl, was man empfinden konnte? Nun, Liebe konnte es aber gewiss auch nicht gewesen sein. Egal wie sehr sich Cassandra ihre Ansicht auch zurechtdrehen würde, letztendlich würde sie immer wieder darauf zu verweilen kommen, das es nichts Anderes mehr gibt, außer den Hass. Einzig und allein die Stärke und das Parameter dessen war ausschlaggebend, wie sehr die Menschen diesen fühlen würden. Aber, das niemand diesen Hass empfinden würde, diese Option gab es nicht. In dieser Welt war es absolut ausgeschlossen, das es jemanden gab, der keinen Hass empfinden würde. Denn, Hass zu empfinden war die einfachste Art und Weise, überhaupt eine Emotion fühlen zu können. Hass zu empfinden war die einfachste Möglichkeit, dem Leben überhaupt noch einen Sinn zu geben. Nero wusste das. Aber nicht nur er. In ihrem tiefsten Inneren, wenn Cassandra wirklich einmal in sich selbst hineinhorchen würde, dann würde sie seine Ansichten verstehen. Aber, er ging nicht davon aus, dass sie dies auch nur ansatzweise tun würde. Im Gegenteil, der erkannte sogar, dass es ihr unmöglich sein würde, diese Dinge wirklich nachvollziehen zu können. Wieso auch? Sie hatte doch alles, was man brauchte, um ein hervorragendes Leben zu führen. Gutes Aussehen, perfektes Benehmen, keinerlei Schwächen. Akzeptanz und Anerkennung. Oh, wie Nero das hasste. Wie sehr er das Glück Anderer wirklich verfluchte. Warum musste das so sein? Wieso durften andere Glück haben und er nicht, warum war er davon ausgeschlossen? Genau aus diesem Grund hasste er diese Welt. Sie war letztendlich nur eine Illusion, diese Realität war nicht echt, sie war nur gefälscht. Für ihn gab es nichts, was ihn an dieser Realität festhalten lassen würde. Für ihn gab es keinen Grund, an dieser Realität festzuhalten. Denn nichts in ihr wahr wirklich echt. Schließlich gab es in ihr keinen Platz für ihn, war er in ihr nicht erwünscht. Warum also sollte er an einer solch diffusen Realität festhalten wollen? Nein. Diese Welt würde es schon sehr bald nicht mehr geben.

Ja, Nero war wirklich nicht mehr wiederzuerkennen. Aber, das lag auch daran, das er nicht mehr Nero war. Das, was hier vor der jungen Alshaytan stand, war niemand Anderes als Tartaros. Der Inbegriff der Wandlung zur Finsternis hin. Nero so wie sie ihn kennengelernt hatte, gab es schon lange nicht mehr. Dieser existierte zwar dereinst, aber das ist ein Relikt gänzlich langer, vergessener Zeiten. Tartaros war der, der er jetzt war. Und diesem konnte sie wohl kaum etwas Anderes entgegen bringen als purem Hass, das war ihm auch durchaus bewusst. "Ach, muss es nicht? Was ist mit denjenigen, die dich geliebt haben? Denjenigen, denen du eine Abfuhr verpasst hast. Vielleicht warst du deren große und vielleicht auch einzige Liebe? Sie werden sich bestimmt hinterfragen oder hinterfragt haben, warum du sie ablegelehnt hast. Manche werden damit nicht klargekommen sein, manche werden gar verzweifelt sein. Ihre Liebe wird sich gewandelt haben. Ist dir auch bewusst, in was sie sich gewandelt hat? Ja, richtig. In Hass. In absoluten Hass." Der Blick des Orangehaarigen verfinsterte sich, die Augen drückten eine dermaßen deutliche Besessenheit aus, das man fast sagen konnte, das Tartaros mehr als nur überzeugt von dieser Finsternis war. Cassandra sollte relativ schnell erkannt haben, das sein Herz, oder zumindest das, was davon noch übrig ist, einfach nur von purem Hass zerfressen war. Da war nichts mehr wirklich Positives in ihm vorhanden.

"Du hasst mich nicht? Was soll es sonst sein? Du wirst mich ja wohl schlecht lieben. Also mach dich nicht selbst lächerlich. Es gibt nichts Anderes auf dieser Welt als den Hass. Eines kannst du mir glauben, die Furcht, der Hass und das Misstrauen werden auf dieser Welt niemals wirklich enden." Tartaros bewegte sich kein bisschen, er blieb einfach stehen, wo er gerade stand und führte diese Konversation mit ihr. Warum sollte er auch etwas Anderes tun? Er wusste, dass etwas Anderes zu tun völlig sinnbereit gewesen wäre. Zwar war dieser Tag eigentlich dafür gedacht gewesen, die Ruinen gemeinsam zu erforschen und vielleicht soetwas wie einen Schatz zu finden, aber davon waren sie noch meilenweit entfernt. "Ich werde dir jetzt etwas erzählen. Was heute aus uns geschehen wird, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht ist es daher ganz ratsam, dass du diese Erfahrung noch machst." Kurz schloss Tartaros die Augen. Die Finsternis in seinem Herzen brodelte, als er auf dieses Thema seiner verschlossenen Erinnerungen zu sprechen kam. "Es gab mal eine Zeit, da habe selbst ich hehofft, geliebt und alles dafür getan, das es allen Anderen gut ging, außer mir selbst. Mein eigenes Wohl spielte nur eine untergeordnete Rolle. Ich musste in meinem Leben immer Rückschläge verkraften. Mir wurden Dinge aufgezwungen, die ich eigentlich selbst nicht wollte. Ich war nichts weiter als die Strohpuppe meines eigenen Vaters, für den ich nicht mehr gewesen bin als ein Stammhalter für sein verfluchtes Geschäft. Liebe? Was soll das sein? Nicht einmal in meinem Elternhaus habe ich erfahren, was es wirklich bedeutet, das einem Liebe entgegen gebracht wird. Ich wurde zwar von einem Drachen erzogen, das ist wahr. Aber auch er konnte mir nicht zeigen oder vermitteln, was Liebe wirklich bedeutet. Da er selbst dazu nicht fähig war. Ich musste mir meinen Weg schon immer freikämpfen, allein uns verlassen. Umgeben von purer Finsternis, grenzenlosem Hass, absoluter Verachtung und maximalem Misstrauen."

Die Geschichte begann, sich ein weiteres Mal zu schreiben. Und je mehr Tartaros von diesen wegweisenden Erlebnissen sprach, desto mehr begann der Hass in ihm weiter anzuwachsen. Hatte Cassandra überhaupt eine Ahnung von dem, was es bedeutete, er zu sein? Wohl kaum. "Dann gab es eine Zeit, in der ich mich wirklich verliebt hatte. Ja, es gab eine Zeit, von der ich dachte, dass diese Welt für mich etwas übrig hat. Diese Person war für eine Zeit so etwas wie meine Freundin. Wenn man es so bezeichnen kann. Doch am Ende war es nichts weiter als eine Illusion. Die Liebe, die ich dieser Person gegenüber verspürte, wurde von den einem auf den anderen Moment zerstört, in dem man mich verlassen, in dem man mich im Stich gelassen, ja regelrecht zerstört hat. Von da an wusste ich, das diese Welt nicht existieren kann, wenn sich die Dinge wiederholen. Wenn sie immer wieder geschehen." Tartaros setzte ein paar Schritte vor, als er diese Worte weiter sprach, um ein Stück auf Cassandra zuzugehen. Ob das jetzt bedrohlich oder sonstwie wirkte, das musste jeder für sich selbst entscheiden können. "Du trauerst? Was hat diese Welt schon für mich getan, das ich noch an ihr festhalten sollte? Das Leben in dieser Welt ist nicht erstrebenswert. Mir bedeutet sie nichts. In ihr wächst eine Spirale der Verachtung, die sich unaufhörlich dreht. Egal wie sehr man es auch versucht, man kann nichts gegen sie unternehmen. Diese Welt ist keine echte Welt. Sie ist nur ein gefälschtes Nebenprodukt. Deshalb habe ich kein Interesse mehr an ihr. Für mich gibt es keinen Platz in ihr..."

Oh doch, er war genauso. Er gab sich dieser Finsternis hin und lies sie weiter von sich selbst Besitz ergreifen. Denn es gab für ihn keine Alternative mehr. Doch deshalb war er nicht schwach, nein. Er war eher stark, das er sich gegen alles dies stellte und einen Weg ging, der noch viel schmerzvoller sein würde. "Oh, ich habe eine Aufgabe. Ich werde diese Welt verändern. Ich werde sie läutern, ich werde eine Traumwelt erschaffen. Frei von solch dummen Gefühlen wie Liebe. Frei von Hoffnung und auch frei von Vertrauen. Es wird eine Welt geben, in der alle Menschen gleich sein werden. In der alle Menschen hassen werden. Sie werden vereint sein. Wenn mich alle Menschen gleichermaßen hassen, wird es nie wieder eine Welt geben, in der Personen verletzt werden und Schmerz erdulden müssen. Ja, diese Traumwelt will ich unbedingt erschaffen..." Ja, Tartaros war bereit, sich selbst dafür zu opfern, um diese Welt einer Läuterung zu unterziehen. So, wie er sich stets selbst immer zuerst geopfert hatte. Einem Aspekt blieb er sich also unterbewusst seit jeher treu. Nämlich dem Punkt, das er selbst das Opfer brachte. Nur, das er diesmal das ultimative Opfer brachte, in dem er sich selbst und damit sein bisheriges Leben opferte. Doch leider war es Cassandra nicht möglich, ihm seine Bitte zu erfüllen. Es war ihr nicht möglich, ihm auch nur eine leichte Berührung zu schenken.

"So ist das. Ich verstehe. Es ist dir nicht möglich, diesen Schritt zu gehen. Also beweist diese Welt erneut, dass ich keinen Platz in ihr verdiene. Ich werde dir nichts tun, du wirst diese Ruine heute wieder verlassen können. Doch mir scheint, als wenn du deinen Weg gewählt hast. Deinen endgültigen Weg..." Gab es denn auch wirklich eine andere Alternative? Nein. Niemals hatte Tartaros damit gerechnet, dass es eine andere Option geben würde als die Antwort, die er jetzt bekommen hatte. Aber, war es denn wirklich so, wie die junge Dame sagte? "Nicht auf Kosten deiner selbst? Was habe ich denn schon von dir verlangt? Einen Kuss? Eine gemeinsame Nacht? Nein. Ich habe gar nichts verlangt. Es ist dasselbe Misstrauen, was sich niemals ändern wird. Es wird niemals so sein, dass man sich auf irgendetwas verlassen kann. So etwas wie Hoffnung existiert nicht. Das hast du gerade erneut eindrucksvoll bewiesen. Du stellst dich gegen etwas, was nicht mehr Wert ist, als eine bedeutungslose Gestik. Ich habe einzig und allein sehen wollen, ob das Auftreten, was du mir die gesamte Zeit über gezeigt hast, dein unvoreingenommenes Selbst zeigt. Allerdings war es nur eine Illusion. Erneut wird mir bewiesen, dass diese Welt keinen Sinn mehr hat." Es bereitete sich immer mehr aus, diese Kälte, von seinem Herzen ausgehend. Verstand Cassandra so langsam, wie es wirklich in ihm drin aussah? Das alles, was man für ihn tat, fast schon wie eine Seelenbefreiung wirkte? Und das alles, was man gegen ihn tat, wie eine Verstärkung der Finsternis auf ihn wirkte?

"Falsch. Ich habe nichts. Ich habe gar nichts. Und ich habe niemanden. Keiner hat sich je wirklich darum geschert, was für mich von Bedeutung war. Ich musste immer nur dafür sorgen, das alles funktioniert hat. Sieh du dich doch nur selbst an. Dein Körper geht auf die Flucht. Du willst doch eigentlich überhaupt nicht hier sein. Du willst doch überhaupt nicht bei mir sein. Letztendlich war das, worauf ich mich immer verlassen konnte, die Einsamkeit. Die Leere. Irgendwann wird jeder so sein wie ich es bin. Niemand hat jemals etwas für mich getan. Meinem Bruder sind seine Geschäfte wichtiger, er wird ein Spiegelbild unseres Vaters. Und du..." Kurz unterbrach sich Tartaros. "...Du bist nicht dazu bereit, mir die Hand zu reichen. Ich habe bewusst immer wieder versucht, diesen Kontakt herzustellen. Weil ich in dir etwas erkannt habe, was aus mir selbst sprach, habe ich versucht, so eine Bindung herzustellen. Aber ich habe immer wieder erkannt, das es letztendlich einfach nur bedeutngslos war. Ich kann mich nur noch einmal wiederholen. Ich habe von dir nichts unmögliches verlangt. Keinen Mord, keine Rache, keinen Kuss, keine Nacht oder sonstetwas. Sondern lediglich deine Hand." Daraufhin unternahm Tartaros wieder die wenigen Schritte zu ihr zurück, wleche sie eigentlich voneinander trennten. Sodass sie beieinander standen.

"Wenn es dir so viel Wert ist, verzichte ich auf deine Hand. Letztendlich bleibt es eine bedeutungslose Geste. Ich kann dir nur eines sagen. Es wird die Zeit kommen, in welcher ich die Gilde verlassen werde. Ob wir uns dann wiedersehen werden, wird nur die Zeit wissen. Dich zu fragen, ob du mit mir kommen würdest, erübrigt sich ja sowieso. Ich frage mich nur, warum du nicht verstehen willst? Naja, es ist auch völlig egal. Denn jetzt ist es sowieso vorbei. Es wird niemanden geben, der noch etwas für mich tun kann. Weder du, noch mein Bruder, noch sonst irgendjemand. Nero stirbt einsam und verlassen vor sich hin. So, wie es diese Welt schon immer verlangt hat..." Das Einzige, was Tartros jetzt noch tat, war, sich vor ihr auf den Boden zu setzen. Denn er wollte ihr damit symbolisieren, dass keine Gefahr von ihm ausging und sie auch nichts zu befürchten hatte. Aber das würde sie ihm vermutlich sicherlich nicht glauben können. "Wenn du flüchten willst, steht es dir frei. Von mir geht keine Gefahr aus. Das ging sie auch nie. Ich werde hier sitzen bleiben und mich beruhigen. Und danach werde ich die Geheimnisse dieser Ruinen weiter erfoschen. Was du tust, liegt, wie du bereits gesagt hast, in deiner eigenen Hand. Du bist, wie du sagtest, deine eigene Herrin." Tartaros Gesichtszüge begannen daraufhin, sich wieder zu normalisieren. Doch sie wandelten sich eher in die Gesichtszüge eines traurigen, jungen Mannes, der sämtliche Hoffnungen verloren und aufgegeben hatten. Irgendwie erschein die Situation so, als wenn er gar sämtlichen Lebensmut verloren hatte. Denn so wie er sprach, klang es nach Abschied. Nach einem Abschied, der gefährlich für die Ewigkeit klang. Ob Cassandra ihm doch noch helfen konnte? Oder besser gesagt, ob sie ihn doch noch helfen würde? Schließlich... lag ihm ja etwas an ihr...

510 von 510

-



@Cassandra | #Nerosoff06

Nach oben 
Seite 1 von 1
Gehe zu: