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Charon Desert Night
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| Thema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus" Di 10 Sep 2024 - 15:22 | |
| Der Gedanke, sich die Klamotten von der Bibliothek bezahlen zu lassen, hatte etwas Befriedigendes, das sah wohl auch Taiji so. Den beiden Magiern war aber vermutlich gleichermaßen bewusst, dass sie eher nicht darauf hinweisen sollten, dass sie sich in einem vor der Öffentlichkeit versperrten Bereich befunden hatten. Glücklicherweise hatte der Dargin Alternativen. Während er die primäre Aufgabe, das Finden der gesuchten Bücher, seinem Partner übertrug, befasst er sich selbst mit seinen Klamotten. “Deine Schöpfung, deine Zerstörung, dein Alles nehme ich an mich”, sprach Charon ruhig vor sich hin, eine kleine Formel, die das Mana eines Gottes in seinem Körper erweckte. “Deine Erneuerung dient meinen Zwecken, Vater der heiligen Familie, Shiva!”Mit einem selbstsicheren Grinsen betrachtete Charon den sanften, güldenen Glanz, der seinen Oberkörper für ein paar Momente überzog, ehe sich seine Arme in drei Paare spalteten, ihre Haut in einen sanften Blauton getränkt. Es waren die Arme einer Gottheit mit über tausend Namen, darunter kaum einer bekannt im so weltoffenen und doch so ungebildeten Fiore. Das hier war eine der Mächte, die der Dargin aus dem Tempel in Enca mitgenommen hatte, eine jener Gottheiten, die er über ihr Mana hatte identifizieren müssen, weil er ihr Original nicht kannte, nicht eine einzige Aufzeichnung zu ihr hier in seinem Heimatland gefunden hatte. Jetzt kannte er aber zumindest ein paar ihrer Namen, darunter den entscheidenden: Shiva. Während Shivas sechs Hände das zerfetzte Oberteil des Weißhaarigen ergriffen, erstreckte sich ihr Glanz auch darauf, und Nadel und Faden schienen aus dem Nichts in ihnen zu erscheinen, als der Dargin begann, mit rasend schnellen Bewegungen der Arme und Finger das Kleidungsstück wieder zu nähen. Es dauerte nur ein paar wenige Sekunden, bis es wieder zu alter Form gefunden hatte, die Risse wie verschwunden, die Accessoires in bestem Zustand, kein einziger loser Faden zu finden. Selbst das Blut schien aus dem weißen Stoff herausgewaschen zu sein, als wäre der Kampf in diesem Raum nie geschehen. Ein Blick auf Charon bewies natürlich weiterhin das Gegenteil; seine Wunden waren kaum zu übersehen und er musste zögern, ehe er sich seufzend entschied, sein Top wieder anzuziehen. “Ach je… ich will es eigentlich nicht wieder in Kontakt mit Blut kommen lassen, aber ich fürchte, wenn ich ohne Oberteil hier herausgehe bleiben wir nicht unbemerkt.”Damit war erst einmal das größte Problem gelöst und auch den Bücherwyrm waren die beiden losgeworden. Jetzt mussten sie nur noch die Bücher einsammeln, die der Xian zum Glück bereits gefunden hatte. “Aber natürlich”, nickte Charon, bestätigte seine Nachfrage, vier seiner Hände hebend. Vor ihnen bildeten sich finstere Pentagramme in der Luft. “Wir haben sie gleich, einen Moment.” Wie zuvor bildeten sich aus den Symbolen heraus Tentakel aus purer Finsternis, vier gleichzeitig dieses Mal, die sich teils bis zur Spitze des Turmes erstreckten und die Bücher herauszog, auf die Taiji hingewiesen hatte. Es dauerte nicht lange bis sie alles bekommen hatten, was sie wollten, und die Wälzer herab reichten, um sie sanft in die sechs Hände des Dargin zu legen. “Und damit hat unsere Suche wohl ihr Ende erreicht”, schmunzelte Charon, mehr als zufrieden während er hinabsah auf die Wissenssammlungen in seinen Händen. Daran, dass er ziemlich schwer verletzt war, schien er sich gar nicht zu stören. “Wundervolle Arbeit, Herr Xian. Damit können Sie den Auftrag gerne als abgeschlossen betrachten.”@Taiji Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten...Welches Potenzial liegt dann in mir? | |
| | | Taiji
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| Thema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus" Mi 11 Sep 2024 - 15:13 | |
| Eine Augenbraue Taijis wanderte nach oben, als Charon irgendwelchen Mumpitz von sich gab. Der Elb war kein Anhänger jener Art von Magiern, die irgendwelche Formeln für ihre Magie aufsagen mussten. Seiner Ansicht nach war die Fokussierung von Magie durch Worte etwas Lächerliches. Ein Krücke, die manche der Eintagsfliegen brauchten, weil es ihnen an magischer Affinität, Talent oder schlicht an Dekorum mangelte. Dazu kam, dass der Angriff wohl kaum noch überraschend kam, wenn man beim Wirken laut den Namen brüllte oder irgendeine Formel aufsagte. Aber, nun, selbst er, Taiji Xian, musste gestehen, dass diese Magie recht praktisch war. Leider geschah es selten, dass seine Roben einen Kampf unbeschadet überstanden. Natürlich hätte er eine Rüstung tragen können, aber diese waren erstens ausgesprochen unpraktisch, laut und unansehnlich und zweitens war seine Haut kaum weniger widerstandsfähig als eine Plattenrüstung. Nur ein weiteres Zeichen für seine Überlegenheit über die Eintagsfliegen. Über die Fähigkeit seine eigene Kleidung zu reparieren verfügte der Elb jedoch leider nicht. Was grade derzeit überaus praktisch wäre, da seine Kleidung ihm in Fetzen vom Körper hing. Stumm beobachte Taiji sein nunmehr wieder vollständig bekleidetes Gegenüber dabei, wie Charon die Bücher sicherte. Eine steile Falte bildete sich auf der Stirn des Elben. Natürlich hatte Charon damit Recht, dass unbekleidet hier herauszugehen Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Aufmerksamkeit, die sie nicht gebrauchen konnten, da sie beide nun einmal ein paar Bücher auf unbestimmte Zeit und ohne zu fragen auszuleihen gedachten. "Wenn Ihr die Freundlichkeit besitzen würdet meine Kleidung ebenfalls zu flicken, damit uns unangenehme Fragerei beim Verlassen des Gebäudes erspart bleibt, wäre ich Euch sehr verbunden."Die unausgesprochene Frage erklang ausnahmsweise einmal ohne auch nur den Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Das lag nicht an einem plötzlich für Charon und dessen Fähigkeiten gefundenen Respekt Taijis. Ganz im Gegenteil hatte das Geblubber des Targin oder Dargin oder wie auch immer ihn auf Taijis internem Wertekompass ein paar Latten nach unten versetzt. Aber der Elb hatte nun einmal auch ein Werk über die Alchemie unter der Front seiner Robe versteckt und hatte wirklich sehr wenig Lust dafür jemanden ermorden zu müssen. Auch wenn er das im Zweifelsfall tun würde. Wobei sich die Flucht aus Odrosal heraus wohl sehr unangenehm gestalten würde. Noch einmal verfluchte Taiji innerlich jene hirnverbrannten Architekten, die auf Treppen verzichtet hatten, und stattdessen diese infernalischen Höllenmaschinen namens Aufzüge hatten installieren lassen. Das grenzte an Körperverletzung und er war nur allzu bereit Gleiches mit Gleichem zu vergelten. "Fabelhaft. Dann erwarte ich Ihre Nachricht, Herr Dargin, bezüglich des weiteren Vorgehens. Ein Brief an den Gildenturm wird genügen. Er wird mich erreichen.""Bark." | Bite | Magic The ocean can not be measured by the cup. | |
| | | Charon Desert Night
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| Thema: Re: Staatsbibliothek "Liber Quintus" Do 12 Sep 2024 - 19:41 | |
| Im Allgemeinen war Charons Blick auf Magie dem von Taiji nicht unähnlich. Stummes Wirken von Zaubern war eine ziemlich offensichtlich überlegene Art der Magiewirkung, und im Allgemeinen behielt er es auch dabei. Das Nutzen von göttlichem Mana war da leider eine andere Sache. Mit etwas Übung ging auch das, aber die ersten paar Male fühlte sich jeder dieser Zauber an, als müsse der Dargin die Kraft direkt aus den Händen des Gottes reißen, als würde er antreten gegen eine vermeintlich überlegene Macht, die sich gegen ihn zur Wehr setzte. Natürlich konnten sich selbst die Götter nicht dem finsteren Zug des Dargin erwehren. Ein paar entscheidende, dominierende Worte, und er hatte sich genommen, was er von ihnen wollte. Und wenn man das erst ein paar Mal gemacht hatte, dann ließ ihr Widerstand schnell nach. Charon Dargin war selbst den Göttern überlegen, und die Worte, die er gesprochen hatte, waren kein Zeichen von Schwäche – sie waren der Beweis seiner wahren Macht! Natürlich war auch der spezifische Zauber, den er gerade nutzte, göttlich – sowohl in seiner Natur, als auch in seiner Wirkung. Die Fähigkeit, die eigene Kleidung mit solcher Leichtigkeit wieder in ihren Idealzustand zu versetzen, war ein Segen für Charon und etwas, das er vermisst hatte, seit ihm Yuukis Zeitmagie nicht mehr zur Verfügung stand. Und so, wie es aussah, war er nicht der Einzige in diesem Raum, der das zu schätzen wusste. „Das stimmt, es wäre wohl im Sinne unserer Unauffälligkeit“, nickte Charon und bot Taiji eine seiner sechs Hände an, um dessen Kleidung entgegen zu nehmen. „Da wir als Team unterwegs sind, mache ich es günstig. Eintausend Jewel werden dieses Mal genügen.“ Hoffentlich erwartete der Xian nicht, dass Charon seine Klamotten kostenfrei richtete? Ja, Charon sprach immer davon, dass Geld zwischen Gildenmitgliedern nichts zu suchen hatte, aber er und Taiji waren keine Kameraden. Charon gehörte zu Crimson Sphynx, Taiji zu Midas Hands. Dem Schwarzhaar die Kleidung zu flicken war kein notwendiges Übel für die gemeinsame Quest; Charon hatte die Bücher, im Notfall konnte er einfach gehen, und mit all den Illusionen hier würden sie wahrscheinlich auch mit einem Oben-Ohne-Elben davonkommen. Und da es keine Notwendigkeit für die Quest war, gab es für Charon keinen Grund, seine magischen Dienste kostenfrei anzubieten. Schließlich war er ein Gildenmagier; Leute hatten dafür bezahlen, wenn sie von seiner Magie profitieren wollten. So hübsch, dass er da als Ausnahme durchging, war der Xian auch wieder nicht... @Taiji~ Ende ~ Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten...Welches Potenzial liegt dann in mir? | |
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