Ortsname: Hauptstraße von Magnolia Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die Hauptstraße Magnolias zieht sich in einer geraden Linie durch die ganze Stadt und stellt somit die wichtigste Verbindungsstrecke innerhalb Magnolias dar. So trifft sie unterwegs auf die Canal Street und auch die Kardia Kathedrale. Im Norden endet die Straße ganz in der Nähe des Fairy Tail Gildenhauses und im Süden verlässt sie die Stadt in Richtung Hargeon Town. Jegliche Paraden und Feierlichkeiten werden hier auf der breiten Straße abgehalten.
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Graham Low-Budget Traveller
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Kai und Graham # 5 | 10
Freilich war der Falcon ein ehrenwerter Mann, so egoistisch das Handeln schlussendlich auch gewesen war. Hätte er sich jedoch einzig allein für sich selbst und seinen Job interessiert, dann hätte er Graham verpfiffen und mit jemand anderem weitergearbeitet, doch er hatte mit dieser Aktion schließlich dafür gesorgt, dass beide Magier ihren Job behielten. Sicherlich steckte also eine ganze Portion Egoismus dahinter, aber auch ehrenwertes Handeln, indem er etwas moralisch Falsches für den doch eigentlich unbekannten Aker getan hatte. Graham war klug genug, diese Situation eben auch als solche zu analysieren. „Bist du, ja“, bestätigte er also nochmals, auch wenn sich Kai bereits bedankt hatte. Gemeinsam würden sie den Job schon wuppen, die Bezahlung kassieren und sich dann wieder aus dem Staub machen, bevor man ihnen doch noch auf die Schliche kam. Was dem Vagabunden jedoch eine deutliche Überraschung im Gesicht beherrschte, war die offene Frage des Avianmannes hinsichtlich dieser Magieausbrüche. „Nein. Eine Seltenheit“, entgegnete Graham und lächelte. Er log nicht, denn es passierte wirklich selten, aber es passierte immer genau dann, wenn es äußerst ungünstig war.
Mehr schlecht als recht fuhren die beiden Aushilfslieferanten durch die Straßen von Magnolia Town. Der Falcon durfte als erster fahren, während sich Graham um die Auslieferung der Pakete kümmerte, doch zum ersten Stopp mussten sie erst einmal kommen. Obwohl dieser nicht weit von der Poststelle entfernt war, dauerte es doch ein wenig, bis die Magier ankamen. Die Bedienung der M-Kutsche war gar nicht so einfach und der Aker war leider auch nicht der beste Navigator hinsichtlich seiner Anweisungen. Es war ein richtiger Akt, doch irgendwie hatten sie es geschafft, wenngleich keiner der Beiden auch nur irgendwie gelassen wirkte. Es war ein echter Höllenritt und sollte auch für die restlichen Auslieferungen mitnichten besser werden, doch gemeinsam standen sie das schon durch. Nach all den Treppen hatte Graham es geschafft, das Paket auszuliefern und dann musste er all die Treppen wieder herunter eilen, um die Kutsche zu erreichen. Dort proklamierte er sogleich schweratmend, wie viele Treppen das doch gewesen waren! Pakete ausliefern war echt kein spaßiger Job, doch beide Magier brauchten eben die Kohle.
Dann fuhren sie weiter, um den nächsten Stopp zu erreichen. Die Strecke wurde immer bescheidener und Kai schimpfte sogar lautstark, doch Graham ließ ihn machen, denn er konnte diese Frustration deutlich nachvollziehen. „Einverstanden. Mach ich“, bestätigte er dem Avianen, ab dem nächsten Halt zu fahren und navigierte ihn derweilen zum nächsten Stopp. Auch das lief wieder mehr schlecht als recht, doch glücklicherweise kamen sie auch dort lebend an. Es wäre echt ein Wunder, wenn die beiden Männer am Ende des Tages sich nicht in irgendeiner Spelunke volllaufen ließen, um den Tag zu verarbeiten. Angekommen war es nun an Kai auszusteigen und das Paket auszuliefern, doch Probleme ließen nicht lang auf sich warten. Beschädigte Ware? Nicht schon wieder. Aber glücklicherweise war es dieses Mal nicht seine Schuld. „Ein guter Plan“, stimmte Graham zu und grinste. Sie konnten es sich nicht erlauben, noch einmal Ärger wegen eines zerstörten Paketes zu bekommen und so gewannen sie ausreichend Zeit. Das mit dem Wein war aber auch eine ärgerliche Angelegenheit.
Der Vagabund hielt inne und dachte über das Paket nach. Sie konnten es schlecht öffnen und umpacken, denn das war verboten. Beschädigte Ware ausliefern hatte aber auch einen bitteren Beigeschmack. Egal wie man es drehte und wendete und egal wer schlussendlich haftete, sie als Lieferanten waren doch völlig am Arsch. „Oder“, begann Graham und kratzte sich am Hinterkopf. „Das Paket verschwindet?“
Oh, wem auch immer sei Dank! Wobei die Seltenheit auch mal in eine andere Richtung einschlagen könnte, aber daran wollte Kai nicht denken. “Das ist gut.” Vielleicht lag der magische Ausbruch an übermäßigem Stress oder so. Irgendwie hatte er automatisch das “Nein” im Ohr. Graham schien kein großer Redner zu sein, aber das war voll okay. Ruhige Menschen waren umgänglicher und entspannter. Und bisher kamen die beiden ja miteinander zurecht, es gab nichts zu meckern, vermutlich aus verschwiegenen Gründen. Auch der Falcon wollte nicht unbedingt etwas über sich selbst erzählen. Der Auftrag war alles, was zählte. Beim zweiten Stopp herrschten zunächst Stillstand und Ratlosigkeit. "Hmm…" Mittlerweile war sich Kai ziemlich unsicher über die erste Idee, die er unüberlegt preisgab. So viel zu ehrenwert. Sollte er jemals einen festen Wohnsitz haben und sich Dinge bestellen, die so fragwürdig verpackt bei ihm ankamen, würde er definitiv dem Lieferanten die Schuld geben. Welche anständige Firma gab denn bitte solche Pakete heraus? Obwohl er schon einige Male auf der Straße beobachten konnte, wie die Lieferanten mit der Ware umgingen; teilweise wurde sie als Fuß- oder Handball missbraucht, die Aufkleber mit dem Hinweis Vorsicht zerbrechlich wurden gar nicht erst wahrgenommen, bewusst ignoriert oder völlig gleichgültig behandelt. “Meinst du wirklich?” Aus dem Aker wurde der Blonde nicht schlau, er beantwortete Fragen nur spärlich und gab selbst keinen Input, nahm das allgemeine Tun einfach so hin. Aber das war weiterhin okay. Doch dann schien er noch einmal zu überlegen und äußerte genau diesen Gedanken, den er bisher nicht aussprach - das Paket einfach verschwinden lassen. “Das wäre wohl das einfa-” Eine korpulente Frau stapfte aus dem Haus, auf dem Weg zu den Müllcontainern, mit jeweils einem Sack in der Hand und betrachtete neugierig die M-Kutsche in der Nähe, samt Pakete, Graham und dann Kai, der noch immer den versifften Karton hielt und nicht wusste, wohin damit. Als sie näher kam und ihre Äuglein auf das Paket richtete, zögerte er nicht länger, warf das Paket mit zerbrochener Ware in die Tonne und tat so, als wäre er ebenso ein Anwohner aus dieser Nachbarschaft. Der Dame gebührte der Dank für die spontane Entscheidung! Der Falcon grüßte sie flüchtig, lief gemächlich um die nächste Ecke und wartete, bis sie endlich weg war. Dann eilte er zum Aker zurück, der mit Sicherheit alles gespannt beobachtete, und lachte aufgeregt. “Woah, stell dir mal vor, sie hätte Fragen gestellt, ich hätte echt nicht gewusst, was ich sagen sollte!”, witzelte er und kontrollierte dann noch einmal die Verladung. “Ach, hier sind noch drei weitere für diese Adresse. Hoffentlich nicht unter anderem für die Frau von eben.” Das wäre wirklich ungünstig, nicht nur für die beiden reisenden Magier, sondern auch für das Lieferunternehmen, das momentan jede helfende Hand einstellte und nicht so auf die Qualifikationen achtete. Aber hey, weder Masomoto noch einer seiner Mitarbeiter erklärten ihnen das Verfahren in solch einer Situation, da musste man doch einfach irgendwas machen. “Du kannst es dir ja schon mal auf dem Fahrersitz bequem machen.” Graham war mit dem Fahren an der Reihe! Und dann spurtete Kai durch das Treppenhaus, kam irgendwann fix und fertig und außer Atem wieder bei seinem Kollegen an und ließ sich in den Sitz fallen. Er hob einen Daumen. “Die Frau war nicht dabei.”
Graham Low-Budget Traveller
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Kai und Graham # 6 | 10
Da standen die beiden Männer nun, die hier lediglich Geld für ihre Brötchen verdienen wollten und das mit harter, aber ehrlicher Arbeit. Und doch bescherte ihn genau diese Art der Arbeit kontinuierlich anhaltenden Ärger. Erst hatte Graham etwas kaputt gemacht und dafür hatten sie den Schichtleiter belogen, nun hatten sie ein weiteres kaputtes Paket und auch wenn sie daran definitiv keine Schuld hatten, so wälzte man jene sicherlich trotzdem auf sie ab. Die Lieferanten waren schlussendlich immer die Schuldigen, was aber eben auch daran lag, dass nicht jeder Lieferant gut arbeitete. Die Gesellschaft neigte dann schnell zur Pauschalisierung und damit waren alle Lieferanten gleichermaßen beschissen, folglich also auch Kai und Graham. Der erste Ansatz des Falcon war grundlegend nicht verkehrt, daher stimmte der Aker zunächst zu und gab dem Avianen damit den Eindruck, dass er kein wirklich eigensinniger Akteur war und wohl eher der Ja-und-Amen-Sager war. Tatsächlich war das eine große Schwäche des Crashmagiers, aber glücklicherweise bezog sich das eher auf einen Gefallen.
Doch dann überlegte der Aker noch einmal und hoffte, dass ihm noch ein nützlicher Einfall kam, mit welchem die beiden Männer arbeiten konnten. Er schlug vor, dass sie das Paket einfach verschwinden ließen, denn das würde erst eine ganze Weile später auffallen und dann konnte es den Männern egal sein, ob sie dafür beschuldigt wurden oder nicht. Sie hatten lediglich ausgeholfen, ihre Bezahlung entgegengenommen und waren verschwunden. Keine Gerichtsbarkeit. Das klang doch einer idealen Lösung für diese blöde Problem, denn beschädigt ausliefern oder mit zurücknehmen, um mit dem Paketdienstleister zu sprechen, würde entsprechende Konsequenzen mitbringen. Ein kaputtes Paket war keines, zwei waren eines zu viel. Graham sah erwartungsvoll zum Falcon, der gerade etwas dazu sagen wollte, als er abrupt stoppte. Die Aufmerksamkeit der beiden Lieferanten wurde auf eine korpulente Frau gezogen, die aus dem Haus kam und ihnen kurz das Gefühl gab, sie bei irgendetwas beobachtet oder gar erwischt zu haben. Für einen Augenblick rutschte dem Aker das Herz in die Hose, gleichwohl auch dem Falcon, doch dann verschwand sie zum Glück wieder.
In der Zwischenzeit hatte Kai einen Bewohner gemimt und das Paket entsorgt, was ziemlich gekonnt wirkte. Erleichtertes Aufatmen erfolgte, ehe sich Kai an seinen Kollegen wandte und herumwitzelte. Amüsiert lachte Graham auf und lehnte sich etwas zurück. „Wir wären so am Arsch gewesen“, entgegnete er knapp und ließ Kai dann erst einmal die übrigen Pakete ausliefern, die für diese Adresse gedacht waren. „Hoffentlich“, stimmte er Kai also grinsend zu als es abermals um die korpulente Frau ging und dann lieferte Kai auch schon aus, während Graham auf den Fahrerplatz rutschte. Er machte sich unterdessen mit der M-Kutsche vertraut, denn nun war er ja mit dem Fahren an der Reihe. Ob er das so gut hinbekam wie der Falcon? Es wäre wünschenswert, denn Graham war ein notorischer Pechvogel und die Chancen, dass er das Gefährt in einen Baum raste, standen leider nicht gerade schlecht. Als er das erschöpfte Atmen seines Kollegen vernahm, widmete er sich erst einmal diesem. „Gar nicht so leicht, hm?“, fragte Graham grinsend. Treppen und Pakete, keine gute Kombination.
„Na ein Glück“, entgegnete er als Kai berichtete, dass für die Frau zum Glück keines der Pakete gedacht war. Graham aktivierte die M-Kutsche, atmete einmal tief durch und fuhr dann langsam an. Sehr langsam. Verdammt langsam. Im Grunde bewegte sich die Kutsche kaum vorwärts. „Läuft doch spitze", scherzte er und versuchte herauszufinden, was er nun tun musste. Dann gab er versehentlich zu viel Stoff und die Kutsche donnerte nach vorn. „IIIIEEEEK!“
‘Wir wären so am Arsch gewesen'. Der Blonde prustete. Diesen Satz aus Grahams Mund zu hören, war irgendwie witziger als die Situation selbst. Er schätzte den Kerl aufgrund der Zurückhaltung nicht unbedingt als jemanden ein, der gerne die Umgangssprache nutzte. Allerdings gab es kaum etwas einzuschätzen, weil er nur flüchtig die Stimmbänder beanspruchte. "Überhaupt nicht leicht!”, schnaufte Kai zustimmend und wischte über die feuchte Stirn. Wäre kein Zeitdruck, würde er die Sache deutlich gemächlicher angehen, Respekt an alle Lieferanten, die diesen Job jeden Tag ausübten. (was noch immer kein Freifahrtschein für Schluderei war) Vielleicht sollte die Logistik mal das Konzept überdenken, mit Magie und Lacrima könnte man bestimmt auch in diesem Bereich Erleichterung schaffen. Es existieren zweifelsohne genug kluge Köpfe, die sich da etwas Geeignetes ausdenken könnten. Als alles wieder bereit und der Dunkelhaarige drauf und dran war, das Steuerpult zu aktivieren, krallte sich Kai mit einer Hand in den Sitz und legte die Karte mit den angegebenen Standorten ausgebreitet auf seinen Schoß. Auch sein Kollege schien nicht sonderlich entspannt, kein Wunder! Ob er wohl Spaß daran empfinden würde? Für ihn selbst war die Fahrt einfach nur stressig, die musste er nicht noch einmal unbedingt erleben. Aber wenn der nächste Job genauso aussähe, tja, dann blieb ihm nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen und ihn anzunehmen. “Ähm, ja.”, kommentierte er schmunzelnd die sehr langsame Anfahrt, die auch nach einigen Metern noch nicht zunahm. Ehrlich gesagt, kümmerte ihn die gemütliche Geschwindigkeit nicht, war ihm diese viel lieber; allerdings mussten die beiden Magier heute noch bei den nächsten Spots ankommen. Dazwischen funken wollte er nicht, deshalb ließ er Graham die Zeit für das Studieren des Pultes, die er benötigte, während der Aviane auf den Verkehr achtete. Dass die Fahrer hinter ihnen ungeduldig hinterherriefen, war ihm dabei herzlich egal. Sicherheit ging vor! Dann ging plötzlich die Post ab und sein Herz rutschte in die Hose. Glücklicherweise fuhr erst mal niemand vor ihnen, da sie diejenigen waren, die alle anderen ausbremsten. Nach einigen Momenten und ohne großartig darüber nachzudenken, grätschte er von der Seite zwischen die Beine des Akers und hoffte, die Bremse zu erwischen - und trat daneben. Die M-Kutsche beschleunigte nur noch mehr, weshalb der Falcon einfach auf den Aus-Knopf schlug und das Gefährt abwürgte, das nach ein paar Metern zum Stillstand kam. “... Ich werde nie wieder mit dem Ding fahren”, gab er schockiert von sich und fasste sich ans rasende Herz. Scheiß auf den zukünftigen Auftrag, der eine M-Kutsche beinhaltet. “Alles klar bei dir?” Gespannt darauf, ob der Partner die rasante Fahrt genoss oder genauso beschissen fand, warf er ihm vorsichtig einen Seitenblick zu. Zufälligerweise war der nächste Spot nur noch ein Katzensprung. “Wir sind da! Ein Glück!” Ein großes Grundstück mit Hinterhof und einem Einfamilienhaus. So eine Behausung zu besitzen war mitten in der Stadt wohl der Jackpot schlechthin. Mit wackeligen Beinen kletterte Kai aus dem blöden Transporter und suchte im Laderaum nach dem richtigen Paket und runzelte beim Fund die Stirn. Okay, diesmal würde die Sache wirklich mühsam werden. Was auch immer in diesem riesigen Karton war, er brauchte helfende Hände. “Hey, das nächste Paket ist ziemlich schwer und unhandlich, das müssen wir gemeinsam ausliefern.” Er seufzte und kratzte sich den Hinterkopf. Wer hatte das überhaupt verladen? War das schon drauf und man hatte einfach keinen Bock es auszuliefern? Das wäre nicht sonderlich komisch, bei diesem Brocken.
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Graham Low-Budget Traveller
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Kai und Graham # 7 | 10
Der arme Falcon wurde sicher vom Pech des Akers angesteckt, so katastrophal schief wie hier alles lief. Erst hatte Graham ein Paket zerstört, dann die Fahrten mit der M-Kutsche und zu guter Letzt noch ein weiteres zerstörter Paket. Sie waren dem Glück nicht gerade hold und das sollte sich mit dem Fahrerwechsel auch nicht ändern, denn auch Graham entpuppte sich nicht gerade als Spitzenpilot, eher im Gegenteil. Zunächst bremste er irre lang den Verkehr aus und zu guter Letzt raste er die Kutsche viel zu schnell durch den Verkehr, was Kai mit einem Tritt auf die Bremse beheben wollte. Leider trat er daneben, erwischte das Gaspedal und beschleunigte die Kutsche gleich noch viel mehr. Dem Aker rutschte das Herz in die Hose und die Sterne standen echt günstig, gleich in die nächstbeste Fassade zu krachen, doch der Falcon rettete sie. Kurzerhand wurde die M-Kutsche abgewürgt und das Gefährt blieb nach wenigen Metern stehen. Der Aker ließ die Steuerung los, lehnte sich zurück und atmete erst einmal panisch durch.
Während Kai für sich schon festlegte, nie mehr mit so einem Gefährt zu fahren, brauchte Graham noch einen Augenblick, um die Situation zu verarbeiten. Erst als der Falcon ihn direkt ansprach, wurde er aus seiner Starre gerissen und er sah herüber. „Es…geht schon“, entgegnete er schwach lächelnd, während sein blasses Gesicht allmählich die Farbe zurückbekam. Das war wirklich eine irre heftige Fahrt gewesen und beinahe wären sie dabei katastrophal verunfallt, doch glücklicherweise hatten sie mehr Glück als Verstand bewiesen. Respekt an all die Lieferanten, die tagein tagaus mit diesen Gefährten fuhren und dabei auch noch die Pakete auslieferten. Und die beiden Männer waren dabei auch noch zu zweit, konnten aber bei den Leistungen des Otto-Normal-Lieferanten nicht mithalten. Für zwei Magier war das eigentlich echt peinlich, aber es half ja alles nichts. Wenigstens hatten sie den nächsten Spot so gut wie erreicht, daher konnten sie Fahrt erst einmal einstellen und sich um die Auslieferung des Pakets kümmern, womit Kai noch immer an der Reihe war. „Viel Erfolg“, wünschte er seinem Kollegen noch lächelnd als dieser kundgab, endlich da zu sein.
Dieser verließ mit wackeligen Beinen das Gefährt, begab sich zum Laderaum und stellte dort fest, wie groß und schwer das Paket eigentlich war. Das bedeutete, dass der Aviane Hilfe benötigte und dafür war Graham natürlich da. „Ich komme!“, teilte er kurz und knapp mit, sprang aus dem Cockpit und besaß dabei ebenso wackelige Beine wie Kai zuvor. Diese krasse Fahrt steckte echt tief in den Knochen, doch allmählich beruhigte sich alles wieder. Hinten am Laderaum betrachtete Graham das große Paket und stieß einen Seufzer aus. „Was das wohl ist?“, fragte er und wusste, dass er darauf keine wirkliche Antwort bekommen konnte. Hoffentlich hatte da niemand ein Hantelset oder dergleichen bestellt. „Packen wir es an“, proklamierte Graham und nickte Kai zu, als die beiden Männer auch schon loslegten. Sie griffen jeweils das Paket, hievten es heraus und dann rutschte es dem Aker auch schon aus den Fingern und krachte auf seinen Fuß. Das Paket blieb unbeschädigt, ebenso der Inhalt, aber der Fuß schmerzte höllisch. „AUUUUUUUUUUUU!“
Der Aker zog den Fuß unter dem Paket hervor, holte ihn hoch in die Hände und hüpfte auf einem Bein hin und her. Der Schmerz zog sich das komplette Bein hoch, doch blieben etwaige Tränenbildungen aus. „Wie schwer!“, stellte Graham dabei lakonisch fest und beruhigte sich allmählich wieder. „Gewicht unterschätzt“, fügte er ebenso lakonisch an und schütteltes ich dann kurz den Fuß aus, ehe er wieder ans Paket griff. „Bin bereit“, konstatierte er und die beiden Männer versuchten es erneut. Dieses Mal von deutlich mehr Erfolg gekrönt, doch der Weg zur Haustür war mit so einer Last doch deutlich länger als man mit gesundem Menschenverstand zuvor vermutet hatte. Und so schleppten die beiden Männer das Paket gen Haustür. „Tut mir leid“, entschuldigte sich Graham dann, während er schwer atmete. „Wegen der Fahrt.“
Als Graham zunächst keinen Mucks von sich gab und wie erstarrt schien, drehte sich Kai gänzlich zu ihm und musterte seinen Körper flüchtig, auf der Suche nach möglichen Verletzungen. Er würde sich die Schuld geben, wenn der Kollege tatsächlich aufgrund von Schmerzen nicht reagierte, immerhin war er derjenige, der die turbulente Fahrt mit dem Fehltritt auch noch anheizte. Glücklicherweise rührte sich der Dunkelhaarige sofort, nachdem er ihn ansprach. "Phew, ein Glück.", murmelte der Falcon und fiel erleichtert in den Sitz zurück. Für einen Moment wagte keiner eine Bewegung, man musste die Sache kurz sacken lassen, ehe der Job wieder voller Tatendrang aufgenommen werden konnte. “Sorry, dass ich dir dazwischen gefunkt habe.”, meinte Kai und kratzte sich betreten den Hinterkopf. Eigentlich besaß er genug Geduld für zwei, aber die krasse Fahrt hatte ihn plötzlich so dermaßen unter Stress gesetzt, dass er sie sofort beenden wollte. Stattdessen hatte er sie nur verschlimmert. Vielleicht hätte Graham die Sache sogar noch irgendwie alleine regeln können. “Ja, danke.” Schwer seufzend hüpfte er von der blöden Kutsche und schlurfte zum Laderaum, um eben jenen Brocken zu entdecken, den er mit seinen kaum trainierten Muskeln nicht zu tragen vermag, weshalb er den Kollegen um Hilfe bat. Gemeinsam betrachteten sie das riesige Etwas und rätselten, was der Inhalt sein könnte. Im Grunde ginge es den beiden nichts an, was die Leute so bestellten, aber neugierig war man eben trotzdem. Ob es Diebe unter den Lieferanten gab? Wenn man ein Paket ohne Konsequenzen einfach verschwinden lassen konnte, bestimmt … Oh Mann, hoffentlich gab es keinen heftigen Ärger wegen des vergossenen Weins. Und hoffentlich hielt das Gewissen dann die Klappe, wenn sie mit der Arbeit fertig waren. Wäre der Blonde einer Gilde beigetreten, würde er mit dieser Aktion gewiss ein schlechtes Licht auf die Gemeinschaft werfen, noch viel übler. “Würde ich auch gerne wissen.”, gab er zu und griff irgendwo, irgendwie an zwei Ecken und hievte das Teil mit dem Aker zusammen vom Ladeboden. Es war fast unmöglich, festen Halt zu finden, weswegen seine verkrampften Finger zu rutschen drohten. Bevor er sich lauthals beschweren konnte, traf auch schon das Unvermeidliche ein - das Glück verließ den Dunkelhaarigen und ihm fiel der schwere Brocken auf einen Fuß, natürlich machte er sofort seinem Leid Luft und brüllte herzzerreißend auf. Doch ehe Kai darauf einging, stellte er durch Einsatz der zitternden Armen und einer Schulter das Paket richtig hin, nicht, dass er durch Leichtsinnigkeit davon erschlagen wurde! “Scheiße, ist der Fuß noch in Ordnung?!”, erkundigte er sich schockiert und sah Graham beim Hüpfen zu. Es stimmte, das Teil war mega schwer! So was auszuliefern gehörte verboten! Das schrie doch von Anfang an nach Gefahr, wie war das Gewicht überhaupt zulässig? Selbst zu zweit war das kaum machbar. “Ist es tatsächlich … das ist doch ein schlechter Witz, wie soll eine Einzelperson das Ding von der Stelle bewegen?”, murrte der Aviane ärgerlich und wollte am liebsten dagegen treten, ließ es aber lieber bleiben. Nicht, dass sein Fuß auch noch einen Schaden erlitt. Als sich der Aker allmählich beruhigte, wollte er den nächsten Versuch starten. Diesmal schafften die beiden Reisenden es wie durch ein Wunder und ohne weitere Vorkommnisse, das Paket zur Haustür zu schleppen, und Kai feierte grinsend und außer Atem den Erfolg mit einem Fauststoß. Bevor er die Klingel betätigte, machte er kurz Pause, wischte den Schweiß von der Stirn und stutzte. Was tat ihm leid? Oh, die Fahrt. “Ach, was. Das muss dir echt nicht leid tun. Wir haben null Erfahrung mit der Kutsche, da sind Patzer wohl unumgänglich.” Mittlerweile war er doch der Meinung, dass wenigstens ein Fahrer dabei sein sollte, wahrscheinlich wären sie mit einem schon längst fertig oder hätten zumindest viel weniger Stress. Als das hoffentlich furchtbarste Paket endlich beim Kunden war und die beiden zum Gefährt zurückkehrten, stellte der Falcon fest, dass der Laderaum deutlich leerer war und freute sich enorm darüber. Aber dann kniff er die Augen zusammen und fragte sich, ob er gerade träumte. Ein kleines Paket schien … leicht zu schweben? An einem Gurt am Boden befestigt, blieb es an Ort und Stelle. Wieder konnte er sich an eine solche Verladung nicht erinnern, seltsam. Ob jemand den Zwischenfall im Lager dafür nutzte, besonders ätzende Ware auf die Magier abzuschieben? “Äh, Graham, siehst du den Karton auch schweben?” Oder hatte er eine Art Gehirnerschütterung? Kai näherte sich dem Objekt und las die Adresse. “Das soll wohl zu einem Laboratorium gebracht werden." Jetzt blieb noch eine andere Frage offen … “Willst du nochmal fahren?” Bitte sag ja. Die Karte zeigte dieses Mal eine gemütliche Route an, im Grunde musste man nur geradeaus fahren und auf andere Fahrzeuge achten.
Graham Low-Budget Traveller
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Kai und Graham # 8 | 10
Wann endete nur dieser Höllenritt? Eine Frage die sich vermutlich beide Magier unabhängig voneinander stellten und sie wussten beide, dass sie erst endete, wenn sie das letzte Paket ausgeliefert und zum Paketzentrum zurückgekehrt waren. Das war natürlich mit dem nächsten Halt noch nicht erledigt und doch hatte diese katastrophale Fahrt bereits die eine oder andere Eigenschaft der beiden Männer ans Tageslicht geführt. Für die beiden Männer war es definitiv eine Extremsituation und dadurch lernten sie sich auch deutlich besser kennen, zumal sie sich unausgesprochen sicherlich einig waren, so etwas niemals zu wiederholen. Dieser Höllenritt wurde vorerst jedoch unterbrochen als Kai eingriff und dafür sorgte, dass die Kiste endlich zum Stehen kam. Weiß Gott was passiert wäre, wenn der Aviane nicht eingegriffen hätte aber wichtiger war nun erst einmal die Tatsache, dass die beiden Männer noch lebten. Tief atmete Graham durch, während er wie angewurzelt in seinem Sitz saß und zunächst gar nicht auf den Falcon einging. Dieser war jedoch zügig beruhigt als sich der Aker zu Wort meldete. „Schon okay“, entgegnete dieser auf dessen Entschuldigung hinsichtlich der Einmischung. Vielleicht war es so besser gewesen.
Aber der Höllenritt war nicht das einzig Schlimme für die beiden Kerle, die nun an einem weiteren Stopp angekommen waren, denn hier mussten sie nun etwas ausliefern, dass vermutlich sonst ein Riese ausgeliefert hätte. Eine Kiste schwerer als ein Oni wiegen konnte und selbst zu zweit sollte es kein Kinderspiel werden, denn der erste Versuch es zu tragen endete in einer Katastrophe. Die Kiste krachte auf den Fuß des gildenlosen Magiers mit schwarzen Haaren und verursachte unheimliche Schmerzen, die ihn wild tanzen ließen. Was für schreckliche Schmerzen der Aker in diesem Augenblick durchleiden musste, konnte sich Kai vermutlich kaum vorstellen, doch das bloße Zusehen tat sicher auch schon weh. Es dauerte etwas, doch allmählich fing sich die Situation wieder und sie konnten erneut einen Zustellversuch unternehmen. „Keine Sorge, geht schon“, versicherte Graham ihm aufgrund seiner Nachfrage hinsichtlich des Fußes. Mit neuer Energie und sicher auch einer großen Portion Hass schafften sie es schlussendlich wirklich dieses gewaltige Paket auszuliefern, doch bevor sie klingelten, mussten sie erst einmal atmen. Der Schweiß lief aus jeder Pore und nässte die Klamotten deutlich spürbar ein, doch das war alles zweitrangig. „Wie schwer“, stöhnte Graham schwer atmend.
Das Paket wurde dann ausgeliefert und sie kehrten zurück zum Gefährt, welches direkt aus der Hölle kommen musste. Das war doch alles gefährliches Teufelszeug, ganz sicher. Der schwarzhaarige Crashmagier wollte sich gerade wieder ins Gefährt begeben, da prüfte Kai noch einmal die Ladefläche und stellte fest, dass sie bereits sehr viel ausgeliefert hatten. Doch der Aviane schien etwas entdeckt zu haben, daher rief er den ehemaligen caelischen Soldaten zu sich und Graham begab sich sofort nach hinten. „Schwebende Fracht?“, fragte er Kai mit irritiertem Blick und sah dann auf die Ladefläche. „Das Ding schwebt“, stellte er völlig überrascht fest. Was zum Geier waren das nur für Auslieferungen? Er konnte sich gar nicht erinnern, diese Dinge verladen zu haben, also was war hier passiert? Blinzelnd schaute der Mensch zu seinem Kameraden. „Laboratorium, hm? Okay“, nahm er also stupide hin und nickte anschließend auf die Frage des Falcon. „Ich fahre schon“, bestätigte er zugleich verbal und setzte sich ans Steuer. Sie mussten wohl nur geradeaus fahren und dabei möglichst auf den Gegenverkehr achten. „Ich fahr los“, meinte er abschließend zu Kai, damit sich dieser zur Not an den Panikgriff klemmen konnte.
Dann setzte Graham das Gefährt auch schon wieder in Bewegung. Genauso unbeholfen und schlecht wie beim ersten Mal, doch immerhin fuhr er dieses Mal gerade und keine Schlenker. „Ich werde besser!“
"Schwebende Fracht!”, bestätigte Kai mindestens genauso verdattert wie sein Kollege und fuhr verunsichert mit beiden Händen durch das mittlerweile total zerzauste Haar, das zu allen Richtungen abstand. Man konnte ihm inzwischen ansehen, wie geschafft er eigentlich war. Für einen C-Rang Auftrag mussten Körper und Nerven ganz schön viel mitmachen! Von wegen entspannt herumfahren und ein bisschen Pakete ausliefern; am Arsch! Ein mistiger Mistjob war das, kein Wunder, dass die Lieferanten alle naselang erkrankten und ausfallen oder schlicht und ergreifend blaumachten. Wusste man zwar nicht, aber überraschend wäre so ein mieser Move echt nicht. Offenbar lockte nicht mal die Vergütung, die vermutlich nicht der Rede wert war. “Ja Mann, das Ding schwebt!”, plapperte er wie ein reifer Idiot nach und seufzte schwer. Mit einer Fußspitze stupste er dagegen und wich dann schnell zurück, riss dabei schützend einen Arm vor den Kopf und kniff die Augen zusammen. Als nichts weiter passierte, ließ er den Arm langsam sinken und wagte erneut einen Blick auf das schwebende Etwas. Seltsames Ding. Der Aviane konnte nicht mal sagen, wie leicht oder schwer es wirklich war. Er zuckte ratlos mit den Schultern, hüpfte dann vom Laderaum und kletterte auf den Beifahrersitz. Aber falls das Teil irgendwie gefährlich war, wäre es wahrscheinlich längst explodiert oder so, bei den äußerst rasanten Fahrten. “Yeah, auf zum Laboratorium!” Mehr oder weniger entschlossen und mit semi-vollem Elan deutete Kai schwungvoll mit einem Zeigefinger nach vorn, bald war der Job getan, es war ein Ende in Sicht. Wie wohl Graham darüber dachte? Er wirkte nicht ganz so fertig wie er selbst, der könnte bestimmt noch weiterschleppen, wenn es sein musste. Bevor der Aker schließlich losbretterte, krallte sich der Blonde angespannt in den Sitz, wie beim ersten Mal war die Anfahrt langsam und bedächtig … allerdings blieb die Fahrt diesmal relativ entspannt, auch auf den Straßen. “Wow, du wirst echt besser! Dir liegt das Fahren wohl.”, lobte er den Dunkelhaarigen und klatschte zweimal freudig in die Hände, während er das Tuckern in diesem Moment tatsächlich vorsichtig genoss. Vielleicht überdachte Kai doch nochmal seine eigentlich endgültige Aussage, nie wieder mit einer M-Kutsche zu fahren - wenn er das nicht selbst tun musste. Als das Gefährt wieder zum Stehen kam, war er schon fast traurig. Aber nur fast. Zum gefühlt hundertsten Mal hüpfte er vom Sitz, umrundete den Transporter und sprang auf den Laderaum, um die Ware zu holen und sie dem glücklichen Kunden zu überlassen. Das schwebende Objekt war durchaus eine Sache, die der Falcon unbedingt loswerden wollte, da er nicht wusste, was zum Teufel der Inhalt war. Als er den Gurt behutsam vom Boden löste, spürte er ein seltsames Ziehen im Arm, das in Richtung Himmel ging. “Was zum- als ob ich jetzt mehr Gewicht brauche, um nicht davonzufliegen …”, murmelte er fassungslos, verließ die Rampe und landete deutlich weiter zurück als beabsichtigt. Mit dem komischen Gegenstand unter dem Arm war die Schwerkraft des Geflügelten irgendwie anders, weshalb er sich nur minimal schneller als die Zeitlupe zu bewegen konnte und riesengroße Sprünge zurücklegte. Normale Schritte waren kaum möglich. Um nicht gleich im absoluten Nirgendwo zu landen oder von einer M-Kutsche erfasst und überrollt zu werden, blieb er auf der Stelle stehen und wagte keine weitere Bewegung. “Hey, Graham!”, rief er lauthals aus einer Entfernung, die den Kollegen wundern dürfte, sobald er der Stimme nachging. “Ich glaube, ich brauche mehr Gewicht zum Fortbewegen! Du müsstest mich wohl am Boden halten und zum Laden führen!” Eine außergewöhnliche Bitte? Auf jeden Fall. Die gesamte Situation war mal wieder total absurd, selbst für einen Magier! Einmal mehr die Frage, wie man als gewöhnlicher Lieferant arbeiten konnte …
Graham Low-Budget Traveller
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Kai und Graham # 9 | 10
Einen so anstrengenden und aufreibenden Auftrag hatte Graham noch nie gehabt. Offenbar war die Tätigkeit als Paketauslieferer ein waschechter Knochenjob, der tagein tagaus die Nerven auf das Äußerste strapazierte. Dem Falcon ging es offenbar haargenau so, denn er wirkte sehr geschafft und völlig fertig. Zwar saß die Frisur des Akers noch immer perfekt, als hätte er Dreiwetter-Taft benutzt, aber so wie Kai aussah fühlte er sich dennoch. Was die beiden Magier aber meisten schaffte war ganz klar die Kutsche, denn beide konnten das Teil echt nur sporadisch fahren und jeder Meter war mit großer Angst um das eigene Leben verbunden. Es war wirklich ein Wunder, dass die beiden Männer ihr Ziel überhaupt lebend erreicht hatten, doch es war geschehen. Am besten sprach man einfach nicht weiter darüber, denn ein potenzielles Unglück wollte man einfach nicht heraufbeschwören.
Ein Glück gab es gerade auch etwas völlig anderes, was die Faszination beider Männer heraufbeschwor, und dabei ging es nicht um die heiße Weiblichkeit, die ein Schmuddelheft gekonnt in Szene setzte, nein. Die beiden Magier hatten schwebende Fracht auf der Kutsche geladen und konnten sich null daran erinnern, diese überhaupt aufgeladen zu haben, obwohl sie die Kutsche im Zentrum doch selbst befüllt hatten. Irgendetwas stimmte da nicht, aber was es auch war, die Männer kämen ohnehin nicht drauf. Viel wichtiger war die schwebende Fracht, die es natürlich zu Erkunden galt. Insbesondere der Aviane wagte sich an einen riskanten Versuch, diese Ware irgendwie zum Reagieren zu bringen, doch Fehlanzeige. Es geschah einfach nichts. „Schweben ist cool“, meinte Graham nur lakonisch und grinste. Wie gern würde er schweben können, doch diesen Traum musste er wohl loslassen, wie so ziemlich jeden anderen Traum im Leben auch.
Die Faszination fand ihr jähes Ende, da die Ware natürlich ausgeliefert werden musste und gemäß Lieferanschrift sollte das Ding beim Laboratorium abgegeben werden. Es war der Umstand erneut die Kutsche fahren zu müssen, welche die beiden Männer zurück auf den Boden der bitteren Tatsachen zurückholte und erkennen ließ, dass der Tag noch nicht überstanden war. „Yuhu“, stimmte der Aker mit semi-voller Überzeugung in den semi-vollen Elan des Falcon mit ein und schon wurde das Gefährt gestartet. Kai krallte sich bereits angespannt in den Sitz, dabei rollte die Kutsche langsam und bedächtig los, was glücklicherweise auch im Straßenverkehr so blieb. Die Fahrt war alles in allem also deutlich sicherer und angenehmer als alle bisherigen, weswegen Kai sogar ein Lob aussprach. „Danke“, entgegnete er lächelnd und zeigte ihm den Daumen. „Es macht mehr Spaß“, gab er offen zu, obwohl sein Herz noch immer in der Hose war. Offenbar war dieses ‚Übung macht den Meister‘ gar nicht so falsch.
Erneut kam die Kutsche zum Stehen und die Fahrt endete, was dieses Mal sogar ein kleines bisschen Schade für den ehrenwerten Krieger war, schien er wohl allmählich den Dreh herauszuhaben. Der Falcon verließ die Kabine und schwang sich auf die Ladefläche, um diese schwebende Ware auszuliefern, doch das stellte sich wohl als deutlich schwieriger heraus als zunächst angenommen. Die Aufmerksam des Aker wurde verlangt als Kai nach ihm rief. Er verlor natürlich keine Zeit, sprang aus der Kabine und begab sich nach hinten, um dem Falcon zu helfen. „Natürlich!“, stimmte er sofort zu und schlang seine Arme um den Aviane, damit er am Boden blieb. Die ganze Szenerie sah äußerst bescheuert aus, doch sie schien zu funktionieren. Wie zwei unbeholfen verliebte Männer stolzierten sie zum Laboratorium und Graham spürte deutlich, was für Mühen er aufwenden musste, damit Kai nicht einfach mitsamt Ware davonflog. Das erklärte im Übrigen aber auch, wieso das Ding so festgeschnallt war. „Ich habe dich“, versicherte der Crashmagier seinem Kollegen. Trotz aller Anstrengungen war das Projekt Auslieferung kaum vermöglichbar, ohne dabei so absurd auf die Gesellschaft zu wirken.
Leider sahen das wohl auch die Bewohner so, die entweder herzlich bei dem Anblick lachten oder geschockt die Augen verzogen. Wie konnten sich die zwei Männer in der Öffentlichkeit nur so verhalten?!
"Ja, das würde ich gerne können.” Für Kai symbolisiert Schweben, besser gesagt Fliegen eine Art von Freiheit und Leichtigkeit, die im Alltag oft verloren ging. Die Vorstellung, nach Belieben alles hinter sich lassen zu können, brachte seinen Geist immer wieder zum Aufblühen und der Wunsch danach entfachte erneut. Oftmals findet man ihn dann auf einer Anhöhe oder am Strand, wie er die Vögel beobachtet und sich ausmalt, wie es wäre, ihren Flug zu teilen. Irgendwann waren auch seine eigenen Flügel dazu Fähig, ganz sicher! Mit der Zeit schien sich Grahams Einstellung zur M-Kutsche zu ändern, die Unsicherheit wich einem wachsenden Gefühl der Sicherheit. Er konnte die verschiedenen Bedienelemente intuitiver verwenden und begann, das Zusammenspiel zwischen Antrieb, Bremse und Lenkung zu verstehen. Die Straße, die einst so einschüchternd gewirkt hatte, wurde allmählich vertraut, das merkte man an den geschickten Manövern. Ebenso der ängstliche Aviane profitierte davon, konnte er sich schrittweise entspannen und die Fahrt sogar irgendwie genießen. “Wenn nochmal so eine Quest ansteht, wo man eine M-Kutsche bedienen muss, schreibe ich dir!”, drohte er amüsiert an und lachte leise, die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. Auf dem Labor-Parkplatz sprang Kai mit der schwebenden Ware wie ein Flummi ein paar Meter zu weit nach hinten und rief um Hilfe. Der Aker ließ keine Zeit verstreichen, eilte sofort herbei und schlang ohne Zögern seine Arme um den Körper des Geflügelten. Das überraschende Gefühl ignorierend (nicht unbedingt, weil der Kollege ein Mann war) atmete er ein wenig beruhigter aus. “Danke! Ich will zwar fliegen können, aber die Kontrolle darüber hätte ich gerne selbst.”, witzelte der Blonde, damit die Nervosität nicht überhand nahm. Es wäre doch sehr gruselig, wenn er davonschweben würde und loslassen müsste, wenn er wieder festen Boden unter den Füßen haben wollte. Wahrscheinlich sollte die Ware noch gar nicht schweben und der Knopf hatte sich irgendwie selbständig eingeschaltet. Eigentlich war dann ein Ausschalter erforderlich, aber Kai konnte ja wohl schlecht den Karton aufreißen und ihn betätigen - das durfte er schließlich nicht. Natürlich könnten die beiden Magier das Paket auch einfach wieder verschwinden (den Himmel) (über)lassen, aber dann würde er sich wirklich wie ein mieser Nichtskönner fühlen. Außerdem war es das letzte Paket für heute! Schwerfällig setzte er mit dem Aker als zusätzliches Gewicht die ersten Schritte. “Wir wirken ziemlich affig.”, sprach er den vermutlich allgemeinen Gedanken aller Anwesenden aus. “Aber es geht halt nicht anders.” Darum bemüht, die großen Flügel aus Grahams Gesicht zu halten, schlurfte er weiter nach vorn und zog leicht verschämt den Kopf ein. Die unterschiedlichen Blicke der Passanten piksten überall, das Gekicher war genauso unangenehm. Aber hey, ein bisschen Krafttraining schadete nicht. Hinter den gläsernen Automatiktüren empfingen die Reisenden zwei Wachmänner, die sich sofort skeptisch in den Weg stellten und nach irgendwelchen Ausweisen verlangten. Kai erklärte die Sachlage, ließ zur Demonstration die Schleife etwas lockerer, sodass das Paket über aller Köpfe hing. Zwar waren die Männer erstaunt, doch leider durften sie nicht jeden x-beliebigen durchlassen, selbst mit gutem Grund. Zufälligerweise kam in diesem verzwickten Moment ein freudestrahlender Wissenschaftler vorbei, der schon sehnsüchtig auf das quadratisch schwebende Teil wartete und gab den Wachen das nötige OK. Mitten im Flur öffnete er den Karton und schaltete die Funktion ab, damit die Magier loslassen konnten und die Schwerkraft auch das Gerät auf den Boden zwang. Der Mann im weißen Kittel entschuldigte sich fünfzig Mal für die Unannehmlichkeiten und wuselte anschließend mit dem Etwas davon. “Nun, ich schätze, wir sind fertig für heute.”, meinte der Blonde und streckte sich ausgiebig, sobald sie den Parkplatz erreichten. Er ließ sich wie ein Schluck Wasser in den Beifahrersitz fallen und gähnte laut und ungeniert. Was für ein merkwürdig harter Trip, den würde er so schnell nicht vergessen. “Lass uns zurückfahren und Bericht erstatten. Aber die Sache mit dem verschwundenen Paket sollten wir verschweigen.” Gerade erst kennengelernt, teilten Graham und Kai gleich zwei Geheimnisse miteinander, die hoffentlich niemals gelüftet werden. “Ich glaube, einen umgänglicheren Partner hätte ich mir für den Auftrag nicht wünschen können, danke, dass du dich gemeldet hast!" Er schenkte dem Aker ein schiefes Grinsen und verschränkte dann gemütlich die Arme hinter dem Kopf.
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Graham Low-Budget Traveller
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C-Rang: Ihr Paket konnte leider nicht zugestellt werden
Kai und Graham # 10 | 10
Die einzige Erfahrung die Graham mit Fliegen gemacht hatte war zahlreich auf die Fresse zu fliegen, aber sonst konnte er dem ganzen Konzept herzlich wenig abgewinnen. Aber ehrlich gesagt hatte sich der Aker dahingehend noch nie wirkliche Gedanken gemacht, denn seine Form von wahrer Freiheit erlangte er durch die Seefahrt. Nicht umsonst war er Soldat der caelischen Marine gewesen, denn dort fühlte er sich am nützlichsten und besten aufgehoben. Zwei große Irrtümer, wie sich herausgestellt hatte. Aber für einen Avianen wie Kai war es nur natürlich die Freiheit im Fliegen zu sehen und würde Graham von seiner Interpretation diesbezüglich wissen, würde er sie für den Falcon bestätigen. Es passte einfach zu dem schrulligen Kerl. Allmählich neigte sich der Auftrag dem Ende zu, allerdings hatten sie noch einen finalen Stopp und damit verbunden eine weitere Höllenfahrt mit der M-Kutsche, die sich schlussendlich als souveräner entpuppte als zunächst angenommen. Ironischerweise war es Graham, der zunehmend mehr Verständnis für das Fahrzeug aufbringen und es intuitiver und sicherer bedienen konnte, obwohl er doch so oft vom Pech verfolgt wurde. Die Straße schüchterte ihn nicht mehr ein und langsam hatte Graham sogar Spaß am Fahren, was auch für den Falcon gut war, denn der brauchte vorerst keine Todesangst mehr empfinden, sobald das Gefährt rollte. „Tu das“, entgegnete Graham knapp und lächelnd auf die Androhung. „Helfe dir gern“, fügte er dann noch an.
Und wie es sich für eine letzte Auslieferung gehörte, klappte natürlich nichts am Schnürchen. Die schwebende Ware besaß offenbar so viel auftreibende Kraft, dass der Falcon einfach mit nach oben gezogen wurde und so musste der Aker dazustoßen, um ein weiteres verlorengegangenes Paket zu verhindern. Er schlang sich direkt um den Avianen und hielt ihn damit unten, wodurch sie allerdings einen ziemlich bescheuerten Eindruck auf ihre Umgebung hinterließen. Natürlich war Außenwirkung wichtig, doch wichtiger war die Auslieferung dieses Paketes, damit sie ihren Job erfolgreich beenden konnten. „Ja, sehr“, bestätigte Graham die Anmerkung von Kai und lächelte etwas irritiert, aber wie der Falcon richtig schlussfolgerte, es ging eben einfach nicht anders. Mit Müh und Not erreichten die beiden Paketlieferanten das Forschungslabor und gerieten kurzerhand an den Wachschutz, der sie einfach nicht durchlassen wollte. Wäre ja auch viel zu leicht gewesen, aber nein, Kai und Graham durften es einfach nicht leicht haben. Glücklicherweise wurde das Paket bereits freudig erwartet und ein Wissenschaftler stieß dazu, der die beiden Magier gleich um ihre Fracht erleichterte und von dannen zog. „Ein Glück“, entgegnete Graham lächelnd auf das vermeintliche Ende ihrer Arbeit. Irgendwie aber auch schade, wie der Aker fand, denn er mochte die Zusammenarbeit mit Kai und jetzt näherte sie sich dem Ende. Hoffentlich bekamen sie nochmal die Gelegenheit miteinander zu arbeiten.
Gemeinsam stiegen sie zurück in die M-Kutsche und schon warf Graham die Kiste auch schon an. Bevor sie losfuhren, mahnte Kai noch einmal ihr gemeinsames Geheimnis an. Der ehrenwerte Krieger blickte zu seinem Kumpanen und klopfte ihm einmal auf die Schulter, ehe er lächelte. „Versprochen. Nehmen wir mit ins Grab“, erklärte Graham bereitwillig und fuhr dann allmählich los. Das Kompliment von Kai trieb ihm ein wenig die Röte ins Gesicht, weswegen er mit einer Hand fuhr und sich mit der anderen Hand am Hinterkopf kratzte. Fuhr er gerade einhändig? Wie genial war das denn und das völlig ohne Ärger. „Ich danke dir“, antwortete der Aker ehrlich, während er nach vorn auf die Straße blickte. „War echt cool mit dir. Hat Spaß gemacht“, fügte er an und gab damit den Ball des Komplimentes umgehend zurück. Dann fuhren die beiden Männer entspannt zurück zum Hauptquartier, um die M-Kutsche abzugeben und zugleich Bericht zu erstatten. Die verschwundenen Pakete wurden gekonnt verschwiegen und schon konnte die Belohnung eingeheimst werden, auch wenn beiden Magiern versichert wurde, so schnell nicht mehr hier gebraucht zu werden. Aber es war ziemlich sicher, dass weder Kai noch Graham dies wollten, also Ende gut, alles gut. „Wir hören voneinander, Kai“, verabschiedete sich der Aker dann schlussendlich. „Pass auf dich auf. Bis dann“, winkte er dann noch und schon trennten sich ihre Wege wieder auf. Ein interessanter, aber auch harter Arbeitstag mit viel Spiel, Spaß und Todesangst ging zu Ende.
Verstehend nickte Ariane über die Informationen des Wirtes, welche immerhin eine erste Spur boten. Ihm waren vier Männer ins Lokal gekommen, welche wohl die gesuchte Gruppe bildeten. Sie schienen sehr betrunken gewesen zu sein, wollten aber statt dem Heimweg lieber den Gang ins Nächste Etablissement antreten. Das Puzzles, wie sich die besagte Kneipe nannte, kannte Ariane nicht. Aber bestimmt würde Shizuka schon wissen, wo sie hin mussten. Die Grünhaarige musste kichern, als die Weißhaarige den Spruch brachte, dass das letzte Bier mit Sicherheit schlecht gewesen war. Das hatte sie bereits öfter gehört und sie fand es jedes Mal witzig. Wie kamen die Menschen nur auf solche Redewendungen? Mit einem erfreuten: „Vielen Dank!“, nahm Ariane die Großzügigkeit des Wirtes zur Kenntnis, welcher ihnen den Preis für die Getränke erlassen hatte. Es wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrer Suche und ging dann wieder an seine Arbeit. Shizuka und Ariane tranken noch Wasser und Eistee aus, ehe sie die Gläser wie gewünscht auf einem freien Tisch abstellten.
„Hoffen wir das Beste, vielleicht haben wir ja Glück mit unserer Spur“, meinte Ariane lächelnd und ging neben Shizuka her. „Hm.. Warum heißt diese Kneipe eigentlich Puzzles?“, fragte sie mehr sich selbst, als die Weißhaarige. „Oder möchte der Besitzer, dass wir uns diese Frage stellen..“, sinnierte sie weiter und sah sich ein wenig in der Stadt um. Ob sich bereits andere Personen diese Frage gestellt haben? Wer wusste schon, was sich der Inhaber dabei gedacht hatte. Shizukas Frage holte die Halbgöttin wieder zurück aus ihren Gedanken. Ein wenig verlegen lächelte sie die S-Rang Magierin an. „So langsam wird es besser, ja! Die bekannten und wichtigen Straßen und Plätze kenne und finde ich. Aber die Gassen und Wohngebiete noch nicht so gut“, erklärte sie der Weißhaarigen Fee und fügte dann noch an: „Also.. ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo das Puzzles ist. Du?“ Einfacher war da schon die zweite Frage. „Ich wohne in der Nähe des Gildenhauses, in diesem Wohnheim. Das Fairy Hills“, erklärte sie Shizuka lächelnd, nicht ahnend, dass auch die starke Magierin dort lebte. Wieder wurde das Lächeln der Grünhaarigen verlegen. „Aber ich muss dort ausziehen, es ist wirklich sehr teuer. Ich habe mit Gildenmitgliedern gesprochen, die für Wohnungen in der Stadt deutlich weniger bezahlen. Hoffentlich finde ich bald etwas Passendes“, plauderte die Halbgöttin und hoffte, tatsächlich bald Erfolg zu haben. Denn diese Miete nahm ihr noch das letzte Hemd.
Das Puzzles war bald gefunden und bereits von weitem konnte man erkennen, dass es ein ziemlich.. illustres Etablissement war. Es stach aus der Masse heraus, hatte eine bunte, aber stimmige Außenfassade und war mit Ornamenten verziert, welche durchaus ein Blickfang waren. Allerdings schien es geschlossen zu sein. Ariane huschte ein wenig um das Gebäude herum, blickte neugierig durch das Fenster und konnte aber niemanden erkennen. Sie ging gerade zurück zu Shizuka, als plötzlich die Eingangstür hinter ihr geöffnet wurde. „Schätzchen, deine Neugier in Ehren, aber du musst dich schon an die Öffnungszeiten halten“ Peinlich berührt drehte sich Ariane um und erblickte eine unglaublich große Frau, welche dank ihrer hohen Plateau-Absätze mit Sicherheit auf fast zwei Meter Körpergröße kam. Ihr schillerndes Cocktailkleid war hauteng, ihre Haare aufwändig toupiert und ihr Gesicht war geschminkt, sodass es einem Kunstwerk glich. Doch ihre Stimme war erstaunlich tief für die Stimme einer Frau und auch ihr Körperbau wirkte maskulin. Ariane begann zu verstehen. „Bitte entschuldigen Sie, wir haben nur so ein dringendes Anliegen und wir hatten gehofft, mit jemandem aus dem Puzzles sprechen zu können. Sind Sie die Inhaberin?“, erkundigte sich die Grünhaarige und die Miene der auffälligen Frau wurde weicher, während sie seufzte und sich theatralisch die Hand an die Wange legte. „Na schön, du grünes Paradiesvögelchen. Gehört die weißhaarige Amazone zu dir? Ihr seid ja ein verrücktes Duo, na egal. Ich bin Madame Dion, die Besitzerin. Was wollt ihr wissen, ihr hübschen Mäuschen?“ Was genau war das Puzzles eigentlich?
Da hatte Gunther tatsächlich nützliche Informationen aufgeschnappt. Für seine Unterstützung hatte er bei der Weißhaarigen etwas gut. Dafür und für die Getränke, die er den beiden Magierinnen ausgegeben hatte. Er hatte ihnen wirklich weitergeholfen und das gleich auf mehreren Wegen. Blieb nur zu hoffen, dass die frisch gefundene Spur nicht schon an der nächsten Station endete. Ariane jedenfalls rief zu Optimismus auf. Gleich darauf erkundigte sie sich bei ihrer Kollegin, woher das Etablissement, welches sie nun ansteuerten, seinen Namen hatte. Eine komische Frage, fand Shizuka. “Möglich, keine Ahnung.“, kommentierte sie die Vermutung der Grünhaarigen, mit der sie einen Lösungsansatz zu ihrer eigenen Frage ins Spiel brachte. “Diese Läden haben halt oft interessante Namen, die einfach in Erinnerung bleiben sollen. Daran können sie sich auch ein wenig ausrichten. Im Falle des Puzzles könnte es ein entsprechendes Logo mit Puzzlestücken oder so haben. Vielleicht sehen sogar Stühle und Tische so aus. Das macht den Laden dann einzigartig und hebt ihn von anderen ab.“ Die Otorame lenkte das Thema aber sogleich in Richtung ihrer Gefährtin, von der sie dann gleich auch etwas mehr erfahren konnte. So erklärte Ariane, sich bereits recht gut in der Stadt zurechtzufinden, zumindest was die Hauptwege betraf. “Ach, der Rest kommt sicher mit der Zeit. Irgendwann kennst du die Stadt auch wie deine Westentasche. Solange du eben in der Gilde bleiben darfst.“ Ein kleiner Scherz der Magierin, die zuvor ja noch verwirrt davon war, wie Ariane überhaupt auf die Sorgen kam, die Gilde wieder verlassen zu müssen. “Ja, ich weiß wo das Puzzles ist. Dort entlang.“, wies sie dann den Weg, auf den die Zwei sich dann auch wieder machten. Ihre Gefährtin berichtete derweil, dass sie in den Fairy Hills wohne, dort aber aufgrund der hohen Mietpreise wieder ausziehen wolle. “Ach, dort wohne ich auch!“, erklärte Shizuka voller Elan. “Die Mieten sind wirklich happig, das stimmt schon…“ Sie für ihren Teil hatte nichts anderes, passendes gefunden und hin dementsprechend in den Fairy Hills fest, bis sie sich die Preise sogar wirklich leisten konnte. Dass dies als neue, niederrangige Magierin nicht möglich war, hatte sie selbst ja schon in Erfahrung gebracht. “Hm, scheint zu zu haben.“, stellte Shizuka fest, als die beiden an ihrem Ziel angekommen waren. Während sie stehenblieb, um den Laden aus der Ferne zu beäugen und zu überlegen, ob es vielleicht irgendwelche anderen Zeugen gab, die ihnen nun weiterhelfen konnten, schaute ihre Kollegin sich das Puzzles mal aus der Nähe an. Grade wollte sie zur Weißhaarigen zurückkehren, da öffnete doch jemand die Tür des Ladens. Eine hochgewachsene, wie eine Frau gekleidete Person ergriff das Wort, welches sie an Ariane richtete. Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen der Ritterin. Ariane erklärte, dass sie ein „dringendes Anliegen“ hätten und sie fragte nach der Inhaberin des Ladens. Das Grinsen wurde aus Shizukas Gesicht gespült, als sie „weißhaarige Amazone“ genannt wurde. Noch während die fremde Gestalt weitersprach, sortierte sie etwas überrumpelt ihre Worte. Die Magierin bildete sich niemals etwas auf ihre Bekanntheit ein, doch grade von einer Bewohnerin Magnolias nicht erkannt zu werden, irritierte sie mittlerweile doch deutlich. “Das ist Ariane und ich bin Shizuka. Wir sind von der Gilde Fairy Tail und suchen nach einer Gruppe Männer, die verschwunden zu sein scheinen.“, erklärte sie, den Fokus weg von ihrer Überraschung, hin auf das Wesentliche gelenkt. “Ein Wirt sagte uns, dass die vier Herren nach einer durchzechten Nacht heute früh noch zum Puzzles wollten. Sind sie auch hier angekommen? Erinnern Sie sich an etwas, dass uns weiterhelfen könnte?“ Weißhaarige Amazone, was bildete die Trulla sich überhaupt ein? Was… bildete er sich ein? Was auch immer.
Shizuka hatte eine Interessante Idee, warum das Puzzles Puzzles hieß. Tische in Form von Puzzleteilen? Das sähe bestimmt total gut aus! Und ja, damit würde sich das Lokal von anderen definitiv abheben. Doch es sollte natürlich nicht um Namen von Etablissements, insbesondere des Puzzles gehen, sondern um die verschwunden Männer. Da Ariane den Weg zu ihrer nächsten Spur jedoch nicht kannte, musste die Weißhaarige die Richtung angeben. Die kannte sich zum Glück sehr gut in Magnolia Town aus, was die Halbgöttin noch nicht von sich behaupten konnte. Doch Shizuka redete ihr gut zu und meinte, sie würde die Stadt auch bald wie ihre Westentasche kennen - solange sie natürlich in der Gilde bleiben dürfte. Arianes goldene Augen wurden groß und sahen Shizuka schockiert an. Das.. das war ein Scherz, oder? Die Grünhaarige lachte leicht auf, die Verunsicherung war ihr jedoch anzumerken.
Als Ariane vom Fairy Hills erzählt hatte, erklärte Shizuka, dass auch sie dort lebt. Das gefiel der jungen Frau natürlich sehr und sie strahlte die starke Magierin erfreut an. „Das wusste ich gar nicht, wie schön!“, tat sie ihre Freude darüber kund, im selben Haus wie eine der besten Feen der Gilde wohnen zu können. Wenn auch nicht mehr lange. „Ich denke, für mich führt kein Weg daran vorbei, auszuziehen“, seufzte die Grünhaarige bekümmert, doch es half nichts. Derzeit ging all ihr Geld für die Miete drauf und das war kein Zustand. Shizuka sollte damit keine Probleme haben, denn sie hatte als S-Rang Magierin bestimmt mehr Geld zur Verfügung, doch so lange wollte Ariane nicht warten. Sie wusste ja nicht einmal, ob sie jemals so weit kommen würde!
Ariane schämte sich durchaus ein wenig, dass sie bei ihren neugierigen Blicken ins Lokal erwischt und sogar ein wenig belehrt wurde. Doch diese große Dame, welche trotz des üppigen Vorbaus eine maskuline Körperform und eine eher tiefe, raue Stimme hatte, schien doch ganz nett zu sein. So musste die Caellerius grinsen, als diese sie als Paradiesvögelchen bezeichnet hatte. Und weiße Amazone passte hervorragend zu Shizuka! Diese erklärte auch sogleich das Anliegen, während Madame Dion in ihren Handspiegel blickte und sich das Näschen puderte. Diesen ließ sie laut klackend wieder einklappen und sah dann wieder zu den Damen. „Ja, ich erinnere mich an diese vier grölenden Vikinger. Kommen in mein Lokal, machen große Augen als sie mich und meine einzigartigen Bedienungen sehen und wurden ganz zahm, als ich mit ihnen fertig war. Ich hätte die bösen Jungs rausgeworfen, hätten sich meine anderen Gäste nicht über deren Anwesenheit gefreut. Gehören diese Flegel etwa zu euch, ihr Schnecken?“, fragte Madame Dion, ehe sie vorwurfsvoll mit der Zunge schnalzte. „Gebt nicht auf, es gibt noch wahre Gentlemen da draußen“ Ariane kicherte amüsiert, ehe sie zu Shizuka sah. Gefiel ihr diese Madame Dion auch so? „Das heißt, sie waren Gäste in Ihrem Lokal und haben es dann wieder verlassen, ja?“, fragte sie schließlich weiter. Die große Frau bauschte sich das toupierte Haar weiter auf und nickte. „Ganz genau, Engelchen. Meine Ladys haben ihnen alles serviert, was sie wollten und schließlich torkelten sie sternhagelvoll aus meinem wundervollen Etablissement“, erklärte sie weiter, ehe sie eine abwinkende Handbewegung machte. „Aus den Augen, aus dem Sinn. Also, ihr Schätze, gehören diese Halbstarken zu euch? Oder habt ihr stattliche Partner an eurer Seite? Wer beschützt dich, Amazone?“, richtete sie ihre laszive Frage an Shizuka.
Natürlich stand die Aufgabe, die verschwundenen Männer wiederzufinden, an allererster Stelle. Das bedeutete für Shizuka allerdings nicht, dass man sich nicht zwischendurch auch über alle möglichen anderen Themen unterhalten konnte und durfte. Sie hatte ohnehin die Eigenart, mit derartigen Situationen locker umzugehen, solange bis es eben auch für sie ernst wurde. Dementsprechend sprachen die beiden Feen ein wenig über die Stadt und über ihr Ziel, das Puzzles. Dabei ließ sich die Weißhaarige auch einen kleinen Spaß mit ihrer Kollegin nicht nehmen. Ihrem unsicheren Blick entgegnete Shizuka lediglich ein breites Grinsen. Bei dieser Art von Humor half einfach nur Abhärtung. Ariane musste da durch und würde in Zukunft schon damit umzugehen wissen. Irgendwann. Per Zufall kamen die beiden Magierinnen auf eine kleine Gemeinsamkeit, also abgesehen von ihrer Gildenangehörigkeit und ihrem Beruf. Es war der Wohnort. Nicht nur Magnolia, sondern auch der Gebäudekomplex, die Fariy Hills war die besagte Gemeinsamkeit. Zumindest noch für eine gewisse Zeit. Immerhin war es Arianes nachvollziehbarer Plan auszuziehen, da die enormen Mietkosten der Fairy Hills für sie auf Dauer kaum zu stemmen war. Shizuka nickte zustimmend, wobei das ob der Gemeinsamkeit erneut aufgeflammte Grinsen auf ihren Lippen langsam aber sicher versiegte. “Nachvollziehbar.“, erklärte sie. “Sollte ich irgendetwas mitbekommen, dann denk ich an dich und melde mich.“, fügte sie zudem hinzu. Immerhin beschäftigte sie sich ein wenig mit Immobilien, suchte sie nach dem perfekten Objekt um ihre eigene Bar aufzuziehen. Konnte gut sein, dass sie dabei auf freie Wohnungen stieß, die ihr selbst bei dem Vorhaben nicht viel nutzten, für ihre Kollegin hingegen Gold wert sein konnten. Einen goldgleichen Wert erhoffte sich Shizuka auch von der Spur, die sie verfolgten und die sie schlussendlich zum Puzzles und einer sehr maskulinen Dame führten, der die Otorame mit Skepsis begegnete. Als Magierin bildete sie sich wirklich nichts auf sich ein, ganz im Gegenteil sogar. Sie war geplagt von Selbstzweifeln. Dennoch irritierte sie es, wie diese Gestalt in ihrer Heimatstadt mit ihr umsprang, sollte sich Shizuka doch einen respektablen Ruf erarbeitet haben. Wenn sich der/die Besitzer/in des Puzzle auch nicht an ihren Namen erinnerte, so tat sie es zumindest was die vier Gesuchten, die sie als „Vikinger“ betitelte. Der Blick der Weißhaarigen war voller Ernst. “Sie wurden also bedient und sind dann wieder gegangen.“, fasste sie die Kernaussage dieser Gestalt zusammen. Auf die Frage, wer „die Amazone“ beschützte, reagierte sie nicht. Wenn sie schon als solche bezeichnet wurde, wäre sie dann als starke Frau nicht dazu in der Lage sich selbst beschützen zu können? Nur kurz driftete ein Gedanke der S-Rang Magierin dorthin ab, den sie sogleich wieder abschüttelte. “Wir sind beauftragt worden diese Männer aufzuspüren, da sie verschwunden sind. Hast du eine Ahnung, wo sie hin sein könnten, nachdem sie gegangen waren? Wollten sie sich woanders noch weiter volllaufen lassen?“ Der Wirt hatte sie zum Puzzles geschickt, dort waren sie auch angekommen und wieder gegangen. Die Frage war, ob die Spur nun an diesem Ort endet oder ob sie ihr noch ein Stückchen folgen konnten. Ansonsten waren die beiden Feen dazu gezwungen, sich von dem Laden aus umzusehen.
Begeistert nickte Ariane und fand kaum die richtigen Worte, als Shizuka ihr zusagte, ihr bezüglich einer Wohnung Bescheid zu geben, sollte sie etwas mitbekommen. Diese Hilfsbereitschaft der Menschen, insbesondere der Mitglieder Fairy Tails untereinander war einfach unglaublich. So etwas hatte Ariane noch nie zuvor erlebt und sie staunte immer wieder darüber. Und die Grünhaarige nahm sich vor, ihren Mitmenschen ebenso zu begegnen.
Ariane spürte die Antipathie Shizukas gegen Madame Dion nicht, sie verwechselte ihr Verhalten mit Professionalität und Ernsthaftigkeit aufgrund der Lage. Die Halbgöttin hätte das auch nicht nachvollziehen können, denn sie fand diese schrille Person einfach nur toll. Sie wirkte unerschütterlich, stark und selbstbewusst. Ihr war es egal, was andere davon hielten, wie sie aussah oder wirkte. Ariane glaubte durchaus, einen Mann unter der Fassade aus Haarspray und Schminke zu erkennen, doch genau wusste sie es nicht. Ob Madame Dion ihr auch Tipps geben könnte, wie sie sich für ihr grünes Haar weniger schämen müsste? Vielleicht sollte sie das Puzzles einmal privat aufsuchen, um sich mit ihr zu unterhalten. Shizuka war so was von erfahren und professionell, dass sie auf die private Frage von Madame Dion gar nicht einging, während die Anfängerin Ariane bereits in Gedanken nach möglichen Herren suchte, welche sie im Zweifel vielleicht beschützen würden. Oder es sogar schon getan hatten? Doch die Weißhaarige zeigte, dass man auf so etwas ja gar nicht einging und bei der Sache blieb. „Schätzchen, für wen hältst du mich? Für das Orakel von Delphi? Ich weiß nicht, wohin diese stattlichen Männer gegangen sind, als sie mein hübsches Lokal verlassen haben“, meinte die große Frau und wedelte mit ungläubigem Blick ihre Hand hin und her, ehe sie plötzlich ihre stark geschminkten Augen aufriss und ihre falschen Wimpern voll zur Geltung kamen. „Oh doch, natürlich! Ich Dummerchen! Sie sagten, dass der Abend nicht mehr besser werden kann als unter meiner Obhut und wollten nach Hause gehen. Also wenn ihr mich fragt, meine Süßen, dann war das sehr aufrichtig“, fügte Madame Dion noch an. Ariane freute sich über die Information und lächelte glücklich. „Und dort sind sie jedoch niemals angekommen!“, beendete sie die Geschichte enthusiastischer, als sie war. „Oh.. das ist nicht gut..“, hing sie noch kleinlaut an. „In diese Richtung sind sie gegangen. Und jetzt entschuldigt mich, ihr hübschen Kätzchen, ich muss wieder weitermachen“ Die beiden Magerinnen bedankten sich für die Hilfe und nahmen Abschied, um dann in jene Richtung zu gehen, in welche die Barbesitzerin gezeigt hatte. Madame Dion aber hielt noch einmal inne und blickte über ihre Schulter zu ihnen. War die Amazone nicht Shizuka Otorame von Fairy Tail?
„Was für eine einzigartige Person! Findest du nicht auch?“, fragte Ariane begeistert, ehe sie noch etwas anhing: „Aber was ist eine Amazone?“ So gingen die Magierinnen ein Stück ihrer Wege, als ihnen in der Seitengasse, in welcher sie sich gerade befanden, etwas Beunruhigendes auffiel. Dort lagen erst ein Schuh, wenige Meter weiter der Zweite. Dann eine Jacke.. wenig Später eine.. Hose?!
Natürlich erwartete Shizuka nicht, einem Orakel gegenüberzustehen. Nein, ganz im Gegenteil. Alles worauf sie baute war ein Funken gesunder Menschenverstand. Zudem hätte es ja gut sein können, dass die Herren mit ihrer lauten, offenen, betrunkenen Art etwas von sich gegeben hatten, was kaum zu überhören war. Die Otorame brauchte keine wagen Voraussagen, sondern Fakten und Informationen. So wie die, welche der Person dann doch urplötzlich wieder einfielen. Shizuka schaute skeptisch drein, erwog sie, dass man sich der beiden Magierinnen mit einer Falschaussage wohlmöglich entledigen wollte, indem man ihnen gab was sie wollten. Aber wäre diese seltsame Gestalt wirklich so bösartig? Hoffentlich nicht. “Cool. Mehr brauchen wir gar nicht.“ Die Weißhaarige hob ihren Arm und schenkte der eigenartigen Person einen nach oben gestreckten Daumen. Dann wandte sie sich auch schon von ihr ab, um in die Richtung loszulaufen, in die die beiden Feen verwiesen wurden. In diese Richtung schienen die vermissten Männer zuletzt gegangen zu sein, zumindest wenn man ihnen die Wahrheit erzählt hatte. Aber eine andere Spur gab es nicht und dementsprechend quasi auch keine andere Wahl. “Wirklich einzigartig, ja.“, bestätigte Shizuka ihrer Kollegin, spiegelte ihre Worte dabei aber mit weitaus weniger Begeisterung. Sie interpretierte sie auch anders. Als sie gleich darauf gefragt wurde, was eine Amazone war, schaute die Ritterin ihre Kollegin verdutzt an. Ihre Augen sagten, was ihr Mund für sich behielt: „Das weißt du nicht?“ Shizuka schüttelte jene Verwunderung wieder ab und antwortete dann offen und ehrlich. “Ein weibliches Kriegervolk. Man verbindet mit ihnen oft sehr starke, aber auch herrische Frauen.“, erklärte sie, bevor sie sich dann wieder auf den Weg machte der Spur zu folgen. Eine Spur, die kurz darauf auch richtige Formen annahm. Nämlich die Formen von Kleidungsstücken. “Schau mal!“, machte die Weißhaarige ihre Kollegin darauf aufmerksam, sollte die Kleidung ihr nicht ohnehin schon aufgefallen sein. Mal einen Schuh auf der Straße zu finden war nicht unbedingt seltsam. Vielleicht war er jemandem aus dem Gepäck gefallen oder so ähnlich. Aber eine gehäufte Zahl an Kleidungsstücken, fast schon wie eine Brotkrumenspur, das fiel auf. Wenn sich die Fee nun nur genauer an den Vorabend erinnern könnte… “Weißt du, ob einer der Männer das trug?“, fragte Shizuka also Ariane, welche die Party vermutlich etwas „bewusster“ wahrgenommen hatte, zumindest am späteren Abend. Neugierig folgte Shizuka derweil der Kleiderspur, die letzten Endes mit einem weiteren Stück um die Ecke eines Hauses führte. Die Magierin machte sich sogar die Mühe, die Sachen aufzuheben und zu sammeln. Wenn sie wirklich den Gesuchten gehörten, wovon sie zu diesem Zeitpunkt stark ausging, dann konnten sie den Herren die Sachen gleich auch in die Hand drücken, sobald sie sie fanden. Die Spur führte die beiden Feen jedenfalls um das Haus herum, in eine Gasse. Eine, die abseits des Tageslichtes schnell zunehmend dunkler wurde und damit automatisch gefährlicher wirkte. “Hallo?!“, rief die Magierin, bevor sie einen Fuß in die Gasse setzte. “Ist da wer?!“, ließ sie folgen. Ein fragender Blick zu Ariane war die nächste Maßnahme Shizukas. “Was sie wohl vorhatten? Ich denke jedenfalls wir sind ihnen auf der Spur.“, erklärte sie.
Die Begeisterung für Madame Dion war leider nur recht einseitig. Während Ariane diese schillernde Person bewunderte und ihr illustres Auftreten sehr vereinnahmend empfand, schien Shizuka reichlich wenig für diesen Paradiesvogel übrig zu haben. Aber das war nicht weiter schlimm, denn nicht alle mochten das Gleiche. Doch immerhin konnte Madame Dion dann doch weiterhelfen und erinnerte sich, in welche Richtung ihre Gäste schließlich gegangen waren, als sie nach Hause gehen wollten. Damit war das Gespräch auch beendet, denn die beiden Magierinnen von Fairy Tail mussten die weiteren Ermittlungen wieder aufnehmen. Ariane erkundigte sich währenddessen bei Shizuka, was eine Amazone überhaupt sei. Davon hatte sie noch nie gehört, doch der Gedanke an ein weibliches Kriegervolk gefiel der Halbgöttin sehr. Im ersten Moment fand sie auch, dass das ein großes Kompliment für Shizuka war, als Amazone bezeichnet zu werden, schließlich war sie auch eine starke Frau. Doch als es dann hieß, dass dieses Volk auch sehr herrisch sei, stutzte Ariane. „Nein, das passt nicht zu dir. Du bist keine herrische Person, ich finde dich sehr freundlich und zuvorkommend“, widersprach die Grünhaarige sofort der Einschätzung von Madame Dion.
Die erste heiße Spur waren Kleidungsstücke, welche herrenlos auf der Straße lagen. Dabei fand man alle paar Meter eine Klamotte, welche eindeutig Männern zuzuordnen waren. Ein Schuh wäre nicht so auffällig gewesen, doch dass hier eine regelrechte Spur aus Klamotten lag, war wirklich unüblich. „Hm“, machte Ariane nachdenklich und sah sich die Sachen, welche sie fanden, immer ganz genau an. Ob sie sich daran erinnerte? Gute Frage.. eine Jeans war üblich und auf die Schuhe hatte sie bei niemandem geachtet. Aber.. „Oh, dieses Hemd!“, rief sie Shizuka zu und lief voraus, um die wenigen Meter zu einem Hawaii-Hemd mit auffälligem Print und leuchtenden Farben zu überwinden. „Ja, daran erinnere ich mich ganz bestimmt! Ein Mann, der kein Mitglied der Gilde war hat es gestern getragen und er war immer in Begleitung von seinen Kumpels zu sehen“, rekonstruierte Ariane ihre Erinnerung an dieses Hemd.
Gemeinsam folgten die Magierinnen ihrer heißen Spur und Ariane tat es Shizuka gleich und half ihr dabei, die Fundsachen aufzusammeln. Bestimmt wären die Männer froh, wenn sie ihre Klamotten wieder hätten. Die Spur aber gefiel der Halbgöttin gar nicht, denn sie führte die beiden Feen in eine dunkle Gasse, welche bestimmt nicht zu den sichersten Orten Magnolias gehörte. Die Weißhaarige rief ins Leere, in der Hoffnung, die Männer würden sich vielleicht zu Wort melden. Doch leider kam keine Antwort. Nachdenklich blickte die Grünhaarige zu ihrer Partnerin. „Ich befürchte, dass sie nicht freiwillig hergekommen sind.. Denkst du, sie sind entführt oder verschleppt worden? Sie werden sich doch nicht einfach grundlos ausgezogen haben.. oder?“ Ehrlich gesagt wusste Ariane das nicht. Machten betrunkene Typen so etwas? Die beiden Frauen gingen vorsichtig weiter und fanden schließlich das vorerst letzte Kleidungsstück, ein T-Shirt. Dann endete die Straße in einer Sackgasse. „Keine Spur mehr von ihnen. Und hier endet die Straße“, murmelte Ariane und sah sich um. Das Sonnenlicht hatte kaum eine Chance, hier durchzudringen, denn die hohen Mauern der umliegenden Häusern ließen es nicht durch. Am Ende der Straße gab es lediglich einen Kellerschacht, welcher durch eine Holzklappe abgedeckt und mit einem Vorhängeschloss abgeschlossen war. Ansonsten gab es auf dieser Seite der Straße keine Türen an den Häusern, lediglich vergitterte Fenster. „Was denkst du.. sollten wir in diesen Keller steigen..?“
Shizuka schmunzelte ein wenig verlegen, als Ariane beteuerte, dass zumindest der zweite Teil ihrer Beschreibung des weiblichen Kriegervolkes nicht zu ihr passen würde. “Danke, lieb von dir.“, lächelte sie ihrer Kollegin zu. Dass eine Kameradin, die sie nicht einmal so richtig kannte, ein solches Bild von ihr hatte, bedeutete der Otorame tatsächlich einiges. Doch derartige Kommentare fremder Gestalten spielte in diesem Moment ja maximal eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger war die Spur, welche die Zeugin durch ihre Beschreibung des Vorabends irgendwie am Leben gehalten hatte. Sie lieferte den nächsten Ansatz, die nächste Richtung, in die es die beiden ermittelnden Feen dann zog. Tatsächlich war die Spur, die Madame Dion ihnen verschaffte, die wohl heißeste. Auf der weiteren Suche wurden die beiden Magierinnen nämlich fündig. Sie stießen auf Kleidungsstücke, die höchstwahrscheinlich den vermissten Personen gehörten. Was auch immer ihnen das sagen sollte, es war eine Art Zeichen, dass sie sich der Lösung des Falls näherten. Shizuka richtete sich mit der Identifizierung der Kleidungsstücke an ihre Gefährtin. Sie traute ihr weitaus besser zu, sich an das Aussehen der vermissten Partygäste zu erinnern. In ihren eigenen Erinnerungen verschwamm das leider alles ein wenig. Der Vorabend war ihr nicht mehr so ganz hundertprozentig im Sinn… Es war schließlich ein Hawaiihemd, an das Ariane sich erinnerte. Dass sie das tat, verwunderte Shizuka keineswegs. “Das ist aber auch echt auffällig.“, kommentierte sie den Fund. Dabei hielt sie einen kritischen Kommentar des Kleidungsstils für sich. Wichtig war, dass sie dadurch Gewissheit hatten. Diese Klamotten gehörten tatsächlich den Vermissten. “Dann müssen wir jetzt erstmal nur diesen Sachen folgen.“, erklärte die Otorame. Die Zwei sammelten die Kleider auf, in der Hoffnung sie den Besitzern zurückgeben zu können. Als Shizuka in die Gasse rief, antwortete ihr niemand. Schade, aber wirklich damit gerechnet hatte sie ohnehin nicht. Wenn ihr jemand hätte antworten können, hätte dieser jemand sicher auch seine Klamotten wieder eingesammelt, oder nicht? Das bedeutete aber nicht, dass sich in der Gasse niemand aufhielt. Nachschauen mussten sie trotzdem. Shizuka folgte den Überlegungen ihrer Gefährtin aufmerksam. Ganz ausgeschlossen klang es nicht, was sie so sagte. Aber… “Meinst du sie haben ihre Sachen als Spur weggeworfen, in der Hoffnung man könne ihnen dadurch irgendwie folgen?“ Alleine bei der Vorstellung sah die Magierin den Zeitungsartikel zu diesem eigenartigen Fall schon vor ihrem inneren Auge. “Ich wüsste aber auch nicht, wie sie ihre Sachen aus Versehen verloren haben sollen…“, gestand die Schwertkämpferin sich dann ein. So oder so, sie mussten nachschauen gehen. Gemeinsam traten die Zwei also in die Straße hinein, die in einer Sackgasse endete. Damit und mit einem Shirt löste sich auch ihre bisherige Spur dann auf. Wobei, noch nicht ganz. Shizuka nickte zunächst nur sachte, als ihre Kameradin die Frage stellte, ob sie in den Keller treten sollten, der unter einer Holzklappe zu erahnen war. “Auf jeden Fall.“, erklärte sie. “Bisher deutet alles darauf hin, dass sie hier waren. Wo sollen sie dann hin sein, wenn nicht in den Keller? Wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Wortwörtlich.“, sprach sie weiter. Shizuka hockte sich hin. Sie suchte nach einer Art Griff, mit der sie die Klappe öffnen konnte. Da es nicht viel Licht gab, war so etwas aber schwer zu finden. Dementsprechend nutzte die Magierin ihre magische Rüstung, die ihr eigenes Licht ausstrahlte und damit die Sicht erleichterte. “Stell dir vor, wir schauen nicht nach und gehen wieder. Stell dir vor die Männer hocken da unten, werden gefangen gehalten und wir gehen einfach weg.“ Eine gruselige Vorstellung, aber für die Otorame auch ein unvorstellbares Szenario. Shizuka fummelte an der Klapper herum, während sie mit ihrer Gefährtin sprach. Sie schaffte es schließlich ihre Fingerspitzen unter den Rand zu schieben und das Brett nach oben zu klappen. Ihre Bright Knight Rüstung beleuchtete eine metallene Treppe, die in die Dunkelheit hinabführte. “Ich geh vor.“ Was wie eine Anweisung klingen mochte, war viel mehr ein Vorschlag, den Shizuka auch in die Tat umsetzte, insofern keine Einwände kamen.
Genutzte Zauber Bright Knight TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Diese schmucklose, reinweiße Rüstung aus einfachem Metall macht den Träger zu einer lebenden Taschenlampe, allerdings bietet sie keinen wirklichen Schutz. Solange sie getragen wird, scheint aus der Rüstung ein, aufgrund der Verzauberung des Materials, angenehmes Licht auszustrahlen, das alles in der Umgebung erhellt. Da der Anwender das Licht nicht belieblig ein- und ausschalten kann, leuchtet die Rüstung ununterbrochen. Mastery-Stufe I: Kombinierbar
Ariane konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, als sie Shizukas Blick bemerkte, wie sie das Hawaii-Hemd ansah. Es stimmte schon, es war kein Wunder, dass die Halbgöttin sich ausgerechnet daran noch mit Sicherheit erinnern konnte. Das war ein solch auffälliges und einzigartiges Hemd, da war das keine Kunst. „Er schien sich wirklich sehr wohl damit zu fühlen“, hing Ariane also noch kichernd an und sah ihn noch vor sich, wie er selbstbewusst immer wieder an sich herab geblickt, sich alles zurecht gezupft und sich schließlich wieder stolz gebrüstet hatte. Und wenn sie ehrlich war, irgendwie fand sie das Hawaii-Hemd auch ganz hübsch. Es war bunt und das Muster war cool. Das weitere Vorgehen lag also auf der Hand, vorerst würden sie der Spur aus Klamotten folgen. „Du hast Recht.. seinen Schuh kann man wohl mal verlieren, aber nicht so ein Hemd. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie bewusst eine Spur gelegt haben. Das wäre wirklich clever!“, meinte die Grünhaarige und nickte bestätigend.
Dann endete die Spur und die beiden Magierinnen fanden sich in einer Sackgasse wieder. Sollte es das etwa schon wieder gewesen sein und sie müssten erneut nach Hinweisen suchen? Nicht ganz. Denn es gab einen Weg, der sie weiterbringen würde: Ein abgesperrter Kellerschacht. Ariane war noch etwas unsicher, ob sie sich einfach den Weg in ein fremdes Haus bahnen durften, doch Shizuka nahm ihr schnell alle Zweifel mit ihrer Entschlossenheit. „Du hast recht! Wir müssen sichergehen, dass sie nirgends festgehalten oder eingesperrt wurden!“, stimmte sie also auch deutlich sicherer zu. Allein der Gedanke löste viel Mitgefühl in der Grünhaarigen aus. Bestimmt hatten die armen Männer große Sorgen und Angst. Es war ihre Aufgabe als Magierin von Fairy Tail, ihnen zu helfen!
Im ersten Moment noch staunte Ariane über die atemberaubend leuchtende Rüstung von Shizuka, doch kurz darauf griff sie sich bereits voll schlechtem Gewissen ins grüne Haar. „N-nein, das will ich mir gar nicht vorstellen! Ich bin ganz bei dir, wir gehen in diesen Keller!“, stammelte sie hektisch und hoffte, dass Shizuka nun keinen schlechten Eindruck von ihr hatte. Sie hatte doch nur Angst gehabt, eine Strafe zu bekommen, wenn sie einfach in einen fremden, privaten Keller ging! Bald schon gelang es der Weißhaarigen, den Schacht zu öffnen. Sofort schlug das Herz der Halbgöttin etwas heftiger. Nun wurde es abenteuerlich! „Einverstanden. Pass gut auf“, stimmte Ariane also zu, dass Shizuka voraus gehen würde. Das wäre praktisch, schließlich konnte sie den Weg erleuchten. Und sie wäre stärker, sollte da unten etwas oder jemand lauern..
Die metallene Treppe hatten sie bald schon hinter sich gelassen, bis sie am Ende des Eingangsraumes vor einer alter Holztür standen. Diese war zum Glück nicht abgesperrt, weswegen sie hindurchgehen konnten. Kaum hatten sie ein paar Schritte gemacht, hörten sie leise Stimmen in der Ferne: „Shht, sie scheint zurückzukommen“ „Verdammt, was machen wir nur?!“ „Sei still“ „Wir kommen hier nicht lebend raus“
Shizukas Augenbrauen zuckten nach oben, als ihre Gefährtin bemerkte, wie wohl sich der Kerl in seinem Hawaiihemd wohl gefühlt hatte. Kaum vorzustellen, bei so einem grausigen Anblick. Aber über Geschmack ließ sich bekanntlich streiten. Worin sich die beiden Magierinnen jedenfalls einig waren, war die Tatsache, dass die Klamotten ihren Weg nicht zufällig ihren Weg auf die Straßen Magnolias gefunden hatten. Sie wie die Krümelspur in einem Märchen auszulegen, war für Shizuka zwar immer noch eine seltsame Vorstellung, aber es war nun mal die einzige Spur die sie hatten und der mussten sie dann natürlich auch nachgehen. Wenn dem wirklich so war und sie damit auf sich aufmerksam machten, dann stimmte es was Ariane sagte, dann waren sie wirklich clever. Dementsprechend nickte die Schwertkämpferin ihrer Gefährtin entschlossen zu, ehe es dann tiefer in die Gasse hinein ging. Besonders weit kamen sie da nicht, endete diese doch abrupt in einer Sackgasse. Doch da war immer noch dieser ominöse Schacht im Boden. Zumindest Shizuka hatte keinerlei Zweifel, dass sie diesen betreten mussten und die Grünhaarige war schnell von dieser Ansicht überzeugt. Es war einfach zu riskant, der nächsten letzten Spur nicht auch nachzugehen. Dass Adriane sich davor zunächst scheute und Shizuka nicht, lag vielleicht auch daran, dass letztere durch und durch eine Fee war, die Konsequenzen für ihr Handeln nicht so schnell Beachtung schenkte. Ihre Kollegin hingegen war noch verhältnismäßig frisch in der Gilde und lebte das Chaos noch nicht so wirklich. Das Brett, welches den Kellergang abdeckte, war schnell hochgenommen. Der Zauber Requip: Equipment Expert erlaubte es Shizuka ihr Schwert aus ihrer Taschendimension zu ziehen. Es wurde nun spannend. Die Situation ließ erahnen, dass sie auf Widerstand treffen könnten. Kampfbereit zu sein war nun das oberste Gebot. Sanft leuchtend, die Waffe erhoben, schritt die Magierin also vorsichtig die Metalltreppe hinab. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, ging jede Stufe einzeln herunter. Das magische Licht ihrer Rüstung gab peu à peu mehr von den Kellerräumen preis. Bereits auf der Treppe vernahm die Otorame gedrungenes, geflüstertes Gemurmel. Waren das etwa die Männer? “Hallo? Wer ist da?“, fragte Shizuka selbstbewusst und klar. Ihre Stimme zu hören, löste bei den Anwesenden etwas aus. „Das ist sie nicht! Das ist wer anderes! Hey! Hmwmwm…“ Die Stimme brach ab, wandelte sich in dumpfe Töne, als eine andere an ihre Stelle trat. „SHHT! ruhig“ Scheinbar hatten sie wirklich Angst. Für die Magierin wurde immer klarer, dass es sich um die vermissten Herren handeln musste. “Wir sind von Fairy Tail. Wir sind hier um…“ In diesem Moment erkannte sie zur ihrer Rechten ein paar Gestalten, die hinter Gitter gesperrt waren. “Wir sind hier um euch heim zu bringen.“, erklärte sie ruhig und warm. „Das ist Shizuka, die Ritterin!“, erkannte der dritte im Bunde. Nach einer kurzen Inspektion visierte die Otorame das Schloss des Käfigs an. “Zurücktreten…“ Mit einem kräftigen Hieb war es zerstört. “Ariane, hilf den Herren heraus.“, wies sie ihre Kollegin an. Shizuka selbst wandte sich hingegen der Treppe zu. “Von wem habt ihr da grade gesprochen? Wer hat euch hier eingesperrt?“, fragte sie in den Raum hinein. Auf dass ihr antworte, wer wolle.
Genutzte Zauber Requip: Equipment Expert TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es, die eigene Kleidung oder Waffe mit etwas aus der eigenen Taschendimension auszutauschen. So kann man innerhalb von Sekunden sein Outfit wechseln oder eine andere Nah- oder Fernkampfwaffe ausrüsten, die man besitzt. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft. Objekte, die Gegenstand eines Requip-Zaubers sind (z.B. die Rüstungen von The Knight) werden weiterhin mit dem Grundzauber der Requip-Magie beschworen.
Bright Knight TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Diese schmucklose, reinweiße Rüstung aus einfachem Metall macht den Träger zu einer lebenden Taschenlampe, allerdings bietet sie keinen wirklichen Schutz. Solange sie getragen wird, scheint aus der Rüstung ein, aufgrund der Verzauberung des Materials, angenehmes Licht auszustrahlen, das alles in der Umgebung erhellt. Da der Anwender das Licht nicht belieblig ein- und ausschalten kann, leuchtet die Rüstung ununterbrochen. Mastery-Stufe I: Kombinierbar
Der Weg hinab über die Metalltreppe in unbekannte Gefilde war für Ariane ein unsagbar spannendes Abenteuer. Es war eigenartig prickelnd, etwas Verbotenes zu tun und sich in einen privaten Keller zu schleichen. Der Nervenkitzel war spannend, denn die weitere Umgebung dunkel und der Geruch bedrückend. All das war natürlich nur deswegen ein so großer Spaß, weil Ariane wusste, dass nichts schief gehen konnte. Mit einer mächtigen Magierin an ihrer Seite wie Shizuka es war, würde alles gut werden. Und die Halbgöttin könnte obendrein noch sehr viel lernen, schließlich war die Weißhaarige erfahren und sehr tapfer. Trotz allem war sich Ariane natürlich der Situation bewusst, es ging hier schließlich immer noch um vermisste Personen. Das wurde ihr vor allem dann erneut klar, als ihre Partnerin ihr Schwert hervorholte. Es wurde also ernst.
Als eine alte Metalltür tiefer in den Keller führte, konnten die beiden Magerinnen plötzlich leise Stimmen vernehmen. Sie waren eindeutig Männern zuzuordnen und die Angst war nicht zu überhören. Ariane hatte sich gar nicht getraut, zu antworten, da sie nichts falsch machen wollte. Doch ihr Impuls war richtig gewesen, denn Shizuka fackelte nicht lange und suchte nach weiteren Antworten, indem sie die Gruppe ansprach. Die Magierinnen beeilten sich und kamen schließlich bei einer Zelle an, in welcher die gesuchten Männer nur mäßig bekleidet saßen. Einer hielt dem anderen den Mund zu, damit er sich still verhielt, doch dann erkannten sie alle Shizuka wieder als Magierin von Fairy Tail und die Erleichterung war den armen Kerlen sofort anzusehen. „Wie schön, wie haben euch gefunden! Seid ihr vollzählig?“, fragte Ariane glücklich, was zum Glück auch sofort bestätigt wurde. Wie gut, dass sie noch alle beisammen waren und niemand fehlte. Dann bat Shizuka alle zur Seite zu gehen, woraufhin sie gezielt und mit nur einem Hieb die Tür aufhebeln konnte. „Wow..“, hauchte Ariane anerkennend nach dieser Demonstration der Stärke. Doch dann bekam sie ihre eigene Aufgabe. Die Herren rausbringen! Sofort nickte die Grünhaarige entschlossen. „Ist gut! Ich kümmere mich darum! Du kannst dich auf mich verlassen!“, versicherte sie Shizuka aufrichtig.
Doch bevor es losging, musste Shizuka erfahren, wer die Männer eingesperrt hatte. Sie alle schauderten. „Das sind zwei total eigenartige Gestalten. Eine alte Frau, eine richtige Hexe! Und sie hat einen Gefährten, einen älteren Herrn“, erzählte einer. „Ja und die Hexe wollte neue Zauber an uns ausprobieren, während der alte Mann irgendwelche Experimente mit unseren Körpern für die Medizin machen wollte. Ich darf gar nicht daran denken“ Ariane legte erschrocken die Hände an den Mund. „Zum Glück seid ihr hier, noch sind wir alle unversehrt, aber wie kann es mitten in der Stadt solche Verbrecher geben?!“ „Ist doch egal, nichts wie raus hier!“ Ariane nickte. „Ja, er hat recht. Wir klären später alles, jetzt bringen wir euch erst einmal in Sicherheit. Hältst du uns den Rücken frei, Shizuka?“, fragte die Grünhaarige noch. Dann war es an der Zeit, dass die beiden Magierinnen sich trennten. Die Halbgöttin nahm den Weg zurück gemeinsam mit den Männern, um sie an einen sicheren Ort in der Stadt zu bringen. Doch dann würde sie schnell nach Shizuka sehen wollen..
Shizukas Mindsetting war ein komplett anderes als das ihrer Kollegin. Sie machte sich keinerlei Gedanken darüber, etwas „Verbotenes“ zu tun. Sie hielt es nicht mal für fragwürdig, diesen Keller zu betreten. Die Ritterin sah nur das Problem und das waren vermisste Bürger Magnolias. Unabhängig davon, ob sie sich nun bewusst war, in diesem Moment ein „Verbrechen“ zu begehen oder nicht, wäre sie durchaus dazu bereit gewesen, einen solchen Schritt auch bewusst zu gehen. Sie wäre zu mehr als nur Hausfriedensbruch oder Einbruch bereit. Grade wenn es um das Leben Unschuldiger ging. Die Otorame war vollkommen fokussiert. Ihr Fokus brach erst, als sie realisierte, die Vermissten gefunden zu haben. Obendrein schien es ihnen auch noch gut zu gehen, sie waren also rechtzeitig gekommen. Sie zerstörte das mickrige Schloss an der Zelle und wies die Grünhaarige dazu an die Gefangenen herauszuholen. Shizuka nickte ihr anerkennend und entschlossen zu, als die Magierin ihr erklärte, sich auf sie verlassen zu können. Die Frage, die Ariane an die Vermissten gerichtet hatte, war nicht unerheblich. Es war ein guter Einfall nach der Vollzähligkeit der Gruppe zu fragen. Glücklicherweise bejahte man diese Frage. Es fehlte niemand, also wurde auch niemand mehr vermisst. Den größten Teil ihrer Aufgabe hatten die beiden Magierinnen also erledigt. Sie hatten die Männer gefunden. Nun mussten sie sie nur noch zurückbringen und im besten Fall aufklären, wer dafür verantwortlich war, dass sie in diesen Keller eingesperrt wurden. Wirklich vollständig hatten sie die Mission nur dann erledigt, wenn sie den Schuldigen auch gefasst hatten. Das strebte zumindest Shizuka auch an. Darum fragte sie die Herren, ob sie wussten um wen es dabei ging. Was die Männer dann berichteten, ließ auch die Weißhaarige erschaudern. Die Vorstellung, dass eine „Hexe“ in ihrer Stadt Bewohner entführte um an ihnen ihre Zauber auszuprobieren und sie dann einem alten Mann und seinen Experimenten zu überlassen, war eine gruselige. Das direkt vor den Toren Fairy Tails. Undenkbar. Das meinte auch einer der Befreiten, weswegen Shizuka ihm nur zustimmen konnte. “Da müssen wir etwas gegen unternehmen, keine Frage.“, versicherte sie ihm nachdenklich. Ariane erklärte, die Leute in Sicherheit zu bringen, woraufhin die Otorame erneut nickte. “Ich bleibe hier. Pass gut auf sie auf, ja?“, richtete sie an die Grünhaarige. “Und natürlich auch auf dich. Traust du dir das zu?“ Sie kannte Ariane nicht wirklich, konnte nicht einschätzen was sie auf dem Kasten hatte. Darum war es wichtig zu wissen, ob sie sich zutraute die Leute alleine zurück zu bringen. Shizuka wollte sie nicht mit einer Aufgabe belasten, derer sie sich nicht gewachsen fühlte. Dann kam ihr obendrein noch ein Gedanke. “Hey, du! Warte kurz. Komm mal bitte.“, bat sie einen der Männer. Er war verwundert, folgte der Anweisung aber. Shizuka nutzte mit Doppelganger Armor eine magische Rüstung, die es ihr nach kurzer Zeit erlaubte, die Gestalt des Mannes anzunehmen. “Danke. Nun ab mit euch.“ Sie scheuchte die Gruppe förmlich heraus, wussten sie doch nicht, wann die Fremden zurückkehren würden. Die Magierin verstaute ihre Waffe mit Hilfe von Requip: Equipment Expert wieder in ihrer Taschendimension, zog die Gittertür auch ohne Schloss hinter sich zu und setzte sich dann auf den Boden, um Geduldig auf die Verbrecher zu warten. Die würden noch ihr blaues Wunder erleben.
Genutzte Zauber Requip: Equipment Expert TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es, die eigene Kleidung oder Waffe mit etwas aus der eigenen Taschendimension auszutauschen. So kann man innerhalb von Sekunden sein Outfit wechseln oder eine andere Nah- oder Fernkampfwaffe ausrüsten, die man besitzt. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft. Objekte, die Gegenstand eines Requip-Zaubers sind (z.B. die Rüstungen von The Knight) werden weiterhin mit dem Grundzauber der Requip-Magie beschworen.
Doppelganger Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 30 pro Wandel / 20 pro Minute für Aufrechterhaltung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Rüstung sieht aus wie eine gewöhnliche, aufpolierte Metallrüstung, in der man sich gut spiegeln kann. Aktiviert man den magischen Effekt dieser verzauberten Rüstung, so wandelt sich das Aussehen von Rüstung und Anwender, wodurch man das Aussehen mitsamt Kleidung einer anderen Person annehmen kann. Dieser Prozess dauert fünf Sekunden. Um einen erfolgreichen Wandel durchführen zu können, muss sich die zu kopierende Person innerhalb einer Reichweite von 5 Metern befinden, um von der Rüstung wahrgenommen zu werden. Diese optische Wandlung kann unter Umständen von der Dragon's Nose oder dem God's Eye aufgedeckt werden. Bright Knight TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Diese schmucklose, reinweiße Rüstung aus einfachem Metall macht den Träger zu einer lebenden Taschenlampe, allerdings bietet sie keinen wirklichen Schutz. Solange sie getragen wird, scheint aus der Rüstung ein, aufgrund der Verzauberung des Materials, angenehmes Licht auszustrahlen, das alles in der Umgebung erhellt. Da der Anwender das Licht nicht belieblig ein- und ausschalten kann, leuchtet die Rüstung ununterbrochen. Mastery-Stufe I: Kombinierbar
„Mach dir keine Gedanken, ich schaffe das!“, versicherte Ariane selbstbewusst, denn diese Aufgabe traute sie sich ganz sicher zu. In der Vergangenheit hatte die Halbgöttin stets gesagt, wenn sie ein schlechtes Gefühl hatte oder sich einer Sache nicht gewachsen fühlte, doch das würde sie meistern. Natürlich war sie nicht einmal ansatzweise so stark wie Shizuka, aber für ein bisschen Verteidigung würde es schon reichen! Und dann würde die Otorame bestimmt auch schon zur Hilfe eilen.. oder? Eigentlich war alles geklärt, doch bevor die Rettung endlich losgehen konnte, nahm sich die Weißhaarige einen der Männer zur Seite. Im ersten Moment verstand Ariane nicht, was das zu bedeuten hatte, doch als sie sich dann in die Zelle setzte, die Tür wieder schloss und die Gestalt des Mannes annahm, wusste Ariane, was los war. Sie grinste vor Begeisterung über diese gute Idee und auch die Männer raunten und rieben sich die Hände.
Dann aber sollte es endlich losgehen. Ihre Klamotten nahmen die Männer mit, anziehen würden sie sich in Ruhe in Freiheit. Doch im Moment wollten sie einfach nur hier raus. So führte die Halbgöttin die Gruppe denselben Weg zurück, welchen sie gekommen war. Doch kurz bevor sie die Kellerluke raus auf die Straße erreicht hatten, hielt die Grünhaarige inne. „Wartet. Seid leise“, bat sie die Männer angespannt flüsternd und alle hielten vor Sorge die Luft an. Mit ihren Händen gestikulierte Ariane, dass alle sich an die Wand pressen sollten, damit sie nicht gesehen wurden. Dann öffnete sich die Luke plötzlich einen kleinen Spalt von außen - jedoch nur ein Stück, ehe sie wieder zuging. „Verdammt.. sie sind entkommen..“, knurrte eine kratzige Stimme, woraufhin man nur noch eilige Schritte hörte, welche sich zum Glück entfernten. Alle harrten noch einen Moment aus, trauten sich gar nicht, sich zu bewegen. Doch dann gab Ariane ein Zeichen, dass es vorsichtig weiter gehen sollte.
Der Halbgöttin war angst und bange, denn nun müsste Shizuka sich mit diesen schrecklichen Menschen messen. Hoffentlich würde alles gut werden! Doch die Ranghöhere hatte ihr eine klare Aufgabe erteilt und diese galt es zu erfüllen. Also brachte Ariane die Männer schließlich nach draußen, wo sie schnell durch die Straßen flohen. Bevor sie in die Öffentlichkeit gelangten, zogen sie ihre mitgebrachten Klamotten an. „Hört zu, die Frauen, die nach euch gesucht haben, erwarten euch zuhause. Ihr solltet zu ihnen gehen, sie machen sich große Sorgen. Aber danach solltet ihr dringend die Ereignisse der Gilde schildern, ja?“, bat Ariane die Männer, welche sofort einverstanden waren. Dann machte die junge Frau auf dem Absatz kehrt und lief zurück. Sie musste ihrer Kameradin beistehen!
Ein Schmunzeln flammte auf Shizukas Lippen auf, als Ariane ihr versicherte, der Aufgabe gewachsen zu sein. Nichts weniger traute sie ihr zu. Damit waren die Vermissten in guten Händen. Nachdem die Otorame sich das Aussehen einer der Herren geborgt hatte, wollte sie sie schon nach draußen treiben und sich in der Zwischenzeit in die Zelle begeben. Doch etwas lief nicht so, wie sie es sich erhofft hatte. Ariane hielt inne und wies auch die Männer dazu an, leise zu bleiben. Shizuka, die bereits in der Zelle saß, schaute irritiert auf. Sie erkannte, wie sich die ganze Gruppe klein machte und an die Kellerwand presste, um nicht erkannt zu werden. Ein schmaler Streifen Licht fiel die Treppe herab, jedoch nur kurz. Die Verbrecher waren zurückgekehrt, traten aber nicht in den Keller ein. Gut, jetzt oder nie. Das war die Situation, die die Grünhaarige ausnutzen musste. Die Männer zogen sich hastig die Kleidung mit, welche die beiden Magierinnen auf dem Weg eingesammelt hatten. Dann ging es für sie endlich nach draußen in die Freiheit. Kaum war die Gruppe durch die Luke nach oben getreten, wurde es um Shizuka leise. Sie hörte nichts mehr von ihnen und war von nun an erst einmal auf sich selbst gestellt. Was hatte es nun mit dieser Sache auf sich? Waren die Verbrecher weggelaufen? Kamen sie gar nicht zurück? Die Otorame hinterfragte ihre Entscheidung, sich als Gefangener zu tarnen und auf sie zu warten. Das hatte schließlich wirklich keinen Sinn, wenn niemand mehr zurückkehren würde. Dann konnte die Magierin dort warten, bis sie weiße Haare bek- egal. Noch während die Ritterin da saß und grübelte, hörte sie plötzlich Geräusche. Diese stammten nicht von der Treppe, die zur Gasse führte. Sie kamen eher aus der entgegengesetzten Richtung. Sie ließ ihren Blick durch die Finsternis schweifen, konnte aber ohne ihre Licht spendende Rüstung nichts erkennen. Aber etwas zu hören war dann nach kurzer Zeit. “- das glaube ich wirklich nicht. Hast du nachgeschaut? Vielleicht hast du den Deckel beim Gehen einfach nicht richtig drauf gemacht.“, tönte eine tiefe, etwas grantige Stimme dumpf in den Raum. “Erzähl nicht so einen Unsinn. Natürlich habe ich ihn richtig draufgemacht.“, antwortete eine kratzige Stimme, die zumindest einen Hauch Weiblichkeit innehatte. Es folgte ein metallisches Klimpern und Rasseln, dann ein lautes Quietschen. Eine Metalltür wurde aufgesperrt und aufgeschwungen. “Siehst du? Da sind sie doch!“, ertönte es dann wesentlich lauter und klarer. Die Personen waren in den Raum hereingetreten, wenngleich Shizuka ihre Gestalten in der Dunkelheit nur erahnen konnte. “Willst du mich verarschen? Zähl doch mal nach!“ Der Mann, etwas klobiger und kleiner als seine Kameradin, trat näher an die Zelle heran. “Du hast Recht…“, murmelte er fassungslos. “Wo sind deine Freunde?!“, richtete er dann an den vermeintlich verbliebenden Gefangenen. “Und warum haben sie dich zurückgelassen?“, fügte die Frau verwundert an. Man konnte aber einen leichten, gehässigen Unterton erahnen. Shizuka antwortete nicht, sie seufzte nur. Das brachte den älteren Mann sofort in Rage. “ANTWORTE!“, maulte er, rückte dabei noch näher an die Zelle heran. Er griff nach den Gittern und führte sogar sein Gesicht näher heran, wodurch sie es auch ein wenig besser erkennen konnte. “Sonst werde ich…“ Das war für Shizuka ein guter Moment. Sie erhob sich, trat dem Mann direkt gegenüber. “Sonst was?“, unterbrach sie ihn. Dabei klang die Stimme der Magierin durch den Raum, war ihre Rüstung doch nur in der Lage Äußerlichkeiten zu spiegeln. Der Mann erschrak und ging sogleich ein paar Schritte zurück. “Was geht hier vor?“, warf die Dame ein. Shizuka löste ihre Verkleidung auf. Sie verstaute die gesamte Rüstung wieder in ihrer Taschendimension, wechselte zur Ghost Warrior Armor, die es ihr erlaubte einfach grade durch die Gitterstäbe hindurchzuschreiten, als wären sie nur eine Illusion. Die Fee streckte ihren Arm aus und holte mit Requip: Equipment Expert auch ihre Waffe wieder aus der Taschendimension. “Ihr habt es gewagt, direkt vor der Haustüre Fairy Tails Menschen zu entführen. Das kann ich euch nicht durchgehen lassen.“, erklärte die Magierin selbstbewusst. "Eh, mach doch was! Schnapp sie dir!", maulte der Mann zu seiner Komplizin. Diese zögerte aber zumindest kurz. Die Zwei legten sich mit der falschen Gilde an, das würde ihnen bald klar werden.
Genutzte Zauber Ghost Warrior Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 125 pro Minute MAX. REICHWEITE: --- SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Eine Rüstung, die dem Träger die Kräfte und optische Merkmale eines Geistes vermachen. Nach dem Anlegen dauert es drei Sekunden, bis sich der Träger in die Geisterform verwandelt hat. Der Träger ist danach mit allem was er bei sich hat, also Kleidung, Waffen und getragene Gegenstände, in der Lage stillstehendes, anorganisches Material zu passieren, als wäre dieses aus Luft. Physische Angriffe und Zauber treffen ihn jedoch weiterhin. Umgekehrt ist auch der Anwender noch in der Lage Angriffe auszuführen und mit diesen zu treffen. Die Rückverwandlung dauert drei Sekunden, vorher kann die Rüstung nicht abgelegt werden.
Mastery:
Mastery-Stufe I: Kombinierbar
Requip: Equipment Expert TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es, die eigene Kleidung oder Waffe mit etwas aus der eigenen Taschendimension auszutauschen. So kann man innerhalb von Sekunden sein Outfit wechseln oder eine andere Nah- oder Fernkampfwaffe ausrüsten, die man besitzt. Die Beschwörung dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft. Objekte, die Gegenstand eines Requip-Zaubers sind (z.B. die Rüstungen von The Knight) werden weiterhin mit dem Grundzauber der Requip-Magie beschworen.
Doppelganger Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 30 pro Wandel / 20 pro Minute für Aufrechterhaltung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Rüstung sieht aus wie eine gewöhnliche, aufpolierte Metallrüstung, in der man sich gut spiegeln kann. Aktiviert man den magischen Effekt dieser verzauberten Rüstung, so wandelt sich das Aussehen von Rüstung und Anwender, wodurch man das Aussehen mitsamt Kleidung einer anderen Person annehmen kann. Dieser Prozess dauert fünf Sekunden. Um einen erfolgreichen Wandel durchführen zu können, muss sich die zu kopierende Person innerhalb einer Reichweite von 5 Metern befinden, um von der Rüstung wahrgenommen zu werden. Diese optische Wandlung kann unter Umständen von der Dragon's Nose oder dem God's Eye aufgedeckt werden.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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