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 Staatsbibliothek "Liber Quintus"

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Charon
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BeitragThema: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 23 März 2024 - 17:52

Staatsbibliothek "Liber Quintus"


Staatsbibliothek "Liber Quintus" Liberq10

Typ: Gebäude
Besitzer: ---
Beschreibung: Die Akademische Bibliothek des fünften Hauses, besser bekannt als "Liber Quintus", ist nicht nur die größte der vielen Bibliotheken in Odrosal, sondern die größte Bibliothek in ganz Fiore. Finanziert von einer Adelsfamilie, die entfernt mit dem letzten König verwandt ist, ist dieses geräumige und luxuriöse Gebäude gefüllt mit Büchern aller Art. Auf der Suche nach kontroversen Werken findet man aber oft weniger als erhofft. Gerüchte, dass es genau für so etwas einen geheimen Teil der Bibliothek gibt, der der Öffentlichkeit verschlossen bleibt, halten sich hartnäckig.

Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 23 März 2024 - 20:56

Cf: Hauptstraße von Odrosal

„Diese Bücher sind nicht der Öffentlichkeit zugänglich.“

Verdutzt blinzelte Charon, als die ältere Bibliothekarin vor ihm ihn hinter ihrer Brille aus kühlen, grauen Augen betrachtete, sichtlich nicht daran interessiert, was er zu sagen hatte. Sie waren den ganzen Weg hierher gekommen, weil sie endlich eine Fährte zu der Nymphen-Sache hatten, und jetzt wurde ihnen gesagt, dass die Bücher doch nicht hier zu finden waren? Oder, nein, das war es ja nicht einmal, was sie sagte. „Das heißt, die Bücher sind hier?“, stellte er fest, doch der Blick seines Gegenübers änderte sich nicht, selbst, als sich eine unangenehme Stille zwischen die beiden legte. „Ich wiederhole mich ungern“, meinte die Dame schließlich und strich ihr Kleid gerade, ehe sie sich abwandte, um einen Stapel Bücher aufzunehmen, den sie einzusortieren hatte. „Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, dann bitte ich Sie, entweder still zu sein oder zu gehen.“ „Moment bitte!“ Aber nein, sie war schon weg. Mit seinem Charisma kam Charon heute ja nicht sonderlich weit. Taiji mitgezählt war das schon die dritte Person, die ihm die kalte Schulter zeigte. Lag es etwa an ihm? Nein, unwahrscheinlich. Vermutlich war das Problem eher, dass sie etwas tun wollten, das eigentlich niemand tun sollten. Der Dargin seufzte, während er sich leicht frustriert durch das weiße Haar fuhr.
„Hmm... etwas sagt mir, dass es uns nicht weit bringen wird, die Regale hier zu durchstöbern“, stellte Charon fest und blickte auf. Nicht nur waren mehrere große Räume des Erdgeschosses gefüllt mit randvollen Bücherregalen, mehrere Treppen, die nach oben führten, implizierten auch noch die Existenz weiterer Stockwerke. Gut zu wissen, übrigens, dass Odrosal noch nicht alle Treppen abgeschafft hatte. Jedenfalls war neben der schieren Anzahl an Büchern, die es zu prüfen gab, auch noch die Aussage der Bibliothekarin ein sehr deutliches Zeichen. Diese Bücher sind nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Sie waren also hier... aber vermutlich nicht im Hauptraum, in dem sie auch waren? Aber gab es hier überhaupt andere Bereiche? Bisher hatte Charon keine verschlossenen Türen oder Ähnliches entdeckt. Er schüttelte den Kopf. „Ich schätze, wenn wir weiter recherchieren wollen, müssen wir erst etwas Anderes herausfinden...“

@Taiji


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Taiji

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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMi 27 März 2024 - 13:57

11 | @Charon

Nun, zumindest die Beschreibung hatte nicht gelogen. Es war die größte Bibliothek, die Taiji jemals gesehen hatte. Womit es also sehr wahrscheinlich auch wirklich die größte in ganz Fiore war. Natürlich war die Größe nicht alles. Wenn die Bibliothek sich rein auf Belletristik beschränkt hätte, wäre trotz aller Imposanz komplett nutzlos gewesen. Der Blick des Elben aus den glimmenden Augen sog alles in sich auf, was verfügbar war. Herr Dargin und er befanden sich in einer Art Empfangsbereich. Die Schilder, die den Lesenden bedeuteten doch bitte die Schnute zu halten, begannen erst dahinter. Und hier war es auch, wo sich Charon an die ach so freundliche Dame gewandt hatte. Wieder griemelte Taiji vergnügt als der andere Magier mit seinem versprühten Charme auflief wie ein Fischkutter auf einer Sandbank. Leider fing er sich ungleich eleganter wieder und kippte eben nicht langsam zur Seite um den seepockennarbingen Rumpf zu entblößen. Wirklich schade. Das Grinsen verschwand erneut wieder, bevor sich Charon zu dem Elben umdrehte. Stattdessen kehrte eine Miene emsiger Betriebsamkeit in die Visage Taijis zurück.
"In der Tat. Ohne weitere Anhaltspunkte würden wir Tage benötigen, um alles zu durchsuchen." Wieder ließ der Elb den Blick schweifen. Natürlich hatten sie zumindest ein paar Ansatzpunkte. Die Bücher waren nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Was automatisch bedeutete, dass sie mit ziemlicher Sicherheit hinter einer verschlossenen Tür waren. Aber...soweit Taiji es sehen konnte, waren die Türen hier allesamt aus Holz. Damit waren sie für den Elben mehr oder weniger als Hindernisse irrelevant. Außerdem war das hier eine Bibliothek, sogar die angeblich größte in Fiore. Irgendwer würde also wissen, wo die gesuchten Bücher zu finden waren und mit ein bisschen Glück waren die entsprechenden Räume sogar beschriftet. Zudem suchten sie Bücher. Papier war sehr gut darin feine Gerüche aufzusaugen und auf lange Zeit zu speichern. Alte Bücher rochen anders als neue. Und viel benutzte Bücher rochen anders als jene, die kaum einmal das Licht des Tages erblickten. Durch die Türen würde es natürlich schwierig werden entsprechendes zu erschnüffeln, aber sowie sie im Raum waren, würde die feine Nase sicherlich hilfreich werden. Wieder einmal wanderte eine von Taijis Händen in nachdenklich anmutender Geste an das spitze Kinn des Elben. Diese eine Mitarbeiterin der Bibliothek hatte sich nicht grade freundlich gezeigt auf die Nachfrage des Herrn Dargin. Wie hoch standen die Chancen, dass es bei den anderen Mitarbeitern anders war? Vermutlich nicht sonderlich hoch. Das hier war nicht Marokkasu, wo man mit genug Geld an fast alles kam. Wobei...wie war Odrosal? Die Erinnerungen waren wieder einmal neblig. Wirklich sehr seltsam.
"Zunächst einmal müssen wir herausfinden, wo diese Bücher gelagert sind. In den öffentlich zugänglichen Nachschlagewerken werden sie nicht zu finden sein und erneut einen Mitarbeiter zu fragen erscheint mir wenig erfolgsversprechend. Entweder also wir finden jemanden, der zufällig weiß wo wir nachschauen müssen oder wir werfen einen Blick auf die zentrale Inventarliste der Bibliothek. An diese zu gelangen wird jedoch kaum einfach werden. Alternativ könnten wir prüfen, wo die unzugänglichen Bereiche sind und diese nacheinander durchsuchen. Als Auftraggeber obliegt die Wahl selbstverständlich Euch, werter Herr Dargin."


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMi 3 Apr 2024 - 16:22

Okay, Charons Charme brachte das Duo heute nicht besonders weit, aber er hatte ja auch nicht behauptet, besonders charmant zu sein. Doch, hatte er? Nun, dann war heute vermutlich einfach nicht sein Tag! Das müsste gerade Taiji verstehen, der sich erst selbst unter Schlafmittel gestellt und sich dann in einen Aufzug übergeben hatte. Die Jagd nach neuem Wissen war eben nicht immer angenehm. Immerhin waren sie sich einig, dass es nicht des Rätsels Lösung sein könnte, von einem Bücherregal zum Anderen zu eilen und emsig alle Buchrücken abzulesen. “Hmm… an die internen Listen zu kommen wird vermutlich kompliziert. Wenn man uns dabei bemerkt, können wir uns danach sicher nicht mehr frei hier bewegen. Die Option würde ich als letzten Versuch im Kopf behalten”, meinte der Dargin ruhig, während er sich Taijis Ideen durch den Kopf gehen ließ. An sich wäre das natürlich die beste Lösung, wenn es denn klappte, aber wenn sie so nicht ans Ziel kamen, konnten sie sich die anderen Wege schnell verbauen. Wenn sich herausstellte, dass es keinen anderen Weg gab, dann hatten sie zumindest nichts mehr zu verlieren. “Zielloses herumfragen würde ich mir auch erst einmal sparen. Erkunden wir den Ort und machen uns ein Bild davon, wo die Bücher stecken könnten. Niemand kann uns dafür Belangen, in der Bibliothek unterwegs zu sein, und selbst, wenn wir so nicht ans Ziel kommen, finden wir vielleicht Hinweise darauf, was für Fragen wir stellen müssen… oder wie wir sicher an Interna kommen.” Erst einmal den sicheren Weg gehen und sich auf sich selbst verlassen, bis man die nötigen Informationen hatte. Dann konnte man immer noch andere Leute fragen, so unzuverlässig die auch sein mochten. Fragend sah der Dargin seinen Begleiter an. “Irgendwelche Einwände, Herr Xian?”

Der erste Schritt beim Erkunden war relativ simpel. Sie mussten einfach gucken, ob es in diesen Räumlichkeiten irgendwelche verschlossenen Türen gab. Hier im Erdgeschoss gab es tatsächlich gleich mehrere Räume zu finden, aber die meisten der Türen standen weit offen und die erste, die Charon fand, ließ sich auch durch einfaches drücken der Klinke betätigen und führte zu einem Raum voller Bücherregale… so wie all die anderen auch. Kurz prüfte er, ob die Titel vielleicht nach etwas Interessantem aussahen, aber nein. Meine Reise in deine Arme und Ein Frühwinter-Tagtraum weckten in dem Dargin nicht gerade die Hoffnung darauf, dass das hier die großen Geheimnisse Fiores waren. Sein Blick fiel hinüber in Richtung der Treppen. Es gab noch genug Fläche im Erdgeschoss zu erkunden - die größte Bibliothek Fiores war tatsächlich ziemlich groß - aber sein Gefühl sagte ihm, dass es sich vermutlich eher lohnte, schon einmal nach oben zu gehen. Ob er Taiji einfach hier unten allein weiterstöbern lassen sollte…?

@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyFr 5 Apr 2024 - 15:17

12 | @Charon

"Keine Einwände, Herr Dargin", bestätigte Taiji ohne Umschweife die Nachfrage vonseiten des Weißhaars. Die Vorgehensweise war sicherlich die vernünftigste. Wobei es den Elben doch ganz deutlich in den Fingern juckte, wenn es um die interne Inventarliste dieser Bibliothek ging. Vielleicht fanden sich hier auch ein paar Krümel, ein paar winzige Brocken an Information über das seltsame Leiden, das Yongheng befallen hatte. Jedes Fitzelchen an Information wäre nützlich. Und ein einzelnes Buch würde hier doch sicher niemand vermissen, mh?
Wieder einmal trennte sich Taiji von seiner Begleitung, um sich selbst einen der Räume im Erdgeschoss vorzunehmen. Vorsichtig strichen die langen Finger des Elben über die Einbände, entfernten hier einen Fussel oder strichen dort das Leder eines Buches glatt. Er schien sich in irgendeiner Art von wissenschaftlicher Abteilung zu befinden. Titel wie 101 Anwendungen für den Königsspitzwegerich oder Die alte Kunst der Alchymie waren zumindest doch deutlich verheißungsvoll. Ohne sonderliche Hase fischte sich Taiji ein paar Bücher mit brauchbar klingenden Titeln aus dem Regal und bugsierte sie hinüber zu einem im Raum befindlichen Lesepult. Es verging eine ganze Weile, bevor er wieder aufsah. Nun, sie würden hier wohl kaum finden, was sie suchten. Und er nicht, was er selbst suchte. Ein leiser Seufzer entrang sich dem Elben. Es wäre wirklich zu schön gewesen. Aber es war auch nicht weiter verwunderlich, dass es hier keine Lösung gab. Es war eine Krankheit, die einen Drachen befallen hatte. Drachen galten bei den allermeisten Bewohnern des Reiches als Sagengestalten. Nicht als real. Wie hoch standen also die Chancen in einem Buch ein Heilmittel für die Krankheit eines solchen Wesens zu finden.

Mit nachdenklich oder vielleicht sogar niedergeschlagen gesenktem Kopf trat Taiji wieder aus dem Raum mit den wissenschaftlichen Abhandlungen heraus. Hm. Es gab natürlich noch eine weitere Möglichkeit. Ebenso wie das Wissen über die Erschaffung von Nymphen hier unter Verschluss gehalten wurde, konnte es sein, dass auch das Wissen über Drachen in einem der verschlossenen Räume zu finden war. Ein Blick in die Runde ergab, dass Charon nirgends zu sehen war. Vielleicht war er noch bei der Durchsuchung anderer Räumlichkeiten. Nun, die Zeit ließ sich nutzen. Als wäre er ein gewöhnlicher Besucher schlenderte Taiji die Türen des Erdgeschosses ab. Am Ende kamen seiner Zählung nach nur drei Türen heraus, die verschlossen wirkten. Eine davon enthielt der Aufschrift auf dem Messingschildchen nach die Administrationsräume der Bibliothek. Die anderen beiden führten in ein Archiv und bargen die Abteilung für verschlossene Thesen festgenommener Wissenschaftler. Hoffentlich würden seine eigenen Werke dort niemals zu finden sein. Es wäre doch wirklich schändlich von Rune Knights verhaftet zu werden, diesen albernen Tölpeln. Ah, und da war auch der werte Herr Dargin, der wie ein verlorenes Entenküken im Erdgeschoss stand und sich umsah. Nun, natürlich kam der Mann nicht ohne seine, Taiji Xians, sanfte Führung zurecht. Das war verständlich. Fast schon lautlos glitt der Elb zu seinem Begleiter zurück, räusperte sich leise als er auf Hörreichweite heran war, um die bemitleidenswerte Kreatur nicht mit dem plötzlichen Auftreten zu erschrecken. "Ah, Herr Dargin. Es gibt nur eine Tür im Untergeschoss, die mir als untersuchenswert erscheint. Vielleicht sollten wir uns zunächst im Obergeschoss umsehen, bevor wir eine Entscheidung treffen?"


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMo 8 Apr 2024 - 16:10

“Hm?”, leicht überrascht wandte sich Charon um zu Taiji, der gerade mit einem Räuspern auf sich aufmerksam gemacht hatte. Oh, er hatte gar nicht gemerkt, dass der Elb schon wieder an seine Seit zurückgekehrt war. Er war wohl in Gedanken gewesen. Das machte allerdings die nächsten Schritte deutlich einfacher. “Ich dachte mir dasselbe. Werfen wir einen Blick nach oben”, bestätigte er mit einem Lächeln und einem Nicken, ehe er weiter nachhakte: “Du hast hier eine interessante Tür entdeckt? Mir ist keine entgegen gekommen. Was macht sie denn so untersuchenswert?” Nur, dass sie verschlossen war? Das wäre zumindest schon einmal ein merklicher Unterschied zu dem, was Charon gefunden hatte. Oder gab es tatsächlich Anlass zu glauben, dass sich dahinter versteckte, was sie suchten?
Die alten, hölzernen Treppen, noch immer in gut gepflegtem Zustand, hinauf steigend kamen der Dargin und sein Begleiter hinauf in das obere Geschoss der großen Bibliothek. Hier war es geschäftiger als unten, an Tischen in Gruppen oder alleine zwischen den Bücherregalen konnte man einige Gelehrte, Studenten und Privatpersonen betrachten, die etwas suchten oder nach einem erfolgreichen Fund neugierig durch die Seiten blätterten und sich dabei Notizen machten. Trotz der Menge an Personen war es hier oben geradezu bedrückend still. Nicht einmal seine eigenen Schritte waren zu hören, so sehr, dass Charon sich wunderte, ob auf dem Teppichboden, den sie überquerten, eine Verzauberung lag. Auch hier gingen die Bücherregale bis hinauf zur Decke, durch die an mehreren beglasten Stellen warmes Sonnenlicht herabfiel und dem Gebäude eine überraschend gemütliche Atmosphäre verpasste.

Auch wenn es nicht das war, was sie suchten, wandte sich Charon erst einmal den nächsten Bücherregalen zu. Aufmerksam schweifte sein Blick über die Einbände - einerseits, damit nicht zu sehr auffielen, was die beiden hier tatsächlich suchte, und andererseits aus Interesse daran, ob sich nicht doch etwas in diesen Regalen verbarg. Wenn nicht genau das, was sie suchten, dann zumindest etwas, das er lesen wollte. Und tatsächlich, es gab hier - bei der großen Auswahl wohl kein Wunder - einige Bücher, die ihm ins Auge sprangen. Da es sich nicht um das handelte, was er gerade suchte, merkte er sich die aber erst einmal nur für später vor. “Hier sind mehrere interessante Werke verborgen”, stellte er fest, seine Stimme möglichst leise haltend. In der Stille konnte man vermutlich selbst ein Flüstern gut hören, doch aktuell blickte keiner der anderen Gäste auf. Stille Unterhaltungen waren wohl im Rahmen. “Bei der Größe wäre es natürlich traurig, wenn das nicht der Fall wäre… aber eventuell lohnt sich ein erneuter Besuch, bei Gelegenheit.” Odrosal hatte ohnehin mehrere Eigenheiten, die einem zweiten Blick bedurften.
Abseits von Büchern fiel Charon hier oben aber erst einmal nicht viel auf, was seine Blicke verdient hatte. Zwischen den Regalen waren gelegentlich kleine Abstände, hier und da hing sogar ein Wandteppich an der Seite und man hatte auch mal eine Pflanze aus einem Topf ragen im Sinne der Atmosphäre, aber darüber hinaus… war das hier eben eine Bibliothek. Eine Bibliothek mit relativ wenigen Türen, die einem im zweiten Stock so auffielen. War das hier also auch eine Sackgasse…?

@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyFr 12 Apr 2024 - 16:11

13 | @Charon

"Sie ist verschlossen. Der Beschilderung nach enthält der Raum Thesen...problematischer Wissenschaftler", berichtete Taiji in monotonem Tonfall. Es war keine sonderlich aufregende Entdeckung, die er da gemacht hatte, das wusste er selbst. Diese Thesen konnten zwar einen Hinweis auf ihr Ziel enthalten, genauso wahrscheinlich war jedoch, dass sie sich mit so langweiligen Dingen wie der Erlangung der Weltherrschaft befassten. Oder welches kurzsichtige Ziel es auch immer war, das die Eintagsfliegen derzeit für besonders erstrebenswert hielten. Mit einem Nicken bestätigte der Elb die Ansage, dass es die beiden Männer zunächst einmal ins Obergeschoss treiben sollte. Mit gemessenen Schritten arbeitete sich Taiji die Treppe nach oben, ließ dabei die Hand spielerisch über das Geländer fahren. Ein Blähen der Nüstern blieb aus, als der Elb einmal die Gerüche in der Umgebung einsog. Er war schließlich kein Spürhund. Hm. Es roch nach fast gar nichts. Nicht einmal nach jenen Gerüchen, die normalerweise allgegenwärtig waren im Umgang mit den Eintagsfliegen. Schweiß, Fäkalien, dergleichen. Herr Dargin roch vage nach...hm. Sonnenlicht drang durch die Fenster in der Decke in den Raum, tünchte die Wände, Regale und Bücher in warmes Licht. Die Ohren Taijis zuckten. Ein Blick aus glimmenden Augen legte sich auf die Dachfenster. Das Licht war zu hell, als das man erahnen könnte, was dahinter lag. Aber Taiji wusste, was dahinter sein sollte.

Wie angewurzelt blieb der Elb auf der Treppe nach oben stehen. Er wusste, was hinter den Dachfenstern liegen sollte. Und es war nicht die Sonne. Odrosal lag unter der Erde. Es sollte kein Sonnenlicht bis hierhin durchdringen. Oder zumindest nicht in einer Intensität, dass es ausreichte um diese Art von Atmosphäre zu erzeugen. Das Glimmen von Taijis Augen wurde einen Moment lang halb verborgen, als sie zu misstrauischen Schlitzen wurden. Wenn das nicht stimmte, was stimmte hier noch nicht? Eine Hand des Elben verschwand in einer Tasche seiner Gewandung, als er ein paar eilige Schritte machte, um zu Charon aufzuholen. Als wäre es Zufall flutschte dabei eine kleine Glasphiole aus der Tasche. Das funkelnde Gebilde glitzerte einmal im Sonnenlicht, bevor es auf dem Teppich aufkam...und nicht das geringste Geräusche erzeugte. Kurzerhand tauchte Taiji ab, um die Phiole wieder aufzusammeln. Sie wurde zwischen den Fingern gedreht, als wäre das kleine Glasgebilde ein Talisman. Ein Blick des Elben rauschte durch das Obergeschoss. Türen. Wenige. Zu wenige. Zwischen den Regalen Wandteppiche. Hier und dort mal eine Blume oder ein anderweitiges Gewächs. Schnuppern. Schweiß, Schuhpflegemittel. Die anderen Gäste der Bibliothek waren definitiv nicht alle Illusionen. Einige vielleicht schon. Vor dem inneren Augen versuchte Taiji den Grundriss der Bibliothek zu rekonstruieren. Und scheiterte kläglich. Er hatte beim Betreten des Gebäudes nicht aufgepasst, wie groß sie außen war. "In der Tat", gab Taiji murmelnd zu hören, während er mit einer Hand über ein paar Einbände fuhr. Gleich darauf schloss sich der Grabscher um eine Türklinke, drückte und zog die dazu gehörige Türe auf. Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts. Ein paar Meter in beide Richtungen. Mit leisem Klicken wurde die Tür wieder geschlossen.
"Herr Dargin, ist es eine Überlegung wert, dass wir vielleicht die falschen Fragen stellen? Vielleicht suchen wir keine Türe, sondern einen Ort, wo eine sein sollte."


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMo 22 Apr 2024 - 21:36

„Problematisch?“ Das klang interessant. Problematische Wissenschaftler enthielten sicherlich alle möglichen Richtungen, einschließlich jener, die einfach das moralisch Fragwürdige in den Fokus nahmen. So wie... Das Erschaffen von Leben? Gut möglich. Es war nicht gerade eine 'heiße Spur', aber es lohnte sich vielleicht, diesen Weg im Gedächtnis zu behalten. Aufmerksam ging er die Treppe hinauf, ehe er stockte. „... hm?“ Über die Schulter zurückblickend sah Charon Taiji, der aufgehört hatte, ihm zu folgen. Stattdessen war er stehen geblieben, blickte hinauf zu den Oberlichtern, die die einzigartige Atmosphäre dieser Bücherei ausmachten. Kurz folgte der Blick des Weißhaarigen hinauf zu den Fenstern. Was den Elben wohl so beschäftigte...?
Ein wenig durch den Wind schien der Xian schon zu sein. Als er schlussendlich zu Charon aufholte, fiel ihm eine kleine Glasflasche aus den Fingern, landete leise auf dem Teppich. „Glück gehabt, dass die nicht kaputt gegangen ist“, stellte der Dargin schmunzelnd fest. „Sei ein wenig vorsichtiger damit.“ Ob das auch mit der Verzauberung zu tun hatte? Inzwischen war sich Charon relativ sicher, dass das kein normaler Teppichboden war, auf dem sie standen. Nicht einmal die Phiole hatte ein Geräusch gemacht in ihrem Fall. Noch einmal blickte Charon hinüber zu den anderen Gästen, aber niemand, wirklich niemand hatte Interesse an den beiden Magiern. Wenn man einen Ort suchte, an dem man von Anderen ungestört blieb, dann war man hier wohl absolut richtig. Eine gute Eigenheit für eine Bibliothek, wahrscheinlich.

„Hmm... ein interessanter Gedanke“, stellte der Dargin nachdenklich fest, als Taiji den Gedanken präsentierte, dass sie einfach nicht das Richtige suchten. So wie sein Partner öffnete er eine der wenigen Türen, die hier zu finden waren, aber weder war sie verschlossen, noch wirkte das Innere interessant. Auch sie wurde geschlossen. „Aktuell fehlt es uns ein Stück weit an Orten, an denen die Öffentlichkeit nicht zugelassen ist. Dabei würden Bücher, an die niemand ran soll, nur an solchen Orten stehen.“ Das hieß, es gab eigentlich nur drei Optionen. Entweder die Sammlung der problematischen Wissenschaftler, der Bereich nur für Mitarbeiter hinter dem Tresen, aus dem sie eine Liste stehlen wollten... oder tatsächlich eine verborgene Tür. Aufmerksam hob Charon einen der Wandteppiche an, blickte dahinter, aber entdeckte nur eine einfache Wand. „Eine verborgene Tür wäre natürlich ziemlich spannend... auch wenn es ein ziemlich komplizierter Ersatz für einen Schlüssel wäre. Aber vielleicht ist genau das die Absicht.“ Stellte sich nur die Frage, wo das sein könnte. Noch einmal fiel Charons Blick hinauf zu den Oberlichtern, die Taiji so aufmerksam beobachtet hatte, doch er zog nicht die gedankliche Linie zu der steinigen Decke der unterirdischen Stadt, die diese Art Sonnenschein eigentlich vermeiden müsste. In der Richtung waren seine Gedanken gerade einfach nicht unterwegs.
„Vielleicht geht ja das ein oder andere Gerücht herum. Wenn es hier wirklich seltsame Verstecke gibt, dann hat doch sicher mal jemand etwas gesehen oder gehört, das nicht für ihn bestimmt war“, stellte er fest, als auch ein Blick hinter einen zweiten Wandteppich nicht zum Ziel führte. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sah er hinüber zu einer hübschen jungen Dame, die in einer Leseecke etwas abseits der anderen Gäste auf einem Sitzsack hockte, die Knie angezogen und ihre Konzentration auf ein Buch gelegt. „Ich denke, ich lasse noch einmal den guten, alten Charme spielen“, stellte er selbstzufrieden fest und klopfte sich einmal auf die Brust, ehe er sich daran machte, in ihre Richtung zu gehen. „Keine Sorge, Taiji, ich komme schon an die Geheimnisse dieser Bibliothek...“

@Taiji


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Taiji

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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMi 24 Apr 2024 - 0:24

14 | @Charon | Mana: 85/100

"Wahrhaftig ein Wunder", kommentierte Taiji Charons Bemerkung zu der herabfallenden Flasche mit einer Stimme, aus der der Sarkasmus fast schon heraus tropfte um eine dicke, brodelnde Pfütze in dem wundersamen, geräuscheschluckenden Teppich zu bilden. Der Elb schüttelte sacht den Kopf. Wenigstens lehnte der werte Herr Dargin das Ergebnis der Überlegungen von Taijis überlegenem Intellekt nicht ab. Auf die Idee, dass der Fall der Phiole vielleicht Absicht gewesen sein könnte, kam er wohl leider nicht. Tja, schade. Aber es konnte eben nicht jeder so aufmerksam und mit massiver Intelligenz gesegnet sein wie er, Taiji Xian. Die Gedanken des Elben ratterten indessen bereits weiter. Tatsächlich hatte Charon nachgedacht, Yongheng segne sein Herz, und doch tatsächlich einen guten Einfall gehabt. Es mangelte in der Tat an Orten, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zugang hatte. Auffällig so. Die Abteilung, die Taiji gefunden hatte, konnte unmöglich die einzige sein. Eine Bibliothek dieser Größe musste mehr davon haben. Warum also war der Eingang zu dieser öffentlich einsehbar gekennzeichnet? Außer natürlich er war öffentlich gekennzeichnet um potenzielle Störenfriede gleich auszusortieren. Es mochte die Paranoia sein, die hier galloppierend mit Taiji durchging, aber das ganze war stank doch zum Himmel. Oder zu was auch immer in diesem Höllenloch einer Stadt den Himmel vergeblich zu ersetzen versuchte.

"Oh, gewiss, nur zu. Ich erlaube mir mehr Erfolg als die letzten Male zu wünschen", konnte sich Taiji diese kleine Spitze dann doch nicht verkneifen als Charon ankündigte es wieder einmal mit seinem Charme versuchen zu wollen. Aller guten Dinge waren bekanntlich drei. Nun, wenn der werte Herr Dargin gleich von einer verstimmten Dame, bewaffnet mit einem Stöckelschuh, durch das Gebäude gejagt wurde, war das eine ausgezeichnete Ablenkung. Natürlich würde Taiji den Mann nicht begleiten. Nicht, weil das unter seiner Würde gewesen wäre, aber er wollte nicht riskieren die Aufmerksamkeit der jungen Dame auf sich zu ziehen. Schließlich wäre es ausgesprochen amüsant zu sehen, wie der werte Herr Dargin noch einmal versagte. So oder so verschaffte der Mann ihm sicher genug Zeit selbst ein paar Untersuchungen anzustellen. Zum Beispiel waren die Wände hier aus Holz. Ob es sich dabei nun nur um dekorative Vertäfelungen über einem grässlichen Steinkern handelte, war zuerste einmal irrelevant. Augenscheinlich entspannt lehnte sich Taiji gegen das Geländer, das hier einen Sturz in das Erdgeschoss verhinderte. Die glimmenden Augen klappten zu. Ein Atemzug. Ein schwacher Geruch von Lavendel. Wohl ein Duftwässerchen des werten Herrn Dargin oder des neuesten Ziel seines Charmes fragwürdiger Effektivität. Holz. Papier. Bedacht streckte Taiji seine Sinne aus, versuchte sich in das Gebäude um ihn herum einzufühlen. Es war keine Behausung, wie man sie im Lotus Village gefunden hätte. Dort lebten die Gebäude. Energie strömte in feinen Bahnen durch alles. Das hier...war tot. Und trotzdem nagte etwas an Taijis Verstand. Die Räume passten nicht zueinander. Irgendwo gab es hier einen mächtigen Illusionsmagier. Wie schwierig konnte es für so eine Person sein ein paar Türen zu tarnen? Das war doch vermutlich eine der leichtesten Übungen für so eine Person. Ein Auge des Elben schnappte wieder auf. Ein vergnügtes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Oh, er liebte ja solche kleinen Herausforderungen. Nun, es gab eine Methode herauszufinden, wo Illusionen waren und wo nicht.

Völlig ohne Geräusch bildete sich ein Riss in der Wand gegenüber von Taiji und wanderte langsam in Richtung eines der hängenden Wandteppiche. Zeit herauszufinden ob es hier Illusionen gab und wenn ja, wo.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyDo 2 Mai 2024 - 16:27

“Kein Grund zur Sorge”, versicherte Charon mit einem selbstbewussten Lächeln, als Taiji sich besseren Erfolg erhoffte im Vergleich zu den beiden vorherigen Versuchen, mit Charme vorzugehen. Keine Zweifel in seinem Herzen, fokussierte der Blick des Weißhaarigen bereits die junge Frau, die sicherlich der Schlüssel zu ihrer Suche nach Informationen war. “Der Erfolg ist praktisch schon sicher.” Es war ein Unterschied, ob er mit einer bestechlichen, ungepflegten Frau oder einer unhöflichen alten Dame sprach… oder mit einer Person, die, so wie auch er, Schönheit im Inneren und Äußeren trug. Wer sich ordentlich um sein Aussehen kümmerte, der hatte typischerweise auch ein gutes Herz und würde ihn nicht einfach so auflaufen lassen. Da bestand doch gar kein Zweifel.
Nebenbei ein Buch aus einem der Regale ziehend stolzierte der Dargin hinüber zu der Leseecke, um sich neben dem Sitzsack der jungen Dame auf eine kleine, hübsch gepolsterte Bank zu setzen. In dem Moment, in dem er sich setzte… änderte sich etwas, wie Charon mit leichtem Erstaunen auffiel. Wo die Geräusche des Raumes bis eben relativ gedämpft geklungen hatten, bemerkte er jetzt ein paar Dinge deutlich klarer. Das leise Knarzen der Lehne seiner Bank, oder das Geräusch des Papiers, als die Frau auf die nächste Seite blätterte. Weiter in die Ferne ging es aber nicht. War es also doch nicht der Teppich, der verzaubert worden war? Wenn diese Bibliothek eine ruhige Atmosphäre fördern wollte, in der man sich gut auf das Lesen konzentrieren konnte, dann machte sie auf jeden Fall etwas richtig. Dieser Ort war geradezu magisch, und die junge Dame an seiner Seite noch immer erfolgreich in ihr Buch vertieft. “Die Untergrundsfrau”, wiederholte Charon den Titel, den er auf dem Weg hierher auf dem Einband ihres Buches gesehen hatte. Eine etwas altmodische Wahl, aber durchaus Basis für ein Gespräch. “Ein wahrer Klassiker. Die Suche nach der eigenen Mutter ist für sich gesprochen ein durchaus interessantes Thema, und der Autor hat eine sehr eigene Weise, mit Geheimnissen zu spielen. Lesen Sie häufiger Kriminalromane, meine Dame?” “... gelegentlich, ja”, antwortete die Frau nach ein paar kurzen Momenten, etwas skeptisch. Nur ungern wandte sie den Blick von den Seiten ab zu dem Mann, der sie gerade angesprochen hatte. Der widerum erkannte schnell, dass sie ohne weitere Unterstützung wohl nicht allzu viele Worte würde herausbringen wollen. “Das kann ich verstehen”, nickte er also mit einem Lächeln. “Ein Rätsel zu lösen regt den Geist an, nicht wahr? Sind Sie jemand, der versucht, dem Autor auf die Schliche zu kommen, oder lassen Sie sich von den Wendungen lieber überraschen?”

Es war faszinierend, wie die Worte des Gespräches zwischen Charon und seiner Partnerin blieben. Kaum ein Laut entfernte sich von beiden, und kaum ein Laut von außen kam bei ihnen an. Der Dargin merkte nicht einmal, als einer der Wandteppiche mit einem weichen Ploff zu Boden fiel, weil ein sich ausbreitender Riss im Holz seiner Halterung die Stabilität genommen hatte. “Ach herrje”, merkte es allerdings einer der Angestellten, der gerade dabei gewesen war, sein Wägelchen mit abgegebenen Büchern herum zu schieben und die richtigen Regale zu finden, um sie wieder zu platzieren. Den kleinen Karren stehen lassend eilte er hinüber zu der Wand. “Was ist denn hier passiert…? Ich hoffe, der Teppich lässt sich wieder aufhängen. Das wäre übel, wenn…” Er stockte, sein Blick glitt hinüber zu einem elbischen Herren in der Nähe der Wand. Der hatte wohl gesehen, was hier passiert war. “Ah, verzeihen Sie, mein Herr”, lächelte er das Schwarzhaar entschuldigend an. “Bitte lassen Sie sich nicht stören. Sind Sie auf der Suche nach etwas?” Es war ein wenig peinlich, dass ein Gast mitbekam, wie hier ein Teil des Hauses auseinander fiel, aber mit ein wenig gutem Service dürfte sich das schnell klären! Es war nur ärgerlich, dass sich unter den Teppichen wohl unbemerkt ein Riss gebildet hatte. Vielleicht sollte jemand die anderen Wände auch mal kontrollieren.

“Ich bin eigentlich hier, um zu lesen…”, meinte die junge Frau, die sich inzwischen als Margaret herausgestellt hatte, die Finger um ihr Buch leicht verkrampft. “Sind wir das nicht alle?”, lachte Charon warm, sein eigenes Buch noch immer geschlossen in seinem Schoß liegend, ehe er sich leicht nach vorne lehnte, um ihr in die Augen zu sehen. “Ich bin ja selbst auch ein Freund von Rätseln, müssen Sie wissen. Sagen Sie, Margaret… haben Sie schon davon gehört, dass diese Bibliothek ein paar Geheimnisse bergen soll?”

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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyDo 2 Mai 2024 - 19:35

15 | @Charon | Mana: 70/100

Ploff. Mit dem sanften Geräusch fallenden und sich aufeinander aufbauschenden Stoffes segelte der Wandteppich von eben jener und wurde für den Moment zu einem gewöhnlichen Teppich. In Taijis Gesicht spiegelte sich völlig falsche Überraschung wieder. Huch. Der Teppich war gefallen. Nein so etwas. Wie das nur hatte passieren können. Die gleiche Frage stellte sich wohl ein Mitarbeiter der Bibliothek, denn Taiji so gar nicht hatte kommen riechen können. Der Tag steckte wirklich voller Überraschungen. Großzügig, wie Taiji nun einmal war, winkte er auf die Beteuerungen des kleinen, bebrillten Mannes beruhigend ab. "Derlei geschieht. Insbesondere bei Gebäuden, die so alt sind wie dieses hier.
"Danke für das Verständnis, der Herr."
"Oh, aber nicht doch. Darf ich Ihnen mit dem Teppich ein wenig zur Hand gehen. Danach könnten Sie mir freundlicherweise den Weg zu den Büchern mit dem alchemistischen Forschungen zeigen, wenn sie die Güte hätten."
"Ich kann doch nicht verlangen, dass ein Gast..."
"Das tun sie doch gar nicht. Im Gegenteil, ich biete meine Hilfe an, im Gegenzug für Ihre Arbeit."
Der kleine Mann schien ein wenig mit sich zu hadern. Taiji konnte die Nervosität riechen und ergötzte sich daran. Vermutlich sollte kein Gast mit der Ausstattung herum spielen. Auf der anderen Seite war die Bibliothek sicher sehr stolz auf ihre eben jene Ausstattung. Niemand hier würde wollen, dass Gäste etwas von Schäden am Haus munkelten. Wenn es Schäden am Haus gab, wo gab es dann noch welche? Waren die Bücher hier überhaupt ordnungsgemäß untergebracht?

Unaufhaltsam wie ein unerkannter Holzworm bohrte sich Taijis Magie durch die Wand. Auf der anderen Seite musste die Wand wahrscheinlich schon ein paar Beulen haben. Aber nicht hier. Derzeit konnte der Elb das in etwa so gut brauchen wie ein Iceberger einen Kühlschrank.
"Na gut. Sehr freundlich, der Herr."
Jackpot. Mit einem ebenso wie warmen wie völlig falschen Lächeln glitt Taiji zu dem Teppich hinüber. Dem Mitarbeiter wurde kurzerhand das untere Ende des Teppichs in die Arme gehoben. Taiji selbst kümmerte sich um das obere Ende, was den ausgesprochen angenehmen Nebeneffekt hatte ihn mit der Nase näher an das Holz der Wand heran zu bringen. Lautlos schnupperte der Slayer. Die ersten paar Zentimeter ergab sich nichts. Auch die nächsten nicht.
"Oh, einen Moment, ich muss ein wenig näher heran. Verzeihung. Könnten Sie das Ende...exakt. Wunderbar."
Der Elb machte sich an der Wand lang. Der Teppich hatte auf einem recht dicken Nagel geruht, der durch den Riss jedoch ein wenig in Schieflage geraten war. Nun, das war nichts, was sich nicht rasch beheben ließe. Vorspielend, als wäre dies ein gewisser Kraftaufwand für ihn, ächzte Taiji leise, atmete gleich darauf wieder ein. Ah. Der verräterische Muff eines Raums, der länger nicht mehr betreten worden war. Es strömte Geruch durch die Wand. Und das, obwohl dort kein Loch sichtbar war. So etwas. Hach ja, Taiji liebte es, wenn er recht hatte. Das geschah - natürlich - sehr häufig, denn er, Taiji Xian, irrte sich nie. Aber es war trotzdem jedes Mal eine Freude. Mit einem Ruck wurde das Seil, an dem der Tragebalken des Wandteppichs hing, zurück auf den wieder fest in der Wand steckenden Nagel gelupft.
"So. Das sollte es gewesen sein. Man sieht den Riss nicht einmal mehr. Ich denke, der kann unser Geheimnis bleiben, mh? Oh, wenn Ihr grade ein Buch über die Alchemie auf Eurem Wagen habt, würde ich mir gerne dieses ansehen."
Ein Deut ging in Richtung Charon, der bei einer jungen Frau saß.
"Ich bin mit einem Bekannten hier und er bekommt stets schwache Knie, wenn es um das schöne Geschlecht geht. Ihr versteht sicher."
Der bebrillte Mitarbeiter bewies seine Fertigkeit in Sachen Spionage, indem er sich seitlich an Taiji vorbei lehnte und mit großen, durch die Gläser unnatürlich so, Augen zu Charon und der Frau hinüber glotzte.
"Ah, ja. Ich verstehe. Wartet, ich habe etwas auf dem Wagen, was Euch interessieren könnte."

Nur wenig später lehnte Taiji wieder am Geländer, hielt mit einer Hand ein Buch über die vielseitigen Anwendungen der Drachenorchidee. Augenscheinlich völlig entspannt, mit einem Arm über das Geländer gelehnt als sei er grade nicht auf einem Auftrag hier, las der Elb.


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 11 Mai 2024 - 17:48

„Das stimmt! Das habe ich auch gehört!“, meinte Margaret überrascht, ihre Augen geweitete, als Charon ihr erzählte, dass es hier verborgene Türen geben sollte. „Es... es klingt total seltsam, aber... das ist jetzt schon das dritte Mal, dass jemand so etwas behauptet! Kennen sie Laurina? Oder... diesen älteren Typ mit der Halbglatze, der immer Stiefel trägt?“ „Nein. Ich hab das aus einer anderen Quelle“, lachte er warm, ohne zu verraten, dass seine Quelle pure Spekulation war. Ein logischer Rückschluss basierend auf dem, was er und Taiji bereits wussten. Und wenn sie das nach einer kurzen Diskussion mit dem Personal hier herausfinden konnten, dann standen die Chancen gut, dass sich auch andere Personen schon solche Gedanken gemacht hatten. So entstanden Gerüchte, und Gerüchte machten gern die Runde. Insofern war es nicht verwunderlich, dass Stammgäste dieser Bibliothek vielleicht nicht oft, aber zumindest schon ein, zwei Mal etwas über versteckte Räume gehört hatten. Vor Allem ein Ort, der so mystisch wirkte wie dieses Gebäude, lud es geradezu ein. „Ich hielt es erst für Unsinn, aber... ich glaube, es hat mit den Illusionen hier im Gebäude zu tun“, meinte sie, senkte ihre Stimme ein wenig, obwohl die ohnehin nicht allzu weit drang. Überrascht legte Charon eine Hand an sein Kinn. „Illusionen?“ „Ähm... ja?“ Etwas verdattert sah die junge Dame ihn an und deutete hinauf zu den Dachluken. „So etwas wie das Sonnenlicht, das hier reinscheint... obwohl die Sonne nirgendwo in Odrosal hin scheint. Ist dir das nicht aufgefallen?“ „Ah... doch, das meinst du. Ja.“ Er räusperte sich. Natürlich hatte Charon bemerkt, dass es hier Illusionen gab. „Ich dachte, du meinst eher, dass es Illusionen gibt, die die Tür verdecken... oder so.“ „Ja, das ist mein Gedanke.“ Sie nickte, kicherte leise. „Ich kann gar nicht glauben, dass ich das wem erzähle. Ich will eigentlich nicht wirken wie so eine irre Verschwörungstussi...“ „Ach, überhaupt nicht. Ich hab ja angefangen“, lachte Charon warm und winkte ab. Tatsächlich war in etwa so etwas sein Gedanke gewesen. Verklemmte Menschen hielten gerne mal Sachen zurück, die sie eigentlich gerne aussprechen wollte. Wenn man hrliches Interesse zeigte und ihnen den Raum gab, sich zu öffnen, dann konnten sie reden wie Wasserfälle. Dafür musste man nur an den ersten Hürden vorbei. „Hm, hm... aber es ist nicht wirklich realistisch, dass ein Mensch so eine Illusion den ganzen Tag lang aufrecht erhält...“, murmelte er nachdenklich vor sich hin. „Hast du eine Ahnung, wo so ein Raum stecken könnte?“

Als der Dargin von seinem kleinen Exkurs zurückkehrte, entdeckte er Taiji schnell. Ans Geländer des Obergeschosses gelehnt stöberte in einem Buch, und sogar ziemlich tief drin. „Nanu? Sag bloß, du hast einfach in der Mitte angefangen, das zu lesen“, meinte der Dargin amüsiert, während er näher an seinen Partner herantrat. So lange hatte er nun wirklich nicht für sein Gespräch gebraucht... oder? „Naja, auf jeden Fall... ich denke, ich habe ein Bild davon, wie sich der gesuchte Raum vor uns verbirgt. Und ich habe etwas in der Hand, um uns den Weg zu eröffnen“, stellte er zufrieden fest, stemmte eine Hand in die Hüfte. „Ich müsste nur wissen, wo sich unser Ziel versteckt... Da hast du nicht zufällig etwas herausgefunden?“ Eher nebensächlich glitten die dunklen Augen des Dargin durch die Umgebung, ein Stück weit auf der Suche nach Indizien, während er den Ausführungen des Xian lauschte. Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, als sein Blick hängen blieb. „... sag mal, hing der Teppich da vorhin schon so schief?“

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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 11 Mai 2024 - 21:23

16 | @Charon | Mana: 90/100

Ohne den Blick vom Text zu heben bemerkte Taiji das Näherkommen Charons. Die Ohrspitzen des Elben zuckten einmal eifrig. Erst verspätet drang der lavendelige Geruch des Mannes an die feine Nase Taijis. Irgendwas trog hier definitiv immer noch die Sinne. Und nicht nur den Sehsinn. Wortlos zwang Taiji den Einband des Buches enger zusammen, freilich ohne den markierenden Finger von der aktuellen Seite zu nehmen, damit Charon ohne Probleme den Titel lesen konnte. Bekanntermaßen, zumindest in Taijis eigener Vorstellung der Welt, verschwendete er seine Zeit nicht mit Belletristik. Und bei einem Buch, dessen Wert nur aus seinem puren Informationsgehalt bestand, gab es schließlich keine Notwendigkeit am Anfang des Buches mit dem Lesen zu beginnen. Wenn die Informationen bekannt waren, konnte man ein paar Kapitel überspringen.
Mit einem Rucken des verlängerten Rückens löste sich Taiji von seinem Geländer und schloss das Buch nun doch vollends. Wie es schien war Charon bereit mit der Aufgabe fortzufahren. Ein winziges Lächeln breitete sich bei den Ausführungen des Dargin auf dem Gesicht des Elben aus. Ob er eine Idee hatte, wo der gesuchte Raum sich verstecken könnte? Nun, sicherlich hatte er die.
"Wie es scheint waren aller guten Dinge drei? Zumindest habe ich nicht gesehen, wie die junge Dame mit Dingen warf."

Amüsiert legte sich der Kopf des Elben schief. Ein paar dunkle, seidige Strähnen kringelten sich auf der Schulter darunter zusammen. Wieder blitzte das winzige Lächeln auf, während Taiji sein Buch in einem Ärmel seiner Roben verstaute. Nun, eigentlich gehörte es der Bibliothek. Wobei das ja nun wirklich Ansichtssache war. Besitztümer waren einfach nichts für andere Leute. Sie wussten ja nicht einmal richtig damit umzugehen.
"So könnte man wohl sagen, ja. Oh, tut er das? Nun..."
Hm. Neben dem Lavendelgeruch haftete nun noch ein anderer an Charon. Parfümig. Eher weiblich einzuordnen. War der Mann vielleicht tatsächlich doch einmal erfolgreich gewesen? Nun, es geschahen schließlich immer noch Zeichen und Wunder. Ein paar Schritte brachten Taiji näher an den Wandteppich, wo er sich wieder zu seiner Begleitung umdrehte. Als würde er nur etwas mit dem Gegenüber diskutieren, wedelte der Elb mit einer Hand vage in Richtung Wandteppich.
"Hinter dieser Wand befindet sich ein versiegelter Raum. Der Teppich verbirgt eine zusätzlich durch eine Illusion verborgene Türe. Allerdings reicht die Illusion nur so weit, dass sie die Tür an sich verbirgt, nicht jedoch Änderungen an der Oberfläche der Wand. Vermutlich, damit man sich gegen die Wand lehnen kann und sie vielleicht sogar dreckig machen kann, ohne zu erfahren, dass hier eine Tür ist."
Vorsichtig machte der Elb einen Schritt weg von der Wand, gesellte sich wieder zu Charon. Das Buch wurde erneut aufgeschlagen. Ein Finger deutete zu den anderen Wandteppichen im Obergeschoss.
"Freilich ist das für uns von Nutzen. Wenn wir die Tür erst einmal aufgesperrt haben, können wir in einem unbeobachteten Moment darin verschwinden und niemand wird merken, dass wir exakt das getan haben. Allerdings vermute ich, dass dieser Raum hier nicht der einzige sein wird. Welcher der richtige ist, vermag ich nicht zu sagen."
Ganz offensichtlich ausgesprochen zufrieden mit sich selbst, zwirbelte Taiji eine Ohrspitze zwischen zwei Fingern, bevor er die metaphorische Nase wieder in sein Buch steckte.
"Freilich sollten wir es vermeiden allzu offensichtlich aufzutreten. Wenn Ihr also einen Plan habt, nur zu. Im Notfall werde ich natürlich einschreiten."


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySo 12 Mai 2024 - 15:37

„Bisher hat noch keine der drei Damen etwas nach mir geworfen“, lachte Charon warm und winkte ab. „Was soll ich sagen? Schöne Leute verstehen sich. Das war vermutlich das Problem vorher.“ Er und Taiji kamen doch bisher auch ziemlich gut aus, wenn man ein paar kleinere Neckereien außer Acht ließ. Und dank der Illusionen, die Ton nicht allzu weit tragen ließen, konnten sich die beiden Herren auch recht ungestört über ihre Aufgabe unterhalten. Also standen sie bereits an der rechten Stelle, hm? Einmal ein Teppich, dann eine Illusion, und hinter alledem war die Türe verborgen. Das erklärte wohl, warum der Xian gerade hier gewartet hatte. Es wäre sicher umso auffälliger, wenn die beiden die ganze Zeit lang durch die gesamte Bibliothek eilten, also tat es gut, hier einen kurzen Weg zu haben. „Gut beobachtet“, nickte Charon zufrieden, die Arme vor der Brust gekreuzt. „Ich habe solange meine eigenen Beobachtungen angestellt. Die Tür ist nämlich nicht das einzige, was nicht so aussieht, wie es sollte. Ist dir zum Beispiel die Sonne in den Oberlichtern aufgefallen?“ Wahrscheinlich nicht. Wie gut, dass Taiji einen beobachtungsstarken Magier an seiner Seite hatte. Oder zumindest einen, der solide Kontakte finden konnte. „Ich denke, all die komischen Eigenheiten dieser Etage sind wahrscheinlich illusorisch. Und wenn das stimmt, dann ist es wahrscheinlich kein Mensch, der dafür zuständig ist. Solange das alles Lacrimatechnologie ist... kann ich es abschalten“, lächelte er selbstzufrieden und sah hinüber zu dem Wandteppich. „Außerdem sind hier einige Stellen beeinflusst und andere wiederum nicht. Ganz schön komplex, ich wüsste auf Anhieb nicht von einer Erfindung, die das ermöglicht. Eher haben sie einzelne Anlagen installiert, die jeweils ein kleines Areal abdeckt, und wenn das so ist, dann ist das Gerät für diese Tür... auch in dieser Richtung!“

Selbstsicher hob Charon seine rechte Hand, drehte sie so, dass der Amethyst auf seinem Ring in Richtung des Wandvorhanges deutete. Leicht leuchtete der Kristall auf, als der Dargin seinen Befehl aussprach: „Erlösche.“ Auf Anhieb war nicht zu sehen, dass sich etwas änderte – nicht mit den Augen. Für die beiden Magier dürfte aber sofort klar sein, dass es funktioniert hatte. Charon nahm den etwas muffigen Duft einer klassischen Bibliothek voller alter Bücher wahr, und leise Geräusche, die von unten über die Treppe zu ihnen hinauf reichten. Alles sehr subtil, aber ein spürbarer Unterschied zu dem Informations-Vakuum, das noch vor wenigen Augenblicken geherrscht hatte. Was auch immer ihre Sinne blockiert hatte, hatte sich aufgelöst – zumindest in diesem Teil der Bibliohtek. Die Menschen, die in der Ferne an den Tischen saßen, bekamen offensichtlich nichts davon mit, blätterten weiterhin in aller Ruhe durch ihre Bücher, ohne dass ein Laut davon zu den beiden Magiern hinüber drang. „Die Reichweite ist etwas größer, als ich dachte... aber nicht um viel“, stellte Charon fest, ehe er an den Wandteppich herantrat. Er blickte dahinter, und tatsächlich... „Eine Tür.“ Also hatten sie einen Raum gefunden, wie erhofft. Mit etwas Glück sogar den Raum; ansonsten mussten sie es eben an anderer Stelle versuchen. Eine Methode hatten sie ja jetzt. Abgesehen von... „Es ist abgeschlossen.“ Ja, damit hätte der Dargin rechnen können. Leicht frustriert fuhr er sich durch die Haare. „Sollte ich sie einfach aufbrechen...? Zu stark wirkt sie nicht, und hören würde uns wahrscheinlich auch keiner...“ Und für den Moment war sie hinter dem Teppich gut versteckt. Auch wenn das natürlich bedeuten würde, dass sie im Nachgang auf jeden Fall bemerkt wurden...

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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySo 12 Mai 2024 - 20:32

17 | @Charon | Mana: 75/100

"Gewiss. Das wird das Problem gewesen sein", merkte Taiji tonlos an. Zugegeben gestand der Elb es seinem Gegenüber völlig ohne Probleme zu, dass er schön war. Wie er auch die Schönheit einer Marmorstatue anerkennen konnte. Sonderlich viel mehr war Charon in Taijis Verstand ohnehin nicht. Eine plappernde Marmorstatue. Hübsch anzusehen - wenn auch nicht so hübsch wie er, Taiji Xian - und vielleicht konnte man an dem ausgestreckten Arm noch Dinge aufhängen.
"Ja, natürlich. Deswegen der Test mit der Phiole. Es war der erste Anhaltspunkt." Als wären ihm, Taiji Xian, die völlig verkehrten Dachfenster nicht aufgefallen. Also bitte! Was war das hier bitte? Vorstellungsstunde der Amateurmagier? Mit schwindendem Geduldsfaden und zuckenden Ohrspitzen lauschte Taiji nur widerwillig Charons Bericht, der tatsächlich so wirkte als wären diese Informationen neu für ihn.
"Es sind Illusionen, ja."
Was den Rest anging hatte sich Taiji so viele Gedanken tatsächlich noch gar nicht gemacht. Eine Tatsache, die Charon jedoch niemals erfahren würde, sofern er nicht spontan eine Befähigung zum Gedankenlesen manifestierte. Was der Dargin da erklärte klang für Taiji logisch. Und damit war es als absolute Wahrheit eingestuft, deren Fundamente nur noch durch die grenzenlose Idiotie anderer eingerissen werden konnten.

"Praktisch"
, gab Taiji zu hören. Die Illusion um die beiden herum war verloschen. Für den Drachensohn war es rasch erkennbar an dem veränderten Geruch. Sofort griff jene Art von Mischung aus zu viel Menschheit in der Nähe von saugfähigem Papier Taijis empfindliche Nase an. So plötzlich kam die Änderung, dass es schon die gesamte Willenskraft des Elben erforderte nicht trocken zu würgen. Oh, da war ja selbst der lavendelige Geruch Charons ein wahrer Segen dagegen. Der Mann wusste offenbar zumindest, dass man sich regelmäßig waschen sollte, womit er den stinkenden neunzig Prozent seiner Artgenossen eine Nasenlänge voraus war.
Ein zahniges Grinsen breitete sich auf Taijis Gesicht aus, als Charon die Tür entblößte. Nun, natürlich war da eine Türe. Er hatte das ja schon lange gewusst. Weil er nun einmal ein brillianter Stern am Firmanent der Genies war.
"Wartet", erklang es hinter Charon. Wenn sie beide hier eine Tür einschlugen, würde es trotz der schützenden Illusionen deutlich schwieriger werden unbemerkt zu bleiben. Und Taiji hatte erst dann vor dieser Bibliothek verwiesen zu werden, wenn er sie um all ihr brauchbares Wissen erleichtert hatte. Oder wenn er sich gewaltsam Zutritt verschaffen konnte und wollte. Beides war - noch - nicht der Fall. Noch immer lehnte der Elb augenscheinlich vollständig entspannt am Geländer. Tür und Türrahmen bestanden aus Holz. Das Schloss leider aus ekelerregendem Metall. Krude verarbeitet, natürlich. Musste das Werk eines Zwergen sein. Aber die Tür schloss auf dieser Seite bündig. Scharniere waren keine zu sehen. Also öffnete sie vermutlich nach innen. Nun. Bald würde sie nicht mehr verschlossen sein.
Unbeobachtet der beiden Magier begann das Holz um den Riegel des Schlosses auf der gegenüberliegenden Seite der Wand auseinander zu fließen und kleine Wellen am Rand der entstehenden Lücke zu bilden. Ohne Blickkontakt musste die Arbeit zwangsweise rudimentär ausfallen, ohne jenes Maß handwerklicher Eleganz, die sich Taiji sonst abverlangte. Etwa dreißig Sekunden lang wurde Charon eine gebietende Hand entgegen gehalten, die diesem bedeutete, dass er zu warten habe.
"Seid so gut und versucht einmal die Türe zu öffnen. Ganz sicher kann ich nicht sein, ob mein bisheriges Werk genügt, aber es ist nur eine Frage der Zeit."

Zauber:


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 22 Jun 2024 - 15:56

„Der Test mit der Phiole, hm?“ Mit einem überheblichen Schmunzeln schüttelte Charon den Kopf. Als ob Taiji so viel früher als er die Eigenheiten dieses Ortes bemerkt hätte! Deutlich wahrscheinlicher war es, dass er seine kleine Dummheit von vorhin jetzt zu tarnen versuchte, um sich besser darzustellen. Ein leises Lachen entkam dem Dargin, während er sich entschied, dem Elben seine kleine Notlüge durchgehen zu lassen. Es war schließlich ganz normal, dass Personen, die ihre eigene Intelligenz hoch schätzten, sich neben dem großen Charon Dargin ein wenig unzureichend fühlten. Der hatte schließlich auch gerade das Mysterium hinter den verborgenen Wänden gelöst und mit einem einfachen Zauber die Illusion verschwinden lassen. „Praktisch trifft es. Es gibt kein Lacrima-Gerät, das sich meiner Herrschaft entzieht.“ Mit einem stolzen Lächeln und gehobenem Kinn machte sich das Weißhaar daran, einen Weg nach vorne zu bahnen, wurde dabei allerdings von einem klassischen, fast schon altmodischen Schloss aufgehalten. Ja, er konnte Lacrimatechnologie an- und abschalten, wenn er es wollte, aber simple Riegel wollten ihm nicht so einfach gehorchen. Glücklicherweise schien sein Begleiter dafür genau die richtige Lösung zu haben.
Fragend sah Charon den Xian an, als der ihn weitere und weitere Sekunden wortlos warten ließ. Als er gerade darüber nachdachte, einmal zu fragen, was genau der Elb da eigentlich tat, bekam er dann aber doch noch ein paar Worte zugeworfen. Er sollte es also noch einmal versuchen? „Wenn du das sagst...“ In gespannter Erwartung legte Charon noch einmal die Hand auf die Klinke, und auch, wenn er sie wieder nicht herunterdrücken konnte, das Schloss unverändert blockierend, spürte er, wie die Tür selbst nachgab. Der Riegel ließ sich nicht zurückziehen, aber der Weg ließ sich öffnen. Es gab wohl nichts mehr, um den Riegel festzuhalten. Eine simple, aber clevere Lösung. „So gefällt mir das“, nickte der Dargin, während er den verborgenen Raum betrat, und wartete darauf, dass Taiji mit hereintrat, um die Tür hinter ihm zu schließen. Kurz durchsuchten seine Augen den Raum, fanden dann die kristallene Kugel, die an einer der Wände installiert war, und richtete seinen Ring ein weiteres Mal darauf. „Erwache“, sprach er ruhig, und Licht kehrte in die Kugel zurück, ließ die Illusion wieder aufflackern. Hier im Inneren des geheimen Archivs änderte sich wenig, doch von draußen sollten wieder die undurchdringliche Atmosphäre und die türlose Wand erschienen sein.

Dafür, dass er zwischen den Wänden versteckt war, war der Raum erstaunlich groß. Er war nicht breit; es waren keine vier Meter von einem Ende des kreisrunden Raumes zum Anderen, aber dafür war es hoch. Wie ein Turm erstreckte sich die runde Kammer in die Höhe, vermutlich bis direkt unter das Dach der Bibliothek. Abseits der einen Tür, die hier als Eingang diente, waren die Wände ausschließlich mit Bücherregalen besetzt, ein großes Heptagon, das vom Boden bis zur enorm hohen Decke reichte. „Wir haben ganz offensichtlich etwas gefunden“, stellte Charon fest und lehnte die Hand an eine der rollenden Leitern, die bereit standen, um an die höher gelegenen Bücher zu kommen. „Ich bin sehr gespannt, was für Werke wir hier finden können... hm?“
Leicht verwundert blickte Charon auf, als er Wind im Inneren dieses verschlossenen Raumes spürte. Fenster oder Ähnliches gab es hier keine, dennoch tauchte nicht nur ein laues Lüftchen auf, sondern nahm an Tempo und Kraft zu, während es im Kreis durch den Raum wehte. Einzelne Seiten aufwirbelnd, die auf dem Boden lagen oder lose zwischen Büchern steckten, komprimierte und formte sich der Wind zu einem kleinen Wirbel der, bestehend aus Blättern und Wind-Wirbeln, einen länglichen Körper mit Flügeln und einer Art Kopf ausbildete. Ein kleines, geflügeltes Buchwesen, das vor den beiden Magiern in der Luft schwebte. Die Augen des Dargin weiteten sich, als er realisierte, was sie da vor sich hatten; etwas Ähnliches hatte er schon einmal in der Zeitung gesehen, nachdem ein einzelnes Exemplar dieser kaum bekannten, gar mystischen Spezies es in einen artenschützenden Zoo aufgenommen worden war. „Ein Bücherwyrm...!“ Die Augen des Wesens glühten rot, während es auf sie herabblickte, und nach ein paar kurzen Momenten begann der Klang des Windes sich in Frequenz zu ändern, erzitterte, bis sich aus dem ruhigen Ton Worte herauskristallisierten.

“Identifiziert
Euch.“



@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySo 23 Jun 2024 - 13:11

18 | @Charon

Eine Augenbraue Taijis zuckte unangenehm. Es kam nicht so weit, dass eine Stirnader des Elben anschwoll um seinem Unmut weiteren Ausdruck zu verleihen. Trotzdem verengten sich die ohnehin schon schmalen Augen Taijis noch ein Stück weiter, während sein Mund sich zu einer missmutigen, nach unten gerichteten Sichel verzog. Zweifelte dieser unsägliche Cretin grade an seiner, Taiji Xians, Brillianz? Er war ja wohl ganz klar der hellste Stern am Firmament der Intellektuellen und Forscher! Eine wahre Sonne, übersprühend an ausgezeichneten Ideen und durch seine pure Anwesenheit das mentale Niveau der Umgebung steigernd!
"Natürlich. Sagt mir nicht, dass Euch die Dachfenster nicht aufgefallen sind."
Konnte man sich sicher sein, dass der werte Herr Dargin sein Buch wirklich selbst geschrieben hatte? Es kam schließlich immer wieder vor, dass irgendein reicher Schnösel - und diesen Eindruck erweckte das Gegenüber nun einmal in aller Deutlichkeit - versuchte sich ein wenig Ansehen in der Welt jener zu erkaufen, die schlicht intelligenter waren. Nun, das ganze ließ sich sicher mit ein wenig Kreuzverhör klar stellen. Auch wenn dafür derzeit wohl leider kaum Zeit war. Nun, was nicht war, konnte ja noch werden. Außerdem verfügte Taiji - noch - nicht über das Wissen, um Charons Aussagen wirklich bestätigen zu können, sollte sich wider Erwarten herausstellen, dass der Mann doch Ahnung von der Materie hatte. So oder so würde Taiji sich etwas wie diesen Ring besorgen. Alleine dafür war es die Anstrengung wohl wert gewesen Charon mitzuschleppen.

"Hm", machte Taiji in einem Ausdruck perfekter Non-Kommunikation. Dieser Raum war fast schon atemberaubend. Es wäre gelogen zu sagen, dass es kein Traum von Taiji war selbst einmal irgendwann eine solche Bibliothek zu besitzen. Die schwindelerregenden Höhen hatten einfach etwas beeindruckendes, was die simplen Trottel, die die Bibliothek irgendwann sicher einmal betreten würden, hoffentlich sprachlos zurücklassen würde. Mit hinter den Rücken verschränkten Händen stiefelte Taiji gemütlich hinter Charon her. Es bestand schließlich kein Grund zur Eile. Noch war kein Alarm ertönt, keine Rufe schallten durch diese Hallen und die Illusion war wiederhergestellt. Man würde sicherlich nicht bemerken, dass sie sich Zutritt verschafft hatten. Es sei denn natürlich, dass jemand ganz zufällig just in diesem Moment etwas aus dieser Halle benötigte. Sollte das passieren würde es ganz klar Charon sein, der dafür die Verantwortung übernehmen durfte. Wind zupfte an Taijis Haaren, blies ihm eine Strähne vor die Augen. Ein Sicherheitssystem? Vorsichtig schnupperte der Elb, mit der Nase in der Luftströmung. Nein. Er roch nichts, was hier nicht sein sollte. Altes Papier, Holz, Buchleim. Alles übliche Gerüche für eine verlassene Bibliothek. Nicht einmal der Hauch anderer Wesenheiten, sah man einmal von dem Lavendergeruch seiner Begleitung ab.
Nur leicht weiteten sich die Augen des Elben als sich der Wesen vor den beiden Magiern zusammen setzte. Eine Kreatur aus Büchern? Ein Wyrm aus Büchern? Faszinierend. Davon hatte er noch nie gehört, geschweige denn eine Kreatur wie diese gesehen. Natürlich war sie für seine Forschungen relativ uninteressant, sah man einmal von der grundlegenden Zusammensetzung der Wesenheit ab. Immerhin bestand sie nicht aus Fleisch und Blut. Wobei Papier weiter verarbeitetes Holz war. Und ein Wyrm war einem Drachen nicht unähnlich. Kurz flackerte Gier in Taijis Augen auf, bevor sich der Ausdruck einstudierter Langeweile wieder darauf zeigte. Eine Hand deutete erst auf Charon, dann auf ihn selbst, bevor sie schon wieder hinter dem Rücken verschwand.
"Charon Dargin. Seines Zeichens Forscher in Sachen Leben. Taiji Xian, Forscher an den Geheimnissen der Alchemie."
Der Bücherwyrm schlängelte sich einmal um sich selbst. Die Flügel schlugen, nutzlos angesichts der Levitationsfähigkeit der Kreatur, auf und nieder. Die rot glühenden Augen wurden größer, als das Wesen sich streckte um näher an die beiden Magier heran zu kommen.
"Was
ist
euer
Begehr?"


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySa 13 Jul 2024 - 13:08

Es war interessant, dass dieser Teil der Bibliothek zusätzlich zu der Illusion und dem Schloss auch noch von einer Kreatur beschützt wurde. Man wollte wohl absolut nicht, dass jemand hier herumstöberte. Die Wahl des Beschützers war allerdings mehr als passend. Einem Bücherwyrm war Charon im echten Leben noch nicht begegnet, aber es war definitiv eine faszinierende Kreatur, die sich inmitten dieser herausragenden Bücherei wohl sehr heimisch fühlen musste. Auf eine fast schon mechanische Art fragte das Wesen, wer sie waren, und auf die Antwort hin fragte es, was sie wollten. „Wir suchen Bücher, um unsere Forschung voranzutreiben“, erklärte der Dargin ruhig und holte die Liste an Titeln hervor, die sie suchten. Ein sanfter Wind zog das Blatt aus seiner Hand und in den windigen Körper des Wyrm, der ein paar Momente brauchten, ehe seine rot glühenden Augen aufblitzte.

„Zugriff
limitiert.
Namen
unbekannt.
Kein
Zugriff.“

Namen unbekannt? Also wusste er wohl, dass Charon und Taiji nicht zu den Leuten gehörten, die sich hier einfach so umsehen durften, hm? Bis jetzt zeigte der Bücherwyrm aber keine Absicht, sie einfach aus diesem Raum zu werfen. Stattdessen bot er ihnen eine alternative Lösung an:

„Zeigt
Bücherei
Ausweis.“

Hm... also konnte man hier auch rankommen, ohne dass er den eigenen Namen kennen musste, solange man eine Karte hatte, die den Zugriff nachwies? Das war vermutlich für neues Personal oder besondere Gäste gedacht. An so eine Karte heranzukommen dürfte allerdings nicht allzu einfach sein, also lächelte Charon einfach und trat vor. „Natürlich. Hier, bitte.“ Er hob seine rechte Hand, hielt sie dem Wesen hin. Darin war... nichts. Kein Ausweis und nichts anderes. Es kam allerdings etwas heraus. Ein dunkler Nebel waberte aus seinen Fingern heraus, legte sich in einer großen Kugel um den Körper des Bücherwyrms, wo die dunkle Energie plötzlich damit begann, sich zu purer, fester Finsternis zu verbinden. Innerhalb von Sekunden würde eine düstere, schwarz-violette Kugel das kleine Wesen verschlingen und wegsperren, doch der Wyrm bekam mit, was geschah. Plötzlich erlöschten die roten Augen, und der Wind löste sich auf, wirbelte durch den gesamten Raum. Ein paar Blätter wurden mitgerissen, andere fielen herab, manche wurden sogar in Charons dunkler Fessel eingeschlossen. Dann erwartete ein Moment der Ruhe die beiden Magier, ehe der Wind wieder aufwehte. Die übrigen Blätter sammelnd, entstand ein neuer Wirbel nahe einer der Wände des Bücherturmes, wo sich der Körper des Bücherwyrms wieder aufbaute und ein paar weitere Blätter, die zwischen den Büchern steckten, hervorzog, um sich vollständig wiederherzustellen. Böse funkelten seine Augen, während er seine Flügel weiter streckte.

„Unerlaubte
Eindringlinge!
Angriff!
Abwehr!“

Das bis eben noch so ruhige Wesen wirkte plötzlich ganz schön aufgeregt, und der Wind im Turm zeigte eine ähnliche Tendenz. Was eben noch sanft und kontrolliert war, wirbelte nun wie ein Tornado im engen Kreis des Turmes herum, die beiden Magier umschlossen von einer wilden Wand aus schneidend scharfen Winden. Gerade, klare Schnitte wurden in Charons hochwertige Kleidung gerissen, was ihn frustriert die Zähne zusammenbeißen ließ, und selbst an seiner Wange und seinen Armen zeigten sich erste, blutige Schnitte. Die hier waren noch oberflächlich, aber wie lange würde das so bleiben?
Interessant war, dass der Wind tatsächlich nur die beiden Magier zu betreffen schien. Von den Büchern an den Wänden wackelte nicht einmal eines, und der Dargin konnte erkennen, dass noch ein paar weitere Blätter zwischen die Bände gesteckt worden waren – vermutlich noch etwas Reserve für den Körper des Wyrms. Und selbst an denen zehrte der Wind kein Stück weit. Offensichtlich hatte dieses Wesen eine wirklich gute Kontrolle über diesen so wild wirkenden Sturm...

@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySo 14 Jul 2024 - 21:57

19 | @Charon | Mana: 70/100

Überrascht hoben sich Taijis Augenbrauen an, als Charon auf die Nachfrage nach dem Büchereiausweis die Hand vorstreckte. Hatte er einen Ausweis? Das konnte doch eigentlich kaum sein. Sowohl er als auch Taiji hatten ja scheinbar kaum Erinnerungen an diese Bibliothek, geschweige denn daran jemals hier gewesen zu sein. Auf der anderen Seite gab es in einer Welt wie der ihren viele Methoden um einen Ausweis auf magische Art und Weise spontan zu fälschen. Bestimmt bewies Charon hier seine magischen Fertigkeiten und seine Fähigkeit zur spontanen Improvisation um das Leben der beiden Magier deutlich leichter zu machen.
Der Gesichtsausdruck Taijis wurde geschwind säuerlich wie Joghurt in der Sonne als Charon seinen Zauber wirkte. Ein leiser Seufzer entfuhr dem Elben. Nun, das Wesen festzusetzen war sicherlich auch eine akzeptable Idee. So oder so brauchten sie es bei gesundem Verstand, im Angesicht der schieren Masse an Büchern, die sich hier befand. Es würde Stunden dauern sie selbst zu sichten. Zeit, die Charon und er vielleicht nicht hatten. Auf das Seufzen folgte ein verärgertes Zischen als der Wind um die beiden Magier herum ausbrach. Im Gegensatz zu dem deutlich widerstandsfähigeren Charon, schmerzten die Schnitte bei Taiji deutlich mehr. Die Wunden waren tiefer, wenn auch sicherlich nicht so tief wie sie vielleicht hätten sein können. Ein Ärmel der Gewandung des Elben löste sich ab als der Wind ihn kreisrund zerschnitt.
"Wir hätten doch Ausweise beschaffen können...", maulte Taiji in den Wind hinein, unterbrochen von kleinen, leisen, schmerzerfüllten Zischlauten. Fast wie einer Schlange.

Den Ansturm schien der Bücherwyrm nicht so ohne Weiteres unterbrechen zu wollen. Verständlich, fand Taiji. Er selbst wäre auch ausgesprochen verärgert gewesen, wenn man versucht hätte ihn in Magie einzusperren. Unter leichtem Knarzen, wie bei einem Baum, der sich im Wind bog, formten sich krallenbewehrte Schützer aus Holz um Taijis Unterarme. Charon machte bislang keine Anstalten sich zu bewegen, was er scheinbar auch nicht musste. Frustrierend. Taiji hingegen nahm eiligen Schrittes Reißaus. Ein beherzter Satz brachte ihn durch den tobenden Sturm hindurch, um mehrere Schnittwunden reicher. Das Glimmen im rechten Auge des Elben ließ nach, als ein Tropfen Blut seinen Weg von der Stirn hinein fand. Ekelhaft. Der Sturm teilte sich. Ein Teil blieb bei Charon, der andere wütete hinter dem flüchtenden Taiji her. Und der Wind war schneller. Ohne wirklich darauf zu achten riss Taiji ein paar Folianten aus dem Regal. Die Buchstaben des Titels verschwammen vor seinen Augen. Hastig stopfte er sich das erste Buch vorne unter die Kleidung. Wahllos schloss sich die hölzerne Krallenhand um ein weiteres, hielt es vor sich. Der Wind ebbte leicht ab. Nur einen Moment lang. Gleich darauf nahm er an Intensität wieder zu. Aber das Buch blieb unversehrt. Auch die Brust Taijis blieb vor weiteren Schnitten verschont. Das Buch wie einen Sonnenschutz nutzend, spähte Taiji zu dem Bücherwyrm hoch, der sich wie ein Gargoyle an seinen Bücherturm krallte.
"Er möchte die Bücher nicht beschädigen!", erscholl es durch den Raum. Damit ließ sich doch arbeiten. Alle Regale hier bestanden aus Holz, wenn man einmal von den Nägeln absah. Im Zweifel konnte er alles hier zerstören. Die Bücher würden einen Sturz von ganz oben aus diesen endlos wirkenden Regalen sicher nicht unbeschadet überstehen. Eine Krallenhand Taijis schloss sich um das nächste Regal, brach einen handlangen Splitter heraus. Es war jedes Mal schade Wissen zu verlieren. Aber er selbst war nun einmal endlos viel wichtiger.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMo 15 Jul 2024 - 0:34

„Ich bezweifle doch stark, dass sie uns Ausweise ausgestellt hätten, die uns für einen Bereich wie diesen autorisieren...“ Wenn Taiji das wirklich glaubte, dann war er naiver als er wirkte. Ansonsten wäre die Antwort der Mitarbeiterin wohl kaum gewesen Hört auf zu fragen, sondern eher so etwas wie Für hundertfünfzig Jewel im Monat stelle ich Ihnen gerne einen Büchereiausweis aus. Wobei Charon nicht ganz sicher war, ob er das Angebot angenommen oder sich lieber der Mühe hier ausgesetzt hätte, um das Geld zu sparen. 150 Jewel waren nicht viel, aber über die Monate summierte sich das sicherlich.
So oder so war jetzt ein schlechter Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, was man hätte anders machen können. Fakt war, dass der Bücherwyrm sauer auf die beiden war und sie das nachträglich nicht einfach so ändern konnten. Jetzt war es also Zeit, gemeinsam eine Lösung zu finden. Charons rechtes Auge zuckte leicht, als er realisierte, dass die Winde dieses Wesens seine Kleidung zerschnitten. Offensichtlich hatte diese kleine Papiergestalt kein Gefühl für hochwertige Ware oder den respektvollen Umgang mit dem Besitztum Anderer. Nun, das Spiel konnte man auch zu dritt spielen.

„Offensichtlich“, bestätigte Charon, als Taiji meinte, dass der Wyrm die Bücher nicht beschädigen wollte. Das war eine Eigenheit, die die beiden Magier auf jeden Fall für sich nutzen mussten. Solche Bücherwyrmer waren extrem seltene Wesen, über die der Allgemeinheit nicht allzu viel bekannt war – zumindest bis auf die, die in der nahen Vergangenheit genau den richtigen Zoo besucht hatten. Insofern mussten sich die beiden Magier auf die Informationen verlassen, die sie hier als Inferenz gewinnen konnten. Und wer war für diese Art Herausforderung besser geeignet als zwei der selbsternannt schärfsten Verstände ihrer Zeit? Schnell zog Charon seinen rechten Ärmel so hoch es ging und dann, ohne weiter zu zögern, griff er geradewegs durch die schneidende Wind-Wand hindurch, auch wenn das bedeutete, dass seine Hand und sein Unterarm innerhalb von Sekunden an mehreren Stellen blutig geschnitten wurden. Das war ihm allerdings herzlich egal. Zielsicher ergriff er eines der Bücher an den Wänden; „Das Mysterium um den Stein der Weisen“, eine Schrift, die unmöglich nützlich sein konnte. An so etwas hatten bestenfalls übermütige Alchemisten ein Interesse. Als der Dargin seine Hand wieder zurückzog, löste sich der Sturm an der Stelle auf, umrundete seine Hand und das darin liegende Buch, ohne irgendwelchen Schaden zu hinterlassen. Die absolute Priorität dieses Wyrms schien es wirklich zu sein, keinen Schaden an den Büchern zuzulassen. Gleichzeitig hatte Charon nun ein Buch in der Hand, bei den es ihn herzlich wenig interessierte, was damit geschah. Wenn das mal kein Vorteil war.

In einer entschlossenen Bewegung holte Charon aus und warf das Buch geradewegs in Richtung des Wyrms. Wie zu erwarten erwischte er das Tier damit ziemlich überraschend. Schnell drehte sich sein Körper in der Luft, wandte sich dem Finsternismagier zu, ehe der Wind es sanft auffing. Einige Zentimeter vor dem Bücherwyrm kam Das Mysterium um den Stein der Weisen zum Stehen, schwebte sicher in der Luft... ehe es plötzlich vorwärts gestoßen wurde, geradewegs durch den Körper des Windwesens hindurch.
„Dark Tentacle!“
Aus einem Pentagramm, das sich vor Charon in der Luft gebildet hatte, war er hervorgeschossen: Ein Tentakel aus purer Finsternis, der in gerader Linie dem Buch gefolgt war. Während das Schriftstück den Blick darauf versperrte, war ihm der Tentakel gefolgt, und als das Buch durch den kleinen Wirbelwind gestoßen wurde, aus dem der Körper des Bücherwyrms bestand, löste dieser sich auf. Nur für ein paar kurze Momente, während sich der Wind an eine andere Stelle bewegte, aber es genügte. Schnell wickelte sich der Tentakel um einige der Blätter, die eben noch Teil des Körpers des Wesens gewesen waren, um diese zu sichern und zurück zu Charon zu ziehen. Schnell formte sich die Kreatur an anderer Stelle wieder, saugte weitere der vorbereiteten Blätter zwischen den Büchern heraus, um seinen Körper zu restaurieren, ehe es zielsicher den Tentakel mit mehreren Windklingen durchtrennte... aber es war zu spät. Die Papiere waren bereits in Charons Hand. „Es scheint nicht anzugreifen, wenn es keinen geformten Körper hat“, stellte der Dargin selbstzufrieden fest. Der Wind existierte so oder so, das wussten sie. Schließlich musste eben dieser Wind die Blätter erst hervorziehen, um diesen Körper zu formen. Aber die großen Wirbelstürme oder die schneidenden Winde nutzte es nur in dieser Form. „Das sollte heißen... entweder kann es diese Windstärke nur mit einem Körper nutzen, oder es braucht einen Körper, um die nötige Präzision zu haben, nicht die Bücher zu erwischen.“

@Taiji

Charons Zauber:


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMo 15 Jul 2024 - 23:36

20 | @Charon | Mana: 70/100

"Dann hättet Ihr doch noch einmal Euren Charme spielen lassen können"
, biss Taiji sofort zurück. Möglicherweise, eventuell, vielleicht war der Elb ein kleines Bisschen komplett verärgert, dass hier grade seine Garderobe in Fetzen ging. Immerhin handelte es sich dabei um eine Robe aus seiner Heimat! Derzeit mehr oder minder unersetzlich, wenn er nicht nach Lotus Village zurück kehren wollte. Und das wollte er ganz sicher nicht. Alleine die ganzen Fragen, die die ganzen Schwachköpfe dort an ihn haben würden. Danke nein. Dann war er wochenlang damit beschäftigt sich mit den Sorgen irgendwelcher Kleingeister abzugeben, die einfach keinen Blick für das große Ganze hatten. Und die Kleidung der Eintagsfliegen war einfach viel zu grob. Sie verfügten nicht über die Kunstfertigkeit eines Schneiders, der seit Jahrhunderten nichts anderes tat als diese Roben anzufertigen. Wahrscheinlich ernteten sie die Seide der Motten noch per Hand. Ekelhaft.
Ein weiterer Schnitt formte sich auf Taijis Wange als der Wind noch einmal um den Elben tobte. Gut. Das Wesen wollte die Bücher nicht beschädigen. Es war fraglich, was ihnen das nutzte, sofern sie nicht grade irgendeine Art von Kleber dabei hatten um sich rasch eine Rüstung aus Folianten zu fertigen. Aber immerhin würde ein schützendes Buch weitere Verletzungen in seinem, Taiji Xians, perfektem Gesicht verhindern. Für alles weitere war danach immer noch Zeit.

Mit glimmenden, zusammengekniffenen Augen verfolgte Taiji den Angriff Charons. So ungerne er das zugab...das war clever gewesen. Den eigenen Zauber hinter dem Buch zu tarnen. Darauf war Taiji nicht gekommen. Was Charon natürlich niemals erfahren würde. Der winzige Moment des Beeindruckt-Seins schwand jedoch ebenso rasch wie er gekommen war. Zusammen mit einigen der losen Seiten des Wyrms kehrte der Tentakel zu Charon zurück. Schaden war angerichtet. Aber wohl nicht genug. Das Wesen formte sich erneut. Die bösartig funkelnden Augen des Wesens richteten sich mit rotem Schein auf Charon, der wohl grade schlicht als gefährlicher eingestuft wurde. Völlig zurecht. Eine weitere Sache, die Taiji jedoch weder wusste, noch sich eingestehen würde. Sofort setzten die schneidenden Winde wieder ein. Der zweite Ärmel Taijis verabschiedete sich gen Boden. Dicht gefolgt von einem Stück des unteren Teils der Robe. Die Schnitte drangen durch den Stoff hindurch wie ein Messer durch warme Butter. Und darunter durch die Haut des Elben. Es galt schnell zu handeln, bevor seine ganze Garderobe in Fetzen lag oder das Wesen - schlimmer! - seine Frisur zerstörte
"Haltet Eure Angriffe aufrecht! Ich kümmere mich um die Seiten!" Pfeifend riss der Wind die Worte von Taijis Lippen. Hoffentlich konnte Charon sie trotzdem hören. Dieser Wyrm formte sich nicht aus den Büchern heraus. Vermutlich war es ihm nicht möglich die nötigen Seiten aus den Büchern zu ziehen ohne diese zu beschädigen. Dafür standen ihm in den Regalen überall hier jedoch eine veritable Loseblattsammlung zur Verfügung. Kurzerhand schlossen sich Taijis Krallenfinger um das nächste Regalbrett und zogen den Elben nach oben. Wie eine besonders schlanke Spinne krabbelte Taiji die Regale entlang, zupfte hier und dort eine Seite aus einem Buch und stopfte sie sich unter die langsam aber sicher zerfallende Robe. Aber wenn Charon das Wesen regelmäßig unterbrach, würde ihm sicher nicht mehr viel Schlimmes passieren, dachte sich der Elb als sich ein weiterer Schnitt über seinen Rücken öffnete.


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyMi 7 Aug 2024 - 0:47

„Ich hatte nicht vor, meine Angriffe zu stoppen“, meinte Charon kühl, sein Fokus weiterhin auf dem Wyrm liegend. Sicherlich hatte es seinen Nutzen, einen zusätzlichen Kämpfer an seiner Seite zu haben, aber schlussendlich arbeitete sein Kopf nicht an einer Teamarbeit-orientierten Lösung. Stattdessen war sein Ziel einfach, einen Weg zu finden, das Wesen mit seinen eigenen Fähigkeiten in die Knie zu zwingen. Nicht zuletzt um dieser Kreatur heimzuzahlen, was sie seinen teuren Klamotten antat, aber in erster Linie weil er nicht der Typ dafür war, sich auf Andere zu verlassen. Das Gute war, dass es nicht wirklich einen Weg für den Bücherwyrm gab, seiner Strategie zu entkommen. Solange er die Priorität hatte, den Büchern nicht zu schaden, und Charon nicht davon abhalten konnte, ebenjene Bücher zu ergreifen, konnte der Dargin sie werfen, so oft er wollte. Ein weiteres Mal noch löste sich der windige Körper des Wyrm auf, wieder schnappte sich Charon ein paar Seiten, aber dann hatte das Tier wohl realisiert, dass es diese Art Kampf nicht lange würde aufrecht erhalten können. Beim nächsten Wurf löste es sich nicht wieder auf, stattdessen zuckte der Körper beiseite, wich aus, während das Buch selbst von einer sanften Brise aufgefangen und unbeschadet in ein Regal zurückgeschoben wurde.
„Es ist also durchaus in der Lage, sich an eine Strategie zu gewöhnen und sein Verhalten entsprechend anzupassen...“
Eine gewisse Intelligenz besaß die wirbelnde Bestie wohl. Es kam Charon auch vor, als würde sich sein Körper schneller bewegen als zuvor; im Gegenzug dazu fühlte sich der schneidende Sturm etwas weniger intensiv an, als er noch einmal seine Hand hindurch schob und ein weiteres Buch packte. Wie auch ein Mensch musste die Bestie wohl darauf achten, wie sie ihre Ressourcen verteilte. Wenn der Fokus das Ausweichen und das Auffangen von Büchern war, dann musste sie wohl die Fähigkeiten, die sich weiter von ihrem Körper entfernten, ein wenig vernachlässigen.

Kurz huschte Charons Blick hinauf, wo Taiji zwischen den Regalen umher kletterte. Effizient sah das nicht unbedingt aus, aber immerhin schien der Bücherwyrm ihn da oben nicht in den Fokus nehmen zu wollen. Das lag vermutlich daran, dass er nicht dauernd mit den Folianten herum warf, die das Tier zu beschützen hatte. Solange der Wyrm diesen Folianten aber einfach auswich, konnte der Dargin ihn nur ablenken, den Kampf aber nicht entwickeln. So kam er an die übrigen Seiten nicht heran, sondern gab der Kreatur stattdessen einfach nur eine Gelegenheit zu kontern. Charon biss die Zähne zusammen als eine weitere Windklinge sein Oberteil zerteilte und einen oberflächlichen Schnitt an seinem Hals hinterließ – da, wo es wirklich gefährlich war. Der Beschützer dieses Turmes meinte es wohl so langsam ziemlich ernst. Wenn das Weißhaar sich nicht langsam etwas Neues überlegte, würde dieser Kampf selbst ihm ein gewisses Risiko bieten.
„Dark Tentacle.“
Mit einem höhnischen Lächeln im Gesicht folgten seine Augen dem ausgewichenen Bücherwyrm, während ein dunkler Tentakel das Buch packte, von dem das Tier eben fast getroffen worden wäre. Er zog seinen Arm beiseite, und der Tentakel folgte, riss das Buch herum wie eine Peitsche, um es geradewegs mit dem Körper des Wyrm kollidieren zu lassen. Wieder löste sich der Windkörper auf, das Buch wurde losgelassen und der Tentakel schnappte sich die Buchseiten, die er bekommen konnte. „Noch kann ich dich überraschen, hm?“ Es dauerte nur Augenblicke, bis schneidende Winde den Tentakel zerteilten, aber es war zu spät. Der Wyrm hatte seinen Verlust erlitten. Wütend ließ er seine Papierflügel flattern, starrte Charon aus glühenden Augen an. Die Wand aus wirbelndem Wind, die die Magier von den Büchern fernzuhalten und Taiji von den Regalen zu reißen drohte, löste sich auf während die Energie hinab lief zu dem Hauptkörper. Der Xian sollte jetzt aber freie Hand haben, während Charon es mit einer größeren Version des Wyrm zu tun hatte, umgeben von wirbelnder Energie. Sein Grinsen wurde schiefer, während er eine Augenbraue hob. „Ich sehe schon... du machst auch langsam ernst, hm?“

Es war wahrscheinlich der stärkste Angriff, den das Wesen formulieren konnte, als es all seine anderen Fähigkeiten ignorierte und mit rasender Geschwindigkeit zwei massive Windklingen in den Körper des Dargin jagte. Anders als bei den oberflächlichen Wunden zuvor gruben sie sich tief in seinen Körper, und Blut spritzte auf den ihn umgebenden Boden während sich in seiner Brust gleich zwei lange, tiefe Schnitte öffneten...

@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptyDo 8 Aug 2024 - 15:34

21 | @Charon | Mana: 0/100

Normalerweise hätte sich Taiji sicherlich zu einem bissigen Kommentar hinreißen lassen. Oder er hätte auf die Antwort Charons zumindest die Augen verdreht. Aber normalerweise hing er auch nicht wie eine übergroße Spinne quer an einer gewaltigen Wand Bücherregale, während sich immer mehr Schnitte auf seinem Rücken öffneten. Normalerweise wurde er nicht magisch traktiert, während er arbeitete. Normalerweise war er es, der anderen Leuten mit Magie schadete. Es war ausgesprochen ungewohnt am anderen Ende der Behandlung zu stehen. Und ausgesprochen störend. Von schmerzhaft fing er besser gar nicht erst an. Nein, das hier war überhaupt nicht wie Aufträge ablaufen sollten. Die Feinde sollten sich vor ihm winden. Nicht jemand anderem die Stirn bieten. Wobei es natürlich ausgesprochen praktisch war, dass er nicht einmal so wirklich selbst eingreifen musste. Ein Blick nach hinten ergab, dass Herr Dargin und der Wyrm sich weiterhin die Stirn boten. Gut. Als Ablenkung taugte der Bleichschopf also zumindest, während sich Taiji hier um die Sachen kümmerte, die eigentlich zählten.
Eine mit Holz geschützte Hand fischte eine weitere lose Seite aus dem Regal. Die Windklingen zerissen die Unterarmschützer langsam aber sicher. Wieder raste fauchend eine kaum sichtbare Klinge an Taiji vorbei und schlug eine Kerbe in das Holz. Kein Wunder, dass das Wesen ihn, trotz seiner überdurchschnittlichen Widerstandskraft, verletzen konnte.

Ein hastiger Blick, die Augen mit einer Hand geschützt, wanderte die Regalseite herauf und wieder herab. Mit einhundertprozentiger Sicherheit ließ sich das nicht sagen, aber diese Seite an Regalen schien von den losen Seiten befreit. Exzellent. Der Elb zischte schmerzerfüllt, als eine Windklinge einen Schnitt an seinem Arm verursachte. Noch konnte er sich an der Wand halten, aber...die Frage war ob lange genug. Ein Blick aus sich langsam dimmenden Augen richtete sich auf den eigenen Arm. Er zitterte. Nicht wegen der Anstrengung. Ohne die Angriffe würde es ihm sicherlich gelingen hier so viel herum zu klettern, wie er wollte. Aber mit den Angriffen...sie kosteten Kraft. Zu viel Kraft. Ein Blick nach unten. Der Boden war ein gutes Stück entfernt. Taiji ließ sich fallen. Es knackte nichts als er schwer auf dem Boden aufkam und sich abrollte. Trotzdem lanzte der Schmerz durch seine Gliedmaßen, ausgehend von den Wunden.
Der Kampf zwischen Herrn Dargin und dem Wyrm schien sich zu intensivieren. Zumindest hatte es Charon grade geschafft dem Wesen ein paar mehr der Buchseiten zu entreißen, die dessen Körper ausmachten. Und dafür mit einem Schnitt bezahlt. Der war nahe am Hals. Eine gute Stelle, wenn man jemanden töten wollte. Der Wyrm schien langsam ärgerlicher zu werden.
Hastig und leicht gebückt, die gesammelten Seiten an sich drückend, flitzte Taiji hinüber auf die andere Seite. Ein Arm blieb schützend über den Kopf gehoben. Zu seiner Seite hin entbrannte der Kampf noch heftiger auf's Neue. Aber darum konnte er sich grade nicht kümmern. Zumal es ihm relativ egal war wie heftig Charon verletzt wurde. Hauptsache er überlebte, damit sie weiter an dem Projekt arbeiten konnten. Mehr war nicht nötig. Taiji reckte den Kopf in die Höhe. Auch auf dieser Regalseite steckten an verschiedenen Stellen die losen Seiten zwischen den Büchern. Aber er würde es nicht mehr schaffen dort überall hin zu klettern. Also...
Das Holz des Regals knackte leise, als sich ein fingerlanger Splitter daraus löste. Dann noch einer. Mit einem Mal ließen die peitschenden Winde nach. Eine gute Gelegenheit. Mit kleinen Gesten des freien Arms schickte Taiji die Splitter los. Fast alle fanden ihre Ziele und zerfetzten die hilflosen Buchseiten völlig. Einer wurde davon geweht, als der Kampf neben dem Elben weiter ging.
Taijis Kopf ruckte herum, als ein scharfer Geruch an seine feine Nase drang. Blut. Eine größere Menge. Charon stand, wie auch immer er das vollbrachte. Aber zwei gewaltige Schnittwunden zeigten sich auf seiner Brust. Das Blut hatte den Boden um den Mann gesprenkelt. Sicherlich konnte er eine Wunde wie diese nicht einfach so wegstecken? Was leider bedeutete, dass es vermutlich Taiji war, der als nächstes das Ziel des Wyrms werden würde. Nun, im Zweifel konnte er die Regale einstürzen lassen. Dann wäre der Wyrm erst einmal mit fallenden Büchern beschäftigt. Aber das ging nicht, solange Charon zusah. Also fiel dem besser was ein. Oder natürlich er verlor das Bewusstsein. Das ging auch.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
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Blut spritzte aus Charons Oberkörper heraus, als tiefe Schnitte in ihn gerissen wurde. Dieser Wyrm machte seinem Namen alle Ehre, wenn er sich ernsthaft auf ein Eins gegen Eins fokussierte. Ein brutales Monster mit unaufhaltsamen Angriffen, die selbst den großen Charon Dargin ernsthaft verletzen konnten. Er taumelte zurück, drohte nach hinten zu kippen. Taiji dachte wohl schon darüber nach, was er tun wollte, wenn sein Partner außer Gefecht war, hm? Aber egal, wie gut sein Plan war, das konnten sie sich nicht leisten. Die rechte Hand des Dargin festigte ihren Griff um die Blätter, die er bereits gestohlen hatte. Wenn er die wieder losließ, dann würde ihr Gegner eine Menge Kraft zurückgewinnen. Das konnte er dem Xian nicht antun. Es gab nur einen Weg!
„Konzentrier dich auf die übrigen Blätter!“ Mit einem kräftigen Stampfer zog Charon seinen Oberkörper wieder vor, sicherte sich trotz seinen Verletzungen einen festen Stand auf dem hölzernen Boden des Büchereiturms. Wie gut, dass Geräusche draußen gedämpft waren. Sie machten hier ganz schön Lärm, stellte er mit einem Grinsen fest. „Er hat nicht mehr viele übrig. Wir haben fast gewonnen, also lass dich nicht ablenken!“
Fünf Stück... Auch wenn der Körper des Wyrms größer war denn je, enthielt er nur fünf Buchsaiten. Das bedeutete, er hatte kein großes Arsenal mehr übrig, hatte realisiert, dass er sparsam damit umgehen musste. Er hatte seine Grenze erreicht. Das hier war ein Kampf der Ausdauer, und solche Kämpfe verlor der Dargin nicht!

Wieder bildete sich eine Windklinge, doch sie löste sich gleich wieder auf, als Charon ein Buch in ihre Richtung warf. Schnell schnappte er sich noch zwei weitere aus dem Regal, eines in jeder Hand, ehe er hinüber in Richtung der Bücherwyrms stürmte. Auch wenn sich das Wesen inzwischen auf Charons Kampfstil eingestimmt hatte, war es auf Nahkampf nicht gut vorbereitet. Ein zweiter Angriffsversuch wurde mit einem Schwung eines Buches gestoppt, und als der Wyrm beiseite stürmen wollte, blockte Charon seinen Weg mit dem anderen Buch. Auflösen war auch keine Option mehr, mit nur noch ein paar Blättern. Wenn sich Charon die holte, dann hatte das Tier praktisch verloren. Zögern half aber auch nicht. In dieser Ausweglosen Situation ließ der Dargin das Buch in seiner anderen Hand einfach los und griff direkt in den Windkörper hinein. Die Blätter, die er hielt, wurden zerschnitten – sie gehörten wohl nicht zu den Büchern, die beschützt werden mussten – und auch auf seiner Hand tauchten weitere Einschnitte auf, aber das hielt ihn nicht davon ab, drei weitere Seiten zu schnappen. Schnell ließ sich das Tier hinab sinken und zischte zur Seite, ehe ein weiterer, saugender Wind durch den Raum jagte, an den Blättern in Charons Fingern zerrte und an denen, die Taiji hielt... aber es kamen keine neuen Blätter dazu. Sah so aus, als hätte der Elb die letzten Papiere bereits in die Finger bekommen.
„Gute Arbeit. Das war es.“
Mit einem zufriedenen Lächeln blickte der Dargin hinab auf sein Opfer. Das kleine Windwesen hatte nur noch zwei Seiten übrig, die es als Flügel für einen kleineren Körper denn je nutzte. Ohne Papier fehlte ihm wohl auch die nötige Kraft. In dieser Form war es langsam genug, um die beiden Blattflügel zwischen Daumen und Zeigefinger zu packen und einfach abzuziehen. Die roten Augen erlöschten, der Wind verwirbelte sich, und nachdem er ein paar weitere Sekunden lang an den gefangenen Seiten gezogen hatte, wurde es still im Raum. Ein Sieg auf ganzer Linie.

„Hehe... das sieht doch gut aus... Naja, fast.“ Auf die großen Wunden in seiner Brust herabblickend musste Charon seufzen. „Er hat mein Outfit echt komplett zerfetzt. Hat wohl keine Ahnung, wie viel die Sachen kosten. Ich sollte Schadenersatz von der Bibliothek fordern...“ Aber gut, das konnte er später immer noch machen. Jetzt hielt er erst einmal Taiji das Papier hin, das er gefangen hatte. „Hier, nimm das. Und schau schon einmal nach den Büchern, die wir suchen“, meinte er, ehe er damit begann, sich sein Oberteil über den Kopf zu ziehen. „Ich muss mich noch kurz um etwas Dringendes kümmern...“

@Taiji


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BeitragThema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus"
Staatsbibliothek "Liber Quintus" EmptySo 25 Aug 2024 - 21:21

22 | @Charon | Mana: 20/100

Der Wind zog an den Buchseiten in Taijis Händen. Spitze Finger bohrten sich in das Papier. Der Wyrm würde die Seiten nicht zurückbekommen. Und wenn Taiji sie zerreissen musste. Es war wirklich eine Schande, dass die Prozesse, die die Eintagsfliegen benutzten um aus Holz Papier zu machen verhinderten, dass er den Stoff einfach einatmen konnte. An sich mochte der Elb ja Bücher. Sie meckerten nicht und störten ihn, im Gegensatz zu sogenannten "Experten" nicht bei seinen Forschungen. Aber grade hatte er nicht übel Lust die kompletten Regale mitsamt Inhalt zu zerstören. Aber, leider, brauchten der werte Herr Dargin und er wahrscheinlich noch ein paar Werke aus eben diesen Regalen. Wirklich schade, aber er, Taiji Xian, war niemand der sich von Emotionen zu Kurzschlusshandlungen hinreißen ließ.
Charon streckte die Finger in Richtung des inzwischen jämmerlich kleinen Wyrms aus und rupfte auch die letzten zwei Seiten ab. Die Geste hatte etwas davon einem Schmetterling die Flügel abzureißen. Beide Wesen leisteten eine gleichartige Menge an Gegenwehr, wobei der Bücherwyrm wenigstens nicht schrie.
Aus vielerlei Wunden blutend richtete sich Taiji schließlich wieder vollständig auf. Es raschelte leise, ungewöhnlich bemerkbar in der nach dem Sturm eingekehrten Stille im Raum, als der Elb sich die Seiten in seinen Händen besah. Inhaltsverzeichnisse. Anfänge von wissenschaftlichen Artikeln. Gedichte. Eine seltsame Sammlung war das, aus der der Wyrm seinen Körper zusammen gesetzt hatte.
"Fühlt Euch frei auch für meine Kleidung Ersatz zu verlangen."

Ausnahmsweise einmal völlig ohne Widerworte oder sarkastischen Kommentar nahm Taiji die Seite entgegen. Nummern und Bezeichnungen. Eine Inventarliste der Regale, vielleicht? Kein Wunder, dass der Wyrm diese Seiten bis zuletzt geschützt hatte. Ohne so etwas fand man sich hier wohl kaum zurecht. Mit einer schüttelnden Bewegung warf Taiji den ohnehin schon nur noch in Fetzen hängenden Ärmel ab. Auf dem Arm darunter zeigten sich Myriaden kleinerer und größerer Schnitte. Das würde alles einen Heiler brauchen. Eher später denn früher. Für's erste würden seine eigenen Mittel reichen.
"Sicher, bis Ihr damit fertig seid Euch zu entblößen, habe ich die gesuchten Büchern gefunden."
Es ratschte gleich noch einmal, als Taiji mit dem einen Fuß auf einen Fetzen seiner Robe stieg und diesen abriss. Er hätte sonst beim Gehen gestört. Mal sehen. Wenn er das System richtig verstand, waren die Bücher nach Themen geordnet. Die Abkürzungen bereiteten ihm ein wenig Kopfschmerzen oder das lag an den Schnittwunden. Vermutlich waren sie nicht dazu gedacht von einem Fremden in der Bibliothek verstanden zu werden. Aber die Zahlen stimmten mit jenen auf den Plaketten der Regale überein. Hieß, dass er das nur richtig kombinieren musste. Frng stand vermutlich für Forschung. Vit stand vielleicht für Vitae? Lebensforschung? Oder natürlich es handelte sich um die Lebensläufe irgendwelcher Forscher der Eintagsfliegen. Taiji schnaufte amüsiert. So kurz wie sie lebten konnte das ja kaum mehr als ein paar Seiten sein. Oh. Alch war ebenfalls Teil der Liste. Also gab es hier wohl auch Bücher über die Alchemie. Interessant. Überaus interessant. Dem sich entkleidenden Charon den Rücken kehrend begann der Elb damit die Regalreihen abzuschreiten. Der Mann war für ihn nun einmal von deutlich weniger Interesse als die Bücher.
Es dauerte entgegen Taijis Worten doch länger als was auch immer Charon da trieb, bevor der Elb sich wieder zum dem Menschen gesellte. "Die Bücher sind dort, dort und dort. Dieses dort drüben wäre ebenfalls von Interesse. Ebenso jenes mit den goldenen Verzierungen auf dem Buchrücken daneben. Ihr könnt sie doch sicherlich mit ein wenig Magie hier herunter befördern, mh?"


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